Editorial - Berlin Hyp
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Editorial - Berlin Hyp
Partnerschaft ist unser Fundament Im Überblick Information für unsere Immobilienkunden, Nr. 3 Editorial Gero Bergmann, Mitglied des Vorstands Liebe Leserinnen und Leser, die Immobilienbranche steht gut da – allen Unkenrufen zum Trotz. Rund 38 Milliarden Euro wurden bereits in den ersten drei Quartalen 2015 in den deutschen Markt für Gewerbeimmobilien investiert. Der schickt sich damit an, die Rekordmarke von 2007 annähernd zu erreichen. Kapital ist nahezu im Überfluss vorhanden; trotz weiterhin sinkender Renditen boomt der Markt. Und solange Alternativinvestments gegenüber Immobilien keine höhere Verzinsung bieten können, wird sich dies wohl so schnell nicht ändern. Drei große „D“ haben den deutschen Immobilienmarkt 2015 maßgeblich bestimmt: Digitalisierung, Demografie und Draghi. Dies waren auch die prägenden Themen der größten Gewerbeimmobilienmesse Europas, der EXPO Real in München. Mittlerweile haben wir alle gelernt, mit dem anhaltend niedrigen Zinsumfeld umzugehen. Dies ist auch gut so, denn vermutlich wird sich diese Situation auf absehbare Zeit – wenn überhaupt – nur marginal ändern. Eine weitere aktuelle Herausforderung ist die Digitalisierung, die für jede Assetklasse von zunehmender Bedeutung ist. Das Internet der Dinge wird die Logistikbranche revolutionieren und mit ihr die Logistikimmobilie: Warum nicht eine Logistikhalle direkt über die Autobahn spannen oder in die Höhe bauen? Die letzten Monate haben gezeigt, dass Deutschland vor einer großen humanitären, politischen und kulturellen Herausforderung steht. Nicht nur Deutschland wird sich nachhaltig verändern, auch die Immobilienbranche wird umdenken müssen. Die demografischen Veränderungen und die damit einhergehenden Ansprüche unserer Gesellschaft sind zwar schon lange bekannt, jedoch reagieren Politik und Immobilienwirtschaft hierauf erst mit Verzögerungen. Bezahlbare Wohnungen sind – gerade in Ballungszentren – immer noch Mangelware. Der Zuzug der Flüchtlinge und Asylbewerber in unser Land wird vorerst nicht Aktuelle Themen Liebling Logistikimmobilien Handelsimmobilien richtig handeln Ausgeboomt? So stabil kann flexibel sein Regionalität als Erfolgsfaktor! S Finanzgruppe abebben und uns dazu zwingen, möglichst schnell günstigen Wohnraum zu schaffen. Voraussetzungen hierfür sind vor allem die Umwidmung gewerblicher Objekte und eine Vereinfachung baurechtlicher Vorschriften. Dies bestätigen die Teilnehmer unserer aktuellen Trendbarometer-Umfrage einhellig. Veränderung und Anpassungsfähigkeit sind aktuell auch ein Thema in unserem Hause selbst. Wir alle wissen um das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld und den intensiven Wettbewerb. Daher haben wir uns dazu entschlossen, unsere Produktpalette laufend zu erweitern. Lesen Sie hierzu das Interview mit Bodo Winkler auf Seite 5. Verehrte Leser, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch das kommende Jahr wird nicht minder herausfordernd werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns allen weiterhin eine glückliche Hand und gute Geschäfte. Mit den besten Grüßen Ihr Gero Bergmann Ausgezeichnet! Optimierte Besteuerung bei Immobilieninvestitionen Regional im Dialog Vom Hauptsitz zum Hotspot Überzeugend nachhaltig The Q wechselt den Besitzer Arbeiten in der City Mit besten Empfehlungen Liebling Logistikimmobilien Nur 20 Prozent entfallen auf den eigentlichen Bau. Auf dieser Grundlage zeigt die Analyse Möglichkeiten für eine nachhaltige Gestaltung der Anlagen auf. Berlin Hyp begleitet die Studie „Logistik und Immobilien 2015 – viele Perspektiven“ Die Anlagenklasse Logistikimmobilien ist heute so beliebt wie nie zuvor. „Logistik und Immobilien 2015“ ist die erste unabhängige Studie des Analyseunternehmens bulwiengesa, die Logistikimmobilien aus verschiedenen Perspektiven umfassend beleuchtet und auswertet. Die Berlin Hyp hat die Studie unterstützt und mitfinanziert. Mit einem Anteil von rund sieben Prozent am Gesamtinvestmentvolumen in Deutschland hat sich die Logistik im Segment der Gewerbeimmobilien fest etabliert. Aber kaum jemand hat einen Überblick über den komplexen Markt und seine Akteure. Welche Trends und Standards den deutschen Markt heute kennzeichnen, wird in der langfristigen Betrachtung von 2010 bis 2015 deutlich. Schließlich wurden in diesem Zeitraum rund 19 Millionen Quadratmeter Logistikfläche neu gebaut – Prognose weiter steigend. Die vier maßgeblichen Themen sind Finanzierung, Investment, Projektentwicklung und Bau. Finanzierung Logistikimmobilien in Deutschland haben einen durchschnittlichen Kreditbedarf von 9,8 Millionen Euro pro Objekt. Den gesamten Fremdkapitalbedarf für Anlagen im Zeitraum 2010 bis 2015 schätzen die Immobilienexperten auf 11,6 Milliarden Euro, wobei Realkreditinstitute und Landesbanken die wichtigsten Akteure sind. Die Studie gibt Einblicke in die jeweiligen Investmentvolumen und den Kapitalbedarf in 28 deutschen Logistikregionen. Die Region Rhein-Main/ Frankfurt hat mit einem Anteil von elf Prozent den höchsten Kreditbedarf aller Logistikregionen. Mit deutlichem Abstand folgen Hamburg und Hannover/Braunschweig, die jedoch mit einem Anteil von 5,7 Prozent fast gleichauf liegen. Projektentwicklung Spezialisierte Projektentwickler haben im Zeitraum 2010 bis 2014 etwa vier von zehn Quadratmetern Logistikfläche fertiggestellt. Damit bilden sie im EntwicklerRanking die größte Gruppe und fördern den Trend zu Mietlösungen. Gleichzeitig ergibt die Analyse der Daten aber, dass einzelne Branchen weiterhin vornehmlich für sich selbst bauen. Dazu zählen vor allem Handelslogistiker, die ein Viertel der Neubaufläche auf sich vereinen. So sind im entsprechenden Ranking drei Handelsgruppen unter den TOP 5 der größten Projektentwickler zu finden. Investment Im Zeitraum von 2010 bis 2014 haben die Marktakteure über 7,7 Milliarden Euro in deutsche Logistikimmobilien investiert. Das Investment-Ranking belegt unter anderem, dass der Anteil internationaler Investoren stark gestiegen ist: von 27 Prozent im Jahr 2010 auf rund 70 Prozent im Jahr 2014. Diese und weitere Trends, wie die zunehmende Konzentration auf Portfoliotransaktionen, setzen sich auch 2015 fort. Bau Die aktuellen Bautrends für Logistikimmobilien vermitteln einen Eindruck von den starken Marktveränderungen in den letzten Jahren. So liegt die lichte Hallenhöhe heute in der Regel bei zwölf Metern und die übliche Bodenbelastbarkeit hat sechs Tonnen pro Quadratmeter erreicht. Die Studie kalkuliert außerdem, dass 80 Prozent der Gesamtkosten einer Logistikimmobilie durch ihre Bewirtschaftung entstehen. Internationale Investoren machen bereits 67 % des Transaktionsvolumens der Assetklasse Logistik aus 100 1% 4% 16% 13% 7% 7% 7% 5% 2% 6% 7% 80 25% 8% 10% 25% 24% Anteil in % 14% 60 13% Die Top 3: Hamburg, Berlin und Leipzig In einem abschließenden Ranking bewertet die Studie die Marktattraktivität der 28 definierten Logistikregionen für Investoren, Entwickler und Nutzer unter den Kriterien der Immobilienwirtschaft. Auf den ersten drei Plätzen landen Hamburg, Berlin und Leipzig, gefolgt von Frankfurt/Rhein/ Main, Düsseldorf, München und Köln. Die Studie ist der Auftakt einer jährlichen Serie und steht Ihnen auf unserer Website zum Download zur Verfügung. www.berlinhyp.de/für Immobilienkunden/ Publikationen für Kunden Gerne senden wir Ihnen ein Printexemplar zu. Senden Sie uns dazu bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Logistik“ an: [email protected] Die 28 Logistikregionen in Deutschland Handelsimmobilien richtig handeln Studie zur nachhaltigen Finanzierung von Neubau- und Bestandsimmobilien Der Einzelhandels-Immobilienmarkt stellt auch die finanzierenden Banken vor besondere Herausforderungen. Was müssen die Banken bei der Finanzierung von Handelsimmobilien beachten? Welche Kriterien bestimmen die Wertstabilität und die langfristige Finanzierbarkeit? Um diese Fragen fundiert beantworten zu können, hat die Berlin Hyp in Kooperation mit der ILG und der BBE Handelsberatung eine Retail-Studie mit dem Fokus auf deutsche Einzelhandelsimmobilien und deren Mieter herausgegeben. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Handelsimmobilien gestiegen. Sie sind ein begehrtes Anlageobjekt deutscher und internationaler Investoren. Der Anlagedruck zwingt die Investoren, schnell und flexibel zu agieren, die steigende Nachfrage wird von dem andauernd niedrigen Zinsniveau sowie durch die Expansion großer internationaler Handelsket- 29% Sammlung und Bewertung von Informationen zum jeweiligen Immobilienmarkt 40 73% 60% 57% 54% räumliche Ausdehnung und Potenziale des Einzugsgebietes Standortbeschreibung und -bewertung mit SWOT-Analyse 33% 0 2010 Deutschland Europa 2012 2011 Nordamerika Australien Investments nach Herkunft der Käufer, 2010 – 2014 Asien Nahost Sonstige 2013 2014 Marktanalyse Standortqualität relevante Wettbewerbssituation 20 2 Logistikregionen Autobahn RIWIS-Städte Bewertung des erzielbaren Mietpreisniveaus Berechnung der potenziellen Umsatzleistungen Markt- und Standortanalyse der Bank Nutzungseignung Standortanalyse Wohn-, Arbeits- und Verkaufsstandort Zielgruppen Nutzermix / Anordnung ten und deren Bedarf an Handelsflächen an attraktiven, intakten und wettbewerbsfähigen Handelsstandorten getrieben. Konjunkturunabhängige und sichere Investition Aufgrund stabiler Rahmenbedingungen, der langfristigen Wertstabilität und vergleichbar guter Prognostizierbarkeit sind Handelsimmobilien eine werthaltige Asset-Klasse. Sie werden als konjunkturunabhängigere und sichere Investitionen angesehen. Das vergleichsweise günstige Risiko-Rendite-Verhältnis bei guten und stabilen Renditen, steigende Kaufpreise und Mieten und das höhere Mietniveau gegenüber anderen Asset-Klassen machen sie zu begehrten Anlage- und Finanzierungsobjekten. Handelsimmobilien stellen zum einen aus Objektsicht und zum anderen aufgrund ihrer auf die unterschiedlichen Betriebstypen zurückzuführenden Nutzungsbedingungen besondere Anforderungen an die Finanzierung. Zunächst analysiert die Bank mittels Markt- und Standortanalyse die Makro- und Mikrolage, um Bedarf und Größe des Einzugsgebiets, das Umsatzpotenzial und die 3 Revitalisierungskosten richtig bewerten Aus den immer wiederkehrenden dynamischen Strukturveränderungen der Gesellschaft (Trends, Lebensgewohnheiten, Bevölkerungsentwicklung) und dem immer stärker werdenden Anpassungsdruck der Handelsimmobilien, zum Beispiel mit Blick auf das Ambiente und den Wohlfühlcharakter, muss die Bank die sich daraus ergebenden Revitalisierungsrisiken erkennen und bewerten. Revitalisierung bedeutet, dass nicht nur Kosten für Instandhaltung und Modernisierung, sondern auch Mittel für eine gegebenenfalls komplette Neuausrichtung der Immobilie bei der Finanzierungsprüfung zu berücksichtigen sind. Die Revitalisierungszyklen werden immer kürzer, was die zu kalkulierenden Kosten pro Jahr steigen lässt. Die zentrale Frage lautet also: Wie und zu welchem Preis können Bestandsimmobilien zukunftsfähig gehalten beziehungsweise gemacht werden? Befragten eine Immobilienblase in Deutschland. Dies bedeutet einen Zuwachs von rund 18 Prozent auf 51 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr. Bestehende Überhitzungstendenzen konnten somit nicht durch die vieldiskutierte Mietpreisbremse eingedämmt werden. Vielfältige Anforderungen an die Finanzierung So vielfältig und spezifisch, wie der Handel sich zeigt, so vielfältig und komplex sind die Anforderungen an die Finanzierungsprüfung. Sehr gute und stetig aktuelle Marktkenntnisse, ein gutes Know-how zu Objekt- und Finanzierungserfordernissen abgestimmt auf die Handelsimmobilie und ein ausgewogenes Risikodenken machen diese finanzierbar und profitabel. Im hart umkämpften Wettbewerb können nur Finanzierer bestehen, die schnell, verbindlich und fachlich kompetent agieren und reagieren. Mietpreisbremse wirkt verhalten 76 Prozent der Teilnehmer sehen keine oder nur geringe Auswirkungen der Mietpreisbremse auf den Mietwohnungsmarkt und bestätigen somit, dass die Mietpreisbremse bislang noch nicht die prognostizierten Ergebnisse gebracht hat. Insofern müssen andere Stellschrauben gedreht werden, um Überhitzungstendenzen „herunterzukühlen“ und bezahlbaren Wohnraum auf Dauer erhalten zu können. Hierzu ist nach Meinung der Befragten ein ganzer Kanon an Maßnahmen erforderlich: Schnelle und günstige Vergabe Die Studie ist der Auftakt einer jährlichen Serie und steht Ihnen auf unserer Website zum Download zur Verfügung. www.berlinhyp.de/für Immobilienkunden/ Publikationen für Kunden 4 Immobilienbranche richtet und nunmehr zum dritten Mal veröffentlicht wurde. Rund 250 Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben an der Befragung teilgenommen 3% 12% 54% 2014 Viel attraktiver Gleichbleibend Gar nicht attraktiv 2014 Nein 49% 2/2015 von Bauland, Lockerung von Bauvorschriften und die Umwidmung gewerblicher Objekte sind nur einige von ihnen. Ansprechpartner: Jutta Kreuzinger, [email protected] 150 100 75 schnellere Ausweisung von Bauland Neuauflage Förderprogramme 6% Lockerung von günstige Vergabe Bauvorschriften von kommunalen (Beispiel Wärme- Baugrundstücken dämmung) 8% Umwidmung gewerblicher Objekte 16% 0 17% 25 18% 50 Modernisierungsprogramme für bereits bestehenden Wohnraum degressive Abschreibung 27% 15% 44% Etwas attraktiver Weniger attraktiv Mit Zinssicherungsinstrumenten der Berlin Hyp Immobilienfinanzierungen planbar gestalten Die Berlin Hyp hat ihr Produktportfolio um Zinssicherungsinstrumente erweitert. Kunden können nun vom aktuellen Niedrigzinsniveau profitieren und gleichzeitig das Risiko steigender Zinsen absichern. Bodo Winkler, Leiter Investor Relations/KreditTreasury, beantwortet die fünf wichtigsten Fragen zu diesem Thema. 43% 1/2015 So stabil kann flexibel sein 6% 1% 1% 28% 51% 67% und ihre Einschätzung zu den Trends und Perspektiven der Immobilienbranche in Deutschland abgegeben. Erstmals seit Beginn der Umfrage sieht eine Mehrheit der Wie bewerten Sie aktuell die Attraktivität des deutschen Marktes für Gewerbeimmobilien im europäischen Vergleich? 15% Ja 33% Nein 16% Überhitzungsanzeichen am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt dauern an Gleichwohl zeigt sich die deutsche Immobilienwirtschaft relativ unbeeindruckt von weltweiten Krisen – die Terrorakte in Frankreich lagen zum Umfragezeitpunkt noch in weiter Ferne – und führt ihre Investitionsstrategien unbeirrt fort. Lediglich 35 Prozent der Befragungsteilnehmer gaben an, ihre Investitionsstrategie geändert zu haben – und wenn, dann ganz überwiegend hin zu einer risikoaversen Strategie. Dies ist das Ergebnis der Trendbarometer-Umfrage der Berlin Hyp, die sich an die Experten der Ja 125 Gerne senden wir Ihnen ein Printexemplar zu. Senden Sie uns dazu bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Einzelhandel“ an: [email protected] Ausgeboomt? Die große Euphorie scheint sich ein wenig gelegt zu haben: Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt verliert erstmals seit der Finanzkrise an Attraktivität. Haben im ersten Halbjahr 2015 noch 87 Prozent den deutschen Markt für Gewerbeimmobilien mit „viel“ oder „etwas“ attraktiver bewertet, so sind es im zweiten Halbjahr 2015 lediglich 78 Prozent. Die Stimmen, die eindringlich vor dem Platzen einer Immobilienblase warnen, sind in den vergangenen 12 Monaten nicht verstummt. Sind Sie der Meinung, dass diese Warnungen ernst zu nehmen sind und eine Immobilienblase existiert? Durch die Flüchtlingskrise ist bezahlbarer Wohnraum dringender gesucht denn je. Welche Maßnahmen halten Sie für sinnvoll, um möglichst schnell genug Wohnraum schaffen zu können? Maximal 3 Nennungen möglich. 19% Mietverträge und Vermietungssituation: die entscheidenden Größen Entscheidende Messgrößen zur Bestimmung der Finanzierungsrisiken und der Einschätzung der wertbestimmenden Ausgangsgrößen sind die Analyse der Mietverträge und der Vermietungssituation. Zum Beispiel schmälern Betriebskostendeckelungen, Ausbaukostenzuschüsse und Sonderkündigungsrechte bei unterdurchschnittlicher Performance die Ertragsseite. Andererseits machen langfristige Mietverträge mit wenigen Sondervereinbarungen und Sonderkündigungsrechten die Einnahmen über einen längeren Zeitraum planbarer, nachhaltig bestimmbarer und werthaltiger. Da Immobilienfinanzierungen aufgrund ihrer langen Kreditlaufzeit vorrangig auf die Immobilie abgestellt werden, prüft die Bank das Objekt hinsichtlich eventueller Mietausfallrisiken. Zudem nehmen aus Sicht der Banken die Qualität und das Know-how des Betreibers einer Handelsimmobilie einen immer höheren Stellenwert ein. Das heißt, die Attraktivität und Wertstabilität der Handelsimmobilie werden durch das Marktumfeld und das erfolgreiche Zusammenwirken von Mietern, Betreibern und deren Betreibermanagement bestimmt. Dies setzt ein schlüssiges und nachhaltiges Betreiberkonzept und professionelles Marketing voraus. Absolute Zahlen Wettbewerbssituation beurteilen und somit die wirtschaftlich tragfähige Miete bemessen zu können. Bei der Analyse stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Kann die Miete nachhaltig erwirtschaftet werden? Besteht ein gesundes Verhältnis der Miete zum Umsatz? Wie hoch ist die Flächenproduktivität? Gute innerstädtische Lagen sowie starke Ankermieter locken und binden Kunden. Eine Handelsimmobilie mit modernen, hochwertigen Flächen in stark frequentierter Lage wird auch zukünftig vom Wachstum profitieren. Zudem muss die Immobilie die erforderlichen Nutzungsanforderungen, wie zum Beispiel die städtebaulichen Vorgaben, das Flächenkonzept und den standortgerechten Branchenund Mietermix berücksichtigen. 51% 2/2015 Herr Winkler, seit wann bietet die Berlin Hyp Derivate für Kunden an und was bezwecken Sie damit? Die Berlin Hyp bietet ihren Kunden seit Anfang des Jahres den direkten Abschluss von Derivaten an. Damit haben wir unser Produktangebot rund um die gewerbliche Immobilienfinanzierung weiter ausgebaut. Welche Kunden sollten Derivate mit der Berlin Hyp abschließen und welche Derivate bieten Sie an? Wir verstehen Kundenderivate als reine Zinssicherungsgeschäfte. Sie werden Kunden, die ein variabel verzinsliches Darlehen bei uns abschließen, zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos angeboten. Der Kunde kann dabei im Regelfall zwischen Zinsswaps und Zinscaps in allen Ausgestaltungsformen wählen. Bei einem Swap tauscht er den variablen Zinssatz, den er für sein Darlehen vereinbart hat, in einen Festsatz für die gesamte Laufzeit des Grundgeschäfts. Bei einem Cap vereinbart er mit der Berlin Hyp eine Obergrenze, einen sogenannten Strike, über die der im Grundgeschäft vereinbarte variable Zinssatz nicht steigen darf. Dafür entrichtet 5 Regionalität als Erfolgsfaktor! Euribor Darlehen Swap 3-MonatsEuribor Das neue Vertriebskonzept der Berlin Hyp Die Berlin Hyp erweitert ihr Vertriebsnetz in Deutschland Anfang des kommenden Jahres um eine Geschäftsstelle in Stuttgart. Dadurch kann Baden-Württemberg künftig intensiver betreut und das bislang weitgehend aus der Berliner Zentrale heraus begleitete Verbundgeschäft mit der Sparkassen-Finanzgruppe dezentralisiert werden. Oliver Hecht und Assem El Alami erläutern die Hintergründe im Interview. 3-MonatsEuribor Kunde Kreditmarge inklusive Liquiditätsaufschlag Festsatz Darstellung eines Zinsswaps er der Bank eine Prämie. Sollten die Zinsen am Markt so stark ansteigen, dass der variable Zinssatz den Strike übertrifft, wird die Differenz von der Berlin Hyp übernommen. Für welche Art der Zinssicherung sich der Kunde entscheidet, hängt von seinen eigenen Präferenzen und seiner Erwartung hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung ab. In allen Fällen sichert er sich aber zwei Vorteile: Er schafft sich selbst eine stabile Kalkulationsbasis und erhält sich dennoch die Flexibilität, sein Darlehen jederzeit zurückführen zu können. In Einzelfällen ist auch der Abschluss einer Swaption möglich; allerdings nur, wenn diese Geschäfte auch tatsächlich zu den Bedürfnissen des Kunden und zum Grundgeschäft passen. Können Sie uns kurz die Prozesse erläutern, die bis zum Abschluss des Derivats von einem Kunden zu durchlaufen sind? Die Prozesse sind bei uns sehr schlank. Grundlage für den Abschluss eines Derivats ist ein Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte zwischen dem Kunden und der Bank. Um ein Maximum an Anlegerschutz zu gewährleisten, sind die Voraussetzungen des Wertpapierhandelsgesetzes zu erfüllen. Hierzu sind verschiedene Informationsunterlagen zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls ein Beratungsgespräch durchzuführen. Meine Mitarbeiter im Treasury sind hierfür speziell ausgebildet und stehen unseren Kunden über das Beratungsgespräch hinaus während der gesamten Vorbereitung des Abschlusses zur Verfügung. Dazu gehört beispielsweise auch die Weitergabe von Preisindikationen. Der Abschluss des Derivats selbst erfolgt telefonisch. kompletten Produktportfolios bieten. Wir verfügen nicht nur über ein hohes Maß an Expertise für das derivative Geschäft, sondern auch über modernste Pricing-Systeme, sodass wir unseren Kunden jederzeit gute und marktgerechte Konditionen zur Verfügung stellen können. Oliver Hecht: Wir haben erkannt, dass die strikte Trennung von Verbund- und Kerngeschäft nicht den optimalen Aufbau für die Erreichung unserer strategischen Ziele darstellt: Die Stärkung des Kerngeschäfts und die Positionierung der Berlin Hyp innerhalb der S-Finanzgruppe erfordert unseres Erachtens eine engere Verzahnung unserer inländischen Kerngeschäftsaktivitäten mit dem Verbundgeschäft. Wir müssen einfach näher bei den Kunden sein … Derivategeschäft auch für spekulative Zwecke? Nein, wir schließen Derivate mit Kunden nur bei bestehendem Grundgeschäft ab. Dieses sichern wir für den Kunden 1:1 ab. Das Derivat hat also maximal das gleiche Volumen, die gleiche Laufzeit und eine entsprechende Tilgungsstruktur wie das zugrunde liegende Darlehen. Warum sollten Kunden die Derivate direkt bei der Berlin Hyp abschließen? Der Kunde bekommt alles aus einer Hand und muss sich nicht einen weiteren Anbieter für den Abschluss des Derivats suchen. Er hat somit alle Vorteile, die sich aus dem Bodo Winkler Leiter Investor Relations/ Kredit-Treasury T +49 30 2599 9550 [email protected] % 3-Monats-Euribor Swapsatz Gefixter 3-Monats-Euribor (ohne Kreditmarge) F1 F2 Zahlungsstruktur Zinsswap 6 F3 F4 F5 F6 Aus welchen Gründen halten Sie die beschlossenen Veränderungen für notwendig? Assem El Alami: Vordergründig haben wir den Vertrieb in einen rein inländischen Bereich mit allen deutschen Geschäftsstellen aufgeteilt und in einen Bereich, der sich mit den internationalen Kunden im In- und Ausland sowie dem Syndizierungsgeschäft beschäftigt. Zeit Fixingtag Fn -> 2 Valutatage vor F1, 2 ... Assem El Alami: ... und unsere Strukturen müssen es zulassen, dass wir, ganz gleich ob Immobilienkunde oder Sparkasse, mit flachen Hierarchien weiterhin eng bei unserem Kunden sind. Das war auch in der Vergangenheit Teil unseres Erfolgs. Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken der neuen Struktur? Assem El Alami: Wie gesagt, wir werden näher am Kunden sein, und unsere Vertriebsmitarbeiter werden sich detaillierter mit regionalen Märkten und ortsspezifischen Gegebenheiten befassen können. Sie werden in kürzester Zeit die Sprache ihrer Kunden sehr viel besser sprechen und eine vertrauensvolle Nähe aufbauen können. Oliver Hecht: Diese regionale Vernetzung erreichen wir über die Dezentralisierung unseres Betreuungsansatzes. Damit verbunden ist eine Stärkung unserer Geschäftsstellen. Wir haben neben den Kundenbetreuern auch feste Ansprechpartner für die Sparkassen der Region in unseren Außenstellen geschaffen. Zudem sind wir nun auch vor Ort in den Geschäftstellen mit unseren Gutachtern vertreten. Wir wollen die Erfahrungen aus dem Verbundgeschäft nutzen, um die gewerbliche Immobilienfinanzierung der Bank deutschlandweit voranzutreiben. Die Neustrukturierung in Inlands- und Auslandsgeschäft sowie die deutliche Verschmelzung des Verbundgeschäfts mit dem Kerngeschäft der Bank wird es uns ermöglichen, auch über die und gemeinsam mit den Sparkassen neue Kunden zu erreichen. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Umorientierung in der Abteilung Wohnungsbau? Assem El Alami: Die Abteilung Wohnungsbau hat dieses Jahr wieder, wie auch in den Vorjahren, einen sehr wichtigen Beitrag geleistet. Der große Erfolg der vergangenen Jahre ist neben der Betreuung einiger großer Bestandshalter im Wesentlichen auf eine sehr intensive Betreuung der lokalen Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg zurückzuführen. Regionalität als Erfolgsfaktor – dieses Prinzip weiten wir auf unser gesamtes deutsches Vertriebsnetz aus. Oliver Hecht: Dem Segment Wohnen gilt durch die enge Verknüpfung der regionalen Wohnungsbaugesellschaften mit den Sparkassen unser besonderes Augenmerk. Durch die im Verbundgeschäft geknüpften Geschäftsbeziehungen mit den Sparkassen, die zumeist die Hausbankfunktion für viele regionale Wohnungsbaugesellschaften übernehmen, ergeben sich in diesem Kundensegment vielfältige Ansätze für unsere Kundenbetreuer in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Hier ist der Vorteil einer dezentralen Kundenbetreuung sogar besonders deutlich erkennbar. Auch in Stuttgart wird es eine neue Geschäftsstelle geben. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Oliver Hecht: Das ist schnell erklärt. Ein Blick auf die Landkarte ließ uns deutlich erkennen, dass im Südwesten der Republik ein weißer Fleck im Hinblick auf die Berlin Hyp bestand. Es war eine strategische Entscheidung, das Erfolg versprechende Modell der Dezentralität auch hier konsequent umzusetzen. Zum Geschäftsmodell der Bank gehört auch das Syndizierungsgeschäft. Herr El Alami, werden die Verhandlungen im Konsortialfinanzierungssektor in Zukunft internationaler? Assem El Alami: Neben der Pflege partnerschaftlicher Geschäftsbeziehungen zu Instituten im Inland besteht natürlich der Wunsch nach Internationalisierung im Konsortialgeschäft. Der Ausbau in- und ausländischer Kooperationen ist Grundlage für ein erfolgreiches Portfoliomanagement. Auch auf die Geschäftsstellen werden spannende Zeiten zukommen. Wie stellen Sie sich das Nebeneinander von Verbund- und gewerblichem Immobiliengeschäft vor? Oliver Hecht: Gutes Verbundgeschäft führt zu neuem Kerngeschäft – insofern kein Nebeneinander sondern ein sich gegenseitig förderndes Miteinander. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir Sparkassen im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung immer dann unterstützen können, wenn die Sparkasse aufgrund der Größe der Finanzierung, der Lage des Beleihungsobjekts oder der Komplexität des Projekts Unterstützung innerhalb des Verbunds benötigt. Hierdurch werden wir regelmäßig von der Sparkasse an neue Kunden herangeführt. Und damit diese Partnerschaft funktioniert, müssen wir auch die Sparkassen an unserem Geschäft partizipieren lassen. Assem El Alami: Die jüngsten Erfolge haben gezeigt, dass die Berlin Hyp als sympathischer und verlässlicher Geschäftspartner wahrgenommen wird. Inzwischen bestehen Geschäftsbeziehungen zu nahezu 100 Sparkassen unterschiedlicher Größe mit einem Gesamtgeschäftsvolumen von über 1,8 Milliarden Euro. Da sind wir gut vorangekommen. Mit der dezentralen Betreuung der Sparkassen wollen wir jetzt einen Gang zulegen. Was würden Sie sich wünschen, in einem Jahr sagen zu können? Assem El Alami: Zunächst wünsche ich mir selbstverständlich weitere Erfolge im Kerngeschäft und speziell für meinen Bereich bei der Betreuung internationaler Adressen in Deutschland und in unseren weiteren Zielmärkten. Darüber hinaus wollen wir das Geschäft in Großbritannien wiederbeleben und auf solide Füße stellen. 7 Schließlich, ich erwähnte es bereits, sollen unsere Vertriebskanäle zu anderen Finanzierungspartnern integraler Bestandteil unseres Portfoliomanagements werden. Und wenn wir bei all dem einen engeren Dialog mit den Sparkassen pflegen können und sie auch weiter davon überzeugen können, dass das Geschäft, das wir im Ausland machen, eine sinnvolle und sehr wichtige Diversifizierungsfunktion hat, dann wäre ich sehr zufrieden. Neukundengewinnung, wünsche ich mir auch, dass es uns in einem Jahr gelungen ist, die Kooperation mit den Sparkassen auf eine noch breitere Basis zu stellen und dabei festzustellen, dass die Mehrheit der 413 Sparkassen auf „ihre“ Berlin Hyp nicht mehr verzichten möchte. Ihre Ansprechpartner bei der Berlin Hyp: Oliver Hecht: Wir haben die Geschäftsstelle Stuttgart erfolgreich ins Rennen geschickt. Neben der Vertiefung der Erfolge im deutschen Kerngeschäft, insbesondere bei der Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer neuen Geschäftsstelle in Stuttgart ab März 2016: Berlin Hyp AG City Gate Kriegsbergstraße 11 70174 Stuttgart Oliver Hecht Leiter Immobilienfinanzierung – Verbund- und Inlandsgeschäft T +49 30 2599 5580 [email protected] Assem El Alami Leiter Immobilienfinanzierung – Zentraler Vertrieb und Auslandsgeschäft T +49 30 2599 5720 [email protected] Ausgezeichnet! Berlin Hyp zeichnet erneut Künstler auf der POSITIONS BERLIN aus Die zweite Ausgabe der POSITIONS BERLIN präsentierte vom 17. bis 20. September 2015 in der Arena 78 Aussteller aus 16 Ländern. Vier Tage lang wurde schlaglichtartig die zeitgenössische Kunstszene Berlins beleuchtet und darüber hinaus eine Vielfalt sowohl junger als auch aktueller und etablierter internationaler Kunst gezeigt. Gemeinsam mit der Kunstmesse POSITIONS BERLIN hat die Berlin Hyp wieder vier Künstler ausgezeichnet, deren Arbeiten im folgenden Jahr jeweils in einer Einzelausstellung in der Berlin Hyp präsentiert werden. Falckenberg-Unique Art Concepts betreut wird, und Tessa Wolkensdorfer (*1981), deren Arbeiten von der Galerie Greulich präsentiert wurden. Beiden Künstlerinnen wird jeweils eine Einzelausstellung in den Räumen der Berlin Hyp gewidmet. Gemeinschaftsausstellung für Nina Hannah Kornatz und Wolfgang Ganter Zwei weitere Künstler werden in einer Gemeinschaftsausstellung in den Räumlichkeiten der Berlin Hyp zu sehen sein: Nina Hannah Kornatz (*1985) von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt sowie Wolfgang Ganter (*1978), dessen Arbeiten von der Galerie Burster präsentiert wurden. Die Preisverleihung fand am Samstag, 19. September 2015 um 14.00 Uhr auf der POSITIONS BERLIN statt. Ansprechpartner: Nicole Herbst, [email protected] Newcomer: Franziska Stünkel und Tessa Wolkensdorfer Die Bank-Jury aus vier Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen hatte es bei der großen Anzahl an Künstlern auf der Messe nicht leicht, sich für zwei Newcomer zu entscheiden. Bei ihrer Entscheidung, welche Kunstwerke sich für die Räumlichkeiten der Bank anbieten, wurden sie vom Direktor der POSITIONS BERLIN, Kristian Jarmuschek, beraten. Die diesjährigen Preisträger sind Franziska Stünkel (*1973), die von der Galerie Jenny 8 Franziska Stünkel und Wolfgang Ganter mit ihren Galeristen bei der Preisverleihung Optimierte Besteuerung bei Immobilieninvestitionen Ein Gastbeitrag von Rechtanwalt Jan Evers, Trinavis GmbH&Co. KG Wer die steuerlichen Vorteile rund um den Immobilienerwerb nutzen möchte, sollte sich drei unterschiedliche Phasen ansehen: die Erwerbsphase, die Bewirtschaftungsphase und den Exit. Im Vorfeld steuerliche Folgen bedenken Angesichts steigender Grunderwerbsteuersätze – nur in Bayern und Sachsen liegt der Grunderwerbsteuersatz bei moderaten 3,5 Prozent – gewinnen Überlegungen, wie die Grunderwerbsteuer beim Immobilienerwerb vermieden oder zumindest verringert werden kann, an Bedeutung. Der Gesetzgeber hat dies erkannt und mit der Einführung des Ergänzungstatbestands der „wirtschaftlichen Anteilsvereinigung“ in § 1 Abs. 3a GrEStG den früher gängigen sogenannten RETT-BlockerModellen (RETT = Real Estate Transfer Tax) den Boden entzogen. Minimierung der Grunderwerbsteuer beim Erwerb Um beim Share Deal Grunderwerbsteuer zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren, verbleiben im Wesentlichen zwei Gestaltungsmöglichkeiten: Die erste Möglichkeit ergibt sich beim Erwerb von Anteilen an einer grundbesitzenden Kapitalgesellschaft. Hier gilt es, die (unmittelbare oder mittelbare) rechtliche oder wirtschaftliche Vereinigung von mindestens 95 Prozent der Anteile in einer Hand zu vermeiden. Ein Erwerber erwirbt beispielsweise nur 94,9 Prozent der Anteile und gegebenenfalls ein Co-Investor die verbleibenden 5,1 Prozent. Beim Erwerb von Anteilen an einer grundbesitzenden Personengesellschaft ist darauf zu achten, dass nicht innerhalb von fünf Jahren mindestens 95 Prozent der Anteile am Vermögen der Gesellschaft auf neue Gesellschafter übergehen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit zu einem gestreckten Erwerbsvorgang. Der Erwerber erhält zunächst 94,9 Prozent der Anteile und ein sogenannter Altgesellschafter bleibt für weitere fünf Jahre Gesellschafter. Nach Ablauf der fünf Jahre wird auch der verbliebene Anteil auf den neuen Erwerber übertragen. Für diesen nachträglich hinzuerworbenen Anteil fällt eine Grunderwerbsteuer von 5,1 Prozent der Bemessungsgrundlage an. Abgesehen vom Blick auf die Grunderwerbsteuer sollten sich Investoren beim Immobilienerwerb genau überlegen, wie sie die Immobilieninvestition unter steuerlichen Gesichtspunkten strukturieren. Insbesondere die Ansässigkeit und Rechtsform der Gesellschafter, die Einbettung in eine bestehende Konzernstruktur, die geplante Investitionsdauer und die Finanzierungsstruktur sollten hierbei berücksichtigt werden. Mit all diesen sehr komplexen Fragen sollten sich Investoren frühzeitig beschäftigen, um später keine steuerlichen Überraschungen zu erleben. Gewerbesteuer während der Bewirtschaftung vermeiden In der Bewirtschaftungsphase geht es vor allem darum, eine unnötige Belastung mit Gewerbesteuer zu vermeiden. Auch hier bieten sich im Wesentlichen zwei Möglichkeiten an. Die erste besteht darin, die Immobilie im Privatvermögen zu halten, das heißt die Immobilie wird bei grundbesitzenden Gesellschaften in einer vermögensverwaltenden, nicht gewerblichen Personengesellschaft gehalten. Dies ist auch eine gute Option, wenn die Gesellschafter der vermögensverwaltenden Personengesellschaft zwar grundsätzlich gewerbesteuerpflichtig wären, aufgrund ihrer Ansässigkeit im Ausland in Deutschland aber keine Betriebsstätte unterhalten. Denn dadurch, dass das die Immobilie betreffende Tagesgeschäft auf der Ebene der grundbesitzenden Personengesellschaft angesiedelt werden kann, können diese Gesellschafter eine (zur Gewerbesteuerpflicht führende) Betriebsstätte in Deutschland auch künftig leicht vermeiden. Die zweite Möglichkeit besteht in der Inanspruchnahme der sogenannten erweiterten Kürzung. Hierdurch können Gesellschaften, die – wie Kapitalgesellschaften – kraft Rechtsform gewerbesteuerpflichtig sind und ausschließlich eigenen Grundbesitz verwalten, ihren Gewerbeertrag um die erzielten Mieterträge kürzen. Dieses als Ausschließlichkeitskriterium bezeichnete Vorgehen stellt aber in zeitlicher und sachlicher Hinsicht hohe Anforderungen. Unter Umständen muss die Gesellschaft, um die erweiterte Kürzung nutzen zu können, schädliche Betriebsvorrichtungen (die steuerlich nicht zum Grundbesitz zählen) auf einen Dritten übertragen. Ferner muss die ausschließliche Grundbesitzverwaltung das gesamte Erhebungsjahr über erfolgen, was insbesondere im Verkaufsfall entsprechende Gestaltungen (wie zum Beispiel eine Anwachsung etc.) erforderlich machen kann. Besteuerung des Veräußerungsgewinns beim Exit vermeiden Wenn eine Immobilie privat oder in einer vermögensverwaltenden Personengesellschaft gehalten wird, kann die Immobilie grundsätzlich nach Ablauf von zehn Jahren steuerfrei veräußert werden. Bei der Ermittlung des Anschaffungs- und Veräußerungstermins ist regelmäßig auf den Zeitpunkt des obligatorischen Rechtsgeschäfts und nicht auf den Nutzen-Lasten-Wechsel abzustellen. Ob innerhalb der zehn Jahre umfangreiche Renovierungen vorgenommen wurden, ist für die Berechnung der Zehnjahresfrist unerheblich. Allerdings kann die kurz nach einer umfangreichen Renovierung erfolgende Veräußerung unter Umständen einen steuerpflichtigen gewerblichen Grundstückshandel begründen. Wird die Immobilie von einer Kapitalgesellschaft gehalten, kann durch einen Share Deal eine Besteuerung auf den Veräußerungsgewinn drastisch reduziert werden. Abhängig von der Rechtsform der Gesellschaft und der Beteiligungshöhe sind bis zu 95 Prozent des Veräußerungsgewinns von der Körperschaftund Gewerbesteuer freigestellt. In der Regel wird dieser Steuervorteil jedoch zum Teil an einen Erwerber in Form eines geringeren Kaufpreises weitergegeben, weil sich beim Erwerb von Kapitalgesellschaftsanteilen die Anschaffungskosten nicht in einem höheren Buchwert der Immobilie (kein sogenanntes Step-up) widerspiegeln und infolgedessen der Erwerber zum einen kein erhöhtes Abschreibungspotenzial hat und zum anderen bei der Weiterveräußerung im Wege des Asset Deals einen höheren (steuerpflichtigen) Veräußerungsgewinn erzielen wird. Jan Evers Jan Evers Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht Trinavis GmbH & Co. KG T + 49 30 89 04 82 -163 [email protected] 9 Regional im Dialog Überzeugend nachhaltig Exklusive Veranstaltungsreihe „Real Estate Foren“ wird fortgesetzt Berlin Hyp finanziert für 150 Mio. Euro Umbau des Forums Schwanthalerhöhe Die Berlin Hyp wird auch 2016 Partner der branchenweit bekannten „Real Estate Foren“ sein. Es handelt sich dabei um eine exklusive Kommunikationsplattform für jeweils rund 100 führende Köpfe der Immobilienwirtschaft. Organisiert wird das Ganze von Feldhoff & Cie, einer der führenden Kommunikationsberatungen der Immobilienbranche. Die Berlin Hyp stellt der HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgeseschaft mbH für den Umbau des Forums Schwanthalerhöhe einen Kreditbetrag von 150 Millionen Euro als Zwischenfinanzierung zur Verfügung. Im Rahmen der Real Estate Foren sollen Entscheider aus der ersten und zweiten Ebene ihr Netzwerk pflegen beziehungsweise ausbauen können. Im Mittelpunkt stehen dabei Impulsreferate und Diskussionen zu aktuellen Branchenthemen sowie der Dialog mit führenden Vertretern aus Politik, öffentlicher Hand sowie Wissenschaft und Immobilienwirtschaft. Alle ausgesprochenen Einladungen sind persönlich und nicht übertragbar. Die Berlin Hyp wird damit ihre Präsenz in den Regionen weiter stärker (siehe auch Beitrag „Regionalität als Erfolgsfaktor!“ auf Seite 7) und sich auch thematisch in den Foren stark engagieren. Erster Programmpunkt im neuen Jahr ist das Real Estate Forum in Berlin im März 2016. Es folgen weitere Foren in Rhein-Ruhr, Hamburg, München, Stuttgart und Frankfurt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Nicole Hanke, nicole.hanke@ berlinhyp.de. Geplant ist die Umstrukturierung und Neukonzeption der Handelsflächen des bisherigen XXL-Möbelhauses zu einem modernen Einkaufsquartier mit ca. 90 Ladeneinheiten und etwa 25.000 Quadratmetern Mietfläche. „Die Kombination aus Projektkonzept, Finanzierungsstandort sowie HBB als Projektinitiator hat uns überzeugt. Und wir stehen besonders gerne als Partner zur Seite, weil die HBB auf Nachhaltigkeit der Immobilien setzt“, sagt Gero Bergmann, Mitglied des Vorstands der Berlin Hyp AG. Das Beleihungsobjekt liegt westlich der Münchner Innenstadt auf der Schwanthalerhöhe und soll im vierten Quartal 2017 fertigestellt werden. Forum Schwanthalerhöhe © immobilienmanager Der Initiator Paul-Jörg Feldhoff The Q wechselt den Besitzer Berlin Hyp finanziert Quartier 205 für Tishman Speyer Vom Hauptsitz zum Hotspot Die Berlin Hyp übernimmt die Finanzierung für den Ankauf des im Herzen Berlins gelegenen Quartier 205 durch Tishman Speyer, einem der international führenden Immobilienunternehmen. Besuch im BEOS-Projekt Zeughof als Local Chair des Urban Land Institutes (ULI) Nichts ist stetiger als der Wandel: für Immobilien heißt das, sich den aktuellen Anforderungen des Marktes anzupassen. Am 1. September 2015 präsentierte die BEOS AG, wie eine erfolgreiche Umnutzung aussehen kann. Wenn es um Immobilien und ihre Nutzungspotenziale geht, ist immer öfter „weiter denken“ gefragt. Genau das ist das Motto der BEOS AG, die am Beispiel des Zeughofs in Kreuzberg zeigte, wie eine erfolgreiche Umnutzung aussehen kann. Die Immobilie ist ein perfektes Beispiel für eine erfolgreiche Transformation vom Single- zum Multi-Tenant-Objekt. Johannes Nöldeke, Projektleiter der BEOS AG, hat den Entwicklungsprozess des Standorts seit 2013 begleitet. Er gab einen Einblick in die Geschichte des Pro- Gero Bergmann und Stephan Bone-Winkel (Vorstand BEOS AG) 10 jekts und führte die ULI Site Tour-Gruppe exklusiv durch den Standort – Abstecher bei zahlreichen Mietern und Kunden im Objekt inklusive. Die Tour begann im Konferenzraum der Mitel, führte über verschiedene Baustellen wie die des künftigen Mieters Zalando, weiter über ein Großraum-Callcenter bis zum neuen deutschen Sitz des amerikanischen Onlinehändlers Wayfair. Jung, digitalisiert und multikulturell 1887 haben die Deutschen Telephonwerke in Berlin-Kreuzberg ihren Hauptsitz gegründet und haben noch jetzt ihren Unternehmenssitz dort – allerdings nur noch auf einem Bruchteil der Fläche. Der ehemalige Produktionsstandort ist heute gleichzeitig Hotspot der jungen Kreativszene. „Das genau ist es auch, was den Standort für viele Unternehmen äußerst interessant macht“, so Johannes Nöldeke. „Hier sind die jungen Kreativen, die „Digital Natives“ und die zahlreichen Mitarbeiter mit multikulturellem Sprachhintergrund. Das sind die aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter der internationalen Unternehmen und Mieter vor Ort. Meist handelt es sich dabei um Unternehmen aus dem Technology-, Medien- und Telekomunikations-Bereich (TMT). Dazu sind die Mieten mit zehn bis 15 Euro pro Quadratmeter im Stadtvergleich erschwinglich. Natürlich ist auch ein tiefes Verständnis für die Arbeitsprozesse und Produktionsabläufe der Kunden notwendig, um neuen Mietern passgenaue Konzepte zu bieten und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Wayfair, der in den USA börsennotierte Möbel-Onlinehändler ist seit Beginn des Jahres von zehn auf 200 Mitarbeiter gewachsen. Gemeinsam mit BEOS wurde das passende Konzept entwickelt und umgesetzt, damit ein amerikanisches Unternehmen erfolgreich der deutschen (Arbeits-) Kultur begegnen kann. Entstanden ist ein Großraumbüro mit Kaffeebar sowie Kickerund Loungezonen. Das Ganze ist eine Mischung aus Büro, Marktplatz und Showroom für ausgewählte Produkte, die Wayfair über das Internet weltweit verkauft. Im Zentrum stehen eine überdimensionale mobile Kinoleinwand und eine Galerieebene: Hier finden regelmäßige Videokonferenzen mit dem gesamten Team und der Unternehmenszentrale in Boston statt. Oder aber John Mullekin, CEO Wayfair, empfängt Gäste der ULI Site Tour zum Gespräch über sein Unternehmen und den neuen Standort. Vorschau Auch für 2016 ist wieder eine ULI Site Tour geplant. Weitere Informationen zu aktuellen Veranstaltungen des ULI oder einer Mitgliedschaft finden Sie unter: www.uli-germany.org Ansprechpartner: Elisabeth Jenne, [email protected] Das auch „The Q“ genannte Objekt verfügt über einen starken Mietermix mit lang laufenden Mietverträgen und beinhaltet Büro-, Einzelhandels- und Wohnräume mit einer Gesamtmietfläche von rund 52.000 Quadratmetern. „The Q“ – Quartier 205 Arbeiten in der City Berlin Hyp finanziert Jacobsweerd in Utrecht Die Berlin Hyp stellt CPA 18 Global, einem nicht gehandelten REIT von W.P. Carey Inc., 27,5 Millionen Euro für den Erwerb des Bürogebäudes Jacobsweerd in der Sint Jacobsstraat in der Utrechter Innenstadt zur Verfügung. Der Bürokomplex wurde 1987 erbaut und vor Kurzem saniert. Hauptmieter sind die niederländische Baubehörde (Rijksgebouwendienst) und die Handelskammer (Kamer von Koophandel). Bürogebäude Jakobsweerd, Utrecht 11 Mit besten Empfehlungen Berlin Hyp finanziert drei Wohnanlagen in Berlin Mit 53,7 Millionen Euro finanziert die Berlin Hyp drei Wohnanlagen in Berlin-Buckow. Die Finanzierungssumme wird für eine Laufzeit von 15 Jahren ausgereicht und ist durch die Wohnanlagen grundpfandrechtlich besichert. Kreditnehmerin ist die Wohnbauten-AG Buckow & Co. Verwaltungs KG, ein geschlossener Immobilienfonds, der 1974 gegründet wurde und seit vielen Jahren erfolgreich durch die DIM-Unternehmensgruppe gemanagt und verwaltet wird. Die drei Wohnanlagen umfassen 811 Wohneinheiten und haben eine Gesamtwohnfläche von ca. 59.000 Quadratmetern. „Die Finanzierung von Wohnobjekten in Berlin unterstützen wir besonders gern und dies ist ein guter Einstieg in eine neue Partnerschaft“, sagt Gero Bergmann, Mitglied des Vorstands der Berlin Hyp AG. Dietmar Bielor, Geschäftsführer der Wohnbauten-AG Buckow & Co. Verwaltungs KG, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit der Berlin Hyp war sehr konstruktiv. Wir haben ein gutes Gefühl und empfehlen die Berlin Hyp gerne weiter.“ Wohnanlage in Berlin-Buckow Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen erfolgreichen Weg im neuen Jahr. Dieses Bild wurde gemalt von der Gruppe „Emil“ aus dem Kinderhaus Berlin-Mark-Brandenburg e.V.. Die Berlin Hyp unterstützt das Kinderhaus seit vielen Jahren mit unterschiedlichsten Aktionen. Wir danken den kleinen Künstlern für die schöne Gestaltung! Impressum Herausgeber/Redaktion Berlin Hyp AG Budapester Straße 1, 10787 Berlin Verantwortlich für diese Ausgabe Nicole Hanke (Leiterin Marketing) T +49 30 2599 5022 F +49 30 2599 5029 Veröffentlichung Dezember 2015 Gestaltung zielgruppe kreativ, Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH, Berlin 12 Druck dieUmweltDruckerei GmbH Gedruckt auf Recycling Circle Offset Premium White Newsletter-An- und Abmeldung Sie wünschen weitere Informationen oder möchten unseren Newsletter nicht mehr erhalten? Bitte wenden Sie sich an: Jutta Kreuzinger ([email protected]) Wichtige Hinweise Dieser Newsletter ist erstellt worden durch die Berlin Hyp AG. Er dient allein Informationszwecken. Alle Inhalte beziehen sich ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung dieser Unterlagen. Eine Garantie für die Vollständigkeit, Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden. 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