Allgäuer Anzeigeblatt vom 26.09.2014 - All

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Allgäuer Anzeigeblatt vom 26.09.2014 - All
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DAS OBERALLGÄU UND KLEINWALSERTAL
...
A llgäuer A nzeigeblatt
Allgäuer Zeitung
Die Wiesn 2014
Was die Veganer
freuen wird
Bayern
FREITAG, 26. SEPTEMBER 2014
Ein krummes Ding
Wie biegsam ist
das neue iPhone wirklich?
Wirtschaft
Ermittlungen
Das Rätsel um die
gelockerten Radschrauben
Allgäu-Rundschau
Wolkig, 17 Grad
Nach Nebel
teils freundlich
Wetter
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NR. 222
PREIS ¤ 1,55
Billigflieger?
Deutschland
sucht Helfer für
Ebola-Gebiete
Blickpunkt Lokales
„Keine Konkurrenz“
Bad Hindelang bekommt einen weiteren Adventsmarkt: Den „Weihnachtsmarkt der Handwerker“, den
Marion Mischke und Alexander
Thein organisieren.
»Seite 29
Kommentar
Epidemie Ärzte, Krankenschwestern und
Laboranten sollen Behelfskliniken aufbauen
VON RUDI WAIS
Berlin Nach anfänglichem Zögern
weitet Deutschland seine Hilfe für
die Ebola-Gebiete in Westafrika
jetzt aus. Noch im Oktober sollen
Mediziner aus der Bundesrepublik
eine Behandlungsstation in Sierra
Leone und eine mobile Klinik in Liberia aufbauen und betreiben. Dazu
sucht das Rote Kreuz allerdings
noch Helfer. Wenn sich in den
nächsten Tagen 170 bis 180 Freiwillige für die erste „Schicht“ melden,
könnte die erste Krankenstation
nach den Worten von Verbandspräsident Rudolf Seiters bereits in zwei
Wochen ihren Betrieb aufnehmen.
Die betroffenen Länder hätten
weder die Infrastruktur noch das
Personal, um die Lage in den Griff
zu bekommen, betonte Gesundheitsminister Hermann Gröhe
(CDU). Daher unterstütze die Bundesregierung das Rote Kreuz mit
knapp 20 Millionen Euro. Die Ebola-Epidemie gefährde nicht nur die
Sicherheit und Stabilität in Westafrika, sondern nehme globale Dimensionen an, warnte Gröhe.
Gleichzeitig räumte er ein: „Der
Einsatz ist nicht ohne Risiko.“
Für seine beiden Projekte benötigt das Rote Kreuz neben Ärzten
und Krankenschwestern auch Hebammen, Pharmazeuten, Laboranten
und Röntgenfachkräfte. Da das Personal alle vier bis sechs Wochen ausgetauscht werden soll, werden insgesamt etwa 2000 Freiwillige für
den Betrieb der Kliniken benötigt.
Ein gutes Dutzend Experten des
Robert-Koch-Institutes und des
Hamburger Instituts für Tropenmedizin ist in der Region bereits seit einem halben Jahr im Einsatz.
Auf einen Aufruf von Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen hin haben sich bisher 4500
Soldaten und Zivilisten für einen
Hilfseinsatz in den Ebola-Ländern
gemeldet. Die Bundeswehr soll unter anderem eine Luftbrücke einrichten, die vom Senegal aus die
Menschen in den betroffenen Län-
dern mit Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Gütern
versorgt. Eine erste Maschine der
Bundeswehr hat von Köln aus bereits fünf Tonnen Hilfsgüter in die
senegalesische Hauptstadt geflogen,
darunter Handschuhe, Stiefel und
Desinfektionsmittel. Vom oberbayerischen Penzing aus brachten
zwei Flugzeuge Material nach Dakar, das zum Aufbau eines Umschlagplatzes für Hilfsflüge benötigt
wird – von dort aus will die Bundeswehr auch die Hilfslieferungen aus
anderen europäischen Ländern verteilen. Weitere 45 Tonnen schickt
die Kaufbeurer Hilfsorganisation
Humedica am Montag nach Liberia,
unter anderem Schutzkleidung, Medikamente und eine größere
Tranche an Infusionslösungen.
„Bewegt und überwältigt“ sei sie
von der Resonanz auf ihren Aufruf,
sagte Verteidigungsministerin von
der Leyen. „Auf dieses Signal kann
Deutschland stolz sein.“ Außenminister Frank-Walter Steinmeier
räumte ein, Europäer und Amerikaner hätten das Ebola-Drama anfangs
unterschätzt: „Wahrscheinlich ist
der Vorwurf berechtigt, dass wir auf
die Größenordnung der Epidemie
nicht wirklich vorbereitet waren.“
»Kommentar, Politik
VON RUDI WAIS
» [email protected]
Spät, aber
nicht zu spät
I
Wenigstens die Ministerin hebt fahrplanmäßig ab
Die gute Nachricht vorneweg: Die Transportmaschine, mit der Ursula von der Leyen gestern in den
Irak geflogen ist, ist zwar alt, aber sie funktioniert.
Das kann man nicht von allen Fliegern und Fahrzeugen der Bundeswehr behaupten. Das zeigt die abenteuerliche Reise der deutschen Waffen, die den kurdischen Peschmerga-Kämpfern helfen sollen, islamistische Terroristen zu bekämpfen. Erst gestern am
späten Abend landete schließlich die erste Trans-
portmaschine mit Gewehren, Panzerfäusten und
Munition im Norden des Iraks in der Kurdenhauptstadt Erbil. Lesen Sie in der Politik, wie eine Pannenserie die deutschen Waffenlieferungen immer weiter
verzögert hat und warum Wehrexperten nun Alarm
schlagen. Sie fürchten, die Bundeswehr werde kaputtgespart. Und die Ministerin? Bislang hat Ursula
von der Leyen die Probleme einigermaßen souverän
weggelächelt.
Foto: Maja Hitij, dpa
Adresse für Freiwillige
● Rotes Kreuz Wer beim Einsatz
gegen Ebola helfen will und über
eine medizinische Ausbildung und
sehr gute Englischkenntnisse verfügt, wendet sich im Internet am besten direkt an das Deutsche Rote
Kreuz: https://drkhrnet.drk.de/home.
● Vorbereitung Freiwillige Helfer
bereitet das Rote Kreuz in einem
einwöchigen Crash-Kurs auf ihren
Einsatz vor. Im Notfall, verspricht
Gesundheitsminister Hermann Gröhe, können sie sich darauf verlassen, dass sie nach Deutschland zurückgeholt und dort behandelt
werden. (AZ)
Allianz greift Geldquellen der IS an
m Kampf gegen Ebola sind sie die
wahren Helden: Ärzte, Krankenschwestern und Soldaten, die
sich spontan bereit erklären, in
Westafrika zu helfen. Monatelang
haben Organisationen wie „Ärzte
ohne Grenzen“ regelrecht um Unterstützung gebettelt, um zusätzliches Personal, um Labore, Betten
und, vor allem, um jenes Problembewusstsein, das sich im wohlhabenderen Teil der Welt immer erst
dann herausschält, wenn eine Katastrophe eine Dimension annimmt,
die niemanden mehr kalt lässt.
Die deutsche Hilfe kommt befremdlich spät, aber sie kommt
nicht zu spät. Noch lässt sich die
Epidemie eingrenzen, unter Mühen zwar, aber mit Aussicht auf Erfolg. Dazu allerdings müssen die
beiden Kliniken des Roten Kreuzes
und die Luftbrücke der Bundeswehr jetzt möglichst bald stehen.
Dass die Deutschen bereit sind,
dafür persönliche Risiken in Kauf
zu nehmen, zeigt das große Echo auf
den Appell von Verteidigungsministerin von der Leyen, sich freiwillig für einen Einsatz zu melden.
Diese Helden der Hilfe wissen, dass
ihr Einsatz nicht nur eine humanitäre Pflicht ist, sondern eine schlichte Notwendigkeit: Er verhindert,
dass Ebola nach Europa schwappt.
Konflikt Raffinerien zerstört. FBI identifiziert Mörder von US-Geiseln
Damaskus/New York Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS) greifen die USA und ihre
Verbündeten nun die Geldquellen
der Extremisten an. Insgesamt zwölf
von der IS-Miliz kontrollierte Raffinerien im Osten Syriens seien bombardiert worden, teilte das US-Militär mit. Der Schmuggel von Öl in
Nachbarländer gilt als die wichtigste
Einnahmequelle des IS.
Nach US-Angaben deuteten erste
Hinweise darauf hin, dass die Ein-
sätze erfolgreich waren. Pentagonsprecher Kirby sagte, die USA seien
bei den Angriffen von Saudi Arabien
und den Vereinigten Arabischen
Emiraten unterstützt worden. „Die
Mehrzahl der Flugzeuge dieser Mission waren Maschinen der Koalition
und nicht US-Maschinen.“
Nach der Ermordung eines weiteren westlichen Staatsbürgers durch
Dschihadisten riefen die sieben großen Industrienationen (G 7) in New
York den IS auf, alle Geiseln sofort
und bedingungslos freizulassen. Am
Vortag hatte eine dem IS nahestehende Terrorgruppe ein Video mit
der Enthauptung eines Franzosen
veröffentlicht. Der irakische Geheimdienst hat nach der Festnahme
mehrerer Islamisten Frankreich und
Amerika vor geplanten Terroranschläge auf U-Bahnen gewarnt. Das
amerikanische FBI teilte am Abend
mit, man habe den Mörder der USGeiseln James Foley und Steven Sotloff identifiziert. (dpa, afp) »Politik
DAS TV-PROGRAMM
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Wie Napoleon
Bayern veränderte
Ingolstadt Er nahm über 33 000
bayerische Soldaten mit auf seinen
Feldzug nach Osten. 30 000 kamen
nicht zurück, viele starben im russischen Winter. Aber neben diesen
Schrecken hat Napoleons Name in
Bayern auch Glanz. Denn er machte
es zum Königreich, ließ das Bündnisland vermessen, installierte eine
Verwaltung, beendete die Leibeigenschaft und gab allen das Recht
auf Bildung. Aus diesen Gründen
dürfe seine Ära in Bayern auch als
„Epoche des Lichts“ interpretiert
werden, sagte Kultusminister Ludwig Spaenle gestern in Ingolstadt.
Dort eröffnet am 30. April 2015 die
Landesausstellung „Napoleon und
Bayern“. Rund 300 Exponate werden im Neuen Schloss ausgestellt,
darunter sind auch einige Leihgaben
aus Schwaben. (haju)
»Bayern
Die neutrale Zigarette
Rauchen Warum in Frankreich alle Packungen bald gleich ausschauen
Paris Das Vorbild heißt Australien:
Dort dürfen nur noch einheitliche
grüne Zigarettenschachteln mit abschreckenden Bildern von Raucherlungen oder Krebsgeschwüren verkauft werden. Jetzt ziehen die Franzosen nach und machen den Rauchern das Leben noch schwerer. Als
erstes Land in Europa wollen sie
Markennamen und Firmenlogos
von den Zigarettenschachteln verbannen. Stattdessen dürfen, vorausgesetzt die Nationalversammlung
stimmt dem zu, nur noch neutrale
Packungen verkauft werden.
Nach den Vorstellungen von
Frankreichs Gesundheitsministerin
Marisol Touraine sehen die Schachteln dann so aus: gleiche Größe,
gleiche Farbe und gleiche Schriftzü-
Zigaretten sollen nicht mehr mit ihrem
Markennamen glänzen können. Foto: afp
ge. Die Warnhinweise wie „Rauchen tötet“ oder „Rauchen schadet
der Gesundheit“, die bereits seit
mehreren Jahren in der ganzen EU
vorgeschrieben sind, werden beibehalten. Die Pariser Linksregierung
erhofft sich davon, dass Zigaretten
damit weniger attraktiv werden und
die Menschen, vor allem die Ju-
gendlichen, die bestimmte Marken
bevorzugen, weniger rauchen.
In Australien, das Ende 2012 als
erstes und bisher einziges Land neutrale Einheitsschachteln eingeführt
hat, soll das bereits funktioniert haben. Offiziellen Angaben zufolge ist
dort der Verkauf von Zigaretten
seitdem stark zurückgegangen: Der
Umsatz brach von gut 3,5 Milliarden australischen Dollar im letzten
Quartal 2012 auf 2,35 Milliarden im
ersten Quartal 2014 ein.
Die neutralen Zigarettenschachteln sind nur ein Teil eines umfangreichen französischen Plans zur
Krebsbekämpfung. Dazu gehört
auch ein Rauchverbot in Autos, in
denen auch Kinder sitzen, und auf
Spielplätzen. (afp, dpa)
CSU strebt geringere
Steuern ab 2017 an
Bad Staffelstein Die CSU will Steuersenkungen in einstelliger Milliardenhöhe zum 1. Januar 2017 durchsetzen. CSU-Chef Seehofer will auf
dem CSU-Parteitag im Dezember
die Forderung beschließen lassen,
die kalte Progression bei der Einkommensteuer abzumildern. „Da
geht es insgesamt für Deutschland
... um drei oder fünf Milliarden
Euro“, sagte er nach der CSUHerbstklausur in Kloster Banz
(Oberfranken). Damit korrigiert
Seehofer seine Linie. Bayerns Finanzminister Söder (CSU) hatte bereits vor der Sommerpause heftig
für eine Absenkung der Progression
geworben und dazu ein Konzept
ausgearbeitet. Seehofer wollte sich
ursprünglich mangels finanzieller
Spielräume nicht auf ein Datum
festlegen. (dpa) »Leitartikel, Bayern
Auf 12 Seiten werden die
Autohäuser der Region
vorgestellt sowie viele
interessante Tipps und
Informationen rund um
das Auto gezeigt.
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