Mit dem Handy im Ausland - Verbraucherzentrale Sachsen
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Mit dem Handy im Ausland - Verbraucherzentrale Sachsen
,,,,,, Während der Reise Fragen Sie vor der Abreise beim Netzbetreiber/Provider nach den günstigsten Anbietern im Reiseland. Deaktivieren Sie vor Reiseantritt noch in Deutschland die automatische Netzwahl und stellen Sie nach der Ankunft im Ausland den für Sie dort günstigsten Anbieter manuell über das Handy-Menü ein. Vorsicht beim Aufenthalt in deutschen Grenzregionen zu Nachbarländern. Dort bucht sich das Handy ggf. automatisch in ein Netz des Nachbarlandes ein, wenn dieses stärker sendet als das Heimatnetz. TIPP: Bei den deutschen Netzbetreibern gibt es spezielle TarifOptionen für das Telefonieren im Ausland. Diese können insbesondere in Nicht-EU-Ländern günstiger als die Roamingtarife der Netzbetreiber des Gastlandes sein. Lassen Sie sich rechtzeitig vor Reiseantritt von Ihrem Anbieter beraten. Zentrales Servicetelefon Unter der Nummer 0180-5-797777 (Festnetzpreis 0,14 €/Min., Mobilfunk max. 0,42 €/Min.) können montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr Beratungstermine vereinbart werden. Außerdem wird über Anschriften, Öffnungszeiten und Leistungen der Beratungseinrichtungen informiert. Beratungstelefon 0900-1-797777 (1,24 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk erheblich teurer) montags, mittwochs, donnerstags 10-12 und 13-16 Uhr. Telefonnummern im internationalen Format Will man aus dem Ausland nach Deutschland telefonieren, muss die voranstehende Null der Telefonnummer durch die internationale Vorwahl von Deutschland ersetzt werden (0049 bzw. +49). TIPP: Speicherung der Telefonnummern im Handy-Telefonbuch generell im internationalen Format. TIPP: Handy am Steuer: Wegen der Vielzahl nationaler Bestimmungen sollte man sich vor Reiseantritt bei einem Automobilclub über die im Reiseland geltenden Bestimmungen informieren. Was muss - neben dem Handy - mit auf die Reise? Prepaid-Handys: Guthaben vor Reiseantritt aufladen Ladegerät; evtl. Adapter für Steckdose im Reiseland Bedienungsanleitung für das Handy Service-Telefonnummer des Netzbetreibers (z. B. bei Handy-Diebstahl wichtig) Tarifübersicht der Roaming-Partner im Reiseland Telefonnummer der Mailbox und Geheimzahl für deren Abruf Handy-Notfall-Karte mit den wichtigsten Handy-Daten für die Sperrung der SIM-Karte (Tipp: Ein Duplikat in Deutschland bei einer Vertrauensperson hinterlegen) © Verbraucherzentrale Sachsen Stand: Februar 2012 Herausgeber: Verbraucherzentrale Sachsen Brühl 34 - 38, 04109 Leipzig Fax: 0341-6892826 E-Mail: [email protected] Internet: www.verbraucherzentrale-sachsen.de Bild: shutterstock.com - hartphotography Gefördert durch den Freistaat Sachsen Mit dem Handy im Ausland Spar-Tipps und preisgünstige Alternativen Für die meisten Handy-Besitzer ist es selbstverständlich, auch im Ausland nach dem Handy greifen zu können, um nach Hause zu telefonieren. Das ist zumeist kein Problem, denn die Mobilfunknetzbetreiber haben untereinander so genannte Roamingverträge abgeschlossen. Die ermöglichen es, mit einem „deutschen“ Handy auch in ausländischen Mobilfunknetzen zu telefonieren und erreichbar zu sein. Für die 27 EU-Mitgliedsländer wurden im Sommer 2007 für die so genannten Roaminggebühren erstmals einheitliche Höchstgrenzen festgelegt. Diese sind seither ständig gesunken. Bis 2014 plant die EU weitere drastische Preissenkungen für Auslandsgespräche und Auslands-SMS. Abgehende Gespräche Ankommende Gespräche seit Juli 2011 41,65 13,09 Preis (brutto) Cent/Min. Cent/Min. SMS-Versand 13,09 Cent/SMS Diese Höchstgrenzen gelten allerdings nur in den Mitgliedsländern der EU und damit z. B. nicht in der Türkei, in Kroatien, der Schweiz oder in Ägypten und Übersee. Abgehende Gespräche müssen ab der 31. Sekunde sekundengenau abgerechnet werden, ankommende ab der ersten Sekunde. Handy-Kostenfallen vermeiden Im Ausland sind nicht nur die Anrufe nach Hause teurer als in Deutschland. Auch für auf dem Handy eingehende Anrufe muss der Angerufene die Kosten für die Weiterleitung im Mobilfunknetz des Reiselandes (Roaminggebühren) zahlen. Der Anrufer aus Deutschland zahlt nur den Preis, der laut seinem eigenen Tarif für ein Gespräch im deutschen Mobilfunknetz anfällt, egal, in welchem Land Sie sich mit Ihrem Handy befinden. Kostenfalle Telefonate Für Anrufe nach Deutschland gelten weder Flatrates noch kostenlose netzinterne Gespräche! Man zahlt die Roaming-Tarife, die im Netz des jeweiligen ausländischen Netzbetreibers, der auf dem Handy angezeigt wird, fällig werden. In den EU-Ländern sind das maximal die in der Tabelle angegebenen Preise, auch für Nutzer von Prepaid- oder Discount-Tarifen. In Nicht-EU-Ländern sind die Preise oftmals deutlich höher. Besonders teuer wird es, wenn man ein „deutsches“ Handy anruft, das sich ebenfalls nicht in Deutschland befindet. Denn der Anruf wird erst nach Deutschland geleitet und von dort zurück ins Ausland zu dem Angerufenen. Deshalb werden beiden Gesprächspartnern dafür Roaming-Gebühren in Rechnung gestellt. Der Empfang von SMS aus der Heimat ist in EU-Ländern kostenlos. TIPP: Für längere Aufenthalte (Au pair, Gast-Semester usw.) bzw. als „Vieltelefonierer“: Prepaidkarte des Gastlandes besorgen. Lassen Sie sich auf dem Telefon in Ihrem Urlaubsquartier von Deutschland aus über eine kostengünstige Sparvorwahl (Call by Call) anrufen. Kostenfalle Mailbox Die im Allgemeinen voreingestellte bedingte Rufumleitung zur Mailbox (z. B. bei besetzt) kann im Ausland teuer werden. Bei einem auf die Mailbox umgeleiteten Anruf muss man sowohl die Roaming-Weiterleitung des Anrufs in das ausländische Netz als auch die Roaming-Kosten aus dem Ausland wieder zurück ins deutsche Netz bezahlen. Hört man dann aus dem Ausland die Mailbox ab, entstehen dafür weitere Kosten. Internet-Cafés bieten häufig auch preisgünstiges Telefonieren ins Ausland an. TIPP: Mailbox bereits vor der Abreise ganz abschalten oder Mailbox-Anrufe nicht im Ausland abhören. Vor dem Reiseantritt eine so genannte CallingCard mit im Voraus bezahltem Guthaben besorgen. Über eine darauf stehende gebührenfreie 0800-Nummer des Reiselandes wählt man sich von einem beliebigen Telefon im Reiseland zunächst in einen Telefoncomputer ein, identifiziert sich über eine auf der CallingCard frei zu rubbelnde PIN und kann anschließend preisgünstig telefonieren. Es muss nicht immer das Handy sein – Tipps Kostenfalle MMS Der Versand von Multimedia-Nachrichten vom Kamera-Handy ist über das GPRS-Netz des ausländischen Netzbetreibers meist möglich, aber immer noch teuer. Auch der Empfang von MMS im Ausland ist nicht kostenfrei. Um diese zu vermeiden, im Menü einstellen: „MMS-Empfang nur im Heimatnetz zulassen.“ Hinweise dazu stehen in der Handy-Bedienungsanleitung. TIPP: Wer im Urlaub auf das Versenden von Handy-Fotos per MMS nicht verzichten will, sollte die Datenmenge möglichst gering halten, indem er die Bildgröße (Pixelzahl) verringert und auf aufwändige Soundeffekte verzichtet. Kostenfalle Internet Besonders sorgfältig sollten Nutzer von Smartphones vor Urlaubsantritt die Tarif- und Telefoneinstellungen checken. Diese Geräte wählen sich vielfach immer wieder automatisch ins Internet ein, um Software z. B. für das Navigationssystem nachzuladen oder E-Mails abzurufen. Nicht zuletzt weil im Ausland die Flatrate nicht gilt, können dafür horrende Kosten entstehen. Seit dem 1. März 2010 müssen die Mobilfunkanbieter innerhalb der EU eine automatische technische Kostenbegrenzungsfunktion eingerichtet haben, die ab einem Betrag von 59,50 € in Form eines „Cut-off“-Mechanismus die Daten-Roamingverbindung unterbricht. Nutzer können aber auch einen höheren Betrag oder ein bestimmtes Datenvolumen festlegen. Außerdem muss seit dem 1. Juli 2010 eine Warnung erfolgen, wenn man 80 Prozent dieses voreingestellten oder vereinbarten Betrages erreicht hat. Wünscht man nach Erhalt dieser Warnung nicht ausdrücklich die Freischaltung, wird das Daten-Roaming gesperrt. TIPP: Man kann Internetverbindungen im Ausland ganz vermeiden, z. B. durch Veränderung der Internet-Einstellungen im Handy oder durch Abschaltung der Datenverbindungen. Das geht bei vielen Anbietern auch online. Damit werden auch unbeabsichtigte Internetverbindungen verhindert, die bei manchen Handys bereits durch zweimaliges Drücken der Menütaste ausgelöst werden. Vor Reiseantritt Ist das Handy für das Roaming im Reiseland freigeschaltet? Prepaid-Handys waren in der Vergangenheit häufig für weniger Länder freigeschaltet als Vertrags-Handys. Das lässt sich jedoch in den Verträgen immer seltener beobachten. TIPP: Erkundigen Sie sich vor einer Reise bei Ihrem Anbieter (Provider oder Netzbetreiber) nach Besonderheiten und diversen Einschränkungen, auch z. B. hinsichtlich der Aufladung des Kartenguthabens im Ausland. Ist das Handy geeignet? Innerhalb Europas gibt es meistens keine Schwierigkeiten: Dualband-Handys funktionieren in den D- und E-Netzen. In den USA und in Asien ist Triband bzw. Quadband erforderlich.