WE-Jubiläum - Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs
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WE-Jubiläum - Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs
WE-Jubiläum Zeit für einen neuen Anstrich! Bringt frische Farbe in Ihren Alltag! • Mit dem neuen Design beweist Gauloises Zeitgeist. • LIBERTÉ TOUJOURS: Profitieren Sie vom französischen Lebensgefühl! • Umsatz: Holen Sie sich mit über 6% Marktanteil* die fünftstärkste Marke Österreichs ins Regal. * Quelle: AC Nielsen A Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. RLO_GOB_Inserat_FL_06_10.indd 1 Filterlos 10/2009 28.05.2010 9:14:58 Uhr 58 Uhr EDITORIAL W as viele schon lange vermutet haben und womit einige aus der Branche keine große Freude habenwerden, das ist jetzt eingetreten: Peter Leimer, ehemaliger, erfolgreicher Geschäftsführer von tobaccoland, ist als Geschäftsführer der On Market Service in die Branche zurückgekehrt. In einem Exklusivgespräch mit Filterlos erklärt Leimer, wie es dazu gekommen ist und welche Ziele er sich in seiner Position gesteckt hat. Preisärger. Im Augenblick befinden sich die Zigarettenpreise auf einer Achterbahnfahrt. Einmal rauf, einmal runter. Das verärgert Trafikanten, irritiert Konsumenten und kümmert die Industrie wenig. Filterlos hat sich ein wenig umgehört, welche Faktoren die Preisbildung der Industrie bestimmen. Ein weiteres großes Thema in diesem Heft sind die Österreichischen Lotte- Wetter: Der Herbst wird heiß Prognose. Viele Indizien sprechen dafür, dass der Herbst turbulent wird rien. Mitunter ist die Vergabepraxis von Lotto-Annahmestellen aus Trafikantensicht nicht nachvollziehbar. Ende Juni wird es – angesichs der bevorstehenden Lizenzvergabe für das Glücksspiel – ein Spitzengespräch zwsichen den Obleuten und den Lotterien geben. Stimmungslage. Und abseits dieser hausgemachten Stolpersteine ist auch die Stimmungslage bei Medien und Konsumenten – wenige Tage vor Auslaufen der Umrüstungsfrist für die Gastronomie – nicht rosig. Die Facebook-Gruppe „Nichtrauchen in Lokalen“ hat bisher 100.000 Unterstützer und schon 6.500 Unterstützungserklärungen. 8.000 braucht man, um ein Volksbegehren einleiten zu können. Grünen-Chefin Eva Glawischnig ist dabei. Der Herbst wird heiß – im Gegensatz zum bisherigen Frühjahr. [email protected] Ihr Helmut Spreitzer Ulrich Chmel meint ... Filterlos 6/2010 Fot o: Pat ri c i a Ti l l y/fo t o l i a . c o m 3 INHALT Filterlos Juni 2010 7 www.wettoe.at Ihr Schutzengerl wird BLICK Die Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten feiert ihr 90- Jahr-Jubiläum. Von Anfang an waren soziales Denken und das Bilden eines Auffangnetzes für in Not geratene Kollegen das Credo der Wohlfahrtseinrichtung. Ein Blick zurück zeigt, unter welch schwierigen Bedingungen die Wohlfahrtseinrichtung gegründet wurde und wie sie sich entwickelt hat. Auf Seite 37 lesen Sie dann, was die WE neu heute für Sie alles tun kann. 20 06 Rauchzeichen: Marina Spiess, Hallein 07 WE neu: 90 Jahre Wohlfahrtseinrichtung 10 Aus den Ländern: Kabarett, Ausschüsse, Siegermodelle 11 Wiener Linien: Fahrscheine fassen – alles beim Alten! 12 Industrie: Die Faktoren der Preispolitik 14 Bundesgremium: Konstituierung und Arbeitsprogramm 16 Schmuggel: JTI/AT und das Finanzministerium präsentieren neue Kamapgne MARKT 17 Post.Partner: Informationstag in St. Pölten 18 On Market Service: Peter Leimer ist zweiter Geschäftsführer 20 Lotterien: Ärger mit den WinWin-Terminals 21 Zigarren: M-Tabak übernimmt Bossner-Vertrieb 23 Mediaprint: WM-Gewinnspiel für Trafikanten 24 Im Gespräch: Josef Prirschl und Hannes Dragschitz über Trafikanten und Lotterien 24 Merkur Hütteldorf: Die andere Sicht der Dinge GENUSS 26 Porträt: Der erste Pfeifenraucher im Staat heißt Heinz Fischer 28 Kleine Pfeifenkunde: Was Frauen bevorzugen 30 Raucherlokal: Die Krone, Mondsee, legt Wert auf das Wohlbefinden der Raucher WELT 32 EU: So funktioniert die Entscheidungsfindung 34 Philip Morris: 40 Jahre PM in Deutschland 35 Am Schiff: Bei Costa Kreuzfahrten sind urlaubende Raucher willkommen SERVICE WinWin – wer? Am Vorabend der Neuvergabe der österreichischen Glücksspiellizenz steigt die Verärgerung der heimischen Trafikanten über die WinWin-Terminals. 36 Sozialversicherung: Was im vertragslosen Zustand getan werden kann 37 WE neu: Leistungsspektrum und Außenauftritt wurden erweitert 40 Trafikporträt: Franz Wiedner, Trafikant in Graz und WE-Kunde aus Überzeugung 41 Trafikplus: Die Krone-Bonus-Card ist auch in Trafiken erfolgreich 42 Rauchringe: Letzter Aufruf zum Austausch Wie Europa tickt Beilage: Wohlfahrtseinrichtung Filterlos erkundete für Sie die Wege der Entscheidungsfindungen in der Brüsseler Bürokratie – was die EU kann und was sie nicht kann. 32 Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs, Marxergasse 25, 3. Stock, 1030 Wien, Tel. 01/799 51 61, Fax 01/799 51 62, E-Mail: [email protected], Verlag: Albatros Media GmbH, 1050 Wien, Grüngasse 16, Tel. 01/405 36 10, Fax 01/405 36 10-27, E-Mail: [email protected], Web: www.albatros-media.at, Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz, Redaktion: Helmut Spreitzer, Mag. Barbara Morawetz (Koordination), Mag. Sabine Karrer, Caroline Rigler, Art Direction und Produktion: Michi Jo Standl, Anzeigen: Stefanie Dorfinger, Tel. 01/799 51 61-21, Fax 01/799 51 62, E-Mail: [email protected], Druck: NÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten, Auflage: 10.000, Erscheinungsweise: monatlich, Jahresbezugspreis: € 48,–/für WE-Mitglieder € 24,– Bilder : Cove r : D e Vi c e /fo t o l i a . c o m; C o mp o s i n g : Al ba t ro s Me d i a Inha l t : Fa l k o Ma t t e /fo t o l i a . c o m, Ös t e r r. Lo t t e r i e n Filterlos 6/2010 con emozione Freuen Sie sich auf einen italienischen Sommer! Denn mit der Muratti Ambassador kommt jetzt frischer mediterraner Wind in Ihr Geschäft. Jetzt nur 3,80 € Rauchen kann tödlich sein. J 1 U 1 F D A 4 F 4 D m V 4 O H a M BLICK BLICK RAUCHZEICHEN Wo bleibt das soziale Denken? Ich habe 2005 meine Trafik übernommen. Vorher war ich im Gastgewerbe tätig. Nun bin ich leider an Brustkrebs erkrankt und wurde operiert. Meine Erkrankung ist auch der Grund, weshalb ich mich jetzt zu Wort melde. Denn gerade sind die Verhandlungen zwischen der Versicherung der gewerblichen Wirtschaft und der Marina Ärztekammer Spiess, gescheitert. Trafikantin in Wir befinden Hallein uns also im „vertragslosen Zustand“. Das ist einfach unzumutbar. Wir zahlen enorme Beiträge pro Quartal und jetzt müssen wir auch noch die Behandlungen beim Arzt selber begleichen? Soziales Denken. Viele Trafikanten sind körperlich beeinträchtigt und brauchen ärztliche Betreuung. Das alles sollen wir jetzt selbst bezahlen? Warum schafft die Monopolverwaltung nicht die gesetzliche Möglichkeit, dass wir uns eine zusätzliche, geringfügige Beschäftigung suchen dürfen (als Option für jene, die es wollen), um in einer Situation wie jetzt uns selbst bei den Gebietskrankenkassen versichern zu können. Gerade in unserer Branche, die sich das soziale Denken auf die Fahnen heftet, sollte das doch möglich sein. Ähnlich ärgerlich empfinde ich es, dass es uns nicht erlaubt ist, eine Ges.m.b.H. zu gründen. Dann wäre unsere Steuerleistung mit 25 Prozent beschränkt. Eine Ges.m.b.H. darf ja sonst jeder gründen. 6 Meinung Der antifaschistische Grundkonsens Wien. „Der Soziologe Peter L. Berger hat mir bei einem seiner Wien-Aufenthalte eine interessante Geschichte erzählt: Vor Jahren sei – ausgerechnet auf einer Konferenz in Kuba – das Thema ,Raucherbekämpfung‘ diskutiert worden. Das bislang gebrauchte Argument, Raucher kosteten den Staat wegen ihrer Gesundheitsschäden mehr Geld (als Nichtraucher) war schleißig geworden; schließlich sterben Raucher, statistisch gesehen, früher und ,kosten‘ infolge kürzeren Pensionsgenusses unter Umständen sogar weniger. Da verfiel man auf eine andere Schädlingsargumentation: Sie schadeten mit ihrem Rauch ,unschuldigen Opfern‘. Damit wäre ihr unmoralisches Verhalten erwiesen. Der Begriff des ,Passivrauchens‘ musste nicht erst erfunden werden. Er war schon von den Nationalsozialisten benützt worden. Unter dem militanten Nichtraucher Hitler gab es ja bekanntlich eine massive Antiraucherkampagne (Plakate erklärten, dass ,Juden, Afrikaner, Inder, lockere Frauen und dekadente Intellektuelle‘ diese schlechte Gewohnheit hätten). Hitler selbst rauchte als junger Mann und ,Künstler‘ zwei Packungen pro Tag, musste aber wegen Geldmangels aufgeben. Danach versuchte er die Menschen vom Rauchen abzubringen (bei Hermann Göring und Eva Braun scheiterte er). Dies sind kleine Details aus einem sehr sachlich geschriebenen Buch von Christopher Snowdon: ,Velvet Glove, Iron Fist. A History of Anti-Smoking‘, UK 2009. Schade, dass das Recht zu rauchen in geeigneten Lokalitäten (mit getrennten Zonen) nicht zum „antifaschistischen Grundkonsens“ zu gehören scheint. Schließlich kann man gerade in unserem Teil der Welt ,Rauchen‘ unter anderem als antifaschistischen Akt betrachten. Hitler soll ja Schuschnigg beim Gespräch am Obersalzberg das Rauchen untersagt haben …“ (Die Presse, Print-Ausgabe, 24. 4. 2010) KOBV: Mit Petitionen gegen Baustopp Dieser Tage erreichte uns eine seltsame Aussendung in Sachen Trafik am Graben. Der KOBV sammelt seit Ende Mai Unterschriften gegen den Baustopp für die Trafik am Graben. Der Geschäftsführer der KOBV Schulungs- Resten des alten Stahlbetonportals.“ Warum uns diese Aussendung seltsam anmutet? Weil jeder weiß, dass der KOBV die Trafik dort betreibt, aber nicht Eigentümer ist. Eigentümer ist JTI/ Austria GmbH Michael Svoboda dazu: „Wir erleiden auf Grund der Schließung jede Woche rund 55.000 Euro Umsatzeinbußen und müssen, wenn dieser Stillstand noch länger andauert, auch die Kündigung von 6 Mitarbeitern konkret in Betracht ziehen. Das einzige Angebot, das wir bis dato von der Stadt erhielten, war eine Glasfassade vor den Tabak. JTI/ Austria Tabak war es auch, die im Februar in einer Wochenendaktion die Fassade zertrümmert hat. Warum also lässt sich der KOBV vor den Karren spannen? Warum tut man in der Aussendung so, als ob der Umbau ein Bedürfnis des KOBV und nicht von JTI/ Austria Tabak gewesen sei? Was läuft da? Filterlos bleibt dran. Fot os , Illus t rat ion e n : fo t o l i a . c o m; C o mp o s i n g : Al ba t ro s Me d i a Filterlos 6/2010 BLICK WE-Jubiläum Ihr Schutzengel wird Es kam einem Weihnachtswunder gleich. Am 21. Dezember 1920 ratifizierte der damalige Finanzminister die Gründung der Wohlfahrtseinrichtung. Verschleißprovisionen aus Direktverkäufen sollten bedürftigen Trafikanten unmittelbar zugute kommen. G ut hundert Jahre, nachdem das Tabakmonopol installiert wurde, gab es mit der „Reichsorganisation der Tabaktrafikanten“ so etwas wie eine erste Standesvertretung. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschten allerdings schlimme Zustände. Die Trafikanten waren in Not. Die alten Trafiken waren großteils zerstört, die neuen noch nicht überlebensfähig. Die Generation der Vorkriegstrafikanten war als Berufsstand zerrüttet, jene der Nachkriegstrafikanten stand von der Inflation an die Wand gedrückt. Die vielen Kriegsinvaliden kamen meist aus anderen Berufen und mussten das Geschäft einer Trafik Filterlos 6/2010 erst lernen. Immerhin aber zeigte sich schon damals, dass die „besondere Berücksichtigung von Erwerbsbehinderten“ eine beispiellose soziale Komponente der Branche darstellte. Mittendrein in diese Nachkriegswirren platzte die eingangs erwähnte Ratifizierung der Wohlfahrtseinrichtung. Rasch agierte die Wohlfahrtseinrichtung mit der Verteilung von Geldern. Damit gelang es letztlich zum Wohle des Berufsstandes, die Wirrnisse von Währungsverfall und Notgeld zu umschiffen. Durch Zuwendungen wurden Existenzen gesichert, durch Gewährung von Krediten konnten Geschäfte wieder aufgebaut werden. Darlehen für die Materialbeschaffung wurden geneh7 BLICK migt. Heutzutage wird man das „Solidaritäts-Fonds“ nennen und „Fassungskredite“. Aber schon stand das nächste Problem vor der Tür. Tabak war natürlich knapp in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der Markt reagierte mit enormen Preisschwankungen. (Raucher erhielten damals – ähnlich wie Lebensmittelkarten – auch Zigaretten-Gutscheine. Der bekannte Architekt Gustav Peichl hat sich unlängst im Rahmen einer Diskussion im Karikaturmuseum Krems damit gerühmt, diese Gutscheine gegen Lebensmittelkarten eingetauscht zu haben.) Die Lage war ernst. So ernst, dass die Wohlfahrtseinrichtung (immer dann, wenn die Kasse leer war) an der Börse spekulierte. Meist erfolgreich. So konnte sie auf ungewöhnliche Art und Weise Geld für ihre Mitglieder auftreiben. Heute wäre so etwas nicht nur undenkbar, sondern auch gar nicht mehr notwendig. Umfassendes Wohlergehen Solidarität war immer schon ein Thema, für das sich die Wohlfahrtseinrichtung stark machte. Nicht nur als treibende Kraft bei der Installierung eines Soli-Fonds im Jahre 2007. Schon 1934 – damals mit großzügiger Unterstützung der Austria Tabak – wurde eine landesweite Entschuldungsaktion in die Wege geleitet. Zu diesem Zeitpunkt leisteten die bereits früh gegründeten Landesorganisationen der Wohlfahrtseinrichtung wertvolle Hilfe vor Ort. Das Standesethos der Trafikanten hat sich damit herausgebildet. Dazu haben sicherlich auch die Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen beigetragen, welche die Wohlfahrtseinrichtung – gemeinsam mit den Förderungseinrichtungen der Kaufleute-Genossenschaften – organisierte. Eine Imagekampagne wurde lanciert. Und wie es der Name schon als Programm in sich trägt, sorgte sich die Wohlfahrtseinrichtung nicht nur um das wirtschaftliche, sondern auch um das persönliche und körperliche Wohlbefinden ihrer Mitglieder. Schon 1924 gab es im steirischen Pöllau eine Erholungsstätte für Trafikanten. Neun Millionen Schilling 1929 illustrierte ein Inserat der Zeitungsgrossisten, wie es um die Geschäftslage bestellt war: „Der lohnendste Nebenerwerb für Trafikanten ist der Verkauf von Zeitungen“, heißt es da. Wie sich die Zeiten doch ändern! Bereits vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Sortimente in den Trafiken ständig erweitert. Die Wohlfahrtseinrichtung reagierte auch auf diese Entwicklung rasch und flexibel. Sie führte Beratungsdienste ein, die die Trafikanten auf die neuen, betriebswirtschaftlichen Herausforderungen vorbereiten sollten. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden jüdische Trafiken „gelöscht“, die Kammern abgeschafft. Nur die Wohlfahrtseinrichtung ließ man – streng kontrolliert – weiterarbeiten. Und was schon nach dem Ersten Welt8 Fot o: olly/ fot olia. c o m krieg zu beobachten war – ein Staat, eine Gesellschaft, eine Branche richtet sich auf aus den Trümmern – das wiederholte sich nach 1945. Unter schlimmeren Voraussetzungen. Denn die Kasse der Wohlfahrtseinrichtung war nahezu leergeplündert. Doch dann gelang der große Coup: In den Jahren 1938 bis 1945 hatte sich der Staat Verschleißprovisionen in Höhe von neun Millionen Schilling einbehalten. Diese wurden vor Gericht – qausi als eine Art „Restitution“ – erfolgreich zurückerstritten. Mithilfe dieser – für damalige Verhältnisse außerordentlichen – Geldmittel gelang es, österreichweit die Trafiklandschaft wieder aufzubauen. Die Trafikanten waren nicht zuletzt dank dieser Gelder eine der ersten Berufsgruppen, die wieder ihre Geschäfte aufnehmen konnte. Gleichzeitig wurde damals für all jene Trafiken, die 1938 enteignet wurden, ein Pensionssystem geschaffen. Ende der 40er-Jahre lockerten sich überdies die Steuerbestimmungen für Vereine (wie die Wohlfahrtseinrichtung einer war und ist). Das dadurch ersparte Geld wurde in den Kauf des Hotels Pichl-Auhof am Mondsee investiert, eine Erholungsoase für Trafikanten. 1956 schließlich wurde die Berufsgruppe der Trafikanten auch wieder von der Kammer vertreten. Seither agieren Standesvertretung in der Kammer und Wohlfahrtseinrichtung im Schulterschluss für das Wohl ihrer Mitglieder. Katastrophenhilfe, zinsenlose Kredite, aber auch konkrete branchenspezifische Dienstleistungen (hier ist in erster Linie die Buchhaltung zu nennen) erleichtern seither den Trafikanten ihr Leben. Jetzt sind wir europäisch Als Österreich 1995 der Europäischen Union beitrat und Außenminister Alois Mock der Staatssekretärin Brigitte Ederer dafür ein Busserl auf die Wange drückte, hat Filterlos 6/2010 Jugendschutz Das Wohlergehen im Sinne: Die Geschichte der Wohlfahrtseinrichtung der Trafikanten zeigt vielfache Momente der Bewährung sich auch für die heimische Wirtschaft (und damit auch für den Tabakwaren-Einzelhandel) einiges geändert. Zum einen wurde das Tabakmonopolgesetz beschlossen. Damit wurde der Trafikantenlandschaft der exklusive Vertrieb von Tabakwaren gesichert. Ein für Europa (nahezu) einzigartiger und weitsichtiger Akt der Politik. Mit dem Eintritt in die Europäische Union kam auch das Ende der Tabakverleger. Sie waren bis dahin der verlängerte Arm zwischen Industrie und Einzelhandel. tobaccoland trat auf den Plan. Das Zusammenleben mit der Großhandelstochter von (nun) JTI/Austria Tabak prägte die Folgejahre bis heute. Das Vorgehen im Gleichschritt mündete mitunter auch in gemeinsame Gesellschaften wie Trafikplus. Die Verbindung zum KOBV (Kriegsopfer- und Behindertenverband) wurde intensiviert, die soziale Komponente im Tabakmonopolgesetz dadurch gestärkt. TabakFachhändler-Seminare wurden aufgebaut. Sie waren die inhaltliche Weiterentwicklung der früheren Beratungsdienste. Jedem Interessenten am Trafikgeschäft sollte damit der Einsteig erleichtert werden. Die Produktvielfalt in den Trafiken nahm ständig und mit steigender Geschwindigkeit zu. Das führte letztlich auch dazu, dass die Wohlfahrtseinrichtung ihren Großhandel erweiterte. Konkrete Hilfen standen weiterhin ganz oben auf der Agendaliste der Wohlfahrtseinrichtung. Dazu gehören Kreditaktionen für Einrichtungen und die Barvorlagen für den Materialeinkauf. Speziell in Zeiten wie diesen kann man nicht genug Schutzengerl haben. In diesem Sinne: Alles Gute, Wohlfahrtseinrichtung! Was die Wohlfahrtseinrichtung, die sich zum 90. Geburtstag ein neues Kleid gegeben hat und ihre Serviceleistungen wieder einmal erweitert, alles für Sie tun kann, lesen Sie bitte auf Seite 37. Filterlos 6/2010 Schuldlos Mitunter kommen Trafikanten auch völlig schuldlos in den Verdacht, gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen zu haben. So geschehen jüngst in Perchtoldsdorf. Dort wurden drei Trafikanten von einem Bundesheeroffizier angezeigt. Sie hätten seiner 14-jährigen (Stief?-) Tochter Zigaretten verkauft. Da das Mädchen den Trafikanten persönlich nicht bekannt war, wandten sich die drei an die Monopolverwaltung. In der Zwischenzeit machte der Beschwerdeführer (der im Übrigen auch einen Brief an den Gesundheitminister Alois Stöger geschrieben hatte) eine Kehrtwendung. Er entschuldigte sich. Elterliche Verantwortung. Sein Argument: Das Mädchen hatte erklärt, ihm die Kreditkarte entwendet zu haben. Damit konnte sie die Jugendschutzkontrolle am Automaten leicht umgehen. Noch ist das Verfahren im Laufen. Für die Monopolverwaltung erklärte Ernst Koreska, dass man „die Angelegenheit prüfen“ werde, dass aber alles in die Richtung deuten würde, dass „die Trafikanten unschuldig sind“. Ein Kommentar von Gesundheitsminister Alois Stöger, der vielleicht auch ein bisschen in Richtung elterliche Verantwortung hätte appellieren können, war leider nicht zu bekommen. Perchtoldsdorf: Bürgerliche Ruhe, rabiate Offiziere, jugendliche Langfinger 9 BLICK AUS DEN LÄNDERN Vom Kabarett zum Fachgruppen-Tag Oberösterreich. Für die Gewinner des von BAT veranstalteten Quiz unter oberösterreichischen Trafikanten gab es eine Reise ins Kabarett Simpl. BAT und Vertriebspartner Moosmayr sponserten die Reise, ein Abendessen und einen Fachvortrag über den weltweiten Tabakhandel inklusive „Abstecher“ in die Tabakwarenkunde. Tags darauf stand dann der Besuch des niederösterreichischen Fachgruppen-Tages auf dem Programm. Die Gewinner des BAT-Quiz, Repräsentanten von BAT, Gremialobmann Erwin Kerschbaummayr und seine Stellvertreter Franz Huber und Wolfgang Weidenholzer Das Siegermodell Beim niederösterreichischen Fachgruppentag (2. Mai) gab es neben angeregten Diskussionen auch eine Trafikanten-Modeschau. Aus unerfindlichen Gründen haben wir das Siegermodell unterschlagen. Wir holen es hiermit nach. Niederösterreich. Fertig, los! Steiermark. Der neue Ausschuss: Spät, aber doch – im Bild die Mitglieder des neuen Landesgremialausschusses der Steiermark. Lehrlingsförderung noch bis 30. Juni Oberösterreich. Gemeinsam mit Landesrat Viktor Sigl startete das Gremium der Tabaktrafikanten eine Lehrlingsoffensive. Lernschwache Pflichtschulabsolventen, Jugendliche ohne Pflichtschulabschluss oder solche, die ihre Lehrstelle verloren haben, Personen mit Einschränkungen nach dem Behinderteneinstellungsgesetz, Jugendli- che, die aus sonstigen Gründen bei der Lehrstellensuche erfolglos blieben sind, erfüllen die Voraussetzungen für diese Sonderförderung (5.000,– Euro zusätzlich!) neben der üblichen Lehrlingsförderung des Landes. „Wir möchten erreichen, dass schwächere junge Menschen, die es am Lehrstellenmarkt schwerer haben als andere, eine Chance haben,“ betonte der zuständige Landesrat Viktor Sigl. Besuch bei der WE neu Gar nicht fossil Tirol. Am 8. Juni besuchte der Geschäftsstellenausschuss der Wohlfahrtseinrichtung in Tirol die WE in der Wiener Zentrale. Vorgestellt wurden das neue Leitbild und die neuen, zusätzlichen Servicedienstleistungen für Trafikanten. Niederösterreich. Am 15. Juni findet in Nieder-österreich die nächste Landesgremialausschusssitzung statt. Am Rahmenprogramm steht auch der Besuch der Fossilienwelt Stetten, die die größte Austernbank der Welt vorzeigen kann. Für gleich zehn neue Bezirksvertrauenspersonen soll dieser Tag die entsprechende Startmotivation bedeuten. Siegermodell: Eva Maria Bruckner trägt ein Modell der Designerin Liljana Stevic Zu Besuch in Wien: Tiroler-WE-Delegierte bei der Präsentation des Leitbildes 10 Fossilienwelt Stetten: Bei der nächsten Sitzung ist ein Besuch geplant Filterlos 6/2010 Wiener Linien: Dafür, dass Trafiken jährlich rund 55 Mio. Stück Fahrscheine vertreiben, müssen sie zu festgelegten Terminen antreten Wiener Linien Antreten, Fahrscheine fassen! Am mühsamen persönlichen Antreten zur Erfassung der Fahrscheine der Wiener Linien für den Vorverkauf in der Trafik wird sich auch in Zukunft nichts ändern. D ie Kosten seien einfach zu hoch, erklärt Harald Grabmaier, Leiter der Abteilung Tarif und Vertrieb bei den Wiener Linien und in dieser Funktion mit der Distribution der Fahrscheine befasst. Insgesamt vertreiben die österreichischen Trafikanten derzeit rund 55 Millionen Stück Parkscheine und Fahrausweise jährlich. Grabmaier ersucht um Verständnis, dass angesichts der „Liefermengen eine Zustellung nicht möglich ist“. Immerhin würden dabei nicht nur Zustellkosten anfallen, sondern auch solche für Verpackung und Versicherung. Im Übrigen, so ergänzt Grabmaier, würde es im „Umland von Wien nur vereinzelte Trafiken betreffen, die Fahrscheine und Parkscheine vertreiben“. Für Wiener Trafiken sei die Abholung zumutbar. Welchen Anteil dieses Verkaufsvolumen am Gesamtvertrieb an Fahr- und Parkscheinen ausmache, Filterlos 6/2010 wollten die Wiener Linien nicht bekannt geben. Das Prozedere. So läuft es derzeit: Trafikanten können durch Abschluss eines Bevollmächtigungsvertrages mit den Wiener Linien Fahrscheine und Zeitkarten (Tages-, Wochen- und Monatskarten) im Namen und auf Rechnung der Wiener Linien verkaufen. Für den Vertrieb von Parkscheinen muss der Trafikant zusätzlich eine entsprechende Vereinbarung mit dem Magistrat der Stadt Wien abschließen. Die Vertragspartner erhalten im Regelfall eine bestimmte Stückzahl an Fahrausweisen und Parkscheinen vorläufig ohne Verrechnung zur Verfügung gestellt (die so genannte „kreditierte Grundausstattung“). Diese Grundausstattung wird mit der Endabrechnung bei Auflösung des Bevollmächtigungsverhältnisses verrechnet. Vertraglich festgelegt ist außerdem, dass die Fassung von neuen sowie die Fot o: M ax / fot olia.c om , fl i c k r. c o m Abrechnung der verkauften Fahrausweise (vor allem Wochen- und Monatskarten) sowie Parkscheine 14-tägig zu erfolgen hat. Grabmaier: „Zur besseren Planbarkeit werden mit den Trafikanten fixe Termine vereinbart.“ Nachkäufe seien zwischendurch jederzeit möglich. Die Bezahlung der Rechnungen erfolgt mittels Bankeinzug jeweils am Dienstag der Folgewoche. Die Fassungsstelle der Wiener Linien ist Montag bis Freitag (werktags) von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Werbung statt Barcode. Auch bei dem Thema Barcode biss Filterlos auf Granit. Der Aufdruck eines Barcodes würde sich nicht realisieren lassen, so Grabmaier, weil „einerseits die Übersichtlichkeit der Gültigkeitsangaben auf den Fahrausweisen für unser Kontrollpersonal gewahrt bleiben muss und andererseits freie Flächen für die Anbringung weiterer Fälschungsmerkmale vorgesehen sind. Die Rückseite der Wertkarten ist für Werbeaufdrucke reserviert.“ 11 BLICK Achterbahn der Zigarettenpreise: Rauf mit den Preisen, runter mit den Preisen – die Trafikanten sind verärgert Preispolitik Berg- und Talfahrt Die Verärgerung der heimischen Trafikanten und Konsumenten über das Auf und Ab bei den Zigarettenpreisen ist groß. I ch stehe mittlerweile jeden Sonntag eine Stunde in der Trafik, um die Preiskärtchen umzuschreiben“, ärgert sich Eva Maria Bruckner aus Leobersdorf. Schließlich gäbe es ja eine Auszeichnungspflicht bei den Waren. Naürlich müsse man auch die Automaten umstellen. Wer keinen Mitarbeiter für die Trafik hat, muss einen (allenfalls dislozierten) Automaten zwischenzeitlich sogar abstellen, bis er die Preise aktualisieren kann. Das heißt Geschäftsverlust, ärgert sich Bruckner. Mehr noch: Nicht alle Trafikanten reagieren so rasch und flexibel, wie die Industrie ihre Preise ändert. Behinderte, weil sie dazu körperlich gar nicht in der Lage sind, andere, weil sie über kein Internet verfügen und auf die schriftliche Verständigung angewiesen 12 sind. Bruckner: „Sobald da ein Schreiben kommt und bis man umgestellt hat, ist das nächste Schreiben schon da.“ Die Folge aus diesem Chaos: Kunden bezahlen mitunter für dieselbe Marke unterschiedliche Preise in unterschiedlichen Trafiken – einmal mehr, einmal weniger. Das verärgert auch die Kunden. Mehr als ein Gastro-Problem. Nach welchen Kriterien setzt nun die Tabakindustrie ihre Zigarettenpreise fest? Filterlos hat sich umgehört. Für Philip Morris setzt „neben der Steuer und der Handelsspanne vor allem auch die Qualität den Rahmen für die Preiskalkulation.“ JTI legt „betriebswirtschaftliche Analysen und die strategische Ausrichtung der einzelnen Markenfamilien“ zugrunde. Jörg Glasenapp von Imperial Fot os : Bos t os / fot olia.co m, Mi c ha l s k i Tobacco verfolgt eine „ausgewogene und wachstumsorientierte Preispolitik“ vor dem Hintergrund der „Verantwortung für einen starken und stabilen Tabakmarkt in Österreich“. Was er darunter versteht, erklät er gleich: „Premiumsegmente wie die Davidoff sichern den Trafikanten und Imperial Tobacco hohe Margen. Günstige Produkte wie die JPS oder die Route 66 halten preissensible Konsumenten bei der Stange und verhindern ein Ansteigen der Billigeinfuhren aus den osteuropäischen Nachbarländern.“ Tabaksteuer, Marktumfeld und die Angebote der Mitbewerber sind für TMCC (Skavenbeck) die vordringlichsten Kriterien, an denen sich eine Preispolitik orientiert. Auch bei Skavenbeck verweist man auf die „gesamtheitlichen Filterlos 6/2010 Auswirkungen“, die eine Preisfestsetzung 2011 umzusetzen!) Aus diesem Grund sei Tabaksteuer nach den Landtagswahlen bewirkt. der Harmonisierungsgrad in der Europäim Herbst 2010 nicht ausdrücklich ausNun ist keine Tabakindustrie ein ischen Union für die nächsten Jahre nur geschlossen. Wohltäter des heimischen Tabakmarktes, Festgezurrt. Die massiven aktuellen schwer abzuschätzen. Und damit auch die sondern hat naturgemäß die eigenen Preisschwankungen, die zur Verärgerung jeweilige Preisentwicklung. wirtschaftlichen Gewinne im Auge. der Trafikanten geführt haben, haben Ganz pragmatisch sieht man dies bei Preispolitik hat also auch mit Marktanihre Ursache nicht zuletzt auch in der Skavenbeck: „Das Ende der Fahnenstanteilsgewinnen und -verlusten zu tun. Entscheidung des EU-Gerichtshofes, ge ist aus fiskalischer Sicht dann erreicht, Faktor Preis. Elfriede Buben, Konden Mindestpreis zu kippen. Um einen wenn der Konsum der nicht im Land verzernsprecherin von Philip Morris dazu: Preissturz zu verhindern, hat die Resteuerten Waren die Schmerzgrenze des„Marktanteile werden in erster Linie gierung die Mindesthandelsspanne der Finanzministeriums erreicht hat.“ Mit durch den Wettbewerb am Markt gewonTrafikanten bei einer Berechnungsbasis anderen Worten: die „Leidensfähigkeit“ nen oder verloren und dieser hängt von von 3,45 Euro festgezurrt. Das heißt, die des Finanzministeriums ist entscheidend, vielen Einflussfaktoren ab. Dabei spielen Trafikanten bekommen auch die Hanwohin die Reise geht. natürlich die Produktqualität, das Preisdelsspanne dieser Preisklasse, wenn ein Das wirft die Frage auf, ob die Tabakgefüge im jeweiligen Markt und das jeIndustriepartner seinen Verkaufspreis industrie noch heuer mit einer Erhöhung weilige Markenimage eine große Rolle.“ darunter festlegt. Tina Reisenbichler, der Tabaksteuer rechnet? Der Preis sei also letztlich nur „einer von neue Geschäftsführerin der MonopolPhilip Morris erwartet dies nicht. Armehreren Faktoren, die im klassischen verwaltung, hält diese Entscheidung für gument ist die Umsetzung der EU-Richt„sehr effizient“. Preisdumping würde daMarketing für die Positionierung einer linie mit Jahresbeginn 2011. JTI hält durch verhindert. Die Tabakindustrie ist Marke angewendet werden“. sich bedeckt, warnt jedoch vor „unverfrei in ihrer Preispolitik. Jörg Glasenapp ortet eine zunehmende hältnismäßigen Tabaksteuererhöhungen „Die Handelsspanne alleine sehen Preissensibilität bei den österreichischen und damit einhergehenden irreversiblen wir als ein sehr einseitiges und unzuKonsumenten. „Die Markentreue verMarktverwerfungen“. Nachhaltige Mehrreichendes Steuerungsinstrument für liert leider an Bedeutung“, klagt er. Deneinnahmen seien – wie die Erfahrungen die österreichische Tabaksteuerpolitik“, noch glaubt auch Glasenapp daran, dass aus anderen Ländern beweisen – nur äußert man sich bei Philip Morris hingeder Preis „nur ein Faktor für die Konsudurch kontinuierliche kleine Schritte zu gen kritisch. Es wäre vielmehr sinnvoll, mentenentscheidung“ sei. Die Markenerzielen. so hört man von dort, „eine Tabaksteuwelten der Zigaretten würden weiterhin Ganz anders die Meinung von Jörg eine wichtige Rolle spielen. Es sei demerrestrukturierung zu betreiben, die zum Glasenapp von Imperial Tobacco: „Wir nach ein „Trugschluss zu glauben, Markteinen das Steuer- und Preisniveau nach rechnen damit, dass das Bundesministeanteile würden ausschließlich über die dem Wegfall des Mindestpreises sichert rium für Finanzen im Laufe des Jahres Preispolitik gewonnen oder verloren“. und zukünftige fiskal- und gesundheitsdas Tabaksteuersystem überprüft und Besonnen agiert man bei TMCC: politische Zielsetzungen erfüllt.“ gegebenenfalls anpasst.“ Preisschritte „Marktanteile sind das eine. MarkenrenFür Jörg Glasenapp ist die Festlegung von 10 bis 20 Cent hält Glasenapp für tabilität das andere. Was nützen hohe der Mindesteinzelhandelsspanne nur marktverträglich. Mehr würde zu einem Marktanteile, wenn weder Handel noch eines der Instrumente der Politik, um Anstieg der Einfuhr nicht in Österreich Dios Hersteller Tobaccos: daran Helmut verdienen?“ Held erklärt Bei Formate, Skaven-Tabake und Lagerung ein „unverhältnismäßiges Absinken der versteuerter Zigaretten führen. beck glaubt man daran, dass „mit einer Preise“ zu verhindern. Imperial TobacFinanzsstaatssekretär Reinhold LopatWerthaltung des Marktes allen Beteiligco begrüßt deshalb die Entscheidung der ka hat im Übrigen auf Anfrage von Filten am besten gedient ist“. Eine Zigarette Finanz und betont, dass „die Aufhebung terlos im Rahmen der Präsentation der JTI-Anti-Schmuggel-Kampagne (siehe nur über den Preis zu positionieren, daran des Mindestpreises kein Grund sei, die Seite 16) eine allfällige Erhöhung der hat schon mancher Schiffbruch erlitten. Preise zu verändern“. Skavenbeck: „Schauen Sie sich die Marken im ,Value for money‘-Markt an. Es sind alles Marken, die etwas zu erzählen haben und auffallen.“ Das Ende der Fahnenstange. Trotzdem stellt sich anhand des derzeitigen unruhigen Auf und Ab die Frage, wo denn das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte. Wie teuer können Zigaretten in Österreich eigentlich werden? Für Philip Morris ist diese Frage schwierig zu beantworten. Letztlich sind im Rahmen der Umsetzung der EURichtlinie alle ost- und mitteleuropäTrafikplus: Eine Idee löst Begeisterung unter den Trafikanten aus Philip Morris: Die On Market Service präsentiert neue Werbemittel ischen Staaten angehalten, ihre TabakSteuersysteme nach oben anzupassen. (In Österreich ist diese Richtlinie schon Faktoren der Preisbildung: Den Preis bestimmen Marktanteile, Mitbewerber und Tabaksteuer Filterlos 6/2010 13 BLICK Bundesgremium Gegen die Weißmacher Die konstituierende Sitzung des neuen Bundesgremialausschusses ist vorbei. Das neue Bundesgremium ist gewählt. Ein Arbeitsprogramm wurde skizziert. V iele Themen stehen auf der Liste, die das neue Bundesgremium abzuarbeiten hat. Personelle Veränderungen gab es im Bundesgremium erwartungsgemäß nicht. Peter Trinkl ist für weitere fünf Jahre Obmann. Gabriele Karanz und Hannes Dragschitz seine Stellvertreter. Der Ausschuss setzt sich (in alphabetischer Reihenfolge) aus folgenden Mitgliedern zusammen: Hannes Dragschitz, Josef Edl, Ernst Gehring, Edith Horvath, Franz Huber, Gabriele Karanz, Erwin Kerschbaummayr, Alois Kögl, Eva Maiwald-Wanderer, Karl Mick, Harald Pichler, Josef Prirschl, Angelika Riccabona, Peter Ruschka, Georg Schmidhuber, Margit Schwarz, Josef Sezemsky, Daniel Spiegel, Johanna Tomann-Krumbholz, Peter Trinkl, Ursula Uecker, Wolfgang Weidenholzer, Harald Zefferer. Ideen und Strategien. Die Interessenvertretung wird sich in den nächsten Jahren über einiges den Kopf zerbrechen müssen. Zum einen nennt Bundesgremialobmann Peter Trinkl das Thema „Tankstelle“. Wie geht man mit dem Spieß-Erlass um? Was passiert also mit den Tankstellen als Wiederverkäufer, 14 wenn sie keine Gelegenheit haben (oder schaffen), dass dort auch geraucht werden darf? Ein ähnlicher Dauerbrenner sind Einkaufszentren. Die Begriffe „Flächendeckung“ und „Nahversorgung“ müssen intern definiert werden. Neue Einkaufscenter sind in Gerasdorf und Parndorf geplant. Zweifellos gilt es in diesem Dilemma auch, die Gegebenheiten im ländlichen Raum anders zu beurteilen als in urbanen Gebieten. Dritter Knackpunkt: die Lotterien. Unter welchen Voraussetzungen ist es vorstellbar, dass man sich quasi „gemeinsam“ um die Glücksspiellizenz bewirbt? Mangelnde Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei den Vergabekriterien sei in diesem Zusammenhang nicht gerade förderlich, hört man aus Kreisen der Interessenvertretung. Und dann gibt es da noch zwei Themen, die noch weit weg erscheinen, die aber ganz existenziell für den Berufsstand werden. Peter Trinkl hält es für unabdingbar, sich schon jetzt damit auseinander zu setzen: mit dem „Display-Ban“ und mit „Plain Packaging“. Das eine verbietet die Auslage von Zigarettenpackerln im Ge- Fot os : Rober t K nes c hke /fo t o l i a . c o m, Ma t hi a s G re yl i n g e r schäft (und nebenbei auch jede weitere Form der POS-Werbung). Kommt der „Display-Ban“, gibts von der Industrie wohl keine Werbeentgelte mehr. Das andere erlaubt nur mehr weiße Zigarettenpackungen im Verkauf. Die Marke ist dann vielleicht irgendwo kleingedruckt mit der Lupe zu finden. Kommt beides? Oder kann man eine der beiden Gefahren verhindern? Wenn ja, wie? Peter Trinkl skizziert, welche Auswirkungen er sich erwartet: „Beim ,DisplayBan‘ wird jedenfalls auch der Automat in Frage gestellt. Wenn der Automat wegfällt, stellt sich die Frage der Öffnungszeiten. Das heißt mehr und länger offen halten, um Umsatzverluste zu kompensieren.“ Das bedeute jedenfalls Anstrengungen für den Trafikanten, er müsse vielleicht Mitarbeiter zukaufen. Tut er das nicht, dann verdient er mit Sicherheit weniger. Und wenn der „Display-Ban“ kommt, was passiert dann mit den Tankstellen? Attacke auf die Marken. Für gefährlicher hält Trinkl die weißen Packungen. Trinkl: „Wenn ein Raucher seine Marlboro nicht mehr als Packerl vor sich lie- Filterlos 6/2010 JTI/AT Wenn nichts mehr geht L Der neue Bundesgremialausschuss: Breite Phalanx gegen Weißmacher, Preiskrieger und Monopolgegner gen hat und damit nicht mehr mit der Markenwelt spielen kann, nicht mehr demonstrieren kann, dass er ein Statussymbol raucht, dann wechselt er wohl auf das ähnlich schmeckende, aber günstigere Produkt.“ Die Folge wäre zum einen ein Zusammenrutschen der Preise. Und zwar vermutlich nach unten. Und eine Konzentration der Markenfamilien bei der Industrie, weil sie ja nicht mehr durch die Vielfalt punkten könnte. Völlig ungeklärt ist in diesem Fall auch, welche Auswirkungen dies auf den Schmuggel hätte. Es wäre jedenfalls leichter für die Schmuggler. Die Industrie wäre gut beraten, bereits jetzt der Politik Informationen zu liefern, meint Trinkl. Denn immerhin könnte man im Zuge einer „Notifikation“ (über die Brüsseler Entscheidungsfindungsprozesse siehe Seite 32), die „übermäßige Einschränkung der Warenfreiheit“ einwenden. Was also gedenkt das Finanzministerium zu tun, wenn eine Empfehlung hinsichtlich weißer Packungen kommt? Eines ist aber für den Bundesgremialobmann klar: „Mit diesen beiden Strategien ,Display Ban‘ und ,Plain Packaging‘ hat die Europäische Union eine Kehrtwende vollzogen. Es geht ihr ab sofort nicht mehr um den Schutz der Nichtraucher, sondern um den Kampf gegen die Raucher!“ Filterlos 6/2010 ieferprobleme – insbesondere bei Benson&Hedges, aber auch bei der Winston – hatten in den letzten Wochen zu Verstimmung und Unruhe bei den Trafikanten geführt. Jürgen Klampfer, bei JTI/Austria Tabak für den heimischen Markt verantwortlich, bedauert die Vorfälle, nimmt die Schuld auf sich und versucht, im Gespräch mit Filterlos die Hintergründe zu erklären: „Wir unterziehen alle Zulieferer von Verpackungsmaterialien einer routinemäßigen Überprüfung. Da kommt es vor, dass wir unsere Lieferanten wechseln, weil wir unsere Produktqualität stetig optimieren wollen.“ Neuer Besen. Einen derartigen Lieferantenwechsel (im Materialbereich) habe es nun vor einigen Monaten auch bei B&H gegeben, führt Klampfer weiter aus. Der Neue konnte aber die hohen Qualitätsstandards nicht so erfüllen, wie es vereinbart gewesen war, erklärt der Verkaufsleiter Österreich: „Deshalb sind wir um Lieferengpässe und Out-ofStock-Situationen leider nicht umhin gekommen.“ Klampfer könnte sich selbst die Haare raufen, denn gerade erst sei es gelungen, die „Benson&Hedges-Markenfamilie durch laufende Promotiontätigkeiten unter die Top 10 Österreichs zu bringen“. In solch einer günstigen Situation hat kein Verkaufsleiter Freude, wenn eine Marke im Aufschwung nicht lieferbar ist. Vorfassungen der Trafikanten. Für Klampfer spielt aber auch noch ein anderes Phänomen eine Rolle. Und zwar die „unglaubliche Dynamik bei Produktvorfassungen der Tabaktrafikanten im Rahmen der letzten Preiserhöhung“. Da seien zwei Dinge unglücklich zusammengekommen: einerseits die ohnehin angespannte Produktverfügbarkeit durch die Probleme mit dem neuen Materiallieferanten und andererseits die Trafikantennachfrage, die „zu einer weiteren, nicht vorhersehbaren und daher nicht planbaren Verknappung dieser Produkte geführt hat“. Die Probleme, so Klampfer, sollten nun dauerhaft behoben sein, die gewohnte Lieferzuverlässigkeit werde wieder einkehren. Gleichzeitig liefert Klampfer ein Indiz für die Stärkung des Standortes Hainburg. Die Benson&Hedges wird dort hergestellt. Um dem steigenden Bedarf der Benson&Hedges-Markenfamilie auch künftig gerecht werden zu können, sei bereits eine entsprechende Aufstockung der Maschinenkapazitäten in Hainburg berücksichtigt. Out of Stock: Leere Regale? So weit soll’s nicht kommen 15 BLICK Anti-Schmuggel-Kampagne Claudia F. liebt Milben Eine ekelhafte Kampagne über ekelhafte Zigaretten. Wem nach dieser Anti-Schmuggel-Aktion von JTI/Austria Tabak, dem Finanzmisterium und der Wirtschaftskammer Österreich nicht graust, dem ist nicht mehr zu helfen. N ein zu Schmuggel-Tschick“ lautet der Titel der Mitte Mai lancierten Anti-SchmuggelKampagne von JTI/Austria Tabak. Die Kampagne, die laut JTI/ Austria Tabak-Chef Hagen von Wedel „mehrere hundertausend Euro“ gekostet hat, dauert bis Ende Juni an. Zielsetzung ist, wie Hagen von Wedel, Chef von JTI/ AT in Österreich erklärte, „die Gefahren rund um gefälschte und geschmuggelte Zigaretten in das Bewusstsein der Konsumenten zu rufen“. Dabei greift man auf durchaus drastische Mittel zurück und rückt den Konsumenten (anonymisiert) in den Mittelpunkt. Slogans wie „Maria L. unterstützt die Mafia“, „Josef K. genießt Rattengift“, „Claudia F. liebt Milben“ und „Stefan R. mit 100,– Euro pro Stange gestraft“ fassen die wesentlichen Argumente gegen Schmuggel-Tschick zusammen. Zum einen steckt dahinter die organisierte Kriminalität. Zum anderen ist das Rauchen geschmuggelter Zigaretten kein Kavaliersdelikt und drittens ist es aufgrund der mangelnden Produktions- hygiene auch noch höchst gesundheitsgefährdend. Einer aktuellen Studie zufolge enthalten gefälschte Zigaretten bis zu 60 Prozent mehr Teer, 130 Prozent mehr Kohlenmonoxid und 80 Prozent mehr Nikotin, als gesetzlich zugelassen ist. Von Wedel macht auch wirtschaftliche Zusammenhänge transparent: „Auf Österreich bezogen und auf Basis der in der Packungsstudie erhobenen Zahl von 17 Prozent nicht in Österreich versteuerter, aber konsumierter Zigaretten verdient die Mafia ca. 2,5 Mal so viel wie die Tabakindustrie.“ Die Kampagne bindet alle Tabaktrafikanten mit ein und zielt darüber hinaus darauf ab, durch gezielte Verteilaktionen an stark frequentierten Plätzen (Einkaufszentren, Fußgängerzonen) möglichst viele Menschen zu erreichen. Erstmals mit Finanzministerium. Erstmals ist bei dieser Kampagne das Bundesministerium für Finanzen an Bord. Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka: „Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 46,4 Millionen geschmuggelte Zigaretten beschlagnahmt.“ 2008 lag die Schmuggelkampagne: Staatssekretär Reinhard Lopatka und JTI/ AT-Chef Hagen von Wedel Zahl der Beschlagnahmungen bei 45,4 Millionen Stück. Größter Fall heuer bisher: Im Februar wurde im Rahmen einer mobilen Überwachungsmaßnahme bei der ehemaligen Grenzkontrollstelle in Nickelsdorf ein LKW-Zug kontrolliert. Der LKW mit bulgarischer Zulassung hatte laut Frachtpapieren Cornflakes für Frankreich und Belgien geladen. Doch in den Cornflakes-Kartons waren insgesamt 7,1 Millionen Stück Zigaretten versteckt. (Die Zigaretten waren für den britischen Markt bestimmt). Lopatka räumt ein, dass die Zahl der Schmuggelfälle im Vorjahr innerhalb eines Jahres von 3.600 auf 2.800 zurückgegangen sei. Angesichts der gestiegenen beschlagnahmten Menge könne von Entspannung aber keine Rede sein. Mit drastischen Mitteln: So wollen JTI/AT, Finanzministerium und Wirtschaftskammer Schmuggelraucher abschrecken 16 Filterlos 6/2010 MARKT MARKT Pay Life: 30 Jahre Kreditkarte Vertragsverlängerungen Für die meisten Konsumenten ist ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellbar. Sie, das sind die Kredit- und Bankomatkarten aus Plastik, die vielfach das Bezahlen mit Bargeld ersetzt haben. Mit „Plastikgeld“ zahlt man praktisch, bequem und sicher. Neun von zehn Konsumenten verlassen das Haus nicht mehr ohne ihre Zahlungskarte. Im österreichischen Handel finden bereits über 40 Prozent der Zahlungen mit der Karte statt. 1980, als die Chiptechnologie eingeführt wurde, gab es 35 Geldausgabeautomaten (heute sind es 7.650). Damals waren 6.000 Kreditkarten und 1,3 Millionen ec-Karten im Umlauf. Heute sind es 812.000 Kreditkarten und 7,7 Millionen Bankomatkarten. Restaurants, Bars, Geschäfte, Apotheken, Trafiken, Tankstellen – vieles ginge dort nicht ohne die PayLife-Karten. Selbst Studenten in der Mensa essen mit der Bankomatkarte. Citybikes in Wien kann man ebenso mit der Karte zahlen wie den Pannendienst fürs Auto, Fahrscheine für die Öffis oder Parkscheine am Automaten. Wien. Nicht nur im Fußball ist es die Zeit der Vertragsverlängerungen. Auch tobaccoland kann einige wichtige „Player“ seines Umsatzes halten. Dazu zählt der ägyptische Wasserpfeifentabak-Hersteller Nakhla ebenso wie die amerikanische Santa Fe Natural Tobacco Company, der Pionier unter den Herstellern von zusatzstofffreien Tabakprodukten oder die Premiumzigarrenmarke Habanos. Jeder der Verträge wurde vor kurzem um drei Jahre verlängert. 30 Jahre Kreditkarte: Das Kartengeschäft wurde in Österreich von PayLife umfassend etabliert Österreichische Post: Vorstandsmitglied Herbert Götz sucht händeringend noch 2.000 Partner Post.Partner Einladung zum Speed-Dating St. Pölten. Post-Vorstand Herbert Götz und Erich Lemler, Vorstand der Bundessparte Handel, luden zu einem Informationstag über das Projekt „Post.Partner“ in die Wirtschaftskammer Niederösterreich. Österreich hat 2.300 Gemeinden, aber nur rund 300 „zentrale Orte“, wie Götz erklärte. An eben jenen werde es auch in Zukunft Postämter geben. Umgekehrt heißt das: Die Post braucht etwa 2.000 Post. Partner. Derzeit sind es 700. Um Interessierte zu gewinnen (die Zeit drängt, da ab 2011 die vollständige Liberalisierung des Postmarktes kommen soll), verspricht die Post die radikale Vereinfa- chung des Handlings (einfachere Tarifund Formatstrukturen für den Briefverkehr). Außerdem sagt sie eine „neue Form der Betreuung der Partner“ zu. All das auch deshalb, weil, wie Götz einräumte, die Post derzeit zu wenig bezahle für das, was sie verlange. Statt mehr Provisionen soll die Arbeit also einfacher werden. Mehr Vergütung, mehr Bonus (derzeit: 3.000,– Euro im Jahr) sind jedenfalls nicht drinnen. Ein „Problemfall“ bleiben die Bank-Transaktionen. Bei den Konsumenten kommen die Post.Partner jedenfalls gut an. Laut einer Karmasin-Studie sind 80 Prozent der Befragten zufrieden. tobaccoland Filterlos 6/2010 Auch künftig gemeinsam: Habanos-Chef Jorge Hernandez und Manfred Knapp Fot os : Ös t e r r. Po s t , p a yl i fe 17 On Market Service Ein Mann kehrt zurück Nach einer einjährigen Auszeit tritt Peter Leimer, Ex-Geschäftsführer von tobaccoland, in die Geschäftsführung der On Market Service ein. Filterlos sprach mit ihm über seine Pläne. P eter Leimer ist wieder da. Gemeinsam mit dem derzeitigen Geschäftsführer Peter Wolf lenkt der langjährige Geschäftsführer von tobaccoland seit 1. Juni die Geschicke der On Market Service GmbH. Diese ist von Philip Morris mit der Durchführung von Vertriebsdienstleistungen, vertriebsunterstützenden Aktivitäten und Werbeleistungen beauftragt. Herr Leimer, welcome back zum einen. Zum anderen: Was werden genau Ihre Aufgaben bei der OMS sein? Ich werde den Außendienst fit für die Zukunft machen und auf der anderen Seite dafür sorgen, dass wir betriebswirtschaftlich erfolgreich agieren. Wir haben ja schon 2.700 Verträge mit Tra- fikanten dank einer sehr guten Arbeit der Mannschaft um Pico Burgstaller. Was heißt „fit für die Zukunft“ genau? Wir wollen eine enge Zusammenarbeit mit den Trafikanten. Wir wollen eine echte, tiefe Kundenbeziehung aufbauen. Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Trafikanten und Industrie. Was war die Grundidee der OMS? Über das Beschriebene hinaus will die On Market Service auch eine Brücke zu den Funktionären der Interessenvertretung bauen. Deswegen ist uns die Kooperation mit der Wohlfahrtseinrichtung der Trafikanten so wichtig. Wann immer ein Trafikant ein Problem hat – ob mit Urlaubsvertretung, mit Parkplätzen oder was auch immer – wir leiten diese Probleme an die Wohlfahrtseinrichtung weiter. Diese kümmert sich dann um eine mögliche Lösung. Für uns ist diese Kooperation Ausdruck dafür, dass wir die Trafiken nicht nur mit Werbemittel zupflastern wollen, sondern in einem umfassenden Sinne für die Trafikanten da sein wollen. Die On Market Service vertritt den Marktführer. Die Lieferungen erfolgen aber über tobaccoland? Das ist richtig. Insoferne geht es uns darum, auch ein gutes Verhältnis mit dem größten Großhändler zu haben. Da wir aber im Auftrag von Philip Morris arbeiten, konzentrieren wir uns natürlich auf die Marken dieses Konzerns. Wir wollen den Trafikanten bei der Positionierung der Marken helfen. Attraktive Peter Leimer: Als Geschäftsführer der OMS bringt er nun sein Markt-Know-how für Philip Morris ein 18 Filterlos 6/2010 MARKT Marken bringen Umsatz. Wir wollen Trafikanten aber auch über wirtschaftliche Aspekte aufklären. Das heißt etwa: Die L&M ist in Deutschland eine der meistgerauchten Marken und es kommen doch sehr viele deutsche Touristen zu uns in die Trafiken. Was haben Sie eigentlich in den letzten 15 Monaten gemacht und wieso kehren Sie auf die Bühne der Tabakwelt zurück? Ich habe verschiedene Firmen beraten, Saturn etwa oder Amway. Dann gab es Kontakte mit Peter Wolf, der sich wieder verstärkt seiner Kernkompetenz widmen wollte und mich gefragt hat, ob ich nicht in die Geschäftsführung einsteigen wollte. Das war verlockend und so habe ich dann zugesagt. Wenn Sie jetzt wieder in den Tabakwarenmarkt einsteigen: Was hat sich denn verändert? Wie schätzen Sie die gegenwärtige Entwicklung ein? Es ist zweifellos eine sehr spannende Zeit. Wie das Finanzministerium künftig die Tabaksteuer regeln wird, das wird eines der wesentlichsten Themen werden. Was zuletzt mit dem Einfrieren der Mindesthandelsspanne als Zeichen gesetzt wurde, ist ja nur eine faktische Barriere. Das Bundesministerium für Finanzen wird also wohl ein Modell finden müssen, um die Steuereinnahmen für die Zukunft abzusichern. Und damit auch das Einkommen der Trafikanten. Dazu kommt, dass ich nicht glaube, dass die Einhaltung des Jugendschutzes und das Absenken von Preisen wirklich zusammenpassen. Da hält sich aber auch Philip Morris nicht raus, siehe die Preissenkungen per 1. Juni für einige Marlboro-Produkte und für die Muratti?* Dazu müssen Sie Philip Morris befragen. Preislawine: R&G als erster unter dem bisherigen Mindestpreis Na gut. Zurück zur Markteinschätzung. Ich halte den österreichischen Tabakwarenmarkt für relativ stabil. Der Anteil nicht in Österreich versteuerter Zigaretten hält sich seit Jahren auf gleichem Niveau. Die Infrastruktur ist in Ordnung. Da trägt mit Sicherheit das Einzelhandelsmonopol dazu bei, hinter dem wir voll und ganz stehen. In Österreich darf man noch in der Trafik werben und auch am Automaten. Anstehende Strukturfragen wird man wohl mit der Monopolverwaltung in bewährter Zusammenarbeit lösen. Peter Leimer: Die On Market Service will Trafikanten auch erklären, warum welche Marken-Positionierung im Regal wirtschaftlichen Sinn macht Ein „Bärendienst“ für die Branche Die Verärgerung ist groß. Mit 1. Juni hat R&G für die Marke „Matrix“ als erster den Preis unter den bisherigen Mindestpreis gesenkt. Die Packung ist jetzt um 3,30 Euro angeschrieben. Was Gerhard Prinz damit ausgelöst hat, ist eine Preislawine. Ebenfalls Anfang Juni hat Philip Morris u. a. die Preise für die Marlboro 100’s, Marlboro 10mg Soft, Marlboro Gold Original und Softpack, Marlboro Gold Touch sowie die Muratti Ambassador 6 und 8 mg abgesenkt. Zuvor gab es schon eine Absenkung für die Chesterfield. Von Anfang an nicht bewegt haben sich Imperial Tobacco mit der JPS sowie BAT mit der Pall Mall. JTI hat die Preise von Smart, Benson&Hedges und Glamour abgesenkt. Am 21. Juni folgt eine Preissenkung für Camel 100s und Natural Flavour. Auch Skavenbeck fuhr mit den Preisen zurück. Die Spirale nach unten dreht sich offensichtlich recht schnell. Fot os : x x xxxxxxxxx IHR GESAMTKONZEPT! BERATUNG • PLANUNG • PRODUKTION • LIEFERUNG • MONTAGE • SERVICE Filterlos 10/2009 EINRICHTUNGEN ZUM GESCHÄFTSERFOLG Fot os : O MS / Karl Mic hals ki TRUP DESIGN GMBH A-2483 Ebreichsdorf Hutfabrikweg 6 T +43 2254 789 93 F +43 2254 789 93 15 [email protected] www.trupdesign.at A MARKT Österreichische Lotterien: Der Unmut in der Trafikantenschaft über WinWin-Terminals häuft sich Lotterien WinWin – Wer? Mitunter sind die Vergabekriterien der Österreichischen Lotterien nicht ganz nachvollziehbar. Wirtschaftlichkeit ist aber das erste Kriterium . D ie Österreichischen Lotterien sind ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen und müssen dementsprechend darauf achten, die Vertriebsstrukturen so effizient wie möglich zu gestalten“, erklärt Lotterien-Sprecher Martin Himmelbauer. „Natürlich sind uns unsere Partner, die Trafikanten, sehr wichtig. Die Frage, wo wir eine Annahme- oder Vertriebsstelle einrichten, können und dürfen wir aber nur nach wirtschaftlichen Faktoren entscheiden.“ 80 Prozent der Lotto-Geschäfte würden ohnehin über Trafiken laufen, so Himmelbauer weiter. Außerdem würden sich Ortsbilder und Einzugsgebiete verändern, was Auswirkungen auf den Standort einer Lotto-Annahmestelle hätte. Wie gesagt: Mitunter kann man die Frage der Wirtschaftlichkeit unterschiedlich beurteilen. Ein Beispiel: Eine Trafikantin in Zwettl hatte sich jahrelang um eine Lotto-Annahmestelle bemüht und keine erhalten. Seit 2006 betreiben die Österreichischen Lotterien quasi vis-a-vis ein WinWin-Outlet. Martin Himmelbauer dazu: „Wenn wir etwa in Zwettl seit 2006 ein WinWin-Outlet betreiben und dort aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auch Lotterieprodukte vertreiben, dann begründet diese Tatsache keinesfalls den 20 Bedarf nach noch einer zusätzlichen Annahmestelle, auch wenn es subjektiv so gesehen wird.“ Von „zusätzlich“ war im Übrigen keine Rede. Von „stattdessen“ schon. Wie auch immer. Seit Mitte Mai hat sich dieser Bedarf nun doch begründet und die Trafikantin hat endlich ihre Lotto-Annahmestelle. Herrn Strawalds Vorgänger. Ein anderer Fall trägt sich in Leoben zu. Dort betreibt Hannes Strawald (zu 80 Prozent Invalide) seit 1993 eine kleine Trafik (15 Quadratmeter). Da sein Vorgänger in Konkurs gegangen war, wurde ihm keine Lotto-Annahmestelle mehr gewährt. Allerdings wurde ihm in Aussicht gestellt, bei höherem Zigarettenumsatz seinen Antrag nochmals zu behandeln. Obwohl Strawald dies erreichte, geschah nichts. Stattdessen gibt es in einer nur rund 900 Meter entfernten Bahnhofstrafik seit zwei Jahren eine Lotto-Annahmestelle. Inklusive Sonntags-Öffnung. Strawald versteht die Welt nicht mehr und erzählt weiter: Richtung Innenstadt, nach auch etwa 900 Metern, gibt es eine Trafik, die mittlerweile schon ihren dritten Betreiber hat, seit Strawald Trafikant ist. Auch dort gab es einen Konkurs. Die Lotto-Annahmestelle ist aber immer noch dort. Trafik und Post im Leobener Fot os : Ös t erreic his c he Lot t erie n , A PA Stadtzentrum lägen nebeneinander und beide hätten Lotto. Die Mehrzahl der WinWin-Standorte befindet sich in Westösterreich. Allerdings kamen – etwa aus Tirol – bisher noch keine Klagen der Trafikanten. Obwohl etwa in Lienz Trafik und WinWin-Lokal nur durch die Bundesstraße getrennt sind. Übrigens: Mit knapp 361 Millionen Euro lukrieren die Österreichischen Lotterien aus den WinWinTerminals etwa die Hälfte des Gewinns, den Lotto „6 aus 45“ und Rubbellos gemeinsam abwerfen. Im Gleichschritt? Natürlich muss man den Österreichischen Lotterien zugestehen, ihre Outlets nach wirtschaftlichen Kriterien vergeben zu dürfen. Und natürlich sind die Österreichischen Lotterien nicht die alleinigen Finanziers der Aufrechterhaltung einer Trafikstruktur. Gerade aber am Vorabend der Neuvergabe der Österreichischen Glücksspiellizenz sollte die gegenseitige Hoffnung von Lotterien und Bundesgremium darauf ruhen, gemeinsam zu marschieren. Lesen Sie dazu auch den Kommentar der beiden Glücksspielbeauftragten des Bundesgremiums Josef Prirschl und Hannes Dragschitz auf Seite 24. Filterlos 6/2010 Bossner M-TabakChef Christian Mertl mit Konstantin Loskutnikov Bossner Zigarren Die Zigarre, dein Freund M-Tabak übernimmt den Vertrieb der Zigarren-Luxusmarke Bossner. In Deutschland steigt der Absatz jährlich um 50 bis 100 Prozent. Neben der Schweiz und Russland wird nun auch Österreich ein wichtiger Zukunftsmarkt für Bossner. Z igarren können ruhig sein, temperamentvoll oder schwermütig“, räsoniert Konstantin Loskutnikov, der Gründer der Firma Bossner, über sein Lieblingsthema. Und er produziert nur, was er selber gerne raucht. Neben vielem anderen (Schokolade, Spirituosen) widmet sich Loskutnikov seit rund zehn Jahren dem Thema Zigarren. Die Bossner-Linie umfasst 19 Formate. Ausschließlich Longfiller sind im Angebot. Die Tabake stammen im Wesentlichen aus der Dominikanischen Republik und Nicaragua. Das jährliche Produktionsvolumen von Bossner-Zigarren beträgt rund eine Million Stück. Das Unternehmen ist in 40 Ländern der Welt präsent. M-Tabak übernimmt. Bislang wurden die Bossner-Zigarren, die nicht nur preislich (Stückpreise zwischen 7,50 und 21 Euro), sondern auch geschmacklich dem Premiumsegment zuzurechnen sind, durch die firmeneigene Golden Mile GmbH in Österreich vertrieben. Mit 1. April wurde der heimische Vertrieb an Christian Mertls M-Tabak übergeben. Und ab Jänner 2011, wenn die Golden Mile-Außenstelle in Schärding geschlossen wird, übernimmt Mertl den Österreich-Vertrieb exklusiv. Vor allem die Stimmigkeit des Produktes und der Glaube an das Potenzial in Österreich haben Mertl veranlasst, erstmals Zigarren ins Portfolio aufzunehmen. Mertl: „In einem ersten Schritt gilt es, die 60 bis 80 Trafiken, die für den Zigarrenvertrieb in Österreich wichtig sind, für Bossner zu gewinnen.“ Das Volumen des heimischen Zigarrenmarktes schätzt Mertl auf fünf bis sechs Millionen Stück pro Monat. Davon entfallen allerdings allein 60 Prozent auf die Shortfiller. Im Longfiller-Bereich setzte sich Mertl den Verkauf von rund 3.000 Stück pro Monat als Ziel. Kleine Verpackungseinheiten und eine garantierte Lieferfrist von 24 Stunden versetzen auch Trafikanten mit kleineren Humidoren in die Lage, Bossner ins Portfolio aufzunehmen. MARKT Panini-Sticker Sammelfieber Die Nachfrage nach den Panini-Stickern in Trafiken war wie erwartet groß. Für späte Sammler wurden sogar Startersets nachgeliefert. E ine Weltmeisterschaft im Fußball zieht naturgemäß viel Aufmerksamkeit auf sich. So viel war klar. Dass die WM in Südafrika den sportlichen Ehrgeiz aber nicht nur am grünen Rasen und vor dem Fernseher weckt, sondern auch darin, sein Panini-Stickeralbum schnellstmöglich zu vervollständigen, davon konnten sich neben der Firma Panini und den für den Vertrieb zuständigen Valora Services auch Tabaktrafikanten in ganz Österreich wieder einmal überzeugen. Reißender Absatz. „Bis Anfang Juni haben wir knapp 38 Millionen Sammelbilder ausgeliefert“, gibt Josef Planitzer, Dispositionsleiter bei Valora Services Austria an. Wenn das Sammelfieber vorbei ist, rechnet Planitzer damit, dass zwischen 32 und 35 Millionen verkauft wurden. Dazu beigetragen hat neben dem allgemeinen WM-Fieber auch die Tatsache, dass die Trafikanten stets pünktlich beliefert wurden. Planitzer: „Bis dato gab es noch nie einen Lieferengpass. Die von den Trafiken nachbestellten Sammelbilder konnten ohne Mengenreduzierungen jeweils mit der nächsten Zeitschriftenlieferung mitgeliefert werden.“ Dank emsiger Käufe und zahlreicherTauschbörsen von Wien bis Bregenz konnten viele Sammler ihre Alben noch vor Beginn der Weltmeisterschaft vollständig bekommen. Und haben dabei andere zwar teilweise spät, aber doch noch rechtzeitig mit dem Sammelfieber infiziert. „Daher haben wir kurz vor Beginn des Events noch einmal Startersets ausgeliefert“, so Planitzer. Vom Wartezimmer in die Trafik. Hilfreich für den reißenden Absatz waren Trafik-TV: Der offizielle Panini-Werbespot zweifelsohne auch eigens geschaltene Werbespots für die WM-Sticker-Kollektion. Sie waren auf allen Online Trafik TV-Systemen zu sehen, berichtet Norbert Haimberger von Instore TVision. Außerdem holte man potenzielle Sammler gleich in den Wartezimmern von Ärzten ab, denn „nach dem Arztbesuch ist sicherlich die nächste Trafik nicht weit“, so Haimberger. Auf insgesamt 1.000 Wartezimmer-TV-Systemen in ganz Österreich wurde der Spot eingespielt und so „etwa 1,15 Millionen Menschen bis zur WM daran erinnert, sich ihre WM-Sticker in der nächsten Trafik zu besorgen“. Noch ist nicht klar, wer 2010 den Weltmeister-Pokal holt. Klar ist aber, dass wir Österreicher zu den Sammelweltmeistern zählen, auch wenn unser Team leider zuhause bleiben musste. BIC Groß in Mode Nicht nur für die Herren: BIC punktet bei Ästheten unter den Rauchern mit schicken Pin-up-Feuerzeugen im Retro-Look. N Retro ist in: BIC punktet bei seiner Feuerzeug-Serie mit Pin-up-Girls 22 och rechtzeitig vor dem Sommer hat MarkenfeuerzeugHersteller BIC eine eigene Retro-Kollektion auf den Markt gebracht. Die Feuerzeuge zeigen Pin-up-Girls in unterschiedlichen Posen und Designs. Die verführerische Politesse, die champagnerschlürfende Diva und die fröhliche Matrosin sind nur drei der insgesamt zwölf Motive. Retro liegt nicht erst seid BIC wieder voll im Trend. Tapeten, Möbel, Autos, ganze Hotelzimmer werden derzeit im Stil einer früheren Epoche gestaltet. Damit ein Hauch von Retro auch in die Tabaktrafiken einkehrt und – natürlich noch wichtiger – die kindergesicherten BIC Maxi Reibradund Electronic-Feuerzeuge optimal präsentiert werden können, sind die Feuerzeuge in auffälligen Displays und Doppelthekenaufstellern im Retro-Look erhältlich. Zum Beispiel bei KP Plattner. Abgerundet wird die neue Serie mit einem Gewinnspiel, das noch bis 31. Juli läuft. Als Hauptpreis winkt ein Motorroller im Retro-Style. Mehr zur Pin-upSerie von BIC und zum Gewinnspiel auf www.bic-retro.com. Filterlos 6/2010 Gewinnspiel für Trafikanten: Krone und Kurier mit der Trafik-Abo-Card verkaufen und gewinnen Mediaprint Der weltmeisterliche Gewinn Die Mediaprint entwickelte aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft ein Gewinnspiel für Trafikanten. Ein Dankeschön für die Unterstützung bei der Einführung des Trafik-Rabatt-Abos. D ie Mediaprint belohnt den Einsatz der „Trafik-Rabatt-Abo“Karte für Krone und Kurier. Trafikanten können während der Fußball-WM insgesamt 20 große JVC Full HD LCD-Fernseher im Gesamtwert von über 25.000,– Euro gewinnen. „Mit diesem tollen Trafikanten-Gewinnspiel möchte sich die Mediaprint bei den Trafikanten für die Unterstützung bei der Einführung des erfolgreichen Produktes bedanken“, so Horst Pensold, Vertriebsmarketingleiter bei der Mediaprint. Und die Mediaprint hat allen Grund zur Freude. Seit der Einführung der „TrafikRabatt-Abo“-Karte gab es nämlich fast eine halbe Million Transaktionen. Das unterstreicht den Erfolg dieses Produktes, bringt den Trafikanten neue Kunden und stärkt die Bindung zu bestehenden. Doppelter Gewinn. Deshalb gibt es während der Fußball-Weltmeisterschaft (11. Juni bis 12. Juli) ein Gewinnspiel für Trafikanten. Diese können doppelt profitieren. Denn jede Woche werden unter allen teilnehmenden Trafikanten fünf Top-LCD-TV-Geräte von JVC ausgespielt. Und so einfach geht es: Jede Nutzung einer „Trafik-Rabatt-Abo“-Karte für Filterlos 6/2010 Krone und Kurier erhöht die Gewinnchance. Egal ob es sich um einen bestehenden Abonnenten oder um Gratisexemplare für Neukunden handelt. Je öfter die „Trafik-Rabatt-Abo“-Karte eingelesen wird, umso größer ist die Chance auf einen LCD-Fernseher. „Ganz besonders freut uns, dass wir einem großen Wunsch des Bundesgremiums nachkommen können und – sofern alles nach Plan läuft – rechtzeitig für diese Aktion auch alle Trafikanten mit einem E-Loading-System von eVita teilnehmen werden können“, so Laszlo Szupper, Leitung Einzelverkauf Mediaprint. Alle Gewinner werden in der August-Ausgabe veröffentlicht. Wie es geht. Alle Trafikanten haben bereits Bestellkarten für Neukunden mit je zehn Gratis-Exemplaren von Krone oder Kurier erhalten. Damit haben sie die Möglichkeit, „Trafik-Rabatt-Abo“Kunden zu beschenken und gleichzeitig ihre Gewinnchance zu erhöhen. Der Leser schickt die Bestellkarte an die Mediaprint und erhält umgehend die Testkarte zugeschickt. Damit kann er gratis seine Krone oder den Kurier in der Trafik abholen. Jede(r) mit der „Trafik-RabattAbo“-Karte ausgegebene Krone und Kurier nimmt automatisch am Gewinnspiel teil. Die elektronische Abwicklung erfolgt wie bisher über den „KeWin II“-Terminal der Österreichischen Lotterien oder – jetzt neu – über das E-Loading-Gerät von eVita. Zusätzlich, als werbliche Unterstützung, erhalten alle teilnehmenden Trafikanten einen Deckenhänger sowie Türkleber. Die Vorteile. Für die Trafikanten bietet die „Trafik-Rabatt-Abo“-Karte eine ganze Reihe von Vorteilen. Zum einen bedeutet sie ein flexibles Abo, das nur in der Trafik erhältlich ist. Auf diesem Weg werden immer wieder Kunden in das Geschäft gezogen. Damit trägt die „TrafikRabatt-Abo“-Karte entscheidend zur Kundenbindung bei. Die Einzelhändler erhalten, wie gewohnt, die volle Verkaufsprovision. Die Abrechnung wird elektronisch abgewickelt. Die Tabak-Trafik als Verkaufsstelle wird zum anderen mit dem „Trafik-Rabatt-Abo“ umfassend beworben, damit – speziell im Zeitraum des Gewinnspiels – genügend Transaktionen mit der „Trafik-Rabatt-Abo“-Karte in den Verkaufsstellen getätigt werden. 23 MARKT Standort-Streit: Hat die MVG mit der Standort-Vergabe 2004 einen Fehler gemacht? IM GESPRÄCH Josef Prirschl & Hannes Dragschitz, die beiden Glücksspielbeauftragten im Bundesgremium Die feine englische Art Den Österreichischen Lotterien steht es natürlich frei, ihre Sportwetten-Terminals überall hinzustellen, wo sie wollen. Was aber grundsätzlich nicht zu verstehen ist, ist, dass diese WinWin-Terminals auch Wettscheinspiele vertreiben müssen. Lotto also. Die Gefahr, die wir sehen, ist, dass sich die Österreichischen Lotterien „die Rosinen herauspicken“, indem sie sich an stark frequentierten Standorten platzieren. Uns Trafikanten bleibt gewissermaßen die Flächenversorgung. Spitzengespräch. Nicht nur die Sache mit den WinWinTerminals (siehe auch Seite 20) stößt uns auf. Es gibt mehrere Vorgangsweisen, die nicht der langjährig gepflegten Partnerschaft entsprechen. Wir denken dabei an die vorzeitige Abbuchung (auch wenn es heißt, dies sei ein Problem des Bankwesengesetzes). Wir denken an die Bankgarantie, die seit kurzem von jedem neuen Lizenznehmer verlangt wird. Wir denken an den Kostenbeitrag von 110,– Euro für die Verlegung eines Standortes. Ein Spitzengespräch aller Obleute mit den Lotterien Ende Juni soll Klarheit über eine gemeinsame Zukunft bringen. Denn immerhin steht die Glücksspiellizenz zur Neuvergabe an. 24 Standort Merkur Hütteldorf Nahversorgung? In Sachen Standort-Vergabe Merkur Hütteldorf melden sich nun die vier betroffenen Trafikanten zu Wort. N ein, nicht die Person des Wiener Landesgremialobmannes Peter Ruschka steht im Mittelpunkt der Kritik, ereifert sich Sigrid Barany, Inhaberin von einer der vier betroffenen Trafiken, sondern die Monopolverwaltung. Zur Erinnerung: 2004 hatte die MVG einen TrafikStandort im neuen Merkur-Markt in Hütteldorf genehmigt. Bis jetzt war dieser Standort allerdings nicht in Betrieb gegangen (Filterlos berichtete). Die andere Sicht der Dinge. Sigrid Barany, Norbert Lipp, Dietmar Kugler und Reinhard Gotz fürchten jetzt um ihre Existenz. Zwar haben alle vier Trafikanten eine Lotto-Annahmestelle (sie liegen allerdings nur etwa 300 Meter auseinander, wie das mit dem Gebietsschutz vereinbar ist, müssen die Österreichischen Lotterien wohl auch erst erklären), sie haben aber alle mit Parkplatzproblemen zu kämpfen. Barany: „Wenn jetzt die neue Trafik im Merkur eröffnet wird, dann kaufen die Kunden freitags und samstags dort auch ihre Tabakwaren und spielen Lotto. Da können wir vermutlich dann zusperren.“ Ihr selbst wurde 2006 das Lokal angeboten, sie habe aber abgelehnt, weil „eine fünfte Trafik in dieser Gegend einfach nicht notwendig ist“. (Hätte sie angenommen, wäre ihre Trafik ja nicht geschlossen, sondern nachbesetzt worden.) Dass Peter Ruschka den umliegenden Trafikanten durch geringere Öffnungszeiten und Fortbestehen des dislozierten Automaten entgegenkommt, wischt Barany vom Tisch: „Die 66 Stunden Öffnungszeit muss er jedenfalls einhalten – und was macht mein Automat wohl für ein Geschäft, wenn daneben die Trafik liegt?“ Erschwert wird die Situation konkret im Sommer: Juli und August wird nämlich die Linzer Straße wegen Umbauarbeiten gesperrt. All den Argumentationen der betroffenen Trafikanten kann auch Bundesgremialobmann Peter Trinkl folgen. Nur – ihm sind die Hände gebunden: „Der Fehler stammt aus dem Jahre 2004. Die Monopolverwaltung hätte diesen Standort nie genehmigen dürfen.“ Von dieser Tatsache muss man andererseis auch unterscheiden, dass Peter Ruschka jetzt diese Trafik bekommen hat. Das Problem ist nicht die Person, sondern der Standort. Herr Koreska, was sagen Sie dazu? Filterlos 6/2010 Genuss Genuss Genussbild des Monats Im Ziel Langzeitrauchen: Dobnig am schnellsten Mann der Stunde Elisabeth und Werner Dobnig haben die 22. heimische Meisterschaft im Pfeife-Langzeitrauchen gewonnen. Dritter wurde Gerhard Scherzer. Heute sagt man über (Paul) Thomas Mann, seine einzige Hemmungslosigkeit sei das Rauchen gewesen. Diese Leidenschaft verhalf dem berühmten Schriftsteller zu so mancher Inspiration. „Beim Schreiben rauche ich“, gab Thomas Mann einst zu. Auch sein mit dem Pulitzer-Preis prämiertes Werk „Buddenbrooks“ sei „im Qualm unzähliger 3-Centesimi-Zigaretten“ entstanden. Mann soll als Raucher sogar so bekannt gewesen sein, dass die Firma Hagedorn & Söhne mit dem Gedanken gespielt habe, eine Zigarettenmarke nach ihm zu benennen. Am 6. Juni hätte dem Genie übrigens die 135. Geburtsstunde geschlagen. Am Markt Neu bei Plattner: Zigarren von Backwoods in zwei Sorten: Aromatic (Kombination von ausgewählten Einlagetabaken und dem zwölf Monate gereiften Broadleaf-Deckblatt) und Wild Rum (aromatisiert mit einem Schuss dominikanischen Rum). Je 0,90 Euro. Außerdem: beleuchteter Weihnachtsständer mit 100 weihnachtlichen Feuerzeugen und 24 Kerzenanzünder-Feuerzeugen. www.kp-plattner.at Buchtipp Im Kistl Endlich Raucher! Neu ist auch die Clubmaster Slim, mit 86 mm länger als die Clubmaster Superior Limitiert: Vanilla. Zur Clubmaster ÖsterreichSlim Premiere gibt es jetzt bei DanCzek Austria 20 Stück in limitierter Edition um nur 3,60 Euro. www.danczek.com Das Lachen ist vielen überzeugten Rauchern in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte um das Verbot ihrer Leidenschaft vergangen. Umso schöner ist es, dass es noch humorvolle Lektüre zum Thema gibt. Journalist Oliver Kuhn setzt mit seinem Buch „Endlich Raucher! 100 gute Gründe (wieder) zu rauchen“ zum Gegenschlag gegen die Anti-Rauch-Kampagnen an. Gleichzeitig liefert er Gleichgesinnten einige Argumente für ihre Passion, die so manch entschiedenem Diskussionspartner den Wind aus den (Lungen-)Flügeln nehmen. Nebenbei werden auch Fragen wie „Warum kommt der Bus immer dann, wenn man sich eine Zigarette anzündet?“ beantwortet. Mit einem Augenzwinkern zu genießen … Filterlos 6/2010 Fo t o s : U d o K ro e n e r /fo t o l i a . c o m Oliver Kuhn: Endlich Raucher! 100 gute Gründe (wieder) zu rauchen, Knaur TB, 2006 ISBN: 978-3-426-77906-4 EUR 8,20 25 Genuss Auf eine Friedenspfei fe Pfeifenraucher sind hierzulande gut vertreten. Selbst der erste Mann im Staat, Heinz Fischer, lehnt sich gerne mit einer guten Pfeife zurück. Filterlos hat die Vorlieben des neuen alten Bundespräsidenten unter die Lupe genommen. Zur Person Heinz Fischer wurde am 9. Oktober 1938 in Graz geboren. Der studierte Jurist saß lange für die SPÖ im Nationalrat, wurde 1983 Bundesminister für Wissenschaft und Forschung und 1987 Obmann des SPÖ-Klubs. Der breiten Masse fiel er ab 1990 auf, als er Präsident des Nationalrates wurde bzw. zweiter Präsident ab 2002. Zwei Jahre später bewarb sich Fischer um das Amt des Bundespräsidenten – und setzte sich durch. Im April wurde Fischer, der seit über 40 Jahren mit Margit verheiratet ist, für weitere sechs Jahre gewählt. 26 Filterlos 6/2010 PORTRÄT fe A ls „weltoffen, aufgeklärt und altbewährt“ besang die Rockband Heinz aus Wien den soeben im Amt bestätigten Bundespräsidenten Heinz Fischer. „Hey, es wäre falsch sich auszuruh’n. Hey, es gibt reichlich zu tun“, appellieren sie in ihrem Song „Es ist an der Zeit“, mit dem sie vor der Wahl im April durch Österreich getourt sind. Zum Ausruhen kam der bekennende Musikliebhaber Fischer in den Wochen vor der Wahl wahrlich nicht oft. Wenn der 71-Jährige aber einmal Zeit hat, lehnt er sich gerne mit einer Pfeife in der Hand zurück, liest oder sinniert über das Leben und die Politik. Oder er besteigt gemeinsam mit Ehefrau Margit einen Berggipfel irgendwo im Alpenland. Ob der leidenschaftliche Bergsteiger sich dort ans Gipfelkreuz lehnt und genüsslich eine Pfeife raucht, ist allerdings nicht bekannt. Politikfreies Leben Der amtierende Bundespräsident gibt sich meist volksnah. „Ich bin kein Protokoll-Freak“, stellte Fischer bereits vor seiner ersten Wahl im Jahr 2004 fest. Regelmäßig zieht es den passionierten Pfeifenraucher daher auch ins „politikfreie“ Leben, eben in die Berge, auf die Wiener Märkte, unter Menschen. Im Gegensatz zu früher gehe er aber inzwischen leider nur noch selten zu Fuß von seiner Wohnung in der Josefstädter Straße an seinen Arbeitsplatz, in die Hofburg, so Fischer. Das liege daran, dass er am Abend immer eine Aktentasche mit Post und eine Lesemappe mit nachhause nehme, die am nächsten Morgen wieder ins Büro befördert werden müsse. Das Auto sei da einfach praktischer. Skandale wie bei seinen Vorgängern Thomas Klestil und Kurt Waldheim liefern Heinz und Margit Fischer nicht. Beide sind keine schillernden Figuren, drängen sich nicht vor die Kamera. Beide suchen privat die Natur und zeigen sich häuslich. Heinz Fischer sagt über sich selbst, er sei mit 30 Jahren „vom Hotel Mama“ ins „Hotel Margit“ gezogen. Margit Fischer engagiert sich für soziale Organisationen wie die Österreichische Volkshilfe. Und auch auf pompösen Bällen trifft man die Fischers nicht. Der Wiener Opernball ist der einzige Ball, den Heinz Fischer besucht. Aus Gründen der Fairness, sagt der Diplomat, er wolle niemanden benachteiligen und alle Einladungen könne man nicht annehmen. Ansonsten ist über Heinz Fischer wenig Privates bekannt. Seit mehr als 40 Jahren ist er mit Margit, geborene Binder, verheiratet. Die beiden haben gemeinsam zwei erwachsene Kinder, Tochter Lisa und Sohn Philip. Lisa hat sie inzwischen zu Großeltern gemacht. Filterlos 6/2010 Fußballerisches Talent Nur im Fußball wirft Fischer, den nicht nur Parteifreunde, sondern auch viele seiner politischen Gegner wegen seiner zurückhaltenden Art schätzen, sämtliche Neutralität über Bord. „Im Sport darf der Bundespräsident ein hundertprozentiger Fan sein“, so der bekennende Rapid-Anhänger. Seine Treue gegenüber den Grün-Weißen brachte Fischer, der in seiner Jugend selbst Fußball gespielt hat, vermutlich auch Respekt von Seiten des Rapid-Trainers Peter Pacult ein. Dieser unterstützte ihn wie viele andere Prominente via Personenkommitee am Weg zu seiner zweiten Amtszeit. Nichts mit den Entscheidungen am grünen Rasen (immerhin ist die Pfeife für Schiedsrichter so etwas wie ihr Arbeitswerkzeug) hat dagegen Fischers Hang zum Pfeifenrauchen zu tun. Vor allem die ältere Generation erinnert sich noch an Fischers Zeit als Minister und später als erster Nationalratspräsident. Kaum eine Sitzung soll er zu dieser Zeit abgehalten haben, in der er ohne Pfeife auftrat. Stehts lag eines der Stücke in seiner Hand oder hing im Mundwinkel des heute mächtigsten Mannes im Staat. Pfeifenraucher oder nicht – Fischers Beliebtheit hat es jedenfalls nicht geschadet. Bei seiner Wiederwahl erreichte der amtierende Präsident knapp 80 Prozent der Stimmen. Soziales Engagement Ob sich Ehefrau Margit auch so über den Wahlausgang gefreut hat? Immerhin muss sie ihren Heinz nun weitere sechs Jahre mit dem restlichen Österreich teilen. Warten muss das geliebte Bergwandern, wenig Zeit bleibt für Kinder und Enkelkinder. Auch für ein paar Züge aus der hölzernen Pfeife wird nicht immer genug Zeit sein. Genügend Pfeifen scheint Fischer jedenfalls zu besitzen. So viele, dass er 2007 ein besonders schönes Modell zu Gunsten von „eBay Community hilft“ versteigern ließ. Der Gewinn floss in den SoforthilfeFonds des Österreichischen Roten Kreuzes ein. Mit Pfeifen verhält es sich wie mit Frauen, beide borgt man nicht her, heißt es so schön. Von Versteigern war nie die Rede. Über Fischers politische Fähigkeiten sagte Alt-Vizekanzler Erhard Busek dagegen: „Ich würde mir mehr markante Positionierungen von Ihnen wünschen. Sie neigen nicht dazu.“ Der gesteht ein: „Die Lektion, mich nicht in die Tagespolitik einzumischen, habe ich gelernt – vielleicht ein bisschen zu gut.“ Andererseits wirkt Fischer wie jemand, der in der Öffentlichkeit stets fair bleibt, um die wirklich wichtigen Themen mit den Betroffenen unter vier Augen zu besprechen. Vermutlich mit einer Pfeife im Mundwinkel. Oder mit einer Friedenspfeife, wenn der Bundespräsident einmal doch zu hart war. 27 Genuss Keine Frauenzimmer Pfeifenrauchende Damen im Kaffeehaus sind ein seltener Anblick. In Pfeifenklubs oder in den eigenen vier Wänden dagegen gar nicht, wie die Filterlos -Redaktion feststellen durfte. Pfeifenraucherinnen: Für manche vielleicht außer-, aber nicht ungewöhnlich Damenpfeifentipps Grete Frank hat nicht nur jahrzehntelang ein Pfeifenfachgeschäft geführt, sie raucht seit fast 30 Jahren selbst Pfeife. Wenn es um die Wahl des richtigen Teils geht oder gar um eine Anfängerpfeife, empfiehlt sie vor allem gute Beratung, Qualität und das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis: n Wer das Pfeifenrauchen einmal ausprobieren möchte, sollte unbedingt in ein Fachgeschäft gehen. Am besten erst einmal nur beraten lassen und nicht gleich eine kau- 28 Fot os : Pa t r i z i e r-D e s i g n /fo t o l i a . c o m, Wi r t s c ha ft s k a mme r fen. Wer gleich am Beginn die falsche Pfeife kauft, wird am Rauchen nicht viel Freude haben. n Anfänger sollten in jedem Fall mit einer typischen Anfängerpfeife beginnen. Das muss keine teure sein, denn wer noch ungeübt ist, neigt dazu, die Pfeife beim Einrauchen zu heiß werden zu lassen. So wird sie kaputt und eine teurere Anschaffung lohnt nicht. Aber nicht gleich wieder aufgeben: Etwas Übung macht den Meister! Filterlos 6/2010 D ie Dannike-Frau hat wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelebt. Im Sommer 1942 tauchte sie wieder auf. In einem offenen, hölzernen Sarg, der im Moor versenkt worden war, wie Knasterkopf, die Fachzeitschrift für Tonpfeifen und historischen Tabakgenuss berichtet. Das Besondere an der Dannike-Frau: Unter den damals obligatorischen Grabbeigaben fand sich auch eine Tonpfeife. Frau Dannike war also eine Pfeifenraucherin! Schon in vergangenen Jahrhunderten soll das Pfeifenrauchen durch das weibliche Geschlecht historischen Zeugnissen nach nichts Ungewöhnliches gewesen sein. Der einzige Unterschied zu den paffenden Herren: Die Damen genossen ihre Pfeifen eher zuhause oder im Hinterzimmer, während ihre Väter und Ehemänner ihre Leidenschaft immer öfter in der Öffentlichkeit pflegen durften. Viel scheint sich daran bis heute nicht geändert zu haben. Oder wann haben Sie das letzte Mal eine Frau im Kaffeehaus gesehen, die genüsslich an ihrer Pfeife zog? Noch nie? Kann durchaus sein. Fachlicher Beistand. Grete Frank, ehemalige Obfrau des Landesgremiums Wien der Tabaktrafikanten und seit 2006 auch Kommerzialrätin, hält nicht viel von Klischees über Frauen, die nicht oder nur heimlich zuhause Pfeife rauchen würden. Sie selbst zählt sich seit 1981 zum Kreis der Pfeifengenießerinnen. Frank, die im Alter von 34 Jahren ihre eigene Tabaktrafik im 11. Wiener Gemeindebezirk leitete, richtete diese ganz auf den Schwerpunkt Pfeifen aus. „Und weil ich ja nun ein Pfeifenfachgeschäft hatte, wollte ich natürlich auch praktisch wissen, was man da beachten muss, wollte einfach mitreden können“, so die mittlerweile pensionierte Trafikantin. „Also bin ich zum Savinelli gefahren und hab’ viel mit Experten wie dem Pfeifendoktor Diamantstein gesprochen, mich beraten lassen usw.“ Zwei Jahre lang habe sie sich intensiv mit der Pfeifenthematik auseinander gesetzt, so Frank. „Dann habe ich theoretisch alles gewusst.“ Kunden wie Nicht-Kunden waren zu dieser Zeit, in der Frauen und Pfeifen für viele noch weniger zusammenpassten als heute, häufig überrascht vom Fachwissen dieser zierlichen Dame. „Für meine Kunden habe ich sogar eine eigene Broschüre übers Pfeifenrauchen verfasst“, erinnert sich Frank, für die der Servicecharakter immer im Vordergrund stand. „Damit sie sich nicht extra ein Buch kaufen müssen, wenn sie anfangen bzw. es erst einmal ausprobieren möchten.“ Vor allem Menschen, die bereits länger Pfeife rauchten, hätten sich häufig gewundert, woher sie ihr umfangreiches Fachwissen hatte. Frau unter Männern. Geraucht hat Frank zu diesem Zeitpunkt vor allem im Österreichischen Pfeifenclub, dessen Präsident damals schon Herbert Rupp war. „Die Mehrzahl damals wie heute waren natürlich Herren, aber ich war nicht die einzige Dame, ca. acht bis zehn werden wir schon gewesen sein“, so die resolute Ex-Trafikantin. „Ich hab’ auch beim Pfeifenlangzeitrauchen mitgemacht, aber nur aus Spaß. Irgendwann habe ich, glaub’ ich, mal einen zweiten oder dritten Platz erreicht“, lacht sie. Dass sie über das Verkaufen von Tabakprodukten selbst zur Pfeife gekommen sei, freut Grete Frank bis heute. Für ihr Geschäft war es aber auch wichtig, dass n Egal ob Anfänger oder Profi: Die Qualität der Pfeife muss stimmen. Frank empfiehlt vor allem Pfeifen aus Bruyèreholz mit einem Mundstück aus Kautschuk. Das gelte selbstverständlich sowohl für Damen als auch für Herren. n Wenn Damen eine Pfeife suchen, werden sie sich in der Regel für etwas zartere, kleinere Modelle entscheiden. Viele verwenden eigene Damenpfeifen, aber es gibt auch leichtere, etwas feinere Herren- modelle, wie Grete Frank sie zum Beispiel bevorzugt. n Damen, die das Pfeifenrauchen einmal ausprobieren möchten, sollten sich nicht von Klischees abschrecken lassen. Vorbei sind die Zeiten, in denen nur in Altherrenrunden gemeinsam gepafft wurde. Viele Pfeifenclubs freuen sich über weiblichen Zuwachs. Kontakte zu österreichischen Pfeifenclubs finden Sie unter anderem hier: sites.google.com/site/oepc2009 Filterlos 6/2010 die Dame hinter der Budel stets wusste, wovon sie sprach. Frank: „Wie willst du etwas verkaufen, wovon du selbst keine Ahnung hast?“ Neben Pfeifen standen früher ab und zu Zigarren und Zigaretten auf Franks Liste der Genussmittel. Bis auf ihre Pfeife habe sie aber alles andere inzwischen aufgegeben, erklärt sie. „Die Pfeife ist bis heute geblieben, aber nicht jeden Tag. Bundespräsident Fischer zum Beispiel hat man ja früher fast nur mit Pfeife gesehen, weshalb er ja dann auch vom Pfeifenclub als Pfeifenraucher des Jahres ausgezeichnet wurde. Aber das habe ich nie gemacht, bei mir muss wirklich alles passen.“ Passen muss auch das Volumen des Kopfes, weshalb Frank vorwiegend auf Herrenpfeifen zurückgreift. „Ich habe nur eine echte Damenpfeife, aber ich halte nicht viel davon, weil mir der Kopf zu klein ist.“ Insgesamt seien ihre rund 25 bis 30 Stück allerdings schon zierlicher und zarter als die klassischen Herrenmodelle, denn „für etwas anderes hätte ich gar nicht die Statur“. Ihr Lieblingsstück ist übrigens eines vom bekannten Pfeifenhersteller Savinelli, „keine glatte, sondern eher eine rustikalere Pfeife“. Pause vom Alltag. Pfeife rauchen heißt vor allem sich zurücklehnen, entspannen, genießen, einmal Pause vom Alltag machen. „Für mich ist wie wahrscheinlich für die meisten der Genuss einer Pfeife ähnlich wie für andere eine gute Weinverkostung. Es ist ein Ritual, man braucht viel Zeit, es muss eben einfach alles stimmen.“ Diese Erfahrungen gab Frank einst selbst an ihre Kunden in Wien-Simmering weiter. Heute leitet Sohn Wolfgang das Pfeifenfachgeschäft. Das Wichtigste am Beruf des Trafikanten? „Dass man sich ständig weiterbildet! „Aus Spaß habe ich früher auch beim Pfeifenlangzeitrauchen mitgemacht.“ Grete Frank: Ehemalige Landesgremialobfrau, Trafikantin im Ruhestand und Pfeifenraucherin 29 Genuss Charmant und heimelig: Das Hotel Restaurant Krone in Mondsee ist für viele Einheimische ein beliebter Treffpunkt Raucherlokal Wo der Gast König ist G Im Hotel-Restaurant Krone in Mondsee wird jeder Gast fürstlich bewirtet – egal ob Raucher oder Nichtraucher. emütlich, natürlich, tolerant – drei Eigenschaften, die die Atmosphäre im Hotel-Restaurant Krone in Mondsee, Oberösterreich, ausmachen. Der Familienbetrieb sorgt seit zwanzig Jahren dafür, dass sich Raucher wie Nichtraucher wohl fühlen. „Das Gesamtpaket passt“, ist Inhaber Hartwig Hütter überzeugt. „90 Prozent der Einwohner würden unser Lokal empfehlen. Das spricht für uns.“ Das Geheimrezept der Krone: gute, regionale Küche und eine freundliche Atmosphäre. Während die 27 komfortablen Hotelzimmer Touristen zum Verweilen einladen, finden sich im Restaurant auch viele Stammgäste. Im Zentrum des Ortes gelegen, wird die Krone immer wieder zum Schauplatz lokaler Ereignisse, richtet Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Seminare aus. Da ist eine akzeptable Regelung für Raucher und Nichtraucher wichtig, weiß Familie Hütter. „Etwa 80 Prozent unserer 180 Sitzplätze sind für Nichtraucher reserviert. Trotzdem werden Raucher bei uns nicht auf die schlechten Plätze verbannt – sie 30 haben es, zum Beispiel im Wintergarten, genauso gemütlich“, erklärt Hütter die Aufteilung. Im Sommer bietet auch der große Gastgarten genügend Raum für beide Vorlieben. Pflegeleichte Raucher. Bereits vor der Trennung der Räumlichkeiten sei es, dank der hohen Decken und einem guten Lüftungssystem, nie zu dicker Luft in der Krone gekommen. Heute sind die Gäste jedoch feinfühliger als früher, ist sich Hütter sicher. Dennoch sei die Akzeptanz auf beiden Seiten relativ groß. „Raucher sind pflegeleichter als Nichtraucher, da gibt es überhaupt keine Probleme. Manchmal kommt es vor, dass Nichtraucher, die wegen Platzmangel im Raucherbereich sitzen müssen, einen anderen Tisch verlangen“, erklärt der Wirt. Hütter selbst hat das Rauchen bereits vor vielen Jahren aufgegeben, würde aber keinen Raucher aus der Krone verbannen. Ein generelles Rauchverbot in Lokalen befürworte er nicht: „Die jetzige Lösung ist für mich ideal, ob sie auf die Dauer haltbar ist, ist aber fraglich“. Bisher erschienen: Jägerwirt, Salzburg-Kasern www.jaegerwirt-salzburg.at Markus Sittikus, Salzburg www.markus-sittikus.at Cohibar, Graz www.cohibar.at Gasthof Post, Lech am Arlberg www.postlech.com Stadtwirt, Wien www.stadtwirt.at Restaurant Saziani, Straden www.neumeister.cc Ristorante Corti, Graz www.ristorantecorti.at Café Delmo, Salzburg www.delmo.at Gasthof Scheer, Bad Gleichenberg www.scheer-tropper.at Hotel Schöne Aussicht, Hochsölden www.schoeneaussicht.at Café Hawelka, Wien www.hawelka.at Greiner Bürgerstuben, Grein www.buergerstuben.net Landgasthausa.Nyikospark,Neusiedl/S. www.nyikospark.at www.hotelkrone.org Filterlos 6/2010 WELT MARKT Sagt Bayern nein? Bayern: Am 4. Juli wird über das totale Rauchverbot abgestimmt Ein Gesetzesentwurf zum Schutz der Gesundheit entzweit die Bevölkerung Bayerns. Beim Volksbegehren am 4. Juli wird sich entscheiden, ob der Freistaat ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie einführt oder die derzeit geltende lockere Regelung beibehält. Beide Seiten, das von der Ökologisch-Demokratischen Partei angeführte und u. a. von Ärzten unterstützte „Bündnis für Nichtraucher-Schutz“ und sein Kontrahent „Bayern sagt nein“ sehen dem Ergebnis optimistisch entgegen. Der Spruch des Volkes wird in jedem Fall bindend sein, eine Mindestbeteiligung gibt es nicht. Stimmen die Bayern mehrheitlich für die Einführung eines totalen Rauchverbotes, tritt es unmittelbar nach Bekanntwerden des Endergebnisses in Kraft. Vertrag unterzeichnet Schärfere Warnungen Brüssel. Laut Deutscher Tabakzeitung erwägt die Europäische Kommission derzeit Neuformulierungen von Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen. Die Sätze „Rauchen führt zu Beinamputation“, „Rauchen führt zu Erblindung“, „Rauchen kann Ihr ungeborenes Kind töten“ und „Rauchen verursacht Falten“ sollen unter den Vorschlägen sein. Dänemark/Schweden. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden ist der Deal der Scandinavian Tobacco Group mit Swedish Match nun perfekt: Die beiden Konzerne haben ihr Zusammengehen vertraglich besiegelt. Das Unternehmen wird nach dem Mehrheitsinhaber Scandinavian Tobacco Group heißen und Weltmarktführer bei Pfeifentabak sowie Zweiter bei Zigarren und Zigarillos sein. Unbeirrter Präsident Ende der Galgenfrist Spanien. Zuerst geplant, dann verschoben, jetzt beschlossen: Das spanische Antitabakgesetz wird mit 1. Jänner kommenden Jahres in Kraft treten. Tabakkonsum ist ab 2011 in allen geschlossenen öffentlichen Räumen untersagt. Weiterhin geben soll es Hotelzimmer für Raucher. Auch auf den Terrassen von Bars oder in Sportstadien soll Nachsicht mit Rauchern herrschen. Quelle: DTZ Filterlos 6/2010 Fot o: DeVic e/ fot olia. c o m Philippinen. Auf den Philippinen müssen Zigarettenpackungen seit kurzem Warnhinweise tragen. Einer, der sich davon nicht beeindrucken lässt, ist der neu gewählte Präsident Benigno Aquino. Die Menschen hätten gewusst, dass er ein Packerl am Tag rauche und ihn trotzdem gewählt. Jetzt sei er mit Arbeit so eingedeckt, dass an zusätzlichen Stress – eine Entwöhnung – nicht zu denken sei. Quelle: Der Standard 31 Europäische Union Wie die EU entscheidet Christoph Riedmann vom Büro der Wirtschaftskammer Österreich in der ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union skizziert die Wege zu den Entscheidungen in Brüssel. Generelles Rauchverbot: Die EU kann es nur empfehlen, umsetzen muss es der Staat selbst (oder eben nicht) 32 Filterlos 6/2010 WELT G rundsätzliches müsse man auf europäischer Ebene unterscheiden, so der EU-Experte in der Wirtschaftskammer Österreich Christoph Riedmann. Aufgrund der Vielzahl von Dokumenten und Bestimmungen etwa zum Thema Tabakkonsum und Nichtraucherschutz gibt es einerseits Empfehlungen, Mitteilungen, Grünbücher, Weißbücher. Andererseits existieren Verordnungen und Richtlinien. Und drittens unterscheidet man nationale Gesetze, die bei der EU notifiziert werden. Keine Rechtsverbindlichkeit Die erste Gruppe – Empfehlungen, Grünbücher, Weißbücher und Mitteilungen – sei nicht rechtsverbindlich, erklärt Riedmann. Die Europäische Kommission publiziert solche Empfehlungen zu einer Vielzahl von Themen. Ein Beispiel im Bereich Tabak ist etwa das Grünbuch „Für ein rauchfreies Europa“. Diese Dokumente würden zumeist auflisten, welche Probleme aus Sicht der Kommission in einzelnen Bereichen bestünden und wie diese in Zukunft angegangen werden könnten, fasst der Experte zusammen. Zu diesen Dokumenten gibt das Europäische Parlament zumeist auch eine Stellungnahme ab. Grünbücher und Weißbücher würden sich somit als Diskussionsunterlage verstehen. Sie seien aber nicht rechtsverbindlich: „Empfehlungen gibt die EU meist dann aus, wenn sie in einer Materie keine Gesetzgebungskompetenz hat, wie etwa bei der Empfehlung über rauchfreie Zonen. Hier bringt die EU auf Vorschlag der Kommission zum Ausdruck, dass sie bestimmte Maßnahmen für nötig oder sinnvoll hält.“ Da die Kommission aber keine Kompetenz hat, die in den Empfehlungen behandelten Gesetzesmaterien in den Mitgliedsstaaten zu regeln, würde sie diese Vorschläge eben nur zusammenfassen. Riedmann: „Was davon die Mitgliedsstaaten umsetzen wollen, bleibt ihnen überlassen.“ Was hingegen bindend ist Verordnungen und Richtlinien hingegen sind bindende Vorschriften der EU. Sie werden von der Kommission vorgeschlagen und müssen dann vom Rat, in dem die Vertreter der Mitgliedsstaaten sitzen, und vom EU-Parlament beschlossen werden. Österreich entscheidet also im Rat gemeinsam mit den Ministern anderer Mitgliedsstaaten, kann dabei aber auch überstimmt werden. Vertreter Österreichs im Rat ist der jeweils zuständige Minister, also beim Thema Nichtraucherschutz im Regelfall der Gesundheitsminister, der derzeit Alois Stöger heißt. Ihm obliegt es auch, die Position zu den jeweiligen Themen innerhalb Österreichs in der Regierung zu koordinieren. Verordnungen gelten im Unterschied zu Richtlinien unmittelbar. Letztere müssen immer von den einzelnen nationalen Parlamenten in Gesetze gegossen werden. Riedmann räumt ein, dass dabei „manchmal gänzlich neue österreichische Bundes- oder Landesgesetze geschaffen werden. Manchmal werden bestehende angepasst. Manchmal wird eine Richtlinie mit einem ministeriellen Erlass umgesetzt.“ Filterlos 6/2010 Fot os : moonr un, L . For ma n /fo t o l i a . c o m Ein Beispiel für eine solche Richtlinie ist jene über das Tabakwerbeverbot. EU-Kenner Riedmann: „Vom Vorschlag bis zum endgültigen Beschluss einer Richtlinie vergehen allerdings oft zwei bis vier Jahre. Dabei nimmt die nationale Umsetzung darüber hinaus noch weitere Zeit in Anspruch.“ Wie bereits gesagt, kann die EU nur in jenen Bereichen auch wirklich tätig werden, für die sie zuständig ist. Es ist also ein Irrglaube, wenn die Medien verbreiten, die Europäische Union würde ein generelles Rauchverbot erlassen. Das darf sie gar nicht, stellt Riedmann klar. Denn das sei letztlich Sache der Mitgliedsstaaten. D. h. wenn in Österreich ein generelles Rauchverbot eingeführt würde, dann nur auf Basis einer nationalen Gesetzgebung. Natürlich aber kann die Europäische Union ihren Mitgliedern ein solches generelles Rauchverbot empfehlen, wie eingangs angekündigt. Andererseits besitzt die EU sehr wohl Zuständigkeiten im Bereich des Arbeitnehmerschutzes. Daher könnte die Kommission, so der Experte weiter, „etwa eine Richtlinie zum Schutz der Angestellten im Gastgewerbe vorschlagen“. Diese könnte regeln, dass „Bedienpersonal in Gaststätten vor Passivrauchen geschützt werden muss“. Riedmann schätzt im Übrigen, dass „denselben gesetzgeberischen Weg wohl auch ein europaweiter Display Ban oder eine Regelung zur weißen Verpackung nehmen müsste“. Ohne Zustimmung durch den Europäischen Rat und das Europäische Parlament passiere da gar nichts. Freier Warenverkehr oder nicht? Ein weiteres Feld, auf dem sich gerade im Bereich der Beschränkung des Verkaufs von Tabakprodukten sehr viel tut, sind Notifikationen von nationalen Gesetzen. Grundsätzlich herrscht ja innerhalb der EU Warenverkehrsfreiheit. Das heißt, ein Produkt, das in Österreich legal hergestellt und verkauft werden darf, kann genauso auch in Irland oder Griechenland über den Ladentisch wandern. Davon gibt es nur wenige Ausnahmen, etwa in Zusammenhang mit öffentlicher Gesundheit. Beschließt nun ein Mitgliedsstaat, künftig den Verkauf von Zigaretten mittels Automaten einzuschränken, muss dieser seine Absicht vor Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes der Kommission kundtun. Die Kommission veröffentlicht diese Notifikationen dann in der TRIS Datenbank (Technical Regulations Information System). „Kommentare hierzu kann grundsätzlich jeder Bürger einreichen und natürlich ebenso die Mitgliedsstaaten oder Interessenverbände“, bemerkt Riedmann. Gelangt die Kommission aufgrund der Anmerkungen zu der Ansicht, dass ein solches notifiziertes Gesetz nicht mit dem EUBinnenmarkt vereinbar sei, weil es den Warenverkehr übermäßig beschränke oder in Verhältnis zum Ziel des Schutzes der öffentlichen Gesundheit unangemessen sei, könne dessen Inkrafttreten untersagt werden. Soll heißen: „Der Weg der Notifikation müsste beschritten werden, wenn ein Mitgliedsstaat den Verkauf von Zigaretten nur mehr in farblosen Verpackungen zulassen möchte.“ www.ec.europa.eu/health C o mp o s i n g : Al ba t ro s Me d i a 33 WELT Philip Morris: Der – nicht nur – deutsche Marktführer feiert sein 40-Jahr-Jubiläum Deutschland 40 Jahre Philip Morris Mit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1970 begann die Erfolgsgeschichte von Philip Morris in Deutschland. Seit 1987 behauptet sich der Anbieter von Tabakwaren am deutschen Markt als Nummer eins. M it einem Marktanteil von rund 37 Prozent ist die Philip Morris GmbH deutschlandweit das führende Unternehmen in der Zigarettenindustrie. Zu den erfolgreichsten Marken des Unternehmens zählen Marlboro, L&M und die lokale Traditionsmarke f6. (Die f6 Cigarettenfabrik gehört seit 1990 dem Konzern.) Während Marlboro seit Jahren die Nummer eins ist, ist L&M die am schnellsten wachsende Marke und f6 die einzige ostdeutsche Traditionsmarke unter den zehn meistverkauften Marken in Deutschland. Philip Morris und seine Tochtergesellschaften in Berlin und Dresden beschäftigen insgesamt circa 2.400 Mitarbeiter. Im Ranking der Top-Arbeitgeber in Deutschland belegt das Unternehmen Platz acht. Die Manufakturen. Das Berliner Werk der Philip Morris Manufacturing GmbH ist die größte Produktionsstätte des Unternehmens in Deutschland und der zweitgrößte Produktionsstandort des internationalen Philip Morris Konzerns in Europa. Von etwa 63 Milliarden Zigaretten pro Jahr werden rund 60 Prozent für den Export hergestellt. 34 Die f6 Cigarettenfabrik in Dresden stellt die ostdeutschen Traditionsmarken her und ist das Zentrum für die Produktion von anderen Tabakprodukten. Nach der Wende im Jahr 1990 kaufte die Philip Morris GmbH das Unternehmen in Dresden, das mit erheblichem Aufwand modernisiert und auf den aktuellen internationalen Standard gebracht wurde. Philip Morris investierte im Laufe der Jahre in Deutschland rund 1,6 Milliar- Philip Morris Deutschland Marktanteil (Zigarettenmarkt) 37 % Marlboro 23 % (Nr. 1) L&M 8,3 % (Nr. 3) f6 3,5 % (Nr. 8) Marktanteil Tabakmarkt (inkl. Feinschnitt) 30 % Umsatz (2008) 6,3 Mrd. Euro Tabaksteuer (2008) 4,7 Mrd. Euro Mitarbeiter (2009) Jährliche Produktion: Berlin Dresden 2.400 63 Mrd. Stück 13 Mrd. Stück den Euro in den Ausbau der Standorte Berlin, Dresden und München. Deutschland nahm in den vergangenen 40 Jahren allein durch Tabakprodukte der Philip Morris GmbH 100 Milliarden Euro Tabaksteuern ein. Integerer Player. Aus Anlass der Feierlichkeiten kommentierte Franz-Josef Möllenberg, erster Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Mitglied im Kuratorium der Philip Morris Stiftung die Konzernphilosophie: „Wir feiern 2010 das 40-jährige Jubiläum von Philip Morris in Deutschland – vier Jahrzehnte, die geprägt waren von Kooperation und sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit. Philip Morris ist in Deutschland ein äußerst integerer Player in unserer Branche, der in Zielstrebigkeit und Werteorientierung beispielhaft ist. Die Philip Morris GmbH zeichnet sich gerade auch in der Weiterentwicklung und bei strukturellen Veränderungen durch ihr starkes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Mitarbeitern und Produkten aus und ist darüber hinaus vorbildlicher Förderer von sozialen Projekten, Kultur und Wissenschaft.“ Filterlos 6/2010 Das Traumschiff Kreuzfahrten werden immer beliebter. Die Flotte von Costa bietet auch Rauchern Platz. Mit eigenen Zonen und Lounges. I mmer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub auf hoher See. Im Jahr 2009 unternahmen allein über 1,4 Millionen Deutsche eine Fluss- oder Hochseekreuzfahrt. Zehn Prozent mehr als 2008, wie eine Studie des deutschen Reiseverbands ergeben hat. Europas größter Anbieter Costa nährt das Buchungswachstum mit besonderen Angeboten für Raucher. In allen Salons und Bars an Bord der Schiffe – 14 an der Zahl – gibt es reservierte Raucherzonen. Einige der Flottenmitglieder, darunter die jüngsten, bieten rauchenden Passagieren eine „Cognac & Cigar Bar“ oder eine „Cigar Lounge“ an. Gäste können hier Spirituosen und Zigarren genießen. „Der Anspruch von Costa Kreuzfahrten ist es, den Wünschen jedes einzelnen Gastes gerecht zu werden – damit jeder Einzelne seinen ganz persönlichen Traumurlaub an Bord genießen kann“, sagt Ulrike Soukop von der Geschäftsführung von Costa Kreuzfahrten Österreich. „Deshalb ist es von großer Bedeutung, vielfältige Angebote für jeden Geschmack an Bord bereit zu halten – seien es Kulinarik, Sport, Wellness, Entertainment etc. Da dürfen freilich auch stilvolle Räumlichkeiten und Bereiche für Raucherinnen und Raucher nicht fehlen.“ Die Zonen an Bord der Costa-Schiffe, aus denen Zigaretten und Co verbannt sind, kennen Raucher mittlerweile aus allen Lebensbereichen: Theater, Haupt-Restaurants, Innenräume der Buffet-Restaurants, Gänge, Hallen, Aufzüge und Treppenbereiche. www.costakreuzfahrten.at Filterlos 6/2010 Raucher willkommen: Die Cigar Lounge an Bord eines Costa-Flottenmitglieds, der Costa Deliziosa Mit allen Neuheiten auf der FEUER & RAUCH Salzburg Rauchen im Urlaub UNSERE FEUERZEUGE UNSERE ZIGARREN A-6063 Innsbruck - Steinbockallee 9 Telefon 0512/264064 - Fax 0512/266494 offi[email protected] - www.kp-plattner.at 35 SERVICE BLICK Sozialversicherung Haltloser Zustand Selbstständige Unternehmer und damit auch Trafikanten müssen einen Besuch beim Arzt seit 1. Juni selbst bezahlen. Der Grund: Die Ärztekammer hat ihre Verträge mit der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) Ende 2009 gekündigt, nach einer Übergangsfrist herrscht nun ein vertragsloser Zustand. Die rund 400.000 Betroffenen haben grundsätzlich drei Möglichkeiten: 1. Die Kosten der Behandlung vor Ort bezahlen und sich von der SVA anschließend bis zu 80 Prozent rückerstatten lassen (einen Selbstbehalt von 20 Prozent gab es auch bisher, allerdings wurde er von der SVA im Nachhinein eingehoben). 2. Einen Arzt finden, der trotz Kündigung seiner Standesvertretung weiterhin mit der SVA abrechnet. 3. Dem Arzt eine von der SVA vorbe- Arztbesuch: Für Selbstständige derzeit selbst zu bezahlen reitete Zesssion (Abtretung) übergeben. Nimmt der Arzt sie an, zahlt die SVA die Honorarnote. Ein Kostenanteil von 20 Prozent bleibt dem Patienten natürlich auch in diesem Fall. Patienten zahlen. Zum Hintergrund: Die Ärztekammer hat die Verträge mit der SVA gekündigt, weil sie für die Leistungen ihrer Mitglieder höhere Tarife verrechnen wollte. Die SVA hingegen wollte besonders im Labor-Bereich Kosten senken. Eine Einigung wurde nicht erzielt und die Patienten zahlen drauf. Gesundheitsminister Alois Stöger stellte den beiden Streitparteien zuletzt ein Ultimatum und damit die Rute ins Fenster. Sollte es in den nächsten zwei Monaten zu keiner Einigung kommen, werde die Politik aktiv werden. In welcher Weise und mit welchem Ergebnis ist derzeit offen. Hotline eingerichtet. SVA-Versicherte können sich im Internet oder über eine Hotline zu konkreten Auswirkungen des vertragslosen Zustands informieren: www.svagw.at, www. sicherzumarzt.at, 05 08 08-3000 (österreichweit zum Ortstarif, Montag bis Donnerstag von 7.30–18.00 und Freitag von 7.30–14.30 Uhr). Fo t o : C a r l o s Se l l e r /fo t o l i a . c o m KLEINANZEIGEN Verkaufe: Trafikeinrichtung im Raum St. Pölten, Tel.: 0660/341 72 43 Verkaufe: Gebrauchten Zigarettenautomat Sielaff SC 200 mit 20 Zigarettenschächten und Banknotenleser und zusätzlich ca. 250 Stück gebrauchte Zigarettenlifte! Preis nach Vereinbarung!! Kontakt: 0664/101 37 39 Christian-stoeckl@gmx .at Schnäppchen: verkaufe Zigarettenautomat Harting Variotec 20 Schächte, Banknotenleser, Quick u. Paybox 4.500,– netto, Kontakt: 0664/132 14 42 WE neu Profi mit geschärftem Profil Höhere Kredite, ein überarbeitetes Großhandelsortiment, ein neuer Auftritt: Zu ihrem 90. Geburtstag hat die Wohlfahrtseinrichtung WE ihr Leistungsangebot erweitert. M onopolverwaltung, Wirtschaftskammer, Wohlfahrtseinrichtung: Für viele Trafikanten sei es schwierig, die verschiedenen Organisationen zu unterscheiden, meint Peter Schweinschwaller, Trafikant in Niederösterreich und Mitarbeiter im Projekt WE neu. Er selbst habe, bevor er Funktionär wurde, die verschiedenen Zuständigkeiten nicht immer auseinander halten können. „Ein großes Ziel der Umstrukturierung zum 90. Geburtstag war daher die Schärfung unseres Profils“, erklärt Schweinschwaller und umreißt das Ergebnis so: „Wir sind eine Ergänzung zur Wirtschaftskammer mit einer starken Serviceausrichtung.“ Den knappsten umfassenden Niederschlag findet die Eigendefinition der WE im neuen Leitbild (siehe Kasten Seite 38). Gabriele Karanz, Landesobfrau der Wirtschaftskammer und Landesgeschäftsstellenleiterin der WE in Niederösterreich hat die Arbeitsgruppe Kommunikation im Projekt WE neu geleitet. Ihr sind drei Inhalte des Leitbildes besonders wichtig: „Das Familiäre, das Soziale und die Tatsache, dass Trafikanten das Geld, das sie investieren, zur Gänze wieder zugute kommt.“ Das Leitbild, also das Wertesystem der WE ist die Grundlage für den neuen Auftritt und das überarbeitete Serviceangebot. Ersterer ist schon jetzt auf Druckschriften deut- lich erkennbar. Als Kommunikationsverantwortlicher in der Bundes-WE bekleidet Michael Dorfinger eine Stelle, die mit der Umstrukturierung notwendig geworden ist und in den vergangenen Monaten erstmals für ein einheitliches Profil gesorgt hat. Alle Werbematerialien der WE, alle Briefköpfe der Bundes- und Landesgeschäftsstellen, Visitenkarten oder Kataloge sind ab sofort österreichweit wiedererkennbar. Basis ist das neue Logo, das Markenzeichen. „Die Werte, die wir im Leitbild erarbeitet haben, sollten sich im Logo in Form und Farbgebung widerspiegeln“, erläutert Dorfinger. Im Detail: Die Zusammenstellung Blau, Weiß, Gold symbolisiere Vertrauen, Wahrheit, Treue und Ehrlichkeit. „Schließlich hat die WE durch ihr Buchhaltungsangebot viel mit Finanzen zu tun“, so Dorfinger. In der Form des Logos habe man auf dreierlei Art die Tradition des 90 Jahre alten Vereins verankern wollen: Durch die Schwingung im Buchstaben W, die Jahreszahl der Gründung und die gewählte Schriftart. Die illustrativen Tabakblätter deuten die Branche an. Rasch vertraut sollen Trafikanten auch diverse Slogans werden, die die Werte des Leitbilds im neuen Erscheinungsbild aufgreifen: „Sie beginnen alle mit ‚We are‘ und dann kommt eine Eigenschaft“, berichtet Dorfinger, „z. B. ‚We are … für Sie da‘. Weil der Slogan englisch beginnt, aber deutsch weitergeht, erzeugt er einen Aha-Effekt und ist besonders einprägsam.“ Wertbeständig: Die WE steht seit 90 Jahren für Vertrauen und Sicherheit Filterlos 6/2010 Fot o: LV I/ fot olia.c om 37 SERVICE Das neue Leitbild der WE TRAFIKTIPPS Am Puls der Zeit Vorweg und zunächst: Alles Gute zum 90. Geburtstag, Wohlfahrtseinrichtung! – Ein Dienstleister, der seine Verantwortung den Trafikanten von gegenüber Wolfgang H. wahrnimmt, Pappler kommt „in die Jahre“. Aber dieser Dienstleister weiß sehr genau: Das Bessere ist der Feind des Guten. Die permanente Verbesserung zum Wohle des Kunden zeigt, dass auch ein 90-jähriges Unternehmen am Puls der Zeit sein und bleiben kann, wenn Dienstleistung groß geschrieben wird. Dienstleistung, das heißt nichts anderes als dienen und leisten, für den Kunden da sein, auch Dinge anbieten, die weit über das klassische Portfolio hinausgehen, und so das Service anzurunden. Fachwissen pflegen. Aus dem kundenorientierten Verhalten eines 90-jährigen, innovativen Dienstleistungsbetriebes kann jeder Fachhändler persönliche Lehren für sich ziehen. „Junge, bist du alt!“ – Gleiches gilt natürlich auch für Mädchen. Jeder Unternehmer sollte sich beispielsweise hin und wieder die Frage stellen, wann habe ich das letzte Mal etwas für meine eigene berufliche, aber auch persönliche Weiterbildung getan? Ein Auto wird kontinuierlich serviciert, gereinigt und gepflegt, aber wie schaut es mit meinem persönlichen Fachwissen aus? Oder: Warum soll der Kunde ausgerechnet bei mir seine Produkte kaufen? Auch das ist eine Frage, die sich ein kundenorientierter Fachhandelsbetrieb permanent stellen sollte, um am Puls der Zeit zu bleiben – um frisch und dynamisch für seine Kunden zu sein. 38 Die WE (Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs) ist die Serviceorganisation für alle Tabaktrafikanten. Mit der Erfahrung seit 1920 sind wir Branchenspezialist und bilden mit Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft ein Netzwerk für Nahversorgung und selbstständiges Unternehmertum. Tabaktrafikanten bietet die WE ein breites Angebot aus einer Hand. Für Mitglieder sind es Darlehen, Hilfe bei Katastrophen und finanziellen Problemen, Buchhaltung und Unternehmensberatung. Alle Tabaktrafikanten können unsere Leistungen in Großhandel, Bildung, Information und Innovation in Anspruch nehmen. Mitgliedsbeiträge kommen zur Gänze den Tabaktrafikanten zugute. Die WE ist unpolitisch, unabhängig und, nach außen und innen, sozial orientiert. Unser Wertesystem lässt sich mit Hilfe, Förderung, Existenzsicherung beschreiben und mit Wärme, Familie, Gemeinschaft. Innovation und Orientierung an Mitgliedern und Kunden prägen unser Handeln, damit die WE für jeden Tabaktrafikanten unverzichtbar wird. 10.000 Euro zinsenfrei Eine durch die neue Linie hervorgerufene positive Stimmung unter den Trafikanten sei bereits spürbar, meint Gabriele Karanz: „Wir freuen uns über Zuwächse bei den Buchhaltungskunden.“ Während das immer begehrtere Angebot der WE für Buchhaltungskunden unverändert aufrecht bleibt, hat sich in anderen Feldern manches verändert. Die Höchstvergabesumme bei Investitionskrediten soll für Tabakfachgeschäfte von derzeit 7.300,– bis 2012 auf 10.000,– Euro erhöht werden. Diese Kredite sind für Trafikanten, die mindestens zwei Jahre WE-Mitglied sind, zinsenlos und das bleiben sie auch. Die Rückzahlung wird nach der Erhöhung nicht mehr in 20, sondern in 24 Monatsraten erfolgen. Weiterhin kann fünf Jahre nach Rückzahlung der letzten Rate ein neuerlicher Kredit beantragt werden. Die Nachfrage nach einer Anhebung der Vergabesumme sei da gewesen, erzählt Hannes Dragschitz, Landesgremialobmann der Wirtschaftskammer sowie Landesgeschäftsstellenleiter der WE im Burgenland und im Umstrukturierungsprojekt zuständig für Mitglieder. „Wenn man zwei Kassenplätze kaufen möchte, liegt man mit 7.300,– Euro schon unter den Anschaffungskosten“, weiß Dragschitz. Mit rund zehn Prozent mehr Inanspruchnahmen durch die Erhöhung rechnet Peter Bacher, zuständig für Kredite in der WE. „Wir haben um die 50 Anträge auf Investitionskredite im Jahr, 55 könnten es durch die Umstellung werden.“ Wofür die Gelder, außer für Kassaplätze, verwendet werden? „Das beginnt bei der Anschaffung von Verkaufsautomaten und endet bei der Neueinrichtung.“ Ab wann die neue Höchstsumme gilt? Bacher hält eine Umstellung zu Beginn eines neuen Jahres für sinnvoll. Im neuen Gewand Bereits fixiert ist hingegen der Starttermin des neuen Online-Shops. Mitte Juni werden Trafikanten – nicht nur WE-Mitglieder, diese haben allerdings den Vorteil, dass sie keine Versandspesen zahlen – Großhandelspro- Filterlos 6/2010 DA BLEIBT IHNEN NICHT DIE LUFT WEG! dukte der WE online auswählen und bestellen können. „Auch wenn Sonderaktionen laufen, sind wir jetzt immer aktuell“, erklärt Roman Wölfl von der Bundes-WE. Bisher ist nur dreimal im Jahr ein neuer Katalog und jeden Monat ein Flugblatt erschienen. Apropos: Den Großhandelskatalog wird es weiter geben, allerdings ab Juni im neuen Design. Den Mitarbeitern in der WE war bei der Programmierung des Online-Shops die Bedienungsfreundlichkeit ein großes Anliegen. „Wichtig waren die Einfachheit und eine sehr gute grafische Darstellung der Produkte und Bilder“, so Wölfl. Aber auch im Sortiment selbst soll es Erweiterungen geben. Auf der Fachhandelsmesse Creativ Anfang September in Salzburg wird die WE neue Dienstkleidungsmodelle vorstellen. Eines ist sicher: Der Rauchring bleibt auch in der neuen Kollektion integrativer Bestandteil. Peter Schweinschwaller, im Projekt WE neu für den Großhandel zuständig, hat noch weitere Produktideen, z. B. ein eigenes Zigarren-Geschenkspapier. „Schauen wir, was wir zuwege bringen.“ Lobbying in eigener Sache Ganz sicher zuwege bringen will die WE einen besseren Informationsfluss zwischen den Trafikanten und den einzelnen Geschäftsstellen. „Die Kooperation mit der OMS ist eine gute Sache“, meint der Burgenländer Hannes Dragschitz. Die Trafikanten können den Außendienstmitarbeitern der On Market Service von ganz persönlichen Problemen erzählen, diese geben die Anliegen an die WE weiter. „Wenn ein Trafikant eine Baustelle vor der Tür hat und Parkplätze verliert, können wir z. B. das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen“, nennt Dragschitz ein Beispiel. Die Lobbying-Arbeit ist es letztlich auch, die durch den Neuauftritt schärfer zutage treten soll. „Trafikanten müssen wissen, wenn sie die WE unterstützen, als Mitglied oder mit Einkäufen im Großhandel, unterstützen sie ihren eigenen Beruf“, bringt es Peter Schweinschwaller auf den Punkt. „Das ist das größte Ziel, das man erreichen kann.“ Filterlos 6/2010 € 2,– / Tag umfasst: WARUM MEHR BEZAHLEN! Neuer Auftritt: Mit diesem Logo ist die WE nun bundesweit unverwechselbar um sagenhafte alles inklusive • Harting Variotec mit Roll-up-System • Umfassenden Kundendienst • Versicherung Infos unter 06244–6900 5 4 4 0 G O L L I N G 7 4 | T E L . 0 6 2 4 4 – 6 9 0 0 | FA X 0 6 2 4 4 – 6 9 0 0 4 1100 WIEN | FERNKORNGASSE 83 | TEL. 01–2080278 [email protected] | www.automaten-unterkofler.at Steigern sie Ihren Umsatz und sparen sie Kosten. Die wirtschaftlichste Lösung für den Trafikanten. „Warum mehr bezahlen!” Mit dem UKOLOOK steigt die Wirtschaftlichkeit in neue Dimensionen. Der Trafikant mietet das System um 2,– Euro pro Tag und senkt damit seine Investitionskosten. Durch die beleuchteten Verkaufsflächen steigern sie den Umsatz für die im Automaten gelisteten Artikel. Viele Trafikanten nutzen bereits die Vorteile des UKOLOOK. „Eine neues System ist immer etwas, das Unsicherheit mit sich bringt. Die Vorteile die der UKOLOOK mit sich bringt, haben mich dann doch überzeugt, als einer der Ersten dieses System zu installieren. Die Bestätigung meiner Entscheidung sah ich schon bald: monatliche Fixkosten, größeren Ertrag, zusätzliche Aufmerksamkeit durch die Motive im Roll-up-System. Mein Standort profitiert maßgeblich von der Wirkung dieses Systems auf den Kunden”, so ein Trafikant aus Wien. 39 SERVICE Spezialisten: Franz Wiedners Kunden mögen die Auswahl bei ihm, er selbst mag es, sich auf die WE-Experten verlassen zu können Wohlfahrtseinrichtung Einer für alle – alle für einen In seinen über 20 Jahren als Trafikant konnte sich Franz Wiedner aus Graz in der Steiermark immer auf einen Partner verlassen: die Wohlfahrtseinrichtung. B Bei der Wohlfahrt fühl’ ich mich pudelwohl“, verrät Trafikant Franz Wiedner mit einem Augenzwinkern. 21 Jahre ist der Steirer bereits Inhaber einer Trafik in Graz – 20 davon hat er gemeinsam mit der Wohlfahrtseinrichtung bestritten. Entsprechend vertrauensvoll ist das Verhältnis: Die Buchhaltung legt Wiedner vollkommen in die Hände seiner langjährigen Betreuer bei der WE. Das ist nicht selbstverständlich, denn der Trafikant weiß, dass man sich in seinem Beruf nicht auf alles und jeden verlassen kann. Auf Herz und Nieren. Die Trafikantenlaufbahn schlug Franz Wiedner, damals eigentlich schon in Frührente, relativ spät ein. Wegen einer schweren Nierenerkrankung hatte er seinen erlernten Beruf als Koch nicht ausüben können. Während seiner Tätigkeit als Obmann des Dialyseverbandes Steiermark ging ihm dann „ein Licht auf“ und er wagte mit seiner Familie den Neuanfang. „Angst war schon da, wir wussten ja vorher nicht, ob alles gut gehen würde“, gibt der Trafikant heute zu. Nach dem 40 Zuspruch habe es jedoch von Anfang an gut funktioniert. Heute haben Franz Wiedner und seine Frau das Geschäft in eine beliebte Spezialitätentrafik verwandelt, die von vielen Stammkunden geschätzt wird. „Von über 40 Wuzeltabaksorten über ein breites Zigarren- und Pfeifensegment und Lotto ist bei uns nahezu jedes Produkt erhältlich“, freut sich der Trafikant. Das Herz des Geschäftes sei jedoch seine familiäre Atmosphäre: „Ich kenne viele meiner Kunden schon sehr lange – wir sind wie eine große Familie. Jemand, der zur Tür herein kommt, findet das, was er will, oft schon am Ladentisch vor“. Gut aufgehoben. Familiär ist auch das Verhältnis zwischen Wiedner und der Wohlfahrtseinrichtung, bei der er schon seit zwei Jahrzehnten Kunde ist. Nach einem Zwischenfall mit einer Angestellten in seiner Anfangszeit als Trafikant hatte der Steirer seine Buchhaltung der WE anvertraut. „Zwischen mir und meinen Beratern passt einfach die Chemie, wir haben eine sehr gute Gesprächsbasis“, erzählt Wiedner. „Ich bin froh, dass Fot os : x x x x x x x x x x x Fo t o : E l ma r G u bi s c h es diese Einrichtung gibt, denn man kann davon ausgehen, dass sie ihr Handwerk versteht.“ Besonders für Trafik-Neulinge seien die zinsenlosen Kredite und planbaren Kosten der WE ein Vorteil. Die räumliche Entfernung sei für den Steirer kein Problem: Die Kommunikation per Telefon funktioniere sehr gut. Hoffnungsvoll. Während sich der Trafikant von der Wohlfahrt gut betreut sieht, fühlt er sich jedoch von den Vertretern der Politik im Stich gelassen. Eine wesentliche Kehrseite ist laut Wiedner die zunehmend vernachlässigte soziale Komponente seines Berufsstandes. Existenzängste der Trafikanten würden in der Öffentlichkeit zu wenig beachtet. „Es geht hier um Menschen mit Handicap, die über den Beruf endlich wieder ein Selbstwertgefühl und Erfolgserlebnis bekommen, aber auch um ihre Familien“, weiß der ehemalige Obmann des Dialyseverbandes Steiermark aus eigener Erfahrung. „Diese Verantwortung sollte man in der Politik stärker wahrnehmen.“ Bleibt nur der hoffnungsvolle Blick in die Zukunft. Filterlos 6/2010 Hansi Hinterseer: Einer von vielen Stars bei der Schlagernacht des Jahres Trafikplus Ein Bonus für Trafikanten Die Angebote der Krone-Bonus-Card laufen in der Trafik besser als erwartet. Auch die nächsten Veranstaltungen versprechen eine rege Nachfrage. I nhaber einer Krone-Bonus-Card genießen viele Vergünstigungen. Verschiedene Produkte zu Sonderkonditionen, spezielle Reiseangebote, Konzerteintritte zu ermäßigten Preisen. Letzteres, nämlich Karten für Veranstaltungen gibt es seit rund einem Jahr und über das System von Ö-Ticket auch in Trafiken zu kaufen und die Nachfrage ist da: „Das Angebot läuft sogar besser als erwartet“, weiß Elisabeth Reinthaler, Geschäftsführerin von Trafikplus. „Trafiken haben den Vorteil, alle Zielgruppen bedienen zu können.“ Ein Vorteil, den man auch bei der Mediaprint schätzt, will man mit Advert_Anz_183x126_15.02:Layout 1 16.02.10 dem Veranstaltungsangebot doch jeden Geschmack treffen, wie Cornelia Nikolic erläutert. Wobei sich die Palette auch in der Zahl der Angebote niederschlägt: „Mindestens fünf Veranstaltungen sind es immer“, so Nikolic. Von Schlager bis Klassik. Die folgenden zwei Events, für die derzeit mit der KroneBonus-Card Karten auch in der Trafik zu haben sind, spiegeln die Vielfalt wider: Am 10. Oktober steigt die Schlagernacht des Jahres in der Wiener Stadthalle. Das Publikum erwartet ein großes Staraufgebot: Hansi Hinterseer, Andy Borg, DJ Ötzi, Brunner&Brunner, Die Amigos, Die 10:30 Seite 1 Paldauer, Udo Wenders, Simone und Rosanna. Ebenfalls in der Stadthalle gastiert am 22. November David Garrett. Zusammen mit seiner Band und großem Orchester präsentiert der Star-Violinist seine Mischung aus Rock, Pop und Klassik. Keine Abo-Pflicht. Die Sorge, mit Werbung für die Krone-Bonus-Card langfristig Kunden zu verlieren, brauchen Trafikanten übrigens nicht zu haben. Die Clubkarte ist nicht an ein Kronenzeitungs-Abonnement gebunden, ihre Inhaber können weiterhin in der Trafik ihre Zeitung kaufen. www.trafikplus.at Ihr Partner Nr. 1 – Gemeinsam einen Schritt voraus. IHR AUTOMAT KOMMT AUCH OHNE SIE AUS! Müssen Sie wirklich Ihren Automaten laufend auf Störungen prüfen? NEIN. Müssen Sie wirklich bei Ihrem Automaten Mindestbestände checken? NEIN. Müssen Sie wirklich selbst die Preise am Automaten umstellen? NEIN. Müssen Sie wirklich Statistiken über Automatenumsätze händisch erstellen? NEIN. Tobaccoland hat die Lösung! Mit Telemetrie wird Ihr Automat „erwachsen“ und kommt ganz ohne Sie aus: • Er informiert Sie selbständig • Er meldet sich bei Störungen oder Leerständen • Er erstellt Statistiken über das Internet • Er aktualisiert Preise Und das rund um die Uhr – auch am Wochenende. Machen Sie es sich gemütlich, Ihr Automat arbeitet für Sie. Ab nur 1,90 Euro pro Tag! tobaccoland Handels GmbH & Co KG, Automatenabteilung, Paltaufgasse 12-14, 1160,Wien, Tel.: +43 (0)1 49 102-1455, Fax: +43 (0)1 49102-1637, Mail: [email protected], oder bei Ihrem zuständigen tobaccoland Gebietsverkaufsleiter Filterlos 6/2010 41 SERVICE Letzter Aufruf: Ab 1. Jänner 2011 müssen alle Rauchringe die Aufschrift „Tabak-Trafik“ tragen Rauchringe Wer hat noch nicht? Bis Jahresende muss jeder Trafikant den neuen Tabak-Trafik-Rauchring angebracht haben. Sonst gibt es Konsequenzen. T rafikanten in ganz Österreich stehen derzeit unter Beobachtung. Die Monopolverwaltung prüft ihren Außenauftritt. „Wir sind dauernd unterwegs, Mitte des Jahres wissen wir, wer keinen oder noch den alten Rauchring in Verwendung hat“, berichtet Ernst Koreska, stellvertretender Geschäftsführer der MVG für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Als erste Konsequenz wird säumigen Trafikanten dann ein Brief ins Haus flattern, der sie auf das Auslaufen der Übergangsfrist am 31. Dezember 2010 hinweist. „Wer bis dahin keinen Rauchring montiert hat, muss mit Sanktionen rechnen“, so Koreska. Anders gesagt, mit – vermutlich empfindlichen – Geldbußen. „Wir hoffen, dass Trafikanten das ernst nehmen.“ Konkrete Summen will die Monopolverwaltung derzeit noch keine nennen. Faktum ist, dass der neue Rauchring mit der Aufschrift Tabak-Trafik seit 1996 existiert. Ursprünglich hätte er die alten 42 Austria-Tabak-Ringe bis 2007 flächendeckend ersetzen sollen. Weil zugleich aber auch die Automatenumstellung anstand, wurde die Frist verlängert – eben bis 31. Dezember 2010. Heißer Endspurt. Das Schreiben der MVG zu Jahresmitte wird noch einmal ein Bestellformular enthalten. In Richtung WE, die die Bestellungen abwickelt, hofft Koreska, „dass dann auch rechtzeitig alles bewältigt wird“. Sabine Titze, bei der die Aufträge einlaufen, nennt folgenden Zeitplan: „Bei Bestellungen bis 31. August können wir die Ware 2010 noch zustellen.“ Das habe auch die Produktionsfirma bestätigt. Engpässe sollte es keine geben: „Wir produzieren pausenlos“. Und auch die Lieferzeit von zwei bis drei Monaten – darauf zurückzuführen, dass ein Fahrer der Produktionsfirma ganz Österreich anfahren muss – ist in den Zeitplan einkalkuliert. Titze stellt sich auf einen heißen Endspurt ein: „Seit Jahresanfang haben wir fast 800 Rauchringe ausgeliefert. Insgesamt sind seit Jänner 2009 2500 Bestellungen eingegangen.“ Nach dem letzten Aufruf der MVG werden – müssen – viele weitere kommen. Modelle zur Wahl. Auswahlmöglichkeiten haben Trafikanten freilich auch noch in den nächsten Wochen: Den neuen Rauchring gibt es in den Varianten Barock Steck oder Wand (ist an denkmalgeschützten Häusern vorgeschrieben!), Alu Steck oder Wand, Halbschale und beleuchtet (PLN Wand oder Steck) – das wegen der höheren Werbewirkung beliebteste Modell. In welcher Variante auch immer – den neuen Rauchring muss bis Jahresende jede Trafik haben. Bei Bestellungen nach dem 31. August kann die WE die rechtzeitige Auslieferung nicht mehr garantieren. Und klar ist auch: Das neue Standeszeichen muss mit Jahresende montiert sein. Unausgepackt im Geschäft liegend nützt es niemandem. Filterlos 6/2010 www.lotterien.at n ! n i r w u e t G a n i E die N r ü f rs se a w oc h n H n. Vom rche d ür Ma r te en F. F Tiera d en W W ter bis zu hisch s h e o c r i d d rg re mm ben be alzbu Öster a r S in r og Die erle ssp as Üb Traun reich. ekt. u l d ie er roj sF Da tz und über d eröst ses P d u l ie sch n Tiro in Nie zen d t i n ü Inn a Aue terst n y Tha rien u te Lot Gut für Österreich. Karibik 2010 ERLEBE DEINE TRAUMREISE „ERLEBE DEINE TRAUMREISE“ HEISST ES VIELLEICHT BALD FÜR EINEN IHRER KUNDEN: Drei exklusive Karibikreisen an Bord einer Luxus-Segelyacht, weitere attraktive Preise & ein tolles Event in Wien warten auf die Gewinner. Ein Code eingesandt via SMS, Post oder Gewinn-Box sichert die Chance auf den Hauptpreis. Die Teilnahme ist via Gewinncoupons in den Packungen und frei in Trafiken erhältlichen Teilnahmekarten möglich. Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. 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