Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 2004

Transcrição

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 2004
Eidg. Institut für
Schnee- und
Lawinenforschung SLF
Schnee und Lawinen
in den Schweizer Alpen
Winter 2004/2005
Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr
Winterbericht SLF
Schnee und Lawinen
in den Schweizer Alpen
Winter 2004/2005
Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr
Winterbericht SLF
Christine Pielmeier, Monique Aebi, Jürg Schweizer
Herausgeber
Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos 2007
Das Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung gehört zur
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf
1
Verantwortlich für die Herausgabe
Dr. Jakob Rhyner, Standortleiter SLF, Davos
Zitierung
Pielmeier, C.; Aebi, M.; Schweizer, J., 2007: Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen. Winter
2004/2005. Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr. Winterbericht SLF. Davos, Eidg. Institut für
Schnee- und Lawinenforschung SLF. 104 S. [+ CD-Rom]
ISBN 978-3-905621-40-2
Bezugsadresse
Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
Bibliothek
Flüelastrasse 11
CH-7260 Davos Dorf
E-Mail: [email protected]
Preis: CHF 25.–
Online erhältlich in der e-collection der ETHZ:
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/show?type=journal&name=slf_winterbericht
© 2007, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos
Druck: Gonzen Druck AG, Bad Ragaz
Umschlag: Schneebrettlawine im Skigebiet Rinerhorn, Davos, GR (Foto: SLF / S. Margreth).
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Vorwort und Dank
«Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen»
hat langjährige Tradition. Seit 1936 /1937 sind 73
Bände erschienen, in denen die Wetter- und
Schneedeckenentwicklung sowie das Lawinengeschehen weltweit einzigartig ausführlich dokumentiert wurde. Dokumentation bedeutet in diesem
Zusammenhang aus der Fülle von Information, die
von Jahr zu Jahr mehr wird, für die Nachwelt das
Bedeutsame herauszuarbeiten und aufzuschreiben. Kernpunkt dieser Information sind die Tabellen
in Kapitel 5. Diese Daten werden mit viel Aufwand
erfasst, geprüft und vervollständigt und erfüllen
hohe Qualitätsansprüche.
Seit 1998 / 1999 erscheinen die «Lawinenunfälle in
den Schweizer Alpen. Personen- und Sachschäden» getrennt von «Schnee und Lawinen in den
Schweizer Alpen. Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr. Winterbericht SLF». Beide Berichte
zusammen dokumentieren die Witterung, die daraus resultierenden Schneedeckenentwicklung
und Lawinengefahr sowie das Unfallgeschehen
und die Sachschadenlawinen in den Schweizer
Alpen umfassend und sind separat in Buchform
erhältlich. Wir hoffen, Sie damit zum detaillierten
Studium zu inspirieren und Ihrem Informationsbedarf
wertvolle Dienste zu leisten. Für aktuelle, tägliche
Informationen und Lawinenbulletins besuchen Sie
bitte unsere Homepage (www.slf.ch) sowie unsere
Online-Wochenberichte zur Schnee- und Lawinensituation «WinterAktuell» (wa.slf.ch).
Die Arbeit des Lawinenwarndienstes und die Dokumentation der Ereignisse im vorliegenden Bericht wäre nicht möglich ohne die Arbeit unserer
Beobachter sowie zahlreicher externer Personen.
All jenen, die uns mit hochwertigen Informationen
versorgt haben, gebührt unser besonderer Dank.
Ebenso danken wir folgenden Kollegen für die
Bereitstellung und den Unterhalt der technischen
Infrastruktur: Andreas Stoffel, Manfred Steiniger,
Daniel Schneuwly, Urs Stöckli, Michel Bovey, Reto
Kohlas und weiteren Beteiligten.
Ein weiterer Dank geht an Jacqueline Annen für
das Layout und an Benjamin Zweifel für die Tabelle
der Schadenlawinen, die in Kapitel 5.6 abgedruckt
ist.
Für die sorgfältige Durchsicht des Manuskriptes
danken wir Thomas Stucki und Birgit Ottmer.
SLF Davos
Der Standortleiter
Dr. Jakob Rhyner
Davos, im September 2007
3
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Dank
3
1 Einleitung
1.1 Abkürzungen
7
7
2 Zusammenfassung
9
3 Datenerhebung, Messnetze und Produkte
3.1 Beobachternetze und Netze automatischer Messstationen des SLF
3.1.1 Beobachternetze des SLF
3.1.2 Automatisches Stationsnetz des SLF
3.2 Zusätzliche Daten für die Analyse der Schnee- und Lawinensituation
3.3 Software für die Datenverarbeitung
3.4 Produkte der Lawinenwarnung
3.5 Mitglieder des Lawinenwarndienstes Winter 2004 / 2005
15
15
15
25
31
31
32
33
4 Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen
4.1 Allgemeines
4.2 Monatliche Beschreibung der Schneedeckenentwicklung und Lawinengefahr
4.2.1 Oktober 2004
4.2.2 November 2004
4.2.3 Dezember 2004
4.2.4 Januar 2005
4.2.5 Februar 2005
4.2.6 März 2005
4.2.7 April 2005
4.2.8 Mai 2005
4.2.9 Juni 2005
4.2.10 Juli 2005
4.2.11 August 2005
4.2.12 September 2005
4.3 Produktstatistik und Verteilung der Gefahrenstufen
4.3.1 Anzahl und Ausgabeperioden der Lawinenbulletins
4.3.2 Verteilung der Gefahrenstufen
35
35
35
35
35
38
43
47
50
53
56
57
58
58
59
60
60
60
5 Ausgewählte Datentabellen
5.1 Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen
5.2 Maximale Schneehöhen
5.3 Wasserwert des Neuschnees
5.4 Wasserwert der Schneedecke
5.5 Maximale Wasserwerte
5.6 Durch Lawinen verursachte Sachschäden
5.7 Publikationsliste des Bereichs Naturgefahren der WSL
61
62
66
70
71
76
78
85
6 Besondere Beiträge
6.1 Verifikation des Lawinenbulletins
91
91
7 Literatur
99
Anhang A
A1 Karte und Liste der 118 Teilgebiete
A2 Mutationen der Teilgebietsnamen auf den Winter 2004 / 2005
A3 Liste der Hangprofil-Kürzel «alt»
100
100
101
102
Anhang B
Beilage (CD)
104
5
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
1
Einleitung
Christine Pielmeier
Der vorliegende Winterbericht des SLF gibt eine
Gesamtschau und eine Bilanz über das hydrologische Jahr 2004 / 2005, d.h. von 1. Oktober 2004
bis 30. September 2005. Er ist neben dem Unfallbericht SLF (Zweifel, 2007) ein wichtiger Bestandteil der vollständigen Winterdokumentation und
fasst den Verlauf der Witterung, des Schneedeckenaufbaues und der daraus resultierenden Lawinengefahr zusammen. Der Winterbericht besteht aus
sechs Kapiteln: Dieser Einleitung (Kap. 1) folgt
eine kurze Zusammenfassung des Winterverlaufs
in Kapitel 2. In Kapitel 3 werden die Datenerhebung,
die Messnetze und die vom Lawinenwarndienst
publizierten Produkte dokumentiert. Kapitel 4 beschreibt chronologisch die Witterung, die Schneedeckenentwicklung und die Lawinengefahr. Als
Grundlage für diese Dokumentation dient unter
anderem WinterAktuell (Aebi et al., 2005), das als
Online-Produkt unter http: / / wa.slf.ch aktuelle,
wöchentliche Rückblicke über die Schnee-, Wetterund Lawinensituation gibt. WinterAktuell enthält
Detailinformationen zur jeweiligen Situation sowie
zahlreiche Farbbilder und Erklärungen. Kapitel 5
enthält die Datentabellen zu Schneehöhen, Wasserwerten, Neuschneedichten, Schadenlawinen
und die Publikationsliste des Bereichs Naturgefahren der WSL. Kapitel 6 enthält einen Beitrag
zum Thema «Verifikation des Lawinenbulletins».
Dem Winterbericht ist in Anhang A die Karte und
Liste der 118 Teilgebiete, die Liste der Mutationen
der Teilgebietsnamen sowie die Liste der erneuerten Hangprofilkürzel angefügt. Des Weiteren ist als
Anhang B eine CD-ROM beigelegt, auf der die
Lawinenbulletins, die Zusatzprodukte und Messdaten in graphischer Form in Farbe dargestellt
sind. Die Zusatzprodukte sind zum Verständnis
des nachfolgenden Textes hilfreich, werden aber
nur auf der CD zugänglich gemacht. Wird im Text
auf die Zusatzprodukte verwiesen, so bezieht sich
dieser Verweis auf die beigelegte CD. Unter Zusatzprodukte fallen Graphiken wie Schneehöhenkarten, Neuschneekarten, Neuschneesumme über
3 Tage, Schneedeckenstabilitätskarten (mit der
Möglichkeit einzelne Profile per Mausklick zu
öffnen), Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittelwert, Gefahrenkarten, usw.
Zusätzlich befindet sich auf der CD das reich bebilderte WinterAktuell 2004 / 2005, ein während
der Wintermonate wöchentlicher Rückblick auf die
Schnee- und Lawinensituation in den Schweizer
Alpen.
Zudem sind im Internet (http: / / archiv.slf.ch) alle
Produkte der Lawinenwarnung archiviert und verfügbar.
Personen-, Funktions- und Berufsbezeichnungen
in diesem Bericht beziehen sich grundsätzlich auf
beide Geschlechter, soweit sich aus dem Sinn des
Textes nichts anderes ergibt.
1.1 Abkürzungen
CD
Compact Disk
CD-ROM Compact Disk, nur lesbar, nicht
beschreibbar
cm
Zentimeter
ENET
Ergänzungsmessnetz, automatisches
Messnetz von MeteoSchweiz und SLF,
11 Gebirgsstationen
ETH
Eidgenössische Technische Hochschule
FP
Flachfeldprofil
HP
Hangprofil
IFKIS
Interkantonales Frühwarn- und Kriseninformationssystem
km / h
Kilometer pro Stunde
LWD
Lawinenwarndienst der Schweiz
m
Meter, Meter über Meer (dem Sinn zu
entnehmen)
MS
Messstelle
mm
Millimeter, meist Wasser; die Wassersäule, die bleibt, wenn man Schnee
schmilzt; Regenmenge in mm
RB
Regional-Beobachter
resp.
respektiv
SLF
Eidgenössisches Institut für Schneeund Lawinenforschung, Davos
u.a.
unter anderem
u.A.
und Andere
VG
Vergleichsstation
WSL
Eidgenössische Forschungsanstalt für
Wald, Schnee und Landschaft
Kantone
BE
GL
GR
LU
OW
SG
SZ
TI
UR
VD
VS
Kanton Bern
Kanton Glarus
Kanton Graubünden
Kanton Luzern
Kanton Obwalden
Kanton St. Gallen
Kanton Schwyz
Kanton Tessin
Kanton Uri
Kanton Waadt
Kanton Wallis
7
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
2
Zusammenfassung
Christine Pielmeier
Der Winter 2004 / 2005 war in Bezug auf die Schneebedeckung und den Wintersport in den Alpen ein
eher kurzer Winter. Dafür verantwortlich war die
verbreitet unterdurchschnittliche Schneelage bis
Mitte Dezember und ein ausserordentlich rasches
Ausapern ab Mitte März. Bis in hohe Lagen wurde
die sehr dünne frühwinterliche Schneedecke in
weiten Teilen der Schweizer Alpen zu einer schwachen Basis der Schneedecke. Nur am Alpensüdhang war mit grösseren Schneehöhen zu Winterbeginn der Schneedeckenaufbau von Anfang an
günstiger. In den inneralpinen Gebieten blieb jedoch der schwache Schneedeckenaufbau für den
ganzen Winter lawinenaktiv und besonders für
Schneesportler gefährlich. Das ist der Hauptgrund, weshalb im Winter 2004 / 2005 die Lawinengefahr überdurchschnittlich lange auf den
Gefahrenstufen «Erheblich» und «Mässig» blieb.
Seltener als normal war die Stufe «Gering». Die
Gefahrenstufe «Gross» wurde regional an zwölf
Tagen ausgegeben, die Stufe «Sehr gross» wurde
nie ausgegeben.
Während des hydrologischen Jahres 2004 / 2005
starben 26 Personen an den Folgen von Lawinenunfällen. Dies liegt nur sehr leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 25 Todesopfern pro
Winter. Auf Verkehrswegen und in Gebäuden sind
keine Personen tödlich verunglückt.
Frühwinter (Oktober bis Dezember)
Der Frühwinter zeichnete sich durch eine aussergewöhnliche Schneearmut aus. Das Einschneien
fand vor allem im Norden nur sehr zögerlich statt.
Im Oktober und November erhielt lediglich der
Süden durchschnittliche Niederschlagsmengen
und Schneehöhen. Im Norden waren die Mengen
deutlich unterdurchschnittlich. Nach einigen kurzen Neuschneefällen schmolz der Schnee jeweils
bis gegen 3000 m hinauf wieder ab. Bis Mitte
Dezember waren die Schneehöhen verbreitet sehr
unterdurchschnittlich, nur in den hohen Lagen des
Alpensüdhanges fand der Winterstart mit normalen Schneehöhen statt. In den übrigen Gebieten
lag oberhalb von rund 1000 m in allen Höhen eine
dünne Schneedecke von 10 bis 30 cm. Das ist ungewöhnlich, da normalerweise die Schneehöhen
im Frühwinter mit der Höhe zunehmen. Durch die
vorherrschende Kälte wandelte sich die dünne
Schneedecke im Frühwinter zunehmend um. Es
entstanden kantige, grosse Schneekristalle, der
sogenannte Tiefenreif, die eine geringe Festigkeit
aufweisen und sich schlecht mit einer darüberliegenden Schicht verbinden. Mit dieser zuckerähnlichen Struktur bildete die frühwinterliche Schnee-
decke ein sehr lockeres Fundament. So führten
die ersten bedeutenden Schneefälle im Norden in
der zweiten Dezemberhälfte zur ersten Phase
erhöhter spontaner Lawinenaktivität mit trockenen
Schneebrettlawinen, die sich in der schwachen
Schneedeckenbasis lösten. Die Lawinen erreichten
bis zu mittleren Grössen. Für grosse Tallawinen
lag noch zu wenig Schnee. Während der Weihnachtsferien wurden dann auf Skitouren und Variantenabfahrten zahlreiche Schneebrettlawinen
von Personen ausgelöst, die ebenfalls im schwachen Schneedeckenfundament anrissen. Die hohen Begehungszahlen kombiniert mit dem schlechten Schneedeckenaufbau (Abb. 2.1) führten zu den
ersten tödlichen Lawinenunfällen des Winters.
Zwischen dem 22. und 31. Dezember 2004 verunglückten fünf Personen tödlich in Lawinen.
Erst in der zweiten Dezemberhälfte erhielt der
Norden bedeutende Schneefälle, und die Schneelage wurde etwas besser. Ende Dezember waren
die Schneehöhen überall leicht unterdurchschnittlich bis normal. Lediglich in Graubünden lagen die
Schneehöhen deutlich unter dem langjährigen
Mittelwert (Abb. 2.2). Bereits im Dezember lag
dort bis in tiefe Lagen Schnee, der aber im Norden
noch vor Weihnachten wieder abschmolz.
Hochwinter (Januar bis Mitte März)
Der Alpensüdhang, der im Frühwinter noch gut
eingeschneit war, erhielt im Hochwinter nur noch
wenig Neuschnee und die Schneehöhe war dort
bis im April stark unterdurchschnittlich. Am wenigsten Schnee fiel im Engadin. Das nördliche Tessin
ausgenommen, waren auch die hochalpinen Regionen sehr schlecht eingeschneit. Diese Situation
wurde durch den oft stürmischen Wind unterstützt, der den wenigen vorhandenen Schnee intensiv verfrachtete. Dagegen fiel in der zweiten
Januarhälfte vor allem am Alpennordhang, aber
auch im Unterwallis und in Nordbünden ergiebiger
Neuschnee, meist begleitet von Sturmwinden.
Diese Neuschneesituation (Abb. 2.3) hatte kurzfristig eine hohe Lawinenaktivität zur Folge, die zu
zahlreichen Sach- und Personenschäden führte.
Drei Personen starben in dieser Phase an den Folgen von Lawinenunfällen.
Ein kurzer winterlicher Warmlufteinbruch sorgte
Anfang Februar für Regen bis auf 2000 m, wodurch sich bis auf diese Höhe zahlreiche kleine
und mittelgrosse Nass- und Gleitschneelawinen
spontan lösten. Mitte Februar kehrte der Winter
mit Kälte und mit weiteren ergiebigen Schneefällen
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Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 2.1: Karte Schneedeckenstabilität vom 22. 12. 2004.
Abb. 2.2: Karte der Schneelage Ende Dezember 2004, mit Prozentangaben zum Vergleich mit dem langjährigen
Mittelwert.
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Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 2.3: Karte Schneedeckenstabilität vom 01.02.2005.
vor allem im Norden wieder zurück. Ab Februar
waren hier meist nur noch die Neu- und Triebschneeschichten für die Lawinenbildung verantwortlich, zeitweise auch eingeschneiter Oberflächenreif. Dagegen blieb das schwache Schneedeckenfundament in den neuschneeärmeren Gebieten des Wallis und Graubündens weiterhin
lawinenaktiv und besonders gefährlich für Personenauslösungen. Dort wurden die Gefahrenstellen
zwar im Verlauf des Hochwinters immer seltener,
jedoch blieb die Auslösebereitschaft bis in den
März hinein hoch (Abb. 2.4). Oft reichte die Belastung einer Einzelperson aus, um eine Schneebrettlawine in der bodennahen Schwimmschneeschicht auszulösen. Von Anfang Februar bis Mitte
März verunglückten 15 Personen tödlich in Lawinen, davon sieben allein in Graubünden.
Bis in die zweite Märzwoche hinein blieb es hochwinterlich kalt, und es schneite im Norden wiederholt bis in tiefe Lagen. Somit lag in den nördlichen
Voralpen und bis in die tiefen Lagen des Mittellandes sowie im Jura von Mitte Februar bis Anfang
März ununterbrochen eine geschlossene Schneedecke. Die mittleren Lagen waren zu dieser Zeit
besser eingeschneit als die Hochlagen des Alpen-
hauptkammes. Am Alpennordhang und im Unterwallis waren die Schneehöhen Anfang März überdurchschnittlich (Abb. 2.5). Am wenigsten Schnee
lag im Tessin und in Teilen Graubündens, vor allem
im Unterengadin.
Frühjahr (Mitte März bis Juni)
Der Übergang vom Hochwinter ins Frühjahr fand
im Winter 2004 / 2005 ausserordentlich schnell
statt. Mitte März stiegen die Lufttemperaturen innerhalb von fünf Tagen um 15 bis 20 Grad an. Die
Nullgradgrenze stieg einige Tage vor Frühlingsanfang auf 2000 m, zeitweise bis auf 3000 m an. Aufgrund der hohen Temperaturen konnte die Schneedecke bis in Lagen von rund 2000 m nachts nicht
mehr gefrieren und durchfeuchtete deshalb sehr
schnell. Das führte in der dritten Märzwoche zu
einer Phase ausserordentlich hoher Nassschneelawinenaktivität. Die Lawinen brachen meist in den
lockeren, bodennahen Schichten an und nahmen
meist mittlere bis grosse Ausmasse an. Vereinzelt
wurden Wanderwege, Bahntrassen und Strassen
verschüttet. In dieser Phase entstanden die meisten Sachschäden durch Lawinen. Am Alpensüdhang, wo der Schneedeckenaufbau besser war
und im Engadin, wo wenig Schnee lag, blieben die
11
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 2.4: Karte Schneedeckenstabilität vom 02.03.2005.
Abb. 2.5: Karte der Schneelage Anfang März, mit Prozentangaben zum Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert.
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Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Lawinen eher klein. Bereits Ende März war die
Schneedecke unterhalb von 2600 m isotherm und
die Ausaperung schritt rasch und bis in die mittlere Lagen voran. Mit einem bis zwei Meter auf einer
Höhe von 2000 m lag am Alpennordhang, im
Chablais und in Nordbünden noch am meisten
Schnee. Diese Werte waren bereits leicht unterdurchschnittlich. Gegen Süden nahmen die
Schneehöhen drastisch ab und waren stark unterdurchschnittlich. Im April und im Mai kehrte der
Winter immer wieder mit zeitweise ergiebigen
Schneefällen zurück. Ab Mai setzte sich die Ausaperung fort. Ende Mai war es in den Bergen bereits bis auf rund 2500 m aper. Im Hochgebirge
herrschten im Mai noch gute Tourenbedingungen.
Ende April verunglückten drei Personen tödlich in
Lawinen.
Sommer (Juli bis September)
Bei anhaltend intensiver Schneeschmelze waren
die Schweizer Alpen bereits Anfang Juli bis in hohe
Lagen ausgeapert und im Hochgebirge waren die
Tourenverhältnisse früh sommerlich. Der Sommer
2005 war eher kühl, mit einer Schneefallgrenze die
oft bis auf 3000 m sank. Oberhalb von 3000 bis
3500 m fielen zwischen Juli und September wiederholt und zeitweise auch beträchtliche Neuschneemengen. Dadurch waren die Hochtourenverhältnisse im Sommer oft nicht optimal. Mit anhaltenden Starkniederschlägen kam es im August
am Alpennordhang und in Teilen Graubündens zu
einem Jahrhundert-Hochwasser mit ausserordentlichen Sachschäden (grösstes Schadensereignis
der letzten 30 Jahre in der Schweiz).
Charakteristisch für den Winter 2004 / 2005
sind die folgenden Punkte:
– Verbreitet spätes Einschneien
– Im Frühwinter verbreitet, danach vor allem inneralpin schwaches Schneedeckenfundament
– Ausgesprochene Kälteperiode von Mitte
Februar bis Mitte März mit wiederholten
Schneefällen im Jura, im Mittelland und in den
Voralpen
– Schneearmut im Tessin und im Engadin
– Keine Schneehöhenzunahme mit der Höhenlage im Frühwinter
– Über lange Phasen waren exponierte Kammlagen und hochalpine Lagen schneefrei
geblasen
– Fünf markante Phasen hoher Aktivität von
trockenen Lawinen, drei markante Phasen
hoher Nassschneelawinenaktivität
– Ausserordentlich rascher Übergang zu
Frühjahrsverhältnisse mit hoher Nassschneelawinenaktivität Mitte März
– Rasches Ausapern bis in hohe Lage bis im Juni
– Sommerliche Hochtourenverhältnisse bereits
ab Juni
– Häufiger als normal erhebliche und mässige
Lawinengefahr, seltener als normal geringe
Lawinengefahr
– Mit 26 Lawinentoten war die Anzahl der
tödlichen Lawinenunfälle durchschnittlich
(langjähriger Durchschnitt: 25 Todesopfer pro
Jahr). Alle Opfer wurden im freien Gelände von
Lawinen erfasst. Überdurchschnittlich viele
Personen wurden bei Lawinenunfällen verletzt.
Durch Lawinen verursachte Sachschäden
waren im Winter 2004 / 2005 relativ gering.
13
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
3
Datenerhebung, Messnetze und Produkte
Monique Aebi
3.1 Beobachternetze und Netze automatischer Messstationen des SLF
3.1.1 Beobachternetze des SLF
Eine der wichtigsten Grundlagen zur Erfassung
der aktuellen Schnee- und Lawinensituation und
zur Einschätzung der Lawinengefahr bildet das
institutseigene Beobachternetz. Das Netz deckt das
ganze schweizerische Alpengebiet ab. Den Beobachtern sind je nach Standort resp. je nach Bedürfnissen des Lawinenwarndienstes unterschiedliche Aufgaben zugeteilt. Dieses vielfältige Beobachternetz beliefert den Lawinenwarndienst den
Winter hindurch täglich mit zuverlässigen Wetter-,
Schnee- und Lawinendaten. Grundsätzlich wird
zwischen Beobachtern, die ihre Messungen,
Beobachtungen und Einschätzungen von einem
fixen Standort aus machen (Messstellen und Vergleichsstationen) und solchen, die Schnee- und
Lawineninformationen aus dem Gelände innerhalb
eines bestimmten Gebietes sammeln (Regionale
Beobachter und Geländebeobachter) unterschie-
den. Ergänzt werden die täglichen Messungen
und Beobachtungen durch periodische Schneedeckenuntersuchungen an verschiedenen Standorten (Flachfeldprofile und Hangprofile). Die Informationen, welche die SLF-Beobachter den ganzen
Winter hindurch täglich erheben, werden mittels
der Internetplattform IFKIS (Interkantonales Frühwarn- und Kriseninformationssystem) erfasst und
übermittelt. Für eine ausführliche Beschreibung
von IFKIS wird auf den Winterbericht 2002 / 2003
(Pielmeier et al., 2005) verwiesen. Die Abbildung
3.1 zeigt die Position der Vergleichsstationen und
der Flachfeldprofilstandorte, Abbildung 3.2 zeigt
die Standorte der Messstellen, Abbildung 3.3 die
Gebiete der Regionalen Beobachter. Aus der
Tabelle 3.1 können die Stationsspezifikationen wie
Stationskürzel und Stationsname, Kanton, Teilgebiet, Koordinaten, Höhe über Meer, betreuende
Organisation und Beobachter sowie Stationstyp
aller offiziellen SLF-Beobachter (Beobachter von
Vergleichstationen, Messstellen, Regionale Beobachter, Hangprofiler und Flachfeldprofiler) entnommen werden.
Abb.3.1: Beobachternetz des Lawinenwarndienstes: Vergleichsstationen, Winter 2004 / 2005.
15
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 3.2: Beobachternetz des Lawinenwarndienstes: Messstellen, Winter 2004 / 2005.
Abb. 3.3: Beobachternetz des Lawinenwarndienstes: Gebiete der Regionalen Beobachter, Winter 2004 / 2005.
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Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Dieses offizielle SLF-Beobachternetz wird von
freiwilligen Geländebeobachtern ergänzt, die dem
Lawinenwarndienst des SLF gelegentlich, meistens nach einer Tour oder nach einer Variantenabfahrt, Informationen zur aktuellen Schnee- und
Lawinensituation senden. Es handelt sich dabei
meist um professionelle oder routinierte Schneetourengänger, die vor allem aus eigenem Interesse
an der Schnee- und Lawinenthematik dem Lawinenwarndienst Informationen aus erster Hand
melden. Diesen Beobachtern stehen diverse Meldekanäle zur Verfügung: Das IFKIS Online-Formular für Beobachtungen im Gelände für Geländebeobachter, die häufig und regelmässig melden,
diverse Fragebögen online via Internet oder per
Gratisfax (0800 800 188) mittels diversen Fragebögen, die auf der SLF Homepage abrufbar oder
direkt beim SLF zu bestellen sind (Fragebogen A:
Persönliche Einschätzung der Lawinengefahr;
Fragebogen B: Lawinenbeobachtung ohne Personen-/ Sachschäden; Fragebogen C: Lawinen
mit erfassten Personen ohne Sachschäden, oder
Rückmeldungen per Email ([email protected]) oder per
Gratistelefonnummer (0800 800 187, Beobachtungen werden auf ein Band gesprochen)).
Für die verschiedenen Arbeitsabläufe des Lawinenwarndienstes wird der stark gegliederte Raum
der Schweiz in Regionen, Gebiete und Teilgebiete
unterteilt. Entsprechend sind auch alle Beobachterstationen einem Teilgebiet zugeordnet (Tab. 3.1).
Wie schon oben erwähnt machen Regionale
Beobachter ihre Beobachtungen und Einschätzungen nicht an einer fixen Station, sondern innerhalb eines Teilgebietes. Eine Karte sowie eine Liste
der 118 Teilgebiete sind im Anhang A1 zu finden.
Einige Namen der Teilgebiete wurden auf den
Winter 2004 / 2005 geändert. Eine Liste dieser
Mutationen der Teilgebietsnamen befindet sich im
Anhang A2.
Vergleichsstationen (VG)
Die Beobachter von Vergleichsstationen übermitteln ihre täglichen Messungen, Beobachtungen
und teils auch Einschätzungen der Lawinengefahr
bis spätestens um 8 Uhr morgens. Messungen erfolgen auf einem dafür bestimmten Versuchsfeld.
Ein ideales Versuchsfeld ist möglichst freistehend,
minimal windbeeinflusst und wird möglichst nicht
durch Gebäude, Wald oder Bäume abgeschattet.
Es ist etwa 10 x 10 m gross, möglichst flach und
weist eine geringe Bodenrauhigkeit auf. Beobachtet und eingeschätzt wird vor allem die unmittelbare Umgebung, je nach täglichem Bewegungsradius eines Beobachters zum Teil aber auch eine
ganze Region. Idealerweise nehmen die Beobachter ihre Messarbeit anfangs November auf und
messen lückenlos bis Ende April. Dies ist jedoch in
der Realität nicht immer möglich, weil sich Beobachter teilweise nach dem Betriebsbeginn resp.
nach dem Betriebsschluss (z. B. von Bergbahnen)
richten müssen.
Die Beobachter erheben diverse Schnee- und
Wetterdaten (Schneehöhe, Neuschneehöhe, Wasserwert des Neuschnees, Einsinktiefe, Schneeoberflächenbeschaffenheit, Kruste, Schneeoberflächentemperatur, Triebschnee, Schneegrenze,
Wettererscheinung und -intensität, Lufttemperatur
und Schneefallgrenze), machen Beobachtungen
von frischen Lawinenabgängen und geben eine
lokale Einschätzung der Lawinengefahr ab. Bei
einer bedeutenden Veränderung der Schnee- und
Lawinensituation seit der Morgenmessung führen
die Beobachter auch eine Mittagsmeldung durch
(z. B. bei einem deutlichen Neuschneezuwachs
seit den Morgenstunden, bei zunehmend stürmischem Wind und neuen, bedeutenden Schneeverfrachtungen, bei einem unerwarteten, markanten
Temperaturanstieg usw.). Die erhaltenen Beobachter-Meldungen finden auf der beigelegten CD
keinen Eingang. Sie sind aber jeweils für die aktuelle Beurteilung der Lawinengefahr durch den
Lawinenwarndienst und für das Nationale Lawinenbulletin von grosser Bedeutung.
Die Daten der Parameter Neuschneehöhe, Gesamtschneehöhe und Wasserwert des Neuschnees
werden kontrolliert und wo nötig ergänzend interpoliert.
Messstellen (MS)
Auf den Messstellen werden täglich um 8 Uhr morgens die Gesamtschneehöhe, die Neuschneehöhe
und an einzelnen Messstellen der Wasserwert bei
mehr als 10 cm Neuschnee gemessen. Diese
Daten werden dem SLF entweder täglich mittels
IFKIS online Formular für die Morgenmeldung der
Messstellen übermittelt (und werden so auch für
die Lawinenwarnung gebraucht) oder in einem
separaten Formular eingetragen, das alle 14 Tage
per Post ans SLF gesendet wird.
Regionale Beobachter (RB)
Die Regionalen Beobachter sammeln die täglichen
Informationen zur Schnee- und Lawinensituation
nicht von einem fixen Punkt aus, wie es die Beobachter der Vergleichsstationen oder Messstellen
tun. Sie sind mobil und decken idealerweise eine
ganze Region, resp. ein Teilgebiet ab (Tab. 3.1.
sowie Anhang A1). Es werden keine genauen Messungen, sondern lediglich Schätzungen und Beobachtungen gemacht. Der Regionale Beobachter, idealerweise ein (berufs-)erfahrener Schneeund Lawinenpraktiker, ist deshalb wann immer
möglich im Gelände unterwegs und macht sich ein
Gesamtbild der Schnee- und Lawinensituation. Er
konzentriert sich auf die Schätzung der lawinenbildenden Faktoren (Neuschnee, Einsinktiefe,
Oberflächenbeschaffenheit, Schneegrenze, Triebschnee, Wettererscheinung und -intensität, Schnee-
17
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: SLF Beobachternetz: Vergleichsstationen (VG), Messstellen (MS), Stationen der Regionalen Beobachter
(RB), Hangprofiler (HP) und Flachfeldprofiler (FP), Winter 2004 / 2005.
Stationen, die mit einem Stern * gekennzeichnet sind, machen auf ihren Versuchfeldern auch Flachfeldprofile (FP).
Stationen, die mit zwei Sternen ** gekennzeichnet sind, machen in ihrer Region auch Hangprofile (HP).
Station
Kanton Teilgebiet
X / Y-Koordinaten
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
Philippe Aigroz
HP **
1CD
Region-Château
d‘Oex
1LC
La Comballaz
VD
1112 Pays d‘Enhaut
VD
1113 Leysin
1LE
Region-Leysin
VD
1113 Leysin
1VI
Region-Villars
VD
1114 Villars
1MN
Moleson
FR
1121 Freiburger Alpen
1GT
Gantrisch
BE
1221 Niedersimmental- 600100 / 174050
Gantrisch
1JA
Jaunpass
BE
1221 Niedersimmental- 592880 / 160330
Gantrisch
Meilleret SA remontées
mécaniques / Pierre-Alain
Hoffer
1520m Centre touristique Gruyères
- Moléson - Vudalla /
Didier Jaquet
1510m Strasseninspektorat Amt
Schwarzenburg Laupen /
Franz Karrer & Co.
1500m Camping Jaunpass /
Ueli Gertsch
1SH
Stockhorn
BE
1221 Niedersimmental- 607875 / 170280
Gantrisch
1640m Stockhornbahn /
Kurt von Allmen & Co.
1GR
Region-Gstaad
BE
1222 Gstaad
1SM
Saanenmoeser
BE
1222 Gstaad
1FE
Region-Feutersoey
BE
1223 Wildhorn
1GS
Gsteig
BE
1223 Wildhorn
1AB
Region-Adelboden
BE
1226 Adelboden
1AD
Adelboden
BE
1226 Adelboden
1KA
Region-Kandersteg
BE
1231 Kandersteg
1LB
Lauterbrunnen
BE
1233
Lauterbrunnen
636270 / 159850
800m
1MR
Muerren
BE
1233
Lauterbrunnen
634625 / 156450
1650m Schilthornbahn /
Robert von Allmen
VG *
1WE
Wengen
BE
1233
Lauterbrunnen
637300 / 161960
1280m Luftseilbahn WengenMännlichen / Willy Müller
VG *
1JS
Region-Schilthorn
BE
1234
Jungfrau-Schilthorn
Schilthornbahn /
Ueli Frei
RB
1BR
Region-Brienzersee
BE
1241 Brienzersee
Traugott Stalder
RB
1GB
Grindelwald Bort
BE
1242 Grindelwald
646910 / 166410
1565m Hans-Adolf Abegglen
MS
1GD
Grindel
BE
1242 Grindelwald
647890 / 167600
1950m Simon Bernet
VG *
18
572680 / 136600
568180 / 156200
1360m Marie-Claire Giobellina
MS
Télé Leysin /
Patrick Mesot
RB
Ueli Grundisch
589170 / 151950
1390m Walter Germann
Fritz Schallenberg
587680 / 136130
609920 / 149820
RB
VG
VG *
VG
VG
RB
VG
RB **
1195m Kraftwerk Sanetsch
Zentrale Innergsteig /
Urs Wullimann & Co.
Tschentenbahnen /
Toni Schmid
VG *
1350m Hanspeter Allenbach
VG */**
RB
Fritz Loretan
RB **
Karl Abbühl
MS
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Organisation / Beobachter
Typ
1GF RegionGrindelwald-First
Kanton Teilgebiet
BE
1242 Grindelwald
X / Y-Koordinaten
Bergbahnen Grindelwald
First / Andreas Heim
RB
1KS Region-Kleine
Scheidegg
BE
1242 Grindelwald
Jungfraubahnen /
Ueli Frutiger
RB **
1HA
Region-Hasliberg
BE
1244
Hasliberg-Rosenlaui
Meiringen-HaslibergBahnen / Peter Michel
RB
1HB
Hasliberg
BE
1244
Hasliberg-Rosenlaui
1GU
Region-Haslital
BE
1245 Guttannen
1GA
Gadmen
BE
1246 Gadmertal
1GM
Region-Gadmental
BE
1246 Gadmertal
1GH
Grimsel Hospiz
BE
1247 Grimselgebiet
1CR
Region-Val d‘Illiez
VS
1311 Chablais
1MI
Morgins
VS
1311 Chablais
1PL
Planachaux
VS
2RI
Rigi Scheidegg
659720 / 178710
Höhe
1825m Sportbahnen HaslibergVG *
Käserstatt / Walter Schaad
Kraftwerke Oberhasli /
Theo Maurer
669830 / 176570
1190m Ruth Moor-Huber
Hans Reimann
668540 / 158180
RB **
VG
RB
1970m Kraftwerke Oberhasli
Zentrale Grimsel /
diverse Mitarbeiter
Jean Paul Es-Borrat
MS
554630 / 121260
1380m Philippe Gillioz
VG *
1311 Chablais
553990 / 113830
VG *
SZ
2111 Entlebuch
682400 / 209040
1870m Télé Champéry - Crosets Portes du Soleil /
Manu Défago
1640m Johann Baggenstos
VG *
2SO
Soerenberg
LU
2111 Entlebuch
644980 / 186210
1150m Anton Wicki
VG
2EN
Engelberg
OW
2122 Engelberg
674600 / 186140
1060m Arnold Feierabend
MS
2TI
Region-Titlis
OW
2122 Engelberg
2TR
Truebsee
OW
2122 Engelberg
2MF Region-Melchsee-Frutt
OW
2123 Melchtal
2OG
Oberiberg
SZ
2131
Schwyzer Voralpen
702030 / 210700
1080m Arnold Holdener
VG
2ST
Stoos
SZ
2132 Muotatal
694040 / 203320
1280m Rupert Suter-Betschart
VG *
2UB
Region-Urnerboden
UR
2211 Schächental
Markus Walker
RB
2US RegionUnterschaechen
UR
2211 Schächental
Josef Arnold
RB
2UR
Isenthal
UR
2212 Uri Rot Stock
685580 / 194050
1395m Erika Kempf
VG
2GU
Gurtnellen
UR
2221 Meiental
691000 / 177000
910m
MS
2ME
Meien
UR
2221 Meiental
685480 / 175420
1320m René Baumann
Bergbahnen EngelbergTitlis / Christoph Bissig
673000 / 182700
RB **
RB **
1770m Bergbahnen EngelbergVG *
Trübsee-Titlis / Alois Durrer
Sportbahnen MelchseeFrutt / Albert Durrer
Wendelin Baumann
RB **
VG
19
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Kanton Teilgebiet
X / Y-Koordinaten
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
2AN
Andermatt
UR
2223
nördliches Urseren
688530 / 165520
2GA
Goescheneralp
UR
2223
nördliches Urseren
2GO
Goeschenen
UR
2223
nördliches Urseren
3BF
Braunwald - Boes
Fulen
3BR
Braunwald
GL
3112 Linthal
GL
3112 Linthal
718000 / 199725
1340m Fritz Schuler-Knobel
VG *
3EL
Elm
GL
3113 Sernftal
730500 / 198800
1690m Sportbahnen Elm /
Hans Rhyner
VG *
3EM
Region-Elm
GL
3113 Sernftal
3MT
Mettlenruns
SG
3113 Sernftal
3NS Region-Toggenburg-Nesslau
SG
3221 Toggenburg
3SW
Schwaegalp
AR
3221 Toggenburg
742130 / 235670
1350m Säntis - Schwebebahn /
Ruedi Walt
VG
3UI
Unterwasser Iltios
SG
3221 Toggenburg
741950 / 227760
1340m Erika Kornmayer
VG
3FB
Flumserberg
SG
3223
St.Galler Oberland
740900 / 217010
1310m Bergbahnen Flumserberg / VG *
Wendelin Bless
3FR
Region-Flumserberg
SG
3223
St.Galler Oberland
3MG
St.Margrethenberg
SG
3223
St.Galler Oberland
757370 / 205470
1190m Rita Gort
VG
3311 Liechtenstein
764700 / 219180
1610m Thomas Eberle
VG *
565820 / 107630
1720m TéléMarécottes /
Nicolas Vouilloz
VG *
3MB
Malbun
VG */**
682680 / 167480
1440m Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee
Lawinenzentrale / Martin
Hepting & Co.
1610m Max Mattli-Furger
687430 / 169140
1110m Margrit Tresch
MS
Jakob Apolloni
729150/205050
900m
VG
HP **
Walter Elmer
RB
Pascal Heldner
MS
Sepp Rickenbacher
RB
Bergbahnen Flumserberg / RB **
Réne Schlegel
4CR
La Creusaz
VS
4111 Le Trient
4TR
Region-Trient
VS
4111 Le Trient
Marc Volorio
RB **
4OR
Region-Orsières
VS
4112 Champex
Laurent Darbellay
RB
4BP
Bourg-St-Pierre
VS
4113 Gd-St-Bernard
4MU
Region-Muveran
VS
4114 Ovronnaz
4OV
Ovronnaz
VS
4114 Ovronnaz
577075 / 116925
1950m TéléOvronnaz /
Stanislas Michellod
VG
4RU
Ruinettes
VS
4115 Verbier
585900 / 104440
2200m TéléVerbier /
David Maret
VG **
4FY
Fionnay
VS
4116 Mauvoisin
4AN
Region-Anzère
VS
4121 Montana
20
582140 / 88305
1670m André Marmy-Pannatier
Paul-Marie Dorsaz
589970 / 97770
VG */**
HP **
1500m Forces Motrices de MauVG *
voisin / Cédric Fellay & Co.
Télé Anzère /
Armand Dussex
RB **
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Kanton Teilgebiet
X / Y-Koordinaten
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
602960 / 129160
VG
1590m Commune de Montana /
Olivier Bonvin und Vincent
De Méo
Remontées mécaniques
RB **
Crans-Montana-Aminona /
Fabrice Meyer
Lawinenwarndienst
RB **
Evolène / Pierre-Alain Sierro
4123 Arolla
603225 / 97400
2070m Basile Bournissen
VG
VS
4124 Val d‘Anniviers
610910 / 114820
1560m Paulon Massy
VG
4LA
Lauchernalp
VS
4211 Lötschental
625740 / 140120
1975m Luftseilbahn Wiler – LauVG
chernalp / Manfred Werlen
4LB
Region-Leukerbad
VS
4211 Lötschental
Torrent-Bahnen /
Hanspeter Amacker
RB **
4LO
Region-Loetschental
VS
4211 Lötschental
Pius Henzen
RB **
4WI
Wiler
VS
4211 Lötschental
4AG
Fieschertal
VS
4213 Aletsch Gebiet
Hubert Gorsatt
HP **
4AU
Ausserberg
VS
4213 Aletsch Gebiet
Egon Feller
HP **
4BB Region-BelalpOberaletsch
VS
4213 Aletsch Gebiet
Lawinenwarndienst Blatten RB **
- Belalp / Peter Schwitter
4KU
Kuehboden
VS
4213 Aletsch Gebiet
4VI
Visp
VS
4221 untere Vispertäler 634675 / 126695
660m
4ZE
Zermatt
VS
4222 oberes Mattertal
624200 / 96950
1600m Mario Erpen
VG *
4ZO
Eisflue - Zermatt Ost
VS
4222 oberes Mattertal
625520 / 96390
2235m Zermatt Bergbahnen /
Samuel Leuenberger
VG
4ZR
Region-Zermatt
VS
4222 oberes Mattertal
4ZW
Furi - Zermatt West
VS
4222 oberes Mattertal
622650 / 94550
1870m Zermatt Bergbahnen /
Viktor Urs Perren
VG
4EG
Egginer
VS
4223 oberes Saastal
637060 / 103270
2620m Saas Fee Bergbahnen /
Bernhard Riesen & Co.
VG *
4FK
Felskinn
VS
4223 oberes Saastal
636610 / 102170
2850m Saas Fee Bergbahnen /
Bernhard Riesen & Co.
MS
4SA
Region-Saas Fee
VS
4223 oberes Saastal
4SF
Saas Fee
VS
4223 oberes Saastal
4SH
Simplon Hospiz
VS
4SM
Simplon Dorf
VS
4MO
Montana
VS
4121 Montana
4MT
Region-Montana
VS
4121 Montana
4EV
Region-Evolène
VS
4122 Val d‘Hérens
4AO
Arolla
VS
4GR
Grimentz
626350 / 139080
651200 / 140630
1405m Johann Rieder
2210m Luftseilbahnen-Fiesch-Eg- VG *
gishorn / Franz Arnold
Hans Imboden
Bruno Jelk
Urs Andenmatten
637710 / 105860
VG *
MS
RB
RB **
1790m Bertha Sporrer
VG *
4232 südliches Simplon 645600 / 121870
Gebiet
2000m Hospice du Simplon /
Michel Praplan
VG
4232 südliches Simplon 647660 / 116350
Gebiet
1470m Lawinenwarndienst
Simplon / Ferdinand
Pfammatter
VG **
21
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Kanton Teilgebiet
X / Y-Koordinaten
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
4GO
Region-Goms
VS
4241 Reckingen
4BN
Binn
VS
4242 Binntal
657520 / 135080
1410m Paul Imhof
VG
4MS
Muenster
VS
4243
nördliches Obergoms
663420 / 148900
1410m Edgar Werlen
VG *
4OW
Oberwald
VS
4244
südliches Obergoms
670050 / 154000
1370m Norbert Hischier
MS
4UL
Ulrichen
VS
4244
südliches Obergoms
666800 / 150900
1350m Emanuel Buchs
VG
5PU
Pusserein
GR
5111
nördliches Prättigau
772770 / 206100
940m
MS
5SA
St.Antoenien
GR
5111
nördliches Prättigau
782250 / 205320
1510m Ursula Meier-Flütsch
VG
5KK
Klosters KW
GR
5112
südliches Prättigau
787340 / 192900
1200m Bündner Kraftwerke /
René Langer
MS
5KR
Klosters RhB
GR
5112
südliches Prättigau
786190 / 193800
1195m Rhätische Bahn Station
Klosters / Orazio Cuvato
MS
5KU
Kueblis
GR
5112
südliches Prättigau
777700 / 198580
810m
Rhätische Bahn Station
Küblis / Hans Mutzner
MS
5LQ
Landquart
GR
5112
südliches Prättigau
761080 / 203860
520m
Rhätische Bahn Bahnhof
Landquart / Reto Putzi
MS
5PV
Region-Valzeina
GR
5112
südliches Prättigau
Michael Balzer
RB **
5VZ
Valzeina
GR
5112
südliches Prättigau
5SV
Region-Silvretta
GR
5113
westliche Silvretta
5PL
Plaun Laax
GR
5121 Flims - Untervaz
5TS
Tschiertschen
GR
5122
Schanfigg
5AR
Arosa
GR
5122 Schanfigg
5DB
Davos Bueschalp
GR
5123
Landschaft Davos
5DF
Davos Fluelastrasse
GR
5123
Landschaft Davos
5DO
Davos WRC Obs.
GR
5123
Landschaft Davos
5DS
Davos Stillberg
GR
5123
Landschaft Davos
5MA
Matta Frauenkirch
GR
5123
Landschaft Davos
5WJ
Weissfluhjoch
GR
5SE
Sedrun
GR
22
Lawinenwarndienst Region RB **
Goms / Willy Werlen & Co.
764910 / 202880
Hans Peter Tscharner
1090m Guido Stirnimann
Silvrettahütte SAC /
Philipp Werlen
736720 / 189830
RB **
1630m Weisse Arena Bergbahnen / VG **
Walter Düsel & Co.
Fridolin Benz
770730 / 183280
MS
HP **
1818m MeteoSchweiz Lichtklimatologisches Obs. /
Rudolf Burren & Co.
SLF / Hans-Jürg Etter
VG *
783800 / 187400
1560m Konrad Stiffler
VG *
783580 / 187480
1590m Physikalisch-Meteorologisches Obs. Davos /
Weltstrahlungs Zentrum /
Klara Maynard
SLF / Christian Simeon
MS
779590 / 182210
1655m Barbara Tarnutzer
MS
5123
Landschaft Davos
780845 / 189230
2540m SLF Weissfluhjoch /
Hauswart
VG *
5211
nördliches Tavetsch
701770 / 170660
1420m Nina Levy-Schmid
VG *
FP *
HP **
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Kanton Teilgebiet
X / Y-Koordinaten
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
5CU
Curaglia
GR
5212
südliches Tavetsch
708630 / 169970
1330m Corsin Flepp
MS
5FU
Fuorns
GR
5212
südliches Tavetsch
708000 / 166240
1480m Clau Venzin
VG */**
5TA
Disentis-Mustér
GR
5212
südliches Tavetsch
HP **
5DI
Disentis
GR
5213 nördliche Surselva 708310 / 173900
Uffeci da construcziun
bassa district 6 / Mario
Columberg & Co.
1190m Kloster Disentis /
Bruder Stephan
5NS
Region-Disentis
GR
5213 nördliche Surselva
5SI
Siat
GR
5213 nördliche Surselva 731320 / 183590
1280m Anita Depuoz
VG
5IG
Innerglas
GR
5214 südliche Surselva
744570 / 171600
1820m Fridolin Blumer
VG
5OB
Obersaxen
GR
5214 südliche Surselva
727730 / 178670
1420m Agnes Mirer
VG
5RU
Rumein
GR
5214 südliche Surselva
731960 / 174700
1200m Gion-Giusep Blumenthal
MS
5VA
Vals
GR
5216 Zervreila
733340 / 164250
1260m Karl Heini-Peterer
MS
5VL
Region-Vals
GR
5216 Zervreila
5ZV
Zervreila
GR
5216 Zervreila
5LE
Region-Lenzerheide
GR
5221 Domleschg /
Lenzerheide
5SP
Spluegen
GR
5223 Rheinwald
744925 / 157670
1457m Thomas und Erna Mengelt
VG *
5BI
Bivio
GR
5232 Oberhalbstein
769910 / 148800
1770m Aldo Fasciati
VG *
5IN
Innerferrera
GR
5233 Avers
753830 / 154050
1460m Simon Jäger
MS
5JU
Juf
GR
5233 Avers
764390 / 146050
2117m Rino Menn
VG *
Bergbahnen Disentis
3000 / Martin Kreiliger
728780 / 159990
MS
RB **
Hannes Tönz
RB **
1735m Kraftwerke Zervreila /
Gerold Casaulta
VG *
Lenzerheide Bergbahnen
RB **
Danis-Stätz / Markus Bissig
6AI
Region-Val Bedretto
TI
6111 Betrettotal
Mauro Imperatori
6RO
Robiei
TI
6111 Betrettotal
682560 / 144020
6AM
Ambri
TI
6112 obere Leventina
6NT
Nante
TI
6RI
Ritom Piora
RB **
696890 / 151580
1890m OFIMA - Officine
Idroelettriche della
Maggia / Romano Zala
980m Giuseppe Guscetti
MS
6112 obere Leventina
690660 / 152570
1412m Beatrice Pedrini
VG *
TI
6112 obere Leventina
694640 / 153620
1800m FFS SA / Arturo Mottini
MS
6CB
Campo Blenio
TI
6113 Bleniotal
714875 / 157110
1215m Denis Vanbianchi
VG **
6BG
Bosco Gurin
TI
6114 obere Maggiatäler 681300 / 130150
1530m Ruth Tomamichel
VG
6BE
Bellinzona
TI
6122 Riviera
230m
MS
721060 / 116800
Azienda Eletrica Ticinese /
Pierino Macullo
VG *
23
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.1: (Fortsetzung)
Station
Kanton Teilgebiet
6SB
San Bernardino
TI
6211 oberes Misox
6BR
Braggio
TI
6222 unteres Calanca
X / Y-Koordinaten
734110 / 147290
Höhe
Organisation / Beobachter
Typ
1640m Tiefbauamt Graubünden
VG *
Tunnelbetrieb / Paolo Peng
Boris Berera
FP* /
HP**
7CO
Corvatsch
GR
7111 Corvatsch
783200 / 145100
2690m Luftseilbahn Corvatsch /
Peter Wäspi
VG *
7MA
Maloja
GR
7111 Corvatsch
774050 / 142070
1800m ARA Maloja /
Orlando Ganzoni
VG *
7DI
Bernina Diavolezza
GR
7112 Berninamassiv
795820 / 146460
2090m Diavolezza-Bahn /
Paul Brunner
MS /
RB **
7VB
Region-Pontresina
GR
7112 Berninamassiv
RB
7SC
S-chanf
GR
7113 Plaiv
795040 / 165430
Forstbetrieb Pontresina /
Samedan / Corado
Vondrasek & Co.
1660m Monica Angelini
MS
7ZU
Zuoz
GR
7113 Plaiv
793350 / 164590
1710m August Möckli & Co.
VG */**
7MZ
St.Moritz
GR
7114 St. Moritz
784010 / 152490
1890m Fridolin Heuberger
VG
7OE
Region-Oberengadin
GR
7114 St. Moritz
7SD
Samedan
GR
7114 St. Moritz
786210 / 156400
1750m Emil Cantieni
MS
7SN
Samnaun
GR
7121 Samnaun
824940 / 205270
1750m Arthur Jenal
VG *
7TR
Alp Trida - Samnaun
GR
7121 Samnaun
Markus Kleinstein
HP **
7UE RegionUnterengadin
GR
7123 Sur Tasna
RB **
7FA
Ftan
GR
7124 Val Suot
813640 / 186150
Kindschi Ingenieure &
Geometer Lawinendienst /
Jörg Kindschi
1710m Emil Fried
7MT
Motta Naluns
GR
7124 Val Suot
816140 / 188280
7LD
La Drossa
GR
7125 Val dal Spöl
810590 / 170650
7ZE
Region-Zernez
GR
7125 Val dal Spöl
7BE
Region-Bergell
GR
7211 Bergell
7BR Brusio
GR
7222 Puschlav
807080 / 126880
800m
7PV
Poschiavo
GR
7222 Puschlav
801370 / 133690
1015m Rhätische Bahn Station Po- MS
schiavo / div. Mitarbeiter
7BU Buffalora
GR
7231 Ofenpass
816500 / 170250
1970m Engelbert Pfeiffer
MS
7ST
Sta.Maria
GR
7232 Münstertal
828870 / 165170
1418m Serafin Monn und Ruedi
Imboden
VG */**
24
Frank Techel
2150m Bergbahnen Motta
Naluns Scuol - Ftan Sent / Walter Erni
1710m Grenzwachtposten La
Drossa / Hans-Michel
Buchli & Co.
Walter Abderhalden
RB **
VG
VG *
VG *
RB
Marcello Negrini
RB
Franco Pola
MS
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
fallgrenze) und macht genaue Beobachtungen
bezüglich frischen Lawinenabgängen und Gefahrenzeichen wie Riss- und Plattenbildungen sowie
Wummgeräuschen. Aufgrund dieser gesammelten
Daten aus dem Gelände schätzt der Regionale
Beobachter die Lawinengefahr für seine Region
ein. Weil die Daten der Regionalen Beobachter
unter anderem für die Erstellung der Regionalen
Lawinenbulletins, welche um 8 Uhr morgens erscheinen, gebraucht werden, werden die Meldungen bis um 6:30 Uhr morgens mittels den IFKIS
online Formularen übermittelt. Einige Beobachter
von Vergleichsstationen übermitteln ihre Daten
ebenfalls schon zu diesem Zeitpunkt, so dass der
Lawinenwarndienst auch diese Informationen für
die Regionalen Bulletins verwenden kann.
Um eine einfachere Zuordnung der Regionalen
Beobachter zu ermöglichen sowie um ein einheitliches Bezeichnungssystem des gesamten SLF
Beobachternetzes zu schaffen, gibt es ab dem
Winter 2004 / 2005 neu auch Stationskürzel und
Stationsnamen für die Stationen der Regionalen
Beobachter (Tab. 3.1).
Schneeprofilaufnahmen: Hangprofile (HP)
und Flachfeldprofile (FP)
Zusätzlich zum täglichen Mess- und Beobachtungsprogramm nehmen viele SLF-Beobachter in
regelmässigen Abständen von zwei Wochen (Mitte und Ende Monat) Flachfeldprofile und Hangprofile von der ungestörten Schneedecke auf. Flachfeldprofile werden auf den Versuchsfeldern der
meisten Vergleichstationen, Hangprofile vor allem
von den Regionalen Beobachtern in ihren Teilgebieten aufgenommen. Es gibt aber auch einige
Vergleichsstationen, die in ihrer Region ebenfalls
Hangprofile aufnehmen und schliesslich noch
sogenannte Hangprofil-Beobachter, die in einem
zugewiesenen Gebiet ausschliesslich Hangprofile
für den Lawinenwarndienst erstellen (Tab. 3.1).
Flachfeldprofile dokumentieren die Entwicklung
der Schneedecke an einem Ort über den ganzen
Winter. Hangprofile dienen vor allem dazu,
Schwachschichten in der Schneedecke zu identifizieren und die Stabilität der Schneedecke zu beurteilen. Die Auswahlkriterien für die Orte der
Hangprofilaufnahme mit Stabilitätstests richten
sich in der Regel nach der aktuellen Schnee- und
Lawinensituation. Vorwiegend werden Hangprofile
an Steilhängen aufgenommen, die mit möglichen
Lawinenanrissgebieten bezüglich Höhenlage, Exposition, Hangneigung und Schneehöhe vergleichbar sind. Die Messungen werden nach der Feldarbeit am Computer in ein speziell für das SLF entwickeltes Schneeprofilprogramm (SPPWIN) eingegeben, welches die Daten auswertet, grafisch
darstellt und zum Schluss das Profil via Internet
ans SLF sendet. Die Aufnahme eines Schneeprofils beinhaltet ein Rammprofil, ein Schichtprofil
(Kornform, Korngrösse, Härte und Feuchtigkeit der
verschiedenen Schichten), ein Temperaturprofil
und auf Flachfeldern zusätzlich ein Dichte- resp.
Wasserwertprofil der gesamten Schneedecke. Zudem wird bei Flachfeldprofilen die Beurteilung der
Setzung und Verdichtung der Schneedecke an
Hand von Fäden unterschiedlicher Farbe bestimmt,
die alle zwei Wochen auf die Schneeoberfläche
gelegt werden. Bei Hangprofilen wird jeweils noch
ein Stabilitätstest, in der Regel ein Rutschblocktest, gemacht.
Neu ab dem Winter 2004 / 2005 verwenden alle
Beobachter ihr Stationskürzel (Tab. 3.1) für sämtliche Arbeiten, die an ihrer Station gemacht werden, also auch für die Hangprofile. Regionalbeobachter sowie Hangprofiler, die bis anhin in der Regel ein dreistelliges Kürzel benutzten, verfügen
neu über ein neues Stationskürzel, das immer aus
der Regionsnummer und zwei weiteren Ziffern
besteht (wie es bei den Vergleichsstationen und
Messstellen schon üblich war). Ein Vergleich der
neuen und alten Kürzel, die bis anhin für die Hangprofile verwendet wurden, sind im Anhang A3
aufgelistet.
Mutationen des Beobachternetzes
Von Jahr zu Jahr gibt es Änderungen im SLF
Beobachternetz. Stationen werden aufgehoben,
neue Stationen kommen dazu, die Beobachter
wechseln oder die Standorte werden leicht verschoben. In den folgenden Tabellen 3.2, 3.3 und
3.4 werden die Mutationen für den Winter 2004 /
2005 dargestellt.
3.1.2 Automatisches Stationsnetz des SLF
Eine zweite wesentliche Grundlage für die Lawinenprognose neben den Beobachtungen und Einschätzungen durch Personen liefern die Daten der
automatischen Stationen. Diese teilen sich in zwei
Netze: Das IMIS Netz (Interkantonales Mess- und
Informationssystem) aus energieautonomen Stationen, meist in der Nähe problematischer Anrissgebiete (Abb. 3.4, Tab. 3.5), und die ENET
Stationen mit Stromanschluss an 11 Standorten in
den Schweizer Alpen (Abb. 3.5, Tab. 3.6). Die ENET
Stationen werden gemeinsam mit MeteoSchweiz
betrieben. Ein Stromanschluss hat den Vorteil,
dass durch Beheizen resp. Belüften der Sensoren
genauere Messungen möglich sind und z. B. der
Niederschlag in flüssiger Form messbar ist
(Schnee wird geschmolzen).
Da in der Sensorenausstattung der Messnetze
seit 2002 / 2003 nichts verändert wurde, wird für
detaillierte Informationen zu den Sensoren und
Messgrössen auf den Winterbericht 2002 / 2003
(Pielmeier et al., 2005) verwiesen.
Ab dem Winter 2004 / 2005 wurde im IMIS Netz die
Kategorie der so genannten «lokalen Stationen»
25
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.2: Mutationen: Beobachter / Stationen, die Ende Winter 2003 / 2004 eingestellt wurden (VG – Vergleichsstationen, MS – Messstellen, RB – Regionale Beobachter, HP – Hangprofiler).
Station
Typ
Organisation / Beobachter
Grund
Bemerkung
1SM
Saanenmoeser
1GS
Gsteig
Region Lenk
1WE
Wengen
3FB
Flumserberg
4ZE
Zermatt
5TA
Disentis-Mustér
6BG
Bosco/Gurin
7VB
Region-Pontresina
VG
Andreas Aellen
Wegzug
VG
Kraftwerk Sanetsch Zentrale
Innergsteig / Wolfgang Tauss
Stefan Zbären
Luftseilbahn WengenMännlichen / Peter Brunner
Viktor Kurath
Pensionierung
Nachfolger vorhanden; kleinräumige Standortverschiebung
Nachfolger aus dem Betrieb; keine
Standortverschiebung
kein Nachfolger gefunden
Nachfolger aus dem Betrieb; keine
Standortverschiebung
Nachfolger vorhanden; keine
Standortverschiebung
Nachfolger vorhanden; keine
Standortverschiebung
Nachfolger aus dem Betrieb
RB
VG
VG
VG
HP
VG
RB
Zeitmangel
Pensionierung
hohes Alter
Madeleine Zbinden und
Raymond Mathieu
Uffeci da construcziun bassa
district 6 / Pius Cavegn
Peter Hess
Wegzug
Forstbetrieb Pontresina /
Samedan / Köbi Altmann
Berufswechsel
Amtsabtritt
Wegzug
Abb. 3.4: IMIS Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004 / 2005
26
Nachfolger vorhanden; kleinräumige Standortverschiebung
Nachfolger aus dem Betrieb
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.3: Mutationen: Neue Beobachter / Stationen ab Anfangs Winter 2004 / 2005 (VG – Vergleichsstationen, MS –
Messstellen, RB – Regionale Beobachter, HP – Hangprofiler).
Station
Typ
Organisation / Beobachter
Bemerkung
1SM
Saanenmoeser
VG
Walter Germann
kleinräumige Standortverschiebung durch
Beobachterwechsel
1GS
Gsteig
VG
Kraftwerk Sanetsch Zentrale
Innergsteig / Urs Wuillmann
ehemaliger Stellvertreter; keine Standortverschiebung durch Beobachterwechsel
1WE
Wengen
VG
Luftseilbahn Wengen-Männlichen /
Willy Müller
Nachfolger aus dem Betrieb; keine Standortverschiebung
3FB
Flumserberg
VG
Bergbahnen Flumserberg /
Wendelin Bless
keine Standortverschiebung durch Beobachterwechsel, jedoch Änderung im Messprogramm
(neu keine Lawinenbeobachtungen und Gefahrenbeurteilungen)
3FR
Region-Flumserberg
RB
Bergbahnen Flumserberg /
René Schlegel
neuer Regional Beobachter u.a. um Lawinenbeobachtungen und Gefahrenbeurteilungen für
Region Flumserberg abzudecken
4BB
Region-BelalpOberaletsch
RB
Lawinenwarndienst Blatten –
Belalp / Oberaletschhütte SAC /
Peter Schwitter und Moritz Schwery
neue Regional Beobachter für die Region
Blatten – Belalp – Oberaletsch
4ZE
Zermatt
VG
Nicola und Mario Erpen
keine Standortverschiebung durch
Beobachterwechsel
4ZO
Eisflue – Zermatt Ost
VG
Zermatt Bergbahnen /
Samuel Leuenberger
neue Berg-Ergänzungsstation (2235 m) zu
Zermatt mit eingeschränktem Messprogramm
4ZW
Furi – Zermatt West
VG
Zermatt Bergbahnen /
Viktor Urs Perren
neue Berg-Ergänzungsstation (1870 m) zu
Zermatt mit eingeschränktem Messprogramm
5TA
Disentis-Mustér
HP
Uffeci da construcziun bassa
district 6 / Mario Columberg & Co.
Nachfolger aus dem Betrieb
5DI
Disentis
MS
Kloster Disentis /
Bruder Stephan
Wiederaufnahme der Messstelle durch neuen
Beobachter (nach 2jähriger Pause:
Winter 2002 / 2003 und 2003 / 2004); keine
Standortverschiebung
6BG
Bosco Gurin
VG
Ruth Tomamichel
kleinräumige Standortverschiebung durch
Beobachterwechsel
6CB
Campo Blenio
VG
Denis Vanbianchi
Wiederaufnahme der Vergleichsstation (nach
2jähriger Pause: Winter 2002 / 2003 und
2003 / 2004) durch neuen Beobachter; markante
Standortverschiebung
7VB
Region-Pontresina
RB
Forstbetrieb Pontresina / Samedan /
Corado Vondrasek
Nachfolger aus dem Betrieb
7FA
Ftan
VG
Emil Fried
Abtausch mit Otto Planta (jetzt Stv.)
keine Standortverschiebung
Tab. 3.4: Mutationen: Standortverschiebungen von Beobachterstationen auf den Winter 2004 / 2005 (VG – Vergleichsstationen, MS – Messstellen).
Station
Typ
Standort alt
Standort neu
Grund
1SM
Saanenmoeser
VG
589020 / 151820 / 1400 m
589170 / 151950 / 1390 m
Beobachterwechsel
6BG
Bosco Gurin
VG
681430 / 130130 / 1525 m
681300 / 130150 / 1530 m
Beobachterwechsel
6CB
Campo Blenio
VG ** 715110 / 156890 / 1190 m
714875 / 157110 / 1215 m
Wiederaufnahme der Station
nach 2 j. Pause durch neuen
Beobachter
7DI
Bernina Diavolezza
MS
795820 / 146460 / 2090 m
Standortoptimierung
795800 / 146435 / 2090 m
27
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.5: IMIS Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004/2005. Stationen die mit einem * gekennzeichnet sind
verfügen zusätzlich über ein unbeheiztes Regenmessgerät.
Reg.
Indik.
Stationsname
Kanton
Stationsart
Name
Höhe
Koordinaten
1
CHA
Chaussy
VD
Schnee
Wind
Pierres Fendues
La Para
2220
2540
578850/136200
577990/136880
1
ALI
Allières
FR
Schnee
Wind
Chenau
Vanil des Artses
1716
1992
565802/148686
565345/147990
1
JAU
Jaun
FR
Schnee
Wind
Fochsen
Chörblispitz
1716
2103
587437/164673
587005/164285
1
ELS
Elsige
BE
Schnee
Wind
Elsige*
Elsighorn
2140
2341
615570/153150
615430/153710
1
FAE
Faermel
BE
Schnee
Wind
Muri*
Albristhorn
1970
2762
604350/152120
603900/149520
1
FIR
First
BE
Schnee
Schmidigen-Bidmeren*
2110
647900/168780
1
FIS
Fisi
BE
Schnee
Fisi*
2160
618140/146735
1
GAD
Gadmen
BE
Schnee
Gschletteregg*
2060
673270/177465
1
GUT
Guttannen
BE
Schnee
Schnee
Wind
Homad*
Scheene Biel*
Baenzlauistock
2110
2200
2530
665100/170100
666485/169430
664200/171600
1
LAU
Lauenen
BE
Schnee
Wind
Truettlisbergpass*
Lauenehore
1970
2477
595480/141640
593530/143210
1
OBM
Ober Meiel
BE
Schnee
Gross Stand*
2110
582680/141180
1
OTT
Ottere
BE
Schnee
Ottere*
2020
609450/154250
1
ROA
Rotschalp
BE
Schnee
Wind
Schneestation*
Windstationen
1870
2320
642400/180500
645550/182175
1
SCH
Schilthorn
BE
Schnee
Wind
Schneestation*
Windstationen
2360
2970
630380/158450
630400/156300
1
SHE
Sieben Hengste
BE
Schnee
Schibe*
1850
628560/177580
1
STH
Stockhorn
BE
Schnee
Wind
Vorderstocken*
Stockhorn
1780
2190
606180/170100
607640/171400
2
MEI
Meiental
UR
Schnee
Laucheren*
2210
685000/177530
2
SCA
Schaechental
UR
Schnee
Wind
Schnee
Seewli*
Gross Windgaellen*
Alpler Tor*
2030
3187
2330
697550/185500
698730/184830
702200/194250
2
SCB
Schoenbueel
OW
Schnee
Bidmer*
1770
650800/181140
2
URS
Urseren
UR
Schnee
Wind
Giltnasen*
Gross Schijen*
2170
2785
682400/160100
691800/169250
3
AMD
Amden
SG
Schnee
Wind
Baerenfall*
Mattstock
1610
1936
729500/225840
728640/225700
3
ELM
Elm
GL
Schnee
Wind
Chueebodensee*
Mittler Blistock
2050
2448
729230/199700
728070/199190
3
GLA
Glaernisch
GL
Schnee
Wind
Guppen*
Schwander Grat
1630
2909
721610/206300
718650/206475
3
HIN
Hinterrugg
SG
Wind
Hinterrugg
2306
741550/224200
3
ORT
Ortstock
GL
Schnee
Matt
1830
715750/197450
3
TAM
Taminatal
SG
Schnee
Schnee
Wind
Wildsee*
Schaftäli*
Wildseehorn
2460
2170
2690
748600/203840
753900/195300
749230/203680
4
ANV
Anniviers
VS
Schnee
Orzival*
2630
607450/115250
Schnee
Tracuit*
2590
616800/107800
Wind
Sorebois
2896
611430/111050
4
4
28
ARO
BOR
Arolla
Bortel
VS
VS
Schnee
Les Fontanesses
2850
600550/97500
Schnee
Breona
2610
609600/104050
Wind
La Cassorte
3301
599730/98200
Schnee
Bortelseewji*
2520
651700/126700
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.5: (Fortsetzung) IMIS Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004/2005. Stationen die mit einem * gekennzeichnet sind verfügen zusätzlich über ein unbeheiztes Regenmessgerät.
Reg.
Indik.
Stationsname
Kanton
Stationsart
Name
Höhe
Koordinaten
4
BOV
Boveire
VS
Schnee
Pointe de Toules*
2700
584385/92615
Wind
Pointe de Boveire
3212
584600/93700
4
CON
Conthey
VS
Schnee
Etang de Trente Pas
2230
587400/126400
4
FNH
Finhaut
VS
Schnee
L‘Ecreuleuse
2240
563300/105600
Wind
Le Luisin
2785
563770/107800
4
FOU
La Fouly
VS
Schnee
Glacier des Plines
2990
569830/92180
Wind
Le Portalet
3344
570350/93400
4
FUL
Fully
VS
Schnee
Grand Cor*
2610
573100/116000
Wind
Grand Chavalard
2898
574850/114170
4
GAN
Gandegg
VS
Schnee
Schneestation*
2620
624751/142044
Wind
Windstationen
3200
625225/143200
4
GOM
Goms
VS
Schnee
Ernergalen
2450
661050/141400
Schnee
Galmihorn*
2430
660650/148950
Wind
Chummehorn
2730
661750/141450
4
4
4
4
4
4
ILI
MUN
NEN
OBW
SAA
SPN
Val d‘Illiez
Mund
Nendaz
Oberwald
Saas
Simplon
VS
VS
VS
VS
VS
VS
Schnee
Les Collines*
2020
552840/115725
Wind
Pte des Mossettes
2277
551950/115650
Schnee
Chiematte*
2210
637475/131410
Wind
Gaersthorn
2927
636800/132600
Schnee
Essertse*
2325
594330/111650
Wind
Creppon Blanc
2714
593470/110190
Schnee
Jostsee
2430
667300/155280
Schnee
Maellige
2200
670280/151130
Wind
Sidelhorn
2733
666700/155780
Schnee
Seetal*
2480
634000/113400
Schnee
Schwarzmies*
2810
641400/108200
Wind
Platthorn
3246
632650/112850
Schnee
Alpjer*
2620
650600/119700
Schnee
Wenghorn
2420
646830/114270
Wind
Chesselhorn
2981
649600/118700
4
STN
St. Niklaus
VS
Schnee
Oberer Stelligletscher*
2910
624100/113050
4
TRU
Trubelboden
VS
Schnee
Schneestation*
2480
611375/135525
Wind
Windstationen
3096
610775/137050
Schnee
Donin du Jour*
2390
594450/129930
Wind
Creta Besse
2696
593350/128200
Schnee
Triftchumme
2750
622350/99000
Wind
Platthorn
3345
623040/100280
4
4
5
5
5
5
5
VDS
ZER
DAV
HTR
JUL
KLO
LUK
Vallee de la Sionne
Zermatt
Davos
Hinterrhein
Julier
Klosters
Lukmanier
VS
VS
GR
GR
GR
GR
GR
Schnee
Baerentaelli
2560
782100/174760
Schnee
Hanengretji
2450
778300/184580
Wind
Chrachenhorn
2891
781730/173520
Schnee
Alp Piaenetsch
2150
735420/156300
Schnee
Unter Surettasee
2200
746500/155700
Wind
Chilchalphorn
3040
731600/155000
Schnee
Vairana
2430
773070/149930
Wind
Piz Bardella
2839
773840/150400
Schnee
Madrisa
2140
785500/198200
Schnee
Gatschiefer
2310
790100/190800
Wind
St. Jaggem
2542
785050/199500
Schnee
Lai Verd
2550
703000/162300
29
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.5: (Fortsetzung) IMIS Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004/2005. Stationen die mit einem * gekennzeichnet sind verfügen zusätzlich über ein unbeheiztes Regenmessgerät.
Reg.
Indik.
Stationsname
Kanton
5
LUM
Lumpegna
GR
5
PUZ
Puzzetta
GR
5
TUJ
Tujetsch
GR
Stationsart
Name
Höhe
Koordinaten
Wind
Piz Gannaretsch
3040
703250/163200
Schnee
Gesamtstation
2388
708800/176600
Schnee
Schneestation
2195
709050/164875
Wind
Windstationen
2425
708625/164500
Schnee
Culmatsch*
2270
698300/171150
Schnee
Maighels
2410
695500/160800
Wind
Crispalt
3028
696080/171050
5
TUM
Tumpiv
GR
Schnee
Val Miez
2195
720865/182315
Wind
Piz Tumpiv
3050
718630/182710
5
VLS
Vals
GR
Schnee
Alp Calasa
2070
735200/170780
Wind
Piz Aul
3121
729150/164900
6
BED
Bedretto
TI
Schnee
Cavanna
2450
682250/154200
Schnee
Cassinello
2100
683170/149450
Wind
Lucendro
2962
682900/154750
Schnee
Hendar Furggu
2310
679480/131920
Wind
Martschenspitz
2688
678630/131280
Schnee
Fontane
2220
698230/146800
Wind
Tremorgio
2669
696880/148700
6
6
BOG
CAM
Bosco Gurin
Campolungo
TI
TI
6
FRA
Frasco
TI
Schnee
Efra
2100
708903/132853
6
DTR
Doetra
TI
Schnee
Preda
2060
709700/155650
Wind
Costa
2391
709480/156200
6
FUS
Fusio
TI
Schnee
Alpe di Roed
2390
690825/143470
6
MES
Mesocco
GR
Schnee
Pian Grand
2380
732355/141755
Wind
Piz Pian Grand
2689
732000/142120
Schnee
Schneestation
2070
709800/147800
Wind
Windstationen
2302
709700/146980
Schnee
Schneestation
2450
718450/147400
Wind
Windstationen
2580
717775/146825
Schnee
Schneestation
2270
690100/156000
Wind
Windstationen
2448
689900/156000
6
6
6
7
NAR
SIM
VAL
BER
Nara
Simano
Vallascia
Bernina
TI
TI
TI
GR
Schnee
Motta Bianco
2450
799100/144300
Schnee
Puoz Bass
2620
790350/146200
Wind
Lagalb
2959
798650/145520
7
BEV
Bever
GR
Schnee
Valetta
2510
783930/157050
Wind
Cho d‘Valetta
2490
785200/158150
7
KES
Kesch
GR
Schnee
Porta d‘Es-cha
2725
788350/166300
Wind
Piz Muera
3160
788500/167050
7
LAG
Piz Lagrev
GR
Schnee
Schneestation
2730
777150/147050
Wind
Windstationen
3085
776275/146750
Schnee
Hangstation
1925
778350/145700
Schnee
Murtaroel
2360
818230/168460
Wind
Piz Dora
2951
819650/165525
7
OFE
Ofenpass
GR
7
SMN
Samnaun
GR
Schnee
Ravaischer Salaas
2520
820750/204680
7
VIN
Vinadi
GR
Schnee
Alpetta
2730
828750/202250
Wind
Piz Mezdi
2920
828520/202400
7
ZNZ
Zernez
GR
Schnee
Puelschezza
2680
797300/175080
Wind
Sarsura Pitschen
3134
795660/175750
30
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
eingeführt. Die lokalen Stationen werden durch
die nationale Zentrale am SLF abgefragt und im
Infomanager dargestellt. Da sie jedoch sehr lokalen Informationscharakter besitzen, werden sie
von den Standard-IMIS Stationen unterschieden,
die regionalen Informationscharakter besitzen. Die
lokalen Stationen des Winters 2004 / 2005 sind in
Tabelle 3.7 aufgelistet.
Die Schneestation Crap Masegn im Skigebiet
Flims / Laax wurde bereits vor 10 Jahren verlegt,
die Koordinaten jedoch nicht angepasst. Das wurde nun nachgeholt: Bisher 733300 / 188600, neu
733050 / 189875). Die Meereshöhe von 2330 m
bleibt unverändert.
3.2 Zusätzliche Daten für die Analyse
der Schnee- und Lawinensituation
Den Lawinenprognostikern stehen neben den
Schnee- und Lawinen-Beobachterdaten und den
meteorologischen Daten der automatischen ENET
und IMIS Stationen noch viele weitere meteorologische Daten – aktuelle und prognostische – sowie
Schneedeckenmodelldaten für die Analyse der
aktuellen Schnee- und Lawinensituation und für
die Prognose zur Verfügung. Da sich für den Winter
2004 / 2005 diesbezüglich nichts verändert hat,
wird für einen detaillierten Überblick der zusätzlichen Daten für die Analyse der Schnee- und Lawinensituation an dieser Stelle auf den Winterbericht
2002 / 2003 (Pielmeier et al., 2005) verwiesen.
3.3 Software für die Datenverarbeitung
Um die täglich einfliessende Datenflut zu sammeln, aufzubereiten, zu visualisieren und zu analysieren und daraus die verschiedenen Produkte zu
erstellen, stehen den Lawinenprognostikern verschiedenste Softwareprogramme zur Verfügung,
die von den Teams Warnsysteme und Informatik
für die Lawinenwarnung des SLF entwickelt und
unterhalten werden. Auch hier hat sich nichts
Wesentliches geändert, weshalb für einen detaillierten Überblick an dieser Stelle auf den Winterbericht 2002 / 2003 (Pielmeier et al., 2005) verwiesen wird.
Abb. 3.5: ENET Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004 / 2005
31
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 3.6: ENET Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004 / 2005.
Region
Indikativ
1 westlicher Alpennordhang
1 westlicher Alpennordhang
2 zentraler Alpennordhang
4 Wallis
4 Wallis
4 Wallis
5 Nord- und Mittelbünden
5 Nord- und Mittelbünden
5 Nord- und Mittelbünden
6 Tessin
7 Südbünden
Stationsname
DIA
MAE
TIT
ATT
EGH
GOR
CMA
PMA
WFJ
MTR
NAS
Les Diablerets
Maennlichen
Titlis
Les Attelas
Eggishorn
Gornergrat
Crap Masegn
Piz Martegnas
Weissfluhjoch
Matro
Naluns
Schneestation
Koordinaten
Höhe
Windstation
Koordinaten
Höhe
584900/129200
638650/163175
674075/182080
587000/106000
650200/140800
626700/92900
733050/188875
760870/160875
780850/189260
713675/140800
814900/188750
2575
2165
2140
2545
2495
2950
2330
2430
2540
1890
2350
581920/130630
638480/162550
675400/180400
586850/105310
650280/141900
626800/92460
732820/189380
760250/160570
780620/189650
714250/140950
815380/189020
2966
2230
3040
2733
2893
3130
2472
2670
2693
2173
2400
Tab. 3.7: Lokale Stationen in den Schweizer Alpen im Winter 2004 / 2005. Stationen die mit einem * gekennzeichnet
sind verfügen zusätzlich über einen Schneeverfrachtungssensor.
Reg.
Indik.
Stationsname
Kanton
Stationsart
Name
Höhe
Koordinaten
1
4
5
5
5
5
5
5
6
LHO
ZER
ROT
DAV
DAV
PAR
SLF
FLU
FRA
Lauberhorn
Zermatt
Rothorn
Davos
Davos
Parsenn
SLF
Flüela
Frasco
BE
VS
GR
GR
GR
GR
GR
GR
TI
Schnee
Schnee
Schnee
Schnee
Schnee
Schnee
Schnee
Schnee
Wind
Russisprung
Alp Hermetje
Totälpli*
Grueniberg
Frauentobel*
Kreuzweg
Flüelastrasse
Flüelahospiz
Costa*
2166
2380
2700
2300
2330
2290
1560
2390
2170
638710/159185
621250/93900
765050/179550
779530/184975
779125/184125
780430/191680
783800/187400
791600/180975
706180/134330
3.4 Produkte der Lawinenwarnung
Mit einer breiten Produktpalette informiert das
SLF die Öffentlichkeit in verschiedenster Art und
Weise über die Schnee- und Lawinensituation. Die
nachfolgende Auflistung gibt einen Überblick über
die wichtigsten Produkte, die während des Winters
2004 / 2005 angeboten wurden. Die meisten Produkte befinden sich auf der beiliegenden CD
(Anhang B). Im Winter 2004 / 2005 wurde an der
Produktpalette nur wenig geändert. Diese Neuerungen werden nach der Auflistung der wichtigsten Produkte erläutert. Eine detaillierte Beschreibung der aktuellen Produktpalette sowie eine
Zusammenstellung der Verteilkanäle ist dem Winterbericht 2002/2003 (Pielmeier et al., 2005) zu
entnehmen.
– Nationales Lawinenbulletin sowie Gefahrenkarte (während der Wintersaison täglich, in der Nebensaison wöchentlich oder bei Bedarf, jeweils
auf deutsch, französisch und italienisch).
32
– Regionales Lawinenbulletin inklusive Gefahrenkarte (während der Wintersaison täglich und für
sieben Regionen: Berner Oberland, Zentralschweiz, Östlicher Alpennordhang, Valais Central – Bas-Valais – Alpes Vaudoises, Oberwallis,
Nord- und Mittelbünden, Südbünden).
– Radiointerview (während der Wintersaison täglich auf DRS1, zweimal pro Woche auf DRS3,
wöchentlich auf RadioRhône durch François
Dufour, Leiter der Aussenstelle l’Antenne ENA –
Valais à Sion).
– Neuschneekarte und 3-Tages Neuschneesummenkarte (während der Wintersaison täglich).
– Aktuelle Schneehöhenkarte auf der Referenzhöhe 2000 oder 2500 m, Schneehöhenkarte im
Vergleich zum langjährigen Mittelwerten (während der Wintersaison mindestens wöchentlich).
– Schneedeckenstabilitätskarte (während der Wintersaison mindestens zweiwöchentlich).
– WinterAktuell – Online-Wochenrückblicke zur
Schnee- und Lawinensituation in den Schwei-
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
zer Alpen (während der Wintersaison wöchentlich, in der Nebensaison monatlich).
– Frühinformation Starkschneefälle sowie Frühwarnung Schnee und Lawinen, in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz; bei Bedarf via IFKISInfomanager verfügbar.
– Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen.
Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr. Winterbericht SLF (jährlich).
– Lawinenunfälle in den Schweizer Alpen. Personen- und Sachschäden (jährlich).
Neuerungen:
– Aktuelle Schneehöhenkarte auf die Topografie
berechnet. Diese Schneehöhenkarte wird
während der Wintersaison einmal wöchentlich
veröffentlicht. Für den Einbezug der NOAAAVHRR-Satellitendaten ist ein wolkenfreier
Himmel für die Genauigkeit der Schneehöhenberechnung eine wichtige Voraussetzung. Deshalb ist die Ausgabe dieser Schneehöhenkarte
unter Einbezug von Satellitendaten nicht immer
möglich. Die Schneehöhenkarte zeigt berechnete Schneehöhen im 1 x 1 km-Raster, die auf
den Messwerten der Messstationen des SLF
und der MeteoSchweiz beruhen. An Tagen mit
geringer Bewölkung werden die Messwerte
durch NOAA-AVHRR-Satellitendaten der Remote Sensing Group der Universität Bern ergänzt. Aus den Satellitendaten wird in Bern
eine Schneebedeckungskarte berechnet. Diese Schneebedeckungskarte wird dann in die
Berechnung der Schneehöhenkarte mit einbezogen und verbessert den Verlauf der Schneegrenzen (Schnee ja / nein). Für die Berechnung
der Schneehöhen im 1 x 1 km-Raster wird ein
Ansatz verwendet, der sowohl den Einfluss der
Topographie auf die Schneehöhe als auch die
lokalen Messungen der Bodenstationen berücksichtigt.
– JournalBlanc: WinterAktuell-Übersetzung französisch (Aebi et al., 2005). Ab dem Winter
2004 /2005 erscheinen die Online-Wochenrückblicke zur Schnee- und Lawinensituation
auch auf französisch.
– 7. Auflage der Interpretationshilfe zum Lawinenbulletin und weiteren Produkten (Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (Hrsg.), 2004). Im Herbst 2004 wurde
eine vollständig überarbeitete Interpretationshilfe herausgegeben. Die Interpretationshilfe
soll dem Anwender helfen, den Inhalt der Lawinenbulletins in die Praxis umzusetzen. Mit dieser Auflage erscheint auch wieder eine Interpretationshilfe auf italienisch. Die aktuellste
Version der Interpretationshilfe in Deutsch,
Französisch und Italienisch ist immer im Internet auf der SLF-Homepage verfügbar (http://
www.slf.ch/info/Interpretationshilfe_de.pdf).
3.5 Mitglieder des Lawinenwarndienstes Winter 2004 / 2005
Während des hydrologischen Jahres 2004 / 2005
setzte sich der Lawinenwarndienst aus folgenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen:
Thomas Stucki (Leitung), Monique Aebi, HansJürg Etter, Stefan Harvey, Christine Pielmeier,
Thomas Wiesinger, Benjamin Zweifel. Zudem erhielt der Lawinenwarndienst während der Wintersaison Unterstützung durch die Praktikantin
Bianca Guggenheim.
33
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
4
Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen
Christine Pielmeier
4.1 Allgemeines
In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Schneedecke und der Lawinengefahr in den Schweizer
Alpen für das hydrologische Jahr 2004 / 2005, d.h.
vom 1. 10. 2004 bis zum 30. 9. 2005 beschrieben.
Des Weiteren enthält das Kapitel Informationen zu
den Ausgabeperioden der Lawinenbulletins und
zur Verteilung der Gefahrenstufen.
4.2 Monatliche Beschreibung der
Schneedeckenentwicklung und
Lawinengefahr
4.2.1 Oktober 2004: Mild, ergiebige Niederschläge nur im Süden, kurzer Wintereinbruch Mitte Oktober
Das Winterberichtsjahr 2004 / 2005 begann mit
einer normalen Schneesituation. Aufgrund mehrerer Septemberniederschläge war Anfang Oktober
oberhalb von rund 2500 m an schattseitigen Hängen eine dünne Schneedecke vorhanden. Insgesamt waren die Lufttemperaturen im Oktober bei
meist west- bis südwestlicher Höhenströmung
relativ mild, anfangs Oktober sogar ausserordentlich mild. Die Niederschlagsmengen waren nur am
Alpensüdhang überdurchschnittlich. Mit häufigem
Föhn blieb es im Wallis, am Alpennordhang und in
Nordbünden eher zu trocken. Ein bedeutender
Wintereinbruch ereignete sich Mitte Monat mit
Schneefällen bis in die mittleren Lagen des Tessins, Graubündens und des zentralen und östlichen Alpennordhanges.
Anfang Oktober lag die Nullgradgrenze bei 3500 m
und die dünne Schneedecke in den hohen Lagen
schmolz. Vor allem im Unterwallis und im Tessin
regnete es zu Monatsbeginn häufig, während die
östlichen Gebiete der Schweizer Alpen bei Föhn
wetterbegünstigt waren. Am 5. 10. wurden beispielsweise in Chur 27,5 °C (Höchstwert seit 1958)
und in Engelberg, Disentis und Schuls 22 bis 24 °C
gemessen.
In einer Südstaulage fielen am 10. 10. im Tessin
oberhalb von rund 2500 m 20 bis 50 cm Neuschnee. Am 15. 10. intensivierten sich die Niederschläge im Süden erneut und griffen in der Folge
auch auf den Norden über. Vor allem in der Surselva und in den Glarner Alpen schneite es dabei
bis in mittlere Lagen. In Nord- und Südbünden
sowie im Wallis und am zentralen und westlichen
Alpennordhang schneite es mit 5 bis 20 cm deut-
lich weniger. Mit der ersten Mitteilung zur Lawinengefahr der Saison 2004 / 2005 wurde am 14. 10.
auf die erhöhte Gefahr von Rutschen hingewiesen,
die vor allem auf dem glatten Untergrund abglitten. Die Gefahr bei diesen frühwinterlichen
Schneefällen bestand weniger in einer Verschüttung sondern mehr im Mitreissen, das zum Absturz führen konnte.
Bis zum 20.10. kletterte die Nullgradgrenze wieder
auf 4000 m und die dünne Schneedecke schmolz
auch an Nordhängen bis auf 2500 m wieder ab.
Zwischen dem 25. und 27. 10 fielen im Hochgebirge des nördlichen Tessins und im Rheinwaldgebiet 100 bis 150 cm Schnee. Nach Norden hin
nahmen die Neuschneemengen deutlich ab. Oberhalb von 2500 m lag Ende Oktober nur eine dünne
Schneedecke mit folgenden Schneehöhen: am
Alpensüdhang 20 bis 40 cm, am Alpenhauptkamm
bis zu 20 cm und nördlich des Alpenhauptkammes
maximal 10 cm.
Mit weiteren Mitteilungen zur Lawinengefahr vom
18., 25., und 29. 10. wurde jeweils vor den Neuschneefällen auf die erhöhte Gefahr von feuchten
Rutschen und kleine Lawinen hingewiesen. Eine
erhöhte Gefahr von trockenen Schneebrettlawinen
bestand meist nur im Hochgebirge. Im Oktober
ereigneten sich keine Schadenlawinen.
4.2.2 November 2004: In den Bergen kalt,
zögerliches Einschneien, ergiebige
Schneefälle nur im Süden
Im Gegensatz zum Oktober, als die Niederschlagsmengen im Süden überdurchschnittlich und im
Norden durchschnittlich waren, waren sie im November im Süden durchschnittlich und im Norden
nur noch unterdurchschnittlich.
Zu Beginn des Monats fielen in einer Südstaulage
vom 1. bis zum 3. 11. am Alpensüdhang ergiebige
Niederschlagsmengen. Im Hochgebirge, d. h. oberhalb von 3000 m, betrug der Neuschneezuwachs
bis zu 100 cm. Zeitweise regnete es aber auch bis
auf 3000 m und die noch vorhandene Schneedecke
wurde bis in diese Höhenlage stark durchfeuchtet
resp. sie schmolz wieder ab. Im Höhenbereich von
2700 bis 3400 m kam es in den Hauptniederschlagsgebieten zu mehreren Lawinenabgängen.
Dabei handelte es sich um spontane Rutsche und
kleine Lockerschneelawinen, die teilweise gemischt mit Murgängen abgingen. Schäden entstanden dabei keine. Gleichzeitig wurden im Norden bei starkem Föhn in den mittleren Berglagen
ausserordentlich hohe Lufttemperaturen erreicht.
35
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Beispielsweise wurden am 2. 11. in Davos (1590 m)
16,7 Grad und in Disentis (1190 m) 19,2 Grad gemessen. Im weiteren Verlauf der ersten Novemberhälfte wechselten sich Nord- und Südstaulagen häufig ab, aber sie brachten insgesamt wenig Neuschnee. Zwischen dem 4. und 9. 11. erreichte schwach feuchte und sehr kalte Polarluft
aus Norden die Schweizer Alpen. Am Alpennordhang schneite es 10 bis 30 cm, die Schneefallgrenze sank dabei auf 600 m ab. Unterhalb von
2800 m fiel der Neuschnee meist auf aperen Boden. Nur in Lagen darüber existierte bereits eine
geschlossene, aber dünne Altschneedecke. Und
nur dort war der Neuschnee für die Lawinenbildung relevant. Mit Bezug auf diese Höhenlagen
wurden am 5. und 8. 11. Mitteilungen zur Lawinengefahr herausgegeben. Oberhalb von rund 2800
m war die Lawinengefahr vor allem an Schattenhängen erhöht, in Lagen darunter waren Gefahrenstellen sehr selten und befanden sich meist nur
in schattseitigen Rinnen und Mulden. Gleichzeitig
war der Süden mit Nordföhn wetterbegünstigt.
Zwischen dem 10. und 12. 11. fielen am Alpensüdhang 20 bis 40 cm Neuschnee. Zunächst schneite
es auch hier bis in tiefe Lagen. Die Schneefallgrenze stieg im Verlauf der Niederschläge von 800 m
auf 1600 m an. Vorübergehend war aufgrund
frischer Triebschneeansammlungen, die auf einer
geschlossenen Altschneedecke zu liegen kamen,
die Lawinengefahr erhöht. Eine schwache Nordstaulage brachte am 13. und 14. 11. am Alpennordhang 10 bis 30 cm Schnee. Die Nullgradgrenze
sank auf rund 500 m. Die Schneefälle waren diesmal von starken bis stürmischen Höhenwinden
begleitet. Da am Alpennordhang noch relativ wenig
Schnee lag, waren die Gefahrenstellen für Lawinenauslösungen auch nach diesen mässigen
Schneefällen immer noch wenig verbreitet und
klein.
Die zweite Novemberhälfte war trockener, und mit
zwei Unterbrechungen war es meist auch wieder
milder. Bereits am 14. 11. stieg die Nullgradgrenze
von 400 auf 2000 m und bis 18. 11. herrschte sonniges Hochdruckwetter. Dennoch führte der hohe
Temperaturgradient in der Schneedecke an Schattenhängen der Hochlagen – verursacht durch die
negative Energiebilanz der Schneedecke mit langwelliger Abstrahlung an der Schneeoberfläche bei
klarem Himmel und fehlender kurzwelliger Einstrahlung – zur aufbauenden Umwandlung des
Schnees. Die Schneekristalle wuchsen, wurden
kantig und kohäsionslos. Dadurch wurde die dünne Schneedecke insgesamt locker und sie neigte
nicht zur Bruchausbreitung.
Mit einer Nordwestlage kühlte es am 19. 11. wieder
markant ab. Die Schneefallgrenze sank wieder bis
in die Niederungen. Vom 19. bis 21. 11. fielen bei
stürmischem Nordwestwind im Norden 20 bis 50
36
cm und im Süden 5 bis 15 cm Schnee. Der Schnee
wurde dabei sehr unregelmässig abgelagert. Auf
Gipfeln, Bergkämmen und -rücken wurde er hart
gepresst oder fast gänzlich abgeblasen. In kammfernen Rinnen und Mulden sowie an windgeschützten Hanglagen sammelte sich der Triebschnee an. Durch den Windeinfluss war er meist
gebunden und dort, wo er auf einer durchgehenden Altschneedecke lagerte, war die Lawinengefahr erhöht. In den Mitteilungen vom 18. und 20. 11.
wurde auf die erhöhte Lawinengefahr durch leicht
auslösbare Triebschneeansammlungen hingewiesen. Nicht das Alpengebiet betreffend, aber trotzdem markant, war in dieser Phase auch die ausserordentlich starke Bisenströmung mit Windgeschwindigkeiten bis über 100 km/h im Genferseegebiet und auf den Jurahöhen. Auch auf der
Alpensüdseite erreichte der Nordföhn Windgeschwindigkeiten um 100 km/h.
Vom 22. bis 28. 11. war es dann wieder trocken
und milder. Die Nullgradgrenze stieg auf 2800 m
an und durch die Wärme setzte und verfestigte
sich der Neuschnee rasch. Die Lawinengefahr
nahm schnell ab. Die Schneehöhen waren am
29. 11. im gesamten Alpengebiet der Schweiz stark
unterdurchschnittlich. Am meisten Schnee lag am
Alpennordhang, in Nordbünden und im Simplongebiet (Abb. 4.1). Skitouren waren um diese Zeit
noch nicht möglich. In einer Mitteilung vom 26. 11.
wurde auf die unterdurchschnittliche Schneelage
mit geringer Lawinengefahr hingewiesen.
Ende November zeigte die Schneedecke überall
deutliche Windspuren: Gipfel und Kammlagen waren stark winderodiert und verbreitet aper. Ein Muster, das in einigen schneearmen Regionen über
den ganzen Winter erhalten blieb.
Zum Monatswechsel fielen in einer Südstaulage
vom 29. 11. bis zum 1. 12. in den südlichen Vispertälern sowie im Simplongebiet 40 bis 70 cm
Schnee. Auch im Goms, im nördlichen und mittleren Tessin und im Oberengadin kehrte mit 20 bis
40 cm der Winter ein. Die Schneefallgrenze lag bei
1000 m. Der mässige bis starke Wind aus südlichen Richtungen bildete teils grosse Triebschneeablagerungen. Die Lawinengefahr stieg im Süden
deutlich an. Mit einer Mitteilung wurde am 29. 11.
auf die erhöhte Lawinengefahr am Alpensüdhang
und am Alpenhauptkamm hingewiesen.
Da sich die Lawinenaktivität im November hauptsächlich auf die hohen Lagen beschränkte und
sich zu dieser Zeit, wie jedes Jahr, noch keine oder
erst sehr wenige Beobachter in der Höhe aufhielten, waren die Rückmeldungen aus dem Gelände
sehr spärlich. Dies erschwerte es dem Lawinenwarndienst, die Einschätzung zur Lawinengefahr
zu überprüfen und Angaben zur Lawinenaktivität
zu machen. Im November wurden keine Schadenlawinen gemeldet.
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.1: Schneehöhenverteilung am 29. 11. 2004 auf 2000 m gerechnet, basierend auf Messungen der IMIS, ENET,
VG, KS und MS Stationen, die sich in Höhenlagen zwischen 1600 und 2400 m befinden. In dieser Höhe lagen am
Alpennordhang, in Nordbünden und im Simplongebiet 20 bis 50 cm Schnee, sonst 5 bis 20 cm. Die Schneehöhen
waren für die Jahreszeit stark unterdurchschnittlich.
Abb. 4.2: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im November 2004 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
37
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
4.2.3 Dezember 2004: Unterdurchschnittliche
Schneelage und Kälte führten zu
schlechtem Schneedeckenaufbau und
mit Neuschnee zur ersten Phase erhöhter Lawinenaktivität
Im Dezember hielt die stark unterdurchschnittliche
Schneelage zunächst an. Die dünne Schneedecke
entwickelte sich zunehmend zu einem später
schwachen Schneedeckenfundament. Erst ab
Monatsmitte fielen bedeutende Schneemengen in
den Schweizer Alpen. Diese führten aufgrund des
schwachen Schneedeckenaufbaues zum ersten
Lawinenzyklus des Winters 2004 / 2005 mit spontanen und künstlich ausgelösten trockenen
Schneebrettlawinen, die zu Personen- und Sachschäden führten.
Zu Beginn des Monats fielen am Alpensüdhang
und im Oberengadin bis einschliesslich 03. 12.
noch wenige Zentimeter Neuschnee in der Südstaulage, die bereits am 29. 11. begonnen hatte.
Anfang Dezember konnten nur am Alpensüdhang
und in den südlichen Vispertälern aufgrund des
Schneefalls vom 29. 11. bis 03. 12. durchschnittliche Schneehöhen verzeichnet werden. Im Norden waren die Schneehöhen stark unterdurchschnittlich. Auch in hohen Lagen lag ausserordentlich wenig Schnee für die Jahreszeit. Die
Lawinengefahr war in den südlichen Gebieten mit
Neuschnee mässig, in den übrigen Gebieten gering. Die erste Dezemberhälfte war bis am 16. 12.
von einer stabilen Hochdrucklage mit Strahlungswetter in den Bergen und Nebelwetter im Mittelland geprägt. Der Neuschnee von Anfang Monat
setzte und verfestigte sich. Verbreitet bildete sich
auf der Schneedecke eine Oberflächenreifschicht,
mit Reifkristallen von bis zu mehreren Millimetern
Grösse. Nur an Sonnenhängen wurde der Oberflächenreif am Tag jeweils wieder aufgelöst (sublimiert). Die dünne Schneedecke wurde vor allem
im Norden stark aufbauend umgewandelt. In den
bodennahen Schichten bildeten sich weiterhin Becherkristalle. Verbreitet war die Schneedecke sehr
locker und neigte nicht zur Bruchausbreitung. Daher war ab dem 13. 12. die Lawinengefahr im ganzen Schweizer Alpengebiet gering. In den nörd-
Abb. 4.3: Schneehöhenverteilung am 16. Dezember 2004 auf 2000 m gerechnet, basierend auf Messungen der IMIS,
ENET, VG, KS und MS Stationen, die sich in Höhenlagen zwischen 1600 und 2400 m befinden. Auf 2000 m lagen am
Alpennordhang gebietsweise sowie im Gotthardgebiet und am Alpensüdhang allgemein 20 bis 50 cm Schnee, sonst
5 bis 20 cm. Die Schneehöhen waren für die Jahreszeit am Alpensüdhang unterdurchschnittlich, in den übrigen Gebieten stark unterdurchschnittlich
38
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
lichen Gebieten war die Bodenrauhigkeit noch zu
gross für mittlere und grössere Lawinen. Einzelne
kleine Lawinen konnten lediglich in sehr steilen,
schattigen Rinnen oder Mulden, wo Altschneeschichten vorhanden waren, ausgelöst werden. Im
Süden wurde die Schneedecke ebenfalls zunehmend aufbauend umgewandelt und locker. Mitte
Dezember, am 14. 12., lagen an der Vergleichsstation Weissfluhjoch, Davos, GR (2540 m) nur 28 cm
Schnee. Weniger Schnee lag seit Messbeginn
(Winter 1936 /1937) nur im Jahr 1954 (18 cm) und
im Jahr 1949 (14 cm). Dagegen war die Schneelage in mittleren Höhenlagen, d.h. zwischen 1000
und 2000 m weniger aussergewöhnlich. An der
Vergleichsstation in Davos Dorf, GR (1560 m) gab
es seit Messbeginn (Winter 1945 / 1946) immerhin
acht Winter mit weniger Schnee als am 14. 12. 2004.
Die Schneehöhen am 16. 12. sind in Abbildung 4.3
dargestellt.
Von 17. bis 20. 12. fielen in einer aktiven Westlage
folgende Neuschneemengen (Abb. 4.4): Wallis,
Gotthardgebiet und Alpennordhang verbreitet 50
bis 120 cm, nördliche Voralpen und nördliches
Tessin 20 bis 80 cm, Nord- und Mittelbünden und
Unterengadin 20 bis 50 cm, mittleres Tessin sowie
Oberengadin und Bündner Südtäler bis 20 cm.
Ganz im Süden fiel kaum Schnee. Die Schneefallgrenze lag zwischen 500 m und 1500 m. Am 18. 12.
schneite es bis in die Tallagen. Am 19.12. stiegen
die Temperaturen von rund minus 10 Grad auf minus 2 Grad an (auf 2000 m), bevor sie am 20.12.
wieder auf minus 8 Grad absanken. Während dieser 4tägigen Niederschlagsperiode wehte der
Wind meist stürmisch aus westlicher und nordwestlicher Richtung.
Der starke Wind verfrachtete viel lockeren Neuund Altschnee und es entstanden zum Teil
grossflächige und mächtige Triebschneeablagerungen. Die Altschneedecke war vor allem in Nordhängen wenig tragfähig und die Verbindung des
Neuschnees zum Altschnee wurde durch den
eingeschneiten Oberflächenreif erschwert. Die
Lawinengefahr stieg entsprechend markant. Erst
am 16. 12. begann die tägliche Ausgabe des Nationalen Lawinenbulletins. Am 17. 12. begann auch
die tägliche Ausgabe der sieben Regionalen Lawi-
Abb. 4.4: Die Neuschneesummen vom 16. bis 20. 12. 2004, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen in Höhenlagen
zwischen 600 und 3300 m. Am meisten Schnee fiel am nördlichen Alpenkamm und im Gotthardgebiet. Ganz im
Süden fiel kaum Schnee.
39
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
nenbulletins und es erschien die erste Frühinformation Starkschneefälle des Winters 2004 / 2005
(wie üblich in Zusammenarbeit mit der Meteo
Schweiz). Am 18. 12. stieg die Lawinengefahr in
den westlichsten Gebieten des Wallis auf die Stufe
«Gross» an. Danach herrschte überwiegend erhebliche Lawinengefahr. In den niederschlagsreichen Gebieten wurde aber weiterhin auf mögliche spontane Lawinen kleinen und mittleren Ausmasses hingewiesen. Grosse Lawinen, die in Tallagen vorstossen, wurden in dieser Phase nicht
erwartet und auch nicht gemeldet, da vor der Niederschlagsperiode ausserordentlich wenig Schnee
lag. Zwischen dem 18. und dem 19.12. gingen vor
allem im Wallis und am westlichen Alpennordhang
spontane Lawinen mit meist kleinen und mittleren
Ausmassen nieder. Bis zum 21.12. nahm dann
auch im Osten die Lawinenaktivität zu. Die Sprengungen zur künstlichen Lawinenauslösung waren
meist erfolgreich, auch vereinzelte Personenauslösungen wurden gemeldet. Aufgrund von Sturmwind und Neuschnee war die Sicht so stark eingeschränkt, dass man davon ausgehen muss, dass
während dieser ersten Phase erhöhter Lawinenaktivität viele Abgänge erst mit dem ersten Aufklaren
beobachtet werden konnten.
Zwischen dem 20. und dem 22. 12. war es mit
Zwischenhocheinfluss sonnig und sehr kalt. Zur
Wintersonnenwende am 21. 12. wurde auf fast
allen Bergstationen der Schweizer Alpen die maximale Sonnenscheindauer von über acht Stunden
gemessen. Die Nächte waren jeweils klar und die
Schneeoberflächentemperatur kühlte bis unter
minus 30 Grad ab. Oberflächennah entstand eine
lockere, aufgebaute Schneeschicht, auf der sich
wieder verbreitet Oberflächenreif bildete. Ab dem
21. 12. nahm die Gefahr von spontanen Lawinen
deutlich ab. Für Schneesportler im freien Gelände
war die Situation aber noch kritisch: Aufgrund des
schwachen Schneedeckenfundamentes blieb die
Auslösewahrscheinlichkeit von Schneebrettlawinen
durch Personen hoch, und die Gefahrenstellen
waren sehr verbreitet. Die Schneedeckenstabilitätskarte in Abbildung 2.1 und das Photo eines
Schneeprofiles in Abbildung 4.5 illustrieren die
Instabilität und den ungünstigen Schneedecken-
Abb. 4.5: Schneeprofil vom 24. 12. 2004 in einem Nordhang auf 2520 m im Parsenngebiet bei Davos, GR. Der 36 °
steile Kleinhang wurde beim Betreten ausgelöst (Gleitfläche am Übergang Neu- zu Altschnee, siehe gestrichelte
Linie). Durch die Abstützung der Schneedecke am Hangfuss glitt das Schneebrett nur wenige Zentimeter ab. Das
30 cm mächtige Schneedeckenfundament unterhalb der gestrichelten Linie bestand weitgehend aus Tiefenreif. Darüber befand sich der lockere, aber gebundene neuere Schnee sowie eine ganz feine Kruste an der Oberfläche. Dieser
ungünstige Schneedeckenaufbau war zu dieser Zeit typisch für die Schattenhänge der meisten Regionen der Schweizer Alpen (Foto: SLF/T. Stucki, 24. 12. 2004).
40
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
aufbau in der zweiten Dezemberhälfte 2004. Zahlreiche Personenauslösungen, darunter auch Fernauslösungen von Lawinen, wurden in dieser Phase
gemeldet. Die Lawinengefahr blieb auf der Stufe
«Erheblich». Mässige Lawinengefahr herrschte nur
in den westlichen Voralpen, im mittleren und südlichen Tessin, im Rheinwald und im Avers sowie im
Engadin und in den Bündner Südtälern. Am 23. 12.
trat mit einer schwachen Störung eine markante
Erwärmung ein, die im Süden bis am 24. 12. anhielt. Die Lufttemperaturen stiegen um rund 8
Grad an. Im Mittelland schmolz die dünne Schneedecke, und es gab dort keine weisse Weihnachten. Mit starkem Westwind wurde der lockere,
oberflächennahe Schnee verfrachtet. Der abgelagerte Triebschnee hatte wegen der lockeren
Schneeoberfläche und dem Oberflächenreif keine
gute Verbindung zur Altschneedecke. Die Lawinensituation war zu Beginn der Weihnachtsferien
und bis über den Jahreswechsel hinaus besonders kritisch für Schneesportler. Die Lawinenge-
fahr blieb in weiten Teilen der Schweizer Alpen bis
zum Jahresende 2004 auf der Stufe «Erheblich».
In einer Südwestlage begann es am 25. 12. mit
stürmischem Südwestwind erneut zu schneien.
Vom Simplon- über das Gotthardgebiet bis zur
Bernina und südlich davon fielen 20 bis 50 cm
Schnee, nördlich davon deutlich weniger (Abb.
4.6). Im nördliche Tessin fielen bis zu 70 cm
Schnee. Am Alpensüdhang schneite es bis in die
Niederungen und eine weisse Weihnacht war dort
gesichert.
Von 28. 12. auf 29. 12. fielen in einer Nordstaulage
bei starkem Nordwind am Alpennordhang 20 bis
40 cm Schnee (Abb. 4.7) bei einer Schneefallgrenze bis in die Niederungen. In allen Niederschlagsphasen der letzten Dezemberwoche wurde der
Neuschnee und die lockere Altschneedecke intensiv umgelagert und vor allem in kammfernen
Rinnen und Mulden entstanden teils mächtige
Triebschneeablagerungen. Luvseitige Kammlagen
wurden blank gefegt.
Abb. 4.6: Die 2-Tages-Neuschneesummen vom 25. bis 27. 12. 2004, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen in
Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Die Hauptniederschlagsgebiete waren der Alpenhauptkamm vom Simplon
bis in die Bernina und südlich davon.
41
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.7: Die 2-Tages-Neuschneesummen vom 28. bis 30. 12. 2004, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen
in Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Mit 20 bis 40 cm fiel am meisten Schnee am Alpennordhang.
Abb. 4.8: Im langjährigen Vergleich waren die Schneehöhen Ende Dezember meist durchschnittlich. Nur in Graubünden lag immer noch deutlich weniger Schnee als normal um diese Jahreszeit.
42
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Ab dem 29. 12. klarte es von Westen her auf. Zum
Jahresabschluss 2004 schien am 30. und am
31. 12. wieder die Sonne in den Schweizer Bergen.
Innerhalb von drei Tagen stiegen bis zum 31. 12.
die Lufttemperaturen markant um bis zu 15 Grad
an, sodass die Nullgradgrenze an Silvester teilweise bei 3000 m lag.
Ende Dezember war die Schneelage in den meisten Gebieten durchschnittlich (Abb. 4.8). Der
Schnee war sehr locker. Aufgrund des schwachen
Schneedeckenfundamentes waren die Bedingungen für Skitouren und Variantenabfahrten nach
wie vor ungünstig.
In der zweiten Dezemberhälfte wurden zahlreiche
Lawinenabgänge mit Personenauslösungen und
auch mit Fernauslösungen gemeldet. Zwischen
dem 22. 12. und dem 30. 12. verunglückten 5 Personen tödlich in Lawinen. Der erste tödliche Lawinenunfall in den Schweizer Alpen im Winter
2004 / 2005 ereignete sich am 22. 12. im Gebiet
Hoch-Ybrig, SZ. Zwei Personen wurden auf einer
Tourenabfahrt in einem Nordhang auf rund 2000
m von einer Lawine erfasst, wobei eine Person nur
noch tot geborgen werden konnte. Am 26. 12. verunglückte eine Person tödlich bei einem Lawinenunfall am Piz Davo Lai im Val Fenga, GR. Am 27. 12.
verunglückte ein Variantenfahrer am Col de Chassoure, Verbier, VS tödlich in einer Lawine. Am
30. 12. kam es am Albristhorn, BE zu einem Lawinenunfall, bei dem eine Person auf einer Skitourenabfahrt tödlich verunglückte. Ebenfalls am
30. 12. verunglückte eine Person tödlich auf einer
Skitourenabfahrt am Pigne d’Arolla, VS (Zweifel,
2007).
4.2.4 Januar 2005: Schwacher Schneedeckenaufbau und Neuschnee führten zur
zweiten Phase erhöhter Lawinenaktivität
Zu Jahresbeginn 2005 war die Lawinensituation
für Schneesportler im freien Gelände angespannt.
Die Schneedecke war durch die Wirkung des Windes während der letzten Dezemberwoche sehr
unregelmässig verteilt. Kammnahe Lagen und Geländeerhebungen waren stark winderodiert und
teils sogar schneefrei. Der frisch verfrachtete
Schnee lag vorwiegend in den Südhängen und
war noch wenig verfestigt. In Schattenlagen hatte
die Schneedecke ein sehr schwaches Fundament.
Zwischen dem 01. und dem 3. 01. fielen am zentralen und östlichen Alpennordhang 15 bis 30 cm
Schnee. Bei einer Abkühlung um rund 10 Grad
sank die Schneefallgrenze am 02. 01. bis in die
Niederungen. Bei mässigem bis starkem Nord-
Abb. 4.9: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im Dezember 2004 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
43
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
westwind wurde bis zum 04. 01. viel Schnee verfrachtet und meist in Rinnen und Mulden abgelagert. Vom 03. 01. bis zum 05. 01. herrschte sonniges, kaltes und auf den Bergen windiges Winterwetter. In der Nacht auf den 06. 01. fielen am
Alpennordhang und in Nordbünden 5 bis 15 cm
Schnee, der wieder durch starken Westwind
verfrachtet wurde. Danach hielt bis zum 17. 01.
sonniges Hochdruckwetter an. Lediglich am
13. 01. fielen am Alpennordhang wenige Zentimeter Schnee. Der «Grosse Schnee» liess weiter auf
sich warten. Am 13. 01. 2005 lag auf dem Versuchsfeld Weissfluhjoch, Davos, GR auf 2540 m
mit 68 cm so wenig Schnee wie noch nie an einem
13. 01. seit Messbeginn im Jahr 1936 (Mittelwert
aus 69-jähriger Messreihe 136 cm). Besonders in
den höheren Lagen war Mitte Januar die Schneelage verbreitet unterdurchschnittlich, wogegen im
Bereich der Waldgrenze und darunter durchschnittliche Schneehöhen vorlagen. Der deutliche
Unterschied war vor allem auf den fehlenden
Herbstschnee und den Einfluss des Windes in höheren Lagen resp. auf den fehlenden Einfluss des
Windes in mittleren und tieferen Lagen zurückzuführen. In höheren Lagen waren Abfahrten und
Skitouren meist nur in triebschneegefüllten Rinnen
und Mulden möglich.
Die Schneedecke konnte sich während der ersten
Januarhälfte nur an den Sonnenhängen verfestigen (Expositionen Ost über Süd bis West). Teilweise bildete sich dort eine tragfähige Harschkruste und steile Südhänge aperten bereits aus. An
diesen Stellen nahm die Lawinengefahr markant
ab. An Schattenhängen (Expositionen West über
Nord bis Ost) blieb der Schnee pulvrig. Aufgrund
des schwachen Schneedeckenfundamentes und
der sich hier nur langsam stabilisierenden Triebschneeansammlungen blieb die Situation für
Schneesportler vor allem in den inneralpinen Gebieten anhaltend kritisch. Jedoch konnten Lawinen allmählich nur noch mit grosser Zusatzbelastung ausgelöst werden, was auch zunehmend an
Nordhängen der Fall war. Ab 12. 01. konnte verbreitet von mässiger Lawinengefahr ausgegangen
werden. Die Gefahrenstellen lagen aber oft genau
dort, wo genug Schnee für Variantenabfahrten
und Skitouren lag, nämlich in den nordseitigen,
triebschneegefüllten Rinnen und Mulden. Die
Schneedecke wurde an den Schattenhängen
durch die aufbauende Umwandlung verbreitet
locker bis zum Boden. Am 17. 01. herrschte vor
allem in den inneralpinen Gebieten noch mässige,
sonst geringe Lawinengefahr. Lawinenabgänge
wurden nur noch sehr vereinzelt gemeldet.
Mit einem Sturmtief und einer anhaltenden Nordstaulage endete am 18. 01. die rund zweiwöchige
Schönwetterphase. Diese Staulage brachte zwischen dem 18. und 26. 01. im Norden erstmals im
44
Winter 2004 / 2005 ergiebige Neuschneemengen.
Am Alpennordhang fielen 80 bis 200 cm Schnee,
lokal wurden sogar 240 cm gemessen. Im Wallis,
in Nord- und Mittelbünden sowie im Unterengadin
fielen 50 bis 120 cm, im nördlichen Tessin und im
Oberengadin 20 bis 50 cm. Im mittleren Tessin war
es weniger als 50 cm und im südlichen Tessin nur
noch wenige Zentimeter. Auch im Jura, in den
Alpentälern und im Mittelland fiel bis zu 40 cm
Schnee (Abb. 4.10).
Die Niederschläge waren zeitweise von Sturm und
von grossen Temperaturschwankungen begleitet.
In den höheren Lagen wehte der Wind bis zum
22. 01. stürmisch aus Nordwest (Windspitzen bis
zu 170 km/h). Dadurch wurden grosse Mengen an
Schnee verfrachtet. Am 23. und 24. 01. liess der
Wind dann etwas nach und wehte schwach bis
mässig aus Nord. Der Neuschnee wurde in dieser
Zeit sehr locker abgelagert. Danach wehte bis zum
31. 01. eine mässig bis starke und sehr böige Bise
und es entstanden weitere Triebschneeablagerungen auf der lockeren Neuschneeschicht. Bei
schwankenden Temperaturen regnete es zunächst
bis zum 21. 01. bis auf 1700 m hinauf. In den mittleren Lagen verband sich der Neuschnee daher
gut mit der Altschneedecke. Danach sank die
Schneefallgrenze stetig bis in die Niederungen ab
und ab dem 23.01. schneite es wieder bis ins Mittelland. In einer Bisenlage herrschte bis zum 31. 01.
klirrende Kälte in der ganzen Schweiz, mit rund
minus 18 Grad auf 2000 m. Die tiefste Temperatur
wurde in dieser Phase mit minus 29.5 Grad am
26. 01. auf dem Jungfraujoch, BE (3580 m) gemessen.
In den höheren Lagen war die Verbindung zwischen den Neuschneeschichten ungünstig und
zusätzlich entstanden grosse, kompakte und
störanfällige Triebschneeansammlungen. Dadurch
war die Schneedecke dort verbreitet sehr instabil
und es entwickelte sich eine noch intensivere Phase mit spontaner Lawinenaktivität als die erste des
Winters, in der zweiten Dezemberhälfte 2004. Die
Auslösewahrscheinlichkeit für Lawinen war sehr
hoch und die Gefahrenstellen waren verbreitet. Mit
dem Einsetzen der Niederschläge stieg die Lawinengefahr am 19. 01. deutlich an und erreichte vor
allem am Alpennordhang die Stufe «Erheblich». Im
weiteren Verlauf der Niederschlagsphase stieg die
Lawinengefahr im Norden verbreitet und wiederholt auf die Stufe «Gross» an. Ab 27. 01. blieb die
Lawinengefahr bis Ende Januar verbreitet auf der
Stufe «Erheblich» oberhalb von 1800 m. Am
Alpennordhang und im Wallis wurde die grösste
Lawinenaktivität beobachtet. Vereinzelte spontane Lawinen stiessen auch bis in die Täler vor. Da
diese Lawinen kein grosses Volumen annahmen,
verursachten sie relativ wenig Schaden. Das ganze Ausmass der Lawinenaktivität konnte aufgrund
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.10: Die 9-Tages-Neuschneesumme vom 18. bis 27. 01. 2005, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen in
Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Am meisten Schnee fiel mit 100 bis 200 cm am Alpennordhang, lokal fielen
sogar bis zu 240 cm. Im Jura, in den Alpentälern und im Mittelland fielen bis zu 40 cm Schnee. Nach Süden nahmen
die Neuschneemengen ab.
des anhaltend schlechten Wetters nicht direkt beobachtet, sondern nur abgeschätzt werden. Sicherheitssprengungen waren meist positiv und
hatten teilweise auch Sekundärauslösungen zur
Folge. Vorsorglich wurden Strassen gesperrt und
teilweise war der Bahnverkehr eingeschränkt
(Oberalpbahn GR/UR, Strassen nach Zermatt VS,
Gadmen, Guttannen und am Brienzersee BE). In
den Voralpen wurden einige kleinere Passstrassen
geschlossen. Skigebiete hielten ihre Liftanlagen
zeitweise geschlossen oder öffneten die Skigebiete nur teilweise. Neben der spontanen Lawinenaktivität konnten schon bei kleinster Belastung der
Schneedecke Lawinen ausgelöst werden.
Bis Mitte Januar ereigneten sich zahlreiche Lawinenauslösungen durch Personen, wovon einige zu
Verletzungen führten. Zwischen dem 22. und
25. 01. gingen viele spontane Lawinen nieder. Einige Lawinen verursachten Sachschäden, jedoch
konnten durch künstliche Lawinenauslösungen
grössere Schäden vermieden werden. Besonders
am 22. 01. wurden viele Lawinen von Personen
ausgelöst, einige Personen wurden dabei erfasst
und es kam auch zu Verletzten. Die Anrisse waren
dabei oft 1 bis 2 m hoch. Am 23. 01. verunglückten
drei Personen tödlich. Zwei Personen wurden auf
einer Variantenabfahrt in Crans Montana, VS von
einer Lawine erfasst und eine Person auf einer Variantenabfahrt in Saas Fee, VS (Zweifel, 2007).
Nach den ergiebigen Niederschlägen waren die
Schneehöhen am Alpennordhang und in Teilen
des zentralen und nördlichen Wallis stark überdurchschnittlich. Unterdurchschnittliche Schneehöhen gab es nur noch im mittleren Tessin und in
Südbünden. Am 27. 01. lagen auf 2000 m folgende
Schneehöhen:
Östlicher Alpennordhang und Teile des zentralen
Alpennordhanges: 200 bis 250 cm
Übriger Alpennordhang und nördliches Unterwallis: 120 bis 200 cm
Übriges Wallis (ohne Simplongebiet und Saastal),
südliches Gotthardgebiet und Nordbünden: 80 bis
120 cm
Simplongebiet, Saastal, übriges nördliches Tessin, Mittel- und Südbünden: 50 bis 80 cm
Mittleres Tessin: 20 bis 50 cm; im Sottoceneri
lagen nur wenige Zentimeter
Nachdem der grosse Neuschneezuwachs anfänglich zu einer hohen Lawinenaktivität führte, bewirkte die Setzung der grossen Schneemengen
eine Verfestigung und damit auch langsam die
45
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.11: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im Januar 2005 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
Abb. 4.12: Die 3-Tages-Neuschneesummen vom 31. 01. bis 03. 02. 2005, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen in
Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Am östlichen Alpennordhang, am nördlichen Alpenkamm, im Gotthardgebiet, in Nord- und Mittelbünden sowie im Engadin fielen verbreitet 20 bis 50 cm Schnee, sonst deutlich weniger. Am
Alpensüdhang blieb es trocken.
46
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Stabilisierung der Schneedecke am Alpennordhang und in den neuschneereichen Gebieten des
Wallis’ und Nordbündens. Das schwache Schneedeckenfundament war in diesen Regionen tief begraben und daher für Lawinenauslösungen durch
Einzelpersonen verbreitet nicht mehr relevant. In
den schneeärmeren inneralpinen Gebieten und
vor allem in Mittelbünden und im Engadin blieb
das schwache Schneedeckenfundament jedoch
noch bis in den Februar hinein relevant für Lawinenauslösungen.
4.2.5 Februar 2005: Erste Phase erhöhter
Nass- und Gleitschneelawinenaktivität
in den mittleren Lagen, Mitte Februar
dritte Phase erhöhter Aktivität von
trockenen Schneebrettlawinen, viele
Lawinenunfälle
Vom 31. 01. bis 02. 02. stellte sich eine Nordstaulage ein und vom Alpennordhang über Nord- und
Mittelbünden bis ins Engadin schneite es (Abb.
4.12). Mit starken bis stürmischen Nordwinden
griffen die Niederschläge teilweise auf den Alpensüdhang über. Nachdem es am 29. 01. auf 2000 m
verbreitet noch minus 18 Grad kalt war, stiegen bis
am 03. 02. die Temperaturen im Norden auf minus
8 Grad und im Süden auf minus 2 Grad an.
Der starke Nordwind während dieser Niederschlagsperiode verlagerte vor allem an Graten,
Kämmen und Geländerücken grosse Schneemengen. Hier waren viele Stellen nach den Niederschlägen erneut blank gefegt oder schneearm. In
den mittleren und tiefen Lagen wurde der Neuschnee bei den tiefen Temperaturen trotz des
Windeinflusses recht locker abgelagert, und er
verband sich gut mit der Altschneedecke. Vielerorts lag unterhalb der Waldgrenze mehr Schnee
als in den höheren Lagen. Bei verbreitet erheblicher Lawinengefahr stand die künstliche Lawinenauslösung im Vordergrund. Gefahrenstellen
befanden sich vor allem an den Steilhängen mit
frischem Triebschnee: An steilen Nordhängen, da
dort die Schneedecke allgemein schwach verfestigt war, und an steilen Südhängen, da besonders dort der störanfällige Triebschnee lag. Besonders in kammnahen, aber auch in kammfernen
leeseitigen Rinnen und Mulden entstanden teils
grosse Triebschneeansammlungen, die sich aufgrund ihrer Mächtigkeit relativ rasch stabilisierten.
Am Alpensüdhang ohne nördliches Tessin und in
den westlichen Voralpen herrschte mässige Lawinengefahr.
Die Staulage schwächte sich ab dem 03. 02. ab
und unter Hochdruckeinfluss trockneten die Luftmassen von Westen und Süden her ab. Bis am
10. 02. herrschte sonniges und windschwaches
Winterwetter. Die Temperaturen auf 2000 m blie-
ben zwischen minus 6 Grad und minus 1 Grad. In
den schneereicheren Gebieten des Alpennordhanges verfestigte sich die Schneedecke gut. An
Südhängen ging dies aufgrund der tageszeitlichen
Erwärmung und nächtlichen Abstrahlung am
schnellsten voran. Oberflächlich bildete sich an
steilen Südhängen eine brüchige Schmelzharschkruste. Vor allem in Wald- und Tallagen bildete
sich verbreitet grosser Oberflächenreif. Die Lawinengefahr nahm vor allem am Alpennordhang, im
nördlichen Wallis sowie in Teilen Nordbündens ab.
Bei mässiger Lawinengefahr standen dort Lawinenauslösungen durch grosse Zusatzbelastung
im Vordergrund. Durch die Strahlung lösten sich
aus sehr steilen, felsigen Südhängen lockere
feuchte Rutsche. In tiefen und mittleren Lagen
lösten sich an stark besonnten Grashängen Gleitschneerutsche und -lawinen.
In den schneeärmeren, inneralpinen Regionen
zwischen dem nördlichen Alpenkamm und dem
Alpenhauptkamm blieb die Auslösebereitschaft
mit geringer Zusatzbelastung hoch, vor allem an
den Nordhängen. Insbesondere war dies in Graubünden südlich des Prättigaus und nördlich des
Alpenhauptkammes sowie im Engadin der Fall.
Dort blieb die Lawinengefahr auf der Stufe «Erheblich». Die Verbreitung der Gefahrenstellen
nahm zwar auch hier langsam ab, aber die Auslösebereitschaft durch Einzelpersonen blieb vor
allem an Nordhängen hoch. Die Lawinen brachen
oft bis in bodennahe Schwimmschneeschichten
an, wodurch sie häufig mittelgross werden konnten. Da die gefährlichen Stellen kaum erkennbar
waren, war die Situation für Touren- und Variantenfahrer heimtückisch. Im Kanton GR starben
zwischen dem 05. und 08. 02. fünf Personen in
Lawinenunfällen (Zweifel, 2007). Erst am 11. 02.
war die Lawinengefahr auch hier mässig.
Eine zeitweise stürmische Westlage brachte am
11. und 12. 02. einen kurzen aber markanten
Warmlufteinbruch. Nur oberhalb von rund 2000 m
fiel Schnee. Am westlichen Alpennordhang und im
nördlichen Unterwallis fielen 30 bis 50 cm Schnee.
Am übrigen Alpennordhang und im übrigen Wallis,
im Gotthardgebiet und in Nordbünden mit Silvretta und Samnaun fielen 10 bis 30 cm Schnee. Der
Schneefall war im Westen sowie in den Voralpen
von starkem Westwind begleitet. In den hohen
Lagen entstanden am westlichen Alpennordhang
und im Unterwallis frische Triebschneeansammlungen. In tiefen Lagen schmolz die Schneedecke
durch den Regen ab und in mittleren Lagen wurde
sie stark durchfeuchtet und dadurch instabil. Dadurch kam es in den mittleren Lagen vor allem am
12. 02. zur ersten erhöhten Aktivität von kleinen
bis mittelgrossen Nass- und Gleitschneelawinen.
In der Folge kühlte es wieder ab und es blieb bis
Ende Februar hochwinterlich kalt. Zwischen dem
13. und 17. 02. fielen am Alpennordhang und im
47
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.13: Die 5-Tages-Neuschneesummen vom 12. bis 17. 02. 2005, gemessen an IMIS, VG und MS Stationen in
Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Am Alpennordhang und im nördlichen Wallis fiel mit 80 bis 120 cm am meisten Schnee. Nach Süden nahmen die Neuschneemengen ab.
Abb. 4.14: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im Februar 2005 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
48
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
nördlichen Wallis 80 bis 120 cm Schnee (Abb.
4.13), lokal auch mehr. In den übrigen Gebieten
nördlich einer Linie Rhone-Rhein, im Prättigau sowie in der Silvretta und in Samnaun fielen 50 bis
80 cm Schnee, sonst weniger. Am Alpensüdhang
fielen nur wenige Zentimeter Schnee. Am 13. 02.
lag die Mittagstemperatur auf 2000 m bei minus
9 Grad.
In der Nacht auf den 13. 02. wurden die stärksten
Winde dieser Sturmphase gemessen. Auf dem
Säntis, AR (2490 m) und auf dem Jungfraujoch,
BE (3580 m) wurden Böenspitzen bis zu 170 km/h
erreicht. Vor allem am 13. und 14. 02. entstanden
mit starken und stürmischen Westwinden in den
Hauptniederschlagsgebieten grosse Triebschneeansammlungen. Ab 15. 02. wehte eine mässige
Bise und etwas kleinräumiger wurde der lockere
Neuschnee noch bis zum 16. 02. weiter verfrachtet. Die grossen Triebschneeansammlungen wurden dabei überschneit. Die Verbindung zwischen
dem Neuschnee und der Altschneedecke war
teilweise ungünstig. In den inneralpinen Gebieten
war das Schneedeckenfundament schwach, nur
geringmächtig überdeckt und dadurch störanfällig. Während am 12. 02. die Hauptgefahr im Norden noch von Nassschneelawinen unterhalb von
rund 2000 m ausging, stieg in Lagen darüber die
Gefahr für trockene Schneebrettlawinen rasch an.
Vom 13. 02. bis 16. 02. wurde am Alpennordhang
gebietsweise die Stufe «Gross» ausgegeben. Die
spontane Lawinenaktivität für trockene Schneebrettlawinen war in dieser Phase erhöht. Jedoch
kam es mehrheitlich nur zu kleinen und mittleren
Abgängen. Die Lawinenbeobachtungen waren
durch das schlechte Wetter eingeschränkt. Tallawinen wurden keine gemeldet. Die feuchte
Schneedecke in den mittleren Lagen verhinderte
ein weites Vorstossen von Lawinen.
Ab dem 17. 02. setzte sich in der ganzen Schweiz
wieder Hochdruckeinfluss durch. Mit der intensiven Sonnenstrahlung bildete sich trotz tiefer
Lufttemperaturen zwischen dem 17. und 18. 02. an
ausgesprochen steilen Sonnenhängen eine dünne
Schmelzharschkruste. Bereits am 19. 02. zog aus
Nordwesten eine weitere Störung mit polarer,
leicht feuchter Kaltluft heran. In Schneeschauern
fielen vom 19. bis zum 22. 02. im westlichen Wallis
und am Alpennordhang 40 bis 60 cm Schnee,
südlich angrenzend waren es 15 bis 30 cm. Dieser
Neuschnee wurde sehr locker abgelagert, da er
sehr kalt und bei meist schwachem Wind fiel. Am
22. 02. hellte es von Westen her wieder auf und es
blieb bis am 25. 02. sonnig. Bei anhaltend tiefen
Temperaturen mit rund minus 10 Grad auf 2000 m
setzte und verfestigte sich der Neuschnee nur
langsam. Die Lawinengefahr blieb am Alpennordhang und in Teilen Graubündens bis am 25. 02. auf
der Stufe «Erheblich».
Wieder wurden vor allem aus Graubünden und
aus dem Wallis vermehrt durch Personen ausgelöste Lawinen gemeldet. An Südhängen glitten die
Lawinen auf der harten Schmelzharschkruste ab,
die oft von Oberflächenreif überlagert war. Sonst
waren Brüche zwischen dem leicht gebundenen
Neuschnee und der Altschneeoberfläche mit
Oberflächenreif verbreitet. Am 20. 02. ereignete
sich am Churer Joch in der Nähe des Skigebietes
Tschiertschen, GR ein tödlicher Lawinenunfall
(Zweifel, 2007). Am 24. 02. verschärfte eine kurze,
intensive Föhnphase innerhalb weniger Stunden
die Lawinengefahr in den höheren Lagen des
nördlichen Alpenkammes und in den westlichsten
Gebieten des Alpenhauptkammes. Der lockere
oberflächennahe Schnee war leicht verfrachtbar
und bildete meist kleine, kompakte Triebschneetaschen, die sich zum Teil spontan lösten und als
harte Schollen abglitten.
Am 25. 02. starben zwei Personen an den Folgen
eines Lawinenunfalles, als sie beim Eisklettern an
den Rochers de la Croix bei St-Gingolph, VS von
einer Lawinen erfasst wurden und abstürzten
(Zweifel, 2007).
Ab dem 26. 02. nahm die Auslösebereitschaft dieser lokalen Triebschneeansammlungen wieder
deutlich ab. Zwischen dem 26. und 28. 02. fielen
am Alpennordhang und im Unterwallis mit 10 bis
30 cm Schnee erneut unergiebige Niederschläge.
Die Schneefallgrenze lag aber weiterhin in den Tallagen. Der Neuschnee wurde bei meist schwacher
bis mässiger Bise vor allem in den Kammlagen
verfrachtet und dort meist als ungebundener
Triebschnee abgelagert, der kaum einen Einfluss
auf die Lawinengefahr hatte. Die Lufttemperaturen
lagen am 28. 02. auf 2000 m im Westen und Süden minus 14 Grad und minus 21 Grad im Osten.
Verbreitet bildete sich grosser Oberflächenreif an
der Schneeoberfläche.
In der letzten Februarwoche entwickelte sich der
Schneedeckenaufbau vor allem am Alpennordhang, im Wallis und im Gotthardgebiet günstig.
Die teils grossen Schneefälle, die seit Mitte Januar
2005 fielen, bildeten feste, ausreichend mächtige
Schichten, die das schwache Schneedeckenfundament überdeckten. Gegen Ende Februar
wurden aus diesen Gebieten keine Lawinenauslösungen im Schwimmschneefundament bekannt.
Weniger günstig war die Schneedecke in den inneralpinen Gebieten Graubündens und im Engadin. Hier war die Überdeckung des schwachen
Fundamentes meist zu dünn, so dass durch Personen weiterhin Lawinen in bodennahen Schichten ausgelöst werden konnten. Diese anfangs
noch störanfälligen Neuschneeschichten wurden
aufgrund der anhaltend tiefen Temperaturen aufbauend umgewandelt und immer lockerer. Dadurch nahm in der Schneedecke die Tendenz zur
49
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Bruchausbreitung ab. Auch in diesen Gebieten
nahm die Lawinenaktivität gegen Ende Februar ab
und es herrschten verbreitet günstige Tourenbedingungen bei mässiger Lawinengefahr.
4.2.6 März 2005: Zu Beginn hochwinterlich bis
in die tiefe Lagen, vierte Phase erhöhter
Aktivität von trockenen Schneebrettlawinen, viele Lawinenunfälle, ab Mitte
März sehr mild und zweite Phase mit
sehr hoher Nassschneelawinenaktivität
Zum Märzbeginn lag die Schweiz fast komplett
unter einer Schneedecke. Auch der Jura und das
Mittelland waren schneebedeckt, wenn auch nur
mit einer dünnen Schneedecke. Überdurchschnittliche Schneemengen lagen besonders am Alpennordhang. Im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden waren die Schneehöhen in Lagen zwischen
1000 und 2000 m leicht unterdurchschnittlich. Am
Alpensüdhang und im Engadin waren sie stark unterdurchschnittlich. Im Tessin, wo es seit Jahreswechsel kaum Niederschläge gegeben hatte, lag
Schnee nur noch in den höheren Berggebieten.
Markant war zu Märzbeginn auch die unregelmässige Schneeverteilung im Hochgebirge. Durch die
wiederholt starken Winde waren Gipfel, Grate und
Kämme meist nur leicht schneebedeckt und dieser Schnee war meist windgepresst.
Das hockdruckbestimmte sonnige und kalte Winterwetter hielt vom 28. 02. bis 02. 03. an. Vom 03.
bis 10. 03. fielen eine Woche lang unergiebige Niederschläge im Westen und Norden. Die 7-TagesNeuschneemenge ist auf der Karte in Abbildung
4.15 dargestellt. Mit 50 bis 80 cm fiel am meisten
Schnee am östlichen Alpennordhang. In den übrigen Gebieten der Voralpen, am zentralen Alpennordhang, im Gotthardgebiet und in Nordbünden
fielen 20 bis 50 cm, sonst bis zu 20 cm Schnee. Im
Tessin und am Simplon fielen nur wenige Zentimeter.
Erneut fiel der Schnee im Norden bis in die tiefen
Lagen und auch in den tiefer gelegenen Wintersportgebieten herrschten optimale Wintersportverhältnisse. Tabelle 5.2 zeigt jedoch, dass selbst
in den Hauptniederschlagsgebieten des Alpennordhanges keine Rekordschneehöhen zur verzeichnen waren. Die anhaltenden leichten Schneefälle wurden bis 07. 03. von schwachem bis mässigem Westwind begleitet. Die Schneeverfrachtung
hatte zunächst wenig Einfluss auf die Lawinengefahr. Ab 07. 03. nahm die Schneeverfrachtung
mit auffrischendem Nordwind deutlich zu. Trieb-
Abb. 4.15: Die 7-Tages-Neuschneesummen vom 03. bis 10. 03. 2005, gemessen an IMIS, VG und MS
Stationen in Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Mit 50 bis 80 cm fiel am meisten Schnee am östlichen
Alpennordhang. Der Alpensüdhang blieb weitgehend trocken.
50
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
schneeansammlungen entstanden verbreitet,
wurden härter und störanfälliger und folglich stieg
die Lawinengefahr gebietsweise auf die Stufe
«Erheblich» an. In den Gebieten mit wenig oder
keinem Neuschnee wurde besonders der kohäsionslose oberflächennahe Schnee verfrachtet,
wodurch sich die Lawinensituation auch in diesen
Gebieten vor allem in Kammlagen rasch verschärfte. Am Alpenhauptkamm und nördlich davon erreichte die Lawinenaktivität den Höhepunkt dieser
Phase am 09. und 10. 03. 2005. Vor allem in Graubünden lösten sich zahlreiche Lawinen spontan,
und die Sicherungssprengungen in den Skigebieten waren grösstenteils erfolgreich. Am 10. 03.
wurden zahlreiche Personenauslösungen, auch
vermehrt Fernauslösungen, gemeldet. Aufgrund
des sehr lockeren Schnees wurden teils grosse
Auslaufdistanzen der Lawinen beobachtet. Ein
SLF-Beobachter aus dem Gebiet Disentis, GR
beschrieb den Klang der Lawinen wie «fliessendes
Wasser». Besonders ausgeprägt war in dieser
vierten Phase erhöhter Lawinenaktivität, dass die
Auslösebereitschaft der trockenen Schneebrettlawinen mit der Einstrahlung am 09. und 10. 03. im
Tagesverlauf zunahm. Die Lawinen lösten sich
meist auf Schmelzharschkrusten oder im eingeschneiten Oberflächenreif. Am 10. 03. ereignete
sich in Crap-Sais, Gebiet Flims-Laax, GR sowie
am Feegletscher, Saas Fee, VS jeweils ein tödlicher Lawinenunfall (Zweifel, 2007).
Nach einer kurzen Wetterberuhigung am 11. und
12. 03. setzten in der Nacht auf 13.03. erneut Niederschläge ein. Bis zum Abend des 13. 03. fielen
bei starkem Nordwestwind in den Glarner Alpen
20 bis 40 cm, am übrigen Alpennordhang vom
östlichen Berner Oberland bis ins Säntisgebiet
und in Nordbünden 10 bis 25 cm Schnee. In den
direkt angrenzenden Gebieten fielen nur wenige
Zentimeter Schnee, der Süden blieb trocken. Die
Temperaturen auf 2000 m waren noch hochwinterlich und lagen im Norden bei minus 10 Grad
und im Süden bei minus 5 Grad. Aufgrund dieser
Neuschneesituation stieg die Lawinengefahr auch
in den westlichen und zentralen Gebieten des
Alpennordhanges am 13. 03. kurzfristig auf die
Stufe «Erheblich» an.
Vom 13. bis 24. 03. vollzog sich ein rascher Übergang von hochwinterlichen Verhältnissen zu einer
sehr lawinenaktiven Frühlingssituation mit einem
ausgeprägten Tagesgang der Lawinengefahr. Bis
am 17. 03. dominierte eine stabile Hochdrucklage
in den Schweizer Alpen das Wetter. Der Wind flaute ab und die Temperaturen begannen markant zu
steigen. Die Nullgradgrenze stieg zwischen dem
13. 03. und dem 17. 03. von unter 500 m auf rund
3000 m an. Durch die starke Sonnenstrahlung
setzte sich die Schneedecke an steilen Sonnenhängen und es bildete sich bis in hohe Lagen an
Ost- , Süd- und Westhängen eine meist noch
brüchige Schmelzharschkruste an der Schneeoberfläche. An Nordhängen war die Setzung und
Stabilisierung der Schneedecke verzögert. In den
mittleren und hohen Lagen war die Schneedecke
nordseitig meist noch kalt und oberflächennah
locker. Auch die Gefahr von trockenen Schneebrettlawinen unterlag während der raschen Erwärmung einem tageszeitlichen Anstieg. Vor allem
vom 12. bis 14. 03. wurden vom Alpennordhang
und aus Nordbünden zahlreiche durch Personen
ausgelöste Lawinen gemeldet. In dieser Zeit verunglückten fünf Personen tödlich bei Lawinenunfällen (Zweifel, 2007). Am 12. 03. verunglückte eine
Person tödlich am Gemschberg bei Grindelwald,
BE, am 13. 03. eine Person auf der Neuenalp bei
Alt St. Johann, SG und am 14. 03. drei Personen in
einem Lawinenunfall am Meerenboden bei Obstalden, GL. Vom 15. bis 17. 03. ereigneten sich
nur noch vereinzelte trockene Lawinenabgänge
und dies vor allem am Alpennordhang und in
Nordbünden an steilen Nordhängen.
Ab dem 15. 03. ging die Hauptgefahr von Gleitund Nassschneelawinen an den Sonnenhängen
aus. Die Nassschneelawinengefahr nahm mit der
starken Strahlung und Erwärmung im Tagesverlauf
jeweils markant zu. Am Alpennordhang lösten sich
die Nassschneelawinen an Sonnenhängen bis in
Höhenlagen von rund 2000 m, inneralpin und am
Alpenhauptkamm bereits bis in Höhenlagen von
rund 3000 m. In den schneeärmeren Regionen des
Wallis’ und Graubündens förderte der schlechte
Schneedeckenaufbau, der auch an den Südhängen vorlag, zusätzlich die Auslösebereitschaft von
Nassschneelawinen. Häufig rissen sie punktförmig
an und breiteten sich dann brettartig aus. In dieser
zweiten Phase erhöhter Nassschneelawinenaktivität wurde der Höhepunkt zwischen dem 15. und
22. 03. erreicht. Im Winter 2004 / 2005 ereigneten
sich in dieser Phase die meisten Lawinen mit
Sachschäden. Eine Zusammenfassung der Schadenlawinen ist in der Tabelle 5.6 sowie im Unfallbericht 2004 / 2005 (Zweifel, 2007) gegeben. Danach nahm die Aktivität leicht ab, vor allem da
immer mehr typische Einzugsgebiete bereits entladen waren. Nach der rasanten Erwärmung
blieben die Lufttemperaturen bis zum 24. 03. für
die Jahreszeit zu hoch, mit einer Nullgradgrenze
auf rund 3000 m. Am 19. 03. wurden im Tessin mit
bis zu plus 28 Grad absolute Höchstwerte gemessen (Quelle: MeteoSchweiz). Bis in Höhen von
2500 m wurde die Schneedecke auf Flachfeldern
nullgrad-isotherm. Schmelzumwandlung, Verdichtung und Schneeschmelze führten zu einem
markanten Schneedeckenabbau. Das Lysimeter
am Weissfluhjoch, GR (2540 m) zeigte den ersten
saisonalen Abfluss aus der Schneedecke am
19. 03. 2005. Gleichentags löste sich am Dorfberg
oberhalb von Davos GR, eine grosse Nassschneelawine. Zum Vergleich begann im Vorjahr am glei-
51
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
chen Ort der Abfluss aus der Schneedecke erst
am 23. 04. 2004. Auffällig ist, dass auch damals
mit Einsetzen des Abflusses eine erhöhte Nassschneelawinenaktivität in der Landschaft Davos
beobachtet wurde. Ein Zusammenhang ist aber
derzeit wissenschaftlich nicht belegt.
Von Karfreitag, 25. 03. bis Ende März fielen in einer
Südwestlage bei wechselhaftem Wetter immer
wieder Schauerniederschläge. Oberhalb von rund
2400 m fielen in dieser Phase am zentralen Alpensüdhang sowie am westlichen Alpenhauptkamm
40 bis 60 cm Schnee. Im übrigen Wallis und am
zentralen Alpenhauptkamm fielen 20 bis 40 cm,
sonst rund 20 cm Schnee. Besonders im Hochgebirge nahmen die Neuschneemengen mit der
Höhe deutlich zu. Mit der Abkühlung sank die
Schneefallgrenze bis Ende März nochmals gegen
1600 m. Der Wind wehte in dieser Niederschlagsphase meist schwach aus südlichen und westlichen Richtungen. In den mittleren und tiefen
Lagen führten die Niederschläge vor allem zur
weiteren Durchfeuchtung der Schneedecke und
zur Schneeschmelze. In Lagen oberhalb von rund
2000 m bis 2600 m verband sich der Neuschnee
gut mit der meist feuchten Altschneedecke. Erst
oberhalb von rund 2600 m fiel der Neuschnee auf
eine trockene Schneedecke, und dort an allen Ex-
positionen meist auf eine Schmelzharschkruste.
Darauf löste sich der Neuschnee meist als Lockerschneerutsch oder -lawine, vor allem bei Sonneneinstrahlung. Ende März herrschte mässige Gefahr
von trockenen Lawinen an sehr steilen, kammnahen Nordhängen, Rinnen und Mulden der höheren Lagen. Im Tagesverlauf stieg die Nassschneelawinengefahr an allen Expositionen in mittleren
Lagen auf die Stufe «Mässig» an. In der letzten
Märzwoche wurden meist kleine Lockerschneelawinen und nur sehr selten Schneebrettlawinen
beobachtet.
Ende März 2005 waren die Schneehöhen auf rund
2000 m in allen Gebieten der Schweizer Alpen
unterdurchschnittlich. Vor allem in den südlichen
Gebieten der Schweizer Alpen lag ausserordentlich wenig Schnee. Am unterdurchschnittlichsten
war die Schneelage in Robiei, TI (1890 m). Am
24. 03. 2005 lagen dort 8 cm Schnee; dies im Vergleich zum langjährigen Mittelwert einer 35jährigen Messreihe von 184 cm, und zum Maximalwert
von 420 cm. Auch auf dem Messfeld am Weissfluhjoch, GR (2540 m) war die Schneehöhe stark
unterdurchschnittlich. Hier existiert mit 69 Jahren
die längste Messreihe der Schweizer Alpen. Nur in
zwei anderen Jahren (1969, 1972) wurde an einem
24. 03. weniger Schnee gemessen als am 24. 03.
Abb. 4.16: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im März 2005 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
52
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
2005. In Lagen unterhalb von rund 1500 m waren
die Schneehöhen jedoch für die Jahreszeit eher
normal. Es gab in fast allen Regionen der Schweizer Alpen Jahre, in denen die Messfelder um diese
Jahreszeit bereits ausgeapert waren. Im Hochgebirge war die Schneelage Ende März stark
unterdurchschnittlich. Die Gletscher waren vor
allem am Alpenhauptkamm schlecht eingeschneit.
Blankeis und offene Spalten erschwerten oder
verunmöglichten viele Routen.
4.2.7 April 2005: In den Bergen meist winterlich, Mitte April fünfte Phase erhöhter
Aktivität trockener (und gemischter)
Lawinen, Ende April dritte Phase
erhöhter Nassschneelawinenaktivität
Nachdem es im Süden am 01. 04. noch wolkenverhangen war, klarte es in der Folge wie auch
schon im Norden auf und die erste Aprilwoche war
meist sonnig. Der Südwind wehte meist schwach
bis mässig und die Nullgradgrenze lag bei rund
2000 m. In klaren Nächten strahlte die Schneeoberfläche gut ab und es bildete sich an Ost-,
Süd- und Westhängen eine tragfähige Schmelzharschkruste. Wegen den relativ tiefen Temperaturen sulzte diese erst mittags leicht auf. An Nordhängen lag meist noch Pulverschnee, und in windbeeinflussten Kammlagen lag lokal auch Bruchharsch. An der Schneeoberfläche bildete sich
verbreitet Oberflächenreif, der aber nur an Schattenhängen erhalten blieb. Bei geringer Lawinengefahr mit einem leichten tageszeitlichen Anstieg der
Nassschneelawinengefahr herrschten in der ersten Aprilwoche dort, wo noch genügend Schnee
lag, sehr schöne und sichere Tourenbedingungen.
Am Alpennordhang lag die Grenze, oberhalb der
noch eine geschlossene Schneedecke anzutreffen
war, Anfang April an Nordhängen bei 1200 bis
1400 m, an Südhängen bei 1400 bis 1800 m. Gegen Süden hin stieg die Schneegrenze deutlich
nach oben. Am Alpensüdhang lag sie an Nordhängen erst bei 1800 bis 2000 m, an Südhängen bei
2200 bis 2600 m. Die Schneedecke war an Südhängen unterhalb von 2800 m nullgrad-isotherm,
an Nordhängen unterhalb von rund 2400 m. Unterhalb von rund 2200 m war die Schneedecke
Anfang April durchnässt. Vor allem im südlichen
Wallis, in Mittelbünden und im Engadin waren
tiefere Schichten der Schneedecke weniger gut
gesetzt als am Alpennordhang. Das Durchsacken
bis auf den Boden nach der Auflösung der tragfähigen Kruste war dort verbreitet.
Zwischen dem 07. und 10. 04. kehrte der Winter in
den Schweizer Bergen zurück. Zunächst schneite
es in einer Südstaulage im Westen, ab 08. 04. im
Süden und zuletzt, am 09. und 10. 04. auch im
Norden. Die Schneefallgrenze sank von rund
1800 m auf 1000 m ab. Die Neuschneesumme
vom 06. bis 10. 04. ist in der Karte in Abbildung
4.17 dargestellt. In Lagen oberhalb von rund
2500 m fiel mit 50 bis 80 cm am meisten Schnee
am westlichen und zentralen Alpennordhang und
im Unterwallis. Sonst fielen verbreitet 20 bis 50 cm
Schnee. Nur im mittleren und südlichen Tessin, im
Unterengadin fielen weniger als 20 cm Schnee.
Der Schnee fiel am 07. 04. im Westen und Süden
mit mässigem Südwestwind. Ab 09. 04. wehte der
Wind mässig bis stark, zeitweise stürmisch aus
Nord bis Nordost. Am 10. 04. liessen die Niederschläge nach, am 11. 04. auch der Wind. Gleichzeitig wurde es stetig wärmer, so dass sich der
Neuschnee rasch setzte. Der Neuschnee dieser
Niederschlagsphase fiel in Lagen unterhalb von
2200 m auf aperen Boden oder auf eine feuchte
Altschneedecke. Oberhalb von rund 2200 m lagerte er auf der Schmelzharschkruste und vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden entstanden umfangreiche Triebschneeansammlungen.
Vor allem am 09. und 10. 04. kam es vereinzelt zu
spontanen Lawinenabgängen, die meist auf der
Harschkruste abglitten. Mit erheblicher Lawinengefahr in den Hauptniederschlagsgebieten war die
Situation für Schneesportler kurzfristig kritisch.
Vereinzelt wurden Personenlawinen gemeldet.
Aufgrund der Erwärmung und der Strahlung, die
sich ab 10.04. von Westen her wieder durchsetzte,
nahm die Auslösebereitschaft von trockenen
Lawinen aber rasch ab. Gleichzeitig stieg jedoch
die Nassschneelawinengefahr unterhalb von rund
2400 m jeweils im Tagesverlauf an. Am 11. 04.
lösten sich die Nassschneelawinen besonders
häufig unterhalb von 2000 m und bis zum 14. 04.
dann auch in den höheren Lagen bis auf rund
2400 m. Bei diesen Lawinen glitt meist nur der
Neuschnee der letzten Niederschlagsperiode ab.
In tiefen und mittleren Lagen schmolz der Neuschnee wieder rasch, so dass Mitte April die
Schneegrenzen wieder gleich hoch lagen wie
Anfang April.
Auch in der zweiten Aprilhälfte blieb es in den
Schweizer Bergen winterlich. Ein Tiefdruckgebiet,
das südlich der Schweiz ostwärts zog, löste zuerst
eine Südstaulage aus, die zwischen dem 15. und
16.04. im Simplongebiet, im Bedretto und in den
oberen Maggiatälern intensive Niederschläge
brachte. Anschliessend fielen dann auch im Westen
und im Norden zum Teil intensive Niederschläge.
Die Schneefallgrenze sank von rund 2000 m wieder
auf 1000 m ab. Der Wind wehte in dieser Phase
am Alpensüdhang stark aus Südost. Im Norden
blies er vor allem in den typischen Föhngebieten
zeitweise auch stürmisch. Ab dem 17. 04. drehte
der Wind auf Nord und wurde deutlich schwächer.
Der Süden wurde entlastet, dagegen begannen
intensive Niederschläge im Westen. Dabei sank
die Schneefallgrenze in der Westschweiz bis ins
53
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Abb. 4.17: Die 4-Tages-Neuschneesummen vom 06. bis 10. 04. 2005, gemessen an IMIS und VG Stationen in Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Im gesamten Schweizer Alpengebiet kehrte der Winter zurück. In Lagen oberhalb
von rund 2500 m fiel am meisten Schnee am westlichen und zentralen Alpennordhang und im Unterwallis. Sonst
fielen verbreiten 20 bsi 50 cm Schnee.
Abb. 4.18: Die 6-Tages-Neuschneesummen vom 15. bis 21. 04. 2005, gemessen an IMIS und VG Stationen in Höhenlagen zwischen 600 und 3300 m. Für die Jahreszeit beachtlich war der Neuschnee im westlichen Mittelland. Die
Neuschneesummen nahmen mit der Höhe stark zu.
54
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Flachland hinunter. Die Schneefälle führten dort zu
erheblichen Verkehrsbehinderungen und zu umgestürzten Bäumen. Beispiele der Neuschneesummen am 17.04. in den tiefen Lagen des Kantons Waadt sind Lausanne (447 m) mit 40 cm,
Lavaux (690 m) mit 64 cm und Vevey (375 m) mit
21 cm. Vom 15. bis 17. 04. fielen oberhalb von rund
2000 m im Simplongebiet, im Bedretto und in den
oberen Maggiatälern 80 bis 120 cm Schnee. Im
südlichen Wallis, im Gotthardgebiet und im westlichen Tessin fielen 50 bis 80 cm Schnee, im nördlichen Wallis und am westlichen Alpennordhang
20 bis 40 cm. Gegen Osten fiel zu Beginn dieser
Niederschlagsphase deutlich weniger Schnee.
Dort kam es noch zu föhnigen Aufhellungen. Von
19. bis 21.04. schneite es dann auch in den nördlichen und östlichen Gebieten, während es im
Süden immer mehr aufhellte. In Lagen oberhalb
von rund 2000 m fielen vom Berner Oberland bis
ins Alpsteingebiet 30 bis 50 cm Schnee, sonst 10
bis 30 cm. Die Neuschneesumme über die ganze
Periode vom 15. bis 21. 04. ist in der Karte in
Abbildung 4.18 dargestellt.
Während dieses Wintereinbruchs ging die Hauptgefahr wieder von trockenen Schneebrettlawinen
aus. Am 17. 04. herrschte in den Hauptniederschlagsgebieten des Südens sogar die Gefahrenstufe «Gross». Es wurden vermehrt mittlere und
vereinzelt grosse spontane Lawinen gemeldet. Sie
brachen meist trocken an, stiessen in den feuchten Schnee der mittleren Lagen vor und wurden
dort abgebremst, weshalb nur wenige Lawinen die
Talsohle erreichten. Im Süden nahm die Auslösebereitschaft rasch wieder ab, während es in den
übrigen Gebieten mit anhaltenden Schneefällen
und Verfrachtungen vor allem für Schneesportler
gebietsweise bis zum 22. 04. kritisch blieb. Im
Hochgebirge aller Gebiete herrschte erhebliche
Lawinengefahr. Am 21. 04. ereignete sich am Bec
de la Montau (Val d’Hérémence), VS ein Lawinenunfall, bei dem zwei Personen tödlich verunglückten. Am 22. 04. verunglückte eine Person am Mont
Rogneux, VS tödlich in einer Lawine (Zweifel,
2007).
Auch in der letzten Aprilwoche hielt das wechselhafte Wetter an. Nach einem sonnigen Tag am
22. 04. trübte es bereits am 23. 04. wieder ein. In
einer Südwestlage fielen zwischen dem 23. und
26. 04. am Alpenhauptkamm vom Grand St
Bernard, VS bis ins Bedretto, TI bis zu 30 cm
Schnee. Im übrigen Wallis, am westlichen Alpennordhang, in Nordbünden und im Engadin fielen
bis 20 cm, sonst weniger als 15 cm. Die Niederschlagsmengen nahmen mit der Höhe deutlich zu.
Die Nullgradgrenze lag während dieser Niederschlagsperiode bei rund 2000 m. Der Neuschnee
Abb. 4.19: Die Monats-Neuschneesumme der Tagesmessungen an allen Vergleichs- und Klimastationen sowie
Messstellen im April 2005 (diese Stationen liegen vorwiegend unterhalb von 2000 m).
55
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
fiel bei mässigem bis starkem Süd- und Westwind.
Vor allem kammnah entstanden in den höheren
Lagen frische Triebschneeansammlungen, die im
Hochgebirge wieder am mächtigsten und am störanfälligsten waren. Dort war die Lawinengefahr
auf der Stufe «Erheblich». Ab 27. 04. klarte es von
Westen her auf, und es war bis Ende April teils
sonnig. Die Temperaturen stiegen markant an, und
die Nullgradgrenze lag am 30. 04. bei 3000 m mit
steigender Tendenz. Mit hohen nächtlichen Lufttemperaturen und meist bedecktem Himmel konnte die Schneedecke während der letzten Apriltage
nachts nicht gut abkühlen und gefrieren. Die
Durchfeuchtung schritt auch an Nordhängen bis in
Lagen um 3000 m voran. Zum Monatswechsel
lösten sich dann auch erstmals an Nordhängen
zwischen 2500 und 3000 m verbreitet Nassschneelawinen. Vor allem in den inneralpinen Gebieten des Wallis und Graubündens sowie im
Engadin lösten sich diese oft in den lockeren, bodennahen Schwimmschneeschichten und wurden
mittelgross, vereinzelt auch gross. Dies war die
dritte Phase erhöhter Nassschneelawinenaktivität
und der letzte markante Lawinenzyklus der Saison
2004 / 2005. Ende April ging die Hauptgefahr von
Nassschneelawinen aus. Auch im Hochgebirge
war um diese Zeit die Gefahr von trockenen
Schneebrettlawinen gering.
Die Ausgabe der Regionalen Lawinenbulletins
endete am 24. 04. 2005. Im Winter 2004 / 2005
wurden an 128 Tagen jeweils sieben Regionale Lawinenbulletins herausgegeben.
4.2.8 Mai 2005: Wechselhaft mit drei markanten Schneefallperioden im Hochgebirge,
gegen Ende Mai rasches Ausapern der
Schneedecke bis in Lagen von 2500 m
Anfang Mai lag die Nullgradgrenze bei rund
3500 m. Vor allem an noch nicht entladenen Nordhängen der höheren Lagen Graubündens wurden
am 01. und 02. 05. noch vereinzelte, meist mittelgrosse Nassschneelawinen beobachtet. Im weiteren Verlauf war der Mai von längeren Schönwetterphasen geprägt, die durch drei markante
Schneefallperioden unterbrochen wurden. Für die
Lawinengefahr wesentliche Neuschneemengen
fielen dabei vor allem im Hochgebirge.
Vom 03. bis 06. 05. fielen in einer schwachen
Nordweststaulage folgende Niederschlagsmengen: Berner Oberland bis ins Alpsteingebiet 30 bis
60 mm, in den Freiburger und Waadtländer Alpen,
sowie in Nord- und Mittelbünden 20 bis 40 mm, im
Wallis, im nördlichen Tessin und im Engadin 10 bis
20 mm, im mittleren und südlichen Tessin weniger
als 10 mm. Die Schneefallgrenze sank von rund
3000 m auf 1500 m, daher fiel nur in den hochalpi-
56
nen Lagen der gesamte Niederschlag als Schnee.
Das langsame Absinken der Schneefallgrenze bewirkte eine gute Verbindung des Neuschnees mit
der Altschneedecke. Ausser einiger Nassschneerutsche, die teilweise auch die feuchte Altschneedecke mitrissen, wurden in dieser Schneefallperiode kaum Lawinen gemeldet. Lokale Triebschneeansammlungen an sehr steilen Nordhängen waren vor allem im Hochgebirge in der ersten
Maiwoche zu beachten.
Vom 07. bis 15. 05. war es vorwiegend sonnig, mit
unergiebigen Schauerniederschlägen am zentralen und östlichen Alpennordhang. Die Nullgradgrenze stieg wieder auf 3000 m an. Vor allem
oberhalb von rund 2500 m herrschten im Norden
und Westen bis Pfingstsonntag, 15. 05. günstige
Tourenverhältnisse. Von 16. bis 19. 05. fielen in
einer Südwestlage und einer sich anschliessenden
Nordwestlage oberhalb von 3000 m am zentralen
und östlichen Alpenhauptkamm und südlich davon
40 bis 80 cm Schnee. Am Alpennordhang und in
Graubünden fielen 20 bis 40 cm Schnee, im Wallis
waren es 10 bis 20 cm. Auch in dieser Niederschlagsphase sank die Schneefallgrenze kontinuierlich ab, was zu einer sehr gut gebundenen
Schneedecke und weitgehend stabilen Verhältnissen führte. Wieder lagen vereinzelte Gefahrenstellen vor allem in den Kammlagen des Hochgebirges mit lokalen Triebschneeansammlungen. Am
19. 05. klarte es rasch auf und bis am 21. 05.
herrschten mit klaren, kalten Nächten jeweils in
den frühen Morgenstunden sehr schöne Tourenverhältnisse oberhalb von rund 2500 m. In einer
Gewitterstörung fielen in Lagen oberhalb von
3000 m vom 22. bis 23. 05. am Alpennordhang,
am westlichen und zentralen Alpenhauptkamm
und am zentralen Alpensüdhang lokal 20 bis 40
cm Schnee. Die Schneefallgrenze sank im Verlauf
der Niederschläge von 3200 auf 1800 m. Auch in
dieser dritten Niederschlagsphase im Mai war die
Verbindung des Neuschnees meist gut, nur im
Hochgebirge waren wieder kammnahe, meist kleine Triebschneeansammlungen kurzzeitig störanfällig. Vom 24. bis 30. 05 war es sonnig und hochsommerlich warm. Im Mittelland wurden ab dem
26. 05. Temperaturen über plus 30 Grad gemessen, was für den Mai überdurchschnittlich ist. Die
ersten intensiven Wärmegewitter entluden sich am
28.05. Die Schneedecke schmolz zwischen dem
24. und 30. 05. um 30 bis 50 cm ab. Gute Tourenbedingungen waren in den hohen Lagen nur noch
in den sehr frühen Morgenstunden anzutreffen, da
die Schneeoberfläche bis in Lagen von 3000 m
kaum noch gefror und mit der Sonneneinstrahlung
entsprechend rasch aufweichte. Durch die wiederholten Regenfälle in die Schneedecke und
durch den starken Schmelzprozess stabilisierte
sich die nasse Schneedecke auch in den Nordhängen der inneralpinen Gebiete zunehmend, die
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
über lange Zeit ein besonders schwaches Fundament hatten und noch nicht entladen waren. Die
Nassschneelawinengefahr nahm auch hier ab und
wies nur noch einen leichten Tagesgang auf. In
einer kurzen Nordlage fielen in der Nacht auf den
31. 05. in hochalpinen Lagen des Alpennordhanges bis zu 20 cm Schnee.
Ende Mai lag die Schneegrenze am Alpennordhang sowie in Nord- und Mittelbünden bei 2000
bis 2300 m. Im Wallis, am Alpensüdhang und im
Engadin zwischen 2200 und 2700 m. An Nordhängen lag die Schneegrenze lokal auch etwas
tiefer. An Südhängen lag die Schneegrenze teilweise auch deutlich höher.
Die Ausgabe der täglichen Nationalen Lawinenbulletins endete am 08. 05. 2005. Danach erschienen bis am 02.06. noch neun Mitteilungen zur
Lawinengefahr (11., 13., 16., 18., 20., 23., 25. und
30. 05. sowie 02. 06.).
4.2.9 Juni 2005: Intensive Schneeschmelze
und Ausaperung der Schneedecke bis in
hohe Lagen
In der ersten Junihälfte herrschte meist wechselhaftes und zeitweise relativ kaltes Wetter. Vom 03.
bis 04. 06. fielen in gewittrigen Niederschlägen
oberhalb von rund 2500 m verbreitet 10 bis 20 cm
Schnee. Die Schneefallgrenze sank dabei bis auf
rund 2000 m. In einer zweiten kühlen Phase vom
07. bis 10. 06. fielen am zentralen und östlichen
Alpennordhang sowie in Nordbünden oberhalb
von rund 2500 nochmals 10 bis 20 cm Schnee. Vor
allem die Nacht auf den 08. 06. war sehr kalt, in
Ulrichen, VS wurde am frühen Morgen minus 5
Grad und in Samedan, GR minus 7 Grad gemessen. Vom 13. bis 15. 06. fielen im Tessin und im
westlichen Wallis intensive und lokal ergiebige Gewitterniederschläge. Dabei fielen im Hochgebirge
rund 10 bis 20 cm Schnee. Gefahrenstellen lagen
jeweils nach den Niederschlägen in den Kammlagen des Hochgebirges. Die lokalen Triebschneeansammlungen waren klein und gut erkennbar. Mit
der tageszeitlichen Erwärmung gingen vereinzelt
noch Nassschneelawinen nieder. Meist handelte
es sich hierbei um nasse Lockerschneelawinen,
die den letzten Neuschnee umfassten. Auch an
Nordhängen der hohen Lagen war die Altschneedecke, die lange ein schwaches Fundament hatte,
mit der fortgeschrittenen Durchnässung und
Schmelzumwandlung bereits gut stabilisiert. Die
wiederholten Regenfälle der ersten Junihälfte
unterstützten die Ausaperung der Schneedecke in
den hohen Lagen. Ab Mitte Juni sorgten die Strahlung und die warmen Lufttemperaturen für eine
weitere zügige Ausaperung der Schneedecke bis
in Lagen von rund 3000 m. Von 16. bis 30. 06. war
es unter Hochdruckeinfluss vorwiegend sonnig
mit geringer Gewitteraktivität. Die Nullgradgrenze
lag bei sommerlichen 4000 m und zeitweise auch
darüber. Auf dem Jungfraujoch, BE (3580 m)
wurden bis zu plus 5 Grad gemessen. Mit dem
raschen Ausapern der Schneedecke trat die Lawinengefahr in der zweiten Junihälfte immer mehr in
den Hintergrund der zu beachtenden Gefahren
beim Bergsport. Ende Juni waren dann auch nur
noch in den Gletscherregionen der westlichen
Hochalpen gute Schneeverhältnisse anzutreffen.
Die Sommer-Hochtourensaison begann dieses
Jahr, wie auch schon 2003, relativ früh. In der
Berninagruppe, die während des ganzen Winters
ausserordentlich geringe Schneehöhen hatte, kam
bereits im Juni Blankeis zum Vorschein und
Schneebrücken waren dünn und weich. In den
Berner und Walliser Hochalpen lag im Juni noch
am meisten Schnee, und dort waren die Hochtourenverhältnisse am günstigsten. Am 02. 06.
erschien die letzte regelmässige Mitteilung zur
Schnee und Lawinensituation der Saison 2004 /
2005.
Als Beispiel für das rasche Ausapern in den hohen
Lagen wird das Messfeld der Vergleichsstation
Weissfluhjoch, GR (2540 m) in Abbildung 4. 20
aufgezeigt. Am 30. 05. lag an dieser Station noch
100 cm Schnee. Am 22. 06. aperte das Messfeld
aus, was einer Abschmelzrate von 4,5 cm pro Tag
entspricht. Das schnellste Abschmelzen des letzten Meters Schnee am Weissfluhjoch wurde im
Jahr 1938 gemessen, als er mit 9 cm pro Tag doppelt so schnell schmolz wie 2005. Normalerweise,
d.h. im Mittel aller Beobachtungsjahre, liegen an
dieser Station am 22. 06. noch 88 cm Schnee, der
Maximalwert von 212 cm wurde 1965 gemessen.
Von 69 Beobachtungsjahren an dieser Station ist
das diesjährige das 7. früheste Ausaperungsdatum
(das entspricht Rang 63 der Schneehöhe an diesem
Datum).
Ein weiteres Beispiel für die schnelle Ausaperung
im Juni ist die ENET-Station Gornergrat, VS
(2950 m). Hier lag am 01. 06. noch 107 cm Schnee,
am 23. 06. 2005 wurde sie schneefrei. An der
IMIS-Station Bedretto, TI (2450 m) lag am 01. 06.
noch 210 cm Schnee, bereits am 27. 06. wurde sie
schneefrei.
Im Schneehöhenvergleich am 22. 06 der letzten
drei Jahre an der Station Weissfluhjoch, GR zeigen
sich grosse Variationen von Jahr zu Jahr:
22. 06. 2003: 0 cm, bereits am 14. 06. 2003 ausgeapert, Rang 62 von 67 Jahren, d. h. relativ frühes
Ausapern
22. 06. 2004: 149 cm, ausgeapert am 21. 07. 2004,
Rang 12 von 68 Jahren, d. h. relativ viel Schnee
und spätes Ausapern
22. 06. 2005: 0 cm, 1. Tag ausgeapert, Rang 63
von 69 Jahren, d. h. relativ frühes Ausapern
57
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
5WJ Weissfluhjoch (2540m)
400.0
HN
350.0
HS
HS_avg
HS_min
300.0
HS_max
Schneehˆ he [cm]
HS_interpoliert
250.0
200.0
150.0
100.0
50.0
0.0
01.10.04
01.11.04
01.12.04
01.01.05
01.02.05
01.03.05
01.04.05
01.05.05
01.06.05
01.07.05
01.08.05
01.09.05
01.10.05
Winter 2005
Abb. 4.20: Jahresverlauf der Schneehöhe an der Vergleichsstation Weissfluhjoch, GR (2540 m). An dieser Station
wird jeden Morgen durch einen SLF-Beobachter die Schneehöhe (rote Linie) und die Neuschneehöhe (senkrechte
Balken) gemessen. Die blaue Linie ist die maximale Schneehöhe, die violette die minimale Schneehöhe und die grüne
Linie ist die mittlere Schneehöhe in 69 Wintern. Das Ausapern der Messfläche auf dem Weissfluhjoch erfolgte am
22. 06. 2005 und ist im Vergleich zu allen Messjahren relativ früh.
4.2.10 Juli 2005: Wechselhaft, Schneefälle im
Hochgebirge
Auch die erste Julihälfte war geprägt von wechselhaftem Wetter mit Schauern und Gewittern. Die
anhaltenden Niederschläge führten im Hochgebirge kurzfristig zu winterlichen Bedingungen und
erhöhter Lawinengefahr. Zwischen dem 30. 06.
und 01. 07. sank die Schneefallgrenze auf 2400 m
und am Alpennordhang fiel 30 bis 50 mm Niederschlag, südlich davon bis zu 20 mm. Dies entsprach oberhalb von rund 3500 m 30 bis 50 cm
resp. bis zu 20 cm Neuschnee. Danach stiegen die
Temperaturen wieder auf sommerliche Werte an,
und am 04. 07. entluden sich vor allem im Westen
intensive Wärmegewitter. In der Nacht auf den
05. 07. fiel dann im Norden anhaltender Niederschlag. Am Alpennordhang wurden erneut 30 bis
50 mm Niederschlag gemessen. Die Schneefallgrenze sank wieder auf rund 2400 m. Zwischen
dem 06. und 11. 07. blieb es kühl und wechselhaft.
Im Hochgebirge fiel lokal jeweils am Nachmittag
etwas Schnee. Die Verhältnisse waren dort teilweise winterlich.
In der zweiten Julihälfte war das Wetter zwar etwas sommerlicher, aber nie über längere Perioden
stabil. Schnee fiel nur im Hochgebirge und die
Mengen waren jeweils gering. Charakteristisch für
die zweite Julihälfte waren intensive, lokale Ge-
58
witterstürme. Am 18. 07. entstand vor allem in der
Westschweiz erheblicher Hagelschaden, betroffen
waren besonders die Rebkulturen der Region
Lavaux, VD (Quelle: MeteoSchweiz).
4.2.11 August 2005: Wechselhaft und kühl,
extremer Starkregen im Norden mit
Jahrhundert-Hochwasser und katastrophalen Überschwemmungen,
ergiebige Schneefälle im Hochgebirge
Der August war durch wechselhaftes, eher kühles
Wetter mit häufigen Niederschlägen und viel Neuschnee im Hochgebirge geprägt. Es gab vier
Hauptniederschlagsphasen, die von einzelnen
sonnigen Sommertagen unterbrochen wurden.
Vom 01. bis 04. 08. fielen in einer kräftigen Südwestlage vom Simplongebiet bis ins westliche
Tessin mit 80 bis 100 mm intensive Niederschläge.
Aufgrund der starken Strömung griffen die Niederschläge auch auf den Norden über, und dort fielen
40 bis 80 mm Regen. Die Schneefallgrenze lag zu
Beginn dieser Niederschlagsphase bei rund
3800 m. Am 03. und 04. 08. drehte der Wind auf
Nord, es kühlte markant ab und am zentralen und
östlichen Alpennordhang fielen oberhalb von rund
3000 m noch 20 bis 40 cm Schnee.
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Die zweite Störung im August vom 06. bis 08. 08.
war durch einen markanten Kaltlufteinbruch und
Schneefälle zeitweise bis auf rund 2000 m charakterisiert. Bei starken Nordwestwinden fielen in
dieser Phase am zentralen und östlichen Alpennordhang rund 40 cm Schnee oberhalb von rund
3000 m, lokal bis zu 70 cm. In den übrigen Gebieten fielen im Hochgebirge 10 bis 30 cm Schnee.
Dieser Schnee fiel in den hohen Lagen auf aperen
Boden und schmolz rasch wieder ab. Bei einer
Nullgradgrenze, die zwischen dem 09. und 13. 08.
bei 3000 m bis 3600 m lag, setzte sich der Neuschnee im Hochgebirge etwas langsamer. Von 14.
bis 16. 08. fielen in einer weiteren Nordwestlage
am Alpennordhang, im nördlichen Wallis, in der
Surselva und in Nordbünden oberhalb von rund
2600 m 30 bis 50 cm Schnee, im Hochgebirge
lokal bis zu 80 cm. Im übrigen Wallis, im Tessin
und im übrigen Graubünden fielen oberhalb von
rund 3000 m 10 bis 20 cm Schnee. In den höheren
Lagen blies zeitweise ein stürmischer West- und
Nordwind, der den Neuschnee verfrachtete und zu
kleinräumigen, brüchigen Triebschneeansammlungen führte. Am 15. 08. wurde in einer Mitteilung
zur Schnee- und Lawinensituation auf die leicht
erhöhte Lawinengefahr in den höheren Lagen und
im Hochgebirge hingewiesen.
Vom 18. bis 23. 08. fielen zu Beginn in einer weiteren Südwestlage und gegen Ende in einer Nordstaulage extrem ergiebige Niederschläge. Am
Alpennordhang fielen verbreitet 200 mm Niederschlag, in den Hauptniederschlagsgebieten des
Berner Oberlandes (Brienzersee, BE) und der Zentralschweiz (Engelberg, OW und Entlebuch, LU)
sogar bis zu 300 mm. In Nordbünden und im
Unterengadin fielen 100 bis 150 mm Niederschlag,
in der Silvretta bis 200 mm. Im Wallis, im Tessin
und im übrigen Graubünden fielen etwa 50 bis
100 mm Niederschlag. Die intensivste Starkregenphase war vom 21. bis zum 22. 08. 2005.
Im Verlauf der Niederschläge sank die Schneefallgrenze von 3800 m auf 2800 m ab. Der meiste
Niederschlag fiel unterhalb von 3000 m als Regen.
Aufgrund der wiederholten Augustniederschläge
waren die Böden im Norden bereits vor dieser Niederschlagsphase meist wassergesättigt. Dadurch
konnten sie die grossen Regenmengen kaum noch
aufnehmen. Der meiste Regen floss daher schnell
ab und liess Bäche, Flüsse und Seen innerhalb
kurzer Zeit auf extrem hohe Pegelstände ansteigen. Die Folge waren katastrophale Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen in weiten Gebieten des Alpennordhanges und
in Graubünden. Gemäss der «Ereignisanalyse
Hochwasser 2005» (Bezzola G.R. und Hegg, C.,
2007) forderte das Hochwasser in der Schweiz 6
Todesopfer. Daneben verursachte es Sachschä-
den in Höhe von insgesamt 3 Mrd. Franken und ist
damit das grösste Schadensereignis der letzten
30 Jahre in der Schweiz.
Während des Unwetters fiel nur im Hochgebirge
Schnee. Vor allem unmittelbar nach der letzten
Niederschlagsperiode war die Lawinengefahr im
Hochgebirge leicht erhöht. Es wurden einige meist
spontane Lockerschneelawinen, aber auch vereinzelte Schneebrettlawinen beobachtet. Diese
lösten sich meist am Übergang vom Neuschnee
zur Altschneedecke. Auf Hochtouren herrschten
wieder eher winterliche Bedingungen mit teils tiefem Trittschnee und verschneiten Felsgraten. Der
Neuschnee im Hochgebirge setzte und stabilisierte sich rasch. Bis am 28. 08. blieb es wechselhaft
mit unbedeutenden Niederschlägen. In den letzten Augusttagen zeigte sich doch noch die Sonne.
Gegen Monatsende, ab 29. 08. herrschte erstmals
im August eine Hochdrucklage vor und brachte
noch ein paar sonnige und sehr warme Spätsommertage.
4.2.12 September 2005: Weiterhin wechselhaft, gute Firnbedingungen im Hochgebirge
In der ersten Septemberwoche war es mit einer
Hochdrucklage recht sonnig und spätsommerlich
warm mit wiederholten Wärmegewittern. Vom 09.
bis 13. 09. fielen in schauerartigen Niederschlägen
verbreitet 30 mm Niederschlag. In den nördlichen
Voralpen waren es lokal bis zu 100 mm, am Alpensüdhang bis zu 60 mm. Bei einer Schneefallgrenze
bei 3000 m fielen in den hochalpinen Gebieten nur
10 bis 20 cm Schnee. Zwischen dem 14. und
16. 09. setzte sich kurzfristig wieder eine Hochdrucklage durch. Am 17.09. kühlte es markant ab,
die Schneefallgrenze sank auf rund 2500 m. In
einer Nordlage fielen vom 17. bis 20. 09. am Alpennordhang und in Nordbünden 30 bis 40 mm
Niederschlag. Bis Ende September wechselte sich
dann nochmals eine sonnige Phase mit einer
schwachen Störungen vom 26. bis zum 29. 09.
ab.
Ende September lag nur noch in den vergletscherten Regionen des Hochgebirges teilweise eine
Schneedecke. Am 30. 09. verabschiedete sich der
September meist sonnig, jedoch kündigte hohe
Bewölkung schon die nächste Störung aus Nordwesten an. Diese brachte Anfang Oktober 2005
verbreitet einen Wintereinbruch bis auf 2000 m.
59
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
4.3.2 Verteilung der Gefahrenstufen
4.3 Produktstatistik und Verteilung
der Gefahrenstufen
Die prozentuale Verteilung der Gefahrenstufen des
Nationalen Lawinenbulletins im Winter 2004 / 2005
sowie das 8jährige Mittel sind in Abbildung 4.21
dargestellt. Das 8jährige Mittel repräsentiert die
Zeit, seitdem das Nationale Lawinenbulletin
prognostisch herausgegeben wird. Im Winter
2004 / 2005 ist der prozentuale Anteil der Gefahrenstufe «Erheblich» und «Mässig» höher als im
8jährigen Mittel, seltener als normal war die Gefahrenstufe «Gering» möglich. Zu Winterbeginn
verbreitet und bis in den März hinein vor allem in
den inneralpinen Gebieten war der Schneedekkenaufbau schwach und besonders für Schneesportler gefährlich. Das ist ein Grund, warum im
Winter 2004 / 2005 die Lawinengefahr überdurchschnittlich lange auf der Stufe «Erheblich» und
«Mässig» blieb. Die Gefahrenstufe «Gross» wurde
regional an 12 Tagen ausgegeben, die Stufe «Sehr
gross» kam nicht zur Anwendung.
4.3.1 Anzahl und Ausgabeperioden der
Lawinenbulletins
Im Winter 2004 / 2005 wurden 144 Nationale Lawinenbulletins jeweils in Deutsch, Französisch und
Italienisch ausgegeben. Für sechs Regionen wurden jeweils 128 Regionale Lawinenbulletins in
Deutsch und für die siebte Region wurden 128 Regionale Lawinenbulletins in Französisch veröffentlicht. Ausserhalb der Bulletinsaison, d. h. in der
Vor- und Nachsaison sowie im Sommer, wurden
26 Mitteilungen zur Schnee- und Lawinensituation
herausgegeben. Nachfolgend sind die Ausgabeperioden der Lawinenbulletins und der Mitteilungen für das hydrologische Jahr 2004 / 2005
(1. Oktober 2004 bis 31. September 2005) aufgelistet:
Produkt
Start Mitteilungen
Start Nationale Lawinenbulletins
Start Regionale Lawinenbulletins
Ende Regionale Lawinenbulletins
Ende Nationale Lawinenbulletins
Ende Mitteilungen
Weitere Mitteilung
Datum
14. 10. 2004
16. 12. 2004
17. 12. 2004
24. 04. 2005
08. 05. 2005
02. 06. 2005
15. 08. 2005
G efa h ren stu fe nve rte ilung
Win ter 0 4/ 05
60
50
52.3
M ittelwert 9 7 / 98 b is
04/ 05
48.5
40
30
33.4
31 .9
20
10
1 6.8
1 2.5
1 .8
2.5
0.0
0.2
0
geri n g
m ässi g
erh eb l i c h
gross
seh r gross
Abb. 4.21: Prozentuale Verteilung der Gefahrenstufen für den Winter 2004 / 2005 (schwarze Balken) sowie im 8jährigen Mittel (graue Balken), seit das Nationale Lawinenbulletin prognostisch erscheint. Die Häufigkeiten wurden wie
folgt ermittelt: Der Vergleich erfolgt anhand der nationalen Lawinenbulletins von 17 Uhr. Die Schweizer Alpen sind in
Teilgebiete aufgeteilt (Grundlage für die Berechnung sind 123 Teilgebiete). Zur Ermittlung der Häufigkeit wird für jeden Tag ermittelt, wie viele Teilgebiete welcher Gefahrenstufe zugeteilt wurden. Diese Werte werden über alle Tage
addiert und anschliessen durch die gesamte Anzahl der Einschätzungen dividiert. Der Vergleich erfolgt stets vom
01. 12. bis 30. 04. Ausserhalb dieser Zeitperiode vorgenommene Gefahreneinschätzungen bleiben unberücksichtigt.
An Tagen innerhalb dieser Zeitperiode, an denen kein Nationales Lawinenbulletin erstellt wurde, wird die Gefahr abgeschätzt und in der Statistik mitberücksichtigt. In diesem Winter betraf dies den Zeitraum vom 01. bis 16. 12. 2004.
60
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
5
Ausgewählte Datentabellen
5.1 Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen, Einschneien und
Ausapern sowie der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten
Stationen, Winter 2004 / 2005
5.2 Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005
5.3 Wasserwert des Neuschnees, Liste der Tage mit einem Wasserwert des
Neuschnees von 50 und mehr Millimetern sowie kleinste, grösste und
mittlere Dichte aller Wasserwertmessungen an allen bemannten Stationen,
Winter 2004 / 2005
5.4 Wasserwert der Schneedecke, zumeist an Flachfeldprofilstandorten, Winter
2004 / 2005
5.5 Maximale Wasserwerte, an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005
5.6 Durch Lawinen verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005
61
Station
Grimsel Hospiz
Grindel
Planachaux1
Hasliberg
Muerren
Stockhorn
Grindelwald Bort
Moleson
Gantrisch
Jaunpass
Saanenmoeser
Morgins
La Comballaz
Adelboden
Wengen
Gsteig
Gadmen
Lauterbrunnen
Truebsee
Rigi Scheidegg
Goescheneralp
Andermatt
Isenthal
Meien
Stoos
Soerenberg
Goeschenen
Oberiberg
Engelberg
Gurtnellen
Elm
Malbun
Indikativ
1GH
1GD
1PL
62
1HB
1MR
1SH
1GB
1MN
1GT
1JA
1SM
1MI
1LC
1AD
1WE
1GS
1GA
1LB
2TR
2RI
2GA
2AN
2UR
2ME
2ST
2SO
2GO
2OG
2EN
2GU
3EL
3MB
1825
1650
1640
1565
1520
1510
1500
1390
1380
1360
1350
1280
1195
1190
800
1770
1640
1610
1440
1395
1320
1280
1150
1110
1080
1060
910
1690
1610
1970
1950
1870
Meereshöhe
08/11
19/11
17/12
14/11
17/12
10/11
19/11
17/12
17/12
17/12
17/12
17/12
10/11
14/11
18/12
08/11
17/12
08/11
07/11
08/11
19/11
08/11
18/12
17/12
17/12
18/12
17/12
08/11
08/11
08/11
20/11
17/12
eingeschneit
26/05
02/05
20/05
29/04
27/03
04/05
08/04
30/03
31/03
28/03
28/03
28/03
13/04
19/04
25/03
29/05
30/04
24/04
25/04
15/04
30/03
28/04
27/03
29/03
02/04
01/04
20/03
29/04
30/04
07/06
26/05
aper
Schneedecke
199
164
154
166
100
175
140
103
104
101
101
101
154
156
97
202
134
167
169
158
131
171
99
102
106
104
93
172
173
211
187
Dauer
Tage
174
173
170
170
148
172
157
129
119
118
130
123
158
161
110
174
169
167
169
163
143
171
115
122
125
123
101
172
173
174
170
155
1. 11. bis
30. 4
216
127
190
162
67
167
150*
112
115
118
88
85
100
163
54
249
141
143
142
136
110
187
98
105
120
112
58
190*
147
273
187
196
cm
21.2.2005
24.1.2005
22.2.2005
15.2.2005
9.3.2005
7.3.2005
15.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
17.2.2005
26.1.2005
15.2.2005
22.2.2005
24.1.2005
21.2.2005
10.3.2005
17.2.2005
22.2.2005
22.2.2005
27.1.2005
13.3.2005
26.1.2005
16.2.2005
16.2.2005
22.2.2005
3.2.2005
15.2.2005
10.3.2005
16.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
Datum
max. Schneehöhe
17.2.2005
13.3.2005
25.1.2005
16.2.2005
16*
6
5*
5*
5*
6`
4*
3`
0`
1*
2`
2`
2`
4`
1
16*
9`
10
9
10
7`
11`
2`
5
4
2
1
13*
10`
13
10*
1*
Nov
45`
31
30*
24
14*
26`
34`
14
18
14`
11
11
16
21
6
40*
17
33
34
25
27`
21
7
16
9
11
9
30*
27
34
39*
37*
Dez
106
74
79`
75
29*
69
85`
41
53
40
39
41`
52
76
22
125`
61
74
80
70
67
76
34
52
39
40
24
91
62
111
82
101*
Jan
mittlere Schneehöhe
176`
107
143
125
46`
121
126`
73
87
82`
67
69`
86
137
43
195`
113`
123
125
117
96
146
69
94
90
77
48
156`
122
227
141`
153`
Feb
159
86
130`
99
38*
116
108`
51
65
50
45
46
75
113
26
184`
96`
105
115
96
67`
136`
47`
58
74
54
24
139
104
230
128`
138*
Mrz
121`
40`
83*
27`
7*
67
14`
3
5`
3
4
1`
7`
17
0
155*
25`
24
30
10
2
40
4`
1*
4
4*
1
45*
36`
208
100*
87*
Apr
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.1: Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen (Einschneien und Ausapern sowie der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten Stationen), Winter 2004 / 2005.
2620
Egginer 1
Eisflue - Zermatt
Ost 1
Kuehboden
Ruinettes
Arolla
Simplon Hospiz
Lauchernalp
Ovronnaz
Furi - Zermatt
West 1
Saas Fee
La Creusaz
Bourg-St-Pierre
Zermatt
Montana
Grimentz
Fionnay
Simplon Dorf
Binn
Muenster
Wiler
Oberwald
Ulrichen
Visp
4EG
4ZO
4KU
4RU
4AO
4SH
4LA
4OV
4ZW 1
4SF
4CR
4BP
4ZE
4MO
4GR
4FY
4SM
4BN
4MS
4WI
4OW
4UL
4VI
1790
1720
1670
1600
1590
1560
1500
1470
1410
1410
1405
1370
1350
660
2210
2200
2070
2000
1975
1950
1870
2235
1350
1340
1340
1310
1190
900
2850
Schwaegalp
Braunwald
Unterwasser Iltios
Flumserberg
St.Margrethenberg
Mettlenruns
Felskinn1
3SW
3BR
3UI
3FB
3MG
3MT
4FK
Meereshöhe
Station
Indikativ
11/11
18/12
17/12
30/11
18/12
17/12
19/11
30/11
30/11
19/11
19/11
08/11
11/11
19/12
19/11
19/11
19/11
11/11
19/11
17/12
07/11
14/11
17/12
13/12
18/12
17/12
eingeschneit
137
131
102
120
105
98
166
78
116
133
133
167
144
17
146
174
161
139
14/04
04/05
29/04
05/05
28/03
28/04
29/03
30/03
02/04
25/03
04/05
16/02
26/03
01/04
01/04
24/04
04/04
05/01
180
177
166
121
123
100
97
Dauer
Tage
18/05
03/05
29/04
17/04
15/04
28/03
24/03
aper
Schneedecke
149
158
137
139
127
108
170
96
126
140
136
167
149
46
171
168
161
171
164
165
103
66
151
175
171
145
160
125
60
151
1. 11. bis
30. 4
75
138
105
102
130*
92
172
78
85
103
92
158
118
38
120
173
84
120
125
110
125
184
228
177
165
132
99
85
cm
24.1.2005
25.1.2005
21.2.2005
24.1.2005
24.1.2005
25.1.2005
21.2.2005
28.12.2004
21.2.2005
12.2.2005
24.1.2005
15.2.2005
12.2.2005
19.12.2004
13.2.2005
16.2.2005
24.1.2005
22.2.2005
15.2.2005
28.2.2005
24.1.2005
17.4.2005
22.2.2005
17.2.2005
13.3.2005
13.3.2005
22.2.2005
13.3.2005
Datum
max. Schneehöhe
16.2.2005
1.3.2005
23.2.2005
4`
2*
2
3`
0*
0*
4*
2
1`
6
5`
9`
7
0*
7*
4*
4*
6`
5*
3*
10
46
10`
5
6`
6`
3
4
*
Nov
35
31*
15
35
28*
20`
31`
42
28
34
36
44
39
7*
44`
30*
23`
25
42`
27*
36
49
58`
21`
24
18
16`
12
13
85*
Dez
53
78`
42`
58`
70`
48
79`
41`
52
65
59
83
70
5`
61
75
49`
47`
67`
60
47
83
75`
88`
80
77
54`
38`
35
163*
Jan
mittlere Schneehöhe
66
110`
76`
81
103
62
129
13`
74`
96
74
138
105
3
99
142`
72`
90
97
98`
66
106
90`
170`
142
133
107
77
69
184*
Feb
44`
90
52`
54
63`
37`
117`
0
48
67
49
113
80`
0
92
136`
50`
79`
76`
88
53
92
96`
150`
122
118
91
57`
52
187*
Mrz
6`
36*
6`
4`
2*
2`
70`
3
1`
1
1
20
1`
0
75`
137`
9`
58
28`
50*
*
67
137`
54`
40`
15
7`
2`
0
242*
Apr
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.1: (Fortsetzung ) Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen (Einschneien und Ausapern sowie
der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten Stationen), Winter 2004 / 2005.
63
Station
Weissfluhjoch
Juf
Innerglas
Arosa
Bivio
Zervreila
Matta Frauenkirch
Plaun Laax
Davos WRC Obs.
Davos Fluelastr.
St.Antoenien
Fuorns
Innerferrera
Spluegen
Obersaxen
Sedrun
Curaglia
Siat
Vals
Klosters KW
Rumein
Klosters RhB
Disentis
Valzeina
Pusserein
Kueblis
Landquart
Robiei
Ritom Piora
San Bernardino
Bosco Gurin
Nante
Indikativ
5WJ
5JU
5IG
5AR
5BI
5ZV
5MA
5PL
5DO
5DF
5SA
5FU
5IN
5SP
5OB
5SE
5CU
5SI
5VA
5KK
5RU
5KR
5DI
5VZ
5PU
5KU
5LQ
6RO
6RI
6SB
6BG
6NT
64
2540
2117
1820
1818
1770
1735
1655
1630
1590
1560
1510
1480
1460
1457
1420
1420
1330
1280
1260
1200
1200
1195
1190
1090
940
810
520
1890
1800
1640
1530
1412
Meereshöhe
07/11
08/11
18/12
08/11
08/11
11/11
20/11
13/11
20/11
20/11
19/11
18/12
08/11
20/11
20/11
19/11
18/12
18/12
18/12
29/11
18/12
19/11
18/12
18/12
18/12
19/12
22/01
29/11
19/11
29/11
11/11
19/11
eingeschneit
22/06
29/04
03/04
27/04
04/04
28/04
05/04
03/05
07/04
13/04
13/04
27/03
25/03
25/03
27/03
31/03
23/03
24/03
26/03
15/04
23/03
01/04
25/03
23/03
21/03
22/03
20/03
31/03
01/04
22/03
03/04
21/03
aper
Schneedecke
227
172
106
170
147
168
136
171
138
144
145
99
137
125
127
132
95
96
98
137
95
133
97
95
93
93
57
122
133
113
143
122
Dauer
Tage
175
172
145
170
161
170
148
172
149
155
157
119
145
131
135
146
108
113
115
152
108
144
110
109
101
101
85
159
151
141
156
135
1. 11. bis
30. 4
182
111
95
124
105
104
114
130
106
101
138
65
68
57
70
105
58
69
64
110
46
109
78
88
76
93
38
100*
85*
79
96
90
cm
15.2.2005
1.2.2005
22.2.2005
10.3.2005
21.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
14.2.2005
15.2.2005
14.2.2005
10.3.2005
2.2.2005
22.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
3.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
1.2.2005
10.3.2005
2.2.2005
4.2.2005
2.2.2005
15.2.2005
3.2.2005
3.2.2005
15.2.2005
26.12.2004
26.12.2004
27.12.2004
23.1.2005
26.12.2004
Datum
max. Schneehöhe
22.2.2005
27.12.2004
27.12.2004
16.2.2005
15.2.2005
3.2.2005
23.2.2005
15.2.2005
22.2.2005
15
9`
3*
8
7
9`
6`
9`
5
3`
5`
2`
5
2*
2
6
1`
1
1
4*
1
4
1
2
2
1
0
5*
6*
2*
8*
4`
Nov
45
41
12`
26
19
33`
22
30
19
15
27
16
21
17
14
27
14`
14
10
18`
12
16
17
12
12
10
3
63*
43*
43
57`
45
Dez
88
62`
39
60
50
64`
58
57
52
46
62
40`
44
37
32
59
33
34
33
48*
23
45
42
29
23
23
4`
53*
49*
47`
73`
52
Jan
mittlere Schneehöhe
146
101`
76`
105
91`
93`
98
106
96
90
102
59
63
48
59
90
50
57
52
92`
35
91
62
72
53
67
29
37*
64*
41`
75`
48`
Feb
152
88`
57
88
76
80`
73
97
78
76
83`
40`
40
30
38
58
28
29
34
78`
17
70
34
42
24
23*
14
21*
40*
25`
49`
26
Mrz
153
39
5`
19
9`
30`
3
45`
5
9
6`
2`
2
2`
2`
2
2`
1`
3
8*
2
2
1
2
1
1*
0`
26*
6*
8`
6
2`
Apr
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.1: (Fortsetzung) Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen (Einschneien und Ausapern sowie
der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten Stationen), Winter 2004 / 2005.
Campo Blenio
Ambri
Bellinzona
Corvatsch
Motta Naluns
Bernina Diavolezza
Buffalora
St.Moritz
Maloja
Samedan
Samnaun
Ftan
La Drossa
Zuoz
Cavaglia
S-chanf
Sta.Maria
Poschiavo
Brusio
6CB
6AM
6BE
7CO
7MT
7DI
7BU
7MZ
7MA
7SD
7SN
7FA
7LD
7ZU
7CA
7SC
7ST
7PV
7BR
1215
980
230
2690
2150
2090
1970
1890
1800
1750
1750
1710
1710
1710
1690
1660
1418
1015
800
Meereshöhe
29/11
29/11
25/12
30/10
11/11
11/11
19/11
11/11
29/11
11/11
19/11
18/12
11/11
29/11
29/11
30/11
11/11
01/12
04/03
eingeschneit
25/03
18/03
04/01
31/05
01/05
30/04
24/03
27/03
31/03
25/03
03/04
26/03
03/04
24/03
13/03
24/03
21/03
07/12
06/03
aper
Schneedecke
116
109
10
213
171
170
125
136
122
134
135
98
143
115
104
114
130
6
2
Dauer
Tage
121
114
12
181
173
171
139
144
151
141
146
125
149
134
130
129
133
27
8
1. 11. bis
30. 4
78
74
12
151
106
105
55
78
91
60
76
66
61
60
65
75
43
12
6
cm
27.12.2004
26.12.2004
25.12.2004
20.4.2005
13.2.2005
23.2.2005
22.1.2005
1.2.2005
1.2.2005
1.2.2005
14.2.2005
1.2.2005
14.2.2005
1.2.2005
26.12.2004
1.2.2005
27.12.2004
1.12.2004
11.11.2004
Datum
max. Schneehöhe
4.3.2005
2.2.2005
27.12.2004
15.2.2005
4.3.2005
1*
0*
0
29`
4*
5`
2
6
3`
3`
4`
1*
2`
2
4
2`
6
0`
0
Nov
39`
32
2
63`
19`
31
22
31
41
20
23
9`
24`
12
36
16`
29
2`
0`
Dez
47
39
0
87`
49`
56`
37
47
59
36
46`
30`
39`
27
32
33
35
1`
0
Jan
mittlere Schneehöhe
Messreihe nicht vollständig; nicht extrapolierbar
* interpolierter Wert
` enthält mindestens einen interpolierten Wert
Der Zeitraum zwischen «eingeschneit» und «aper» beschreibt die längste, zusammenhängende Dauer mit Schneebedeckung
1
Station
Indikativ
46`
26
0
113`
82`
99
50
62
71
50
70
58`
56`
48
17
54
34
0`
0
Feb
30`
11
0*
111`
66`
83
32
38
48
32`
52
36*
44`
29`
5
29
19
0`
0
Mrz
0`
0*
0*
132`
27*
34`
2
1`
4`
1*
2*
1*
1*
1`
7
1
1
0`
0
Apr
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.1: (Fortsetzung) Schneebedeckung und mittlere monatliche Schneehöhen (Einschneien und Ausapern sowie
der Monatsmittelwert der Schneehöhen an allen bemannten Stationen), Winter 2004 / 2005.
65
66
1GH
1GD
1PL
1HB
1MR
1SH
1GB
1MN
1GT
1JA
1SM
1MI
1LC
1AD
1WE
1GS
1GA
1LB
2TR
2RI
2GA
2AN
2UR
2ME
2ST
2SO
2GO
2OG
2EN
2GU
3EL
3MB
3SW
Grimsel Hospiz
Grindel
Planachaux
Hasliberg
Muerren
Stockhorn
Grindelwald Bort
Moleson
Gantrisch
Jaunpass
Saanenmoeser
Morgins
La Comballaz
Adelboden
Wengen
Gsteig
Gadmen
Lauterbrunnen
Truebsee
Rigi Scheidegg
Goescheneralp
Andermatt
Isenthal
Meien
Stoos
Soerenberg
Goeschenen
Oberiberg
Engelberg
Gurtnellen
Elm
Malbun
Schwaegalp
Indikativ Station
1970
1950
1870
1825
1650
1640
1565
1520
1510
1500
1390
1380
1360
1350
1280
1195
1190
800
1770
1640
1610
1440
1395
1320
1280
1150
1110
1080
1060
910
1690
1610
1350
m ü.M.
273
187
196
216
127
190
162
67
167
150*
112
115
118
88
85
100
163
54
249
141
143
142
136
110
187
98
105
120
112
58
190*
147
228
cm
HS max.
16.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
21.2.2005
24.1.2005
22.2.2005
15.2.2005
9.3.2005
7.3.2005
15.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
15.2.2005
17.2.2005
26.1.2005
15.2.2005
22.2.2005
24.1.2005
21.2.2005
10.3.2005
17.2.2005
22.2.2005
22.2.2005
27.1.2005
13.3.2005
26.1.2005
16.2.2005
16.2.2005
22.2.2005
3.2.2005
15.2.2005
10.3.2005
22.2.2005
am
17.2.2005
13.3.2005
25.1.2005
16.2.2005
auch am
350`
200`
193`
229`
133`
212`
152`
138`
146`
138`
121
131
141
79
74`
103
142`
47`
249`
140
169`
164
120
150`
149
78
117`
111
77
66
207`
128
181`
56
14
29
46
58
31
58
41
13
23
52
47
52
52
57
52
52
58
65
32
17
65
2
52
54
55
37
52
56
37
16
34
52
mittlerer
Maximalwert N
690
373
300
375
261
325
275*
287
238
265
222
290
272
154
145*
193
310*
120
440
259
350
326
136
450
288
176
275
217
170
128
470
225
328*
am
26.4.1964
23.3.1996
25.10.1992
18.3.1964
29.3.1964
24.2.1993
3.3.1990
25.10.1992
24.2.1993
24.2.1993
1.2.1964
25.10.1992
31.1.1964
27.3.1964
29.3.1964
1.2.1964
19.4.1990
6.3.1964
29.3.1964
19.4.1990
3.3.1990
29.3.1964
28.1.2004
6.3.1964
7.11.1989
6.3.1964
23.2.1996
3.3.1990
28.3.1990
20.12.1988
31.3.1996
5.11.1995
3.3.1990
kleinstes
Maximum
am cm
3.5.1970 149
24.2.1999 102
24.3.1982
70
11.4.1975 65
13.3.1968 42*
25.2.1999 94
23.2.1999
61
9.4.1970 40*
25.2.1999 85
14.2.1952
61
27.1.1968
20
9.4.1970
42
8.4.1970
19
21.1.1981
25
23.2.1999
18
20.1.1981
19
25.2.1999 30
12.1.1954
15
11.4.1975 128
11.4.1975 40
17.4.1999 90
7.4.1975 65
13.3.2005 103
20.2.1978 43
6.4.1970 38
14.2.1944
21
7.4.1975 48
13.3.1988 36
27.1.1968
26
6.2.1981
26
25.2.1999 105
25.2.1999 56
5.4.1970 64
grösstes
Maximum
cm
390
153
186
192
112
195
115
95
144*
78
85
100
120
45
55
80
136
35
210*
113
121
128
103
105
158
53
88
113
84
43
172
130
192
03/04
130
182
88
158
140
104
78
200
150
176*
468
245
223*
251
152
141
195
135
123
111
115
120
150
96
78
86
168
53
235*
138
150
153
02/03
85
87
39
50
50
42
39
194
106
135
275
136
162
154
105
210*
101
80
105
76
79
78
80
48
34
64
119
20
155*
80
118
112
01/02
72
124
48
61
60
72
47
220
121
142
352
240*
160*
245*
85
220*
110*
103*
123
122*
63
80
56
51
58
45
94
30
284
186
150*
116
00/01
139
198
71
110
140
102
44
270
191
260*
470
198
180
240
155
268
164
140
166
140
131
135
122
86
87
106
160
34
265
185
165*
155
99/00
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.2: Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005.
Unterwasser Iltios
Braunwald
Flumserberg
St.Margrethenberg
Mettlenruns
Felskinn1
Egginer
Eisflue – Zermatt
Ost
Kuehboden
Ruinettes
Arolla
Simplon Hospiz
Lauchernalp
Ovronnaz
Furi – Zermatt
West1
Saas Fee
La Creusaz
Bourg-St-Pierre
Zermatt
Montana
Grimentz
Fionnay
Simplon Dorf
Binn
Muenster
Wiler
Oberwald
Ulrichen
Visp
Weissfluhjoch
Juf
3UI
3BR
3FB
3MG
3MT
4FK
4EG
4ZO
4KU
4RU
4AO
4SH
4LA
4OV
4ZW
4SF
4CR
4BP
4ZE
4MO
4GR
4FY
4SM
4BN
4MS
4WI
4OW
4UL
4VI
5WJ
5JU
Indikativ Station
1790
1720
1670
1600
1590
1560
1500
1470
1410
1410
1405
1370
1350
660
2540
2117
2210
2200
2070
2000
1975
1950
1870
2620
2235
1340
1340
1310
1190
900
2850
m ü.M.
75
138
105
102
130*
92
172
78
85
103
92
158
118
38
182
111
120
173
84
120
125
110
184
125
165
177
132
99
85
cm
13.2.2005
16.2.2005
24.1.2005
22.2.2005
15.2.2005
28.2.2005
17.4.2005
24.1.2005
13.3.2005
17.2.2005
13.3.2005
22.2.2005
13.3.2005
am
24.1.2005
25.1.2005
21.2.2005
24.1.2005
24.1.2005
25.1.2005
21.2.2005
28.12.2004
21.2.2005
12.2.2005
24.1.2005
15.2.2005
12.2.2005
19.12.2004
15.2.2005
1.2.2005
HS max.
16.2.2005
1.3.2005
23.2.2005
auch am
108
179`
84`
102`
133`
92`
144
78
82
139
119`
188
154`
35`
254
121`
182`
197`
91
200
191`
143
241`
125
137`
169
154`
92`
77
418`
243
304
280
183
85
620
58
17
55
60
53
52
45
7
14
60
54
40
63
60
69
11
17
25
15
50
31
3
17.4.1999 116
22.1.1981 135
23.2.1999 48
7.4.1963 95
30.3.1995 106
6.2.2003 110
170
125
240
11.3.1975 45
292
7.3.1995 125
170
21.1.1981 29
207 15.3.1980 29
248 24.2.1999 23*
167
9.2.1984 23*
223
11.4.1975 50
110 24.11.2000 44
180
5.3.1999
41
250
12.2.1951
19
200 22.2.1970
21
302
6.4.1975
74
265
14.2.1951 40
98
15.1.1968
6
366
9.3.1945 153
188
17.4.1999 66
270
320
154
382
303
180
23.4.1995
24.1.2005
am
3.4.1964
2.3.2002
28.3.1964
2.2.1964
17.11.1963
18.11.1963
6.3.1964
29.3.2000
30.12.2001
28.11.1963
17.11.1963
19.2.1996
27.11.1963
16.2.1990
21.5.1972
11.1.1996
12.4.1998
20.2.1996
22.3.1996
16.4.2001
23.3.1996
1.3.2005
3.5.1996
24.1.2005
3.3.1990
13.2.1964
14.2.1964
30.11.1956
12.2.2004
29.3.1984
kleinstes
Maximum
am cm
21.1.1981 54
25.2.1999 55
21.3.1982
70
28.1.1968
31
13.3.2005 68
29.4.1986 280
grösstes
Maximum
cm
13 390*
1 125
48
52
53
52
2
25
mittlerer
Maximalwert N
110
162
75
68
105
74
143
81
75
118
102
160
131
41
262
135
168
172
98
180
135
140
220*
134
145
150
92
68
350*
03/04
98
165
91
69
160
61
139
59
69
155
97
200
161
31*
245
113
172*
185
140
155
190
180
85
125
47
64
65*
34
105
75
41
85
103
147
102
18
225
112
110
153
127
154
180*
292
346
226
99
110
102
48
01/02
144
155
140
98
02/03
104
180*
40
79
88
64
117
110
68
120
94
137
135
25
289
130*
95
188
185
200
288
385
140
123
105
44
00/01
92
214
88
76
140
82
120
44
68
142
112
186
162
30
288
155
184
215
85
145
215
246
410*
190
207
195
130
99/00
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.2: (Fortsetzung) Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005.
67
68
5IG
5AR
5BI
5ZV
5MA
5PL
5DO
5DF
5SA
5FU
5IN
5SP
5OB
5SE
5CU
5SI
5VA
5RU
5KK
5KR
5DI
5VZ
5PU
5KU
5LQ
6RO
6RI
6SB
6BG
6NT
6CB
6AM
6BE
Innerglas
Arosa
Bivio
Zervreila
Matta Frauenkirch
Plaun Laax
Davos WRC Obs.
Davos Fluelastr.
St.Antoenien
Fuorns
Innerferrera
Spluegen
Obersaxen
Sedrun
Curaglia
Siat
Vals
Rumein
Klosters KW
Klosters RhB
Disentis
Valzeina
Pusserein
Kueblis
Landquart
Robiei
Ritom Piora
San Bernardino
Bosco Gurin
Nante
Campo Blenio
Ambri
Bellinzona
Indikativ Station
1820
1818
1770
1735
1655
1630
1590
1560
1510
1480
1460
1457
1420
1420
1330
1280
1260
1200
1200
1195
1190
1090
940
810
520
1890
1800
1640
1530
1412
1215
980
230
m ü.M.
95
124
105
104
114
130
106
101
138
65
68
57
70
105
58
69
64
46
110
109
78
88
76
93
38
100*
85*
79
96
90
78
74
12
cm
am
22.2.2005
10.3.2005
21.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
14.2.2005
15.2.2005
14.2.2005
10.3.2005
2.2.2005
22.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
3.2.2005
2.2.2005
14.2.2005
1.2.2005
2.2.2005
10.3.2005
4.2.2005
2.2.2005
15.2.2005
3.2.2005
3.2.2005
15.2.2005
26.12.2004
26.12.2004
27.12.2004
23.1.2005
26.12.2004
27.12.2004
26.12.2004
25.12.2004
HS max.
22.2.2005
27.12.2004
27.12.2004
16.2.2005
15.2.2005
3.2.2005
23.2.2005
15.2.2005
22.2.2005
auch am
103
148`
113`
136
109
140`
118
117
159
73`
73`
99
93
121`
68
89
68`
69`
142`
124
84`
94
84
79
44`
280`
165`
150`
167
125
118`
80`
17`
13
52
52
47
40
6
75
60
60
10
56
55
54
37
29
53
36
40
46
60
54
20
36
60
59
35
48
54
56
22
51
50
60
mittlerer
Maximalwert N
191
250
208
260
189
170*
225
215
252
134
170
256
195
270
111
172
145
145
255
242
158
175
183
154
110
645
350
295
430
195
209
162
77
am
22.2.1996
22.2.1996
22.2.1993
22.2.1996
19.2.1996
25.2.2002
19.2.1996
13.2.1964
19.2.1996
20.5.1996
19.2.1996
19.2.1996
17.11.1963
23.2.1996
22.2.1996
25.4.1964
23.2.1996
23.2.1996
25.2.2002
16.2.1985
23.2.1996
19.2.1996
9.1.2001
19.1.1957
2.3.1996
27.12.2004
3.3.2002
18.3.1981
23.1.1973
3.3.2002
21.1.1981
7.2.2002
21.2.1993
kleinstes
Maximum
am cm
25.2.1999
52
10.4.1975 68
17.4.1999
61
10.4.1975 63
30.1.1982 50
20.2.2000 112
9.3.1945 49
25.2.1999
52
25.2.1999
74
5.3.1999 18*
8.2.1951
26
22.2.1951 34
30.1.1982
25
7.4.1975 43
13.12.1990
18
27.1.1968
23
5.4.1975
18
30.1.1982
20
25.2.1970
70
27.1.1968 48
26.2.1946
23
25.2.1999 45
30.1.1982
37
27.1.1968
20
27.1.1968
5
28.4.1986 100*
7.4.1975 50*
10.4.1975 62
16.2.1951
72
9.1.1994 55
26.2.1978
42
17.2.1978 31*
16.1.1985
2
grösstes
Maximum
cm
38
12
74
16
280
153
136
195
142
104
122
91
111
79
145
83
84
133
62
37
63
72
137
49
86
59*
51
95
87
70
120
86
80
65
195
142
106
92
101
02/03
106
138
118
128
120
145
121
115
140
85
62
79
90
102
65
79
73
70
130
130
81
81
63
90
03/04
75
91
103
104
65
112
62
62
127
56
60
65
48
62
30
47
37
29
70
50
30
57
45
25
14
100*
50*
70
90
55
50
31*
9
01/02
145
155
115
149
111
140
106
105
115
80*
60
89
82
97
85
86
66
64
81*
85
75
52
37
38
10
340
218
231
192
188
156
52
12
00/01
113
172
116
126
125
170*
137
149
182
65
63
79
120
104
50
95
81
67
154
163
85
130
59
77
42
225
105
88
97
98
81
61
4
99/00
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.2: (Fortsetzung) Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005.
*
`
N
1
Corvatsch
Motta Naluns
Bernina Diavolezza
Buffalora
St.Moritz
Maloja
Samedan
Samnaun
Zuoz
Ftan
La Drossa
Cavaglia
S-chanf
Sta.Maria
Poschiavo
Brusio
2690
2150
2090
1970
1890
1800
1750
1750
1710
1710
1710
1690
1660
1418
1015
800
m ü.M.
151
106
105
55
78
91
60
76
60
66
61
65
75
43
12
6
cm
am
20.4.2005
13.2.2005
23.2.2005
22.1.2005
1.2.2005
1.2.2005
1.2.2005
14.2.2005
1.2.2005
1.2.2005
14.2.2005
26.12.2004
1.2.2005
27.12.2004
1.12.2004
11.11.2004
HS max.
Messreihe nicht vollständig; nicht extrapolierbar
interpolierter Wert
enthält mindestens einen interpolierten Wert
Anzahl Beobachtungsjahre
7CO
7MT
7DI
7BU
7MZ
7MA
7SD
7SN
7ZU
7FA
7LD
7CA
7SC
7ST
7PV
7BR
Indikativ Station
4.3.2005
27.12.2004
15.2.2005
2.2.2005
4.3.2005
auch am
168`
134
149`
115
95`
164`
83`
107`
84`
97`
104`
145`
86
69
42`
22`
grösstes
Maximum
cm
am
25.3.1993
23.3.1996
9.12.1992
23.3.2002
29.3.1964
1.2.2005
1.2.1964
1.2.1964
26.2.1989
29.3.1964
18.2.1964
19.3.1981
1.2.1964
22.1.2003
16.2.2002
24.1.2002
kleinstes
Maximum
am cm
33 275* 30.11.2002 100
23 222 24.2.1999
75
60 270 16.3.1960 44
42 195
10.4.1975 50
53 201
19.2.1951
41
55 299
14.2.1951
91
55 155
21.1.1951 36
47 208 25.2.1999
41
62 200*
21.1.1951 43
53 165 24.2.1999 50
55 195
21.1.1951 40
60 370 14.2.1960 40
55 180
21.1.1951 38
55 165
1.2.1986
26
60 100 20.2.1955
10
59
60 18.2.1967
1
mittlerer
Maximalwert N
230*
123
106
112
105
130
76
92
76
88
82
130
85
79
28
18
03/04
275*
91
88
87
85
125
65
66*
53
51*
59
55
49
26
20
25
02/03
214
134
84
50
90
95
56
86
44
70*
61
130
45
54
10
1
01/02
261
158
246
140
178
229
117
108
108
104
118
215
133
65
67
22
00/01
177
146
142
110
78
128
68
122
67
105
100
65
75
53
45
19
99/00
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.2: (Fortsetzung) Maximale Schneehöhen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005.
69
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.3: Liste der Tage mit einem Wasserwert des Neuschnees (HNW) von 50 und mehr Millimetern sowie kleinste,
grösste und mittlere Dichte aller Wasserwertmessungen an allen bemannten Stationen, Winter 2004 / 2005.
Rang
Station
1
1GH Grimsel Hospiz
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
1JA Jaunpass
1GD Grindel
5WJ Weissfluhjoch
6CB Campo Blenio
5PL Plaun Laax
3FB Flumserberg
6RO Robiei
6RO Robiei
4SM Simplon Dorf
6BG Bosco Gurin
4MO Montana
2AN Andermatt
6RO Robiei
1GA Gadmen
3UI Unterwasser Iltios
5MA Matta Frauenkirch
6NT Nante
3MB Malbun
2ME Meien
2RI Rigi Scheidegg
6RI Ritom Piora
6RO Robiei
6SB San Bernardino
5SE Sedrun
Datum
HN
HNW
HND
22.01.2005
67
98
146
TA
18.12.2004
22.01.2005
22.01.2005
26.12.2004
22.01.2005
14.02.2005
17.04.2005
16.04.2005
17.04.2005
17.04.2005
22.01.2005
22.01.2005
26.12.2004
22.01.2005
22.01.2005
22.01.2005
26.12.2004
16.10.2004
22.01.2005
10.04.2005
26.12.2004
1.12.2004
9.04.2005
22.01.2005
40
61
62
45
51
51
40
38
45
29
51
50
50
45
25
46
46
40
40
40
45
32
41
45
80
73
73
70
68
67
65
65
65
64
64
61
60
57
56
55
55
52
50
50
50
50
50
50
200
120
118
156
133
131
163
171
144
221
125
122
120
127
224
120
120
130
125
125
111
156
122
111
21.02.2005
13
37
285
-6.5
9.03.2005
22
6
27
-7.0
-6.0
-12.1
-0.9
-6.0
-6.9
-1.0
-0.2
-0.4
-2.0
-4.4
-4.0
-4.3
-1.5
-1.8
-6.7
0.4
-7.0
-2.8
-5.0
Grösste Dichte:
3SW Schwaegalp
Kleinste Dichte:
3EL Elm
Mittlere Dichte:
92 kg m-3, Anzahl der Messungen: N = 1014
HN
HNW
HND
TA
*
70
Neuschneehöhe, 24 Stunden in cm
Wasserwert des Neuschnees in mm
Dichte des Neuschnees in kg m-3
Lufttemperatur in °C
interpolierter Wert
-
-
1AD
Grindel
1950 m
1GD
Planachaux
1870 m
1PL
Hasliberg
1825 m
1HB
Mürren
1650 m
1MR
Jaunpass
1500 m
1JA
Gantrisch
1510 m
1GT
Morgins
1380 m
1MR
Adelboden
1350 m
1AD
Wengen
1280 m
1WE
Gsteig
1195 m
1GS
Trübsee
1770 m
2TR
202
17
1
28
12
12
0
0
1
3
19
-
48
97
November
Mitte
Ende
Engstligenalp [H]
2115 - 2540 m
Station und
Höhe über Meer
5
165
14
0
19
8
12
0
0
0
3
11
-
98
162
19
245
69
139
201
88
81
192
237
62
110
177
60
110
183
50
87
174
32
64
200
33
60
182
43
68
158
98
-
108
265
Dezember
Mitte
Ende
288
53
73
79
210
266
52
115
221
57
135
237
33
85
258
22
64
291
24
36
90
250
82
213
260
112
322
Mitte
247
107
270
252
108
300
278
156
105
230
219
88
215
244
75
170
227
61
152
249
68
75
180
240
172
-
196
485
Januar
Ende
7
210
156
402
258
196
211
505
239
120
285
238
143
305
213
118
238
202
71
170
239
78
102
295
289
195
-
20
260
140
419
299
165
182
507
279
114
315
276
133
365
274
95
230
242
69
204
296
70
91
241
265
216
-
197
512
Februar
Ende
192
403
Mitte
26
225
139
443
319
155
171
565
330
110
325
295
129
385
298
84
243
289
72
210
292
68
190
279
88
243
276
200
-
128
288
Mitte
264
91
368
404
83
115
485
422
48
200
417
59
237
402
0
0
0
33
141
-
148
391
März
Ende
28
303
90
77
125
515
412
60
175
292
58
215
371
0
0
0
0
165
-
110
333
Mitte
320
70
118
576
488
5
49
197
402
0
0
0
0
120
-
132
423
April
Ende
-
-
Mitte
-
-
Mai
Ende
-
-
Mitte
Juni
-
-
Ende
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.4: Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005. Bedeutung der Zeilen pro
Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3. Zeile = Dichte in
kg m-3, H = Profile am Hang (Achtung: variable Messorte, nicht mit Messungen in Flachfeldern vergleichbar, die immer am selben Ort vorgenommen werden).
71
72
Rigi Scheidegg
1640 m
2RI
Göscheneralp
1610 m
2GA
Andermatt
1440 m
2AN
Stoos
1280 m
2ST
Elm
1690 m
3EL
Malbun
1610 m
3MB
Braunwald
1340 m
3BR
Flumserberg
1310 m
3FB
Vallée du Trient [H]
2000 - 2530 m
TRI
Kühboden
2210 m
4KU
Arolla
2070 m
4AO
Saas Fee
1790 m
4SF
Station und
Höhe über Meer
10
9
90
-
14
34
243
17
10
14
12
3
2
35
28
-
November
Mitte
Ende
0
13
5
8
8
2
2
22
16
-
47
83
177
70
123
176
55
103
187
58
43
80
186
59
120
203
45
95
211
137
325
237
65
120
185
49
-
Dezember
Mitte
Ende
28
44
98
223
62
141
227
50
138
276
65
175
269
49
52
133
256
48
121
252
52
127
244
45
-
Mitte
89
209
235
123
296
241
116
299
258
124
318
256
86
212
247
107
343
321
84
220
262
125
256
205
82
184
224
72
155
215
Januar
Ende
28
10
132
382
289
138
400
290
155
448
289
155
487
314
119
337
283
144
445
309
123
340
276
190
467
246
108
255
236
74
161
218
Februar
Ende
145
341
235
139
353
254
164
409
249
190
147
326
222
167
476
285
132
340
258
132
362
274
105
181
172
70
153
219
Mitte
24
142
462
325
133
398
299
164
499
304
166
513
309
123
378
307
133
480
361
130
388
298
137
323
236
100
255
255
64
157
245
Mitte
11
57
253
444
66
276
418
59
242
410
85
55
66
300
455
35
130
371
149
491
330
67
203
303
0
-
März
Ende
22
20
50
250
36
149
414
35
123
351
40
30
40
155
388
0
62
211
340
0
-
Mitte
0
0
0
0
0
0
0
69
273
396
0
-
April
Ende
-
Mitte
-
Mai
Ende
-
Mitte
Juni
-
Ende
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005. Bedeutung
der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3.
Zeile = Dichte in kg m-3, H = Profile am Hang (Achtung: variable Messorte, nicht mit Messungen in Flachfeldern vergleichbar, die immer am selben Ort vorgenommen werden).
La Creusaz
1720 m
4CR
Bourg-St-Pierre
1670 m
4BP
Zermatt
1600 m
4ZE
Fionnay
1500 m
4FY
Münster
1410 m
4MS
Wiler
1405 m
4WI
Ulrichen
1350 m
4UL
Weissfluhjoch
2540 m
5WJ
Juf
2120 m
5JU
Stillberg [H]
2090 m
STI
Büschalp
1960 m
BUE
Arosa
1820 m
5AR
Station und
Höhe über Meer
-
8
15
19
127
39
14
12
24
35
72
206
38
50
132
17
-
November
Mitte
Ende
0
0
55
55
100
12
10
18
33
80
242
39
94
241
13
19
73
135
185
34
68
200
55
73
133
60
60
120
200
52
69
136
197
63
161
256
72
106
147
64
114
178
41
71
173
Dezember
Mitte
Ende
54
130
241
28
62
221
47
79
168
53
52
117
225
42
62
146
235
60
160
267
61
80
131
55
119
216
39
81
208
Mitte
107
255
238
76
161
212
81
177
219
113
275
243
85
215
253
68
168
247
109
266
244
79
204
258
101
180
178
130
245
188
85
160
188
Januar
Ende
4
12
108
305
282
70
187
267
80
137
395
288
94
263
280
68
177
260
150
408
272
105
291
277
140
330
236
121
314
260
95
236
248
Februar
Ende
120
278
232
60
159
265
80
181
226
150
355
237
103
330
320
78
181
232
172
401
233
107
282
264
140
295
211
101
215
213
Mitte
103
325
316
68
194
285
67
123
375
305
86
287
334
59
157
449
286
101
293
290
154
400
260
126
350
278
101
283
280
Mitte
50
195
390
0
0
80
296
370
0
0
140
460
329
52
188
362
124
415
335
82
287
350
40
163
408
März
Ende
35
0
0
62
0
0
142
486
342
29
106
366
121
407
336
63
248
394
13
-
Mitte
0
0
0
24
0
0
139
554
399
0
121
486
402
38
150
395
0
-
April
Ende
143
570
399
80
297
371
-
Mitte
90
412
458
-
Mai
Ende
44
185
420
-
Mitte
Juni
-
Ende
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005. Bedeutung
der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3.
Zeile = Dichte in kg m-3, H = Profile am Hang (Achtung: variable Messorte, nicht mit Messungen in Flachfeldern vergleichbar, die immer am selben Ort vorgenommen werden).
73
74
Bivio
1770 m
5BI
Zervreila
1735 m
5ZV
Davos Flüelastr.
1560 m
5DF
Fuorns
1480 m
5FU
Splügen
1460 m
5SP
Sedrun
1420 m
5SE
Klosters KW
1200 m
5KK
Robiei
1890 m
6RO
San Bernardino
1640 m
6SB
Nante
1410 m
6NT
Campo Blenio
1215 m
6CB
Corvatsch
2690 m
7CO
Station und
Höhe über Meer
-
17
30
10
8
15
14
6
66
120
182
47
39
39
100
60
-
November
Mitte
Ende
12
18
5
0
8
5
4
43
125
291
27
26
48
185
47
145
309
53
91
172
28
40
72
180
44
82
186
60
102
170
40
82
205
65
155
238
61
111
182
66
115
174
84
210
250
Dezember
Mitte
Ende
3
47
105
223
46
95
207
37
70
189
33
64
194
38
94
247
42
56
133
32
83
259
53
140
264
44
96
218
45
95
211
80
206
258
Mitte
98
175
179
73
164
225
71
140
197
53
106
200
48
108
225
77
179
232
70
202
289
43
130
302
46
103
224
47
110
234
80
286
358
Januar
Ende
3
96
235
245
95
232
244
95
240
253
60
148
247
49
117
239
91
248
273
90
259
288
45
115
256
48
108
225
44
119
270
84
238
283
Februar
Ende
93
207
223
95
219
231
93
215
231
61
137
225
52
120
231
98
238
243
100
223
223
38
140
368
39
100
256
46
125
272
82
243
296
Mitte
24
86
248
288
90
240
267
98
250
255
53
154
291
48
118
246
81
242
299
96
265
276
40
140
350
38
98
258
35
92
263
81
240
296
Mitte
20
49
193
394
34
115
338
0
0
0
30
132
440
0
0
0
75
197
263
März
Ende
0
29
0
0
0
0
0
0
4
0
82
216
263
Mitte
0
0
0
0
0
0
0
15
0
0
125
-
April
Ende
-
Mitte
-
Mai
Ende
-
Mitte
Juni
-
Ende
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005. Bedeutung
der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3.
Zeile = Dichte in kg m-3, H = Profile am Hang (Achtung: variable Messorte, nicht mit Messungen in Flachfeldern vergleichbar, die immer am selben Ort vorgenommen werden).
-
13
43
45
105
10
20
8
33
-
November
Mitte
Ende
7
30
58
193
8
16
27
169
6
25
40
160
8
34
50
147
63
112
178
40
65
163
37
58
157
24
31
129
40
70
175
Dezember
Mitte
Ende
6
33
82
228
278
49
104
212
39
72
185
34
59
174
24
36
150
34
65
191
Mitte
68
163
240
65
147
226
59
113
192
57
40
65
163
34
75
221
Januar
Ende
28
10
72
177
246
66
133
202
72
140
194
55
47
88
187
32
80
250
Februar
Ende
81
162
200
72
145
201
74
159
215
60
127
212
53
93
175
36
82
228
Mitte
73
208
285
66
146
221
67
190
284
55
45
92
204
32
82
256
Mitte
31
105
339
0
5
10
44
0
-
März
Ende
18
0
0
0
1
0
-
Mitte
0
0
0
0
0
0
-
April
Ende
-
Mitte
-
Mai
Ende
-
Mitte
Juni
-
Ende
– Wurde das Schneeprofil mehr als zwei Tage vor oder nach Mitte bzw. Ende Monat aufgenommen, so ist die Abweichung gekennzeichnet.
Dabei bedeuten die kleingedruckten Zahlen den naheliegendsten Tag des laufenden bzw. des folgenden Monats, z.B. 8 für den 8. Dezember bei der Station
Sta. Maria.
– Die fettgedruckten Zahlen jeweils in der mittleren Zeile bedeuten den jährlichen Höchstwert des Wasserwertes (HSW max.) jeder Station.
Motta Naluns
2150 m
7MT
Schafberg [H]
2980 m
PON
Maloja
1800 m
7MA
Samnaun
1750 m
7SN
La Drossa
1710 m
7LD
Zuoz
1710 m
7ZU
Sta. Maria
1420 m
7ST
Station und
Höhe über Meer
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.4: (Fortsetzung) Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten, Winter 2004 / 2005. Bedeutung
der Zeilen pro Station: 1. Zeile = Schneehöhe in cm (HS), 2. Zeile = Wasserwert der Schneedecke in mm (HSW), 3.
Zeile = Dichte in kg m-3, H = Profile am Hang (Achtung: variable Messorte, nicht mit Messungen in Flachfeldern vergleichbar, die immer am selben Ort vorgenommen werden).
75
76
1960
1950
1890
1825
1818
BUE Büschalp
1GD Grindel
6RO Robiei
1HB Hasliberg
5AR Arosa
1640
1640
1610
6SB San Bernardino
3MB Malbun
1MR Mürren
2RI Rigi Scheidegg
1670
1650
4BP Bourg-St-Pierre
1710
1690
1710
7LD La Drossa
3EL Elm
1720
4CR La Creusaz
7ZU Zuoz
1750
1770
5BI Bivio
1735
1770
2TR Trübsee
5ZV Zervreila
1790
4SF Saas Fee
7SN Samnaun
1800
7MA Maloja
1500–1800 m
2117
2090
STI Stillberg, Davos H
2150
7MT Motta Naluns
5JU Juf
2210
2115–2540
1AD Engstligenalp H
4KU Kühboden
2540
2000–2560
2690
Meereshöhe (m ü. M.)
5WJ Weissfluhjoch
4TR Vallée du Trient, La Creusaz H
7CO Corvatsch 1
> 1800 m
Station
378
111
462
325
194
513
(93)
(127)
325
240
190
248
((213))
161
147
283
576
155
(443)
350
486
293
208
273
512
570
(491)
(286)
Mitte März
Ende Dezember
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte Februar
Mitte Februar
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte Januar
Ende Februar
Ende Januar
Mitte März
Ende April
Ende Dezember
Mitte März
Mitte März
Ende April
Mitte März
Mitte März
Ende April
Ende Februar
Mitte Mai
Ende März
Ende Januar
Datum
max. Wasserwert
(mm)
311
333
425
342
189
485
188
249
394
364
197
277
789
220
427
363
810
865
482
455
513
338
305
525
600
859
572
424
(mm)
32
33
44
56
52
6
51
42
6
43
17
42
48
34
52
25
31
31
6
59
6
5
17
17
6
69
6
28
Anz. Jahre
Mittelwert des Maximums
602
765
839
694
439
830
532
418
530
686
383
578
1474
464
762
590
1380
2141
621
734
610
439
521
800
769
1447
645
888
(mm)
2000/01
1998/99
1988/89
2002/03
1944/45
2003/04
2000/01
Winter
1987/88
1974/75
1969/70
1974/75
1980/81
2000/01
1950/51
1974/75
1999/2000
1974/75
1998/99
1974/75
1969/70
1954/55
1959/60
1991/92
1994/95
1985/86
2000/01
1991/92
1999/00 + 2000/01
grösstes Maximum
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.5: Maximale Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten in den Höhenstufen > 1800 m; 1500
bis 1800 m; < 1500 m, Winter 2004 / 2005.
1510
1500
1GT Gantrisch
4FY Fionnay
Mittelwert des Maximums
grösstes Maximum
295
265
499
190
388
480
210
243
181
330
125
82
248
400
120
154
395
385
250
(181)
Mitte Februar
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte März
Mitte Februar
Mitte Februar
Mitte Februar
Mitte Februar und
Mitte März
Ende Februar
Ende Februar
Mitte Februar
Mitte März
Ende Februar
Mitte März
Mitte März
Mitte Februar
Datum
max. Wasserwert
(mm)
209
360
399
143
459
479
170
336
247
333
272
137
265
452
233
121
379
315
281
216
(mm)
17
56
51
14
34
45
3
42
27
50
22
37
40
59
41
5
34
26
59
57
Anz. Jahre
Mittelwert des Maximums
446
666
946
270
945
1026
210
791
408
733
505
251
561
939
626
154
689
736
523
479
(mm)
grösstes Maximum
1998/99
1969/70
1969/70
1994/95
1981/82
1974/75
2004/05
1969/70
1954/55
1954/55
1993/94
1976/77
1967/68
1974/75
1974/75
2004/05
1980/81
1998/99
1998/99
1954/55
Winter
Standortverschiebung, von 2270 m auf 2690 m, 1993/94
Messreihe im Berichtswinter unvollständig, Maximalwert und Zeitpunkt zweifelhaft.
Messreihe im Berichtswinter sehr unvollständig, Maximalwert und Zeitpunkt sicher nicht erfasst.
Profile am Hang
Die Höhe der Wassersäule, wenn man den Schnee schmelzen würde, zu dem Zeitpunkt wenn die Säule in diesem Winter am höchsten
sein würde.
Der Wasserwert wurde über viele Jahre gemessen und für jedes Jahr ein Maximum ermittelt - davon der Mittelwert.
Der höchste Wert aller Maximalwerte und das Jahr in dem er ermittelt wurde.
1195
1GS Gsteig
1280
1WE Wengen
1280
1310
3FB Flumserberg
1200
1340
3BR Braunwald
5KK Klosters KW
1350
2ST Stoos
1380
1AD Adelboden
1412
6NT Nante
1MI Morgins
1418
7ST Sta. Maria
1410
1420
5SE Sedrun
1405
1440
2AN Andermatt
4WI Wiler
1457
5SP Splügen
4MS Münster
1480
5FU Fuorns
(in Klammern)
((in Doppel-Klammern))
H
max. Wasserwert
1
1560
5DF Davos Flüelastrasse
< 1500 m
1600
Meereshöhe (m ü. M.)
4ZE Zermatt
Station
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.5: (Fortsetzung) Maximale Wasserwerte der Schneedecke an Flachfeldprofilstandorten in den Höhenstufen >
1800 m; 1500 bis 1800 m; < 1500 m, Winter 2004 / 2005.
77
78
2
3
5
6
7
11
12
24
25
26
27
30
21321
21322
21303
21304
21305
21309
21323
21343
21324
21325
21326
21329
22/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
29/12/04
29/12/04
21/12/04
20/12/04
20/12/04
24/11/04
22/11/04
1 30/10/04
21301
Nr. Datum
Lawinenniedergang
VD
VS
VS
GL
BE
SZ
VS
GR
VS
VS
SZ
SZ
VS
Kt.
Gryon
Bagnes
Bagnes
Elm
Lütschental
Muotathal
BourgSaint-Pierre
Pagig
Wiler (Lötschen)
Wiler (Lötschen)
Muotathal
Muotathal
Zermatt
Gemeinde
Taveyanne
Becca de Corbassière / Fionnay
Sovereu / Fionnay
Schosslaui / Vordere
Schoss / Zwölfihorn
Innere Blindlaui
Hürital
Col du Grand St.
Bernard
Hochwang /
Schanfigg
Hockenhorn /
Märwiggrat
Hockenhorn /
Milibachgletscher
Pragelstrasse
Pragelpass
Furgghorn
Ort
Ski (?)
nat (?)
nat (?)
nat
nat
nat
Ski
Ski
Pif
Fg
nat
nat
Prov
x
x
Snb
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
x
Fahrzeuge
oStr
oStr
gP
gP
x
x
Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
Wald
Verbauungen
Vieh
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Org. Pers.
Aktion
Ein Bergführer bemerkte im Skigebiet Vilars-Gryon eine grössere Lawine mit einer Einfahrtsspur und keiner Ausfahrtsspur. Er alarmierte
die Rettungskräfte und es wurde eine aufwändige Suchaktion mit 20
SAC-Rettungsleuten und 6 Lawinenhunden durchgeführt. Nachdem
der Lawinenkegel mit Aug und Ohr, mit LVS, RECCO, Lawinenhunden und mit Sondieren abgesucht worden war und keine Vermisstmeldung einging, wurde die Suche eingestellt.
Die Strasse in Fionnay wurde von einer Lawine von der Becca de
Corbassière verschüttet. Ungenaue Angaben.
Die Strasse in Fionnay wurde von einer Lawine von der Tête du Sarshlau verschüttet. Ungenaue Angaben.
Die Schosslaui kam bis in die Sernf hinunter und ging knapp an zwei
Ställen vorbei. Beim Skilift auf der orographisch linken Talseite wurden die Seile ausgehängt und die Absperrung zerstört.
Die Innere Blindlaui kam bis 30 m an die BOB Bahnlinie und überführte Kulturland.
Strasse im Hürital von Lawine verschüttet. Datum unklar. Wenig
Angaben.
Acht Skitourenfahrer waren im Aufstieg, als hinter ihnen eine
Schneebrettlawine niederging. Die Lawine ging über die Spur weiter
unten, wo noch andere Leute unterwegs waren. Laut Zeugen wurde
aber niemand verschüttet. Sicherheitshalber wurde der Lawinenkegel mit LVS abgesucht.
Eine Person hatte vom Grat aus eine Lawine ausgelöst. Über die
Polizei wurde die REGA alarmiert und flog zum Unfallort. Es wurde
aber niemand verschüttet. Wenig Angaben.
siehe Unfallbericht Nr. 6
Ein Pistenfahrzeugfahrer stieg zum Einhängen des Windenseiles
quer einen Hang hoch und löste dabei ein kleines, harmloses
Schneebrett aus. Er wurde bis zur Hüfte verschüttet, konnte sich
aber sofort wieder befreien.
Pragelpassstrasse wurde von einer Lawine auf 30 m Breite verschüttet. Datum unklar.
Eine grössere Lawine beschädigte einen Stall am Pragelpass. Datum unklar.
Drei Snowboarder lösten eine Lawine aus. Da zuerst drei Verschüttete gemeldet wurden, hatte der Rettungsdienst den Lawinenkegel mit allen Suchmitteln abgesucht. Da aber keine Anzeichen
auf Verschüttete gefunden wurden und schliesslich auch alle
Ein- und Ausfahrtsspuren ausgemacht werden konnten, wurde der
Lawineneinsatz um 13.30 Uhr abgebrochen. Die Lawine ging bis auf
das Gletschereis ab.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
31
34
38
40
41
43
44
45
48
50
52
53
54
57
21330
21333
21336
21339
21340
21342
21344
21345
21348
21350
21352
21353
21354
21357
25/1/05
25/1/05
24/1/05
24/1/05
24/1/05
23/1/05
23/1/05
23/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
22/1/05
Nr. Datum
Lawinenniedergang
BE
BE
VS
BE
BE
BE
BE
GR
GR
GR
GL
VS
GR
GR
Kt.
Blistock
Le Rotsé
Pischa / Tschuggen /
Flüelatal
Wolfgang
Ort
Meiringen
Oberried
am Brienzersee
Embd
Oberried
am Brienzersee
Kandersteg
Guttannen
Adelboden
Bivio
KlostersSerneus
Brünig Kulm
Hirscherenlaui
Embd
Minachrilaui
Birelaui / Mitholz
Golperlaui
Schatthaus / Skigebiet Adelboden
Bivio
Drostobel / Gotschna
Churwalden Stätzerhorn
Elm
Saint-Luc
Davos
Davos
Gemeinde
nat
nat
nat
nat
nat
nat
nat
nat
Spr
(?)
Spr
nat,
Snb (?)
Ski,
Snb (?)
Prov
Prov
Prov
x
x
Snb
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
x
Fahrzeuge
oStr
oStr
oStr
gP
gP
oStr
x
Var
x
Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
x
Wald
Verbauungen
Vieh
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Org. Pers.
Aktion
Die Brünigstrasse wurde von einem Nassschneerutsch verschüttet
und konnte mit der Schneefräse rasch wieder geräumt werden.
Staublawine mit geringem Waldschaden.
Oberhalb Embd wurde ein Stall verschüttet und beschädigt. Wenig
Angaben, Ortsangaben unsicher.
Die Minachrilaui verschüttete die offene Kantonsstrasse bergseitig
auf einer Breite von 4 m und musste mit dem Schneepflug geräumt
werden.
Die Birelaui geht als grosse Staublawine ungewöhnlich weit südlich
ab und verpflastert 5 Autos mit insgesamt 8 Insassen mit Schneestaub. Alle Person blieben unverletzt.
Die Golperlaui kommt im Staub bis zur Strasse. Fliessanteil bis in die
Aare. Ablagerung mit Zweigen vermischt. Geringer Waldschaden.
Ein Viehstall wurde von einem Schneebrett so zusammengedrückt,
dass er neu gebaut werden musste.
Eine kleine Lawine richtete auf einem Waldweg in Bivio Sachschaden an. Wenig Angaben.
Eine gesprengte grosse Lawine im Drostobel beschädigte die Netze
auf der Piste im Drostobel.
Eine Gruppe von vier Personen musste am Stätzerhorn nach einem
Lawinenabgang aus einem gefährlichen Hang mit Windenbergung
evakuiert werden. Wenig und ungenaue Angaben.
Grosse Lawine mit Sachschaden. Kaum Angaben.
Ein 22jähriger Snowboarder verliess mit seinen Kameraden das
gesicherte Skigebiet und wurde in einem steilen Nordhang auf einer
geschlossenen Piste von einer Lawine verschüttet. Dies geschah
um etwa. 15.30 Uhr. Seine Kameraden bemerkten erst später, dass
er fehlte und schlugen erst um 16.45 Uhr Alarm. Die Rettungskräfte
des Skigebietes leiteten eine grosse Suchaktion ein. Um 17.50 Uhr
wurde der Verschüttete gefunden, da seine Hand aus dem Schnee
ragte. Er war rund 140 Minuten in 30 cm Tiefe verschüttet und stark
unterkühlt. Ausserdem brach er sich den Knöchel. Der Snowboarder
wurde ins Spital Sion geflogen und überlebte den Unfall.
Die offene Flüelapassstrasse wurde auf der Böschungsseite von
zwei kleinen Lawinen verschüttet, die durch Variantenfahrer ausgelöst wurden. Die Strasse war zur Zeit dieser Auslösungen geöffnet
und wurde wieder geräumt.
Zwei Snowboarder lösten in der Abfahrt vom Skigebiet Parsenn
nach Davos Wolfgang abseits der Piste im steilen Wald eine Lawine
aus und waren anschliessend blockiert. Sie mussten mit dem Helikopter ausgeflogen werden.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
79
80
94
21394
88
21388
92
87
21387
21392
84
21384
91
81
21381
21391
12/2/05
78
21378
89
73
21373
90
69
21369
21389
68
21368
21390
12/2/05
66
21366
13/2/05
13/2/05
13/2/05
12/2/05
12/2/05
7/2/05
6/2/05
5/2/05
4/2/05
2/2/05
1/2/05
30/1/05
28/1/05
62
21362
27/1/05
61
21361
Nr. Datum
Lawinenniedergang
GR
GR
BE
GR
GR
GR
GR
BE
BE
GR
UR
SZ
GR
BE
GR
VS
Kt.
Safien
Safien
Lenk
Safien
Vals
Safien
Safien
Lauterbrunnen
Adelboden
Davos
Andermatt
Innerthal
Medel
(Lucmagn)
Lauterbrunnen
Disentis/
Mustér
Zermatt
Gemeinde
Zalön / Safien Platz
Platzer Rüti /
Safien Platz
Bäretritt
Neukirch
Soladüra
Heimweid / Safien
Platz
Neukirch
Mästi / Meizun /
Männlichen - Wengen
Bunderspitz
Taferna / Geissweidengrat / Davos
Glaris
Felsental / Skigebiet
Gemsstock
Lauilibach / Wägital
Lukmanierstrasse
Silberlaui / Schaflaui
Val Segnas
Ritzengrat / Unterrothorn
Ort
x
x
künstl
künstl
nat
nat
nat
nat
nat
nat
Ski
Ski
Ski
nat
nat (?)
nat (?)
nat
Ski
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
Fahrzeuge
x
oStr
oStr
oStr
oStr
oStr
oStr
oStr
oStr
oStr
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Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
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Wald
Verbauungen
Vieh
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x
x
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x
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Org. Pers.
Aktion
Bei der Schneeräumung wurde eine Nassschneelawine ausgelöst, welche die Gemeindestrasse (30 m breit) und die Hauptstrasse (15 m breit)
verschüttete. Ausserdem entstand geringer Wald- und Flurschaden.
Bei der Schneeräumung wurde eine Nassschneelawine ausgelöst,
welche die Gemeindestrasse verschüttete.
Eine Nassschneelawine verschüttete die Militärstrasse zur Iffigenalp
auf 12 m Breite ca. 4 m hoch.
Nassschneelawine ging über Strasse (5 m breit) und richtete Flurschaden an.
Strassenverschüttung durch Nassschneelawine.
Nassschneelawine ging über Strasse (5 m breit) und richtete geringen Flurschaden an.
Nassschneelawine ging über Strasse (5 m breit) und richtete geringen Wald- und Flurschaden an.
Eine nasse Grundlawine richtete geringe Schäden am Jungwald an.
Vier Tourenfahrer lösten im steilen Couloir am Bunderspitz ein
Schneebrett aus, es konnten aber alle aus der Lawine raus fahren.
Der Lawinenkegel wurde mit drei Lawinenhunden abgesucht, da
nicht sicher war, ob zwei zuvor abgefahrene Snowboarder verschüttet wurden. Die Snowboarder konnten später glücklicherweise unversehrt befragt werden. Bruch im schwachen Altschneefundament.
Drei Skitourenfahrer lösten im Aufstieg auf dem Geissweidengrat die
Tafernalawine aus. Sie befanden sich bei der Auslösung etwa 35 m
vom Anriss entfernt. Weiter unten wurde jedoch die Aufstiegsspur
ein Stück weggerissen. Die Lawine ging bis in den Talboden und
richtete wenig Waldschaden an.
Im Skigebiet Gemsstock wurde unterhalb der Sonnenpiste durch
zwei Skifahrer eine grosse Lawine ausgelöst. Diese ging bis weit in
das oft von Variantenfahrern befahrene Felsental hinunter. Sicherheitshalber wurde der Lawinenkegel mit dem LVS abgesucht. Da
keine Signale vorhanden waren, wurde die Suche eingestellt.
Eine Staublawine verschüttete die Strasse am Wägitalersee auf 30 m.
Die Lukmanierstrasse wurde von einer mittelgrossen Schneebrettlawine verschüttet. Wenig Angaben.
Eine sehr grosse Lawine richtete erheblichen Waldschaden an. Wahrscheinlich wurde die Lawine durch einen Gletscherabbruch ausgelöst.
Die Telefonleitung nach Steinberg wurde heruntergerissen.
Brücke auf Waldweg wurde durch eine grosse Staublawine im Val
Segnas zerstört. Es entstand ausserdem Waldschaden.
Schneebrettauslösung durch drei Variantenfahrer. Es wurden viele
Spuren verschüttet, so dass die Lawine aus Sicherheitsgründen mit
Lawinenhunden, LVS und RECCO abgesucht wurde. Es war jedoch
niemand verschüttet.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
99
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14/2/05
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14/2/05
13/2/05
Nr. Datum
Lawinenniedergang
OW
SG
GR
VS
NE
GR
SZ
GR
GR
GR
BE
BE
BE
GR
Kt.
Blattli / Wägital
Piz Campagnung /
Piz Cugnets
Val Segnas
Faltschonhorn
Sillerlouene
Halpilouene
Pfanglauena
Breitzug
Ort
Kerns
Walenstadt
Silvaplana
Orsières
Emmetten
Melchsee-Frutt /
Bonistock
Walenstadtberg
Skigebiet Corvatsch /
Dürrenast
Champex d’en Bas /
Le Catogne
Schwalmis / Planggen
Medel (Luc- Lukmanierstrasse /
magn)
Scopi Sut
Innerthal
Marmorera
Disentis/
Mustér
Vals
Kandersteg
Kandersteg
Böningen
Davos
Gemeinde
x
x
Snb,
Ski (?)
nat
nat (?)
nat
nat (?)
nat
nat
Ski
(?)
nat
nat
nat
nat
nat
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
Fahrzeuge
oStr
oP
oStr
oStr
oStr
x
x
Lei- Verkehrs- Freies
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wege
Gelände
x
Wald
Verbauungen
Vieh
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Org. Pers.
Aktion
Eine grössere Lawine ging über die Traverse der Skipiste am Bonistock. Zwar deuteten mehrere Zeugen auf der Piste und auf dem
Sessellift an, dass niemand verschüttet wurde. Sicherheitshalber
wurde der Lawinenkegel trotzdem abgesucht. Es war niemand drin.
Die Lawine wurde wahrscheinlich durch Variantenfahrer ausgelöst.
Normalerweise bleibt sie deutlich weiter oben stehen.
Um ca. 20 Uhr ging eine Lawine über die Verbindungsstrasse Walenstadt - Wahlenstadtberg. Die Kontrolle ergab, dass keine Fahrzeuge verschüttet wurden. Genauer Ort nicht bekannt.
Eine kleine Lawine verschüttete die offene Piste im Skigebiet Corvatsch bei der Traverse unter dem Vadret da Corvatsch. Weil reger
Betrieb herrschte, wurde die Piste aus Sicherheitsgründen mit dem
Lawinenhund abgesucht. Es war niemand verschüttet und die Piste
wurde wieder geräumt.
Ein Nassschneelawine verschüttete die Strasse bei Champex d’en Bas.
Die Lawine war schwer vorauszusehen. Die Strasse war 11 m breit und
4 m hoch verschüttet und wurde mit der Schneefräse wieder geräumt.
Fehlalarm. Bei dieser Lawine waren keine Personen betroffen.
Die Lukmanierstrasse wurde von einer Lawine kurz vor der Galerie
Scopi Sut verschüttet und musste wieder gefräst werden.
Eine Nassschneelawine verschüttete die Strasse am Wägitalersee
auf 15 m Breite. Der Lawinenkegel wurde sicherheitshalber mit LVS,
RECCO, Aug und Ohr sowie mit einem Lawinenhund und Sondieren
abgesucht. Nachdem niemand gefunden worden war, wurde die
Strasse wieder geräumt.
Ein Skitourenfahrer einer dreiköpfigen Gruppe löste am Piz Campagnung ein Schneebrett aus. Es wurde jedoch niemand erfasst. Um
13.10 Uhr löste sich am Piz Cugnets spontan eine deutlich grössere
Lawine (ca. 200 m breit, ca. 400 m lang). Diese wurde von einem
Bergführer beobachtet, welcher die REGA alarmierte. Diese konnte
bei einem Kontrollflug keine Spuren feststellen und brach die Aktion
ab. Später informierten auch die drei Skitourenfahrer, welche die
erste, kleinere Lawine ausgelöst hatten die REGA, dass keine Personen von den beiden Lawinen betroffen worden waren. Sie hatten
im Val da Natons keinen Natelempfang.
Lawinenniedergang bei Disentis löste eine Rettungsaktion aus. Keine Details bekannt.
Lawine am Faltschonhorn erforderte einen Rekoflug der REGA. Es
waren jedoch keine Spuren ersichtlich.
Eine Staublawine zerstörte die Brücke über den Sillerbach.
Lawinen aus dem Halpi verschütteten die Gasterntalstrasse an drei
Stellen und deponierten viele Steine und Holz.
Mitte Februar richtete die Pfanglauena beträchtlichen Waldschaden
an.
Die Breitzuglawine verschüttete die Strasse auf 20 m Breite.
Unklare Angaben. Es entstand Flurschaden.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
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17/3/05
17/3/05
17/3/05
17/3/05
17/3/05
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15/3/05
15/3/05
15/3/05
15/3/05
13/3/05
Nr. Datum
Lawinenniedergang
SZ
GL
GR
BE
BE
BE
GR
BE
VS
VS
BE
GR
Kt.
Tschuggen / Flüelatal
Gasterntal / Heimritz
Mont de l’Arpille
Mont de l’Arpille /
Larzey-Lentillères
Furenwald
Hochwang / Ober
Falsch
Ort
Primelod /
Feutersoey
Gstaad / Wispile
Muotathal
Braunwald
Hürital
Gumen / Skigebiet
Braunwald
St. Antönien Schwendi
Gsteig /
(Saanen?)
Saanen /
Lauenen (?)
Grindelwald First / Bachläger
Davos
Kandersteg
MartignyCombe
MartignyCombe
Gadmen
Trimmis
Gemeinde
nat
(?)
nat
nat
nat
nat
Snb
nat
nat
nat
nat
Prov
x
x
Ski (?)
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
x
Fahrzeuge
x
oStr
oP
oStr
oStr
oStr
oStr
x
Var
x
Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
Wald
Verbauungen
Vieh
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Org. Pers.
Aktion
Flurschaden durch Nassschneelawine
Lawinenabgang im Skigebiet Braunwald führte zu einer Suchaktion.
Wenig Angaben.
Strassenverschüttung durch Nassschneelawine. Räumung durch
Tiefbauamt.
Nassschneelawine richtete geringen Waldschaden an.
In Gstaad Wispile wurde eine offene Piste verschüttet. Dabei wurden zwei Hunde verschüttet. Wenig Angaben.
Bei einem Lawinenniedergang wurde ein roter Gegenstand beobachtet, der sich beim genaueren Hinschauen als Kinderbob entpuppte. Sofort wurde eine Suchaktion eingeleitet. Der Lawinenkegel
wurde aus der Luft optisch und auf dem Kegel mit dem Lawinenhund abgesucht. Um 14 Uhr war man sich sicher, dass niemand
verschüttet worden war und die Suchaktion wurde abgebrochen.
Der Kinderbob musste vorher schon verlorengegangen sein.
Ein JO-Leiter wurde von einer Lawine mitgerissen und blieb teilverschüttet auf der Flüelapassstrasse liegen. Er konnte von einem
zufällig anwesenden Mitarbeiter des Tiefbauamtes sowie seinen
Begleitern rasch unverletzt geborgen werden.
Eine grosse Nassschneelawine aus dem Schwarzdolde riss an
den Rändern der Absturzschneisen viel Verschleisswald mit. Eine Scheune im Heimritz (623 080 / 143 810) wurde zerstört, ein
Viehtransporter beschädigt. Die Strasse wurde an drei Stellen verschüttet, wobei auch Schutt und Holz abgelagert wurde. Der Übergang über den Witefadgrabe wurde beschädigt. Das Telefonkabel
ins Heimritz wurde an mehreren Stellen heruntergerissen. Abgang
Mitte März, genaues Datum nicht bekannt.
Eine zweite Nassschneelawine an diesem Tag verschüttete die
Strasse von Martigny auf den Col de la Forclaz auf einer Breite von
15 m. Der Verkehr wurde umgeleitet über La Caffe.
Eine Nassschneelawine verschüttete die Strasse von Martigny auf
den Col de la Forclaz auf einer Breite von 15 m. Der Verkehr wurde
umgeleitet über La Caffe.
Eine Nassschneelawine verschüttete die Sustenstrasse bei Furen
auf einer Breite von 18 m. Auf der talseitigen Spur konnte knapp
noch ein PW durchfahren.
Am Hochwang Richtung Ober Falsch wurden Schneebretter gesehen, worauf die REGA alarmiert wurde. Diese flog ins Gebiet und
sah, dass es ein älteres Brett war mit zwei Einfahrts- und Ausfahrtsspuren. Wenig Angaben.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
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20/3/05
20/3/05
20/3/05
19/3/05
18/3/05
18/3/05
Nr. Datum
Lawinenniedergang
OW
VS
BE
GR
VS
GR
VS
BE
Kt.
Mägisalp
Täschehorn
Strasse Monstein
Le Diabley –
Champex d’Alesse
Schilthorn /
Schwarzbirg
Ort
Giswil
Vionnaz
Brienzer Rothorn /
Eisee
Tête du Tronchet /
Rochers de Mesure
Grindelwald Männlichen /
Gratbort
Hasliberg
Blitzingen
Davos
Dorénaz
Lauterbrunnen
Gemeinde
x
x
nat (?)
nat
nat
nat
nat (?)
nat
nat
nat
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
Fahrzeuge
oP
oP
oP
oStr
oStr
oP
x
x
Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
x
Wald
Verbauungen
Vieh
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Org. Pers.
Aktion
Bei sehr schlechten Wetterverhältnissen wurden am Brienzer Rothorn
beim Eisee drei Skifahrer – Grossmutter, Mutter und Sohn - auf der
offenen Skipiste von einer Schneebrettlawine erfasst und verschüttet.
Sie wurde alle drei ganz verschüttet, waren aber mit dem Kopf nur
wenige Zentimeter unter dem Schnee. Die Grossmutter und der Junge
konnten sich selber befreien und der Mutter auch aus dem Schnee
helfen. Sie wurde am Knie verletzt. Der unverletzte Junge ging zu
Fuss zur Talstation am Eisee. In der Zwischenzeit erinnerte sich die
Grossmuter, dass sie ein Natel bei sich hatte und sie forderte über die
Notrufnummer Hilfe an. Alle drei wurden mit dem Pistenfahrzeug und
der Bahn ins Tal gebracht. Im betreffenden Hang wurde seit Bestehen
des Skigebietes noch nie eine Lawine festgestellt. Die Strafuntersuchungen gegen die zuständigen Sicherheitsleute im Skigebiet wurden
eingestellt. Die Geschädigten verzichteten auf einen Strafantrag.
Eine Nassschneelawine ging zweimal über die Piste. Es wurde mit
40 Personen sondiert und mit 2 Lawinenhunden gesucht. Die Suche
verlief negativ und die Aktion wurde abgebrochen.
Eine Nassschneelawine ging beim Männlichen unmittelbar neben
der hochfrequentierten Piste ab. Sicherheitshalber wurde der Lawinenkegel mit RECCO, LVS und Lawinenhunden abgesucht. Die
Suche verlief negativ und wurde abgebrochen.
siehe Unfallbericht Nr. 170
Am Täschehorn wurde eine Nassschneelawine mit einer Einfahrtsspur beobachtet. Die Suche verlief negativ. Wenig Angaben.
Ein kleiner Nassschneerutsch verschüttete die Strasse nach Monstein. Der Rutsch kam aus einer kurzen, sehr steilen Rinne. Er war
ca. 30 m lang und hat die Strasse 1 bis 1.5 m hoch bis zur Leitplanke
bedeckt. Der Verkehr war kurzzeitig unterbrochen, ein Deutscher
aus Hamburg wollte mit seinem BMW darüber fahren und blieb stecken. Aber passiert ist nichts. Mehrere Dorfleute wurden aufgeboten
um die Strasse schnell wieder freizuschaufeln.
Eine Nassschneelawine ging am Abend des 18.3. von rund 2250
m durch ein Couloir nieder bis auf die Strasse Dorénaz - Champex
d’Alesse. Die Lawine verursachte geringen Waldschaden und verschüttete die Strasse auf 790 m, wo bereits kein Schnee mehr lag, auf
einer Länge von 80 m bis zu 7 m hoch. Die Lawine kam unerwartet.
Im Anrissgebiet waren mehrere Lawinen sichtbar, wobei es schwierig
zu sagen war, welche Lawine zur Strassenverschüttung geführt hatte.
Die Strasse musste mit dem Pneulader geräumt werden. In den Folgetagen wurde die Strasse jeweils von 11 bis 20 Uhr gesperrt, da die
Situation heikel blieb. Sprengversuche blieben erfolglos.
Eine Nassschneelawine ging über die Schilthorntraverse unterhalb der
Schwarzbirg. Die offene Piste wurde auf einer Länge von rund 70 m verschüttet. Eine Person wurde mitgerissen aber nicht verschüttet. Sie erlitt
eine Schulterzerrung und wurde zur Kontrolle zum Arzt geflogen. Laut
Aussagen dieser Person wurde niemand sonst verschüttet. Der Lawinenkegel wurde sicherheitshalber mit Lawinenhunden abgesucht.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
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3/5/05
30/4/05
24/4/05
11/4/05
VS
VS
BE
SZ
Kt.
Legende:
Lawine Auslösung
nat
= natürlich, spontan
künstl = künstlich
Ski
= Skifahrer
Snb = Snowboarder
Fg
= Fussgänger, Bergsteiger
Spr = Sprengladung
Pif
= Pistenfahrzeug
Torrent de
Merdenson
Torrent de
Merdenson
Schilthorn /
Muttlerenhoren
Gross Aubrig
Ort
x
nat
nat
nat
3
Fahrzeuge
2
39
gStr
oStr
oP
x
2
x
Lei- Verkehrs- Freies
tungen
wege
Gelände
7
Wald
Verkehrswege
oP
= offene Piste/Loipe/Fussweg
gP
= gesperrte Piste/Loipe/Fussweg
S
= Skilift-Trassée
oStr
= offene Strasse
gStr
= gesperrte Strasse
6
Prov
x
nat
Gebäude
Auslösung
Lawine Schäden
Schäden Gebäude
Sied = dauernd bewohnte Gebäude
Prov = behelfsmässige Unterkünfte
(Baubaracken, Ställe,
Garagen usw.)
Bagnes
Bagnes
Lauterbrunnen
Vorderthal
Gemeinde
Total 81 bekannte Fälle 2004 / 2005
180
21480
Nr. Datum
Lawinenniedergang
0
Vieh
58
x
x
7
Org. Pers.
Aktion
Freies Gelände
Var = im Variantenbereich
Tour = im Tourenbereich
0
Verbauungen
Org. Aktion
Organisierte Such- oder Rettungsaktion ausgelöst wegen
Unklarheit über mögliche verschüttete Personen und / oder
Räumungsaktionen von offenen Verkehrswegen (volkswirtschaftlicher «Schaden»)
Eine zweite grosse Nassschneelawine ging über die Strasse beim
Torrent de Merdenson im hinteren Val de Bagnes. Die Strasse wurde
anschliessend wieder geräumt und die Brücke wieder aufgebaut.
Eine grosse Nassschneelawine riss die Brücke beim Torrent de Merdenson im hinteren Val de Bagnes weg. Wenig Angaben.
Eine Nassschneelawine verschüttete die Skipiste bei der Blattwand.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Lawinenkegel mit einem Lawinenhund abgesucht. Es wurde jedoch niemand verschüttet.
Eine grosse Lawine vom Gross Aubrig habe einen Weidestall beschädigt. Die Lawine sei um 1900 einmal gekommen. Vage Angaben.
x: Legende am Schluss
Bemerkungen
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 5.6: (Fortsetzung) Durch Lawinenereignisse verursachte Sachschäden, Winter 2004 / 2005.
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
5.7 Publikationsliste des Bereichs
Naturgefahren der WSL,
01. 01. 2005 bis 31. 12. 2005
Aebi, M.; Stucki, T.; Pielmeier, C.; Wiesinger, T.; Zweifel,
B., 2005: WinterAktuell. Online-Wochenrückblicke
zur Schnee- und Lawinensituation in den Schweizer
Alpen. Hydrologisches Jahr 2004/05. Available from
Internet <http://wa.slf.ch>. Davos, Eidg. Institut für
Schnee- und Lawinenforschung SLF.
Ammann, W.J., 2005: Warum ist die Lawinenbildung so
schwer zu durchschauen? Unser Standpunkt. Newsl.
Nat.gefahren [published online March 2005] Available
from World Wide Web <http://www.slf.ch/newsletter/
welcome-de.html> 1/2005: 4.
Ammann, W.J., 2005: Integriertes Risikomanagement
bei Naturkatastrophen. In: Steininger, K.W.; Steinreiber, C.; Ritz, C. (Hrsg.) Extreme Wetterereignisse und
ihre wirtschaftlichen Folgen. Springer. 57–68.
Ammann, W.J.; Nöthiger, C.J.; Schilling, A., 2005: Tourismus und Naturgefahren: Mit Risikomanagement die
Krise vermeiden. In: Steininger, K.W.; Steinreiber, C.;
Ritz, C. (Hrsg.) Extreme Wetterereignisse und ihre
wirtschaftlichen Folgen. Springer. 123–135.
Arndt, S.K.; Arampatsis, C.; Foetzki, A.; Li, X.; Zeng, F.;
Zhang, X., 2004: Contrasting patterns of leaf solute
accumulation and salt adaptation in four phreatophytic desert plants in a hyperarid desert with saline
groundwater. J. Arid Environ. 59: 259–270.
Arndt, S.K.; Foetzki, A.; Adams, M.A., 2004: Carbon and
oxygen stable isotopes of leaf organic matter of prennial species in the hyperarid Taklimakan desert. In:
Runge, M.; Zhang, X. (eds) Ecophysiological and Habitat Requirements of Perennial Plant Species in the
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Sustainable Management of the Shelterbelt Vegetation of River Oases in the Taklimakan Desert», Urumqui
2003. 91–107.
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on Headwater Control VI: Hydrology, Ecology and
Water Resources in Headwaters. Bergen, Norway,
20–23 June 2005. Extended abstracts on Proceedings-CD. 11 S.
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Baur, P.; Gellrich, M.; Bebi, P., 2005: Die Rückkehr des
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Bellaire, S.; Fierz, C.; Lehning, M.; Pielmeier, C.; Schweizer, J., 2005: Evaluating and improving the stability
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89
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
6
Besondere Beiträge
Jürg Schweizer
6.1 Verifikation des Lawinenbulletins1
Das Lawinenbulletin informiert und warnt Bewohner, Touristen und Benutzer von Verkehrswegen
vor der herrschenden Lawinengefahr. Vor allem für
den Tourenfahrer ist der Lawinenlagebericht eine
unentbehrliche Grundlage bei der Tourenplanung.
Doch wie gut ist die Lawinengefahr prognostiziert?
Beschreibt der Lawinenlagebericht die Situation
übervorsichtig oder zu optimistisch? In den Wintern 2001 / 2002 und 2002 / 2003 hat das SLF versucht, auf grundlegende Fragen zur Problematik
der Verifikation erste Antworten zu finden.
Schwierige Qualitätssicherung
Das Lawinenbulletin beinhaltet eine Prognose der
Lawinengefahr. Die Qualität des Lawinenbulletins
zu kontrollieren ist nicht einfach, denn anders als
bei der Wetterprognose ist die prognostizierte
Grösse, die Lawinengefahrenstufe, nicht direkt
messbar. Somit ist eine objektive Verifikation nicht
möglich. Nur gerade bei den Gefahrenstufen
«gross» und «sehr gross» lässt sich das Bulletin
über die abgegangenen Lawinen verifizieren. Bei
den Gefahrenstufen 1 bis 3, die vor allem für den
Schneesportler wichtig sind, gilt es die Schneedeckenstabilität zu überprüfen. Je grösser die
Lawinengefahr, umso geringer die Schneedeckenstabilität. Bei «mässiger» Lawinengefahr ist gemäss Definition «die Schneedecke an einigen
Steilhängen nur mässig verfestigt, ansonsten allgemein gut verfestigt». Grössere spontane Lawinen sind nicht zu erwarten, aber Schneesportler
können durchaus vereinzelt noch Schneebrettlawinen auslösen. Wie aber genau sieht die Schneedecke nun bei «mässiger» Lawinengefahr aus?
Was heisst «an einigen Steilhängen nur mässig
verfestigt» wirklich, und wie misst man das?
Einschätzung im Nachhinein
Grundsätzlich kann man die Lawinengefahr so verifizieren, wie man sie prognostiziert, nämlich indem man die Daten analysiert, gewichtet und vernetzt, um daraus die Gefahrenstufe abzuleiten. Im
Nachhinein verfügt man meist über zusätzliche
Daten und Beobachtungen, so dass eine bessere
1
Eine frühere, ähnliche Fassung dieses Beitrages
erschien erstmals in Bergundsteigen, Zeitschrift für
Risikomanagement im Bergsport, OEAV, Innsbruck
(A) (Schweizer, 2003). Ein ausführlicher wissenschaftlicher Beitrag wurde ebenfalls publiziert (Schweizer
et al., 2003).
Einschätzung möglich ist. Im Nachhinein ist man
in der Regel bekanntlich klüger. Auch die Einschätzung im Nachhinein wird nicht immer eindeutig
und richtig sein. Idealerweise geschieht diese Art
der Verifikation durch unabhängige Experten, also
nicht durch die Prognostiker selbst. Aber auch erfahrene Bergführer und Tourengänger sind unter
Umständen sehr wohl in der Lage, die Gefahrenstufe lokal zu überprüfen. Rückmeldungen aus
dem Gelände von erfahrenen Leuten sind daher
nicht nur für die Beurteilung, also das Erstellen
des Lageberichtes wesentlich, sondern auch für
die Verifikation nützlich. In beiden Fällen ist die
regelmässige, konsistente Rückmeldung Voraussetzung für aussagekräftige Resultate.
Typische Alarmzeichen
Es ist in gewissem Masse Pflicht jedes erfahrenen
Bergführers oder Tourengängers, das Lawinenbulletin mit den Beobachtungen vor Ort kritisch zu
vergleichen, insbesondere in Schneefallsituationen:
Ist die kritische Neuschneemenge erreicht? Gibt
es Alarmzeichen? Hat es aber länger nicht geschneit und ist die Gefahrenstufe gemäss Bulletin
«Mässig», so ist die Verifikation ungleich schwieriger. Zwar sind gewisse Alarmzeichen typisch für
die Gefahrenstufe «Erheblich», aber das Fehlen
von Wumm-Geräuschen allein kann in keiner Weise als ein deutlicher, eindeutiger Hinweis auf eine
geringere Gefahrenstufe interpretiert werden (Tab.
6.1). Andererseits ist eine einzelne Fernauslösung
bei «mässiger Lawinengefahr» noch kein Hinweis
auf eine eindeutige «erhebliche Gefahr». Eine
durch einen einzelnen Skifahrer ausgelöste Lawine, typisch bei Gefahrenstufe «Erheblich», kann
einmal, wenn auch selten, bei «geringer» Lawinengefahr auftreten. Soweit, so kompliziert. Grund für
diese Schwierigkeiten ist, dass die Lawinengefahrenstufe definiert ist durch die Auslösewahrscheinlichkeit (natürliche Schneedeckenstabilität und
menschliche Einwirkungen), die flächige Verbreitung der Gefahrenstellen und die Grösse und Art
der Lawinen (Mächtigkeit der abgleitenden
Schneeschichten). Damit ergeben sich wohl typische Situationen, aber es sind auch viele Ausnahmen möglich.
Keine Sicherheitsmarge
In der Vergangenheit, d.h. in verschiedenen Studien in verschiedenen Ländern, erfolgte die Verifikation einerseits durch nachträglichen Expertenentscheid, durch Rückmeldungen von erfahrenen
Bergführern und Tourengängern, durch den Vergleich mit der Lawinenaktivität, oder durch Feld-
91
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 6.1: Verifikation via Alarmzeichen. Gibt es für eine bestimmte Gefahrenstufe typische Alarmzeichen (WummGeräusche, Risse, Fernauslösungen, spontane Lawinen)? Oder mit anderen Worten, kann die Gefahrenstufe mit
Hilfe von Alarmzeichen verifiziert werden? Was ist das charakteristische Merkmal einer Gefahrenstufe? Die Tabelle
versucht, den Gefahrenstufen «Mässig», «Erheblich» und «Gross» die bekannten Alarmzeichen zuzuordnen. Zusätzlich zu den Alarmzeichen sind auch noch durch Einzelpersonen ausgelöste Skifahrerlawinen berücksichtigt. Im Falle
von «Erheblich» und «Gross» ist der Fall einigermassen klar: Skifahrerlawinen sind typisch für «Erheblich», spontane
Lawinen sind typisch für «Gross». Beobachtet man bei Gefahrenstufe «Erheblich» wiederholt Wumm-Geräusche, so
ist dies eine Bestätigung für die «erhebliche» Lawinengefahr. Aber aufgepasst: Sind keine Wumm-Geräusche feststellbar, heisst das umgekehrt nicht, dass die Lawinengefahr nicht «Erheblich», sondern z.B. nur «Mässig» ist. Unter
Umständen können einmal schon bei «erheblicher» Lawinengefahr vermehrt spontane Lawinen auftreten. Dies ist
aber nicht die Regel, sondern – wie es in der Lawinengefahrenskala heisst – tritt nur fallweise auf.
Gefahrenstufe
Alarmzeichen
Wumm, Risse
Skifahrerlawinen
Fernauslösungen
Spontane Lawinen
Mässig
vereinzelt
vereinzelt
selten
selten
Erheblich
typisch
typisch
vereinzelt
vereinzelt
Gross
häufig
häufig
typisch
typisch
messungen (u.a. Cagnati et al., 1998; Föhn and
Schweizer, 1995; Harvey, 1998; Munter, 1997; Remund, 1993; Soratori, 1996). Aufgrund der oben
dargestellten Schwierigkeiten überprüft meines
Wissens zur Zeit kein Land oder Warndienst seine
Prognosen unabhängig, systematisch und operationell. Frühere Untersuchungen haben gezeigt,
dass typischerweise die Lawinengefahr im Lawinenbulletin im Mittel an 1 bis 2 Tagen pro Woche
zu hoch oder zu tief eingeschätzt wird (d.h. die
Prognosequalität ist in etwa im Bereich von 71 bis
86%; zum Vergleich: ihm Jahre 2005 waren 85,5 %
der Wetterprognosen von MeteoSchweiz für den
jeweiligen Folgetag zutreffend). Die Abweichungen nach oben und unten halten sich in etwa die
Waage. Aus ureigenstem Interesse wird kein Lawinenwarndienst versuchen, stets auf der guten
Seite zu sein, d.h. die Gefahr zu hoch einzuschätzen. Damit würde er in kürzester Zeit seine Glaubwürdigkeit verspielen und die Lawinenwarnungen
würden nutzlos (Williams, 1980).
Schlüsselgrösse Schneedeckenstabilität
Wie aus obiger Definition der Gefahrenstufen hervorgeht, führt der Weg zur Bestimmung der Gefahrenstufe über die Schneedeckenstabilität. Aber
auch die Schneedeckenstabilität ist nicht einfach
messbar, und dann gilt es erst noch die flächige
Variabilität der Schneedecke zu berücksichtigen.
Die einzige Möglichkeit, der regionalen Schneedeckenstabilität auf die Spur zu kommen, sind
daher eine Vielzahl von Schneedeckenuntersuchungen mit Stabilitätstests. Diese aufwendige
Art der Verifikation ist selbstverständlich nur an
wenigen Tagen in einer einzelnen Region möglich
und eignet sich daher nicht für die operationelle
92
Verifikation. Sie erlaubt aber, die Schneedeckenstabilität bei einer bestimmten Gefahrenstufe
quantitativ zu beschreiben und wesentliche Erkenntnisse zur flächigen Variabilität auf der Skala
Region zu gewinnen. Damit kann die Frage geklärt
werden, welche Unterschiede in der Schneedeckenstabilität es innerhalb einer Region bei
einer bestimmten Gefahrenstufe gibt.
Intensive Messkampagnen
In den Wintern 2001 / 2002 und 2002 / 2003 wurden
während 8 Verifikationskampagnen von Zweierteams des SLF an insgesamt 17 Tagen 447
Schneedeckenuntersuchungen mit Rutschblocktest gemacht (Tab. 6.2, Abb. 6.1). Die Untersuchungen erfolgten in bis zu vier Kleinregionen in
der Umgebung von Davos. In jeder dieser Kleinregion befindet sich eine IMIS-Station (KlostersGatschiefer 2310 m, Parsenn-Kreuzweg 2290 m,
Davos-Hanengretji 2450 m, Monstein-Bärentälli,
2560 m). Nach Möglichkeit wurde auch an den
Standorten der IMIS-Stationen pro Periode ein
Schneeprofil (inkl. Kompressionstest) aufgenommen.
Zwischen 10 und 30 Personen waren pro Messtag
im Einsatz. In der Regel wurden die Zweierteams
mit dem Helikopter ins Untersuchungsgebiet geflogen, wo sie pro Tag in einem jeweils vorgegebenen Höhen und Expositionsbereich 2 bis 7 Schneedeckenuntersuchungen machten. In den Perioden
4 und 5 wurden die SLF-Mitarbeiter von einem Detachement der Armee (A Law Abt 1) unterstützt.
Alle Gefahrenstufen ausser «Sehr gross» konnten
abgedeckt werden. Allerdings war die Methode
bei «grosser» Lawinengefahr nur bedingt anwendbar, da die Einschränkungen in Bezug auf die Wahl
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Tab. 6.2: Verifikationsperioden. Messkampagnen und Lawinengefahr: Die prognostizierte Lawinengefahr ist die
Gefahr, wie sie im Lawinenbulletin am Vorabend des ersten Tages einer Messkampgane beschrieben wurde. Die
verifizierte Lawinengefahr beruht auf der Einschätzung der Beobachter und der Analyse der Schneedeckenstabilität
wie sie aufgrund der Profile abgeschätzt werden kann. Die Lawinengefahr ist beschrieben als Gefahrenstufe (1...5),
Höhenlage oberhalb derer die Gefahr hauptsächlich gilt (z.B. > 2400 m) und Expositionsbereich (im Uhrzeigersinn),
in dem die Gefahr hauptsächlich herrscht. Herrscht die Gefahr in allen Expositionen, wird dies durch «alle» beschrieben; sind die Gefahrenstellen vereinzelt und beschränken sich auf extreme Steilhänge, so wird dies durch «extrem»
beschrieben.
Periode
Datum
Anzahl Tage
Anzahl Profile
Lawinengefahr
prognostiziert
verifiziert
1
21.–23. Jan. 2002
2 1/2
62
1, extrem
2, >2300 m, W-N-E
2
12.–13. Feb. 2002
2
73
3, >2400 m, W-N-E
3, >2300 m, NW-N-NE
3
26.–27. Feb. 2002
1 1/2
50
3, >1800 m, alle
3, >2300 m, W-N-NE
4
18.–19. Mrz. 2002
1 1/2
62
2, >2500 m, NW-N-NE
1–2, >2500 m, W-N-E
5
20. Mrz. 2002
1/2
8
3, >2200 m, W-N-S
3, >2300 m, W-N-E
6
13.,15.–17. Jan. 2003
4
81
2, >2000 m, alle
1, >2000 m, alle
7
7. Feb. 2003
1
14
4, >1500 m, alle
3–4, >1800 m, alle
8
17.–20. Feb. 2003
4
97
2, >2200 m, alle
1, >2000 m, extrem
Abb. 6.1: Nur mit vielen Schneedeckenuntersuchungen können die Lawinengefahrenstufen «Gering», «Mässig» und
«Erheblich» überprüft werden. Teilweise bereits bei «Erheblich», aber vor allem bei «Gross» und «Sehr gross» liefert
die Natur uns die Verifikation frei Haus – in Form von Alarmzeichen, vor allem spontanen Lawinen. Ein SLF-Team beim
Stabilitätstest (Rutschblock), der den Abschluss einer Schneedeckenuntersuchung bildet (Foto: J. Schweizer).
93
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Schneedeckenstabilität
schwach
mittel
gut
Profiltyp
Digitale Daten aus der Landeskarte
der Schweiz: © Bundesamt für
Landestopographie
0
5
10
15 km
Abb. 6.2: Schneedeckenstabilität in der Region Davos am 12. bis 13. Februar 2002: Während zwei Tagen haben 12
Zweierteams 73 Schneedeckenuntersuchungen in der Region Davos gemacht, und dabei die Gefahrenstufe «erheblich» überprüft. In der Kleinregion Monstein (südlich von Davos) war die Schneedeckenstabilität wesentlich geringer
als in den drei übrigen weiter nördlich gelegen Kleinregionen. Die «erhebliche» Lawinengefahr herrschte in den Nordhängen; in den Ost- und Westhängen war die Gefahr etwa eine halbe Stufe geringer. Die Profile wurden für diese
Darstellung nur drei (statt fünf) Stabilitätsklassen zugeordnet. Die Profiltypen sind dieselben, die auch in der Schneedeckenstabilitätskarte, einem Produkt der SLF Lawinenwarnung, verwendet werden: http://www.slf.ch/avalanche/
spmap-de.html. Kartenausschnitt reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA035784).
94
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
der Profilorte aufgrund der Lawinengefahr doch
recht beträchtlich waren. Zuallererst hatten die
Teams ihre eigene Sicherheit zu beachten, so dass
Profilstandorte in grösseren, nicht entladenen
Lawinenhängen nicht zu verantworten waren.
Es zeigte sich, dass der Lawinenlagebericht regional gesehen mehrheitlich zutreffend war, d.h. mit
der Einschätzung der Beobachter im Gelände an
den Verifikationstagen übereinstimmte, dass aber
lokal grössere Unterschiede in der Schneedeckenstabilität existierten. Die Schneedeckenuntersuchungen wurden im Hinblick auf die Stabilität in
fünf Klassen (sehr gering, gering, mittel, gut, sehr
gut) eingeteilt (Schweizer and Wiesinger, 2001)
und auf mögliche (räumliche) Muster analysiert,
und zwar primär in Bezug auf Unterschiede zwischen Kleinregionen, aufgrund der Höhenlage und
der Exposition.
Exposition
Während sich im Hochwinter kaum Unterschiede
in Bezug auf die Exposition zeigten, wurden ab
Februar teilweise ausgeprägte Abhängigkeiten
gefunden: Anfangs Februar z. B. «erhebliche» Lawinengefahr im Sektor Nord, «mässige» Lawinengefahr im Sektor West und Ost (vgl. auch Abb.
6.3). Bei der Gefahrenstufe «gering» gab es kaum
mehr Abhängigkeiten von der Hangexposition. An
dem Tage, an dem die Gefahr als «gross» prognostiziert war, konnte ebenfalls keine Expositionsabhängigkeit gefunden werden.
Höhenlage
Die Abhängigkeit von der Höhenlage war weniger
ausgeprägt als die Abhängigkeit von der Exposition. In einem der Fälle im Winter 2001 / 2002 nahm
die Lawinengefahr mit der Höhe leicht zu (etwa
eine halbe Gefahrenstufe), aber nur bis auf eine
Höhenlage von rund 2800 m ü.M. Interessanterweise zeigten die Schneedeckenuntersuchungen,
die auf rund 2900 m ü.M. mehrheitlich auf Firnfeldern oder kleinen Gletschern aufgenommen
wurden, eine wiederum etwas bessere Stabilität
als Profile aus dem angrenzenden tiefer liegenden
Höhenbereich. Dies lässt sich u.a. durch die wesentlich grössere Schneehöhe und allgemein bessere Verfestigung erklären.
Im Winter 2002 / 2003 gab es eine gerade umgekehrte Höhenabhängigkeit. Die Stabilität nahm mit
der Höhe nicht ab, sondern zu. Mit anderen Worten, der Schneedeckenaufbau war im Bereich der
Waldgrenze wesentlich ungünstiger als 400 Meter
höher. Dies war eine Folge der teilweise ergiebigen
Suche nach Mustern
Region
In der Kleinregion (Monstein), die am weitesten im
Süden von Davos liegt, war die Schneedeckenstabilität in der Regel geringer als in den übrigen
nördlich und westlich gelegenen Kleinregionen
(Abb. 6.2). Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass
die Kleinregion Monstein nahe an klar inneralpinen
Bereichen Graubündens liegt, wo die Schneedecke
aufgrund der generell geringeren Niederschläge
meist ungünstiger aufgebaut ist im Vergleich zu
den nördlichen Regionen der Schweizer Alpen
(Alpennordhang und Nordbünden). Tatsächlich
waren auch die gemessenen Schneehöhen in der
Kleinregion Monstein am geringsten.
Exposition
Schneedeckenstabilität
West
Ost
Nord
Süd
sehr gut
gut
mittel
schwach
sehr schwach
0
20
40
60% 0
20
40
60
80% 0
20
40
60
80% 0
20
40
60%
Anteil pro Stabilitätsklasse
Abb. 6.3: Verteilung der Schneedeckenstabilität in der Region Davos am 26.-27. Februar 2002 in Abhängigkeit der
Hangexposition. Der Lawinenlagebericht hatte eine «erhebliche» Lawinengefahr in allen Expositionen oberhalb
1800 m ü.M. prognostiziert. Aufgrund der rund 50 Schneedeckenuntersuchungen konnte der kritische Hangsektor
eingeschränkt werden auf die West-, Nord- und Nordosthänge. Die südlichen und teilweise östlichen Hangexpositionen wiesen Ende Februar schon deutlich bessere Schneedeckenstabiliät auf, etwa entsprechend der Gefahrenstufe «Mässig» (Abb. 6.4).
95
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Schneefälle im Frühwinter in den höheren Lagen,
die zu einem eher günstigen Schneedeckenaufbau
führten, während es im Bereich der Waldgrenze
regnete. Erst viel später fiel dort Schnee, der sich
in einer nachfolgenden trockenen, kalten Periode
zu einem ungünstigen Schwimmschneefundament
umwandelte, so dass man teilweise noch Ende
Februar nach Ablegen der Skis bis zur Brust
durchbrach.
Am 7. Februar 2003, als die Gefahrenstufe «Gross»
prognostiziert war und die Beobachter einstimmig
feststellten, dass es vermutlich am Vortag tatsächlich «Gross» gewesen sein musste, bestand noch
eine klar erhöhte Auslösebereitschaft für Skifahrerlawinen. Es wurden unseres Wissens aber in
der Region Davos keine spontanen Lawinen mehr
beobachtet. Aufgrund der erhöhten Lawinengefahr
und der damit verbundenen beschränkten Möglichkeiten für die Profilaufnahme war es nicht möglich, auch für die Gefahrenstufe «Gross» eine
Stabilitätsverteilung zu definieren. Knapp zwei
Drittel der Profile vom 7. Februar 2003 wurden als
schwach klassiert.
Stabilitätsverteilung pro Gefahrenstufe
War einmal klar, welche Unterschiede in Bezug auf
Höhenlage und Exposition vorlagen, wurden die in
diesen Sektoren gefundenen Stabilitätsverteilungen untereinander und mit der Einschätzung der
Beobachter für die verschiedenen Sektoren verglichen. Für diese Untersuchung wurden nur die
Verifikationsperioden aus dem Winter 2001 / 2002
verwendet. Somit ergaben sich für die drei Gefahrenstufen «Gering», «Mässig» und «Erheblich»
typische Stabilitätsverteilungen (Abb. 6.4). Aufgrund der meist deutlichen Expositionsabhängigkeit ist es wesentlich, die Stabilität nicht über alle
Expositionen resp. eine ganze Kleinregion zu mitteln. Bei «geringer» Lawinengefahr sind rund 90 %
der Hänge gut verfestigt, während bei «erheblicher» Lawinengefahr die Hälfte aller Hänge
schwach verfestigt ist. Dazwischen, bei mässiger
Lawinengefahr, sind rund 50 % der Hänge mittel,
und je etwa 25 % schwach resp. gut ver festigt. Die
Streuung der Stabilität nimmt nicht zu mit
abnehmender Stabilität, d.h. bei der Gefahrenstufe
«erheblich» ist die Streuung nicht wesentlich anders als bei «gering».
Typische Schwachschichten
Die Unterschiede im Schneedeckenaufbau waren
vor allem im Winter 2001 / 2002 beträchtlich. Zwar
wurde in vielen Profilen eine Doppelkruste gefunden, oberhalb und unterhalb derer sich kantige
Formen gebildet hatten. Diese Schichten waren –
in Analogie zur Geologie – eigentliche Leithorizonte, die in zwei Drittel aller Profile gefunden wurden.
In rund 60 % der Fälle war auch die Schwachschicht, die beim Stabilitätstest gefunden wurde,
oberhalb oder unterhalb dieser Krusten.
Im Winter 2002 / 2003 war eine eingeschneite
Oberflächenreifschicht, entstanden im Dezember
2002, noch wesentlich dominanter. In der Verifikationsperiode im Januar 2003 war die Reifschicht
in der Kleinregion Hanengretji in rund drei Viertel
aller Profile präsent. Allerdings bestanden ausgeprägte Unterschiede in Bezug auf die Hangexposition (Abb. 6.5). Auf den Süd, Südost, Ost und
Gefahrenstufe
Mässig
Schneedeckenstabilität
Gering
Erheblich
sehr gut
gut
mittel
schwach
sehr schwach
0
20
40
60
80% 0
20
40
60%
0
20
40
60%
Anteil pro Stabilitätsklasse
Abb. 6.4: Aus dem Vergleich der Schneedeckenuntersuchungen mit der Einschätzung der Beobachter aus dem ersten Winter (2001 / 2002) ergaben sich für die Gefahrenstufen 1–3 typische Stabilitätsverteilungen. Bei «geringer»
Lawinengefahr sind rund 90 % der Hänge gut verfestigt, während bei «erheblicher» Lawinengefahr die Hälfte aller
Hänge schwach verfestigt ist. Dazwischen, bei «mässiger» Lawinengefahr, sind rund 50 % der Hänge mittel, und je
etwa 25 % schwach resp. gut verfestigt.
96
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Nordwesthängen war der Reif wesentlich weniger
häufig als in den übrigen Expositionen. In der
anderen untersuchten Kleinregion (Gatschiefer)
hingegen wurde der Reif nur in einem Viertel aller
Profile gefunden. Es zeigte sich, dass in der Kleinregion Gatschiefer der Reif vor dem Einschneien
wesentlich kleiner war.
In dieser Verifikationsperiode wurden vereinzelt
sogar Lawinen fernausgelöst, obwohl aufgrund
N
100%
80%
N
W
NE
60%
40%
20%
W
E
0%
S
W
SE
S
Hanengretji
Gatschiefer
Abb. 6.5: Verteilung der eingeschneiten Oberflächenreifschicht auf die Expositionen in den beiden Kleinregionen Davos-Hanengretji und Klosters-Gatschiefer.
des hohen Anteils an gut und sehr gut klassierten
Profilen die Lawinengefahr mit «Gering» zu bezeichnen war. Lawinen waren in der eingeschneiten Oberflächenreifschicht tatsächlich kaum auszulösen, aber falls dies doch gelang, war die
Bruchausbreitungsbereitschaft gross. Weiter ist
bemerkenswert, dass in dieser Situation die Stabilitätsverteilung zwar wie erwähnt auf «Gering»
schliessen liess mit knapp drei Viertel als gut und
sehr gut klassierten Profilen, dass aber die Streuung deutlich grösser war als in der bei «Gering»
typischen Stabilitätsverteilung (Abb. 6.6). Diese
Situation macht die Gefahrenbeurteilung für den
Schneesportler sehr schwierig resp. führt zu einer
erheblichen Unsicherheit. Es gab nämlich noch
wenige, vereinzelt vorkommende Gefahrenstellen,
an denen aber bereits einzelne Schneesportler
Lawinen auslösen konnten. Die erhöhte Unsicherheit ist wohl am besten durch defensiveres Verhalten zu kompensieren. Auch für den Lawinenwarndienst war es nicht einfach, dieser besonderen
Situation gerecht zu werden, da – wie wohl gar
nicht so selten – die Gefahrensituation nicht genau
einer Gefahrenstufe zugeordnet werden konnte.
Schlussbemerkungen
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die
regionale Schneedeckenstabiliät bei den verschiedenen Gefahrenstufen typische Verteilungen aufweist. Es zeigte sich deutlich, dass die Verifikation
der Lawinengefahr, insbesondere für die Stufen
«Gering», «Mässig» und u.U. auch noch «Erheblich», nicht einfach und ein in der Regel aufwändiges Unterfangen ist. Grund dafür ist die Tatsache,
dass die Lawinengefahr sich nicht direkt messen
Schneedeckenstabilität
Hanengretji
Gatschiefer
sehr gut
gut
mittel
schwach
sehr schwach
0
20
40
60
80%
Anteil pro Stabilitätsklasse
0
20
40
60
80%
Anteil pro Stabilitätsklasse
Abb. 6.6: Stabilitätsverteilung in der Periode 6 von Mitte Januar 2003. Aufgrund der stark unterschiedlichen Auslösebereitschaft einer eingeschneiten Oberflächenreifschicht ist die Stabilitätsverteilung in der Region Hanengretji ausserordentlich breit (grosse Streuung). Dennoch entspricht sie am ehesten der Gefahrenstufe «Gering» (Abb. 6.4). In
der Kleinregion Gatschiefer, wo die Reifschicht viel weniger verbreitet war, entspricht die Stabilitätsverteilung recht
genau derjenigen von «Gering» (Abb. 6.4).
97
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
lässt und nur indirekt u.a. über die Stabilitätsverteilung bestimmbar ist. Eine Verifikation ist daher
praktisch nur möglich im Sinne eines unabhängigen Expertenentscheides im Nachhinein und/oder
vor Ort, d.h. mit im Vergleich zur Erstellung des
Lawinenbulletins zusätzlichen, meist detaillierteren Informationen.
Obwohl das Lawinenbulletin nicht immer richtig
ist, heisst das für den Tourenfahrer, dass er zwar
das Bulletin mit den Beobachtungen vor Ort kritisch vergleichen soll, dass aber für eine Korrektur
des Bulletins nach unten eindeutige und gewichtige Anzeichen vorliegen müssen, d.h. etwa eine
deutlich geringere Neuschneemenge. Die vielen
Schneedeckenuntersuchungen mit Rutschblock
haben gezeigt, dass die Schneedecke nicht nur im
Hang, sondern auch auf der Skala Region stark
variieren kann. Wohl gibt es häufig klare Muster in
Bezug auf Exposition, Höhenlage und Lokalklima,
andererseits aber ist die Schneedecke auch wesentlich von Zufälligkeiten bestimmt (Schweizer,
2002). Auch erfahrene Beobachter, die gezielt Instabilitäten in der Schneedecke suchen, brauchen
daher mehrere Schneedeckenuntersuchungen,
um die regionale Gefahrenstufe überprüfen zu
können, ausser die Natur liefert uns eindeutige
Anzeichen wie spontane Lawinen.
Dennoch: dass es Muster gibt und dass typische
Schwachschichten relativ verbreitet vorkommen,
ermöglicht überhaupt erst eine detaillierte, regionale Lawinenwarnung wie wir sie im Alpenraum
schätzen gelernt haben. Eine differenzierte Gefahrenbeurteilung erfordert es, nach aktuellen, zeitlich variierenden Mustern zu suchen (z.B. Oberflächeneigenschaften) (Schweizer and Harvey, 2004),
um die Beurteilung basierend auf langjährigen
Mustern, auf denen die modernen strategischen
Methoden beruhen (z.B. Reduktionsmethode), allenfalls zu verfeinern. Im Lawinenbulletin wird nach
Möglichkeit auf diese Muster und Besonderheiten
der Schneedecke hingewiesen. Deshalb ist es so
wichtig, auch den Text des Bulletins zu lesen, und
nicht nur die »Zahl» resp. die Gefahrenstufe wahrzunehmen.
98
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
7
Literatur
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118 S.
Wetter- und Klimadaten: Alpenwetterberichte, Spezialwetterberichte und Witterungsberichte der MeteoSchweiz, Zürich.
99
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Anhang A
A1 Karte und Liste der 118 Teilgebiete
Westlicher Alpennordhang
1111 Waadtländer Voralpen
1112 Pays d‘Enhaut
1113 Leysin
1114 Villars
1121 Freiburger Alpen
1211 westliche Berner Voralpen
1212 östliche Berner Voralpen
1213 Hohgant
1221 Niedersimmental –
Gantrisch
1222 Gstaad
1223 Wildhorn
1224 Lenk
1225 Iffigen
1226 Adelboden
1227 Engstligen
1231 Kandersteg
1232 Blüemlisalp
1233 Lauterbrunnen
1234 Jungfrau - Schilthorn
1241 Brienzersee
1242 Grindelwald
1243 Schreckhorn
1244 Hasliberg - Rosenlaui
1245 Guttannen
1246 Gadmertal
1247 Grimselpass
1311 Chablais
Zentraler Alpennordhang
2111 Entlebuch
2121 Ob- und Nidwaldner
Voralpen
100
2122
2123
2131
2132
2211
2212
2221
2222
2223
2224
Engelberg
Melchtal
Schwyzer Voralpen
Muotatal
Schächental
Uri Rot Stock
Meiental
Maderanertal
nördliches Urseren
südliches Urseren
Östlicher Alpennordhang
3111 Glarner Voralpen
3112 Linthal
3113 Sernftal
3211 Appenzell
3212 St.Galler Rheintal
3221 Toggenburg
3222 Alviergebiet
3223 St.Galler Oberland
3311 Liechtenstein
Wallis
4111 Le Trient
4112 Champex
4113 Grosser St. Bernard
4114 Ovronnaz
4115 Verbier
4116 Mauvoisin
4121 Montana
4122 Val d‘Hérens
4123 Arolla
4124 Val d‘Anniviers
4125 Mountet
4211
4212
4213
4221
4222
4223
4231
4232
4241
4242
4243
4244
Lötschental
Turtmanntal
Aletsch Gebiet
untere Vispertäler
oberes Mattertal
oberes Saastal
nördliches Simplon Gebiet
südliches Simplon Gebiet
Reckingen
Binntal
nördliches Obergoms
südliches Obergoms
Nord- und Mittelbünden
5111 nördliches Prättigau
5112 südliches Prättigau
5113 westliche Silvretta
5121 Flims - Untervaz
5122 Schanfigg
5123 Landschaft Davos
5211 nördliches Tavetsch
5212 südliches Tavetsch
5213 nördliche Surselva
5214 südliche Surselva inkl. Lugnez, Valser- und Safiental
5215 Medel
5216 Zervreila
5221 Domleschg - Lenzerheide
5222 Schams
5223 Rheinwald
5231 Albulatal
5232 Oberhalbstein
5233 Avers
Zentraler Alpensüdhang
6111 Bedrettotal
6112 obere Leventina
6113 Bleniotal
6114 obere Maggiatäler
6115 untere Leventina
6121 untere Maggiatäler
6122 Riviera
6131 Luganese
6132 Mendrisiotto
6211 oberes Misox
6212 unteres Misox
6221 oberes Calancatal
6222 unteres Calancatal
Engadin / östlicher
Alpensüdhang
7111 Corvatsch
7112 Berninamassiv
7113 Plaiv
7114 St. Moritz
7115 Val Chamuera
7121 Samnaun
7122 östliche Silvretta
7123 Sur Tasna
7124 Val Suot
7125 Val dal Spöl
7126 Val S-charl
7211 Bergell
7221 Berninapass
7222 Puschlav
7231 Ofenpass
7232 Münstertal
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
A2 Mutationen der Teilgebietsnamen auf den Winter 2004 / 2005
TGNr
Teilgebiet neu ab Winter 2004/2005
TGNr
Teilgebiet alt bis Ende Winter 2003/04
1232
Blüemlisalp
1232
Balmhorn
2122
Engelberg
2122
Engelberg - Schwalmis
2123
Melchtal
2123
Melchtal - Lungern
2211
Schächental
2211
Schächental - Urnerboden
2223
nördliches Urseren
2223
nördliches Urseren / Göschener Tal
3311
Liechtenstein
3311
Fürstentum Liechtenstein
4114
Ovronnaz
4114
südlich Muveran
4115
Verbier
4115
unteres Val de Bagnes / Val de Nendaz
4116
Mauvoisin
4116
oberes Val de Bagnes
4121
Montana
4121
Montana-Plateau
4122
Val d‘Hérens
4122
Val d‘Hérens / Val d‘Hérémence
4124
Val d‘Anniviers
4124
Val d‘Anniviers / Zinal
4211
Lötschental
4211
Lötschental - Leukerbad
4241
Reckingen
4241
nördliches Goms
5121
Flims - Untervaz
5121
Flims - Kunkels - Untervaz
5233
Avers
5233
Avers / Madris
6111
Betrettotal
6111
Bedretto
6113
Bleniotal
6113
Bleniotal / Valle Sta Maria
6115
untere Leventina
6115
untere Leventina / Val Verzasca
6131
Luganese
6131
Malcantone
6221
oberes Calancatal
6221
oberes Calanca
6222
unteres Calancatal
6222
unteres Calanca
7112
Berninamassiv
7112
Piz Bernina - Val Trupchun
7113
Plaiv
7113
südliches Keschgebiet
7114
St. Moritz
7114
Piz Nair
7115
Val Chamuera
7123
Sur Tasna
7123
oberes Unterengadin
7124
Val Suot
7124
unteres Unterengadin
7125
Val dal Spöl
7125
La Drossa
7221
Berninapass
7221
oberes Puschlav
7222
Puschlav
7222
unteres Puschlav
7231
Ofenpass
7231
oberes Münstertal
7232
Münstertal
7232
unteres Münstertal
101
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
A3 Liste der Hangprofil-Kürzel «alt» (Verwendung 2002 / 2003 und 2003 / 2004) und «neu» Verwendung seit
2004 / 2005). In der ersten Ziffer der neuen Hangprofil-Kürzel ist die Region verschlüsselt.
HP-Kürzel alt
HP-Kürzel neu
Profilregion
Organisation / Beobachter
VID
1CD
Pays d‘Enhaut, Château
d‘Oex-Rougemont
P. Aigroz
ADB
1AD
Adelboden
H.P. Allenbach
AD1 / 1TS
1AB
Adelboden
A. Schmid, B. Allenbach
KLS
1KS
Grindelwald, Kleine Scheidegg
Jungfraubahnen AG,
U. Frutiger, W. von Gunter
KAN
1KA
Kandersteg
F. Loretan
KWO, INK
1GU
Haslital, Grimsel
Kraftwerke Oberhasli AG,
T. Maurer, F. Werren
CRO
1CR
Val d‘Illiez, Les Crosets
Télé Champéry - Crosets Portes du
Soleil SA, J.P. Es-Borrat
AND / ZAN
2AN
Gotthardgebiet
Kompetenzzentrum Gebirgsdienste
der Armee, M. Hepting u.A.
BOE
3BF
Braunwald, Bös Fulen
J. Apolloni
TRI
4TR
Val de Trient
M. Volorio
FIO
4FY
Haut Val de Bagnes, Fionnay,
Mauvoisin
Forces Motrices de Mauvoisin SA,
V. May u. A.
4RU
4RU
Verbier
Téléverbier SA, D. Maret
FUL
4MU
Ovronnaz
P.M. Dorsaz
ANZ
4AN
Anzère, Les Audannes
Télé Anzère SA, A. Dussex
AMI
4MT
Montana
Remontées mécaniques CransMontana-Aminona SA, F. Meyer u.A.
EVO
4EV
Evolène
Lawinenwarndienst Evolène, P.A.
Sierro
ARO
4AO
Arolla
B. Bournissen
LAU
4LO
Lötschental
P. Henzen
KU4 / BEL
4BB
Aletschgebiet
Lawinenwarndienst Blatten – Belalp,
P. Schwitter
EGH / BIN / KUE
4AG
Fieschertal, Binntal
H. Gorsatt & R. Berchtold
GOM / LWD
4GO
Goms
Lawinenwarndienst Goms,
W. Werlen, M. Imoberdorf u.A.
SAA
4SA
Saas Fee, Saas Grund, Saas
Almagell
Lawinenwarndienst Saas Tal,
U. Andenmatten
SIM
4SM
Simplon
Lawinenwarndienst Simplon,
F. Pfammatter, D. Arnold
VAL
5PV
Südliches Prättigau, Valzeina
M. Balzer
LW
5LW
Langwies
U. Küng
TSC
5TS
Tschiertschen
F. Benz
LAX
5PL
Flims-Laax
Weisse Arena Bergbahnen AG,
G. Darms u.A.
MUS
5TA
Tavetsch, Disentis-Mustér
Tiefbauamt Graubünden, Bezirk Illanz,
Disentis-Mustér, div. Mitarbeiter
LUK
5FU
Lukmanier
C. Venzin
DAC
5VL
Vals
H. Tönz
BRA / CNC
6BR
Calancatal, Braggio
B. Berera
SAM
7OE
Oberengadin
F. Techel
102
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
HP-Kürzel alt
HP-Kürzel neu
Profilregion
Organisation / Beobachter
ARP
7ZU
Zuoz, Piz Arpiglia,
A. Möckli, M. Zender u.A.
OUE
7UE
Oberes Unterengadin
J. Kindschi
7ST
7ST
Münstertal, Ofenpass, Umbrail
S. Monn, R. Imboden
TRD
7TR
Samnaun, Alp Trida,
M. Kleinstein, A. Jenal
Die unten aufgeführten Schneeprofil-Kürzel der periodischen SLF-Profile, sowie diejenigen der freiwilligen Hangprofiler, die ihre Schneeprofile dem SLF lediglich zur Verfügung stellen, bleiben unverändert.
STI
Davos, Dischma, Stillberg
SLF, C. Simeon, A. Tröger
BUE
Davos, Parsenn, Büschalp
SLF, H.J. Etter & M. Aebi
CHA
Chablais, La Chaumény
Etat du Valais, Service des routes et des cours d‘eau
(SRCE), P. Jossi
SCU
Unterengadin Scuol
Tiefbauamt Graubünden Bezirk Scuol, P. Caviezel
OEN
Oberengadin
Revierforstamt Celerina - Bever, Lawinendienst, J.A. Bisaz
GLA / ELM
Glarus, Elm
Lawinendienst Kantonsstrassen Glarus, Ruedi Rhyner
103
Schnee und Lawinen Winter 2004 / 2005
Anhang B
Beilage (CD)
Beiliegende CD-ROM hat folgenden Inhalt:
– WinterAktuell 2004 / 2005
– Grafiken zum Winterverlauf 2004 / 2005
– Übersicht Messnetze 2004 / 2005
– Lawinenbulletins 2004 / 2005
– Zusatzprodukte 2004 / 2005
104

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