filterlos.at - Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs
Transcrição
filterlos.at - Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs
10 2015 Filterlos BLICK D a s S e r v i c e m a g a z i n f ü r a l l e Ta b a k t r a f i k a n t e n P.b.b. Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten, Marxergasse 25/3, 1030 Wien, GZ 02Z032061M filterlos.at Nach Urteilsspruch des Verfassungsgerichtshofs kommt Entwarnung: Monopol nicht in Gefahr Nach starken Verlusten WE-Sanierung auf gutem Weg 08 Fit in den Tag Keine Chance für Diebe und Einbrecher So schützt man sich gegen Kriminelle 28 Tä M glic el h fil dun ak te g tue rlo en ll s.a au e t f Gesundheitszeitschriften boomen 16 Die Top 3 in Ihremle Jungs! Sortiment für coo LEGO ® Chima TM 91.652 verkaufte Exemplare laut IVW 3/2015 EV-Anteil: 97,04% LEGO ® NINJAGO TM 130.572 verkaufte Exemplare laut IVW 3/2015 EV-Anteil: 97,35% ft: a h c s d n u K r e r Ih s u Außerdem im Fok TM e Stickerserie! i d – O G A J ergessen! N v I t h N ic n n e ll te s LEGO e b Nach ® LEGO® Magazin LEGO® Star Wars TM 92.232 verkaufte Exemplare (Ausgabe 1/15, Verlagsangabe) EV-Anteil: 99,2% © 2015 The LEGO Group. ! r e w o P 3x LEGO ! s u l p z t a s 3x Um ® SEITE DREI TRAFIKANTEN IN DIESER AUSGABE EDITORIAL Gabriele Karanz, Andrea Schmid, Christa Ecker, Seite 5 Seite 13 Seite 14 Annelies BedecsLutmannsberger Seite 24 WISSENSTEST 1. Was bedeutet der Begriff Inventur? ❑ a: Schätzung aller Artikel, die in meinem Geschäft sein könnten ❑ b: Ausdruck des Lagerbestandes aufgrund eines Warenwirtschafts- programms ❑ c: Vollständige körperliche Aufnahme des gesamten Warenbestandes 2. Die Lieferung der Presse erfolgt ❑ a: als Fixabnahme ❑ b: mit Rückgaberecht ❑ c: pauschaliert 3. Innerhalb welcher Frist muss man Fehlermeldungen aus Lieferungen reklamieren? ❑ a: 9 Tage ❑ b: 3 Tage ❑ c: 1 Woche „ Auflösung: Seite 26 Warum immer alles auf den letzten Drücker? Niemand könnte derzeit guten Gewissens behaupten, dass wir Trafikanten ruhigen Gewässern entgegensteuern. Es kommen sogar einige ganz große Brocken auf unsere Branche zu – ich nenne da nur die österreichische Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie der Europäischen Union, die Durchführung der Registrierkassenverordnung, die Umsetzung der Maßnahmen zur gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit oder auch die Vorbereitung der Rauchverbote aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes. Und diese Liste erhebt noch gar nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Jubiläum Helmut Alexander Erlach, 4600 Wels: 10 Jahre! Jubiläum Sudabeh Mirtoluie, 8940 Liezen: 10 Jahre! Jubiläum Anneliese Kraus, 2500 Baden: 20 Jahre! Jubiläum Wolfgang Penisch, 4662 Steyrermühl: 30 Jahre! Geburtstag Gerhard Stöger, 4580 Windischgarsten: 50 Jahre! Geburtstag Alfred Mößmer, 6600 Reutte: 50 Jahre! Geburtstag Gerda Pfiffl, 3400 Klosterneuburg: 60 Jahre! Lösungen sind gefragt Was mir im Zusammenhang mit all diesen Punkten auffällt, ist folgende Tatsache: Alles wird erst im allerletzten Augenblick erledigt. Bei der Tabakproduktrichtlinie und der Registrierkassenverordnung ist es die Regierung, die in Verzug ist – und wir Trafikanten müssen das ausbaden. Die Umsetzung der Barrierefreiheit ist auch eine Frage für die Monopolverwaltung, weil ja auch Gelder aus dem Strukturfonds dafür verwendet werden können. Die Umsetzung der umfassenden Rauchverbote wird auch unsere Berufsvertretung beschäftigen – denn wenn der Arbeitnehmerschutz vor den Gefahren des Rauchs im Mittelpunkt steht, wie verhält sich das dann mit den Angestellten in den Trafiken? Wie auch immer die Lösungen aussehen können und werden: Es liegt eine ganze Menge Arbeit vor uns – und die muss in äußerst knapp bemessener Zeit erledigt werden! Geburtstag Annemarie Walcher, 8972 Ramsau/Dachstein: 60 Jahre! „So lange man uns die Strukturen belässt, werden wir mit unserem Fachwissen und unserer Funktion als Nahversorger die Nase vorne haben!“ Peter Trinkl, Seite 7 JUBILÄEN – WIR GRATULIEREN: Fotos: WE, WKO, tobaccoland, Wirtschaftskammer Salzburg Obmann Peter Trinkl Ihr Peter Trinkl [email protected] Sie feiern ein Jubiläum oder einen „Runden“? Schreiben Sie uns einfach! [email protected] Filterlos 10/2015 3 INHALT 06 „Monopol 18 Fit in den Tag 28 Keine Chance für Die Aufnahme der E-Zigarette in das Monopolgesetz ist nicht verfassungswidrig. Die Trafikanten wiederum ärgert eine ungerechte Begründung. Gesundheitszeitschriften erleben gerade einen Boom. Hier können sich nicht zuletzt Trafikanten mit einem guten Sortiment einen USP verschaffen. Schützen kann man sich vor Dieben und Einbrechern am besten durch gut beleuchtete Räume, Alarmanlagen und aufmerksames Personal. ist nicht in Gefahr!“ Filterlos Oktober 2015 mit Gesundheit und Wellness Langfinger und Einbrecher www.wettoe.at LEBEN BLICK 05 Letzte Meldung: Diskussion um Rauchverbot im Auto wird heftiger 08 Nach drohendem Bankrott: „WE-Sanierung auf gutem Weg“ 10 Warten auf TPD2 erhöht Druck: „Rücknahme regeln“ 11 Fachgruppentag Burgenland: Die wahren Sorgen der Branche 12 Registrierkassen: Eckpunkte stehen 13 Ländermeldungen: Neues aus ganz Österreich 19 Genießer des Monats: Joaquin Phoenix 20 Genussporträt: Elijah Wood 22 Hoch im Kurs: Zigarren zum Fest 24 Traumjob Trafikantin: „Die Trafik ist meine Zukunft“ SERVICE 14 Erfolgreiche InterTabac: Heuer erstmals mit Parallelmesse 15 E-Zigarette: Lob für Seminare 16 Zeitschriftenserie: Gesundheitszeitschriften 18 BAT-Award: Trafikanten dürfen jubeln Mit dem filterlos.at-Newsletter werden Sie jede Woche top informiert. Jetzt abonnieren auf filterlos.at 27 Achtung Überfall: Korrektes Verhalten im Ernstfall 30 Kolumne: Verkaufsexperte Wolfgang H. Pappler 31 Trafikporträt: Heidemarie Skrdla, Schwechat News. Berichte. Produkte. filterlos.at Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs, Marxergasse 25, 3. Stock, 1030 Wien, Tel. 01/799 51 61, Fax 01/799 51 62, E-Mail: [email protected] Vorstand: KommR. Peter Trinkl (Obmann), KommR. Gabriele Karanz (Obmannstv.), Harald Pichler (Obmannstv.), KommR. Alois Kögl (Schriftführer) Vereinszweck: Individuelle Hilfestellung für Trafikanten in wirtschaftlichen, finanziellen und persönlichen Belangen sowie kollektive Vertretung der Anliegen der Mitglieder bzw. des Berufstandes der Tabaktrafikanten Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, Tel. 01/405 36 10, Fax 01/405 36 10-27, E-Mail: [email protected], Web: www.albatros-media.at Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Redaktion: Clemens Nechansky (Leitung), Angelika Dobernig, Stefan Ebner, Nicole Friesenbichler, Heribert Kindermann, Marianne Kitzler, Wolfgang Maget, Jutta Maucher, Carina Mezensky, Nicole Neureiter Grafik u. Produktion: Julia Proyer (Leitung), Doreen Agbontaen Anzeigen: Stefan Schricker, Tel. 01/799 51 61-46, E-Mail: [email protected] Druck: NÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten Auflage: 10.000 Erscheinungsweise: monatlich Jahresbezugspreis: € 48,–/für WE-Mitglieder € 24,– Die Redaktion von Filterlos spricht mit der grammatikalisch männlichen Form Personen beiderlei Geschlechts gleichermaßen an. Offenlegung: siehe www.filterlos.at 4 Filterlos 10/2015 Cover: Brian Jackson/fotolia.com Inhalt: Daniel Schweinert, Maygutyak/fotolia.com MARKT BLICK LETZTE MELDUNG Diskussion um Rauchverbot im Auto wird heftiger Das kürzlich in Großbritannien in Kraft getretene Rauchverbot in Autos, in denen Kinder an Bord sind, löst jetzt auch am europäischen Festland immer heftigere Diskussionen aus. So forderte Deutschlands Drogenbeauftragte kürzlich ähnliche Regelungen bei unseren Nachbarn, was empörte Reaktionen vom Deutschen Zigarettenverband DZV auslöste. Auch in Österreich gibt es bereits vereinzelte Rufe nach einem Rauchverbot in Autos, wenn Minderjährige mitfahren. Am 1. Oktober trat in Großbritannien das heiß diskutierte Verbot in Kraft, das die deutsche Drogenbeauftragte Marlene Mortler auch in Deutschland umgesetzt wissen will. Es gehe darum, dass Kinder dauerhaft geschädigt würden, wenn sie in dem geschlossenen Raum eines Pkws dem Tabakrauch ausgesetzt seien, erklärte Mortler der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Empört reagierte der DZV-Geschäftsführer Jan Mücke auf den Vorstoß der Drogenbeauftragten: „Jeden Tag wartet sie mit weiteren Verbotsideen auf, aber mit einer solchen Regelung greift man zu tief in die Freiheitsrechte der Eltern ein!“ Eltern könnten die Gefahren des Rauchens selbst gut einschätzen und setzten daher ihre Kinder nicht dem Tabakrauch aus – weder in Autos noch im Kinderzimmer. Zudem, so Mücke, belege keine Studie, dass eine signifikante Zahl von Erwachsenen Kinder im Privatauto durchs Rauchen gefährde. Was meinen Sie? [email protected] MEINUNG Fotos: www.fotoprofis.at, WE Eine Lösung, die für Trafikanten keine ist Seit sich die September-Ausgabe von Filterlos in dankenswerter Weise des Themas Barrierefreiheit angenommen hat, sind manche Trafikanten verunsichert. Unser Wiener Kollege Kurt Eder hat sich beispielsweise über den zitierten Tipp eines gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Barrierefreiheit geärgert, der Trafikanten, die ihr Geschäft nicht komplett umbauen können, geraten hat, einem gehbehinderten Kunden anzubieten, den Einkauf einmal pro Woche kostenlos zuzustellen. Ich muss Kurt Eder da vollinhaltlich Recht geben: Das Monopolgesetz verbietet unserem Berufsstand nämlich ausdrücklich die Zustellung von Einkäufen, diese Lösung ist für uns also keine. Filterlos 10/2015 In anderen Branchen mag der Vorschlag sehr gut sein und die Möglichkeit schaffen, Menschen mit Behinderung mit benötigten Waren zu versorgen. Für Trafikanten sollten daher möglichst rasch Lösungen gefunden werden, wie man der gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit Genüge tun kann, wenn nicht alle entsprechenden Umbauten – aus welchem Grund auch immer – möglich sind. Die Zeit drängt aber, müssen doch – wie in Filterlos berichtet – laut Öster reichischem Behindertengleichstellungsgesetz bis spätestens 31. Dezember dieses Jahres alle öffentlichen Gebäude, aber auch österreichische Unternehmen für Menschen mit Behinderung ohne besondere Erschwernis und ohne fremde Hilfe zugänglich sein. Und die Zeit bis dahin wird schneller vergehen, als sich das so mancher wünschen würde … Gabriele Karanz, stellvertretende WE-Obfrau [email protected] Was meinen Sie? [email protected] RAUCHZEICHEN Josef Prirschl, Bundesgremial obmann TPD2: Erspart uns zusätzliche Lasten! Das Ringen um die nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie TPD2 in Österreich geht weiter, die Zeit drängt. Aus Sicht von uns Trafikanten lautet die zentrale Forderung: Die Vorgaben der Europäischen Union sind genug an Belastung, daher dürfen keine weiterreichenden Überreglementierungen durch eine österreichische Umsetzung entstehen! Wie ja seit Längerem bekannt ist, werden die Zigarettenpackungen ab 20. Mai kommenden Jahres mit überdimensionalen Schockbildern versehen sein, weil sich Brüssel dadurch eine abschreckende Wirkung vor allem auf Jugendliche erhofft. Das wird die Absatzzahlen im Tabakwarenhandel aber wohl nicht wirklich verändern. In der Begutachtungsphase und im parlamentarischen Prozess sind wir alle gefordert, mit guten Argumenten die sinnlosen Zusatzbelas tungen für unsere Branche in der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie abzuwehren beziehungsweise praktikabel zu gestalten. Die entsprechenden Abstimmungsgespräche mit allen beteilig ten Marktteilnehmern sind gerade am Laufen, damit wir uns in unseren Bemühungen bestmöglich koordinieren können. [email protected] 5 BLICK P. Trinkl: „Falsches Bild gezeichnet“ J. Prirschl: „Äpfel mit Birnen verglichen“ H. Hofer: „Arbeiten an Strategie“ R. Mitterlehner: Kein Änderungsbedarf „Monopol ist nicht in Gefahr!“ E -Zigaretten sind zurzeit ein Renner auf dem Markt – der Exklusivverkauf der begehrten Produkte in Trafiken scheiterte jedoch, wie berichtet, am Widerstand des Verfassungsgerichtshofs (VfGH), der die Aufnahme ins Tabakmonopolgesetz verweigerte. Ein entsprechender Beschluss im Zuge der Novellierung des Abgabenänderungsgesetzes vom Dezember des Vorjahres wurde damit aufgehoben, die E-Zigaretten dürfen weiterhin außerhalb von Trafiken verkauft werden. Ärger über VfGH-Begründung Das Höchstgericht hatte weder die Begründung akzeptiert, dass der Trafikverkauf die Einhaltung des Jugendschutzes 6 besser gewährleisten könne, noch die Monopolisierung der E-Zigarette als Sicherung von Einkommen sozial bedürftiger Menschen als gerechtfertigt empfunden. Vor allem letztere Rechtfertigung ärgert jetzt die Trafikanten maßlos, hatte das Höchstgericht doch argumentiert, dass ohnehin bereits 50 Prozent der Trafiken nicht mehr von Personen geführt würden, die die Voraussetzungen der sozialen Bedürftigkeit erfüllten. Als Erster machte der Obmann der Wohlfahrtseinrichtung der Österreichischen Tabaktrafikanten (WE) und vormalige Bundesgremialobmann Peter Trinkl seinem Ärger öffentlich Luft: „Da werden Zahlen propagiert, die ein völlig falsches Bild der Realität widerspiegeln. Der Anteil der vorzugsberechtigten Personen unter den Betreibern der Tabakfachgeschäfte liegt mittlerweile deutlich über 50 Prozent, sodass die Voraussetzungen der sozialen Bedürftigkeit sehr wohl gegeben wären!“ Er sieht auch die Aufsichtsräte der Monopolverwaltung aufgefordert, den tatsächlichen Anteil vorzugsberechtigter Trafikanten aktiv zu kommunizieren. Der amtierende Trafikanten-Bundesgremialobmann, Josef Prirschl, konkretisierte auf Filterlos-Anfrage: „Wir haben in jüngster Zeit durch gezielte Maßnahmen erreicht, dass die Zahl der Menschen mit Behinderung, die Trafiken führen, in den Fachgeschäften von rund 30 auf mehr als 52 Prozent angestiegen ist. Die Filterlos 10/2015 Fotos: antlia, Brian Jackson/fotolia.com, www.fotoprofis.at, WE, WKK/Wajand, Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles/Mike Ranz Nach dem Spruch des Höchstgerichts, wonach die Aufnahme der E-Zigaretten ins Monopolgesetz verfassungswidrig sei, wähnten viele das Tabakmonopol in Gefahr. Quer durch alle Lager beruhigt man jedoch: Davon kann keine Rede sein. Die Trafikanten wiederum ärgert eine ungerechte Begründung. BLICK Kein Schritt ins Ungewisse: Obwohl der Verfassungsgerichtshof den Exklusivverkauf für E-Zigaretten in Trafiken unterbunden hat, sehen alle Beteiligten das Monopol nicht in Gefahr sen wird: „So lange man uns die Strukturen belässt, werden wir mit unserem Fachwissen und unserer Funktion als Nahversorger die Nase vorne haben!“ Auch Monopolverwaltungsgeschäftsführer Hannes Hofer wähnt das Monopol durch das VfGH-Urteil nicht gefährdet, er sieht im Spruch aber die sozialpolitischen Argumente des Monopols nicht berücksichtigt. Im Sinne zukünftiger Themen müsse man an der Verbesserung der Kennzahlen von Trafikanten mit Behinderung intensiv weiterarbeiten: „Derzeit arbeiten wir an einer konkreten Strategie dazu!“ Vizekanzler & Finanzminister beruhigen Begründung des Verfassungsgerichtshofs ist nicht nur ungerecht, sie vergleicht in irreführender Weise Äpfel mit Birnen – denn schließlich gilt das Vorzugsrecht für Menschen mit Behinderung gar nicht für die Verkaufsstellen, sondern ausschließlich für die Fachgeschäfte!“ Es sehe fast so aus, als hätten die Höchstrichter nach Gründen gesucht, um ihren Spruch so lauten zu lassen wie schließlich erfolgt. Von Filterlos befragt, ob das Tabakmonopol durch den VfGH-Entscheid wackle, erklärte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der Verfassungsgerichtshof habe nur jene Bestimmungen aufgehoben, die sich mit der Einbindung der E-Zigaretten in das Monopol befassen. Somit bestehe für das Tabakmonopol selbst kein weiterer Änderungsbedarf. Insgesamt sei dieses nämlich „nach wie vor zweckmäßig und sinnvoll“. Auf seiner Basis könnten die Bestimmungen zum Gesundheits- und Jugendschutz leichter kontrolliert werden, und auch Verstöße seien dadurch ohne kompliziertes Verfahren sanktionierbar. Auch Mitterlehner betonte, dass zudem Menschen mit Behinderung die Aufnahme einer selbstständigen Erwerbsmöglichkeit erleichtert werde. Der Vizekanzler abschließend: „Auch das Zu- sammenwirken von Produzenten, Großhändlern und Trafikanten funktioniert im Sinne des Gesetzes, sodass derzeit auch vonseiten des inhaltlich zuständigen Finanzministeriums keine Änderungen angedacht sind!“ Kurz blieb die Antwort auf die FilterlosAnfrage um eine Stellungnahme des Wiener SPÖ-Bürgermeisters Michael Häupl: Es handle sich um ein Bundesgesetz, man möge dort an zuständiger Stelle nachfragen. Bekenntnis der FP zum Monopol Deutlich gesprächiger zeigte sich Fritz Simhandl als Vertreter des FPÖ-Parlamentsklubs: Das Tabakmonopol müsse als einzige gesetzlich geregelte Möglichkeit zur Schaffung und zum Schutz eines selbstständigen Arbeitsplatzes für behinderte Menschen unbedingt erhalten werden. Die Rahmenbedingungen für Trafikanten hätten sich seit 1996 ständig verschlechtert. Konkret forderte Simhandl eine tatsächliche Unternehmensgründungsförderung für Neutrafikanten durch das Sozialministerium, die Erhöhung der Handelsspanne bei Zigaretten auf 18 Prozent, eine weitere Verlängerung des Zahlungsziels bei Tabakwaren, die Wiedereinführung der 200-StückRegelung samt scharfer Kontrolle, ein Einzelhandelsmonopol im Bereich Lotto/ Toto, die Rücknahme des totalen GastroRauchverbots und einen sinnvollen Nebenartikelkatalog, der auch tatsächlich Umsätze bringe. Die Zahl der behinderten Inhaber von Tabakfachgeschäften ist gestiegen Monopol als Ganzes nicht in Gefahr Das Monopol selbst sieht Prirschl durch die Entscheidung nicht gefährdet: „Es wurde ja nicht über’s Monopol, sondern nur über die Aufnahme der E-Zigaretten entschieden. Wir werden ohne Eile die richtigen Entwicklungsschritte zuguns ten der Trafikanten setzen und sind dabei in Verhandlungen mit der Monopolverwaltung und dem Finanzministerium auf einem guten Weg!“ WE-Obmann Trinkl wiederum ist optimistisch, dass selbst der Spruch des Höchstgerichts den Verkaufserfolg der E-Zigaretten in den Trafiken nicht bremFilterlos 10/2015 30% 52% 1996 (vor der Einführung des Tabakmonopolgesetzes) 2014 7 BLICK „WE-Sanierung auf gutem Weg“ Nur wenige Jahre nach dem drohenden Bankrott sieht Obmann Peter Trinkl die Sanierung der Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten (WE) auf gutem Weg. Für heuer wird sogar ein Gewinn erwartet. M Wirtschaftsprüfer bestätigen den Weg Was Trinkl ebenfalls freut: „Auch die Wirtschaftsprüfer haben mittlerweile anerkannt, dass unser eingeschlagener Sanierungsweg der richtige war. Daher werden wir ihn auch schnurgerade fortsetzen.“ So habe man seit dem Krisen8 Der Weg zur Sanierung der Wohlfahrtseinrichtung verläuft schnurgerade in Richtung Gewinn jahr 2011 die Personalkosten deutlich gesenkt und auch bei den Raumkosten trotz exorbitant steigender Mietkosten auf dem Markt markante Einsparungen erzielt. Das sei, so der WE-Obmann, durch die Ausverhandlung von Preisabschlägen, aber auch durch die Weitergabe von Räumen gelungen. Einsparungen bei Wahrung der Qualität Was Trinkl besonders wichtig ist: „Wir haben unsere Einsparungsschritte so gesetzt, dass die Qualität unserer Dienstleistungen für die Mitglieder nicht darunter gelitten hat, sondern sogar noch verbessert wurde!“ Und die WE habe ihren „Schäfchen“ vieles zu bieten, nicht nur finanzielle Hilfe im Bedarfsfall durch Darlehen oder Kredite. Vor allem auf den Gebieten Betriebsberatung und Buchhaltung sei die Wohlfahrtseinrichtung geradezu unschlagbar, ist der Obmann überzeugt: „Wir können für jeden Trafikanten maßgeschneiderte Lösungen anbieten, weil wir nicht nur selbst über viel Erfahrung in der Trafikantenarbeit verfügen, sondern auch führende Spezialisten bei der Behandlung und Deutung von Zahlenwerken in unseren Reihen haben, die alle möglichen Ressourcen für Verbesserungen in der Organisation einer Trafik aufspüren!“ „Wenden Sie sich ruhig an uns“ Und was rät Trinkl seinen österreichischen Berufskollegen? „Egal um welche Art von Anliegen es geht – nehmen Sie einfach mit der Wohlfahrtseinrichtung Kontakt auf. Wir helfen gerne, wo wir können, oder vermitteln in anderen Fällen die entsprechenden Kontakte, um anstehende Probleme wirkungsvoll und nachhaltig einer Lösung zuführen zu können!“ Filterlos 10/2015 Foto: doris oberfrank-list/fotolia.com an braucht das Rad der Geschichte nicht wirklich lange zurückzudrehen, um auf ein sich abzeichnendes Horrorszenario für die Wohlfahrtseinrichtung der Österreichischen Tabaktrafikanten zu stoßen: Die Jahresbilanz für 2011 wies ein Minus von nicht weniger als einer Million Euro aus. Nicht einmal vier Jahre und zahlreiche Reformschritte später kann WE-Obmann Peter Trinkl aber auf Basis des Jahresabschlusses für 2014 mehr als nur Entwarnung geben: „Der 2012 begonnene Weg der Umstrukturierung und Sanierung der Wohlfahrtseinrichtung hat sich bewährt, die aktuellen Zahlen beweisen das ganz klar!“ Bestes Beispiel für die Richtigkeit von Trinkls Behauptung ist allein die Entwicklung des Eigenkapitals der WE: Hatten 2011 nur 17,53 Prozent des Kapitals wirklich der Wohlfahrtseinrichtung selbst gehört, stieg dieser Anteil jährlich kontinuierlich auf 52,48 Prozent im Jahresabschluss für 2014. Auch die Jahresergebnisse seit 2011, als mit etwas mehr als einer Million Euro Abgang ein Rekordverlust zu verzeichnen gewesen war, zeigen eine erfreuliche Tendenz: Für das Jahr 2014 findet sich mit 3.453,82 Euro im Jahresabschluss erstmals ein zartes Plus in der Bilanz, das heuer noch kräftig gesteigert werden sollte. Man erwartet einen Überschuss von rund 70.000 Euro für das laufende Jahr. LEGO Magazine & Sticker dominieren „LEGO Ninjago“ und „LEGO Legends of Chima“ der Blue Ocean Entertainment AG sind die Shootingstars des deutschsprachigen Kinderzeitschriftenmarktes WERBUNG Fotos: Blue Ocean Entertainment AG E s ist mehr als zwei Jahre her, dass die Blue Ocean Entertainment AG und die LEGO Gruppe einen Lizenzvertrag abgeschlossen haben: Der Stuttgarter Kinderzeitschriftenverlag – 2005 gegründet, seit 2014 eine BURDA-Tochter – wurde damit zum European Master Publisher des inzwischen größten Spielzeugherstellers der Welt. Die Zusammenarbeit trägt Früchte, die sich sehen lassen können: Im ersten Quartal 2015 wurden die Magazine zu den LEGO Spielwelten „Legends of Chima“ und „Ninjago“ laut IVW pro Erscheinungsintervall durchschnittlich 87.569 bzw. 93.741 Mal verkauft. Im zweiten Quartal gab es für beide Magazine nochmals eine Steigerung: „Legends of Chima“ verkaufte sich zwischen April und Juni im Schnitt 97.404 Mal und „Ninjago“ durchbrach sogar die 100.000er-Schallmauer: 109.682 verkaufte Exemplare im Schnitt pro Ausgabe machten das Heft gleich im zweiten Meldequartal zur reichweitenstärksten Zeitschrift für Jungs im deutschsprachigen Raum. Und im dritten Quartal kam es laut neuester IVW-Zahlen noch besser: Von Juli bis September ging „LEGO Ninjago“ im Schnitt 130.572 Mal über die Theken von Trafiken und Supermärkten. Chefredakteur Simon Peter: „Damit ist „LEGO Ninjago“ nicht nur weiterhin das pro Einzelausgabe reichweitenstärkste Magazin für Jungs zwischen sechs und zehn Jahren im deutschsprachigen Raum, sondern sollte inzwischen mit jedem Heft im Einzelverkauf auch das reichweiten- Filterlos 10/2015 stärkste Kindermagazin überhaupt sein. Besonders hervorzuheben ist, dass 97 % aller verkauften Exemplare dabei über den Einzelhandel abgesetzt werden.“ LEGO Legends of Chima – stabil auf höchstem Niveau Verblüffend: „Ninjago“ konnte den Spitzenwert trotz weiterhin stärkster Konkurrenz von „Legends of Chima“ (91.652 verkaufte Exemplare im 3. Quartal) erzielen – und trotz neuer, mächtiger Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Stichwort LEGO Star Wars. Unterwegs in neuen Dimensionen Erst im Juli startete das jüngste Magazin der Kooperation von Blue Ocean und LEGO. Yoda, Luke Skywalker & Co sind schon seit Generationen bekannt und immer wieder gibt es Neuauflagen um diesen besonderen Kampf zwischen Gut und Böse. Dementsprechend wurden gleich einmal 160.000 Exem- plare der deutschsprachigen Ausgabe aufgelegt. Gleichzeitig wurde dieses Magazin in weiteren europäischen Ländern in mehreren Sprachen in die Regale gebracht. „Die Gesamtauflage der LEGO Star Wars Magazine liegt bei 700.000 Exemplaren. Das war damit nicht nur der größte Magazinstart in der Geschichte der Blue Ocean Entertainment AG, sondern sicher auch der größte Launch im gesamten europäischen Kindermarkt“, so Max Müller, Marketing Director und Brand Captain LEGO bei Blue Ocean. 222 Sticker gesucht Ebenfalls in diesem Sommer brachte der Verlag eine Stickerserie zu „LEGO Ninjago“ heraus. 222 Sticker warten seither darauf, von den Fans in einem Stickeralbum gesammelt zu werden. Und warten müssen die Stickertütchen an den Verkaufsstellen nicht lange: Vielerorts sind sie in kürzester Zeit ausverkauft. „Unsere Ninjago-Stickerkollektion ist ohne jeden Zweifel die zurzeit begehrteste Serie im Markt. Mehrere Millionen Sticker sind in den letzten acht Wochen schon über den Tresen gegangen und aktuell haben wir Millionen Sticker nachgedruckt, um der riesigen Nachfrage gerecht zu werden“, erklärt Max Müller, der abschließend resümiert: „Neben natürlich dem starken Thema verdanken wir unseren Erfolg mit sämtlichen LEGO-Produkten vor allem unseren tollen Partnern im Einzelhandel und an den Kiosken.“ 9 BLICK CEDT: Frischer Wind Peter Schweinschwaller sorgt als neuer Österreich-Export für Bewegung bei Europas Tabakhandelsvertretern. B ewegte Zeiten in Europas Tabakmarkt sind es, in die der niederösterreichische Trafikant und stellvertretende Landesgremialobmann Peter Schweinschwaller hineingeraten ist – und er ist mitten drin statt nur dabei: Als neuer rot-weiß-roter Vertreter in der europäischen Tabakhändler-Vereinigung CEDT (Confédération Européenne des Détaillantes en Tabac) hat er seit seinem Amtsantritt im Juni schon einige spektakuläre Aktionen miterlebt. Vor allem die Proteste der französischen Tabakhändler gegen geplante Restriktionen durch eine verschärfte Auslegung der EU-Tabakproduktrichtlinie wirbelten viel medialen Staub auf – und Schweinschwaller war mitten dabei. Mit seinen guten Französischkenntnissen hat er eine der beiden CEDT-Hauptsprachen bereits intus – am Italienischen wird weiter gefeilt. Schweinschwaller hat aber seine Fühler auch bereits in Richtung Ungarn ausgestreckt, Gespräche über einen Beitritt der Magyaren zur europäischen Händlervereinigung laufen vielversprechend. Was erwartet sich der Nieder österreicher eigentlich von der grenzübergreifenden Initiative? „Man kann bei anderen sehen, was funktioniert und was nicht, und dadurch Fehler vermeiden oder Gutes übernehmen. Dass zuletzt mehr Aktionismus im Spiel war, kann in Bezug auf Aufmerksamkeit nicht schaden, was es konkret bringt, wird man sehen.“ Österreich sei ein vergleichsweise kleiner Markt – zumindest wenn man weiß, dass es in Italien 50.000 und in Frankreich 40.000 Tabakhändler gibt. Frisch in Europa: Peter Schweinschwaller Einen Dank richtet Schweinschwaller, seit 20 Jahren selbst Trafikant in Stadt Haag, an seine Vorgängerinnen Sabine Trinkl und Tina Reisenbichler: „Sie haben für Österreich bereits den Ruf eines verlässlichen Partners in der CEDT erarbeitet!“ „Rücknahme regeln!“ S pätestens am 20. Mai 2016 ist es so weit: Da muss die Tabakproduktrichtlinie TPD2 der EU in den Mitgliedstaaten der Union in nationale Gesetze gegossen sein und umgesetzt werden. Die Einhaltung geänderter Vorschriften, beispielsweise Größe und Platzierung der Schockbilder auf Zigarettenpackungen, bedarf natürlich einer entsprechenden Vorlaufzeit. Die Industrie scharrt mit den Hufen, im österreichischen Gesundheitsministerium wartet man aber immer noch auf die nötigen Direktiven aus Brüssel, um zur nationalen Umsetzung schreiten zu können: „Wir haben noch nicht alle delegierten Rechtsakte der EU erhalten, ich bitte noch um etwas Geduld“, 10 erklärte die Pressesprecherin von Ministerin Sabine Oberhauser, Raphaela Pammer, auf Filterlos-Anfrage. „Nicht auf Rücken der Trafikanten“ Für den Obmann der Wohlfahrtseinrichtung der österreichischen Tabaktrafikanten, Peter Trinkl, ist eines klar: „Das Zögern der EU darf nicht zu einem Verwirrspiel auf dem Rücken der Trafikanten führen. Je länger wir auf die Regelung warten müssen, desto kürzer wird natürlich die Umsetzungsfrist. Wenn wir dann im nächsten Mai von einem Tag auf den anderen gewisse Produkte nicht mehr verkaufen dürfen, weil sie der neuen Regelung nicht mehr entsprechen, brauchen unsere Trafikanten ein gesichertes Rückgaberecht für diese Erzeugnisse an die Industrie!“ Das müsse der Gesetzgeber rechtzeitig mit den Produzenten ausschnapsen, forderte Trinkl. Betroffen seien selbstverständlich vor allem jene Sorten, die nach langjähriger Erfahrung länger auf Lager liegen, bevor sie verkauft werden können. Filterlos 10/2015 Fotos: Cisar, BAT Das Warten auf die endgültige österreichische Fassung der Tabakproduktrichtlinie setzt Industrie und Trafikanten unter Druck. BLICK Die wahren Sorgen der Branche Am Donnerstag, 1. Oktober fand in den Räumlichkeiten der WKO Burgenland in Eisenstadt die Fachgruppentagung der burgenländischen Trafikanten statt. Gekommen war eine interessierte Gruppe, die ihre aktuellen Sorgen und Fragen zum Ausdruck brachte und auch Antworten bekam. Fotos: Yvonne Gokesch, WK Bgld B ei diesem Fachgruppentag wurden auch im Rahmen des WK-Gesetzes verschiedene Beschlüsse zur Abstimmung gebracht, welche alle fünf Jahre abgehalten werden muss. Durch die Veranstaltung führten Hannes Dragschitz, der Obmann der burgenländischen Trafikanten, und Martina Rauchbauer, Sparte Handel der WKO Burgenland. Nach Begrüßung, Eröffung und Feststellung der Beschlussfähigkeit wurde die Tagesordnung abgearbeitet. Als es zum Thema „Registrierkassenpflicht und Belegerteilungsverpflichtung“ kam, zeigte sich, wie viele Fragen für die Trafikanten noch nicht beantwortet sind. Zum Beispiel muss man beim Kauf einer Zeitung dem Kunden den Beleg in die Hand drücken, was der dann außerhalb des Geschäfts macht, ist für den Trafikanten nicht relevant. Nicht klar ist, wie es bei den Zigarettenautomaten aussieht. Ein Tipp kam: Die Umsätze alle sechs Wochen zusammenfassen und in die Abrechnung nehmen. Zur Nachrüs tung vorhandener Kassen am besten mit seinem Anbieter sprechen, wobei diejenigen, die erst vor Kurzem ihre Kassa gekauft haben, mit einem Wartungsvertag samt Software-Update auf der besseren Seite sind. Per 1. 1. 2017 sollte man sich von Finanzamt bestätigen lassen, dass die Registrierkasse den gesetzmäßigen Vorgaben entspricht. In der WKO Eisenstadt gibt’s am 28. 10. und 18. 11. noch Veranstaltungen zu dem Thema. Der E-Zigaretten-Boom hat etwas nachgelassen, die meisten Kunden lassen sich in der Trafik beraten und bestellen dann im Internet, wobei es regional starke Unterschiede gibt. Die Seminare und Schulungen zu besuchen macht aus den Trafikanten Experten, was ein wichtiger Bonus gegenüber dem Internet ist. Die Hilflosigkeit der Trafikanten gegenüber dem Anstieg der Lottoannahmestellen wurde bei einer emotionalen Diskussion spürbar. Derzeit läuft das Projekt „Premium-Annahmestellen“ der Filterlos 10/2015 In der WKO Eisenstadt bekamen die burgenländischen Trafikanten Tipps und Antworten Österreichischen Lotterien als Versuch. Diese Entwicklung wird in den kommenden Monaten noch interessant zu beobachten sein. Tipps aus der Praxis Das Stichwort „Barrierefreiheit“ löste heftige Wortmeldungen aus. Nachdem das Gesetz mit 1. 1. 2016 in Kraft tritt, sollte sich jetzt jeder Trafikant auf die sichere Seite begeben. Dazu kamen wertvolle Tipps aus der Praxis von Hannes Dragschitz. Auch wenn der Umbau eines Geschäftes nicht verhältnismäßig sein sollte, sollte man trotzdem einen Kostenvoranschlag einholen. Diesen und auch weitere Schritte, die man zur Information unternommen hat, sollte man dokumentieren und in einer Mappe aufheben. Dann ist man abgesichert, falls es durch eine Person mit besonderen Bedürfnissen zu einer Anzeige kommt. In der Praxis beginnt es mit einem Schiedsverfahren, wo beide Seiten miteinander reden, moderiert durch die Servicestelle des Ministeriums. Kann man sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht einigen, erst dann kommt es zu einem Gerichtsverfahren. Ein einfacher Schritt, sich abzusichern, ist eine Glocke (aus dem Baumarkt) am Geschäftseingang mit dem Hinweis: „Bitte läuten, wir helfen Ihnen ...“ So eine Glocke hat Dragschitz bei seiner Trafik mit einem Klettband angebracht und nimmt sie am Abend hinein. Keinesfalls selbst einem Rollstuhlfahrer ins Geschäftslokal helfen, es ist vorgekommen, dass die Person aus dem Rollstuhl gestürzt ist, der Trafikant hatte größte Schwierigkeiten. Auch zu diesem Themenbereich findet am 3. 11. eine Veranstaltung in der WKO Eisenstadt statt. Beim burgenländischen Fachgruppentag konnten von Obmann Hannes Dragschitz und Martina Rauchbauer von der WKO (Foto Mitte) viele Unklarheiten beseitigt werden 11 BLICK den, diese Sicherung sei aufzubewahren. Das Datenerfassungsprotokoll muss jederzeit exportiert werden können. An der Kassa müssen Tagesabschluss, Monatsabschluss und Jahresabschluss möglich sein, und auch hier gilt die Belegaufbewahrungspflicht von sieben Jahren. Mindestangaben auf Belegen: Kassenidentifikationsnummer, Datum und Uhrzeit der Belegausstellung, Betrag der Barzahlung nach Steuersätzen getrennt und maschinenlesbarer Code (QR-Code oder OCR-Text). tobaccoland fördert Kassenanschaffung Registrierkassen: Eckpunkte stehen Auch wenn eine endgültige Regelung für die RegistrierkassenSicherheitsverordnung noch auf sich warten lässt, kristallisieren sich immer mehr Eckpunkte heraus. tobaccoland bietet den Trafikanten unterdessen eine Förderung für den Registrierkassenkauf an. M it Stichtag 1. Jänner 2016 tritt die gesetzliche Pflicht zur Verwendung einer Registrierkasse und eine Belegannahmepflicht in Kraft, ein Jahr später – also am 1. Jänner 2017 – ist ein Manipulationsschutz für Registrierkassen vorgeschrieben. Soviel ist seit dem Ministerratsbeschluss im Zuge der Steuerreform fix. Die Details, die in den Durchführungsbestimmungen festgelegt werden, sind allerdings noch nicht aus dem Sack, erklärte CWL-Geschäftsführer Helmut Wurmbäck auf Filterlos-Anfrage: „Es gibt leider immer noch keinen endgültigen Text für die Registrierkassen-Sicherheitsverordnung. Allerdings haben sich mittlerweile doch schon einige Eckpunkte herauskristallisiert.“ Belege sieben Jahre lang aufbewahren Ein Zentralpunkt betreffe die „Unveränderbarkeit der Aufzeichnungen durch kryptografische Signatur jedes Bar- 12 umsatzes durch eine dem Steuerpflichtigen zugeordnete Signaturerstellungseinheit in der Hardware“, erklärte Wurmbäck. Jeder Kassa müsse eine eindeutige Identifikationsnummer zugeteilt werden, die Nachprüfbarkeit erfolge durch Erfassung der Signatur auf den einzelnen Belegen. Die Registrierung für Finanz Online werde erst ab 1. Juli 2016 zur Verfügung stehen. Weiters wichtig: Das Erstellen eines Startbelegs müsse sieben Jahre aufbewahrt werden, bei Kassenausfall sind die Verkäufe schriftlich festzuhalten und müssten mittels Sammelbeleg in die Kasse eingegeben werden, sobald diese wieder einsatzbereit sei. Auch die schriftliche Aufzeichnung und der Sammelbeleg müssten gemeinsam sieben Jahre lang aufbewahrt werden. Die Daten des Datenerfassungsprotokolls müssen laut Wurmbäck zumindest vierteljährlich auf einem externen Medium – etwa einer externen Festplatte oder einem USB-Stick – gesichert wer- Höchst moralisches Förderangebot an Trafikanten: Manfred Knapp, tobaccoland Filterlos 10/2015 Fotos: ARTENS/fotolia, tobaccoland Sie hat sicher bald ausgedient: Registrierkassen müssen künftig einiges mehr können Unterdessen macht Großhandelsmarktführer tobaccoland den österreichischen Trafikanten ein Angebot: Wer E-Loading-Produkte über tobaccoland verkauft, erhält für den nötigen Ankauf einer neuen oder die Um- bzw. Aufrüs tung einer bestehenden Registrierkasse einen Zuschuss von 500 oder 1.000 Euro. „Die Registrierkassenpflicht stellt für viele Trafikanten eine große finanzielle Herausforderung dar. Wir sind auch da als Partner zur Stelle und lassen unsere Kunden nicht allein“, erklärt tobaccoland-Geschäftsführer Manfred Knapp. Und so funktioniert das Sponsoring in der Praxis: Der Trafikant wendet sich an den Kassenhersteller seiner eigenen Wahl und erhält dort zu seinem Auftrag einen entsprechenden Antrag auf das tobaccoland-Sponsoring. Dieser Antrag wird komplett ausgefüllt, unterschrieben und dann an tobaccoland gemailt oder gefaxt – die Kontaktdaten sind am Ende des Formulars aufgelistet. Und das Beste für Trafikanten: Der tobaccoland-Zuschuss ist sogar mit allfälligen Rabatten der Kassenhersteller kombinierbar. BLICK AUS DEN LÄNDERN Gut informiert über Registrierkassenpflicht Kärnten. Von der Regis- trierkassenpflicht sind auch die Trafikanten betroffen. Zwar verfügen sie schon heute über Registrierkassen, „aber die meisten davon können ab 2017 nicht mehr verwendet werden“, sagt Kassenhändler Markus Zoglauer. Dementsprechend groß war das Interesse an der Roadshow der Wirtschaftskammer im Klagenfurter Konzerthaus. Unter den rund 500 Kärntner Unternehmern waren auch viele Trafikanten, um sich Infos und Tipps zur Registrierkassenpflicht zu holen. Eine wichtige Botschaft gab es dabei von Kassenhändler Wolfgang Grojer: „Passen Sie bei Sonderangeboten auf: Manche wollen jetzt die alten Kassen noch schnell verkaufen, die aber den künftigen Vorschriften nicht mehr entsprechen.“ Deshalb solle man sich vom Händler eine schriftliche Garantie geben lassen, wonach die Kasse der Registrierkassenpflicht ab 1. Jänner 2017 entspreche. Erst ab 2017 werden nämlich alle neuen Regelungen in Kraft treten. Wirtschaftstreuhänder Peter Katschnig erklärte: „Und dann wird es grimmig: Ab 2017 muss jede Kasse mit Manipulationsschutz ausgestattet sein.“ Die elektronische Registrierkasse selbst muss bereits mit 1. Jänner 2016 in Betrieb genommen werden – und ab 1. Juli 2016 bei FinanzOnline gemeldet sein. „Das bedeutet auch, dass man dem Finanzamt ab 1. Juli melden muss, wenn die Kasse länger als 48 Stunden ausfällt“, so Katschnig, „sonst könnte eine Geldstrafe die Folge sein.“ Tipp: Für die Anschaffung oder Umrüs tung der Registrierkasse gibt es eine Prämie von 200 Euro pro Kassensystem (aber maximal 30 Euro pro Erfassungseinheit). Die Prämie kann bei der Steuererklärung geltend gemacht werden, wird dem Abga- Viele Interessenten kamen ins Klagenfurter Konzerthaus zur Roadshow benkonto gutgeschrieben und stellt keine Betriebseinnahme dar. Das bedeutet, sie ist steuerfrei. Voraussetzung: Die Ausgabe für die Kasse muss vor dem 1. Jänner 2017 erfolgen. Außerdem können die Anschaffungs- oder Umrüstkosten im Jahr des Aufwandes in voller Höhe als Betriebsausgabe angesetzt werden (keine Abschreibung über mehrere Jahre). Fotos: WKK/Lobitzer, Nicole Neureiter, Wirtschaftskammer Salzburg Jubiläum für Andrea Schmid Salzburg. Am 1. September 2015 feierte Andrea Schmid ihr 30-jähriges Jubiläum als Trafikantin. Sie übernahm die Trafik in der Ignaz-Harrer-Straße mit 25 Jahren als gelernte Uhren- und Juwelenfachfrau. Ihre Erfahrung aus diesen Jahren und ihre Leidenschaft für den Verkauf machten sie zu einer erfolgreichen Trafikantin und Chefin mit zahlreichen Stammkunden und langjährigen Mitarbeitern. Auch turbulente Zeiten hat Schmid hinter sich. 1988 brachen Diebe in die Trafik ein und raubten sie gänzlich aus. 1993 brannte das Nebengebäude, wobei die Elektrik der Trafik schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. 1997 riss jemand den Zigarettenautomaten aus der Wand. Das alles konnte die Jubilarin aber nicht davon abhalten, weiterhin mit Leib und Seele Trafikantin zu bleiben. Viel Energie steckt sie seit Kurzem in ihre Tätigkeit als Ausschussmitglied des Landesgremiums Salzburg der Tabaktrafikanten. Eine Urkunde für 30 erfolgreiche Jahre: Andrea Schmid mit Obmann Karl Schlager und Julia Peham-Zver Filterlos 10/2015 Die Referenten des Trafikanten-Stammtisches mit Gemialgeschäfts führerin Julia Peham-Zver und Gremialobmann Karl Schlager Aufschlussreicher Stammtisch Salzburg. Zu einem informativen Stammtisch-Abend kamen die Salzburger Trafikanten Ende September zusammen. Die Firma Trup Design, spezialisiert auf Trafikeinrichtungen, gab den Trafikanten Tipps, um Produkte im Geschäftslokal richtig zu positionieren und mit Optik, Design und Raumbeleuchtung den Verkaufsraum neu zu gestalten. Möglichst viel Sortiment soll auf wenig Raum gut zur Geltung kommen. Im Anschluss referierten Falko Schmid und Florian Böhm von der Artus Steuerberatungs GmbH über die Neuigkeiten der Steuerreform und die Auswirkungen auf den Tabaktrafikanten. Weitere Themen waren die Registrierkassenverordnung, Belegerteilungspflicht, sowie Informationen rund um eine Betriebsprüfung. Die Firma Steamzone präsentierte EZigaretten und Liquids. Zum Abschluss wurden verdiente Trafikanten für 20, 25 und 30 Jahre Betriebstätigkeit geehrt. 13 MARKT „Abgehobene“ Gewinne Über im doppelten Wortsinn abgehobene Gewinne durften sich dieser Tage drei österreichische Trafikanten freuen: Sie wurden bei der Verlosung unter allen Teilnehmern des vorigen E-Loading-Bonusprogramms von tobaccoland als Gewinner gezogen und fliegen in europäische Traumstädte. Konkret geht es für Helmut Semrajc aus Lienz nach Paris, Alois Zacharias aus Graz besucht London, und Christa Ecker aus Linz darf demnächst in Rom auf Erkundungstour gehen. Die Neuauflage des ELoading-Bonusprogramms von tobaccoland läuft bereits. Dabei werden diesmal – unabhängig vom ELoading-Umsatz – weitere drei Städtereisen verlost. Als Destinationen locken Barcelona, Monaco und Istanbul. An der ersten Auflage des tobaccoland-Programms hatten sich mehr als 1.000 Vorfreude auf Rom: tobaccolandTrafikanten beteiligt. Gewinnerin Christa Ecker aus Linz „Kapitänin“ zum Genießen Ungezähmt: Die Zigarre des Monats, Capitana No. 2 Robusto Sie ist dunkel, geheimnisvoll und schön – und zählt zu den Stärksten, die das Traditionshaus Villiger zu bieten hat: Die Rede ist von der „La Capitana“, der Kapitänin, die vom VCPÖ (Verband der Cigarren- und Pfeifenfachhändler Österreichs) zur Zigarre des Monats Oktober gekürt wurde. Die Zigarre, die zu 100 Prozent aus Nicaragua-Tabaken gefertigt wird, besticht mit einem extrem kräftigen Aroma. In Zusammenarbeit mit tobaccoland und Villiger bietet der VCPÖ die „La Capitana No. 2 Robusto“ zum Stückpreis von 6,10 Euro an, der Aktionszeitraum läuft bis Samstag, 7. November. Geliefert wird die edle Rauchware in Bestelleinheiten von 20 Stück. Die „La Capitana“ mit ihrer holzig-nussigen Note spricht vor allem passionierte Raucher an, die Tabake stammen aus den besten Anbaugebieten von Nicaragua, nämlich aus dem Jalapa- und Estell-Tal. Als Deckblatt wird ein Habano Criollo Nicaragua verwendet. In der zweiten Septemberhälfte haben die Österreichischen Lotterien damit begonnen, speziell entwickelte Leucht-Kennzeichnungen mit LEDAnzeige bei zukünftigen PremiumAnnahmestellen zu installieren. Die LED-Anzeige weist die zu erwartenden Gewinnsummen aus. Derzeit ist rund die Hälfte der Trafiken, die für den Testbetrieb vorgesehen sind, mit den neuen Leucht-Kennzeichnungen ausgestattet. Bis Mitte Oktober soll dies bei 20 der insgesamt 28 Testbetrieb-Trafiken der Fall sein. Bereits montiert ist die spezielle Innenausstattung; auch die Annahmestellen sind schon Richtung „Premium“ geschult. Die Test- und damit die Beobachtungsphase soll bis Ende Februar 2016 laufen. Gemeinsam mit dem Gremium werden anschließend die gewonnenen Erkenntnisse analysiert und über das weitere Vorgehen entschieden. InterTabac punktet mit Parallelmesse Auf der InterSupply wurde den Fachbesuchern auch Rohtabak angeboten 14 Die InterTabac, die vom 18. bis 20. September in den Westfalenhallen in Dortmund stattfand, war auch heuer ein voller Erfolg und konnte ihre starke Marktposition bestätigen. Im Mittelpunkt standen die Produktvielfalt und natürlich der Genuss von Tabakerzeugnissen. Rund 11.500 Fachbesucher tummelten sich auf der weltgrößten Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf und Die LED-Anzeigen weisen die Kundschaft auf die zu erwartende Gewinnsumme hin nützten die Informations- und Kommunikationsplattform zum Geschäftemachen und um neue Akzente zu setzen. Parallel dazu fand die InterSupply statt: Mit der Fachmesse für die Produktion von Tabakwaren konnte ein weiteres Schwerpunktthema in die Messe integriert werden. Auf beiden Messen waren über 550 Aussteller – dabei gut 60 Prozent aus dem Ausland – vertreten. Vor allem die stärkere Internationalität der Messeaussteller wurde positiv aufgenommen. Erkennbar war auch ein Trend zu höherwertigen Produkten. Filterlos 10/2015 Fotos: Westfalenhallen Dortmund /Anja Cord, tobaccoland, Österreichische Lotterien Testbetriebe erhalten LED-Anzeigen MARKT E-Zigaretten: Lob für Seminare Als „sehr intensiv, aber höchst gelungen“ bezeichneten die ersten Teilnehmer an den Expertenseminaren zum Thema E-Zigaretten die neuen Schulungen. Unterdessen wird die Auswahl am Markt immer größer – noch. Viele interessierte Trafikanten nahmen an den lehrreichen und praxisnahen E-Zigarettenseminaren teil nicht anderen zu überlassen!“ Und da sei möglichst große Beratungskompetenz ein probates Mittel, um zu punkten. Bei Bedarf sollten weitere Expertenseminare eingeschoben werden. Zudem sei ein jährliches Update geplant, um Wissen zu verbessern und neue Trends auf dem Markt vorzustellen. N Foto: kasto/fotolia.com ach der Schulung ist vor der Schulung: Im September wurden die ersten Trafikanten, die bereits die Grundausbildung über das neue Trendprodukt E-Zigarette absolviert hatten, zu Experten ausgebildet. Die entsprechenden Seminare feierten ihre Premiere während der Messe Creativ in Salzburg, wurden aber bald auf andere Schauplätze ausgeweitet. Organisator Otmar Schwarzenbohler freute sich über durchwegs positive Rückmeldungen: „Viele Trafikanten haben sich bedankt und gemeint, die Seminare seien zwar sehr anstrengend, aber äußerst lehrreich und praxisnah gewesen.“ Höchstgerichtsurteil als Anreiz Konkret waren es vor allem die Bereiche fachliche Kundenbetreuung und Verkaufsgespräch, die mithilfe von Partnern aus der Industrie intensiv geübt wurden. Unermessliche Auswahl Aber auch die konkrete Handhabung der E-Zigaretten und das Erkennen möglicher Fehler standen im Mittelpunkt der sehr praxisorientierten Inhalte. Dass das Höchstgericht vor Kurzem die geplante Regelung für einen Exklusivverkauf der Trendprodukte in Trafiken für verfassungswidrig erklärt und somit aufgehoben hat, ist für Schwarzenbohler nur noch ein zusätzlicher Anreiz, die Ausbildung der Trafikanten in puncto E-Zigarette zu verbessern: „Wir müssen das Produkt umso mehr rasch für uns abdecken, um den Platz zu besetzen und Dass die Auswahl sowohl an E-Zigaretten als auch an Liquids derzeit ins schier Unermessliche steigt, bewiesen die entsprechenden Aussteller bei der Creativ-Messe Anfang September in Salzburg. Auffallend war jedoch, dass immer mehr Großhändler und Fachunternehmen auf Liquids aus kontrollierter europäischer Produktion statt aus fernöstlichen Fabriken setzen. Begründet wird das mit Qualitäts- und Sicherheitsaspekten. Der Tiroler Großhändler Plattner ist sich jedoch sicher, dass sich der Markt mit der Zeit von selbst regulieren und somit reduzieren wird. .. EinrichtungEn zum gEschaftsErfolg TRUP DESIGN GMBH • A-2483 Ebreichsdorf • Hutfabrikweg 6 • T +43 2254 789 93 • F +43 2254 789 93 15 • [email protected] • www.trupdesign.at MARKT Serie Zeitschriften Fit in den Tag Gesundheit, Ernährung, Schönheit, Fitness – alles das liegt im Trend. Das mag auch der Grund dafür sein, dass Gesundheitszeitschriften geradezu einen Boom erleben und dass sich nicht zuletzt Trafiken hier mit einem guten Sortiment einen USP verschaffen können. Gesund durch’s Leben – Zeitschriften zu diesem Themenspektrum erleben gerade eine Hoch-Zeit Hohe Qualität der Themen Damit kommt klar zum Ausdruck, worin sich die Befragten einig sind: Gesundheitsthemen spielen in der Bevölkerung eine immer stärkere Rolle. Von Ernährung und Bewegung über Empfehlung für Ärzte und Therapeuten bis zu Lifestyle – alles das wird nachgefragt. Die Verlage reagieren auf diese Entwicklung mit einer Ausweitung ihrer bestehenden Magazine in diesem Segment. Das sagt etwa Tobias Mai, Geschäftsführer strategische Vertriebssteuerung 16 Hubert Burda: „Gerade unser Nachrichtenmagazin Focus ist in diesem Feld besonders kompetent und hoch angesehen. Mit vielen Titelgeschichten aus dem Gesundheitsbereich konnten und können immer wieder Top-Verkaufsergebnisse realisiert werden. Aufgrund der starken Nachfrage hat Focus in den vergangenen Jahren mit Focus Gesundheit und Focus Diabetes zwei weitere Periodika gestartet, die sich ebenfalls sehr gut verkaufen.“ Darüber hinaus reagieren die Verlage mit Veränderungen und Anpassungen an die stetig steigenden Bedürfnisse der Leser in diesem Bereich. Konkret geht es also um Relaunches der bestehenden Produkte. So wird aus der Zeitschrift Leben die Zeitschrift Lust aufs Leben. Warum dieser Schritt notwendig war, erklärt Chefredakteurin Kristin PelzlScheruga folgendermaßen: „Das ist der neue Coach, der monatliche Begleiter für einen gesundheitsbewussten Lebensstil. Klarer, übersichtlicher, moderner und noch informativer als bisher. Denn unsere Zielgruppe ist eine besonders kritische: Frauen um die 40, die sehr genau wissen, was sie wollen. Gesundheit als Basis für ein genussvolles, selbst bestimmtes Leben. Diese Frauen geben sich nicht mit oberflächlichen Instant-Infos zufrieden, sondern legen Wert auf qualitative Artikel ,mit Mehrwert‘.“ Dem schließt sich Christina Hohenberg, Verlagsleiterin Medizin populär, an: „Das Thema Gesundheit, auch im Zeitschriftenhandel, wird ein bestehendes bleiben, davon bin ich überzeugt. Die Qualität der Information wird aber noch wichtiger werden, wie auch der Zusatznutzen des Magazins.“ Richtiges Sortiment gefragt Da die Menge der Gesundheitsmagazine trotz allem nicht hoch ist, sind die Trafikanten in diesem Segment besonders gefordert. Das fängt damit an, dass Neuerscheinungen nicht als sogenannte Frühremissionen zurückgeschickt werden. „Neue Titel, egal mit welcher ErFilterlos 10/2015 Fotos: Morawa, PGV Austria Trunk GmbH, VGN, Burda Verlag, Ärzteverlagshaus, Maygutyak/fotolia.com E ines vorweg: Das Genre Gesundheit ist gerade im Vergleich zu anderen Themen ein eher kleines, aber in den letzten Jahren stetig steigendes Marktsegment. „Gesundheit und gesunder Lebensstil werden immer wichtiger für die Konsumenten, für die Verlage und damit schlussendlich auch für die Trafikanten“, sagt Georg Rangger, Geschäftsleitung Morawa Pressevertrieb. Die überschaubare Anzahl von Titeln sieht der Experte vor allem darin begründet, dass es sich hier einerseits um ein Special-Interest-Genre handelt, andererseits aber auch darin, dass sich viele andere Magazine und Tageszeitungen immer wieder mit dem Thema Gesundheit befassen. Dass auf niedrigem Niveau trotzdem die Anzahl der Titel steigt, hat laut Ludwig Huber, Vertriebsleitung Pressegroßvertrieb Salzburg, damit zu tun, dass das Themenfeld breiter wird. Er nennt hierzu die Beispiele Bio und Yoga, also Ernährung, Bewegung und geistige Betätigung, die letztlich auch der Gesundheit zuzuordnen sind. MARKT scheinungsweise, sollen einen Platz im Regal haben und potenzielle Käufer finden. Das gilt gerade für einen Markt, in dem die Umsätze mit den vorhandenen Titeln stetig wachsen“, sagt Rangger, der die Hauptaufgabe der Trafikanten darin sieht, die Produktgruppe als Gesamtheit zur präsentierten. Bei Neuerscheinungen würde der Großvertrieb die Trafikanten mit dem Hinweis auf die richtige Produktgruppe ohnedies unterstützen. Dies geschieht durch Kennzeichnungen auf dem Lieferschein, spezielle Händler informationen sowie durch die Außendienstmitarbeiter vor Ort. Und weiter: „Wenn all diese Maßnahmen nicht greifen, möchte ich an dieser Stelle auch noch auf das gemeinsame Webportal der österreichischen Vertriebsfirmen – www.presseangebot.at – verweisen. Hier können tagesaktuell Objektinformation, nicht zuletzt auch die entsprechende Gruppenzugehörigkeit abgefragt werden.“ Dann sollen die betreffenden Titel auch gut wahrgenommen werden können, wie Christina Hohenberg ausführt: „Die besondere Herausforderung im Zeitschriftenhandel ist mit Sicherheit eine gute, sich abhebende Cover-Story, die beim Kristin PelzlAbonnenten nicht Scheruga, Hubert von Bedeutung ist. Burda Medien Wichtig sind in der Trafik sicher auch begleitende Werbemaßnahmen wie etwa Aktionsschalen.“ Das gezielte Erreichen des Konsumenten ist, gerade bei Gesundheitszeitschriften, auch für Tobias Mai ein Thema. Für ihn zählt dabei neben einer guten Platzierung im Regal auch das offensive Verkaufen, also das gezielte Ansprechen der Zielgruppe. „Auf- Georg Rangger, grund ihrer hohen Morawa Copypreise und ihrer Absatzstärke versprechen Gesundheitsmagazine auch entsprechend attraktive Roherträge für den Einzelhandel“, resümiert der Vertriebsspezia- Ludwig Huber, list. PVG Tobias Mai, Hubert Burda Medien Christina Hohenberg, Medizin populär MARKT Trafikanten-Jubel über BAT-Awards Fünf Trafikanten aus Niederösterreich, Oberösterreich und Wien durften sich bei einer Gala über die BAT-Awards freuen – aber auch die Menschlichkeit war an diesem Abend Sieger. Z Gruppenbild mit Damen: Gemeinsam mit BAT-Austria-Geschäftsführer Tino Zanirato (2. v. r.) und BO Josef Prirschl (5. v. r.) stellten sich die glücklichen Award-Gewinner den Fotografen durch Beschluss einer hochkarätigen Jury aus jeweils drei Vorschlägen entschieden. Als Hauptgratulant freute sich BATAustria-Geschäftsführer Tino Zanirato über die ausgezeichneten Leistungen der Preisträger. Als „Newcomer of the Year“ wurde die junge Wiener Trafikantin Marlene Myslivec prämiert, die mit ihren 24 Jahren erst seit einem Jahr eine Trafik führt, den vorherigen Umsatz im Jahresvergleich aber gleich um 20 Prozent steigern konnte. Für ihr soziales Engagement holte sich Karin Aigner aus Alkoven (Ober österreich) einen BAT-Award ab. In verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen sorgt die Trafikantin seit Jahren vor allem für eine gute Ausbildung junger Mitarbeiter. Der Preis für die „Brancheninitiative 2015“ ging an die Bürgerinitiative „Rauchzeichen“, die binnen zweier Monate mehr als 300.000 Unterschriften gegen eine generelles Rauchverbot in der Industrie gesammelt hatte. Die Gewinner dieser drei Kategorien wurden Marlene Myslivec (2. v. l.) punktete als „Newcomer of the Year“ Die Bürgeriniative „Rauchzeichen“ erhielt den Preis als „Autogrammjägerin“ Maximilian Hager wurde zum „besten BATPartner 2015“ gekürt Jury-Entscheid in drei Kategorien 18 Zweimal entschied BAT selbst Die „BAT-Höchstleistung 2015“ für Helmut Erlach aus Wels (OÖ) und der „Beste BAT-Partner 2015“, Maximilian Hager aus Baden (NÖ), wurden vom Konzern selbst vergeben. Erlach schaffte den höchsten Absatzanteil der Lucky Strike XL Red 24 am Gesamtabsatz, Hager punktete mit aktivem Verkauf und Einsatz für sozial Benachteiligte. Filterlos 10/2015 Fotos: BAT um fünften Mal hatte der Tabakkonzern BAT (British American Tobacco) im September in Salzburg zur Verleihung seiner begehrten Awards geladen – und unter den 350 Gästen der Gala durften sich fünf Trafikanten über die Hauptgewinne in den Kategorien „Newcomer of the Year“, „Soziales Engagement“, „BAT-Höchstleistung 2015“, „Bester BAT-Partner 2015“ und den Sonderpreis „Brancheninitiative 2015“ freuen. Doch auch die Menschlichkeit siegte am Gala-Abend in der Mozartstadt: Die Wiener Trafikantin Verena Haller nützte den Abend, um zur Hilfe für Flüchtlinge aufzurufen. Sie bat die Anwesenden nicht nur um Spenden, sondern auch um Platzierung der Caritas-Sammelboxen für den guten Zweck in den Trafiken. LEBEN GENIESSER DES MONATS NEWS Stilvoller Genuss Die AVO Limited Edition 2015 „Classic Covers“ interpretieren die AVO Classic neu: Sie überzeugen durch einen 25 Jahre gereiften Einlegetabak, der mit Tabaksorten aus Nicaragua, Mexico und Equador verfeinert wurde. Das Aroma der handgerollten Longfiller erinnert an gerösteten Kaffee mit der typischen nicaraguanischen Würze. Chilinoten verleihen der Zigarre einen besonderen Charakter. Die AVO-Zigarre im Toro-Format hat bei einer Länge von 15,4 cm einen Durchmesser von 2 cm. Die Limited Edition ist in einer schwarzen Holzkiste mit eingravierten Rillen im Stil einer Schallplatte erhältlich. Für Österreich sind 100 Kistchen à 16 Stück dieser limitierten Special Edition reserviert. EFT/EVT sind der 2. November. Preis: 15,50 Euro. Der Phönix aus der Asche Der in Puerto Rico geborene Schauspieler, Produzent und Regisseur Joaquin Phoenix erblickte am 28. Oktober 1974 das Licht der Welt. Seine Schauspielkarriere begann er in den achtziger Jahren mit kleineren Rollen in Fernsehserien und Werbungen. Erst mit dem aus dem Jahre 2000 stammenden Film „Gladiator“ gelang ihm der internationale Durch- BUCHTIPP bruch, inklusive Oscar-Nominierung. Am bekanntesten ist Phoenix jedoch für seine Darstellung des Johnny Cash in dem biografischen Drama „Walk the Line“. Für diese Rolle war Phoenix in vielen Einstellungen qualmend zu sehen. Er ging in seiner Rolle so auf, dass sich selbst während Promotion-Interviews stets eine Zigarette in seiner Hand befand. Tabakanbau im eigenen Garten Fotos: amazon.de, Tony Shek/flickr.com Wer sich im Tabakanbau versuchen möchte, dem sei dieses Standardwerk ans Herz gelegt. Leicht verständlich wird in dem Buch „Tabakanbau und Tabakverarbeitung leicht gemacht“ erklärt, was man über Anzucht, Pflege und Ernte von Tabakpflanzen sowie über Trocknung, Fermentation und Weiterverarbeitung zu rauchfertigem Tabak wissen muss. Das Buch ist umfangreich bebildert. Ein Abschnitt widmet sich der Tradition des Zigarrenrollens. Martin Barth, David Jehle: Tabakanbau und Tabakverarbeitung leicht gemacht. Lumica Verlag, ISBN: 978-3-929028-21-8 Filterlos 10/2015 Neue Mischung Mit einer bemerkenswerten Kreation kommt W. O. Larsen zum Jubiläumsjahr 2016 auf den Markt. Die Basis dieser aromatischen Mischung besteht aus hellen und dunklen Virginia-Tabaken. Die richtige Portion Black Cavendish und Orient Tabak sorgt für einen wohlriechenden, würzigen Duft. Außergewöhnlich und einzigartig machen den Pfeifentabak je nach Vorliebe Vanille-, Kokos- und Kaffeearomen. Verkaufspreis pro 100-g-Dose: 27,50 Euro. TVS: 18,85 Euro, TFG: 16,14 Euro. Große Packung Für Camel-Raucher ist jetzt mehr drin: Anstatt 23 Stück wie bisher gibt es die Camel Blue XL und Filters XL ab Mitte Oktober in der 25-Stk.-Packung zum Preis von 5,50 Euro. TVS: je 33,78 Euro, TFG: je 31,33 Euro (Bestelleinheit 8 x 25 Stück). 19 LEBEN Der ShowbizAlleskönner Zur Person Foto: clockwerks/flickr.com Elijah Jordan Wood wurde am 28. Jänner 1981 in Iowa geboren. Seine Vorfahren stammen aus England, Deutschland, Österreich und Dänemark. Der Schauspieler hat zwei Geschwister, einen älteren Bruder namens Zachariah und eine jüngere Schwester namens Hannah. 20 Filterlos 10/2015 LEBEN Elijah Wood ist vor allem durch seine legendäre Rolle als Hobbit aus „Der Herr der Ringe“ bekannt. Doch lässt er sich mit über 150 Filmen in 25 Jahren seiner Karriere nicht auf eine einzige Rolle festlegen. L ängere Zeit war es in den vergangenen Jahren ruhig um Elijah Wood. Nach seinem großen Erfolg als Hobbit „Frodo Beutlin“ in Tolkiens „Der Herr der Ringe“, war er nur noch in kleineren Rollen zu sehen. Doch mit dem heuer am 23. Oktober im Kino erscheinenden Horrorfilm „The Last Witch Hunter“ soll sich das nun ändern. Begonnen hat Wood seine Karriere in seiner Heimatstadt Iowa, bereits früh entwickelte er den Wunsch, vor der Kamera zu stehen. Mit sieben Jahren begann er als Kindermodel in diversen Werbespots, und auch in jeder Schulaufführung zog es ihn auf die Bühne. Als seine Eltern auf das schauspielerische Talent ihres Sohnes aufmerksam wurden, zogen sie mit ihm und seinen Geschwistern nach Los Angeles. Sein Bruder Zachariah und seine Schwester Hannah waren von dem Umzug ganz und gar nicht begeistert, doch wusste Wood ihnen gut zuzureden. „Ich war immer schon der Streitschlichter und Vermittler, derjenige, der die Perspektive jedes Einzelnen versteht“, erinnert sich der Schauspieler an damals in einem Interview. Neue Stadt, neues Glück Seinen ersten Job in Los Angeles hatte Wood in dem Spielfilm „Zurück in die Zukunft“. Auch wenn der Auftritt nur ungefähr 30 Sekunden dauerte, war dies der erste Schritt für seine große Schauspielkarriere in Hollywood. Im Kinderfilm „Die Abenteuer von Huck Finn“ ergatterte er 1993 als Zwölfjähriger die Rolle der Titelfigur. Weitere Hauptrollen folgten, unter anderem in „North“, „Flipper“ und „Deep Impact“. In dem US-amerikanischen Science-Fiction-Horrorfilm „The Faculty“ spielte Wood an der Seite von Josh Hartnett. Die beiden freundeten sich schnell an, besonders bei den Promotion-Terminen waren die beiden unzertrennlich. „Dank Josh zähle ich nun auch zu den rauchenden Menschen“, so Wood damals in einem Interview. „Josh rauchte immer in den Drehpausen. Ich selbst bin bis dahin noch nie mit Zigaretten in Berührung gekommen. Aber ich mochte den Geruch, er ließ mich einen Zug probieren, und das führte zu einer vollwertigen Sucht“, so der Schauspieler weiter. Auch heute noch raucht Wood ein paar Zigaretten täglich, so kann er besser mit dem alltäglichen Stress eines Schauspielers umgehen, sagt er. Plötzlich Kultfigur Der internationale Durchbruch gelang Wood erst 2001 mit der Rolle des Hobbit Frodo in Peter Jackson’s Verfilmung der Tolkien-Fantasy-Romanserie „Der Herr der Ringe“. Für die 16-monatigen Aufnahmen zog er nach Neuseeland, wo die Triologie gedreht wurde. Diesen Abschnitt Filterlos 10/2015 seines Lebens sieht der heute 34-Jährige als den Zeitpunkt, an dem er vom Jungen zum Mann wurde. Nach dem großen Erfolg des dreiteiligen Epos war sich Wood sicher, so etwas Großes könne er in nächster Zeit nicht noch einmal drehen. „Deshalb war der erste Film, an dem ich anschließend gearbeitet habe, ein Film mit dem Titel ,Ash Wednesday‘, den kaum jemand gesehen hat“, so der Schauspieler. Mit 150 Filmen in 25 Jahren hat er bereits in vielen Genres mitgespielt, jedoch in vielen unterschiedlichen. Er sei immer auf der Suche nach etwas Neuem und wolle keine ähnlichen Rollen spielen, beschreibt Wood seine Rollenauswahl. Breites Spektrum an Talenten Da ihn die Schauspielerei alleine irgendwann nicht mehr ausfüllte, wurde Wood 2005 auch im Musikbereich aktiv. Mit Zach Cowie, den er einmal auf einer Party kennenlernte, legt er unter dem Namen „Wooden Wisdom“ auf. „Wir trafen uns zum ersten Mal auf einer After-Show-Party von befreundeten Modedesignern. Sie überredeten mich zu einem spontanen Set mit Cowie und meinem iPod. Als wir herausfanden, dass wir einen ziemlich ähnlichen Musikgeschmack besitzen, kam uns die Idee, ein gemeinsames Projekt zu starten“, sagt Wood. Anfang dieses Jahres tourten die beiden sogar durch Nordamerika und legten auf ein paar europäischen Festivals auf. Nicht nur als DJ ist Wood im Musikbusiness tätig, er besitzt auch ein eigenes Label mit dem Namen „Simian Records“. Für das sechste Album von „Herr der Ringe“Kollege Viggo Mortensen haben die beiden sogar einen gemeinsamen Song aufgenommen. Des Weiteren gründete das Multitalent 2010 gemeinsam mit zwei Freunden eine eigene Produktionsfirma mit dem Namen „Woodshed“, die sich auf Horrorfilme spezialisiert. Vor zwei Jahren wurde die Firma in „SpectreVision“ umbenannt und hat seitdem vier Filme produziert. Im Moment pendelt Wood zwischen seinen Häusern im kalifornischen Venice Beach und Austin in Texas. In Los Angeles versucht er, beliebte Plätze der Paparazzi zu meiden, feiert in keinen In-Clubs und geht auch auf keine Premieren mit Ausnahme seiner eigenen Filme. Er versuchte schon immer, sein Privatleben so gut wie nur möglich zu schützen. Die einzigen Beziehungen, die öffentlich wurden, waren jene mit der deutschen Schauspielerin Franka Potente und der Musikerin Pamela Racine. Erst kürzlich verriet Wood, dass er schon öfter als zwei Mal verliebt war, aber keine Namen nennen möchte. „Ich mag einfach das Gefühl des Verliebtseins, muss aber nicht alles mit der Öffentlichkeit teilen“, sagt der Schauspieler. Denn auch Stars dürfen ein paar Geheimnisse haben. 21 Für die Liebsten muss es eine Königin sein – die Königin unter den Habanos, meint tobaccoland und empfiehlt die Selektion Cohiba Siglo VI A/T in der Sonderverpackung für 15 Zigarren. Das für Fidel Castro kreierte Prunkstück hat seinen Preis: 36,80 Euro pro Stück, 552 Euro für die Schatulle. LEBEN Zigarren zum Fest hoch im Kurs Humidor zum Zweiten: Moosmayr hat dieses Modell mit Mahagonifurnier für 50 Zigarren inklusive Befeuchter und Hygrometer im Sortiment. Daneben empfiehlt das oberösterreichische Unternehmen eine edle Geldklammer und ein Zigarrenfeuerzeug des Herstellers Hadson. 22 Da lacht das Herz von echten Aficionados: Dieses Humidor-Set, das neben der edlen Aufbewahrungsbox auch noch Aschenbecher, Zigarrenabschneider, Befeuchter und Hygrometer enthält, ist eine der Weihnachtsempfehlungen aus dem Hause KP-Plattner. Filterlos 10/2015 Fotos: Plattner, Moosmayr, tobaccoland, M Tabak , Casther/fotolia.com Was empfehlen die Tabakgroßhändler unter dem Christbaum? Ganz hoch im Kurs sind Zigarren, aber auch andere edle Präsente. Wir haben uns für die Trafikanten und Raucher durchgefragt. LEBEN Es muss nicht immer eine Zigarre sein: Mit dem Zorr-Pfeifenset hat der Tiroler Großhändler Plattner für den Pfeifenraucher und den Einsteiger ein Sortiment, bestehend aus Zorr-Pfeife, Elektronik-Feuerzeug und Aschenbecher in Chrom, als Empfehlung im Portfolio Für Großhändler M Tabak steht fest: Das perfekte Last-MinuteGeschenk, nicht nur zu Weihnachten, ist die Bossner-Jubiläumszigarre „Martin“. Handgemacht in Nicaragua mit einem Habano-Deckblatt aus Ecuador. Fast eine Stunde Rauchgenuss zum Stückpreis von 25,30 Euro. Alles andere als ein Schlag ins Wasser ist für die Liebhaber von Wasserpfeifen die „Sky“ aus dem Sortiment des Hauses Moosmayr. In Premiumqualität aus Edelstahl und mit zwei Anschlüssen ist das edle Stück nicht nur im gezeigten Blau, sondern gleich in mehreren Farben erhältlich. Immer passend sind Geschenkkarten: tobaccoland hat davon jede Menge zur Auswahl. Kurzentschlosse „Christkindln“ können für jeden Geschmack des Geschenksadressaten und auch für jede Brieftasche des edlen Spenders den richtigen Gutschein in der Trafik ergattern. Auch als Zigarre des Monats vom VCPÖ auserkoren (siehe Seite 14), ist die „Wilde Kapitänin“ ein Top-Geschenkstipp: tobaccoland empfiehlt die La Capitano No. 2 Robusto auch unterm Tannenbaum. Nicht nur Seebären sollten an diesem Geschenk ihre helle Freude haben. Filterlos 10/2015 Zorr in allen Gassen: Das Haus KP-Plattner empfiehlt nicht nur dieses Geschenkset mit Elektronik-Feuerzeug und Kugelschreiber im edlen Crystaldesign als ideale Gabe für die Frau, sondern auch ein Set aus Zorr-Feuerzeug und Schlüsselanhänger sowie das Ailcante-Set von Zorr aus Elektronik-Feuerzeug und edlem Aschenbecher in Chrom. 23 LEBEN MITARBEITERPORTRÄT Jubilarin Annelies Bedecs-Lutmannsberger (Mitte) mit den Vertretern der Wirtschaftskammer Robert Frank und Harald Pokorny sowie der Familie Dragschitz „Die Trafik ist meine Zukunft“ Seit drei Jahrzehnten ist Annelies Bedecs-Lutmannsberger Angestellte einer Trafik im burgenländischen Neusiedl am See. Sie hat im Alter von 15 Jahren begonnen, in der Trafik zu arbeiten und hat dabei ihren Traumjob gefunden. 30 Jahre später kann sie sich keinen besseren Beruf vorstellen. 24 Ahnung von der Branche hatte, aber neugierig und lernwillig war, bestand darauf, sich alleine, ohne mütterliche Unterstützung, vorzustellen. „Man hat dadurch mehr Selbstbewusstsein“, verrät sie im Gespräch mit Filterlos. Bedecs überzeugte und wurde eingestellt. Vom Lehrling zur Vollzeitkraft Ihre Laufbahn als Tabakfachverkäuferin beginnt Bedecs-Lutmannsberger als Angestellte. Als ihre damalige Chefin Rosemarie Dragschitz um die Erlaubnis ansucht, Lehrlinge ausbilden zu dürfen, wird aus der Angestellten Annelies ein Lehrling; übrigens der erste in der Berufsschule Eisenstadt aus der Branche der Tabaktrafikanten. Das Arbeitsverhältnis in dem kleinen Betrieb war familiär – zur Belegschaft gehörte damals neben den Chefleuten und dem Lehrling Annelies noch eine weitere Angestellte. Als diese in Karenz geht, übernimmt Bedecs-Lutmannsberger, die mittlerweile ihre Lehre abgeschlossen hat, auch teilweise ihre Aufgaben. So wächst sie Schritt für Schritt in den Beruf der Tabaktrafikantin hinein. Sie genießt die Freiheit und die Möglichkeit, sich hochzuarbeiten, lernt die verschiedenen Bereiche in der Trafik kennen. Die Stammkunden schätzen sie und greifen ihr auch zu Beginn unter die Arme, wenn sie die gewünschte Zigarettenmarke nicht auf Anhieb findet. Unterstützt und gefördert Ihre Chefin bringt ihr vieles bei und ist für das junge Mädchen bald wie eine zweite Mutter. „Sie war streng, aber sehr korrekt. Sie hat mir Ordnung und Genauigkeit am Arbeitsplatz beigebracht. Dafür bin ich heute noch sehr dankbar“, sagt BedecsLutmannsberger. Sie schätzt die selbstgewusste, strenge Frau, die auch öfter einmal Kuchen in die Trafik mitbrachte. Zum Filterlos 10/2015 Fotos: WKO, Dragschitz D ie Freude war groß, als Annelies Bedecs-Lutmannsberger, Angestellte in einer Trafik in Neusiedl am See, am 23. Juli von ihrem Chef, dem burgenländischen Landesgremialobmann Hannes Dragschitz, und Vertretern der Wirtschaftskammer Burgenland für ihre langjährigen Dienste mit der Goldenen Mitarbeitermedaille geehrt wurde. 30 Jahre schon versieht Bedecs, selber erst 45 Jahre alt, ihren Dienst in der Trafik Dragschitz. Als 15-jährige Schülerin des Polytechnischen Lehrgangs war Bedecs-Lutmannsberger im Jahr 1985 auf der Suche nach einer Lehrstelle. Der Frisörbetrieb hatte ihr abgesagt, und Bedecs wollte unbedingt eine Anstellung. Ihre Mutter machte sie darauf aufmerksam, dass in der Trafik von Rosemarie Dragschitz, der Mutter des heutigen Betreibers Hannes Dragschitz, unweit der Schule eine Stelle frei war. Bedecs, die damals keine LEBEN K TABA TR A FIK Aus dem Fotoalbum: In 30 Jahren sammeln sich viele schöne Erinnerungen 20. Geburtstag fährt Rosemarie Dragschitz mit ihrer jungen Angestellten nach Wien, lädt sie zum Essen ein und geht mit ihr ins Theater. Langweilig wird es in der Arbeit nie. Als die Trafik 1987 umgebaut wird, wandert der Verkauf in Form eines Kiosks hinaus auf die Straße. Rund einen Monat verkauft Bedecs-Lutmannsberger den Kunden ihre Zeitungen und Zigaretten von der „Außenstelle“ aus. „Das hat mir sehr gut gefallen! Vor dem Geschäft bekommt man natürlich viel mehr mit als im Gebäude. Das war eine schöne Zeit“, erinnert sie sich lachend. Als Bedecs-Lutmannsberger eine Familie gründet, wird sie von ihren Eltern tatkräftig unterstützt und kann auch während ihrer Karenzzeit einige Stunden in der Woche in der Trafik arbeiten. „Mir war es immer wichtig, zu arbeiten. Die paar Stunden während meiner Karenz haben mir gut getan. Ohne die Hilfe meiner Eltern wäre das nicht möglich gewesen“, spricht sie ihnen Dank aus. Auch ihr neuer Chef Hannes Dragschitz, der 1997 die Trafik seiner Mutter übernommen hat, kommt ihr entgegen. „Ich konnte im Notfall jederzeit aus dem Geschäft“, erzählt sie. Auch später helfen der Chef und die Angestellten einander gegenseitig aus; stehen Schulveranstaltungen oder private Termine an, werden Dienste getauscht. Irgendwie geht es sich immer aus. „Es gibt sehr viele schöne Erinnerungen, die ich mit dieser Trafik verbinde“, sagt Bedecs-Lutmannsberger. Filterlos 10/2015 Ohne Licht kein Schatten Gesetzesänderungen, neue Regelungen und Teuerungen gehören ebenso zum Arbeitsalltag eines Trafikanten in Österreich. In ihrer langen Zeit in der Trafik hat sie einige Änderungen und Meilensteine miterlebt: 1986 kam Lotto, bis 1992 waren die Trafiken mit den OnlineTerminals ausgestattet. Nach der Trafikübergabe von Rosemarie Dragschitz an ihren Sohn wird die Trafik systematisch modernisiert. „Die Umstellung war nicht einfach, aber mittlerweile empfinde ich die Modernisierung schon als Erleichterung. Vor allem die Inventur ist um einiges einfacher geworden. Man wächst ja schließlich mit jeder Herausforderung“, sagtBedecs-Lutmannsberger. Die nahe Grenze zu Ungarn spüren die Betreiber der Trafik in Neusiedl am See ebenso wie die Preisanhebungen einzelner Zigarettenmarken. „Natürlich fahren einige Kunden auch nach Ungarn und kaufen dort ihre Zigaretten. Und manche steigen bei Preiserhöhungen ,ihrer‘ Marke auf ein günstigeres Produkt um“, er- zählt sie. Als vor einem Jahr Lottospielen teurer geworden ist, hätte sich das auch im Umsatz niedergeschlagen. „Stammkunden, die früher einen ganzen Schein gespielt haben, haben sich danach nur mehr einen halben geleistet“, berichtet Bedecs-Lutmannsberger. Dem totalen Rauchverbot in der Gastronomie ab Mitte des Jahres 2018 sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Langjährige Raucher werden sich davon nicht abschrecken lassen und auch weiterhin dort, wo es erlaubt ist, ihre Zigarette rauchen. Einige werden auf die E-Zigarette umsteigen, vermutet sie. Allerdings werden weniger neue Raucher dazukommen. „Wenn man beim Ausgehen in Lokalen nicht mehr rauchen darf, haben junge Menschen weniger Zugang zu Zigaretten. Da fällt dieser Bereich schon einmal weg.“ Sie selber hat nie geraucht. „Ich hab’s in meiner Jugend probiert, aber meine Freunde haben gesagt, das schaut blöd aus. Also hab ich’s gelassen. Gekränkt hat mich diese Aussage aber trotzdem“, erzählt sie. So kann es bleiben Für die Zukunft ihrer Branche wünscht sie sich, dass Branchenspezifisches auch in der Branche bleibt und dass Rauchverbot und Schockbilder nicht in so einem übertriebenen Ausmaß kommen, wie überall angekündigt. Fragt man die Trafikangestellte mit Leib und Seele nach ihren eigenen Wünschen, gibt sie sich bescheiden. „Ich möchte hier in dieser Trafik in Pension gehen können. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, mag unsere Kunden und kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu arbeiten. Das hier ist meine Zukunft.“ 25 SERVICE Der Gutschein für echte Fans Echte Fans sind am liebsten mitten drin statt nur dabei. Unterstützt werden sie dabei von Trafikplus-Trafiken mit dem tollen Angebot der „Fanreise“-Gutscheine. Buchbar sind die Gutscheine im oeticket-Programm zu 20, 50 und 100 Euro. Verschenkt wird der Wertgutschein. Einlösen kann der Beschenkte seinen Gutschein ganz einfach selber. Auf www.fanreisen.at sucht er sich sein Lieblingsevent aus, gibt die Gutscheinnummer ein und „bezahlt“ somit seine Fanreise. Mit „Fanreise“-Gutscheinen macht man immer jemandem eine Freude Marathonläufen, EishockeyVeranstaltungen und zum Skispringen. Auch große Sport events wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften lassen sich mit den FanreiseGutscheinen live erleben! Fußballfans feuern „ihr“ Team zu günstigen Preisen in der Bundesliga, in der Premier League, der Primera Division, bei Serien-A-Spielen, der Champions League und natürlich bei den Länderspielen an. Kulturbegeisterte genießen mit den Gutscheinen ihre Lieblingsvorstellungen bei Musical-, Opern-, Musik-, Kabarett- oder Theaterreisen. Buchbar sind auch individuelle Eventreisen. Die Begeisterung zum Buchen Die Auswahl ist groß und reicht von Fußballevents über Sportveranstaltungen bis hin zu Kulturreisen. Die Angebotspalette der Fanreise-Gutscheine wurde über die Jahre stetig erweitert – garantiert ist da für jeden Geschmack etwas dabei. Wer es gerne sportlich mag, den bringen die Trafikplus-Fanreise-Gutscheine zu Sportveranstaltungen wie Formel-1-Rennen, Motorrad Grand Prix, internationalen Tennisturnieren, TERMINE 15. 10. 2015 15:00 Fachgruppentag Tirol, Congresspark Igls, Europapromenade 2, 6080 Innsbruck 20. 10. 2015 19:30 Stammtisch Tirol, Gartenhotel Maria Theresia, Reimmichlstraße 25, 6060 Hall 06. 11. 2015 19:00 Stammtisch Kärnten, Congress Center, Hauptstraße 203, 9210 Pörtschach 07. 11. 2015 13:00 Fachgruppentag Salzburg, Stiegl Brauwelt, Bräuhausstraße 9, 5020 Salzburg 17. 11. 2015 19:30 Stammtisch Tirol, Gartenhotel Maria Theresia, Reimmichlstraße 25, 6060 Hall 04. 12. 2015 18:30 WE-Tag und Weihnachtsstammtisch Kärnten: Congress Center, Hauptstraße 203, 9210 Pörtschach Weitere Termine auf www.wettoe.at 1. Was bedeutet der Begriff Inventur? 2. Die Lieferung der Presse erfolgt c: Vollständige körperliche Aufnahme des gesamten Warenbestandes b: mit Rückgaberecht 26 3. Fehlermeldungen aus Lieferungen muss man innerhalb von … b: 3 Tagen reklamieren Filterlos 10/2015 Foto: Trafikplus WISSENSTEST: AUFLÖSUNG SERVICE Korrektes Verhalten im Ernstfall Ein Überfall stellt eine Ausnahmesituation für die Betroffenen dar. Filterlos hat mit dem Kriminalbeamten Josef Janisch über das richtige Verhalten gesprochen. D ie gute Nachricht ist, dass Überfälle auf Trafiken zurückgehen. Trotzdem schadet es nicht, im Ernstfall vorbereitet zu sein und zu wissen, was zu tun ist. So können z. B. farbige Klebestreifen am Türrahmen dabei helfen, sich an die Körpergröße des Täters zu erinnern. Hilfreich sind ohne Zweifel auch die Installierung technischer Hilfsmittel wie Videoüberwachung und Alarmanlage sowie das Setzen verhaltensorientierter Maßnahmen: „Kommt ein neuer Kunde ins Geschäft, grüße ich, nehme Augenkontakt auf und signalisiere ihm dadurch: ,Ich habe Sie gesehen. Ich bin aufmerksam‘“, sagt Josef Janisch, Kriminalbeamter in Wien. Jeder Arbeitsplatz sollte auch mit einem sogenannten Paniktaster ausgestattet sein. Dieser ermöglicht es, einen stillen Alarm auszulösen. „Es sollten sich deswegen mehrere solcher Paniktaster im Geschäft befinden, weil die Person, die bedroht wird, meist nicht dazu in der Lage ist, den Knopf unbemerkt zu drücken“, sagt Janisch. Foto: Dan Race/fotolia.com Verhalten während des Überfalls Bei einem Überfall ist zwischen einem bewaffneten und einem unbewaffneten Überfall zu unterscheiden. Zu den unbewaffneten zählen die sogenannten „Zetteltäter“. Das sind Räuber, die dem Trafikanten einen Zettel über den Tresen schieben, auf dem die Worte „Das ist ein Überfall“ stehen. Hier rät Janisch, mit paradoxer Intervention zu reagieren und damit den Täter zu verunsichern. „Das kann eine Aufforderung sein, die Sonnenbrille abzunehmen oder ihm zu sagen, dass er im falschen Geschäft ist“, erklärt der Kriminalbeamte. Anders sieht die Sache aus, wenn der Täter bewaffnet ist. Hier ist er eindeutig im Vorteil. In so einem Fall rät Janisch, jede Waffe grundsätzlich als echt Filterlos 10/2015 Hat der Täter eine Waffe, ist er eindeutig im Vorteil anzusehen und den Aufforderungen des Täters unbedingt Folge zu leisten, weil man sonst nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Leben jener Kunden gefährdet, die sich gerade in der Trafik aufhalten. Dem Täter sollte man mit langsamen Bewegungen Bargeld aus der Kasse übergeben und ihn dabei mit kleinen Stückelungen in Form von 5- und 10-EuroScheinen abspeisen. Auf Vorhaltungen à la „Hast du das notwendig? Du verbaust dir nur deine Zukunft!“ sollte gänzlich verzichtet und Gespräche auf Smalltalk reduziert werden. Nach dem Überfall Hat der Täter das Geschäft verlassen, kann man – wenn man sich traut – schauen, in welche Richtung der Täter flüchtet und die Information an die Polizei weitergeben. Nach dem Überfall muss die Trafik geschlossen werden, damit die Polizei eventuell vorhandene Spuren sichern kann. „Kleben Sie auch einen Zettel an die Tür, auf dem ,Wegen unvorhersehbarem Ereignis geschlossen‘ steht“, rät Janisch. Zudem rät er davon ab, im Gespräch mit Medienvertretern über die Höhe der Beute zu sprechen, um Nachahmungstäter zu vermeiden. Die Personenbeschreibung des Täters sollte man alleine zu Papier bringen und nicht mit Kollegen im Teamwork erarbeiten, weil das sonst die eigene Wahrnehmung in Bezug auf den Überfall verfälschen könnte. Hilfe für Opfer Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Panikattacken sind nur einige Symptome, die Opfer eines Überfalls zeigen können. Speziell geschulte Kriminalbeamte führen mit Betroffenen Erstgespräche vor Ort, nehmen sich aber auch nach dem Vorfall dieser Personen an. Der Grund ist ein simpler: „Nach einem Überfall gehen die Betroffenen nachhause, und die Symptome kommen so nach und nach“, erklärt Janisch. Die Beamten erkundigen sich auch im sozialen Umfeld der Opfer und sprechen mit der Familie. Janisch: „Es geht darum, die sozialen Ressourcen zu stärken und wieder zu lernen, mit dem Alltag umzugehen.“ Im Bedarfsfall stellt die Polizei Kontakt zu Opferhilfseinrichtungen wie dem „Weißen Ring“ her. 27 SERVICE Keine Chance für Langfinger und Einbrecher Diebe und Einbrecher haben eines gemeinsam: Sie wollen nicht erwischt werden. Schützen kann man sich vor ihnen deshalb am besten durch gut beleuchtete Räume, Alarmanlagen und aufmerksames Personal. 28 Nur selten professionelle Banden Viele Täter lassen sich bereits dadurch abschrecken, dass ihnen keine einfache Gelegenheit für einen Einbruch geboten wird. Denn nur in den seltensten Fällen sind professionelle Einbrecherbanden am Werk, die den Betrieb zuerst auskundschaften und, wenn nötig, mit brachialer Gewalt an ihr Ziel kommen. Meist handelt es sich dabei um Gelegenheitstäter, die sich durch leicht erreichbare und schlecht gesicherte Eingangstüren, gekippte Fenster oder Dachluken angesprochen fühlen. Sehen diese Täter bereits auf den ersten Blick, dass eine massive Sicherheitstüre ihnen den Weg versperrt und die Fenster nicht ohne großem Aufwand zu öffnen sind, schreckt sie das meist bereits ab. Versuchen sie trotzdem, in das Gebäude zu gelangen, brauchen sie dafür länger, und die Chancen sind größer, dass sie bei ihrer Arbeit gestört werden – sei es durch ein vorbeifahrendes Auto, die eingebaute Alarmanlage oder durch Nachbarn, die auf die unliebsamen Gäste aufmerksam geworden sind. Filterlos 10/2015 Fotos: Daniel Schweinert, Monet/fotolia.com V iele Einbrecher sind Zufallstäter. Sie brechen bevorzugt nachts in Betriebe ein, aber auch bei Sonnenschein ist man vor ihnen nicht sicher. Bietet sich ihnen eine güns tige Gelegenheit, schlagen sie durchaus auch tagsüber zu. Und dabei ist es unerheblich, wo sich das Unternehmen befindet. Geschäfte am Stadtrand sind bei Tätern ebenso beliebt wie solche in der Innenstadt. Das bedeutet für Unternehmer vor allem eines: Niemand ist vor einem ungewollten Zugriff sicher, egal zu welcher Tageszeit und egal an welchem Standort. Es genügt deshalb nicht, das Geschäftslokal oder die Betriebsstätte mit einer Alarmanlage auszustatten, die außerhalb der Geschäftszeiten für Sicherheit sorgt. Wichtiger ist es, sich vor der Installation von elektronischen Hilfsmitteln Gedanken um die Basissicherheit zu machen: Ist die Eingangstür gut gesichert? Gibt es Kellerfenster, die auf Einbrecher einladend wirken könnten? Wie sieht es mit Einstiegsmöglichkeiten über das Dach aus? SERVICE Videoüberwachungskameras sollten vom Profi montiert werden und bei deren Einbau müssen auch arbeitsrechtliche und gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Alarmanlage lieber vom Profi Die Klassiker der Alarmsicherung sind Alarmanlagen, Videoüberwachung, Bewegungssensoren, Einbruchmelder an Fenstern und Türen sowie Brandmelder und Sprinkleranlagen. Wofür man sich für sein eigenes Unternehmen entscheidet, sollte vor allem von dessen Lage, Größe und dem Gefahrenpotenzial abhängen. So muss sich ein Juwelier anders vor Einbrechern schützen als ein Schuhmacher. Experten raten außerdem davon ab, sich im Fachhandel selbst mit einer Alarmanlage auszustatten und mit dieser den Betrieb zu schützen. Die Fehleranfälligkeit dieser Geräte ist hoch, oft warnen sie auch nicht, wenn sie gewartet werden müssten oder die Batterien zu tauschen sind. Das Risiko ist groß, dass sie im Ernstfall nicht funktionieren. Außerdem müssen die arbeitsrechtlichen und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, vor allem, wenn es um die Installierung einer Überwachungskamera im oder vor dem Betrieb geht. Dies ist der österreichischen Datenschutzkommission zu melden. Wie man Ladendiebe erkennt Ein großes Problem für Trafikanten sind auch Ladendiebe. Zwar stehlen sie meist eher kleine Dinge, aber richten insgesamt trotzdem einen großen Schaden an. Vor ihnen schützen kann man sich am besten durch Aufmerksamkeit. Denn vielen Ladendieben sieht man an, dass sie etwas planen: Je näher der Moment des Diebstahls rückt, desto mehr steigt die innere Spannung des Täters. Dabei verraten sich Ersttäter oft durch eine unnatürliche, gehemmte oder verkrampfte Haltung, durch hektische Filterlos 10/2015 Flecken im Gesicht oder am Hals, durch häufiges, betont unauffälliges Umblicken und durch Versuche, ihre Hände gegen Sicht zu decken. Dann folgt – unter weiterem Umblicken – die „schnelle Bewegung“ hin zum Objekt der Begierde. Dann wird das Diebesgut rasch in der Kleidung oder einer Tasche versteckt und die Täter versuchen, den Tatort so schnell wie möglich zu verlassen. Vor allem Gelegenheitstäter arbeiten selten mit raffinierten Tricks, sondern nützen die Gunst des Moments. Das Wissen oder die Vermutung, unbeobachtet zu sein, sind oft Auslöser für einen Ladendiebstahl: Sind weder Verkaufspersonal noch Kunden in der Nähe, schlagen sie zu. Ein unübersichtliches Geschäftslokal und fehlende Überwachungseinrichtungen jedoch schrecken ab. Unser Tipp: In hellen, gut ausgeleuchteten Verkaufsräumen fühlen sich Ladendiebe nicht wohl. Sorgen Sie dafür, dass es im Geschäft keine unübersichtlichen Ecken, Winkel oder Pfeiler gibt. Bester Tipp: wachsam bleiben! Und dann gibt es natürlich auch noch Profidiebe, die mit ausgeklügelten Taktiken oder technischen Tricks arbeiten. Oft sind sie in Gruppen tätig und suchen bewusst günstige Tatgelegenheiten. Dabei wird beispielsweise das Personal durch besondere Kaufwünsche, Gespräche oder durch Auskunftsersuchen abgelenkt, während Komplizen den Täter beim Diebstahl abdecken. Vor ihnen kann man sich am besten schützen, indem man die Kasse leicht erhöht platziert, sodass ein Zugriff von hinten nur schwer möglich ist – und indem man wachsam bleibt und die Mitarbeiter gut schult. 29 SERVICE KOLUMNE Gewinnerin fliegt nach Barcelona Inserat 89 x 126_Layout 1 07.09.15 09:30 Seite 1 LOOK Harting Variotec VT 20 T E C H N I S C H E FA C T S : Für nur € 3,pro Tag inklusive: • Montage und Einschulung • UKO - Service • Versicherung • UKO - Service österreichweit • UKO - Telemetrie inkl. Preisumstellung • UKO - Technik • UKO - Software-Steuerung • 20 Schächte / 24 Wahltasten • 6-Tuben-Wechsler mit € 195 Kapazität • Neuester Cash-Code Banknotenleser mit Stapler • Füllkapazität: 370 Packungen • LED Werbeanzeigen für mehr Aufmerksamkeit – auch bei Nacht • Zweifärbiges Design in Grautönen • Einbruchsicherheit durch Tresor-Ausführung UKO Media GmbH A-5440 Golling Markt 74 Tel. +43-6244–6900 A-1100 Wien Fernkorngasse 83 Tel. +43-1-2080278 www.automaten-unterkofler.at [email protected] Ein Unternehmen der 30 Wolfgang H. Pappler, Verkaufsexperte Schutz vor Ladendieben Die Präsentation von Waren sowohl im Schaufenster als auch im Verkaufsraum hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Statt dem in den 1960- und 1970er-Jahren üblichen Guckkastenschaufester mit Rückwand bevorzugt man heute eine offene Warenpräsentation, die dem Kunden schon von außen Einblick in den Verkaufsraum gewährt – dadurch kann er sich bereits von der Straße aus mit dem Verkaufsraum akklimatisieren. Der Sicherheitsaspekt ist dabei nicht zu unterschätzen, denn ein potenzieller Dieb oder Räuber muss davon ausgehen, dass er von außen gesehen wird. Im Schaufenster selbst kann der Trafikant bei hochpreisigen Produkten durch Dummies oder Produktmuster, die auch als solche gekennzeichnet sind, seine eigene Sicherheit steigern. Von Rechts wegen muss eine allfällige Video überwachung vor dem Geschäft kenntlich gemacht werden. Erfahrungen zeigen, dass Kunden in der Regel Verständnis für diese Überwachung haben. Ich warne davor, in jedem Kunden einen potenziellen Verbrecher zu sehen, denn das erzeugt negative Gedanken gegenüber zu einem Großteil ehrlichen Menschen. ABER: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wenn man Gefahrensituationen prophylaktisch gedanklich durchspielt, steigt die Wahrscheinlichkeit, im Ernstfall richtig zu reagieren. Das ist wie beim Fahrsicherheitstraining: der Überraschungseffekt entfällt. Kontrollieren und beschäftigen Im Geschäftsinneren empfiehlt es sich, hochpreisige Waren in versperrbaren Vitrinen zu präsentieren. Vitrinen, die offen stehen, sollten unverrückbar montiert werden. Speziell, wenn ganze Gruppen – durchaus auch Kinder – die Trafik betreten, ist Aufmerksamkeit geboten. Unerlässlich für eine größtmögliche Vermeidung von „Inventurdifferenzen“ ist einerseits Kontrolle (auch von Mitarbeitern und Lieferanten) und andererseits aufmerksame Kundenbetreuung. Denn nichts veranlasst jemanden stärker zu einem Diebstahl als der Eindruck, es beschäftige sich niemand mit ihm. [email protected] Filterlos 10/2015 Foto: XtravaganT/fotolia.com Am 4. September wurde die neue Pall Mall King Size Familie den Besuchern der Creativ Messe erstmals vorgestellt. British American Tobacco Austria vereint damit eine modern anmutende, weiße Packungsgestaltung und einen zeitgemäßen Markenauftritt mit der gewohnten Qualität der Tabakmischung. Am BAT Messestand posierten mehr als 220 TrafikantInnen mit dem neuen Pack der Pall Mall King Size in der Fotobox und nahmen so am Gewinnspiel teil. Zu Gewinnen gab es einen Städtetrip nach London, Paris oder Barcelona. „Wir freuen uns sehr, dass das Glück auf der Seite von Frau Silvia Machoritsch aus Gänserndorf war, und sie nun mit einer Begleitperson nach Barcelona reisen darf!“ verrieten die Verantwortlichen von BAT Austria. Auch Tino Zanirato, Geschäftsführer BAT Austria, und Susanne Moosmayr ließen sich in der Fotobox ablichten und wünschen der Gewinnerin eine schöne Reise. SERVICE TABA K TRAFIKPORTRÄT TR A FIK Das Damen-Team von Trafikantin Heidemarie Skrdla ist bei der Arbeit gut eingespielt und versteht sich auch privat blendend In die Branche hineingewachsen Heidemarie Skrdla, Trafikantin in Schwechat (NÖ) und Landesgeschäftsstellenleiterin der Wohlfahrtseinrichtung in Niederösterreich, kann auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. D ie Trafik in Schwechat, die Heidemarie Skrdla heute betreibt, hat vor 33 Jahren ihre Mutter erworben. Die Arbeit im Fachgeschäft ist ihr schon lange in Fleisch und Blut übergegangen. Bereits im Alter von 15 Jahren hat sie als Urlaubsvertretung in der Tabaktrafik ihrer Mutter ausgeholfen. „Ich bin schon sehr früh in die Branche hineingewachsen“, erzählt Skrdla, die als ausgebildete Installateurin den Betrieb ihres Vaters hätte übernehmen sollen. Die Trafik hat sie dann aber doch mehr gereizt. Fotos: Heidi Skrdla Maßgeschneidertes Arbeitsumfeld Die ehemals verbundene Trafik übersiedelte 2006 an einen anderen Standort und wird seither als selbstständige Trafik geführt. Die Nähe zu einem großen Supermarkt macht sich für Skrdlas Kundinnen und Kunden vor allem durch die ausreichenden Parkmöglichkeiten bezahlt. In der Trafik sticht die maßgeschneiderte Einrichtung ins Auge. „Diese habe ich selber geplant und mir von einem Filterlos 10/2015 Tischler bauen lassen“, erzählt die resolute Geschäftsfrau. „Man verbringt sehr viel Zeit in der Arbeit, und da war es mir wichtig, dass ich mir mein Arbeitsumfeld so angenehm und praktisch wie möglich gestalte“, sagt die Trafikantin. Das umfangreiche Sortiment findet auf rund 100 m2 Platz; Neuheiten wie beispielsweise die E-Zigaretten und hochwertige Liquids werden ansprechend präsentiert. dass die Trafik als Ort der Kommunikation genützt wird. Skrdla: „Der Kontakt zu meinen Kunden macht mir Freude. Natürlich nimmt man sich heute in unserem schnelllebigen Alltag nicht mehr so viel Zeit zum Plaudern, ein paar freundliche Worte gehen sich aber immer aus.“ Nicht umsonst gehen in ihrer Trafik 60 Prozent Stammkunden ein und aus. Als Funktionärin – Skrdla ist seit 2013 Landesgeschäftsstellenleiterin der Wohlfahrtseinrichtung in Niederösterreich – ist es ihr ein Anliegen, für Verbesserungen in der Branche zu kämpfen. Für die Zukunft wünscht sie sich eine adäquate Handelsspanne für die Branche und dass den Trafikanten das Monopol erhalten bleibt. Schließlich sichert es behinderten Menschen, die am Arbeitsmarkt wenig Chancen haben, einen Arbeitsplatz. Kommunikationszentrum Trafik Skrdlas Mutter hat mit einer Angestellten begonnen; sie selber beschäftigt heute fünf Damen. Ein besonderes Auge hat sie auf einen strukturierten Ablauf im Geschäft, weil dieser die Zusammenarbeit mehrerer Menschen schon sehr erleichtert. Der Spaß bleibt dabei nicht auf der Strecke. „Wir sind eine lustige Truppe“, sagt Skrdla lachend. „Wir verstehen uns alle recht gut. Meine Crew hat auch ungefähr dasselbe Alter wie ich und ich hoffe, dass meine Damen und ich gemeinsam in Pension gehen.“ Schön am Trafikantenberuf findet Skrdla auch noch nach vielen Jahren, 31 www.lotterien.at F WW nd/ stra Fot o: Sta Wid ffan n ! n i r w u e t G a n i E die N r ü f er t ford r e er n äld ng vo tzen w n u tü t e ll Alp Erha unters ie Vie . e i d die rd ind en s in s und otteri htig fü um s e s L h ic rk sr a Luc nalpa ischen l sie w eben s L e o i d n ich F, we ati nde ehr von N sterre u k W s k c Ö ge g sW Rü tun Die te de einen Die inrich eten. k für i E oje die nisgeb hutzpr damit c d Wil r tens na und A u die er Fa d t l fa Gut für Österreich.