Zeitung des Kiezbündnisses Klausenerplatz e.V.

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Zeitung des Kiezbündnisses Klausenerplatz e.V.
Zeitung des Kiezbündnisses Klausenerplatz e.V.
Inhalt
Seite 3/4
Frühling für die
Verkehrsberuhigung?
Informationsveranstaltung
des Bezirksamtes
Seite 5
„Aus dem Kiez eine verkehrsberuhigte Zone machen?“
Nahverkehrsverbindungen
Seite 6
Wertstoff-Rätselraten
Leserbrief zum Thema „Gaslaternen“
Seite 7
Der Kiez-Flaneur
„Der tollste Flohmarkt in Berlin“
Seite 9
Kiezgesichter: Werner Bettge
„Das Haus der guten Qualitäten“
Seite 10
Wir begrüßen im Kiez...
Gewerbenotizen
Wir gratulieren...
Seite 11
Aktuelles aus dem UNK
Seite 12
Heinrich Zille: Zensur und Willkür
Heinrich Zille als Fotograf (1)
Seite 13
Picasso im Casino,
Klee im Kommandantenhaus
Seite 14
Kindersommer
Seite 15
Volksbegehren „Neue Energien“
Seite 16
Verantwortungsvolles Regieren
geht anders! Ein Kommentar...
Gedenktafel erneuert
Seite 17
Die Jugendseite
Seite 18
Kreuzworträtsel
Kiezaquarelle
Seite 19
Kieznotizen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das vorliegende Heft hat die Verkehrssituation im Kiez zum Thema. Hier gibt es ja
seit Einführung der „Verkehrsberuhigten
Zone“ vor mehr als 30 Jahren immer wieder
Anlaß zur Klage, weil die vorgeschriebene
Schrittgeschwindigkeit nur von einer Minderheit der Kfz-Fahrer eingehalten wird.
Dadurch wird der Zweck der Verkehrsberuhigung, eine sichere Aufenthaltsqualität
auch für Kinder und Ältere zu garantieren,
in sein Gegenteil verkehrt.
Nun ist seit dem letzten Jahr endlich
Bewegung in die ‚verfahrene‘ Lage gekommen. Erste Resultate sind in Form von
Pollern, Fahrradbügeln und Geschwindigkeitsdisplays im Kiez zu sehen, Fahrbahnschwellen folgen. Eine weitere Verkehrszählung in der Knobelsdorffstraße
ist geplant, um die Auswirkungen der Öffnung zur Stadtautobahn festzustellen. Die
Dinge sind also in Bewegung geraten, allein das ist ja nach dem jahrzehntelangen
Stillstand schon erfreulich.
Ein weiteres Thema, das die Anwohner beschäftigt hat, waren die Senatspläne zur Errichtung eines Notquartiers für
Roma-Familien in der Sophie-Charlotten-Straße. Diese wurden erst durch eine
Pressemeldung bekannt. Denkbar schlechte Voraussetzungen also, um die erhoffte
Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen.
Hierzu lesen Sie einen Kommentar.
In zwei historischen Beiträgen erfahren
wir, daß es früher in unmittelbarer Kieznähe gleich zwei Sommerbäder gab! Ein
Foto von Heinrich Zille zeigt den Kochsee,
der am nördlichen Ende der Sophie-Charlotten-Str. gelegen haben muß. Und unser
Gastautor Jörg Cichon beschreibt den Badespaß im „Freibad Westend“, gleich neben
dem Klinikum. See und Freibad sind verschwunden, heute müssen wir zum Baden
in den Volkspark Jungfernheide oder „ins
Olympi“ fahren.
Aktuelle Neuigkeiten und die gewohnten Rubriken runden das KiezBlatt 49 ab.
Wir wünschen Ihnen eine angeregte
Lektüre und einen schönen Sommer!
Ihre KiezBlatt-Redaktion
Seite 20
Das Kiezbündnis informiert
Impressum
Titelblattfoto: Montage Swoboda
2
Die Fotos vom Jazzfest und vom Flohmarkt
wurden uns von Julia Bock, Klaus Betz und
Bernd Maier zur Verfügung gestellt.
Frühling für die
Verkehrsberuhigung?
Anmerkungen zu den
Veränderungen im Kiez
S
eitdem der Winter und damit der Bodenfrost vertrieben sind, „sprießen“ im Klausenerplatz-Kiez Fahrradbügel und Poller. In
der Christstraße sind Gestelle mit blinkenden Anzeigen zu sehen und in der Danckelmannstraße hat sich nördlich der Knobelsdorffstraße einiges verändert. Alle genannten Veränderungen stehen im Zusammenhang mit den Zielen der VerkehrsAG im
Kiezbündnis und der AnwohnerInitiative KnobelsdorffKiez, die Verkehrssituation und die
Aufenthaltsqualität im Straßenraum zwischen
Spandauer und Kaiserdamm sowie SophieCharlotten- und Schloßstraße zu verbessern.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung der
Sperrung der Knobelsdorffstraße im letzten
Jahr wurde vom zuständigen Stadtrat Marc
Schulte die „Verkehrswerkstatt Klausenerplatz-Kiez“ eingerichtet. In ihr diskutieren
Behörden- und Polizeivertreter, das Unternehmensnetz UNK und die beiden o.g. Anwohnergruppen über Möglichkeiten zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Die Vorschläge der Anwohnergruppen hierzu sind oft hart umkämpft, da sie aus Sicht
der Behördenvertreter wegen straßenverkehrsrechtlicher oder finanzieller Gründe
nicht umsetzbar seien. Mit dem Frühling
wurden dennoch einige Fortschritte sichtbar,
deren Hintergrund hier erläutert werden soll.
Fahrradbügel und Poller
Zahlreiche neue Fahrradbügel fördern die
Nutzung des Fahrrades im Kiez und schonen zudem Baumscheiben. In der Danckelmannstraße wurden zwischen der Seelingund der Gardes-du-Corps-Straße an einigen
Grundstückseinfahrten ebenfalls Bügel sowie Poller aufgestellt, die das leidige Gehwegparken unterbinden sollen (s. Fotos).
Beides kann man auch als „Notwehrmaßnahmen“ für Fußgänger bezeichnen. Die
Mitwirkenden im Kiezbündnis halten Poller
auch nicht für schön, es gibt aber gegenwärtig
keine bessere Lösung des Problems.
Geschwindigkeitsdisplays,
Schwellen und Verschwenkungen
Ein weiteres Problem der Verkehrssicherheit
ist die oft zu hohe Geschwindigkeit, mit der
durch unseren Kiez gefahren wird.
Hierzu hat die VerkehrsAG Vorschläge zur
Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer gemacht:
Aufstellen von Displays, die je nach Geschwindigkeit des vorbei fahrenden Fahrzeugs mit blinkendem Licht „Langsam“
oder „Danke“ anzeigen.
Die Displays sollen, beginnend in der
Christstraße, durch den gesamten Kiez
wandern. Nach bundesweiten Erfahrungen
führen Displays dieser Art im Durchschnitt
zu langsamerer Fahrweise.
Verlegen von Schwellen auf die Fahrbahn in der Christ- und in der Danckelmannstraße. Sie sollen für Schrittgeschwindigkeit bei möglichst allen Fahrzeugen sorgen – also auch bei Fahrrädern.
Auch Schwellen sind keine optimale Lösung
des Problems. Bauliche Maßnahmen anderer Art sind aber vom Bezirksamt auf absehbare Zeit nicht finanzierbar.
Verschwenkungen von Parkflächen und
Fahrbahn in Bereichen, in denen besonders schnell gefahren wird, versuchsweise
zunächst in der Danckelmannstraße.
Sperrung der Knobelsdorffstraße
Noch während der Sperrung führte das Bezirksamt eine Verkehrszählung durch, um
deren Auswirkungen auf die Verkehrsflüsse
im Kiez festzustellen. Voraussichtlich im
Mai wird eine zweite Zählung stattfinden,
um die Veränderungen nach Öffnung der
Knobelsdorffstraßen-Zufahrt zu messen. Davon will das Bezirksamt eine dauerhafte
Sperrung abhängig machen. Nach unserer
Meinung können diese aber nur ein Kriterium
3
von mehreren für die Entscheidung sein. Die
Sperrung würde die Verkehrssicherheit bzgl.
der Geschwindigkeit bei der Einfahrt in den
Kiez nachhaltig verbessern, da der direkte
Anschluss an die Autobahn unterbunden
würde. Der Durchgangsverkehr würde stark
reduziert sowie der Verkehr in den Kiez
besser verteilt und nicht hauptsächlich über
die Knobelsdorffstraße erfolgen.
„Gehwegnase“ verbreitert und vom Publikum
sofort angenommen (s. Foto). Zur Erhöhung
der Aufenthaltsqualität im Kiez soll auch
die oben angesprochene Neugestaltung der
Kreuzung Horstweg/Wundtstraße dienen, wo
ebenfalls eine Nutzfläche für die Anwohner
entstehen soll.
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Erweiterung
der verkehrsberuhigten Zone
Der Umfang und die Ausgestaltung der
angestrebten Erweiterung der verkehrsberuhigten Zone in den südlichen Bereich des
Klausenerplatz-Kiezes werden in der Verkehrswerkstatt noch kontrovers diskutiert.
Es gibt bspw. unterschiedliche Vorschläge zur
künftigen Verkehrsführung (Durchfahrtsmöglichkeiten) für die Kreuzung Horstweg/
Wundtstraße. Auch ist umstritten, wie weit
die Verkehrsberuhigung in Richtung Kaiserdamm bzw. Schloßstraße erweitert werden
soll. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich die
dort lebenden Anwohner mit ihren Ideen in
die VerkehrsAG einbringen würden.
Schaffung neuer Nutzflächen
Vor dem Ziegenhofeingang wurde nach
den Arbeiten an den Fernwärmeleitungen die
Kfz-Parkplätze
An einzelnen Stellen können bei Umsetzung
der oben beschriebenen Maßnahmen ein
oder, im Falle von neuen Verschwenkungen,
auch mehrere Auto-Parkplätze wegfallen. Im
Rahmen der Verkehrswerkstatt wird jedoch
alles daran gesetzt, dies durch die Ausweisung
neuer Parkplatzflächen in bisher nicht markierten Bereichen so weit wie möglich auszugleichen, z.B. durch die Schaffung neuer
Parkplätze vor ungenutzten Einfahrten.
Fazit
Es geht voran. Einige positive Ergebnisse
der Verkehrswerkstatt sind im Kiez zu besichtigen. Viele von VerkehrsAG und AnwohnerInitiative gemachte Vorschläge scheitern
allerdings an der Bürokratie bzw. an den autofreundlichen Rechtsvorschriften. Wir bleiben
für Sie am Ball.
VerkehrsAG im Kiezbündnis Klausenerplatz
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„Aus dem Kiez
eine Fußgängerzone machen?“
A
n einem Frühlingsmorgen hören wir
uns um. Heute bewegt uns die Frage:
„Was würden Sie am Straßenverkehr im Kiez
verbessern?“
Wir treffen zuerst Alexander, der sich wohlwollend über die Verkehrssituation äußert:
„Wir haben hier die verkehrsberuhigte Zone,
das ist gut so!“ Seine Meinung teilen die
meisten der Befragten.
Auf unserem Weg begegnen wir weiteren
Passanten, die sehr unterschiedliche Vorstellungen zur Verbesserung der Verkehrslage
haben, z.B., die Knobelsdorffstraße wieder
für den Autoverkehr zu sperren, die Geschwindigkeit für Autofahrer stärker zu
drosseln, mehr Rücksichtnahme auf Kinder und alte Menschen, Parkplätze fehlen,
Nahverkehranbindungen:
Vom Klausenerplatz zur Pfaueninsel
U
nser Kiez ist recht gut an das ÖPNV-Netz
Berlins angeschlossen. So können wir u.a.
täglich ab Messedamm/ICC oder ab TheodorHeuss-Platz mit dem 218er Bus ins Grüne,
z.B. zum Wannsee oder bis zur Endstation
Pfaueninsel, fahren.
Einige Meter von der Sophie-CharlottenStraße entfernt befindet sich der S-Bahnhof
Westend. Dort können wir entweder die
Ringbahn oder die S-Bahn zum Flughafen
Schönefeld nehmen.
Möchten wir jedoch zum Flughafen Tegel
oder entgegengesetzt zum Zoologischen Garten und uns unterwegs den Kurfürstendamm
ansehen, wartet an der Bushaltestelle am
Luisenplatz der 109er Bus auf uns.
Das nördliche Kiezende, z.B. den Klausenerplatz, streift der Metrobus M45. Die Busroute
beginnt am Zoologischen Garten und endet
meist in Spandau am Johannesstift. Er fährt
rund um die Uhr und zumindest tagsüber
alle zehn Minuten. Der M45er passiert auch
die U-Bahnlinie U7 am Richard-Wagner-Platz,
die Menschen zwischen Rathaus Spandau
und Rudow hin- und her befördert. Selbst zu
Fuß ist dieser Platz vom Kiez aus in wenigen
Minuten zu erreichen.
Auch der 309er Bus mit seiner kurzen
Streckenführung (von der Schlosspark-Klinik zur Wilmersdorfer Straße) bietet uns zahlreiche Möglichkeiten. So hat er in der Schloßstraße drei Haltestellen, u.a. an der Nahtstelle
zwischen Bismarckstraße und Kaiserdamm.
Dort, am Sophie-Charlotte-Platz, ist ein Ein-
Fahrräder gehören auf die Straße und nicht
auf den Bürgersteig, bloß keine weiteren Fahrbahnschwellen anlegen. Ein Mann wünscht
sich: „Mehr Freiheit für die Autofahrer!“
Überhaupt fasziniert einige Anwohner
die Idee in einer autofreien Zone zu wohnen.
Thomas bringt es auf den Punkt: „Um den
Kiez würde ich Tiefgaragen bauen, den Kiez
zur Fußgängerzone ausrufen, dann wäre es
hier Top!“
Dagegen findet Sabine, dass hier doch
wenig Verkehr fließe; deswegen sei nichts zu
verbessern. Von Paul kommt der Vorschlag
Zeiten festzulegen, in denen Jung und Alt mit
Inlinern, Skateboards und mit Sackhüpfen die
Straßen für sich haben.
Aber, da in den Senatskassen ein großes
Loch klafft, dürfte sich am derzeitigen Zustand
sobald nichts ändern.
rf
gang zur U2, der Linie zwischen Pankow und
Ruhleben, die mehrere Bezirke miteinander
verbindet.
In den Nächten, in denen die U2 und die U7
nicht durchfahren, übernehmen die Nachtbusse N2 und N7 weitestgehend deren Streckenführung. So fährt die N2 nachts auch über
den Hackeschen Markt und die N7 endet am
Flughafen Schönefeld.
Die nächsten Stationen mit Anbindung zum
Regionalverkehr befinden sich an den Bahnhöfen Charlottenburg, Jungfernheide und
Zoologischer Garten. Am Museum Berggruen
hält die Touristenbuslinie.
Vom Fernweh Geplagte erreichen vom Zentralen Omnibusbahnhof aus ihre Ziele in
Deutschland und Europa.
Eilige können auch am Sophie-CharlottePlatz oder an der Sophie-Charlotten-Straße/
Ecke Spandauer Damm eine der dort wartenden Taxen besteigen.
Wer den festen Boden unter den Füßen verlassen möchte, kann an den Anlegestellen
der Weißen Flotte an der Schloßbrücke einen
Dampfer entern.
rf
5
Wertstoff-Rätselraten
B
unt reihen sich die vielen Tonnen bei uns
im Innenhof auf. Papier in die blaue, Biomüll in die braune, Altglas in die grüne
Mülltonne. Während man sich bei der Abfalltrennung bisher
an den Aufschriften
der verschiedenen Behälter orientieren
konnte, ist es bei
der „Orange Box“ seit
einigen Monaten nicht
mehr so einfach: Die Abbildungen zeigen Kunststoff, Elektrogeräte, Alttextilien, Holz, Metalle,
Datenträger.
Also hinein mit dem kaputten Drucker?
Nein, teilt die für unseren Bezirk zuständige
ALBA mit, seit Januar 2013 gilt hierfür eine
geänderte Befüllung, da aus der bisherigen
Gelben Tonne und der „Orange Box“ eine
gemeinsame Wertstofftonne geworden ist.
Dass diese Neuerung bei vielen Berlinern
noch nicht angekommen ist, liegt daran, dass
die Beschriftungen aufgrund des langen
Winters noch nicht vollständig ausgetauscht
werden konnten. Die Verantwortung für die
korrekte Mülltrennung sehen die Entsorgungsunternehmen trotz der falschen Kennzeichnung jedoch bei den Bürgern, die rechtzeitig per Postwurfsendung und über die
Medien informiert worden wären.
Landet der ausgediente Drucker aufgrund
der irreführenden Beschriftung nun in der
orangen Wertstofftonne, wird der Behälter
nicht geleert und die Hausverwaltung benach-
richtigt. Diese muss sich dann selbst um
die Entsorgung des Fehlmülls kümmern,
was zusätzliche Kosten verursacht. Bis Ende
Juni sollen laut telefonischer Auskunft der
ALBA sämtliche Behälter mit den richtigen
Aufklebern versehen sein. Bis dahin können
wir uns über die ständig überfüllten
Tonnen und
den Slogan der BSR und ALBA „Machen Sie
mit: Trennen Sie Ihren Abfall richtig. Für
mehr Recycling in Berlin“ nur wundern…
jb
Das gehört in die Wertstofftonne:
Verpackungen und andere Gegenstände aus:
Kunststoff, z.B. Becher, Kunststoffflaschen,
Gebrauchsgegenstände wie Gießkannen oder
Spielzeug, Folien, Schaumstoffe,
Metall, z.B. Töpfe, Werkzeuge, Besteck,
Schrauben, Alufolie,
Verbundstoff, z. B. Getränkekartons,
Kaffeevakuumverpackungen.
Nicht in die Wertstofftonne gehören:
Elektrogeräte, Energiesparlampen, Batterien,
Textilien, Datenträger und Holz.
Diese Materialien können im nächstgelegenen
Recyclinghof an der Ilsenburger Straße 18-20 in
Charlottenburg abgegeben werden (für private
Haushalte kostenfrei)
Leserbrief zu: „Gaslaternen nun doch umrüstbar“ in Heft 48
Liebes Kiezblatt-Team,
auch im Hinblick auf euer großes Thema „War früher alles besser?“ dürfen die
Gaslaternen nicht auf Stromversorgung umgerüstet werden! Ich erinnere an
die Verheißungen der Industrie und der Politik zur sog. Energiesparlampe.
Und auch ans Wassersparen in den 1980´er Jahren. Schön haben die uns an der
Nase herumgeführt! Und so wird es auch mit der LED-Technologie werden. Erst
ordentliche Lobbyarbeit der Industrien bei den entsprechenden politischen
Gremien und dann sauber die Kosten auf die Bürger abwälzen! Und so geht es
immer weiter. Wind- und Sonnenenergie, Öko-Kiez und Wärmedämmung: immer
zahlt es der Steuerzahler, also der Arbeitnehmer. Und alles verknüpft
man fein mit der Klimaerwärmung, die eh ein Riesenschwindel ist! Die
Wirtschaft hat hier kein echtes Interesse, dass sich wirklich etwas ändert!
Warum auch? Es läuft doch wie geschmiert und die Firmen werden dann
noch zu Aktiengesellschaften und versteuern die Gewinne im Ausland, gern
auch Luxemburg. Fazit: Solange die Politik sich der Wirtschaft unterwirft
und sich mit der Drohung zum Arbeitsplatzabbau erpressen lässt und somit
sämtliche Kosten auf den Steuerzahler abwälzt, solange sollten wir uns
keinen Neuerungen ausliefern!
Frank Ludwig
6
Der Kiez-Flaneur
Schweinebauch
N
eulich treffe ich eine Frau auf der Straße
und sie sagt zu mir: „Mann, bin ich froh,
dass der Schnee endlich weg ist!“
Einmal davon abgesehen, dass das Wetter
sich in diesem Jahr bemerkenswerte Kapriolen
erlaubt hat, so dass niemand mehr weiß, ob
wir nun raus sind aus der Erderwärmung oder
drin in der nächsten Eiszeit, bin ich persönlich
nicht glücklich über den verschwundenen
Schnee, und Schuld daran ist der Berliner
Schweinebauch.
ungeachtet des vorauszusehenden Umstands,
dass dieses den Fußgängern zu schaffen
macht.
So auch mir. Streife ich auf den schweinebäuchenen Wandelbändern durch die Gegend, kommt mir alle nasenlang jemand entgegen, mal eine Frau mit Kinderwagen, mal ein
respektheischender Mann, mal ein junges,
ebenso respektheischendes Männchen, dann
wieder eine alte Dame, eine junge Dame,
und immer wieder Kerle in meinem Alter,
wahlweise mit Hund.
Die Bauämter der Innenstadtbezirke haben
offensichtlich nicht daran gedacht, dass
Menschen sich auf den granitnen Schweinebäuchen wahre Schlachten liefern könnten. Es
finden nicht nur psychologische Scharmützel
statt, sondern geradezu psychopathologische
Kriege entbrennen um das Vorrecht, auf den
glatten Schweinebäuchen ohne auszuweichen
stur geradeaus zu laufen.
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Martina Tinney
Ein einziges Mal habe ich es gewagt. Ich
habe es darauf ankommen lassen und bin
ebenso stur geradeaus gegangen, bis der
Mann mit dem schwarzen Hund direkt vor
mir stand. Der Kerl starrte mich mit den
wahrscheinlich blutunterlaufendsten Augen
an und knurrte: „Verpiß dich. Schönheit geht
vor Alter.“
Natürlich, der historische, ich bin ja nicht
blöd und weiß Bescheid, neunzehntes Jahrhundert, schlesischer Granit, ersetzte Katzenkopp und Huppelpflaster aller Art, Grund
unzähliger Stürze fußgängernder Bürger.
Man weiß, dass der Gehwegschweinebauch
in der Mitte der Bürgersteige verlegt wird,
„Der tollste Flohmarkt in Berlin“
Erinnerungen an den Markt auf dem
Klausenerplatz
W
ir schreiben das Jahr 1977. Ich war
fünfzehn, und in meiner Selbstfindung
zwischen Punk, Stadt-Indianer und Hippie
angesiedelt. Ich wollte mehr Geld zur Verfügung haben als sechzig Mark Taschengeld
im Monat. Und radikal entrümpeln wollte ich
sowieso.
Mein Vater fluchte, nachdem ich verkündet
hatte, morgen auf dem Flohmarkt am Klau-
Lieber Schnee! Danke, dass du den Grund
für die erbitterten Kriege um die Oberhoheit
auf unseren Bürgersteigen so lange freundlich
zugedeckt hast, dass du die Schlachten um
die Macht und die Vorherrschaft auf den
Fußwegen in diesem Jahr so lange wie nur
eben möglich im Keim erstickt hast!
Ich habe keinen Hund, aber eine Eiszeit
wünsche ich mir auch nicht.
h.b. Muße
senerplatz mein altes Spielzeug und uncoole
Klamotten verkaufen zu wollen. Ich aber
war fest entschlossen und durch nichts und
niemanden mehr davon abzubringen.
“Der Flohmarkt am Klausi ist der coolste
Flohmarkt in Berlin”, hatte meine zwei Jahre
ältere Schwester Ute oft erzählt, “dort wimmelt
es von Freaks und Hippies, wir treffen uns auf
der Wiese am Spandauer Damm und klampfen
und singen, was das Zeug hält!”
„Auch jetzt, mitten im Winter?”, fragte ich
ungläubig.
Hebamme
Heilpraktikerin
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Diplom-Sozialpädagogin
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7
“Natürlich nicht, aber bald kommt der Frühling, und dann geht’s wieder los!”
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Für mich ging es am nächsten Tag bereits
los. Mein Vater, der mir verboten hatte, ausgerechnet auf einem Flohmarkt Geld zu verdienen, ertappte mich in aller Frühe dabei,
zwei fertig gepackte Koffer voller Klamotten,
Poster, Brettspiele, Timpo Toy Indianer, Kerzenständer, Schulranzen und Schulbücher aus
der elterlichen Wohnung zu schleppen. Aber
er schaffte es nicht, mich aufzuhalten.
Trotz Ärger mit dem Vater, Eiseskälte und
Dunkelheit, stieg ich um sechs Uhr morgens
gegenüber vom Charlottenburger Schloß
gut gelaunt aus dem Bus 54, lief quer über
die große Wiese und rollte eine Wolldecke
zwischen zwei Ständen aus, die angemietet
worden waren. Ein Meter zum Verkauf, gratis.
Die beiden Typen links und rechts von mir
waren erwachsen. Sie hatten aber nichts dagegen, dass ich meine sieben Sachen zum
Verkauf darbot. Die ersten Kunden kamen
sogleich und in Windeseile hatte ich die ersten
drei Mark verdient. Ute hatte Recht, hier war
es echt toll.
Rundum nichts als Marktstände, die durch
meist weiße Planen überdacht wurden. Flohmarktstände, besser gesagt. Die Händler waren alle nett, man lächelte mich an.
Ich hatte den Klausenerplatz-Kiez erst vor
kurzem kennengelernt und Freude gefunden
an den alten Häusern mit Ofenheizungen, den
Wasserpumpen in den Straßen, vor allem aber
an den vielen Hippies, Freaks und Türken, die
es in der Gegend nicht gab, aus der ich kam.
Nun war ich gänzlich begeistert!
Zwischendurch bat ich einen der Typen, einen
Blick auf meine Sachen zu werfen, um mich ein
wenig umzuschauen und mich zu bewegen,
denn ich war nicht warm genug angezogen
und fror wahnsinnig. Mein Blick fiel auf eine
Kirche, von der ich viele Jahre später erfuhr,
dass es sich um die Sankt Kamillus-Kirche
handelte. Ich schlenderte einmal rund um den
Klausenerplatz und erblickte einen Spielplatz,
der sich auf einer kleinen Erhebung befand,
und erinnerte mich daran, dass Ute mir in
ironischem Tonfall erzählt hatte, dass die
Kinder hier auf einem zugeschütteten Bunker
aus dem Zweiten Weltkrieg spielen würden.
Am Nachmittag hatte ich stolze 25 Mark
verdient, die ich sogleich wieder ausgab für
eine schwarze Weste, ein Halstuch, einen
richtigen “Gammelpulli” und einen Glühwein,
den ich bei einem Stand bei der Verlängerung
der Danckelmannstraße ergattern konnte.
In den kommenden Monaten trafen sich Ute,
wechselnde Freundinnen und ich uns jedes
Wochenende auf dem Klausi, wie wir den Flohmarkt nannten. Wir verkauften und kauften,
und in den warmen Jahreszeiten musizierten
wir auf mitgebrachten Instrumenten auf der
Wiese am Spandauer Damm. Manchmal
kam die Polizei und versuchte, uns zu verscheuchen. Das hatte aber nur zur Folge,
dass das gemeinsame Musizieren von Woche
zu Woche lauter wurde und immer mehr
Instrumente angeschleppt wurden, neben
Gitarren auch Flöten aller Art, dazu Bongos,
Tablas und Tambourines.
Es kam der Tag, an dem Ute plötzlich
sagte: “Der Klausi wird dicht gemacht,
wohl aufgrund von Beschwerden und dem
Haschischkonsum auf der Wiese.”
Wir waren alle entsetzt, aber es war wahr.
Der beliebte Flohmarkt wurde geschlossen
und 1979 vom Klausenerplatz zur Straße des
17. Juni verlegt.
Anke Jablinski
Hinweis:
In Ihrem Roman
„Klettermax. Dem Trauma zum Trotz“
hat die Autorin ihre Jugend im Kiez
anschaulich geschildert, wobei auch
der legendäre Flohmarkt
eine zentrale Rolle spielt.
Die Fotos im letzten KiezBlatt auf S. 3
(„Hippies auf dem Klausenerplatz“) und auf
S. 7 („Flohmarkt auf dem Klausenerplatz
1978“) stammen übrigens auch von
Anke Jablinski.
8
Kiezgesichter
Werner Bettge:
Berliner aus Überzeugung
A
n Rio kommt man nicht vorbei. Das hat
nicht nur damit zu tun, dass Werner
Bettges Stimme an die rauchige von Rio
Reiser erinnert. Nicht nur damit, dass Werner
Bettge sich dem Ton-Steine-Scherben-Kopf
verbunden fühlt. Für seine Musik den Rio
Reiser Songpreis bekommen hat. Und mit Rios
Bruder Gert Möbius eine CD aufgenommen
hat. Das hat auch viel mit Berlin zu tun.
Werner Bettge sitzt in seinem Stammcafé
und dreht sich eine Zigarette. Ein schmaler
Mann mit rötlich blonden Haaren. Er trägt
schwarz, immer schwarz: Lederjacke, Hemd
und spitze Schuhe. Seit 2004 wohnt der
Musiker und Songwriter hier im Kiez, im
Horstweg. Für einen echten Berliner ist
er wahrscheinlich weit gekommen. Von
Schöneberg, wo er aufgewachsen ist, über
kleine Umwege nach Charlottenburg. Nie war
er weg von Berlin. Warum auch. „Ich würde
nicht woanders leben wollen“, sagt er. Berlin
ist sein fester Ort. Vielleicht handeln die Texte
seiner Songs auch deshalb so viel vom Thema
Heimat.
Bettges großes Thema ist die Stadt mit
ihren Straßen, Kneipen, Bahnhöfen. Von ihr
singt er, vom Sichtreibenlassen, der Suche
ohne festes Ziel, den kurzen Begegnungen.
Alles ist in Bewegung, flüchtig, vergänglich.
Hier gibt es Nächte und Tage, in denen
alles möglich scheint. Und manchmal sogar
Momente gelingender Liebe. Und immer
bleibt ein ferner Sehnsuchtsort irgendwo am
Meer. Seine Songs, die er komponiert und für
die er die Texte schreibt, sind lebensklug und
melancholisch, zärtlich, überschäumend und
voll spielerischem Witz. Rockig, sanft und
überraschend.
„Das Haus der guten Qualitäten…“
Über das Kaufhaus Feidt
D
as Titelblatt des letzten KiezBlatts schmückte
ein Foto des ehemaligen Kaufhauses Feidt.
Heute erfahren Sie die Geschichte dieses Hauses.
Es stand fast 60 Jahre in der Danckelmannstr. 61, das große, imposante Gebäude an der
Ecke zum Friedrich-Karl-Platz, wie der Klausenerplatz früher hieß. Dann fielen die Bomben des Zweiten Weltkriegs. Der Baulöwe
Schrobsdorff, auf den etliche Häuser in un-
Inh. G. Saal
Seelingstraße 32
14059 Berlin
T.: 321 97 54 / 325 68 97
Musik macht Werner Bettge, seit er 16 Jahre
alt ist, spielt Gitarre und Schlagzeug und hat
schon mehrere Bands gegründet. Anfang
20 hat er auch mal auf Englisch gesungen,
seitdem schreibt er Liedtexte in deutscher
Sprache. Was auch wieder etwas mit Rio
Reiser zu tun hat.
Seit 2006 spielt er mit einer festen Band,
der „Werner Bettge Band“. Mit ihr hat er vor
kurzem seine 4. CD herausgebracht. „Alles
wird anders“ heißt sie. Was vielleicht auch für
Werner Bettge gilt. Seit einiger Zeit verfolgt
er auch ein Solo-Projekt, nur er mit seiner
Gitarre. Mit Songs, die nicht zur Band passen
würden. Und weil man einfach „die Gitarre
schnappen und lossingen kann“.
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Auch in anderer Hinsicht hat er begonnen,
neue Wege zu beschreiten. Er hat ein Buch
geschrieben, „Wenn Eintagsfliegen Pläne
schmieden“. Es erscheint im Sommer. Es
handelt von einem Musiker – und es spielt
hier im Kiez. Manche Personen wird man erkennen und die Schauplätze eh. Wird Zeit,
dass Werner Bettge hier auch einmal auftritt.
um
serem Viertel zurückgehen, hatte es 1887
im Eigentümerauftrag entworfen und bauen
lassen. Rund zehn Jahre später gab es mit
Moritz Feidt einen neuen Besitzer. Der jüdische Steglitzer Kaufmann (er besaß dort
bereits ein Kaufhaus) ließ größere Umbauten
vornehmen und eröffnete 1898 sein Geschäft
mit Verkaufsräumen im Erdgeschoß und in
der 1. Etage. Nach dem ersten Weltkrieg übernahmen die Kaufleute Freund und Moses das
„Haus der guten Qualitäten und der billigen
Preise“, wie es in einer Anzeige von 1932
hieß. Den Namen Feidt behielten sie bei.
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10
1936 wurde ein Schriftzug mit rotleuchtenden
Neon-Leuchtröhren an der Fassade angebracht. „Wegen der kommenden Olympiade
möchten wir die schlechte Beleuchtung entfernen und die neue anbringen lassen…“ hieß
es im Antrag der Betreiber bei der Baupolizei
des Bezirksamt, der Ende März 1936 gestellt
wurde.
Während der Olympischen Spiele hatten
sich die NS-Machthaber noch gezügelt, danach nicht mehr. Eine Zeitzeugin erinnerte
sich an eine große Tafel, die vor dem Eingang
des Kaufhauses stand. Auf ihr waren Fotos
von Kunden angebracht, die weiterhin beim
„Juden“ kauften. Das zeigte Wirkung, es kam
kaum noch Kundschaft.
Der Kaufmann H. Stahlmann übernahm
1938 das Grundstück. Der geringe Kaufpreis
von rund 200.000 Mark läßt vermuten, daß
es sich hier um eine „Arisierung“ handelte,
denn 1921 hatte man den Wert noch mit gut
500.000 Mark bemessen. Ab 1939 hieß das
Kaufhaus nach dem neuen Betreiber „Just“.
Er hatte es von einem gewissen Neumann
übernommen.
Nach dem Krieg kam es zu einem langwierigen Streit. In dem „Wiedergutmachungsverfahren“ standen Stahlmann und Just
den Erben der ehemaligen Besitzer Moses
und Freund sowie Neumann gegenüber. Die
Erben erhielten ihr Grundstück zurück und
verkauften es, Neumann bekam 10.000 DM
für den Verlust des Kaufhauses. Der nach dem
Krieg an gleicher Stelle errichtete Flachbau
mußte vor einigen Jahrzehnten einem Neubau
weichen, der neben Wohnungen auch eine
„Kaiser’s“-Filiale beherbergt.
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„Schuhschaukel“ geht –
„Schuhschaukel“ kommt!
Am 30. Juni wird Barbara Thoms ihren
beliebten Kinder-Schuladen in der Neufertstr.
24 schließen. Nach 28 Jahren möchte sie
nun mehr Muße und Zeit für andere schöne
Dinge haben.Bis Ende Juni findet daher ein
Ausverkauf statt, eine günstige Gelegenheit
also, hochwertige Kinderschuhe preiswerter
zu erstehen.
Aber danach wird es
weitergehen: Barbara Thoms hat dafür
gesorgt, daß ihre
Nachfolger
Nicole
und Chris Ertl das
Angebot und das
Konzept weiterführen, selbst der Name wird beibehalten
Und die bei Kindern
beliebte
Schaukel
wird weiterhin nicht
nur bei Jakob (s. Foto)
eine Attraktion im Laden sein. Im Juli wollen die
neuen Besitzer sich mit Eröffnungsangeboten
im Kiez bekannt machen. Wir wünschen viel
Erfolg!
Auf ALDI folgt die Bio Company
Sehr viele Kiezanwohner vermissen „ihren
ALDI“ in der Neufertstraße immer noch
schmerzlich.
Und ihnen wird es auch kaum ein Trost
sein, daß in dem historischen Gebäude, dessen
wechselvolle Historie das Kiezbündnis in
einer Broschüre geschildert hat (erhältlich für
1€ im KiezBüro), am 15. Juni die Biokette „Bio
Company“ eine Filiale eröffnet. Rechtzeitig
zuvor hatte Verena Hanke ihren „Lylla Bioladen“ am neuen Standort Seelingstr. 18 in
Betrieb genommen. Wir werden sehen, ob
Konkurrenz tatsächlich das Geschäft belebt,
wie gerne behauptet wird …
Wir gratulieren …
Bruno Pellegrini, dessen italienisches Edelrestaurant „Ana e Bruno“ seit nunmehr 25
Jahren seinen Sitz in der Sophie-CharlottenStraße 101 hat.
Aktuelles aus dem UNK
Keine Angst vor der Betriebsprüfung
D
as letzte UNK-Netzwerktreffen im März
hielt einige gute Tips für die anwesenden
Unternehmer und Selbstständigen bereit.
Philipp A. Seemann von der Alpha-Omega
Steuerberatungsgesellschaft mbH hat in seinem Vortrag wertvolle Hinweise dazu gegeben, wie man sich auf eine eventuelle Betriebsprüfung vorbereiten kann. Die drei
wichtigsten waren:
Gebrauchtwarenhaus
Knobelsdorffstr. 15
Kindersecondhand
Wundtstr. 4
2. Hand-Möbelladen
Wundtstr. 6
2. Hand-Bücherladen
Wundtstr. 8
Tel. 030 - 320 90 470
Dokumentationspflicht: Bewahren Sie alle
zur Besteuerung relevanten Dokumente
auf (10 Jahre).
Verschwiegenheitspflicht: Ihre Mitarbeiter
dürfen Betriebsabläufe und Geheimnisse
nicht an die Betriebsprüfer verraten.
Keine falschen Tatsachen: Sie haben als
Steuerpflichtiger Auskunftspflicht. Falsche
Aussagen oder vorsätzliche Erschwerung
können mit Bußgeld geahndet werden.
Auch die nächsten Netzwerktreffen werden
wieder Interessantes zu bieten haben. Am
28. Mai stellt Heilpraktikerin Petra Butschko
Techniken zur Stressbewältigung vor; nach
der Sommerpause wird uns am 5. September
Petra Kloß von artep design verraten, was
Schneewittchen mit Corporate Design zu tun
hat. Nähere Informationen finden Sie wie
immer unter www.unk-berlin.de.
Signore Pellegrini gehört übrigens zu den
Gewerbetreibenden, die von der BER-Pleite
wirtschaftlich geschädigt wurden, denn er
hatte in Schönefeld ein Bistro eröffnen wollen.
Nach 1 Jahren erhielt er nun einen Ersatzstandort am Flughafen Tegel – bis dann
irgendwann mal der BER in Betrieb geht und
TXL geschlossen wird…
Service, Integration und Dienstleistung gGmbH
zur Wiedereingliederung psychisch Kranker
Gewerbemieten und Parkplätze im Kiez
Steigende Gewerbemieten, unterschiedliche
Mietbedingungen und die teils mangelnde
Parkplatzsituation für Gewerbetreibende im
Kiez waren in den letzten Monaten häufiger
Thema bei den UNK-Veranstaltungen. Ein
Gewerbemietspiegel für den Bezirk existiert
nicht. Zwar besteht auch beim Bezirksamt ein
Interesse daran, es sind aber keine finanziellen
Mittel dafür vorhanden. Wir möchten zumindest einen Überblick für den Kiez schaffen und werden demnächst auf unseren Seiten
eine Umfrage zu Gewerbemieten und zu
kommerziellen Parkplätzen im Kiez starten.
Über eine rege Beteiligung würden wir
uns sehr freuen! Wenn Sie bereits im Vorfeld
Informationen oder Anmerkungen dazu
haben, können Sie diese gern ab sofort an
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11
Zensur und Willkür
Das Werk
Heinrich Zilles im Nationalsozialismus
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einrich Zille (1858- 1929), der zeitlebens
sozial engagiert war und den Zulauf der
Nationalsozialisten mit Argwohn beobachtete,
erlebte nicht mehr, wie die Nazis einen Großteil seiner beliebten Bilder erst verboten, dann
entsprechend ihrer Ideologie für ihre propagandistischen Zwecke missbrauchten.
In seinen Zeichnungen stellte er die einfachen Leute aus seinem „Milljöh“ in ihrem
alltäglichen Elend dar, sozialkritisch und mit
einer gewissen Ironie.
•
Erstmals seit 45 Jahren werden zwei der
Zille-Glasfenster aus der Sammlung Axel
Springer ausgestellt, die sich ursprünglich in
der sogenannten „Zille-Klause“ in der Charlottenstraße 46 (Mitte) befanden.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Werke
Heinrich Zilles aus dem Bestand des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Ausstellung läuft noch bis 4. August 2013 im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der
Villa Oppenheim, Schloßstraße 55.
Öffnungszeiten:
Di–Fr 10–17 Uhr, Sa und So 11–17 Uhr
Donnerstag, 13. 6. 2013, 19 Uhr, Lesung:
„Witze machen sollste ...!“
Heinrich Zille in Texten von Tucholsky,
Liebermann, Kollwitz u.a. Hans-Jürgen
Schatz, Rezitation, einführende Worte von
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Eintritt frei
Donnerstag, 1. 8. 2013, 19 Uhr,
Filmvorführung:
„Die Verrufenen“
Regie: Gerhard Lamprecht,
nach Erlebnissen von Heinrich Zille,
Stummfilm 1925
Eintritt frei
Publikation: Pay Matthis Karstens:
„Verboten und verfälscht,
Heinrich Zille im Nationalsozialismus“
Vergangenheitsverlag, Berlin 2013,
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Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr
Samstag 11 bis 16 Uhr
Die hoffnungslosen, sich stets ihrer Situation bewussten und oft verdrießlich gezeichneten Menschen mit ihren kleinen und
großen Schwächen entsprachen nicht dem
nationalsozialistischen Idealbild des heldischen Deutschen. Das anfängliche Verbot
aller Bilder ließ sich jedoch nicht durchsetzen.
Sozialkritische Bildunterschriften wurden
durch propagandafreundliche ersetzt, das beliebte „Zille-Buch“ mit biografischen Texten
von Hans Oswald aus dem Jahre 1929 wurde
von dem Nazi-Schriftsteller Otto Paust 1941
zu „ Vater Zille-der Meister in seinem Milljöh“
entsprechend umgearbeitet.
Eindrucksvoll veranschaulicht die kleine
Kabinettausstellung in der Villa Oppenheim
die Willkür des NS-Regimes im Umgang mit
Zilles Kunst und zeigt, welche Werke zensiert,
beschlagnahmt oder verboten wurden.
12
Heinrich Zille
als Fotograf seines Wohnviertels (1)
D
aß Heinrich Zille auch fotografiert hat,
wurde der Öffentlichkeit erst Ende der
1960er Jahre bekannt, als einige hundert
Glasnegative und -positive in seinem Nachlass
gefunden wurden.
1959, nach dem Tod von Zilles Sohn Walter,
der die Wohnung in der Sophie-Charlotten-Str.
88 weiter genutzt hatte, löste dessen Sohn den
Hausstand auf, entdeckte das fotografische
Erbe allerdings erst einige Jahre später.
Heinrich Zille, gelernter Lithograph, war
mit seiner Familie 1892 nach Charlottenburg
gezogen, nachdem sein Arbeitgeber, die Photographische Gesellschaft, seine Arbeitsräume
ins Charlottenburger Westend verlegt hatte.
Seit 1877 war Zille für diesen Kunstverlag
tätig, und von ihm lieh er sich auch die Plattenkameras, mit denen er zwischen 1882
und 1905 zahlreiche Fotografien anfertigte.
Der Kunsthistoriker Matthias Flügge rechnet
Zilles Photographien zu den „frühesten Zeugnissen einer sozialdokumentarischen Photographie in Deutschland.“
Zille-Fotos spiegeln allerdings ganz
unterschiedliche Lebensbereiche. Es gibt Aufnahmen, die in Ateliers befreundeter Künstler entstanden, Aktaufnahmen, Familienfotos und etliche, die in der Natur entstanden, denn Zille nahm die Kamera auch bei
Familienspaziergängen mit. Andere Aufnahmen machte er im Berliner Osten und in
Alt-Berlin. Etliche Fotos aber stammen aus
seiner unmittelbaren Umgebung, etwa vom
Friedrich-Karl-Platz, wie der Klausenerplatz
bis 1950 hieß. 1987 erwarb die Berlinische
Galerie den fotografischen Nachlass Zilles, der
aus rund 600 Aufnahmen besteht, OriginalGlasnegativen und alten Kontaktabzügen.
Wir veröffentlichen einige der Fotos aus
unserem Kiez. Beginnen wollen wir jahreszeitgemäß mit einem Sommerfoto.
Picasso im Casino und
Klee im Kommandantenhaus
Das Museum Berggruen
ist mit neuem Gesicht wiedereröffnet
E
r scheint wie die Mini-Museumsinsel Berlins – der Komplex rund um das Schloss
Charlottenburg. Das Bröhan Museum, die
Sammlung Scharf-Gerstenberg, das Schloss
selbst und nun auch wieder das Museum
Berggruen.
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Seit dem 16. März kann der Besucher die
von Kunstsammler und Mäzen Heinz Berggruen gesammelten und der Stadt Berlin überlassenen Werke der klassischen Moderne
– Picasso, Klee, Matisse, Giacometti und Cézanne – wieder bewundern.
Fast zwei Jahre war das Haus geschlossen.
Das Architekturbüro Kuehn/Malvezzi renovierte den Stüler-Bau und baute ein Pergola
aus Glas, Stein und Beton als Verbindung zum
neu dazugekommenen Kommandantenhaus.
Auf dem Areal des späteren Güterbahnhofs Charlottenburg
(bis 1901 Güterbahnhof Westend) gab es, nordwestlich der
späteren Pulsstraße, den Kochsee, einen Altarm der Spree.
Der Unternehmer Wilhelm Görgs, der 1886 am Fürstenbrunner
Weg durch Aushub ein Badebassin errichtet hatte, erwarb
im gleichen Jahr den Kochsee und machte sich an seine
Umgestaltung. Mit Unterstützung der Stadt Charlottenburg
wurde hier eine Badeanstalt errichtet.Für die Familie Zille, die
in der Sophie-Charlotten-Str. 88 wohnte, war die öffentliche
Einrichtung in ein paar Minuten zu erreichen. Zille setzte sich
auch für die Freigabe des Badens an den See- und Flußufern
in Berlin und Umgebung ein, doch das Baden außerhalb der
zugelassenen Einrichtungen war bis 1907 verboten. Der
Eisenbahnfiskus erwarb das Areal des Kochsees und ließ 1911
den Altarm zuschütten. Geplant war, die Sophie-CharlottenStraße parallel zur Eisenbahntrasse in Richtung Tegeler Weg zu
verlängern, was allerdings nicht umgesetzt wurde.
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Die „Große Stehende Frau III“ (1960) von
Alberto Giacometti empfängt die Besucher
in der lichten Rotunde des ehemaligen Offizierscasinos. Eine Wendeltreppe leitet in die
oberen zwei Stockwerke, deren Räume nun
hauptsächlich Arbeiten Picassos beherbergen.
Auch das Juwel der Sammlung, das Dora MaarBildnis
„Der
gelbe Pullover“
von 1939, hängt
hier.
Erhaben
wirkt die Geliebte Picassos
gegenüber allem
anderen.
Ihr gegenübergestellt sind die
„Sitzende Frau“
und der Neuzugang „Femme
D’Algier“.
13
Die Werke sind chronologisch geordnet und
zeigen einen Querschnitt durch das Schaffen
des Künstlers von der blauen und rosa Periode,
über kubistische Arbeiten bis hin zu den
verzerrten und deformierten Frauenportraits
und Aktzeichnungen der späten Jahre. Ein
Rundgang, der sich lohnt.
Kehrt der Besucher nun zu jener riesenhaft
dürren, sich beinahe in den Himmel bohrenden Frauenskulptur im Atrium des alten
Gebäudes zurück, so führt ihn der Weg zur
neuen Pergola. Dieser Durchgang mit Blick
auf den neuen „Bettina Berggruen Garten“
präsentiert sich kühl und sachlich, hell, modern
und chic. Ein gut gelungener Kontrapunkt
zur klassizistischen Architektur der anderen
Bauten. Die Pergola lässt hoffen; Hoffen auf
etwas Besonderes, etwas Aufregendes.
Enttäuschung.
Die Räume des Kommandantenhauses sind
klein und niedrig, schmucklos und düster.
Jeder für sich ist einzeln begehbar, isoliert von
der anderen. Notausgänge und ein Aufzug prägen den Eindruck. Ein Gefühl von Enge und
Beklemmung macht sich breit. Die aschgraue,
gepolsterte Sitzgruppe im ersten Stock, wohl
als Ruhepunkt gedacht, hilft da wenig.
Kindersommer
M
eine Erinnerungen an Sommer, an
Ferien, sind diffus. ‚Sommer’ bedeutet
vor allem Eisessen und Schwimmbad, Balkon
und Garten, Sprengwagen auf den Straßen
und diesen barfuß hinterher laufen.
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14
Es muß früh in den 50er Jahren gewesen sein,
da schickte mich Mutter zu ‚Ferienspielen’ auf
dem Gelände des Olympischen Reiterstadions.
Die weiteren Skulpturen Giacomettis,
die den Besucher auch im neuen Haus empfangen sollen, gehen in der Dunkelheit
und Enge unter. In den anderen Räumen ist
es leider nicht anders. Matisse und Cézanne
finden sich, wenig repräsentativ, in drei
Räumen im Erdgeschoss wieder. Auf zwei
Stockwerken, fast übermächtig, hängt Klee.
Auch chronologisch, auch sehr großzügig.
So blickt einem Cézannes „Junges Mädchen
mit offenem Haar“ allein und verloren von
einer riesenhaft erscheinenden weißen Wand
aus entgegen. Klees ohnehin kleinformatige
Bilder werden von den engen Räumen nicht
etwa unterstützt, sondern verschluckt. Sie
wirken in dieser Umgebung konfus, zufällig,
ja fast unüberlegt gehängt. Lust, hier länger
zu verweilen, kommt nicht auf, obwohl die
Werke dies ohne Frage verdienen.
Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, und die Kuratoren haben die Sammlung
Berggruen merklich entzerrt und aufgelockert,
ihr damit aber nicht unbedingt einen Gefallen
getan. Der Eindruck einer individuellen Sammlung mag so recht nicht mehr entstehen.
Alissa Scheunemann
Wir waren eine Unmenge Charlottenburger
Kinder, die morgens am Sophie-CharlottePlatz mit einem großen Doppeldeckerbus
der BVG abgeholt und abends dort wieder
abgeliefert wurden. Es gibt auch ein Foto
hiervon. In meiner Erinnerung geblieben ist
mir allein die Atmosphäre dieser Wochen,
der Bauten, der Anlage, der Kiefern dort, die
mir immer greifbare Verwunschenheit des
‚Reichssportfeldes’. Jahre später noch hing
in unserem Gartenhäuschen ein Trinknapf
aus jener Zeit, den mein Großvater mit einem
großen gelben J, dem Anfangsbuchstaben
meines Vornamens, bemalt hatte, damit er
nicht abhanden kam. Eisessen? In der Neufertstraße war ein
kleiner Eisladen, die Waffel für 10 Pfennige,
manchmal reichte es nur zu einer halben für
5. Aber Mutter machte auch Halbgefrorenes,
nachdem wir einen Kühlschrank hatten. Einen
Vorwerk, ein Onkel war Vorwerkvertreter. So
verkaufte er auch uns einen Kühlschrank,
vielleicht etwas früher, als wir ihn uns hätten
leisten können. Die Großeltern kühlten noch
in einem Kühlkasten, für den große Eisblöcke
benötigt wurden, wie man sie manchmal in
uralten Filmen sehen kann. Diese Eisblöcke
wurden ins Haus geliefert, hoch in den 4.
Stock zu Großvater. Auf der Straße vor der
Haustür stand dann der Lieferwagen, aus dem
es manchmal schon tropfte.
Wenn ich an manchen heißen Tagen von der
Schule kam, lag auf dem Küchentisch für mich
vielleicht ein Brot, Obst, ein Gruß von Mutter
und, manchmal, ein paar Groschen fürs
Schwimmbad. Dann ging es ins ‚Westend’, ein
Freibad zwischen dem heutigen Klinikum und
den Laubenkolonien am Spandauer Damm.
Das Bad, durch ein Eisengitter in Schwimmer
und Nichtschwimmer getrennt, hatte noch
keine Umwälzanlage. Etwa alle zwei Wochen
wurde neues Wasser eingelassen, das dann
natürlich noch sehr kalt war. Dann war es leer
im Becken. Es erwärmte aber ebenso schnell
wie es verschmutzte, trüber und trüber wurde. Das war gut zum Antauchen der Mädchen.
Neben dem Nichtschwimmerbecken gab es
einen recht breiten Streifen richtigen ‚Sandstrand’. Das gab es sonst, glaube ich, nirgends.
Irgendwann wurde sogar noch eine große
Liegewiese angelegt, der Reiz dieses Bades
aber blieb der ‚Sandstrand’.
Hier trafen wir uns. Freunde, Schulkameraden, aber auch die Mädchen. Hier lagen wir
mit ihnen im Rahmen der ‚Cliquen’ schon
mal gemeinsam auf einer Decke oder doch
zumindest in Ruf- oder, wichtiger noch, in
Blicknähe. Hier sehe ich mich mit einem offenen,
weißen Nyltesthemd, über der (Dreiecks-?)
Badehose locker zusammengeknotet, in dieser
ganzen Lässigkeit, die ein 14-, 15-Jähriger
der damaligen Zeit nur aufbieten konnte. Es
war das Bad der ersten Flirtversuche, des
ersten ‚Guckens’, der ersten ‚ganz zufälligen’
Berührungen.
Von hier brachte ich abends die ersten
Male ein Mädchen nach Hause, zurück in
die Straßen des Kiezes, mit dem Rad oder zu
Fuß den Spandauer Damm hinab. – Das Bad
ist schon seit 1972 geschlossen. Es erfüllte
längst nicht mehr die Ansprüche unserer
Gesellschaft. Es ist einfach verschwunden,
nichts zeugt mehr von dieser ‚Oase’ unserer
Kindheit.
Jörg Cichon
Volksbegehren „Neue Energie für Berlin“ geht in die zweite Stufe
D
as Land Berlin ist und bleibt Schlusslicht
der Energiewende. Dies zu ändern hat sich
der Berliner Energietisch zum Ziel gesetzt. Der
Energetisch ist ein breites Bündnis aus fast
50 lokalen Organisationen, das die Berliner
Energieversorgung ökologischer, sozialer und
demokratischer gestalten will. Deswegen
setzt er sich für die Rekommunalisierung der
Stromnetze und die Gründung eines Stadtwerkes ein.
Dazu wurde im März letzten Jahres das
Volksbegehren „Neue Energie für Berlin“
gestartet, welches jetzt in die zweite Stufe
geht. Vom 11. Februar bis zum 10. Juni müssen nun 200.000 Unterschriften gesammelt
werden, um einen Volksentscheid zur Bundestagswahl zu ermöglichen. Im Kiez-Büro liegen
Unterschriftenlisten aus!
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Regieren geht anders!
Ein Kommentar zu der
„geplanten“ Notunterkunft für Romas
S
eit Anfang April die „Berliner Woche“
über Pläne der Arbeits-, Integrationsund Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) berichtete, etwa 70 Roma auf dem Gewerbehof der Sophie-Charlotten-Str. 27 unterzubringen, herrschte Unruhe unter den Kiezanwohnern. Wenig später wurde - wiederum
aus den Medien - bekannt, daß auch
Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja
(CDU) eine Unterkunft für Roma plant,
nämlich das Jugendhotel am Kaiserdamm.
Offenbar hatten beide Senatsmitglieder
ihre Pläne nicht untereinander abgestimmt.
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann
(SPD) und Sozialstadtrat Mario Engelmann
(CDU) wandten sich prompt gegen eine
derartige räumliche Ballung von Flüchtlingseinrichtungen an den Rändern unseres
Wohngebiets.
Weitere Tageszeitungen brachten neue,
z.T. auch widersprüchliche Details zu beiden Vorhaben. Doch blieben viele Fragen
offen: z.B., ob es sich um menschenwürdige
Wohnverhältnisse handeln würde, ob die
Familien auf Dauer hier bleiben sollten
und ob die erzieherische Betreuung durch
Kitas und Schulen und weitere begleitende
Angebote abgesichert war. Gegen eine
Unterkunft wie sie modellhaft in der Harzer
Straße (Neukölln) errichtet wurde, wäre
nichts einzuwenden gewesen. Doch deutete
in der Sophie-Charlotten-Straße schon allein
das vorgesehene Gebäude (s. Foto) in eine
andere Richtung.
Gedenktafel erneuert
D
as KiezBlatt hatte im letzten Heft zu
Spenden für die Erneuerung der beschädigten Gedenktafel für Charlottenburger Widerstandskämpfer aufgerufen. Mit Erfolg, denn
dank zahlreicher Spenden konnte eine neue
Tafel am Haus der Jugend in der Zillestraße
installiert werden.
In diesem Zusammenhang möchten wir
die Namen der beiden Damen auf dem in
Heft 48 veröffentlichten Foto nachtragen: Es
handelt es sich um Ingrid Schwalm, die Witwe
des Schriftstellers Jan Petersen, dem Autor
16
Dann folgte plötzlich das allgemeine
Dementi: Zunächst erklärte die Eigentümerin des Gebäudes in der Sophie-CharlottenStraße, die der katholischen Kirche gehörende Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, sie plane gar keine Notunterkunft
auf ihrem Grundstück. Und dann beteuerte
Senatorin Kolat, die Suche nach einem
geeigneten Standort für die Notunterkunft
habe noch gar nicht begonnen.
Warum setzen die Verantwortlichen dann
aber derart haltlose Gerüchte in die Welt?
Eine verantwortungsvolle Informationspolitik hätte anders ausgesehen. Und eine seriöse Zuwanderungspolitik gleichfalls.
Das Projekt Sophie-Charlotten-Straße
sei vom Tisch, erklärte auch die SenatsIntegrationsbeauftragte Monika Lüke auf
Anfrage – zumindest bis zu den Wahlen am
22. September…
Der Standort am Kaiserdamm ist hingegen
noch aktuell. Aber auch hier scheint noch
alles ungewiß zu sein. Zumindest versicherte
die Eigentümerin des Jugendhotels, die Lottostiftung, daß die Umwandlung des Hauses
in eine Roma-Unterkunft nur eine von
mehreren denkbaren Optionen sei.
Klaus Betz
des Romans „Unsere Straße“, und um die
102-jährige Schriftstellerin Elfriede Brüning.
AG des Schluss19 am Start und zeigten live vor Ort, was sie
bei uns im Tonstudio so gelernt, gereimt und aufgenommen
haben. Alle, die das verpasst haben, können sich besonders
auf das tolle Klausenerplatz-Kiezfest am 15. Juni freuen,
denn auch dort werden u.a. wieder unsere HipHoper_innen
aus dem Schloss19 auf der Bühne dabei sein und auch mit
einem Stand unserer Kinder- und Jugendeinrichtung sind
wir natürlich vor Ort!
Projektschultage zum Thema
Diskriminierung und Zivilcourage
I
n der Woche vom 18. bis 22. März haben wir im Schloss
19 Projektschultage mit drei Klassen des Gottfried-KellerGymnasiums Charlottenburg-Wilmersdorf zum Thema Diskriminierung und Zivilcourage durchgeführt. Ziel der
Projekttage war es, zusammen mit den Schüler_innen der
7. und 8. Klasse herauszufinden was Diskriminierung bedeutet, wo Diskriminierung auftritt und was jede_r Einzelne
dagegen tun kann.
Wir diskutierten über Rassismus, Sexismus, Homophobie,
Sozialchauvinismus und Nationalismus. Natürlich wurde
aber nicht nur geredet, sondern auch gespielt, gemalt, Filme
geguckt und präsentiert.
Außerdem haben wir mit den Jugendlichen zusammen
überlegt, was es für Möglichkeiten gibt, um sich in ganz
alltäglichen Situation von Diskriminierung zu engagieren
und Betroffen zu helfen.
Kreativ wurde es dann, als sich die Schüler_innen eine
kleine Szene überlegen sollten, in der sie selbst aktiv werden
konnten. Dabei kamen viele kleine, oftmals witzige und
phantasievolle Lösungen hervor. Das Schloss-Team wird
auch in Zukunft weiter versuchen, mit außerschulischer
Bildungsarbeit gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
zu arbeiten und ist froh über die gute Kooperation mit
verschiedenen Grund- und Oberschulen.
1.Mai – wir waren dabei!
A
m 1. Mai stehen für die Falken und die DGB-Jugend
traditionsgemäß einige Veranstaltungen an. Neben
der großen Gewerkschaftsdemonstration in Mitte und
dem Grillen der Berliner Falken im Görlitzer Park in
Kreuzberg gehört dazu seit einigen Jahren auch das große
Familienfest des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf in
der Jungfernheide. Auch dieses Jahr, beim 49. Kinder- und
Familienfest im Volkspark Jungfernheide, war das Schloss19
wieder mit einem Infotisch, Stelzen und einigen Spielen
dabei.
Von 14.00 bis 18.00 Uhr kamen über 4000 Menschen zum
Fest und hatten viel Spaß an den verschiedenen Ständen und
Hüpfburgen, beim Ponyreiten, Kistenklettern undundund. Auf der großen Bühne gab es viel Musik und Gesang, es
wurde getanzt und gerappt. Zum Abschlussveranstaltungdes
Festprogrammes waren auch einige Jugendliche der HipHop-
22.
Juni: Großes Sommerfest
im Schloss19 - comm‘une château
A
m 22. Juni laden wir ab 15.00 Uhr zum großen Sommerfest
ins Schloss19 ein. Zusammen mit den Berliner Falken,
der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg und Euch wollen wir im
Schloss und natürlich auch im Garten den Sommer und den
Ferienanfang feiern und genießen. Es wird eine Hüpfburg
geben, der Grill wird angeschmissen und auch sonst gibt
es ein volles Programm mit viel Sport, Spiel und Spaß... Kommt vorbei, wir freuen uns auf Euch!
Kontakt:
Kinder- & Jugendzentrum Schloss19
Schlossstraße 19, 14059 Berlin
Web: http://schloss19.blogsport.de
Mail: schloss19(at)falken-berlin.de
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Kiez
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Quer
im
Kreuz
und
Waagrecht: 1 er löste 1950
Prinz Friedrich Karl als Namenspate ab (Nachn.) 9 kümmert sich weltweit um Gefangene (Abk.) 10 mögen nicht nur
Kinder auf’s Brot 12 seltener
gebraucht als ihre linke Zwillingsschwester (Abk.) 13 also,
folglich (lat.) 14 DDR-Radiosender (Abk.) 15 fehlen auf keiner
mexikanischen Speisekarte 18
arabischer Vorname 20 Stadt in
Niedersachsen, „Tor zur Lüneburger Heide“ 21 Hauptsache,
er zündet beim Publikum 22 dort
hat der Klüngel das Sagen 23
mit Gebirge, Rad oder Schnauzer bekannt 24 nicht weit weg
26 auf dem Dach, im Zimmer
oder ins Gerät integriert möglich
28 bildet Anfang oder Ende von
Aufzählungen (Abk.) 29 ist botanisch gar keine Nuss, sondern
eine Hülsenfrucht (engl.) 31
früher Parteiorgan, fristet heute
ein Nischendasein
(Abk.) 33 stand
bei den Brüdern
Grimm im tiefen
Wald herum
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Senkrecht: 1 er bildet die Welt
grafisch ab 2 kurzes Süßgetränk
3 ohne den geht Nichts beim
Amt 4 das Material dafür gibt’s
im „Wollreich“ (Knobelsdorffstr.43) 5 das wird für die hohen
Energiepreise
verantwortlich
gemacht (Abk.) 6 Kennzeichen
vieler Wohnmobile 7 semitischer
Gott, auch spanischer Artikel 8
Ursache von Krieg und Vertreibung 11 Umlaut, im Türkischen
besonders häufig 14 begann
seine Karriere bei Insterburg &
Co. (Nachn.) 16 über den geht
manch kühles Blondes 17 der
Profikiller mit dem Vaterinstinkt
(Filmname) 19 in Frankreich
eine Landschaft, in den USA
sogar ein Staat 24 mit über 50
noch immer bühnentaugliche
Poplady 25 häufiger Ortsname
im bajuwarischen Sprachraum,
auch Schmerzlaut
30 gewährt auch
Diktatoren Rederecht
(Abk.)
32 wird oft mit
Schluck und Kuss
besiegelt
Lösung von Heft 48: WAAGERECHT: 1 KIEZFESTE 10 ANTI 11 ESPE 12 INTRIGE 16 ER (Europarat) 17 SENKE 18 ARIE 19 EMPORE 21 NN (Nomen Nominandum, lat.)
22 REINIGUNG 25 DS (Down-Syndrom) 26 NI (Niedersachsen, Nordirland) 27 GENUA 29 AIDA 31 RC (z.B. Racing Club de Strasbourg) 32 GAR 34 MS (Motorschiff) 35
EGE 37 HUND 40 MIETHOEHE
SENKRECHT: 1 KAISERDAMM 2 IN 3 ET 4 ZIRKONIA 5 FEIER 6 „ES“ 7 SPERRUNG 8 TEE („Und was ist mit Tee?“) 9 EHRENGARDE 13 NEMESIS (griechische Göttin des
„gerechten Zorns“) 14 TN (Tunesien) 15 GA (Geldautomat) 20 PIN (Persönliche Identifikationsnummer) 23 IG (Industriegewerkschaft) 24 NU 28 ECHO („Wie heißt der
Bürgermeister von Wesel?“) 30 DEE (Dave Dee, Dozy, Beaky,Mick & Tich) 31 ROH 33 A 36 GT (Gran Turismo) 38 UE 39 NH (Neue Heimat)
Kiez-Aquarelle (4)
D
as vierte Bild unserer Serie von Aquarellen aus den 80er-Jahren zeigt das flache Gebäude zwischen dem Haus Danckelmannstr. 21 und dem Eckhaus Knobelsdorffstr. 38. Obwohl das Ladenschild von „Sonja’s Eiscafé“ kündet, scheint es sich
wohl eher um einen türkischen Döner-Imbiß gehandelt zu haben. Das Original hängt ebenfalls in der Arztpraxis Drs. Lott,
Klausenerplatz 19.
Heft 46
Heft 47
Heft 48
Heft 49
Heft 50
Heft 51
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Kieznotizen
Blühender Kiez
Da das Grünflächenamt seinen Aufgaben mangels Geld
und Personal nur noch unzureichend nachkommen kann,
hat sich die „Wohnumfeld-AG“ des Kiezbündnisses, verstärkt durch Anwohner mit „grünen Daumen“, im Frühjahr um Verschönerungen von Beeten, Pflanzkübeln und
Baumscheiben gekümmert. An zwei Samstagen zog die
bunte Schar, bewaffnet mit Blumensamen, Setzlingen und
Muttererde, durch den Kiez. Besonders intensiv wurde an
den verwahrlosten Hochbeten auf dem Kläre-Bloch-Platz und
vor Schuh-Ebert (Ecke Neue Christ-/Nehringstr.) gewerkelt. Das Resultat wird man in Form von blühenden Pflanzen
genießen können.
Kontakt: 75 54 19 41
oder
[email protected]
Hoffest der Adventgemeinde
Wie in jedem Jahr feiert die Adventgemeinde auf dem Hof
Neue Christraße 2 (Ecke Schloßstraße 6) ein öffentliches
Hoffest: am 18.8. 2013 von 11:00-15:00 Uhr. Das ganz besondere in diesem Jahr ist, dass alle inzwischen fünf Gemeinden etwas zum Gelingen des Festes beitragen werden. Sie
können die Vielfalt genießen, denn für alle Kiezbewohner
wird etwas Interessantes dabei sein. Für Essen und Trinken
ist gesorgt und für das schöne Wetter sorgt unser Vater im
Himmel.
Freie Kita-Plätze
Die nächste große Pflanzaktion im Kiez findet am
Samstag, 8. Juni, statt. Treffpunkt wie immer um 11 Uhr
am KiezBüro. HelferInnen sind herzlich willkommen!
Der „Mann mit dem
Schwein“ ist gestorben
Helmut Strube, vielen Anwohnern noch aus der Zeit
bekannt, als er mit seinem
Schwein Miss Piggy auf
dem Klausenerplatz spazieren ging, ist leider im Frühjahr nach schwerer Krankheit
gestorben. Mit ihm verliert der Kiez ein weiteres liebenswertes
Original.
Zugang Bf Westend
Der Neubau des zusätzlichen dritten Zugangs zum
S-Bahnhof, am Bahnsteig-Südende über den Hof von Parexel
direkt vom Kiez aus, ist nochmals von allen Zuständigen
bestätigt worden. Verzögernd wirkt, dass in den nächsten
Jahren auch das dritte Gleis und der alte Bahnsteig neu gebaut
werden sollen und der neue Zugang auch das überbrücken
muss.
TV-Produktion sucht Mitwirkende
Angelika Brötzmann dreht im Auftrag des rbb eine
Reportage über Paare, die eine tiefe Krise durchlebt haben.
Dafür sucht Sie im Kiez nach Menschen, die sich z.B.
längere Zeit getrennt hatten oder schlimme Erlebnisse wie
Krankheit, Tod des Kindes oder ähnliche tiefe Einschnitte
hatten und bereit sind, darüber vor der Kamera zu berichten.
Die Kinderbegegnungsstätte in der Nehringstr. 16a bietet
noch einige wenige Kitaplätze ab August an. Mehr Informationen unter www.KiBest.de und am Telefon unter 322 78 64 Kommt vorbei und schaut es euch an, wir freuen uns auf
euch!
Schreck am Vatertag
Oft wird dem Bezirksamt vorgeworfen, gesunde Straßenbäume zu fällen. Nun gab es den umgekehrten Fall: Vor
dem Haus Schloßstr.18a fiel am Vatertag plötzlich eine hohe
Kastanie um. Dabei erlitten zwei geparkte Autos Schäden,
glücklicherweise erwischte es aber keine Fußgänger. Die
Ursache war deutlich zu erkennen: der Stamm war total von
Fäulnis angegriffen, was offenbar dem Gartenbauamt auf
seinen Kontrollgängen nicht aufgefallen war. So musste die
Feuerwehr anrücken, um die Reste des Baumes zu entsorgen.
Anwohner, Spaziergänger und Touristen nahmen regen Anteil an diesem Spektakel.
Mein Freund der Baum ist tot, er fiel im frühen Morgenrot. (Alexandra)
19
Das Kiezbündnis
informiert
Kiezfest
am 15. Juni
Dieses Jahr
kehrt das Kiezfest nach Gastspielen in der
Knobelsdorffstraße (2011)
bzw. in der
Wundtst ra ße
(2012) wieder
auf den Ziegenhof zurück. Am Samstag, den 15. Juni,
wird von 14 bis 22 Uhr wieder ein
buntes Bühnenprogramm für Jung und
Alt geboten und an etwa 30 Ständen
präsentieren sich Vereine, Initiativen,
Kitas und auch einige Kiezgewerbe.
Dazu gibt es wie gewohnt Bier von Faß,
Caipirinia, Bratwürstchen und andere
schmackhafte Angebote. Und wenn
das Wetter dieses mal mitmacht, wird
es sicher wieder ein schöner Tag.
Kiezsingen am 21. Juni
Nur wenige Tage nach dem Kiezfest
ist der Ziegenhof schon wieder Ort
eines beliebten Events: Am 21. Juni ab
18 Uhr findet das traditionelle Kiezsingen zu Frühlingsbeginn statt. Also
Gitarren, gute Laune und entsprechende
Sangeslust mitbringen, für Texthefte
und Getränke wird gesorgt.
„Kunst im Zelt“ schon im August
Wegen der frühen Sommerferien findet das jährliche Kunstfestival „Kunst
im Zelt“ nicht erst im September/
Oktober, sondern bereits vom 16. bis
zum 25. August statt. Standort des
Veranstaltungszeltes ist wieder der
Ziegenhof. Wie gewohnt werden an
den Vormittagen diverse Angebote
für Kinder vorbereitet, und an den
Abenden sind dann die Erwachsenen
an der Reihe. Um die Anwohner zu
schonen, wird es auch wieder Veranstaltungen an anderen Orten geben.
Das genaue Programm wird rechtzeitig
mit Plakaten am Ziegenhof-Zugang bekannt gegeben.
Führungen am
„Tag des Offenen Denkmals“
In diesem Jahr beteiligt sich das Kiezbündnis gleich mit zwei Angeboten
am „Tag des offenen Denkmals“: Am
Samstag, 7. September, gibt es ab 14
Uhr unter Leitung von Eva Gömüsay
und Hartwig Berger (Ökowerk) einen
Rundgang durch den Schloßpark; Treffpunkt ist das Reiterdenkmal im Vorhof
des Schlosses. Und am Sonntag, 8. September, führen Klaus Betz und Harald
Marpe interessierte Gäste zu den Gedenktafeln im Kiez; Treffpunkt ist um
11 Uhr am Polizeigebäude, Kaiserdamm 1.
Fotowettbewerb „Kiez-Oasen“
Noch bis zum 14. Juli haben Hobbyfotografen die Möglichkeit, sich am
Fotowettbewerb des Kiezbündnisses zu
beteiligen und einen der ersten 3 Preise
(100€, 75€ und 50€) „abzugreifen“. Impressum
Das KiezBlatt ist eine Stadtteilzeitung für das
Wohngebiet zwischen Spandauer Damm, Kaiserdamm, Schloßstraße und Sophie-Charlotten-Straße. Es wird herausgegeben vom Kiezbündnis Klausenerplatz e.V., Seelingstr. 14, 14059 Berlin und
erscheint vierteljährig. Die Auflage beträgt 4000
Exemplare. Der Vertrieb erfolgt über Auslagen
und Verteilerboxen in ca. 200 Geschäften, Lokalen und Einrichtungen im Wohngebiet. Die Zeitung
ist gratis und wird über Anzeigen finanziert.
V.i.S.d.P:
Klaus Betz, Danckelmannstr. 10 •14059 Berlin
Redaktion:
c/o • KiezBüro, Seelingstr. 14 •14059 Berlin
Tel.: 30 82 44 95 und Fax: 30 82 44 98
E-Mail: [email protected]
Internet: www.klausenerplatz.de
Öffnungszeiten: KiezBüro, Seelingstraße 14
Montag, Mittwoch, Freitag
10 - 14 Uhr
Dienstag & Donnerstag
14 - 18 Uhr
Die Siegerfotos und weitere 9 Bilder
werden dann im Kiezkalender 2014
veröffentlicht. Die Teilnahmebedingungen sind unter:
fotowettbewerb.klausenerplatz.de/
einsehbar. Dort können auch vom 15.
Juli bis zum 15. August alle eingereichten Fotos bewertet werden.
Die nächsten Termine
15. Juni, 14 - 22 Uhr
Ziegenhof
Kiezfest
21. Juni, ab 18 Uhr
Ziegenhof
Kiezsingen
16. - 25. August
Ziegenhof
Kunst im Zelt
Sprechzeiten: Gewobag - Mieterbeirat
Donnerstags von 17-19 Uhr
Mieterclub • Neue Christstraße 8
Tel. 0178 - 6929556
Bezirksamt Charlottendorf-Wilmersdorf
Postadresse: 10627 Berlin, Tel. 90291-0
www. charlottenburg-wilmersdorf.de
Bürgerämter
Bürgeramt im Rathaus
Otto-Suhr-Allee 100 •10585 Berlin • Tel. 115
Sprechzeiten:
Mo
8.00 - 15.00 Uhr
Mi & Fr 8.00 - 13.00 Uhr
Di & Do 11.00 - 18.00 Uhr
Bürgeramt Heerstr.
Heerstr. 12/14 •14052 Berlin
Nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung unter 115 bzw. auf der Website des Bezirks:
berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/
buergerdienste
Ingeborg-Bachmann-Bibliothek
Nehringstr. 10 • 14059 Berlin
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Tel. 9029- 24313/24361 • www.voebb.de
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Villa Oppenheim
Schloßstr. 55 (Otto-Grüneberg-Weg)
Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 10 bis 17 Uhr,
Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr
Tel.: 9029-24101
[email protected]
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