Tel Aviv - goisrael.de
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Anzeige Tel Aviv Kult: Warum diese Stadt niemals schläft Kenner: Was Experten empfehlen Kontraste: Wo sich West und Ost begegnen Stilvoll übernachten r zman Wei He B d Daviamelekh H u l kh S h a el e Ha m lan Kap Georg e 15 Levins kkii 12 13 e am Sa l Derec h Kibb utz Galuyy ot Sd S de erot rot Har-Zion -Zion Yef e 14 t 500 m ord Yaf ia Ha’Alia Mittelmeer 11 zl Her Kaufman M Tel T el Aviv Aviv Yeh uda H a le m enahe m Be gi n Ha me le k h by len Al 10 ch ba rle Ca Dizengoff Ben Z ion 9 Rothschild Allenby 5 6 rol evi 7 8 Bogra shov r ion I bn G Ben Yehud a Ben Gu r an Weizm ffff off ozoro Arlozo Arlozoroff von Herzliya. Und beim Artplus Hotel an der Ben Yehuda Street ist der Name Programm: Das 62-Zimmer-Haus hat sich der Kunst verschrieben, fünf junge Israelis haben die öffentlichen Bereiche avantgardistisch gestaltet. Das erstmals 1992 eröffnete Alexander Hotel präsentiert sich in neuem Glanz mit 52 Suiten. Und es geht weiter: Binnen vier Jahren sollen 3800 neue Betten entstehen. Eines soll sich indes nicht ändern: Man wird immer mit mediterraner Gastfreundschaft empfangen – und erhält morgens ein gutes Frühstück. e’lya nssky bottiin ab Ja 1 Beit Hatfutsot 2 Eretz Israel Museum 3 Hayarkon-Park 4 Hafen 5 Tel Aviv Art Museum 6 Cameri Theatre 7 Bauhaus Center 8 Dizengoff-Platz 9 Habima Theatre 10 Carmel-Markt 11 Suzanne Dellal Centre 12 Ha Tachana 13 Etzel Museum 14 Altstadt von Jaffa 15 Nalaga’at Theatre Te l A v i v as Pink l Kurze Wege u Norda iro Ibn Gev ISRAEL tive Projekte, die die Hotelsuche fast schon zur Qual der Wahl machen – Boutique-Hotels, die elegantes Ambiente im avantgardistischen Stil mit persönlichem Service und historischem Flair verbinden. Da ist das elegante Montefiori mit gerade zwölf Gästezimmern und einer kleinen Brasserie in einem restaurierten Haus aus den 20er-Jahren ganz in der Nähe des Rothschild Boulevard. Oder das vom bekannten Barbetreiber Golan Dor eröffnete Neve Tzedek Hotel im Süden der Stadt – eine Oase der Ruhe mit nur fünf Suiten. Wer sich ins Nachtleben stürzen möchte, steigt vielleicht in einem der 21 im Retro-Stil gestalteten Zimmer des Port Hotel in Hafennähe ab, von wo es nur ein paar Minuten zu Bars und Clubs, Boutiquen und Stränden sind. Herrliche Aussichten aufs Mittelmeer gewährt 2 1 auch das West Hotel ach Rok 3 on mit seinen 65 Suiten k i r ab ya Ha H a M a c c in Tzuk Beach in der da Yehu Nähe des Yachthafens mi Na ha ruk a’a t Ha 4 Herbert Samuel 2 Tel Aviv Dizengoff Ben Yehuda Hayark Fotos: IGTO (Titel), Artplus Hotel, Maud Meinel, Montefiore Hotel, Neve Tzedek Hotel, Thinkstock. Karte: Axel Kock. In einem israelischen Hotel fängt der Tag gut an. Und das hat einen simplen Grund: Die opulenten Frühstücksbüfetts sind legendär – unabhängig vom Hotelstandard beginnt man den Morgen mit einer breiten Auswahl frischer Speisen, die mediterrane und orientalische Einflüsse verbindet. Das ist noch nicht alles: In den vergangenen Jahren hat die israelische Hotellerie massiv in den Um- und Ausbau investiert. Den Gast erwarten daher mehr Vielfalt, Qualität und Spezialangebote, etwa für Wellness- oder Design-Fans, sowie viele nachhaltige, umweltschonende Konzepte. Zum einen haben die Etablierten ihre Häuser um- und ausgebaut – einheimische Ketten wie Dan Hotels (Modernisierung des Dan Panorama) oder Leonardo Hotels (zwei neue Häuser) und auch internationale Marken wie Intercontinental mit dem Crowne Plaza im Azrieli Tower. Zum anderen sind es viele kleine, innova- Tel Aviv für Kenner Experten von Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften verraten Bei Benedict starten Super lecker frühstückt und bruncht man rund um die Uhr im Benedict. Dort gibt es viele Frühstücksvariationen, etwa Eggs Benedict und bestes israelisches Shakshuka, einen orientalischen Gemüseeintopf mit Eiern. Man sitzt in einem bunt gewürfelten Publikum aus Einheimischen und Touristen am Rothschild Boulevard 29. Reservierung empfiehlt sich, da sehr populär! Judith Vogelmann, Diesenhaus Ram Fundgrube für Geschichte Die Bialik Street mit ihren alten und gut erhaltenen Gebäuden gehört zu den schönsten Orten. Bei einem Spaziergang lohnen der Besuch des Bialik-Hauses, des renovierten alten Rathauses im Bauhausstil mit dem Museum der Stadtgeschichte sowie des Rubin-Museums! Lars Oelschläger, Dertour Relaxen im Norden Herzliya nur wenige Kilometer nördlich von Tel Aviv ist ein erfrischender Ort mit großer Marina und schönen Stränden. Egal ob man einen oder mehrere Tage außerhalb der Stadt verbringen möchte: ein idealer Ort, um tagsüber das Strandleben und abends Restaurants und Bars zu genießen! Und die Shopping Mall Arena lädt mit vielen schönen Geschäften zum Einkaufen ein. Mats Jacobsson, Air Berlin Anzeige News Drei Touren durch die Stadt Auf drei Themenrouten zu Fuß durch Tel AvivJaffa: Die Green Route führt am Yarkon-Fluss entlang zu Gärten und Parks der Stadt. Die White Route verläuft von Neve Tzedek und Ahuzat Bayit durch die White City und das Zentrum, die Blue Route entlang der Küste von Jaffa bis zum Hafen. Routenpläne: www.tlv100.co.il. Elegantes Ambiente, persönlicher Service: Boutique-Hotels wie Neve Tzedek, Artplus und Montefiore setzen Akzente in Tel Aviv. Mobile Info-Büros Tel Aviv mit Kindern Israel ist sehr kinderfreundlich, in Restaurants und Einkaufszentren sind Kids immer gern gesehen. Ausflugstipps neben Strand und Museen wie Eretz Israel und Beit Hatfutsot: Dyada Spiel- und Musikzentrum für Kleinkinder bis fünf Jahren. www.dyada.co.il Hayarkon Park Park mit Spielplatz, Minizoo, Trampolinen, Ruderbooten, Kletterwand und Skatepark. Luna Park Freizeitpark mit Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften. www.lunapark.co.il Meymadion Wasserpark im Hayarkon Park mit diversen Becken und Rutschen. www.meymadion.co.il Safari Park Zoo und Safari-Gelände zum Durchfahren in Ramat Gan mit rund 1600 Tierarten. www.safari.co.il Superland Park in Rishon Lezion. www.superland.co.il Familienurlaub in Tel Aviv – kinderleicht! In Tel Aviv ist die Tourist Info mobil unterwegs: Von Juli bis September fahren Info-Mitarbeiter von 13 bis 19 Uhr mit dem Segway durch die Touristenzonen am Hafen und Rothschild Boulevard, in Jaffa und Neve Tzedek. Auf ihren Elektrorollern führen sie Stadtpläne und Broschüren mit sich und sind immer für einen Tipp gut. Gratis auf Touren kommen Englischsprachige Stadtführungen zum Nulltarif: Architektur- und Kunstfreunde erhalten montags um 11 Uhr eine Tour über den UniCampus. Durch die Altstadt Jaffas samt Flohmarkt kann man sich mittwochmorgens ab 9.30 Uhr (ver-)führen lassen. Ins nächtliche Tel Aviv geht’s dienstags ab 20 Uhr, in die legendäre Weiße Stadt mit ihren Bauhaus-Gebäuden samstags ab 11 Uhr. ihre Lieblingsecken Ein Muss in Neve Tzedek Einer der schönsten Plätze dieser tollen Stadt: das Suzanne Dellal Centre in Neve Tzedek mit Theater, modernen Tanzvorstellungen und Kunstveranstaltungen. Nicht zu vergessen mein Lieblingsrestaurant Bellini. Würde ich sofort mit dem Platz an meinem Schreibtisch tauschen! Marion Paderna, El Al Israel Airlines Junge Szene im Hafen Eine besonders lebendige Seite Israels zeigt sich im neuen Hafen. Am Nordende der Hayarkon Street haben sich mehr als 60 Restaurants, Cafés und Modegeschäfte angesiedelt – Anziehungspunkt für trendbewusste Israelis und Touristen, die sich gern kulinarisch verwöhnen lassen. Sogar ein Nachtbummel auf dem Markt ist mittwochs möglich. Granatapfelsaft genießen. Viele Hotels verleihen gratis Räder, und die Israelis helfen gern mit Insidertipps. Assaf Zeevi, Shalom Israel Reisen Ines Batz, Meier’s Weltreisen Sightseeing mit dem Rad Mit dem Fahrrad lernt man die unvergleichliche Leichtigkeit der Stadt kennen: nachmittags auf der Promenade nach Jaffa fahren, zum Sonnenuntergang in einem Café das Farbenspiel beim frisch gepressten Bei Suzana dinieren Das Suzana im Herzen Neve Tzedeks ist ein wunderbares Open-AirRestaurant unter Eukalyptusbäumen mit leckeren israelischen und mediterranen Gerichten. Reservieren! Guido Wieling, TUI Radeln am Strand: Tel Aviv aktiv entdecken. Wo Wünsche wahr werden Auf der „Wunschbrücke“ in Jaffa sind alle Sternzeichen im Geländer eingearbeitet. Man sucht sich sein Zeichen, legt die Hand auf, blickt über das Meer, wünscht sich etwas, und laut einer alten Legende geht der Wunsch in Erfüllung! Betti Steinrück, Superstar Holidays Speisen wie ein Scheich Das Restaurant Kimmel nahe beim Rothschild Boulevard in einem 129-jährigen restaurierten Gebäude, das einst einem türkischen Scheich gehörte: unvergesslich durch exzellentes Essen, mediterrane Küche und außergewöhnliches Ambiente! Giorgio Volpe, Thomas Cook Te l A v i v 3 Hinter der markanten Skyline verbirgt sich eine l(i)ebenswerte Stadt mit stilvollen Restaurants. Schlaflos in Tel Aviv Party und Hochkultur, Basar und Designerläden, Falafel-Imbiss und Sterne-Restaurant, westlicher Lifestyle und orientalisches Flair: Tel Aviv bringt spielerisch leicht scheinbar unvereinbare Kontraste zusammen – ein unerschöpfliches Programm für Städteurlauber. 4 Te l A v i v Wir sitzen unter Olivenbäumen. Der Ober des Bellini hat formvollendet eine gute Flasche Rotwein geöffnet, wir tränken unser Ciabatta in Öl und Salz, freuen uns auf Penne und Pasta. Es duftet nach Orangenblüten. An den Tischen ringsum wird lebhaft diskutiert, von irgendwoher erklingt Musik. Doch was in diesem mediterranen Ambiente an unser Ohr dringt, ist nicht Italienisch, sondern Hebräisch, gemischt mit allerlei Touristensprachen. Wir sind in Tel Aviv, nicht in Italien. Wir, meine Freundin Anna und ich, wollen vier Tage lang Tel Aviv erkunden, selbst herausfinden, was dran ist an all den tollen Reiseberichten, die die Stadt zum „Miami Israels“ küren. Unsere israelischen Freunde Ron und Aliza sind mit von der Partie. Das Essen im Restaurant des Tanz- und Theaterzentrums Suzanne Dellal hält, was das Ambiente verspricht: Lange nicht so gut italienisch gegessen! „Und“, fragt Ron verschwörerisch, „ab ins Nachtleben?“ Hey, langsam, wir sind gerade angekommen! Heute lieber etwas gemächlich. Also lassen wir uns durch Neve Tzedek treiben, das älteste Viertel der Stadt. Bereits 1887, lange vor der Stadtgründung, wurden hier die ersten Häuser errichtet, bis heute hat sich Neve Tzedek mit seinen engen Gassen einen fast dörflichen Charakter bewahrt, obwohl sich zahlreiche Boutiquen, Kunsthandwerksläden, Cafés, Bars und Restaurants breit gemacht haben. Faszinierend: Hier treffen Arabien und Europa, jüdische Tradition und westliche Trends in einem Viertel, ja oft in einer Straße, aufeinander! „Ja“, lacht Aliza, als sie unsere erstaunten Blicke sieht, „das ist Tel Aviv!“ Märkte der Kontraste Den nächsten Morgen nutzen wir, um uns zu orientieren. Und das ist einfach: Fast alles, was für Besucher interessant ist, spielt sich in Tel Aviv auf einem rund drei Kilometer breiten Küstenstreifen ab – von Jaffa im Süden bis zum Yarkon-Fluss im Norden. „Was haltet Ihr von einem Marktbummel?“, fragt Aliza unternehmungslustig. Klar, machen wir – und haben Anzeige Viel los in Tel Aviv Zum Fest der Sinne wird ein Bummel durch Tel Aviv. Auf der Suche nach Kunsthandwerk wird man auf dem Markt von Nahalat Binyamin (oben) fündig. An Straßenständen genießt man frische Säfte und Früchte. die Wahl zwischen dem Hafenmarkt (nur freitags) und dem Nahalat-Binyamin-Künstlermarkt, der dienstags und freitags stattfindet. Wir entscheiden uns für Letzteren – eine gute Wahl: Belagert von zahlreichen Einheimischen und Touristen, verkaufen hier diverse Händler Schmuck, Keramik, Spielzeug, Bilder und Fotografien, aber auch selbst kreierte Lampenschirme und Handpuppen. Dazu gibt’s Clowns, Kartenleger, Wahrsager und Straßenmusiker. Und auch schrille Typen wie den Mann mit Fellmütze, der mit einer Angel über einem Gulli sitzt und … fischt! Wir stöbern ausgiebig durch die Auslagen, erstehen ein paar originelle Souvenirs und gönnen uns danach einen Espresso in einem Café der Fußgängerszone. „Kleiner Kontrast gefällig?“, fragt Ron augenzwinkernd. „Dann auf zum Carmel-Markt!“ Der ist direkt um die Ecke – und doch eine ganz andere Welt. Quirlig, laut, eng. Es riecht nach warmem Brot, frischem Obst, Fisch und Fleisch, Blumen und falschen Markenparfüms. Die Stände biegen sich unter Unmengen von > Hochkultur: das Cameri Theatre und das Philharmonieorchester unter Leitung von Zubin Mehta. Israel Philharmonic Orchestra Diverse Klassik konzerte. Oktober bis Juni. www.ipo.co.il New Israeli Opera Im Sommer oft auch kosten lose OpenAirAufführungen. Oktober bis Juni. www.israelopera.co.il Tel Aviv Fashion Market TopDesigner zeigen ihre jüngsten Kreationen. Zweimal im Jahr (Sommer/ Winter). www.fmarket.co.il Contempo Festival moderner, teils experimenteller Musik. Februar. www.contempo.co.il Tel Aviv Jazz Festival Schon seit 20 Jahren wird gejazzt. Februar. www.jazzfest.co.il Flamenco Days Konzerte, Workshops der Keren Adi Foundation. Februar/März. www.kerenadi.org International Theatre Festival Ensembles aus aller Welt spielen am Cameri Theatre. Februar bis November. www.cameri.co.il Fresh Paint Contemporary Art Fair Messe für moderne Kunst. Anfang April. www.freshpaint.co.il Tel Aviv Marathon Neben 42kmDistanz kürzere Strecken. Anfang April. www.tlvmarathon.co.il Taam Hair Taste of Tel Aviv – günstig Restaurants testen. Mai. Saisonstart Mit großen Strand partys wird der Sommer in Tel Aviv eingeläutet. Anfang Mai. Unabhängigkeitstag Feier lichkeiten im ganzen Land zur Staatsgründung. 9. Mai. Docaviv Internationales Doku mentarfilmFestival. Mitte Mai. www.docaviv.co.il Open House Tag der offenen Tür in vielen architektonisch und historisch bedeutsamen Gebäu den. Mitte Mai. www.batimil.org International Student Film Festival Eines der wichtigsten Studentenfilmfeste weltweit. Alle zwei Jahre. Juni. www.taufilmfest.com Gay Pride Parade Großes Gay Event im Yar kon Park. Juni. www.gayisrael.org.il TLV Fest/LGBT Film Festival. Schwullesbi sches KinoEvent. Juni. www.tlvfest.com Blue Mediterranes Kulturfestival in Jaffa. Juni. White Night Festival Jazz, Avantgarde, moderne Musik, dazu Kultur, Rundtouren und Strandpartys. In Museen und Galerien oft freier Eintritt. Ende Juni. Pishpesh Lila Nachtflohmarkt (bis Mitternacht) in Jaffa jeden Donnerstag. Juli und August. Tel Aviv Love Parade MegaEvent mit einer Vier telmillion Raver. Ende August. Loving Art Making Art Eröffnung der Ausstel lungssaison , Tag der offenen Tür in 75 Museen und Galerien – Tel Aviv als Kunstraum. September. Tel Aviv Dance Festival Zweiwöchiges Tanz Event im Suzanne Dellal Center. Mitte November. Te l A v i v Fotos: Cameri Theatre/Gerard Allon, Cordelia Restaurant, IGTO/www.goisrael.de (2), Maud Meinel/geliebtestelaviv.com (3) Die wichtigsten Events 5 Szenig: Tel Aviv ist als Partymetropole bekannt – ideal zum Tanzen oder zum Chillen wie im Club The Container (rechts). Paprika und Tomaten, Nüsse und Gewürze werden aus großen Säcken verkauft. „Ihr habt Glück“, ruft uns Ron zu, „gleich beginnt der Sabbat.“ Es ist Freitagnachmittag gegen halb vier, die Händler wollen zumachen, alles muss raus. Anna und ich decken uns für ein paar Schekel mit frischem Obst und Gemüse ein. Wenn es Nacht wird … Pause in einem Café. Anna holt ihr Netbook raus, „kurz E-Mails checken“. Schön, dass in vielen Cafés der W-LAN-Zugang nichts kostet. „Googel doch mal, wohin wir heute Abend gehen können“, schlage ich vor. Die Ausbeute: riesig! Aber wohin: In den zum Vergnügungsdistrikt umgewidmeten Alten Hafen (Namal), wo hippe Locations wie Lehman Brothers, Uptown, Café Ehrlich oder der Jazz-Club Hangar 13 locken? An die Strandpromenade in Schuppen wie Mike’s Place oder Buzz Stop? Oder lieber in den Süden, wo an der Lilienblum Street und im Florentinerviertel in Bars wie Mish Mish, Shesek und Lenny’s die Post abgeht? Wir vertagen die Entscheidung. Auf dem Weg ins Hotel machen wir an einem Falafel- und Schwarma-Stand Halt. Hm, riecht das lecker! „Ihr müsst unbedingt Diverse Galerien locken in Jaffas Altstadtgassen. 6 Te l A v i v Sabich probieren!“, schwärmt Ron. Frittierte Aubergine und hart gekochte Eier im PitaBrot, fertig ist die israelische Spezialität. Ab ins Nachtleben: Ganz Tel Aviv scheint auf den Beinen zu sein! Die Stimmung ist laut und fröhlich, nie hektisch oder gar bedrohlich. Ron und Aliza ziehen mit uns von Bar zu Bar. „Jetzt noch ins Apartment“, ruft Ron und freut sich über unsere irritierten Blicke: Der flippige Club in der Dizengoff-Straße befindet sich in einem unscheinbaren Wohnhaus, der Betreiber hat einfach mehrere Wohnungen zusammengelegt – wir tanzen, was das Zeug hält. Als wir langsam müde werden, schleppen uns unsere Freunde noch in einen After Club. Hier geht die Party erst ab zwei Uhr los mit Technound House-Musik. Die haben eine Kondition hier! „Wenn Ihr im Sommer wiederkommt, könnt Ihr auch nachts um vier noch am Strand Party mit coolen DJs feiern“, schwärmt Ron. Eine geballte Ladung Kultur Samstag. Sabbat. Wie wohl heute die Stadt aussieht? Ausgestorben? Ach, was! Viele Geschäfte sind zu, aber die Cafés voll. Ron und Aliza schlagen eine Bauhaus-Tour vor, um elf Uhr geht’s los am Rothschild Boulevard. Kostet nichts und ist richtig gut: Der Guide spricht sehr gut Englisch, weiß viel über die mehr als 3500 Gebäude in der Weißen Stadt. Sie wurden in den 30er Jahren von Architekten, die vor den Nazis aus Dessau und Berlin flohen, erbaut, sind seit 2003 Unesco-Weltkulturerbe. Der Dizengoff-Platz hat es uns angetan: ein riesiges Rondell, von langen Balkonbändern in Weiß gesäumt. In den Boulevards Dizengoff und Rothschild genießt man in diversen Cafés sogar einen Kaffee im Bauhaus-Ambiente. „Ihr möchtet mehr wissen? Geht ins Bauhaus-Museum“, rät der Führer. Machen wir! Es lohnt sich, dort die Möbel, Grafiken, Leuchten, Glas- und Porzellanwaren von Künstlern wie Marcel Breuer oder Mies van der Rohe zu besichtigen. Am Rothschild Boulevard schauen wir bei Max Brenner rein. Ein Dorado für Naschkatzen: Alles ist aus Schokolade – von Fondue bis zur Pizza! Dann setzen wir unseren Kunst-Trip fort im Tel Aviv Museum of Art. Das ist rund 80 Jahre alt und doch ganz jung – mit einem tollen Querschnitt moderner Kunst aus Israel und aller Welt. Cézanne, Chagall, Dalí, Kandinsky, Monet, Picasso, Rodin – grandios! Wir verstehen nicht nur Bahnhof „Komm, wir gehen wir ins Ha Tachana“, sagt Ron. Ein Restaurant? „Nein, ein Bahnhof! Lasst Euch überraschen!“ Der riesige Komplex mit über einem Dutzend Gebäuden rund um den 120 Jahre alten Bahnhof von Jaffa ist seit 2010 ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Urlauber. Wir bummeln durch die Boutiquen, gönnen uns ein paar Tapas im Shuska Shvili, einem von fünf Restaurants. „Toll, wie sie historische Gebäude mit Leben füllen!“, Anzeige Fotos: Beit Hatfutsot, IGTO/www.goisrael.de, Maud Meinel/geliebtestelaviv.com (3), The Container Kultur- und Geschichtsfans kommen in Museen wie Beit Hatfutsot (im Kreis ein Mosaik aus Spanien) auf ihre Kosten. Entspannung findet man in den zahlreichen Parks und Grünflächen wie hier am Rothschild Boulevard. schwärmt Anna. „Ihr solltet erst mal einen der Märkte erleben“, sagt Aliza. Donnerstagabends werden Kunsthandwerk und Designerware feilgeboten, freitagmorgens Biolebensmittel. Nun aber ins Cameri Theatre! Heute wird „Der kaukasische Kreidekreis“ von Bertolt Brecht gegeben: ein deutsches Stück auf Hebräisch, die englische Übersetzung läuft auf einem Bildschirm. Verwirrend? Keineswegs! Die Inszenierung ist grandios, das Ensemble virtuos, alles gut verständlich. Ein gelungener Abend! Reise durch die Geschichte Am Strand entdecken wir eher durch Zufall das Etzel Museum. Es berichtet anschaulich über die Zeit des Widerstands gegen Briten und Araber und die Befreiung Jaffas 1947/48. Und hilft einem so, die heutigen Konflikte besser zu verstehen. „Wollt Ihr mehr über die Geschichte erfahren?“, fragen Ron und Aliza. Klar, warum nicht! Wir nehmen ein Taxi nach Ramat Aviv, Nobelviertel der Stadt, Standort der Uni und zweier sehenswerter Museen. Das Diasporamuseum mit dem zungenbrecherischen Namen Beit Hatfutsot ist der Vielfalt jüdischer Exilkultur seit der babylonischen Gefangenschaft gewidmet. Multimediale Historie zu Familie, Gemeinde, Kultur, religiösem Leben, Beziehungen zu Nichtjuden, Rückkehr nach Zion. „Spannend“, raunt Anna. Wir setzen unsere Zeitreise im Eretz Israel Museum fort. 3000 Jahre Geschichte – eine wahre Schatzkammer archäologischer, anthro- pologischer und historischer Funde! In elf Pavillons bewundern wir Glaswaren, Keramik, Münzen, Folklore und Kupfergegenstände. Und den Ruinenhügel Tel Quasile, eine Ausgrabungsstätte, in der zwölf verschiedenen Siedlungsschichten freigelegt wurden und ein Haus aus der kanaanitischen Zeit nachgebaut wurde. Überraschungen in Jaffa Um tief in die Geschichte einzutauchen, muss man eigentlich gar nicht ins Museum: In den engen Gassen von Alt-Jaffa, malerisch auf einem Hügel über dem Hafen gelegen, scheint die Zeit ewig stillzustehen. 4000 Jahre alt ist Jaffa, welch ein Kontrast zu Tel Aviv, das 2009 seinen 100. Geburtstag feierte! Über steinige Treppen und durch enge Durchgänge streifen wir durch die Altstadt, in der uns nur die Galerien, Handwerksläden und Cafés daran erinnern, dass wir im 21. Jahrhundert leben. Danach zum Flohmarkt mit orientalischen Antiquitäten, obskurem Krimskrams und modernen DVDs. Hier kann man Stunden verbringen. Aber uff, wir brauchen dringend eine Pause! Wir steuern die Yoezer Wine Bar an. Kunst & Kultur Die besten Bühnen Cameri Theatre DI und SA oft Aufführungen mit englischen Untertiteln. 19 Shaul Hamelech Boulevard. Telefon 03-6 06 09-60 oder -00. www.cameri.co.il Habima National Theatre of Israel Leonardo da Vinci Street 19. Telefon 03-5 26 66 66. www.habima.co.il Nalaga‘at Theater DI, DO, SO. Retsif Haaliya Hashniya, Jaffa. Telefon 03- 633 08 08. www.nalagaat.org.il Suzanne Dellal Centre for Dance and Theatre SO-DO 9-19 Uhr, FR 9-13 Uhr. 5 Yechiely Street, Neve Tzedek. Telefon 03-5 10 56 56. www.suzannedellal.org.il Eine Weinbar? „Ihr werdet lachen, das ist der neueste Trend: Wine Bar Hopping“, strahlt Aliza. Einheimische Winzer aus Galiläa oder von den Golanhöhen produzieren Jahr für Jahr absolute Spitzentropfen. Und bei Yoezer genießen wir dazu noch ein grandioses Dinner. Überraschung zum Schluss: eine Aufführung im Nalaga’at Center. Kein gewöhnlicher Theaterabend: Alle Mitarbeiter – auf der Bühne, im Restaurant, im Café – sind blind, taub oder beides; die Vorstellung „Not by Bread Alone“ ist einfach außergewöhnlich. Es wird getanzt, musiziert, erzählt, und statt Applaus erhalten die tauben Schauspieler am Ende ein Schulterklopfen. Ein Abend, der ans Herz geht. Auf dem Weg ins Hotel beschleicht uns Wehmut: Wir haben so viel gesehen und erlebt – und doch nur einen Bruchteil! Wir wollen noch moderne Kunst im Ilana Goor Museum sehen. In der Sheinkin Street und am Kikar Ha-Medina Designer-Klamotten shoppen. Die berühmte Batsheva Dance Company erleben. Ja, und mit dem Mietwagen mal kurz nach Jerusalem fahren. Nach Haifa. Ans Tote Meer. Aber das lange Wochenende ist schon vorbei. Wir kommen wieder, ganz bestimmt. Die wichtigsten Museen Bauhaus Center SO-DO 10-19.30 Uhr, FR 10-14.30 Uhr, SA 12-19.30 Uhr. 99 Dizengoff Street. Eintritt frei. Telefon 03-5 22 02 49. www.bauhaus-center.com Beit Hatfutsot SO, MO, DI 10-16 Uhr, MI, DO 10-20 Uhr, FR 9-13 Uhr, SA geschlossen. Uni-Campus, Klausner Street. Eintritt 40 NIS (8 Euro). Telefon 037 45 78 00. www.bh.org.il Eretz Israel Museum SO-MI 10-16 Uhr, DO 10-20 Uhr, FR/SA 10-14 Uhr; SA englischsprachige Touren. 2 Haim Levanon Street, Ramat Aviv. Eintritt 42 NIS (8,50 Euro), mit Planetarium 74 NIS. Telefon 03-6 41 52 44. www.eretzmuseum.org.il Etzel Museum SO-DO 8-16 Uhr. 15 Goldman Street. Eintritt 10 NIS (gut 2 Euro). Telefon 03-5 17 71 80. www.gal-ed.co.il/etzel Ilana Goor Museum SO, DI-FR 10-16 Uhr, SA 10-18 Uhr, MO geschlossen. 4 Mazal Dagim Street, Jaffa. Telefon 03-6 83 76 76. www.ilanagoor.com Tel Aviv Museum of Art MO/MI 10-16 Uhr, DI/DO 10 bis 20 Uhr, FR 10-14 Uhr, SA 10-16 Uhr, SO geschlossen. 27 Shaul Hamelech Boulevard. Eintritt 42 NIS (rund 8,50 Euro). Telefon 03-6 07 70 20. www.tamuseum.com Te l A v i v 7 8 Auskunft Staatliches Israelisches Verkehrsbüro IGTO, Friedrichstraße 95, 10117 Berlin, Telefon 030-20 39 97-0, Telefax 030-20 39 97-30, E-Mail [email protected], www.goisrael.de mit Veranstalter- und Reisebüro-Liste (nach PLZGebieten), Veranstalter-Verzeichnis sowie Möglichkeit, Infos, Karten und Fotos zu bestellen und herunterzuladen. Aktuelle News, Blogs und Trends auch auf Facebook unter Staatliches Israelisches Verkehrsbüro. Spezifische Infos zu Tel Aviv auf der touristischen Website der Stadt, www.visit-tlv.com. Die macht richtig Lust auf Tel Aviv, es gibt dort sogar eine App fürs I-Phone zum Herunterladen. Einreise Mindestens sechs Monate gültiger Reisepass; Stempel aus allen Ländern der Welt akzeptiert. Wer keinen israelischen Stempel im Pass möchte, sollte dies den Grenzbeamten vor Übergabe des Passes mitteilen. Er erhält dann den Stempel auf einem gesonderten Blatt. Einwohner 393.000 (Tel Aviv-Jaffa), gut 3,3 Mill. im Großraum Tel Aviv, das sind rund 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels. Feiertage Keine festen Daten, da sich der jüdische Kalender auf Mondphasen bezieht. Infos: www.goisrael.de. Hauptferienzeit Juli–August. Flug Flugzeit ab Deutschland etwa vier Stunden. Der Flughafen Ben Gurion (20 km vom Stadtzentrum) wird mehr als 40- mal pro Woche von deutschen Flughäfen aus angeflogen – vor allem ab Frankfurt und München, aber auch ab Berlin, Düsseldorf und Köln/Bonn. Aktueller Flugplan: www.goisrael.de. Flughafentransfer Neben Taxis (knapp 30 Euro) fahren Züge (rund drei Euro, nicht am Sabbat) ins Stadtzentrum, allerdings nicht in die unmittelbare Nähe der meisten Hotels. Geld 1 Euro = gut 4,90 Neue Israelische Schekel/NIS (Stand: Juni 2011). Geldwechsel in Wechselstuben („Change“), den meisten Hotels und bei Banken. Kreditkarten und EC-Karte funktionieren auch an vielen Bankautomaten (ATM), etwa in der Hotelzone rund um Hayarkon und Ben Yehuda Street. Te l A v i v Geschäfte Geöffnet SO bis DO 8.30/9.00 bis 19.30/20.00 Uhr, FR und vor Feiertagen bis etwa 13 Uhr; Supermärkte SO bis DO 7.00 bis 21.00 Uhr, FR bis 15.00 Uhr. Am Sabbat (Samstag) sind Büros, öffentliche Einrichtungen und viele Geschäfte geschlossen. Gesundheit Vorbildliche Hygiene, trinkbares Leitungswasser. Impfungen nicht erforderlich, Auslandskrankenversicherung und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor empfehlenswert. Apotheken gibt es reichlich. Erste Hilfe: Roter Davidstern („Magen David Adom“, MDA). Hotels Mehr als 50 Hotels listet die Website der Tel Aviv Hotel Association (www.telaviv hotels.org.il) – vom kleinen Boutiquehotel bis zum großen Hotelturm, von Budget bis Luxus. Viele Unterkünfte liegen an der parallel zum Strand verlaufenden Hayarkon Street. Liste mit günstigen Privatunterkünften in der städtischen Tourist Information erhältlich. Internet Am Airport, in diversen Hotels und Cafés sowie im gesamten Hafenbereich kommt man draht- und kostenlos ins Netz. Kleidung Luftige Bekleidung, leger, aber nicht zu lässig. Für Winterabende Pullover oder leichte Jacke. In heiligen Stätten angemessenes Outfit – tabu für Männer sind freier Oberkörper und Shorts, für Frauen tief ausgeschnittene oder ärmellose Tops, Miniröcke und Shorts. Klima/Reisezeit Baden im Mittelmeer am besten von Mai bis Oktober. Für Städtereise ausgesprochenes Ganzjahresziel (siehe Klimatabelle). Lage Südliche Mittelmeerküste Israels. Ideal für Ausflüge – geringe Entfernungen: Akko 120 km, Eilat 360 km, Ein Gedi/Totes Meer 150 km, Haifa 100 km, Jerusalem 60 km, Tiberias/See Genezareth 140 km. Mietwagen Internationale und lokale Vermieter in Tel Aviv und am Flughafen. Reservierung von Deutschland aus empfohlen. Mindestalter 21 Jahre. EU-Führerschein und Kreditkarte erforderlich. Notrufe Polizei 100, Feuerwehr 102, Roter Davidstern (Rotes Kreuz) 101. Sabbat Israelischer Ruhetag von Freitag/Sonnenuntergang bis Samstag/Sonnenuntergang; Behörden, Büros, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen. Öffentliche Verkehrsmittel fahren meist nicht. Sicherheit Israel-Flüge unterliegen scharfen, mitunter etwas länger dauernden Kontrollen, sind daher auch sehr sicher. Auch die innere Sicherheit in Israel ist sehr hoch, die Kriminalitätsrate gering. Touristen sind nicht gefährdet. Sprache Landessprachen Hebräisch und Arabisch, doch Englisch wird in Tel Aviv überall gesprochen. Mitunter wird Deutsch verstanden. Strom Die meisten Steckdosen sind für Dreistift-Stecker, doch passen oft auch die deutschen Zweierstecker. Für Rasierer und andere Kleingeräte können Adapter verwendet werden, die man in Israel kaufen kann. Taxis Mit Funk ausgestattet, können per Telefon bestellt (gegen Zuschlag) oder direkt an der Straße angehalten werden. Zuschläge nachts, am Sabbat und an Feiertagen. Telefon Vorwahl nach Israel 00972. Bei Inlandsgesprächen am besten Telefonkarten (Telecard) benutzen. Handymiete problemlos. Roaming für E-Plus, O2, T-Mobile, Vodafone. Veranstalter Liste von über 100 deutschen Israel-Reiseanbietern unter www.goisrael.de. Zeit Deutsche Zeit (MEZ) plus eine Stunde. Klima Tel Aviv Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Max. Temperatur °C 17 18 20 23 25 28 29 30 28 27 24 19 Sonnenstunden/Tag 6 7 9 11 12 12 12 12 11 10 8 7 Regentage/Monat 9 8 7 3 1 0 0 0 0 2 6 9 16 16 17 18 21 23 25 26 25 23 21 18 Wassertemperatur °C Fotos: El Al Israel Airlines, Fotolia (2) Herausgeber: Staatliches Israelisches Fremdenverkehrsbüro IGTO. Eine Produktion von FVW Corporate Publishing, Verlag Dieter Niedecken GmbH, Hamburg, www.fvw-mediengruppe.de. Chefredaktion: Holger M. Jacobs. Gestaltung: Bruni Davenport. Tel Aviv von A bis Z