Herz und Kreislauf. - DAK

Transcrição

Herz und Kreislauf. - DAK
Sie haben Fragen. Wir die Antworten.
24 Stunden an 365 Tagen.
DAK-Versicherungsexperten informieren und beraten Sie über
Leistungen, Beiträge und Mitgliedschaft.
DAKdirekt 0180 1 325325 – 3,9 Ct./Min. aus dem Festnetz der
Dt. Telekom, max. 42 Ct./Min. aus den Mobilfunknetzen.
Oder für Flatrate-Kunden 040 7344444.
DAK-Medizinexperten antworten auf alle Fragen zu medizinischen
Themen. Mit Kinder- und Sportmedizin-Hotline.
DAKGesundheitdirekt 0180 1 325326 – 3,9 Ct./Min. aus dem Festnetz
der Dt. Telekom, max. 42 Ct./Min. aus den Mobilfunknetzen.
DAK-Medizinexperten helfen Ihnen weltweit bei Erkrankungen
im Urlaub.
DAKAuslanddirekt 0049 621 5490022.
DAKexclusiv
Einfach, bequem und sicher: der Onlineservice für DAK-Versicherte –
mit persönlichem Postfach. Registrieren und Passwort zuschicken lassen:
www.dakexclusiv.de.
www.dak.de
W406-0006 / Unsere Broschüre wurde 11/10 gedruckt. Nachträglich kann es z. B. durch Gesetzesänderungen zu abweichenden Regelungen kommen. Aktuelle Auskünfte erhalten Sie in Ihrem DAK-Servicezentrum.
Herz und Kreislauf.
Informationen für Patienten und Angehörige.
Inhaltsverzeichnis
Herz und Kreislauf.
Liebes Mitglied,
das Herz ist eines der wichtigsten Organe
im menschlichen Körper. Solange es im Takt
schlägt und täglich seine Leistung bringt, kümmern wir uns wenig darum, welche Bedingungen ihm nützen oder schaden. Zu oft reagieren Betroffene erst, wenn Schädigungen
nicht mehr heilbar sind und das eigene Leben
dadurch eine starke Einschränkung erfährt.
Erkrankungen von Herz und Kreislauf stehen
bis heute an der Spitze der Krankheits- und
Todesursachen. In Deutschland geht fast jeder
zweite Todesfall auf eine Erkrankung des HerzKreislaufsystems zurück, und die Tendenz ist
weiter steigend.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte schon 1996 den Bewegungsmangel zur
größten zukünftigen Gesundheitsgefährdung
für die Mitglieder der modernen Industriegesellschaften. Körperliche Aktivität ist ein
naturgegebenes Lebensprinzip. Aktuelle wissenschaftliche Studien belegen zweifelsfrei
ihren Nutzen in der Vorbeugung und Therapie
von Herz-Kreislauferkrankungen. Sogar bei einer bestehenden koronaren Herzerkrankung
geht man heute davon aus, dass die Sterblichkeit durch eine gezielte Bewegungstherapie
und besonders durch Ausdaueraktivitäten, wie
Gehen, Radfahren und leichtes Wandern, im
Durchschnitt um etwa 40 Prozent gesenkt werden kann.
Die größte Chance im Wettlauf gegen HerzKreislauferkrankungen besteht in einer frühen
Entscheidung für einen gesunden Lebensstil.
Neben Bewegung, gesunder Ernährung und dem
Verzicht aufs Rauchen gehören dazu unter anderem auch der richtige Umgang mit Stress und
eine gesunde Einstellung zum eigenen Körper.
Ist auch Ihr Herz in Gefahr? Mit dieser Broschüre möchten wir Sie dazu motivieren,
herzgesund zu leben. Sie selbst können Ihre
Gesundheit aktiv fördern und Ihr Erkrankungsrisiko erheblich senken. Sie können hier nachlesen, wie Herz und Kreislauf funktionieren
und wie Durchblutungsstörungen, Bluthoch-
2
druck, Herzschwäche und Schlaganfall entstehen. Sie erfahren auch, welche Risikofaktoren
eine Herzkreislauferkrankung begünstigen. Vor
allem aber möchten wir Ihnen alltagstaugliche
Anregungen und praktische Tipps geben, wie
Sie einer Erkrankung vorbeugen können. Wenn
Sie Rat und konkrete Unterstützung suchen,
finden Sie hier zahlreiche Angebote, mit denen
wir Sie in Ihrem Bemühen um mehr Gesundheit unterstützen möchten. Nutzen Sie diese
Chance – Ihr Herz wird es Ihnen danken.
Mit den besten Wünschen
für Ihre Gesundheit
Ihre
Herz und Kreislauf
Hochleistungsmotor Herz............................ 4
Eine Ursache – viele Erkrankungen............ 5
Bewegung
Leben ist Bewegung.................................... 6
Ihr Puls läuft mit.......................................... 7
Besser essen
Einfach (und) lecker..................................... 8
Weniger Gewicht - mehr Gesundheit....... 10
Schlank ohne Frust.................................... 10
Alkohol in Maßen...................................... 11
Entspannen lernen
Gelassenheit im Alltag . ........................... 12
DAK-Angebote zur Entspannung............... 12
Herz schützen
Bluthochdruck. ......................................... 14
Durchblutungsstörungen........................... 15
Fettstoffwechselstörungen....................... 16
Diabetes mellitus...................................... 17
Vorsorge
Risiko-Test................................................. 18
Check-Up 35.............................................. 19
Aktiv vorbeugen........................................ 20
Voraussetzungen für den
DAK-Zuschuss........................................... 20
Rauchfrei leben......................................... 21
Koronare Herzkrankheit
Was ist KHK?............................................ 22
Angina pectoris......................................... 22
Warnsignale für einen Herzinfarkt............ 23
Gut versorgt
Das DAK-Gesundheitsprogramm –
Ihre Vorteile auf einen Blick...................... 24
Gezielt bewegen. Fitness stärken............. 25
Studien belegen: Das Programm wirkt..... 25
Herzsport................................................... 26
Mobil rund um die Uhr.............................. 26
Herausgeber: DAK
Nagelsweg 27 – 31, 20097 Hamburg
Internet: www.dak.de
Text + Satz: Dres. Schlegel + Schmidt, Göttingen
3
HERZ UND KREISLAUF
Zusammenhänge verstehen.
Herz und Kreislauf.
Hochleistungsmotor Herz
Obwohl das normale, gesunde Herz nicht viel
größer ist als die eigene Faust und kaum mehr
wiegt als 350 Gramm, vollbringt es im Laufe
eines Lebens fast unvorstellbare Leistungen.
Im Durchschnitt 80 Mal pro Minute schlägt
es zuverlässig wie ein Uhrwerk und befördert
so in jeder Minute sechs Liter Blut durch den
Körper. Das ergibt 360 Liter pro Stunde, 8.640
Liter am Tag und mehr als drei Millionen Liter
im Jahr. In einem 85-jährigen Leben pumpt
das Durchschnittsherz so mehr als 250 Millionen Liter Blut durch den Organismus. Und alles, was das Herz für diese Höchstleistungen
verlangt, ist von seinem Besitzer pfleglich behandelt zu werden.
Das Herz liegt hinter Brustbein und Rippen der
linken Brustkorbseite. Vom Aufbau her ist es
ein Hohlmuskel, der sich noch einmal in vier
Räume teilt: zwei Vorhöfe oben, zwei Kammern unten. Der linke Vorhof und die linke
Kammer sind vom rechten Vorhof und von der
rechten Kammer durch eine Scheidewand aus
Bindegewebe und Muskulatur getrennt.
4
Auf seinem Kreislauf durch den Körper fließt
das Blut nacheinander durch alle Vorhöfe
und Kammern des Herzens: Vom Körper kommend gelangt das sauerstoffarme Blut über
die „rechte Herzhälfte“ in die Lungen. Dort
wird es mit Sauerstoff angereichert und über
die „linke Herzhälfte“ schließlich in den Körper gepumpt. Dann beginnt der Kreislauf von
Neuem.
Linke und rechte Herzhälfte arbeiten so harmonisch zusammen, dass sich weder in den
Vorhöfen noch in den Kammern der Blutstrom
staut. Damit das Blut immer in die gleiche
Richtung und nie zurück fließt, sitzen zwischen
Vorhöfen und Kammern und an den Übergängen zu den Blutgefäßen die so genannten
Herzklappen. Das reibungslose Miteinander
von Vorhöfen, Kammern und Herzklappen lässt
sich leicht nachvollziehen: Der Herzschlag, der
von Lebensalter, Trainingszustand und Konstitution abhängig ist, wird als Puls gemessen.
Das Herz versorgt sich selbst
Das Herz versorgt aber nicht nur den Organismus mit Blut, sondern auch sich selbst. Gleich
hinter der linken Kammer, am Beginn der
großen Körperschlagader (Aorta), gehen aus
diesem Grund die Herzkranzgefäße (Koronargefäße) ab. Sie führen wie ein Kranz um den
Herzmuskel und versorgen über immer feiner
werdende Verästelungen jede noch so entlegene Herzmuskelfaser mit Blut. Für die Leistungsfähigkeit des Herzens spielen gesunde
Herzkranzgefäße eine Schlüsselrolle.
Eine Ursache – viele Erkrankungen
Vom Herzen weg fließt das Blut durch immer
feiner werdende Arterien einmal durch den
ganzen Körper. Nachdem auch die entlegenste
Zelle mit Sauerstoff versorgt wurde, gelangt
das Blut über die Venen zurück zum rechten
Vorhof des Herzens und von dort über die Lunge wieder in den Körper.
nicht behindert werden. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Rauchen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Übergewicht und
Bewegungsmangel verursachen mit der Zeit
Ablagerungen in den Gefäßen, die dadurch
immer enger werden und ihre Elastizität verlieren. Dadurch steigt – nach den Gesetzen
der Physik – automatisch der Blutdruck.
Damit dieser „Kreislauf“ im Ruhezustand genauso funktioniert wie bei Höchstleistungen,
muss das System stets unter angemessenem
Druck stehen. Man stelle sich einmal einen Gartenschlauch vor, aus dem das Wasser mangels Druck nur tröpfelt – Blumen und
Sträucher würden kaum genug Flüssigkeit bekommen, um zu überleben. Zuviel Druck dagegen wirkt zerstörerisch.
Nun muss das Herz ständig gegen einen höheren Druck anpumpen und wird so ebenfalls
in Mitleidenschaft gezogen. Eine Herz-Kreislauferkrankung beginnt. Schlaganfall, Herzinfarkt oder schwere Durchblutungsstörungen in
den Armen und Beinen sind oft die Folge.
Für den stets optimalen Druck sorgt der Kreislauf selbst. Durch winzige Muskeln stellen
sich die Arterien enger oder weiter und erhöhen oder senken so den Blutdruck je nach Bedarf. Das funktioniert jedoch nur problemlos,
wenn die elastischen Arterien in ihrer Funktion
5
BEWEGUNG
Mehr bewegen.
Lebensqualität gewinnen.
Leben ist Bewegung
Seit Urzeiten gehört körperliche Aktivität zum
Alltag des Menschen. In unserer modernen
hochtechnisierten Welt müssen wir uns aber
nicht mehr viel bewegen. Doch wer rastet,
der rostet – und gefährdet seine Gesundheit.
Regelmäßige Bewegung stärkt das HerzKreislaufsystem und das wiederum beugt
Arteriosklerose und der Entstehung von Bluthochdruck vor. Wir können unser körperliches
und geistiges Wohlbefinden nur aufrechterhalten, indem wir aktiv werden. Und das
geht ganz einfach. Es sind keine sportlichen
Höchstleistungen erforderlich, schon der regelmäßige tägliche Spaziergang wirkt nachweislich gesundheitsfördernd.
Bewegter Alltag
Auch im Alltag gibt es viele Möglichkeiten,
sich zu bewegen. Sie brauchen keine aufwändigen Sportprogramme, sondern Sie können
Ihre Fitness bei ganz alltäglichen Tätigkeiten
steigern. Anstatt den Aufzug oder die Rolltreppe zu nehmen, entscheiden Sie sich für
die Treppe. Lassen Sie das Auto stehen und
fahren Sie kurze Strecken mit dem Fahrrad.
6
Oder steigen Sie eine Station früher aus dem
Bus und gehen Sie ein Stück zu Fuß. So trainieren Sie Ihre Fitness ganz nebenbei. Je öfter
Sie sich für die Bewegung entscheiden, desto
leichter fällt es Ihnen. Bald ist es zur gesunden Gewohnheit geworden.
Freizeitaktivitäten
Ein beliebtes Freizeitvergnügen bei jung und
alt ist das Radfahren. Es ist einfach und ohne
großen Aufwand zu betreiben. Beim Radeln
werden Herz und Kreislauf ideal trainiert. Sicher gibt es auch in Ihrer Nähe Fahrradwege,
die Sie in Ihrer Freizeit mit der Familie oder
Freunden ausprobieren können. Auch Spazierengehen oder Wandern tun Herz und Seele
gut. Je regelmäßiger Sie unterwegs sind,
desto besser.
Ausdauersport
Moderater Ausdauersport, am besten in der
freien Natur, regt den Fettstoffwechsel an
und hilft, Übergewicht abzubauen. Auch Ihre
Cholesterinwerte und Ihr Blutduck normalisieren sich langfristig durch Sport und Bewegung
und Sie steigern Ihre allgemeine Kondition.
Ein weiterer positiver Effekt: Sie lassen auch
Ihren Stress hinter sich, denn Bewegung baut
Stresshormone ab. All das entlastet Ihr HerzKreislaufsystem nachhaltig.
Von den positiven Effekten profitieren Sie unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem
Status. Sportarten wie Wandern, Walking,
Skilanglauf, Schwimmen, Joggen oder das
Trainieren auf Fahrradergometer oder Crosstrainer eignen sich besonders.
Tipp:
Denken Sie immer daran, dass die Anstrengung nicht zu hoch sein sollte –
egal für welches Ausdauertraining Sie
sich entscheiden. Besser ist: Laufen
ohne zu schnaufen. Wer zu schnell läuft
oder zu lange trainiert, läuft seiner Gesundheit eher davon. Leichte sportliche
Aktivitäten dreimal pro Woche ungefähr
30 Minuten sind sinnvoller als einmal
pro Woche zwei volle Stunden Sport.
Ihr Puls läuft mit
Lassen Sie sich vor Beginn Ihrer sportlichen
Aktivität unbedingt von Ihrem Arzt beraten,
welcher Sport mit welcher Belastungsintensität für Sie infrage kommt. Er erklärt Ihnen
auch, was Sie beachten müssen, falls Sie Medikamente einnehmen. Nur so kann Sport ungefährlich und wirkungsvoll für Sie sein.
Je intensiver Sie sich belasten, desto höher
steigen der Pulsschlag und auch die Atemfrequenz, denn sie sind eng miteinander verbunden. Die Hauptaufgabe der Atmung besteht
darin, das Blut mit Sauerstoff anzureichern.
Reicht die gesteigerte Atmung nicht mehr
zur Deckung des Sauerstoffbedarfs, beginnen Sie zu keuchen und Ihre Beine werden
schwer. Das ist ein sicheres Zeichen dafür,
dass Sie den gesundheitsfördernden Bereich
des Trainings verlassen haben. Der Körper
schaltet dann auch von Fett- auf höhere Kohlehydratverbrennung um. Die Effektivität des
Trainings nimmt ab. Damit es nicht soweit
kommt, sollten Sie Ihren Trainingspuls immer
im Auge behalten. Er ist der wichtigste Ratgeber für eine gesunde Belastung beim Sport.
Liegt er im individuell optimalen Bereich, beu-
gen Sie einer Überlastung vor. Als Faustregel
gilt: 180 minus Lebensalter ergibt den oberen
Wert Ihres Trainingspulses. Natürlich spielen
neben Ihrem Alter zum Beispiel auch die gewählte Ausdauersportart und die Trainingshäufigkeit eine Rolle. Mit dem Puls Calculator
auf der DAK-Webseite unter www.dak.de/
Pulscalculator können Sie Ihren optimalen Trainingspuls pro Minute noch genauer
berechnen. Der Wert ist der Grenzwert für
ein gesundheitsorientiertes Training von Herz,
Kreislauf und Stoffwechsel.
Wichtig:
Wenn Sie stark wirkende Medikamente
wie Betablocker einnehmen, können die
Werte abweichen. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt darüber. Auch
Stress, das Wetter oder Stimmungen
können den Pulswert beeinflussen.
Ausdauersport hat zudem einen zusätzlichen
Schutzeffekt: Wer täglich etwa 200 Kilokalorien durch körperliche Aktivitäten zusätzlich verbrennt, verringert sein Risiko an einem
Herzinfarkt zu sterben um rund 60 Prozent.
Messbar ist das beispielsweise an dem niedrigeren Puls in Ruhe und unter Belastung.
Starten Sie Ihre Aktivitäten langsam und gezielt. Sie müssen nicht zum Leistungssportler
werden. Weniger ist mehr – dafür aber regelmäßig.
Tipp:
Besonders Frauen, die voll im Berufsund Familienleben stehen, finden oft
keine Zeit für Bewegung im Alltag und
ernähren sich zudem ungesund. Mit
dem Programm „Frauen starten durch“
können Sie gemeinsam mit einer Freundin den Schritt in einen bewegten und
gesunden Alltag machen. So beugen Sie
Ihrem Risiko später eine Herz-Kreislauferkrankung zu erleiden schon in jungen
Jahren aktiv vor. Mehr Informationen
dazu erhalten Sie unter:
www.dak.de/frauen-starten-durch
und in Ihrem DAK-Servicezentrum.
7
BESSER ESSEN
Fett, Öl, Süßigkeiten 5 %
Milch, Joghurt, Käse/Fisch, Fleisch, Wurst, Eier 20 %
Gemüse, Obst, Salate 35 %
Besser essen.
Gesünder leben.
Einfach (und) lecker
Die „Herz“-freundlichste Küche kommt aus
den mediterranen Ländern. Sie ist reich an Gemüse, Früchten und Salat. Kohlehydratreiche
Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und
Hülsenfrüchte, viel Fisch, wenig Fleisch und
magere Milchprodukte sowie naturbelassene
Öle und Fette mit einem hohen Anteil an kalt
gepresstem Oliven- und Rapsöl stehen ebenfalls im Mittelpunkt. Tierische Fette wie Butter
und Schmalz werden dagegen äußerst sparsam verwendet.
Die so genannte Ernährungspyramide zeigt
Ihnen sehr anschaulich, welche Lebensmittelgruppen Sie in welchen Mengen zu sich
nehmen sollten. Etwa zwei Liter Flüssigkeit,
am besten in Form von Mineralwasser, Tee
oder Saftschorlen im Verhältnis zwei zu eins,
braucht Ihr Körper täglich. Wenn Sie Sport
treiben oder es sehr heiß ist, steigt der Wasserbedarf des Körpers an. Flüssigkeitsmangel ist eine der häufigsten Ursachen für einen
Kreislaufkollaps.
8
Wichtig:
Patienten mit Herzinsuffizienz müssen
ihre tägliche Trinkmenge im Auge behalten. Die aufgenommene Flüssigkeit
erhöht das Blutvolumen und erschwert
die Arbeit des geschwächten Herzens.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie viel
Sie am Tag trinken dürfen.
Ein tägliches Muss, um ausreichend Vitamine,
Mineral- und Ballaststoffe aufzunehmen, ist
frisches Gemüse – gegart oder roh, wie Sie
es am liebsten mögen und gut vertragen. Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
(dge) empfiehlt drei Gemüseportionen und
zwei Portionen Obst am Tag zu essen. Eine
Portion ist die Menge, die in Ihre hohle Hand
passt. Unsere kulinarische Grundlage sollte
aus Kartoffeln und Getreideprodukten bestehen, viermal täglich eine Portion. Zu den Eiweiß liefernden Lebensmitten gehören Milch
und Milchprodukte, die Sie täglich auf dem
Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Getreide 40 %
Wasser mindestens 2 Liter
Speiseplan haben sollten. Mindestens zweimal pro Woche sollten eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Seefisch auf Ihrem
Speiseplan stehen, sie sollten aber immer den
kleineren Anteil einer Mahlzeit stellen. Eiweißliefernde Lebensmittel sind zum Beispiel
wichtig für den Aufbau und Erhalt von Muskeln und anderen Körperzellen.
Fett ist nicht gleich Fett
Gutes Fett erfüllt wichtige Funktionen in Ihrem Körper, zu viel Fett macht allerdings krank.
Fette wie sie in industriell gefertigten Nahrungsmitteln wie Backwaren, fetter Wurst und
Fleischprodukten sowie Fertigwaren vorkommen, machen dick und sind mitverantwortlich
für geschädigte Blutgefäßwände und zu hohe
Cholesterinwerte. Besonders gut dagegen
sind Öle wie Raps- oder Olivenöl, sie enthalten Fettsäuren, die unser Körper nicht selber
herstellen kann. Diese werden zur Bildung von
Hormonen benötigt. Außerdem sind sie wichtig für das Grundgerüst für Körperzellen, Gehirn und Nervensystem.
Mit Zucker und Salz geizen
Sich ab und zu etwas Süßes zu gönnen ist erlaubt, sollte aber immer auf kleine Mengen
beschränkt bleiben. Zu einer gesundheitsbewussten Ernährung gehört auch, dass Ihre
tägliche Salzmenge sechs Gramm nicht übersteigt – das entspricht einem leicht gehäuften
Teelöffel. Durch Salz bindet der Körper Wasser. Zu viel Wasser im Körper erhöht wiederum den Blutdruck. Viel Salz ist in Salzgebäck,
Wurst, Käse und in vielen Fertigprodukten
enthalten, zum Beispiel Instantsuppen und
-soßen und ähnlichem. Kochen Sie selbst und
würzen Sie deshalb lieber mit Kräutern und
Gewürzen. Sie sorgen für geschmackliche Abwechslung, wirken positiv auf unsere Laune
und Gesundheit.
Dauerhafte Umstellung
Verändern Sie Ihre Essgewohnheiten nach und
nach. Kaufen Sie mehr Gemüse und Obst. Essen Sie mehr Fisch und dafür weniger Fleisch
und Wurst. Gehen Sie mit fetten Käsesorten
sparsam um, verzichten Sie möglichst ganz auf
Fertigprodukte. Wählen Sie Rezepte für Gerichte aus, die Sie mögen, denn wenn es Ihnen
schmeckt, fällt Ihnen die Umstellung leichter.
Fast von selbst stellt sich ein für Sie vorteilhaftes Ess- und Trinkverhalten ein.
Eine schnelle Diät oder Fasten führt häufig
zum so genannten Jojo-Effekt. Auf Dauer
hilft nur eine Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten auf eine kalorienarme, ausgewogene Mischkost sowie regelmäßige, ausreichende Bewegung. Die Ernährungspyramide
stellt dabei eine einfache Orientierung für den
Alltag dar und hilft, das persönliche Normalgewicht zu erreichen und zu halten.
Tipp:
Besser essen – dabei unterstützen wir
Sie mit einem kostenlosen Online-Coaching für Mitglieder. Das Programm
„Eat-Mail“ begleitet Sie 14 Wochen
lang. Sie lernen Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten zu hinterfragen und erfahren, wie Sie diese langfristig umstellen
und dabei Gewicht reduzieren können.
Das DAK- Coaching-Programm finden
Sie unter:
www.dak.de/dakonlinecoaching
9
BESSER ESSEN
Weniger Gewicht – mehr Gesundheit
Mit jedem Gramm Übergewicht, das Sie abnehmen, werden Sie gesünder. Sie entlasten
Ihr Herz, der Blutdruck sinkt, die Blutfettwerte
werden besser, es lagern sich weniger Plaques an den inneren Gefäßwänden ab. Wenn
das Gewicht stimmt, ist es auch leichter, aktiv
zu sein und sich zu bewegen. Und leistungsfähiger und zufrieden mit sich selbst zu sein,
trägt zu einem positiven Körpergefühl bei.
Der Body-Mass-Index
Ernährungsfachleute richten sich heute meist
nach dem Body-Mass-Index (BMI), um Übergewicht festzustellen. Er wird folgendermaßen
berechnet: BMI = Körpergewicht in Kilogramm
dividiert durch Körpergröße in Metern zum
Quadrat und ist ein grober Richtwert für die
Bewertung des Körpergewichts eines Menschen. Laut der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) gilt ein BMI zwischen 18,5 und 25 altersunabhängig als normal. Liegt Ihr BMI über
25, heißt es handeln!
Ihren BMI können Sie auch ganz einfach online ausrechnen unter:
www.dak.de/BMI-Rechner
10
Waist-to-hip-ratio
Die Bestimmung von Körpergewicht und BMI
reichen nicht immer aus, um Ihr Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Denn entscheidend ist
auch, wo das Fett sitzt. Fettgewebe an den
Hüften, dem Gesäß und den Schenkeln ist vielleicht lästig, aber harmlos. Bauchfett dagegen
kann zum Beispiel Botenstoffe produzieren,
die den Stoffwechsel negativ beeinflussen und
sogar Diabetes auslösen können. Kurzum: Der
Apfeltyp ist gefährdeter als der Birnentyp. Ob
Ihre Figur eher einem Apfel oder einer Birne
ähnelt, stellen Sie mit dem WHR fest:
Um Ihren Waist-to-hip-ratio (WHR, übersetzt:
Taille-Hüft-Quotient) zu ermitteln, messen Sie
zunächst Ihren Bauchumfang. Legen Sie dazu
ein Maßband um Ihren freien Bauch und zwar
etwas über dem Bauchnabel. Dann messen
Sie Ihren Hüftumfang auf Höhe der Hüftgelenke (die breiteste Stelle). Nun teilen Sie Ihren Taillenumfang durch Ihren Hüftumfang.
WHR = Taillenumfang (in cm)
Hüftumfang (in cm)
Grenzwert für Frauen: WHR < 0,85
Grenzwert für Männer: WHR < 1,00
Liegt Ihr Wert über dem empfohlenen Quotienten, besteht ein erhöhtes Risiko für Gefäßund Stoffwechselerkrankungen.
Tipp:
Richtiges Essen und Trinken leisten einen großen Beitrag zu Ihrer Gesundheit.
Wichtig ist die richtige Auswahl an Lebensmitteln und Durstlöschern. Schon
zehn Prozent weniger Cholesterin im
Blut verringern das Herzinfarktrisiko um
20 Prozent.
Schlank ohne Frust
Die Energiebilanz aus Bewegung und Ernährung ist Ihr Schlüssel zum Normalgewicht.
Wussten Sie, dass Sie drei Stunden und
50 Minuten spazieren gehen müssten, um die
Energie zu verbrauchen, die allein eine Bratwurst liefert? Die Kalorien, die allein ein Hamburger liefert, entsprechen dem Energieverbrauch von zwei Stunden und acht Minuten
Fahrradfahren! Die CD-ROM „Schlank ohne
Frust.“ bietet Ihnen zahlreiche Beispiele zum
Verhältnis Energieaufnahme zu Energie-
verbrauch. Diese Energiebilanz-Beispiele können Sie bei den nachfolgenden Zielen effektiv
unterstützen:
Normalgewicht stabilisieren
„„
„„
Übergewicht reduzieren
„„
Untergewicht regulieren
Die CD-ROM „Schlank ohne Frust.“ können
Sie kostenfrei über jedes DAK-Servicezentrum
beziehen.
begleiten Sie dabei und bieten Ihnen Kurse zur
gesunden Ernährung und Gewichtsreduktion
an. Hier erfahren Sie zusammen mit Gleichgesinnten, was zu einer ausgewogenen Kost
gehört und wie Sie die erworbenen Kenntnisse im Alltag umsetzen können. Wir helfen
Ihnen, die richtige Essensauswahl zu treffen,
neue Essgewohnheiten zu entwickeln und diese im Alltag mit der Familie umzusetzen. Qualifizierte Ernährungsfachkräfte zeigen Ihnen
Wege auf, wie Sie Ihr Übergewicht gesund
und dauerhaft abbauen und damit Ihr Krankheitsrisiko minimieren können.
Zusätzlich bieten wir Ihnen auch eine persönliche Ernährungsberatung an. Bei dieser Beratung durch eine erfahrene Ernährungsfachkraft
ist genügend Zeit für persönliche Fragen rund
um Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten.
Ernährungsberatung
Essen ist Genuss. Das ist gut so und soll auch
so bleiben. Wichtig ist jedoch, dass Sie das
Richtige essen und eventuell vorhandenes
Übergewicht abbauen. Schon mit kleinen
Korrekturen lässt sich viel erreichen. Wir
Alkohol in Maßen
Zu einem guten Essen passt ein Glas Wein
oder auch ein Bier. Rotwein hat sogar den Ruf,
gefäßschützende Stoffe zu beinhalten. Doch
täglicher Alkoholkonsum schadet Ihrem Herzen mehr als er nützt. Alkoholische Getränke
haben einen hohen Kaloriengehalt und regen
den Appetit an. Ihr Genuss führt daher rasch
zu Übergewicht. Auf die Herzmuskelzellen hat
Alkohol eine belastende Wirkung und kann auf
Dauer eine Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen auslösen. Nehmen Sie blutdrucksenkende Medikamente ein, kann Alkoholkonsum verstärkt zu Ermüdungserscheinungen
führen. Dies stellt insbesondere eine Gefahr
für die Sicherheit im Straßenverkehr dar.
Männer sollten insgesamt nicht mehr als 30
Gramm Alkohol pro Tag trinken (etwa einen
Viertelliter Wein oder einen halben Liter Bier),
Frauen nur die Hälfte, denn sie bauen Alkohol
langsamer ab als Männer.
Wichtig:
Wenn Sie an Herzinsuffizienz leiden,
sollten Sie auf Alkohol ganz verzichten.
Weitere Informationen zu „Alkohol im Alltag“
finden Sie in der gleichnamigen Broschüre, die
Sie kostenfrei über Ihr DAK-Servicezentrum
bestellen können.
11
ENTSPANNEN LERNEN
Entspannen lernen.
Gelassenheit erreichen.
Seele, Körper und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Solange das Zusammenspiel
harmonisch verläuft, machen wir uns darüber selten Gedanken. Gerät es aber aus dem
Gleichgewicht, merken wir das sehr deutlich.
In unserer hektischen Welt leiden viele Menschen unter den Folgen einer Stressreaktion.
Um gesund zu bleiben – oder wieder zu werden – ist deshalb ein ständiger Wechsel von
Anspannung und Entspannung nötig. Einfach
entspannen – das ist manchmal leichter gesagt als getan.
12
Gelassenheit im Alltag
Die gezielte körperliche und seelisch-geistige Entspannung lässt sich gut trainieren. Bewährte Entspannungsverfahren wie
Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung werden in vielen Rehabilitationskliniken und auch ambulant angeboten. Fernöstliche Entspannungstechniken wie
Yoga, Tai Chi oder Qigong helfen die körperliche und seelische Entspannung ganz bewusst einzuleiten. Puls und Blutdruck sinken
in jeder Entspannungsphase. Die Muskeln lockern sich und Ihr Geist kommt zur Ruhe. Ganz
von selbst werden Sie gelassener. Wählen
Sie für Ihre Entspannungsübung immer eine
bestimmte Tageszeit aus und sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört bleiben. Im Laufe der
Zeit wird Ihre Entspannungsübung zu einem
festen Ritual. Gönnen Sie sich danach eine
Tasse Ihres Lieblingstees. Es wird Ihnen helfen, Stress und Hektik mit Gelassenheit zu
meistern.
Egal für welche Technik Sie sich entscheiden:
Regelmäßige Entspannung wirkt einer Arteriosklerose entgegen, Ihr Herz wird entlastet und
Sie fühlen sich ausgeglichener und wohler.
Auch Tätigkeiten, die Sie gerne tun, können
entspannend wirken. Das kann das Lesen
eines Buches oder das Spielen eines Instruments sein. Besonders wirksam sind körperliche Aktivitäten wie beispielsweise Radfahren oder Wandern. Denn beim Sport bauen Sie
viel Spannung ab.
Weniger Stress – mehr Entspannung
Fast jeder kennt die Situation, dass es selbst
in ruhigen Momenten schwierig sein kann,
abzuschalten. Wir helfen Ihnen, mit Spannungssituationen besser umzugehen und
Dauerstress zu vermeiden. Dazu gibt es verschiedene Angebote: In Kursen zur Stressbewältigung lernen Sie unter professioneller
Leitung Stresssituationen zu erkennen und
Belastungen besser zu bewältigen. Gemeinsam entwickeln Sie neue Strategien und üben
alternative Verhaltensweisen. Wenn Sie eine
Entspannungstechnik erlernen wollen, können
Sie beispielsweise Kurse für Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, HathaYoga, Tai Chi oder Qigong belegen.
DAK-Angebote zur Entspannung
Wir unterstützen Sie gern mit
„„
einem Kursangebot, über dass Sie
sich auf unseren Internet unter
www.dak.de/dakentspannung
informieren können. Soweit für Kursmaßnahmen Gebühren anfallen, berät
Sie Ihr DAK-Servicezentrum über eine
mögliche Kostenbeteiligung.
„„
einer Qigong-DVD, die Sie kostenfrei über Ihr DAK-Servicezentrum
beziehen können.
„Smarter leben“ heißt das kostenfreie
„„
DAK-Online-Coaching zum Thema WorkLife-Balance. Es hilft Ihnen, Ihre guten
Vorsätze für ein stressfreies Leben in
die Tat umzusetzen und begleitet Sie bei
der Suche nach mehr Ausgeglichenheit
im Alltag. Kleine Entspannungspausen schaffen Ruhe und bringen neue
Energie. Ihre Seele tankt wieder auf.
Weitere Informationen finden Sie im
Internet unter:
www.dak.de/dakonlinecoaching
13
Herz schützen.
Risikofaktoren ausschalten.
Herz schützen.
Herz-Kreislaufleiden gehören zu den Erkrankungen, die selten nur eine einzige Ursache
haben. Zu den Risikofaktoren gehören neben
Alter, Geschlecht und Vorbelastungen in der
Familie auch
Entscheidend ist, dass Sie Ihre Risikofaktoren
so früh wie möglich entdecken und reduzieren.
Sie können sowohl Ihren Blutdruck positiv beeinflussen als auch einem Herz- oder Schlaganfall vorbeugen.
„„
Bluthochdruck,
„„
Fettstoffwechselstörungen,
„„
Diabetes mellitus und
„„
Durchblutungsstörungen.
Sie können ganz einfach einem hohen Blutdruck vorbeugen, indem Sie sich gesund ernähren und ausreichend bewegen. Dadurch
senken Sie Ihren Blutdruck, bekommen eine
schlankere Figur und fühlen sich besser. Und
ganz wichtig: Lernen Sie mit Stress umzugehen, denn er erhöht den Blutdruck.
Je mehr dieser Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,
dass Herz und Kreislauf früher oder später
Schaden nehmen. So erhöhen zum Beispiel
Herzkrankheiten das Schlaganfallrisiko auf
das Drei- bis Fünffache. Besonders gefährdet
sind Menschen nach einem Herzinfarkt. Auch
die Neigung zu Blutgerinnseln ist dann größer.
Und schließlich: Auch mit dem Alter steigt das
Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu
erleiden.
14
Bluthochdruck
Zur Messung des Blutdrucks werden zwei
Werte bestimmt: der obere (systolische) und
der untere (diastolische) Blutdruckwert. Als
normal gilt ein Druck unter 140 mm Hg systolisch und unter 90 mm Hg diastolisch. Wenn
mehrmalige Blutdruckmessungen bei Ihnen
einen oberen Wert über 140 mm Hg und/oder
einen unteren Wert über 90 mm Hg ergeben
haben, leiden Sie unter Bluthochdruck (Hypertonie).
Die Hypertonie stellt einen bedeutenden Risikofaktor für die Koronare Herzkrankheit dar.
Ein zu hoher Blutdruck steigert die mechanische Belastung der Gefäße, so dass Gefäßwandschäden schneller eintreten. Darüber
hinaus beansprucht hoher Blutdruck auch die
Muskulatur des Herzens direkt und kann zu
verschlechterter körperlicher Belastbarkeit,
Herzmuskelschädigung und letztlich Herzschwäche führen. Lassen Sie daher Ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen.
Ein zu hoher Blutdruck muss unbedingt behandelt werden, um Folgeschäden vorzubeugen.
Nach den Empfehlungen der Deutschen Hochdruckliga e. V. sollte der Blutdruck bei allen
Hypertonikern mindestens auf Werte unter
140/90 mm Hg gesenkt werden. Sprechen Sie
auf jeden Fall mit Ihrem Arzt darüber, damit er
für Sie die notwendige Therapie gegen Bluthochdruck einleiten kann.
Wichtig:
Das Risiko, eine Koronare Herzkrankheit
zu entwickeln, ist bei Bluthochdruck gegenüber normalem Blutdruck um 10 bis
30 Prozent erhöht.
Blutdruck selbst kontrollieren
Eine wertvolle Ergänzung zur Messung beim
Arzt ist eine regelmäßige Selbstkontrolle. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, welche
Geräte optimal für die Selbstanwendung sind.
Er kann Ihnen auch erklären, wie die Geräte
richtig zu bedienen sind. Messen Sie Ihren
Blutdruck mehrmals, da die erste Messung
aufgrund möglicher Anspannung oft ungenau
ist. Generell gilt: Zu Hause sollten Ihre Werte
niedriger sein als beim Arzt, da Sie in der Regel im eigenen Umfeld weniger aufgeregt sind
als in der Praxis.
Tipp:
Nutzen Sie den DAK-Blutdruck-Pass, um
Ihren Blutdruck und Ihren Puls regelmäßig zu messen und die Werte zu notieren. Sie sollten den Blutdruck-Pass zu
jedem Arztbesuch mitnehmen. Sie können ihn kostenfrei über jedes DAK-Servicezentrum beziehen.
Durchblutungsstörungen
Bei Durchblutungsstörungen, der so genannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit,
werden die Organe und Körperteile zu wenig
mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt. Am häufigsten treten Durchblutungsstörungen am Herzen, in den Beinen und im
Gehirn auf. Sind vornehmlich die Beine betroffen, müssen die Betroffenen oft stehenbleiben, da sie zunehmend unter starken Schmerzen leiden und die bewältigbaren Gehstrecken
immer kürzer werden (Schaufensterkrankheit).
Im Endstadium stirbt das Gewebe ab und es
kann unter Umständen eine Amputation notwendig sein.
Da Durchblutungsstörungen erst in einem weit
fortgeschrittenen Stadium Beschwerden verursachen, sind vorbeugende Maßnahmen von
großer Bedeutung. Versuchen Sie daher, sich
einen gesunden Lebensstil anzueignen. Dazu
gehört vor allem Nikotinverzicht, denn Nikotin
verschlimmert die Symptome.
15
HERZ SCHÜTZEN
Lipoproteine (Fett-Eiweiß-Kügelchen)
Cholesterin
andere Fette
mit hohem Eiweißgehalt und niedrigem
Anteil an Fetten, insbesondere an Cholesterin
(„HDL-Cholesterin“)
Fettstoffwechselstörungen
Alle Fette, die mit der Nahrung aufgenommen
oder im Körper abgebaut werden, werden im
Blut transportiert. Ein bestimmter Fettgehalt
im Blut ist normal und sogar lebensnotwendig,
denn er stellt sicher, dass der Körper optimal
versorgt wird. Erhöhte Blutfettwerte können
jedoch zu Ablagerungen in den Arterien führen. Löst sich eine solche Ablagerung, kann
es zu einem Herzinfarkt kommen. Spätestens
dann werden bei den betroffenen Patienten
die Probleme offensichtlich – verursacht unter anderem durch erhöhte Blutfettwerte. Eine
wichtige Rolle spielen dabei das Cholesterin
und die Triglyzeride.
Cholesterin ist ein wichtiger Baustoff für
Zellwände und der Ausgangsstoff für Vitamin D. Bis zu 80 Prozent des Bedarfs bildet
der Köper selbst, den Rest nehmen wir durch
16
die Nahrung auf. Hier ist das Verhältnis von
gefäßschützendem HDL-Cholesterin zu arterienschädigendem LDL-Cholesterin von großer Bedeutung. Der Quotient sollte unter 2,0
liegen.
Der LDL-HDL-Quotient
Berechnung
LDL-Cholesterin : HDL-Cholesterin
Beispiel:
80 mg/dl : 50 mg/dl = 1,6
Triglyzeride sind Fettmoleküle, die ebenfalls
über die Nahrung aufgenommen werden. Aber
auch aus überschüssigem Zucker und Alkohol
kann unser Körper diese Fettart selbst herstellen. Der Triglyzeridwert sollte unter 200 mg/dl
liegen. Ist er sehr stark erhöht, steigt oft zusätzlich auch die Cholesterinkonzentration im
Blut an.
Eiweiß
mit niedrigerem Eiweißgehalt und höherem
Anteil an Fetten, vor allem an Cholesterin
(„LDL-Cholesterin“)
Zu niedrige HDL-Cholesterinwerte und/oder
erhöhte LDL-Cholesterinwerte sind, zusammen mit erhöhten Triglyzeriden, die Hauptursache für Gefäßschäden. Besonders gefährlich
sind erhöhte Blutfettwerte, wenn noch andere
Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen, hoher Blutdruck oder Diabetes mellitus hinzukommen. Sind die Blutfettwerte nur leicht bis
mäßig erhöht, reicht meist eine Ernährungsumstellung aus. Weniger Fett, Zucker und Alkohol, dafür mehr Fisch, Gemüse und Obst zu
essen hilft, die Blutfettwerte zu senken. Auch
regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf
die Blutfettwerte aus.
Wichtig:
Fettstoffwechselstörungen können jahrelang unbemerkt bleiben, denn sie
verursachen lange keine Beschwerden.
Daher ist es wichtig, die Blutfettwerte
regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Blutzuckerwerte aufgrund einer gestörten Regulierung erhöht sind.
Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen
entwickeln nicht selten einen Diabetes mellitus Typ 2, denn falsche Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung lassen den
Stoffwechsel leicht aus dem Gleichgewicht
geraten. Ein hoher Blutzuckerspiegel beschleunigt wiederum die Entstehung von Ablagerungen in den Arterien und fördert Gefäßund Nervenschäden. Es drohen gefährliche
Folgeerkrankungen, die Ihre Lebensqualität
erheblich einschränken können.
Lassen Sie Diabetes daher unbedingt behandeln – gut eingestellt sinkt auch Ihr Risiko,
eine der gefürchteten Folgeerkrankungen zu
entwickeln. Daneben sollten Sie unbedingt
selbst aktiv werden. Gerade bei Patienten mit
Diabetes mellitus haben Sport und Bewegung
einen ganz erheblichen positiven Effekt. Bewegung bedeutet Gefäßschutz und reduziert
die Zuckerlast, denn ohne Bewegung wird der
Zucker nicht in die Muskulatur transportiert.
Tipp:
Speziell für insulinpflichtige Diabetiker
entwickelt: Der Insulinkalkulator
„Besser essen. Mehr bewegen.“
Auf dieser CD-ROM finden Sie einen Insulinkalkulator, der Ihnen fundierte Hintergrundinformationen und praktische
Hinweise gibt, wie Sie Ihren Insulinverbrauch anpassen können, wenn Sie regelmäßig körperlich aktiv sind.
Wichtig:
Das Risiko, einen Herzinfarkt oder
Schlaganfall zu erleiden, steigt durch
Diabetes mellitus erheblich an.
17
VORSORGE
Vorsorge wahrnehmen.
Gesundheit erhalten.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an,
einen Herzinfarkt zu erleiden. Umso wichtiger
wird es, erste Anzeichen möglichst früh zu erkennen und ihnen gezielt entgegen zu steuern.
18
Risiko-Test
Wie hoch ist Ihr persönliches Herzinfarkt- oder
Schlaganfallrisiko?
Rauchen Sie täglich mehr als
„„
Haben Sie Verwandte ersten Grades
„„
20 Zigaretten?
„„
Haben Sie mehr als 10 kg Übergewicht oder einen BMI über 25
(siehe Seite 10)?
„„
Sind Ihre Gesamt-Cholesterinwerte
höher als 200 mg/dl, beziehungsweise 5,0 mmol/l?
„„
Ist Ihr Blutdruck häufig höher als
140/90 mmHg?
„„
Bewegen Sie sich weniger als eine
halbe Stunde am Stück pro Woche?
„„
Sind Ihre Blutzuckerwerte (Blutglukose)
nüchtern höher als 100 mg/dl?
„„
Arbeiten Sie ständig unter Stress
und Zeitdruck?
(Eltern, Geschwister) mit Herzinfarkt
oder Schlaganfall im Alter von 55
Jahren oder jünger?
„„
Haben Sie belastungsabhängige
Beschwerden im Brustbereich, die
eventuell in den Hals oder die Arme
ausstrahlen?
„„
Haben Sie beim Gehen ziehende
Beschwerden in den Unterschenkeln,
die Sie zum Stehenbleiben zwingen
(Schaufensterkrankheit)?
„„
Wurden Sie bereits einmal wegen
eines Herzinfarktes oder Verdachts
auf Herzinfarkt behandelt?
Wenn Sie eine oder mehrere der folgenden
Fragen mit „ja“ beantwortet haben, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt zur weiteren Abklärung
Ihres gesundheitlichen Risikos. Einen ausführlicheren Onlinetest finden Sie unter:
www.herzstiftung.de/risikotest.php
Check-Up 35
Vorsorge ist das Beste, um gesund zu bleiben. So wie Sie Ihr Auto alle zwei Jahre dem
TÜV vorführen müssen, sollten Sie sich selbst
ebenfalls regelmäßig medizinisch untersuchen
lassen.
Mit dem Check-Up 35 bieten wir Ihnen sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen an. Ihr Arzt
fahndet dabei gezielt nach medizinischen Risikofaktoren wie erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und anderen Faktoren.
Mithilfe unkomplizierter Untersuchungen können Ursachen, Auslöser und Veranlagungen zu
Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie
Zuckerkrankheit frühzeitig festgestellt und damit gegebenenfalls sofort behandelt werden.
Eine rechtzeitige Behandlung beugt zudem gefährlichen Folgeerkrankungen vor.
Nutzen Sie Ihre Chance und gehen Sie konsequent alle zwei Jahre zur Vorsorge, wenn Sie
älter als 35 Jahre sind.
Haben Sie medizinische Fragen zum
Check-Up 35? Rufen Sie uns an.
Unter DAKGesundheitdirekt
0180 1 325326 erreichen Sie unsere
Medizinexperten täglich rund um die
Uhr – 3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Dt. Telekom, max. 42 Cent/
Minute aus den Mobilfunknetzen.
19
Vorsorge
Aktiv vorbeugen
Vorbeugen ist in jedem Fall besser als Heilen.
In der Theorie wissen die meisten Menschen,
was Ihrer Gesundheit zuträglich wäre. Doch
bei der Umsetzung beginnen oft die Schwierigkeiten und viele Fragen tauchen auf. Wir
lassen Sie damit nicht allein. Nutzen Sie unsere vielfältigen Angebote, mit denen wir Sie
auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil unterstützen – von Ernährungsberatung
über Entspannungskurse bis zu Bewegungsprogrammen. Egal, ob Sie ganz allgemein etwas für Ihre Gesundheit tun wollen oder nach
einem speziell auf Ihre Erkrankung zugeschnittenen Programm suchen: Erkundigen Sie sich
in Ihrem DAK-Servicezentrum nach dem aktuellen Angebot an Leistungen und Kursen, die
Sie in Anspruch nehmen können. Hierzu zählen zum Beispiel Angebote der Sportvereine
und Kurse in öffentlichen Bildungsstätten wie
Volkshochschulen.
20
Wir unterstützen Sie
Bei regelmäßiger Teilnahme erhalten Sie von
uns einen Zuschuss zu der Kursgebühr. Auf der
Internetseite www.dak.de/dakpraevention
finden Sie ausführliche Informationen zu unseren aktuellen Angeboten. Oder fragen Sie
einen Kundenberater in Ihrem DAK-Servicezentrum. Er kann Ihnen auch Kurse in Ihrer Region empfehlen, die den hohen Qualitätsanforderungen der DAK entsprechen und somit die
Voraussetzungen für eine Förderung erfüllen.
Als DAK-Kunde können Sie sich jährlich eine
Maßnahme bezuschussen lassen.
Entscheiden Sie sich für die Angebote der
DAK und wirken Sie Gesundheitsrisiken im
Vorfeld entgegen.
Voraussetzungen für den DAKZuschuss
„„
Der Kurs entspricht den hohen Qualitätsanforderungen der DAK. Bitte
vor Anmeldung klären.
„„
Sie reichen nach Kursende eine
Bescheinigung über Ihre regelmäßige
Teilnahme (mindestens 80 Prozent
der Termine) in Ihrem DAK-Servicezentrum ein.
„„
Erwachsene erhalten pro Maßnahme
80 Prozent der Teilnahmegebühren,
Kinder und Jugendliche
100 Prozent, maximal jedoch 75 Euro
pro Kurs/Maßnahme.
„„
Für Kombikurse, die Inhalte aus
mehreren Präventionsbereichen in
einem Angebot bündeln, erhalten Sie
einen Zuschuss von bis zu 75 Euro,
wenn mindestens ein Thema des
Kombikurses die Voraussetzungen für
eine Förderung erfüllt.
Rauchfrei leben
Ein hoher Risikofaktor für das Herz ist das
Rauchen. Zigaretten enthalten höchst giftige
Inhaltsstoffe, die in die Lunge transportiert
werden. Mit jedem Zug gefährden Sie nicht
nur Ihre Lunge, sondern im besonderen Maß
das Herz-Kreislaufsystem. Das Risiko, vor dem
50. Lebensjahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erhöht sich durch das Rauchen einer Packung Zigaretten pro Tag um das
Drei- bis Fünffache. In Deutschland sterben
jährlich etwa 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Studien haben ergeben,
dass etwa zwei Drittel aller Raucher an einer
rauchbedingten Erkrankung versterben.
Tipp:
Rauchen Sie noch? Wenn Sie endgültig
mit dem Rauchen aufhören möchten, stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite
bei Ihrem Start in ein nikotinfreies Leben. Für alle, die die ersten Schritte zum
Nichtraucher mit einem wissenschaftlich fundierten Online-Programm angehen wollen, steht Ihnen die Internetseite
www.dak-rauchstopp.de zur Verfügung. An vielen Orten werden auch mehrwöchige Gruppenkurse angeboten.
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre „Zug um Zug auf null….“ Auch diese
Broschüre können Sie kostenfrei über Ihr DAKServicezentrum bestellen.
Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich immer. Schon nach ein bis zwei Jahren ist Ihr
Risiko einen Schlaganfall oder Herzinfarkt
zu erleiden wieder genauso niedrig wie bei
Nichtrauchern.
21
KORONARE HERZKRANKHEIT
Koronare Herzkrankheit.
Was ist KHK?
Bei der Koronaren Herzkrankheit kommt es
aufgrund von Ablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße zu fortschreitender
Gefäßverengung (Arteriosklerose der Koronarterien) und dadurch zunehmend zu einer
schlechteren Durchblutung des Herzmuskels.
Besonders unter körperlicher Belastung ist
damit die Gefahr einer Unterversorgung des
Herzmuskels mit lebenswichtigem Sauerstoff
groß.
Die Koronare Herzkrankheit – kurz KHK –
entwickelt sich meist unbemerkt über einen
langen Zeitraum und wird oft erst in einem
fortgeschrittenen Stadium erkannt. Unbehandelt drohen schlimme Folgeerkrankungen, wie
zum Beispiel Herzinfarkt und chronische Herzschwäche.
22
Angina pectoris
Symptome erkennen,
Beschwerden ernst nehmen.
Kennen Sie plötzlich einsetzende Schmerzen in der Brustgegend, häufig verbunden mit
einem Engegefühl, als ob sich ein Gürtel um
den Brustkorb fest zieht? Leiden Sie dabei unter Atemnot? Dann nehmen Sie diese Anzeichen nicht auf die leichte Schulter, denn es
können ernst zu nehmende Warnungen Ihres
Herzens und damit Hinweise auf eine Koronare Herzkrankheit (KHK) sein. Mit den Beschwerden signalisiert die Herzmuskulatur,
dass sie aufgrund der schlechten Durchblutung zu wenig Sauerstoff bekommt.
Am häufigsten treten Angina-pectoris-Anfälle
bei körperlicher Belastung auf. Typisch sind
Beschwerden in den frühen Morgenstunden,
nach reichhaltigem Essen oder Rauchen. Auch
Kälte oder seelische Belastungen sind häufige
Auslöser. Die Beschwerden einer KHK werden
jedoch von jedem Einzelnen unterschiedlich
empfunden.
Symptome bei Männern
Typisch für die Angina pectoris bei Männern
ist eine beklemmende Enge in der Brust, so
als wäre sie unter einem schweren Gewicht
eingeschnürt. Brennende Schmerzen können hinter dem Brustbein auftreten, aber
auch dumpfe Schmerzen in der Brust, die oft
schlechter zuzuordnen sind. Männer leiden
oft unter Atemnot.
Symptome bei Frauen
Grundsätzlich empfinden Frauen Angina-pectoris-Beschwerden eher als unspezifische, nicht
charakteristische Symptome. Das für einen
Angina-pectoris-Anfall typische Engegefühl
im Brustbereich tritt nur bei etwa einem Drittel der Frauen auf. Die meisten Frauen klagen
eher über Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im
Kiefer-, Hals-, Nacken- und Schulterbereich
und vor allem Atemnot sowie Müdigkeit.
Wichtig im Notfall: 112
Rufen Sie bei einer plötzlichen Verschlechterung Ihres Zustands, bei erstmaligem oder ungewohnt starkem
Engegefühl in der Brust oder Schmerzen sofort einen Notarzt. Sind Ihre Beschwerden zu stark um selbst zu telefonieren, bitten Sie einen Dritten, dies
für Sie zu übernehmen.
Haben Sie keine Scheu vor Fehlalarm,
Ihr beherztes Handeln kann Ihr Leben
retten!
Warnsignale für einen Herzinfarkt
Wenn die Herzkranzgefäße nicht mehr genügend Blut zur Herzmuskulatur befördern, sind
Beschwerden und schlimmstenfalls ein Herzinfarkt die Folge. Die häufigste Ursache liegt in
den Verengungen der Herzkranzgefäße durch
Arterienverkalkung (Ateriosklerose). Durch Arteriosklerose kommt es zu einer höheren Brüchigkeit der Gefäßinnenschicht. Sobald feinste
Einrisse und damit Verletzungen entstehen,
kann sich ein Blutgerinnsel bilden. Solch ein
Gerinnsel löst sich im günstigen Fall wieder
auf. Es kann aber auch passieren, dass das
verengte Gefäß vollständig verstopft. Das von
dieser Arterie versorgte Gewebe erhält nicht
mehr genügend Sauerstoff und stirbt nach kurzer Zeit ab. Man bezeichnet ein solches Ereignis als Infarkt. Wenn sich ein Herzkranzgefäß
plötzlich komplett verschließt, kommt es zu
einem Herzinfarkt.
Die Anzeichen eines Herzinfarkts sind ähnlich
wie bei einem schweren Angina-pectoris-Anfall. Atemnot, blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß, Schwächeanfall, Engegefühl in
der Brust, Schmerzen in Armen, Brustkorb und
Hals. Wenn die Beschwerden anhalten und
von Übelkeit und Angst begleitet werden, können es Warnzeichen für einen Herzinfarkt sein.
Wichtig:
Bei Frauen fehlen oft die typischen
Warnsignale. Sie klagen abweichend
auch über Übelkeit und Schwindel. Rufen Sie im Zweifelsfall immer einen
Notarzt und lassen Sie die Beschwerden
abklären.
Denken Sie daran: Jede Minute zählt. In den
ersten Stunden sind die Überlebenschancen
am größten. In der Klinik werden Sie mit intensivmedizinischen Verfahren bestens versorgt.
Deshalb reagieren Sie bei den ersten Anzeichen sofort. Es kann Ihr Leben retten. Sollte
sich herausstellen, dass die Symptome wie
Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust
harmlose Ursachen hatten, seien Sie froh darüber. Lieber ein Fehlalarm als zu spät reagiert.
Tipp:
Das DAK-Spezialisten-Netzwerk
In Kooperation mit renommierten Partnern im Gesundheitswesen haben wir
innovative Konzepte zur Behandlung
von Herzerkrankungen entwickelt. Durch
die Zusammenarbeit spezialisierter Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen
sowie niedergelassener Kardiologen
erhalten Sie eine optimale Behandlung
und profitieren von besten Langzeitergebnissen. Mehr Informationen über
die Angebote unseres SpezialistenNetzwerks erhalten Sie in Ihrem DAKServicezentrum oder unter:
www.dak.de/dakspezialistennetzwerk
23
GUT VERSORGT
Beste Versorgung.
DAK-Gesundheitsprogramm.
Damit Sie trotz Ihrer Erkrankung ein aktives
und sorgenfreies Leben genießen können,
ermöglicht Ihnen das DAK-Gesundheitsprogramm KHK eine kontinuierliche, systematische und vorausschauende Betreuung – denn
schließlich müssen Sie über einen langen Zeitraum behandelt werden, vielleicht Ihr ganzes
Leben lang. Das DAK-Gesundheitsprogramm
unterstützt eine konsequente und dauerhafte
Therapie. Ihr Arzt ist hierbei Ihr wichtigster
Ansprechpartner. Zusammen mit ihm erarbeiten Sie Behandlungsziele und -schritte, die
Ihnen helfen können, möglichen schweren
Komplikationen – wie Herzinfarkt und chronischer Herzschwäche – konsequent vorzubeugen. Darüber hinaus findet zwischen Ihrem
Arzt und allen beteiligten Spezialisten und medizinischen Einrichtungen ein intensiver Informationsaustausch und eine eng koordinierte
Zusammenarbeit statt.
24
Das DAK-Gesundheitsprogramm –
Ihre Vorteile auf einen Blick
Ein zentraler Ansprechpartner
Der erste Ansprechpartner für alle Fragen rund
um Ihre Behandlung ist Ihr Arzt. Als zentraler
Ansprechpartner koordiniert er alle anstehenden Untersuchungen und Facharzttermine.
Behandlung auf hohem Niveau
Die Behandlung erfolgt nach gesicherten Leitlinien moderner Medizin auf der Basis eines
hohen Qualitätsstandards.
Umfassende Dokumentation
Alle wichtigen Untersuchungen und Behandlungsschritte werden umfassend dokumentiert. So sind Sie selbst und alle Beteiligten
optimal informiert. Doppel- oder unnötige Untersuchungen sowie Fehlbehandlungen können somit vermieden werden.
Individuelle Patientenschulungen
In speziell konzipierten Schulungen erfahren
Sie als Programmteilnehmer, was Ihnen den
Umgang mit KHK erleichtern kann, zum Beispiel wenn Sie unter hohem Bluthochdruck
leiden oder Gerinnungshemmer einnehmen
müssen. Hält Ihr Arzt die Teilnahme für erforderlich, übernehmen wir die Kosten für Sie.
KHK-Expertentelefon
Als Programmteilnehmer steht Ihnen, ergänzend zu den Gesprächen mit Ihrem Arzt, exklusiv ein Team von Fachärzten und Gesundheitsberatern für Ihre Fragen rund um Ihre
Erkrankung zur Verfügung. Die spezielle Telefonnummer bekommen Sie nach der Einschreibung in das DAK-Gesundheitsprogramm.
Leicht verständliche Informationen
Als Teilnehmer des DAK-Gesundheitsprogramms erhalten Sie auf Wunsch kostenfrei
ausführliche Informationen zu vielen Aspekten
Ihrer Erkrankung wie zum Beispiel Diabetes
mellitus, Fettstoffwechselstörungen und vieles
mehr. Mit unserem Informationsbrief „Besser
im Takt!“ erhalten Sie regelmäßig wertvolle
Tipps für einen gesunden Lebensstil.
Einfache Einschreibung
Bitte sprechen Sie Ihren Arzt auf das DAKGesundheitsprogramm an. Er füllt gemeinsam
mit Ihnen die Teilnahmeerklärung und alle übrigen für die Einschreibung nötigen Unterlagen
aus und leitet sie an uns weiter. Er begleitet
Sie dann im Programm.
Gezielt bewegen. Fitness stärken.
Exklusiv für Teilnehmer des KHKGesundheitsprogramms Koronare
Herzkrankheit wurde dieses spezielle
Bewegungsprogramm entwickelt. Sie
lernen unter fachlicher Anleitung unterschiedliche Sportarten und -techniken
wie Kräftigungs- und Dehnübungen oder
Nordic Walking kennen und erhalten
eine Einführung in Entspannungsmethoden. Bei regelmäßiger Teilnahme
erstatten wir Ihnen die Kursgebühren.
Ihr Eigenanteil beträgt 20 Euro. Mehr
Informationen erhalten Sie in Ihrem
DAK-Servicezentrum.
Studien belegen: Das Programm wirkt.
Patienten, die am DAK-Gesundheitsprogramm
Koronare Herzkrankheit teilnehmen, sind zufriedener als Nichtteilnehmer. Das bestätigt
eine aktuelle Studie der DAK, bei der Teilnehmer befragt und Krankheitsverläufe ausgewertet wurden.
Programmteilnehmer fühlen sich besser
„„
über die Krankheit informiert,
„„
motiviert, gesünder zu leben und
„„
mehr Sport zu treiben.
Der Gesundheitszustand der Patienten ist
nachweislich besser und sie leiden auch deutlich seltener an Folgeerkrankungen als Nichtteilnehmer. Sie können daher ihr Leben mehr
genießen.
Sie selbst können den Verlauf und
Schweregrad Ihrer Erkrankung durch
eine aktive Teilnahme am Programm
entscheidend beeinflussen.
25
Herzsport
Bei schwerwiegenden Herzerkrankungen oder
nach einem Herzinfarkt ist es wichtig, die körperliche Leistungsfähigkeit wieder aufzubauen. Dazu steht Ihnen ein breites Angebot an
Rehabilitationssport (zum Beispiel spezielle
Herzsportgruppen) zur Wahl. Rehasport wird
in der Gruppe und über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchgeführt. Sie lernen,
mit Ihrer durch die Krankheit veränderten Situation umzugehen. So entwickeln Sie neues
Vertrauen in Ihren Körper und sein Leistungsvermögen. Darüber hinaus stärkt die regelmäßige körperliche Aktivität auch die Verantwortung für die eigene Gesundheit und fördert die
Motivation zu einem regelmäßigen Bewegungstraining. Speziell für Herzpatienten gibt
es Herz- beziehungsweise Koronarsportgruppen, die von fachlich qualifizierten Übungsleitern und einem Arzt begleitet werden. Hier
lernen Sie, Ihr Herz-Kreislaufsystem schonend
zu trainieren.
26
Inhalt sind Gymnastik, Ausdauertraining und
Bewegungsspiel in der Gruppe. Zusätzlich gibt
es viele Informationen zum täglichen Umgang
mit Ihrer Erkrankung.
Wichtig:
Herzgesunder Sport hat nichts mit Leistungssport zu tun. Fragen Sie Ihren
Arzt, welche Art von körperlicher Aktivität für Sie geeignet ist.
Mobil rund um die Uhr
Aktiv durch den Alltag zu gehen ist ein weiterer Schlüssel zum Normalgewicht. Bei ganz
alltäglichen Dingen wie beim Einkaufen, beim
Zähneputzen oder sogar beim Fernsehen ist
Bewegung möglich. Auch ohne Sportprogramm steigern Sie Ihre Fitness ganz nebenbei. Noch mehr Beispiele finden Sie auf dem
Poster „Mobil rund um die Uhr.“ im DIN A3Format, das Sie über Ihr DAK-Servicezentrum
bestellen können.
Herzsport kann nur von einem Sportverein
durchgeführt werden, der einen Übungsleiter
beziehungsweise Therapeuten mit der entsprechenden Fachausbildung vorweisen kann
sowie eine Zulassung von den Krankenkassen
erhalten hat. Informationen über RehasportAngebote in Ihrer Nähe erhalten Sie bei Ihrem
Arzt, Ihrem DAK-Servicezentrum, bei der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
unter http://www.dgpr.de/patienten.html
oder auf der Internetseite des Deutschen Behindertensportverbandes: www.dbs-npc.de
27