Erfahrungsbericht – Dual Degree an der URI in Kingston, Rhode
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Erfahrungsbericht – Dual Degree an der URI in Kingston, Rhode
Erfahrungsbericht – Dual Degree an der URI in Kingston, Rhode Island Swenja Paul Einen Bachelor of Sciences in Global Business Management an einer renommierten amerikanischen Universität in nur neun Monaten? Das geht doch gar nicht … oder doch? Wenn sich eine Chance ergibt sollte man diese nutzen. Genau das habe ich getan. Nach einem recht spontanen Entschluss, mich für den im Fall/Wintersemester startenden Doppelabschluss in Internationalem Management / Foreign Trade und Global Business Management zu bewerben, kam die Zusage. Nach einigen bürokratischen Formalitäten und diversen organisatorischen Aufgaben ging es los nach Kingston, Rhode Island. Campus/Facilities und Freizeit Die URI (University of Rhode Island) liegt in Kingston, Rhode Island, einem der New Englandstaaten an der Ostküste der USA. Es handelt sich um einen Country Side Campus, was bedeutet, dass der Campus ein riesiges Areal mit akademischen Gebäuden, Dormatories, Dining Halls, diversen Sportfacilities und anderen Gebäuden ist. Der Campus der URI ist sehr schön angelegt und über alles was man sich an einer amerikanischen Universität vorstellt. Neben den einzelnen Colleges gibt es ein großes Gym, diverse Außensportplätze, ein einiges Amercian Football Feld und ein Event Center, in dem größere Konzerte wie zum Beispiel von Bob Dylan oder Big Sean stattfinden. Des Weiteren verfügt die URI über einen riesigen Rasen in der Mitte des Campus – der Quad. Sobald das Wetter besser wird und die Temperaturen stabiler werden wird sich auf dem Quad gesonnt, Mittag gegessen, Frisbee oder Volleyball gespielt, Hoolahoop geübt oder auch gelernt. Ab April sind ständig Events draußen, die mit Essen- und Trinkenständen unterstützt werden. Auch außerhalb der Eventsaison muss keiner verhungern. Hinter den International Houses befindet sich das Emporium; hier gibt es neben einem Friseur, einer Drogerie, Solaium alles was das Fastfood-Herz begehrt. Besonders bei guten Wetter wird ein großes Freizeitprogramm geboten; von Polo über Football bis hin zu Strandausflügen. 1 2 College of Business Nun zum wichtigen Teil; das College of Business; Das College of Business befindet sich in Ballentine Hall; das Gebäude wurde kürzlich renoviert und alles Klassenräume sind modern ausgestattet. Die meisten Businesskurse werden hier unterrichtet, aus Platzmangel wird ab und zu aber auf andere Gebäude ausgewichen. Die Bibliothek befindet sich fast neben Ballentine Hall und zieht sich über drei Etagen und ist mit komplett neuen Gruppenarbeitsräumen inklusive Bildschirmen ausgestattet; zum Lernen gibt es also genügend Platz. 3 Wohnen Die URI hat Austauschprogramme mit mehreren Universitäten, und es wird den Austauschstudenten empfohlen, auf dem Campus zu wohnen, da die die Uni so am besten zu erreichen ist, wenn man kein eigenes Auto besitzt. Wer auf dem Campus wohnt, teilt sich meist ein Zimmer mit einem anderen Student; In dem beiden internationalen Häusern wo die HAW Studenten meist untergebracht werden – dem TI und IEP House, die eigentlich dem International Engineering Programm gehören – teilt sich meist ein amerikanischer Student ein Zimmer mit einem internationalen Student. Es ist bequem auf dem Campus zu wohnen, da man direkt in der Uni ist und kein Auto benötigt, allerdings sollte man sich überlegen, ob man sich für ein Jahr ein Zimmer teilen möchte. Zumal die meisten Studenten, die auf dem Campus wohnen Freshmen oder Sophomore sind; was bedeutet dass sie sich im ersten oder zweiten Uni-Jahr befinden und oft nicht älter als 19 oder 20 Jahre alt sind. Ich persönlich habe in einer WG in der Nähe des Campuses gewohnt; obwohl es nur ca 1,2 Meilen entfernt war, konnte ich fast nicht Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen; aus dem einfachen Grund, weil es weder einen Gehweg noch einen Seitenstreifen gab. Ich habe mir einen Roller gekauft, den ich leider aufgrund der extremen Wetterbedingungen letztes Jahr nicht wirklich viel nutzen konnte. Wer Off-Campus wohnt, sollte sich also ein Auto kaufen, oder sich mit seinen Mitbewohnern absprechen. Die Zimmer in der Residenz Meine WG 4 Die ersten Tage an der URI Alle Austauschstudenten kommen eine Woche bevor die Uni losgeht, um sich gegenseitig und die Umgebung etwas besser kennenzulernen. Das international Office hatte ein komplettes Programm für die ersten Tage zusammengestellt, was unter anderem ein Willkommensbarbecue, Salsa lessons und einen Trip nach Newport, einem Ferienort an der Küste Rhode Islands beinhaltete. Außerdem hatten wir die Möglichkeit zu Walmart zu fahren, um uns für das kommende Semester mit allem was man so zum Leben benötigt (Bettdecke, Drogerieartikel, Lampen, Schreibwaren etc. etc.) einzudecken. Dieses Angebot wurde von den meisten auch sehr dankbar angenommen, da ein öffentliches Verkehrssystem praktisch nicht vorhanden ist. Lobster BBQ on Campus Visiting Newport First week – welcoming all new Students Trip to Walmart for Shopping 5 Kurse In der zweiten Woche ging es dann mit den Kursen auch schon richtig los. Während wir in Deutschland eher einen gemächlichen Start haben, hieß es hier vom ersten Tag an Anwesenheitspflicht in allen Kursen, Hausaufgaben, Case Studies, Quizzes, Tests oder Examen. Der große Unterschied hier ist, dass die Note nicht aus dem finalen Examen besteht, sondern sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt, wie zum Beispiel Hausaufgaben, Gruppenarbeiten, Präsentationen, Case Studies, Projekte oder aber bis zu 5 Examen pro Fach. Für das Dualdegree wurden mir die Kurse, die ich zu belegen hatte fest vorgegeben. Da ich Kurse aus praktisch allen 4 Jahren Uni belegt habe, ist es schwierig etwas über den Schwierigkeitsgrad zu sagen. Allgemein sind die General Education Kurse eher recht einfach. Bei den Business Kursen kommt es auf das Themengebiet an. Auf jeden Fall ist der Arbeitsaufwand während des Semesters für die einzelnen Fächer deutlich größer, da ständig etwas eingereicht werden muss, oder mehrere Examen geschrieben werden. Im Gegensatz dazu zählen die Finals meistens aber auch nicht mehr als die Examen, Gruppenarbeiten oder Paper während des Semesters, so dass es zum Ende hin eher ruhiger wird. Hier detailliertere Informationen: 1. Semester Literature of the world - ENG160 Der Kurs bietet eine Übersicht über Literatur aus aller Welt; Inhalte waren Short Stories, Drama und Gedichte. Das amerikanische Universitätssystem sieht – wie bereits erwähnt vor dass alle Studenten Allgemeine Kurse belegen. Der Kursaufbau gestaltete sich wie folgt: wir waren circa 30 Studenten in dem Kurs; aus allen erdenklichen Fachrichtungen. Viele waren grade in ihrem ersten oder zweiten Uni-Jahr und hatten noch keine genaue Fachrichtung eingeschlagen. Grundlage des Kurses war ein Textbuch, das man für circa 40 USD kaufen musste. Der Kurs hat sich 3 mal wöchentlich für jeweils 50 Minuten getroffen und jedes Mal gab es Hausaufgaben; wir haben diverse Short-stories, Gedichte und Dramen bekannter und weniger Schriftsteller gelesen und dann im Unterricht interpretiert. Einige Stücke waren mir bereits aus meinem Englischgrundkurs am Gymnasium bekannt. Neben den täglichen LeseHausaufgaben hab es auch Hausaufgaben wie Interpretationen zu schreiben, oder ein eigenes Gedicht zu verfassen. Allgemein war der Unterrichtsstil interaktiv und in Dialogform. Das Wissen wurde in Quizform und abgegebenen Hausaufgaben abgefragt; des Weiteren hab es ein kumulatives final Examen. 6 Nutrition – NFS 207 Bei diesem Kurs handelt es sich ebenfalls um einen General Education Kurs. Wie man an der Nummer bereits sehen kann handelt es sich um einen Kurs aus dem 2. Jahr. In dieser Vorlesung waren ca. 300 Studenten, von denen die Mehrheit Nutrition, Nursing oder Medizin etc. studiert. Inhalt des Kurses war es die verschiedenen Elemente der Nahrung zu studieren – Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralien etc. Der Kurs wurde in Form einer Lecture abgehalten; der Professor ist durch seine Slides gegangen, die zu 100 % auf dem benötigten Textbuch basierten. Es wurde erwartet, dass man die neuste Version des Textbuches besaß, da die 5 Examen (4 normales und ein kumulatives) unter anderem das zusätzliche Material des Textbuches beinhalteten, was nicht in den Vorlesungen behandelt wurde. Das Textbuch kostet neu 200$; gebraucht kann man es für 120-150$ erstehen. Des Weiteren beinhaltete dieser Kurs ein Projekt. Ziel des Projektes war es mithilfe einer Software ($40 für den Accesscode) ein Ernährungstagebuch zu führen und anhand dessen das eigene Essverhalten zu analysieren und die theoretisch behandelten Aspekte „praktisch anwenden“. Das Projekt bestand aus 2 Teilen. Im ersten musste ein Ernähungstagebuch geführt werden und diverse Reports sollten erstellt werden. Der zweite Teil umfasste die Analyse des eigenen Konsums bezüglich der einzelnen Nahrungsbestandteile. Das Wissen wurde durch mehrere unangekündigte Quizzes abgefragt, durch die man deinen Schnitt aufbessern konnte. Die 5 Examen waren Multiple Choice. Business communication – BUS 225 Das Ziel dieses Kurses ist es den Studenten zu vermitteln, wie man in der Business Welt kommuniziert. Dieser Kurs zählt ebenfalls zu den General Education Kursen. Inhalte sind z.B. Business Emails schreiben lernen, Kommunikationswege. Der Kurs basierte ebenfalls auf einem Textbuch; Unterricht wurde in interaktiver Form abgehalten; es wurden Artikel analysiert, das gelernte wurde in Quizzes abgefragt es wurden diverser Aufgaben gestellt; wie z.B. eine Business Email beantworten, Lebenslauf schreiben, eine kurze Selbstpräsentation sowie Fragen aus dem Textbuch. Das Finale Examen war ein Gruppenabschlussprojekt, in dem eine Werbekampagne für ein neues Produkt/ Service entwickelt werden sollte. Hierfür war es wichtig besonders interne und externe Kommunikation zu beachten. Global Supply Cain Management – BUS460 Dieser Kurs beschäftigt sich mit Supply Chain Management in globalem Umfeld. Es handelt sich um einen Advanced Kurs für den es mehrere Vorraussetzungskurse gibt. Ziel des Kurses ist es den Studenten die verschiedenen Schritte, Prozesse und Techniken des Internationalen 7 Supply Chain Management zu vermitteln. Viele Studenten dieses Kurses sind Major in Supply Chain Management. Zu Anfang fand ich es recht schwierig, da ich kein Vorwissen in diesem Gebiet hatte; allerdings hatte ich einen sehr guten Professor – Douglas Hales, der den Kurs sehr interessant gestaltet hat. Die verschiedenen Produktionsmethoden und Strategien wurden mittels Case Studies vermittelt, die in Form von Hausaufgaben ausgearbeitet wurden. Zusätzlich wurde eine Gruppenpräsentation gemacht. Des Weiteren haben wir das Buch „The Goal“ gelesen; ein im Roman Stil geschriebenes Buch über Prozessoptimierung. Im Kurs waren ca. 50 Studenten und der Unterricht wurde in interaktiven Stil abgehalten. Neben dem finalen Examen gab es 2 weitere Mid-terms; alles Multiple Choice. Insgesamt hat mir dieser Kurs sehr gut gefallen und ich habe eine Menge gelernt. Business in Society – BUS 345 Ziel des Kurses ist es die Studenten zu kritischem Denken zu bewegen und neben den kapitalistischen Seiten des Business auch die die moralische und ethische Seite zu betrachten. Dieser Kurs fand in seminaristischen Unterricht statt und anstatt Examen gab es verschiedene Aufgaben, die einzeln oder in Gruppenarbeit bewältigt wurden. Der Unterrichtsstil war eher unkonventionell; wir haben verschiedene Berichte gelesen z.B. zum Thema Corporate Social Responsiblity. Des Weiteren wurden Themen wie Lobbying oder Market Failure behandelt, die wir anhand von Filmen, z.B. „Inside Job“ oder „Thank you for smoking“ analysiert haben. Wir haben zwei Bücher gelesen, die ebenfalls den Unterrichtsstoff begleitet haben; „Confessions of a radical Industrialist“ von Ray Anderson und „Capitalism at the Cross Roads“ von Stuart Hart. Wir haben immer verschiedene Fragestellungen bekommen unter dessen wir die einzelnen Kapitel lesen sollten. Im Unterricht wurde dann diskutiert. Anstatt eines Abschluss Examens sollten wir ein Paper schreiben; hierzu gab es verschiedene Fragestellungen; ich habe mein Abschluss Paper über „How can I take learning experiences with me into my new life chapters after graduation“ geschrieben. Dieses Thema - Self Narrative – war ein entscheidendes dieses Kurses. Dieser Kurs hat mir sehr gut gefallen, da hier eine andere Seite der Businesswelt beleuchtet wird, die meiner Meinung nach sehr wichtig ist und in Business School oft nicht beachtet wird. Ich habe diesen Kurs bei Prof. Creed besucht und kann diesen sehr weiter empfehlen. 2. Semester Im zweiten Semester an der URI hatte ich folgende Kurse: Film - FLM 100 Diesen Kurs habe ich als weiteren General Education Kurs aus dem Bereich Literature gewählt. Es gab die Möglichkeit, diesen Kurs als online Kurs zu wählen, was ich auch getan habe. Ziel dieses Kurses war es, Filme unter verschiedenen Gesichtspunkten wie z.B. 8 Cinematography, Schnitt, Licht, Shots oder Genre zu sehen. Dieser Kurs fand ausschließlich online statt; ich habe also weder meine Professorin noch meine Kommilitonen persönlich kennen gelernt. Wie praktisch jeder Kurs an der URI basierte auch dieser auf einem Textbuch, dessen Anschaffung Voraussetzung war. Der Aufbau des Kurses war wie folgt: es hab wöchentliche Aufgaben, die in zwei verschiedene Foren gepostet wurden. In dem einen Forum ging es um allgemeine Diskussion des wöchentlichen Themas, in dem anderen Forum wurden Kommentare, Fragen und Diskussionen zu dem wöchentlichen Film gepostet. Jede Woche hab es einen Film unter spezifischen Aspekten zu gucken. Man musste zweimal wöchentlich in die Foren posten. Des Weiteren waren fünf Short Papers, ein Film Journal und ein Mid Term und ein Final Paper anzufertigen. Financial Markets and Institutions – BUS 322 Dieser Kurs wurde mir von dem zuständigen Associate Dean der URI als General Elective im Bereich Accounting empfohlen. Der Kurs vermittelt einen Überblick über die Themen Financial Intermediaries, Primary and Secondary Market, verschiedene Institutionen wie z.B. Investmentbanken, Commercial Banken, Versicherungen, Pension Funds aber auch verschiedene Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen und allgemeines Grundwissen. Es ist hilfreich einen financial Calculator zu besitzen, da Present value, Yield to Maturity Rate etc berechnet werden. Neben den 3 Examen (2 Mid-terms und ein kumulatives final), die auf dem Buch und den Vorlesungen basierten, gab es immer Hausaufgaben; diese bestanden aus den Fragen jeweils zum Ende des Kapitels des Buches. Des Weiteren wurde das Wissen in unangekündigter Quizform abgefragt. Zusätzlich haben wir das Buch „The little book that still beats the market“ von Joel Greenblatt. Dieses erklärt in einfacher Weise wie der Aktienmarkt funktioniert und welche Key-mechanismen verstanden werden müssen, um erfolgreich zu sein. Mir hat dieses Buch als Ergänzung zum normalen Unterrichtstoff sehr gut gefallen. Operations and Supply chain Management – BUS 355 Dieser Kurs ist eigentlich die Voraussetzung für Global Supply Chain Management (BUS 460) was ich im ersten Semester belegt habe. Dieser Kurs vermittelt die Grundideen, Prinzipien und Prozesse des Operations and Supply Chain Management. Ich habe diesen Kurs bei Prof. Estrella besucht und kann diesen sehr weiterempfehlen. Professor Estrella hat uns die verschiedenen Kapitel sehr anschaulich anhand des aktuellen Textbuches vermittelt. Hausaufgabe war es immer den theoretischen Stoff zu lesen, der dann im Unterricht besprochen wurde. Prof. Estrella verfügt selbst über langjährige Berufserfahrung in diversen Positionen im Supply Chain Management und hat uns sehr viele Beispiele aus der Berufswelt berichtet. Des Weiteren hatten wir einige Gastsprecher von Logistikfirmen sowie einige 9 Round Tables die besucht werden konnten, um Kontakte zu knüpfen. Die Kursinhalte wurden in Form von mehreren Quizzes, Excel Aufgaben (die als Gruppe gelöst werden sollten) sowie 2 Examen und eines finalen Gruppenprojekts getestet. Das finale Gruppenprojekt stellte eine echte Case Study dar, bei der es um die Expansion einer USamerikanischen Drogeriekette nach Puerto Rico ging. Wir waren als Gruppe für die komplette Ausführung (rechtliche Informationen, Real Estate, Transportation, Marketing, Kosten, Besonderheiten etc.) verantwortlich. Bei diesem Projekt haben wir sehr viel Wissen im Bereich Supply Chain Management und Logistik lernen können, was sicherlich auch in echten Projekten nützlich sein wird. International Dimensions of Business – BUS 448 Dieser Kurs wurde hauptsächlich von Studenten mit dem Major Entrepreneurial Management belegt; Ziel dieses Kurses ist es, den Studenten kulturelle Unterschiede zu vermitteln und zu lernen, wie diese als competitive Advantage genutzt werden können. Ziel war es mit anderen durch das Aufzeigen, Erkennen und überwinden von Differenzen einen competitive Advantage aufzubauen. Der Aufbau dieses Kurses ist komplett anders als alle anderen Kurse. Ich hatte Sanjiv Dugal als Professor und kann ihn sehr weiter empfehlen. Wir haben täglich eine E-Mail von ihm bekommen – sogenannte Love Letter – auf die wir in einem Forum antworten sollten. Ziel war es, die behandelten Themen auf den Punkt zu bringen, zu lernen, sich präzise auszudrücken; strukturiert und explizit etwas auf den Punkt bringen zu können und sich die wichtigen Skills eines Entrepreneurs anzueignen; schwierige Situationen zu mastern, die eigenen Wettbewerbsvorteile zu kennen, Differenzen zu anderen Kulturen und anderen Arbeitsweisen zu erkennen und diese in einem kulturell diversen Umfeld in Vorteile umzuwandeln. Der Kurs basierte auf einem Onlineforum, dem sogenannten Fishbowl, in dem man sich mit 2 weiteren Personen befand und dort zum einen die Antworten auf die Love letters posten sollte, und durch die Unterschiede der einzelnen Personen connecten sollte. Es gab des Weiteren ein Social Meeting in dieser Gruppe über das wir berichten sollten, sowie insgesamt 5 Paper die unter anderem mit den Erfahrungen im Kurs und sogenannten „Felt Experiences“ – dem Füllen von Strukturen mit eigens erlebten Ereignissen – dealten. Wir haben zudem im Unterricht einige Filme gesehen, wie z.B. Outsourced oder Kinky Boots, die uns zeigen sollten, wie kulturelle Unterschiede entstehen, Menschen damit umgehen und letztendlich über Kulturen weg eine Beziehung und erfolgreiches Business aufbauen. Mir hat dieser Kurs gut gefallen, da es eine komplett andere Art zu unterrichten und Business zu betrachten aufgezeigt hat. 10 Strategic Management – BUS 445 Strategic Management ist einer der Capstone Kurs am College of Business an der URI, d.h. jeder Business Student unabhängig vom Major muss diesen Kurs belegen. In diesem Kurs werden alle wichtigen Strategien und Kenntnisse des Strategic Management vermittelt. Grundlage dieses Kurses waren ein Textbuch ein Online Access Quiz (insgesamt 10 Stück) die nach jedem Kapitel im Buch durchgeführt wurden, diverse Case Studies, die als Hausaufgaben entweder in Einzelarbeit oder als Gruppe ausgearbeitet werden mussten, ein Buchclub sowie der Hauptteil – eine Onlinesimulation einer Kompletten Industrie. Die Simulationssoftware heißt Capsim und jeder musste einen Accesscode kaufen. Wir wurden in Gruppen eingeteilt, wenn möglich eine Person aus jedem Major, um die einzelnen Funktionen besser abzudecken und dann haben wir als eine Firma aus der Sensorindustrie agiert. Wir standen in direktem Wettbewerb mit den anderen Gruppen aus unserer Klasse und mussten in 8 Runden (plus 8 Practiserunden) eine Strategie für unsere Firma entwickeln uns ausführen. Wir mussten in jeder Runde Entscheidungen in den Bereichen R&D, Produktion, Marketing und Sales, Finance und HR treffen und den competitive Advantage unserer Firma herausarbeiten. Des Weiteren hab es eine Midterm Präsentation und wir mussten in etwa 1ß verschiedene Reports bezüglich unserer Firma anfertigen, sowie einen Abschlussreport und eine Abschlusspräsentation. Meiner Meinung nach war der Arbeitsaufwand für diesen Kurs sehr, sehr hoch; in etwa doppelt oder dreimal so hoch wie für die anderen Kurse. Zum Schluss habe ich erfahren, dass dieser Kurs eine Art Ersatz für die Bachelorthesis ist, die in den USA nicht geschrieben wird. Allgemeines Für Studenten, die das Dualdegree machen wollen, ist es wichtig zu wissen, dass 5 der 10 Kurse General Education Kurse sind und es im Rahmen des Dualdegrees nicht möglich ist, Kurse frei zu wählen (mit Ausnahme der General Education Kurse, die allerdings in einem bestimmten Fachbereich wie z.B. Literatur oder Natural Sciences sein müssen.) Die Kurse an der URI werden definitiv anders unterrichtet als an der HAW; während wir eher eigenständiges Lernen und Selbstverantwortlichkeit für den Kursinhalt gewohnt sind, ist das System an der URI deutlich verschulter. Die Inhalte sind schwer zu vergleichen, da ich die Auflage hatte viele General Education Kurse zu belegen, die wir an der HAW ja gar nicht kennen. Im Gegensatz zu dem deutschen Universitätssystem hat man im amerikanischen Universitätssystem im ersten Jahr hauptsächlich General Education Kurse, die nichts mit dem eigentlichen Studienfach zu tun haben. 11 Informationen zu Betreuung Zu Anfang hab es einige Schwierigkeiten mit dem Einschreiben, da nicht alle Kurse Businesskurse waren und somit die verschiedenen Colleges zuständig waren. Das International Office an der URI war jedoch sehr hilfsbereit und hatte auch für alle anderen Fragen oder Probleme ein offenes Ohr. Die Professoren waren auch sehr hilfsbereit; besonders als internationaler Austauschstudent ist man an der URI doch eher eine Seltenheit und alle meine Professoren zeigten großes Interesse mehr über das Programm, das Leben in Deutschland etc. zu erfahren. Auch bei Problemen, Fragen oder anderen Anliegen konnte man immer in die Sprechstunden gehen oder mit den Professoren direkt nach dem Unterricht sprechen. Promotion Event für Study Abroad Leben in Kingston Das Leben in Kingston ist definitiv anders als in Hamburg und meiner Erfahrung nach auch in Europa. Obwohl Kingston in dem kleinsten Staat der USA liegt, sind die Distanzen und die Dezentralität nicht zu unterschätzen. Der nächste Supermarkt kann gerne mal 4-5 Meilen entfernt sein. Auch was kulturelles Angebot oder einfach mal eben in die Stadt gehen, um mit Freunden einen Kaffee zu trinken oder Bummeln zu gehen ist deutlich schwieriger als in zu europäischen Städten, da man besonders in Rhode Island auch nicht zu Fuß unterwegs ist. 12 13 Reisen Auch wenn Rhode Island an sich eher klein ist, ist die Lage optimal für Reisen. Boston ist innerhalb einer Stunde mit dem Zug zu erreichen; von dort aus kann man praktisch überall hin fliegen. Nach New York City sind es ca. 3.5 Stunden mit dem Zug. Weitere Städte der Ostküste oder aber die Ostküste Kanadas sind ebenfalls gut mit Auto, Bus oder Bahn erreichbar. Für mich war das Reisen eins der Besten Sachen in meinen zwei Semestern an der URI. Ich fand es eine großartige Chance verschiedene Städte der Ostküste kennenzulernen, Freunde zu besuchen und mit neuen Freunden zu reisen. New York 14 Washington D.C. 15 Montreal 16 Miami Boston 17 18 Kosten Bei den Kosten kommt es natürlich sehr auf persönliche Ausgaben an; da ich off-campus gewohnt habe war meine Wohnsituation deutlich günstiger: Meine Durchschnittskosten inklusive Reisen und Shopping pro Monat waren 1300 bis 1400 Euro Wohnung: ca. $450- §550 pro Monat Essen: teurer als in Europa; besonders wenn man gesund essen will; in den Residenzen der Uni werden pauschal $500 berechnet, ich denke ich habe ca. $350-$400 ausgegeben Benzin ist etwa halb so teuer wie in Deutschland. Schlussfolgerung Allgemein würde ich sagen, bietet das Dual Degree Programm viele großartige Chancen; einen Bachelor of Sciences in Global Business Management von einer der Top 5% der amerikanischen Universitäten in weniger als einem Jahr, Kennenlernen und Leben einer neuen Kultur und des amerikanischen Univeristätslebens sowie die Verbesserung der englischen Sprache. Nicht zu vergessen viele neue Freundschaften, die Möglichkeit zu Reisen und viele neue Orte und Städte zu erkunden und persönliche Weiterung. 19