Ein Blick in die Zukunft. - Mercedes-Benz
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Ein Blick in die Zukunft. - Mercedes-Benz
www.mercedes-benz.com Juni 2011 Mercedes-Benz Unimog Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz. Ein Blick in die Zukunft. Wir lüften das Geheimnis und präsentieren die Zukunftsvision des Mercedes-Benz Unimog. History: 60 Jahre Faszination I Menschen: Zeitzeugen einer Legende 1 2011 Unimog_0111_02-03_D_02-03 17.05.11 10:33 Seite 2 2 EDITORIAL • UNIMOG 1 • 2011 Liebe Unimog Freunde, dieses Jahr ist ein besonderes für uns: Wir feiern ein rundes Jubiläum! Am 3. Juni 1951 verließ der erste Mercedes-Benz Unimog das Werk in Gaggenau – der Beginn einer weltweiten Erfolgsgeschichte. Damit jährt sich die Geburtsstunde des Universal-Motorgeräts unter dem Stern nun zum 60. Mal. Aus 60 Jahren Unimog Historie lässt sich viel erzählen. Deshalb halten Sie eine besondere Ausgabe des Unimog Magazins in Ihren Händen. Wir blicken zurück: Wie hat sich das Universalgenie im Laufe der Zeit verändert, welche Gene sind bis heute erkennbar? Wir blättern zurück: Wie hat sich der „Unimog Ratgeber“ zum „Magazin für den multifunktionalen Einsatz“ entwickelt? Wir fragen nach: Wie haben langjährige Wegbegleiter den Unimog erlebt und erfahren? Und wir werfen einen Blick in die DesignAbteilung von Mercedes-Benz in Sindelfingen. Denn die Kollegen dort haben sich für das Jubiläum des Universalgenies ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen und uns einen Blick in die Zukunft des Unimog gewährt. Wie gewohnt reisen wir auch in dieser Jubiläumsausgabe des Unimog Magazins zu außergewöhnlichen Einsatzgebieten des Unimog – etwa mit einem Besuch bei der Feuerwehr in Marseille, die seit vielen Jahrzehnten bei ihren Einsätzen auf den Unimog setzt. Dort treffen wir Jean-Louis Farcy; der Fregattenkapitän und langjährige Leiter der Abteilung Technik und Beschaffung berichtet von den Vorzügen, die der Unimog bei der Brandbekämpfung, als Rettungs- und als Bergefahrzeug in Marseille bietet. Und natürlich darf in dieser Jubiläumsausgabe auch ein Abstecher ins UnimogMuseum in Gaggenau nicht fehlen, zumal dort ebenfalls ein besonderes Datum ansteht: Das Museum besteht bereits seit fünf Jahren. Freuen Sie sich also auf spannende Geschichten – und wir freuen uns auf Sie: Am 4. Juni laden wir Sie, alle Kunden, Partner und Freunde des Unimog, herzlich zum Jubiläumsfest ins Mercedes-Benz Werk Wörth ein. Aber es gibt noch mehr Gelegenheiten in diesem Jahr, um das 60-jährige Jubiläum des Mercedes-Benz Unimog zu feiern (siehe Kalender Seite 42). All das wäre ohne Sie nicht möglich gewesen – ich danke Ihnen daher für Ihre jahrelange Treue und Verbundenheit! Wir freuen uns auf die Zukunft mit Ihnen. Und mit dem Unimog. Ihr Yarış Pürsün Leiter Mercedes-Benz Werk Wörth und Mercedes-Benz Special Trucks History 04 Eine Erfolgsgeschichte in Bildern: 60 Jahre Unimog Unimog_0111_02-03_D_02-03 19.05.11 10:43 Seite 3 UNIMOG 1 • 2011 • INHALT 3 History 04 08 12 Damals und heute 60 Jahre Unimog in Bildern. Genforschung Eine DNA-Analyse der besonderen Art: die Gene des Unimog. Ein Ratgeber erobert die Welt Das Unimog Magazin im Wandel der Zeit. 16 Berliner Pionierarbeit Die Firma Endres arbeitet seit 1951 mit Unimog zusammen. In 60 Jahren hat sich bei den Berlinern viel getan. Aus Tradition verbunden Mulag und Unimog – seit jeher eine bewährte Partnerschaft. Partner 20 Feuerwehr 24 „En garde“ an der Côte d’Azur Für ihre heißen Einsätze setzt die Marinefeuerwehr Marseille seit vielen Jahren auf einen Experten: den Unimog. 28 30 32 Generationenübergreifende Argumente Langjährige Kunden im Fokus. Virusinfektion mit Langzeitwirkung Sechs Zeitzeugen erzählen. Herzensangelegenheiten Interview mit Werksleiter Yarış Pürsün, Entwicklungsleiter Walter Eisele und Vertriebsleiter Michael Dietz. 34 History meets future Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums war die DesignAbteilung von Mercedes-Benz gefordert. Die kreative Arbeit kann sich sehen lassen ... Detailtreue für Liebhaber Er ist da: der erste offizielle Lego Unimog. 20 Menschen Design 37 24 Museum 38 Lebendige Geschichte Vor fünf Jahren wurde das Unimog-Museum in Gaggenau eröffnet. 40 Grenzenlose Freu(n)de Der Unimog-Club kennt keine Grenzen: Weltweit gibt es Freunde des Universal-Motorgeräts. 42 43 Kalender/Hilfe für Japan/Sechs Modelle für 60 Jahre Ansprechpartner Unimog Partner vor Ort. Unimog-Clubs Uniskop Impressum Herausgeber: Daimler AG, Mercedes-Benz Special Trucks, Vertrieb Marketing, D -76742 Wörth Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Mercedes-Benz Special Trucks Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Frank Autoren: Thomas Maier (42), Ralf Maile (4 ff.) + siehe Angaben an den Artikeln Fotos: Titelbild: © Daimler AG; Seite 2: © Henrik Morlock (l.), © Daimler AG (r.); Seite 3: © Mulag (1), © Marinefeuerwehr Marseille (2), © Henrik Morlock (3), © Henrik Morlock/Daimler AG (4); Seite 4: © Daimler AG, © Schmidt/Sammlung Uhl (M./3); Seite 5: © Daimler AG, © Niemoller/Sammlung Maile (M./2); Seite 6: © Daimler AG, © Schmidt/ Sammlung Uhl (M.), © Werner/Sammlung Maile (u.); Seite 7: © Daimler AG, © Ralf Maile (u./1+2), © Schaeper/Sammlung Maile (u./3); Seite 8–11: © Archiv Maile, DNA: © [M] Benjaminet/fotolia; Seite 12–15: © Archiv Maile; Seite 16, 18: © Thomas Koy; Seite 17: © Endres; Seite 19: © Christa Guse; Seite 20–23: © Mulag; Seite 24–27: © Ralf Maile, Marinefeuerwehr Marseille (S. 24), Günther Uhl (S. 26 u.); Seite 28–29: © Martin Heying; Seite 30 f.: © Henrik Morlock; Seite 32–36 © Henrik Morlock/Daimler AG; Seite 37: © Henrik Morlock/Daimler AG, © Martin Ziegler (u. r.); Seite 38–39: © Unimog-Museum; Seite 40–41: © Ray/fotolia (Flaggen), © Jeff Stevens (MogFest), © Carl-Heinz Vogler, © Julian Witte/fotolia (Weltkarte); Seite 42: © Daimler AG, © S. Löw (o. l.); Realisation: Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH, Corporate Publishing, Aschauer Straße 30, D-81549 München, Tel.: +49 (0)89 203043-1122; Grafik: Dierk Naumann (Art Direction), Bianca Radke; Redaktion: Susanne Löw; Projektsteuerung: Susanne Löw, Matthias Pioro Druck: F&W Mediencenter GmbH, Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg Übersetzung: beo Gesellschaft für Sprachen & Technologie mbH, Freischützstraße 9, D-81927 München Das Unimog Magazin erscheint zweimal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit schriftlicher Zustimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier • Printed in the Federal Republic of Germany 30 34 Unimog_0111_04-07_D_04_05 18.05.11 14:32 Seite 4 r Die 50er Jahre Als Kind des Morgenthau-Plans wurde der Unimog ursprünglich als geländegängige Arbeitsmaschine für Einsätze in der Landwirtschaft konzipiert. Doch bereits nach kurzer Zeit macht er Gebrauch von allen Facetten seines Namens: Er entwickelt sich zum Universal-Motorgerät für unterschiedlichste Anwendungen in der Industrie, im kommunalen Dienst und in der Bauwirtschaft bis hin zur Feuerwehr. Dabei hat er sein ursprüngliches Arbeitsumfeld, die Land- und Forstwirtschaft, nie aus den Augen verloren. Unimog_0111_04-07_D_04_05 18.05.11 14:32 Seite 5 r Die 60er Jahre Aus nur einem Unimog Grundtyp wächst zügig eine ganze Familie heran, die für nahezu jede Art von Arbeitseinsatz den richtigen Fahrzeugtyp bietet. Auch das Anwendungsspektrum erweitert sich permanent und dehnt sich auf die verschiedenen Branchen aus. Als Geräteträger fest etabliert, ist der Unimog in engen Innenstädten ebenso zuhause wie auf Flughäfen oder auf der Schiene. Im Gelände fühlt er sich noch immer am wohlsten, da er sich dort fast keinem Hindernis geschlagen geben muss. Unimog_0111_04-07_D_04_05 18.05.11 14:32 Seite 6 r Die 70er und 80er Jahre Die Fahrzeugtypen aus diesen Jahrzehnten bestimmen heute noch sehr oft das Bild vom Unimog in der Öffentlichkeit. Langlebigkeit ist jedoch nur eines seiner Gene. Seine Geländegängigkeit, seine Eigenschaft als flexibler Geräteträger, seine besondere Eignung als Basis ausgefallener Spezialfahrzeuge und die große Zahl möglicher Anbaugeräte machen ihn zur Legende. Fast keine Arbeit ist ihm zu schwer, und er erledigt sie weltweit schnell, sicher und wirtschaftlich – häufig unter schwierigsten klimatischen und topographischen Bedingungen. Unimog_0111_04-07_D_04_05 18.05.11 14:32 Seite 7 r Die 90er Jahre bis heute Ständig weiterentwickelt präsentieren sich die hochgeländegängigen Unimog Fahrzeuge der Typen U 4000 und U 5000 im Gelände, in der Energiewirtschaft, auf Expeditionen und auch bei der Feuerwehr. Zusammen mit den geländegängigen Geräteträgern der Baureihen U 20, U 300/ U 400/U 500 erweisen sich die modernen Vertreter des Unimog Konzepts als würdige Nachfahren, die ihr Können und ihre Attraktivität über 60 Jahre hinweg in vollem Umfang bewahrt und immer weiter ausgebaut haben. Unimog_0111_08-11_D_08_09 18.05.11 14:35 Seite 8 8 HISTORY • UNIMOG 1 • 2011 Genforschung Das Unimog Magazin begibt sich auf genetische Spurensuche. Welche DNA-Bausteine des Universal-Motorgeräts werden nun schon seit 60 Jahren fortgeschrieben? Text: Ralf Maile/Susanne Löw 1953. IM SELBEN JAHR, in dem der erste Unimog mit Mercedes-Benz Stern vom Band lief, setzten der Brite Francis Crick und der Amerikaner James Watson einen entscheidenden Meilenstein in der Wissenschaft. Die beiden Forscher entdeckten die Struktur des Erbguts – die Doppelhelix der DNA. Gesetzmäßigkeiten von Erbanlagen und einzelne DNA-Bausteine ließen sich damit ab sofort analysieren. Auch ein Blick auf das Erbgut des Unimog lohnt sich. Denn dabei fällt auf: Viele der ursprünglichen Gene, die bereits in den Anfangsjahren charakteristisch für das Universal-Motorgerät waren, finden sich noch heute in der aktuellen Generation des Fahrzeugs. Aus guten Gründen. 1963 Mit der neuen Baureihe 406 wird das Unimog Angebot um eine leistungsstärkere Variante erweitert. 1951 Produktion unter dem Stern: der Unimog U 25 der Baureihe 401. Unimog_0111_08-11_D_08_09 18.05.11 14:35 Seite 9 UNIMOG 1 • 2011 • HISTORY 9 2000 Serienanlauf der Baureihe 405. Die neue Unimog Generation U 300/U 400/U 500 als professioneller Geräteträger. Seine Robustheit und Zuverlässigkeit etwa verdankt der Unimog seit jeher bewährten Prinzipien: vier gleich große Räder, Allradantrieb mit Differentialsperren, Portalachsen mit Schubrohren und Schraubenfedern sowie einem verwindungsfähigen Rahmenkonzept. Ebenfalls seit dem frühen Stadium der universalen Geschichte findet man Zapfwellen an Front und Heck. Die Bauweise des Geräteträgers wurde in den vergangenen 60 Jahren immer weiter perfektioniert. Durchgesetzt hat sich auch die hohe Wirtschaftlichkeit, was Verbrauch und Wartungsfrequenz betrifft. ü 1992 Mit dem Unimog U 90 wird die leichte Baureihe 408 vorgestellt. Der Sichtkanal in der Motorhaube bietet optimale Sicht auf die Frontanbaugeräte. 1988 Das Unimog Programm wird komplett überarbeitet. Die neue mittelschwere Baureihe 427 mit markantem Fahrerhaus geht in Serie. 1966 Der 100.000ste Unimog läuft vom Band. Die neu entwickelte Baureihe 421 entsteht. Unimog_0111_08-11_D_08_09 18.05.11 14:36 Seite 10 10 HISTORY • UNIMOG 1 • 2011 2002 Verlagerung des Unimog Standortes ins Werk Wörth. Markteinführung der hochgeländegängigen Unimog U 3000/U 4000/U 5000 der Baureihe 437. r Allrad von Anfang an Mit den Genen wurden die entsprechenden Talente von Generation zu Generation weitergegeben: etwa die Hochgeländegängigkeit und Hochverwindungsfähigkeit ohne Einschränkungen für Fahrerhaus oder Aufbau oder auch die große Bodenfreiheit mit günstigen Böschungs- und Rampenwinkeln ohne jegliches Anecken oder Aufsetzen. Nicht zu vergessen: Zapfwellen und Nebenabtriebe mit flexiblen Montagepunkten ermöglichen damals wie heute unterschiedliche Antriebsmöglichkeiten. Und auch Wendigkeit auf engstem Raum sowie zügiges Vorankommen und Rangieren mit gleicher Geschwindigkeit – vorwärts und rückwärts – zählen zu den Merkmalen, die die Unimog Familie bietet. Die Enkel des Ur-Unimog bewegen sich nach wie vor sicher unter schwierigsten klimatischen und topographischen Bedingungen. r Ur-Gene des Unimog Mit dem Unimog entstand erstmals ein Fahrzeug mit vollwertigem Fahrerhaus mit Sitz in Fahrtrichtung auch für den Beifahrer – anders als beim Traktor. Mit der Pritsche als Transportraum oder zur Aufnahme von Geräten, den kompakten Abmessungen mit kurzen Überhängen, gepaart mit gut zugänglichen Aggregaten und günstigen Betriebskosten, wurden die „Ur-Gene“ bis in heutige Unimog Generationen weitervererbt. Von Heinrich Rößler, Konstrukteur und Vater des Unimog, stammt diese Bleistiftskizze eines landwirtschaftlichen Allradfahrzeugs. Sie entstand im Januar des Jahres 1946, kurz vor Rößlers Arbeitsantritt bei Erhard & Söhne. Bereits damals sind einige charakteristische, bis heute markante Unimog Merkmale erkennbar. Unimog_0111_08-11_D_08_09 18.05.11 14:36 Seite 11 UNIMOG 1 • 2011 • HISTORY 11 Bei einer genetischen Analyse stellt sich unweigerlich die Frage nach der weiteren Entwicklung. Die entscheidenden Merkmale des Unimog haben sich in den vergangenen 60 Jahren bewährt. Auch in den nächsten 60 Jahren wird der Allrounder daher sicher Maßstäbe setzen. Gerade durch seine Umweltfreundlichkeit beweist der Unimog beispielsweise, dass sein Genpool absolut zukunftsweisend ist. Ehre, wem Ehre gebührt Francis Crick und James Watson haben übrigens 1962 gemeinsam mit einem Kollegen für ihr räumliches DNA-Modell den Nobel-Preis für Medizin erhalten. Die 50er Jahre scheinen eine gute Zeit für innovative Ideen gewesen zu sein ... r r Eine Frage des Schwerpunkts 2008 Der kompakte U 20 ergänzt das Unimog Programm im unteren Leistungsbereich als universeller Geräteträger von 7,5 bis 9,3 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Erstmals mit Frontlenker-Fahrerhaus. r Guter Aufhänger: Portalachsen Damals wie heute überzeugen beim Unimog Bauart und Aufhängung der Achsen. Schraubenfedern und Stoßdämpfer ermöglichen sichere und komfortable Fahrvorgänge auch in rauem Terrain, ohne dass dadurch Fahrer, Fahrzeug oder Anbaugeräte einer besonderen Belastung ausgesetzt wären. Große Federwege lassen eine größtmögliche Anpassung an das Gelände zu. Bedingt Ein niedriger Schwerpunkt, kombiniert mit leistungsfähigem Allradantrieb inklusive Differentialsperren, erlaubt dem Unimog das sichere Befahren steiler und abschüssiger Berghänge. Zusammen mit der großen Bodenfreiheit erreicht der Unimog selbst dort zuverlässig sein Einsatzgebiet, wo für andere Radfahrzeuge kein Durchkommen mehr möglich wäre. durch den Höhenunterschied zwischen Achs- und Radmitte erlaubt die Portalbauform eine hohe Bodenfreiheit unter den Achsen. Unimog_0111_12-15_D_12_15 19.05.11 11:59 Seite 12 12 HISTORY • UNIMOG 1 • 2011 Aus dem Unimog Ratgeber 4/1960: ein Blick in Gottlieb Daimlers Werkstatt in Stuttgart-Bad Cannstatt. 1953 1954 1960 1953 erscheint die erste Ausgabe des Verstärkter Foto-Einsatz, Anwender- In Ausgabe 4/1960 wird das Unter- „Unimog Ratgebers“ (schwarzweiß, 16 Sei- berichte aus dem Ausland und die nehmen Daimler-Benz mit seinen ten). Inhalte: Messeberichte, neue Anbau- ersten Werbeanzeigen der Hersteller deutschen Produktionsstandorten geräte, Praxistipps. von Anbaugeräten halten Einzug. ausführlich vorgestellt. Unimog_0111_12-15_D_12_15 19.05.11 11:59 Seite 13 UNIMOG 1 • 2011 • HISTORY 13 Ein Ratgeber erobert die Welt Fast 200 Ausgaben des Unimog Magazins sind seit 1953 erschienen. Wir blicken zurück – und blättern ausführlich in der Nummer 4/1960, einer ganz besonderen Ausgabe der heute weltweit verbreiteten Zeitschrift. Text: Ralf Maile/Susanne Löw „ACHT JAHRE ALT ist unsere Kunden-Zeitschrift jetzt, und zum Geburtstag laden wir die Unimog-Familie zu einem Besuch bei der Daimler-Benz AG ein.“ Mit diesen Zeilen eröffnete die Redaktion die Ausgabe 4/1960 des damals noch „Unimog Ratgeber“ genannten Vorläufers dieses Magazins. Der Blick in die eigenen Reihen und Produktionshallen machte diese Ausgabe zu einer ganz besonderen, standen doch sonst feste Rubriken wie Kundendienst und technisches ABC sowie Besuche bei Unimog Einsätzen im ganzen Land im Inhaltsverzeichnis. „Diesmal sind wir zu Hause geblieben und haben uns für Sie umgeschaut“, so der weitere Wortlaut im Auftakt. Die klare Botschaft der Ausgabe 4/1960 lautet: „Der Unimog ist ein Daimler.“ Schon auf der Titelseite prangt übergroß der Mercedes Stern auf dem Kühlergitter eines Unimog. Es ist das eindeutige Bekenntnis des Konzerns zum Unimog. Auf den Folgeseiten wird klar, dass die Erweiterung des Einsatzspektrums vom Ackerschlepper zum universellen Arbeitsgerät für unterschiedlichste Branchen bereits in vollem Gang ist. Im Rahmen einer Ode an den 15-jährigen Erfolg in der Landwirtschaft wird die Wirtschaftlichkeit des Unimog unter der Überschrift „Zeit ist Geld“ plakativ deutlich gemacht: „Hier bringt der UNIMOG die entscheidende Wendung! Seine Geschwindigkeit halbiert die Wegezeiten und trägt somit wesentlich zur Rationalisierung des landwirtschaftlichen Betriebes bei. UNIMOG-Besitzer konnten so ein Drittel ihrer Arbeitszeit und mehr einsparen.“ Folgerichtig wird den Lesern die direkte und pointierte Frage gestellt: „Haben Sie soviel Geld, daß Sie ohne einen UNIMOG auskommen können?“ Auf den nächsten Seiten folgt eine ausführliche Beschreibung der Daimler-Benz Produktionswerke in Stuttgart, Mannheim, 1965 1969 1973 Form, Farbe, Schrift und Logo ändern Weltweite Berichte und Messerückbli- Unter dem Namen „Unimog“ ab 1972 sich im Laufe der Zeit. In Farbe gedruckt, cke werden zum festen Heftbestand- wird das Magazin in breiterem Format erfolgt ab Mitte der 60er Jahre eine ver- teil. Im Fokus: vorgestellte Unimog produziert. Ab 1976 ändert sich der Titel stärkte Bebilderung mit Illustrationen. Fahrzeuge, innovative Anbaugeräte. in „Unimog + MB-trac“. ü Unimog_0111_12-15_D_12_15 19.05.11 11:59 Seite 14 14 HISTORY • UNIMOG 1 • 2011 r Unimog als Glücks- und Liebesbringer Die Fähigkeiten des Unimog sind vielfach beschrieben worden. Doch kaum bekannt dürfte bislang sein, dass der Unimog im Jahr 1964 sogar zum Ehestifter wurde. Im Unimog Ratgeber, dem Vorgänger dieses Magazins, las Gärtnermeister Karl-Heinrich Noltensmeier aus Extertal in Ausgabe 1/1964 einen Bericht über den Gemüsemarkt in Bielefeld. Ein damals 22-jähriges Fräulein Annegret Hokamp aus Herford war am Steuer eines Unimog abgebildet und berichtete über den Einsatz auf dem elterlichen Gemüseanbaubetrieb. Das Interesse des 34-jährigen Junggesellen war geweckt. Von der Redaktion erhielt er die Adresse, sie trafen sich und heirateten ein Jahr später. Bald wuchsen vier Kinder in der eigenen Gärtnerei auf – natürlich mit dem Glücksbringer Unimog. Zum 70. Geburtstag von Annegret Noltensmeier im April 2011 schenkten ihre Kinder ihr unter anderem neben einem Besuch im Unimog-Museum in Gaggenau den Ratgeber Ausgabe 1/1964, in dem Karl-Heinrich Noltensmeier seinerzeit seine spätere Frau „entdeckt“ hatte. Wir gratulieren herzlich zum runden Geburtstag! Michael Wessel Sindelfingen und Marienfelde. Fotostrecken setzen die wichtige Bedeutung des Unimog im Nachkriegsdeutschland in Szene und unterstreichen seine Funktion beim zügigen Aufbau. Ebenfalls ein Thema im Unimog Ratgeber 4/1960: die Entwicklung der Arbeitswelt in der Produktion. Skepsis und Chancen hinsichtlich automatisierter Abläufe werden gleichermaßen beleuchtet. Ein Mitarbeiter wird wie folgt zitiert: „Selbst im hochentwickelten Amerika rechnet man nur für ein Viertel der Betriebe mit der Möglichkeit der Automatisierung. Es ist sicher, daß die Automatisierung dort, wo sie möglich und nützlich ist, einen Strukturwandel in unserer Arbeiterschaft zu ihrem Vorteil herbeiführen wird. Es wird künftig weit weniger ,Arbeiter‘ und dafür viel mehr Maschinenwärter, Elektriker, Mechaniker und Ingenieure geben. Ein nicht geringer Teil unserer Facharbeiter wird sich zwangsläufig von der manuellen Tätigkeit auf geistige Arbeit umstellen müssen.“ Zumindest was die Umstellung einiger Arbeitsbereiche betrifft, war diese Einschätzung damals äußerst treffend. Ein Bericht über das letzte Daimler-Benz Werk rundet die Ausgabe 4/1960 schließlich ab: In Gaggenau schlägt das Herz des Unimog, dort ist seine Heimat. Es fällt ein Slogan, der alles erklärt und Daimler plus Unimog in einem Satz untrennbar vereint: „Auch abseits der Straße Ihr guter Stern.“ Wechselnder Name, konstanter Inhalt Die erste Ausgabe des heutigen Unimog Magazins erschien jedoch bereits sieben Jahre früher, im Jahr 1953. Ihren Namen hat die Publikation seither oft geändert: vom „Unimog Ratgeber“ über das „Unimog Journal“ bis zum „Unimog Magazin“. Doch noch heute ist das Magazin das, als was es immer gedacht war: ein wertvoller Ratgeber, der wichtige Informationen professionell und zugleich unterhaltsam vermittelt. Was passiert in der Welt des Unimog, welche neuen Einsatzgebiete gibt es, welche Vorteile bieten technische 1977 1989 Ab 1977 erscheinen parallel zwei unterschiedliche Mit einem eigenen MB-trac-Magazin er- Ausgaben von „Unimog + MB-trac“. Die „L“-Ausgabe widmet sich den folgt die Umbenennung in „Unimog“ (ab Kunden aus Land- und Forstwirtschaft. Die „G“-Ausgabe richtet sich gezielt an den 1990 „Unimog Journal“). Schwerpunkte: gewerblichen Bereich und die Kommunen. Einsätze im Ausland, Länder-Porträts. Unimog_0111_12-15_D_12_15 19.05.11 11:59 Seite 15 Bilder aus der Ausgabe 4/1960 des Unimog Ratgebers: Täglich erfolgt der Ersatzteilversand in alle Welt (links). Am Motoren-Montageband werden Aggregate des OM 636, der auch den Unimog 411 antreibt, bestückt und fertig montiert (rechts). Weiterentwicklungen? Praxistipps sind von Anfang an ebenso ein wichtiger Bestandteil wie Reportagen über weltweite, oft ungewöhnliche Einsätze des Unimog aus Anwendersicht. Vorstellung neuer Fahrzeugtypen, Anbaugeräte und Einsatzgebiete, technische Details und gesetzliche Vorschriften zählen zusätzlich zu den regelmäßigen Inhalten. Auch Veranstaltungen und Messen, Neues aus dem Unimog-Club, aus dem Gaggenauer UnimogMuseum oder an anderen Schnittstellen der Unimog Welt stehen auf der Agenda des Magazins. Das Unimog Magazin – eine Sammelleidenschaft In erster Linie richtete sich das Unimog Magazin immer an Kunden und Interessenten. Doch dabei blieb es nicht lange: Schnell kam die begeisterte Gruppe der Unimog Liebhaber hinzu. Besonders interessante Geschichten fanden Eingang in zahlreichen Sonderpublikationen. Bis zum Ende der 80er Jahre als ausgewiesener Land- wirtschaftsexperte auch dabei: der Unimog Bruder MB-trac. Heute spielt der Unimog die einzige Hauptrolle im Magazin. Gelegentlich informiert Mercedes-Benz Special Trucks über die weiteren Fahrzeuge der Produktpalette, Econic und Zetros. Nicht nur die Zielgruppe an sich hat sich im Laufe der Zeit geändert und vergrößert, auch die Reichweite hat sich erhöht. Mittlerweile erscheint das Unimog Magazin in vier Sprachen. Zu besonderen Anlässen entsteht zudem gelegentlich ein eigenes Sonderheft im jeweiligen Land. Kein Wunder, dass Ausgaben des Unimog Ratgebers, des Unimog Journals und des Unimog Magazins aus vergangenen Epochen längst zu echten Sammlerstücken geworden sind, die auf internationalen Börsen Höchstpreise erzielen. Bei eBay bezahlt man bis zu 100 Euro pro Stück. Wer es nicht ohnehin schon tut, dem sei daher dringend ans Herz gelegt, alle Exemplare zu sammeln. Und mit dieser Ausgabe gleich zu beginnen. Wer weiß, wie viel diese in 50 Jahren wert sein wird ... r 2001 2002 2010 50 Jahre Unimog werden in dieser Aus- „Mercedes-Benz Unimog. Das Magazin Fast 200 Ausgaben plus einige Sonder- gabe gefeiert, der eine Sonderveröffent- für den multifunktionalen Einsatz“ lau- hefte wurden bisher veröffentlicht. Die lichung beiliegt. Der nahende Umzug tet bis heute die Aufmacherzeile auf Hefte erscheinen in mehreren Sprachen nach Wörth ist auch ein zentrales Thema. dem Titelblatt – nichts passt besser. und erreichen Leser auf der ganzen Welt. Unimog_0111_16-19_D_16-19 19.05.11 12:02 Seite 16 • UNIMOG • 2011 16 PARTNER Service • UNIMOG 2 1• 2010 Berliner Pionierarbeit Das 60-jährige Jubiläum des Mercedes-Benz Unimog feiert auch die Firma Endres, denn sie war von Anfang an dabei. Das Unimog Magazin blickt zurück. Text: Susanne Löw MIT DER GEBURT des Mercedes-Benz Unimog galt es, eine Organisation mit dem nötigen Know-how zu schaffen, um das Produkt dem Kunden näherzubringen. Ausgewählt wurden Henne Unimog in München, die Knoblauch GmbH in Immendingen und die Autohaus Schmalz + Sohn GmbH in Oberndorf, mit denen jeweils am 1.1.1951 die Zusammenarbeit begann. Am 29.11.1951 wurde zudem der Vertrag mit der Firma Hans-Henning Endres geschlossen – der Beginn von mittlerweile 60 Jahren Unimog Generalvertretung in Berlin. „Eine Sternstunde für meinen Vater“, sagt Hans-Rüdiger Endres über den Firmengründer Hans-Henning Endres. Seit 1971 sind die Geschwister Hans-Rüdiger Endres und Angelika Meyer-Grant im Familienbetrieb tätig. Im vergangenen Jahr feierte die Firma 65-jähriges Jubiläum – ein Jahr der Feierlichkeiten reiht sich damit für Endres direkt an das nächste. Grund genug zurückzublicken. In den ersten Jahren war das Verkaufsgebiet von Endres auf das ehemalige Berlin (West) beschränkt, wo sich wenige landwirtschaftliche Einsatzmöglichkeiten boten. Folglich musste Endres andere Abnehmergruppen suchen und finden. „Mein Vater kann als Pionier angesehen werden, der dem Unimog als Zugmaschine zum Durchbruch verhalf“, erinnert sich Hans-Rüdiger Endres. Dank der hohen Zugkraft und der Möglichkeit, zwei Anhänger ziehen zu dürfen, war der Unimog geeignet als Zugmaschine im Kohlen- und Kartoffelhandel, später im Brennstoff- und Stahlhandel, im Gerüstbau, für Speditionen sowie in der Industrie. Der Unimog eignete sich aber auch bestens zum An- und Aufbau von Geräten im Kommunalbereich. Im Jahr 1955 erteilte die Berliner Stadtreinigung daher den ersten Großauftrag für WinterdienstFahrzeuge. Bis zum Mauerfall verkaufte Endres über 2.000 Unimog. Neue Zeiten nach dem Mauerfall Mit der Wende begann in Berlin ein enormer struktureller Wandel: Ganze Branchen wanderten ab, auch den Gerüstbau zog es zum Beispiel ins günstigere Umland. Die Fahrstrecken wurden dadurch weiter, weswegen die Konkurrenz durch den Lkw wuchs. Aus diesem Grund erweiterte die Firma Endres ihr Bearbeitungsgebiet auf ganz Berlin sowie das Umland – und suchte nach neuen Zielgruppen. Die Herausforderungen Unimog_0111_16-19_D_16-19 19.05.11 12:02 Seite 17 UNIMOG 1 • 2011 • PARTNER 17 Linke Seite: Geschäftsführer Hans-Rüdiger Endres (links) und Verkaufsberater Harald Benthin vor der Endres-Werkstatt in der Kaiserin-Augusta-Allee in Berlin. Oben links: Die Berliner Feuerwehr setzte schon früh auf den Unimog. Oben rechts: Am Flughafen Tempelhof in Berlin war der Unimog ebenfalls rege im Einsatz. Unten links, Mitte: Für die Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe in Klärbecken eignet sich der Unimog seit jeher. Heute verrichtet der Unimog U 300 den Abtransport des Klärschlamms. Unten rechts: Ein U 401, einst im Dienst der Berliner Stadtreinigungsbetriebe, steht heute im Unimog-Museum Gaggenau. in den neuen Zeiten waren vielfältig: Endres konzentrierte sich auf die Zusammenarbeit mit der Daimler AG. Um dieser exklusiven Partnerschaft gerecht zu werden, galt es, die Serviceorganisation in der Fläche aufzubauen und den Vertrieb umzustrukturieren. Zudem taten sich neue Abnehmergruppen für den Unimog auf: etwa die Autobahn- und Straßenmeistereien im Land Brandenburg, die Energiewirtschaft, der Freileitungsbau oder auch der 2-Wege-Einsatz auf Straße und Schiene. In Ostdeutschland verfügten viele Unter nehmen über einen eigenen Gleisanschluss. Bis heute sind die drei Säulen des Unternehmens gleich geblieben: der Verkauf von Fahrzeugen, von Ersatzteilen und von Werkstattleistungen. Das Konzept für die neuen Zeiten ging auf; viele Kunden in der Region Berlin/Brandenburg vertrauen auf Endres. Drei prominente Beispiele: der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LS), die Berliner Wasserbetriebe (BWB) und die Stützpunktfeuerwehren. Der erste Großauftrag des LS erfolgte 1990. Heute hat jede der zwölf Autobahn- und der 33 Straßenmeistereien zwei bis drei Unimog im Einsatz. „Der Unimog ist mit seiner Leistungshydraulik, mit Zapfwellen vorne und hinten zum Antrieb vielfältiger An- und Aufbaugeräte ein universeller Geräteträger“, erklärt Verkaufsberater Harald Benthin. „Dabei bieten wir Systemlösungen an, der Kunde bekommt Fahrzeug und Gerät aus einer Hand“, ergänzt sein Kollege Bernd Hänsel. So entstehen individuelle Lösungen, etwa ein Unimog mit spezieller SöderBankettfräse oder ein Unimog U 500 mit langem Radstand und absetzbarem Wechselkran. Eine weitere Speziallösung: ein Unimog U 500 mit Faun-Aufbaukehrmaschine im Wechseleinsatz mit Mäh- und Winterdiensttechnik. Um diese interessanten Systemlösungen kennenzulernen, findet ein Erfahrungsaustausch zwischen den Autobahnund Straßenmeistereien statt. Ideal für Endres, wenn bestehende Kunden potenziellen Kunden ihre Fahrzeuglösungen präsentieren! Ein weiterer Großkunde von Endres sind die Berliner Wasserbetriebe. Eine spezielle Aufgabenstellung bei diesem Kunden ist der Abtransport von Klärschlamm. Zentrale Herausforderung: Das Fahrzeug, das den Schlamm auf weichem Untergrund zum Lkw ü Unimog_0111_16-19_D_16-19 19.05.11 12:02 Seite 18 18 PARTNER • UNIMOG 1 • 2011 r Endres-Firmenhistorie 1945 Firmengründung durch Hans-Henning Endres (Verkauf von Landmaschinen und Geräten) für den Weitertransport bringt, muss die langsam fahrende Fräse begleiten. Die Lösung heißt auch hier: Unimog. Bereits die ersten Unimog Baureihen mit verbreiterten Reifen waren bei den Berliner Wasserbetrieben im Einsatz, in den 90er Jahren löste die neue Baureihe die Vorgänger ab und heute ist der Unimog U 300 in den Klärbecken im Einsatz. Aller guten Dinge sind drei. Die Stützpunktfeuerwehren im Land Brandenburg zählen seit 2008 ebenfalls zum Kundenkreis von Endres, zehn Unimog U 5000 wurden bereits verkauft. Gerade weil der Unimog im Laufe der Jahre zu einem hochspezialisierten Geräteträger wurde, legt Endres Wert darauf, den Kunden die Fahrzeuge vorzuführen. Im Jahr 2009 organisierte Endres gemeinsam mit benachbarten Unimog Kollegen eine Feuer wehrausbildungsmaßnahme auf der Verkehrsversuchsanlage in Horstwalde südlich von Berlin. Circa 600 interessierte Feuerwehrkameraden lernten an zwei Tagen den Unimog in verschiedensten Situationen kennen: Getestet wurden die Verwindungsstrecke, der Steilhang sowie der Wassergraben. „Man muss das Fahrzeug 1951 Unimog Generalvertretung für Westberlin erleben“, erklärt Bernd Hänsel. Er erzählt begeistert von der Veranstaltung und seiner jahrelangen Erfahrung als Unimog Verkäufer. Seit 1990 arbeitet er bei Endres am Spreeufer. Ein klarer Fall von Unimog Virus, wie er es selbst bezeichnet. „Man muss sehr flexibel und kreativ sein, da man mit unterschiedlichen Investoren, mit Vertretern des öffentlichen Dienstes, mit Einkäufern der Industrie sowie mit Lohnunternehmern zu tun hat. Das macht die Unimog Beratung zu einer spannenden Herausforderung.“ „Denn der Unimog ist nicht 08/15“, bestätigt auch Harald Benthin. Sammlerleidenschaft par excellence Die Begeisterung von Hans-Rüdiger Endres für das Universal-Motorgerät äußert sich seit vielen Jahren nicht nur in seinem unternehmerischen Engagement. Denn nebenbei hat er eine passende Leidenschaft entwickelt: Er sammelt Unimog in allen Größen. Im Maßstab 1:1 interessieren den Unternehmer vor allem Unimog, die ihren Dienst für die Stadt Berlin geleistet haben. „Man muss sich beim Sammeln von Oldtimern auf irgendetwas konzentrieren, sonst wird es eine unendliche r Berliner Schätze – der Unimog Oldtimer-Fuhrpark von Hans-Rüdiger Endres U 2010 Baujahr 1952, Erstbesitzer: Melkereibetrieb Zickerick, Wilhelm Zickerick U 401 Baujahr 1955, Erstbesitzer: Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), Standort: Unimog-Museum/Gaggenau U 401 Schneefräse, Baujahr 1956, Erstbesitzer: BSR, Eigentümer: Deutsches Technikmuseum/Berlin U 406 Unimog Schneefräse, Baujahr 1974, Erstbesitzer: Berliner Flughafengesellschaft (BFG), Standort: Unimog-Museum/Gaggenau U 416 Ruthmann Schräghubwagen, Baujahr 1974, Erstbesitzer: Polizeipräsident in Berlin U 421 Baujahr 1985, Erstbesitzer: Berliner Feuerwehr U 406 Baujahr 1988, Erstbesitzer: Berliner Wasserbetriebe (BWB) 1957 Erweiterung um eine Kfz-Werkstatt 1964 Verlegung des Firmenstandorts von der Berliner Straße 37 in die Kaiserin-Augusta-Allee 4 Geschichte“, erklärt er seine Wahl. Mittlerweile besitzt er sechs universale „Schätze“, die er restauriert hat (siehe Infokasten unten). Teilweise sind diese im Unimog-Museum in Gaggenau zu bestaunen. Doch manchmal reicht es schon, wenn Hans-Rüdiger Endres in die eigene Werkstatt geht. „Die Kunden bringen zum Teil echte Oldtimer zum Reparieren, etwa ein Fahrzeug aus den 60er Jahren, bei dem eine neue Servolenkung eingebaut werden musste“, berichtet Klaus Weiher, der seit 1992 in der Endres-Werkstatt arbeitet. Das älteste Kundenfahrzeug, an das sich Klaus Weiher erinnert, war ein 404 S – ein 40 Jahre alter Militär-Unimog. Mit einem Ersatzgetriebe aus einem Depot konnte Endres auch hier weiterhelfen. In den 60 Jahren der Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Unimog hat Endres durchschnittlich 50 Unimog pro Jahr verkauft. In den letzten 20 Jahren seit der deutschen Einheit bestellten die öffentlichen Auftraggeber rund 40 Prozent, rund 60 Prozent wurden von der Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieben und der Industrie abgenommen. Das macht Endres zum echten Vertriebs- und Serviceexperten. r Unimog_0111_16-19_D_16-19 19.05.11 12:02 Seite 19 UNIMOG 1 • 2011 • PARTNER 19 1971 Eintritt der Geschwister Angelika Meyer-Grant und Hans-Rüdiger Endres in das elterliche Unternehmen 1987 Erste Vertragserweiterung mit der Daimler AG für den Transporter-Service in Berlin 1988 Auszeichnung der UGV Endres durch die Daimler AG für hervorragende Serviceleistungen 1992 Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Daimler AG für Pkw, Transporter, Lkw; Neugründung von zwei eigenständigen Firmen in Oranienburg und Ludwigsfelde 2010 65-jähriges Bestehen der Hans-Henning Endres GmbH & Co. KG in Berlin r Endres-Unternehmensgruppe Die Endres-Unternehmensgruppe besteht aus drei Gesellschaften. Die erste davon ist die 1945 gegründete Hans-Henning Endres GmbH & Co. KG als Unimog Generalvertretung und als autorisierter Mercedes-Benz Transporter Service. Im Jahr 1992 wurde die Endres GmbH & Co. KG in Oranienburg gegründet – als autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service für Pkw, Transporter, Lkw, smart sowie als Unimog Servicepartner. Dazu gehören Zweigbetriebe in Hennigsdorf und Zehdenick. Ebenfalls seit 1992 gibt es die Endres Kraftfahrzeuge GmbH & Co. KG in Ludwigsfelde als autorisierter Mercedes-Benz Servicepartner für Pkw, Transporter, Lkw, smart sowie Unimog. Heute beschäftigt die Unternehmensgruppe Endres rund 200 Mitarbeiter in Berlin, Hennigsdorf, Ludwigsfelde, Oranienburg und Zehdenick – für Mercedes-Benz Vertrieb und Service. Anzeige Bewährtes für Stadt und Land Räumung, Enteisung und Reinigung von Verkehrsflächen, wir bieten innovative und maßgeschneiderte Systemlösungen für jeden Einsatzzweck. Schmidt – Ihr Partner wenn es um die Sicherheit auf unseren Straßen geht! Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik GmbH Albtalstraße 36, 79837 St. Blasien Telefon: + 49 7672 412 0, Fax: + 49 7672 412 230 [email protected], www.aebi-schmidt.com Unimog_0111_20-23_D_20-23 18.05.11 15:05 Seite 20 • UNIMOG • 2011 20 PARTNER Service • UNIMOG 2 1• 2010 Aus Tradition verbunden Bereits die Namensgebungen Mulag (Motor-Universal-Lasten-Arbeits-Gerät) und Unimog (Universal-Motorgerät) lassen eine technische und geistige Verwandtschaft erahnen. Tatsächlich gehen die Unternehmen seit beinahe 40 Jahren gemeinsame Wege. Text: Gerhard Grünig NACHKRIEGSDEUTSCHLAND IM AUFBAU – findige Köpfe sitzen zusammen und machen sich Gedanken über den ultimativen Helfer für die Landwirtschaft. Geräteträger soll er sein, Transportmittel und Universalhelfer. Am Ende dieser Überlegungen steht der Mercedes-Benz Unimog, das Universal-Motorgerät. Zwei Täler weiter und einige Jahre später überlegt Heinz Wössner, ein ähnlich findiger Unternehmer aus dem Nordschwarzwald, wie man in der Landwirtschaft die Produktion mit innovativen technischen Ideen wieder ins Rollen bringen kann. Am Ende der Überlegung stehen drei- und vierrädrige Arbeitsfahrzeuge – einfach im Aufbau, aber zuverlässig. Noch heute existiert die Anekdote, dass sich Heinz Wössner und einige Vertriebsmitarbeiter einst im Rahmen einer Industriemesse nach Messeschluss mit den Unimog Verantwortlichen bei einem geselligen Beisammensein trafen. Die hatten für ihren universellen Alleskönner schon einen Namen – während das Dreirad aus Wössners Betrieb noch ganz einfach auf den Namen „M-3“ hörte. „Ihr müsst eurem Fahrzeug einen einprägsameren Namen geben“, so die Anregung des Unimog Teams. Und so wurde aus dem M-3 nach gemeinsamer Überlegung der Name Mulag, Motor-Universal-LastenArbeits-Gerät. Es sollte dann noch bis 1964 dauern, bis das Akronym als Namensgeber für die komplette Firma diente – eine Marke, die inzwischen für hochwertige Straßenunterhaltungsgeräte und Flughafenvorfeldfahrzeuge steht. Zu dieser Zeit fanden die landwirtschaftlichen Produkte von Mulag nur noch begrenzt Abnehmer, weshalb sich Firmengründer Heinz Wössner schon früh nach Alternativen umsah. Im neuen Geschäftsbereich entstanden unter anderem Schwerlastfahrzeuge, Trinkwassertankwagen und Baufahrzeuge. Auch wenn der Unimog als Geräteträger für Mulag- Unimog_0111_20-23_D_20-23 18.05.11 15:06 Seite 21 UNIMOG 1 • 2011 • PARTNER 21 r Mulag-Firmenhistorie 1953 1957 1962 1964 1966 1972 1974 1977 1978 1981 1984 1992 2000 2002 2008 2010 Rechts: Das erste dreirädrige Fahrzeug taufte Mulag „M-3“ (1957). Unten: Auch in Paris waren die Mulag-Lösungen bereits in frühen Jahren im Einsatz (1972 bis 1984). Produkte zu dieser Zeit noch keine Rolle spielte, dienten bereits Lkw und Transporter mit dem Stern auf der Kühlerhaube als Basis für Kanalreinigungsfahrzeuge und diverse Flughafenfahrzeuge. Zweigleisigkeit als Erfolgsfaktor Im Wandel der Wirtschaftswunderjahre stets auf der Suche nach neuen Ideen, entwickelte Wössner schließlich zwei Hauptgeschäftsfelder: Flughafenfahrzeuge in breiter Palette sowie Grabenbagger für die Straßenunterhaltung und daraus resultierend Auslegermähgeräte. Diese beiden Produktlinien bestimmen noch heute den wirtschaftlichen Erfolg von Mulag. „Unsere Zweigleisigkeit hat für anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg gesorgt“, ist sich Marketingleiter Oliver Kesy sicher. „Im Bereich Straßenunterhaltung auf den Unimog mit seinen definierten Geräteschnittstellen und seiner absoluten Zuverlässigkeit ü Gründung der Huber & Wössner GbR als Schlosserei und zur Herstellung und Vertrieb von landwirtschaftlichen Fahrzeugen Erstes dreirädriges Fahrzeug Mulag (Motor-Universal-Lasten-ArbeitsGerät) M-3 Erste Kanalreinigungsfahrzeuge auf Basis Mercedes-Benz Lkw L 323 und Mercedes-Benz Transporter L 319 Neufirmierung als Mulag Fahrzeugwerk Heinz Wössner KG Flughafen-Trinkwasserfahrzeuge mit Hanomag-Triebkopf Erstes Absaugmähgerät vom Typ SB 400-Z auf Basis Unimog U 900 Bau von Panoramakabinen für den Unimog U 406 Erstes Heckmähgerät vom Typ TM 600 für den Unimog Graben- und Banketträummaschine auf Basis Mercedes-Benz 2626 Kombination TM 600 mit schwerem Buschhackerrotor auf Basis MB-Trac Weiterentwicklung des Heckauslegers TM 600 zum ME 700 Erstes Frontausleger-Mähgerät FME 400 für den Unimog Erstes Frontabsaug-Mähgerät für Flughäfen für den Unimog U1700 Erste Front- und Heckmäherkombination (Triomäher) für Unimog U 500 Produktionsbeginn Randstreifenmähgerät MRM 300 für Unimog Entwicklung des Leitpfostenmähgerätes MLM 200 Neues Frontkombinationsmähgerät MKV 800 mit variabler Transportstellung und zwei teleskopierbaren Auslegerarmen Unimog_0111_20-23_D_20-23 18.05.11 15:06 Seite 22 22 PARTNER • UNIMOG 1 • 2011 r Interview mit Oliver S. R. Kesy, Marketingleiter Mulag Fahrzeugwerk Unimog Magazin: Für welche Unimog Baureihen fertigt Mulag An- und Aufbaugeräte? Oliver S. R. Kesy: Vereinzelt noch für die SBU-Baureihe, aber hauptsächlich für die Modelle U 300/U 400/U 500 der Unimog Geräteträger-Baureihe. Welches Modell genau zum Einsatz kommt, hängt vom Anwendungsfall und der benötigten Leistung ab. Auch leichte Varianten für den Unimog U 20 sind verfügbar. Bei hohen Anforderungen mit vielen Auslegergeräten oder großen Traglasten, wie zum Beispiel beim Tunnelwaschen mit großem Wassertank, benötigen wir die maximale Fahrgestelltragfähigkeit eines Unimog U 500. Unimog Magazin: Wie klappt die Zusammenarbeit zwischen Mulag und Unimog? Kesy: Sehr gut – und das bereits seit beinahe 40 Jahren! Wir betreiben kein Endkundengeschäft, den Kontakt zum Kunden haben wir über die Unimog Generalvertretungen und kommen bei Bedarf als beratende Spezialisten dazu. Durch die enge Abstimmung zwischen der Daimler AG, den Kunden und uns entstehen auch regelmäßig technische Neuheiten wie etwa das Leitpfostenausmähgerät MLM 200. Unimog Magazin: Wie hoch sind die Chancen, dass Kundenwünsche umgesetzt werden? Kesy: Bei bedarfsgerechten Lösungen durchaus hoch. Dies geschieht natürlich auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und des tatsächlichen Bedarfs am Markt. Beispielsweise wurde der Wunsch der Autobahndirektion Südbayern nach einem Spezialmähkopf zum Schneiden und Absaugen des Bewuchses oberhalb der Schutzplanke im Autobahnmittelstreifen praktisch umgesetzt. Hieraus entstand der noch heute sehr erfolgreiche Heckenschneidkopf HSK 1200. Unimog Magazin: Gibt es vorkonfektionierte Werkslösungen? Kesy: Es gibt natürlich Klassiker, etwa die Kombination Randstreifenmähgerät und Heckausleger. Da das Geschäft aber sehr individuell ist und jeder Kunde andere Vorstellungen und Problem- stellungen hat, verzichten wir auf vorkonfektionierte Angebote und stellen je nach Anforderungen die Systeme modular zusammen. Unimog Magazin: Warum ist der Unimog der mit Abstand erfolgreichste Geräteträger der Welt? Kesy: Mit dem Unimog bekommt man ein extrem zuverlässiges Trägerfahrzeug mit wohldefinierten Geräteschnittstellen, das durch eine langjährige enge Partnerschaft mit den Aufbauherstellern zu einer Art universellem Spezialisten geworden ist. Die rege Kommunikation zwischen Fahrzeughersteller und den zertifizierten Partnern (Qualified Partners) führt dazu, dass sich auf den Unimog leicht aufbauen lässt und dass er als Gesamtpaket überzeugend ist – einfach eine runde Sache, die funktioniert! Nicht zu vergessen sind auch die technischen Vorteile, die der Unimog für sich ins Feld führen kann, wie zum Beispiel Zapfwellen, Hydrostatantrieb, Leistungshydraulik, Vario-Lenkung, Mähtüre. Unimog_0111_20-23_D_20-23 18.05.11 15:06 Seite 23 UNIMOG 1 • 2011 • PARTNER 23 zu setzen, war damals eine zukunftsweisende Entscheidung.“ 1972: das erste patentierte Absaugmähgerät Im Jahre 1972, also vor bald 40 Jahren, diente der U 900 als Basis für das erste patentierte Absaugmähgerät von Mulag. Dank hydraulisch verstellbarem Ausleger ließ sich das Mähgerät an jedes Geländeprofil anpassen. Eine integrierte Absaugvorrichtung beförderte das Schnittgut in einen an den Unimog angehängten Ladewagen. Frontseitig ergänzte ein Randstreifenmäher der Firma Schmidt aus St. Blasien die professionelle Mäheinheit. Schon bald entwickelte sich aus dem ersten Mähgeräte-Typ eine breite Palette von absaugenden und nicht absaugenden Straßenunterhaltungsgeräten. Aktuell umfasst das Lieferprogramm von Mulag mehr als 18 verschiedene Geräte wie Randstreifen- und Leitpfostenmähgeräte, Front- und Heckauslegergeräte, Kombi- sowie GroßfläAnzeige chenmäher und über 30 unterschiedliche Arbeitsgeräte für den Ganzjahreseinsatz. In den 90er Jahren sorgte die damals bahnbrechende Entwicklung der „Mähtronic“ für eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung der Mähgeräte: Eine vollautomatische Auflagedruckregelung des Messerkopfes steuert den Ausleger und hilft dabei, Geländekonturen auszugleichen. So bewegt sich der Mähkopf immer in optimaler Schnitthöhe. Heute mündet diese Innovation im hochmodernen Multifunktionsbedienteil, das Mulag in Zusammenarbeit mit den Kunden über die Jahre immer weiter optimiert hat. Damit lassen sich bis zu vier Proportionalfunktionen auf einer Ebene mit einem ergonomisch optimal geformten Bedienteil steuern. „Mulag hat das umfangreichste Auslegersortiment für den Unimog Geräteträger am Markt“, erklärt Oliver Kesy nicht ohne Stolz. „Eine besondere Innovation der letzten Jahre ist das Leitpfostenausmähgerät MLM 200, das in Kombination mit einem herkömmlichen Randstreifenmähgerät und einem Heckausleger hocheffizient eingesetzt werden kann.“ Sicher die eindrucksvollste Mäheinheit ist der Triomäher, eine Kombination aus Randstreifenmähgerät, Front- und einem Heckausleger mit bis zu 8,7 Meter Reichweite, der in einem Durchgang den gesamten straßennahen Sicherheitsbereich bearbeiten kann. Damit lässt sich ein äußerst leistungsfähiges und hocheffizientes Arbeitsgerät realisieren. Bewährte Partnerschaft Oliver Kesy bringt es auf den Punkt: „Die seit 1972 bestehende Partnerschaft zwischen Unimog und Mulag hat sich bis heute für beide Seiten bestens bewährt und viele zukunftsweisende Produkte hervorgebracht.“ r Unimog_0111_24-27_D_24-27 18.05.11 15:09 Seite 24 24 FEUERWEHR • UNIMOG 1 • 2011 „En garde“ an der Côte d’Azur Bei der Marinefeuerwehr Marseille ist der Unimog seit vielen Jahrzehnten im Einsatz. Ein Besuch in der pulsierenden Metropole am Mittelmeer. Text: Ralf Maile Unimog_0111_24-27_D_24-27 18.05.11 15:09 Seite 25 UNIMOG 1 • 2011 • FEUERWEHR 25 Für Rettungseinsätze in unwegsamem Gelände wird dieser U 1150L (Baureihe 417) eingesetzt (links). Ein U 1650 (Baureihe 427) dient als Berge- und Werkstattfahrzeug (Mitte). Mehrere U 1450L (Baureihe 427) wurden als Schlauchwagen aufgebaut. Diese sind zur sicheren Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken im Einsatz (rechts). MIT RUND 840.000 EINWOHNERN besitzt die zweitgrößte Stadt Frankreichs am Golfe du Lion nicht nur die älteste Stadtanlage, sondern ist zugleich die wichtigste Hafenstadt des Landes. Gegründet im Jahr 600 vor Christus, boomt heute der Tourismus in Frankreichs „Tor zum Mittelmeer“: 2013 wird Marseille als Kulturhauptstadt Europas einen sprunghaften Anstieg der Besucherzahl von Notre-Dame de la Garde, Canebière und Quartier du Panier auf über 400.000 Personen pro Jahr zu verzeichnen haben. Mit 241 Quadratkilometern erstreckt sich die Hauptstadt des Departements 13 (Bouches-duRhône) in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur vom Meeresspiegel bis auf 646 Meter Höhe. Dies lässt erahnen, welch gebirgiges Terrain dort vorherrscht und die Feuerwehr der Stadt vor immense Herausforderungen stellt: Mit zunehmender Touristenzahl steigt auch die Waldbrandgefahr, für die Marseille traurige Berühmtheit erlangt hat. Die gebirgige Landschaft wirkt sich dabei erschwerend auf das Erreichen der oft abgelegenen Einsatzorte aus. Das Meistern dieser Herausforderungen ist ein Fall für den Unimog. Auf dessen Vorteile setzt die Feuerwehr in Marseille seit Jahrzehnten: 52 Fahrzeuge der Baureihen U 417, U 408, U 427 und U 437 sind derzeit im Einsatz, die mit verschiedenen Aufbauten ausgerüstet sind. Kontinuierlich werden neue Einsatzfahrzeuge auf Unimog Basis in Dienst gestellt. Aber auch die in Marseille ausgemusterten Unimog sind sehr begehrt und werden oft noch jahrelang bei Feuerwehren in anderen Departements weiterverwendet. Brandheißer Ruf nach schlagkräftiger Feuerwehr Die Feuerwehr der Stadt Marseille blickt als Teil der französischen Marine auf eine bewegte Geschichte zurück. Am 23. Oktober 1938 kam es zu einem verheerenden Großbrand, dem 75 Menschen und viele berühmte Bauwerke zum Opfer fielen. Die städtische Feuerwehr war damals nur unzulänglich ausgerüstet, sodass es ihr nicht gelang, den Brand effizient einzudämmen. Erst die Feuerwehr des Marinestützpunkts Toulon schaffte dies mit ihrer modernen Ausrüstung und ihrem hohen Ausbildungsstand. Unter dem Eindruck der schweren Schäden und unzulänglichen Brandbekämpfungsfähigkeit forderte der Bürgermeister von Marseille die Einrichtung einer eigenen Profi-Feuerwehr. Am 24. Juli 1939 kam es zur Gründung der ersten staatlichen Berufsfeuerwehr von Marseille, die bis heute der französischen Armee untersteht. Einer der schwersten Einsätze in der Geschichte der noch jungen Feuerwehrbrigade erforderte im August 1944 das ganze Können der Feuerwehrmänner: Durch einen Luftangriff der Alliierten wurde Marseille schwer zerstört, über 25.000 Einwohner verloren ihr Leben. Im Kampf gegen Feuer und Flut Heute arbeiten 2.400 Mitarbeiter bei der Marinefeuerwehr Marseille, von denen 1.800 als Feuerwehrleute im aktiven Einsatzdienst beschäftigt sind. 112.000 Einsätze bewältigten sie allein im Jahr 2010. Der Etat der Marinefeuerwehr betrug dabei rund 100 Millionen Euro, von denen über 80 Prozent auf Löhne und Gehälter entfielen. Aufgrund des Klimas und der bergigen Topographie stellen die meist im Sommer wütenden Waldbrände die mit Abstand größte Gefahr für Marseille dar. Trotzdem sind nur sechs Prozent der Feuerwehreinsätze auf Brandbekämpfung mit Feuerursache zurückzuführen. Die restlichen 94 Prozent verteilen sich auf den Rettungsdienst, technische Hilfeleistungen sowie Einsätze bei Naturkatastrophen. Wegen des Gefährdungspotenzials sind insgesamt 16 Wachen im ü Unimog_0111_24-27_D_24-27 18.05.11 15:09 Seite 26 26 FEUERWEHR • UNIMOG 1 • 2011 Mit 31 Fahrzeugen des Typs U 5000 stellt die hochgeländegängige Baureihe derzeit das Rückgrat der Unimog Flotte zur Waldbrandbekämpfung (links/Mitte). An den fünf U 2450L (Baureihe 437.1) 6x6 schätzt man die große Menge an Löschmitteln, die mitgeführt wird: 7.000 Liter Wasser und 1.200 Liter Netzmittel (rechts). Stadtgebiet verteilt. Hinzu kommt eine Wache auf der vorgelagerten Insel Frioul. Allein die über 30 Kilometer lange Küstenlinie im Hoheitsgebiet von Marseille muss permanent überwacht werden. Zudem ist die Marinefeuerwehr auch für den Industriehafen und den Flughafen der Stadt verantwortlich. Bis 1994 war die Marinefeuerwehr für den Brandschutz im gesamten Departement Bouches-du-Rhône zuständig, was heute dank der Installation zusätzlicher Feuerwehren nicht mehr der Fall ist. Doch bei großen Waldbränden stellt Marseille Technik und Kräfte stets auch den fünf umliegenden Departements zur Verfügung. Der Fuhrpark der Marinefeuerwehr Marseille besteht aus über 600 Fahrzeugen. Neben den 52 Unimog umfasst er 60 Sprinter, die überwiegend im Rettungsdienst unterwegs sind, sowie eine große Zahl von Lkw der Baureihen Mercedes-Benz Econic, Atego, Actros und Axor. Auch einige Fahrzeuge der früheren schweren Klasse arbeiten noch unermüdlich für die Sicherheit in Marseille, ebenso mehrere Löschboote und zwei Hubschrauber. 31 Fahrzeuge des Typs U 5000 sind in den letzten Jahren beschafft worden, sie bilden das Rückgrat der Unimog Flotte. Ergänzt werden sie durch mehrere U 1150, U 1450, r Im Interview: Jean-Louis Farcy, Fregattenkapitän und langjähriger Leiter der Abteilung Technik und Beschaffung Unimog Magazin: Monsieur Farcy, als Fregattenkapitän kommen Sie aus dem aktiven Einsatzdienst. Wodurch ist der Unimog besonders geeignet für die Einsätze der Feuerwehr in Marseille? Jean-Louis Farcy: Wir setzen den Unimog schon seit mehreren Jahrzehnten mit großem Erfolg ein. An den neuen und auch älteren Fahrzeugen in unserem Fuhrpark schätzen wir vor allem die außerordentlich hohe Geländegängigkeit, die gute Straßenlage, den tiefen Schwerpunkt und die große Bodenfreiheit dank Portalachsen. Auch ist das Verhältnis von Nutzlast zum Gesamtgewicht beim Unimog viel besser verteilt als beim Lkw. Unimog Magazin: Wie viele Jahre lang nutzen Sie die Fahrzeuge im Durchschnitt? Farcy: Im Schnitt versehen sie ihren aktiven Dienst mehr als 20 Jahre lang. Das Betriebsleben umfasst rund 50.000 Kilometer, die oft unter schwierigsten Verhältnissen abgeleistet werden. Durch diese Langlebigkeit und die niedrigen Betriebskosten lohnt sich für uns die Investition in Unimog Einsatzfahrzeuge. Unimog Magazin: Wo werden die Unimog schwerpunktmäßig eingesetzt? Farcy: Neben der allgemeinen Brandbekämpfung ist es natürlich der Waldbrandeinsatz, der höchste Anforderungen an Fahrzeuge und Feuerwehrleute stellt. Einige unserer Unimog sind als Rettungs- oder Schlauchwagen, einer sogar als Bergefahrzeug ausgerüstet. Zudem haben wir zwei Unimog mit spezieller 2-Wege-Ausrüstung für Einsätze in dem acht Kilometer langen TGV-Tunnel, der in unserem Abschnitt der Schnellfahrstrecke Méditerranée liegt. Besonders die abseits befestigter Straßen gelegenen Siedlungen können wir nur mit dem Unimog erreichen. Im engen Stadtgebiet ist der immense Straßenverkehr ein Problem, das man nur mit kompakten, schnellen Fahrzeugen wie dem Unimog lösen kann. Unimog Magazin: Wie ist die Akzeptanz des Unimog bei der Mannschaft? Farcy: Für unsere Feuer wehrleute ist es eine ganz besondere Ehre, Einsätze mit dem Unimog zu fahren. Hoch bewertet wird dabei seine Zuverlässigkeit. Meine Leute vertrauen dem Schutz, den ihnen nur der Unimog an ihren brandgefährlichen Einsatzstellen bieten kann. Unimog_0111_24-27_D_24-27 18.05.11 15:09 Seite 27 UNIMOG 1 • 2011 • FEUERWEHR 27 Für Einsätze im acht Kilometer langen TGV-Tunnel wurden diese beiden 2-Wege-Fahrzeuge auf Unimog U 2150L (Baureihe 437.1) beschafft. Links das Fahrzeug für technische Hilfeleistungen und den Mannschaftstransport, das rechte Fahrzeug verfügt über eine Rettungszelle zur Personenrettung. U 1650, U 2150 sowie U 2450 6x6. Ein typischer Zug zur Waldbrandbekämpfung besteht aus zwei U 5000, einem U 1650 und einem U 2450 6x6. Die Besatzung setzt sich aus zwölf Feuerwehrleuten zusammen, dazu kommt der Einsatzleitwagen mit dem Zugführer. Einsatztaktik passt zur Unimog Technik Die teils lodernden Flammen bewegen sich mit bis zu sieben km/h voran. Aus einsatztaktischen Gründen versucht der Trupp stets, das flammende Inferno aus nächster Nähe zu bekämpfen. Hohe Beweglich- keit und große Wassermengen sind dafür unbedingte Voraussetzungen, um nicht im Flammenmeer eingeschlossen zu werden. Große Vorteile bietet der Monitor auf dem Aufbaudach, der die direkte Brandbekämpfung vom Fahrerhaus aus ermöglicht. Die Unimog der Marinefeuerwehr Marseille sind mit einem speziellen Hitzeschutz für die Aggregate und alle Leitungen der Bremshydraulik, der Druckluftanlage sowie der Bordelektrik ausgerüstet. Für die Sicherheit der Besatzung sorgen Atemschutzgeräte im Innenraum sowie eine Sprinkleranlage, die Fahrerhaus, Frontscheibe und Bereifung vor Brandschäden schützt. r Anzeige Ein historischer Höhepunkt ... imog S y em -Partne ter n ationa n lU st in der Geräteträgertechnik ist der Unimog schon lange genau genommen seit über 60 Jahren. In Innovative Gerätetechnik für Unimog seit bald 40 Jahren MULAG Fahrzeugwerk Heinz Wössner GmbH u. Co. KG Gewerbestraße 8 D-77728 Oppenau Tel. +49-(0)7804-913-0 Fax +49-(0)7804-913-163 E-Mail [email protected] Web www.mulag.de r Die Firma MULAG freut sich darüber, fast zwei Drittel dieses Weges erfolg reich mitbegleitet zu haben und mit ständigen innovativen Neuentwicklungen ein wichtiger Bestandteil der Unimog-Erfolgsgeschichte im Bereich Straßenunterhaltung geworden zu sein. Innovation und Qualität unser Ruf verpflichtet eben . Unimog_0111_28-29_D_28-29 19.05.11 10:51 Seite 28 • UNIMOG 28 MENSCHEN Service • UNIMOG 2 • 2010 1 • 2011 Generationenübergreifende Argumente Wer könnte besser von der Praxistauglichkeit und den Vorzügen des Unimog berichten als Kunden, die teilweise bereits seit seinen Anfängen auf den Allrounder setzen? Text: Martin Heying „Extreme Wege“ ZWISCHEN WALD UND BERGWIESE liegt der Hof von Reinhard Wühr. Hier gründete Heinrich Wühr 1952 mit einem Böhringer 2010 ein kleines Lohnunternehmen. „Milch fahren“ war seinerzeit die Hauptarbeit des kleinen Alleskönners. Der Familienbetrieb und die Aufgaben wuchsen; der Unimog war ein unverzichtbares Arbeitsgerät auf steilen Hängen und unwegsamen Waldgebieten. Inzwischen leitet Reinhard Wühr den Familienbetrieb, Sohn Michael ist auch schon mit dabei. „Unimog fahren konnte der schon mit zehn Jahren“, sagt Mutter Regina. Bei Wührs war immer klar: kein Einsatz ohne Unimog, ganz gleich ob Land-, Waldwirtschaft oder Kommunaldienst. Noch heute setzt Wühr auf unterschiedliche Generationen in seiner Unimog Flotte. Während der stattliche U 500 die klassischen Kommunalaufgaben leistet, ist ein U 406 im Forstbetrieb, ein U 1200 im Winterdienst und im Hängerbetrieb, der U 1600 mit verstärkter Motorleistung zieht eine Ballen-Wickelpresse. Natürlich sammeln alle Wührs Unimog – etwa einen U 401. Der alte Böhringer verbrannte leider 2001 mit drei weiteren Unimog bei einem Scheunenbrand. Ein schwerer Schlag für Reinhard Wühr, der sich aber in seiner Treue zum Unimog nie hat beirren lassen. r Reinhard Wühr schwört auf den Unimog: „Ohne den Unimog geht in dieser Landschaft nichts.“ Gerd Reinold sieht den Unimog als „unverzichtbare Spezialmaschine“ für kommunale Aufgaben. „Unverzichtbar“ DIE REINOLD GMBH ist in Soest und Umgebung seit 100 Jahren bekannt für zuverlässige Agrar- und Kommunalarbeiten. Franz Reinold gründete das Familienunternehmen 1911 als reinen Agrardienstleister. Nach 1945 übernahm sein Sohn Eberhard, inzwischen führt Gerd Reinold das Unternehmen. Seine Tochter Christina ist ebenfalls schon mit im Boot. Mit einer gebrauchten Dreschmaschine fing alles an. In den 50er Jahren kamen erst ein U 411 und später drei U 421 dazu, im klassischen Agrareinsatz mit Pflanzenschutzspritzer, Kartoffelroder usw. Vor 30 Jahren waren dann die klassischen Kommunalaufgaben gefragt: Mäharbeiten, Straßenwartungen und Gehölzpflege. In dieser Zeit setzte die Firma Reinold GmbH mit dem U 1200 und dem U 1400 auch die ersten Rechtslenker von Unimog ein: „Als Spezialmaschinen im Kommunalbereich sind unsere Unimog unverzichtbar“, sagt Inhaber Gerd Reinold, „sie sind schnell, vielseitig und der hydrostatische Fahrantrieb ist ideal.“ Daher finden sich heute neben hochspezialisierten, selbstfahrenden Arbeitsmaschinen wie einer Bankettfräse oder einem Rübenvollernter im modernen Fuhrpark von Reinold natürlich auch Unimog: ein U 421, ein U 1400 und drei U 400. r Unimog_0111_28-29_D_28-29 19.05.11 10:51 Seite 29 UNIMOG 1 • 2011 • MENSCHEN 29 „Vom Unimog Virus befallen“ BERCHTESGADEN LIEGT IN EINER hochalpinen Region. Hier stehen kommunale Dienstleister vor großen Herausforderungen. Verständlich, dass der Unimog von Anfang an zur Berchtesgadener Kommunaldienstflotte gehörte. Georg Kurz ist zuständig für die Beschaffung der Fahrzeuge. Für ihn ist klar: „Kein anderes Fahrzeug kommt mit unseren Ansprüchen so zurecht wie der Unimog.“ Enge Wege und extreme Steigungen bis zu 38 Prozent machen Routineeinsätze wie den Winterdienst zu einem Abenteuer. Und der Winter dauert lang an der österreichischen Grenze. So waren noch Ende April drei U 90 Turbo im Einsatz, zwei U 421, ein U 418, drei U 1200 und als neuestes Prunkstück ein U 300. Auch bei der Waldwirtschaft daheim setzen die Kurz’ seit jeher auf den Unimog. Schon Vater Georg bewegte sich auf den steilen Bergwiesen mit einem selbstgebauten Pritschenfahrzeug mit Daimler Motor. Der erste Unimog war damals eine echte Erleichterung. Jetzt hat die KurzFamilie 13 Unimog – vom U 2010 bis zum U 421. Alle sind im Einsatz. „Bei unserer extremen Hanglage haben wir fast keine andere Chance, unser Land zu bewirtschaften“, so Kurz. Lachend ergänzt er: „Zudem ist unsere ganze Familie vom Unimog Virus befallen.“ r 13 Unimog befinden sich im privaten Besitz von Georg Kurz und seiner Familie. Neuestes Prunkstück der Kommune Berchtesgaden: ein Unimog U 300. „Ohne Alternative“, so das Urteil von Konrad Antretter über den Unimog Einsatz auf den unwegsamen Baustellen, auf denen er im Einsatz ist. „Wir kommen überall hin“ SUCHT MAN KONRAD ANTRETTER an einem Werktag, so findet man ihn mit seinem Bagger und seinem U 400 für gewöhnlich in einem Bachlauf oder Flussbett nahe des oberbayrischen Bad Feilnbach. „Der Unimog ist für die unwegsamen Baustellen, auf denen ich arbeite, ohne Alternative“, so Antretter. Die Sicherung von Wildwassern bzw. Wildbachbebauung ist eine der Kernkompetenzen von Antretter. Dabei kommen zum unwegsamen Gelände auch enorme Höhenunterschiede. 25 Prozent Steigung sind je nach Einsatzgebiet normal. „Wir kommen hin, wo ein normaler Lkw keine Chance hat“, erklärt Antretter. 3.000 Tonnen Steine brachte der U 400 im letzten Jahr zu einer Wildbachbefestigung bis auf 1.200 Meter. Kein Wunder also, dass Konrad Antretter von Anfang an auf den Unimog für sein kleines Lohnunternehmen setzte. „Dies ist mein dritter Unimog, davor hatte ich einen U 1400, der war auch sehr gut“, erzählt er. Allein durch die Almwirtschaft daheim gehörte der Unimog von Anfang an zur Familie. Noch heute hat Vater Sebastian einen Unimog U 411 und Bruder Sebastian einen Unimog U 1400 im Einsatz. Natürlich setzt Konrad Antretter seinen Unimog neben dem Wasserbau auch im Winterdienst und für Transporte ein. r Unimog_0111_30-31_D_30-31 18.05.11 15:13 Seite 30 • UNIMOG 30 MENSCHEN Service • UNIMOG 2 • 2010 1 • 2011 Virusinfektion mit Langzeitwirkung Im Unimog-Museum tagt eine ganz besondere Runde: sechs frühere Mitarbeiter des einstigen Produktbereichs Unimog in Gaggenau, die dem Unimog auf seine Beine – oder besser: Räder – geholfen haben. Sie alle können eindrucksvolle Geschichten erzählen. Und sie alle sind vom Unimog Virus befallen. Text: Karin Weidenbacher DAS UNIMOG VIRUS ist weit verbreitet. Besonders stark befallen sind die Herren Manfred Florus, Roland Feix, Martin Tegtmaier, Norbert Rieger, Heinz Schnepf und Bruno Hartwig. Die langjährigen Wegbegleiter des Unimog erinnern sich an frühere Zeiten ... Diplom-Landwirt Manfred Florus, 87, folgte 1949 dem Ruf des Unimog nach Göppingen. Mit Hans Zabel baute Florus das erste Unimog Händlernetz in Deutschland auf und leitete von 1966 bis 1989 den weltweiten Unimog Export. „28 Unimog Händler hatten wir bereits bei Boehringer gewonnen. Auf dieser Basis bauten wir das internationale Händlernetz auf“, lacht er. „Es war eine typische Mix-Organisation – Herr Bleses war beispielsweise Händler und zugleich Inhaber einer Obstplantage.“ Roland Feix, 83, war Delegierter für Südamerika und erinnert sich ebenfalls genau: „1952 sollte ich den Unimog in Argentinien einführen und seinen Einsatz in der Landwirtschaft vorbereiten. Bald kamen jedoch so viele andere Interessenten auf mich zu, die den Unimog einsetzen wollten, dass aus dem vorgesehenen zweimonatigen Aufenthalt zwei unvergessliche Jahre wurden.“ „Der MB-trac sollte erst Uni-trac heißen“, erzählt Martin Tegtmaier, 85, und zwinkert dabei. Als Entwickler hat er seit 1956 den Weg der Baureihen U 406 und U 416 geprägt. Er gilt als konstruktiver Vater des MB-trac. „Anfang der 60er Jahre sollte ein stärkerer Unimog gebaut werden – mitten in der Flaute der Landwirtschaft. Wenige Jahre später konnte ich mit einem Team guter Leute den U 406, ein komplett neues Fahrzeug mit 6-Zylinder-Motor und stärkerem Fahrgestell, vorstellen. Beim MB-trac habe ich alle Vorteile des Unimog übernommen und für die Landwirtschaft zugeschnitten.“ Martin Tegtmaier: „Niemand gab dem MB-trac zu Beginn eine Chance oder glaubte Heinz Schnepf: „1990 nahm ich mit einem Unimog an der Rallye Paris–Peking teil. an seinen Erfolg. Nur die Landwirte hatten seine besondere Eignung erkannt und Das Fahrzeug habe ich danach an einen rallyebegeisterten Fernsehmann aus Japan schon ein Jahr zuvor auf der DLG über 300 Aufträge abgeschlossen. Wir haben alle verkauft. Noch jahrelang ließ er es von mir warten und herrichten. ‚Wenn Du ihn Unkenrufe widerlegt: Nach neun Monaten lief bereits der 1.000ste MB-trac vom Band.“ richtest, läuft er, und ich bin beruhigt!‘ – so sagte er immer lächelnd zu mir.“ Musterblecharbeiten in der Versuchswerkstatt Norbert Rieger, 75, der sich immer noch stolz als „Blechner“ bezeichnet, schmunzelt: „In den Unimog Bereich wollte ich damals unbedingt und fing 1953 als Jungfacharbeiter an. Im Musterbau mussten die Fahrerhäuser des U 411 schnell fertig werden. Kaum war ich da, fiel ein Kollege aus. Kurzerhand wurde ich eingeteilt und erhielt eine tolle Weiterbildung als Feinblechner. Später erlaubte mir Versuchschef Dietrich, mein Meisterstück in der Versuchswerkstatt zu bauen. So entstand das erste Musterfahrerhaus für den U 406, handgetrieben und ohne Ziehwerkzeug. Nach bestandener Prüfung wurde ich zum Gruppenführer im Prototypen- und Karosseriebau des Unimog befördert.“ Heinz Schnepf, 75, war von 1958 bis 1992 im Unimog Versuch aktiv: „Ab 1984 betreute ich das Capito-Team bei den Rallyes Paris–Dakar. Immer wollte ich mit einem Unimog Servicefahrzeug mitfahren. Der dafür vorgesehene U 2450L war fertig gebaut – in Unimog_0111_30-31_D_30-31 18.05.11 15:14 Seite 31 UNIMOG 1 • 2011 • MENSCHEN 31 Roland Feix: „Ich hatte unvergessliche Erlebnisse in Südamerika. Die Nachbildung des Norbert Rieger: „Ein Landwirt sagte mir bei einer Probefahrt, so wolle er gern Säbels von General San Martin habe ich als Dank erhalten, weil wir bei einem Einsatz arbeiten: geschlossene Kabine, kein eindringender Staub oder Sprühnebel von für das argentinische Militär in Mendoza mit unseren zwei Unimog U 2010 sofort Spritzmitteln, tolle Dämpfung – und dann auch noch Musik. Das haben wir ihm geholfen haben, eine verschollene Skiexkursion in den Anden zu suchen.“ und allen anderen Unimog Kunden in unterschiedlichsten Branchen geboten.“ letzter Minute hat es doch nicht geklappt. Mit Karl-Friedrich Capito habe ich diesen Traum doch noch realisiert und 1990 an der Rallye Paris–Peking teilgenommen.“ „Das Geschäft in der Produktion war hart; aber wir sind mit jeder Herausforderung ein Stück gewachsen“, sagt Bruno Hartwig, 72. Schon als Jugendlicher fasziniert vom Universal-Motorgerät, trat er 1953 seine Lehrzeit in Gaggenau an. „Als ein Großauftrag einging, sollte die Tagesproduktion von 30 auf 60 Fahrzeuge gesteigert werden“, erinnert er sich. „Am Pfingstdienstag 1982 läutete dies die Einführung des 2-Schicht-Betriebs in der Unimog Montage ein. Teilweise nur wenig motivierte Mitarbeiter aus anderen Daimler-Benz Werken wurden nach Gaggenau beordert. Unsere erste Aufgabe bestand darin, sie für den Unimog zu begeistern – was uns auch gelang.“ Ständige Stückzahländerungen und nur ein Band für die Montage unterschiedlicher Typen. Jeder neue Unimog Typ führte zu Änderungen an den Montageeinrichtungen. Mitten durch das Werksgelände verlief eine Bahnstrecke, die zu Wartezeiten bei geschlossener Schranke führte. Hartwig schmunzelt: „Dieses Problem änderte sich erst mit dem Bau einer Unterführung. Als gleich zu Beginn ein Unimog dort unten feststeckte, hatten viele Kollegen auf dem Weg zum Mittagessen etwas zum Lachen.“ Manfred Florus: „Der Unimog rettete 1964 die Olympischen Winterspiele. Kein Schnee, Bruno Hartwig: „Dieses schöne Modell eines Feuerwehr Unimog haben mir meine die Absage drohte. Mit 54 Unimog mit Kipppritschen wurde Schnee im Gschnitztal geholt Meisterkollegen und Abteilungsleiter als Abschiedsgeschenk überreicht, als ich in und am Patscherkofel auf der Piste ausgebracht. Dann hat das Olympische Komitee den den Vorruhestand ging. Es wird immer einen Ehrenplatz bei mir haben, denn 40 Jahre Unimog Einsatz zur Schneeräumung bei allen künftigen Winterolympiaden empfohlen.“ Unimog haben sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingeprägt.“ Unauslöschliche Erinnerungen „Es lief alles Hand in Hand in kleinen Teams. Kompetenzgerangel gab es nicht. Jeder arbeitete mit vollem Einsatz an der gestellten Aufgabe“, fasst Schnepf zusammen. Alle sind sich einig: „Unser Job war immer abwechslungsreich; jeden Tag haben wir etwas Neues mit unterschiedlichsten Kunden in den entferntesten Teilen der Welt erlebt – deshalb sind wir dem Unimog heute noch eng verbunden.“ Das hätten die Herren nicht betonen müssen. Das spürt man. Einige haben zum Treffen nicht nur Geschichten, sondern auch ein ganz persönliches Erinnerungsstück mitgebracht (siehe Bilder) ... r Unimog_0111_32-33_D_39-39 19.05.11 11:06 Seite 32 • UNIMOG 32 MENSCHEN Service • UNIMOG 2 • 2010 1 • 2011 Herzensangelegenheiten In einzigartiger Weise verbindet der Unimog Rationalität mit Emotion. Das Unimog Magazin sprach mit dem Leiter Mercedes-Benz Special Trucks, Yarış Pürsün, Entwicklungsleiter Walter Eisele und Vertriebsleiter Michael Dietz über Geschichte und Zukunft. Text: Gerhard Grünig Unimog Magazin: 60 Jahre Mercedes-Benz Unimog – was ist sein Erfolgsgeheimnis? Yarış Pürsün: 60 Jahre ununterbrochene Geschichte hat Gründe: Robustheit, Geländegängigkeit, eine spezielle Technik, auf die man vertrauen kann. Außerdem hat es der Unimog geschafft, eine emotionale Bindung beim Kunden zu wecken – er ist sympathisch. Walter Eisele: Technisch liegt das Erfolgsgeheimnis in der konkurrenzlosen Offroadfähigkeit durch Portalachsen, Schraubenfedern und Verwindungsfähigkeit. Beim Geräteträger sind es Variabilität und Flexibilität. Es gibt kein vielseitiger anwendbares Produkt für den ganzjährigen Einsatz. Unimog Magazin: Warum hat der Unimog kaum Konkurrenten gefunden? Michael Dietz: Natürlich gab und gibt es Nachahmer. Wir bleiben aber nicht stehen, entdecken stets neue Anwendungsfelder und steigern die Flexibilität und Variabilität. Der Zugriff auf den Daimler Baukasten sichert uns neueste Technologien sowie Wirtschaftlichkeit selbst bei kleinen Variantenzahlen – eine riesige Hürde für Mitwettbewerber. Unimog Magazin: Wird der Unimog neue Märkte und Segmente erobern? Dietz: Aktuell gibt es Unimog in circa 160 Ländern! Dank seiner Fähigkeiten sehen wir klare Wachstumschancen. Exploration und Mining ebenso wie Prävention gegen die Folgen des Klimawandels sind Möglichkeiten zum Wachstum. Da hilft uns der U 20, weil er wie bei Feuerwehren und allen verwandten Anwendungen ein zusätzliches Wayne unter den Nutzfahrzeugen. Er braucht keine Straßen, nur einen Auftrag!“ Unimog Magazin: Ist für die Zukunft geplant, das Unimog Portfolio zu erweitern? Eisele: Mit drei Baureihen sind alle Anwendungsfälle abgedeckt – was nicht heißt, dass wir die Variantenzahl innerhalb der Baureihen nicht doch erhöhen. Fahrzeugsegment erschließt. Zudem kehrt der Unimog an seinen Ausgangspunkt, die Landwirtschaft, zurück. Veränderte Logistikketten begünstigen seinen Einsatz als Geräteträger und Zugmaschine auf Feld und Straße. Unimog Magazin: Wie lassen sich die Baureihen charakterisieren? Eisele: U 300 bis U 500 fertigen wir seit 2000. Aktuell haben wir den 10.000sten Geräteträger aufs Fahrgestell gesetzt! Er ist der professionelle Geräteträger für den Ganzjahreseinsatz, gerade in Kommunen und Energiewirtschaft. Seit 2008 rundet der U 20 mit 7,5 bis 9,3 Tonnen das Programm nach unten ab. Ein kompaktes Einsteigermodell für kleinere Kommunen und innerstädtische Einsätze. Mit 2,7 Meter Radstand und einem Wendekreis von 12,6 Metern ist er auf engstem Raum einsetzbar. Der Unimog U 4000/U 5000 schließlich ist für hochgeländegängige Einsatzzwecke prädestiniert. Er findet seinen Einsatz bei Waldbränden, in der Energiewirtschaft, beim Militär oder bei der Erdölexploration. Ich glaube am treffendsten hat Dr. Dieter Zetsche den Unimog charakterisiert: „Er ist der John Unimog Magazin: Was planen Sie in der Produktentwicklung der bestehenden Baureihen? Eisele: Kernbereiche sind Schaltstrategie, -komfort und -philosophie, in denen wir uns Verbesserungen vorstellen können. Im Bereich Elektronik sind wir durch die Synergien mit der Lkw-Großserie sehr gut aufgestellt. Ein Schmankerl, und das fordern unsere Kunden: Unsere heutigen Maßkonzepte bleiben bestehen! Pürsün: Wir werden den Schritt zu Euro 6 nutzen, um nachzulegen. Der Gesetzgeber stellt wichtige Weichen im Hinblick auf Emissionen und Sicherheit. Was die Technik des Unimog betrifft, gehen wir den gleichen Weg wie die Lkw-Kollegen – beispielsweise Abgasrückführung, SCR-Technologie und Dieselpartikelfilter bei der Abgasnachbehandlung. Das Thema Elektronik eröffnet uns die Möglichkeit zu Fahrassistenzsystemen oder Navigation – was verfügbar ist, werden wir auch dem Unimog verfügbar machen. Dietz: Beim Thema Verbrauch sind wir im Wettbewerbsumfeld sehr effizient unterwegs. Ergänzend darf ich sagen, dass wir im Bereich Sicherheit, Bedienung, Komfort und Ergonomie auch künftig sicher wieder den Maßstab setzen. Unimog_0111_32-33_D_39-39 19.05.11 11:06 Seite 33 Entwicklungsleiter Walter Eisele, Vertriebsleiter Michael Dietz und Produktbereichsleiter Yarış Pürsün (v. l. n. r.) sprechen mit dem Unimog Magazin über die aktuelle Positionierung des Unimog und darüber, wo die künftige Reise mit dem Universal-Motorgerät hinführen kann. Unimog Magazin: Sie haben den Unimog U 20 bereits erwähnt. Wie behauptet er sich als „Einsteigerfahrzeug“? Dietz: Der U 20 war für uns die Rückkehr zu den Wurzeln. Der Markt forderte als Ergänzung ein kompaktes, wendiges Fahrzeug. Außerdem hat er uns viele Kunden zurückgebracht, die sich aus diesen Gründen bei anderen Fahrzeugkonzepten umgesehen haben. Eisele: Der U 20 ist das lebende Beispiel für ein funktionierendes Baukastensystem. Die Kabine kommt zu 95 Prozent vormontiert aus Brasilien und wir machen daraus in Wörth einen echten Unimog. Unimog Magazin: Die hochgeländegängige Baureihe ist schon länger auf dem Markt. Gibt es bald einen Nachfolger? Eisele: Der Entwicklungsschwerpunkt liegt bei dieser Baureihe nicht beim Design, sondern auf der Erfüllung künftiger gesetzgeberischer Maßnahmen. Wir werden ab 31.12.2013 Euro 6 anbieten – und uns natürlich auch überlegen, welche Maßnahmen sich im optischen Erscheinungsbild umsetzen lassen. Pürsün: Letztlich zählen wettbewerbsfähige Angebote. Die wichtigste Botschaft wird sein, dass wir die Kerneigenschaften der TausenderBaureihe weiterentwickeln, bei Wahrung der legendären Geländegängigkeit. Unimog Magazin: Daimler ist Vorreiter bei den alternativen Antrieben. Was ist beim Unimog zu erwarten? Pürsün: Wir testen die verschiedenen Innovationen im gesamten Lkw-Portfolio – wie zum Beispiel die Hybridtechnologie im Atego. Beim Unimog haben wir im Moment die Verbesserung der bewährten Techniken in puncto Kraftstoffverbrauch und Emissionsreduzierung im Fokus. Selbstverständlich schauen wir uns auch nach alternativen Antrieben um, wobei wir da eher in Richtung alternative Kraftstoffe überlegen. Unimog Magazin: Als großer Vorteil des Unimog zählt das Ergonomie- und Sicherheitskonzept. Kann man hier noch verbessern? Eisele: In der Tat ist unser Konzept optimal. Man betrachte sich nur Ausstattungsmerkmale wie Wechsellenkung oder Mähtür – und das Fahrerhaus aus Faserverbundwerkstoff gilt zu Recht als Benchmark. Trotzdem entwickeln wir ständig weiter. Kleines Beispiel wäre eine Optimierung der Lenkstockhebel, an der wir aktuell arbeiten. Auch wenn der Unimog bereits eine hervorragende Übersichtlichkeit bietet, kann man auch hier noch nachlegen. Unimog Magazin: Warum haben Sie sich bei der Wahl der Aufbauhersteller für wenige „Qualified Partner“ entschieden? Pürsün: Das hat was mit Spezialisierung zu tun. Die Aufgaben des Unimog erfordern häufig komplexe An- und Aufbauten. Für viele Fälle gibt es nur zwei oder drei Anbieter. Wir entscheiden uns für die geeigneten und kooperieren mit rund 40 Partnern, die von der Philosophie und dem Qualitätsanspruch zu uns passen. Unimog Magazin: Was verbinden Sie persönlich mit dem Unimog? Pürsün: Ich habe eine einwöchige IslandTour miterlebt, bei der ich selbst viel Unimog gefahren bin. Es war phänomenal – wo alle anderen Fahrzeuge stecken blieben, fuhr der Unimog einfach immer weiter. Eisele: Ich bin seit zehn Jahren dabei und ein großer Fan des hochgeländegängigen Unimog. Mein intensivstes persönliches Erlebnis war die von mir geleitete Verlagerung der Unimog Produktion von Gaggenau nach Wörth. Ich war menschlich sehr berührt, als es uns gelang, 99 Prozent der an der Montage des Unimog beteiligten Mitarbeiter nach Wörth mitzunehmen. Dietz: Während Kollege Eisele seit zehn Jahren beim Unimog ist, sind’s bei mir – sagen wir mal zehn Wochen! Nach verschiedenen Stationen bei Daimler habe ich noch keine Mannschaft erlebt, die so „produktverrückt“ ist wie die Unimog Truppe. r Unimog_0111_34-37_D_34-37 18.05.11 15:38 Seite 34 34 DESIGN Service •• UNIMOG UNIMOG 21 •• 2010 2011 History meets future Zum 60-jährigen Jubiläum haben sich die Designer von Mercedes-Benz eine besondere Aufgabe gestellt: einen Unimog zu kreieren, der Vergangenheit und Zukunft verbindet. Text: Tanja Strauß Unimog_0111_34-37_D_34-37 18.05.11 15:38 Seite 35 UNIMOG 1 • 2011 • DESIGN 35 Die kreative Herausforderung für das 60-jährige Jubiläum des Mercedes-Benz Unimog Teamleiter Martin Kreidl erklärt die Vorgehensweise bei Design-Arbeiten: „Steht das lautete für die Design-Abteilung: Klassik trifft Moderne. Grobkonzept, beginnt die Detailarbeit.“ SIE LEBEN in tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas in bis zu 1.000 Metern Höhe: Pfeilgiftfrösche. Nur bis zu 60 Millimeter werden die Amphibien groß – und dennoch ziehen sie alle Blicke auf sich. Ihre Haut strahlt in schillernden Farben. Von leuchtend rot über knallig blau und gelb bis hin zu grasgrün. „Juwelen des Regenwaldes“ werden sie deshalb auch genannt. Ihre Liebe zum Klettern hat den Tieren einen weiteren Spitznamen eingebracht: Baumsteigerfrösche. Dieser kleine Frosch inspirierte die Designer und Stylisten von Mercedes-Benz und verlieh damit einem besonderen Unimog seine frische grüne Farbe. Eine Farbe, die in der Sonne gelb glitzert und je nach Blickwinkel einen Hauch von Blau verströmt. Ein erfrischender Ton für einen Unimog, der in die Zukunft blickt und dabei den Bogen in die Vergangenheit schlägt. Eine Farbe, die das moderne, futuristische Konzept der Designer unterstreicht und gleichzeitig Erinnerungen aufleben lässt. eine Richtung herauskristallisiert. Der Unimog nimmt Form an. „Steht das Grobkonzept, beginnt die Detailarbeit“, erklärt Martin Kreidl, Teamleiter im Bereich Design Nutzfahrzeuge. Sein Team, das auch sonst für das Unimog Design zuständig ist, erstellt und verfeinert detaillierte Entwürfe für Treppen, Felgen und Sitze. 3-D-Animationen erwecken den Unimog zum Leben. „Wir haben versucht, die Geschichte des Unimog auf eine moderne Weise neu zu interpretieren“, sagt Interieur-Designer Berkhan Kocgazi. Mit dem Resultat: Das Konzeptfahrzeug verfügt über ein offenes, aber dennoch sicheres Fahrerhaus. Details wie der Material-Mix aus Aluminium und Leder am Lenkrad runden das einfache, aber äußerst funktionale Konzept ab. „Leder ist ein sehr griffiges Material und damit vereinfacht es die Bedienung des Lenkrads“, so Kocgazi weiter. Auch das äußere Erscheinungsbild folgt dem Anspruch nach Funktionalität. „Der Unimog ist ein Arbeitsfahrzeug – von Mercedes-Benz. Das soll man auf den ersten Blick sehen“, so Designer Carlos Carrasco. Deshalb wurde die Haube näher an die Formensprache von Mercedes-Benz angepasst. Natürliche, fließende und zugleich geometrische Formen geben dem Fahrzeug sein Gesicht, weisen in die Zukunft. „Unser Ziel war es, die Funktionen sprechen zu lassen. Das haben wir erreicht, indem wir Unimog und Amphibie: meisterliche Kletterer Zum 60-jährigen Jubiläum haben sich die Mitarbeiter von Mercedes-Benz Unimog einer besonderen Herausforderung gestellt: einen Unimog zu kreieren, in dem ein Klassiker steckt, der gleichzeitig vor Modernität, Neuem und Außergewöhnlichem sprüht. Als Basis dient ein Unimog U 5000 der hochgeländegängigen Baureihe. „Wir sind nicht nur durch seine unglaubliche Farbintensität auf den Pfeilgiftfrosch gekommen. Der Unimog und die Amphibie haben mehr gemein, als man auf den ersten Blick ahnt: Beide sind im Wasser und zu Land unheimlich beweglich, passen sich bestens an und klettern meisterlich“, erzählt Produktmanager Jan Debler. Ein minimalistisches Konzept verfolgten Konstrukteure und Designer, das an die Wurzeln erinnert. „Wir sind in die Vergangenheit gereist, zurück zu den Anfängen des Unimog. Der war einfach, aber robust. Ein Fahrzeug, das seine Arbeit tat“, erklärt Bertrand Janssen, der als Senior Manager Design Nutzfahrzeuge bei Mercedes-Benz das Projekt leitete. Ausgangspunkt für das Projekt war ein fahrtaugliches Serienfahrzeug der hochgeländegängigen Baureihe U 5000. Dieses Fahrzeug wurde zunächst durch ein Team in Wörth komplett demontiert und auf die wichtigsten technischen Produktmerkmale reduziert. Mit unzähligen Zeichnungen, Skizzen und Entwürfen, neuen Konzepten und einer Sammlung an Ideen beginnt das Projekt – bis sich Barbara Sika, zuständig für Farben und Stoffe in der Mercedes-Benz Design-Abteilung, zeigt die Farbvorlage für den Konzept Unimog: Frösche aus tropischen Gefilden. ü Unimog_0111_34-37_D_34-37 18.05.11 15:38 Seite 36 36 DESIGN • UNIMOG 1 • 2011 durch die Verwendung von hochwertigen Materialien, zum Beispiel Aluminium, die einzigartigen Produktmerkmale des Fahrzeugs herausstellen. So wirkt der Unimog noch geländegängiger und stabiler“, ergänzt Kollege Filipe Gorsten. Auch optisch macht das über vier Meter lange Gefährt so seinem Image als Alleskönner alle Ehre. Stehen die ersten Entwürfe, beginnen die Stylisten mit Materialien und Farben zu spielen. „Wir bekommen im Grunde ein graues Fahrzeug, das wir erstrahlen lassen. Dafür testen und fühlen wir die unterschiedlichsten Stoffe, Garne und Farben“, sagt Designerin Barbara Sika. Leuchtet der Unimog außen in frischem Grün, dominieren dezente Töne das Innere. Die Sitze sind mit braunem Leder bezogen. Akzente wie Kontrastnähte an den Sitzen oder rote Schraubenfedern an den Rädern geben den letzten Schliff und betonen die Alleinstellungsmerkmale des Fahrzeugs. Das Resultat: ein Unimog, der optisch vor Kraft strotzt, extrem maskulin wirkt und exklusive Einfachheit ausstrahlt. Neu gestaltete Fahrzeugteile geben ihm ein modernes Gesicht – ohne dass bewährte und altbekannte Details in Vergessenheit geraten. Nach seinen Auftritten bei den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Unimog wird er wohl in einem Museum alle Blicke auf sich ziehen – obwohl er mit seinem leistungsstarken Motor und dem Allradantrieb auch problemlos die tropischen Regenwälder durchstreifen könnte. r „Ein sehr emotionales Projekt“ Bertrand Janssen, Senior Manager Design Nutzfahrzeuge bei Mercedes-Benz, über ein Projekt der besonderen Art – und ein außergewöhnliches Ergebnis: das Unimog Showcar zum 60-jährigen Jubiläum. Unimog Magazin: Was war die größte Herausforderung? Janssen: Die Zeit. Wir sind mit dem Projekt im Februar gestartet. Innerhalb von sechs Wochen stand das Design. Zeitgleich begannen die Arbeiten am Chassis in der Entwicklungswerkstatt in Wörth. Proceda Modellbau hat den Unimog dann letztendlich nach unseren Entwürfen in Rekordzeit fertiggestellt. Ohne diesen Teamgeist hätten wir das nie geschafft. Jeder hat seine Kompetenzen bestmöglich eingebracht, es herrschte von Anfang an ein unvergleichlicher Spirit. Deshalb war es auch ein sehr emotionales Projekt, das uns besonders ans Herz wuchs. Bertrand Janssen, Senior Manager Design Nutzfahrzeuge bei Mercedes-Benz. Unimog Magazin: Einen wahrlich futuristischen Unimog haben Sie und Ihr Team designt … Bertrand Janssen: Ja, das stimmt. Das Projekt war unheimlich spannend. Die Gelegenheit, solch ein Konzeptfahrzeug zu designen, bekommt man nur sehr selten. Man kann seine Ideen ausleben, neue Möglichkeiten und neue Materialien ins Spiel bringen, da man relativ frei in der Gestaltung ist. Unimog Magazin: Handelt es sich also um ein reines Fantasiegebilde, das nie auf der Straße fahren wird? Janssen: Exakt in dieser Form wird der Unimog sicherlich nicht produziert. Wir haben aber keineswegs im sinnfreien Raum gearbeitet. Es handelt sich hier um ein puristisches, aber dennoch konzepttreues Fahrzeug – mit dem Anspruch, dass sich Details in späteren Baureihen wiederfinden können. Außerdem haben wir wesentliche Elemente des Unimog aufgegriffen, die das Fahrzeug seit 60 Jahren und auch in Zukunft prägen – wie beispielsweise Achsen, Schraubenfedern oder Räder. Unimog Magazin: Ist die Arbeit an einem Konzeptfahrzeug mit ihrer „normalen“ Arbeit zu vergleichen? Janssen: Natürlich sind im Rahmen eines Modellpflegeprozesses hier die Grenzen wesentlicher enger gesteckt und die Maßgaben strenger. Die Funktionalität steht immer im Vordergrund. Themen, die uns weiterhin häufig beschäftigen, sind die Einhaltung der Budgets und die Auswahl der Materialien. Außerdem vergeht wesentlich mehr Zeit von der ersten Skizze bis zum Produktionsstart – bei einem Neufahrzeug bis zu vier Jahre. r Unimog_0111_34-37_D_34-37 18.05.11 15:38 Seite 37 UNIMOG 1 • 2011 • DESIGN 37 Wie bei einer echten Produktion hat der erste offizielle Lego Unimog diverse Entwicklungsstufen durchlaufen. Detailtreue für Liebhaber 60 Jahre Mercedes-Benz Unimog – es hätte keinen besseren Zeitpunkt für den ersten offiziellen Lego Unimog geben können. Bis hin zur Verwindungsfähigkeit steht das Modell seinem großen Vorbild in nichts nach. Text: Susanne Löw AM ANFANG des ersten offiziellen Lego Unimog stand eine Idee. Eine Idee von Martin Ziegler, Mitarbeiter aus dem Mercedes-Benz Werk Wörth, der im Bereich IT-Operations der Truck Group arbeitet und dort für den Betrieb der verschiedenen Applikationen zuständig ist – vom Produktionsbetrieb bis zum Intranet. Auf einer Daimler internen Online-Ideenplattform hat der 30-Jährige seine Idee kundgetan: ein Unimog, gebaut aus Lego-Steinen. „Der Unimog und Lego-Technic sind r Gewinnen Sie den Lego Unimog! Die Robustheit des Fahrzeugs und die Treue und Begeisterung der Besitzer sorgen dafür, dass auch nach 60 Jahren Mercedes-Benz Unimog Historie zahlreiche Oldtimer in privaten Garagen zu finden sind. Diese wahren Fahrzeugschätze wollen wir sehen und zeigen! Schicken Sie uns daher bis zum 29. Juli 2011 ein Foto Ihres ältesten, wertvollsten oder schönsten Unimog – eine Auswahl wird im Unimog Magazin und im Internet auf www.mercedes-benz.de/unimog veröffentlicht. Bitte schicken Sie uns nur solche Fotos, die Sie selbst fotografiert haben oder bei denen das Einverständnis des Fotografen vorliegt. Und Ihre Mühe soll nicht umsonst sein: Unter allen Einsendungen wird ein Lego Unimog verlost. Mehrfacheinsendungen erhöhen die Gewinnchancen nicht. Der Gewinner wird per E-Mail oder schriftlich benachrichtigt und mit Name und Wohnort im Unimog Magazin veröffentlicht. Der Gewinn wird per Post an die angegebene Adresse versendet. Fotos bitte unter Angabe von Name und Adresse an [email protected] bzw. an den Veranstalter: Springer Fachmedien München GmbH Verlag Heinrich Vogel/Corporate Publishing Unimog Magazin/„Oldtimer“ Aschauer Str. 30, 81549 München. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der beide universell einsetzbar“, erklärt Martin Ziegler, wie er auf die Idee eines Lego Unimog gekommen ist. „Während man aus Lego-Bausteinen alles Mögliche bauen kann, so kann auch der Unimog in den verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommen: sei es im 2-Wege-Einsatz, bei der Feuerwehr oder im Kommunalbetrieb.“ Ohne seinen Vorschlag würde es den ersten offiziellen Lego Unimog immer noch nicht geben. Fans haben schon lange darauf gewartet und privat bereits mehrfach Bauversuche mit ihren eigenen Lego-Steinen unternommen. Universale Lego-Technik Aus der Theorie wurde dank der engen Zusammenarbeit zwischen Mercedes-Benz und dem Lego-Technic-Team in Dänemark Praxis. Im Herbst kommt das erste offizielle, universale Lego-Modell endlich auf den Markt: ein Unimog U 400 im Maßstab 1:12,5 mit Lenkung, Allradantrieb, gefederten Achsen, Portalachsen sowie Anbauraum mit Nebenabtrieb und Pneumatik-Anschluss. Die Kolben des 4-Zylinder-Motors bewegen sich, wenn sich die Räder des Lego-Modells aus über 2.050 Lego-Bausteinen drehen. Auch für Lego ist das Projekt ein ganz besonderes. Immerhin ist der Lego Unimog das bisher größte und aufwändigste Modell aus der Lego-Technic-Serie, für das eigens sechs neue Bausteine entwickelt wurden, um etwa die Portalachse und die Verwindungsfähigkeit umsetzen zu können. Der Lego Unimog ist zudem das erste Lego-Technic-Modell, das elektrischen Antrieb und Pneumatik kombiniert. Der Elektromotor treibt die Pneumatik-Pumpe an, wahlweise kann ein Kran gedreht oder eine Winde bedient werden. Kran, Winde und Ladefläche lassen sich zudem in einen Schneepflug umbauen. Damit erweist sich der Lego-Bruder als genauso flexibel wie der echte Unimog. Und genau das war es ja auch schließlich, was Martin Ziegler auf seine Idee gebracht hat. r Daimler AG sowie der Springer Fachmedien München GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Martin Ziegler hatte die entscheidende Idee: Ein Lego Unimog muss her! Unimog_0111_38-39_D_39-39 18.05.11 15:23 Seite 38 • UNIMOG • 2011 38 MUSEUM Service • UNIMOG 2 1• 2010 Ein echtes Highlight für Besucher: eine Fahrt auf dem Unimog Parcours des Unimog-Museums in Gaggenau. Lebendige Geschichte Das Unimog-Museum feiert fünfjähriges Jubiläum. Eröffnet wurde es am 3. Juni 2006 – exakt 55 Jahre, nachdem der erste Unimog in Gaggenau produziert wurde. Der Unimog – ein Stück lebendige Geschichte mit großer Zukunft. Text: Jan Westphal FRITZ HELD IST EIN WENIG TRAURIG. Suchend blickt er sich um. Sein wehmütiger Blick streift die Exponate im Unimog-Museum Gaggenau. „So wie dieser hat er ausgeschaut“, seufzt er und deutet auf einen grün lackierten Unimog der ersten Baujahre. Dann zieht der Pensionär eine uralte Schwarzweiß-Fotografie aus der Brieftasche. Sie zeigt einen U 401 mit Nummernschild der amerikanisch-württembergischen Besatzungszone. „1953 hatte mein Vater ihn als 25-PS-Zugmaschine für sein Fuhrgeschäft gekauft. Als Bub bin ich oft mitgefahren. 1960 kam ein weiterer Unimog hinzu. Das elterliche Geschäft wurde 1966 aufgelöst, die Fahrzeuge wurden verkauft. Nun suche ich unseren Unimog, denn viele schöne Erinnerungen hängen dran“, erklärt er Gisela Baumgart. Doch da er die Fahrgestellnummer nicht kennt, kann die ehrenamtliche Museumsmitarbeiterin diesmal leider nicht helfen. Sie ist eine von 120 Ehrenamtlichen. Zwei Tage pro Woche kommt sie ins Museum, um Besuchern die geniale Fahrzeugtechnik des Unimog zu erklären. Viele Helfer sind ehemalige oder aktive Werksangehörige, ebenso viele machen aus Begeisterung und Lokalpatriotismus mit. So wie ihr Kollege Kurt Kaltenbach, eigentlich Bäcker von Beruf. Heute beweist er auf dem Unimog Parcours, was der silberne U 4000 mit Doppelkabine gelände- technisch kann: Da werden gestandene Männer zu kleinen Jungs, auch viele Frauen mögen die aufregende Fahrt. Auf dem 100-ProzentSteigungshindernis entfachte er bei einer Gruppe afrikanischer Gäste ein Feuerwerk der Gefühle: Sie tobten vor Vergnügen. Auch Buntai Saikawa hat den Parcours erlebt. Der buddhistische Mönch ist zugleich Ansprechpartner des Unimog-Club in Japan und sehr stolz, dass bei ihm zuhause mehrere Unimog mit verschiedenen Geräten wacker ihren Dienst verrichten. Mit der Ausstellung „Cars and Art“ landete das Museum im Jahr 2010 wie so oft einen Volltreffer. Im Mittelpunkt standen der Anzeige Unimog_0111_38-39_D_39-39 18.05.11 15:23 Seite 39 Geschäftsführerin Christina Palma Diaz zeigt: Auch die kleinen Besucher kommen im Museum auf ihre Kosten. berühmte Pop-Art-Künstler Andy Warhol und seine Bilder zum Thema Auto. Statt in das Museum of Modern Art nach New York zu reisen, drehte ein chinesisches Filmteam in Gaggenau seine Dokumentation über Warhol. Für die sympathisch-perfekte Vermarktung des Unimog-Museums ist Christina Palma Diaz als Geschäftsführerin verantwortlich: „Der Unimog, Technik zum Erleben für die ganze Familie, Einblicke in Weltgeschichte, Wirtschaft und Arbeitsleben sowie das Einbetten des lebendigen Museums in unsere liebenswerte Region stehen im Vordergrund.“ Frau Palma Diaz wechselt zum 30. Juni in die Geschäftsführung der Mercedes-Benz Gastro Service GmbH, mit Géraldine Cart ist aber bereits eine würdige Nachfolgerin gefunden. Das Museum ist Tourismus-Botschafter der Region Murgtal, der Museumsshop bietet neben Modellen viel Witziges wie den Unimog zum Kuscheln, „Unimog Schmierfett-Senf mit schwarzem Whisky und feiner Karamellsoße“ oder die „Edition U 416“ – einen exquisiten Trollinger als Roséwein. Museumsbetrieb dank Spenden und Sponsoren Der Verein Unimog-Museum e. V. ist Träger und Eigentümer des Museums, das vom Verein und dem Unimog-Club Gaggenau in Form einer gemeinnützigen GmbH betrieben wird. Stefan Schwaab, 1. Vereinsvorsitzender: „Es finanziert sich völlig ohne öffentliche Zuschüsse, nur durch Spenden, Sponsoring und Einnahmen. Um langfristig die Zukunft des Museums zu sichern, haben wir eine Stiftung gegründet, an der sich jeder beteiligen kann.“ r r Highlight 2011 Vom 17. April bis zum 8. Oktober 2011 präsentiert das Unimog-Museum die Ausstellung „Weltenbummler“, begleitet von Fachvorträgen über Ausrüstung und Ausbau der Fahrzeuge, Erfahrungsberichten, nützlichen Hinweisen, Bildern und Filmen von Reisen quer durch alle Kontinente. Genaue Termine stehen auf der Homepage des UnimogMuseums (www.unimog-museum.de). Museum und Ausstellung sind von Dienstag bis Sonntag (10 bis 17 Uhr) geöffnet. STANDSICHER BIS ANS LIMIT: VSL* Der Ladekran mit VSL-Technik - Variabler Stabilitäts Lektor - denkt mit. Ihre Vorteile durch VSL: Durch die Vernetzung von Kran und Stützbein wird immer die optimale Hubkraft zur Verfügung gestellt. Steigerung von Arbeitssicherheit, Komfort und Hubkapazität. Genaue Hubkraftermittelung auch bei halb ausgefahrenen Stützbeinen! Hohe Standsicherung durch permanente Überwachung der Last des Kranes und Zuladung des Fahrzeuges. Durch kontinuierliche Überwachung werden Unfälle am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduziert. Sicheres Arbeiten selbst im Grenzlastbereich. * Sicherheitssystem zur Abstützüberwachung nach geltender Maschinenrichtlinie EN12999 Für weitere Informationen erreichen Sie uns unter: 0511 / 77 05-0 www.hiab.de Unimog_0111_40-41_D_40-41 18.05.11 16:05 Seite 40 40 UNIMOG-CLUBS • UNIMOG 1 • 2011 Grenzenlose Freu(n)de Seit 18 Jahren gibt es für Unimog Fans eine Heimat: den Unimog-Club Gaggenau. Doch die Euphorie kennt keine Grenzen. Text: Thomas Maier „WIR HÄTTEN ES damals nie für möglich gehalten, dass unser kleiner, aber feiner Club in Gaggenau eine riesengroße Fangemeinde nach sich zieht. Der Schneeballeffekt nahm seinen Lauf“, erinnert sich Carl-Heinz Vogler, Chefredakteur des Unimog Heft’l und Mitbegründer des Clubs. Gaggenau darum, weil dort vor 60 Jahren die Mercedes-Benz Unimog Erfolgsgeschichte begann. Seit dem 3. Juni 1951 wurden bis heute etwa 380.000 Unimog gebaut. 1993 gründete der ehemalige Personalchef von Mercedes-Benz, Michael Wessel, den regionalen Unimog-Club Gaggenau (UCG). Kaum aus der Taufe gehoben, kamen deutschlandweit viele Unimog Besitzer schnell hinzu. Mittlerweile ist er mit rund 6.000 Mitgliedern der größte Markenclub des Mercedes-Benz Konzerns. Ein wichtiger Grund für den Erfolg war der sich bildende Kreis zur schnellen Ersatzteilversorgung und zum Informationsaustausch. Denn viele Unimogler waren bis dato allein auf sich gestellt. In Deutschland existieren heute 27 Regionalclubs. Die weltweite Fangemeinde umfasst sogar Japan, Russland, die USA und Kanada. Dabei fungiert Gaggenau als Schaltzentrale: Dort fallen die Entscheidungen über Events und Aktionen. Besonders angesagt sind große Unimog Treffen und Unimog Stammtische, bei denen die Leute wunderbar fachsimpeln können. Auch heiß begehrt: die „Schraubertreffs“. Dort gibt es technische Instruktionen und Tipps, um selbstständig die eine oder andere Reparatur am Unimog durchführen zu können. Seit 1994 organisiert der UCG den größten Unimog Teilemarkt. Zur Verfügung stehen Unimog Modelle, Literatur, Tabellen und Listen samt Bezugsmöglichkeiten und Adressen von Herstellern. Außerdem bietet der Club seinen Mitgliedern viermal pro Jahr das beliebte Unimog Heft’l für insgesamt 35 Euro – ohne Aufnahmegebühr. r UCG-Auslandsmitglieder weltweit (Anzahl) Argentinien (2) Australien (3) Belize (1) Brasilien (2) Bulgarien (1) Chile (4) China (4) Dänemark (1) Finnland (5) Frankreich (36) Griechenland (1) Großbritannien (12) Irland (1) Italien (13) Japan (1) Kanada (7) Luxemburg (9) Mexiko (1) Nepal (1) Neuseeland (1) Norwegen (3) Portugal (1) Russland (1) Schweden (3) Slowenien (1) Spanien (4) Südafrika (3) Tschechien (1) Türkei (1) USA (18) Deutschland Gründungsjahr Mitgliederzahl Ort/Land Website Treffen pro Jahr Vorsitzender 1993 5.356 (nur Deutschland) Gaggenau/Deutschland www.unimog-club-gaggenau.de bis zu 200 Michael Schnepf „Der Unimog ist das bekannteste Nutzfahrzeug der Daimler AG. Er hat inzwischen Kultstatus.“ Unimog_0111_40-41_D_40-41 18.05.11 16:05 Seite 41 UNIMOG 1 • 2011 • UNIMOG-CLUBS 41 Belgien Universitärer Unimog Gründungsjahr Mitgliederzahl Ort/Land Website Treffen pro Jahr Vorsitzender 2000 20 Zottegem/Belgien www.unimog-club-gaggenau.de 1 Toon Versnick „Einfach unglaublich, was man mit diesem Fahrzeug so alles machen kann.“ Niederlande Gründungsjahr Mitgliederzahl Ort/Land Website Treffen pro Jahr Vorsitzender 2005 370 Rijsbergen/Niederlande www.unimogclub.nl circa 6 Albert Steijaert „Dieses vielseitige und einzigartige Fahrzeug bringt Menschen aus aller Welt zusammen – so entstehen immer mehr Kontakte.“ Da staunen Dozenten und Studenten nicht schlecht, wenn Professor Buntai Saikawa täglich mit einem Unimog zur Universität Enryakujigakuen Hieizangakuin in Japan fährt. Der Dozent für Buddhistischen Gesang hat einfach ein Faible für dieses Gefährt und ist Besitzer von 17 Unimog und eines Mercedes-Benz Lkw. Zugleich ist Saikawa der japanische Ansprechpartner für den Club Gaggenau. [email protected] Schweiz/Liechtenstein Gründungsjahr Mitgliederzahl Ort/Land Website Treffen pro Jahr Vorsitzender 1995 165 Bürglen/Schweiz www.unimog-club-schweiz.ch circa 4 Walter Bommeli Yes, we celebrate! „Einfach toll, welche Möglichkeiten der Unimog bietet.“ Österreich Gründungsjahr Mitgliederzahl Ort/Land Kontakt 2003 101 Sistrans/Österreich Florian Schneider (über Unimog-Club Gaggenau) Treffen pro Jahr circa 4 Vorsitzender Florian Schneider „Der Unimog ist ein phantastisches und einmaliges Fahrzeug.“ Die Faszination Unimog hat sich natürlich auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ausgebreitet: Fans feiern jährlich in Oregon das „Northwest MogFest“ – das größte Unimog Treffen in Amerika. Letztes Jahr kamen 800 Teilnehmer, Tendenz steigend. Die diesjährige Ausgabe steht vom 18. bis 21. August an. Wegen des 60-jährigen Unimog Jubiläums will Organisator Jim Molley in einem Heißluftballon ein „Happy Birthday!“ schmettern. www.northwestmogfest.com Unimog_0111_42-43_D_42-44 18.05.11 15:26 Seite 42 42 UNISKOP • UNIMOG 1 • 2011 Jubiläumstreffen „60 Jahre Unimog“ * 4. Juni 2011 Unimog Werk Wörth (D) Feier „5 Jahre Unimog-Museum“ * 5. Juni 2011 Gaggenau (D) Abenteuer & Allrad 23. bis 26. Juni 2011 Bad Kissingen (D) demopark 2011 * 26. bis 28. Juni 2011 Eisenach-Kindel (D) Truck-Grand-Prix 8. bis 10. Juli 2011 Nürburgring (D) „Mercedes-Benz Fans & Friends“ Das größte MB Treffen aller Zeiten (Rekordversuch) * 26. bis 28. August 2011 Berlin-Tempelhof (D) Caravan Salon 2011 26. August bis 4. September 2011 Düsseldorf (D) Jahrestreffen Unimog-Club Gaggenau 2011 * 9. bis 11. September 2011 Wilbertoord (NL) Technorama 10. bis 11. September 2011 Hildesheim (D) 64. IAA Pkw 2011 15. bis 25. September 2011 Frankfurt/Main (D) Oldtimer-Markt „Veterama“ 8. bis 9. Oktober 2011 Mannheim (D) Agritechnica 2011 * 13. bis 19. November 2011 Hannover (D) * Events, bei denen Mercedes-Benz Unimog beteiligt ist Insgesamt 50 Fahrzeuge spendete die Daimler AG für Aufräumarbeiten im Erdbeben- und Tsunamigebiet in Japan. Hilfe für Japan DAIMLER HILFT: Kurz nach der Erdbebenund Tsunamikatastrophe in Japan stellte die Daimler AG eine Soforthilfe in Höhe von zwei Millionen Euro zur Verfügung. Nun erhielt die japanische Hilfsorganisation Nippon Foundation zudem 50 Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Fuso im Wert von vier Millionen Euro. Unter den Fahrzeugen, die von Stuttgart mit zwei der weltgrößten Cargoflugzeuge Antonov-124 nach Japan transportiert wurden, befinden sich unter anderem acht Mercedes-Benz Zetros sowie vier Mercedes-Benz Unimog. Die Fahrzeuge eignen sich aufgrund ihrer hohen Wendig- und Geländegängigkeit ideal für die Verteilung von Hilfsgütern – auch in unwegsamen Gebieten. Gerade der hochgeländegängige Unimog U 5000 ist prädestiniert als Katastrophenhelfer. Auch über 10.000 Daimler Mitarbeiter in Deutschland haben sich am Engagement für Japan beteiligt: Über eine halbe Million Euro wurden für das Japanische Rote Kreuz gesammelt. r In Stuttgart gingen die Fahrzeuge an Bord des Cargoflugzeugs Antonov-124. Sechs Modelle für 60 Jahre DAS JAHR 2011 ist für Mercedes-Benz wahrlich eines mit vielen Gründen zum Feiern. So zelebriert das Unternehmen das Jubiläum „125 Jahre Automobil“. Für die Unimog Fans steht natürlich die 60-Jahr-Feier des Fahrzeugs ganz oben auf der EventListe. Und natürlich hat sich Mercedes-Benz einiges ausgedacht. Zum Beispiel ein sehr begehrtes und exklusives Sammlerstück: ein 6er-Modellset „60 Jahre Mercedes-Benz Unimog“, das dieses Jahr feierlich neu aufgelegt wird. Darin enthalten sind der U 411, U 406, U 1850L, U 140, U 44 und der U 20 – jeweils im Maßstab 1:87. Das Set ist zum Preis von 60 Euro erhältlich. Verkauft wird es anlässlich der Jubiläumsfeier im Werk Wörth, also am 4. Juni 2011. Auch bietet das UnimogMuseum in Gaggenau diese sechs begehrten Modelle an. Durch die begrenzte Stückzahl werden die Sets wahrscheinlich schnell vergriffen sein. Viel Glück bei der (Sammler-)Jagd! r Sechs Richtige für Sammler: Zum Jubiläum präsentiert Mercedes-Benz ein exklusives Modellset. Unimog_0111_42-43_D_42-44 17.05.11 10:34 Seite 43 Immer vor Ort: Ihre Unimog Partner. Hans-Henning Endres GmbH & Co. KG Kaiserin-Augusta-Allee 4 10553 Berlin Tel.: 030 34 68 06-0 Fax: 030 34 68 06-67 Internet: www.endres-berlin.de E-Mail: [email protected] SIETRAC GmbH Rostocker Straße 12 18069 Sievershagen Tel.: 0381 7 78 58 30 Fax: 0381 7 60 15 44 Internet: www.sietrac-kommunal.de E-Mail: [email protected] Harald Bruhns GmbH Postliner Straße 18 19357 Karstädt Tel.: 038797 7 98-0 Fax: 038797 7 98-22 Internet: www.bruhns-karstaedt.de E-Mail: [email protected] Gewerbegebiet Holthusen Querweg 5 19075 Holthusen Tel.: 03865 29 12-66/-67 Fax: 03865 29 12-68 E-Mail: [email protected] Land & Bau Kommunalgeräte GmbH Friedrichstädter Straße 13 24768 Rendsburg Tel.: 04331 45 09-0 Fax: 04331 45 09-90 Internet: www.landundbau.de E-Mail: [email protected] Gerhard-Falk-Str. 1 21035 Hamburg-Bergedorf Tel.: 040 72 57 09-0 Fax: 040 72 57 09-24 Schelling Nutzfahrzeuge GmbH Westerburger Weg 26 26203 Wardenburg Tel.: 04407 71 76-0 Fax: 04407 71 76-29 Internet: www.schelling-nfz.de E-Mail: [email protected] Am Alten Schlachthof 18 21107 Hamburg Tel.: 040 31 79 86 67-10 Fax: 040 31 79 86 67-77 Internet: www.unimog-hamburg.de E-Mail: [email protected] Technologiepark Ostfalen An der Sülze 13 39179 Barleben Tel.: 039203 96 15-0 Fax: 05121 76 37-918 Internet: www.ahlborn-unimog.de E-Mail: [email protected] Berendsen & Merz GmbH & Co. KG Industriestraße 10 76189 Karlsruhe Tel.: 0721 9 50 51-0 Fax: 0721 9 50 51-40 Internet: www.berendsen-unimog.de E-Mail: [email protected] Robert-Bosch-Straße 1 b 38112 Braunschweig Tel.: 0531 20 85 533-0 Fax: 05121 76 37-936 Internet: www.ahlborn-unimog.de E-Mail: [email protected] Knoblauch GmbH Schwarzwaldstraße 90 78194 Immendingen Tel.: 07462 94 80-0 Fax: 07462 94 80-24 Internet: www.knoblauch-immendingen.de E-Mail: [email protected] MINUFA GmbH & Co. KG Konrad-Adenauer-Straße 37 35745 Herborn Tel.: 02772 98 84-0 Fax: 02772 98 84-50 Internet: www.minufa.de E-Mail: [email protected] Autohaus Schmalz + Sohn GmbH Aistaig, Wehrstraße 11 78727 Oberndorf a. N. Tel.: 07423 92 01-0 Fax: 07423 92 01-30 Internet: www.schmalzundsohn.de E-Mail: [email protected] Fasieco GmbH Baumaschinen & Fahrzeuge Zaunheimer Straße 11 56072 Koblenz Tel.: 0261 9 22 88-0 Fax: 0261 9 22 88-52 E-Mail: [email protected] Schmolck GmbH & Co. KG Denzlinger Straße 44 79312 Emmendingen (Baden) Tel.: 07641 46 02-180 Fax: 07641 46 02-8180 Internet: www.schmolck.de E-Mail: [email protected] Richard-Löchel-Straße 15 47441 Moers Tel.: 02841 9 08 21-0 Fax: 02841 9 08 21-20 Wohlgschaft Nutzfahrzeuge GmbH Bleicher-Straße 55 88212 Ravensburg Tel.: 0751 3 66 87-0 Fax: 0751 3 66 87-20 Internet: www.kno-wo.de E-Mail: [email protected] RKF-BLESES GmbH Brönninghauser Straße 47 33729 Bielefeld (Altenhagen) Tel.: 0521 9 38 07-0 Fax: 0521 9 38 07-25 Internet: www.rkf-bleses.de E-Mail: [email protected] Im Niederdorf 9 88239 Wangen im Allgäu Tel.: 07522 97 15-0 Fax: 07522 97 15-15 Internet: www.kno-wo.de E-Mail: [email protected] Zum Kaiserbusch 4 48165 Münster Tel.: 0251 6 27 31-0 Fax: 0251 6 26 74-3 Internet: www.rkf-bleses.de E-Mail: [email protected] Henne-Unimog GmbH Hürderstraße 6 85551 Heimstetten Tel.: 089 12 06-61 00 Fax: 089 12 06-61 27 Internet: www.henne-unimog.de E-Mail: [email protected] Gießener Straße 39–45 51105 Köln-Deutz Tel.: 0221 8 28 01-0 Fax: 0221 88 12 22 Internet: www.rkf-bleses.de E-Mail: [email protected] Rendsburg Sievershagen Peter Meineke GmbH & Co. KG Becklinger Straße 17 29683 Bad Fallingbostel-Dorfmark Tel.: 05163 98 04-0 Fax: 05163 98 04-70 Internet: www.peter-meineke.de E-Mail: [email protected] Ahlborn GmbH Drispenstedter Straße 25 a 31135 Hildesheim Tel.: 05121 76 37-0 Fax: 05121 76 37-11 Internet: www.ahlborn-unimog.de E-Mail: [email protected] Wardenburg Hamburg Karstädt Bad Fallingbostel Berlin Hildesheim Münster Bielefeld Wiedemar Köln Herborn Oberkotzau Kulmbach Koblenz Würzburg Nürnberg Karlsruhe Oberndorf Hagelstadt Neu-Ulm Heimstetten Emmendingen Immendingen Ravensburg Lauterbachstraße 63 84307 Eggenfelden Tel.: 08721 40 25 Fax: 08721 26 14 Internet: www.henne-unimog.de E-Mail: [email protected] Hans-Grade-Straße 2 04509 Wiedemar Tel.: 034207 7 86-0 Fax: 034207 7 86-46 Internet: www.henne-unimog.de E-Mail: [email protected] Wilhelm Mayer GmbH & Co. KG Nutzfahrzeuge Industriestraße 29–33 89231 Neu-Ulm Tel.: 0731 97 56-2 14 Fax: 0731 97 56-4 10 Internet: www.wilhelm-mayer.com E-Mail: [email protected] Gutenbergstraße 10 86368 Gersthofen Tel.: 0821 2 97 75-0 Fax: 0821 2 97 75-20 Internet: www.wilhelm-mayer.com E-Mail: [email protected] Carl Beutlhauser & Beutlhauser-Bassewitz GmbH & Co. KG Regensburger Straße 23 93095 Hagelstadt Tel.: 09453 99 11-10 Fax: 09453 99 11-06 Internet: www.bassewitz.de E-Mail: [email protected] Donaustraße 4 94491 Hengersberg Tel.: 09901 9 40 97 Fax: 09901 9 40 90 E-Mail: [email protected] Albert-Ruckdeschel-Straße 19 95326 Kulmbach Tel.: 09221 5 07-0 Fax: 09221 8 44 81 Internet: www.beutlhauser.de E-Mail: [email protected] In der Windschleiche 4 07806 Neustadt-Orla Tel.: 036481 5 90-0 Fax: 036481 5 90-15 E-Mail: [email protected] Am Boddengraben 2 99438 Weimar-Legefeld Tel.: 03643 77 13-0 Fax: 03643 77 13-13 E-Mail: [email protected] KLMV GmbH Robert-Bosch-Straße 1 95145 Oberkotzau Tel.: 09286 95 11-0 Fax: 09286 95 11-10 Internet: www.klmv.de E-Mail: [email protected] Ing. Kurt Herold GmbH & Co. KG Werner-von-Siemens-Straße 10 97076 Würzburg-Lengfeld Tel.: 0931 2 50 36-0 Fax: 0931 2 50 36-60 Internet: www.kurt-herold.de E-Mail: [email protected]