Niedriger Blutdruck (Hypotnie, orthostatische Blutdruckdysregulation)
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Niedriger Blutdruck (Hypotnie, orthostatische Blutdruckdysregulation)
Hypotonie.doc, Version: 02.04.00 15:55 Patienteninformation Dr. M. Ledochowski Facharzt f. Innere Medizin Innsbruck Tel.: 0512 561350 Seite - 1 - Niedriger Blutdruck (Hypotnie, orthostatische Blutdruckdysregulation) Ursachen für niedrigen Blutdruck sind Streß, Trainingsmangel und niedrige Muskelmasse. Niedriger Blutdruck ist zwar nicht gefährlich, kann aber im täglichen Leben zu erheblichen Beschwerden - vor allem Schwindel beim Aufstehen - führen. Müdigkeit, Antriebsschwäche, Mundtrockenheit und andere, dem niedrigen Blutdruck zugeschriebenen Symptome sind meistens nicht durch den niedrigen Blutdruck bedingt, sondern deuten auf andere Erkrankungen hin, die weiter abgeklärt werden sollten. Was Sie selber gegen niedrigen Blutdruck tun können: • Eignen Sie sich einen ruhigen Lebensstil an. Das Erlernen von Autogenem Training oder Entspannungsübungen nach Jakobsen kann dabei hilfreich sein. • Ausdauersport: Ausdauertraining ist das wichtigste „Heilmittel“ gegen niedrigen Blutdruck. Geeignete Sportarten sind Laufen, Radfahren, Schwimmen, Schilanglaufen, schnelles Berggehen. Um einen therapeutischen Effekt zu erzielen, müssen Sie jeden zweiten Tag durch mindestens 20 Minuten Sport betreiben. Beginnen Sie mit 6 Minuten täglich und steigern Sie das Training allmählich, bis Sie 20 - 30 min tgl. Trainingszeit erreichen. Bei Auftreten von Beschwerden ist die körperliche Belastung abzubrechen und der Arzt neuerlich zu konsultieren. • Isometrisches Muskeltraining, wie es beim Bodybuilding angewandt wird, führt zu einem Anstieg des Blutdruckes. Sie können dies in einem Fitness-Center erlernen. Nehmen Sie aber unter keinen Umständen die häufig bei Bodybuildern verwendeten Anabolika, da diese zu schweren Leberschäden und anderen Gesundheitsschäden führen können. Stärken Sie vor allem Ihre Beinmuskulatur durch isometrische Übungen. Bleiben Sie dazu 10 Sekunden auf den Zehenspitzen und anschließend, nach einer kurzen Pause, 10 Sekunden auf den Fersen stehen. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals täglich und steigern Sie die Dauer auf 20 Sekunden. Dadurch wird der Rückfluß des Blutes zum Herzen gefördert und der Blutdruck steigt. • Kneippkuren: Duschen Sie (mehrmals) täglich die Unterschenkel kalt. Beginnen Sie an den Fußspitzen und führen Sie die Dusche schließlich in Richtung Oberschenkel. Das Blut wird dadurch aus den Venen herausgepreßt und der Blutdruck erhöht. • Ernährung: Beim Essen müssen Sie mit dem Salz nicht sparsam umgehen. Koffeinhaltige Getränke können ebenfalls leicht blutdrucksteigernd wirken. • Kaltes Wasser trinken hebt den Blutdruck durch Ausschüttung des Hormons Noradrenalin 1 und kann den Blutdruck um bis zu 30 mm Hg steigern . Sollte Ihnen dabei Übel werden so müssen Sie dies ihrem Arzt unbedingt mitteilen, da dies ein Symptom für eine Blutdruckregulationsstörung sein kann (Karotissinus-Syndrom). Falls alle oben angeführten Maßnahmen nicht helfen, beantworten Sie bitte folgende Fragen und bringen Sie dieses Informationsblatt wieder zur nächsten Untersuchung mit. Haben Sie in letzter Zeit Gewicht abgenommen Müssen Sie in der Nacht aufstehen um Wasser zu lassen und haben Sie vor allem morgens einen niedrigen Blutdruck? Steigt der Puls vor allem nach dem Essen an ? (Messen Sie bitte Ihren Puls vor und nach dem Essen und fringen Sie ein Protokoll mit) Sind gleichzeitig mit dem niedrigen Blutdruck Antriebschwäche, Schlafstörungen oder Depressionen aufgetreten ? Wurde bei Ihnen seit der Blutdruck niedrig ist eine Blutarmut oder ein Eisenmangel festgestellt ? Frauen sollten einen Zykluskalender führen. Ist der niedrige Blutdruck in der 2. Zyklushälfte stärker ausgeprägt ? Hypotonie.doc, Version: 02.04.00 15:55 Patienteninformation Dr. M. Ledochowski Facharzt f. Innere Medizin Innsbruck Tel.: 0512 561350 1 Circulation 2000;101:504 Seite - 2 -