Urlaub für Körper und Seele

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Urlaub für Körper und Seele
01_Cover#3_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:28 Seite 1
bulletin
Juni/Juli 2012
Touristik-Magazin für PraktikerInnen
Urlaub für
Körper und Seele
Wo die Chancen des Gesundheitstourismus liegen
plus:
Markt Spanien
Neue ÖW-Werbelinie
P. b. b.; 05Z036024M; Verlagspostamt 1040 Wien
02_InsSwissPost_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:27 Seite 2
Schweizer
Qualität
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Excellence delivered.
Für den Tourismus.
12:14
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Juni/Juli 2012
bulletininhalt
Touristik-Magazin für PraktikerInnen
Urlaub für
Körper und Seele
Die Nachfrage nach Urlaub, der die Gesundheit
fördert, wächst. Qualität und Spezialisierung
zählen zu den Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
In welche Richtung sich das österreichische
Angebot entwickelt, lesen Sie hier.
Seite 14
Markt Spanien
Kultur und Natur punkten
Seite 6
Den Gast im Fokus
Die neue ÖW-Werbelinie
Seite 20
außerdem:
Nature Watch
Erlebnis Flora und Fauna im Trend
Seite 18
Barrierefreie
Kunstvermittlung
Seite 4
Innovationen
Seite 10
Radtourismus
Seite 11
Tourismustag und
-konferenz
Seite 12
Neues aus den Märkten
Seite 22
Kurz notiert & Impressum
Seite 23
WLAN als
gefragtes Angebot
Seite 24
6 Top-Tipps für Ihren
persönlichen Gewinn
Seite 30
Umfrage
Touristiker über Weiterbildung
für Mitarbeiter
Seite 26
Porträt
Christian Ott, Chef der
Ferien-Idyll-Resorts
Seite 28
3
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Barrierefreiheit
Foto: Stift Admont
bulletin
Kunst für
alle Sinne
Um Menschen mit Handicap Kunst und Kultur
zu vermitteln, bedarf es neben stolperfreiem
Zugang auch inhaltlicher Maßnahmen. Dazu hat
das bulletin einige Beispiele recherchiert.
lleine in Österreich leben laut Statistik
Austria 1,7 Mio. Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen – hierzu zählen
Personen mit Problemen beim Sehen, Hören,
Sprechen und Gehen ebenso wie Menschen
mit psychischen Erkrankungen und Lernbehinderungen. Die größten Hindernisse für diese
stark heterogene Gruppe ergeben sich in der
Freizeit (21 %), gefolgt vom öffentlichen Verkehr (16 %).
Wer ein barrierefreies Angebot im Kunst- und
Kulturbereich zur Verfügung stellt, engagiert
sich nicht nur für soziale Nachhaltigkeit, sondern profitiert auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Wird bereits bei der Planung eines Angebots
die barrierefreie Gestaltung berücksichtigt, sind
die Kosten niedriger als bei einer nachträglichen Adaptierung. Zusätzlich vergrößert sich
dadurch die angesprochene Gästegruppe,
denn auch älteren Menschen, Kindern und
Migranten kommt die Beseitigung von Barrieren
zugute. Darüber hinaus besteht europaweit
A
Mehr Informationen
Die Broschüre „Tourismus
für Alle – Barrierefreie
Kunst- und Kulturangebote – inklusiv und
innovativ“ steht auf
www.bmwfj.gv.at/
Tourismus zum Download
bereit.
4
noch großer Bedarf an barrierefreien Angeboten.
Im Zuge der Umsetzung der „European Disability Strategy 2010–2020“ schätzen Experten
der EU das Marktpotenzial für barrierefreie
Produkte und assistierende Technologie auf
rund 30 Mrd. Euro.
Tastführungen, Gebärdensprachdolmetsch
und audiovisuelle Unterstützung sind nur einige
der Maßnahmen, die Menschen mit unterschiedlicher Beeinträchtigung die Teilnahme
am kulturellen Leben ermöglichen. Eine Broschüre, die das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend in Zusammenarbeit
mit der Bundesparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich
herausgab, zeigt die Wege zu barrierefreien
Kunst- und Kulturangeboten auf.
Universal Design
Im Museums- und Ausstellungswesen schafft
„Universal Design“ gleichberechtigten Zugang
aller Zielgruppen zu Kunst- und Kulturangeboten. Die Idee dahinter: Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass davon Menschen mit und ohne Behinderung profitieren.
Von „Leichter lesen“-Texten in einfacher und
verständlicher Sprache ohne Fremdwörter
profitieren Personen mit Lernschwierigkeiten,
Kinder und Migranten ebenso wie Touristen
mit schlechten Deutschkenntnissen.
Das steirische Stift Admont hat vor zehn Jahren mit dem Sammeln von moderner Kunst
begonnen, wobei der Schwerpunkt auf Auftragswerken der Reihe „Made for Admont“ liegt.
Einige der Stücke, die Künstler unter dem
Motto „Jenseits des Sehens“ schaffen, ermöglichen ganz bewusst mehrdimensionale Zugänge zu Kunst für sehbehinderte und blinde
Menschen. Was in anderen Museen strikt verboten ist, wird hier ausdrücklich erlaubt: Die
Exponate lassen sich ertasten, hören, riechen,
womöglich sogar schmecken. Auch Sehende
erleben Kunst auf neue, unerwartete Weise
und können besser nachvollziehen, wie blinde
Menschen die Welt wahrnehmen. Dieser Perspektivenwechsel ist auch das Ziel des „unsichtbaren Gartens“: Ein blinder Begleiter führt
einen Sehenden, dem die Augen verbunden
wurden, durchs Grüne. Zur Orientierung dienen
alleine der Hör-, Geruchs- und Tastsinn.
Um Menschen mit Behinderung den Besuch
im Wiener Belvedere so einfach und angenehm
wie möglich zu gestalten, gibt es neben dem
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Editorial
barrierefreien Zugang zum Museum ein Kunstvermittlungsprogramm, das zusammen mit seh- oder
hörbeeinträchtigten Personen entwickelt wurde. Bei
„AndersSehen“-Führungen für Menschen mit Sehbehinderung dürfen Objekte betastet werden und
die Besucher erhalten dazu ausführliche Bildbeschreibungen und taktile Unterstützung zu den
Hauptwerken des Belvedere. Zusätzlich sind Führungen in Gebärdensprache Teil des Angebots ebenso
wie Multimedia-Guides mit Videos in österreichischer
Gebärdensprache.
Schulung für Mitarbeiter
Da sich Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung schon vor ihrem Besuch informieren wollen,
gibt es auf der Website des Belvederes einen eigenen
Bereich zu „Barrierefreiheit“, wo alle Informationen
zum Zugang und zu Führungen abrufbar sind. Ein
eigener Ansprechpartner steht für Fragen von Besuchern mit Handicap zur Verfügung. Um auch alle
anderen Mitarbeiter für den Umgang mit Menschen
mit Behinderungen zu sensibilisieren, veranstaltet
das Belvedere regelmäßig Schulungen und Workshops mit Experten.
Das Stift Klosterneuburg bietet für blinde und sehbehinderte Menschen Führungen mit einer Kunstvermittlerin an. Zur Orientierung und zum Rückblick
auf das Erlebte erhält jeder Gast eine Mappe mit
Planmaterial in Reliefdruck, das die Dimensionen
des Stifts erfahrbar macht – die weiten Raumdimensionen des Barock oder die rhythmische Architektur
des mittelalterlichen Kreuzgangs. Auch die Schatzkammer können blinde Menschen mit einem eigens
für sie entwickelten Audioguide erforschen.
Im Wiener Schauspielhaus können blinde und sehbehinderte Gäste etwa einmal pro Monat Assistenz
in Anspruch nehmen: Studenten der Sonder- und
Heilpädagogik holen die Theaterbesucher von den
nächstgelegenen Haltestellen ab und beschreiben
den Gästen während der Aufführung, was sich auf
der Bühne abspielt. Vor manchen Vorstellungen
offeriert das Theater auch eine Einführung mit
Kostümbesichtigung.
Tipps zur Kommunikation
Zur besseren Kommunikation barrierefreier Kulturangebote empfehlen die Autoren der Broschüre die
Zusammenarbeit mit Interessenvertretungen und
Selbsthilfegruppen behinderter Menschen, Schulen
mit Integrationsklassen sowie anderen Bildungseinrichtungen für Behinderte. Außerdem könnte ein „Tag
der offenen Tür“ oder das Angebot spezieller Ermäßigung bei der Vermarktung helfen.
Dr. Petra Stolba
Geschäftsführerin
der Österreich Werbung
Zusammenarbeit
mit Zukunft
inem Forscherteam des Max-Delbrück-Zentrums für Molekulare Biologie gelang es 2008 erstmals, den Schaltplan für
die 3.200 Wechselwirkungen zwischen 1.700 Proteinen im
menschlichen Körper darzustellen. Für ihre Erkenntnisse wurden
die Wissenschaftler mit dem Erwin-Schrödinger-Preis ausgezeichnet. Was das mit dem österreichischen Tourismus zu tun
hat? Sie werden überrascht sein, wie viel.
Denn auch im System Tourismus gibt es mit der Österreich
Werbung, den neun Landestourismusorganisationen, rund 90
Regionen und über 1.600 Destinationen ungefähr 1.700 Player.
Und so wie im Organismus Mensch Proteine andere Proteine
beeinflussen, sind auch die unterschiedlichen Akteure im Tourismus miteinander verbunden, beeinflussen sich gegenseitig und
arbeiten gemeinsam an einem Ziel: zusammen für den Erhalt
bzw. Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismuslandes
Österreich zu sorgen. Dabei arbeitet jede dieser Organisationen
selbstständig und hat ihre eigenen Aufgaben – aber gerade in
wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es wichtig, hier Synergien zu heben.
Für die Österreich Werbung – als Netzwerkknoten im System
Tourismus – wird es daher eine der wesentlichen Zukunftsaufgaben sein, entsprechende Koordinierungsleistungen zu erbringen
und weg vom alleinigen Tourismusmarketing hin zum Tourismusmanagement zu kommen. Das mag zwar zeitaufwendig und
kommunikationsintensiv sein, aber um unsere Wettbewerbssituation zu verbessern, ist es unabdingbar, strategisch zusammenzuarbeiten. Diese Form der Zusammenarbeit manifestiert sich
bereits jetzt etwa in der Allianz der 10, der Arbeitsgemeinschaft
der ÖW und der neun Landestourismusorganisationen. Auch unsere
neue Werbelinie leistet mit ihrer verbesserten Integrationsfähigkeit
für touristische Partner einen wichtigen Beitrag zur stärkeren Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen. Und mit dem ersten
ÖW-Tourismustag, der Ende April in Schladming stattfand, sehen
wir einen weiteren bedeutenden Schritt bei der Kräftebündelung
im Tourismusmarketing erfüllt. In diesem Sinne freue ich mich,
wenn wir uns auch weiterhin gemeinsam der Zukunft stellen und
diese bewusst gestalten.
E
5
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bulletin
Markt Spanien
Mit Kultur und
Natur begeistern
Text: Susanna Gassner
inanzkrise, geplatzte Immobilienblase,
hohe Jugendarbeitslosigkeit: Die Nachrichten aus Spanien versprühen wenig Optimismus.
Diesen wirtschaftlichen Problemen zum Trotz
hält der Trend zu Auslandsreisen an. Vor allem
jene Destinationen, die die gehobene Zielgruppe ansprechen, dürfen weiterhin mit Zuwächsen rechnen. Wenn auch nur etwas über
acht Prozent der spanischen Urlauber ihre
Ferien jenseits der Landesgrenzen verbringen,
so entspricht dies einem Marktvolumen an Auslandsreisen von immerhin rund 13,5 Mio.
Im Ranking der Top-Auslandsdestinationen
hat das Nachbarland Frankreich mit einem
Marktanteil von fast 24 Prozent die Nase vorne.
Danach folgen mit einigem Abstand Portugal
(12,8 %) und Italien (12,4 %). Österreich belegt
mit einem Marktanteil von 1,3 Prozent den
elften Platz.
F
Der spanische
Gast im Profil
• Unterkunft: knapp
60 % in der 4- bis
5-Sterne-Hotellerie
• Zielbundesländer:
Wien (50 % der Nächtigungen), Tirol (22 %)
und Salzburg (14 %)
• Herkunftsmärkte:
Katalonien (28 %),
Madrid (18 %),
Andalusien (11 %)
und Valencia (9 %)
• Reiseausgaben:
153 Euro pro Tag
• Information: hauptsächlich über das Internet
und Mundpropaganda
Quellen: TourMIS, Statistik Austria
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Rekordjahr für Österreich
Dass Österreich das passende Angebot für
Spanier auf Auslandstrip bereithält, bestätigen
einmal mehr die statistischen Daten aus dem
Jahr 2011: Die Nächtigungen spanischer Gäste
erhöhten sich um 11,3 Prozent auf 741.000, die
Ankünfte stiegen um knapp 19 Prozent auf
327.000. Damit erreichte das Urlaubsland
Österreich das bisher beste Ergebnis auf dem
spanischen Markt, der seit 2001 fast jährlich
mit beachtlichen Zuwächsen aufwartet. In den
Foto: ÖW/Peter Burgstaller
Trotz Krise reisen mehr Spanier denn je nach Österreich,
das mit seinem Kultur- und immer öfter auch mit seinem
Naturangebot punktet. Wie Sie noch mehr spanische Gäste
für das Urlaubsland Österreich gewinnen, lesen Sie hier.
vergangenen zehn Jahren nahmen die Nächtigungen insgesamt um 58 und die Ankünfte
um 67 Prozent zu.
Österreich gilt bei den Spaniern, deren
Nächtigungen zu zwei Drittel auf die warme
Jahreszeit entfallen, vor allem als Kultur- und
Städtedestination, und das im Sommer wie im
Winter. Einige wenige – rund 20 Prozent aller
Wintergäste – machen in Österreich einen Skiurlaub. Bei den kulturinteressierten und relativ
wohlhabenden Spaniern stehen vor allem
Museen, Musik, Ausstellungen, Geschichte
und kulturelle Darbietungen hoch im Kurs.
Die neue Generation der spanischen Reisenden weist eine hohe Kaufkraft auf. Sie können
in mindestens einer Fremdsprache kommunizieren und haben – anders als ihre Elterngeneration – keine Scheu mehr vor Reisen ins
fremdsprachige Ausland. Die alt eingebürgerten
Urlaubstraditionen und -ziele müssen Platz für
kürzere, spezialisierte Reisen machen, die
auch unter dem Jahr getätigt werden. Der Sommer ist längst nicht mehr der einzige Zeitraum,
in dem Spanier verreisen.
Neue Urlaubsformen gefragt
Neben den Ferien an den eigenen Mittelmeerund Atlantikstränden gewinnen drei alternative
Urlaubsformen immer stärkere Bedeutung:
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Marketinghighlights
Kultur: Culturisssimo heißt die neue Formel, mit der die ÖW
die gemeinsamen Interessen der italienischen und spanischen
Gäste verbindet. Die Steigerungsform des Wortes „Cultura“
drückt eine in beiden Ländern leicht nachvollziehbare Begeisterung für Kultur aus und betont dabei die kulturelle Kompetenz
Österreichs. Italienische und spanische Gäste wollen Kultur
und Natur unterhaltsam verbinden.
Culturisssimo präsentiert diesen Gästen spezielle Angebote
und Empfehlungen zum urbanen Kulturerlebnis in all seinen
Facetten, kulturelle Ausflüge ins Umland der Städte und Kulinarik & Genuss. Die Angebote dazu werden im Rahmen einer
integrierten Kampagne in Print- und Onlinemedien präsentiert,
ebenso wie durch Presseaktivitäten und publikumswirksame
Aktionen.
Winter: In Spanien gibt es ca. zwei Mio. aktive Skifahrer, die
diesen Sport vorwiegend im eigenen Land ausüben. Unter dem
Titel „Semana Blanca“ (weiße Woche) möchte die ÖW Spanien
dem Topsegment dieser Zielgruppe den „Winterurlaub in
Österreich“ näherbringen. Während die ÖW in der Vergangenheit vor allem PR-Aktivitäten gemeinsam mit ihren Partnern
umsetzte, sollen künftig auch Vertriebskanäle wie Website, Facebook, Beileger in Wintermedien u. a. stärker genutzt werden.
• der Kultur- und Stadturlaub als urbanes Erlebnis
• Sportaufenthalte (vor allem Wandern, Golf und Wassersportarten)
• Kreuzfahrten
Als die für Österreichs Touristiker interessanteste Zielgruppe
gelten die „Established Postmaterialists“, die rund 2,4 Mio.
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bulletin
Markt Spanien
• Der reine Erholungsurlaub scheint weniger
attraktiv.
• Eines der wesentlichen Reisemotive ist es,
Neues zu entdecken – ob kulinarisch oder
aus Interesse an anderen Menschen.
Kultur punktet
Werner Fritz
Markt Manager Spanien
Das beste Jahr aller Zeiten
a, es gibt sie, die Krise in Spanien! Profunder, von längerer Dauer
als anderswo, und sie betrifft Millionen von Personen und hat die
höchste Arbeitslosenrate in der Europäischen Union zur Folge. Fast jeder
Vierte sucht Arbeit. Steuern und Abgaben werden erhöht, öffentliche Ausgaben werden eingeschränkt und es werden alle Anstrengungen unternommen, den Staatshaushalt in den Griff zu bekommen. Die logische
Folge wäre – aus touristischer Sicht –, sich beim Auslandsurlaub einzuschränken.
Genau das Gegenteil ist der Fall – zumindest was Österreich betrifft.
2011 war mit über 325.000 Ankünften und nahezu 750.000 Nächtigungen
das beste „Spanier-Jahr“ aller Zeiten! Wie kann das sein? Neben einem
guten Preis-Leistungs-Verhältnis, guter Infrastruktur und einem nahezu
perfekten Angebot für die Spanier kam uns zugute, dass einige Destinationen aufgrund politischer und preislicher Gegebenheiten nahezu ausfielen, Kurzurlaube anstelle von langen Urlauben vermehrt konsumiert
werden und unsere Zielgruppen nicht so krisenanfällig sind.
Nach den zweistelligen Zuwachsraten des Vorjahres sind auch die
ersten Monate 2012 durchaus erfreulich, aber verhalten verlaufen. Spanien
bleibt ein Markt, in den es sich rentiert, weiter zu investieren.
J
Spanier umfasst. Sie reisen in Relation überdurchschnittlich oft zu Zielen jenseits der Landesgrenzen (89 %), vorzugsweise zu europäischen Destinationen und daher auch nach
Österreich. 73 Prozent unternehmen jährlich
drei, 40 Prozent sogar vier Urlaubstrips. Hier
ihr Reiseverhalten, ihre Wünsche und Motive
im Überblick, wie aus einer Analyse des SinusInstituts hervorgeht:
• Überdurchschnittlich viele Kurzreisen
• Städtereisen als häufigster Reisegrund (42 %)
noch vor dem Strand- und Badeurlaub
• Zu besonders gefragten Urlaubsformen zählen überdies Ferien auf dem Land (13 %),
der Wanderurlaub (10 %) sowie Mehrländerreisen (9 %).
• Unternehmungen und Aktivitäten stehen im
Vordergrund: 61 Prozent besuchen in ihrem
Urlaub Museen und Denkmäler oder Naturstätten (41 %).
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Urlaub in Österreich punktet bei den Spaniern
vor allem mit seiner Kultur: Das urbane Erlebnis – geprägt vom imperialen Erbe und mit
zeitgenössischen Facetten durchsetzt – ist das
Hauptmotiv der Spanier für einen Trip nach
Österreich. Medienberichte zu Themen wie
Festspiele, sakrale Bauten, Kunstausstellungen,
Opern oder Konzerte inspirieren spanische
Gäste zu einem Aufenthalt in Österreich. Hohe
Aufmerksamkeit erzielen auch Themenjahre
wie zu Haydn, Liszt und Klimt. Darüber hinaus
unterscheidet sich Österreich von seinen
Mitbewerbern durch die lange gemeinsame
Geschichte.
Gleichzeitig beeindruckt Österreich mit seiner intakten Natur, die sich in den Natur- und
Nationalparks auch „anfassen“ lässt. Darüber
hinaus schätzen die spanischen Gäste die sauberen Seen und Flüsse, die auffallende Landschaftspflege durch die aktive Landwirtschaft,
die hochmodernen Aufstiegshilfen und professionelle Bergführer und Skilehrer. Die Verbindung von Kultur und Natur gerät zu einem immer wichtigeren Bestandteil eines ÖsterreichAufenthalts. Ausflüge in den ländlichen Raum
– etwa zur Donau oder ins Salzkammergut –
gepaart mit Besichtigungen von Weltkulturerbestätten erfreuen sich steigender Beliebtheit.
Das Naturerlebnis in Verbindung mit Stadt und
Kultur, aber auch Wintersport und Erholung,
Entspannung im Sommer und Wandern mit
der Familie und Freunden bieten am spanischen Markt noch erhebliches Potenzial.
Auch wenn die Sprache eine Barriere in der
Beziehungspflege zum Spanier darstellen
kann, gilt Österreich als ein Land mit herzlichen
Gastgebern. Österreich wird oft als das nicht
so strikte und „lockerere“ Deutschland gesehen, was Österreich für die „Weltmeister“ in
Sachen Kommunikation sehr sympathisch
macht. Die österreichische Kulinarik stellt zwar
noch keinen expliziten Grund dar, um nach
Österreich zu reisen, jedoch finden Traditionen
in Verbindung mit Kulinarik Anklang, wie sie
sich beispielsweise bei einem Kaffeehausbesuch, beim Genuss von Süßspeisen oder „kaiserlichen“ Gerichten erleben lassen.
Österreich gilt als hochpreisige Destination,
wobei dies auch mit den nachgefragten UrlaubsJuni/Juli 12
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formen zusammenhängt: Kultur- und Städtereisen sind in der Regel teurer als Urlaub an
Spaniens Küsten. Allerdings hat sich Österreich
in den letzten Jahren den Ruf eines Reiseziels
mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis erworben.
Kurzfristige Buchungen
Spanier buchen ihre Trips äußerst kurzfristig
und nutzen dabei alle Informationskanäle, um
ihre Wunschdestination im Vorfeld kennenzulernen. Das zeigen die stetig wachsenden Zugriffszahlen auf diverse Onlinereiseportale, die
Abonnentenzahl diverser Reisenewsletter und
das hohe Interesse an den Destinationen der
Low-Cost-Airlines.
An dieses Netz der Billigflugverbindungen
(z. B. Ryanair oder Easy Jet) von und nach
Spanien ist Österreich nicht angebunden.
Allerdings bestehen zahlreiche Direktflüge von
Austrian und NIKI mehrmals täglich von Madrid
und Barcelona nach Wien. Darüber hinaus gibt
es eine Fülle an Umsteigeverbindungen anderer
Fluglinien, sodass Österreich von Spanien aus
mit dem Flugzeug gut und oftmals günstig zu
erreichen ist.
Online-Buchungen befinden sich auf dem
Vormarsch, konzentrieren sich aber stark auf
Flug- und Hotelreservierungen. Ihre Reisen ins
Ausland buchen die Spanier zu 60 Prozent
über ein Reisebüro – das heißt, auch ein Großteil des Incomings nach Österreich kommt über
die Vertriebsschiene Reiseveranstalter und büro zustande.
Die Österreich Werbung (ÖW) bearbeitet den
spanischen Markt von ihren Büros in Madrid
und Barcelona aus. Die Marketingaktivitäten
im B2B- und B2C-Bereich konzentrieren sich
auf die Umsetzung von Medien- und Wirtschaftskooperationen, verkaufsfördernde Aktivitäten, Betreuung der Multiplikatoren und der
Online- sowie Offlinemedien (siehe auch Kasten „Marketinghighlights“). Zur Steigerung des
Wissens der Reisebüromitarbeiter über Urlaub
in Österreich veranstaltet die ÖW seit drei Jahren den Workshop „España visita Austria“, zu
dem 25 bis 30 Verkäufer nach Wien und einer
weiteren Stadt eingeladen werden.
Kontakt: Werner Fritz, Markt Manager Spanien,
Tel.: +34/91/542 68 32
E-Mail: [email protected]
Tipps für
Ihr Marketing
• Pflegen Sie
persönliche Kontakte
• Planen Sie Ihre
Termine langfristig
• Schriftverkehr ersetzt
nicht das persönliche
Gespräch
• Spanier übertreiben
gerne – nehmen Sie
es nicht ernst und
korrigieren Sie nicht
• Kleine Gastgeschenke
werden geschätzt
• Agieren Sie proaktiv: Gehen Sie auf die Kunden zu
• Zahlungsziele und Abmachungen klar aussprechen
• Nachfragen nach
Familie, Freunden
freuen Ihr Gegenüber
• Schaffen Sie Zusatzwerte (Bonus, Einladungen, Rabatte …)
• Zitieren Sie keine
Konkurrenzbeispiele
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bulletin
Innovationen
Verrückte Steine
Foto: TVB Bad Kleinkirchheim
Das Projekt „Verrückte Steine“ in Bad Kleinkirchheim
inszeniert den Berg als Erlebnis- und Kulturstätte
mit moderner Informationsarchitektur, die Gäste aktiv
mitgestalten. Wodurch sich die Initiative auszeichnet,
hat das bulletin recherchiert.
Text: Sabina König
nmitten der Naturlandschaft aus Bergen und
Seen im Kärntner Nationalpark Nockberge
präsentiert sich Bad Kleinkirchheim mit einem
umfangreichen sommerlichen Bewegungsangebot aus Wandern, Biken und Laufen in
Kombination mit den örtlichen Thermen. Mit
dem Konzept „Verrückte Steine“ plant die Bad
Kleinkirchheimer Tourismus Marketing GmbH
nun ein innovatives Angebot, das eine Brücke
zwischen Aktiv- und Kultururlaub schlägt. In
Teilen des Nationalparks entsteht ein sich
ständig änderndes Landschaftskunstwerk aus
Metall und Stein – gestaltet von den Besuchern
der Region.
I
Boten aus dem Tal
Die LeuchtturmProjekte
Das Bundesministerium
für Wirtschaft, Familie und
Jugend (BMWFJ) und die
Bundesländer fördern seit
2011 touristische Leuchtturm-Projekte mit jährlich
1 Mio. Euro. Damit sollen
innovative Projekte, die
Vorbildcharakter für die
Branche haben, in die
Auslage gestellt werden.
Diese umfassen die Entwicklung und Umsetzung
kreativer und buchungsrelevanter innovativer
Angebote durch überbetriebliche Kooperationen
entlang der touristischen
Wertschöpfungskette in
den Destinationen. Das
bulletin stellt die „Leuchtturm-Projekte“ in einer
sechsteiligen Serie vor.
10
Als Teil des Gesamtprojektes „Premium-Wanderdestination Bad Kleinkirchheim“ soll die Initiative „Verrückte Steine“ dazu beitragen, das
in den letzten Jahren ausgebaute Bewegungsangebot in der Region besser zu vermarkten.
Um ein ebenso markantes wie authentisches
Profil als Wanderregion an der Schnittstelle
zwischen Kunst und Natur zu schaffen, werden
auf den Bergen im Laufe des Jahres 2013
Gabionen, also metallene Gitterkörbe, aufgestellt. Wanderer und Biker rüsten sich dann im
Tal mit Steinen – je nach Wunsch vom Schottersteinchen bis zum Felsblock – aus, tragen
diese auf den Berg und füllen sie in die Körbe.
Einen internationalen Einschlag erhält das Projekt durch die Beteiligung von Künstlern aus
verschiedensten Ländern, die den metallenen
Behältern spezielle Formen verleihen. In Anlehnung an die typische Flora und Fauna der
Nockberge werden dort ab 2013 Figuren wie
Auerhahn oder Speickpflanze zu sehen sein.
Im Zuge des Projektes kooperiert der Tourismusverband, der Werbung und Koordination
übernimmt, mit der regionalen Hotellerie, die
mithilfe speziell geschnürter Packages Stammgäste gewinnen soll. Die „steinige Ausrüstung“
stellt der Handel zur Verfügung, während das
Nationalpark-Team die Besucher über den Lebensraum Berg und Almen aufklärt. Die lokalen
Bergbahnen sorgen für den bequemen Transport zu den Kunstwerken.
Mit Emotionen binden
Das Projekt macht sich den Stein als autochthones, aus der Gegend gewachsenes Material
zunutze und schafft dem Erlebnis Wandern mit
der ganzen Familie einen funktionalen Rahmen
und ein Ziel. Das Material dazu entstammt nahe
gelegenen Steinbrüchen. Mit persönlichen Gravuren verleihen Groß und Klein den Stücken
eine persönliche Note. Alternativ stehen die
Steine auch in Hotelbetrieben zur Verfügung.
„Durch den eigenhändigen Beitrag zum Kunstwerk möchten wir bei den Besuchern eine
emotionale Bindung zum Projekt herstellen,
die das Interesse am Fortschreiten des Projekts wecken und Anlass für weitere Besuche
in der Region zur Steigerung der Nächtigungen
im Sommer geben soll“, meint Stefan Wunderle,
Leiter des Steinprojekts der Bad Kleinkirchheimer Tourismus Marketing GmbH.
Interaktiver Treffpunkt
Ausgangspunkte für die Wanderungen sind
moderne Informationsportale an drei stark frequentieren Plätzen in Bad Kleinkirchheim,
„Treffpunkt.Dorf“ genannt. Dort verschaffen sich
die Besucher ab 2013 dank moderner AppLadestationen mit „digitaler Wandernadel“ fürs
Smartphone sowie interaktiven Screens einen
Überblick über die Bewegungsmöglichkeiten.
Webcam und Blickrohre mit Fokus auf die
Land-Art-Objekte am Berg lassen Besucher
ihre Ziele bereits im Tal anvisieren. Auch über
die natürlichen Schätze des Nationalparks sowie über das aktuelle Veranstaltungsgeschehen
im Dorf informieren sich die Gäste am „Treffpunkt.Dorf“ bequem über Infoscreens.
Juni/Juli 12
11_Radtourismus_EdiBM_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:32 Seite 11
Radtourismus
Ausgezeichnete
Routen
Dr. Reinhold Mitterlehner
Bundesminister für
Wirtschaft, Familie und Jugend
sterreichs Radrouten auf Top-Niveau: Erstmals
verlieh der Allgemeine Deutsche Fahrradclub
(ADFC) Radwegen außerhalb Deutschlands sein
Qualitätssiegel, wobei die Wahl auf das österreichische Angebot fiel. Vier von fünf möglichen Sternen erhielten der Donauradweg zwischen Passau
und Wien sowie der Drau-, Mur-, Tauern- und
Traisentalradweg. Der Neusiedler-See-Radweg erreichte sogar die Fünf-Sterne-Kategorie.
Der Radtourismus ist eine bedeutende Angebotsschiene: Rund zwölf Prozent der Sommergäste verbringen in Österreich einen Rad- oder Mountainbikeurlaub. Jeder Vierte ist zumindest einmal in sei-
Ö
Erfolge gemeinsam
ausbauen
Foto: ÖW/Mooslechner
nen Österreich-Ferien mit dem Rad unterwegs. Dies
geht aus der jüngsten T-MONA-Umfrage hervor. Besonders beliebt ist der Radurlaub bei den Gästen
aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden.
Um im Sattel das Land zu entdecken, stehen Österreichs Gästen rund 11.000 Kilometer an Radrouten
zur Verfügung.
Um die Qualität des Radtourismus zu sichern und
zu steigern, erarbeitete das Bundesministerium für
Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) gemeinsam mit den Landestourismusorganisationen sowohl einen Leitfaden für fahrradfreundliche Betriebe
als auch einen Leitfaden zur Optimierung von Radrouten. Die beiden Broschüren beinhalten eine Zusammenstellung von Mindestanforderungen, Empfehlungen für zusätzliche Serviceleistungen und
nützliche Tipps für die Praxis. Die Basis dafür lieferte
die Studie „Qualitätskriterien für Radrouten und Radbetriebe“, die das BMWFJ in Auftrag gab. In dieser
Studie wurden einerseits Kriterienkataloge qualitativ
analysiert und andererseits Gästebefragungsdaten
ausgewertet, um herauszufinden, was den Radfahrern wirklich wichtig ist. Beide Broschüren stehen
zum Download auf www.bmwfj.gv.at/tourismus
bereit.
n der österreichischen Tourismusstrategie haben wir die bessere
Abstimmung der Tourismuspolitik von Bund und Bundesländern
als eine zentrale gemeinsame Herausforderung definiert. Umso
wichtiger sind Veranstaltungen wie die heuer in Schladming ausgerichtete 2. Tourismuskonferenz. Das große Interesse aller Stakeholder zeigt die Notwendigkeit zur besseren Vernetzung und Abstimmung, unterstreicht aber auch die Bereitschaft zur stärkeren
Kooperation im Tourismus. Auf dieser Basis können wir unsere
Erfolge gemeinsam ausbauen.
Die steigende Bedeutung eines tourismuspolitischen Schulterschlusses zeigt auch der aktuelle Bericht des Expertenbeirats
unter dem Titel „Überwindung der Stagnation. Chancen und
Wege“. Dieser prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von
0,5 Prozent der realen Umsätze bis 2016. Ursache für dieses
moderate Wachstum ist die historisch und geografisch bedingte
Konzentration Österreichs auf langsam wachsende Märkte wie
Deutschland, die Niederlande, die Schweiz und Italien. Das
Wachstum könnte jedoch laut dem Expertenbericht durch einen
starken Fokus auf rasch wachsende Herkunftsmärkte, durch Produktdifferenzierungen – zum Beispiel für Kurzreisende oder ältere
Menschen – und durch Qualitätsverbesserungen der Infrastruktur
auf bis zu 1,75 Prozent pro Jahr gesteigert werden.
In diesem Sinne müssen wir unsere koordinierte und fokussierte
Tourismuspolitik weiter fortsetzen. Mit dem in Schladming beschlossenen „Aktionsplan Tourismus 2012“ werden zahlreiche
Empfehlungen des Expertenberichts umgesetzt. Wir forcieren die
Innovationskultur im Tourismus, setzen verstärkt auf neue Märkte
und stärken die Produktentwicklung durch den Fokus auf die
USPs Österreichs, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zugleich stellen wir uns so wichtigen Herausforderungen wie
Mobilität und Beschäftigung im Tourismus. Neu geschaffen wurde
zudem der Österreichische Innovationspreis Tourismus, den wir
derzeit gemeinsam mit den Bundesländern ausschreiben. Klar
ist: Gerade die laufende Entwicklung neuer Produkte leistet einen
wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Erfolg der heimischen
Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
I
Alle Details zum „Aktionsplan Tourismus 2012“ und
zum „Österreichischen Innovationspreis Tourismus“
sind unter www.bmwfj.gv.at/tourismus abrufbar.
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12-13_ÖW-Tourismustag_Bull0312_Layout 1 29.05.12 12:14 Seite 12
bulletin
Tourismustag und -konferenz
Blick auf
die Zukunft
„Einblicke. Ausblicke. Weitblicke: Tourismusmarketing
der Zukunft“ – unter diesem Motto stand der erste
Tourismustag der Österreich Werbung, der Ende April
in Schladming über die Bühne ging.
ehr als 150 Gäste folgten der Einladung
der Österreich Werbung (ÖW), darunter
die hundert Top-Partner der ÖW – von HotelBetrieben, Reiseveranstaltern und Incomern
über Kultur-Anbieter, Seilbahnen bis hin zu den
Landestourismusorganisationen und Destinationen – sowie zahlreiche Branchenvertreter
und -experten. Im Fokus des Branchenmeetings
stand hoher Praxis-Wert, wie Petra Stolba, Geschäftsführerin der ÖW, in ihrer Begrüßung formulierte: „Zukunftsfähigkeit ist der rote Faden
durch das heutige Programm. Welche Herausforderungen kommen im Tourismusmarketing
auf uns zu – und was tut die Österreich Werbung, um Sie dabei zu unterstützen?“
Der ÖW-Tourismustag ist ein Ergebnis der
letzten Tourismuskonferenz im April 2011 in
Linz. Dort wurden im Aktionsplan, der von
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold
Mitterlehner und den neun Tourismus-Landesräten verabschiedet wurde, zahlreiche Maßnahmen zur Kräftebündelung im Tourismusmarketing festgehalten. Neben der Optimierung der operativen Zusammenarbeit im
Tourismusmarketing wurde auch ein jährliches
Forum unter Federführung der ÖW beschlossen,
um die längerfristige Ausrichtung der Markenund Marktbearbeitung besser abzustimmen.
Ziel dieses Forums ist laut Aktionsplan, in einem
größeren Rahmen grundsätzliche Fragen des
M
Fotos: ÖW/Lendl (l.),
BMWFJ/Martin Steiger (M. und r.)
12
Tourismusmarketings sowie strategische Allianzen zu diskutieren, die über das Tagesgeschäft
hinausgehen.
Effiziente Arbeitsplattform
Mit der „Premiere“ in Schladming sieht die ÖW
einen weiteren wichtigen Schritt bei der Kräftebündelung im Tourismusmarketing erfüllt. „In
der operativen Zusammenarbeit wurden im
vergangenen Jahr durch die Reform des Marketingbeirats und die Vertiefung innerhalb der
Allianz der Zehn wichtige Schritte gesetzt. Hier
hat ein Wandel von einer breiten Informationsplattform hin zu einer effizienten Arbeitsplattform zur Koordinierung des Tourismusmarketings stattgefunden“, so Stolba. Neben der Arbeit
in der Allianz der Zehn entsteht derzeit durch
die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit mit der Praxis, wie z. B. dem runden Tisch
der Incomer oder bilateralen Plattformen, ein
immer regerer Austausch mit der Branche,
durch den viel direkter und genauer auf die Bedürfnisse eingegangen werden kann.
Der ÖW-Tourismustag ist für Stolba die ideale
Gelegenheit, um mit jenen in einen Dialog zu
treten, die gemeinsam mit der ÖW im Auslandmarketing aktiv sind. „Wir wollen unseren hundert
wichtigsten Partnern exklusive Einblicke in unsere Kernbereiche Marke, Marketing und Märkte
geben und gemeinsam mit ihnen einen Blick
in die Zukunft werfen. Sie erfahren aus erster
Hand, welchen Veränderungen Tourismusmarketing ausgesetzt ist – und wie wir von der
ÖW darauf antworten. Es geht aber auch um
gemeinsame Diskussion, die direkte Beteiligung an der Weiterentwicklung unserer Arbeit.
Und schließlich geht es auch ums Netzwerken
und die Kontaktpflege“, erläutert Stolba die
Zielsetzung des neuen Forums.
Eröffnet wurde der ÖW-Tourismustag mit der
Key Note des Vorstandsvorsitzenden der
Daimler&Benz-Stiftung Prof. Dr. Eckard Minx
zur Zukunftsorientierung im Tourismus. Wie
wichtig die Einschätzung der Zukunft ist, bewies
Juni/Juli 12
12-13_ÖW-Tourismustag_Bull0312_Layout 1 29.05.12 12:14 Seite 13
Minx anhand bisheriger Technologieentwicklungen, die zeigen, „dass Utopien vom Vormittag die Realität vom Nachmittag sind“. Um Zukunft zu erleben, muss Wandel möglich gemacht werden, so sein Credo.
Im Anschluss ging Stolba darauf ein, wie die
ÖW diesen Herausforderungen nun begegnet,
und skizzierte gemeinsam mit den drei Bereichsleitern die Kernaufgaben der ÖW am
Weg in die Zukunft. Die damit verbundenen
wesentlichen Unterstützungsmöglichkeiten
für die Branche wurden in kleinen Gruppen
vertiefend präsentiert. Im Rahmen des ÖWTourismustags wurde auch erstmals die neue
Werbelinie für „Urlaub in Österreich“ öffentlich
vorgestellt (Details dazu siehe Seite 20).
Innovationen vor den Vorhang
Bei der an den ÖW-Tourismustag anschließenden zweiten Tourismuskonferenz ging BM
Mitterlehner u. a. auf die Förderpolitik in Richtung Innovationen ein. Seit dem Vorjahr prämieren und unterstützen Tourismusministerium
und Länder im Rahmen der Aktion „Innovationsmillion“ jährlich sechs Leuchtturm-Projekte, die
kreative und buchungsrelevante innovative
Angebote entlang der touristischen Wertschöpfungskette umsetzen (siehe auch bulletin-Serie Seite 10). Die Aktion „Innovationsmillion 2012“ läuft ab sofort.
Mit dem „Aktionsplan Tourismus 2012“ wurde
zudem der Österreichische Innovationspreis Tourismus (ÖIT) neu geschaffen, der „innovative,
buchbare Produkte und Angebote“ in zwei Kategorien vor den Vorhang holt. Das Preisgeld von
jeweils 10.000 Euro wird zu gleichen Teilen vom
Tourismusministerium und vom Bundesland des
jeweiligen Siegers zur Verfügung gestellt.
Bei dem von der Bundesregierung beauftragten und von Mitterlehner koordinierten Projekt
„Nation Branding Österreich“ wird auch der
Tourismus eine wichtige Rolle spielen. „Denn
Tourismus ist stark imagebildend und trägt als
exportorientierter Wirtschaftszweig entscheidend
zur Leistungsbilanz bei“, sagte Mitterlehner.
Bund und Länder sind deshalb im „Aktionsplan
Tourismus 2012“ übereingekommen, den
Prozess „Marke Österreich“ aktiv zu unterstützen. Besonderes Augenmerk wollen sie dabei
auf die Markenarchitektur und die Integrationsfähigkeit von starken touristischen Länder- bzw.
Destinationsmarken legen.
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bulletin
Gesundheitstourismus
Urlaub für Körper
und Seele
Die Nachfrage nach Urlaub, der die Gesundheit fördert,
wächst. Qualität und Spezialisierung zählen zu den
Schlüsselfaktoren für den Erfolg. In welche Richtung sich
das österreichische Angebot entwickelt, lesen Sie hier.
Text: Sabina König
as Thema Gesundheit gewinnt – vor dem
Hintergrund der Urbanisierung und Stress
in allen Lebenslagen – zunehmend an Bedeutung. Im Zentrum steht nicht mehr oberflächliche Entspannung, sondern dauerhafte Selbstveränderung. Nicht nur im Privat- oder Berufsleben, sondern vor allem auch im Urlaub wird
diesem Thema in Zukunft mehr Beachtung
geschenkt, meinen die Marktforscher des
Sinus-Instituts Heidelberg. Ein Trend, den auch
Kurt Kaufmann, Geschäftsführer des Österreichischen Heilbäder- und Kurorteverbands
(ÖHKV), unterstreicht: „Die Gäste möchten sich
im Urlaub nicht nur erholen, sondern auch
einen gesunden Lebensstil erlernen, den sie
in den Alltag mitnehmen können.“
D
Wachsender Markt
Ökonomische und soziale Umwälzungen schaffen dem Gesundheitstourismus eine solide
Basis: Der Gesundheitsmarkt insgesamt wird,
so das Beratungsunternehmen Roland Berger,
bis 2020 dynamisch wachsen. Denn neben der
öffentlichen Hand steigern auch die Konsumenten ihre Ausgaben für gesundheitsbezogene
Produkte und Dienstleistungen. Selbst die Wirtschaftskrise lässt private Ausgaben für Gesundheit nicht sinken, meint Dietmar Schuster, Büroleiter der Plattform Gesundheitswirtschaft
Österreich innerhalb der Wirtschaftskammer
Österreich (WKO), am Symposium für Gesundheitstourismus an der FH Wien.
Die verstärkte Nachfrage nach Gesundheitsprodukten kommt auch in der Entwicklung der
Wellnesshotellerie zum Ausdruck: Zählte der
Relax-Guide 1999 in Österreich erst 280 Häuser mit Wohlfühlangeboten, so vermerkt der
Führer heute über 1.000 Betriebe. Allerdings
14
lässt sich der Wellnessaufenthalt, der z. B. mit
entspannenden Behandlungen oder sportlichen Aktivitäten einhergeht, nicht mit einem
Urlaub gleichsetzen, der die Gesundheit nachhaltig fördert, wenn auch die Übergänge
zwischen den einzelnen Segmenten als fließend anzusehen sind. Eine Studie, die das
Bundesministerium für Wirtschaft, Arbeit,
Familie und Jugend (BMWFJ) bei der con.os
tourismus.consulting gmbh 2009 in Auftrag
gab, schlägt folgende Abgrenzung vor:
• Wellness-Tourismus meint Angebote, die
primär der Entspannung dienen. Mit einem
Volumen von 72 Prozent an den gesundheitstouristischen Nächtigungen handelt es sich
bei Wellness um den größten Teilbereich.
• Thermen-Tourismus umfasst alle Betriebe,
die natürliche Heilvorkommen in Form von
Thermalwasser nutzen (15 %).
• Unter Alpiner-Wellness-Tourismus sind jene
Produkte zu verstehen, die sich die positive
gesundheitliche Wirkung der alpinen Höhenlage, alpiner Materialien und Kulinarik sowie alpiner Heilmittel (z. B. Klima) zunutze
machen (3 %).
• Medical-Wellness-Tourismus bezeichnet
Angebote mit Fokus auf medizinische Anwendungen und Behandlungen, jedoch ohne
zwingendes Beisein eines Arztes. Auch
private Kuraufenthalte, für die die Sozialversicherungen nicht aufkommen, fallen in diesen Bereich (10 %).
• Medizintourismus bezieht sich etwa auf AntiAging-Behandlungen, apparative Kosmetik
und minimalinvasive ästhetische Eingriffe
und ist eine verschwindend kleine Nische.
Keinen unmittelbaren touristischen Nutzen haben laut Studie klassische Kuren, Reha- oder
Juni/Juli 12
Foto: iStockphoto.com
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medizinische Klinikaufenthalte, die die Sozialversicherungsträger finanzieren.
Im Sommer 2011 verbrachten laut T-MONA
sechs Prozent der Sommerurlauber einen Gesundheits- oder Kururlaub in Österreich. Den
größten Anteil daran hatten die Österreicher,
die rund zwei Drittel des Gästevolumens ausmachen, gefolgt von den Deutschen, die ein
knappes Viertel der Gäste stellen. Auf die italienischen Nachbarn entfielen zwei Prozent.
„Gesundheitsangebote müssen heute verstärkt dazu beitragen, das körperliche und psychische Gleichgewicht präventiv zu erhalten“,
meint Andrea Csics, Marketingverantwortliche
des Gesundheitszentrums Lanserhof. Das
Haus in Lans bei Innsbruck hat sich in den
letzten Jahren als Vorzeigebetrieb für fundierte
medizinische Prävention und Regeneration einen Namen gemacht. Das eigens entwickelte
„Vital Aging“-Konzept etwa soll es den Besuchern ermöglichen, zu jeder Zeit das optimale
Gesundheitspotenzial zu erhalten – die
Schwerpunkte der Therapie liegen auf gesundem Schaf, Energieerhaltung und geistiger Balance. Die Gäste verbringen mindestens zwei
Wochen im Lanserhof, parallel zu den Behandlungen eignen sie sich auch im Rahmen von
Vorträgen und Workshops Wissen für einen
langfristig gesunden Lebensstil an. Für gestresste Menschen des öffentlichen Lebens
stellt das Haus ein breites Leistungsspektrum
bereit – der Aufenthalt fällt hier meist kürzer
aus, muss aber umso mehr Qualität und Effizienz gewährleisten.
Prävention für Mitarbeiter
Unter dem Stichwort „Burn-out“ lassen sich
unterschiedliche Überlastungssymptome zu-
sammenfassen, die ständig mehr Personen
betreffen und immer häufiger Grund für Berufsunfähigkeit sind. Diese Patienten, so Christian Werner, Herausgeber des Relax Guides,
sind hinsichtlich der Finanzierung von langfristigen Therapien finanziell meist auf sich alleine
gestellt. Mittlerweile gibt es 24 private Anbieter
von Burn-out-Kuren, was fehlt, sind einheitliche
Standards, meint Werner. Doch auch die Bereitschaft von Unternehmen, in die Gesundheit
und damit auch Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu investieren, steigt zunehmend. Der
Reiseanbieter TUI plant derzeit einen eigenen
Katalog mit speziellen Angeboten für Firmenkunden, die für ihre Mitarbeiter einige Tage Erholungsurlaub buchen möchten. Auch die neue
Kärnten-Therme bietet mit „Corporate Wellness“ Angebote für Firmen. „Gesundheit wird
heute als Zusammenspiel von körperlichem,
psychischem und sozialem Wohlbefinden verstanden. Gesundheit gilt weniger als Ziel oder
Zustand, sondern vielmehr als Ressource des
täglichen Lebens“, meint Eva Adamer-König,
Leiterin des Studiengangs Gesundheitsmanagement im Tourismus an der FH Joanneum in
Bad Gleichenberg.
Spezialisierung vorantreiben
Angesichts der Fülle ähnlicher Gesundheitsangebote kommt der Produktspezialisierung
besondere Bedeutung zu. Viele österreichische
Betriebe haben bereits Nischen besetzt und
bringen Alleinstellungsmerkmale gezielt in den
Wellness- bzw. Gesundheitsbereich ein. Authentizität durch Besinnung auf Regionalität heißt
etwa das Credo der österreichischen Betriebe
der Angebotsgruppe „Alpine Wellness“. Eingebettet in die naturbelassene Landschaft der
Berge nutzen sie die gesundheitliche Wirkung
der alpinen Höhenlage und setzen auf alpine
Ressourcen, beispielsweise auf Massagen mit
Steinöl, Holz in der Bauweise oder Verarbeitung von Lebensmitteln lokaler Biolieferanten
in der Küche. Auch „Medical Wellness“ findet
sich im Angebot, die Gastgeber kombinieren
dabei traditionelle Heilmittel aus der Natur mit
modernen Methoden und bieten ärztliche Betreuung. Um den Aufenthalt eine unverwechselbare Note zu verleihen, legen die Gastgeber
der Alpine-Wellness-Betriebe großen Wert auf
Herzlichkeit im Umgang mit den Gästen.
Althergebrachter, gesundheitsfördernder
Methoden bedienen sich die Marienschwestern von Karmel im Kneipp-Traditionshaus Bad
Mühllacken. Im Fokus der Behandlungen
stehen gesunde Ernährung, Entschlacken
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bulletin
Gesundheitstourismus
durch Fastenkuren und Kontrolle des SäureBasen-Gleichgewichts – stets vor dem Hintergrund uralten Wissens über Heilpflanzen. Die
traditionellen Behandlungen bilden zusammen
mit der familiären Betreuung durch die Schwestern und dem klösterlichen Ambiente ein Angebot, das auch Geist und Seele entspannen
lässt.
Von der femininen Ausstattung bis hin zum
Ladies Circle – das la pura women’s health resort im Kamptal hat sich ganz auf die Bedürfnisse von Frauen eingestellt. Die Damen kommen primär, um unter sich zu sein und sich
gemeinsam verwöhnen lassen, greifen aber
auch auf das breite medizinische Angebot, auf
Beautybehandlungen oder Lebensstil-Coaching
zurück. „Sehr beliebt ist die Auszeit mit Freundinnen, aber auch Mutter-Tochter-Reisen verzeichnen wir häufig“, verrät Marketing-Managerin Claudia Marth. Eine wichtige Rolle kommt
der Ernährung zu, wobei vor allem individuelle
Vorlieben und Unverträglichkeiten berücksichtigt werden. Auf dem Menüplan steht gemäß
Gästewunsch ausgewogene, leicht verdauliche
Kost.
Medical Wellness gewinnt dazu
Große Kur- und Wellnesszentren wie das ThermenResort Warmbad-Villach, das im kommenden Juli nach großem Umbau wieder seine
Pforten öffnet, stellen ihre Angebote breiter auf:
Ein Schwerpunkt des Villacher liegt im Familiensegment. Ebenfalls im Fokus: Fitness- und
Spa-Gäste. Zukunftspotenzial räumt Helmut
Weiss, Direktor des Thermenresorts, auch dem
Angebot „Medical Wellness“ ein: „Der Gedanke
an Gesunderhaltung unter Nutzung medizinischen Wissens nimmt mit dem Alter zu, der
Bereich wird weiterwachsen.“ Weiss setzt zwar
auch in Zukunft auf die bewährte WellnessSchiene mit Saunalandschaften und Massagen, möchte aber auch dem Bedürfnis der
Gäste nach „aktivem Nichtstun“ verstärkt nachkommen: Vom Fitnesstest über Leistungsdiagnostik bis hin zu „Active Aging“ reicht die bunte
Angebotspalette.
Medical Wellness werde in Zukunft eine bedeutendere Rolle als bisher spielen, glaubt
auch Gerhard Gucher, Direktor Marketing und
PR der VAMED Vitality World. Das Angebot
des Thermenbetreibers mit acht Standorten in
Österreich spiegelt diese Entwicklung bereits
wider. Im neuen Vitality MED Laa in Wien beispielsweise können sich die Gäste durch die
Kombination von Ernährung und Therapie
nachhaltig von Rückenschmerzen befreien
16
lassen. Medizinische Eingriffe werden laut
Gucher auch weiterhin nicht auf dem Programm stehen, allerdings werde die Bedeutung
aktiver Gesundheitsvorsorge und nachhaltiger
Therapien quer über alle Vitality-Resorts nochmals zunehmen.
Nachhaltigkeit integrieren
Thomas Jäger, Autor des deutschen SpaGuides 2012, macht Nachhaltigkeit als Megatrend im Wellnessbereich aus. In dem vom
deutschen Wellness-Verband publizierten Werk
prognostiziert er den „Green Spas“ eine rosige
Zukunft – bei sorgsamem Ressourcenumgang,
umweltfreundlicher Bauweise, einem sozial
verantwortungsvollen Verhältnis zu Mitarbeitern und Gästen sind Besucher durchaus bereit, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben. Voraussetzungen für den Erfolg sind
allerdings eine transparente und glaubwürdige
Angebotsgestaltung und eine entsprechend
fundierte Schulung der Mitarbeiter. Denn „die
Gäste sind heute auch wesentlich besser informiert und gehen kritischer mit den Angeboten um, als in der Vergangenheit“, so AdamerKönig, die die wachsende Bedeutung des
Faktors Nachhaltigkeit auch in der touristischen
Ausbildung unterstreicht.
Qualität fokussieren
Als Destination für Gesundheits- bzw. Wellnessurlaube verfügt Österreich über gute
Voraussetzungen. Gäste schätzen die heimischen Gesundheitstourismus-Betriebe insbesondere aufgrund des hohen Qualitätsniveaus der Angebote und der professionellen
Ausbildung der Mitarbeiter. Um diesen Standard zu sichern und den Gästekreis international auszuweiten, sind hochqualitative,
authentische und serviceorientierte Angebote
gefragt. Laut Karin Kovar, Geschäftsführerin
des Verbands Best Health Austria, der das
staatlich anerkannte und EU-weit gültige Qualitätszertifikat im Gesundheitstourismus vergibt,
machen neben erstklassiger Betreuung der
Gäste auch medizinische und soziale Kompetenzen die Angebotsqualität aus. Die Beurteilungskriterien des Verbands reichen daher von
Aspekten der Personalführung über betriebliche Verbesserungsmaßnahmen bis hin zu
Hygieneplänen. Kovar weist zudem auf die
Notwendigkeit von Cluster-Zusammenschlüssen zwischen den Gesundheitsbetrieben hin,
so könnten Kräfte gebündelt und ein starker
gemeinsamer Auftritt auf internationaler Ebene
ermöglicht werden.
Juni/Juli 12
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Nature Watch
Foto: Kärnten Werbung/Franz Gerdl
bulletin
Auf der Spur
von Adler & Co.
Immer mehr Gäste wollen der Natur ganz nahe
sein und hinter ihre Kulissen schauen. Touren zur
Beobachtung von Fauna und Flora liegen daher im
Trend. Was diese Besucher wünschen, lesen Sie hier.
Text: Sabina König
sterreichs Gäste schätzen das Naturerlebnis. Auf einer Skala von eins bis sechs
geben die Österreich-Urlauber laut T-MONABefragung aus dem vergangenen Sommer
Österreichs Natur und der Landschaft mit einem Durchschnitt von 1,45 eine ausgezeichnete Note – Grund genug für heimische Touristiker, um die Angebotsentwicklung im Bereich Naturerlebnis voranzutreiben.
Ö
Bewusstseinsbildung
Für die österreichischen Natur- und Nationalparks stellen Naturbeobachtungen einen zen-
18
tralen Angebotsbereich dar: Denn sie haben
sich u. a. der Wissensvermittlung und der Bewusstseinsschärfung für ökologische Kreisläufe verpflichtet. „Im Sinne des Naturschutzes
ist es unser primäres Anliegen, das Bewusstsein für Umweltprozesse zu stärken – das Kennenlernen von seltenen Pflanzen und Tieren
in ihrer natürlichen Umgebung trägt dazu bei“,
so Alois Lang, Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Ökotourismus des Nationalparks
Neusiedler See-Seewinkel.
Die Wissensbasis für Naturvermittlung ist unterschiedlich breit: Das Angebot des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel zieht einerseits
zahlreiche Naturbegeisterte der Generation
50plus an, die mit einem guten Vorwissen über
die jeweiligen Lebensräume anreisen. „Diese
Gäste bringen nicht nur das Know-how, sondern auch die Geduld für ausgiebige Beobachtungstouren mit“, meint Lang. Es handelt
sich hauptsächlich um Einzelreisende, meist
Vogelliebhaber, die bei einer Aufenthaltsdauer
von zehn bis 14 Tagen ganz in die Tier- und
Pflanzenwelt eintauchen. Viele Gäste kennen
Flora und Fauna aber nur aus den Medien,
weshalb sie einen Zoo in freier Wildbahn erwarten. Hier ist besonderes Einfühlungsvermögen seitens der Führer gefragt, um den richtigen Zugang zu den Besuchern zu finden.
Denn nicht in der Präsentation möglichst vieler
Tierarten in kürzester Zeit, sondern in der Vermittlung ökologischer Zusammenhänge liege
laut Lang die Aufgabe der Exkursionsleiter.
Die Angebotsgruppe „Nature Watch“, zu deren Mitgliedern 17 Hotels in den Tiroler Naturparken und im Nationalpark Hohe Tauern zählen, spricht mit ihrer breiten Produktpalette ganz
unterschiedliche Zielgruppen an. Neben Einzelreisenden und Paaren stellen Familien ein
wichtiges Gästesegment, denn kurze Entdeckungsreisen durch Wald und Wiese kommen
besonders bei kleinen Abenteurern gut an.
Damit keine Langeweile aufkommt, sind die
Touren so gewählt, dass sie in regelmäßigen
Abständen mit Attraktionen aufwarten. Innerhalb der Gruppe setzen die einzelnen Häuser
unterschiedliche Schwerpunkte. Während etwa
das Hotel Falknerhof in Niederthai im Ötztal
seinen Fokus auf Wildtiere legt und zu Wildtierfütterung sowie Hirschbrunft lädt, stehen im
Vital- und Wanderhotel Taurerwirt in Kals geoJuni/Juli 12
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Kommentar
logische Wissensvermittlung sowie Beobachtungstouren zu Steinadlern und Bartgeiern im Vordergrund.
Alle Häuser verbindet, dass sie den jeweiligen
Schwerpunkt in allen Bereichen „leben“ – von der Bauweise über die regionale Küche bis hin zur hauseigenen
Bibliothek mit spezifischer Literatur. Die Vereinigung,
die seit vier Jahren besteht, erfreut sich an der wachsenden Zahl an Stammgästen aus Österreich, Deutschland
und der Schweiz. Durch die Kooperation mit Swarovski
Optik stehen in den Häusern einerseits hochwertige
Ferngläser bereit, andererseits profitiert die Angebotsgruppe von den breiteren Vermarktungsmöglichkeiten.
Die höchste Nachfrage verzeichnen die Nature-WatchHotels bei den Drei-Tage-Paketen, die zwei bis drei
Nature-Watch-Touren beinhalten.
Sich im familiären Umfeld mit Vögeln und ihren Lebensräumen vertraut zu machen, diese Möglichkeit bietet das Hotel St. Georg in Zell am See mit dem Angebot
„Austria Birding“. Der Hoteldirektor ist ambitionierter
Vogelbeobachter und gibt seine Erfahrungen auf Beobachtungstouren zu den Greifvögeln ins Glocknergebiet zweimal wöchentlich an seine Gäste weiter. Die
Besucher sind meist Einzelreisende mit Erfahrung im
Bereich Naturbeobachtungen, die das Hotel aufgrund
dieses zusätzlichen Serviceangebots aufsuchen. „Neben den gemütlichen Infoabenden schätzen die Gäste
vor allem die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs
mit meinem Mann, dem Vogel-Experten, der stets für
Fragen zur Verfügung steht“, meint Hotelchefin Daniela
Sauper.
Regionales spürbar machen
Ein Erlebnis für alle Sinne möchte der Nationalpark
Nockberge seinen Besuchern bieten: Die Kräuter, die
die Besucher im Rahmen der Speik- oder der Kräuterhexen-Wanderung entdecken, wollen nicht nur betrachtet, sondern beschnuppert und verkostet werden. Auf
Wassersafari durchwaten die Teilnehmer einen Gebirgsbach und kommen so unmittelbar mit typischer
Flora und Fauna in Berührung. „Wir möchten unseren
Besuchern auch die enge Verbindung zwischen Naturund Kulturlandschaft vermitteln und mit Regionalgeschichte auf die Entstehung der Lebensräume hinweisen“ so Heinz Mayer, Direktor des Nationalparks. Aus
diesem Grund führen die Beobachtungstouren nicht
nur durch Wald und Wiese, sondern inkludieren etwa
einen Abstecher zur alten Mühle, in der das auf dem
Feld begutachtete Korn zu Mehl verarbeitet wird. „Die
jährlich steigenden Gästezahlen zeigen uns, dass wir
auf dem richtigen Weg sind – wenngleich die Aufenthaltsdauer abnimmt“, so Mayer.
Johann Schenner
Obmann der Bundessparte
Tourismus- und Freizeitwirtschaft der
Wirtschaftskammer Österreich
Von Leuchttürmen,
Innovationen und
anderen Highlights
chladming ist derzeit Schauplatz einer Vielzahl touristischer Veranstaltungen, Konferenzen und Kongressen.
Schladming ist ja auch Schauplatz eines sportlichen und touristischen Highlights im Jahr 2013 und da bietet es sich natürlich an, den Austragungsort der Ski-WM schon im Vorfeld für
hochkarätige touristische Diskussionen zu nutzen.
Ende April war es wieder so weit. Die rot-weiß-rote Tourismusriege folgte der Einladung von Bundesminister Mitterlehner
nach Schladming und bekam eine Vielzahl an Highlights geboten. In einem beeindruckenden Referat bekräftigte der Tourismusminister einmal mehr den besonderen Stellenwert des
Tourismus für die heimische Wirtschaft. Ralph Scheuss beleuchtete äußert vielschichtig den Kampf um die Aufmerksamkeit im globalen Wettbewerb. Innovation und Vision lautet die
Antwort. Über den Tellerrand blicken, neue Wege gehen, mutige
Schritte setzen, unkonventionelle Ideen und kluge Strategien
entwickeln. Sich mit Innovation von der Masse abheben. Genau das ist es, womit man heutzutage punktet. Das haben
auch die sechs touristischen Leuchtturm-Projekte erkannt, die
im Rahmen der Aktion „Innovationsmillion“ vor den Vorhang
geholt wurden. Leuchttürme sind wie die Kirchen im Mittelalter
– darum herum haben sich die Orte entwickelt. Rund um die
touristischen Leuchttürme entwickeln sich touristische Zentren.
Sie sind nicht als Konkurrenz zu sehen. Sie sind die Treiber,
die wir brauchen, um im Kampf um Marktanteile ganz vorne
mitzuspielen.
Da war noch die Rede vom Espresso-Effekt im Tourismus –
dem Kurzurlaub –, konsumiert in kleinen Dosen, aber möglichst
intensiv, nachhaltig und inspirierend. Die „inspirierende Entfaltung“ finden wir auch in der neuen Werbelinie der Österreich
Werbung wieder. Das „emotionale Souvenir“, das der Gast mit
nach Hause nimmt und das ihm wie ein Bild im Kopf, das nie
verblasst, erhalten bleibt. Der Gast ist nun auch in der Tourismus-Werbung in den Mittelpunkt gerückt. Ein neues, innovatives Highlight am Kampagnenhimmel!
S
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Neue ÖW-Werbelinie
Fotos: ÖW/Peter Burgstaller
bulletin
Den Gast im Fokus
Mehr als je zuvor rückt die neue Werbelinie der Österreich Werbung den Gast in den
Mittelpunkt der Kampagne und fokussiert auf das Markenversprechen von „Urlaub in Österreich“.
rlaub in Österreich – das bedeutet unvergessliche Erfahrungen an einzigartigen
Orten. Wo die Gäste spüren, dass sie wieder
bei sich selbst ankommen, wo Körper und
Seele aufleben. Urlaub in Österreich ist ein Lebensgefühl, das sich vermittelt, wenn man
Land und Leute einfach auf sich wirken lässt.
Der neue Werbeauftritt der Österreich Werbung (ÖW) mit dem Claim „ankommen und
aufleben“ fokussiert diese einmalige Wirkung
von Urlaub in Österreich – die „inspirierende
Entfaltung“. Dieses Erlebnis entsteht nicht nur
im Augenblick des Aufenthalts in Österreich,
sondern der Gast nimmt seine bereichernden
Erfahrungen wie ein „emotionales Souvenir“
mit nach Hause. „Von einem Urlaub in Österreich bleiben nicht nur schöne Erinnerungen.
Hier werden aus einzigartigen Urlaubserlebnissen wertvolle und emotionale Erinnerungen,
die den Gast – und sei es nur ein wenig – verändern und ihm wie ein Bild im Kopf, das nie
verblasst, erhalten bleiben“, so ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba zum strategischen Hintergrund der Kampagne, die von der ÖW in den
letzten Monaten gemeinsam mit der Publicis
Group Austria entwickelt wurde.
U
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„Alle Elemente der Kampagne machen diese
einzigartige Wirkung eines Urlaubs in Österreich auf den Gast erlebbar. Das Bild im Kopf
wird in der Umsetzung nahezu eins zu eins
mithilfe einer Überblendung inszeniert. Dabei
verschmilzt der Gast in Form eines Gesichtsporträts förmlich mit dem jeweiligen Ort und
Moment des besonderen Erlebnisses“, erklärt
Michael Scheuch, Leiter des Bereichs Brand
Management in der ÖW, den kreativen Ansatz.
Unterschiedliche Gesichtsprofile decken die
verschiedenen Kulturkreise ab, in denen die
ÖW aktiv ist. Dadurch wird ein optimaler internationaler Einsatz der Kampagne sichergestellt.
Konkret stehen zu Beginn sieben Gesichtsporträts, die die fünf Weltregionen abdecken,
für die Marketingaktivitäten der ÖW zur Verfügung. „Präzise entwickelte Codes in der Bildsprache – wie Farbgebung, Perspektive oder
Licht – unterstützen das Markenversprechen
von Urlaub in Österreich. Gegenüber dem Mitbewerb bietet die neue Werbelinie eine hohe
Eigenständigkeit, weil mit dem abstrahierten
Kopf des Gastes ein starkes Wiedererkennungsmerkmal gefunden wurde, das den AufJuni/Juli 12
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tritt der ÖW klar differenziert und einmalig
macht“, erläutert Alexander Rudan, Kreativdirektor der Publicis Group Austria.
Die neue Werbelinie ist nicht nur international
optimal einsetzbar, sie ermöglicht auch eine
verstärkte Zusammenarbeit der Tourismusmarketingorganisation und damit eine Steigerung
des Werbedrucks. Denn seitens der ÖW gab es
zwei wesentliche inhaltliche Anforderungen an
die neue Werbekampagne. „Neben der Fokussierung auf den Kern der Marke ‚Urlaub in
Österreich‘ sollte sie integrationsfähig für unsere Partner sein“, so Scheuch. Das heißt einerseits, Partner sollen den Absender „Österreich“ flexibel in ihre Werbebotschaften einbauen können. Dafür ist das neue Markenzeichen mit dem Zusatz „ankommen und aufleben“ bestens geeignet. Andererseits bildet die
neue Werbelinie eine hervorragende Basis, um
im Rahmen von Kampagnen gemeinsam mit
touristischen Partnern aufzutreten. „Das ist
wichtig, denn so können Synergien in der Kom-
munikation und im Budgeteinsatz genutzt werden – und das wird zukünftig mehr denn je
wettbewerbsentscheidend sein“, so Stolba.
Im Zuge des Ausschreibungsverfahrens für
die neue Werbelinie im vergangenen Jahr
konnte die Publicis Group Austria die Fachjury
mit ihren Ideen und Umsetzungsansätzen
überzeugen. Die neue Werbelinie, an der die
ÖW seit vergangenem Herbst gemeinsam mit
der Agentur gearbeitet hat, wird ab der Wintersaison 2012/13 international zum Einsatz kommen. Die Arbeiten an den Sommersujets 2013
haben bereits begonnen und werden bis
Herbst abgeschlossen sein. „Ich bin überzeugt,
dass wir mit der neuen Werbelinie einen wichtigen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des
heimischen Tourismus leisten. Denn damit werden nicht nur Inhalt und Ästhetik der Marke
‚Urlaub in Österreich‘ geschickt und ansprechend umgesetzt. Die Kampagne ist auch
ideale Grundlage für intelligente Markenallianzen“, so Stolba.
Auf einen Blick
Die neue Werbelinie
• fokussiert auf den Gast
• ist hoch emotional
• entspricht der Ästhetik
der Zielgruppe
• ist international
einsetzbar
• ist integrationsfähig
für Partner
• ist differenzierend
zum Mitbewerb
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bulletin
Neues aus den Märkten
Rumänen entdecken
Österreichs Sommer
Foto: ÖW/Peter Burgstaller
Der Sommerurlaub in Österreich weckt zunehmend das Interesse
rumänischer Gäste. Für heuer ist mit weiteren Zuwächsen zu rechnen.
och verbringen die Rumänen vorwiegend einen Wintersporturlaub in Österreich: 64 Prozent der Nächtigungen
entfielen im Vorjahr auf die kalte Jahreszeit. Aber der Sommer
zeigt bereits Dynamik: Die Nächtigungen rumänischer Gäste
haben sich in den beiden vergangenen Jahren um 5,3 bzw.
4,2 Prozent auf rund 313.000 erhöht.
Für die heurige Sommersaison rechnen rumänische Reiseveranstalter mit einer Zunahme der Österreich-Buchungen
um sechs bis sieben Prozent. All-inclusive-Urlaube in der Türkei, Ägypten oder Griechenland galten bisher als „Renner“
N
auf dem rumänischen Markt. Nun dürften die Rumänen Abwechslung zu diesen austauschbaren Produkten suchen.
Rumänen machen ihren Urlaub hauptsächlich im Sommer,
der im Durchschnitt meist zwei, manchmal sogar drei Wochen
dauert. Während eines Österreich-Aufenthalts interessieren
sich die Gäste für kulturelle Veranstaltungen wie etwa Festivals, sie unternehmen gemütliche Wanderungen, setzen sich
aufs Rad oder machen ein wenig Wassersport. Außerdem besuchen sie gerne Sehenswürdigkeiten und lernen die Traditionen der örtlichen Bevölkerung kennen. Hoch im Kurs stehen
auch Städtetrips, die heuer ebenfalls zulegen dürften, wobei
reine Shoppingtouren bei den Rumänen derzeit weniger gefragt sind. Zehn Prozent der rumänischen Gäste reisen nach
Österreich, um zu entspannen.
Bei der Wahl ihres sommerlichen Urlaubsziels erinnern sich
Rumänen gerne an ihren Ferienort im Winter, den sie in der
warmen Jahreszeit kennenlernen wollen. Außerdem beeinflussen die Berichterstattung in den Medien sowie Empfehlungen von Freunden und Kollegen die Entscheidungsfindung.
Im Gegensatz zur Wintersaison, in der Rumänen vorwiegend
Hotels höherer Kategorien buchen, entscheiden sie sich im
Sommer vermehrt für Ferienwohnungen und -häuser. Guter
Nachfrage erfreuen sich auch Pensionen und Urlaub am Bauernhof im hochwertigen Segment. Gastgeber – welcher Unterkunftsart auch immer – punkten bei Rumänen mit der Option
auf Halbpension. Nicht selten anzutreffen: mehrere Familien,
die gemeinsam verreisen.
China: Visumanträge beschleunigt
hinesen erhalten nun leichteren Zugang zum Visum für ihren Österreich-Urlaub. Denn kürzlich öffneten drei Visacenter
in Peking, Shanghai und Guangzhou ihre Pforten. Die zukünftigen Gäste sparen sich dank der Bearbeitung ihrer Anträge
im Visacenter zeitraubende Terminvereinbarungen bei den österreichischen Behörden. Außerdem erhöht sich dadurch die
Bearbeitungskapazität der Konsulate, die nach wie vor die gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen durchführen müssen.
Anträge auf den Sichtvermerk im Reisepass können nun innerhalb von fünf bis sechs Werktagen erledigt werden. Damit
entfällt auch ein wesentlicher Kritikpunkt der Reiseveranstalter, die zuvor die zu langen Vorlaufzeiten bei der Visumeinreichung
bemängelten. Die Kosten für die Bearbeitung im Visacenter betragen ca. 30 Euro pro Antrag.
Der chinesische Markt hat sich für das Tourismusland Österreich zuletzt sehr gut entwickelt. In den vergangenen beiden
Jahren (2009 bis 2011) erhöhten sich die Übernachtungen um 66 Prozent auf rund 370.000, während die Ankünfte im selben
Zeitraum um 68 Prozent auf 260.000 zulegten.
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Juni/Juli 12
23_KurzNotiert_Bull0312_Layout 1 25.05.12 13:38 Seite 23
Kurz notiert
Der reisesalon, Österreichs neue
messe für den gehobenen Tourismus,
geht von 23. bis 25. November 2012 in
der Hofburg Vienna über die Bühne. Im
mittelpunkt der exklusiven plattform stehen Angebote aus der premiumkategorie wie beispielsweise Top-Hotels oder
-resorts, Geheimtipps oder einzigartige
rückzugsplätze. Hohen stellenwert
räumt der Veranstalter n.b.s hotels & locations GmbH auch dem special-Interest-urlaub zu den Themen sport und
Genuss sowie Natur und Abenteuer ein.
www.reisesalon.at
die ÖW mit dem nun bereits in dritter
Auflage erschienenen, 68 seiten umfassenden Handbuch „märkte und
marktstrategien“. Die publikation bietet
einen kompakten Überblick über das
Wissen der ÖW um märkte und deren
potenzial für den heimischen Tourismus
und gibt einblicke in die einzelnen
marktstrategien. Damit soll der österreichischen Tourismuswirtschaft ein
nützlicher Begleiter für die tägliche Arbeit in die Hand gegeben werden.
Bestellt und downgeloadet werden
kann das Handbuch über die B2BWebsite der Österreich Werbung:
www.austriatourism.com/marktstrategie
markthandbuch neu aufgelegt
Csr-potenziale nutzen
Welche sind die zukunftsträchtigsten
märkte für den österreichischen Tourismus? Worin liegen die potenziale in
den einzelnen märkten? Auf welche
strategien setzt die Österreich Werbung? und in welchen märkten können
österreichische Touristiker mit ihrem
konkreten Angebot am besten punkten? Antworten auf diese Fragen gibt
Wie sich gelebte gesellschaftliche Verantwortung für touristische Betriebe –
auch aus dem kleineren und mittleren
segment – nutzen lässt, beschreibt das
Handbuch „erfolgreich mit Corporate
social responsibility – ein Leitfaden für
den Tourismus“. Dieser Begleiter für angewandte Csr, den das Tourismusministerium kürzlich herausgegeben hat,
plattform für exklusive reisen
liefert einen Überblick über die umsetzungsmöglichkeiten in touristischen Betrieben, stellt Zertifizierungsinitiativen vor
und verdeutlicht den Nutzen anhand von
anschaulichen Beispielen. Der Csrprozess ermöglicht eine Analyse der Betriebsabläufe, offenbart stärken und
schwächen und zeigt damit wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des unternehmens und zur Optimierung der
produkte auf. Die Broschüre können Interessierte unter [email protected]
kostenlos bestellen oder von der ministeriums-Website downloaden.
www.bmwfj.gv.at/Tourismus
Impressum Herausgeber und Medieninhaber:
Österreich Werbung, margaretenstraße 1, A-1040
Wien, Tel.: 01/588 66-326, Fax: 01/588 66-266,
Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: Dr. Katja Horninger, katja.horninger
@austria.info Redaktion: mag. susanna Gassner,
mag. sabina König, mag. Dagmar riedl Für den
Inhalt verantwortlich: mag. ulrike rauch-Keschmann
Aboservice: Yvonne Tremmel, yvonne.tremmel
@austria.info Anzeigenmarketing: Gassner &
Hluma Communications, Alsegger straße 18/10,
A-1180 Wien Layout: Greiner & Greiner/peter
schaberl, Cactus Design Gestaltung: Greiner &
Greiner, Wolfgang Greiner Druck: Holzhausen
Titelfoto: istockphoto.com
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24-25_BHA_WLAN_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:33 Seite 24
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Kostenloser Internetzugang durch WLAN-Netze
wird zunehmend zum Kriterium bei der Urlaubswahl.
Welche Vorteile eine stabile Internetverbindung
darüber hinaus eröffnet, haben wir recherchiert.
Text: Sabina König
martphones mit Internetanbindung haben einen festen Platz im
Alltag der Menschen eingenommen. In Deutschland tragen 37
Prozent der Bevölkerung ein solches Handy bei sich, in Großbritannien schon mehr als die Hälfte, wie das Marktforschungsunternehmen ComScore in einer aktuellen Studie zeigt. Anders als die schweren Laptops haben Urlauber ihre praktischen Endgeräte auch stets
auf Reisen mit im Gepäck – kostenloser Internetzugang im Hotel
wird daher zunehmend erwartet. Laut einer Befragung der Buchungsplattform HRS aus 2012 reihen Gäste WLAN im Hotel an die Spitze
der meistgefragten Gratisleistungen – noch vor „Late Check-out“
oder Parkplatz direkt beim Hotel. Besonders Reisende aus dem
Ausland honorieren Gratis-WLAN, um sich hohe Roamingkosten zu
ersparen.
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Heiß begehrter Gratisservice
In besonderem Ausmaß trifft das Bedürfnis nach freiem Internetzugang auf Geschäftsreisende zu: Nahezu 80 Prozent dieser Zielgruppe halten den kabellosen Internetzugang auf dem Zimmer laut
einer aktuellen Studie von focus.de in Kooperation mit Pullman für
eine wesentliche Extraleistung. „Voraussetzung ist, dass das Service
kostenlos angeboten wird, da unerwartete Zusatzkosten bei den
Gästen für Unmut sorgen“, rät Guntram Jilka, Geschäftsführer der
Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten, die
sich als unparteiische Beratungsinstanz um die Weiterentwicklung
mobiler Internet-Services in ihren Mitgliedsbetrieben bemüht.
Im internationalen Vergleich hat der österreichische Tourismus in
Sachen WLAN-Verfügbarkeit einiges nachzuholen: „Was den Ausbau
freier WLAN-Netze betrifft, hinken wir weit hinter Ländern wie der
Türkei hinterher“, betont Jilka. Während WLAN im hochpreisigen
Hotelsegment weitgehend zur Grundausstattung zählt, erkennen
kleinere Hotels und Gastronomiebetriebe oft keine Notwendigkeit
für diese Anschaffung. Dabei werden Netzwerklösungen zusehends
erschwinglicher. „Oft machen Touristiker den Fehler, ihr Netzangebot
nicht zu kommunizieren, sie lassen sich damit einen wesentlichen
Wettbewerbsvorteil entgehen“, so Martin Zandonella, Geschäftsführer des auf Tourismusbetriebe spezialisierten Anbieters Net4You.
Der Trend hin zu freier Netzverfügbarkeit ist aber auch in Österreich
nicht zu übersehen: Wien als Kongressstandort weist bereits einen
sehr hohen Sättigungsgrad an Hotspots – also öffentlichen drahtlosen
Internetzugriffspunkten – auf, in den Kaffeehäusern ebenso wie in
Juni/Juli 12
Foto: iStockphoto.com
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Hotellerie und im öffentlichen Raum. Ganze
Skigebiete werden derzeit mit WLAN ausgestattet: Der Skicircus Saalbach Hinterglemm
Leogang etwa bietet insgesamt über 30 kostenlose WLAN-Hotspots. Für die Skiweltmeisterschaft 2013 in Schladming bereitet der
Dienstleister Unwired über 70 Funkpunkte vor,
die Internetnutzung ohne Unterbrechungen ermöglichen sollen.
Für den öffentlichen Raum empfehlen sich
frei zugängliche Lösungen: „Gäste gehen mit
einem Klick – ohne Registrierung oder Code –
online“, so Wolfgang Krivanek, Geschäftsführer
von Freewave. Hoteliers und Bergbahnen hingegen entscheiden sich meist für geschlossene Netzwerke, für deren Zugang sich die
Besucher etwa mit ihrer Rufnummer registrieren oder bei den Betreibern ein Passwort anfordern müssen, um den Netzzugang zu kontrollieren. Das Softwarevertriebs- und Beratungsunternehmen goingsoft empfiehlt die Einrichtung zweier getrennter WLAN-Netze, eines
für den internen Gebrauch und eines für Gäste,
um so höchste Sicherheit zu gewährleisten.
Hoteliers sollten bei der Anschaffung eines
kabellosen Netzwerks darauf achten, dass die
Bandbreite bei verstärkter Nutzung etwa bei
Schlechtwetter ausreichend ist, so Zandonella.
Denn Ausfälle hinterlassen einen schlechten
Nachgeschmack bei den Gästen.
Zielsicheres Marketing-Tool
Neben dem Serviceangebot für die Gäste eröffnet WLAN-Anbindung den Betrieben im Marketing neue Möglichkeiten. „In Verbindung mit
entsprechender Software lässt sich mithilfe des
WLAN-Netzes der aktuelle Aufenthaltsort der
User noch besser bestimmen als mittels GPS“,
so Melanie Uranek, Marketingverantwortliche
des Internetanbieters Funknetz. Neue Technologien erlauben sogar die punktgenaue Ortung
von Usern in Gebäuden wie etwa Hotels oder
Museen.
Das Wissen darüber, wo sich die Gäste gerade befinden, erlaubt es Tourismustreibenden,
sie mit spezifischen Informationen zu versorgen. Das Skigebiet in Sölden etwa informiert
seine Besucher auf der sogenannten „Landing
Page“, die dem Nutzer beim Einstieg ins WLAN
am Display angezeigt wird, über aktuelle Pistenverhältnisse, die Hütte mit dem günstigsten
Skiwasser oder den Standort des nächsten
Bankomaten. Andere Wintersportdestinationen
stellen nach diesem Prinzip über Applikationen
neue Kommunikationskanäle zu ihren Gästen
her: Die Sportwelt amadé etwa ergänzt ihr
WLAN-Angebot durch die mobile App „Ski
amadé Guide“, die Skifahrer entsprechend ihrem
Können auf die richtigen Pisten lotst und sie
mit Infos zu den Öffnungszeiten der Liftanlagen
bis hin zu Einkehr-Tipps versorgt.
Werbewert dank Social Media
Nicht zu beziffern ist der Werbewert, den Besucher durch ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken generieren: Sie verbreiten ihre Kommentare und Bilder aus den Regionen über
unterschiedlichste Plattformen und machen so
unentgeltlich auf die Region bzw. den Betrieb
aufmerksam.
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26-27_Umfrage-Weiterbildung_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:36 Seite 26
Weiterbildung
Renate Ecker
m unseren Mitarbeitern bestmögliche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten zu können, sind wir
Mitglied im Qualifizierungsverbund „Tourismus Pinzgau“, ein Zusammenschluss von Hotels, Tourismusverbänden und Kongresscenter in der Region. Statt vielen Einzelterminen werden Schulungen gemeinsam organisiert, wodurch alle Beteiligten profitieren.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterbildung von älteren
Arbeitnehmern und Mitarbeitern ohne Matura, wofür das AMS
auch spezielle Förderungen genehmigt. Im Bereich Gästeservice
sind Schulungen für Telefon- und E-Mail-Anfragen verpflichtend.
Eine externe Firma führt regelmäßig Testanfragen durch, wodurch
am besten ermittelt werden kann, wo noch Verbesserungen notwendig sind. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern veranstalten
wir auch Workshops, bei denen sich alle zusammensetzen und
analysieren, welche Bereiche gut funktionieren und wo Entwicklungspotenzial für das Unternehmen besteht. Hier können die
Mitarbeiter auch Wünsche zu Weiterbildungsmaßnahmen äußern.
Schulungen sind motivierend für unsere Mitarbeiter, denn das Gelernte kann direkt in der Praxis angewendet werden.
U
Alois Seyrling
Foto: Hotel Klosterbräu
Auf der
Überholspur
Geschäftsführerin,
Zell am See-Kaprun Tourismus
Eigentümer, Hotel Klosterbräu
nserer Erfahrung nach erweisen
sich im Service und Verkauf Produktschulungen als sehr sinnvoll.
Wir bieten hochwertigen Wein, Bier,
Kaffee, Käse und Whisky an. Um unsere Mitarbeiter zu schulen,
kommen Lieferanten ins Haus und vermitteln alles Wissenswerte
über Produktion und Verarbeitung eines Lebensmittels. Darüber
hinaus geht es um die Frage, wie man einem Gast eine Empfehlung macht und wie auf Rückfragen reagiert wird. Bei dieser Art
von Schulung ist ein nachhaltiger Ansatz gefragt, denn einmal ist
keinmal. Das erworbene Wissen muss immer wieder aufgefrischt
werden. Auf lange Frist gesehen erkennen wir den Erfolg an den
steigenden Umsatzzahlen. Grundsätzlich haben wir auch gute
Erfahrung mit Quereinsteigern. Sie sind unvoreingenommen im
positiven Sinn und bringen neue Ideen und Verbesserungsvorschläge ein. Sie lernen durch „Learning by Doing“ und nach ein
paar Monaten haben sie sich gut eingearbeitet. Ob Weiterbildungsmaßnahmen notwendig sind, erkennen wir vor allem durch Fragebögen und Gästefeedback. Wenn zum Beispiel Gäste aus Italien
die fehlenden Italienischkenntnisse unseres Personals bemängeln,
bieten wir unseren Mitarbeitern entsprechende Sprachkurse an.
26
U
Um in der Tourismusbranche am Ball zu
bleiben, ist laufende Weiterentwicklung ein
Muss. Was in der Praxis wichtig ist und worauf Touristiker Wert legen, erfahren Sie hier.
Interviews: Dagmar Riedl
Veronika Gisch
Foto: VILA VITA Pannonia
Foto: Zell am See-Kaprun Tourismus
bulletin
Personalleiterin,
VILA VITA Pannonia
bteilungsleiter und Direktion erarbeiten gemeinsam den Bedarf und
die Ziele von betrieblichen Weiterbildungen. Durch Arbeitsplatzbeobachtungen, Mitarbeitergespräche sowie die
Resonanz der Gäste ermitteln wir aktuelle Schwachstellen
und ungenutzte Potenziale. Neben Sprach- und Verkaufsschulungen im Service legen wir großen Wert auf Zusatzausbildung. Mit den Weiterbildungsangeboten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) haben wir sehr
gute Erfahrungen gemacht. Mitarbeiter mit Aufstiegschancen holen sich bei der Abteilungsleiterakademie das Rüstzeug für zukünftige Führungsaufgaben. Auch bei unseren
Lehrlingen liegen uns eine fundierte, praxisorientierte
Basisausbildung sowie hoch qualifizierte Weiterbildung
wie die Lehrlingsakademie am Herzen. Unsere Mitarbeiter
sind sehr motiviert, Schulungen zu besuchen, da sich dadurch Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen ergeben. Darüber hinaus legen sie sich nach einer Schulung
richtig ins Zeug, um das Gelernte auch in der Praxis umzusetzen. Da wir auch Hotels in Deutschland und Portugal
betreiben, haben Mitarbeiter auf Wunsch die Chance,
einige Zeit ins Ausland zu wechseln.
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26-27_Umfrage-Weiterbildung_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:36 Seite 27
Foto: Montafon Tourismus
Dieter Dubkowitsch
Geschäftsführer,
Montafon Tourismus
ir geben unseren Mitarbeitern keine fixen Vorgaben
bezüglich Weiterbildung, stattdessen legen wir individuell bei Mitarbeitergesprächen gemeinsam fest, wo Wünsche und Bedarf bestehen. Wenn unsere Mitarbeiter sich weiterbilden, geht es hier vor allem um
fachliche Qualifikationen. Englisch wird natürlich vorausgesetzt, doch auch Französisch gewinnt an Bedeutung, da viele
unserer Gäste aus Frankreich kommen. Zwei Mitarbeiterinnen
sind unter anderem für unsere Social-Media-Kanäle zuständig
und damit sie in diesem sich schnell entwickelnden Bereich
am Laufenden bleiben, ermöglichen wir ihnen, Workshops
und Schulungen zu besuchen. Voraussetzung sind zwar Interesse und Erfahrung im Umgang mit Web 2.0, allerdings kann
ein Kurs neue Tricks und Kniffe vermitteln und es hilft, zusätzliche Möglichkeiten aufzuzeigen. Generell schätzen wir auch
interne Schulungen, die über die klassische Einschulung
hinausgehen. Hat zum Beispiel ein Mitarbeiter eine Weiterbildung absolviert, gibt er sein Wissen auch an die anderen
weiter, denn dadurch profitieren alle. Gerade im Marketing
und im Callcenter hat sich das bewährt.
W
Dieter Hardt-Stremayr
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Foto: Fischer
Direktor, Graz Tourismus
a unsere Mitarbeiter mit
ganz unterschiedlichen Vorerfahrungen zu uns kommen, ist
auch das Weiterbildungsprogramm bunt gemischt. Für Mitarbeiter aus dem Informationsbereich bewähren sich Schulungen, um den Gast von der Beratung zur Buchung zu führen. Im Marketing sind Kurse für
Social-Media und Adwords sinnvoll. Grundsätzlich kommen
die Wünsche für Weiterbildungsmaßnahmen von den Mitarbeitern selbst. Im jährlichen Mitarbeitergespräch ermitteln wir,
welchen Bedarf er oder sie hat. Vor Kurzem haben wir eine
zweitägige Schulung für alle Mitarbeiter zum Thema Beschwerdemanagement veranstaltet. Dieses Thema betrifft alle,
daher ist es essenziell, den richtigen Umgang mit Beschwerden zu lernen. Die Möglichkeit zu Job-Rotation wird bei uns
immer wieder wahrgenommen. Es geht dabei einerseits darum,
in andere Bereiche hineinschnuppern zu können, und andererseits durch Einschulungen Vertretungen zu ermöglichen.
Aus eigener Erfahrung – ich selbst habe einen halben Tag im
Front-Office verbracht – kann ich sagen, dass dies eine gute
Methode ist, um zu erkennen, was andere leisten, und man
bekommt dadurch großen Respekt vor der Arbeit der Kollegen.
D
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28-29_Porträt_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:35 Seite 28
bulletin
Porträt
Markenzeichen:
idyllisch
Er kam als Gast und blieb als Touristiker: Christian Ott,
Neo-Gastgeber in Kärnten mit Berliner Herkunft, verspricht
seinen Kunden die Urlaubsidylle. Im bulletin-Interview
skizziert der erfolgreiche Quereinsteiger seine Projekte.
Interview: Susanna Gassner
bulletin: Sie haben Ihre Anteile an einer Berliner
Druckerei verkauft und einen Bauernhof am
Ossiachberg erworben. Was hat Sie dazu bewogen, nach Kärnten zu ziehen?
Ott: Meine Frau und ich haben schon lange geplant, aus Berlin wegzugehen, um inmitten der
Natur zu leben. Und da hat sich Kärnten angeboten, das wir aus unseren Urlauben kannten.
Sie kamen als Gast und blieben. Hatten Sie
das Gefühl, willkommen zu sein?
Als Gäste haben wir sehr nette Leute kennengelernt, die teils unsere Freunde wurden. Das
war auch der Grund, warum wir uns in Kärnten
so wohlfühlten. Und dann gibt es eine Reihe
von Menschen, die sehr zurückhaltend waren
– und sind.
Die Ferien Idyll Resorts auf einen Blick
Die Resorts: Alpine Spa
Residence in Bad Kleinkirchheim, Lindenhof in
Bodensdorf am Ossiacher
See und Seepferdchen
Resort in Nienhagen an
der Ostsee
Zahl der Appartements:
111 Wohneinheiten mit
über 450 Betten
Preise: 50 bis 250 Euro
pro Person und Nacht
Zahl der Mitarbeiter:
18 bis 19 in Kärnten,
10 in Nienhagen
durchschnittliche Auslastung: 75 % in Kärnten
in der Wintersaison, im
Sommer 35 bis 40 %
www.ferienidyll-resorts.com
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Mittlerweile betreiben Sie drei Ferien Idyll Resorts, zwei davon in Kärnten und eines an der
Ostsee. Warum sind Sie ins Gastgeberfach gewechselt?
Im Industriebusiness wollten wir auf gar keinen
Fall weitermachen, aber das bietet sich in
Kärnten ja auch nicht gerade an. Die Landwirtschaft und Tiere haben uns schon immer
gereizt, also haben wir den Bauernhof am
Ossiacher See erworben. Die Ferien-Residenzen haben sich daraus entwickelt.
Ihre drei Ferienanlagen firmieren unter dem
Markendach „Ferienidyll“. Welche Überlegung
steckt dahinter?
Der Name „Ferien Idyll Resorts“ stand von Anfang an für das Programm, eine besondere
Region, deren Kultur, Land und Leute idyllisch
zusammenzuführen. Alle drei Resorts haben
sich dem eigentlichen Sinn von Urlaub verschrieben, nämlich ihren Gästen ein authentisches Ferienerlebnis zu ermöglichen. Die Destinationen und Hotels dieser Welt haben sich
zu austauschbaren Ferienwelten entwickelt.
Das tatsächliche Erlebnis, die Besonderheiten
des Landes kennenzulernen, bleibt weitgehend
auf der Strecke. Jedes unserer drei Resorts
entführt seine Gäste in die für die Region
typische Lebenskultur und in heilsame Landschaften. Sie geben dem Gast die vielleicht
vergessene Qualität einer intakten Urlaubswelt zurück, in der der Mensch und nicht das
Management im Mittelpunkt steht.
In welche Richtung profilieren Sie Ihr Kärntner
Angebot, um sich von Ihren Konkurrenten abzuheben?
Die Urlaubsdomizile der Marke Ferienidyll präsentieren sich als authentische Mischung zwischen Tradition und Moderne. Sie befinden
sich mitten in der Natur in ruhiger Lage und
fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.
Unsere Gäste sollen in den Ferienwohnungen
und -häusern genügend Raum vorfinden, um
sich richtig wohlfühlen zu können. Darüber
hinaus bieten wir hochwertige Einrichtung aus
natürlichen Materialien aus der Region und
viel Komfort wie etwa WLAN oder Infrarotsaunen in den Appartements.
Was bieten Sie Ihren Gästen im Speziellen?
Das Schwerpunktthema ist die schöne Lage
mitten in der Natur. Außerdem spielt bei
unserem Angebot Wellness eine große Rolle
– mit Innen- und Außenpools, Massagen und
Kosmetikanwendungen. Unsere Gäste erwartet
auch eine Reihe von Erlebnissen wie Mitarbeit
bei der Käseerzeugung in unserer Käserei,
Reiten oder Kanufahren. Ebenfalls auf dem
Programm: abendliche Vorträge zum Wandern
oder Seminare.
Juni/Juli 12
28-29_Porträt_Bull0312_Layout 1 25.05.12 12:35 Seite 29
Fotos: Landidyll-Resorts
bracht ist, oder im „Weinzimmer“ niederlassen,
das mit steinernen Wänden einem Weinkeller
nachempfunden ist. Im Freien sitzen die Gäste
unter einer alten Linde.
Haben Sie klar definierte Zielgruppen im Auge?
Unsere Gäste müssen Natur, Ländlichkeit, Gemütlichkeit und Stille und den Urlaub abseits
des Massentourismus mögen. Wir sprechen
sowohl Paare als auch Familien mit kleineren
Kindern an, die bei uns viel Unterhaltung
finden, zum Beispiel mit den Tieren vom Streichelzoo oder bei der Mithilfe im Stall. Ein eigener Zugang zum Ossiacher See ermöglicht
den Gästen auch Aktivitäten im und am
Wasser.
Welche Rolle spielt Ihr Bauernhof im Gesamtkonzept Ihres Angebots?
Der Bio-Bauernhof ist sozusagen unser Heimspielfeld und keine Kulisse: Unsere Gäste können die Tiere auf der Weide oder im Streichelzoo beobachten, den Reitplatz nutzen oder bei
der Betreuung der Tiere mithelfen. Unter der
Marke „Original Kärntner Landgenuss“ verkaufen wir Delikatessen aus eigener Erzeugung
wie Käse, Wurstwaren, Fleisch u. a. In Kürze
werden die Produkte auch online erhältlich sein.
Auf dem Lindenhof betreiben Sie auch ein Restaurant. Auf welche Erlebnisse dürfen sich Ihre
Gäste freuen?
Im ehemaligen Stadl haben wir ein gehobenes,
aber gemütliches Wirtshaus geschaffen. Auf
der Karte stehen Spezialitäten aus der lokalen
Küche in verfeinerter Form, aber auch spezielle
Gerichte wie beispielsweise Lama-Ragout. Das
Fleisch dazu stammt vom eigenen Bio-Bauernhof, auf dem wir neben Lamas auch Yaks oder
Dexter-Rinder, eine alte irische Rasse, züchten.
Die Gäste können sich zum Beispiel in der
Zirbenholzstube, die den Blick auf den einstigen
Kuhstall freigibt, in dem die Käserei unterge-
Wie vermarkten Sie Ihre Resorts? Auf welche
Marketing-Tools setzen Sie – und warum?
Derzeit stellt unsere Homepage das wichtigste
Marketingtool, die unseren Gästen dank reicher Bebilderung und detaillierter Beschreibung unseres Angebots als Orientierung dient.
Regionale Aufmerksamkeit erzielen wir mit
Pressearbeit und den Weihnachts- und Ostermärkten, die wir veranstalten. In naher Zukunft
wollen wir das Onlinemarketing durch Werbung
auf Portalen verstärken, die mit unserer Marke
konform gehen.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil und Ihren
Zugang zu den Mitarbeitern beschreiben?
Ich bin nicht der Vorgesetzte, der „den Chef
heraushängen lässt“, aber gebe meinen Mitarbeitern Zielvorgaben und erwarte mir Leistung.
Haben Sie weitere touristische Projekte im Auge?
Im Juli eröffnen wir mit dem „Lake Side“ den
dritten Betrieb in Kärnten. Damit entsteht in
Bodensdorf direkt am See ein Restaurant samt
Bar und Lounge mit 70 Sitzplätzen im Gastraum. Eine Liegewiese, deren Benutzung
Hausgästen vom Lindenhof gratis zur Verfügung steht, sowie Wassersportmöglichkeiten
runden das Angebot ab.
Welche Investitionen planen Sie in der nächsten Zukunft?
Ich möchte die laufenden Projekte in Ruhe abschließen und organisch zusammenwachsen
lassen. Daher beschäftige ich mich derzeit
noch nicht mit weiteren Expansionsplänen.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten ...
… wünschte ich mir, dass sich meine Familie
nicht allzu sehr vernachlässigt fühlt. Denn ich
habe in den letzten Jahren viel Zeit in den Ausbau der Ferienidylle investiert.
Christian Ott
Der gebürtige Berliner Christian Ott, Jahrgang 1960, absolvierte eine Lehre
als Gas- und Wasserinstallateur. Nach der Matura verbrachte er zwei Jahre
in Spanien und studierte anschließend Betriebswirtschaftslehre an der
Universität Berlin. Bis Ende 2005 führte der Manager den elterlichen Familienbetrieb, eine Druckerei in Berlin. Seine Anteile daran verkaufte er 2005 und
erwarb einen alten Bauernhof am Ossiachberg in Kärnten.
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30–31_Tipps_Bull0312 25.05.12 12:35 Seite 30
ÖW-Top-Angebote
Foto: dreamstime.com
Foto: ÖW/Fankhauser
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TopTipps
Foto: dreamstime.com
bulletin
Wintergenuss
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• ca. 1,5 Mio. Kontakte in den
Interspar-Märkten
Ihre Vorteile:
• persönlicher Kontakt mit Urlaubsgästen und Vertretern der Reisebranche sowie der Medien
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Imagepflege
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• publikumswirksamer, kompakter
Auftritt im Rahmen des ÖsterreichGemeinschaftsstandes
Ihre Vorteile:
• komplettes Studienhandling inklusive
Detailreporting und maßgeschneiderter Handlungsempfehlungen
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innerhalb eines Tages in Berlin
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Buchbar: bis 30. September
ÖW Wien, Romana Hofstätter
Tel.: +43/1/58866-231
[email protected]
Buchbar: bis 30. Juli
ÖW Bukarest, Gabriele Lenger
Tel.: +40/372/0689-71
[email protected]
Buchbar: laufend nach Verfügbarkeit
ÖW Berlin, Erik Riegler
Tel.: +49/30/219148-23
[email protected]
Teilnahme €
30
1.500,–
Teilnahme €
2.300,–
Teilnahme €
3.900,–
Juni/Juli 12
30–31_Tipps_Bull0312 25.05.12 12:35 Seite 31
Foto: dreamstime.com
Foto: ÖW/Henning
für Ihren
persönlichen
Gewinn
Foto: ÖW/Peter Burgstaller
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Ihre Region? Eine umfassende PR-Betreuung? Oder Sie interessieren sich für ein Direct Mail an eine ausgewählte Zielgruppe?
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der Österreich Werbung. Hier einige Top-Angebote, auf
www.austriatourism.com finden Sie weitere Top-Tipps.
Rezepte im Schnee
Messe in Rimini
Skierlebnis
Machen Sie die belgischen Wintersporturlauber auf Ihr Angebot abseits
der Piste aufmerksam – zum Beispiel auf
Ihre kulinarischen Spezialitäten, einen
entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Auf der TTG Rimini, der Nummer eins
unter den italienischen Fachmessen,
präsentieren Sie Ihr Angebot von 18. bis
20. Oktober am Stand der Österreich
Werbung Vertretern der italienischen
Reiseindustrie.
Überzeugen Sie die Schweizer von
Ihrem Skierlebnis und machen Sie sie
auf Ihre erholsamen, aber auch sportlichen Angebote abseits der Piste aufmerksam. Mit der groß angelegten Kampagne erreichen Sie punktgenau Ihre
Zielgruppe.
Ihre Vorteile:
• Medienkooperation: Angebotsfolder
mit buchbaren Angeboten und zu
kulinarischen Spezialitäten wird
in einem Special-Interest-Medium
beigelegt.
• Kampagnensite auf
www.austria.info/be mit Darstellung
von alpinen und alternativen
Winterangeboten sowie regionalen
Rezepten
• Kick-off-Veranstaltung mit
Journalisten
Ihre Vorteile:
• direkte Geschäftsanbahnung und
Kontaktpflege zu Multiplikatoren
• rund 48.000 Fachbesucher, darunter Reiseveranstalter, Vertreter von
Reisebüros und Verkehrsträgern
• Auftritt auf einem ganzen oder halben
Verkaufstisch
Ihre Vorteile:
• individuelle Angebotspräsenz in einer
zielgruppenaffinen, redaktionellen
Medienbeilage
• langfristige Präsenz auf zielgruppenaffinen Plattformen und
auf www.austria.info/ch
• exzellente Suchmaschinenoptimierung
• Cost per Click im Premiumnetzwerk
• Bewerbung auf Facebook
• Integration von Videos und Ihrer
Web-2.0-Kanäle möglich
Buchbar: bis 30. Juni
ÖW Brüssel, Birgit Gamsjäger,
Tel.: +32/2/6422218
[email protected]
Buchbar: bis 30. Juni
ÖW Mailand, Sabine Enthammer
Tel.: +39/02/467519-04
[email protected]
Buchbar: bis 20. Juni
ÖW Zürich, Eva Wallimann
[email protected]
Tel. +41/44/4571050
Teilnahme 1 Verkaufstisch €
Teilnahme ab €
1.200,–
Teilnahme 1/2 Verkaufstisch €
5.500,–
2.950,–
Teilnahme ca. €
10.000,–
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