51 - Schule Marienau

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51 - Schule Marienau
Marienauer
N a c h r i c h t e n
Nr. 51
Informationen aus dem Schul- und Internatsleben
Juli 2011
Bye-bye, Marienau!
> > von Margaretha Schnarhelt
D
rei, die gehen: Nikolaus Krawehl, Karlheinz und Gerda
Schach. Kaum ein Marienauer Schüler, der nicht in ihrem Unterricht gesessen hat, in ihrer AG war oder einfach
bei Gerda Schach in der Bibliothek ein Buch ausgeliehen hat,
Marienauer Urgesteine, im besten Sinne des Wortes: 35 bzw.
31 Jahre waren Kalle und Gerda Schach hier im Dienst. Kalle
Zum Abschied rote Rosen für Gerda und Kalle Schach vom Kollegium
unterrichtete Biologie, das Seminarfach, sogar Musik, leitete
die Naturschutz-AG, gründete die Marienauer Wanderfalken,
schuf das Ökotopia, den Waldlehrpfad, spielte im Marienauer
Kabarett ein Jahrzehnt lang eine Hauptrolle, betreute zusammen mit seiner Frau ebenso lange zwei Gänge im Tob-Haus.
Gerda war auch sonst immer an seiner Seite: bei den Pfadfindern, auf den Wochenendfahrten, auf den Pfadi-Lagern und –
Wanderungen; darüber hinaus unterrichtete sie LRS, betreute
das Tagesheim, leitete AG´s und half in der Bibliothek. „Mir
wurde oft vorgehalten, ich könne doch nicht ganz ‚dicht’ sein“,
sagt Kalle in seiner Abschiedsrede beim netten Kaffeetrinken
mit den Kolleginnen und Kollegen. Nur wenige von ihnen kennen ihn noch aus dieser Zeit und die Verhältnisse von früher.
„Unterricht, Gang, Arbeitsgemeinschaften und dann auch
noch in den Ferien mit den Pfadfindern unterwegs – das kann
doch nicht normal sein! Diese lieben und netten Kollegen haben nie verstanden, dass es genau das war, was mir Freude
und Spaß bereitete: diese Erlebnisse und Erfahrungen waren
die schönsten meines beruflichen Lebens.“ Gerda pflichtet
ihm bei. „Die Schüler, das sind doch unsere Kinder!“ Und dann
war da das wunderschöne Gelände. Kalle erinnert sich an
sein Vorstellungsgespräch (übrigens in Badehose, weil es so
heiß war) „Wir sind hergeradelt, ich hab den Teich gesehen,
die Neetze und die angrenzenden Wiesen, und ich hab den
Vertrag, den der damalige Direktor, Dr. Fischer, mir unter die
Nase hielt, sofort unterschrieben ohne überhaupt den Gang
gesehen zu haben, wo ich arbeiten und wohnen sollte. Ich
wusste, hier kann ich mich entfalten!“ Sein Blick richtet sich
trotz aller Wehmut auch jetzt nach vorne. Die Berge rufen!
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Ganz demonstrativ sind Gerda und Kalle an diesem Tag beide
im Trachtenlook erschienen. Wandern wollen sie, irgendwo in
den entlegendsten Gebieten Europas, jenseits aller Zivilisation, und dabei seltene Vögel beobachten und wilde Orchideen
entdecken, kartographieren und kontrollieren.
Nicht ganz so lange wie das Ehepaar Schach, genauer gesagt
10 Jahre, war Kunstlehrer Niko Krawehl in Marienau. Er kam
damals aus der Schule Schloss Neubeuern in Bayern, wo er
Lehrkraft und Erzieher war, und ließ sich in Alt-Garge nieder,
direkt am Deich. Dort zog er mit seiner Frau in ein wunderschönes altes Fachwerkhaus- eine ehemalige Schule. Hirschgeweihe, Wildschweinköpfe und andere Trophäen verweisen
auf seine zweite große Leidenschaft: die Jagd, nicht nur in
hiesigen Gefilden, sondern vor allem in Afrika. Mit dem Jeep
durch Namibia auf Großwildjagd. Davon erzählte er manchmal
im Lehrerzimmer, nach dem Mittagessen, wenn er den Kaffee gekocht hatte, und alle hörten gebannt zu. Einen Ruhepol
nannte ihn Leiterin, Frau Elz, der niemals Aufhebens um seine
Person gemacht hat, sondern immer die Sache in den Vordergrund stellte: den Kunstunterricht, die Werk-AG´s, bei denen so erstaunliche Sachen entstanden wie Beton-Köpfe oder
Herkules-Figuren aus Holz, den Deichbau. Als die große Flut
2002 die Elbe über die Ufer treten ließ, half er ganz selbstverständlich seinen Nachbarn beim Säckeschleppen, um den
Für zehn Jahre Marienau gibt’s die silberne Nadel für Niko Krawehl
Deich zu schützen. Seit längerem schon bieten er und seine
Frau Barbara als Pflegeeltern Kindern in Not Unterkunft und
Schutz. Das soll auch weiterhin so bleiben. Und dann ist da natürlich die Kunst, das Malen, die Graphik, und auch das bleibt.
Lediglich den Status wechselte Barbara Kersken, die seit 25
Jahren in Marienau beschäftigt ist und seit Ende 1987 das
Marienauer Archiv leitet; Frau Kersken würde im September
eigentlich in den Ruhestand gehen, doch sie bleibt bei uns und
will auch weiterhin, mit verminderter Stundenzahl allerdings,
für Marienau arbeiten. Denn wer wüsste mehr über die Geschichte Marienaus und die Generationen von Marienauern …
1
Marienauer Nachrichten
Inhalt
Seite
Bye-bye, Marienau!
1
Ein letztes Ma(h)l: Die Marienauer Wanderfalken 2
Pädagogische Freizeit
Theater-Workshop in Marienau
Premiere: Der Fächer ist kaputt gegangen
Japanischer Konsul in Marienau
Obligo „Lass mich die Nacht überleben“
3
3
4
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Unesco-Arbeit
Marienauer radeln für die UN-Millenniumsziele
5
Sport in Marienau
Bundesjugendspiele Neues aus der Golf-AG
Schulmannschaft der Mittelstufenfußballer siegt
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7
Aus dem Unterricht
Erörterung zum Thema „Wander- oder Radfahrtag“ Aus dem Englischunterricht
Leseförderung durch Vorlesen 7
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8
Marienau in Bewegung!
AMT 1./2. Juni 2011 9
höchsten Bergen der Julischen und Österreichischen Alpen,
badeten in eiskalten Flüssen im Aos-Tal und in der Soca, wanderten entlang skandinavischer Wildpfade viele 100 km weit,
durch Sümpfe, Moore, auf Fjäll, durchforschten unbekannte
Höhlen, erkletterten manche Felstürme, stiegen in Kaskaden
Korsikas auf und begegneten überall unglaublich netten, aufgeschlossenen, hilfsbereiten und herzlichen Menschen.“ Dazu
kamen Bundeslager, ein Worldjambouree in Australien, Landespfingstlager, über 500 Ausbildungsseminare in Tanzen,
Singen, Geschichten erzählen, in Erster Hilfe oder Kochen,
Werkseminare für Messerbau, Linolschnitte, Emaillieren, Leder- und Holzarbeiten, viele Nachtaktionen, über 20 Harzwanderungen, Spendenaktionen und die Beteiligung an Öko-
Verkündung der Abiturnoten10
Abiturfotos11
Alles hört auf Kalles und Ma’s Kommando…
Waldbrand eilt der Infoveranstaltung voraus
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messen und Ausstellungen, verbunden mit Umweltpreisen,
Termine12
Auftritte beim NDR und im Fernsehen und, und, und. PfadJubiläen12
finden ist eine Schule fürs Leben. Auf jeden Fall fehlte es nie
Impressum12
an spannenden Abenteuern. „Das Größte war für mich eine
Nacht in der Jetten-Höhle im Harz“, erinnert sich Marcel, der
zu den Gründungsmitgliedern der Marienauer Wanderfalken
Ein letztes Ma(h)l: Die Marienauer gehört. „Wir waren damals 11 oder 12 Jahre alt, zu zweit, ohne
Führer, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet stiegen wir in
Wanderfalken verabschieden sich die Höhle hinab. Klar haben wir Angst gehabt. Aber wir haben
es ganz alleine geschafft. Wir haben die Nacht in der Höhle
> > von Margaretha Schnarhelt
geschlafen und den kilometerlangen Weg zum Ausgang allein
on weither sind einige an diesem Abend angereist: aus zurückgefunden.“
Mexiko, Hongkong, Budapest, Wien, Barcelona, aus der Kalle ist stolz: Über 200 Marienauer seien im Laufe der JahSchweiz, andere wohnen ganz in der Nähe, in Dahlenburg, re Wanderfalken geworden. Die meisten Schulsprecher, die
Ebstorf, Marienau. Sie alle wollen noch einmal mit Kalle zu- die Schule hatte, seien Pfadis gewesen und ihnen auch heusammen essen, feiern, die Pfadi-Lieder singen, Erinnerungen te noch verbunden. Und nicht zu vergessen MA, Kalles Frau,
austauschen, die Dias sehen von den vielen gemeinsamen die eigentlich Gerda heißt, aber für die Pfadis eben die MA ist.
Fahrten. 29 Jahre ist es her, seit Kalle die Marienauer Wan- Auch sie war von Anfang mit von der Partie, auf allen Fahrten
derfalken gründete, eine unendlich lange Zeit. Es sollte von und an den Wochenenden sorgte sie für das leibliche Wohl,
Anfang an mehr sein als eine AG, und das war es auch. Die nähte die Röcke für die Mädels vom Singekreis und leitete
Pfadis trafen sich nicht nur an den Mittwochnachmittagen, viele Ausbildungen zusammen mit Kalle. Auch jetzt steht sie
sondern auch an den langen Wochenenden, über Pfingsten auf der Pfadi-Wiese hinter einem Biergartentisch und verteilt
und in den Sommerferien ging´s auf große Fahrt. „Wir waren Essen. „Eigentlich ist alles so wie immer“, sagt Nicky aus Dahin den tiefsten Schluchten Europas“, erzählt Kalle, „auf den lenburg, auch sie seit 29 Jahren dabei. „Jetzt gleich nach dem
Essen ist wie immer Jurtenabend. Da kommt schon ein Tränchen hoch, dass es die Wanderfalken ab heute nicht mehr gibt.
Wir sind ja eigentlich eine große Familie, und das soll auch
künftig so sein. Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder, wir werden uns nicht aus den Augen verlieren.“ Wenigstens einmal
im Jahr wollen sie weiterhin ihre Koten und die große Jurte
auf der Pfadi-Wiese in Marienau oder anderswo aufschlagen.
Und ganz bestimmt werden Kalle und MA von Zeit zu Zeit dabei sein. Das ist versprochen! Und natürlich auch Jan Mylius,
genannt Hasi, der Kalle und MA zehn Jahre unterstützt hat.
„Vielen Dank für die schönsten Stunden und die tollsten Erlebnisse meines Marienauer Lebens!“ ruft Kalle zum Schluss in
die fröhliche Pfadi-Runde.
Noch einmal die Gemeinschaft erleben auf der Pfadiwiese
V
2
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Marienauer Nachrichten
Pädagogische Freizeit
Theater-Workshop in Marienau
> > von Julia Preuße (Kl. 9a)
S
ie begrüßte uns mit „Hallo
Sweethearts“. Melek Erenay,
eine herzliche, lebendige Frau, voller Esprit, ist Schauspielerin in
Hamburg und besuchte uns, den
Wahlpflichtkurs Theater der 9. Klasse, am 6. und 7. Mai. Wir proben
schon seit August letzten Jahres
das Theaterstück „Der Fächer“ von
Carlo Goldoni, für die Premiere am
10. Juni. Schon die Aufwärmung
und Begrüßung mit Melek fing gut
an. In einem Spiel haben wir unsere
Reaktionsfähigkeit geübt, was uns
allen viel Spaß gemacht hat. Danach
haben wir ihr den 1. Akt vorgespielt,
Vivian Duee (Kl. 9b) lernt, dass Schauspielerei harte Arbeit
ist
auf diese Art und Weise bekam sie einen
Eindruck von uns und dem Stück. So
konnte sie uns gleich ein paar Tipps geben, die wir sofort versuchten umzusetzen. Sie achtete auf Mimik und Gestik,
schließlich geht es darum die Personen,
die wir spielen, auch authentisch zu verkörpern. Wir haben uns dann in kleinere
Gruppen aufgeteilt, damit sie noch gezielter mit uns arbeiten konnte. Die anderen übten in der Zeit mit Frau Bruhn
oder alleine, draußen in der Sonne. Die
Arbeit mit Melek hat uns alle einen großen Schritt nach vorne gebracht und wir
sind sehr dankbar, dass sie uns geholfen
hat.
Der Fächer ist kaputt gegangen
Premiere am 10. Juni 2011
> > von Rana Raslan-Alaoui
D
er Fächer, ein modisches Accessoire, Statussymbol und
Hilfsmittel der Koketterie, kurzum ein nützliches Mittel
und ein Symbol für Weiblichkeit. Ein solcher Fächer spielt in
der gleichnamigen Komödie von Carlo Goldoni die zentrale
Rolle. Der italienische Komödiendichter Goldini inszenierte
1764 dieses komödiantische Feuerwerk, welches auch als Sozialsatire betrachtet werden kann, da es Spannungen sichtbar
macht: in den Sympathien, die den einfachen Leuten gelten,
und der Antipathie gegen den Adel.
Die Schüler des Wahlpflichtfachs Theater der Klassen 9 haben
seit August 2010 unter der Leitung von Renate Bruhn dieses
Stück einstudiert, das in einem italienischen Dorf, auf der Piazza, in der Mitte des 18. Jahrhunderts spielt. Hintergrund dieses Stückes ist ein zerbrochener Fächer. Candida (Selina Zahir), die Nichte der aristokratischen Signora Geltruda (Isabelle
Meyn) steht auf dem Balkon, dabei fällt ihr Fächer Evaristo
(Jakob Daul), ihrem Verehrer und Favoriten, in die Hände und
zerbricht. Zeitgleich hält Baron del Cedro (Katharina Hinrichs)
um ihre Hand bei Graf von Roccamonte (Lara Borchert) an,
der ihr Protektion gewährt. Evaristo besorgt bei der Händlerin
Susanna (Vivian Duee) einen neuen Fächer und möchte ihn
Candida über seine Schwester, das Bauernmädchen Giannina
(Tessa Behrens), diskret zukommen lassen. Dazu sollte man
wissen: Im 18. Jahrhundert wurde ein Geschenk nicht direkt,
sondern über Umwege weitergereicht. Doch so einfach ließ
sich das nicht umsetzen: Evaristo hat mit dem Wirt Coronato (Antonia Bannehr), dem Kellner Limoncino (Birte Casper)
an seiner Seite, und dem Schuhmacher Crespino (Yasmina
Alaoui) zwei (fast drei) starke Konkurrenten an seiner Seite,
die in den Besitz des Fächers gelangen.
Fortan gibt es niemanden in diesem Stück, der nicht mit dem
Fächer beschäftigt wäre. Er wandert von einer Hand in die andere und stiftet auf seinem Irrweg nichts als Verwirrung, Neid
und Eifersucht. Ein Wanderer (Julia Preuße), der auf dem Lande, fern der Großstadthektik, ein paar Tage Urlaub machen
möchte, kehrt in der Osteria bei Coronato ein und erfährt von
dem amüsanten Lustspiel. Dabei wird deutlich: Der Fächer ist
unumstrittener ‚Protagonist’ in Goldonis Werk.
Eine Haube für Geltruda
Giannina und Crespino geben ihre Hochzeit bekannt und
sorgen damit für Unruhe
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Julia, lauscht den
Der Wanderer, alias
Worten Limoncinos
3
Marienauer Nachrichten
Japanischer Konsul in Marienau
17. Mai 2011
> > von Margaretha Schnarhelt
E
rdbeben, Tsunami und dann auch noch Fokushima: Die Ka- allen während seines Vortrags unter den Nägeln brennt, ist
tastrophen in Japan erschüttern die Menschen seit Mona- natürlich die zur Lage in Fokushima. Seine Einschätzung: Die
ten und haben die Diskussion um die Atompolitik in Europa er- Deutschen würden das Reaktorunglück viel zu hoch hängen,
neut entfacht. In den deutschen Großstädten sind die Bürger hier sei eine wahre Hysterie ausgebrochen, man habe Fokuauf die Straße gegangen um gegen Atomkraft zu demonstrie- shima mit Tschernobyl gleichgesetzt. Das sei keineswegs der
ren - mit Erfolg. Benefizveranstaltungen und Spendenaktionen Fall. In Tschernobyl sei der Grad der Verstrahlung um ein Vielbringen das tiefe faches höher gewesen. Stattdessen habe man die ErdbebenMitgefühl
mit katastrophe und den Tsunami viel zu wenig beachtet. Yakabe
den Betroffenen zeigt Bilder vom Ausmaß der Zerstörung, die die Flutwelle anzum Ausdruck. gerichtet hat, die sich zehn Kilometer weit ins Landesinnere
Auch in Marie- ergoss. Zigtausende Menschen hätten ihre Unterkunft verlonau beschäftigt ren, viele ihr Leben. Die Regierung würde aber alles tun, um
das Thema Leh- den Menschen so schnell wie möglich zu helfen. Schlimm sei
rer und Schüler. für das Land auch die Angst, die hier im Westen geschürt werWie können wir de, dass Lebensmittel und Importgüter aus Japan verstrahlt
reagieren? Was sein könnten. Das würde den japanischen Bauern, dem Image,
wissen wir über- vor allem aber der Wirtschaft des Landes schaden. Warum
Leiterin Heike Elz heißt Konsul Yakabe willkommen
haupt über das die Menschen angesichts der Katastrophe so ruhig geblieben
Land? Wie ist es möglich, dass die Menschen dort das Unglück seien? Sie hätten gelernt, mit Katastrophen umzugehen. Erdmit scheinbarer Gelassenheit über sich ergehen lassen? Liegt beben habe es in Japan schon immer gegeben, darauf sei man
es an ihrer Kultur, an ihrer Weltanschauung, ihrem
Glauben? Fragen über Fragen, auf die am besten ein
Japaner selbst eine Antwort geben kann. Über die
Deutsch-Japanische Gesellschaft in Lüneburg haben
wir den Kontakt zum japanischen Konsulat in Hamburg hergestellt und den Konsul, Hiroyuki Yakabe,
zuständig für Kulturangelegenheiten und Öffentlichkeitsarbeit, eingeladen. Konsul Yakabe, 48 Jahre
alt, ist seit 10 Jahren Diplomat in Hamburg. Er hat
seinen Laptop mitgebracht und hält einen Vortrag
mit Power-Point-Präsentation über die Geographie
des Landes, über Religionen, Sprache, Essgewohnheiten, Mentalität. Wir lernen, dass Reis das wichtigste Nahrungsmittel der Japaner ist, daher auch Konsul Yakabe stellt sich den Fragen der Schüler
die Vorliebe für Sushis, dass die Wohnungen mit
Taitamis ausgelegt sind und man sie ohne Straßenschuhe vorbereitet. Die japanischen Atomkraftwerke entsprächen im
betritt, dass die Japaner im Schneidersitz auf dem Boden an übrigen den höchsten Sicherheitsanforderungen. Nur mit dieeinem niedrigen Tisch essen, dass kein Japaner auf der Stra- ser Stärke des Erdbebens in Verbindung mit einem Tsunami,
ße isst und man besonderen Wert auf Pünktlichkeit legt. Wer damit habe niemand rechnen können. Die Menschen in Japan
eine japanische Zeitung lesen will, muss etwa 1900 Schrift- seien dankbar für jede Hilfe aus Deutschland.
zeichen beherrschen, Männer und Frauen sprechen anders. Die Marienauer wollen beim Sommerfest Aktionen zugunsten
Religion des Landes sei neben dem Buddhismus, der mehr für einer in Japan zerstörten UNESCO-Projektschule starten. Bei
die Trauer, der Shintuismus, der für die Freude zuständig sei. einem abschließenden Rundgang über das Schulgelände zeigt
Die bekannteste Automarke sei Toyota. Eine Frage, die uns der Konsul sich begeistert und verabschiedet sich.
Obligo 4. Mai 2011 „Lass mich die Nacht überleben“
Jörg Böckem, Journalist und ehemaliger Junkie, liest aus seiner Autobiografie
> > von Yasmina Alaoui (Kl. 9a)
„S
ucht kommt von Suchen“. Jörg Böckem, ehemaliger
Drogenabhängiger, veröffentlichte vor sieben Jahren
sein Buch „Lass mich die Nacht überleben“. Er ist Journalist
und Autor und schreibt für das Magazin „Der Spiegel“ und
für „Die Zeit“. Er war zu Besuch in Marienau und las uns aus
seinem Buch vor. Ein recht kleiner, unauffälliger, freundlich
wirkender Mann saß auf der Bühne im Festsaal. „Wie, das soll
mal ein Drogenabhängiger gewesen sein?“, deuteten die fra-
4
genden Gesichter aller Zuschauer. Er begann zu lesen. Schon
nach den ersten Sätzen waren alle wie gefesselt. Er zog uns
mit seiner wahren Geschichte in den Bann. Täglich habe er
500 DM für Heroin und Koks ausgegeben, das er sich morgens
vor den Konferenzen und in der Mittagspause im Büro spritzte. Niemand durfte merken, dass er während der Arbeit auf
Droge war. Insgesamt habe er mehr als eine halbe Million DM
für den Stoff ausgegeben, heute noch habe er 50.000 Euro
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Marienauer Nachrichten
Schulden und ruinierte sich letztendlich alles - was er zuerst
nie wahrgenommen hatte. Im Rausch fühlte er sich, als würde
die Droge die Schwerkraft aufheben. Der Körper wirkte völlig
schwerelos. „Das Heroin umschloss mich wie die Fruchtblase
den Fötus. Die Spritze war meine Nabelschnur - so ungefähr
stellte ich mir das Paradies vor“. Nur der erste Sex habe ihn
so berauscht wie der erste Joint. Dieses Gefühl wollte er für
alle Zeiten festhalten. „Das Gestern und Heute warfen keinen
Schatten mehr auf das Hier und Jetzt.“
Der Autor Jörg Böckem
Doch wie kam es eigentlich dazu, dass er Drogen nahm? „Ich
war damals 15 und von meinen Eltern und ihrer spießigen Lebensweise total genervt. Mein großes Vorbild, Iggy Pop, ein
amerikanischer Sänger, war Junkie. Außerdem hatten mir
meine Freunde von ihren Erfahrungen erzählt und mich neugierig gemacht auf die Königsdroge Heroin.“ Heroin, das Wort
für Sehnsucht nach Abwechslung, Abenteuer und Grenzüberschreitung. „Man kann niemandem die Schuld geben, es liegt
nicht an bestimmten Leuten oder an Problemen. Sucht entsteht durch eine unglückliche Verkettung von Umständen und
Defiziten in der Persönlichkeit.“ Wie gefährlich Drogen eigentlich sind, sei ihm zum ersten Mal aufgefallen, als er mit 19, drei
Tage vor der mündlichen Abiprüfung, in Amsterdam im Gefängnis aufgewacht sei. Sein Vater holte ihn ab. Er könne sich
nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so gefreut habe,
seinen Vater zu sehen. „Hast du jemals daran gedacht, dass
du dir dein Leben ruinierst?“, fragte sein Vater. Es verging viel
Zeit, bis er diese Frage mit ja beantworten konnte. Zeit, in der
die Drogen seine Welt bestimmten und ihm keinen Raum für
eigene Entscheidungen ließen. „Ohne Drogen wurde damals
alles zum Feind: Die Zeit, Freunde, Familie.“ Jörg Böckem hatte eindeutig der bürgerlichen Gesellschaft den Krieg erklärt.
Nach drei Entzugstherapien war er fünf Jahre lang clean.
Kurz vor seinem 30. Geburtstag kam der Rückfall. Er konnte
sich nicht damit abfinden, erwachsen zu sein. Drogen weckten
immer noch seine Kindheitsträume.
Heute, wo er sich ein neues Leben aufgebaut hat, fühlt er
sich nicht mehr gefährdet. Er hat sogar schon Reportagen
über Junkies gemacht und war dabei, als sie sich spritzten.
Die Zeit, in der er sein Buch schrieb, war wie eine Therapie
für ihn. Einerseits sei die Zeit schrecklich gewesen, da er alles noch einmal habe durchleben müssen. Das ging so weit,
dass er manchmal den PC ausschalten musste, weil er seine
Gefühle noch nicht in den Griff bekam. „Aber im Nachhinein
kann ich sagen, dass durch das Schreiben mein Leben wieder
rund geworden ist.“
Besonders beeindruckt hat mich seine Antwort auf die Frage, ob er es bereue, Drogen genommen zu haben. „Bereuen
tue ich gar nichts. Reue ist sinnlos und bringt nichts, da man
alles Geschehene eh nicht mehr ungeschehen machen kann.
Die Drogenzeit ist ein Teil meines Lebens, ich musste einfach
gegen die Mauer laufen, um wieder auf den richtigen Weg zu
kommen. Man sollte auch die Teile seines Lebens, die nicht
so schön sind, positiv sehen. Das gehört zur Persönlichkeitsentwicklung.“ Offensichtlich hat Jörg Böckem mehr Glück als
Verstand gehabt. Dieser Tatsache und seiner verspäteten Einsicht verdankt er sein Leben.
Jörg Böckem hat einen ganz anderen, vor allem sehr ehrlichen und für Schulen untypischen Vortrag über Drogen gehalten. Sein Buch ist zwar nicht Drogen verherrlichend, aber
auch nicht abschreckend. Jörg Böckem nimmt in seiner Schilderung eine neutrale Haltung ein.
„Er hat nie mit erhobenem Zeigefinger gesprochen“, meinte Frau Elz im Anschluss an die Lesung. Als Herr Karrasch
ihr vorgeschlagen habe, ihn einzuladen, sei sie sich zunächst
sehr unsicher gewesen. Aber genau diese untypische, ehrliche, ruhige Art über so etwas zu erzählen, hat uns alle beeindruckt und vor allem auch zum Nachdenken angeregt. Ein
Obligo, das man nicht so schnell vergessen wird.
UNESCO-Arbeit
Auch Marienauer radeln für die UN-Millenniumsziele unser Teilstück geht von Marienau nach Bad Bodenteich
> > Gert Erber, UNESCO-Beauftragter
„Hallo, Mama! Wir sind gerade 50 km mit dem Fahrrad nach
Bad Bodenteich geradelt!“ - meldet sich Nelli nachmittags
gegen 15 Uhr bei ihrer Mutter in Berlin. – „Wieso Radfahren,
Nelli? Hattest du schon wieder zu viele Raucherpunkte?“
„Nein, Mama. Wir waren freiwillig für die UNESCO-Ziele unterwegs.“
Aus den Klassen 8 bis 11 haben sich an diesem Freitag, den 20.
Mai 2011, vierzehn Leute gefunden, die bei Wind und Wetter
radeln wollen, um „den Staffelstab“ an unsere Wolfsburger
Partnerschule zu übergeben. Wir treffen uns also morgens
um 8.45 Uhr am Teich vor der Teestube, um zu frühstücken
und die Ausrüstung zu checken. Ein paar Fahrräder brauchen
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Trotz Regen: Tapfere Marienauer auf dem Weg nach Bad Bodenteich
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Marienauer Nachrichten
noch Luft, ein paar Sättel müssen angepasst werden und vielen fehlt natürlich noch eine Regenjacke. Der zunehmende
Regen treibt uns in die Teestube, wo wir mit guten Wünschen
von Frau Elz (unserer Schulleiterin) verabschiedet werden.
Gut gelaunt und mit geliehenen Regenjacken von Frau Schmidt geht es los in Richtung Bevensen. Nach einer knappen
Stunde verabschiedet sich der Regen zum Glück und wir treffen uns bei Sonnenschein mit Leon und Pablo (ca. 9.30 Uhr).
Der Radweg am Elbeseitenkanal führt uns in den kommenden Stunden an Uelzen vorbei bis nach Bad Bodenteich. Ein
platter Reifen von Anna und eine längere Erholungspause an
der Schleuse verzögern unser Fortkommen etwas, aber die
Stimmung bleibt positiv, da alle Mitradelnden ohne Probleme
durchhalten. Gegen 13.30 Uhr kommen wir ganz entspannt im
kleinen Kurort an, wo wir schon von Herrn Schütte (Gymnasium Wolfsburg), Dieterclaus Sieh, Inés Mercado und Tobias
Karrasch erwartet werden. Die beiden Fahrräder und Millenniums-Infos werden ordnungsgemäß übergeben und wir machen uns wieder auf den Heimweg nach Marienau. - Wir alle
Eine kleine Pause am Wegesrand
freuen uns, einen kleinen Beitrag zur Millenniumsstaffel auf
dem Weg durch Niedersachsen geleistet zu haben.
Sport in Marienau
Bundesjugendspiele 21. Juni 2011
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Marienauer Nachrichten
Neues aus der Golf-AG
> > von Josef Rehner
J
osef Rehner hat am 11. Juni (im Vierer) mit seinem Partner
E. Schumacher das Audi-Golfturnier gewonnen. Jetzt darf
er sich in Frankfurt beim Deutschlandfinale mit den besten
100 Golf Amateuren messen. Die fünf Besten aus diesem Turnier dürfen dann zum Weltfinale nach China reisen ... Bis dahin
jedoch müssen sie noch viel üben!!
Wir drücken ihm ganz fest die Daumen .
M
ichel Harnisch (Abiturient) und Josef Rehner belegten
gemeinsam den zweiten Platz von 87 Spielern beim HGZGolfturnier am 26. Juni 2011.
Melissa Blankenburg (11. Jg.) hat sich mit 38 Punkten unterspielt und ihr Handicap verbessert.
So sehen Sieger aus: J. Rehner und E. Schumacher (2.+3. v. links)
4:3 - Schulmannschaft der Mittelstufenfußballer siegt
30. Mai 2011
> > von Markus Panning
„H
ummel, Hummel!“ „Mors, Mors!“ Mit dieser hamburgischen Grußformel wurde den Marienauer Mittelstufenfußballern der Anfang und das Ende des Freundschaftsspiels gegen die U 15 des MTV Treubund Lüneburg markiert.
Dazwischen sahen die Zuschauer ein spannendes und offensiv geführtes Spiel zweier gleich starker Mannschaften. Die
Lüneburger sind Spitzenreiter der Bezirksliga und ein eingespieltes Team. Die Marienauer Mannschaft ließ sich davon
nicht beeindrucken und spielte ein taktisch beeindruckendes
Spiel. In der Defensive wurden kaum Chancen zugelassen und
in der Offensive immer wieder die Überlegenheit in der Sprintschnelligkeit genutzt. Schön heraus gespielte Tore führten
zur verdienten 4:1 Halbzeitführung. In der zweiten Halbzeit
ließen langsam die Kräfte nach, die Chancen wurden nicht
mehr so konsequent genutzt und der MTV Lüneburg kam bis
auf ein Tor heran. Mit großem Kampfgeist und einer erneuten
Energieanstrengung wurde der letzten Endes verdiente Sieg
sichergestellt. „Hummel, Hummel!“ „Mors, Mors!“
Die Fußball-Jungs unterwegs zum Sieg
Aus dem Unterricht
Erörterung zu dem Thema : „Sollten wir einen Wander- oder Radfahrtag pro Schulhalbjahr in Marienau verpflichtend machen?“
> > von Tessa Behrens, (Kl. 9b)
M
arienau ist eine Schule, die im Herzen der Natur liegt.
Das Schulgelände ist umgeben von Wald und Wiesen und
mitten im Herzen liegt ein idyllischer See, der dank Stegen
und einer Terrasse zum Verweilen einlädt, vor allem im Sommer. Marienau ist also zentraler Punkt der Fauna und Flora
rund um Dahlenburg, wir leben sozusagen „live“ im BiologieUnterricht. Theoretisch überlegt die Schulleitung einen Wander- oder Radfahrtag für Schüler und Lehrer einzuführen,
doch wie sieht das Ganze praktisch aus?
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Wenn man einen Marienauer fragt, was er oder sie in seiner
bzw. ihrer Freizeit macht, außer AG’s, ist zu erwarten, dass
er/sie wie folgt antwortet: „Entweder ich gehe mit Freunden
nach Dahlenburg oder ich sitze vorm PC und spiele Ego-Shooter.“
Der Schulleitung stellt sich nun also die Frage, ob es sinnvoll
wäre, einen solchen Rad-Wandertag einzuführen. Bei einem
gemeinsamen Rad- oder Wandertag würde der Kommunikationsfluss der Schüler ein wenig besser fließen. Die Schüler
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Marienauer Nachrichten
würden sich nicht innerhalb der (zufällig) selbst gebildeten
Gruppen der Klasse unterhalten, sondern auch Kontakte zu
anderen Klassen aufbauen, so kann man beispielsweise viel
besser neue Schüler kennen lernen, denn wer geht schon gerne in der Pause zum Neuen und fragt ihn über seine Herkunft
aus? Zudem würde die soziale Kompetenz gesteigert werden
und sportlich aktiver würden die Marienauer zudem auch sein.
Außerdem lautet das Leitbild der Schule wie folgt: „Wir leben
Schule“. Wenn wir, also die Marienauer Schule leben, warum
nutzen wir dann nicht vier Stunden unseres Schulalltages,
um den Sinn dieses Konzeptes ein wenig mehr zu erfüllen?
Es wäre ja zum Vorteil aller Schüler, denn auf welcher Schule
sonst bekommt man soviel von der Natur mit. Der Marienauer
lebt quasi mitten im Biologie-Unterricht. Doch Biologie ist nun
mal nicht jedermanns Sache. Die Mehrheit der Schülerinnen
und Schüler würden wohl den Gedanken an solch einen Tag
langweilig und überflüssig finden. Zudem würde ja auch Unterrichtszeit versäumt werden, sofern dieser „Tag“ nicht
nachmittags stattfinden würde. Darüber hinaus, wo wollen
365 Schüler ein Fahrrad her bekommen? Und wo sollte man
mit 365 Schülern hinfahren? Ohne Zweifel kann man wohl sagen, dass die Begeisterung des „Marienauers“ bei Gedanken
an einen solchen Tag eher Keller-Niveau besitzt. Auch sollte
man das Lehrerpersonal beachten, denn Lehrer sind auch nur
Menschen und um ehrlich zu sein, wer weiß, ob Lehrer 365
Schüler beim Wandern oder Radfahren begleiten wollen, denn
was das für Stress bedeuten kann, kann man sich wohl denken. In früheren Zeiten gab es so etwas Ähnliches schon einmal, jedoch nur für die Unterstufe. Und dies hat auch ganz
gut geklappt, weil dieser Tag spannend gestaltet war: Durch
die Umgebung von Marienau führte ein vorgegebener Pfad
und alle 800m wartete ein Workshop, der von Biologie-Lehrern vorbereitet wurde und so konnte man für seine Gruppe
Punkte sammeln. Das Gewinner-Team hat dann einen Tag im
Heidepark spendiert bekommen. Ich persönlich habe gegen einen Wander- oder Radfahrtag nichts einzuwenden, weil ich es
nicht schlimm finde, mal einen Ausflug in die Natur zu unternehmen, zudem ist doch auch die Praxis viel besser als langweilige Theorie im Unterricht, so kann man wenigstens mal
„live“ beobachten wie Fotosynthese wirklich funktioniert. Aus
diesen Gründen befürworte ich einen solchen Tag und bin gespannt auf die Gedanken der Schulleitung (vielleicht auch der
Eltern- und Schülerschaft?) zu diesem Thema.
Aus dem Englischunterricht von
Josef Rehner, Kl. 7b,
Auszüge der Klassenarbeit
Leseförderung durch Vorlesen
> > von Rana Raslan-Alaoui
Gespannte Gesichter und aufgeregte Mienen waren morgens
um 7:30 im Forum zu sehen. Alljährlich wiederkehrend fand
der Vorlesewettbewerb am 7. Juni 2011 für die Klassen 5-7
statt. In den letzten Wochen wurden im Deutschunterricht in
vielen Leserunden die Klassensieger ermittelt. Die vier Teilnehmer präsentierten heute jeweils ihre Klasse. Neben dem
Kriterium fließendes und deutliches Lesen, waren Textgestaltung, Lautstärke und Betonung wichtige Merkmale auf die, die
Jury zu achten hatte.
Sieger im Vorlesewettbewerb sind: 1. Tobias Völkel (Kl. 7a), 2.
Dunia Alaoui (Kl. 7b), 3. Leonhard Tiemeyer (Kl. 6) und 4. Jol
Böttcher (Kl.5)
Als Preise winkten attraktive Büchergutscheine. Darüber hinaus konnte sich Tobias Völkel über eine Marienauer Tasse
als Publikumspreis freuen.
Tobias, Dunia, Leonhard und Jol können sich über ihre gute Leistung freuen
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Marienauer Nachrichten
Marienau in Bewegung!
AMT am 1./2. Juni 2011
> > von Rana Raslan-Alaoui
I
n diesem Jahr bekam das Altmarienauerfest einen neuen
Anstrich:
das Zelt wurde am Teich aufgebaut, in der Teestube eine
Sektbar eingerichtet und das Weinbistro, das in den vergangenen Jahren im Zeichensaal lokalisiert war, in die Bibliothek
bzw. auf die Terrasse am Haupthaus verlagert. Ein DJ sorgte
für professionelle musikalische Untermalung. Erstmalig feierten die Abschlussklassen der Jahrgänge 1986 und 2001 ihr
25- bzw. 10jähriges Abiturjubiläum in Marienau am Abend des
01. Juni. Die 10jährigen Abiturienten trafen sich in der Blockhütte, die 25er haben, wie in alten Zeiten, den Bunker zum
zentralen Ort ihrer Feier benannt. Dadurch waren die Jahrgänge etwas mehr unter sich, konnten sich aber jederzeit zur
Feiergesellschaft am Teich begeben. Die Klassenkameraden
von einst kamen an alter Wirkungsstätte zusammen, um sich
ihre frühere Schule anzusehen und deren Entwicklung zu verfolgen.
„Marienau ist in Bewegung!“ So begrüßte Frau Elz am folgenden Tag die Besucher im Forum und erklärte, um welche
Bewegung es sich noch handle: Zum einen haben wir in die-
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sem Jahr einen doppelten Abiturjahrgang. An die 80 Abiturienten werden uns im Sommer verlassen und es gilt, diese Lücke zu schließen. Dafür arbeite das Lehrerkollegium stark an
der Unterrichtsentwicklung, es hält an die Tradition der Landerziehungsheime, Lernen ganzheitlich zu betrachten, fest.
Das Motto lautet hierbei: Lernen mit Kopf, Herz und Hand.
Eine Schule, die nur auf das kognitive Lernen ausgerichtet ist,
reduziert die Fähigkeiten von Kindern auf einen Teilaspekt.
Es sollte selbstverständlich sein, dass neben dem kognitiven
Lernen andere Aspekte ebenso wichtig sind. Das Marienauer
Lehrerkollegium arbeite Projekte aus, die nicht an Personen
gebunden sind, so lege z.B. ein Klassenteam Bausteine bereits in der 5. Klasse und macht deutlich, dass Marienau wie
ein Rückgrat mit einzelnen Rippen wirkt, denn nicht die Wissensvermittlung stehe dabei im Vordergrund, sondern Lernen
durch Erlebnis und Erfahrung. Bühnenarbeit, Methodik, individuelles und kooperatives Lernen sowie Portfolioarbeit sind
alles Lernmethoden, die der Lehrer „als Moderator und nicht
als Dompteur“, so Frau Elz, seinen Schülern vermittelt. Zum
Anderen brauche dieses Leben in der Schule Marienau Raum.
Neue Klassenräume, die flexibel sind und den Standard einer
verantwortungsvollen Schule erfüllen können, bedeuten eine
große Baumaßnahme, die uns in Kürze bevorsteht: Das Schul-
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Marienauer Nachrichten
haus wird eingerissen, der kleine Gang, der seit Generationen
als kultig gilt, muss auch weichen. Er entspricht nicht mehr
dem Standard. Es gelte, den Spagat, den die Gesellschaft an
uns stellt, zu überbrücken. Dabei steht eine Mutimedia-Insel im
Fokus. In diesem Zusammenhang richtet Frau Elz ein großes
Dankeschön an den Trägerverein, der so großes Vertrauen in
die Schule setzt, denn die Kosten werden sich voraussichtlich auf ca. drei Millionen Euro belaufen. Im Anschluss wandten sich die Altmarienauer an die vier Vertreter der neunten
Klassen, die sich für den „Dialog der Generationen, Unterricht
damals und heute“ für Fragen und Antworten zur Verfügung
gestellt haben. Zentrales Thema dabei war Portfolioarbeit, zu
der es eine Themenausstellung im Forum gab und die neben
dem Schulleben auch das Internatsleben zeigte.
Für Ehemalige die Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen
und aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Ein Altschüler, der von 1953-1956 intern in Marienau war,
sprach im Nachhinein großes Lob an die Arbeit der internen
Lehrer aus. Damals habe man sich rücksichtslos zu jeder Tages- und Nachtzeit an seine Gangltern gewandt, heute habe er
erkannt, dass diese Menschen einen 24 Stunden Job leisten,
wofür er große Anerkennung aussprach.
Gleich nach dem Mittagessen hatte der FFM zu der offenen
Mitgliederversammlung eingeladen. Ein Fußballspiel zwischen
ehemaligen und jetzigen Marienauern sowie einem Lehrerteam rundete das schöne Fest am neuen Sportplatz ab - begleitet von der Live-Musik der Jazzband „Neetze-Stompers“
und einem verlockendem Kuchenbuffet.
Die Marienauer konnten sich mit sieben zu vier Toren gegenüber den Ehemaligen in zwei Halbzeiten mit jeweils 20 Minuten Spielzeit souverän durchsetzen und damit zeigen, wie sehr
auch sie in Bewegung sind!
Verkündung der Abiturnoten und Spanferkelessen
10. Juni 2011
> > von Rana Raslan-Alaoui
Es war ein frühlingshafter Tag, als die beiden Abiturjahrgänge des Schuljahres 2011 sich im Forum einfanden. Man spürte förmlich die (An-) Spannung; gegen 16:00 Uhr hatten sich
die Schulleitung, Lehrer und Abiturienten versammelt. Ein
Mix aus Vorfreude, Angst und Unsicherheit stand den Abiturienten im Gesicht geschrieben, auch der eine oder andere
Lehrer schien leicht nervös zu sein. Man mache sich ja auch
Sorgen um seine Schützlinge. Manche Schüler seien seit der
5. Klasse in Marienau, da läge es ja nahe, dass man eine persönliche Ebene aufbaue. Die Gesichtsfarbe der Abiturienten
wechselte je nach Gemüt von hochrot zu blassgelb, ja fast
weiß. Immer mehr Ungeduld und freilich auch Ungewissheit
kamen auf, es war kaum auszuhalten. Ich erinnerte mich an
„damals“, vor 25 Jahren, wie es bei mir war. Endlich waren die
Ergebnisse bekannt und die große Menge war glücklich und
fiel sich gegenseitig um den Hals. Die kleinere Gruppe, deren
Freude sich eher in Grenzen hielt, hat die Möglichkeit bei einer mündlichen Nachprüfung um bessere Noten zu kämpfen.
Das Strahlen von zwei Personen war aber in der Runde nicht
zu übersehen: Hanna Hische und Bastian Hagmaier waren auf
ihren Durchschnitt von 1,5 sichtlich stolz.
Nicht nur Karl-Armin Brohm freut sich, sondern auch seine langjährigen
Lehrer
Stolz wird das ‚Abi-Outfit’ 2011 präsentiert
Es ist soweit: Die Schulleitung gibt bekannt …
Anschließend ging es traditionell zum Spanferkelessen, zu
dem der FFM eingeladen hatte. In und an der Blockhütte begrüßten die beiden Vorsitzenden des FFM, Dr. Schenk und
Herr Lewin, die Abiturienten und erinnerten an ihre Marienauer Zeit und den Wandel. Sie luden ein, ein Teil des Netzwerkes zu werden, welches der FFM bildet. Frau Elz betonte
die gute Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem FFM
und eröffnete mit diesen Worten die Sau!
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… und abends wird gefeiert
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Marienauer Nachrichten
Abitur 2011 - herzlichen Glückwunsch!
Jahrgang 13
1. Reihe: Karen Lüderitz, Ann-Christin von Eberstein, Ann-Alexandra Maisch, Rebekka Leitenberger, Sarai Lange, Louisa Reithmayer, Lea Franz, Mareike Horeis, Hanna Hische
2. Reihe: Laura Schlawinsky, Svenja Vahlbruch, Jule Bumiller, Nina Heinßen, Carina Blankenburg, Maren Horeis, Evelyn Othmar
3. Reihe: Paul Zimmermann, Malte Reinecke, Mattis Meyer, Johannes Stoedter, Jesper Sandgaard, Nicholas Wolter, Finn-Niklas Michelsen, Karl-Armin Brohm, Robert Schwarz,
Michel Harnisch, Moritz Böckstiegel , Constantin Rueff, Eric Rameken
4. Reihe: Patrik Schlawinsky, Quintus Hummel, Jonas Ellendorf, Alexander Hollmann, Philipp Wieda, Andrey Lamzin, Ole Brinkmann, Birger Scheidt, Felix Minkwitz, Tim Klei,
Marian Kolle, Niclas Dannacker, Tom Keller
Nicht auf dem Foto: Lisa Hauschildt, Tim Hermeling, Noah Klink
Jahrgang 12
1. Reihe: Imke Bodendieck, Julie Knauer, Friederika Weiß, Constanze Wieneke, Charlotte Luths, Lynn Dietrichs, Christine Schneider, Carina Kösling, Nadine Briquet
2. Reihe: Vanessa Groenewold, Victoria Shirin Burmester, Friederike Kohrs, Philippa Mehl, Anastasia Kasanski, Manja Hacker, Joanna Eichhorn, Simone Reichmuth, Hanna Schirrmeister, Lena Schwoy
3. Reihe: Georg von der Wense, Lennart Kinzel, Frederik Seyler, Jonas Höttler, Florian Peters, Jorit Gruber, Georg Schnieder, Sebastian Sevecke, Bastian Hagmaier, Franz Krekeler, Manuel Schwarze, Donatus Wang
4. Reihe: Maximilan Bannehr, Michael Kuhlencord, Maximilian Plate, Bernhard Steinkamp
Nicht auf dem Foto: Finja Möller, Tiara-Joy Tichy
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Marienauer Nachrichten
Wal dbrand e i l t de r Infovera n sta ltu n g vo ra u s 8. Mai 2011
> > von Rana Raslan-Alaoui
I
n Marienau wird schnell gehandelt. Diesen Eindruck bekamen die zukünftigen Fünftklässler und deren Eltern am 08.
Mai vermittelt. Knapp eine Stunde vor der Begrüßungsrunde
im Festsaal war oberhalb der Sandkuhle, auf der Dahlemer
Höhe im Marienauer Wald, Feuer ausgebrochen.
Die schnelle Reaktion und das professionelle Handeln der
Schüler und Pädagogen bewies den angehenden Marienauern, wie sicher sie sich in Marienau fühlen können. In Kürze
hatte man das Feuer im Griff und konnte zum eigentlichen
Programmpunkt übergehen, der Bühnenpräsentation, die die
jetzigen Fünftklässler für die Neuen vorbereitet hatten. Klassenlehrerin Daniela Tautorus hatte mit ihren Kollegen dazu
einen Jahresreigen in Form eines Gedichtzyklus’ von Bernd
Schrubka in dichterischer und musikalischer Form einstudiert. Die Schüler hatten Masken gebastelt und sich an Musikinstrumenten erprobt. Den Abschluss bildeten zwei Sketche in
englischer Sprache, die sehr humorvoll die Vorstellung abrundeten. Bevor man gemeinsam zum kulinarischen Programm
bei Kaffee und Kuchen überging, stellte Leiterin Heike Elz
das künftige Team der 5. Klasse an der Seite von Marianne
Kretschmer vor. Sie forderte die Eltern zum Dialog auf und
hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule sei. Wer sich für Marienau entscheide, entscheide sich für eine außergewöhnliche Schule, die jedes Kind
mit all seinen Schwächen und Stärken wahrnehme und darauf
eingehe.
Die Rettung war schnell zur Stelle. Foto: Anna Thomas, Kl. 11
Danke an die Eltern der jetzigen Fünftklässler für das tolle Kuchenbuffet
Gratulation!
10jähriges Dienstjubiläum
Jan Mylius
Josef Rehner
Ferdinand Sadrawetz-Hische Margaretha Schnarhelt (01.06.2011)
(01.08.2011)
(01.08.2011)
(01.08.2011)
Runde Geburtstage (Jun.-Sept.)
Ute Wöhler
Karlheinz Schach
Barbara Kersken
Thomas Huhmann
Waltraut Bodendieck
Auch unserer ehemaligen Kollegin Monika Sierig gratulieren wir ganz herzlich zum Geburtstag. Sie war von
Januar 1991 bis Juli 2006 Lehrerin für Musik in Marienau
und unterstützt uns heute noch im instrumentalen AGBereich. Dafür an dieser Stelle ein großes Dankeschön.
Impressum
Herausgeber: Schule Marienau
Redaktion: Rana Raslan-Alaoui, Margaretha Schnarhelt
Tel: 05851 941-55, Fax: 941-50, e-mail: [email protected]
Fotos: Rana Raslan-Alaoui, Margaretha Schnarhelt, Markus
Panning, Josef Rehner, Gert Erber, Anna Thomas, Ulrich
Paschek
Satz, Layout, Druck: Druckerei Schlüter GmbH, Gienau
Unser Dank gilt allen, die die Redaktion mit Fotos und Beiträgen motivierend und fördernd unterstützen.
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Eine bunte Inszenierung der vier Jahreszeiten
Termine
2./3. Juli
2. Juli
3. Juli
21. Aug.
9. Sept.
4. Okt.-14. Okt.
2.-21. Okt.
10.-14. Okt.
14. Okt.
15.-30. Okt.
Wir
schöne,
wünschen
merferien
m
o
S
e
m
erholsa
auf das
s
n
u
und freuen en mit Euch
h
Wiederse
Sommerfest
Komödie „Der Fächer“,
19:30 Uhr im Festsaal
Konzert und Sportshow, anschl.
Zeugnisausgabe und Beginn
der Sommerferien
Anreise aus den Sommerferien
40/50/60jähriges Abitur
Praktikum für die 10. Klassen
Auslandsaufenthalte der 9. Klassen
Klassen- und Kursfahrten /
Projekttage Kl. 5+6
Spiel ohne Grenzen (Kl. 5)
Herbstferien
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