22.9. RWE Gesch−ftsbericht 2000

Transcrição

22.9. RWE Gesch−ftsbericht 2000
Geschäftsbericht 1999/2000
Auf einen Blick
RWE-Konzern
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Umsatz
Mio. E
47.918
38.415
Betriebliches Ergebnis
Mio. E
2.664
3.116
–
14,5
Ergebnis vor Steuern
Mio. E
2.151
2.722
–
21,0
Ergebnis nach Steuern
Mio. E
1.556
1.545
+
0,7
Nettoergebnis
Mio. E
1.212
1.149
+
5,5
Cash-Flow
Mio. E
3.354
4.580
–
26,8
EBITDA
Mio. E
4.688
4.950
–
5,3
Investitionen
Mio. E
4.923
5.244
–
6,1
+ 24,7
Return on Invested Capital (ROIC)
%
9,2
11,2
–
17,9
Ergebnis je Aktie
E
2,24
2,07
+
8,2
Cash-Flow je Aktie
E
6,19
8,25
–
25,0
Dividende je Aktie
E
1,00
1,00
0,0
Dividende einschließlich
Steuergutschrift je Aktie
E
1,43
1,43
0,0
Anzahl
152.132
154.223
Mitarbeiter (30.06.)
–
1,4
Top-Themen 1999/2000
Top-Themen 1999/2000
07
09
1999
1999
■ RWE wird größter Wasserversorger in
■ Quantensprung im Baubereich: Im Sep-
Deutschland: Anfang Juli 1999 werden die
tember 1999 übernimmt HOCHTIEF die
Verträge zur Teilprivatisierung der Berliner
Turner Corporation, New York/USA, das
Wasserbetriebe unterzeichnet. Der
zweitgrößte amerikanische Unternehmen
Zuschlag für das Bieterkonsortium mit
im General-Building-Sektor.
RWE Umwelt ist ein wichtiger Schritt für
die Umsetzung unserer Multi-UtilityStrategie.
10
11
1999
1999
■ RWE auf dem Weg zu einem der
■ Die RWE-Hauptversammlung beschließt
größten Multi-Utility-Unternehmen Euro-
den Rückkauf von bis zu 55 Millionen
pas: Die Vorstände von RWE und VEW
Stück Vorzugsaktien. Damit handelt es
erhalten von ihren Aufsichtsräten grünes
sich um eines des größten Rückkauf-
Licht für die Fusionsverhandlungen.
programme am deutschen Aktienmarkt.
■ Führender europäischer Energiehändler:
Die in London gegründete RWE Energy
Trading Limited geht an den Markt. RWE
08
peilt eine führende Position im Handel mit
1999
12
1999
Strom, Gas und Energiederivaten an.
■ RWE-DEA strafft ihr Portfolio im
■ LAHMEYER-Aktionäre stimmen Ver-
Chemiebereich: Das PVC-Geschäft der
■ Ausstieg aus der Telekommunikation:
schmelzung auf die RWE AG zu: Damit ist
CONDEA Vista, Houston/USA, wird an die
RWE und VEBA verkünden den Verkauf
der Weg frei, die energienahen technischen
Georgia Gulf Corporation, Atlanta/USA,
ihrer 60,25 %igen Beteiligung an dem
Dienstleistungen in der neu gegründeten
verkauft.
Mobilfunkbetreiber E-Plus.
TESSAG Technische Systeme & Services
zu bündeln. Die Beteiligung an Heidelberger Druckmaschinen wird direkt von
der RWE-Holding geführt.
■ RWE AG
■ Energie
■ Mineralöl und Chemie
01
04
05
2000
2000
2000
■ Erfolgreiche Umsetzung der Computer-
■ Rheinbraun ist jetzt auch Strom-
■ Stärkere Position auf dem Gasmarkt:
2000-Projekte im RWE-Konzern: Alle
erzeuger: Die Braunkohlengewinnung und
RWE stockt ihre Beteiligung an Thyssen-
Versorgungsanlagen und Systeme gehen
-verstromung im Rheinland werden mit
gas, einer der führenden deutschen
störungsfrei ins neue Jahrtausend.
Wirkung zum 1. April 2000 zusammen-
Ferngasgesellschaften, auf 75 % auf.
geführt. Dies ist ein erster Meilenstein zur
Umsetzung des im Februar 2000 verkündeten einschneidenden Maßnahmenpakets.
02
■ RWE Umwelt trennt sich von Nicht-
2000
06
2000
Kerngeschäft: Anfang April 2000 werden
■ RWE leitet die umfassendste Veränderung
die außereuropäischen Umweltconsulting-
■ Klare Rahmenbedingungen für
in der Unternehmensgeschichte ein: Die
Aktivitäten des Bereichs Umweltdienstlei-
RWE-Kernkraftwerke: Die führenden
Struktur des Konzerns wird konsequent auf
stungen veräußert.
deutschen Energieversorgungsunternehmen
Marktorientierung ausgerichtet. Gleichzeitig
verständigen sich mit der Bundesregierung
wird – als Antwort auf den Strompreis-
am 14. Juni 2000 über die Rahmenbedin-
verfall – das bisher größte Kostensenkungs-
gungen für den weiteren Betrieb und die
programm gestartet. Bis 2003/04 sollen die
Entsorgung der deutschen Kernkraftwerke.
Kosten um 2,6 Mrd.
E
sinken.
■ Fusion von RWE und VEW auf der
03
Zielgeraden: Auf einer außerordentlichen
2000
Hauptversammlung der RWE AG am
■ RWE Energie intensiviert Vertrieb im
29. Juni 2000 stimmen die Aktionäre der
Ausland: BASF Española und ein Konsor-
geplanten Fusion mit VEW mit überwäl-
tium aus RWE Energie und dem
tigender Mehrheit zu. Die Verschmelzung
spanischen Stromversorger Iberdrola
auf die neue RWE erfolgt mit wirtschaft-
unterschreiben einen umfassenden
licher Wirkung zum 1. Juli 2000.
Energieliefervertrag für den Standort
Tarragona der spanischen BASF-Tochter.
■ Umweltdienstleistungen
■ Industriesysteme
■ Bau
STROMPREISVERFALL
Der Stromumsatz brach unerwartet stark ein. Deshalb ging
das betriebliche Ergebnis im Konzern um 15 % zurück.
KOSTENOFFENSIVE GESTARTET
Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2003/04 werden wir
unsere Wettbewerbsfähigkeit durch Kostenreduzierung um
2,6 Mrd. E entscheidend verbessern.
ERFOLGREICHE NEUAUSRICHTUNG
Durch den Zusammenschluss mit VEW haben wir den
führenden Energieversorger Deutschlands geschaffen –
und gleichzeitig den Konzern effizienter und marktnäher
ausgerichtet.
POSITIVE PERSPEKTIVEN
Trotz weiterer Belastungen aus dem Strommarkt wollen wir
im neuen Geschäftsjahr mit einem betrieblichen Ergebnis
mindestens auf Vorjahreshöhe abschließen.
1
Bericht über das Geschäftsjahr 1999/2000
2
Inhalt
■ Brief an die Aktionäre
4
■ Bericht des Aufsichtsrats
8
■ Sonderthema
12
■ Die RWE-Aktie
22
■ Bericht des Vorstands
28
■ Lagebericht
28
■ RWE-Wertmanagement
52
■ Mitarbeiter
56
■ Unternehmensbereich Energie
62
■ Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
72
■ Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen
78
■ Unternehmensbereich Industriesysteme
82
■ Unternehmensbereich Bau
90
■ Konzernabschluss
96
■ Gewinn- und Verlustrechnung
98
■ Bilanz
99
■ Kapitalflussrechnung
100
■ Veränderung des Eigenkapitals
101
■ Anhang
102
■ Bestätigungsvermerk
139
■ Wesentliche Beteiligungen
142
■ Organe
145
■ Glossar
150
■ Impressum
152
■ Zehnjahresübersicht
153
■ Termine
154
3
Brief an die Aktionäre
die Weichen sind gestellt. Das Geschäftsjahr 2000/01 ist das Geburtsjahr einer
neuen RWE. Nur der Name bleibt. Er steht seit mehr als hundert Jahren für hohe Qualität,
Zuverlässigkeit und Innovationskraft rund um die Energieversorgung. Dies werden auch in
den Energiemärkten von morgen und übermorgen wichtige Stärken sein. Doch sie allein
reichen nicht aus, um dem Paradigmenwechsel im Wettbewerb nachhaltig zu begegnen.
4
Deshalb richten wir das Unternehmen grundlegend neu aus. Mehr Kundennähe,
höheres Tempo und effizientere Prozesse sind die Ziele. Die Fusion mit VEW, eine schlagkräftige Konzernstruktur und ein einschneidendes Kostensenkungsprogramm sind die Meilensteine auf dem Weg dorthin. In Summe haben wir den umfassendsten Veränderungsprozess
in der RWE-Geschichte ins Rollen gebracht. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das
letzte Geschäftsjahr und wird uns auch weiter begleiten.
LIBERALISIERUNG HINTERLÄSST DEUTLICHE SPUREN
Das vergangene Jahr hat überdeutlich gezeigt: Die rasante Veränderung unseres Marktumfelds
gibt uns nur wenig Zeit. Der Strompreisverfall hat sich seit der Liberalisierung im April
1998 dramatisch zugespitzt. Deutschland ist heute das Land Europas mit den niedrigsten
Strompreisen im dominierenden Großkundenbereich. Das hat sich in unserem Geschäftsjahr
1999/2000 deutlich niedergeschlagen. Der Stromumsatz brach mit einem Minus von 16 %
unerwartet stark ein. Als Folge ging das betriebliche Ergebnis im Konzern um 15 % zurück –
trotz eines um 25 % gesteigerten Konzernumsatzes und einer Kostensenkung von 700 Mio. E.
Zeitgleich mit der Liberalisierung haben die Internationalisierung und Konsolidierung
des Energiesektors erheblich an Dynamik zugelegt. Übernahmen und Zusammenschlüsse sind
an der Tagesordnung, um kritische Masse und Kompetenz für den Wettlauf um europäische
Marktanteile zu erlangen.
Dr. Dietmar Kuhnt geboren 1937 in
Breslau, Studium der Rechtswissenschaften,
seit 1968 im RWE-Konzern, 1992 bis 1994 Vorstandsvorsitzender der RWE Energie AG
und Mitglied des Vorstands der RWE AG, seit Januar 1995 Vorstandsvorsitzender der
RWE AG, jetzige Ressorts: Konzernkommunikation, Revision sowie zuständig für
Finanzbeteiligungen.
VEW – EIN IDEALER PARTNER
Wir sind in die Offensive gegangen. Die Fusion mit unserem Nachbarn VEW verschafft uns
einen klaren Wettbewerbsvorsprung. VEW verfügt über eine attraktive Position auf dem
deutschen Strom-, Gas- und Entsorgungsmarkt. Der Zusammenschluss eröffnet mehr als
700 Mio. E Kostensynergien. Darüber hinaus ermöglicht die räumliche und strategische
Nähe eine effiziente Integration.
UMDENKEN STATT ANPASSEN
Die Fusion erfolgt zeitgleich mit weiteren einschneidenden Maßnahmen:
■
Im Februar 2000 haben wir in unserem Energiegeschäft ein Kostensenkungspaket über
weitere 1,7 Mrd. E bis 2003/04 auf den Weg gebracht. Inklusive der Fusionssynergien
sparen wir damit im Konzern 2,6 Mrd. E ein.
■
Zum 1. Oktober 2000 haben wir die Wertschöpfungskette in unserem Kerngeschäft
Multi Utility umgebaut: Die Energie- und Umweltaktivitäten von RWE und VEW
werden in acht eigenständigen Unternehmen geführt, davon fünf neuen Gesellschaften.
■
Wir desinvestieren Nicht-Kerngeschäftsfelder. Die Telekommunikationsaktivitäten haben
wir mit E-Plus und TeleColumbus nahezu vollständig veräußert. Bis zum Ende des
laufenden Geschäftsjahres trennen wir uns von weiterem Umsatzvolumen in Höhe von
3 Mrd. E. Bis 2002/03 verkaufen wir außerdem nicht betriebsnotwendige Immobilien
im Marktwert von 750 Mio. E.
VERBESSERTE ERGEBNISPERSPEKTIVEN
Mit diesen Maßnahmen legen wir die Basis für eine kontinuierliche Wertsteigerung. Zwar
erwarten wir für das laufende Jahr noch erhebliche Nachlaufeffekte aus Strompreissenkungen des letzten Geschäftsjahres. Doch einen weiteren Ergebnisrückgang werden wir
aus heutiger Sicht verhindern können. Außerdem lässt die aktuelle Marktlage vermuten,
dass sich die Preisspirale zumindest nicht mehr weiter nach unten dreht. Mit dem Abbau von
Überkapazitäten im Kraftwerksbereich werden wir unseren Beitrag zu einer verbesserten
Marktsituation leisten.
5
Brief an die Aktionäre
ERFOLGSFAKTOREN FÜR DEN WEG AN DIE EUROPÄISCHE UTILITY-SPITZE
Die neue RWE differenziert sich durch zukunftsorientierte Stärken von ihren Wettbewerbern:
Marktführerschaft Zusammen mit VEW besetzen wir führende Positionen in Deutschland,
dem größten Energiemarkt Europas. Wir sind Marktführer in Stromversorgung und Entsorgung. Auch in der Gas- und Wasserversorgung zählen wir zu den größten Anbietern. Wir sind
einer der gefragtesten Partner für Großkunden in Industrie und Energiewirtschaft. Damit
haben wir eine hervorragende Ausgangsbasis, um im europäischen Konsolidierungsprozess
eine maßgebliche Rolle zu spielen. Mit Beteiligungen an osteuropäischen Versorgern und
Kraftwerksprojekten in mehreren Ländern sind wir hier bereits vorangekommen. Durch
massive Kostensenkungen werden wir zukünftig zu den europäischen Kostenführern in der
Stromerzeugung zählen.
6
Fokussierung Mit der Multi-Utility-Strategie richten wir uns auf unsere Kernkompetenz
Energie und Umwelt aus: Komplettanbieter für Strom, Gas, Wasser, Entsorgung und energienahe Dienstleistungen. In der neuen Konzernstruktur erhalten diese Stärken noch mehr
Schlagkraft. Sie verdeutlicht auch die Abgrenzung von Nicht-Kerngeschäftsfeldern.
Marktorientierung Durch Desintegration der Wertschöpfungskette in kleinere und schlag-
kräftigere operative Einheiten können wir uns schneller und umfassender auf die Bedürfnisse
unserer Kunden einstellen. Die neuen Unternehmen konzentrieren sich jeweils auf ihre spezifische Marktkompetenz: von Stromerzeugung, Netz und Gas bis hin zu Vertrieb und Handel.
Innovation Als technologischer Impulsgeber machen wir den Fortschritt für unsere Kunden
unmittelbar nutzbar. Powerline, E-Business und Brennstoffzelle gehören genauso dazu wie
hocheffiziente Kraftwerksanlagen.
VORSTAND
Dr. Richard R. Klein geboren 1943 in
Manfred Remmel geboren 1946 in
Bad Oeynhausen, Studium der Volks-
Offenburg/Baden, Studium des Wirt-
wirtschaft, bis 1994 Oberstadtdirektor
schaftsingenieurwesens, bis 1998
der Stadt Duisburg, seit 1994 im RWE-Konzern, seit Dezember
Bereichsvorstand Produktion und Materialwirtschaft Pkw der
1996 Mitglied des Vorstands der RWE AG, jetziges Ressort:
DaimlerBenz AG, seit Januar 1999 Mitglied des Vorstands der
Konzernentwicklung/Mergers & Acquisitions.
RWE AG, jetziges Ressort: Multi Utility.
WETTBEWERBSNACHTEILE DURCH POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Energieversorger sind in besonderem Maße in politische und gesellschaftliche Prozesse
eingebunden. Mit dem Kernenergiekonsens im Juni 2000 haben wir in dieser Hinsicht
kalkulierbarere Bedingungen erhalten. Deswegen begrüßen wir die Vereinbarung mit der
Bundesregierung, wenngleich sie aus unserer Sicht keine Lösung für die drängenden energieund umweltpolitischen Fragen ist. Mit den vor kurzem in Kraft getretenen Gesetzen zur
Förderung erneuerbarer Energien und Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung sind neue
Belastungen zu verkraften. Weitere drohen. Wir halten diese Entwicklung für verfehlt.
Deshalb werden wir uns weiterhin massiv dafür einsetzen, dass der Energiestandort Deutschland günstige Voraussetzungen für den Wettbewerb auch auf europäischer Ebene erhält.
Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens, wir haben eine schwierige Phase zu
meistern. Wir nutzen diese Herausforderung, um daran zu wachsen. Der Weg lohnt sich.
7
RWE hat das Potenzial, um sich im dynamischen Utility-Markt der Zukunft einen der
vorderen Plätze zu sichern. Dabei setzen wir auf die unternehmerische Kreativität und
Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter, denen wir an dieser Stelle für ihren hohen Einsatz
im vergangenen Geschäftsjahr danken möchten. Aber auch darauf, dass Sie unseren
künftigen Weg ebenso vertrauensvoll begleiten wie in den vergangenen Jahren. Wir werden
mit aller Kraft daran arbeiten, den Wert der RWE-Aktie zu steigern.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dietmar Kuhnt
Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Dr. Klaus Sturany geboren 1946 in
Jan Zilius geboren 1946 in Marburg,
Wehrda/Hessen, Studium der Mathe-
Studium der Rechtswissenschaften, bis
matik, bis Mai 1999 Sprecher des
1990 Leiter der Rechtsabteilung der
Vorstands der GEA AG, seit Dezember 1999 Mitglied des Vor-
IGBE, seit 1990 im RWE-Konzern, seit April 1998 Mitglied des
stands der RWE AG, Ressorts: Finanzen, Controlling, Investor
Vorstands der RWE AG und Arbeitsdirektor, Ressorts: Personal
Relations.
und Recht.
Bericht des Aufsichtsrats
Dr. h.c. Friedel Neuber
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 1999/2000 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden
Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung durch den Vorstand der Gesellschaft überwacht.
Er unterrichtete sich in sechs Aufsichtsratssitzungen und durch schriftliche Berichte und Entscheidungsvorlagen des Vorstands regelmäßig und umfassend über den Gang der Geschäfte sowie über die
wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Konzerns, über die mittelfristige Unternehmensplanung
einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie über Beteiligungsprojekte und
andere bedeutsame einzelne Geschäfte und Maßnahmen. Der Aufsichtsrat hat diese Berichte und
Vorlagen mit dem Vorstand beraten und die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Entscheidungen
getroffen.
8
Einen Schwerpunkt in der Berichterstattung des Vor-
führung der Braunkohlenkraftwerke und der Braunkohlen-
stands und in der Beratung des Aufsichtsrats bildete seit
tagebaue in der Rheinbraun AG. In einer weiteren
einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am
Sondersitzung befasste sich der Aufsichtsrat mit dem
21. Oktober 1999 die geplante Verschmelzung der Gesell-
Verschmelzungsbericht der Vorstände von RWE und
schaft mit der VEW Aktiengesellschaft. Der Vorstand
VEW einschließlich des Bewertungsgutachtens der beiden
erläuterte in dieser und den nachfolgenden Sitzungen
beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und dem
ausführlich die wirtschaftlichen Gründe und die mit
Umtauschverhältnis sowie mit dem Entwurf des Ver-
einem Zusammenschluss verfolgten Ziele sowie die
schmelzungsvertrages, dem er zustimmte. Schließlich
künftige strategische Ausrichtung des Konzerns und hielt
ließ er sich über die notwendige Entflechtung gemeinsam
den Aufsichtsrat über den Stand und die Ergebnisse der
mit der Veba AG und der VIAG AG (heute: E.ON AG)
Verhandlungen der beteiligten Unternehmen unter-
gehaltener Beteiligungen informieren und ermächtigte
einander sowie der Gespräche mit dem Bundeskartellamt
den Vorstand zur Einleitung erforderlicher Schritte.
unterrichtet. Auf dieser Grundlage nahm der Aufsichtsrat
Darüber hinaus erörterte und billigte der Auf-
die vom Vorstand vorgetragenen Konzepte der Fusion
und der Führungsstruktur für den neuen RWE-Konzern
sichtsrat, soweit auf Grund satzungsmäßiger Regelung
ebenso zustimmend zur Kenntnis wie die Eckpunkte der
erforderlich, zahlreiche Veränderungen im Beteiligungs-
Personalanpassung und die Absicht der Zusammen-
portfolio des Konzerns. Im Vordergrund standen die
AUFSICHTSRAT Stand 22.09.2000
Dr. h.c. Friedel Neuber
Vorsitzender
Alwin Fitting*
stellv. Vorsitzender
Dr. Paul Achleitner
Johann Heiß*
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
Heinz-Eberhard Holl
Dr. Friedhelm Gieske
Rudolf Kersting
Erwin Hahn*
Berthold Krell*
Veräußerung der Beteiligung an der E-Plus Mobilfunk
gehören, sowie von nicht betriebsnotwendigen
GmbH durch die gemeinsam von RWE und Veba gehalte-
Immobilien.
9
ne VR Telecommunications GmbH & Co. und der Erwerb
der Turner Corporation durch die HOCHTIEF AG.
Regelmäßig wurde der Aufsichtsrat über den
Verlauf der Energiekonsensgespräche mit der Bundes-
Weitere wesentliche Gegenstände der Bericht-
regierung und über den Inhalt der Mitte Juni 2000 er-
erstattung und Aussprache im Aufsichtsrat waren
zielten Verständigung über die Rahmenbedingungen für
Entscheidungen des Vorstands zur Ausweitung und
den weiteren Betrieb der Kernkraftwerke informiert.
Beschleunigung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung
und Kostensenkung, vornehmlich im Unternehmens-
Im Rahmen der Behandlung des Jahresabschlus-
bereich Energie (einschließlich Bergbau und Rohstoffe)
ses 1998/99 in der Sitzung am 23. September 1999
als Konsequenz der früher als erwartet einsetzenden
unterrichtete der Abschlussprüfer den Aufsichtsrat über
Preiseinbrüche im Stromgeschäft. Eingeschlossen in
die Bestandsaufnahme des Risikofrüherkennungssystems
diese Beratungen waren auch vergleichbare Programme
insoweit, wie dies zur Beurteilung und Abschätzung der
bei RWE-DEA, RWE Umwelt und TESSAG sowie die
Risiken der künftigen Entwicklung erforderlich war. Er
Absicht des Verkaufs von geschäftlichen Aktivitäten, die
hat festgestellt, dass die Erfassung der Risiken in Risiko-
nicht zum künftigen Kernarbeitsgebiet des Konzerns
atlanten und die Identifizierung wesentlicher Risiken in
Dr. Walter Mende
Klaus Schmid*
Dr. Alfons Friedrich Titzrath
Wilhelm Nowack
Dr. Manfred Schneider
Erwin Winkel*
Branko Rakidzija*
Ernst-W. Stuckert*
Bernhard von Rothkirch*
Klaus-Dieter Südhofer*
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer
Bericht des Aufsichtsrats
10
allen Unternehmensbereichen abgeschlossen und das
Der Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft
Risikomanagement konzeptionell in die gesamte Aufbau-
und der Konzernabschluss zum 30. Juni 2000 sowie der
und Ablauforganisation des Konzerns integriert ist.
zusammengefasste Bericht über die Lage der RWE
Aktiengesellschaft und des Konzerns für das Geschäfts-
Das Präsidium des Aufsichtsrats trat dreimal, im
jahr 1999/2000 sind unter Einbeziehung der Buch-
September 1999 sowie im Januar und Februar 2000, zu
führung von dem durch die Hauptversammlung am
Sitzungen zusammen. Es führte jeweils eine vertiefte
18. November 1999 gewählten und vom Aufsichtsrat mit
Aussprache über einzelne Schwerpunktthemen und berei-
der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses
tete dadurch nachfolgende Sitzungen des Aufsichtsrats-
beauftragten Abschlussprüfer, der PwC Deutsche Revision
plenums vor.
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Frankfurt am Main, Zweigniederlassung Essen, geprüft
Der Ausschuss zur Regelung der Personalangelegenheiten des Vorstands wurde zu zwei Sitzungen ein-
und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen worden.
berufen. Er traf die ihm zugewiesenen Entscheidungen
über personelle Angelegenheiten des Vorstands und be-
Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und
reitete Beschlüsse des Gesamtaufsichtsrats vor. Der
der zusammengefasste Lagebericht für die RWE Aktien-
Vermittlungsausschuss nach § 27 Absatz 3 des Mit-
gesellschaft und den Konzern, der Geschäftsbericht, der
bestimmungsgesetzes ist nicht zusammengetreten.
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und die
Berichte des Abschlussprüfers, betreffend den Jahres-
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich außer-
abschluss und den Konzernabschluss, sind allen Aufsichts-
halb der Sitzungen vom Vorsitzenden des Vorstands
ratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am
berichten lassen und in Einzelgesprächen wichtige Ange-
22. September 2000 ausgehändigt worden. Die Vorlagen
legenheiten der Gesellschaft und des Konzerns behandelt.
wurden in der Sitzung in Gegenwart der Wirtschaftsprüfer, die die Prüfungsberichte unterzeichnet haben,
umfassend beraten; sie haben über die wesentlichen
Ergebnisse der Prüfung berichtet und für die Beantwor-
16. März 2000, 3. April 2000 beziehungsweise 22. Au-
tung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichts-
gust 2000 sind Herr Dr. Paul Achleitner, Mitglied des
rat hat dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses
Vorstands der Allianz AG, Herr Heinz-Eberhard Holl,
durch den Abschlussprüfer zugestimmt.
Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück, und Herr
Branko Rakidzija, Bundesbereichsgeschäftsführer Ver-
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den
und Entsorgung beim Hauptvorstand der Gewerkschaft
ÖTV, zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt worden.
zusammengefassten Bericht über die Lage der RWE
Aktiengesellschaft und des Konzerns sowie den Vorschlag
Essen, den 22. September 2000
für die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft. Nach dem
Der Aufsichtsrat
abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom
Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 30. Juni
2000 gebilligt, der damit festgestellt ist; er schließt sich
dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des
Bilanzgewinns an, der eine Dividende von 1,00
E
je divi-
dendenberechtigter Stückaktie vorsieht.
Aus dem Aufsichtsrat sind mit Ablauf des
15. März 2000 Herr Dr. Diethart Breipohl, mit Ablauf
des 28. März 2000 Herr Dr. Klaus-Peter Balthasar und
mit Ablauf des 31. Juli 2000 Herr Ralf Zimmermann
ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hat den drei Herren für
ihre verdienstvolle Mitwirkung in diesem Gremium
gedankt. Durch Beschlüsse des Amtsgerichts Essen vom
Dr. h.c. Friedel Neuber
Vorsitzender
11
Sonderthema
12
*
* vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien der WFG
(Westfälische Ferngas)
DIE NEUE RWE: SCHLANK UND SCHNELL
Liberalisierung, Internationalisierung, neue Technologien – unsere Märkte verlangen
Energieversorger ganz neuen Zuschnitts. Wir stellen uns dieser Herausforderung.
Zum 1. Oktober 2000 haben wir unsere Konzernstruktur vollkommen neu ausgerichtet.
Auf Marktorientierung, Schnelligkeit und Effizienz. Und auf einen Spitzenplatz unter
den europäischen Multi-Utility-Unternehmen.
Das Grundprinzip der Neuorganisation ist die Auf-
ENTSCHLOSSENER UMBAU – DYNAMISCHER
gliederung unserer Wertschöpfungskette im Kerngeschäft
NEUSTART
in schlagkräftige operative Einheiten. Diese fokussieren
Der Umbau fordert und fördert rasches Umdenken. Wir
sich jeweils auf ihre Kernkompetenz: von Strom-
behalten zwar den Namen RWE. Aber wir schaffen eine
erzeugung, Netz und Gas bis hin zu Vertrieb und Handel.
völlig neue Struktur:
DIE VORTEILE
Die Energie- und Umweltaktivitäten von RWE
direkterer Kontakt zu den jeweiligen
und VEW werden in acht eigenständigen Unternehmen
Kundenzielgruppen
geführt, davon fünf neuen Gesellschaften. Die RWE AG
bessere Nutzung unternehmerischer Potenziale und
führt die operativen Einheiten als Holding direkt. Damit
Stärken
gestalten wir den organisatorischen Kern von RWE und
effektivere Steuerbarkeit durch ein geschäftsspezifi-
VEW komplett neu. Der erste Umsetzungsschritt ist
sches Zielsystem
bereits im Berichtsjahr erfolgt: Mit Wirkung zum 1. April
schlankere und transparentere Aufbau- und Ablauf-
2000 haben wir die Braunkohlengewinnung und -verstro-
organisation
mung im Rheinland zusammengeführt. Die Mehrzahl der
■
schnellere Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse
weiteren Schritte haben wir zum 1. Oktober 2000
■
klarere Verantwortlichkeiten
realisiert – und damit erheblich früher als ursprünglich
■
■
■
■
geplant.
13
Sonderthema
RWE Plus:
Systematische Marktbearbeitung im Fokus
RWE Net:
DIE NEUE
Verantwortung für 375.000 km Stromnetz
RWE Plus bildet die horizontale und damit die produkt-
Hier laufen alle unsere Netzaktivitäten im Strombereich
übergreifende Kundenschnittstelle im Konzern. Sie ver-
zusammen: Wir bündeln die Übertragungs- und Verteil-
treibt in erster Linie Strom. Hier kann der Kunde aber auch
netze von RWE und VEW. Unser Netz ist das dichteste
alle anderen Multi-Utility-Produkte aus einer Hand erhal-
und weitreichendste in Europa.
ten. Um einen einheitlichen Marktauftritt zu gewährleisten,
koordiniert RWE Plus die Marketing-Strategien und die
14
Bearbeitung der verschiedenen Kundensegmente.
RWE Gas*:
Die gesamte Gas-Kompetenz unter einem
RWE Trading:
Benchmark für die Preisgestaltung
Dach RWE Gas ist die operative Führungsgesellschaft
Unter dem Dach der RWE Trading befinden sich alle
für alle Gasaktivitäten im Konzern. Sie entwickelt und
Handelsaktivitäten. Sie bildet die Schnittstelle zwischen
bündelt unsere Gas-Kompetenz auf den Wertschöpfungs-
Erzeugung, Großhandelsmarkt und Vertrieb. Unsere
stufen Beschaffung, Transport, Speicherung, Verteilung
Trader handeln mit Strom, Gas, Öl sowie Kohle und
und Vertrieb.
beschaffen Primärenergien für den Erzeugungsbereich.
* vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien der WFG
(Westfälische Ferngas)
An ihrem Handelsmarktpreis orientiert sich unsere
Preispolitik.
STRUKTUR:
RWE Power:
Gesamtverantwortung für das Kraftwerks-
RWE Umwelt:
Bündelung stärkt Marktführerschaft
portfolio RWE Power ist verantwortlich für alle
Das Unternehmen koordiniert die Abfall- und Recycling-
Steinkohlen-, Gas- und Kernkraftwerke. Sie steuert auch
Aktivitäten und steuert das Wasser- und Abwasser-
den Erzeugungsmix der neuen RWE, inklusive der
geschäft der neuen RWE. Es ist eng eingebunden in die
Braunkohlenkraftwerke.
Multi-Utility-Koordination des Konzerns. Zur Nutzung
von Cross-Selling-Möglichkeiten arbeitet RWE Umwelt
mit RWE Plus zusammen.
15
RWE Rheinbraun:
Verstromung und Tagebau in einer
RWE Systems:
Dienstleistungs-Pool für den Konzern
Hand Die Förderung und Verstromung der Braunkohle
Diese Gesellschaft erbringt übergreifende Dienstleistun-
sowie unser Engagement im internationalen Steinkohlen-
gen für den Konzern: von der Datenverarbeitung über
bergbau bilden eine Einheit. Strategie und Kraftwerks-
Materialwirtschaft bis zum Immobilien- und Gebäude-
einsatzplanung werden mit RWE Power abgestimmt.
management. Damit können sich unsere operativen
Gesellschaften voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
TESSAG, RWE-DEA und Finanzbeteiligungen
TESSAG und RWE-DEA behalten ihre bestehende Struktur.
Unsere Unternehmen außerhalb des Kerngeschäfts führen wir als Finanzbeteiligungen: HOCHTIEF, Heidelberger
Druckmaschinen, HARPEN und – bis zu ihrer Veräußerung – die Chemie-Aktivitäten der RWE-DEA.
Sonderthema
DAS NEUE
16
DAS LOGO
Nach der Fusion nimmt die neue RWE jetzt auch äußerlich Gestalt an: Mit einer neuen Corporate Identity und einem
neuen Logo, die den Wandel im Selbstverständnis des Konzerns demonstrieren.
Erstmals in der Geschichte des Konzerns gibt es jetzt ein einheitliches Logo: eine stilisierte Hand auf blauem Grund.
Es versinnbildlicht unser Multi-Utility-Konzept: alles aus einer Hand. Und es steht für unsere Markenwerte: Kompetenz,
Kundennähe, Sympathie.
Das neue Logo schafft die visuelle Klammer für die gesamte Palette der Qualitätsprodukte und -leistungen aus dem
Hause RWE. Mit dem neuen Logo setzt RWE ein unverwechselbares Zeichen im Wettbewerb.
GESICHT:
„Auf ausgetretenen Pfaden
kommt man nur dort an,
wo andere schon gewesen sind.“
17
.T R E D N Ä E G G N U T H C I R E I D T A H N E K N E D S A D
Infos zur neuen RWE unter 08 00/60 60 60 60 und unter
www.r we.com – oder be suchen Sie den RWE-Energiepark: den E ss ener Meteor iten.
DIE KAMPAGNE
Die Neuausrichtung der RWE als Schrittmacher und Impulsgeber, ihr unkonventionelles Denken, das herkömmliche
Ansichten in Frage stellt, um zu neuen, besseren Lösungen zu gelangen – das sind auch Parallelen zu Christoph Daum,
dem Manager, Motivator und Innovator. Mit dem künftigen Nationaltrainer hat die RWE gerade eine Werbeoffensive
gestartet.
Ein strategischer Doppelpass zwischen Konzernmarke und der Produktmarke Avanza, die sich beim Daum-Klub Bayer 04
Leverkusen engagiert. Das Motto der RWE-Kampagne ist Programm: Das Denken hat die Richtung geändert.
Sonderthema
One group. Multi utilities.
18
DIE FUSION: HIGH ENERGY + HIGH SYNERGY
Grünes Licht für einen großen Schritt. Im Juni 2000 haben die Aktionäre dem Zusammenschluss von RWE und VEW zugestimmt. Damit entsteht der führende Energieversorger
Deutschlands. Die Vorteile: mehr Schubkraft für unsere europäische Multi-Utility-Strategie,
attraktive Synergien für Kostensenkungen.
ÜBERZEUGENDE STRATEGISCHE LOGIK
SYNERGIEPOTENZIAL VON ÜBER 700 MIO. E
Mit der Fusion von RWE und VEW schließen sich zwei
Angesichts des hohen Preisdrucks in der Energiebranche
ideale Partner zusammen:
sind Kostensynergien einer der zentralen Vorteile der
Fusion. Wir haben ein jährliches Kostensenkungspotenzial
■
■
■
RWE und VEW ergänzen und verstärken sich in
in Höhe von 725 Mio. E ermittelt. Gemessen an der
ihren Kerngeschäftsfeldern.
Unternehmensgröße von VEW ist dies ein überdurch-
RWE und VEW können ihre deckungsgleichen
schnittlich hohes Volumen. Die größten Einsparpotenziale
Multi-Utility-Strategien schneller umsetzen als
können wir in den Kraftwerken, im Verwaltungsbereich
jeder für sich.
und beim Stromnetz erzielen. Das Gesamtvolumen
Durch den strategischen und regionalen Fit ergibt
werden wir bis zum Abschluss des Geschäftsjahres
sich ein hohes Synergiepotenzial.
2003/04 erreichen. Darüber hinaus können geplante
Investitionen in Höhe von 250 Mio. E vermieden werden.
19
Sonderthema
Erheblich verbesserte Wettbewerbsposition: VEW ist mit
GEBÜNDELT
Strom:
Mit der Fusion stärken wir unsere Position als
einem Umsatz von rund 4,8 Mrd. E in 1999 und nahezu
einer der größten Stromversorger Europas. Der RWE-
15.000 Mitarbeitern der fünftgrößte deutsche Energie-
Stromabsatz steigt von 171 Terawattstunden auf rund
versorger. Gemeinsam besetzen wir führende Marktposi-
210 Terawattstunden. Gemeinsam beliefern wir mehr als
tionen:
10 Millionen direkte Privatkunden, 50.000 Industrie-
1
kunden und 200 weiterverteilende Energieversorger. Die
Zusammenführung der Kraftwerksparks führt zu einem
20
ausgewogenen Erzeugungsmix aus Braunkohlen-, Steinkohlen-, Gas- und Kernkraftwerken. Mit einer Gesamtlänge von 375.000 km verfügen wir über eines der
größten Stromnetze Europas.
21. Oktober 1999
DIE MEILENSTEI
23. Februar 2000
8. und 21. März 2000
4. Mai 2000
Die Aufsichtsräte von RWE
Die Aufsichtsräte von RWE
RWE unterbreitet allen pri-
Die Aufsichtsräte von RWE
und VEW beauftragen die
und VEW stimmen dem
vaten und kommunalen VEW-
und VEW stimmen dem Ver-
Konzernvorstände, die
Fusionskonzept zu.
Aktionären ein freiwilliges
schmelzungsvertrag zu.
Fusionsverhandlungen auf-
öffentliches Kaufangebot von
zunehmen.
200
E
je 50-DM-Aktie.
E STÄRKEN:
Gas:
Durch den Zusammenschluss werden wir die Nr. 2
Entsorgung:
RWE Umwelt und die VEW-Tochtergesell-
auf dem deutschen Gasmarkt. Der RWE-Gasabsatz
schaft Edelhoff erreichen einen gemeinsamen Umsatz
steigt von 94 Terawattstunden auf 177 Terawattstunden.
von über 2 Mrd. E. Damit stärken wir unsere Stellung
Gemeinsam versorgen wir mehr als 1 Million Kunden.
als Nr. 1 auf dem deutschen und Nr. 3 auf dem euro-
Durch die Ergänzung der Gas- und Stromversorgungs-
päischen Markt. Bisher hat RWE rund 1,5 Mrd. E in
gebiete haben wir eine ideale Ausgangsposition zur
diesem Geschäftsfeld umgesetzt.
2
3
Umsetzung einer integrierten Strom-/Gas-Strategie.
21
NE DER FUSION:
27. und 29. Juni 2000
23. November 2000
Die Hauptversammlungen von
Letzte ordentliche Hauptver-
nommen. Das ist der Start-
1:1. VEW-Aktionäre er-
VEW und RWE stimmen dem
sammlung der „alten” RWE.
schuss für den Aktientausch.
halten fünf Aktien der neuen
Verschmelzungsvertrag zu.
Danach wird die Eintragung
RWE-Aktionäre erhalten
RWE für eine VEW-Aktie im
der Verschmelzung im
gattungsgleiche Aktien der
Nennbetrag von 50 DM.
Handelsregister vorge-
neuen RWE im Verhältnis
Die RWE-Aktie
RWE-AKTIEN IM AUFWÄRTSTREND
Die Kursentwicklung im Berichtsjahr verlief enttäuschend. Doch seit Juli 2000 haben die RWE-Aktien
deutlich an Wert gewonnen. Die Gründe: Der deutsche Strommarkt ist kalkulierbarer geworden.
Wir haben wertsteigernde Weichen gestellt, das bislang größte deutsche Aktien-Rückkaufprogramm
abgewickelt und eine noch intensivere Informationspolitik betrieben.
22
SCHWACHE PERFORMANCE IM BERICHTSJAHR
der RWE-Stamm- und Vorzugsaktien um 19,5 % bezie-
Der deutsche Aktienmarkt verzeichnete im Berichts-
hungsweise 13,2 % unter dem vergleichbaren Vorjahres-
zeitraum einen starken Anstieg. Der DAX stieg um fast
stand.
30 % auf 6.898 Punkte (30. Juni 2000). Getragen wurde
der Aufschwung vor allem durch eine überdurchschnittli-
DEUTLICHES KURSPLUS IM NEUEN GESCHÄFTSJAHR
che Entwicklung der Technologie-, Medien- und Telekom-
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2000/01 verbesserte
munikationswerte. Die deutschen Versorgeraktien rückten
sich die Performance deutlich. Zum 31. August 2000
dabei in den Hintergrund. Die Diskussion über den Aus-
stieg der Kurs der Stammaktie um 18,9 % im Vergleich
stieg aus der Kernenergie und die anhaltende Unsicher-
zum 30. Juni 2000. Die Vorzugsaktie legte in diesem
heit über die weitere Strompreisentwicklung verstärkten
Zeitraum um 18,8 % zu. In diesem Trend spiegelt sich die
diesen Trend. Zum Ende des Berichtsjahres lag der Kurs
wieder positivere Einschätzung der Versorgerwerte wider.
PERFORMANCE der RWE-Aktien im Vergleich zum DAX und CDAX Utilities
140
DAX
120
CDAX Utilities
100
RWE-Vorzugsaktie
80
RWE-Stammaktie
60
30.06.99
31.08.00
30.06.99 = 100
PERFORMANCE DER RWE-AKTIEN IM VERGLEICH
% p.a.
1 Jahr
5 Jahre
10 Jahre
RWE-Stammaktie 1)
–
19,5
+ 11,8
+
7,3
RWE-Vorzugsaktie 1)
–
13,2
+ 12,9
+
8,0
DAX 30 1)
+
28,3
+ 28,1
+ 14,4
CDAX Utilities 1)
–
4,5
+ 14,1
+ 10,3
Dow Jones EURO STOXX 50 1)
+
37,3
+ 33,1
k. A.
Dow Jones STOXX 50 1)
+
30,6
+ 32,0
k. A.
Dow Jones STOXX 1)
+
23,4
+ 27,0
k. A.
Dow Jones STOXX Utility 1)
+
7,4
+ 22,3
k. A.
REXP 2)
+
0,8
+
6,8
+
8,0
1) Kursentwicklung einschließlich der Bardividenden und der Erträge aus Kapitalmarktmaßnahmen
2) Index für den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt mit einer Restlaufzeit von 0,5 bis 10,5 Jahren unter
Berücksichtigung der Preisänderungen und Zinserträge
23
Anlass dafür waren die Freigabe des Kartellamts für die
lassen. Beide Agenturen schätzen die langfristige Kredit-
Fusion mit VEW, aber vor allem die erfolgreich ab-
würdigkeit von RWE überdurchschnittlich hoch ein und
geschlossenen Konsensgespräche zum Thema Kern-
haben ein Rating von Aa3 (Moody’s) beziehungsweise
energie. Hinzu kamen die Stabilisierung der Strompreise
AA- (Standard & Poor’s) vergeben. Im Kurzfrist-Rating
und die Renaissance der „Old Economy”.
erhielt RWE von beiden Agenturen mit P-1 beziehungsweise A-1+ sogar Bestnoten.
LANGFRISTIG DEUTLICHER WERTZUWACHS
Wer Mitte 1990 in RWE-Stammaktien investierte, konnte bis Mitte 2000 einen Wertzuwachs von über hundert
Prozent erzielen. Ein Depot im Wert von 10.000
E
hätte
sich beispielsweise in diesem Zeitraum auf einen Wert
von 20.204
E
lichen jährlichen Rendite von 7,3 %. Mit Vorzugsaktien
E
gestiegen. Diese Performance ergibt sich, wenn die
Dividenden- und Bezugsrechtserlöse in vollem Umfang
wieder angelegt wurden.
GUTE NOTEN VON RATING-AGENTUREN
Zur weiteren Verbesserung des Finanzmarkt-Images
unseres Unternehmens haben wir uns Anfang Februar
2000 von den beiden führenden Kreditrating-Agenturen
Moody’s und Standard & Poor’s ein Rating erstellen
Utilities in Europa zu den Unternehmen mit dem besten
Rating, sieht man von in Staatsbesitz befindlichen Unternehmen ab. RWE ist außerdem eines der wenigen DAX-
erhöht. Das entspricht einer durchschnitt-
wäre das Vermögen im Vergleichszeitraum auf 21.648
Damit gehört RWE in der Industriegruppe
Industrieunternehmen, die ein Longterm-Rating haben.
Ein solches Rating gibt uns die Möglichkeit, zu besonders
günstigen Konditionen langfristige Mittel am Kapitalmarkt aufzunehmen.
Die RWE-Aktie
24
Bis zum Bilanzstichtag am 30. Juni 2000
PRÄSENZ IN FÜHRENDEN EUROPÄISCHEN INDIZES
Die RWE-Aktie ist in 35 europäischen Aktienindizes ver-
konnten wir insgesamt 32 Mio. Stück Vorzugsaktien vom
treten. Damit gehört sie zu den wichtigsten Wertpapieren
Markt zurückkaufen. Auch danach haben wir den Rück-
in Europa. So ist die Aktie unter anderem enthalten im
kauf fortgesetzt. Damit haben wir das bislang größte
DAX 30, CDAX Utilities, Dow Jones EURO STOXX 50,
Rückkaufprogramm am deutschen Aktienmarkt abge-
Dow Jones STOXX und im FTSE EUROTOP 300.
wickelt.
UNVERÄNDERT HOHE DIVIDENDE
AKTIENOPTIONSPROGRAMM FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG haben beschlos-
Unser im Frühjahr 1999 aufgelegtes Aktienoptions-
sen, der diesjährigen Hauptversammlung eine Dividende
programm für Führungskräfte haben wir ausgeweitet.
von 1,00
E
je Stückaktie vorzuschlagen. Das heißt: Wir
Damit wollen wir einen stärkeren Leistungsanreiz zur
zahlen trotz des Ergebnisdrucks in unserem Kerngeschäft
Erreichung unserer Unternehmensziele geben. Erstmals
eine unverändert hohe Dividende an unsere Aktionäre.
werden auch Führungskräfte der dritten Ebene in das
Programm mit einbezogen. Mehr als 700 Führungskräfte
ERFOLGREICHER RÜCKKAUF VON VORZUGSAKTIEN
haben insgesamt 4,3 Mio. Optionen auf RWE-Stamm-
Die Hauptversammlung der RWE AG hat am 18. Novem-
aktien erhalten.
ber 1999 zugestimmt, insgesamt bis zu 55 Mio. Stück
Vorzugsaktien zurückzukaufen. Das sind rund 10 % des
Jede einzelne Option berechtigt zum Bezug einer
Grundkapitals der RWE AG. Nach dem Grundsatz „One
Aktie. Fünf Jahre beträgt die Laufzeit der Optionen. Aus-
share – one vote” wollen wir damit den Anteil stimm-
üben lassen sie sich zwischen dem dritten und fünften
rechtsloser Aktien schrittweise reduzieren. Außerdem
Jahr. Zu welchem Bezugspreis die Führungskräfte dann
werden die Konditionen der Fusion mit VEW für alle
Stammaktien erwerben können, ist abhängig von der Per-
Aktionäre der neuen RWE durch den Rückkauf günstiger.
formance der RWE-Stammaktie im Vergleich zum Dow-
Die Gesamtzahl der RWE-Aktien wird sich durch den
Jones-STOXX-Aktienindex. Zusätzlich gilt: Die RWE-
Aktientausch nur um rund 5 % erhöhen.
Stammaktie muss eine jährliche Performance von mindes-
KENNZAHLEN DER RWE-AKTIEN
1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997 1995/1996
je Aktie 1)
Ergebnis 2)
E
2,24
2,07
1,80
1,64
1,51
Cash-Flow 2)
E
6,19
8,25
8,47
8,70
8,02
Dividende 3)
E
1,00
1,00
0,92
0,82
0,77
Dividende einschl. Steuergutschrift
E
1,43
1,43
1,31
1,17
1,09
Bilanzkurs 4)
E
11,00
10,92
10,15
10,95
10,69
Jahresschlusskurs (30.06.)
E
35,20
44,89
54,61
38,35
30,32
Höchstkurs
E
46,55
55,48
56,50
40,32
31,60
Tiefstkurs
E
30,50
36,20
37,32
26,95
24,59
Jahresschlusskurs (30.06.)
E
28,40
33,70
39,42
31,04
23,93
Höchstkurs
E
34,70
40,65
43,87
32,08
24,24
Tiefstkurs
E
24,95
23,50
30,32
21,94
19,48
555
511
455
425
Börsenkurse Stammaktie
Börsenkurse Vorzugsaktie
Mio. E
Ausschüttung
Ausschüttungsquote 5)
5236)
%
43,2
48,3
51,2
68,2
69,5
Anzahl der Aktien (30.06.)
Mio.
523,3
555,3
555,3
555,3
554,1
Stammaktien
Mio.
473,0
473,0
330,4
330,4
330,4
Vorzugsaktien
Mio.
50,3
82,3
217,8
217,8
216,6
Namensaktien
Mio.
–
–
7,1
7,1
7,1
Mrd. E
18,1
24,0
27,0
19,7
15,4
Börsenwert (30.06.)
tens 6 % aufweisen. Der Bezugspreis wird dann als
Abschlag vom Kurs der RWE-Stammaktie ermittelt – und
zwar zu dem Zeitpunkt, an dem das Optionsrecht
ausgeübt wird.
Im Rahmen des bestehenden Aktienoptionsprogramms für Mitarbeiter haben wir weitere 1,5 Mio.
Optionen an etwa 25.500 Personen ausgegeben.
1) gewichtete durchschnittliche Anzahl der
im Umlauf befindlichen Aktien 1999/2000:
541,5 Mio. Stück (Vorjahr: 555,3 Mio. Stück)
2) ab 1997/98 auf Basis IAS
3) Dividende 1997/98 einschließlich Jubiläumsbonus von 0,05 E
4) Eigenkapital (abzüglich vorgeschlagener
Dividende) je Aktie
5) bezogen auf das Nettoergebnis
6) vermindert um die Ausschüttung für die zum
Zeitpunkt des Gewinnverwendungsbeschlusses
im Besitz der Gesellschaft befindlichen nicht
dividendenberechtigten eigenen Aktien
25
Die RWE-Aktie
26
NEUE HERAUSFORDERUNGEN FÜR INVESTOR
Betreuung institutioneller Investoren
RELATIONS
Mit den folgenden Informationsinstrumenten erreichen
Der Informationsbedarf des Finanzmarktes hat sich wei-
wir in Summe mehr als 1.000 institutionelle Anleger und
ter verstärkt. Hauptthemen waren die grundlegenden Ver-
rund 50 Finanzanalysten aller maßgeblichen Banken:
änderungen im deutschen Strommarkt und unsere Ant-
■
Jahresabschluss,
worten darauf: die Fusion mit VEW, die Kostenoffensive
und die Neuausrichtung der Konzernstruktur. Hinzu
■
drei bis vier Analystenkonferenzen pro Jahr zur
Information über einzelne Unternehmensbereiche,
kamen politische Aspekte wie der Kernenergiekonsens
und die Steuerreform. Deshalb haben wir den Dialog mit
zwei Analystenkonferenzen zum Halbjahres- und
■
insgesamt 12 bis 14 Roadshows pro Jahr zu Inves-
unseren Aktionären weiter intensiviert. Dabei standen
toren in Deutschland, den USA, Großbritannien,
drei Aspekte im Vordergrund:
Frankreich, Spanien, Italien, Schweiz, den Nieder-
■
RWE-Investoren und Zielinvestoren,
■
■
mehr Einblick für Analysten in interne Prozesse und
Management,
■
landen,
verstärkte direkte Ansprache von institutionellen
internationale Conference-Calls zu Quartalsabschlüssen und wichtigen Einzelthemen,
■
rund 150 Einzelgespräche mit Investoren und
erhöhtes Informationsangebot bei erklärungsbedürf-
Analysten in unserem Hause, unter anderem in Form
tigen Themen.
von ganztägigen „Company Field Trips” durch
mehrere Unternehmensbereiche,
■
jährliche Teilnahme an fünf bis acht internationalen
Fachkonferenzen für Investoren,
■
Versand von IR-Newsletters per Fax und E-Mail.
SO GEHT ES WEITER
FAHRPLAN ZUR FUSION RWE/VEW
23. November 2000: Letzte ordentliche Haupt-
versammlung der „alten” RWE AG.
Ab 24. November 2000: Eintragung der Verschmel-
zung der „neuen” RWE AG in das Handelsregister.
Damit wird die Verschmelzung wirksam.
Ab Wirksamkeit der Verschmelzung:
■
Einstellung der Notierung der RWE-Stammaktien,
der RWE-Vorzugsaktien sowie der VEW-Stammaktien zum Börsenschluss am Tag der Eintragung in
Betreuung von Privatanlegern
27
das Handelsregister.
Rund 250.000 Privatanleger halten RWE-Aktien. Ihnen
■
Am nächsten Börsentag Start des Aktientauschs:
bieten wir mit den folgenden Medien den gleichen
RWE-Aktionäre erhalten gattungsgleiche Aktien
Informationsstand wie institutionellen Anlegern und
der neuen RWE im Verhältnis 1:1. VEW-Aktionäre
Analysten:
erhalten fünf Aktien der neuen RWE für eine VEW■
Unsere Internet-Seite www.rwe.com enthält unter
Aktie im Nennbetrag von 50 DM. Die Frist läuft
anderem tagesaktuelle Nachrichten über das Unterdrei Monate. Der Umtausch erfolgt kosten- und
nehmen, Kurse und Gewinnschätzungen führender
steuerfrei durch die jeweilige Depotbank.
Investmenthäuser.
■
■
Die Aktien der neuen RWE werden in Deutschland
Präsentationsmaterialien für Analystenkonferenzen
an den Wertpapierbörsen Frankfurt am Main und
und Conference-Calls sind per Internet abrufbar.
Düsseldorf sowie an der Schweizer Börse gelistet.
■
Über unsere Aktionärs-Hotline stehen geschulte
Das von RWE gesponserte American-Depositary
Ansprechpartner für ein Gespräch zur Verfügung.
Receipt-(ADR-)Programm wird von der neuen
Die Hotline erhielt in diesem Jahr in der Spitze
RWE als Rechtsnachfolger der alten RWE fortmehr als 3.000 Anrufe an einem Tag. Darüber
gesetzt. Das ADR-Programm für Vorzugsaktien
hinaus beantworten wir Telefon- und E-Mail-Anwird beendet.
fragen innerhalb von 24 Stunden.
Kontaktadressen
Aktionärs-Hotline
Inland:
0 800 – 60 60 60 60
Ausland: 00 800 – 60 60 60 60
Internet: www.rwe.com
E-Mail: [email protected]
Lagebericht
EIN JAHR DER WEICHENSTELLUNGEN
Die Liberalisierung des Strommarktes hat deutliche Spuren hinterlassen. Während der Umsatz um rund
25 % stieg, ging das betriebliche Ergebnis um 15 % zurück. Wir antworten offensiv: Mit dem Zusammenschluss mit VEW und dem umfassendsten Veränderungsprozess unserer Unternehmensgeschichte. So
stoppen wir den Ertragsrückgang. Und schaffen die Basis für eine kontinuierliche Gewinnsteigerung.
28
GÜNSTIGERES WELTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD
dukt im Berichtszeitraum um 2,6 %. Im Vorjahr hatte der
Die Weltkonjunktur gewann im Geschäftsjahr 1999/2000
Anstieg nur 1,4 % betragen. Die Industrieproduktion
deutlich an Dynamik. Nachfrage und Produktion weiteten
belebte sich auf breiter Front. Die Verbesserung bei
sich nach Überwindung von Regionalkrisen in Ländern
Kapazitätsauslastung und Absatzperspektiven führte zu
Asiens, Osteuropas und Südamerikas spürbar aus.
einem Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen. Auch der
private Konsum legte zu.
In Nordamerika blieb der Aufschwung dank einer
lebhaften Binnennachfrage unverändert kräftig. Gegen
DIE RWE-BRANCHENKONJUNKTUREN: STARK UNTER-
Ende des Berichtsjahres verlor die US-amerikanische
SCHIEDLICHE TRENDS
Konjunktur nach Anhebung der Leitzinsen jedoch etwas
Der deutsche Energiesektor wurde nicht von der wirt-
an Fahrt. In Japan deutete sich eine Verbesserung der
schaftlichen Belebung begünstigt. Der intensive Wett-
wirtschaftlichen Lage an.
bewerb um Marktanteile erreichte im zweiten Geschäftsjahr seit der Liberalisierung des Strommarktes seinen
Die EU-Mitgliedsstaaten verzeichneten einen
Höhepunkt. Schneller und drastischer Preisverfall war
deutlichen Aufwärtstrend, hauptsächlich wegen ihrer
die Folge. Der Primärenergieverbrauch in Deutschland
starken Exportwirtschaft. Als wichtigste Stützen er-
fiel witterungsbedingt trotz konjunktureller Impulse um
wiesen sich das anhaltend hohe Ausfuhrvolumen in die
2,5 %.
USA und die wachsende Nachfrage aus Schwellenländern. Die Abwertung des Euro gab dieser Entwicklung
Die Lage auf dem Mineralölsektor war durch
zusätzliche Schubkraft. In der Folge legte auch die
Rekordstände beim Rohölpreis geprägt. Die Erlöse in der
Inlandsnachfrage zu.
Mineralölverarbeitung konnten zunächst nicht mit dem
schnellen Anstieg der Rohölkosten Schritt halten. Ab
Die deutsche Konjunktur profitierte besonders
stark von der Exportdynamik. Hinzu kam eine anziehende Binnennachfrage. So stieg das reale Bruttoinlandspro-
Februar 2000 verschärfte sich die Situation durch den
Preiskampf auf dem deutschen Tankstellenmarkt.
Der deutsche Entsorgungsmarkt litt unter einem
Die weltweite Baukonjunktur verlief weitgehend
stagnierenden Abfallaufkommen und einem harten Wett-
parallel zu den gesamtwirtschaftlichen Trends. Die Nach-
bewerb privater Unternehmen. Gleichzeitig eröffneten
frage in Deutschland blieb jedoch unbefriedigend.
sich neue Chancen durch den anhaltenden Trend zur Teilprivatisierung und Vergabe kommunaler Aktivitäten.
UMSATZPLUS VON 25 % ERZIELT
Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr
Die Märkte des RWE-Bereichs Industriesysteme
um 24,7 % auf 47,9 Mrd. E. Der starke Zuwachs beruhte
zeigten ein unterschiedliches Bild. Während bei deutschen
vor allem auf Erstkonsolidierungen im Ausland. Der Aus-
Energieversorgern die Investitions- und Instandhaltungs-
landsanteil am Konzernumsatz stieg dadurch auf 36,8 %
aktivitäten rückläufig waren, entwickelten sich andere
(Vorjahr: 27,6 %). Der Inlandsumsatz erhöhte sich vor
Industriebranchen konjunkturbedingt positiv. Das gilt ins-
allem durch gestiegene Rohölpreise. Gegenläufig wirkten
besondere für die internationale Druckindustrie.
Umsatzrückgänge als Folge des starken Strompreisverfalls. Ohne Konsolidierungseffekte wäre der Konzernumsatz um 11,2 % gestiegen.
1999/2000 1998/1999
RWE-Konzern
UMSATZ NACH REGIONEN
Deutschland
63,2 %
72,4 %
Übriges Europa
14,2 %
14,5 %
Amerika
19,1 %
9,9 %
Asien
2,8 %
2,5 %
Afrika
0,4 %
0,5 %
Australien
0,3 %
0,2 %
29
Lagebericht
Den Außenumsatz des Bereichs Energie konnten
Steinkohlengesellschaft CONSOL Energy erbrachte einen
wir etwa auf Vorjahreshöhe halten. Im Unterschied zum
Umsatzbeitrag von 2,1 Mrd. E. Ohne die Erstkonsolidie-
Vorjahr sind hier die Bereiche Energie sowie Bergbau und
rung hätte der Umsatz des Energiebereichs um 9,3 %
Rohstoffe zusammengefasst. Hintergrund ist die Zusam-
unter Vorjahr gelegen.
menführung der Braunkohlenverstromung der RWE
Energie mit der Braunkohlenförderung von Rheinbraun
Der Bereich Mineralöl und Chemie legte um
am 1. April 2000.
32,4 % zu. Hauptgründe waren höhere Preise für Rohöl
und Produkte sowie höhere Mineralölsteuern. Der größte
Die wettbewerbsbedingten Preissenkungen im
30
Zuwachs wurde in der Sparte Downstream erzielt, vor
Strombereich führten zu einem deutlichen Umsatz-
allem bei den Mineralölerzeugnissen. In der Upstream-
einbruch. Bereinigt um die seit April 1999 erhobene
Sparte konnten wir rückläufige Absatzmengen im Rohöl-
Stromsteuer ging der Stromumsatz um 15,7 % zurück.
geschäft durch gestiegene Rohöl- und Gaspreise sowie
Absatzsteigerungen bei industriellen Großkunden und
höhere Gasabsatzmengen im Inland überkompensieren. In
Stromhandel konnten dies nur leicht abschwächen. Die
der Chemiesparte stieg der Umsatz trotz Abgabe des
Gasumsätze des Energiebereichs stiegen wegen höherer
PVC-Geschäfts auf Grund höherer Produktpreise.
Absatzmengen und gestiegener Preise an. Im Braunkohlengeschäft führten vor allem preisbedingte Umsatz-
Der Bereich Umweltdienstleistungen schloss
rückgänge aus den Rohkohlenlieferungen der Lausitzer
leicht über Vorjahresniveau ab. Das Umsatzplus betrug
Braunkohle (LAUBAG) an die VEAG Vereinigte
3,0 %. Steigerungen in der Abfall- und Recycling-Sparte
Energiewerke zu geringeren Umsätzen. Die erstmalig
standen rückläufige Umsätze in den Sparten Wasser/
ganzjährige Einbeziehung unserer US-amerikanischen
Abwasser und Umweltconsulting gegenüber.
UMSATZ
RWE-Konzern
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Energie (einschl. Bergbau
und Rohstoffe)
davon Strom-/Erdgassteuer
Mio. E
Mio. E
13.536
443
13.674
124
–
1,0
+ 257,3
Mineralöl und Chemie
davon Mineralölsteuer
Mio. E
Mio. E
18.008
5.049
13.601
4.442
+ 32,4
+ 13,7
Umweltdienstleistungen
Mio. E
1.524
1.480
+
Mio.
E
6.841
6.058
+ 12,9
Mio.
E
7.960
3.392
+ 134,7
Sonstige Aktivitäten
davon Telekommunikation
Mio.
Mio.
E
E
49
5
210
172
Insgesamt
Mio. E
47.918
38.415
+ 24,7
Mio.
E
30.290
27.823
+
Mio.
E
17.628
10.592
+ 66,4
Industriesysteme
Bau
Inland
Ausland
–
–
3,0
76,7
97,1
8,9
BETRIEBLICHES ERGEBNIS nach Bereichen
RWE-Konzern
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Energie
Mio. E
1.757
2.439
–
28,0
Mineralöl und Chemie
Mio. E
387
412
–
6,1
Umweltdienstleistungen
Mio. E
101
96
+
5,2
Industriesysteme*
Mio. E
474
463
+
2,4
Bau*
Mio. E
149
158
–
5,7
Sonstige Aktivitäten/
Holding/Konsolidierung
davon Telekommunikation
Mio. E
Mio. E
452
341
+ 54,9
–
Insgesamt
Mio. E
–
204
30
2.664
–
–
3.116
–
14,5
*) Vorjahreswerte wurden auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene Anzahlungen angepasst.
Im Bereich Industriesysteme haben wir das
BETRIEBLICHES ERGEBNIS 15 % UNTER VORJAHR
Umsatzvolumen um 12,9 % ausgebaut. Ausschlaggebend
Unsere Ertragslage litt unter dem starken Preisverfall im
waren die Erstkonsolidierung der von der US-amerikani-
Stromgeschäft. Trotz der deutlichen Umsatzsteigerung
schen Eastman Kodak Company erworbenen Digitaldruck-
ging das betriebliche Ergebnis um knapp 15 % auf
Aktivitäten und die insgesamt erfolgreiche Geschäftsent-
2.664 Mio. E zurück. Neben den Auswirkungen des
wicklung bei Heidelberger Druckmaschinen (Heidelberg).
Strompreiseinbruchs schlugen dabei niedrigere Margen
Die neu gegründete TESSAG Technische Systeme &
im Mineralöl- und Petrochemiegeschäft sowie gestiegene
Services konnte ihr Volumen ebenfalls steigern. Hier sind
Firmenwertabschreibungen zu Buche. Positiv wirkten sich
vor allem die energienahen technischen Dienstleistungen
vor allem der Wegfall der Vorjahresverluste in der
der früheren LAHMEYER gebündelt.
Telekommunikation und Erstkonsolidierungen aus. Das
Ergebnis des Mobilfunkbetreibers E-Plus Mobilfunk
Der Bereich Bau verzeichnete das stärkste Umsatzplus und konnte sein Volumen mehr als verdoppeln.
GmbH haben wir im Zuge des Desinvestments in das
neutrale Ergebnis umgegliedert.
Dies ist auf die Einbeziehung der US-amerikanischen
Baugesellschaft The Turner Corporation zum 1. Oktober
Das betriebliche Ergebnis des Energiebereichs lag
1999 zurückzuführen. Auf vergleichbarer Basis lag der
um 28,0 % unter dem Vorjahreswert. Auch mit umfassen-
Umsatz um 13,1 % über dem Vorjahreswert. Für diesen
den Kostensenkungsmaßnahmen konnten wir den Strom-
Anstieg gaben Großprojekte im In- und Ausland den Aus-
preisverfall nicht ausreichend kompensieren.
schlag.
Im Bereich Mineralöl und Chemie sank das
In der Telekommunikation waren die Umsätze
betriebliche Ergebnis um 6,1 %. Verbesserungen in der
nach den Desinvestments im Kabel- und Festnetzgeschäft
Sparte Upstream konnten den deutlichen Rückgang im
nur noch gering.
Downstream-Geschäft nicht vollständig ausgleichen. Dieser basierte neben höheren Verarbeitungskosten vor allem
auf erheblich niedrigeren Margen in Mineralölverkauf
31
Lagebericht
und Petrochemie; die Einsatzkosten erhöhten sich bei
von Turner konnte die Auswirkungen der schwierigen
deutlich gestiegenem Rohölpreis stärker als die
Preissituation auf dem deutschen Markt, der Verzögerun-
Produkterlöse. Das Ergebnis der Sparte Upstream
gen bei Verhandlungen zu Bau-Nachträgen sowie der
verbesserte sich hauptsächlich durch die gestiegenen
Restrukturierung des HOCHTIEF-Verkehrswegebaus
Rohöl- und Gaspreise. Das Chemieergebnis lag auf
nicht ausgleichen.
Vorjahreshöhe.
NETTOERGEBNIS TROTZ RESTRUKTURIERUNGS-
Im Bereich Umweltdienstleistungen haben wir
32
RÜCKSTELLUNGEN RUND 6 % ÜBER VORJAHR
unser betriebliches Ergebnis nach dem erfolgreichen
Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich um 21,0 % und
Turn-around im vergangenen Jahr um 5,2 % gesteigert.
damit stärker als das betriebliche Ergebnis. Ursache
Dies war möglich durch operative Verbesserungen und
dafür war der Rückgang des Finanzergebnisses, der auch
durch die weitere Bereinigung unseres Unternehmens-
durch die Verdopplung des neutralen Ergebnisses nicht
portfolios.
ausreichend kompensiert werden konnte.
Im Bereich Industriesysteme lag das betriebliche
Das Finanzergebnis war durch höhere Aufwen-
Ergebnis um 2,4 % über dem Vorjahreswert. Die Ertrags-
dungen aus der Aufzinsung der langfristigen Rückstellun-
steigerung gelang trotz der Firmenwertabschreibung aus
gen und durch Abwertungen auf Wertpapiere belastet. So
der Anteilsaufstockung an LAHMEYER, die anteilig vor
enthalten diese die volle Wertberichtigung auf die von
allem auf Heidelberg entfiel. TESSAG konnte das be-
HOCHTIEF gehaltenen Wandelschuldverschreibungen der
triebliche Ergebnis gegenüber dem allerdings schwachen
Philipp Holzmann AG.
Vorjahr verbessern.
Im neutralen Ergebnis schlugen sich VeräußeIm Bereich Bau verringerte sich das betriebliche
im Wesentlichen die Verkäufe des Mobilfunkbetreibers
Ergebnis um 5,7 %. Auch die erstmalige Einbeziehung
Betriebswirtschaftliche
RWE-Konzern
rungsgewinne in Höhe von 3,1 Mrd. E nieder. Darin sind
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Betriebliches Ergebnis*
Mio. E
2.664
3.116
Neutrales Ergebnis
Mio. E
422
218
+ 93,6
Finanzergebnis*
Mio. E
612
–
52,8
Ergebnis vor Steuern
Mio. E
2.151
2.722
–
21,0
Ertragsteuern
Mio. E
595
– 1.177
Ergebnis nach Steuern
Mio. E
1.556
1.545
Anteile anderer Gesellschafter
Mio. E
Nettoergebnis
Mio. E
–
–
–
935
344
1.212
–
–
396
1.149
*) Vorjahreswerte wurden auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene Anzahlungen angepasst.
–
14,5
+ 49,4
+
0,7
+ 13,1
+
5,5
KAPITALFLUSSRECHNUNG (Kurzfassung)
RWE-Konzern
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Cash-Flow
Mio. E
3.354
4.580
–
26,8
Mittelzufluss aus laufender
Geschäftstätigkeit
Mio. E
3.241
4.782
–
32,2
Mittelabfluss aus der
Investitionstätigkeit
Mio. E
–
889
– 3.614
+ 75,4
Mittelabfluss aus der
Finanzierungstätigkeit
Mio. E
– 2.829
– 1.176
– 140,6
Zahlungswirksame Veränderung
der flüssigen Mittel
Mio. E
–
168
148
–
Flüssige Mittel zum Jahresende
Mio. E
2.812
2.980
Nettofinanzvermögen zum
Jahresende
Mio. E
15.097
13.336
–
5,6
+ 13,2
Die vollständige Kapitalflussrechnung finden Sie im Anhang dieses Geschäftsberichts auf Seite 100.
33
E-Plus und der TV-Kabel-Gesellschaft TeleColumbus
CASH-FLOW: ERTRAGSBEDINGT UNTER VORJAHR
GmbH enthalten. Den Veräußerungsgewinnen standen
Der Cash-Flow des RWE-Konzerns erreichte nicht das
Belastungen von 2,7 Mrd. E gegenüber. Im Wesentlichen
hohe Niveau der Vorjahre. Er verminderte sich um
sind dies Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen.
26,8 % auf 3,4 Mrd. E.
Diese werden zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit im Energiebereich dienen. Allein 1,7 Mrd. E
Verantwortlich für den Rückgang ist im Wesentli-
verwenden wir für einen beschleunigten Personalabbau.
chen die schwächere Ertragsentwicklung im Unter-
Hinzu kommt unser Anteil an den Verlusten der VEAG
nehmensbereich Energie. Der etwas stärkere Rückgang
im Zusammenhang mit Rückstellungen für drohende Ver-
des Mittelzuflusses aus laufender Geschäftstätigkeit ist
luste aus Stromverträgen. Zudem haben wir mögliche
vor allem auf eine Ausweitung des Kundenfinanzierungs-
Belastungen aus Veräußerungen im Rahmen von Kartell-
geschäfts der Heidelberg-Gruppe zurückzuführen.
amtsauflagen berücksichtigt.
Das Investitionsvolumen blieb mit knapp 5 Mrd. E
Im Gegensatz zum Ergebnis vor Steuern stieg das
weiterhin hoch; außerdem flossen im Vergleich zum
Nettoergebnis um 5,5 % auf über 1,2 Mrd. E. Ursache
Vorjahr höhere Mittel in Wertpapier- und Geldanlagen.
waren erhebliche Entlastungen beim Steueraufwand.
Diesen Investitionen standen jedoch hohe Einnahmen aus
Ausschlaggebend waren insbesondere steueroptimierte
Anlagenabgängen gegenüber, die primär auf den Verkauf
Beteiligungsveräußerungen. Unsere Steuerquote lag im
von E-Plus zurückzuführen sind. In Summe fiel der
abgelaufenen Geschäftsjahr bei 27,7 % nach 43,2 % im
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit mit 0,9 Mrd. E
Vorjahr. Neben dem positiven Steuereffekt führten niedri-
deutlich niedriger aus als im Vorjahr.
gere Fremdanteile im Bereich Industriesysteme nach der
Erhöhung unseres LAHMEYER-Anteils zu einem verbesserten Nettoergebnis.
Lagebericht
Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein
Mittelabfluss von 2,8 Mrd. E, der damit mehr als doppelt
Wertpapier- und Geldanlagen bei nahezu unveränderten
Finanzschulden um 1,8 Mrd. E auf 15,1 Mrd. E.
so hoch wie im Vorjahr lag. Wesentlich wirkte sich hier
unter anderem der Rückkauf eigener Aktien aus. Für den
BILANZSTRUKTUR DURCH E-PLUS-VERÄUSSERUNG
Rückkauf von 32 Millionen Vorzugsaktien haben wir bis
BEEINFLUSST
zum Stichtag 30. Juni 2000 rund 940 Mio. E aus-
Die Bilanzsumme des RWE-Konzerns ist zum Stichtag
gegeben.
30. Juni 2000 um fast 10 Mrd. E auf 65,0 Mrd. E
gestiegen. Hierzu hat neben den Investitionen vor allem
Im Saldo wurde der Finanzierungsbedarf fast
34
die E-Plus-Transaktion beigetragen. VR Telecommuni-
ganz aus dem Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätig-
cations GmbH & Co., das at equity bilanzierte Joint Ven-
keit gedeckt. Die flüssigen Mittel verminderten sich um
ture mit der E.ON AG, hat im Berichtsjahr den Erlös aus
knapp 0,2 Mrd. E. Zum Ende des Berichtsjahres be-
der Veräußerung von E-Plus vereinnahmt. Der Gewinn
trugen sie 2,8 Mrd. E.
führte zu einem deutlichen Anstieg unseres Beteiligungsvermögens. Das Anlagevermögen erhöhte sich
Wir verfügen weiterhin über eine ausgesprochen
insgesamt um mehr als 5 Mrd. E. Auch das Umlauf-
gute Finanzausstattung. Trotz der niedrigeren flüssigen
vermögen wuchs um über 3 Mrd. E an, unter anderem
Mittel stieg das Nettofinanzvermögen wegen erhöhter
durch die erstmalige Einbeziehung von Turner.
BILANZSTRUKTUR zum 30.06.2000
14,7 %
Eigenkapital und
Fremdanteile
9.557 Mio. E
Anlagevermögen
34.493 Mio. E
53,1 %
45,2 %
Langfristige
Rückstellungen
29.371 Mio. E
5,0 %
Vorräte, Forderungen usw.
20.803
Mio. E
3.235 Mio. E
32,0 %
30,6 %
2.812 Mio. E
4,3 %
Latente Steuern
10,6 %
AKTIVA
Insgesamt
64.989 Mio. E
Kurzfristige Rückstellungen
und Fremdmittel
19.868 Mio. E
Flüssige Mittel
6.881 Mio. E
Sonstige langfristige
Fremdmittel
4,5 %
Latente Steuern
2.958 Mio. E
PASSIVA
Insgesamt
64.989 Mio. E
Trotz des Ergebnisdrucks in unserem Kerngeschäft wollen wir die hohe Vorjahresdividende halten.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 23. November 2000 vorschlagen, eine Dividende
von 1,00
E
je Stückaktie auszuschütten. Zusätzlich
erhalten die anrechnungsberechtigten Aktionäre eine
Körperschaftsteuergutschrift von 0,43
E.
Der von der PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Abschluss der
RWE AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und beim
Auf der Passivseite stiegen vor allem die kurz-
Handelsregister des Amtsgerichts Essen eingereicht. Er
fristigen Fremdmittel. Wesentlicher Grund hierfür war
kann bei der RWE AG angefordert werden und steht auch
eine Verbindlichkeit der RWE AG gegenüber der VR Tele-
im Internet zur Verfügung.
communications aus der Anlage der Liquidität aus dem
E-Plus-Verkauf. Darüber hinaus erhöhten sich die lang-
MITARBEITERZAHL KNAPP UNTER VORJAHR
fristigen Rückstellungen durch die gestiegenen Auf-
Die Zahl der Beschäftigten im Konzern erreichte zum
wendungen für Restrukturierung und Pensionen.
Stichtag 30. Juni 2000 152.132. Damit sank die Mitarbeiterzahl innerhalb des Geschäftsjahres 1999/2000
Das Eigenkapital einschließlich Fremdanteilen
um 1,4 %. Bereinigt um Veränderungen im Konsoli-
verminderte sich um knapp 0,5 Mrd. E. Hier wirkte sich
dierungskreis ging die Zahl der Mitarbeiter im Konzern
im Wesentlichen unser Aktienrückkaufprogramm aus.
um 3,9 % zurück.
Die Eigenkapitalquote verringerte sich von 18,1 % auf
14,7 %. Das Anlagevermögen ist durch die gesamten uns
In nahezu allen Bereichen erfolgten struktur-
langfristig zur Verfügung stehenden Mittel mit 122,2 %
bedingte Personalanpassungen. Im Zuge der Kosten-
gedeckt.
senkungsprogramme entfielen konzernweit rund 8.800
Arbeitsplätze. Zudem verließen infolge von Unterneh-
DIVIDENDE TROTZ ERGEBNISRÜCKGANGS AUF HOHEM
mensverkäufen 5.600 Mitarbeiter den Konzernverbund.
NIVEAU
Gleichzeitig haben wir an anderer Stelle rund 3.000 neue
Der Jahresüberschuss der RWE AG lag mit 523 Mio. E
Arbeitsplätze geschaffen. Durch Erstkonsolidierungen
um 48,7 % unter Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert
kamen weitere 9.400 Stellen neu hinzu. Der größte Anteil
primär aus den Belastungen der zusätzlichen Aufwendun-
entfiel auf den Unternehmensbereich Bau mit 6.200
gen für Restrukturierung im Konzern. Diese spiegeln sich
sowie den Bereich Industriesysteme mit rund 2.800
in verminderten Gewinnabführungen der Tochtergesell-
weiteren Mitarbeitern, überwiegend in der Sparte Druck-
schaften wider. Der Bilanzgewinn der RWE AG entspricht
systeme.
dem Jahresüberschuss.
35
Lagebericht
36
ENTSCHEIDENDE STÄRKUNG DES KERNGESCHÄFTS
RWE-Aktionäre erhalten gattungsgleiche Aktien
ENERGIE UND UMWELT: DIE FUSION MIT VEW
der neuen RWE im Verhältnis 1:1. VEW-Aktionäre be-
Das herausragende Ereignis des Geschäftsjahres
kommen für eine VEW-Aktie im Nennbetrag von 50 DM
1999/2000 war die Einleitung und Durchführung des
fünf Aktien des neuen Unternehmens. Dies entspricht
Zusammenschlusses mit der Dortmunder VEW AG. VEW
einem Verhältnis der Unternehmenswerte von 83,4 %
ist mit einem Umsatz von rund 4,8 Mrd. E in 1999 und
(RWE) zu 16,6 % (VEW). Der Aktientausch wird nach
nahezu 15.000 Mitarbeitern der fünftgrößte deutsche
Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister der
Energieversorger.
neuen Gesellschaft beginnen. Dies wird im Anschluss an
die ordentliche RWE-Hauptversammlung am 23. Novem-
Am 23. Februar 2000 gaben die Aufsichtsräte
ber 2000 erfolgen.
von RWE und VEW ihre Zustimmung zum Verschmelzungskonzept. Am 27. und 29. Juni 2000 schlossen sich
BETEILIGUNGSERWERBE ZUR STÄRKUNG DES
die Aktionäre der beiden Unternehmen diesem Votum mit
WASSER- UND GASGESCHÄFTS
überwältigender Mehrheit an.
Der Wassermarkt hat für unsere Multi-Utility-Strategie
steigende Bedeutung. Deshalb haben wir uns zum
Die Zusammenführung wird nach dem Prinzip der
1. November 1999 an den Berliner Wasserbetrieben
„Verschmelzung durch Aufnahme” erfolgen. RWE AG
beteiligt, dem mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. E in 1999
und VEW AG übertragen ihr Vermögen auf die RWE
größten privatisierten kommunalen Wasserversorger in
Gesellschaft für Beteiligungen mbH, die künftig als RWE
Europa. Zusammen mit der französischen Vivendi S.A.
AG mit Sitz in Essen firmieren wird. Die wirtschaftliche
halten wir über die RWE/VIVENDI Berlinwasser Beteili-
Wirksamkeit der Verschmelzung erfolgt rückwirkend zum
gungs AG 49,9 %. Hier arbeiten wir auch an ersten
1. Juli 2000.
Maßnahmen zur Erschließung regionaler Multi-UtilityPotenziale durch Cross Selling von Strom, Erdgas und
Wärme. Berlin ist damit eines der Schlüsselprojekte
unseres „10-Metropolen-Programms” geworden.
Mit der Aufstockung unseres Anteils an der
Trennung von E-Plus bekannt. Die von RWE und E.ON
Thyssengas GmbH von 50 % auf 75 % im Mai 2000
gehaltene Beteiligung von 60,25 % wurde im Rahmen
haben wir unsere Position im deutschen Gasmarkt
des Vorerwerbsrechts vom Mitgesellschafter, der US-ame-
gestärkt. Thyssengas hat als fünftgrößte deutsche
rikanischen Telefongesellschaft Bell South Corporation,
Ferngasgesellschaft 1999 rund 800 Mio. E umgesetzt.
übernommen. Dabei haben wir einen Erlös von 3,6 Mrd. E
Das Unternehmen verfügt als Importeur über einen
und einen Vorsteuergewinn von 2,8 Mrd. E erzielt.
breiten Kundenzugang bei regionalen Gasversorgern,
Stadtwerken und Industrieunternehmen.
Auch unser Engagement im Satellitenfunkgeschäft haben wir beendet. Für die Iridium LLC, an der
KONSEQUENTE FOKUSSIERUNG: ERFOLGREICHER
die VR Telecommunications einen Anteil von 8,35 % hält,
AUSSTIEG AUS DER TELEKOMMUNIKATION
konnte fristgerecht kein neuer Investor gefunden werden.
Im Zuge der Konzentration auf Energie und Umwelt
Daher wurde die Liquidation der Gesellschaft beschlos-
trennen wir uns vom gesamten Telekommunikations-
sen. Am 17. März 2000 hat Iridium ihre kommerziellen
geschäft. Diesen Schritt haben wir im Berichtsjahr nahe-
Dienste eingestellt. VR Telecommunications wird auch die
zu komplett und erfolgreich vollzogen.
europäischen Vertriebs- und Gateway-Gesellschaften von
Iridium bis spätestens Ende 2000 liquidieren.
Wesentliche Teile unserer Aktivitäten waren in der
VR Telecommunications GmbH & Co., dem Joint Venture
Die Beteiligungen an den deutschen City-Carriern
mit E.ON, gebündelt. Zu Beginn des Berichtsjahres haben
Meocom Telekommunikation GmbH & Co. KG und
wir unsere Beteiligung an VR Telecommunications von
TeleLev Telekommunikation GmbH haben wir im August
37,5 % auf 48,75 % planmäßig aufgestockt. So konnten
2000 ebenfalls veräußert. Für unsere Telefongesell-
wir von den stark angestiegenen Verkaufspreisen im
schaften in Tschechien und Ungarn sowie für die Minder-
Telekommunikationsmarkt profitieren. Zum 1. Juli 1999
heitsbeteiligung an dem ungarischen Mobilfunkbetreiber
haben wir sämtliche Anteile am TV-Kabel-Netzbetreiber
Vodafone V.R.A.M. Rt. läuft der Verkaufsprozess.
TeleColumbus veräußert. Am 18. Oktober gaben wir die
37
Lagebericht
38
WEITERE DESINVESTITIONEN AUSSERHALB DES
Desinvestitionen eingeleitet haben wir bei folgenden Akti-
KERNGESCHÄFTS
vitäten:
Neben der Veräußerung des Telekommunikationsgeschäfts
■
Mineralöl und Chemie: Verkauf des unter der
arbeiten wir konsequent an weiteren Desinvestitionen.
Marke CONDEA geführten Chemiegeschäfts
Unser Ziel ist es, bis zum Ende des Geschäftsjahres
(rund 2,3 Mrd. E Umsatz) bis zum Ende des
2000/01 ein Umsatzvolumen von insgesamt mindestens
Geschäftsjahres 2000/01.
3 Mrd. E abzugeben. Dabei stehen Aktivitäten außerhalb
■
Umweltdienstleistungen: Verkauf des in der HPC
unseres Kerngeschäfts ebenso auf der Dispositionsliste
Harress Pickel Consult-Gruppe gebündelten euro-
wie Randaktivitäten mit ungenügender kritischer Masse
päischen Umweltconsulting-Geschäfts (30 Mio. E
in Bezug auf Wettbewerbsposition und Finanzkraft.
Umsatz) bis Ende 2000.
■
(85 Mio. E Umsatz).
Die folgenden Desinvestitionen haben wir im Berichtsjahr
abgeschlossen:
■
Bau: Verkauf des HOCHTIEF-Verkehrswegebaus
■
Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Immobilien
Mineralöl und Chemie: Verkauf des PVC-Geschäfts
im Marktwert von rund 750 Mio. E bis Ende des
(rund 260 Mio. E Umsatz) der RWE-DEA-Tochter-
Geschäftsjahres 2002/03.
gesellschaft CONDEA Vista Company an die
■
Georgia Gulf Corporation, Atlanta/USA, zum
DIE NEUE TESSAG: TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN
12. November 1999.
ZUR STÄRKUNG VON MULTI UTILITY
Umweltdienstleistungen: Verkauf des außereuropäi-
Die Verschmelzung von LAHMEYER auf die RWE AG
schen Umweltconsulting-Geschäfts unter dem Dach
haben wir im Februar 2000 abgeschlossen. Die energie-
der ENSR Corp. (rund 200 Mio. E Umsatz) an die
nahen Dienstleistungen und industriellen Aktivitäten der
Investorengruppe Wingate Partners LP, Dallas/USA,
früheren LAHMEYER sind seitdem in der TESSAG ge-
zum 31. März 2000.
bündelt. Vor dem Hintergrund der dramatisch veränderten Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten können
wir damit erheblich wettbewerbsfähiger operieren. Die
KOSTENSENKUNGSPROGRAMM 2000/01 – 2003/04
Einsparungsprogramm
Bereich Energie
Effizienzsteigerungsprogramme
Synergieeffekte
aus Verschmelzung RWE/VEW
Insgesamt
2000/01
Mio. E
800
100
125
1.025
2001/02 zusätzlich
Mio. E
400
30
250
680
2002/03 zusätzlich
Mio. E
250
–
250
500
2003/04 zusätzlich
Mio. E
250
–
100
350
2003/04 Insgesamt
Mio. E
1.700
130
725
2.555
bisher LAHMEYER zugeordnete Heidelberger Druckma-
KOSTENSENKUNGSZIEL FÜR 1999/2000 ERREICHT
schinen AG ist nun eine direkte Tochter der RWE AG und
Dramatische Marktveränderungen erfordern einschnei-
wird als Finanzbeteiligung geführt.
dende Anpassungsmaßnahmen. Deshalb konzentrieren
wir uns mit aller Kraft auf die Verbesserung unserer
AKQUISITIONEN ZUM AUSBAU DER MARKTPOSITION
Kostenposition im Energiegeschäft. Im abgelaufenen
UNSERER FINANZBETEILIGUNGEN
Geschäftsjahr haben wir unseren Zielwert erreicht: Im
Heidelberg hat zum 1. April 1999 die Sparte Office Ima-
Unternehmensbereich Energie wurden die Kosten um
ging der Eastman Kodak mit einem Umsatzvolumen von
700 Mio. E verringert. Den Großteil der Einsparungen
über 200 Mio. E übernommen. Damit wurden die Aktivi-
haben wir durch reduzierte Strombezugskosten erzielt.
täten auf dem Wachstumsmarkt Digitaldruck erheblich
Parallel haben wir umfangreiche Maßnahmen zur Effi-
ausgebaut.
zienzsteigerung inklusive Personalabbaus umgesetzt.
HOCHTIEF hat im Herbst 1999 im Rahmen
WEITERE KOSTENSENKUNGSOFFENSIVE GESTARTET:
eines öffentlichen Übernahmeangebots die Aktien von The
REDUZIERUNG UM 2,6 MRD. E BIS 2003/04
Turner Corporation zu 100 % erworben. Damit hat
Im Februar 2000 haben wir unsere Maßnahmen zur Stei-
HOCHTIEF das Ziel einer flächendeckenden Präsenz in
gerung der Wettbewerbsfähigkeit erheblich forciert. Im
Amerika erreicht. Der Umsatz von Turner lag 1999 bei
Mittelpunkt steht eine weitere Kostenreduzierung um
knapp 5 Mrd. E. Zudem hat sich HOCHTIEF im März
jährlich rund 2,6 Mrd. E. Dieses Volumen wollen wir suk-
2000 mit 48,6 % an dem kanadischen Bauunternehmen
zessive bis zum Abschluss des Geschäftsjahres 2003/04
Armbro Enterprises Inc. beteiligt. Die Armbro-Gruppe ist
erreichen. 95 % der Einsparungen entfallen auf den
mit einer Bauleistung von rund 700 Mio. E das größte
Unternehmensbereich Energie.
börsennotierte kanadische Bauunternehmen.
39
Lagebericht
40
Die wichtigsten Bausteine des Maßnahmenprogramms:
■
■
■
DIE „NEUE“ RWE: KOMPLETTE NEUAUSRICHTUNG
Vorziehen des bislang mittelfristig vorgesehenen
DER KONZERNSTRUKTUR EINGELEITET
Personalabbaus im Bereich Energie um 6.500 Stel-
Im Zuge der Integration von VEW werden wir dem RWE-
len. Die notwendigen Aufwendungen für Frühpensio-
Konzern eine grundlegend neue Struktur geben. Damit
nierungsprogramme und Abfindungsregelungen in
wollen wir unser Kerngeschäft wesentlich schlanker und
Höhe von 1,7 Mrd. E haben wir im Berichtsjahr
reaktionsschneller ausrichten. Die Energie- und Umwelt-
zurückgestellt.
aktivitäten von RWE und VEW werden in acht eigenstän-
Erschließung von Synergien in Höhe von
digen Unternehmen geführt, davon fünf neuen Gesell-
725 Mio. E im Rahmen der Fusion mit VEW. Die
schaften. Diese konzentrieren sich jeweils auf ihre
Fusionskosten in Höhe von rund 500 Mio. E sind
Kernkompetenz entlang der Wertschöpfungskette von
überwiegend zum 30. Juni 2000 in Form von Rück-
Multi Utility: von Erzeugung und Netz bis hin zu Vertrieb
stellungen erfasst.
und Handel. Schlanke Aufbau- und Ablauforganisation,
Zusammenführung der Braunkohlengewinnung und
Fokussierung auf Kernkompetenzen und hohe Marktnähe
-verstromung unter dem Dach von Rheinbraun mit
mit schnellen Entscheidungsprozessen sind die Anforde-
Synergien von 150 Mio. E jährlich.
rungen an die neuen Unternehmen. Die Voraussetzungen
dafür haben wir im Berichtsjahr geschaffen. Der erste
Darüber hinaus laufen Effizienzsteigerungs-
Umsetzungsschritt ist ebenfalls bereits im Berichtsjahr
programme bei RWE-DEA, RWE Umwelt und TESSAG.
erfolgt: Mit Wirkung zum 1. April 2000 haben wir die
Unser Ziel ist es, hier bis 2001/02 Kosten in Höhe von
Braunkohlengewinnung und -verstromung im Rheinland
rund 130 Mio. E jährlich einzusparen.
zusammengeführt. Die Mehrzahl der weiteren Schritte
haben wir zum 1. Oktober 2000 realisiert – und damit
früher als ursprünglich geplant.
Im Bereich Mineralöl und Chemie lag das Investi-
INVESTITIONEN UNTER VORJAHRESHÖHE
Die Konzerninvestitionen lagen mit knapp 5 Mrd. E um
tionsvolumen über Vorjahr. Ausschlaggebend waren die
6,1 % unter Vorjahresniveau. Die Investitionen in
Umstrukturierung der Raffinerie Heide sowie eine Reihe
Sachanlagen stiegen, insbesondere in den Unternehmens-
von Öl- und Gasprojekten in der Upstream-Sparte.
bereichen Mineralöl und Chemie sowie Industriesysteme.
Dagegen gingen die Finanzanlageinvestitionen zurück.
Im Umweltbereich gingen die Investitionen zurück.
Ausschlaggebend hierfür war, dass unsere Ausgaben im
Sie entfielen im Wesentlichen auf Beschaffungen im Lo-
Vorjahr durch die Anteilsaufstockung an LAHMEYER in
gistik- und Anlagensektor der Sparte Abfall und Recycling.
Höhe von 1,5 Mrd. E sehr hoch waren.
Der Anstieg im Bereich Industriesysteme war vor
Die Sachanlageinvestitionen im Unternehmens-
allem Folge der verstärkten Investitionen in die Weiter-
bereich Energie lagen infolge niedrigerer Ausgaben im
entwicklung von Druckmaschinen und die Optimierung
Bereich der Netzanlagen insgesamt etwas unter Vorjahres-
von Fertigungsprozessen. Hinzu kam das Engagement in
niveau. Im Mittelpunkt der Investitionen in Kraftwerks-
das Office-Imaging-Geschäft von Eastman Kodak durch
anlagen standen der neue 950-MW-Braunkohlenblock in
Heidelberg.
Niederaußem sowie der Bau von Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken (GuD) im Kundenauftrag. Hinzu
Im Baubereich führte insbesondere der Erwerb
kamen die erstmals für ein volles Geschäftsjahr einbe-
von Turner durch HOCHTIEF zu deutlich höheren Inves-
zogenen Ausgaben von CONSOL. Die Finanzanlage-
titionen.
investitionen haben sich leicht erhöht. Hier standen die
Aufstockung unserer Thyssengas-Beteiligung sowie
Anteilszukäufe in Ungarn und Tschechien im Vordergrund.
INVESTITIONEN
1999/2000
1998/1999
Mio.
E
1.960
1.996
Mio.
E
729
640
+ 13,9
Mio.
E
241
275
–
Mio.
E
580
524
+ 10,7
Mio.
E
564
93
+ 506,5
Sonstige Aktivitäten
davon Telekommunikation
Mio.
Mio.
E
E
849
690
1.716
198
– 50,5
+ 248,5
Insgesamt
Mio. E
4.923
5.244
–
6,1
Mio.
E
2.827
2.664
+
6,1
Mio.
E
2.096
2.580
–
18,8
RWE-Konzern
Energie
Mineralöl und Chemie
Umweltdienstleistungen
Industriesysteme
Bau
Sachanlageinvestitionen
Finanzanlageinvestitionen*
*) ohne Wertpapiere des Anlagevermögens und sonstige Ausleihungen
+/– in %
–
1,8
12,4
41
Lagebericht
Die Finanzinvestitionen des Konzerns enthielten
Die FuE-Intensität der Konzernunternehmen ist
vor allem die Anteilsaufstockung am Joint Venture
je nach Branchenzugehörigkeit sehr unterschiedlich. Etwa
VR Telecommunications in Höhe von 0,6 Mrd. E. Dieser
drei Viertel unseres Entwicklungsbudgets entfallen allein
Schritt betraf im Wesentlichen die Beteiligung an E-Plus,
auf Heidelberg.
die wir mittlerweile veräußert haben.
INNOVATIONEN FÜR DAS KERNGESCHÄFT:
42
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG: BUDGET
BRENNSTOFFZELLE UND POWERLINE COMMUNICATION
DEUTLICH ERHÖHT
Im Bereich Energie wollen wir bei der Anwendungsent-
Mit permanent härter werdenden Wettbewerbsbedingun-
wicklung neuer Technologien vorn dabei sein. Angesichts
gen gewinnt Innovationsfähigkeit immer mehr an Bedeu-
der mittelfristig zunehmenden Bedeutung der dezentralen
tung. Wir konzentrieren uns dabei auf drei Gesichts-
Stromerzeugung in Kleinanlagen mit Kraft-Wärme-
punkte: Zum Ersten die Steigerung der Qualität und
Kopplung beteiligen wir uns an der Weiterentwicklung der
Effizienz unserer Produkte und Prozesse im Sinne unse-
Brennstoffzellen-Technologie. Anfang 2002 werden wir in
rer Kunden. Zum Zweiten die kontinuierliche Verbesserung
Essen eine Demonstrationsanlage mit integrierter Gastur-
der Produktivität mit dem Ziel der Kostensenkung. Zum
bine in Betrieb nehmen – weltweit die erste Anlage dieser
Dritten die Erarbeitung von Vorsprüngen beim Einsatz
Art mit Netzeinbindung. Darüber hinaus ist im Rahmen
innovativer Technologien.
von Kooperationen mit Herstellerfirmen die Erprobung
von Brennstoffzellen zur Versorgung von Haushalten
Deshalb haben wir die Ausgaben für Forschung
geplant.
und Entwicklung im Berichtsjahr um 26,6 % auf
505 Mio. E erhöht. Insgesamt waren 2.860 Mitarbeiter
Mit Powerline Communication wollen wir unseren
in den Entwicklungszentren und Produktionsstätten des
Kunden Datentransfer, Internet-Zugang und Telefonie
RWE-Konzerns mit Aufgaben der Forschung und Ent-
über das vorhandene Stromnetz ermöglichen. Gemeinsam
wicklung beschäftigt.
mit Partnerunternehmen weisen wir derzeit die technische
1999/2000 1998/1999
RWE-Konzern
Energie
Aufwendungen für
Mineralöl und
Chemie
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Industriesysteme
Sonstige
Aktivitäten
11 %
17 %
7%
10 %
77 %
67 %
5%
6%
Machbarkeit der Datenübertragung über das Niederspan-
Einkaufssynergien über das Internet sind das Ziel
nungsnetz nach. Ein eigenständiges Unternehmen, die
eines Kooperationsprojekts, das wir mit elf führenden
RWE Powerline GmbH, ist gegründet. Mit 200 Haushal-
europäischen Energieversorgern gestartet haben. Im Rah-
ten testet sie bis Dezember 2000 den Einsatz in grö-
men dieses Projekts prüfen wir die rechtlichen und
ßerem Maßstab. 2001 wollen wir kommerzielle Produkte
betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen zum Aufbau
anbieten.
eines gemeinsamen Beschaffungsmarktplatzes.
E-BUSINESS: NEUE MÖGLICHKEITEN FÜR VERTRIEB
Um weitere Erfolg versprechende E-Business-
UND EINKAUF
Anwendungen unternehmerisch zu entwickeln, haben wir
Innovative E-Business-Lösungen eröffnen neue Wege, um
einen Venture-Capital-Fonds aufgelegt. Er fördert die
zusätzliche Vertriebskanäle zu schaffen und Prozesse
Umsetzung von E-Business-Geschäftskonzepten im Sinne
effizienter und kostengünstiger zu machen. Zu diesem
unserer Multi-Utility-Strategie. Dafür stehen 50 Mio. E
Zweck haben wir im Berichtsjahr die Voraussetzungen für
zur Verfügung.
43
ein eigenständiges E-Business-Unternehmen geschaffen.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2000/01 ist die Gründung
UMWELTSCHUTZ: HOHE PRIORITÄT
erfolgt. Es wird unsere E-Business-Aktivitäten koordinie-
Steigende Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz
ren und mit eigenen Internet-Portalen an den Markt
sowie der schonende Umgang mit Ressourcen sind
gehen, die Privat-, Gewerbe- und auch Großkunden eine
zusätzliche Wettbewerbselemente geworden. Deshalb hat
Plattform für effiziente Transaktionen rund um unser
umfassendes Umweltmanagement bei RWE einen hohen
Multi-Utility-Angebot bieten. Parallel werden wir Portale
Stellenwert. Die Fortschritte in den Unternehmens-
für unseren Energiehandel und als Marktplatz für Fremd-
bereichen lassen sich an der wachsenden Zahl der zerti-
leistungen einsetzen.
fizierten Umweltmanagementsysteme ablesen.
1999/2000 1998/1999
RWE-Konzern
Landschaftsschutz
50 %
30 %
Aufwendungen für
Luftreinhaltung
21 %
41 %
UMWELTSCHUTZ
Gewässerschutz
16 %
13 %
Abfallentsorgung
12 %
15 %
1%
1%
Lärmschutz
Lagebericht
Darüber hinaus sind wir auch bei der Erprobung
neuer Instrumente für den Klimaschutz beteiligt. So ist
RWE als erstes deutsches Energieunternehmen dem Prototype Carbon Fund (PCF) der Weltbank beigetreten.
Damit soll frühzeitig die Umsetzung von klimaschonenden Maßnahmen in Ländern der Dritten Welt und der
sich daraus ergebende Handel mit Emissionszertifikaten
erprobt werden.
Diese und weitere Beispiele für unser ökologisches Engagement sind ausführlich im RWE-Umweltbericht 2000 dargestellt.
44
Im Geschäftsjahr 1999/2000 haben wir dafür
insgesamt 866 Mio. E aufgewendet. Das entspricht einem
SYSTEMATISCHES RISIKOMANAGEMENT – WICHTIGE
Rückgang um 31,2 %. Grund waren die rückläufigen
BASIS UNSERER ENTSCHEIDUNGSPROZESSE
Aufwendungen für Rauchgasentschwefelungen fossil
Bereits im letzten Geschäftsjahr haben wir das Gesetz
befeuerter Kraftwerke nach Abarbeiten technischer Maß-
zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
nahmen zur Emissionsreduzierung. Dafür haben wir im
(KonTraG) zum Anlass genommen, vorhandene Früh-
Berichtsjahr die Aufwendungen für Landschaftsschutz
erkennungs- und Überwachungssysteme zu einem
erhöht. Schwerpunkte waren Maßnahmen im Umfeld der
vereinheitlichten Risikomanagementsystem weiterzu-
Braunkohlentagebaue sowie die Rekultivierung von Ab-
entwickeln. Es entspricht den durch das KonTraG
bauflächen.
erweiterten Berichtspflichten des Konzernvorstands an
den Aufsichtsrat. Über die Erfüllung der gesetzlichen
Umweltaspekte nehmen bei Herstellung und Ver-
Anforderungen hinaus trägt es jedoch auch zum Ausbau
trieb unserer Dienstleistungen und Produkte einen immer
einer wertorientierten Risikokultur im RWE-Konzern bei
breiteren Raum ein. So haben wir 1999 mit Avanza-Öko-
und ist Basis unserer unternehmerischen Entscheidungen.
strom eine eigenständige Marke für regenerativen Strom
im Markt positioniert. Der Schadstoffgehalt in den Treib-
Die operativen Einheiten sowie die Holding selbst
stoffen von RWE-DEA wurde weiter gesenkt, teilweise
identifizieren, bewerten, überwachen und steuern ihre
über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Auf dem
Risikosituation kontinuierlich. Im Rahmen eines standar-
Gebiet der umweltschonenden Energieerzeugung gehören
disierten Planungs- und Controlling-Prozesses berichten
wir zu den Schrittmachern bei der Technologieinnovation.
sie darüber an den Konzernvorstand. Wir bewerten die
Im Berichtsjahr haben wir unser Engagement im Bereich
Risiken nach potenzieller Schadenshöhe und Eintritts-
der industriellen GuD-Anlagen mit Kraft-Wärme-
wahrscheinlichkeit und fassen sie auf Ebene der Unter-
Kopplung, bei der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle
nehmensbereiche wie auch auf Konzernebene zusammen.
sowie beim Ausbau erneuerbarer Energien deutlich
Hierbei wird die potenzielle Schadenshöhe eines Risikos
verstärkt.
an den Referenzgrößen betriebliches Ergebnis und Eigen-
kapital des jeweils betroffenen Unternehmensbereichs
wir durch systematische Wartung und Qualitäts-
beziehungsweise des Konzerns gespiegelt. So erreichen
sicherung, kontinuierliche Verbesserung unserer
wir eine klare Klassifizierung der Risiken und können
Produktionsverfahren sowie durch den Einsatz hoch
konkreten Handlungsbedarf ableiten.
qualifizierter Mitarbeiter. In geeigneten Fällen
werden mögliche Schadenswirkungen durch Ver-
Die Effizienz und Wirksamkeit des Risiko-
sicherungen begrenzt.
managementsystems wird durch das interne Kontrollsystem und Revisionsteams sowie durch unsere Abschluss-
■
Finanzwirtschaftliche Risiken
prüfer überwacht. Für unser Handelsgeschäft haben wir
Zins-, Währungs- und Preisänderungsrisiken im
ein spezielles Risikocontrolling installiert, das den beson-
Rahmen des operativen Geschäfts des RWE-
deren Anforderungen dieses Geschäfts Rechnung trägt.
Konzerns werden unter anderem durch originäre und
derivative Finanzinstrumente abgesichert. Diese
Wir unterscheiden die folgenden Risikokategorien:
Instrumente sind im Anhang des Geschäftsberichts
erläutert.
■
Marktrisiken
Die Unternehmen des RWE-Konzerns sind den Risi-
■
Umfeldrisiken
ken eines von Globalisierung und Liberalisierung
Das politische, rechtliche und gesellschaftliche
geprägten Marktumfelds ausgesetzt. Wir begegnen
Umfeld des RWE-Konzerns unterliegt ständigem
diesen Marktrisiken im Rahmen unserer Multi-Utili-
Wandel. Ausreichende Planungssicherheit für
ty-Strategie durch das Angebot unterschiedlicher
zukünftige Unternehmensaktivitäten ist nur in einem
Versorgungsleistungen aus einer Hand. Die Fusion
stabilen, gesellschaftlich getragenen Umfeld
von RWE und VEW sowie die Neuordnung des künf-
gewährleistet. Wir setzen daher alles daran, durch
tigen RWE-Konzerns in selbstständige, ergebnisver-
intensiven Dialog und das Einbringen von Sachkom-
antwortliche Führungsgesellschaften trägt zur wei-
petenz unsere Rahmenbedingungen aktiv zu
teren Stärkung unserer Wettbewerbsposition bei.
beeinflussen. Die zwischen der Bundesregierung und
Darüber hinaus wird auf allen Konzernebenen kon-
den Energieversorgern erfolgreich abgeschlossenen
sequentes Kostenmanagement betrieben. Im
Konsensgespräche zum Ausstieg aus der Kernenergie
Handelsgeschäft wird der Gefahr von Marktpreis-
sind hierfür ein wichtiges Beispiel. Weitere wesent-
schwankungen durch eine kontinuierliche Neube-
liche Umfeldrisiken sehen wir im Zusammenhang
wertung der Marktposition des Portfolios sowie der
mit der Ökologischen Steuerreform, den neuen
Festlegung von Risikogrenzen Rechnung getragen.
Regelungen zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung und der erneuerbaren Energien sowie – ange-
■
Betriebsrisiken
sichts des hohen Anteils von Braun- und Stein-
Entlang unserer Wertschöpfungsketten betreiben
kohlenkraftwerken in unserem Erzeugungsportfolio –
wir technologisch komplexe, vernetzte Produktions-
in der Einführung einer Emissionsbesteuerung.
anlagen. Betriebsstörungen und Produktionsausfällen,
Wir begegnen diesem Risiko unter anderem mit
die unser Ergebnis beeinträchtigen können, begegnen
wirkungsgradsteigernden Maßnahmen, der Moder-
45
Lagebericht
Die Kernpunkte der Vereinbarung:
■
Die Bundesregierung stellt sicher, dass Betrieb und
Entsorgung der Kernkraftwerke nicht durch
politisch motivierte Störungen behindert werden.
Sie verpflichtet sich, die wirtschaftlichen und
steuerlichen Rahmenbedingungen nicht einseitig zu
Lasten der Kernenergienutzung zu verändern.
■
Die Laufzeit der Kraftwerke wird durch Festlegung
von Strommengen befristet, die in den einzelnen
Anlagen noch erzeugt werden können. Die Strommengen sind grundsätzlich übertragbar, und zwar
sowohl zwischen unseren Kraftwerken als auch
nisierung unseres Kraftwerksparks und der Optimie-
46
rung des Energieträgermixes.
zwischen den Kraftwerksbetreibern.
■
Für alle Kernkraftwerke zusammen beträgt die vereinbarte Menge 2.623 Terawattstunden. Das
■
Sonstige Risiken
entspricht rechnerisch einer Laufzeit von 32 Jahren
Grundsätzlich sind wir als arbeitsteilig organisierter
mit hoher Ausnutzung. Auf die von RWE und VEW
Konzern auch Risiken aus Corporate Governance aus-
in Mehrheitsbesitz gehaltenen Kraftwerke entfallen
gesetzt, denen wir unter anderem durch die Imple-
rund 810 Terawattstunden.
mentierung einer konzernweit gültigen Compliance-
■
107 Terawattstunden davon sind für das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich berechnet. RWE hat auf die
Richtlinie Rechnung tragen.
Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks und SchadenKERNENERGIE-KONSENSGESPRÄCHE MIT DER
ersatzforderungen verzichtet. Dafür können wir das
BUNDESREGIERUNG ABGESCHLOSSEN
auf Mülheim-Kärlich entfallende Kontingent auf
Am 14. Juni 2000 sind die Gespräche zwischen der
andere Anlagen (mit Ausnahme von Biblis Block A)
Bundesregierung und den vier größten deutschen Energie-
übertragen.
versorgern über den Kernenergieausstieg mit einer
■
Die Entsorgung radioaktiver Abfälle wird ab dem
Vereinbarung abgeschlossen worden. Auf dieser Basis
1. Juli 2005 auf die direkte Endlagerung be-
wird die Bundesregierung eine Novelle zum Atomgesetz
schränkt. Die Brennelementtransporte zur Gewähr-
entwerfen und mit den Unternehmen beraten. Unsere
leistung der Entsorgung werden bis zur Verfüg-
Kernkraftwerke werden nun die seit acht Jahren von uns
barkeit standortnaher Zwischenlager und zur Ab-
eingeforderten verlässlichen und klaren Rahmenbedingun-
arbeitung der Wiederaufbereitungsverträge wieder
gen erhalten.
aufgenommen.
■
Die Endlagerprojekte Konrad und Gorleben werden
aufrechterhalten.
■
Die für Biblis Block A geforderte Nachrüstung, die
bisher auf unbegrenzte Laufzeit ausgerichtet war, ist
an die vereinbarte Restnutzung anzupassen. In den
Marktpreisniveau liegt. Industrielle KWK-Anlagen sind von
hierzu mit den Behörden aufgenommenen Ge-
dieser Regelung ausgenommen. Bei der Berechnung der
sprächen kommt es darauf an, das Nachrüst-
Netznutzungsentgelte können diese Aufwendungen ange-
programm so festzulegen, dass sowohl der sichere
setzt werden. Mit einem bereits angekündigten Nachfolge-
Weiterbetrieb als auch die Wirtschaftlichkeit
gesetz plant die Bundesregierung, die von Industrie und
gewährleistet sind.
öffentlicher Versorgung erzeugte KWK-Strommenge von
derzeit rund 80 Terawattstunden bis 2010 zu verdoppeln.
ERSCHWERTE GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
IM ENERGIESEKTOR
Mit zwei neuen Gesetzen hat die Bundesregierung Stromkunden und Energieversorgern erhebliche Belastungen
EREIGNISSE NACH ABLAUF
DES GESCHÄFTSJAHRES
auferlegt. Die Regelungen sollen Stromerzeugung auf
Basis regenerativer Energien und Kraft-Wärme-Kopplung
GRÜNES LICHT DES KARTELLAMTS FÜR
fördern. Dies führt zum Aufbau zusätzlicher Kapazitäten
RWE/VEW-FUSION
in einem stagnierenden Markt. Zudem wird ein wesent-
Am 3. Juli 2000 hat das Kartellamt der Fusion von RWE
licher Teil des liberalisierten deutschen Strommarktes
und VEW zugestimmt. Die Freigabe ist an die Erfüllung
wieder dem Wettbewerb entzogen.
zahlreicher Auflagen im Strom-, Gas- und Entsorgungsbereich geknüpft. Hauptpunkt ist die Abgabe der Beteili-
Das Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Ener-
gungen von RWE und VEW am ostdeutschen Stromver-
gien (EEG) trat am 1. April 2000 an die Stelle des
sorger VEAG und an der LAUBAG. Der Verkaufsprozess
bislang geltenden Stromeinspeisungsgesetzes. Ziel ist es,
ist bereits eingeleitet. Zusätzlich verlangt das Kartellamt
den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energie-
die Abgabe unseres ostdeutschen Regionalversorgers
verbrauch bis zum Jahr 2010 mindestens zu verdoppeln.
Envia Energie Sachsen Brandenburg AG. Die Option des
Am Stromverbrauch haben erneuerbare Energien
Erwerbs soll der Käufer der Beteiligungen an VEAG/
gegenwärtig einen Anteil von rund 6 %. Im Gegensatz
LAUBAG erhalten. Verzichtet der Erwerber, sind wir
zur bisherigen Regelung sieht das EEG fixe Vergütungs-
weiterhin zur Abnahme von VEAG-Strom verpflichtet.
sätze vor. Netzbetreiber sind außerdem verpflichtet, sämtlichen in ihr Netz eingespeisten regenerativ erzeugten
Strom zu vergüten. Die frühere Belastungsgrenze entfällt.
Im Gasbereich müssen wir unsere Minderheitsbeteiligung an der Spreegas GmbH abgeben. Außerdem
verlangt das Kartellamt die Realteilung des Regionalver-
Die zweite gesetzliche Regelung betrifft die Strom-
sorgers rhenag, bei dem RWE und E.ON die Haupt-
erzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung
gesellschafter sind. Die Entflechtung weiterer Beteiligun-
(KWK). Ein entsprechendes Gesetz trat am 18. Mai 2000
gen erfolgt im Rahmen des Erwerbs der VEW-Anteile von
in Kraft, um im liberalisierten Markt nicht wettbewerbs-
E.ON in Höhe von rund 20 %. Dabei werden wir im
fähige Anlagen zu schützen. Danach erhalten Betreiber von
Wesentlichen die folgenden Minderheitsbeteiligungen an
KWK-Anlagen für den von ihnen erzeugten Strom von
E.ON abgeben: GASAG Berliner Gaswerke AG, BAWAG
Netzbetreibern eine Vergütung, die erheblich über dem
Bayerische Wasserkraftwerke AG, Erdgas Schwaben
47
Lagebericht
GmbH sowie Bergemann GmbH, die eine Beteiligung an
HOCHTIEF STÄRKT POSITION IM AIRPORT-
der Ruhrgas AG hält. VEW wird die Anteile an der
MANAGEMENT
Gelsenwasser AG an E.ON abgeben.
Die HOCHTIEF AirPort GmbH hat am 18. Juli 2000
zusammen mit ihrem irischen Partner Aer Rianta
Weitere Auflagen betreffen Vereinfachungen bei
International plc den Zuschlag für die Teilprivatisierung
der Durchleitung von Strom und Gas. Im Entsorgungsbe-
der Flughafen Hamburg GmbH erhalten. Das Konsortium
reich wird VEW ihre Anteile an der Entsorgung Dort-
übernimmt 36 % an der Gesellschaft.
mund GmbH, der Interseroh AG und der Müllverbrennungsanlage Hamm Eigentümer-GmbH abgeben.
HOCHTIEF VERKAUFT RANDAKTIVITÄTEN
HOCHTIEF hat im August 2000 den Fertighaushersteller
48
UMSTELLUNG DES GESCHÄFTSJAHRES AUF DAS
Streif AG und die Prüm-Türenwerk GmbH mit einem
KALENDERJAHR
Umsatz von insgesamt rund 125 Mio. E veräußert.
Wir werden unseren Abschluss vom abweichenden Wirtschaftsjahr (1. Juli bis 30. Juni des Folgejahres) auf das
TESSAG ERWEITERT KOMPETENZ IM STARKSTROM-
Kalenderjahr umstellen. Im ersten Schritt wird die RWE
GERÄTEBAU
AG bereits zum 1. Januar 2001 auf das Kalenderjahr
TESSAG beabsichtigt, die niederländische SMIT
wechseln. Dazu werden wir ein Rumpfgeschäftsjahr vom
Transformatoren N.V. und ihre Beteiligungsgesellschaften
1. Juli bis zum 31. Dezember 2000 einlegen. Beim
in den Niederlanden und USA zu übernehmen. SMIT ist
Konzernabschluss werden wir wegen der zeitaufwendigen
Spezialist in der Herstellung von großen Netztransforma-
Umstellung des großen Konsolidierungskreises erst nach
toren mit einem Umsatz von 71 Mio. E in 1999. Ziel ist
einem Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis zum
es, die Produktpalette bei Transformatoren zu vervoll-
31. Dezember 2001 zum Kalenderjahr übergehen.
ständigen und Komplettanbieter zu werden.
Die Vorteile für unsere Aktionäre: Erstens wird das
RWE-Zahlenwerk besser vergleichbar, denn das Kalenderjahr hat sich als internationaler Standard weitgehend
durchgesetzt. Damit reduziert sich auch der Aufwand für
das Erstellen von Zwischenabschlüssen in Konzernbereichen
mit anderen Berichtszyklen. Zweitens vermeiden wir die
ungerechtfertigte Benachteiligung durch die Unternehmenssteuerreform: Ohne Umstellung würden deren Steuerentlastungen bei RWE wegen des abweichenden Geschäftsjahres erst ab dem 1. Juli 2001 zum Tragen kommen, während
uns die Belastungen zur Gegenfinanzierung der Reform
bereits ab 1. Januar 2001 träfen. Durch den Wechsel auf
das Kalenderjahr überwiegen auch für RWE die positiven
Effekte des Steuersenkungsgesetzes schon in 2001.
AUSBLICK 2000/2001
Strom, Gas, Wasser, Entsorgung und energienahen Dienstleistungen. Hier verfügen wir über eine hervorragende
KONJUNKTURUMFELD BLEIBT GÜNSTIG
Kundenbasis im größten Energiemarkt Europas. Wir wer-
Wir rechnen mit einer – wenn auch verlangsamten –
den sie ausbauen und zugleich Cross-Selling-Potenziale
Fortsetzung der konjunkturellen Expansion der Weltwirt-
erschließen. Mit unserer starken Position bei weiter-
schaft im kommenden Geschäftsjahr. In Deutschland ist
verteilenden Energieversorgern haben wir außerdem
wegen des hohen Exportvolumens und der anziehenden
indirekt den langfristig effizientesten Zugang zum Privat-
Inlandsnachfrage, insbesondere der Ausrüstungsinves-
kundensegment.
titionen, mit einer weiteren Kräftigung der gesamtwirtschaftlichen Produktion zu rechnen. Vor diesem Hinter-
Unsere Infrastruktur bietet für diese Zwecke
grund erwarten wir, dass der Stromverbrauch um bis zu
ideale Voraussetzungen: Der RWE-Kraftwerkspark
2 % zulegen wird.
basiert auf einem ausgewogenen Mix der Energieträger.
Nach einschneidenden Einsparungsmaßnahmen wollen
VERBESSERTE STRATEGISCHE AUSGANGSPOSITION
wir hier zu den europäischen Kostenführern gehören. Wir
FÜR MULTI UTILITY
verfügen über das größte Stromnetz Deutschlands und
Trotz schwieriger Marktbedingungen in unserem Kernge-
sind auf diesem Gebiet bereits Kostenführer.
schäft sind wir zuversichtlich für das neue Geschäftsjahr.
Die Neuorganisation des Konzerns versetzt uns in die
Die eingeleitete Kostenoffensive werden wir mit
Lage, unsere Multi-Utility-Strategie mit mehr Schlag-
aller Konsequenz voranbringen. Bis zum Ende des Ge-
kraft und Tempo umzusetzen. Dabei konzentrieren wir uns
schäftsjahres 2000/01 wollen wir die Kosten im Bereich
auf die größte Stärke von RWE: die partnerschaftliche
Energie um weitere 800 Mio. E entlasten. Hinzu kommen
Zusammenarbeit mit industriellen Großkunden und
rund 100 Mio. E Einsparungen in anderen Unter-
weiterverteilenden Energieversorgern auf den Gebieten
nehmensbereichen. Die neuen Führungsgesellschaften
ERWARTUNGEN 2000/2001
RWE-Konzern
Umsatz
Betriebliches Ergebnis
Energie
Mineralöl und Chemie
Umweltdienstleistungen
Industriesysteme
Bau
Sonstige Aktivitäten
*) vor Verschmelzung mit VEW
1999/2000
2000/2001*
Mio.
E
47.918
3
Mio.
E
2.664
3
Mio.
E
1.757
4
Mio.
E
387
2
Mio.
E
101
2
Mio.
E
474
2
Mio.
E
149
4
Mio.
E
204
2
–
49
Lagebericht
von 500 Mio. E sind bereits überwiegend im Geschäftsjahr 1999/2000 zurückgestellt. Mit weiteren Akquisitionen werden wir unser Kerngeschäft ausbauen und uns
eine Position unter den führenden Versorgerunternehmen
Europas sichern. Unser Fokus liegt dabei auf Westeuropa.
In den Wachstumsregionen Osteuropas werden wir
unseren Marktanteil über Beteiligungen im Zuge der Privatisierung lokaler Versorger ausbauen. Gleichzeitig werden wir unser Programm zur Veräußerung von Aktivitäten
außerhalb des Kerngeschäfts planmäßig fortführen.
BETRIEBLICHES ERGEBNIS AUF VORJAHRESNIVEAU
50
werden sich zusätzliche Ziele zur kontinuierlichen Effi-
ERWARTET
zienzsteigerung setzen. In einer Zeit rapider und tief
Die Ertragslage des Konzerns wird maßgeblich durch die
greifender Marktveränderungen sehen wir die Er-
Ergebnisentwicklung im Energiebereich bestimmt. Der
schließung aller möglichen Kostensenkungspotenziale als
Marktpreis im Stromgeschäft hat aus heutiger Sicht die
Daueraufgabe. Sie wird fest in unseren Management-
Talsohle erreicht. Die wettbewerbsbedingten Preis-
Prozessen verankert.
zugeständnisse des abgelaufenen Jahres werden aber auf
Grund der bereits abgeschlossenen Kundenverträge zu
Bei allen Schritten werden wir erheblich von der
erheblichen Nachlaufeffekten führen. Dennoch ist es
Zusammenführung mit VEW profitieren. Durch den
unser Ziel, im Geschäftsjahr 2000/01 mit einem betrieb-
Ausbau unserer Marktposition in den Bereichen Strom,
lichen Ergebnis im Konzern mindestens in der Größen-
Gas und Entsorgung sind wir für den Einstieg in den
ordnung des Vorjahres abzuschließen. Dabei setzen wir
Wettbewerb auf europäischer Ebene besser aufgestellt.
auf das forcierte Kostensenkungsprogramm und auf
Die Synergien durch die Fusion leisten einen erheblichen
positive Impulse aus den Unternehmensbereichen außer-
Beitrag zu unserem Kostensenkungspaket. Im laufenden
halb des Energiesektors. Ergebnisbeiträge der VEW-
Jahr werden sie bei rund 125 Mio. E liegen. Darüber hi-
Bereiche und Desinvestitionen sind in dieser Zielsetzung
naus erspart uns die Fusion Investitionen von rund 250
nicht berücksichtigt.
Mio. E. Die Einmalkosten für die Verschmelzung in Höhe
ERGEBNISPROGNOSEN DER UNTERNEHMENSBEREICHE
wird wegen der günstigen Nachfragesituation das betrieb-
Im Energiebereich werden sich die Strompreissenkungen
liche Ergebnis des Vorjahres übertreffen. TESSAG wird
des Vorjahres mit zeitlicher Verzögerung auswirken und
voraussichtlich mindestens auf Vorjahreshöhe abschließen.
die Ertragsentwicklung belasten. Zusätzliche negative
Effekte werden vom Gesetz für den Vorrang erneuerbarer
Im Baubereich rechnen wir mit einem betrieb-
Energien (EEG) sowie vom Gesetz zur Förderung der
lichen Ergebnis deutlich unter Vorjahreshöhe. Wir erwar-
Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus-
ten zwar positive Effekte aus der erstmals ganzjährigen
gehen. Unsere umfassenden Kostensenkungsprogramme
Vollkonsolidierung von Turner. Die Lage auf dem deut-
wirken dem entgegen. Wir erwarten, mit einem betrieb-
schen Baumarkt ist jedoch noch schwieriger geworden.
lichen Ergebnis nicht wesentlich unter dem Vorjahres-
Insbesondere Verzögerungen bei Verhandlungen zu Bau-
niveau abzuschließen.
Nachträgen belasten.
Für den Bereich Mineralöl und Chemie rechnen
UMSATZ ETWA AUF VORJAHRESHÖHE GEPLANT
wir nach dem Rückgang im Berichtsjahr mit einem ver-
Beim Konzernumsatz gehen wir von einem etwa gleich
besserten betrieblichen Ergebnis. Ausschlaggebend für den
bleibenden Niveau aus. Dabei ist VEW, die mit über 4 Mrd. E
Anstieg werden erhöhte Downstream-Margen sein. Unsere
zum Konzernumsatz beitragen wird, nicht enthalten.
Maßnahmen zur Kostensenkung werden hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Sie sollen bis zum Ablauf des Ge-
Umsatzerhöhend werden sich die Ausweitung des
schäftsjahres 2001/02 eine Kosteneinsparung von 60 Mio. E
Handels im Energiebereich, Steuererhöhungen im Unter-
jährlich ermöglichen. Beim Upstream-Ergebnis werden
nehmensbereich Mineralöl und Chemie sowie Umsatzsteige-
wir voraussichtlich unter dem Vorjahresniveau abschließen.
rungen im Baubereich und bei Heidelberg auswirken. Dagegen trennen wir uns im Zuge der Desinvestition von Nicht-
Der Umweltbereich plant, das betriebliche Ergeb-
Kerngeschäftsfeldern von einem Umsatzvolumen von bis zu
nis deutlich zu steigern. Basis dafür ist die Umsetzung
3 Mrd. E. Die Kartellamtsauflagen für die Fusion werden
seines Effizienzsteigerungsprogramms in Verbindung mit
durch die Veräußerung der LAUBAG, die Realteilung der
der fortgeführten Portfoliobereinigung.
rhenag und die optionale Veräußerung der Envia einen
Umsatzrückgang um bis zu 2,1 Mrd. E bewirken. Bei allen
Im Bereich Industriesysteme gehen wir insgesamt
von einem steigenden betrieblichen Ergebnis aus. Heidelberg
anderen Abgaben handelt es sich um Minderheitsbeteiligungen, die nicht im Konzernumsatz berücksichtigt werden.
Dieser Bericht enthält einzelne in die Zukunft gerichtete
sorgfältig getroffenen Annahmen. Jedoch können wir
Aussagen, die den weiteren Geschäftsverlauf betreffen,
wegen verbleibender Risiken und Unsicherheiten keine
unter anderem Prognosen zur wirtschaftlichen und poli-
Gewähr dafür übernehmen, dass sie sich insgesamt bezie-
tischen Entwicklung sowie zu unserer eigenen Geschäfts-
hungsweise im Einzelnen als richtig erweisen werden.
entwicklung. Diese Aussagen beruhen auf von uns
51
RWE-Wertmanagement
WERTE GESCHAFFEN
Unsere Kapitalrendite erreichte im Berichtsjahr 9,2 %. Das entspricht einem Wertbeitrag von 1,1 Mrd. E.
Damit haben wir 3,8 % über den Kapitalkosten abgeschlossen. Wegen des Strompreisverfalls lagen wir
allerdings unter Vorjahr. Mit dem Geschäftsjahr 2003/04 wollen wir eine Kapitalrendite von 15 %
erreichen.
52
Die Kapitalkosten sanken vor allem, weil das ver-
WERTBEITRAG UNTER VORJAHR
Im Geschäftsjahr 1999/2000 hat der RWE-Konzern
zinsliche Eigenkapital zurückging: Durch den Rückkauf
einen Wertbeitrag von 1,1 Mrd. E erwirtschaftet. Mit
von RWE-Vorzugsaktien haben sich das gezeichnete
3,8 % lag er allerdings unter Vorjahr. Zurückzuführen ist
Kapital und die Rücklagen der RWE AG vermindert. Da-
dies auf ein niedrigeres betriebliches Ergebnis und ein er-
rüber hinaus änderten sich die latenten Steuern, die
höhtes Vermögen. Positiv wirkten sich dagegen niedrigere
gegen das Eigenkapital verrechnet werden. Die Kapital-
Kapitalkosten aus.
kostensätze blieben unverändert.
Das betriebliche Ergebnis im RWE-Konzern nahm
Die Vorjahreszahlen haben wir leicht angepasst.
um 0,4 Mrd. E ab. Grund war vor allem der Preisverfall
Wesentlicher Grund ist die Umstellung der Zinsgutschrift
im Stromgeschäft. Das Vermögen stieg insbesondere
auf erhaltene Anzahlungen vom Brutto- auf den Nettobe-
durch die Erstkonsolidierung von Turner im Unternehmens-
stand.
bereich Bau und die Übernahme der Digitaldruck-Aktivitäten von Eastman Kodak im Unternehmensbereich Industriesysteme um rund 1,2 Mrd. E. Entsprechend ging die
Kapitalrendite auf 9,2 % zurück.
WERTBEITRAG
RWE-Konzern
1999/2000
1998/1999
Betriebliches Ergebnis
Mrd. E
2,7
3,1
Betriebliches Vermögen
Mrd. E
28,9
27,7
Kapitalrendite (ROIC)
%
9,2
11,2
Gesamtkapitalkosten
%
5,4
6,2
Wertbeitrag
%
3,8
5,0
Die Herleitung der Wertmanagement-Komponenten finden Sie in diesem Geschäftsbericht auf
den Seiten 140 und 141.
ENERGIE: HÖCHSTER WERTBEITRAG IM KONZERN
UMWELTDIENSTLEISTUNGEN: VERBESSERT, ABER
TROTZ STROMPREISVERFALLS
NOCH UNTER KAPITALKOSTEN
Der Unternehmensbereich Energie erzielte mit 5,6 %
Im Bereich Umweltdienstleistungen war der Wertbeitrag
oder umgerechnet 0,9 Mrd. E erneut den höchsten Wert-
noch negativ. Aber ein positiver Trend ist unverkennbar.
beitrag im Konzern. Die Vorjahreswerte wurden allerdings
Das Vermögen ging durch Desinvestitionen leicht zurück.
erheblich unterschritten. Dies lag vor allem am niedri-
Da wir hier ein betriebliches Ergebnis in Vorjahreshöhe
geren betrieblichen Ergebnis. Es lag um fast 0,7 Mrd. E
erwirtschaftet haben, erhöhte sich die Kapitalrendite auf
unter Vorjahr. Zusätzlich erhöhte sich das Vermögen um
6,4 %. Trotz dieser Verbesserung wurden die Kapital-
rund 0,4 Mrd. E auf 15,9 Mrd. E. Grund sind Investitio-
kosten von 7,8 % noch nicht erreicht.
nen in moderne Braunkohlen- und GuD-Kraftwerke sowie
Beteiligungserwerbe. Insgesamt reduzierte sich die Kapi-
INDUSTRIESYSTEME: HEIDELBERG ERNEUT MIT
talrendite um 4,6 %-Punkte auf 11,1 %.
HÖCHSTER KAPITALRENDITE IM KONZERN
Der Wertbeitrag des Unternehmensbereichs IndustrieMINERALÖL UND CHEMIE: MARKTBEDINGT UNTER
systeme betrug 2,8 %. Dabei steuerte die Sparte Druck-
VORJAHR
systeme mit 15,4 % wiederum die höchste Kapitalrendite
Mit einem Wertbeitrag von 3,4 % konnten wir nicht an das
im Konzern bei. Allerdings lag sie unter Vorjahr. Expan-
Vorjahresniveau anknüpfen. Grund waren eine Kapitalren-
sionsaktivitäten führten zu einem gestiegenen Vermögen.
dite, die von 14,6 % auf 12,1 % zurückging, sowie leicht
Außerdem ging das betriebliche Ergebnis unter anderem
gestiegene Kapitalkosten. Das Vermögen des Unternehmens-
wegen einer Firmenwertabschreibung zurück.
bereichs stieg um 0,4 Mrd. E auf 3,2 Mrd. E. Dies ist auf
höhere Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen in
Die neue Sparte Technische Systeme & Services
allen Sparten zurückzuführen. Ein Teil dieser Investitionen
(TESSAG) befand sich noch im Umbau. Ihre Kapitalren-
konnte durch Desinvestitionen finanziert werden. Gleich-
dite lag mit 3,5 % auf niedrigem Niveau. Bei Kapital-
zeitig verringerte sich das betriebliche Ergebnis durch den
kosten von 4,3 % war der Wertbeitrag noch negativ.
verschärften Wettbewerb im Mineralölverkauf und höhere
Kosten in der Mineralölverarbeitung. Dies konnten wir durch
höhere Ergebnisse im Upstream-Geschäft nicht ausgleichen.
DAS RWE-WERTMANAGEMENT
zentrales Instrument der Planung, Steuerung und
Die Steigerung des Unternehmenswertes im Sinne der
Kontrolle aller Aktivitäten. Wie gehen wir dabei vor?
RWE-Aktionäre ist eine Maxime unserer Strategie.
Wir setzen das erzielte betriebliche Ergebnis ins Ver-
Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn unsere
hältnis zum durchschnittlich gebundenen Vermögen. Die
Kapitalrendite über den Kapitalkosten liegt. Mit unserem
so ermittelte Kapitalrendite (ROIC – Return on Invested
Wertmanagement-System stellen wir sicher, dass dieses
Capital) muss höher sein als die Kapitalkosten zur
Ziel durchgängig im ganzen Konzern verfolgt wird. Es ist
Finanzierung des eingesetzten Vermögens.
53
RWE-Wertmanagement
Deshalb haben wir unsere Zielsetzung für den
BAU: WEGEN EXPANSIONSSTRATEGIE NOCH UNTER
KAPITALKOSTEN
Energiebereich neu festgelegt. Bis zum Abschluss des
Hier war der Wertbeitrag mit –2,8 % negativ. Die Kapital-
Geschäftsjahres 2003/04 wollen wir hier eine Kapitalren-
rendite konnten wir wegen starker Geschäftsausweitung
dite von 15 % erzielen.
nicht weiter verbessern. Das betriebliche Vermögen nahm
um 0,9 Mrd. E auf 5,4 Mrd. E zu. Grund war die Erst-
54
Den Zielwert für den Bereich Umweltdienst-
konsolidierung von Turner sowie ein höheres Volumen
leistungen haben wir wegen verbesserter Perspektiven
angearbeiteter Aufträge. Außerdem ging das betriebliche
nach dem erfolgreichen Turn-around auf 10 % erhöht.
Ergebnis wegen der schwierigen Situation im Verkehrs-
Für TESSAG haben wir das Renditeziel wegen der grund-
wegebau leicht zurück. Der rückläufigen Kapitalrendite
legenden Umstrukturierung auf 10 % reduziert. Für die
stehen jedoch reduzierte Kapitalkosten gegenüber. Dies
übrigen Unternehmensbereiche gelten weiterhin die
konnten wir durch höhere An- und Abschlagszahlungen
bekannten Werte. Damit ergibt sich für den Konzern eine
sowie ein verbessertes Forderungsmanagement erreichen.
Zielrendite von 15 % bis 2003/04.
ANPASSUNG VON ZIELRENDITEN WEGEN
PERFORMANCE DES FONDSVERMÖGENS 5,4 %
EINSCHNEIDENDER MARKTVERÄNDERUNGEN
Die Rückstellungen für Pensionen, Kernenergie und
Die Zielrenditen haben wir im Geschäftsjahr 1997/98
Bergbau betrugen im Berichtsjahr durchschnittlich
konzernweit eingeführt. Seitdem haben sich wesentliche
23,0 Mrd. E. Ihnen stand ein Finanzvermögen von
Umfeldfaktoren in unserem Kerngeschäft grundlegend
17,1 Mrd. E gegenüber. Die Differenz von 5,9 Mrd. E
verändert. Insbesondere die Auswirkungen der liberali-
war im betrieblichen Vermögen investiert.
sierten Energiemärkte waren nicht in vollem Umfang
abzusehen.
RWE-Konzern
ZIELRENDITEN
2003/2004
Energie
%
15,0
Mineralöl und Chemie
%
18,0
Umweltdienstleistungen
%
10,0
Technische Systeme & Services
%
10,0
Drucksysteme
%
20,0
Bau
%
9,0
Konzern
%
15,0
Industriesysteme
WERTBEITRÄGE der Unternehmensbereiche
RWE-Konzern
ROIC
1999/2000
Kapitalkosten
1999/2000
Wertbeitrag
1999/2000
ROIC
1998/1999
Energie
%
11,1
5,5
5,6
15,7
Mineralöl und Chemie
%
12,1
8,7
3,4
14,6
Umweltdienstleistungen
%
6,4
7,8
1,4
5,9
Industriesysteme
%
11,8
9,0
Technische Systeme & Services
%
3,5
4,3
Drucksysteme
%
15,4
10,8
Bau
%
3,8
6,6
Summe Unternehmensbereiche
%
9,6
Konzern
%
9,2
–
–
–
2,8
–*
0,8
–*
4,6
20,5
2,8
4,8
12,6
5,4
3,8
11,2
*) Es existieren keine vergleichbaren Vorjahreswerte.
55
Der Gesamterfolg des Fonds belief sich auf
päische Dow Jones STOXX 50, Steigerungsraten von
1,3 Mrd. E. Neben den Zinserträgen, Dividenden und
jeweils rund 30 %. Der BHF-Rentenindex kam auf eine
realisierten Kursgewinnen (1,1 Mrd. E) ist darin eine
Gesamtperformance von nur 0,7 %. Da wir unser Finanz-
Zinsgutschrift auf die betrieblich investierten Mittel in
vermögen mit einem überwiegenden Anteil in festverzins-
Höhe von 0,3 Mrd. E enthalten. Die nicht realisierten
liche Anlagen investiert haben, hat sich die gute Perfor-
Marktwertveränderungen betrugen – 0,1 Mrd. E.
mance der Aktienmärkte nur anteilig niedergeschlagen.
Die Performance des Fonds auf der Basis von
Dennoch haben wir im Berichtsjahr aber unser
Marktwerten lag mit 5,4 % über Vorjahresniveau,
vorrangiges Ziel erreicht: Der Gesamterfolg des Fonds
allerdings unter unserer mittelfristigen Zielrendite in
entsprach mit 1,3 Mrd. E dem Zinsaufwand der genann-
Höhe von 7 %. Der guten Entwicklung der Aktienmärkte
ten Rückstellungen.
stand eine schwache Entwicklung auf den Rentenmärkten
gegenüber. Im Berichtszeitraum erreichten unsere Benchmarks, der Deutsche Aktienindex DAX und der euro-
DAS RWE-FONDSKONZEPT
erzielen. Das heißt, die Erträge aus der Anlage des
Die Rückstellungen für Pensionen, Kernenergie und
Finanzvermögens sollen mindestens so hoch sein wie
Bergbau haben wir in eine Fondsbilanz ausgegliedert.
der Zinsaufwand für die genannten Rückstellungen.
Ihnen steht die damit zusammenhängende Liquidität,
Mittelfristig soll ein noch höherer Ertrag aus der Anla-
das Finanzvermögen, gegenüber. Unser vorrangiges Ziel
ge erzielt werden. Dann leistet der Fonds einen zusätz-
ist es, mindestens ein ausgeglichenes Fondsergebnis zu
lichen Wertbeitrag zum operativen Geschäft.
Mitarbeiter
POTENZIALE FORDERN UND FÖRDERN
Veränderung als permanenter Prozess: Mit einer neuen Personalstrategie wollen wir qualifizierte und
motivierte Mitarbeiter für den verschärften Wettbewerb gewinnen. Wir werden unternehmerisches
Denken und Handeln auf allen Ebenen systematisch fördern – mit individueller Personalentwicklung,
vorausschauender Nachwuchsplanung und konzernübergreifendem Austausch von Potenzialträgern.
56
PERSONALSTAND AUS MARKTGRÜNDEN REDUZIERT
Arbeitsplätze. Die Schwerpunkte lagen in den Unter-
Die Zahl der Beschäftigten im Konzern erreichte zum
nehmensbereichen Energie und Bau. Im Zuge von
Stichtag 30. Juni 2000 152.132. Damit sank die Mit-
Unternehmensverkäufen verließen 5.600 Mitarbeiter den
arbeiterzahl innerhalb des Geschäftsjahres 1999/2000
Konzernverbund. Gleichzeitig haben wir an anderer Stelle
um 1,4 %. Bereinigt um Veränderungen im Konsoli-
rund 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Durch Erst-
dierungskreis ging die Zahl der Mitarbeiter im Konzern
konsolidierungen kamen weitere 9.400 Stellen neu hinzu.
um 3,9 % zurück.
Der größte Anteil entfiel auf den Unternehmensbereich
Bau mit 6.200 und den Bereich Industriesysteme mit
In nahezu allen Bereichen erfolgten struktur-
rund 2.800 weiteren Mitarbeitern, überwiegend in der
bedingte Personalanpassungen. Im Zuge der Kosten-
Sparte Drucksysteme.
senkungsprogramme entfielen konzernweit rund 8.800
30.06.2000
30.06.1999
62.498
66.177
–
5,6
9.517
10.036
–
5,2
Umweltdienstleistungen
10.120
12.460
–
18,8
Industriesysteme
40.609
39.748
+
2,2
Bau
28.782
24.969
+ 15,3
606
833
–
27,3
Insgesamt
152.132
154.223
–
1,4
Inland
106.691
111.736
–
4,5
45.441
42.487
+
7,0
RWE-Konzern
Energie
Mineralöl und Chemie
MITARBEITER*
Sonstige Aktivitäten
Ausland
Anzahl
*) Mitarbeiter im Erziehungsurlaub sind nicht einbezogen, Vorjahreszahlen wurden angepasst.
+/– in %
PERSONALANPASSUNG MIT SOZIALVERTRÄGLICHEN
KONZERNEIGENES BÜNDNIS FÜR ARBEIT
INSTRUMENTEN
Die Maßnahmen zur Qualifizierung und Integration jun-
Für den Personalabbau haben wir weitgehend
ger Menschen, die wir im Zuge unserer 1998 ins Leben
sozialverträgliche Instrumente eingesetzt:
gerufenen Beschäftigungsinitiative gestartet haben,
■
attraktive Vorruhestandsregelungen,
wurden fortgesetzt. Schwerpunkte sind die Qualifizierung
■
Ausbau der Altersteilzeit,
arbeitsloser Jugendlicher durch berufsvorbereitende
■
vermehrte Einführung moderner Arbeitszeitformen.
einjährige Praktika, unsere Ausbildungsinitiative und die
Förderung von Projekten zur Integration arbeitsloser
Die Zahl der Mitarbeiter, die die Altersteilzeit in
Anspruch nahmen, stieg bis zum Ende des Geschäftsjahres um 15,7 % auf rund 2.600 Personen. Formen der
Arbeitszeitflexibilisierung wie Jobsharing und Telearbeit
wurden ebenfalls genutzt. Auch die maßvollen Abschlüsse
der Tarifvertragsparteien leisteten einen wichtigen Beitrag zu wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen bei RWE.
Mit der im Februar 2000 begonnenen Kostenoffensive steht unser Personalmanagement im Geschäftsjahr 2000/01 vor einer komplexen Aufgabe. Bis Ende
2003/04 werden wir im Kerngeschäft Energie rund
12.500 Stellen abbauen. Dafür werden wir sozialverträgliche Instrumente einsetzen.
Jugendlicher.
57
Mitarbeiter
58
PRIORITÄT NR. 1: REIBUNGSLOSE INTEGRATION DER
■
Durch Führen mit Zielvereinbarungen werden wir
VEW- UND RWE-TEAMS
die Leistung jeder Führungskraft stärker an den
„Die Chemie muss stimmen!”: Die konsequente Klärung
Unternehmens- und Bereichszielen orientieren. Über
aller Personalfragen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor
höhere variable Gehaltsbestandteile erhalten
für jede Fusion. Rund ein halbes Jahr nach Beginn der
Leistungsträger zusätzliche Anreize.
Fusionsverhandlungen standen die oberen Führungs-
■
Führungskräfteentwicklung ist Chefsache: Vor-
ebenen fest. Grundlagen für den Entscheidungsprozess
stände der Holding und der neuen Führungs-
lieferten Potenzialanalysen und Workshops der Vorstände
gesellschaften befassen sich regelmäßig in spe-
von RWE und VEW. Mit einer Kick-off-Veranstaltung
ziellen Sitzungen mit der Besetzung von wichtigen
unter dem Motto „Gemeinsam den Erfolg” haben wir am
Positionen sowie dem konzernübergreifenden Trans-
21. August 2000 rund 700 Führungskräfte über die neue
fer und der Förderung von Potenzialträgern. Dazu
RWE informiert.
gehört auch eine systematische Nachfolgeplanung.
■
Mit regelmäßigen Führungskräfte-Foren auf unter-
DAS DENKEN HAT DIE RICHTUNG GEÄNDERT:
schiedlichen Ebenen wollen wir Verständnis für
NEUE ANFORDERUNGEN AN DIE FÜHRUNGSKRÄFTE-
wichtige strategische Entwicklungen schaffen sowie
ENTWICKLUNG
die interdisziplinäre und konzernübergreifende
Innerhalb von einem Jahr hat sich die Welt der Energie-
Zusammenarbeit fördern.
versorger fundamental gewandelt. Deshalb haben wir
auch unsere Führungskräfteentwicklung neu ausgerichtet.
Mit der Umsetzung der wesentlichen Eckpunkte haben
wir im laufenden Geschäftsjahr 2000/01 begonnen:
■
Abgeleitet von der Unternehmensstrategie haben
Vorstand und Personalbereich neue Anforderungsprofile für Führungspositionen erarbeitet.
PERSONALMARKETING ZUR SICHERUNG DES
NACHFRAGE NACH BELEGSCHAFTSAKTIEN
AKADEMIKERNACHWUCHSES
GESTIEGEN
Mehr als 600 Hochschulabsolventen haben im Berichtsjahr
Unser Aktienprogramm für Mitarbeiter stößt auf steigen-
ihre berufliche Laufbahn bei RWE begonnen, zum Teil im
de Akzeptanz. Die Beteiligung lag im Inland bei 48,3 %
Rahmen eines Trainee-Programms. Über Hochschulmessen
und damit über dem Vorjahresniveau. Dabei haben wir
und direkte Kontakte zu Universitäten knüpfen wir schon
Stammaktien zu einem vergünstigten Kurs angeboten.
frühzeitig Kontakte zu qualifizierten Nachwuchskräften.
Gleichzeitig waren mit dem Erwerb jeder Aktie drei Op-
Rund 1.700 Werkstudenten und Praktikanten haben die
tionen zum vergünstigten Erwerb jeweils einer weiteren
Gelegenheit genutzt, bei uns erste Berufserfahrungen zu
RWE-Stammaktie verbunden. Die Optionen können nach
sammeln und RWE kennen zu lernen.
Ablauf von drei Jahren ausgeübt werden. Bedingung für
die Ausübung ist ein Kursanstieg der RWE-Stammaktie
AUSBILDUNG IN CHANCENTRÄCHTIGEN
von mindestens 10 % gegenüber dem Kurs bei Options-
ZUKUNFTSBERUFEN
ausgabe. Der Kursvorteil ist auf 20 % des Börsenkurses
Mit über 5.800 Auszubildenden in 98 kaufmännischen
der RWE-Stammaktie bei Ausgabe der Option begrenzt.
und gewerblich-technischen Berufen haben wir 2,2 %
mehr junge Menschen als im Vorjahr ausgebildet. Das
SOCIAL SPONSORING: DIE RWE-JUGENDSTIFTUNG
entspricht einer Ausbildungsquote im Inland von 4,8 %.
Zur Förderung beruflicher Qualifikation, gesellschaft-
Damit haben wir erneut deutlich über den eigenen Bedarf
licher Integration und sozialer Einsatzbereitschaft
hinaus ausgebildet. Auf dem Weg in die Dienstleistungs-
hat die RWE-Jugendstiftung im Berichtsjahr 15 Projekte
und Informationsgesellschaft bieten wir auch zukunfts-
mit insgesamt 500.000
weisende Berufsbilder wie die des Mechatronikers oder
es, die Eigeninitiative und Verantwortungsübernahme im
des Informations- und Telekommunikationssystem-
sozialen Handeln von Kindern und Jugendlichen auszu-
Kaufmanns.
prägen. Schwerpunkte waren beispielsweise Überschul-
E
gefördert. Ziel der Projekte ist
dungsprophylaxe, Suchtprävention und die Frühförderung
gehörloser Vorschulkinder.
59
Die Unternehmensbereiche
60
Energie
62
Mineralöl und Chemie
72
61
Umweltdienstleistungen
Industriesysteme
Bau
90
82
78
Energie
62
SCHNELLE ANPASSUNG DER KOSTENSTRUKTUREN
Der Strompreisverfall hat uns mit voller Härte getroffen. Einbrüche in Umsatz und Ertrag
waren die Folge. Die Talsohle scheint erreicht. Mit umfassenden Kostensenkungen werden wir das
Energie-Ergebnis stabilisieren. Der Zusammenschluss mit VEW bringt weitere
Schubkraft für unsere Multi-Utility-Strategie.
1999/2000 1998/1999
Unternehmensbereich
Energie
+/– in %
Mio. E
13.536
13.674
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
111
62
Bereichsumsatz
Mio. E
13.647
13.736
–
0,6
EBITDA
Mio. E
2.979
3.393
–
12,2
Betriebliches Ergebnis Mio. E
1.757
2.439
–
28,0
663
2.078
%
11,1
15,7
–
29,3
Investitionen
Mio. E
1.960
1.996
–
1,8
Cash-Flow
Mio. E
2.189
2.961
–
26,1
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
62.498
66.177
–
5,6
Außenumsatz
Ergebnis vor Steuern Mio. E
Return on Invested
Capital (ROIC)
–
–
1,0
+ 79,0
–
ZUSAMMENFASSUNG DER UNTERNEHMENSBEREICHE
auf niedrigem Niveau erkennbar. Die Wechselbereitschaft
ENERGIE / BERGBAU UND ROHSTOFFE
bei den Privat- und Gewerbekunden war gering. In diesem
Im Zeichen liberalisierter Märkte stellen wir unser Kern-
Marktsegment verlief der Rückgang der Preise deutlich
geschäft neu auf. Maßnahmen zur Effizienzsteigerung
moderater.
und Kostensenkung stehen dabei ganz oben auf der
Agenda. Die Zusammenführung der Braunkohlenver-
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland fiel
stromung der RWE Energie mit der Braunkohlen-
um 2,5 %. Milde Witterungsbedingungen im Berichtsjahr
förderung von Rheinbraun ist dafür ein zentraler Schritt.
haben konjunkturbedingte Nachfrageimpulse überlagert.
Seit April 2000 sind diese Aktivitäten unter dem Dach
Der Trend zum Erdgas setzte sich weiter fort. Dagegen
von Rheinbraun gebündelt. Daher haben wir in diesem
sank der Ölverbrauch deutlich. Der Braunkohlenver-
Geschäftsbericht auch die Kommentierung der bisherigen
brauch ging durch eine niedrigere Nachfrage der Kraft-
Unternehmensbereiche Energie sowie Bergbau und
werke leicht zurück. Bei der Steinkohle wirkte sich der
Rohstoffe zusammengefasst.
rückläufige Einsatz bei den Stromerzeugern aus. Demgegenüber stieg der Beitrag der Kernenergie, da die An-
STARKER PREISVERFALL AUF DEM DEUTSCHEN
lagen höher ausgelastet werden konnten. Regenerative
STROMMARKT
Energieträger legten etwas zu. Sie werden durch eine
Der intensive Wettbewerb um Marktanteile im deutschen
Reihe öffentlicher Fördermaßnahmen gestützt.
Stromgeschäft hat im Berichtsjahr seinen Höhepunkt
erreicht. Schnelle und drastische Preisrückgänge in allen
Der Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz in
Kundensegmenten waren die Folge. Besonders intensiv
Deutschland lag um rund 1 % über Vorjahresniveau. Die
war der Wettbewerb um Industriekunden und Verteiler-
Kernenergie blieb der wichtigste Eckpfeiler der Strom-
unternehmen. Hier brachen die Preise um mehr als ein
bedarfsdeckung. Gegenüber dem Vorjahr waren nur leich-
Drittel ein. Seit Jahresbeginn 2000 ist eine Stabilisierung
te Anteilsverschiebungen zu beobachten.
63
Energie
AUSSENUMSATZ
Unternehmensbereich Energie
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Strom
Mio. E
8.750
9.948
Gas
Mio. E
571
469
+ 21,7
Fernwärme
Mio. E
116
114
+
1,8
Rohbraunkohle
Mio. E
520
628
–
17,2
Braunkohlenveredlungsprodukte
Mio. E
400
436
–
8,3
Steinkohle
Mio. E
1.900
885
+ 114,7
Sonstige Aktivitäten
Mio. E
1.279
1.194
+
7,1
Insgesamt*
Mio. E
13.536
13.674
–
1,0
–
12,0
*) davon Strom-/Erdgassteuer 1999/2000: 443 Mio. E (Vorjahr: 124 Mio. E)
64
AUSSENUMSATZ ETWA AUF VORJAHRESHÖHE
STROM: PREISBEDINGT ERHEBLICHER
Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Energie
UMSATZRÜCKGANG
belief sich im Berichtsjahr auf 13,5 Mrd. E. Damit lag er
Der Stromumsatz lag mit 8,8 Mrd. E um 12,0 % unter
um 1,0 % unter Vorjahresniveau. Die wettbewerbsbeding-
Vorjahr. Bereinigt um die erstmals ganzjährig wirksame
ten Preissenkungen im Strombereich führten zu einem
Stromsteuer betrug der Rückgang 15,7 %. Wegen des
Umsatzeinbruch. Dies wurde rechnerisch durch die
massiven Preisdrucks auf dem deutschen Markt haben
erstmalig ganzjährige Einbeziehung unserer US-ameri-
wir unsere Verträge mit industriellen Großkunden und
kanischen Steinkohlengesellschaft CONSOL weitgehend
weiterverteilenden Energieversorgern angepasst. Die
kompensiert. Ohne diesen Konsolidierungseffekt hätte der
Musterpreisregelungen für Geschäftskunden wurden zum
Umsatz um 9,3 % unter Vorjahr gelegen.
1. Juli 1999 geändert. Unseren Haushalts- und Gewerbekunden bieten wir seit 1. November 1999 niedrigere
Tarifpreise.
1999/2000 1998/1999
Deutschland
PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH
Ge
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
sam
SK
t 480,2 Mio.t
E
Öl
38,5 %
39,7 %
Erdgas
21,8 %
21,5 %
Steinkohle
13,6 %
13,5 %
Kernenergie
13,1 %
12,3 %
Braunkohle
10,6 %
10,4 %
2,4 %
2,6 %
Wasser, Wind,
Sonstiges
AUSSENABSATZ STROM
Unternehmensbereich Energie
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Privat- und Gewerbekunden
Mio. kWh
32.378
32.579
–
0,6
Geschäftskunden
Mio. kWh
27.764
27.919
–
0,6
Großkunden
Mio. kWh
102.197
99.633
+
2,6
Industrie
Mio. kWh
42.437
38.645
+
9,8
Energieversorgungsunternehmen
Mio. kWh
57.211
60.534
–
5,5
Handel und
Dienstleistungen
Mio. kWh
2.549
454
Stromhandel
Mio. kWh
8.232
7.996
+
3,0
Insgesamt
Mio. kWh
170.571
168.127
+
1,5
+ 461,5
STROMABSATZ: VERBESSERTE POSITION BEI
päischen Nachbarländern erfolgreich. Absatzrückgänge
GROSSKUNDEN
mussten wir dagegen bei den weiterverteilenden Energie-
Trotz intensiven Wettbewerbs konnten wir unseren Strom-
versorgern hinnehmen. Vertragskündigungen durch Stadt-
absatz um 1,5 % auf 170,6 Terawattstunden steigern.
werke konnten nicht vollständig durch Neuabschlüsse
Vor allem an industrielle Großkunden haben wir mehr
aufgefangen werden. Auch bei den Privatkunden war
Strom verkauft. Außerdem haben wir den Stromhandel
infolge der warmen Witterungsverhältnisse ein leichtes
ausgebaut.
Minus zu verzeichnen.
Den Zuwachs bei den großen Industriekunden hat
STROMBESCHAFFUNG: KOSTEN WEITER REDUZIERT
neben konjunkturellen Impulsen vor allem ein erfreu-
Unser Stromaufkommen erhöhte sich im Berichtsjahr um
liches Neukundengeschäft ermöglicht. Im Zuge der
1,9 % auf 182,6 Terawattstunden. Den Strombedarf
schrittweisen Liberalisierung der europäischen Strom-
haben wir zu rund 62 % durch eigene Kraftwerke gedeckt.
märkte waren wir zunehmend auch in den westeuro-
Damit lag der Eigenanteil leicht unter dem Vorjahres-
1999/2000 1998/1999
Deutschland – Allgemeine Stromversorgung
PRIMÄRENERGIETRÄGER
Anteile an der Bruttostromerzeugung
Ge
Quelle: DVG
sam
t 504,7 Mrd.
kW
h
Kernenergie
33,5 %
32,7 %
Braunkohle
27,6 %
27,5 %
Steinkohle
25,8 %
26,9 %
Gas und sonstige
Wärmekraftwerke
8,6 %
8,6 %
Sonstiges
4,5 %
4,3 %
65
Energie
AUSSENABSATZ GAS
Unternehmensbereich Energie
66
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Gasvertrieb
Mio. kWh
22.352
21.995
+
1,6
Gashandel
Mio. kWh
4.502
0
–
Insgesamt
Mio. kWh
26.854
21.995
+ 22,1
niveau. Ausschlaggebend hierfür war eine revisionsbedingt
571 Mio. E erhöhen. Ursache waren steigende Gas-
niedrigere Erzeugung unserer rheinischen Braunkohlen-
verkaufspreise als Folge des Anstiegs der Heizölpreise
kraftwerke. Hingegen war die Erzeugung aus Kernenergie
sowie Mengeneffekte. So haben wir trotz der milden
höher. Aber auch die Steinkohlenblöcke haben wir ver-
Witterung ein Plus erzielt. Der Anschluss neuer Kunden
stärkt herangezogen.
an unser Versorgungsnetz war dafür der maßgebliche
Grund. Darüber hinaus resultierten erhebliche Absatzim-
Die Strombeschaffungskosten konnten wir weiter
pulse aus dem Aufbau des Gashandelsgeschäfts.
verringern: zum einen durch die optimierte Nutzung
unseres Kraftwerksparks, zum anderen durch günstigeren
BRAUNKOHLE: PREISSENKUNGEN VERURSACHEN
Fremdstrombezug.
UMSATZRÜCKGANG
Im Geschäft mit der Braunkohle setzte sich der rückläufige
GAS: DEUTLICHE UMSATZSTEIGERUNG ERZIELT
Umsatztrend fort. Mit Rohbraunkohle haben wir einen
Im Gasgeschäft konnten wir den Umsatz um 21,7 % auf
Außenumsatz von 520 Mio. E erzielt. Das entspricht einem
1999/2000 1998/1999
Unternehmensbereich Energie
PRIMÄRENERGIETRÄGER
Anteile am Gesamtstromaufkommen
Ge
sa
mt
18 2 .61 4 Mi o
W
.k
h
Eigenerzeugung
62,4 %
64,3 %
Braunkohle
37,5 %
40,7 %
Kernenergie
17,3 %
15,9 %
Steinkohle
3,0 %
2,9 %
Gas
3,2 %
3,3 %
Wasserkraft,
Sonstige
1,4 %
1,5 %
Fremdstrombezug
37,6 %
35,7 %
AUSSENABSATZ KOHLE
Unternehmensbereich Energie
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Rohbraunkohle
Tsd. t
50.136
47.900
+
4,7
Braunkohlenveredlungsprodukte
Tsd. t
8.352
8.589
–
2,8
Tsd. sht*
78.714
38.267
Steinkohle
+ 105,7
*) 1 short ton = 0,907 Tonnen
Rückgang um 17,2 % gegenüber dem Vorjahr. Grund waren
STEINKOHLE: UMSATZ DURCH GANZJÄHRIGE
Preissenkungen für Kraftwerkskohlenlieferungen an die
EINBEZIEHUNG VON CONSOL MEHR ALS VERDOPPELT
VEAG. Bei Veredlungsprodukten auf Braunkohlenbasis ging
Unser Steinkohlenumsatz wies im Berichtsjahr eine neue
das Umsatzvolumen um 8,3 % auf 400 Mio. E zurück.
Größenordnung auf. Er stieg um 114,7 % auf 1,9 Mrd. E.
Dabei machte sich vor allem der Nachfragerückgang bei
Für den Zuwachs sorgte die erstmals ganzjährige Ein-
Briketts bemerkbar. Die Stilllegung von brikettgefeuerten
beziehung der Umsätze von CONSOL. Das US-amerikani-
Industriekesselanlagen und der anhaltende Strukturwandel
sche Unternehmen wird seit dem 1. Januar 1999 voll-
bei der Wohnungsbeheizung waren wesentliche Einfluss-
konsolidiert. Die Entwicklung des Dollar-Kurses brachte
faktoren. Bei Braunkohlenstaub haben wir von höheren
zusätzliche Impulse. Bereinigt um die Konsolidierungs-
Preisen der Importenergien profitiert.
und Währungseffekte lag der Umsatz auf Vorjahresniveau.
Den Außenabsatz von Rohbraunkohle konnten wir
infolge höherer Lieferungen der LAUBAG an die Kraft-
Die Kohlenlieferungen von CONSOL blieben
werke des ostdeutschen Stromerzeugers VEAG deutlich
trotz hervorragender US-amerikanischer Konjunktur
steigern. Hingegen erreichte der Rohkohleneinsatz
1999/2000 konstant; sie erreichten 78,7 Mio. sht. Hier
unserer konzerneigenen Braunkohlenkraftwerke im Rhein-
dämpften zwei Einflussfaktoren die Nachfrage auf dem
land und in Ungarn nicht die Vorjahreshöhe. Die Kraft-
US-amerikanischen Inlandsmarkt: zum einen die milden
werke von Rheinbraun hatten auf Grund von Revisionen
Wintermonate, zum anderen ein erhöhter Kernkraftanteil
einen geringeren Bedarf. Er belief sich im Berichtsjahr
an der Stromerzeugung.
auf 80,6 Mio. Tonnen, ein Minus von 5,5 %. Der Kohleneinsatz der Kraftwerke der ungarischen Beteiligungs-
ERGEBNISEINBRUCH DURCH STROMPREISVERFALL
gesellschaft Mátrai Erömü Rt. (MÁTRA) verminderte
Das betriebliche Ergebnis lag mit 1.757 Mio. E um
sich trotz höheren Stromverkaufs geringfügig auf
28,0 % unter dem des Vorjahres. Dafür ausschlaggebend
7,6 Mio. Tonnen. Grund war ein besserer Heizwert der
waren die gravierenden Erlösrückgänge im Strom-
eingesetzten Kohle.
geschäft. Auch durch unser umfassendes Maßnahmen-
67
Energie
NEUE KOSTENOFFENSIVE IN HÖHE VON 1,7 MRD. E
GESTARTET
Mit weiteren einschneidenden Maßnahmen werden wir
unsere Kostenstrukturen erheblich wettbewerbsfähiger
ausrichten. Für die nächsten Jahre haben wir – ohne
Synergieeffekte aus der Fusion mit VEW – die folgenden
Kostensenkungen geplant:
68
programm zur Kostensenkung konnten wir diese Effekte
■
2000/01: 800 Mio. E,
■
2001/02: 400 Mio. E,
■
2002/03: 250 Mio. E,
■
2003/04: 250 Mio. E.
Zur Umsetzung des Kostenmanagementprogramms
nicht ausreichend abfangen. Im neutralen Ergebnis
werden wir den bereits angekündigten Personalabbau
schlug sich vor allem der Einmalaufwand für unser Maß-
vorziehen. Vorgesehen ist eine Reduzierung um 6.500
nahmenprogramm zur Kostensenkung nieder. Das
Stellen. Synergieeffekte aus der Zusammenlegung der
Finanzergebnis lag unter dem Wert des Vorjahres. Dies
Braunkohlenförderung und -verstromung ermöglichen den
ist im Wesentlichen auf höhere Zinsaufwendungen aus der
Abbau weiterer 2.000 Stellen. Zusätzlich werden fusions-
Aufzinsung langfristiger Rückstellungen zurückzuführen.
bedingt auf Seiten von RWE 2.400 Stellen entfallen.
Auf dieser Basis ergab sich ein negatives Ergebnis vor
Einschließlich des bei VEW geplanten Personalabbaus
Steuern in Höhe von 663 Mio. E.
werden wir insgesamt 12.500 Arbeitsplätze abbauen.
Die Maßnahmen erfolgen sozialverträglich: durch Vor-
KOSTENSENKUNGSZIEL FÜR 1999/2000 ERREICHT
ruhestandsregelungen, Abfindungen und Nichtersetzen
Mit einer Kostenreduzierung von rund 700 Mio. E haben
der Fluktuation.
wir unseren Zielwert für das abgelaufene Geschäftsjahr
erreicht. Der Schwerpunkt lag bei der Verringerung des
BRAUNKOHLENVERSTROMUNG: AUF DEM WEG ZU
Materialaufwands durch:
EINEM DER WETTBEWERBSFÄHIGSTEN ENERGIE-
■
verminderte Fremdstrombezugskosten,
TRÄGER
■
geringere Aufwendungen für Betrieb und
Zum 1. April 2000 haben wir die rheinischen Braun-
Instandhaltung der Kraftwerke und Netze,
kohlentagebaue und Braunkohlenkraftwerke unter dem
■
Effizienzsteigerung in der Braunkohlenförderung,
Dach von Rheinbraun zusammengeführt. Ziel war es, die
■
Optimierung der übrigen Beschaffung.
Braunkohlenverstromung als Prozess mit durchgängiger
unternehmerischer Verantwortlichkeit in eine Hand zu
Mit den bisherigen Vorruhestands- und Abfin-
geben. Allein durch diesen organisatorischen Schritt kön-
dungsangeboten haben wir außerdem die Personalkosten
nen zusätzliche Kostensenkungen in Höhe von 150 Mio. E
reduziert.
jährlich realisiert werden. Insgesamt wollen wir in der
Prozesskette Braunkohlenverstromung die Produktivität
bis zum Ende des Geschäftsjahres 2003/04 um 30 %
EUROPÄISCHE SPITZENSTELLUNG IM ENERGIE-
erhöhen. Damit werden unsere Braunkohlenaktivitäten zu
TRADING
einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Der Handel spielt schon heute eine wichtige Rolle im
europäischen Energiemarkt. Seine Bedeutung wird in den
START DES MULTI-UTILITY-METROPOLENPROGRAMMS
kommenden Jahren noch erheblich zunehmen. Mit der
IN BERLIN
RWE Energy Trading GmbH, die im Oktober 1999 ihr
Mit gezielten Beteiligungen bauen wir unsere Marktposi-
operatives Geschäft aufnahm, zählen wir bereits zu den
tion in Europa aus. Dabei haben Hauptstädte im Rahmen
führenden Unternehmen auf diesem Sektor. Unsere Trader
unseres „10-Metropolen-Programms” strategischen Vor-
in London und Essen handeln vor allem mit Strom, aber
rang. So haben wir in Berlin im August 2000 ein Pilot-
auch mit Erdgas, Öl und Kohle. Daneben bieten sie
programm für das gebündelte Angebot von Strom, Gas
Derivate zur Preisabsicherung. Die RWE Energy Trading
und Wärme gestartet. Ausgangspunkt dafür war die
hat Vertriebsbüros in den Niederlanden und Polen, weite-
Beteiligung des Unternehmensbereichs Umweltdienst-
re sind im Aufbau. Sie übernehmen die Akquisition von
leistungen an den Berliner Wasserbetrieben, dem größten
Handelskunden, die Vermarktung von Dienstleistungen
privatisierten kommunalen Wasserversorger in Europa.
sowie den Abschluss von komplexen Energiehandels- und
Dieser Schritt hat uns direkten Zugang zu insgesamt
Risikomanagementverträgen. 1999/2000 haben wir
3,5 Millionen Einwohnern und 250.000 Großkunden
bereits acht Terawattstunden Strom gehandelt. Im lau-
sowie kleinen und mittleren Unternehmen in der Bundes-
fenden Jahr wollen wir das Volumen mehr als verdoppeln.
hauptstadt eröffnet.
INTERNATIONALISIERUNG AUCH ÜBER
VERSTÄRKTE MULTI-UTILITY-PRÄSENZ
KRAFTWERKSPROJEKTE
AUCH IN OSTEUROPA
Die hohe Akzeptanz von RWE als Kraftwerksbetreiber
Im Februar 2000 haben wir die Verträge zur Gründung
bei Großkunden hat uns im Berichtsjahr weiteren Zugang
von zwei Holdinggesellschaften unterzeichnet, die jeweils
zu Auslandsmärkten ermöglicht. Die BASF-Werke
die Mehrheitsanteile an dem Prager Stromversorger
Antwerpen und Tarragona werden wir mit Strom und
Pražska Energetická a.s. und dem Prager Gasversor-
Dampf beliefern. Hierzu errichten und betreiben wir ge-
gungsunternehmen Pražska Plynarenská a.s. halten.
meinsam mit lokalen Partnern Gas- und Dampfturbinen-
Damit haben wir auch in Tschechien eine gute Basis für
Kraftwerke (GuD) an den jeweiligen Standorten. Darüber
ein umfassendes Angebot an Multi-Utility-Dienstleistun-
hinaus haben wir im Rahmen von Kooperationen mit
gen gelegt.
Stromerzeugungsgesellschaften Kraftwerkskapazitäten in
Portugal und Kroatien in Betrieb genommen.
In Budapest haben sich unsere Beteiligungen an
den dortigen regionalen Versorgern erfolgreich entwickelt. Dadurch verfügen wir über ein gutes Standbein
für das Angebot von Strom, Gas, Wasser und Entsorgung
in diesem Wachstumsmarkt.
69
Energie
allem im Bereich der Netzanlagen und der Braunkohlenförderung. Im Mittelpunkt der Investitionen in Kraftwerksanlagen stand der neue 950-Megawatt-Braunkohlenblock in Niederaußem. Diese Anlage zeichnet sich
durch einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad gegenüber herkömmlicher Technologie aus. Ab 2002 wird sie
einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung der
Braunkohlenverstromung leisten. Auch für GuD-Kraftwerke, die wir im Kundenauftrag errichten und betreiben,
haben wir umfangreiche Ausgaben verzeichnet. So versorgen wir seit Juli 2000 die Produktionsanlagen der
Bayer AG in Dormagen mit Strom und Prozessdampf. In
70
AVANZA – MARKENSTROM VON RWE
Ungarn hat die Erzeugungs- und Bergwerksgesellschaft
Mit der Marke „:avanza” haben wir uns zum 1. Septem-
MÁTRA die Modernisierung ihrer Kraftwerke fortgesetzt.
ber 1999 im Privatkundenmarkt positioniert. Wir bieten
Die Finanzanlageinvestitionen betrafen – neben der Über-
Haushalten in ganz Deutschland unser Stromprogramm
nahme des 25 %-Aktienpakets von Thyssengas – Anteils-
an. Zum 1. Dezember 1999 kam Avanza-Ökostrom aus
zukäufe in Ungarn und Tschechien. Hinzu kam bei
regenerativen Energien hinzu.
CONSOL der Erwerb der Gasaktivitäten von der MCN
Energy Group. Die Gesellschaft gewinnt Methangas aus
GASGESCHÄFT GESTÄRKT
Kohlenflözen.
Zur Verstärkung unseres Erdgasbereichs haben wir im
Mai 2000 unseren Anteil an der Thyssengas GmbH um
POWERLINE: TELEFON UND INTERNET ÜBER DAS
weitere 25 % auf nunmehr 75 % aufgestockt. Verkäufer
STROMNETZ
war die Esso Deutschland GmbH. Thyssengas verfügt
Auch im Bereich Netz entwickeln wir neue Dienstleistun-
über einen breiten Kundenzugang bei regionalen Gas-
gen. Mit Powerline Communication wollen wir unseren
versorgern, Stadtwerken und Industrieunternehmen,
Kunden Telefonie und Internet-Zugang über das vor-
insbesondere in Nordrhein-Westfalen.
handene Stromnetz ermöglichen. Gemeinsam mit
Partnerunternehmen weisen wir derzeit die technische
INVESTITIONEN KNAPP UNTER VORJAHR
Machbarkeit der Datenübertragung über das Niederspan-
Die Investitionen des Energiebereichs lagen im Berichts-
nungsnetz nach. Ein eigenständiges Unternehmen, die
jahr mit knapp 2 Mrd. E um 1,8 % unter dem Niveau
Powerline GmbH, ist gegründet. Mit 200 Haushalten
des Vorjahres. Grund waren etwas niedrigere Sachanlage-
testet es bis Dezember 2000 den Einsatz in größerem
investitionen. Die Finanzanlageinvestitionen haben sich
Maßstab. 2001 wollen wir kommerzielle Produkte anbie-
dagegen leicht erhöht.
ten. Wir werden sie sowohl direkt als auch indirekt über
weiterverteilende Energieversorger vermarkten.
Maßgeblich für die insgesamt rückläufigen Sachinvestitionen war eine restriktivere Ausgabenpolitik, vor
ENTWICKLUNG INNOVATIVER BRENNSTOFFZELLEN-
Vertrieb, Netz, Gasgeschäft und Erzeugung an den Start
ANWENDUNGEN
gehen. Nach Eintragung der Fusion werden die ent-
Angesichts der mittelfristig zunehmenden Bedeutung der
sprechenden Aktivitäten von RWE und VEW in diesen
dezentralen Stromerzeugung in Kleinanlagen mit Kraft-
Gesellschaften aufgehen. Durch schlanke Strukturen und
Wärme-Kopplung beteiligen wir uns an der Weiter-
flache Hierarchien können sie schneller und kundennäher
entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie. Anfang
am Markt agieren. Über unsere Trading-Aktivitäten
2002 werden wir in Essen eine Demonstrationsanlage in
orientieren sie sich permanent an den Anforderungen des
Betrieb nehmen. Diese Anlage mit integrierter Gasturbine
Marktes.
und insgesamt 320 Kilowatt elektrischer Leistung wird
weltweit die erste netzgekoppelte Anlage dieser Art mit
AUSBLICK
Kraft-Wärme-Kopplung sein. Darüber hinaus ist im
Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung der deutschen
Rahmen von Kooperationen mit Herstellerfirmen die
Wirtschaft dürfte auch der Energienachfrage weitere
Erprobung von Brennstoffzellen zur Versorgung von
Impulse verleihen. Angesichts der bisherigen Absatz-
Haushalten geplant. Damit wollen wir unseren Kunden
erfolge insbesondere im Großkundenbereich im In- und
einen frühzeitigen Zugang zu dieser Technik ermöglichen.
Ausland und der zunehmenden Handelsaktivitäten
erwarten wir, unseren Absatz steigern zu können. Der
DIE FUSION MIT VEW: AUSBAU DER FÜHRENDEN
Marktpreis im Stromsektor hat aus heutiger Sicht die
MARKTPOSITION IM ENERGIEGESCHÄFT
Talsohle erreicht. Die letztjährigen Vertragsanpassungen
Die Fusion mit VEW gibt unserer Multi-Utility-Strategie
werden sich allerdings mit zeitlicher Verzögerung aus-
erhebliche zusätzliche Schubkraft. Das gilt vor allem für
wirken und die Umsatz- und Ertragsentwicklung im
das Stromgeschäft. Zusammen erreichen RWE und VEW
Geschäftsjahr 2000/01 belasten. Zusätzliche negative
einen Absatz von rund 210 Terawattstunden Strom und
Effekte werden vom Gesetz für den Vorrang erneuerbarer
sind damit führend im größten Energiemarkt Europas.
Energien (EEG) sowie vom Gesetz zur Förderung der
Wir stärken unsere Position als größter und kosten-
Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus-
führender Netzbetreiber. Die Zusammenführung der
gehen. Unsere umfassenden Kostensenkungsprogramme
Kraftwerksparks führt zu einem ausgewogenen Erzeu-
wirken dem entgegen. Wir erwarten, mit einem betrieb-
gungsmix aus Braunkohlen-, Steinkohlen-, Gas- und Kern-
lichen Ergebnis nicht wesentlich unter dem Vor-
kraftwerken. Im Gasgeschäft profitieren wir von der
jahresniveau abzuschließen. Dabei sind die Ergebnis-
starken Marktposition von VEW.
beiträge von VEW noch nicht berücksichtigt.
GRUNDLEGENDE NEUAUSRICHTUNG DES
ENERGIEBEREICHS EINGELEITET
Das Geschäftsjahr 2000/01 ist für den Energiebereich
ein Jahr einschneidender Veränderungen. Wir begegnen
dem Paradigmenwechsel unserer Märkte mit einer
kompletten Neuausrichtung unserer Organisation. Zum
1. Oktober 2000 werden eigenständige Unternehmen für
71
Mineralöl und Chemie
72
UPSTREAM WICHTIGSTE ERTRAGSSTÜTZE
Höchststände beim Ölpreis: Während unsere Öl- und Gasförderung davon profitierte,
geriet das Downstream-Geschäft unter Druck. Ein Rückgang des betrieblichen Ergebnisses war die Folge.
Unsere Marktstellung als Nr. 3 im deutschen Mineralölverkauf haben wir ausgebaut. Und den
Verkauf des Chemiegeschäfts eingeleitet. Im laufenden Jahr rechnen wir mit einem höheren Ergebnis.
Unternehmensbereich
Mineralöl und Chemie
1999/2000 1998/1999
+/– in %
Mio. E
18.008
13.601
+ 32,4
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
57
42
+ 36,4
Bereichsumsatz
Mio. E
18.065
13.643
+ 32,4
EBITDA
Mio. E
738
734
+
0,5
Betriebliches Ergebnis Mio. E
387
412
–
6,1
Ergebnis vor Steuern Mio. E
373
359
+
3,9
Return on Invested
Capital (ROIC)
%
12,1
14,6
–
17,1
Investitionen
Mio. E
729
640
+ 13,9
Cash-Flow
Mio. E
609
585
+
4,1
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
9.517
10.036
–
5,2
Außenumsatz
ÖLPREIS ERREICHT REKORDSTÄNDE
Der Mineralölverbrauch in Deutschland betrug
Der Ölpreis verzeichnete 1999/2000 langjährige Höchst-
119,4 Mio. Tonnen. Er lag damit 5,2 % unter Vorjahr.
stände. Gründe dafür waren eine restriktive Förderung
Die Verkäufe von leichtem Heizöl waren witterungs-
vor allem der OPEC-Staaten sowie eine Belebung der
bedingt und wegen des hohen Preisniveaus sogar um
Ölnachfrage. Ein deutlicher Abbau der weltweiten
19,0 % niedriger. Der Absatz von Ottokraftstoffen ist um
Bestände war die Folge. Im Durchschnitt kostete das
2,1 % gesunken. Hier wirken sich vor allem die spar-
Barrel Brent-Rohöl 25 US$. Das ist eine Verdoppelung
sameren Motoren neuer Fahrzeuggenerationen aus.
gegenüber dem Vorjahr. Anfang März 2000 wurde ein
Hingegen ließ der höhere Bedarf im Straßengüterverkehr
Spitzenwert von 32 US$ pro Barrel erreicht. Trotz der
den Verbrauch von Dieselkraftstoff um 4,6 % steigen.
OPEC-Beschlüsse, die Förderung zu erhöhen, fielen die
Preise nur unwesentlich.
UMSATZ DURCH ROHÖLPREIS- UND STEUERANSTIEG
ERHEBLICH GEWACHSEN
Bis März 2000 konnten die Erlöse in der deutschen
Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs betrug
Mineralölverarbeitung nicht mit dem schnellen Anstieg der
18,0 Mrd. E. Der Anstieg um 32,4 % beruhte im
Rohölkosten Schritt halten. Erst danach konnten die deut-
Wesentlichen auf höheren Preisen für Rohöl und Pro-
schen Raffinerien ihre unbefriedigende Margensituation
dukte sowie höheren Mineralölsteuern.
verbessern. Allerdings verschlechterte sich seit Januar
2000 die Situation beim Verkauf von Mineralölprodukten.
Grund war der Preiskampf auf dem Tankstellenmarkt.
73
Mineralöl und Chemie
AUSSENUMSATZ
74
Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Upstream
Mio. E
636
352
+ 80,7
Downstream
davon Mineralölsteuer
Mio. E
Mio. E
14.801
5.049
11.114
4.442
+ 33,2
+ 13,7
Chemie
Mio. E
2.566
2.130
+ 20,5
Sonstige Aktivitäten
Mio. E
5
5
0,0
Insgesamt
Mio. E
18.008
13.601
+ 32,4
Der Außenumsatz unserer Upstream-Sparte hat
Insbesondere die Struktur des Tankstellennetzes haben
sich um 80,7 % auf 636 Mio. E erhöht. Insbesondere die
wir optimiert. Außerdem ist unser Geschäft mit Flug-
stark gestiegenen Rohölpreise trugen zu diesem Zuwachs
kraftstoffen wieder deutlich gewachsen. Der Petro-
bei. Gebremst wurde die Umsatzentwicklung durch eine
chemieabsatz ist um 9,8 % auf 2,6 Mio. Tonnen ge-
etwas niedrigere Erdölförderung; sie ging um 6,6 % auf
stiegen. Grund war eine höhere Anlagenverfügbarkeit.
3,6 Mio. Tonnen zurück. Ursachen waren vor allem vorübergehende technische Probleme bei der Förderung in
In der Sparte Chemie erhöhte sich der Umsatz
Norwegen sowie der Förderrückgang aus Altfeldern.
um 20,5 % auf knapp 2,6 Mrd. E. Auf Grund höherer
Dagegen konnten wir die im Oktober 1998 aufgenomme-
Preise für unsere Einsatzstoffe stiegen auch unsere
ne Produktion in Kasachstan deutlich steigern. Auch die
Produktpreise. Der Chemieabsatz ist um 6,8 % auf
Gaserlöse erhöhten sich merklich. Die Gasförderung der
4,2 Mio. Tonnen gesunken. Der Rückgang resultiert aus
RWE-DEA lag mit 2,1 Mrd. Kubikmeter um 36,7 % über
dem Verkauf des PVC-Geschäfts der CONDEA Vista.
dem Vorjahreswert. Wir haben große Mengen über die
Bereinigt um diesen Effekt lagen die Verkäufe auf Vor-
langfristigen vertraglichen Liefer- und Abnahmeverpflich-
jahresniveau.
tungen hinaus an unsere Kunden verkauft.
RAFFINERIEN GUT AUSGELASTET
In der Downstream-Sparte haben wir einen
Die Auslastung der Raffinerien war hoch, obwohl die
Umsatz von 14,8 Mrd. E erzielt. Das entspricht einem
Rohölverarbeitung wegen zeitweise unbefriedigender
Anstieg von 33,2 %. Ausschlaggebend dafür waren neben
Raffineriemargen geringfügig reduziert wurde. Insgesamt
dem Rohölpreiseffekt auch die höheren Mineralöl-
haben wir 20,3 Mio. Tonnen Rohöl und Halbfabrikate
steuern. Unser Absatz von Mineralölerzeugnissen lag mit
verarbeitet. Das sind nur 1,3 % weniger als im Vorjahr.
20,8 Mio. Tonnen leicht unter Vorjahresniveau. Er entwickelte sich jedoch günstiger als der Gesamtmarkt in
Deutschland. Dabei wirkte sich vor allem der Ausbau
unserer Vertriebskanäle auf dem Endkundenmarkt aus.
ABSATZ UND FÖRDERUNG
1999/2000
1998/1999
Tsd. t
3.593
3.848
–
Mio. m3
2.103
1.538
+ 36,7
Mineralölerzeugnisse
Tsd. t
20.757
21.452
–
3,2
Petrochemieerzeugnisse
Tsd. t
2.554
2.327
+
9,8
Chemieerzeugnisse
Tsd. t
4.212
4.517
–
6,8
Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
Erdölförderung*
Erdgasförderung*
+/– in %
6,6
*) Vorjahreszahl ist angepasst, bislang ohne Anteile anderer Gesellschafter
Die im Mai 1997 beschlossene Umstrukturierung
Das Ergebnis vor Steuern konnten wir um 3,9 %
der DEA-Raffinerie Heide wird im Herbst 2000 abge-
steigern. Es erreichte 373 Mio. E. Etwas höher waren
schlossen. Wichtigstes Einzelprojekt war der Neubau
das Finanzergebnis, aber auch das neutrale Ergebnis. Es
eines Hydrocrackers zur Verbesserung von Produkt-
enthält den Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an
struktur und Effizienz. Die Umstrukturierung ermöglicht
DKV Euro-Service, einem Anbieter von Tankkarten für
es außerdem, erhöhte Anforderungen an Kraftstoff-
den Schwerlastverkehr.
qualitäten zu erfüllen.
ERHÖHTE INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN
BETRIEBLICHES ERGEBNIS UNTER VORJAHR
Die Investitionen des Bereichs Mineralöl und Chemie
Das betriebliche Ergebnis lag mit 387 Mio. E um 6,1 %
lagen mit 729 Mio. E um 13,9 % über dem Vorjahres-
unter dem Vorjahresniveau. Grund dafür ist der deutliche
niveau. In der Upstream-Sparte standen Investitionen in
Rückgang der Downstream-Erträge. Hier kamen neben
Norwegen, der weitere Ausbau der Erdgasreserven in
höheren Verarbeitungskosten erheblich verringerte
Norddeutschland und die zweite Baustufe des Erdgas-
Margen bei Mineralölverkauf und Petrochemie zum
speichers im bayerischen Breitbrunn im Vordergrund. In
Tragen. Dem gegenüber stand eine außerordentlich positi-
der Downstream-Sparte lagen die Schwerpunkte auf der
ve Ertragslage im Upstream: Das Ergebnis dieser Sparte
Umstrukturierung der Raffinerie Heide und der Erhöhung
verbesserte sich hauptsächlich durch die gestiegenen
der Methanol-Produktion in Wesseling. Außerdem haben
Rohöl- und Gaspreise. Außerdem wirkte sich ein deutlich
wir die Struktur unseres Tankstellengeschäfts in Deutsch-
höherer Erdgasabsatz im Inland positiv aus. Das Chemie-
land verbessert und das Netz in Polen weiter ausgebaut.
ergebnis lag auf Vorjahreshöhe. Die Chemiesparte
profitierte vom ertragsstarken Ethylengeschäft, während
die Waschrohstoffe und Fettalkohole operativ schwächer
abschlossen.
75
Mineralöl und Chemie
76
NEUES KOSTENSENKUNGSPROGRAMM BEGONNEN
UPSTREAM: NEUE POTENZIALE FÜR
Angesichts des hohen Wettbewerbsdrucks haben wir unse-
ÖL- UND GASFÖRDERUNG
re Maßnahmen zur Effizienzsteigerung forciert. Bis zum
Mit dem Zuschlag für 15- bis 30-prozentige Beteili-
Ende des Geschäftsjahres 2001/02 werden wir unsere
gungen an drei Konzessionsgebieten in der Norwegischen
Kosten um rund 60 Mio. E senken. Dieses Ziel werden
See kann RWE-DEA ihre Upstream-Position deutlich
wir vor allem durch organisatorische Veränderungen
ausbauen. Die Gebiete weisen hohe bis sehr hohe Kohlen-
erreichen. Dabei werden wir die Zahl der Arbeitsplätze
wasserstoffpotenziale auf. Derzeit verfügen wir über Öl-
mit den Schwerpunkten Mineralölverkauf und zentrale
und Gas-Reserven von rund 79 Mio. Tonnen Öläquivalen-
Dienstleistungen um rund 300 sozialverträglich reduzie-
ten. Die Produktion könnte nach Abschluss der seis-
ren.
mischen Untersuchungen und der daran anschließenden
Entwicklungsinvestitionen im Jahr 2006 beginnen. Im
VERKAUF DES CHEMIEGESCHÄFTS EINGELEITET
Frühjahr 2000 haben wir die Produktion aus dem Off-
Im Zuge der Konzentration des RWE-Konzerns auf die
shore-Feld Mittelplate, dem förderstärksten deutschen
Kerngeschäftsfelder wird RWE-DEA das Chemiegeschäft
Ölfeld, auch von Land aus aufgenommen. Damit wird sich
im laufenden Geschäftsjahr 2000/01 veräußern. Im
unsere inländische Ölförderung schon im Geschäftsjahr
November 1999 haben wir das PVC-Geschäft der
2000/01 auf mehr als 0,9 Mio. Tonnen beinahe ver-
CONDEA Vista mit einem Umsatzvolumen von rund
doppeln.
260 Mio. E verkauft.
NEUE WEGE BEI MARKETING UND VERTRIEB
Dem starken Wettbewerbsdruck im Tankstellengeschäft
begegnen wir mit innovativen Marketing-Maßnahmen.
Um die Kundenbindung zu erhöhen, hat sich DEA an dem
branchenübergreifenden „PAYBACK”-Programm
beteiligt. Hieran nehmen bislang 20 Unternehmen teil,
darunter namhafte Firmen aus dem Einzelhandels- und
Dienstleistungsbereich. Bei Einkäufen mit der PAYBACK-
AUSBLICK
Karte erhält der Kunde Bonuspunkte. Bei DEA-Tank-
Für 2000/01 erwarten wir ein Umsatzvolumen in der
stellen entspricht dies einem Vorteil von rund einem
Größenordnung des Vorjahres und ein verbessertes
Pfennig je Liter Kraftstoff und rund 20 Pfennigen je
betriebliches Ergebnis, vor allem in der Downstream-
Liter Motorenöl.
Sparte. Seit Frühjahr 2000 haben sich die Margen in
der Mineralölverarbeitung von ihrem außergewöhnlich
Das Geschäft mit leichtem Heizöl, Dieselkraft-
niedrigen Niveau erholt. Einen verbesserten Ergebnis-
stoff und Schmierstoffen werden wir weiter ausbauen.
trend erwarten wir auch für das im Vorjahr schwache
DEA verkauft diese Produkte nunmehr über die neu
Petrochemiegeschäft sowie den Mineralölverkauf. Beim
gegründete DEA Mineraloel & Service GmbH. Diese hat
Upstream-Ergebnis werden wir infolge hoher Investitionen
zum 1. Juli 2000 ihre Tätigkeit aufgenommen.
voraussichtlich unter dem sehr hohen Vorjahresniveau
abschließen. Unsere Maßnahmen zur Kostensenkung
NEUE UMWELTSCHONENDE PRODUKTE
werden einen wichtigen Beitrag zur Ertragssteigerung
Anfang 2000 haben wir eine neue Kraftstoffgeneration
leisten.
auf den Markt gebracht: Die Ottokraftstoffe enthalten
jetzt unter anderem weniger Benzol und Schwefel. Bei
„Super Plus” erfüllen wir damit schon heute die EUNormen ab 2005. Bei Dieselkraftstoff wurde der
Schwefelgehalt weiter gesenkt.
77
Umweltdienstleistungen
78
ERHEBLICHE VERBESSERUNG IM NEUEN GESCHÄFTSJAHR
Nach erfolgreichem Turn-around auf gutem Weg: Unser Umweltbereich
hat das betriebliche Ergebnis bei etwas höherem Umsatz leicht verbessert.
Weitere Desinvestments stärken das Kerngeschäft. Genauso wie die bevorstehende Integration
der VEW-Umwelt-Tochter Edelhoff. Erste Schritte für gebündelte Energie-/UmweltAngebote sind gemacht. Potenzial für eine erhebliche Ergebnisverbesserung im neuen Geschäftsjahr.
1999/2000 1998/1999
Unternehmensbereich
Umweltdienstleistungen
+/– in %
Mio. E
1.524
1.480
+
3,0
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
25
31
–
19,4
Bereichsumsatz
Mio. E
1.549
1.511
+
2,5
EBITDA
Mio. E
306
252
Betriebliches Ergebnis Mio. E
101
96
+
5,2
Ergebnis vor Steuern Mio. E
25
37
–
32,4
Return on Invested
Capital (ROIC)
%
6,4
5,9
+
8,5
Investitionen
Mio. E
241
275
–
12,4
Cash-Flow
Mio. E
225
244
–
7,8
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
10.120
12.460
–
18,8
Außenumsatz
+ 21,4
CHANCENREICHER MARKT TROTZ HOHEN
preisen, Mengensteigerungen bei Kommunal- und Gewerbe-
WETTBEWERBSDRUCKS
abfällen sowie Erstkonsolidierungen. In der Sparte Abfall
Der deutsche Entsorgungsmarkt war 1999/2000 von
und Recycling International konnten wir ebenfalls Zu-
unterschiedlichen Trends geprägt. Im traditionellen Ent-
wächse verbuchen. Maßgeblich hierfür waren eine leichte
sorgungsgeschäft stagnierte das Abfallaufkommen. Dies
Ausweitung des operativen Geschäfts in Osteuropa sowie
führte zu weiteren Überkapazitäten. Der Wettbewerb
eine günstige Kursentwicklung des US-Dollars. In den
privater Unternehmen um industrielle und gewerbliche
Sparten Wasser/Abwasser und Umweltconsulting reduzier-
Abfallvolumina war daher unverändert hart. Auch im kom-
te sich das Geschäftsvolumen durch den Verkauf von
munalen Bereich bestand ein anhaltend hoher Preisdruck.
Unternehmen beziehungsweise Mehrheitsanteilen.
Gleichzeitig eröffneten sich neue Chancen durch
ERGEBNIS TROTZ PREISDRUCKS VERBESSERT
den Trend zur Teilprivatisierung oder Vergabe kommu-
Das betriebliche Ergebnis stieg um 5,2 % auf 101 Mio. E.
naler Entsorgungsaktivitäten. Dies gilt gleichermaßen für
Damit haben wir unsere Ertragslage nach dem erfolg-
den vorwiegend kommunalen Wasser- und Abwasser-
reichen Turn-around im vergangenen Jahr wie erwartet
markt. Hier waren auch international deutliche Wachs-
stabilisieren können. Dies war möglich durch operative
tumsimpulse zu verzeichnen. Grund dafür sind eine rapide
Verbesserungen und Erträge aus der weiteren Bereini-
steigende Wassernachfrage und ein hoher Bedarf an
gung unseres Unternehmensportfolios.
Investitionen in die Infrastruktur.
Das Ergebnis vor Steuern lag mit 25 Mio. E um
UMSATZANSTIEG MIT EXPANDIERENDEM ABFALL-
12 Mio. E unter dem Vorjahreswert. Grund sind aus-
UND RECYCLING-GESCHÄFT
schließlich die im neutralen Ergebnis enthaltenen Auf-
Im Geschäftsjahr 1999/2000 betrug der Außenumsatz
wendungen für absehbare Personalabbaumaßnahmen im
des Unternehmensbereichs Umweltdienstleistungen rund
Zuge der Fusion.
1,5 Mrd. E. Er lag damit leicht über Vorjahresniveau.
Bereinigt um Erst- und Entkonsolidierungseffekte haben
wir ein Plus von 7,4 % erzielt. Ausschlaggebend dafür
waren höhere Umsätze in der Sparte Abfall und Recycling
Deutschland. Diese Sparte ist mit einem Anteil von
80 % die bedeutendste Aktivität im Portfolio. Die Umsatzsteigerung resultierte aus gestiegenen Sekundärrohstoff-
79
Umweltdienstleistungen
AUSSENUMSATZ
Unternehmensbereich
Umweltdienstleistungen
80
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Abfall und Recycling
Deutschland
Mio. E
1.219
1.109
+
9,9
Abfall und Recycling
International
Mio. E
75
71
+
5,6
Wasser/Abwasser
Mio. E
41
82
–
50,0
Umweltconsulting
Mio. E
189
218
–
13,3
Insgesamt
Mio. E
1.524
1.480
+
3,0
FOKUSSIERUNG DES UNTERNEHMENSPORTFOLIOS
BERLINER WASSERBETRIEBE: STARTSCHUSS FÜR
FORTGESETZT
MULTI-UTILITY-OFFENSIVE
Unser Programm zur Veräußerung von ertragsschwachen
Der Wassermarkt hat für unsere Multi-Utility-Strategie
Beteiligungen und Randaktivitäten haben wir planmäßig
steigende Bedeutung. Deshalb haben wir uns zum
weitergeführt. Größte Einzelmaßnahme war der Verkauf
1. November 1999 an den Berliner Wasserbetrieben
des außereuropäischen Umweltconsulting-Geschäfts unter
beteiligt, dem mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. E in 1999
dem Dach der ENSR zum 31. März 2000. Damit haben
größten privatisierten kommunalen Wasserversorger in
wir uns von rund 200 Mio. E Umsatz getrennt. Das
Europa. Zusammen mit der französischen Vivendi halten
Unternehmen operiert in einem besonders schwierigen
wir über die RWE/VIVENDI Berlinwasser Beteiligungs
Markt und bietet nur geringe Synergiepotenziale für
AG 49,9 %. Dieser Schritt hat uns direkten Zugang zu
unser Kerngeschäft. Die in der HPC-Gruppe gebündelten
insgesamt 3,5 Millionen Einwohnern und 250.000 Groß-
europäischen Consulting-Aktivitäten werden wir voraus-
kunden sowie kleinen und mittleren Unternehmen in der
sichtlich noch in diesem Jahr veräußern.
Bundeshauptstadt eröffnet.
Getrennt haben wir uns auch von 60 % unserer
INVESTITIONSVOLUMEN RÜCKLÄUFIG
Anteile an der zur RWE Ambiente-Gruppe gehörenden
Die Investitionen lagen mit 241 Mio. E unter Vorjahres-
Saceccav S.p.A. in Italien. Aus Rumänien haben wir uns
niveau. Hierbei blieben die Sachanlageinvestitionen
ebenfalls zurückgezogen. Die Weiterführung der rumä-
stabil. Im Vordergrund standen Modernisierungs- und
nischen Geschäftsaktivitäten war vor allem wegen anhal-
Ersatzbeschaffungen im Logistik- und Anlagensektor,
tender Zahlungsprobleme unseres Partners im Gemein-
daneben der Erwerb von Standorten sowie Deponie-
schaftsunternehmen mit der Stadt Bukarest wirtschaft-
einrichtungsmaßnahmen. Die Finanzanlageinvestitionen
lich nicht mehr tragbar.
gingen zurück. Im Vordergrund standen Engagements zur
Stärkung des Wasser- und Abwassergeschäfts.
INTEGRATION DER EDELHOFF-GRUPPE:
Um die Chancen im nationalen und internationa-
AUSBAU DER FÜHRENDEN MARKTPOSITION
len Wasser- und Abwassermarkt zu nutzen, werden wir
Durch die Zusammenführung des Unternehmensbereichs
die RWE Umwelt Aqua-Gruppe ausbauen: durch die
Umweltdienstleistungen mit der VEW-Tochtergesellschaft
Akquisition von Betreiber- und Beteiligungsprojekten,
Edelhoff AG bauen wir im Geschäftsjahr 2000/01 unsere
den Erwerb weiterer regionaler Marktteilnehmer und den
Marktführerschaft in Deutschland aus. Mit einem Ge-
schrittweisen Aufbau von Regionalgesellschaften in
samtumsatz von rund 2 Mrd. E werden wir außerdem zur
Deutschland.
Nr. 3 auf dem europäischen Markt. Die Integration von
Edelhoff ermöglicht den Aufbau einer flächendeckenden
AUSBLICK
Direktvertriebsstruktur in Deutschland.
An der hohen Wettbewerbsintensität der Entsorgungsmärkte wird sich vorläufig wenig ändern. Im laufenden
DIE WACHSTUMSFAKTOREN: PRIVATISIERUNG UND
Geschäftsjahr steht für uns daher der Zusammenschluss
INTERNATIONALISIERUNG
mit der Edelhoff-Gruppe im Vordergrund. Er eröffnet
Mit der Fusion verfügen wir über eine hervorragende Aus-
neue Umsatz- und Synergiepotenziale. Darüber hinaus
gangsposition, um weiter profitabel zu wachsen. Wir werden
konzentrieren wir uns darauf, unsere geplanten Effizienz-
uns verstärkt an Public-Private-Partnership-Projekten
steigerungsmaßnahmen umzusetzen. Insgesamt gehen wir
beteiligen, also an der Übernahme öffentlicher Leistungen
von einer deutlichen Steigerung des betrieblichen Ergeb-
durch private Dienstleister. Diese Geschäfte sind ein wich-
nisses im Geschäftsjahr 2000/01 aus. Dabei sind Effekte
tiger Wachstumsfaktor im Abfall- und Recycling-Geschäft.
aus der Einbeziehung von Edelhoff nicht berücksichtigt.
Zusätzliche Erfolgspotenziale sehen wir im industriellen
Bereich, wo sich ein zunehmender Trend zum Outsourcing
der Entsorgung abzeichnet. Außerdem planen wir den Ausbau unserer Aktivitäten in Spanien, Österreich, Ungarn und
Tschechien. Insbesondere diese Märkte bieten uns günstige
Wachstums- und Ertragsperspektiven.
81
Industriesysteme
82
KLARE STRUKTUREN
Wir haben den Bereich Industriesysteme wettbewerbsfähiger geordnet:
Die neue TESSAG bündelt die energienahen technischen Dienstleistungen der
früheren LAHMEYER und gehört mit wesentlichen Aktivitäten zum RWE-Kerngeschäft.
Heidelberger Druckmaschinen ist jetzt eine direkte Finanzbeteiligung der RWE AG.
Damit sind beide auf Kurs für nachhaltige Ertragssteigerungen.
Unternehmensbereich
Industriesysteme
1999/2000 1998/1999
+/– in %
+ 12,9
Mio. E
6.841
6.058
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
260
248
Bereichsumsatz
Mio. E
7.101
6.306
+ 12,6
EBITDA
Mio. E
753
671
+ 12,2
Betriebliches Ergebnis*Mio. E
474
463
+
2,4
Ergebnis vor Steuern Mio. E
400
483
–
17,2
Return on Invested
Capital (ROIC)
%
11,8
–
–
Investitionen
Mio. E
580
524
+ 10,7
Cash-Flow
Mio. E
514
510
+
0,8
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
40.609
39.748
+
2,2
Außenumsatz
+
4,8
AUSBAU DER MARKTPOSITION IN SCHWIERIGEM
UMFELD
Die Liberalisierung der europäischen Strommärkte hat
einen erheblichen Preisverfall ausgelöst. Dies führte zu
einem deutlichen Rückgang der Investitions- und Instandhaltungsaktivitäten aufseiten zahlreicher Energieunter-
*) Vorjahreswert wurde auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene
Anzahlungen angepasst.
nehmen. Durch Ausbau der Aktivitäten im Industrie- und
Dienstleistungssektor konnte TESSAG diesen Effekt
jedoch mehr als ausgleichen. Dabei haben wir von der
TESSAG
spürbaren Verbesserung der konjunkturellen Lage sowie
einer erfreulichen Nachfrageentwicklung auf den
TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN ZUR
Auslandsmärkten profitiert.
UNTERSTÜTZUNG VON MULTI UTILITY
83
Die Verschmelzung der LAHMEYER AG auf die RWE
DYNAMISCHE ENTWICKLUNG DES
AG haben wir im Februar 2000 abgeschlossen. Die
AUFTRAGSEINGANGS
energienahen technischen Dienstleistungen der früheren
Der Auftragseingang lag mit 2,2 Mrd. E um 19,6 % über
LAHMEYER sind seitdem in der TESSAG gebündelt. Vor
dem Niveau des Vorjahres. Der größte Zuwachs konnte
dem Hintergrund der dramatisch veränderten Rahmen-
im Geschäftsfeld Energietechnische Systeme erzielt wer-
bedingungen auf den Energiemärkten können wir damit
den. Hauptgrund war die in den USA und Westeuropa
erheblich wettbewerbsfähiger operieren. Die bisher
stark wachsende Nachfrage nach Geräten zur unter-
LAHMEYER zugeordnete Heidelberger Druckmaschinen
brechungsfreien Stromversorgung. Zudem erhöhte sich
AG ist nun eine direkte Tochter der RWE AG und wird
die Nachfrage ausländischer Kunden nach Transformato-
als Finanzbeteiligung geführt.
ren. Das Geschäftsfeld Netze verzeichnete ebenfalls eine
erfreuliche Steigerung des Neugeschäfts. Hier haben wir
Die Unternehmen der TESSAG-Gruppe erbringen
unsere Aktivitäten in der Telekommunikationstechnik
energienahe Dienstleistungen und liefern energietechnische
deutlich verstärkt. So konnten wir eine Reihe von
Systeme. Damit sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer
Großaufträgen aus dem Mobilfunk- und Festnetzbereich
Multi-Utility-Strategie. Die Vorteile für das RWE-Kern-
verbuchen. Im Geschäftsfeld Gebäudetechnik gelang es
geschäft: TESSAG verfügt über internationale Präsenz
der Rheinelektra Technik-Gruppe, den Bestelleingang
und langjährige Erfahrung mit Industriekunden in wett-
trotz eines unverändert schwierigen Marktes spürbar zu
bewerbsintensiven Märkten.
steigern. Ausschlaggebende Faktoren waren die in den
Durch die Ergänzung der Energielieferungen um
ein breit gefächertes Dienstleistungsangebot eröffnen
sich darüber hinaus zusätzliche Marktchancen.
1999/2000 1998/1999
TESSAG Technische
Systeme & Services
Industriesysteme
+/– in %
Mio. E
2.239
2.110
+
6,1
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
260
248
+
4,8
Bereichsumsatz
Mio. E
2.499
2.358
+
6,0
EBITDA
Mio. E
115
71
+ 62,0
Betriebliches Ergebnis*Mio. E
45
6
+ 650,0
62
0
–
%
3,5
–
–
Investitionen
Mio. E
99
109
–
9,2
Cash-Flow
Mio. E
43
90
–
52,2
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
16.647
18.390
–
9,5
Außenumsatz
Vorjahren gestrafften Strukturen sowie die Positionie-
Ergebnis vor Steuern Mio. E
rung als Systempartner mit gebäudetechnischen
Return on Invested
Capital (ROIC)
Leistungspaketen. Im Geschäftsfeld Industrie lag der
Auftragseingang ebenfalls über dem Vorjahresniveau.
–
Besonders günstig entwickelten sich unsere Dienstleistungen zur Stilllegung und Entsorgung kerntechnischer
*) Vorjahreswert wurde auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene
Anzahlungen angepasst.
Anlagen, während sich das Neugeschäft im industriellen
Anlagenbau verminderte.
Bei der MAQUET AG , unserer in der Medizintechnik tätigen Finanzbeteiligung, verzeichneten wir einen
leichten Anstieg der Ordertätigkeit. Hier konnte die Stel84
lung als führender Anbieter von Operationstischen
BETRIEBLICHES ERGEBNIS VERBESSERT –
gefestigt werden.
VORSTEUERERGEBNIS DURCH RESTRUKTURIERUNG
BELASTET
UMSATZ ÜBERTRIFFT VORJAHRESWERT
Die TESSAG erwirtschaftete ein betriebliches Ergebnis
Der Außenumsatz der TESSAG-Gruppe lag mit
von 45 Mio. E nach 6 Mio. E im Vorjahr. Diese positive
2,2 Mrd. E um 6,1 % über dem Vorjahreswert. Unser
Entwicklung beruht vor allem auf den umfassenden
Geschäftsfeld Netze steuerte den größten Beitrag zum
Kostensenkungsmaßnahmen, die wir zu Beginn des
Anstieg bei, während der Umsatz des Geschäftsfelds
Berichtsjahres eingeleitet haben. Im Fokus standen dabei
Industrie wegen eines geringeren Abrechnungsvolumens
Rationalisierungsmaßnahmen bei allen Aktivitäten der
im industriellen Anlagenbau merklich unter Vorjahr lag.
TESSAG. In diesem Zusammenhang waren einmalige
Daneben verzeichneten die Geschäftsfelder Energie-
Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 65 Mio. E
technische Systeme und Gebäudetechnik erfreuliche
zusätzlich zu verkraften. Dadurch sank das Ergebnis vor
Steigerungsraten.
Steuern auf – 62 Mio. E.
AUFTRAGSEINGANG
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Mio.
E
702
614
+ 14,3
Mio.
E
574
561
+
Mio.
E
416
229
+ 81,7
Mio.
E
357
289
+ 23,5
Mio.
E
158
152
+
Mio.
E
2.207
1.845
+ 19,6
Mio.
E
1.393
1.123
+ 24,0
Mio.
E
814
722
+ 12,7
TESSAG
Netze
Industrie
Energietechnische Systeme
Gebäudetechnik
Finanzbeteiligungen
Insgesamt
Inland
Ausland
2,3
3,9
NEUE CHANCEN: UNTERBRECHUNGSFREIE
Der künftige Bedarf durch die Einführung neuer
STROMVERSORGUNG UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK
Netzstandards macht diesen Sektor zu einem attraktiven
Mit der schlagkräftigen neuen Unternehmensstruktur
Markt. Im Geschäftsfeld Energietechnische Systeme
haben wir wesentlich verbesserte Voraussetzungen, um
konnten wir durch unser Leistungsspektrum auf dem
neue Marktchancen schnell zu nutzen. So haben wir uns
Gebiet der unterbrechungsfreien Stromversorgung neue
zum Beispiel im Geschäftsfeld Netze in der Kommunika-
Kundengruppen erschließen. Die weltweit vernetzten
tionstechnik deutlich stärker positioniert. Wir partizipieren
datenbankbasierten E-Commerce-Anwendungen sind auf
an der gestiegenen Nachfrage nach Aufbau- und Service-
eine absolut schwankungsfreie Stromversorgung angewie-
leistungen für Mobilfunknetze.
sen. Das reduziert auch die Abhängigkeit von der traditionellen Kundengruppe des Geschäftsfelds, den Energieversorgern.
AUSSENUMSATZ
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Mio.
E
685
520
+ 31,7
Mio.
E
772
884
–
Mio.
E
280
236
+ 18,6
Mio.
E
347
316
+
9,8
Mio.
E
155
154
+
0,6
Mio.
E
2.239
2.110
+
6,1
Mio.
E
1.178
1.089
+
8,2
Mio.
E
1.061
1.021
+
3,9
TESSAG
Netze
Industrie
Energietechnische Systeme
Gebäudetechnik
Finanzbeteiligungen
Insgesamt
Inland
Ausland
12,7
85
Industriesysteme
86
INVESTITIONEN UNTER VORJAHRESNIVEAU
AUSBLICK
Die Investitionen der TESSAG-Gruppe erreichten mit
Angesichts positiver konjunktureller Impulse erwarten
99 Mio. E nicht ganz den Wert des Vorjahres. Sie
die Unternehmen der TESSAG-Gruppe für das Geschäfts-
betrafen zum überwiegenden Teil Sachanlagenzugänge,
jahr 2000/01 eine weiterhin positive Entwicklung bei
bei denen es um die Rationalisierung und Optimierung
Auftragseingang und Umsatz. Vor allem auf den Gebieten
von Produktionsabläufen ging. Darüber hinaus haben wir
Kommunikationstechnik, kerntechnische Dienstleistungen
Beteiligungen an kleineren Unternehmen erworben. Ziel
und Stromversorgung sehen wir gute Marktchancen.
war es, unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Kommunikations- und Netztechnik sowie der Datenübertragung zu
verstärken.
Wir werden im laufenden Jahr weitere Vorleistungen für die Entwicklung neuer Produkte und den Ausbau
des internationalen Vertriebs erbringen. Dies führt zu
TECHNOLOGIEN FÜR DEN ZUKÜNFTIGEN
Sonderaufwendungen, die aus heutiger Sicht jedoch in
MARKTERFOLG
vollem Maße durch unsere laufenden Effizienzsteige-
Im Rahmen der marktorientierten Neuausrichtung der
rungsprogramme ausgeglichen werden. Deshalb rechnen
TESSAG haben wir die Entwicklungsarbeit in allen Ge-
wir für 2000/01 damit, mindestens an das betriebliche
schäftsfeldern intensiviert. So wurden für Internet- und
Ergebnis des Vorjahres anknüpfen zu können.
E-Commerce-Provider spezielle Geräte zur unterbrechungsfreien Stromversorgung entwickelt. Für das Management und die Wartung komplexer Energienetze haben wir
eine neuartige Steuerungssoftware konzipiert. In der
Solartechnik haben unsere Entwicklungsingenieure den
Wirkungsgrad der Solarmodule für extraterrestrische
Anwendungen verbessert.
Drucksysteme –
Heidelberger Druckmaschinen
1999/2000 1998/1999
+/– in %
Mio. E
4.602
3.948
+ 16,6
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
0
0
–
Bereichsumsatz
Mio. E
4.602
3.948
+ 16,6
EBITDA
Mio. E
638
600
+
6,3
Betriebliches Ergebnis* Mio. E
429
457
–
6,1
Ergebnis vor Steuern Mio. E
462
483
–
4,3
Return on Invested
Capital (ROIC)
%
15,4
20,5
–
24,9
Investitionen
Mio. E
481
415
+ 15,9
Cash-Flow
Mio. E
471
420
+ 12,1
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
23.962
21.358
+ 12,2
Außenumsatz
*) Vorjahreswert wurde auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene
Anzahlungen angepasst.
HEIDELBERGER
DRUCKMASCHINEN
MIT HOHEM TEMPO AUF WACHSTUMSKURS
und die hohe Bewertung des US-Dollars. Die wirtschaft-
Heidelberg ist jetzt ein direktes RWE-Tochterunternehmen.
liche Erholung in Ostasien brachte zusätzliche Impulse.
In der neuen Konzernstruktur wird der Weltmarktführer
Hier war vorher durch die Wirtschaftskrise gerade im
für Drucksysteme als Finanzbeteiligung geführt und
Druckereisektor eine Investitionslücke entstanden.
klarer vom Kerngeschäft Multi Utility getrennt. Damit
verfügt das Unternehmen in seiner aktuellen Phase über-
AUFTRAGSEINGANG RUND 40 % ÜBER VORJAHR
durchschnittlichen Wachstums über eine erhöhte strate-
Heidelberg hat den Auftragseingang im Berichtsjahr um
gische Eigenständigkeit. Mit der Strategie, als Anbieter
39,3 % auf 4,7 Mrd. E gesteigert. Bereinigt um die
von integrierten Lösungen die Effizienz und Qualität des
Erstkonsolidierungseffekte betrug der Anstieg immer noch
gesamten Druckprozesses zu steigern, haben wir uns
26,7 %. Die Hälfte des Zuwachses von über 1,3 Mrd. E
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erarbeitet. Dazu
haben wir im Stammgeschäft erzielt, dem Geschäftsfeld
kommt das weltweit führende Infrastruktur-Netzwerk der
Sheetfed (Bogendruck). Erfolgsfaktoren waren Produkt-
Branche, mit dem wir diesen Vorsprung in profitable
innovationen sowie die Stärkung des Direktvertriebs. Den
Volumensteigerungen umsetzen werden.
mit einem Plus von über 80 % stärksten Anstieg wies das
Geschäftsfeld Finishing (Weiterverarbeitung) aus. Aus-
GÜNSTIGE KONJUNKTURELLE RAHMENBEDINGUNGEN
schlaggebend waren wettbewerbsfähigere Produkte und die
Von einem verbesserten konjunkturellen Umfeld hat die
erstmals über ein volles Jahr konsolidierte Stahl-Gruppe,
grafische Industrie weltweit und insbesondere Heidelberger
führender Produzent von Falzmaschinen. Fast ebenso stark
Druckmaschinen profitiert. Die Schlüsselmärkte der Druck-
legte der Bestelleingang im Geschäftsfeld Digital zu. Dort
industrie zeigten positive Trends. Die Wirtschaft in der nord-
sind unsere Produkte für die Druckvorstufe und das von
amerikanischen Freihandelszone und in Westeuropa blieb
Eastman Kodak übernommene digitale Druckmaschinen-
auf Wachstumspfad. Stark ausgelastete Druckereikapazitä-
geschäft zusammengefasst. Vor allem begünstigt durch
ten beflügelten vor allem in den USA die Nachfrage nach
Wechselkurseffekte stiegen die Auftragseingänge im
Bogenoffsetmaschinen. Diese Entwicklung wurde gefördert
Geschäftsfeld Web Systems (Rollendruck) zweistellig.
durch das starke Wachstum der Informationstechnologie
87
Industriesysteme
88
UMSATZ EBENFALLS MIT DEUTLICHEM ANSTIEG
NEUE MÄRKTE: INNOVATIVE PRODUKTE FÜR DIGITAL-
Den Außenumsatz haben wir um 16,6 % auf 4,6 Mrd. E
DRUCK UND ZEITUNGSROTATION
gesteigert. Mit rund 60 % hatte das Geschäftsfeld Sheet-
Mit dem Ausbau der Aktivitäten im Digitaldruck haben wir
fed wie in den Vorjahren den größten Anteil am Umsatz-
wichtige Weichen für den zukünftigen Markterfolg
volumen. Den stärksten Zuwachs haben wir im Geschäfts-
gestellt. Hintergrund ist der Veränderungsprozess, in dem
feld Finishing erzielt. Das beruhte im Wesentlichen auf
sich die grafische Industrie befindet: Die herkömmliche
dem Beitrag der ehemaligen Stahl-Gruppe. Der Umsatz
Drucktechnik rückt immer mehr mit digitaler Kommunika-
im Geschäftsfeld Web Systems lag nur leicht über
tionstechnik zusammen. Neue Marketing-Trends verlangen
Vorjahr. Unser neu positioniertes Geschäftsfeld Digital
kleinere Auflagen mit hoher Qualität, anspruchsvoller Per-
erzielte im ersten Jahr seines Bestehens 14 % des
sonalisierung und extrem kurzen Produktionszeiten. Die
Gesamtumsatzes. Auch Währungseffekte auf Grund des
Integration der Sparte Office Imaging von Eastman Kodak
hohen Kurses des US-Dollars trugen zur Erhöhung des
war deshalb ein entscheidender Schritt. Wir haben sie
Geschäftsvolumens bei.
bereits erfolgreich abgeschlossen. Durch diese Maßnahme
ist Heidelberg für die bereits hohe Nachfrage nach digita-
ERTRAGSRÜCKGANG DURCH FIRMENWERT-
len Schwarzweiß-Druckmaschinen gerüstet. Die erste digi-
ABSCHREIBUNG
tale Farbdruckmaschine, die NexPress 2100, wurde bereits
Das betriebliche Ergebnis erreichte 429 Mio. E und blieb
auf der internationalen Messe für Druck und Papier, der
damit um 6,1 % hinter dem Vorjahreswert zurück. Dies
Drupa 2000, präsentiert. Wir haben sie im Joint Venture
beruhte hauptsächlich auf der anteilig auf Heidelberg ent-
mit Eastman Kodak entwickelt.
fallenden Firmenwertabschreibung aus der AnteilsEinen weiteren Schritt nach vorn brachte die Ein-
aufstockung an LAHMEYER. Das Ergebnis vor Steuern
entwickelte sich analog. Mit 462 Mio. E lag es um 4,3 %
führung der neuen Zeitungsdruckmaschine, die wir eben-
unter dem Vorjahreswert.
falls auf der Drupa vorgestellt haben. Als Lieferant kompletter Systemlösungen für den Zeitungsdruck wollen wir
zu den führenden Anbietern in diesem Sektor vorstoßen
AUFTRAGSEINGANG
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Mio.
E
670
374
+ 79,1
Mio.
E
2.911
2.218
+ 31,2
Mio.
E
704
560
+ 25,7
Mio.
E
409
217
+ 88,5
Mio.
E
4.694
3.369
+ 39,3
Mio.
E
657
643
Mio.
E
4.037
2.726
Heidelberger Druckmaschinen
Digital
Sheetfed
Web
Finishing
Insgesamt
Inland
Ausland
+
2,2
+ 48,1
wurde auch der Ausbau der IT-Infrastruktur. Wichtigste
Akquisition war die Übernahme des Office-ImagingGeschäfts von Eastman Kodak.
AUFBAU EINES INTERNET-PORTALS FÜR DIE
GRAFISCHE INDUSTRIE
Je mehr digitale Prozesse in die Druckproduktion Einzug
halten, desto größer wird das Potenzial für Angebote
über E-Business. Zusammen mit der Deutsche Telekom
AG arbeiten wir deshalb an einer globalen InternetTransaktionsplattform für die grafische Industrie. Den
Geschäftspartnern im Druckprozess soll damit die
und damit eine der letzten Lücken im Produktportfolio
Möglichkeit gegeben werden, ihre Zusammenarbeit
schließen. Beleg für den Erfolg der neuen Zeitungs-
entlang der Wertschöpfungskette per Internet schneller
technologie sind die hohen Auftragseingänge während der
und kostengünstiger auszurichten.
Drupa.
AUSBLICK
Unterstützt von einer günstigen Weltkonjunktur erwartet
Insgesamt wurden rund 8 % des Umsatzes in
Forschung und Entwicklung investiert. Ein Beweis für die
Heidelberg im Geschäftsjahr 2000/01 weiteres Wachs-
hohe Technologieorientierung von Heidelberg.
tum. Wir rechnen bei Auftragseingang und Umsatz mit
Steigerungsraten, die über dem konjunkturellen Wachs-
INVESTITIONEN WEITER ERHÖHT
tum liegen werden. Das betriebliche Ergebnis wird aller
Die Investitionen stiegen um 15,9 % auf 481 Mio. E.
Voraussicht nach analog zum Geschäftsvolumen steigen.
Dabei haben wir vor allem die Sachinvestitionen weiter
erhöht. Sie flossen im Wesentlichen in neue Technologien
und die Optimierung von Fertigungsprozessen. Forciert
AUSSENUMSATZ
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Mio.
E
659
416
+ 58,4
Mio.
E
2.850
2.626
+
8,5
Mio.
E
695
674
+
3,1
Mio.
E
398
232
+ 71,6
Mio.
E
4.602
3.948
+ 16,6
Mio.
E
709
699
Mio.
E
3.893
3.249
Heidelberger Druckmaschinen
Digital
Sheetfed
Web
Finishing
Insgesamt
Inland
Ausland
+
1,4
+ 19,8
89
Bau
90
QUANTENSPRUNG IM AUSLANDSGESCHÄFT
Durch den Erwerb von The Turner Corporation, der Nr. 2 auf dem
US-amerikanischen Baumarkt, haben wir die internationale Wettbewerbsposition unseres
Baugeschäfts entscheidend verstärkt. Auch mit der Systemführer-Strategie
von HOCHTIEF erschließen wir neue Chancen – flankiert von einer marktorientierteren
Unternehmensstruktur und dem Einstieg ins E-Business.
Unternehmensbereich Bau
1999/2000 1998/1999
+/– in %
+ 134,7
Mio. E
7.960
3.392
Leistungen für andere
Unternehmensbereiche Mio. E
63
102
Bereichsumsatz
Mio. E
8.023
3.494
+ 129,6
Leistung
Mio. E
10.987
6.408
+ 71,5
EBITDA
Mio. E
175
170
+
2,9
Betriebliches Ergebnis* Mio. E
149
158
–
5,7
Ergebnis vor Steuern Mio. E
208
293
–
29,0
Return on Invested
Capital (ROIC)*
%
3,8
4,8
–
20,8
Investitionen
Mio. E
564
93
+ 506,5
Cash-Flow
Mio. E
287
212
+ 35,4
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
28.782
24.969
+ 15,3
Außenumsatz
–
38,2
*) Vorjahreswert wurde auf Grund geänderter Berechnung der Zinsgutschrift auf erhaltene
Anzahlungen angepasst.
AUFSCHWUNG AUF DEN INTERNATIONALEN
für General Building in den USA wird seit 1. Oktober
BAUMÄRKTEN
1999 konsolidiert. Auch ohne Einbeziehung von Turner
Die Entwicklung der Baukonjunktur verlief weltweit
verzeichnete der Auftragseingang der HOCHTIEF-
uneinheitlich. In den USA zeigte sich bei einer anhaltend
Auslandsaktivitäten ein Plus von 71,7 %. Dies ist vor
kräftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch die
allem auf den höheren Beitrag der australischen
Bauwirtschaft in einer guten Verfassung. In Südamerika
Beteiligungsgesellschaft Leighton Holdings Limited
und Südostasien führte das Ende der Finanz- und Wirt-
zurückzuführen.
schaftskrisen zu einer Stabilisierung auf den Baumärkten. In Australien flachte die Nachfrage deutlich ab.
Im Inland blieb der Auftragseingang unter dem
Ursache war das Ende des Baubooms, den die Vorbe-
Vorjahreswert. Anders als in den Vorjahren kamen keine
reitungen für die Olympischen Spiele ausgelöst hatten.
bedeutenden Großprojekte auf den Markt. Weder der
Die europäische Baukonjunktur profitierte vom all-
Wirtschaftsbau noch die Investitionen der öffentlichen
gemeinen wirtschaftlichen Aufschwung. Deutschland, der
Hand brachten nennenswerte Impulse. Dies führte zu
größte europäische Baumarkt, gehörte jedoch zu den
einem anhaltend aggressiven Preiswettbewerb.
Schlusslichtern. Erste positive Signale kamen hier aus
HOCHTIEF antwortete darauf mit einer konsequenten
dem Gewerbebau. Die Entwicklung im Wohnungs- und
Zurückhaltung gegenüber Projekten mit Ertragsrisiken.
öffentlichen Bau blieb weiter unbefriedigend.
LEISTUNG, AUFTRAGSBESTAND UND AUSSENUMSATZ
AUFTRAGSEINGANG MEHR ALS VERDOPPELT
WESENTLICH ÜBER VORJAHR
Auf dem Weg zu einem weltweit führenden Bauunterneh-
Die Leistung lag mit insgesamt 11,0 Mrd. E um 71,5 %
men hat HOCHTIEF im Berichtsjahr entscheidende Fort-
über dem Vorjahresniveau. Auch ohne den Einfluss von
schritte erzielt. Erfolgsfaktor Nr. 1 war dabei das
Turner lag das Ausland deutlich im Plus. Vergleichbar
Auslandsgeschäft.
Der Auftragseingang stieg um 74,1 % auf
11,8 Mrd. E an. Damit haben wir eine neue Größenordnung im Geschäftsvolumen erreicht. Ausschlaggebend
war der Erwerb von Turner. Der zweitgrößte Baukonzern
91
Bau
gerechnet stiegen die Aktivitäten um 12,5 % auf
ERGEBNIS DURCH RESTRUKTURIERUNGSAUFWAND
3,5 Mrd. E an. Kräftige Zuwächse haben wir auf dem
BELASTET
nord- und südamerikanischen Markt verzeichnet. Der
Das betriebliche Ergebnis erreichte im abgelaufenen
Anstieg im Inland ergibt sich im Wesentlichen aus der
Geschäftsjahr 149 Mio. E. Das entspricht einem Rück-
Abarbeitung von Großprojekten des Vorjahres, wie dem
gang um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Im internationa-
Neubau der ICE-Strecke Nürnberg-Ingolstadt im Auftrag
len Geschäft haben wir das Ergebnis gesteigert. Hier sind
der Deutsche Bahn AG.
insbesondere die erstmalige Einbeziehung von Turner und
der Ergebnisbeitrag des Projekts Flughafen Athen zu
In der gleichen Größenordnung wie die Leistung
92
nennen. Diese Effekte konnten jedoch die Auswirkungen
legte auch der Auftragsbestand zu. Mit 12,2 Mrd. E lag
der angespannten Situation auf dem deutschen Baumarkt
der Wert zum 30. Juni 2000 um 83,6 % über Vorjahr.
nicht in vollem Maße ausgleichen. Das Inlandsergebnis
Davon entfielen 4,9 Mrd. E auf Turner. Die rückläufige
wurde durch die schwierige Preissituation, Verzögerungen
Tendenz im Inland haben wir durch das Wachstum im
bei Verhandlungen zu Bau-Nachträgen sowie die Restruk-
Auslandsgeschäft mehr als ausgeglichen.
turierung des HOCHTIEF-Verkehrswegebaus belastet.
Wir werden diese Aktivitäten verkaufen.
Der Außenumsatz von HOCHTIEF ist im Berichtsjahr auf 8,0 Mrd. E gestiegen. Er hat sich damit im
Das neutrale Ergebnis lag deutlich unter dem
Wesentlichen durch Turner mehr als verdoppelt. Auf ver-
Vorjahresniveau. 1998/99 hatte es mit Einmal-Ergeb-
gleichbarer Basis haben wir einen Umsatzanstieg von 13,1%
nissen aus der Umschichtung des Immobilienportfolios
erreicht. Auf den Flughafenneubau Athen entfielen rund
einen überdurchschnittlich hohen Stand erreicht. Dagegen
400 Mio. E des Umsatzvolumens, auf das Verkehrsinfra-
konnten wir das Finanzergebnis steigern. Ausschlag-
strukturprojekt Nürnberg-Ingolstadt rund 100 Mio. E.
gebend waren eine günstige Liquiditätsentwicklung und
1999/2000 1998/1999
Unternehmensbereich Bau
LEISTUNG NACH REGIONEN
Deutschland
32 %
51 %
Amerika
39 %
4%
Übriges Europa
18 %
28 %
Australien
8%
11 %
Asien
2%
4%
Afrika
1%
2%
1999/2000
1998/1999
+/– in %
Mio. E
11.792
6.772
+ 74,1
Inland
Mio. E
2.861
3.991
–
Ausland
Mio. E
8.931
2.781
+ 221,1
Leistung
Mio. E
10.987
6.408
+ 75,1
Inland
Mio. E
3.482
3.283
+
Ausland
Mio. E
7.505
3.125
+ 140,2
Mio. E
12.188
6.640
+ 83,6
Inland
Mio. E
2.822
3.407
–
Ausland
Mio. E
9.366
3.233
+ 189,7
Unternehmensbereich Bau
Auftragseingang
Auftragsbestand (30.06.)
28,3
6,1
17,2
Erträge aus Wertpapieren. Die Vollabschreibung der noch
börsennotierte kanadische Bauunternehmen. Sie verfügt
verbliebenen Wandelschuldverschreibungen von Philipp
über langjährige Erfahrungen im Verkehrswege- und
Holzmann wurde dadurch überkompensiert.
Infrastrukturbau. Darüber hinaus ist das Unternehmen
über die Beteiligung an der Canadian Highway Internatio-
Das Ergebnis vor Steuern war rückläufig. Es lag
nal der führende kanadische Projektentwickler von
mit 208 Mio. E um 29,0 % unter dem Vorjahreswert.
Mautstrecken.
HOCHTIEF JETZT AUCH IN NORDAMERIKA EIN
STÄRKUNG DES OSTEUROPA-GESCHÄFTS
FÜHRENDER ANBIETER
Im November 1999 erwarb HOCHTIEF die Mehrheit an
Mit dem Erwerb von Turner haben wir uns eine Spitzen-
dem tschechischen Bauunternehmen Vodni Stavby Bohe-
position in den USA gesichert, dem größten Baumarkt
mia a.s. (VSB). Mit einer Bauleistung von 165 Mio. E
der Welt. Turner ist mit einer Bauleistung von knapp
und rund 2.700 Mitarbeitern zählt VSB zu den führenden
5 Mrd. E und 3.500 Mitarbeitern die bedeutendste Ak-
tschechischen Bauunternehmen. Nachdem HOCHTIEF
quisition in der Unternehmensgeschichte von HOCHTIEF.
bereits gut in Polen positioniert ist, ist die VSB ein
Gemeinsam erzielen HOCHTIEF und Turner eine Leistung
weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie für Mittel-
von fast 12 Mrd. E und rücken damit weltweit auf
und Osteuropa.
Platz 6 vor.
HOHE BETEILIGUNGSINVESTITIONEN
Außerdem haben wir uns im März 2000 mit
Angesichts der umfassenden Akquisitionen erreichte auch
48,6 % an dem kanadischen Bauunternehmen Armbro
das Investitionsvolumen eine überdurchschnittlich hohe
Enterprises Inc. beteiligt. HOCHTIEF hatte Armbro
Größenordnung. Mit 564 Mio. E haben wir rund das Sechs-
bereits Ende 1999 bei der erfolgreichen Übernahme des
fache des Vorjahres investiert. Bei den Sachanlagen beweg-
kanadischen Bauunternehmens BFC Construction
ten sich die Anschaffungen weiterhin auf niedrigem Niveau.
Corporation unterstützt. Die Armbro-Gruppe ist nun mit
Gründe dafür waren die schwache Inlandsnachfrage sowie
einer Bauleistung von rund 700 Mio. E das größte
eine Ausweitung der Leasing-Geschäfte bei Baugeräten.
93
Bau
94
INTERNATIONALISIERUNG DURCH NEUE
Türenwerk GmbH mit einem Umsatz von insgesamt rund
ORGANISATIONSSTRUKTUR UNTERSTÜTZT
125 Mio. E veräußert.
Der dynamische Prozess der Internationalisierung stellt
extrem hohe Anforderungen an die Aufbau- und Ablauf-
INTERNATIONALE BETREUUNG VON
organisation des Bereichs Bau. Deshalb wurden im
SCHLÜSSELKUNDEN EINGEFÜHRT
Berichtsjahr weitere Weichen in dieser Richtung gestellt:
Im Sinne einer verstärkten Kundenorientierung auf weltweiter Basis haben wir außerdem das Key-Account-
Unter dem Projektnamen „HOCHTIEF 2000+”
Management internationalisiert. Gemäß der Philosophie
wurde das Unternehmen in sieben produkt- und markt-
„One face to the customer” werden Kunden feste Teams
bezogene Sparten aufgeteilt:
zur Seite gestellt, die sie bei Bedarf an jedem Ort der
■
Airport (Flughafen-Management)
Welt betreuen. Dadurch wollen wir auch Chancen zum
■
Building (Hochbau)
Cross Selling – dem Verkauf weiterer HOCHTIEF-
■
Civil (Tief- und Ingenieurbau)
Leistungen – wahrnehmen. Dazu gehören im Sinne der
■
Development (Projektentwicklung)
Systemführerschaft – also Planen, Finanzieren, Bauen
■
North America
und Betreiben – vor allem unsere baunahen Dienst-
■
International
leistungen: Projektentwicklung, Facility-Management und
■
Services
Software.
Ziel der Umstrukturierung ist es, die jeweiligen Kompetenzen zu bündeln, sie weltweit effizient zum Einsatz zu
GMP-STRATEGIE BRINGT WETTBEWERBSVORTEILE
bringen und großen Kunden bei der Internationalisierung
Systemführerschaft ist auch das Stichwort, wenn es
zu folgen.
darum geht, innovative Vertragsformen in Deutschland
und Europa zu etablieren. Hier setzt HOCHTIEF vor
Gleichzeitig trennen wir uns von Randaktivitäten.
allem auf Verträge mit einem garantierten Maximalpreis
So haben wir zu Beginn des Geschäftsjahres 2000/01 den
(GMP). Bei diesem Modell garantiert der Auftragnehmer
deutschen Fertighaushersteller Streif AG und die Prüm
als Systemführer einen Höchstpreis. Eventuelle
HOCHTIEF GEHT NEUE WEGE IM E-BUSINESS
Auch die Chancen des E-Business werden wir konsequent
nutzen. Im Mittelpunkt stehen neue Möglichkeiten zur
Kostensenkung in Einkauf und Projektabwicklung.
HOCHTIEF setzt hier Maßstäbe. So wurde bereits ein
Joint Venture für Projekte im E-Business gegründet.
Partner sind renommierte und international operierende
Firmen: das schwedische Bauunternehmen SKANSKA
AB, das britische Bauunternehmen AMEC plc. sowie die
australische Immobilienentwicklungsgesellschaft Lend
Lease Corp. und ihre britische Tochtergesellschaft Bovis
Construction Group.
Überschreitungen gehen zu seinen Lasten. Unterschreitungen dagegen bringen Vorteile für beide Seiten: In
95
Ziel ist es, ein offenes Internet-Portal für die
diesem Fall teilen sich Systemführer und Bauherr die
internationale Bauindustrie zu erstellen. Das Portal soll
Differenz nach einem vorher vereinbarten Schlüssel. Der
vor allem in zweierlei Hinsicht genutzt werden: zum einen
Bauherr zieht den größten Nutzen aus einem GMP-Ver-
als Transaktionsplattform, die maßgeschneiderte Lösun-
trag, wenn er HOCHTIEF frühzeitig einbindet und deren
gen zum Beispiel für den Einkauf komplexer Partner-
System-Know-how bereits in der Planungsphase nutzt.
unternehmensleistungen bietet. Zum anderen soll es die
Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Architekten,
FLUGHAFEN-MANAGEMENT AUF WACHSTUMSKURS
Planern, Generalunternehmern und Partnerunternehmen
Die Flughafenbeteiligungen Athen und Düsseldorf waren
erheblich beschleunigen und erleichtern.
unsere ersten erfolgreichen Schritte im wachsenden internationalen Flughafen-Management-Markt. Im Berichts-
AUSBLICK
jahr hat sich HOCHTIEF Airport auf Privatisierungsver-
Das Auslandsgeschäft wird im Geschäftsjahr 2000/01 der
fahren unter anderem für Flughäfen in Portugal, Italien
Motor für unser weiteres Wachstum bleiben. Impulse
und Deutschland vorbereitet. Die Beteiligung an der Flug-
dafür erwarten wir vor allem aus Nordamerika. Auch die
hafen Düsseldorf GmbH entwickelte sich erfolgreich, das
Entwicklung der Märkte in Lateinamerika, Südostasien
geplante Geschäftsergebnis wurde übertroffen.
und Osteuropa zeigt günstige Trends. Auf Basis der guten
Auftragslage rechnen wir für 2000/01 mit einer konti-
Leider sind wir bei Projekten in Berlin nicht zum
nuierlichen Steigerung von Leistung und Umsatz. Die
Zuge gekommen. Dagegen waren wir im Juli 2000 erfolg-
Lage auf dem deutschen Markt ist jedoch noch schwie-
reich bei der Teilprivatisierung des Flughafens Hamburg.
riger geworden. Insbesondere Verzögerungen bei Verhand-
HOCHTIEF erhielt zusammen mit ihrem Partner, dem
lungen zu Bau-Nachträgen belasten das Ergebnis. Trotz
irischen Flughafenbetreiber Aer Rianta International,
positiver Effekte aus der erstmals ganzjährigen Voll-
den Zuschlag zur Übernahme von 36 % der Flughafen
konsolidierung von Turner erwarten wir deshalb ein
Hamburg GmbH.
betriebliches Ergebnis deutlich unter Vorjahreshöhe.
Konzernabschluss der RWE AG
96
Konzernabschluss
96
Bestätigungsvermerk
139
97
Wesentliche Beteiligungen
Organe
145
Glossar
150
142
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000
(s. Anhang)
1999/2000
Mio. E
1998/1999
Mio. E
Umsatzerlöse
(1)
47.918
38.415
Mineralölsteuer/Erdgassteuer/Stromsteuer
(2)
Umsatzerlöse
(ohne Mineralöl-/Erdgas-/Stromsteuer)
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
–
Andere aktivierte Eigenleistungen
4.533
33.882
80
–
80
212
276
Sonstige betriebliche Erträge
(3)
3.049
2.042
Materialaufwand
(4)
27.266
18.336
Personalaufwand
(5)
7.940
7.120
Abschreibungen
(6)
2.419
2.191
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(7)
7.917
5.465
129
2.944
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
98
5.492
42.426
Beteiligungsergebnis
Finanzergebnis
(8)
(9)
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
(10)
Ergebnis nach Steuern
Anteile anderer Gesellschafter
(11)
Nettoergebnis
Ergebnis je Aktie (E)
(23)
–
2.912
357
3.041
3.301
890
–
579
2.151
2.722
595
1.177
1.556
1.545
344
396
1.212
1.149
2,24
2,07
Konzernbilanz
zum 30. Juni 2000
AKTIVA
(s. Anhang)
Anlagevermögen
30.06.2000 30.06.1999
Mio. E
Mio. E
(12)
Immaterielle Vermögenswerte
1.421
1.582
Sachanlagen
17.344
17.125
Finanzanlagen
15.728
10.403
34.493
29.110
Umlaufvermögen
Vorräte
(13)
3.282
3.382
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(14)
9.959
7.123
Wertpapiere
(15)
7.339
6.620
Flüssige Mittel
(16)
2.812
2.980
23.392
20.105
Latente Steuern
(17)
6.881
5.830
Rechnungsabgrenzungsposten
(18)
223
187
64.989
55.232
PASSIVA
(s. Anhang)
Eigenkapital/
Anteile anderer Gesellschafter
30.06.2000 30.06.1999
Mio. E
Mio. E
(19)
Anteile des Konzerns
Gezeichnetes Kapital
1.340
1.420
Kapitalrücklage
1.697
1.617
Gewinnrücklagen
2.806
3.026
523
556
6.366
6.619
3.191
3.405
9.557
10.024
Bilanzgewinn
Anteile anderer Gesellschafter
Rückstellungen
(20)
35.082
31.841
Verbindlichkeiten
(21)
15.479
8.714
Latente Steuern
(17)
2.958
2.745
Rechnungsabgrenzungsposten
(22)
1.913
1.908
64.989
55.232
99
Konzern-Kapitalflussrechnung
Anhang
vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000
(s. Anhang)
(27)
1999/2000
Mio. E
1998/1999
Mio. E
Ergebnis nach Steuern
1.556
1.545
Abschreibungen/Zuschreibungen
2.536
2.258
Zunahme der langfristigen Rückstellungen
2.262
1.371
Zunahme/Abnahme der latenten Steuern
–
795
–
402
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen
–
2.205
–
192
i.W. Bewertung at equity, Ergebnis aus Anlagenabgängen
Cash-Flow
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
Veränderung Nettoumlaufvermögen
–
Veränderung bei sonstigen Bilanzposten
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen
4.580
727
89
333
1.192
352
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
100
3.354
–
220
4.782
3.241
–
2.827
827
–
2.664
576
–
2.096
4.977
–
2.580
625
Veränderung Wertpapiere und Geldanlagen
–
1.770
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
–
889
Kapitaleinzahlungen bei der RWE AG und Anteile
konzernfremder Gesellschafter an Kapitaleinzahlungen
bei Tochterunternehmen sowie Rückkauf eigener Aktien
durch Gesellschaften des RWE-Konzerns
–
1.1411)
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre
und andere Gesellschafter
–
Akquisitionen, Beteiligungen und Ausleihungen
an Beteiligungen
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments
Aufnahme der Finanzschulden
770
429
–
3.614
3242)
–
688
621
119
Tilgung der Finanzschulden
–
1.037
–
1.433
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
–
2.829
–
1.176
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
–
477
–
8
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen
Wertänderungen auf die flüssigen Mittel
19
7
290
149
168
148
Flüssige Mittel zum Jahresanfang
2.980
2.832
Flüssige Mittel zum Jahresende
2.812
2.980
Flüssige Mittel aus der Änderung des
Konsolidierungskreises
Veränderung der flüssigen Mittel insgesamt
–
1) Davon –1.147 Mio. E Aktienrückkäufe bei RWE AG sowie HOCHTIEF.
2) Davon sind 208 Mio. E im Rahmen des Initial Public Offering von CONSOL dem Eigenkapital des
Konzerns zuzurechnen.
Veränderung des Eigenkapitals und
der Anteile anderer Gesellschafter
vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
der
RWE AG
Gewinnrücklagen
1.420
1.617
2.504
in Mio. E
Stand 01.07.1998
Unterschied
aus der
Währungsumrechnung
94
Bilanzgewinn
Anteile
des
Konzerns
Anteile
anderer
Gesellschafter
Summe
511
6.146
4.121
10.267
Kapitaleinzahlungen
116
Dividendenzahlungen
–
Währungsanpassungen
593
Übrige Veränderungen
–
Stand 30.06.1999/01.07.1999
–
1.420
1.617
80
80
Aktienrückkauf
556
198
2.899
–
127
556
–
Währungsanpassungen
556
36
Ergebnis nach Steuern
689
Übrige Veränderungen
111
1.340
1.697
511
–
33
–
2.643
523
688
5
28
1.545
198
– 1.046
6.619
3.405
–
1.244
10.024
6
6
–
1.056
–
91
–
1.147
–
556
–
214
–
770
16
6.366
52
344
1.212
111
163
116
–
396
36
523
177
1.149
–
– 1.056
Dividendenzahlungen
Stand 30.06.2000
–
33
Ergebnis nach Steuern
Kapitaleinzahlungen
511
–
275
3.191
1.556
–
164
9.557
101
Anhang RWE-Konzern
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand
01.07.1999
in Mio. E
Zu-/
Abgänge
durch
Änderung
des Kons.Kreises
Zugänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand
30.06.2000
Immaterielle Vermögenswerte
Entwicklungskosten
19
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
und Werten
1.846
Geschäfts- oder Firmenwerte
• aus dem Einzelabschluss
• aus der Kapitalkonsolidierung
178
1.747
Negativer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
Geleistete Anzahlungen
–
57
–
57
60
7
346
1
6
3.630
78
12
3
486
1.492
–
3
3
4
118
182
1.283
–
8
169
–
9
102
2
–
70
–
99
7
282
124
1
8
538
2.943
25
331
86
244
336
12.017
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
11.667
Technische Anlagen und Maschinen
39.563
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
161
1.199
702
72
923
40.452
5.071
–
38
433
23
145
468
5.242
Geleistete Anzahlungen
• an verbundene Unternehmen
• an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
• an sonstige Unternehmen
•
•
434
1
216
–
183
5
463
Anlagen im Bau
871
6
524
–
636
7
87
685
91
2.703
–
8
468
1.819
58.859
– 1.227
1.356
–
1
166
234
12
•
15
27
471*)
162
1
57.606
–
•
•
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
272
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Beteiligungen
• an assoziierten Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind
• übrige Beteiligungen
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
10
3.122
840
–
4.860
62
5.344
Sonstige Ausleihungen
Anlagevermögen
*) Von den Zugängen stammen – 1
•) Betrag geringer Höhe
–
657
Wertpapiere des Anlagevermögens
Mio. E, von
40
den Abgängen 225
Mio. E
–
9
952*)
35
7.510
906
108
94
•
4
564
299
9
1.535
285
1
489
6.667
521
5
86
10
5
114
513
10.796
3.665
3.716
295
19
2.335
16.156
72.032
3.292
6.543
288
495
4.692
77.958
aus der Wertfortschreibung der Equity-Bilanzierung.
Kumulierte Abschreibungen
Stand
01.07.1999
Zu-/
Abgänge
durch
Änderung
des Kons.Kreises
1
Abschreibungen
des
Berichtsjahres
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Buchwerte
Abgänge
Zuschreibungen
4
Stand
30.06.2000
Stand
30.06.2000
Stand
30.06.1999
5
73
18
1.585
–
7
91
–
12
1
477
1.181
311
261
98
363
–
–
2
223
10
207
–
1
2
1
118
106
229
76
1.054
80
1.384
–
1
2.048
–
232
312
–
13
3
596
4.550
–
8
401
–
15
87
111
32.188
–
93
1.233
38
45
658
3.736
–
19
473
10
91
409
–
•
•
–
3
•
40.481
–
123
2.107
101
–
2
20
5
2
–
223
1
169
8
1.522
1.421
1.582
4.896
7.121
7.117
32.753
7.699
7.375
3.862
1.380
1.335
•
•
463
434
4
681
864
41.515
17.344
17.125
10
109
125
171
3
3
24
35
15
9
154
57
7.356
849
2.961
733
•
13
–
6
•
7
161
107
8
99
1
1.178
8
–
–
88
51
96
10
–
16
102
1
3
1
1
11
502
512
393
–
156
234
20
•
50
13
428
15.728
10.403
42.922
–
511
2.653
20
226
1.824
21
43.465
34.493
29.110
1
9
1
9
1
21
11
12
1
298
656
93
6.574
5.335
103
Anhang RWE-Konzern
Erklärung des Vorstands Für die Aufstellung des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
ist der Vorstand der RWE AG verantwortlich.
Der Konzernabschluss zum 30. Juni 2000 wird
nach den International Accounting Standards
(IAS) des International Accounting Standards
Committee (IASC) aufgestellt. Er steht im
Einklang mit der Richtlinie 83/349/EWG. Die
Vorjahreszahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden. Auf Grund des im
Rahmen des Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetzes in das Handelsgesetzbuch (HGB) eingefügten § 292 a hat dieser nach IAS aufgestellte
Konzernabschluss befreiende Wirkung.
104
Die internen Kontrollsysteme und der Einsatz
konzernweit einheitlicher Richtlinien sowie unsere
Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ordnungsmäßigkeit
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der konzerninternen Richtlinien sowie
die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der
Kontrollsysteme werden kontinuierlich konzernweit geprüft.
Unser Risikomanagementsystem ist entsprechend
den Anforderungen des KonTraG darauf ausgerichtet, dass der Vorstand potenzielle Risiken
frühzeitig erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Die PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat entsprechend
dem Beschluss der Hauptversammlung den
Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
geprüft und den unten wiedergegebenen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
In Anwesenheit des Abschlussprüfers wurden der
Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und
der Prüfungsbericht in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht
des Aufsichtsrats (Seiten 8 bis 11 dieses
Geschäftsberichts) geht das Ergebnis der
Prüfung durch den Aufsichtsrat hervor.
Essen, den 22. September 2000
Der Vorstand
Kuhnt
Klein
Remmel
Sturany
Zilius
Allgemeine Grundlagen Im Konzernabschluss werden
die am Bilanzstichtag gültigen IAS-Standards
angewendet: Zudem werden die Interpretationen
des Standing Interpretations Committee (SIC)
beachtet.
Gegenüber dem 30. Juni 1999 werden demnach
die am 1. Juli 1999 in Kraft getretenen Standards IAS 16 (überarbeitet 1998), IAS 22
(überarbeitet 1998), IAS 28 (überarbeitet
1998), IAS 31 (überarbeitet 1998), IAS 32
(überarbeitet 1998) und IAS 38 angewendet.
Freiwillig vorzeitig wird der bereits verabschiedete, aber noch nicht in Kraft getretene IAS 10
(überarbeitet 1999) angewendet. Hieraus resultierende Ausweisänderungen sind im Anhang
erläutert. Die Vorjahreszahlen sind entsprechend
angepasst.
Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der RWE AG alle in- und
ausländischen Tochterunternehmen, bei denen die
RWE AG unmittelbar oder mittelbar über die
Mehrheit der Stimmrechte verfügt. Wesentliche
assoziierte Unternehmen werden nach der
Equity-Methode bilanziert. Die E-Plus Mobilfunk
GmbH ist am 10. Februar 2000 zum Kaufpreis
von 7,4 Mrd. E zuzüglich Ablösung der Gesellschafterdarlehen von 1,0 Mrd. E veräußert worden. Hiervon entfielen auf RWE 48,75 %; der
Gewinn vor Steuern aus dieser Transaktion betrug
2,8 Mrd. E. Nach dem Abgang dieser wesentlichen Beteiligung wird die bisher quotal konsolidierte VR Telecommunications GmbH & Co. als
assoziiertes Unternehmen bilanziert.
Soweit Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunternehmen oder an assoziierten
Unternehmen aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden sie nach der
Anschaffungskostenmethode bilanziert. Tochterunternehmen ohne Geschäftsbetrieb bzw. mit
geringem Geschäftsvolumen werden dabei
grundsätzlich nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Sie machen insgesamt weniger als 1 %
des Konzernumsatzes und -ergebnisses aus.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung und der
Bilanz werden eine Kapitalflussrechnung erstellt
und die Veränderungen des Eigenkapitals sowie
der Anteile anderer Gesellschafter gezeigt. Die
Anhangangaben enthalten zudem eine Segmentberichterstattung.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern,
sind verschiedene Posten der Bilanz und der
Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst.
Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren
aufgestellt.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt.
Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. E)
angegeben.
Tochterunternehmen mit abweichendem Abschlussstichtag stellen einen Zwischenabschluss
auf. Gesellschaften, deren Geschäftsjahr zum
31. März endet, werden wegen der Zeitnähe auf
der Basis ihres auf diesen Stichtag aufgestellten
Abschlusses einbezogen. Soweit erforderlich werden Anpassungsbuchungen vorgenommen.
Die gemeinsame Aufstellung des Anteilsbesitzes
des Konzerns und der RWE AG gem. §§ 285
Nr. 11 und 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3
HGB wird beim Handelsregister des Amtsgerichts
Essen hinterlegt. Auf den Seiten 142 bis 144 sind
hieraus wesentliche in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen sowie nach der
Equity-Methode bilanzierte Unternehmen aufgeführt.
Im Berichtsjahr wurden 21 Gesellschaften im
Inland und 66 Gesellschaften im Ausland erstmals konsolidiert. 55 Gesellschaften sind aus
dem Konsolidierungskreis ausgeschieden; 16 sind
verschmolzen worden. 25 assoziierte Unternehmen, davon 11 im Ausland, wurden erstmals
at equity bilanziert. 23 im Vorjahr at equity
bilanzierte Unternehmen, davon 9 im Ausland,
sind veräußert oder verschmolzen worden bzw.
105
Anhang RWE-Konzern
Inland
30.06.2000
Ausland
30.06.2000
Gesamt
30.06.2000
Gesamt
30.06.1999
256
262
518
502
–
–
–
25
154
43
197
195
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen
Anzahl der quotal einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen
Anzahl der nach der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
werden jetzt vollkonsolidiert. Die Erst- bzw. Entkonsolidierung erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs bzw. der Anteilsveräußerung.
Bei den verbundenen Unternehmen sind folgende
Anteilsaufstockungen bzw. Anteilserwerbe besonders bedeutend:
106
Am 21. Februar 2000 ist die Verschmelzung der
LAHMEYER Aktiengesellschaft auf die RWE
Aktiengesellschaft in das Handelsregister des
Amtsgerichts Essen eingetragen worden. Mit
dem Wirksamwerden dieser Verschmelzung sind
die LAHMEYER-Beteiligungen insbesondere an
Heidelberger Druckmaschinen AG, der TESSAG
Technische Systeme & Services AG sowie die
Unternehmen des Geschäftsfeldes Energieversorgung der LAHMEYER Aktiengesellschaft
mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Juli
1999 auf die RWE Aktiengesellschaft übergegangen. Die auf die RWE AG übergegangenen
Energieversorgungsunternehmen sind ebenfalls
mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Juli
1999 in die RWE Energie AG eingebracht worden. Ab dem 21. Februar 2000 wurde der Börsenhandel in LAHMEYER-Aktien eingestellt.
■ Im September 1999 hat HOCHTIEF die Turner
Corporation, Wilmington/USA, das zweitgrößte amerikanische Unternehmen im GeneralBuilding-Sektor für einen Kaufpreis von
330 Mio. US $ übernommen. Turner wird ab
1. Oktober 1999 vollkonsolidiert. Der Geschäftsoder Firmenwert, der im Unternehmensbereich
Bau durch den Erwerb von Turner Corp. entstanden ist, beträgt 118 Mio. E. 1999 erzielte
Turner einen Umsatz von 4.666 Mio. US $.
■
Weiterhin sind folgende Anteilserwerbe und
Anteilsaufstockungen zu erwähnen:
■ RWE Energy Trading Limited, London/Großbritannien, Gründung, Anteilsbesitz 100 %,
Erwerb des Bereichs „Digital SchwarzweißDruckmaschinen” von der Eastman Kodak und
Einbringung in die Heidelberg Digital Finishing
GmbH, Mühlhausen, Anteilsbesitz 100 %,
■ Heidelberg-PMT Co. Ltd., Tokio/Japan, Anteilsaufstockung auf 90,9 %.
■
Für den Anteilserwerb der erstmals konsolidierten Gesellschaften sind insgesamt 545 Mio. E
aufgewendet worden. Hiervon sind 445 Mio. E
durch flüssige Mittel beglichen worden. Insgesamt
sind aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung konsolidierter Gesellschaften Vermögenswerte des
Anlagevermögens von 189 Mio. E, des Umlaufvermögens (einschließlich latenter Steuern) von
1.290 Mio. E, flüssige Mittel in Höhe von
290 Mio. E sowie Verbindlichkeiten und Rückstellungen von 1.321 Mio. E übernommen worden. Die Summe der Verkaufspreise von veräußerten Tochterunternehmen betrug 102 Mio E.
Hiervon sind 85 Mio. E durch flüssige Mittel
beglichen worden.
Bei den nach der Equity-Methode bilanzierten
Unternehmen sind folgende Anteilsaufstockungen
und Anteilserwerbe hervorzuheben:
■ Nachdem der Berliner Verfassungsgerichtshof
am 21. Oktober 1999 die Rechtmäßigkeit der
Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe
bestätigt hatte, übernahm die RWE Umwelt AG
50 % an der RWE/VIVENDI Berlinwasser
Beteiligungs AG. Die Gesellschaft hält an den
Berliner Wasserbetrieben 49,9 %.
■ Gallus Holding Aktiengesellschaft,
St. Gallen/Schweiz, Erwerb von 30 %,
■ NexPress Solutions LLC., Rochester/USA,
Erwerb von 50 %,
■ Armbro Enterprises Inc., Brampton/Kanada,
Erwerb von 48,6 %,
■ Leighton Holdings Limited, Sydney/Australien,
Anteilsaufstockung um 2,86 % auf 49,86 %,
Stredoceská energetická a.s.,
Prag/Tschechische Republik,
Anteilsaufstockung um 10,2 % auf 35,0 %,
■ Thyssengas GmbH, Duisburg,
Anteilsaufstockung um 25 % auf 75 %.
■
Am 1. Juli 1999 wurde der Anteil an der VR Telecommunications GmbH & Co. (VRT) (früher:
o.tel.o) planmäßig um 11,25 % auf 48,75 %
aufgestockt. Der Kaufpreis betrug 617 Mio. E.
Die von VRT gehaltene E-Plus Mobilfunk GmbH
wurde am 10. Februar 2000 verkauft. Die
100 %ige Beteiligung von VRT an TeleColumbus
wurde zum 1. Juli 1999 verkauft (anteiliger Veräußerungserlös 364 Mio. E).
Der im August 1999 vereinbarte Verkauf des
PVC-Geschäfts der CONDEA Vista, Houston/
USA, an die Georgia Gulf Corporation, Atlanta/
USA, wurde am 12. November 1999 zu einem
Preis von 270 Mio. US $ vollzogen.
Zum 31. März 2000 wurden die US-amerikanischen Umweltconsulting-Aktivitäten der REP
Environmental Processes Inc./ENSR an einen
Finanzinvestor veräußert.
Die sich aus der Veränderung des Konsolidierungskreises ergebenden Einflüsse sind – soweit
sie von besonderer Bedeutung sind – im Anhang
vermerkt.
107
Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung
einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei
werden Vermögenswerte und Schulden mit ihren
beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Danach verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als
Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert und – entsprechend ihrem künftigen wirtschaftlichen Nutzen – über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren
ergebniswirksam abgeschrieben. In der Regel
werden 10 bis 15 Jahre zugrunde gelegt. Negative
Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung
werden wie der Geschäfts- oder Firmenwert aktivisch ausgewiesen und gem. IAS 22.61 bis 22.63
aufgelöst. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der aktivierten Geschäftsoder Firmenwerte und der negativen Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangserfolgs berücksichtigt.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen
und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten
Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, soweit sie nicht
von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf
Anteile an einbezogenen Unternehmen werden im
Grundsatz zurückgenommen.
Die gleichen Konsolidierungsgrundsätze gelten
für die nach der Equity-Methode bilanzierten
Anteile aus dem Kreis der assoziierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder
Firmenwert im Beteiligungsansatz und die Abschreibung entsprechend im Beteiligungsergebnis
ausgewiesen werden. Die im Beteiligungsergebnis
ausgewiesenen Erträge aus Beteiligungen enthalten auch einen Körperschaftsteueranrechnungsanspruch; er bezieht sich auf die vorgeschlagenen
Ausschüttungen. Auch bei den Abschlüssen aller
wesentlichen nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen wird der Grundsatz der Einheitlichkeit beachtet.
Anhang RWE-Konzern
Währungsumrechnung In den Einzelabschlüssen der
Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der
Erstverbuchung, bei Deckung durch Termingeschäfte mit dem Sicherungskurs bewertet. Bis
zum Bilanzstichtag eingetretene Kursverluste aus
der Bewertung von Forderungen bzw. Verbindlichkeiten werden berücksichtigt. Gewinne und Verluste aus Kursänderungen werden ergebniswirksam
berücksichtigt.
108
Als Umrechnungsverfahren wird die funktionale
Währungsumrechnung angewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Gesellschaften von der
jeweiligen Landeswährung entsprechend den amtlichen Vorschriften in Euro zu Tagesmittelkursen
am Bilanzstichtag, da die in den Konzernabschluss
einbezogenen wesentlichen Auslandsgesellschaften
ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung
betreiben. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden,
wird entsprechend vorgegangen. Differenzen
gegenüber der Vorjahresumrechnung werden
erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als
Vermögenswert der Berichtswährung bilanziert.
Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen, Rücklagenveränderungen
mit Stichtagskursen umgerechnet. Jahresabschlüsse von Konzerngesellschaften, deren Sitz in
einem Hochinflationsland liegt, werden gemäß
IAS 29 umgerechnet.
Für die Währungsumrechnung wurden bezüglich der relevanten Währungen der Länder, die nicht an der
Europäischen Währungsunion teilnehmen, folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
in
E
Durchschnitt
1999/2000
1998/1999
Stichtag
30.06.2000
30.06.1999
1 US-Dollar
1,01
0,90
1,04
0,97
1 Kanadischer Dollar
0,68
0,60
0,71
0,66
1 Australischer Dollar
0,63
0,56
0,63
0,64
1 Pfund Sterling
1,60
1,48
1,58
1,53
100 Griechische Drachmen
0,30
0,31
0,30
0,31
100 Norwegische Kronen
12,22
11,76
12,22
12,33
100 Polnische Zloty
23,98
24,31
23,78
24,65
0,01
0,01
0,01
0,01
62,79
62,24
64,17
62,40
2,77
2,77
2,81
2,74
100 Rumänische Leu
100 Schweizer Franken
100 Tschechische Kronen
100 Ungarische Forint
0,39
0,40
0,38
0,40
100 Japanische Yen
0,95
0,73
1,00
0,80
100 Argentinische Peso
100,74
90,24
104,46
96,88
100 Brasilianische Real
54,81
62,53
57,91
54,73
100 Mexikanische Peso
10,61
9,27
10,57
10,27
100 Chinesische Yuan
12,17
10,92
12,61
11,73
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den
Anschaffungskosten bilanziert. Sie enthalten vor
allem Software für kaufmännische und tech-
nische Anwendungen, die linear über drei bis fünf
Jahre abgeschrieben wird, sowie Konzessionen
und sonstige Nutzungsrechte, deren Nutzungsdauer i.d.R. bis zu 15 Jahre beträgt. Geschäfts-
oder Firmenwerte aus den Einzelabschlüssen werden aktiviert und analog zu den Geschäfts- oder
Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung über
ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Ein negativer Unterschiedsbetrag
aus der Kapitalkonsolidierung wird wie der Geschäfts- oder Firmenwert aktivisch ausgewiesen.
Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu
entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig
abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist
und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungskosten mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige
Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden. Aktivierte
Entwicklungskosten werden planmäßig über den
erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte
abgeschrieben. Forschungskosten werden als
Aufwand erfasst.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten abzüglich planmäßiger
nutzungsbedingter Abschreibungen bewertet. Die
Herstellungskosten der Sachanlagen umfassen
Vollkosten. Fremdkapitalkosten werden nicht als
Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten
aktiviert. Explorationsbohrungen werden nach
der „Successful Efforts Method” bilanziert, d.h.
sie werden grundsätzlich nur bei wirtschaftlicher
Fündigkeit aktiviert. Sachanlagen und Grubenaufschlüsse werden grundsätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein
anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzenverlauf
besser gerecht wird.
Die planmäßigen Abschreibungen für unsere typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen
Nutzungsdauern bemessen:
Jahre
Gebäude
12 – 50
Technische Anlagen
Thermische Kraftwerke
15 – 20
Stromnetze
20 – 35
Gas- und Wasserspeicher
20 – 33
Raffinerie- und Chemieanlagen
6 – 20
Tankstellen
3 – 16
Entsorgungsanlagen
6 – 15
Anlagen im Bergbau
4 – 20, 25
Anlagen im Maschinenbau und
elektrotechnischen Bau
Geräte im Hoch- und Tiefbau
Grubenaufschlüsse im Bergbau
Bohrungen im Bereich Mineralöl und Chemie
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete
Sachanlagen werden in Höhe des beizulegenden
Zeitwerts bzw. des niedrigeren Barwerts der
Leasingraten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. ggf. über kürzere
Vertragslaufzeiten abgeschrieben.
4 – 15
4– 8
20 – 35
8 – 15
Bei allen immateriellen Vermögenswerten
(einschließlich der aktivierten Entwicklungskosten und der Geschäfts- oder Firmenwerte)
sowie allen Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird die Werthaltigkeit des Buchwerts
am Ende jedes Geschäftsjahres geprüft. Soweit
109
Anhang RWE-Konzern
110
der erlösbare Betrag des Vermögenswerts den
Buchwert unterschreitet, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Wenn der
Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, wird eine
Zuschreibung vorgenommen.
Niedrigere Werte am Abschlussstichtag auf
Grund gesunkener Nettoveräußerungswerte werden angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten
Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen
ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung
als Minderung des Materialaufwands erfasst.
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen
Unternehmen, der nicht nach der Equity-Methode
bilanzierten assoziierten Unternehmen und die
übrigen Beteiligungen des Konzerns werden zu
Anschaffungskosten angesetzt, in Einzelfällen zu
niedrigeren beizulegenden Zeitwerten. Bei Fortfall der Gründe für früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen werden Zuschreibungen vorgenommen. Die Anteile der nach der
Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen werden mit dem anteiligen Eigenkapital
zuzüglich Firmenwerten bilanziert.
Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden
passiviert.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind zu
Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen bewertet.
Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind zum
Nominalwert bilanziert, zinslose bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen werden auf den Barwert
abgezinst.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten angesetzt. Für die Bewertung
werden in der Regel Durchschnittswerte herangezogen; für bestimmte Vorräte wird das LifoVerfahren angewandt. Der Abraumverbrauch des
Braunkohlenbergbaus wird nach dem FifoVerfahren ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen Vollkosten; sie werden auf der Grundlage
der Normalbeschäftigung ermittelt. Im Einzelnen
enthalten die Herstellungskosten neben den
direkt zurechenbaren Kosten angemessene Teile
der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter
Abschreibungen und Altersversorgungsaufwendungen. Fremdkapitalkosten werden nicht als
Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten
aktiviert. Bestandsrisiken, die sich aus einer
geminderten Verwertbarkeit ergeben, wird durch
angemessene Wertabschläge Rechnung getragen.
Die unter den Vorräten ausgewiesenen Kernbrennelemente werden mit den fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Die Abschreibungen werden arbeitsabhängig nach Maßgabe
des Verbrauchs und leistungsabhängig nach Maßgabe der Nutzungsdauer des Reaktors ermittelt.
Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der
Percentage-of-Completion-Methode bilanziert
und der aktivierungspflichtige Betrag unter den
Forderungen sowie Umsatzerlösen ausgewiesen.
Der Fertigstellungsgrad wird durch Aufmaß bzw.
entsprechend den angefallenen Aufwendungen
ermittelt (Cost-to-Cost-Methode). Zu erwartende
Auftragsverluste sind durch Wertberichtigungen
bzw. Rückstellungen gedeckt; sie werden unter
Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt. Als Auftragserlöse werden die vertraglichen
Erlöse bzw. Nachträge angesetzt, die vom
Auftraggeber schriftlich bestätigt wurden.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
werden mit den Anschaffungskosten nach Abzug
erforderlicher Wertberichtigungen, die sich am
tatsächlichen Ausfallrisiko orientieren, bilanziert.
Innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen im Energiebereich sind erhaltene
Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch
nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu
Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen bewertet.
Disagio und ähnliche Geldbeschaffungskosten
werden unter den Rechnungsabgrenzungsposten
aktiviert und entsprechend der Inanspruchnahme
der einzelnen Kredite abgeschrieben.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen werden nach der Projected-Unit-
Credit-Methode berechnet. Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am
Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten
berücksichtigt. Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste, die außerhalb einer Bandbreite von 10 % des Verpflichtungsumfangs
liegen, werden über die durchschnittliche Restdienstzeit verteilt. Der Dienstzeitaufwand wird im
Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der
Rückstellungszuführung im Finanzergebnis.
Alle übrigen Rückstellungen berücksichtigen
sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen
und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist. Die
Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Dabei wird von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen. Rückstellungen
werden nur gebildet, wenn ihnen eine rechtliche
oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten
zugrunde liegt.
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit
ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag
umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Ausgenommen
davon sind Pensionsrückstellungen, für die gemäß
IAS 19 gesonderte Regelungen angewandt
werden.
Latente Steuern aus zeitlich abweichenden
Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz der
Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen werden jeweils gesondert ausgewiesen.
Die aktiven latenten Steuern umfassen auch
Steuerminderungsansprüche, die sich aus der
erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge
in Folgejahren ergeben und deren Realisierung
mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.
Die latenten Steuern werden auf der Basis der
Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen
Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw.
erwartet werden. In Deutschland wird der
Ausschüttungssatz zugrunde gelegt. Latente Körperschaftsteuerminderungsansprüche aus der
steuerlichen Gliederung des verwendbaren Eigenkapitals werden als latente Steuern aktiviert und
latente Körperschaftsteuerverpflichtungen
entsprechend als latente Steuern passiviert. Künftige Körperschaftsteuerminderungsansprüche
sowie Körperschaftsteuerverpflichtungen werden
je Konzernunternehmen unter den aktiven bzw.
passiven latenten Steuern ausgewiesen. Im
übrigen gelten die zum Bilanzstichtag gültigen
bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften.
Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem
Rückzahlungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten
aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden in
Höhe des Barwerts der Leasingraten passiviert.
Die als Rechnungsabgrenzungsposten im Energiebereich passivierten Hausanschlusskosten und
Baukostenzuschüsse werden ratierlich über einen
Zeitraum von 20 Jahren – ggf. vertragsabhängig –
ergebniswirksam aufgelöst. Steuerpflichtige
Zuschüsse und steuerfreie Zulagen zum Anlagevermögen – in der Regel von der öffentlichen
Hand – werden als passive Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und entsprechend dem
Abschreibungsverlauf der Anlagegüter als sonstige betriebliche Erträge vereinnahmt.
Derivative Finanzinstrumente werden ausschließ-
lich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt
allen Derivaten liegt ein Grundgeschäft zugrunde.
Die Grundgeschäfte werden unter Berücksichtigung der abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte
bewertet. Bilanziert werden nur die Grundgeschäfte. Gewinne und Verluste aus der Entwicklung der Marktwerte der Sicherungsgeschäfte
werden – soweit möglich – mit den entsprechenden Ergebnissen aus den Grundgeschäften aufgerechnet (Bewertungseinheit). Für darüber hinausgehende Verluste sind Rückstellungen gebildet.
Übersteigende Gewinne werden nicht
ausgewiesen.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder
bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen
111
Anhang RWE-Konzern
Ereignissen beruhen und bei denen ein
Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Sie
werden in der Bilanz nicht erfasst. Die angege-
benen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse
Umsatzerlöse werden erfasst, wenn
der Risikoübergang auf den Kunden erfolgt ist.
Davon ausgenommen sind Auftragserlöse aus der
Anwendung der Percentage-of-CompletionMethode bei langfristigen Fertigungsaufträgen.
Die von Gesellschaften des Konzerns unmittelbar
gezahlte Mineralölsteuer/Erdgassteuer/Stromsteuer wird gesondert ausgewiesen.
112
Die Gliederung nach Unternehmensbereichen und
Regionen enthält die Segmentberichterstattung
auf den Seiten 133 bis 137. Von den Umsatzerlösen in Höhe von 47.918 Mio. E (Vorjahr:
38.415 Mio. E) betreffen 8.392 Mio. E (Vorjahr: 3.731 Mio. E) Auftragserlöse aus Fertigungsaufträgen und 5.254 Mio. E die Veränderung des
Konsolidierungskreises.
Aufgrund der Veränderung der Währungsparitäten ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein
Mehrumsatz von 509 Mio. E.
(2) Mineralölsteuer/Erdgassteuer/Stromsteuer
Die Mineralölsteuer/Erdgassteuer/Stromsteuer
betrifft die von Gesellschaften des Konzerns
unmittelbar gezahlte Steuer.
(3) Sonstige betriebliche Erträge
Hierunter erfasst
sind Erträge aus
■ der Auflösung von Rückstellungen von 1.338
Mio. E (Vorjahr: 487 Mio. E),
■ dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens ohne Finanzanlagevermögen von 238
Mio. E (Vorjahr: 304 Mio. E),
■ dem Abgang und der Zuschreibung zu
Gegenständen des Umlaufvermögens ohne
Wertpapiere von 62 Mio. E (Vorjahr:
60 Mio. E),
■ Währungsgewinnen von 205 Mio. E (Vorjahr:
95 Mio. E).
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagevermögen werden, soweit sie die Beteiligungen
betreffen, im Beteiligungsergebnis ausgewiesen
und ansonsten, ebenso wie die Abgangserträge
bei Wertpapieren des Umlaufvermögens, im
übrigen Finanzergebnis gezeigt.
Die gegenüber dem Vorjahr höheren Erträge aus
der Auflösung von Rückstellungen resultieren
vorwiegend aus der Umstellung der Kernkraftwerksstilllegung auf das aktualisierte VDEWReferenzkonzept sowie aus konzeptionellen
Änderungen bei der Nachrüstung unseres Kernkraftwerks Biblis.
Den Währungsgewinnen stehen zum einen
Währungsverluste gegenüber, die in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden.
Zum anderen wird ein großer Teil der am Bilanzstichtag noch nicht realisierten Währungsgewinne
durch negative Marktwerte bei gegenläufigen
Sicherungsgeschäften kompensiert.
Auf die Veränderung des Konsolidierungskreises
entfallen 72 Mio. E.
(4) Materialaufwand
in Mio. E
1999/2000
1998/1999
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
18.316
13.715
Aufwendungen für bezogene Leistungen
8.950
4.621
27.266
18.336
Der Anstieg des Materialaufwands beruht überwiegend auf gestiegenen Einstandspreisen für
Rohöl und Mineralölprodukte sowie der erstmaligen Konsolidierung von Turner. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
enthalten auch die Zuführungen zu den Rückstellungen für die Entsorgung von Kernbrennelementen sowie 148 Mio. E (Vorjahr: 78 Mio. E)
Abschreibungen auf Kernbrennelemente und
113 Mio. E (Vorjahr: 50 Mio. E) steuerliche
Abgaben für ausländische Förderbetriebe des
Mineralölbereichs. Durch Veränderungen des
Konsolidierungskreises hat sich der Materialaufwand um 4.211 Mio. E erhöht.
Der Materialaufwand hat sich im Berichtsjahr
durch Wertaufholungen bei den Vorräten in Höhe
von 20 Mio. E verringert (Vorjahr: 64 Mio. E).
Die Wertaufholungen betreffen den Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie; sie sind
auf die gestiegenen Marktpreise bei Rohöl und
bei Mineralölprodukten zurückzuführen.
(5) Personalaufwand
in Mio. E
1999/2000
1998/1999
Löhne und Gehälter
6.241
5.672
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
1.699
1.448
7.940
7.120
Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen
479 Mio. E (Vorjahr: 254 Mio. E); sie bestehen
i. W. aus den im Geschäftsjahr erdienten Versorgungsansprüchen von 249 Mio. E (Vorjahr:
229 Mio. E) sowie Anpassungsbeträgen auf
Grund nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
in Höhe von 163 Mio. E, vor allem im Zusammenhang mit der neu vereinbarten Vorruhestandsregelung.
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt:
1999/2000
1998/1999
Gewerbliche Arbeitnehmer
78.705
79.034
Angestellte
71.677
67.768
150.382
146.802
(11.199)
(10.650)
Anzahl
davon Teilzeit- und befristet Beschäftigte
Auszubildende
5.315
5.212
155.697
152.014
113
Anhang RWE-Konzern
Die Zahl der Mitarbeiter umfasst nicht mehr die
Mitarbeiter im Erziehungsurlaub; die Vorjahreszahlen sind entsprechend angepasst worden. In
der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter der TurnerGruppe ab 1. Oktober 1999 enthalten; die Mitarbeiter der VR Telecommunications-Gruppe sind
(6) Abschreibungen
Auf Sachanlagen entfallen Abschreibungen in Höhe von 2.107 Mio. E (Vorjahr:
1.958 Mio. E) und auf immaterielle Vermögenswerte von 312 Mio. E (Vorjahr: 233 Mio. E);
davon 207 Mio. E (Vorjahr: 135 Mio. E) auf
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung.
bis zum 31. März 2000 quotal mit unserem
Anteil von 48,75 % (Vorjahr: 37,5 %) erfasst
worden. Durch Veränderungen des Konsolidierungskreises stieg die Zahl der Mitarbeiter um
5.960; der Personalaufwand erhöhte sich aus diesem Grund um 613 Mio. E.
Auf die Veränderung des Konsolidierungskreises
entfallen 140 Mio. E. Die außerplanmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 138 Mio. E (Vorjahr: 58 Mio. E). Sie betreffen Anlagen in den
Bereichen Umweltdienstleistungen sowie Energie.
114
(7) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Hierunter
erfasst sind Aufwendungen
■ für Konzessionen und andere vertragliche Verpflichtungen von 375 Mio. E (Vorjahr:
364 Mio. E),
■ aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens von 64 Mio.E (Vorjahr: 69 Mio. E),
■ für Forschung und Entwicklung von 53 Mio. E
(Vorjahr: 65 Mio. E),
■ für Zuführungen zu Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich sowie für bergbaubedingte Rückstellungen einschließlich
Rekultivierung von 114 Mio. E (Vorjahr:
195 Mio. E), soweit sie nicht die im Finanzergebnis ausgewiesenen Zinsanteile der Rückstellungszuführungen betreffen,
■ aus Abgängen von Gegenständen des Umlaufvermögens und Wertminderungen, außer für
Vorräte und Wertpapiere, von 189 Mio. E (Vorjahr: 140 Mio. E), u. a. für Pauschal- und Einzelwertberichtigungen auf Forderungen,
■ für Instandhaltung einschließlich Erneuerungsverpflichtungen von 587 Mio. E (Vorjahr:
556 Mio. E),
■ für Versicherungen, Provisionen, Frachten
und ähnliche Vertriebsaufwendungen von
554 Mio. E (Vorjahr: 560 Mio. E),
■ für Pachten von Werksanlagen und Netzen sowie
für Mieten von 287 Mio. E (Vorjahr: 287 Mio. E),
für Finanzierungsleasing von 6 Mio. E
(Vorjahr: 3 Mio. E),
■ für Währungsverluste von 222 Mio. E
(Vorjahr: 94 Mio. E),
■ für sonstige Steuern von 145 Mio. E (Vorjahr:
77 Mio. E), i. W. für Substanzsteuern.
■
Für Restrukturierungsmaßnahmen sind
2.234 Mio. E (Vorjahr 591 Mio. E) angefallen.
Sie betrafen i. W. Rückstellungsbildungen für
Vorruhestandsregelungen, Sozialpläne und andere Personalmaßnahmen sowie Stilllegungsmaßnahmen und Standortbereinigungen, außerdem
Bereinigungen im Beteiligungsbereich. Auf neu
vorgenommene Personalmaßnahmen, u. a. im
Energiebereich, entfielen 1.737 Mio. E.
Außerdem enthalten die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen i. W. Verwaltungsaufwand und
andere allgemeine Aufwendungen für Beiträge,
Reisen, Werbemaßnahmen und Informationsverarbeitung sowie Beiträge an die Stiftung
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” ehemaliger Zwangsarbeiter.
Auf die Veränderung des Konsolidierungskreises
entfallen 171 Mio. E.
(8) Beteiligungsergebnis
Das Beteiligungsergebnis enthält die Ergebnisbeiträge der betrieblich veranlassten Beteiligungen. Diese stellen nahezu den
gesamten Anteilsbesitz bei den nicht konsolidierten Unternehmen einschließlich der assoziierten
Unternehmen dar. Die Geschäftstätigkeit dieser
in Mio. E
Beteiligungen ist eng mit den Leistungen der vollkonsolidierten Gesellschaften verbunden. Im
Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge
und Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit diesen Beteiligungen entstanden sind.
1999/2000
1998/1999
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
■
aus verbundenen Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
2
5
■
aus assoziierten Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert sind
11
67
aus übrigen Unternehmen
11
8
24
80
■
Aufwendungen aus Verlustübernahmen
115
■
aus verbundenen Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
–
9
–
3
■
aus assoziierten Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert sind
–
1
–
1
aus übrigen Unternehmen
–
11
–
10
–
21
–
14
■
Erträge aus Beteiligungen
■
aus verbundenen Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
18
23
■
aus assoziierten Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert sind
69
326
■
aus übrigen Unternehmen
davon Körperschaftsteueranrechnung
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
25
20
112
369
(73)
(59)
25
2.894
Aufwendungen aus dem Abgang von
Beteiligungen
–
13
–
12
Abschreibungen auf Beteiligungen
–
126
–
140
davon Abschreibungen auf Geschäfts- oder
Firmenwerte bei Equity-Unternehmen
(–
96)
(–
80)
davon verbundene Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
(–
20)
(–
10)
Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen
davon verbundene Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
Aufwendungen aus Ausleihungen an
Beteiligungen
davon verbundene Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
Übriges
Beteiligungsergebnis
–
(–
40
50
(1)
(1)
4
–
2)
(–
2
1)
6
1
2.912
357
Anhang RWE-Konzern
Die Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
resultieren überwiegend aus der Veräußerung der
Anteile an der E-Plus Mobilfunk GmbH. Von den
Unternehmen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden, sind insgesamt – jeweils entsprechend der Beteiligungsquote – Jahresergebnisse von – 17 Mio. E (Vorjahr: 312 Mio. E)
vereinnahmt worden. Ergebnisbelastungen bei
Equity-Unternehmen resultierten vor allem aus
(9) Finanzergebnis
Die Ergebnisbeiträge im Finanzergebnis haben keinen operativen Charakter. Das
Finanzergebnis setzt sich aus den drei
in Mio. E
116
dem anteiligen Verlust der VEAG Vereinigte Energiewerke AG.
Die im Beteiligungsergebnis enthaltenen Abschreibungen auf Finanzanlagen betragen 30 Mio. E
(Vorjahr: 62 Mio. E); davon entfallen auf Ausleihungen an Beteiligungen 3 Mio. E (Vorjahr:
2 Mio. E).
Bestandteilen „Zinsergebnis”, „Zinsanteile an
Rückstellungszuführungen” und „übriges
Finanzergebnis” zusammen.
1999/2000
1998/1999
617
636
Zinsen und ähnliche Erträge
davon verbundene Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
–
davon verbundene Unternehmen, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind
(–
268
9)
–
(–
239
10)
349
397
1999/2000
1998/1999
Zinsergebnis
in Mio. E
(5)
(4)
Zinsanteil an Zuführungen zu Rückstellungen
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
–
639
–
565
Zinsanteil an Zuführungen zu Rückstellungen
für Entsorgung im Kernenergiebereich sowie
bergbaubedingte Rückstellungen
–
698
–
656
Zinsanteil an Zuführungen zu sonstigen
Rückstellungen
–
148
–
87
Zinsanteile an Rückstellungszuführungen
–
1.485
Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die jährlichen Aufzinsungsbeträge im
in Mio. E
Zusammenhang mit der Barwertfortschreibung
der langfristigen Rückstellungen.
1999/2000
Andere Finanzerträge
Andere Finanzaufwendungen
Das übrige Finanzergebnis enthält alle anderen
Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht
dem Zinsergebnis oder den Zinsanteilen an Rück-
1998/1999
475
678
–
Übriges Finanzergebnis
Finanzergebnis
– 1.308
432
–
143
–
579
332
246
–
890
stellungszuführungen zugeordnet werden können.
Darunter fallen vor allem Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit Wertpapieren (u. a.
laufende Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 458 Mio. E (Vorjahr:
236 Mio. E)). In den anderen Finanzaufwendungen
sind Abschreibungen auf Ausleihungen und Wertpapiere i. W. auf Grund von Marktwertänderungen
von 233 Mio. E (Vorjahr: 64 Mio. E) enthalten.
(10) Ertragsteuern
in Mio. E
1999/2000
Tatsächliche Ertragsteuern
1998/1999
1.579
1.391
Latente Steuern
–
796
–
1.177
595
In den tatsächlichen Ertragsteuern sind Erstattungen von 80 Mio. E (Vorjahr: 72 Mio. E) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.
Wesentliche Änderungen der latenten Steuern
durch die Änderung von Steuersätzen haben sich
auf Grund der Anwendung der Ausschüttungsbelastung nicht ergeben. Die nach dem Bilanzstichtag beschlossenen Änderungen der Körperschaftsteuersätze in der Bundesrepublik
Deutschland sind dem Geschäftsjahr 2000/01
zuzuordnen und daher nicht berücksichtigt. Auf
Grund von in Vorjahren bisher nicht angesetzten
steuerlichen Verlustvorträgen mindern sich die
in Mio. E
402
tatsächlichen Ertragsteuern um 37 Mio. E
(Vorjahr: 277 Mio. E). Die Aufwendungen aus
latenten Steuern mindern sich auf Grund neu
einzuschätzender und bisher nicht erfasster steuerlicher Verlustvorträge um 1 Mio. E (Vorjahr:
4 Mio. E).
Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus
dem theoretischen Steueraufwand. Dabei wird ein
Steuersatz in Höhe von 52,1 % (Vorjahr: 52,1 %),
der sich aus dem inländischen Körperschaftsteuer-Thesaurierungssatz, dem Solidaritätszuschlag und der Gewerbesteuer ergibt, auf das
Ergebnis vor Steuern angewendet:
1999/2000
1998/1999
Ergebnis vor Steuern
2.151
2.722
Theoretischer Steueraufwand;
52,1 % (Vorjahr: 52,1 %)
1.121
1.418
Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen
–
100
–
51
Steuereffekte auf
■
Steuerfreie Auslandserträge
–
19
–
131
■
Sonstige steuerfreie Erträge
–
43
–
16
■
Steuerlich nicht
abzugsfähige Aufwendungen
50
25
■
Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung
108
70
■
Equity-Bilanzierung assoziierter Unternehmen (einschließlich Abschreibungen auf
Firmenwerte assoziierter Unternehmen)
162
10
■
Auswirkungen aus dem Verkauf der
Telekommunikations-Aktivitäten
732
–
■
Sonstiges
–
48
–
148
Effektiver Steueraufwand
595
1.177
Effektiver Steuersatz in %
27,7
43,2
117
Anhang RWE-Konzern
(11) Anteile anderer Gesellschafter
Die Anteile
anderer Gesellschafter von 344 Mio. E (Vorjahr:
396 Mio. E) betreffen mit 371 Mio. E (Vorjahr:
442 Mio. E) Gewinnanteile und mit 27 Mio. E
(Vorjahr: 46 Mio. E) Verlustanteile.
Erläuterungen zur Bilanz
(12) Anlagevermögen
Die Aufgliederung der in der
Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und
ihre Entwicklung im Berichtsjahr ist auf den
Seiten 102 und 103 dargestellt.
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 505 Mio. E
118
(Vorjahr: 398 Mio. E) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Die Aktivierungskriterien
erfüllten 57 Mio. E (Vorjahr: 16 Mio. E).
Gegenstände des Sachanlagevermögens unterliegen im Umfang von 264 Mio. E (Vorjahr:
352 Mio. E) Verfügungsbeschränkungen in Form
von Grundpfandrechten und Sicherungsübereignungen. Vom Buchwert der Sachanlagen
entfallen 47 Mio. E (Vorjahr: 14 Mio. E) auf im
Wege des Finanzierungsleasings gemietete Vermögenswerte. Die Abgänge im Sachanlagevermögen ergaben sich aus der Veräußerung sowie
dem Abbau und der Stilllegung von Anlagen.
Im Rahmen einer Erbbaurechtsbestellung wurde
die Print Media Academy der Heidelberger
Druckmaschinen AG in Heidelberg zum Ende des
Jahres 1999 auf einen Erbbauberechtigten übertragen. Gleichzeitig wurde ein Mietvertrag mit
einer entsprechenden Mietverlängerungsoption
sowie einem vertraglich gesicherten Vorkaufsrecht abgeschlossen. Dabei handelt es sich gemäß
IAS 17 um ein sog. „Operating-Leasingverhältnis”. Ebenso wurde das Weltersatzteillager der
Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch,
bestehend aus einem Nutzungsrecht am Erbbaugrundstück, Gebäude, Hochregallager, Kleinteile-
verpackungssystem und Tablarlager auf einen
Erbbauberechtigten übertragen. Gleichzeitig
wurde ein Mietvertrag über die vorgenannten
Vermögenswerte abgeschlossen. Im Falle des
Tablarlagers und des Kleinteileverpackungssystems liegt gemäß IAS 17 ein sog. „Finanzierungsleasingverhältnis” vor; diese Vermögenswerte werden in Höhe von 12 Mio. E im Anlagevermögen bilanziert. Die Abschreibung erfolgt
auf Grundlage der Vertragsdauer. Das Gebäude
und das Hochregallager wurden auf Grundlage
eines „Operating-Leasingvertrags” angemietet,
sodass diese Vermögenswerte nicht in der Bilanz
erscheinen. Das Gesamtvolumen dieser im Rahmen des Sale-and-lease-back-Verfahrens übertragenen Vermögenswerte beträgt 87 Mio. E.
In den Finanzanlagenzugängen – ohne Wertpapiere, sonstige Ausleihungen und Equity-Wertfortschreibung – von 2.096 Mio. E (Vorjahr:
2.580 Mio. E) schlagen sich die Akquisitionen
des Berichtsjahres mit 1.317 Mio. E (Vorjahr:
1.863 Mio. E) nieder, ferner Kapitalausstattungen und Ausleihungen bei bzw. an Tochter- und
Beteiligungsunternehmen. Die Wertpapiere des
Anlagevermögens sind i. W. in Spezialfonds, langlaufenden festverzinslichen Titeln und börsennotierten Aktien angelegt. Sie unterliegen keinen
Verfügungsbeschränkungen.
Die Börsenkurse bzw. Marktwerte der marktgängigen Finanzanlagen liegen um 1.659 Mio. E
(Vorjahr: 1.547 Mio. E) über den bilanzierten
Buchwerten.
(13) Vorräte
in Mio. E
Kernbrennelemente
Vorabraum des Braunkohlenbergbaus
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Durch Veränderungen des Konsolidierungskreises
stiegen die Vorräte um 35 Mio. E. Vom Gesamtbetrag der zum 30. Juni 2000 bilanzierten Vorräte sind 678 Mio. E (Vorjahr: 906 Mio. E) zu
ihrem Nettoveräußerungswert angesetzt. Die
Marktwerte der nach dem Lifo-Verfahren bewer-
30.06.2000
30.06.1999
147
193
58
67
1.137
1.162
469
424
257
336
1.117
1.072
97
128
3.282
3.382
teten Bestände liegen um 128 Mio. E (Vorjahr:
96 Mio. E) über den bilanzierten Buchwerten.
119
Vorräte in Höhe von 2 Mio. E (Vorjahr: 1 Mio. E)
unterliegen Verfügungsbeschränkungen; andere
Belastungen liegen nicht vor.
(14) Forderungen und sonstige Vermögenswerte
30.06.2000
davon
RLZ* > 1 Jahr
30.06.1999
davon
RLZ*> 1 Jahr
382
0
150
13
6.056
239
4.404
56
6.438
239
4.554
69
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
191
34
179
9
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
760
9
539
24
2.570
948
1.851
533
9.959
1.230
7.123
635
in Mio. E
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
■
aus Percentage of Completion (PoC)
■
übrige
Sonstige Vermögenswerte
*) RLZ = Restlaufzeit
Durch Veränderungen des Konsolidierungskreises
erhöhten sich die Forderungen und sonstigen
Vermögenswerte um 1.174 Mio. E. Von den
Forderungen gegen verbundene Unternehmen entfallen 114 Mio. E (Vorjahr: 131 Mio. E) und von
den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, 524 Mio. E
(Vorjahr: 399 Mio. E) auf Lieferungen und
Leistungen.
Einschließlich der Ergebnisbeiträge sind bei Fertigungsaufträgen Aufwendungen in Höhe von
2.863 Mio. E (Vorjahr: 2.326 Mio. E) aktiviert.
Im Geschäftsjahr wurden dabei Anzahlungen in
Höhe von 2.481 Mio. E (Vorjahr: 2.176 Mio. E)
für Fertigungsaufträge vereinnahmt. Aus Fertigungsaufträgen wurde ein Ergebnis von
115 Mio. E (Vorjahr: 111 Mio. E ) erzielt.
Anhang RWE-Konzern
Die sonstigen Vermögenswerte enthalten u. a.
■ Darlehen in Höhe von 73 Mio. E (Vorjahr:
107 Mio. E),
■ Steuererstattungsansprüche von 440 Mio. E
(Vorjahr: 417 Mio. E),
■ Zinsabgrenzungen von 168 Mio. E
(Vorjahr: 156 Mio. E),
■ Forderungen aus der Vertriebsfinanzierung der
Sparte Drucksysteme von 805 Mio. E (Vorjahr:
347 Mio. E),
■
Vermögenswerte ausländischer Pensionsfonds
von 111 Mio. E (Vorjahr: 0 Mio. E),
nicht für Vorräte geleistete Anzahlungen von
118 Mio. E (Vorjahr: 92 Mio. E) sowie
■ Forderungen aus Investitionszulagen und Zuschüssen von 77 Mio. E (Vorjahr: 77 Mio. E).
■
In den sonstigen Vermögenswerten sind Leasingforderungen aus Finanzierungsleasingverträgen
von Gesellschaften der Druckmaschinensparte
enthalten. Gegenstand der langfristigen Leasingverträge sind Druckmaschinen und -systeme.
Den Leasingverträgen liegen folgende Parameter zugrunde:
in Mio. E
120
Summe der Leasingraten
30.06.2000
30.06.1999
27
19
Bereits erhaltene Leasingraten
5
5
Zinsanteil der ausstehenden Leasingraten
3
2
19
12
Barwert der ausstehenden
Leasingraten (Buchwert)
Der Barwert der noch ausstehenden Leasingraten verteilt sich wie folgt:
in Mio. E
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
30.06.2000
30.06.1999
3
2
12
7
4
3
19
12
30.06.2000
30.06.1999
(15) Wertpapiere
in Mio. E
Eigene Anteile
Sonstige Wertpapiere
Die in Wertpapieren angelegten Mittel enthalten
überwiegend festverzinsliche Titel mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Die Börsenkurse
–
2
7.339
6.618
7.339
6.620
bzw. Marktwerte der Wertpapiere des Umlaufvermögens liegen um 66 Mio. E (Vorjahr:
298 Mio. E) über den bilanzierten Buchwerten.
(16) Flüssige Mittel
Flüssige Mittel bestehen als
Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten
sowie kurzfristig veräußerbare festverzinsliche
Wertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu drei
Monaten. Die flüssigen Mittel werden auch in der
Kapitalflussrechnung ausgewiesen.
Die flüssigen Mittel setzen sich wie folgt zusammen:
in Mio. E
Kasse und Bankguthaben
Wertpapiere (Laufzeit unter drei Monaten)
Flüssige Mittel
(17) Latente Steuern
Im Gesamtbetrag der aktiven
latenten Steuern von 6.881 Mio. E (Vorjahr:
5.830 Mio. E) sind folgende aktivierte Steuer-
30.06.2000
30.06.1999
2.757
2.901
55
79
2.812
2.980
minderungsansprüche enthalten, die sich aus der
erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge
in Folgejahren ergeben:
121
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
Körperschaftsteuer (oder vergleichbare
ausländische Ertragsteuer)
239
202
Gewerbesteuer
159
69
398
271
Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit
ausreichender Sicherheit gewährleistet. Der
Betrag der körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge, für die keine latenten
Steueransprüche angesetzt wurden, beläuft sich
auf 1.267 Mio. E bzw. 581 Mio. E (Vorjahr:
1.479 Mio. E bzw. 1.113 Mio. E).
(18) Rechnungsabgrenzungsposten
Das abgegrenzte
Disagio beläuft sich auf 10 Mio. E (Vorjahr:
10 Mio. E).
Die passiven latenten Steuern in Höhe von
2.958 Mio. E (Vorjahr: 2.745 Mio. E) sind i. W.
auf temporäre Differenzen zurückzuführen.
Im Berichtsjahr sind 59 Mio. E (Vorjahr:
30 Mio. E) latente Steuern aus der Umrechnung
ausländischer Abschlüsse mit dem Eigenkapital
verrechnet worden.
Anhang RWE-Konzern
(19) Eigenkapital/Anteile anderer Gesellschafter
Das gezeichnete Kapital sowie die Kapitalrücklage betreffen die RWE AG. Gemäß Beschluss der
Hauptversammlung am 18. November 1999
wurde zur Glättung des Grundkapitals im Rahmen
der Euro-Umstellung eine Kapitalerhöhung aus
Gesellschaftsmitteln um 1.966.100,36 E auf
1.421.574.144,00 E durch Umwandlung eines
entsprechenden Teilbetrages der Kapitalrücklage
vorgenommen. Aufgrund des Beschlusses der
Hauptversammlung vom 18. November 1999
wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. Mai
2001 bis zu 55.000.000 Stück Vorzugsaktien zu
erwerben. Im Geschäftsjahr wurden 32.000.000
122
Stück Vorzugsaktien zum durchschnittlichen
Anschaffungspreis von 29,37 E je Stückaktie
am Kapitalmarkt erworben. Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beläuft sich auf
81.920.000,00 E (5,76 % des gezeichneten
Kapitals vor Kapitalherabsetzung). Auf Grund
der mit Vorstandsbeschluss vom 29. Mai 2000
wirksam werdenden Kapitalherabsetzung, durch
den die zurückgekauften Vorzugsaktien eingezogen wurden, wurde das Grundkapital um den
auf diese Aktien entfallenden Betrag in die
Kapitalrücklage umgebucht und die Anschaffungskosten mit den Gewinnrücklagen der RWE AG
verrechnet.
Dadurch hat sich die Struktur des gezeichneten Kapitals geändert:
30.06.2000
30.06.1999
Zahl der Aktien Zahl der Aktien
30.06.2000
Mio. E
30.06.1999
Mio. E
Stammaktien
473.012.047
473.012.047
1.210
1.210
Vorzugsaktien
50.290.353
82.290.353
130
210
523.302.400
555.302.400
1.340
1.420
Es besteht ein genehmigtes Kapital in Höhe von
19.344.728,33 E (Vorjahr 19.344.728,33 E)
für die Ausgabe neuer Vorzugsaktien ohne
Stimmrecht gegen Bareinlagen. Die neuen Aktien
dürfen – befristet bis zum 14. Dezember 2000 –
lediglich zum Angebot von Belegschaftsaktien
ausgegeben werden.
Das bedingte Kapital in Höhe von 51.129.188,12 E
zur Gewährung von Bezugsrechten für auf Inhaber lautende Stammaktien an Mitglieder des
Vorstands sowie an weitere Führungskräfte der
RWE AG und nachgeordneter verbundener Unter-
nehmen wurde im Rahmen der Euro-Glättung
gem. § 218 AktG mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. November 1999 auf
51.200.000,00 E erhöht.
Der Vorstand wurde ermächtigt, im Rahmen des
beschlossenen Aktienoptionsprogramms bis zum
9. März 2004 nicht übertragbare Bezugsrechte
auf bis zu 20.000.000 Stammaktien an oben
genannten Personenkreis auszugeben. Für die
Bezugsrechte gilt eine Wartezeit von drei Jahren
und eine Laufzeit von fünf Jahren nach ihrer
jeweiligen Ausgabe.
Bisher wurden folgende Bezugsrechte ausgegeben:
Ursprünglich
ausgegeben
Stand
30.06.1999
In 1999/2000
verfallen
Stand
30.06.2000
Tranche 1999
1.935.800
Tranche 2000
4.336.500
1.928.300
– 184.300
1.744.000
–
– 144.000
4.192.500
6.272.300
1.928.300
– 328.300
5.936.500
Die Bezugsrechte können nur ausgeübt werden,
wenn der Börsenkurs der Stammaktie – errechnet
auf der Grundlage des Total-Return-Ansatzes –
bis zur Ausübung um jährlich durchschnittlich
mindestens 6 % gestiegen (absolute Performance)
und im selben Zeitraum nicht mehr als 10 Prozentpunkte hinter dem Dow-Jones-STOXX-Aktienindex zurückgeblieben ist (relative Performance).
Die jeweils vierwöchigen Ausübungszeiträume
beginnen mit dem 21. Börsentag nach der Veröffentlichung vorläufiger Umsatz- und Ergebniszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres und
nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses.
züglich eines Abschlags, der sich aus der absoluten und der relativen Performancekomponente
zusammensetzt. Der Abschlag ist auf 40 Prozentpunkte begrenzt.
Die Bezugsrechte können nur gegen Zahlung des
Ausübungspreises ausgeübt werden. Der Ausübungspreis entspricht dem Börsenkurs der
Stammaktie am ersten Börsentag nach Ablauf
des maßgeblichen Ausübungszeitraumes, ab-
Im Rahmen des Aktienoptionsprogramms für
Mitarbeiter wurden berechtigten Arbeitnehmern
für jede erworbene Belegschaftsaktie bis zu drei
nicht übertragbare Bezugsrechte auf je eine
Stammaktie der RWE AG gewährt.
Die Ausübungsbedingungen sehen vor, dass die
Bezugsrechte statt mit jungen Aktien aus dem
bedingten Kapital mit bereits bestehenden
Stammaktien bedient werden können oder anstelle von Stammaktien der Abschlag in bar
geleistet wird. Soweit die Bezugsberechtigten
nicht bei der RWE AG beschäftigt sind, werden
die mit der Ausübung verbundenen Aufwendungen
durch die jeweilige Konzerngesellschaft getragen.
123
Bisher wurden folgende Aktienoptionen mit einer Laufzeit von drei Jahren ausgegeben:
Ursprünglich
ausgegeben
Stand
30.06.1999
Tranche 1999
1.445.040
1.445.040
–
55.239
1.389.801
Tranche 2000
1.476.366
–
–
10.530
1.465.836
2.921.406
1.445.040
–
65.769
2.855.637
Die Bezugsrechte können ausgeübt werden, wenn
der Börsenkurs der Stammaktie auf mindestens
110 % des festgelegten Basiskurses gestiegen
ist. Die Mitarbeiter können dann entweder bereits
bestehende Stammaktien vergünstigt erwerben
oder sich den Kursvorteil auszahlen lassen. Der
Vermögensvorteil ist auf 20 % des Basiskurses
begrenzt.
Der Bilanzgewinn der RWE AG und der Bilanzgewinn des Konzerns sind identisch. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Ausschüttung
einer Dividende von 1,00 E je Aktie (Vorjahr:
1,00 E je Aktie) auf die 523.302.400 dividen-
In 1999/2000
verfallen
Stand
30.06.2000
denberechtigten Aktien (Vorjahr: 555.251.120
Aktien) in Höhe von insgesamt 523.302.400,00 E
(Vorjahr: 555.251.120,00 E) und Vortrag des
Restbetrages von 171.487,45 E (Vorjahr:
443.024,63 E) auf neue Rechnung. Die Steuergutschrift für anrechnungsberechtigte Aktionäre
beträgt 0,43 E je Aktie (Vorjahr: 0,43 E je Aktie).
Die Anteile anderer Gesellschafter zeigen den
Anteilsbesitz Dritter an den Konzerngesellschaften. Hohe Fremdanteile bestehen insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen in
Ungarn sowie bei der Lausitzer Braunkohle AG
(LAUBAG), Heidelberg, CONSOL und bei
HOCHTIEF.
Anhang RWE-Konzern
(20) Rückstellungen
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
11.536
11.030
2.063
2.051
9.698
848
9.943
– 1.036
8.850
8.907
Bergbaubedingte Rückstellungen einschließlich
Rekultivierung
2.958
2.874
Sonstige Rückstellungen
9.675
6.979
35.082
31.841
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Rückstellungen für Entsorgung im
Kernenergiebereich
abzüglich geleisteter Anzahlungen
124
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
Rückstellungen werden für Verpflichtungen aus
Anwartschaften und laufenden Leistungen an
berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und
Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen
beziehen sich insbesondere auf Ruhegelder, teils
als Grund-, teils als Zusatzversorgung. Die individuellen Zusagen basieren auf branchenspezifischen bzw. länderbezogenen unterschiedlichen Leistungen; sie bemessen sich in der Regel
nach der Dauer der Zugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter. Wegen ihres Versorgungscharakters werden die insgesamt unbedeutenden
Verpflichtungen der US-Konzerngesellschaften
für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach
deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter
den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.
Die betriebliche Altersversorgung besteht aus
beitragsorientierten und leistungsorientierten
Versorgungssystemen. Bei beitragsorientierten
Versorgungsplänen geht das Unternehmen über
die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Aufwendungen werden im Personalaufwand ausgewiesen. Im Berichtsjahr sind
–
Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme von 64 Mio. E (Vorjahr: 25 Mio. E)
erfolgt. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, zugesagte Leistungen an aktive
und frühere Mitarbeiter zu erfüllen. Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen liegt die Projected-Unit-CreditMethode zugrunde. Die Rückstellung umfasst
auch die Verpflichtungen der Fonds und wird in
Höhe des Vermögens der Fonds gekürzt. Der
Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand, der
Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die Höhe der Rückstellung wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet. Dabei
wurde ein Abzinsungsfaktor von 6,0 % (Vorjahr:
5,5 %) zugrunde gelegt. Bei der Gehaltsentwicklung wurden jährliche Steigerungen von 3,0 %
(Vorjahr: 3,5 %) und bei den Renten von 2,0 %
(Vorjahr: 2,5 %) angenommen. Diese Annahmen
beziehen sich auf die in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter, für die der überwiegende Teil
der Pensionsverpflichtung besteht. Bei den im
Ausland beschäftigten Mitarbeitern werden
abweichende landesspezifische Annahmen
zugrunde gelegt.
Die Pensionsrückstellung leitet sich wie folgt ab:
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
1.806
1.825
616
462
Unterdeckung durch die Fonds
1.190
1.363
Barwert der nicht fondsfinanzierten
Versorgungsansprüche
8.822
9.862
Barwert der Versorgungsansprüche
10.012
11.225
–
–
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche
abzüglich beizulegender Zeitwert des
Vermögens der Fonds
Anpassungsbetrag auf Grund (nicht erfassten)
nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
Anpassungsbetrag auf Grund (nicht erfasster)
versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
1.524
–
195
11.030
11.536
125
Der noch nicht verrechnete Anpassungsbetrag von
1.524 Mio. E (Vorjahr: – 195 Mio. E) ergibt sich
vorwiegend aus so genannten Gewinnen/Verlusten
im Zusammenhang mit Bestandsänderungen und
Abweichungen der tatsächlichen Einkommens-
trends gegenüber den Rechnungsannahmen sowie
den vorgenommenen Zinsanpassungen. Dieser
Betrag wird, soweit er 10 % des Verpflichtungsumfangs übersteigt, über die durchschnittliche
Restdienstzeit der Belegschaft als Ertrag erfasst.
Das in Fonds ausgegliederte Vermögen entwickelte sich wie folgt:
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
462
169
13
12
Beizulegender Zeitwert des Vermögens der
Fonds zu Beginn des Geschäftsjahrs
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
Beiträge an die Fonds
Rentenzahlungen der Fonds
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
(bezogen auf die ausgegliederten
Vermögenswerte)
1
1
–
9
–
9
–
–
Übrige Veränderungen (i. W. Änderungen des
Konsolidierungskreises sowie Übertragungen)
149
289
Beizulegender Zeitwert des Vermögens der
Fonds am Ende des Geschäftsjahrs
616
462
Die tatsächlichen Vermögenserträge der Fonds
betragen 46 Mio. E (Vorjahr: 24 Mio. E).
Anhang RWE-Konzern
Der Aufwand gliedert sich wie folgt:
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
Aufwand für die im Berichtsjahr erdienten
Versorgungsansprüche
249
229
Zinsaufwand für die bereits erworbenen
Versorgungsansprüche
652
577
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
–
12
163
–
3
–
1.054
794
Anpassungsbetrag auf Grund erfasster
versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
Die Pensionsverpflichtungen von CONSOL
beinhalten auch einen gemeinschaftlichen Plan
–
13
Anpassungsbetrag auf Grund erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
mehrerer Arbeitgeber. Diese Verpflichtung wird
als leistungsorientierter Plan bilanziert.
126
Rückstellungsspiegel
Stand
01.07.1999
Zuführung
Auflösungen
Inanspruchnahmen
Stand
30.06.2000
Steuerrückstellungen
2.051
1.431
15
–
6
1.398
2.063
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich abzüglich geleisteter Anzahlungen
8.907
181
648
Bergbaubedingte Rückstellungen einschließlich
Rekultivierung
539
–
129
8.850
2.874
144
66
159
17
170
2.958
6.979
20.811
5.070
624
148
136
2.034
9.675
6.826
1.353
846
147
3.731
23.546
in Mio. E
Sonstige Rückstellungen
davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr
Zinsanteile Änderungen
an Zufüh- Konsolidierungen/ rungskreis,
Änderungen Währungsdes Zins- anspassunsatzes
gen, Umbuchungen
–
(4.788)
davon Veränderung des Konsolidierungskreises
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
Die Entsorgungsrückstellungen im Kernenergiebereich basieren auf öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen sowie Auflagen in den Betriebsgenehmigungen.
Die Rückstellungen zur Entsorgung von Brennelementen werden abbrandabhängig (Arbeitsanteil) bzw. zeitanteilig über 19 Jahre (Leistungsanteil) angesammelt. Sie umfassen die zu
erwartenden Kosten, insbesondere die Kosten der
Wiederaufarbeitung auf der Basis vertraglicher
(5.711)
(86)
Vereinbarungen sowie die Kosten der direkten
Endlagerung. Zugehörige Kosten für Transport,
Abfallbehandlung und -rücknahme einschließlich
der nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz berechneten Kosten der Endlagerung mit
dazugehörigen Vorfinanzierungskosten sind
entsprechend erfasst. Der Wert des im Wiederaufarbeitungsprozess zurückgewonnenen Urans
wird Kosten mindernd berücksichtigt.
Die Rückstellungen für die Stilllegung von Kernkraftwerksanlagen werden über 19 Jahre linear
angesammelt. Der Ermittlung der zu erwartenden
Kosten liegen externe Fachgutachten auf der
Grundlage einer vollständigen Anlagenbeseitigung zu Grunde. Darüber hinaus werden die Kosten für den Übergangszeitraum zum Stilllegungsbetrieb berücksichtigt. Weiterhin wurden Rückstellungen für sonstige Entsorgungsmaßnahmen
(Entsorgung radioaktiver Betriebsabfälle) gebildet.
Rückstellungen für die Entsorgung im Kernenergiebereich werden als langfristige Rückstellungen
mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten
Erfüllungsbetrag angesetzt. Als Abzinsungsfaktor
wird dabei ein Zinssatz von 6,0 % (Vorjahr:
5,5 %) zu Grunde gelegt. Mengenbedingte Erhöhungen des Verpflichtungsvolumens werden mit
dem Barwert zugeführt. Im Berichtsjahr waren
dies 181 Mio. E (Vorjahr: 216 Mio. E). Im
übrigen besteht die Zuführung zu den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich vor
allem aus dem Zinsanteil in Höhe von 539 Mio. E
(Vorjahr: 511 Mio. E). Die Rückstellungsauflösungen resultieren vorwiegend aus der Umstellung der Kernkraftwerksstilllegung auf das
aktualisierte VDEW-Referenzkonzept sowie aus
konzeptionellen Änderungen bei der Nachrüstung
unseres Kernkraftwerks Biblis.
127
Bergbaubedingte Rückstellungen einschließlich
Rekultivierung
Durch diese Rückstellungen werden die am Bilanzstichtag bestehenden und bei Bilanzaufstellung
erkennbaren Risiken und Verpflichtungen zur
Wiedernutzbarmachung sowie aus verursachten
bzw. bereits eingetretenen Bergschäden berücksichtigt. Ihre Bildung ist auf Grund öffentlichrechtlicher Verpflichtungen vorzunehmen, die auf
entsprechenden gesetzlichen Regelungen wie
dem Bundesberggesetz basieren und vor allem in
Betriebsplänen und wasserrechtlichen Erlaubnisbescheiden konkretisiert werden. Die Bewertung
erfolgt mit den zu erwartenden Vollkosten bzw. den
geschätzten Schadenersatzleistungen. Soweit die
Verpflichtung durch Kohlenförderung wirtschaftlich verursacht ist, wird der Erfüllungsbetrag
ratierlich angesammelt.
Im Mineralölbereich werden Rückstellungen aufgrund öffentlich-rechtlicher Verpflichtungen zur
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten vor allem
Verpflichtungen aus dem Personalbereich in
Höhe von 2.832 Mio. E (Vorjahr: 2.850 Mio. E),
Verpflichtungen aus Restrukturierungen von
2.428 Mio. E (Vorjahr: 312 Mio. E), Einkaufsund Verkaufsverpflichtungen von 1.676 Mio. E
(Vorjahr: 970 Mio. E) sowie ungewisse Verpflich-
Verfüllung von Bohrlöchern sowie zur Rekultivierung von Betriebs- und Sondenplätzen gebildet.
Ihrer Höhe liegen die zu erwartenden Kosten
unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten
und Vergleichskostensätzen des Wirtschaftsverbandes der Erdöl- und Erdgasgewinnung zu
Grunde.
Bergbaubedingte Rückstellungen einschließlich
der entsprechenden Rückstellungen im Mineralölbereich sind langfristige Rückstellungen, die mit
ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert werden. Als Abzinsungsfaktor wird dabei ein Zinssatz von 6,0 % (Vorjahr: 5,5 %) zu Grunde gelegt. Im Berichtsjahr
resultierte die Zuführung zu den bergbaubedingten Rückstellungen in Höhe von 144 Mio. E
(Vorjahr: 179 Mio. E) aus einer Erhöhung des
Verpflichtungsvolumens. Der Zinsanteil bei der
Zuführung zu den bergbaubedingten Rückstellungen beträgt 159 Mio. E (Vorjahr: 145 Mio. E).
tungen aus dem Unternehmensbereich Energie
von 688 Mio. E (Vorjahr: 885 Mio. E) und aus
dem Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
von 82 Mio. E (Vorjahr: 79 Mio. E).
Die Rückstellungen für Restrukturierungen umfassen i.W. Personalmaßnahmen für den weiteren
sozialverträglichen Personalabbau. Insgesamt
Anhang RWE-Konzern
sind Restrukturierungsrückstellungen in Höhe
von 1.954 Mio. E gebildet worden. Sie entfallen
i.W. auf RWE Energie und Rheinbraun und
betreffen Verpflichtungen, die sich aus den neu
beschlossenen Personalmaßnahmen (u. a. 51erRegelung) ergeben. Die Vereinbarung löst die
bisherigen Regelungen ab und hat eine Laufzeit
bis zum 30.06.2004. Sie umfasst nun insgesamt
8.037 Mitarbeiter.
Die Rückstellung umfasst auch die für die kurzfristige Realisierung des notwendigen Personalabbaus erforderlichen weiteren Maßnahmen
128
(u. a. Abfindungszahlungen) sowie vorgesehene
Stilllegungsmaßnahmen, Zusammenlegungen,
Standortbereinigungen und andere Folgekosten
der Fusion. Daneben sind Rückstellungen aus den
Kartellamtsauflagen hinsichtlich der Veräußerung
unserer Anteile an der LAUBAG und der VEAG
erforderlich geworden.
Die sich durch die Zinssatzerhöhung ergebende
Barwertdifferenz bei den langfristigen Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) in
Höhe von 1.016 Mio. E wird über den gesamten
Erfüllungszeitraum erfolgswirksam verteilt.
(21) Verbindlichkeiten
30.06.2000
in Mio. E
Anleihen
Schuldscheindarlehen
11
davon
RLZ* ≤ 1J. RLZ*> 5 J.
–
7
30.06.1999
13
davon
RLZ* ≤ 1 J. RLZ* > 5 J.
6
–
322
8
174
317
13
163
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
1.465
457
564
1.309
301
451
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
5.026
4.973
–
3.175
3.057
–
291
259
–
433
400
–
14
12
–
14
14
–
307
205
71
267
153
54
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.867
4.864
–
529
350
158
Sonstige Verbindlichkeiten
3.176
2.783
143
2.657
2.166
186
(1.027)
(1.027)
(–)
(875)
(875)
(–)
(276)
(199)
(–)
(191)
(182)
(–)
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener
und der Ausstellung eigener Wechsel
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
15.479
*)
13.561
959
8.714
6.460
RLZ = Restlaufzeit
Von den langfristigen Verbindlichkeiten waren
934 Mio. E verzinslich. Die durchschnittliche
Zinsbelastung bei Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten lag im Berichtsjahr bei 6,4 %
(Vorjahr: 6,2 %).
Durch Veränderungen des Konsolidierungskreises
stiegen die Verbindlichkeiten insgesamt um
5.367 Mio. E. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen
124 Mio. E (Vorjahr: 77 Mio. E) und von den
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, 248
Mio. E (Vorjahr: 308 Mio. E) auf Lieferungen
und Leistungen. Bei einzelnen Fertigungsaufträgen besteht ein passiver Saldo von insgesamt
272 Mio. E (Vorjahr: 76 Mio. E). Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen
belaufen sich auf 55 Mio. E.
1.012
Die sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern enthalten auch Steuern, die Konzerngesellschaften
für Rechnung Dritter abzuführen haben. Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungen ausgewiesen. Die
Verbindlichkeiten gegenüber Organmitgliedern
betragen wie im Vorjahr weniger als 1 Mio. E.
Von den Verbindlichkeiten sind 229 Mio. E
(Vorjahr: 267 Mio. E) durch Grundpfandrechte
und 144 Mio. E (Vorjahr: 143 Mio. E) durch
ähnliche Rechte gesichert.
(22) Rechnungsabgrenzungsposten
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen
■
Steuerpflichtige Zuschüsse
33
34
■
Steuerfreie Zulagen
30
38
1.723
1.689
127
147
1.913
1.908
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse
Sonstige
(Vorjahr: 1.338 Mio. E) später als innerhalb
eines Jahres ertragswirksam.
Vom Gesamtbetrag der passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden 1.317 Mio. E
(23) Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je
Aktie ergibt sich, indem das auf die Aktien
entfallende Nettoergebnis durch die durchschnittliche Zahl der Aktien dividiert wird. Eine Verwässerung dieser Kennzahl kann durch so genannte
potenzielle Aktien auftreten (vor allem Aktienop-
tionen und Wandelanleihen). Die Optionen des
Aktienoptionsprogramms von RWE wirken nicht
gewinnverwässernd. Damit entsprechen sich das
verwässerte und das unverwässerte Ergebnis je
Aktie. Auf Stammaktien und auf Vorzugsaktien
entfällt jeweils das gleiche Ergebnis je Aktie.
1999/2000
1998/1999
E
1.212
1.149
E
1,00
1,00
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien
(gewichteter Durchschnitt)
in Tsd. Stück
541.545
555.251
E
2,24
2,07
Nettoergebnis
Dividende je Aktie
Ergebnis je Aktie
Mio.
129
Anhang RWE-Konzern
(24) Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen
in Mio. E
Verbindlichkeiten aus der Begebung und
Übertragung von Wechseln
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechselund Scheckbürgschaften
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen
Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen beträgt im Konzern 1.066 Mio. E (Vor130
jahr: 1.551 Mio. E), davon 0 Mio. E (Vorjahr:
2 Mio. E) gegenüber verbundenen Unternehmen.
30.06.2000
30.06.1999
11
31
1.224
1.488
192
199
34
10
1.461
1.728
Außerdem bestanden zum 30. Juni 2000 Zusagen
über Beteiligungserwerbe in Höhe von 31 Mio. E
(Vorjahr: 672 Mio. E).
Die Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverhältnissen werden wie folgt fällig:
Mindestleasingzahlungen
in Mio. E
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
Finanzierungsleasing
Operate Leasing
Nominalwert
Barwert
Nominalwert
7
4
175
25
15
494
2
–
361
34
19
1.030
Sie betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs- und Versorgungsanlagen sowie Miet- und Leasingverpflichtungen
für Lager- und Verwaltungsgebäude.
Erfüllung der vertraglich bestehenden Verpflichtungen sicherzustellen. Aus langfristigen
Aufträgen im Anlagenbaugeschäft haften wir im
geschäftsüblichen Umfang.
Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen
bestanden in Höhe von 51 Mio. E (Vorjahr:
38 Mio. E). Die Mithaftung für fremde Einzahlungsverpflichtungen gem. § 24 GmbH-Gesetz
belief sich auf 11 Mio. E (Vorjahr: 29 Mio. E).
Auswirkungen aus dem Steuerentlastungsgesetz
haben sich im Geschäftsjahr 1999/2000 nicht
ergeben. Die künftigen Auswirkungen können
noch nicht abschließend gewürdigt werden.
Wesentliche Belastungen für die Vermögens- und
Ertragslage des Konzerns werden nicht erwartet.
Im Energiebereich bestehen langfristige Bezugsund Dienstleistungsverträge für Uran, Konversion, Anreicherung, Fertigung und Entsorgung.
Im Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
ergeben sich aus Lohnverarbeitungsverträgen
langfristige Bindungen. Im Zusammenhang mit
dem Erwerb der LAUBAG haben wir der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben
(vormals Treuhandanstalt) zugesagt, die
Die Finanzverwaltung des Landes NordrheinWestfalen hat im Zuge der Diskussion über die
steuerliche Anerkennung bestimmter Elemente
der öffentlich-rechtlichen Kernenergie-Entsorgungsverpflichtungen mit den Endlagerbetriebskosten und den Kosten der Endlagerfinanzierung
Teilbeträge strittig gestellt. Bis zur Beendigung
der hierzu anhängigen bzw. branchenweit verein-
barten finanzgerichtlichen Musterverfahren werden die betroffenen Steuerbeträge nicht erhoben.
Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesamthandschaften, die u. a. im Zusammenhang mit
Kraftwerksobjekten, mit Ergebnisabführungsverträgen und zur Abdeckung des nuklearen Haftpflichtrisikos bestehen, obliegt uns die gesetzliche
bzw. vertragliche Haftung.
Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres Geschäftsbetriebs in Prozesse
involviert. RWE erwartet durch diese Prozesse
jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind
Gesellschaften des RWE-Konzerns im Bereich
Energie an verschiedenen administrativen bzw.
regulatorischen Verfahren (einschließlich
Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt bzw.
werden von den Ergebnissen dieser Verfahren
betroffen.
Auf die potenziellen Erträge aus dem anhängigen
Rechtsstreit mit der Landesregierung RheinlandPfalz aus unterschiedlichen Auffassungen über
die Errichtungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich soll auf Grund des so
genannten Kernenergiekonsenses vom 14. Juni
2000, dessen Umsetzung noch aussteht, verzichtet werden.
131
(25) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie
vertragliche Ansprüche und Verpflichtungen über
den Tausch bzw. die Übertragung finanzieller
Vermögenswerte. Bei den Finanzinstrumenten
werden originäre und derivative Finanzinstrumente unterschieden.
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf
der Aktivseite i. W. die flüssigen Mittel, die
Forderungen und die Wertpapiere. Auf der Passivseite entsprechen sie weitgehend den Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe
der finanziellen Vermögenswerte gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen
Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind,
werden diese Risiken durch Wertberichtigungen
erfasst.
Im Rahmen des operativen Geschäfts ist der
RWE-Konzern auch Zins-, Währungs- und
Preisänderungsrisiken ausgesetzt. Diesen Risiken
wird u. a. durch Sicherungsgeschäfte begegnet.
Derivative Finanzinstrumente werden nur zur
Absicherung folgender Risiken eingesetzt:
Währungs-, Preis- und Zinsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie aus Handel, Geldanlagen
und Finanzierungsvorgängen. Als Instrumente
dienen dabei vor allem Devisentermingeschäfte,
Devisenoptionsgeschäfte, Zins-Swaps, ZinsWährungs-Swaps, Warentermingeschäfte sowie
Produkt- und Raffinerie-Margen-Swaps. Für
unsere Konzernunternehmen sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen in
internen Richtlinien verbindlich festgelegt.
Derivative Finanzinstrumente dürfen demnach
nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt werden,
sondern ausschließlich zur Absicherung von
Risiken im Zusammenhang mit Grundgeschäften.
Zur Quantifizierung des Marktrisikos bei den
Finanzinstrumenten verwenden wir – dem
internationalen Bankenstandard entsprechend –
die Value-at-Risk-Methode. Auf der Basis historischer Wertschwankungen wird mit einem
Konfidenzintervall von 95 Prozent und einer
Haltedauer von 14 Tagen das maximale Verlustpotenzial, das sich aus der Veränderung von
Marktpreisen ergeben könnte, berechnet und
laufend überprüft.
Bei der Interpretation der positiven und negativen Marktwerte bei den derivativen Finanzinstrumenten ist zu beachten, dass ihnen gegenläufige
Grundgeschäfte gegenüberstehen. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden
nicht aktiviert.
Anhang RWE-Konzern
Bewertungseinheiten zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften werden gebildet, wenn Grundund Sicherungsgeschäft objektiv und gewollt in
einem einheitlichen Nutzungs- und Funktionszusammenhang stehen, sodass sich die Gewinne
und Verluste aus Grund- und Sicherungsgeschäften mit hoher Wahrscheinlichkeit kompensieren.
Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten Sicherungsgeschäfte wird unsaldiert
angegeben. Es stellt die Summe aller Kauf- und
Verkaufsbeträge dar, die den Geschäften zu Grunde
liegen. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt
Rückschlüsse auf den Umfang des Einsatzes von
Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des Konzerns
aus dem Einsatz von Derivaten wieder.
Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden
in Fremdwährung kann ein Währungsrisiko
vorliegen. Solchen Risiken wird durch derivative
Finanzinstrumente begegnet.
Folgende Devisensicherungsinstrumente werden eingesetzt:
Devisensicherung
in Mio. E
132
Devisentermingeschäfte
Devisenoptionsgeschäfte
Sonstige Devisensicherungsinstrumente
Nominalvolumen
30.06.1999
30.06.2000
1.994
1.584
67
345
92
9
11
2.348
30.06.2000
Restlaufzeit > 1 Jahr
30.06.1999
Marktwert
30.06.1999
30.06.2000
54
–
27,0
–
71,5
49
0
–
7,4
–
1,3
9
11
–
1,9
–
0,6
1.687
125
65
–
36,3
–
73,4
Nominalvolumen
30.06.1999
30.06.2000
Zinsänderungsrisiken bestehen vor allem bei
langfristigen Positionen.
Zinssicherung
in Mio. E
30.06.2000
Restlaufzeit > 1 Jahr
30.06.1999
30.06.2000
Marktwert
30.06.1999
Zinsoptionen
505
286
302
280
6,0
17,7
Zins-Swaps
753
325
548
325
10,1
2,5
0
31
0
31
0
0
1.258
642
850
636
16,1
20,2
Sonstige Zinssicherungsinstrumente
Zur Sicherung von Preisen und Margen werden
i.W. in den Unternehmensbereichen Energie sowie
Mineralöl und Chemie Derivatgeschäfte
abgeschlossen. Der Anstieg im Nominalvolumen
gegenüber dem Vorjahr beruht auf der Aufnahme
der Handelsaktivitäten der RWE Energy Trading.
Preis- und Margensicherung
in Mio. E
Nominalvolumen
30.06.1999
30.06.2000
30.06.2000
Restlaufzeit > 1 Jahr
30.06.1999
30.06.2000
Marktwert
30.06.1999
8,0
33,8
Optionen
1.908
422
–
8
Swaps
1.761
36
19
–
9,7
0,8
680
1
0
–
3,7
0,0
4.349
459
19
8
2,0
34,6
Warentermingeschäfte
Bei den Derivaten bestehen Ausfallrisiken in
Höhe der positiven Marktwerte der Derivate. Dieses Risiko wird durch hohe Anforderungen an die
Bonität unserer Vertragspartner minimiert. Im
Berichtsjahr und im Vorjahr waren die Ausfallrisiken unbedeutend. Auch Marktrisiken, die sich
–
dadurch ergeben, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Marktschwankungen
verändert, haben auf Grund der Art und des
Umfangs der abgeschlossenen Geschäfte keine
Relevanz für die Beurteilung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage.
133
(26) Segmentberichterstattung
Im RWE-Konzern
ergibt sich die Segmentabgrenzung aus den von
den Unternehmensbereichen erbrachten Leistungen. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und Regionen basiert dabei auf der internen
Berichterstattung.
Der Unternehmensbereich Energie, mit den
Führungsgesellschaften RWE Energie AG und der
Rheinbraun AG, jeweils 100%ige Tochterunternehmen der RWE AG, zählt zu den größten und
leistungsstärksten europäischen Energieversorgern.
RWE Energie ist darüber hinaus im Fernwärmegeschäft, im Gasversorgungsgeschäft sowie im
Wasserversorgungsgeschäft aktiv. Rheinbraun ist
in der Braunkohlengewinnung und -verarbeitung
sowie der Förderung von Steinkohle und mineralischen Rohstoffen tätig. Zum 1. April 2000 sind
die Braunkohlenkraftwerke der RWE Energie AG
an die Rheinbraun AG ausgegliedert worden.
Der Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
steht unter der Führung der RWE-DEA AG, einer
99%igen Tochtergesellschaft der RWE AG. Er
umfasst vertikal integrierte Mineralölunternehmen mit weltweiten Chemieaktivitäten.
Der Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen erbringt unter der Führung der RWE Umwelt
AG, einer 100%igen Tochtergesellschaft der
RWE AG, ein breites Spektrum an Dienstleistungen im Bereich der Entsorgungswirtschaft.
Der Bereich Industriesysteme umfasst die Aktivitäten der Drucksysteme (Heidelberger Druckmaschinen) und die der TESSAG. Die TESSAG
(Technische Systeme & Services Aktiengesellschaft) umfasst die Gesellschaften der ehemaligen
LAHMEYER-Geschäftsfelder sowie die Gesellschaften der NUKEM-Gruppe. Die TESSAG
befasst sich dabei i. W. mit energienahen Dienstleistungen und mit der Herstellung energienaher
Komponenten. Heidelberger Druckmaschinen und
TESSAG sind direkte Beteiligungen der RWE;
an TESSAG hält RWE 100 % und an Heidelberger Druckmaschinen 56 %.
Die Geschäftstätigkeit der HOCHTIEF AG, des
drittgrößten Bauunternehmens Europas, an der
RWE mit insgesamt 62 % beteiligt ist, erstreckt
sich von der Bauleitung als Generalunternehmer
über die Systemführerschaft bei Großprojekten
bis zum Airport-Management.
Unter „Sonstige/Holding/Konsolidierung” werden
Konsolidierungseffekte, die Holding sowie andere,
nicht den fünf gesondert dargestellten Bereichen
zuordenbare Tätigkeiten dargestellt. Hierzu
zählen auch die im Konzern verbliebenen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Telekommunikation.
Anhang RWE-Konzern
Außenumsätze
Unternehmensbereiche
in Mio. E
1999/2000
1998/1999
1999/2000
1998/1999
Energie
13.536
13.674
110
61
Mineralöl und Chemie
18.008
13.601
57
42
Umweltdienstleistungen
1.524
1.480
25
31
Industriesysteme
6.841
6.058
260
248
Bau
7.960
3.392
63
102
49
210
39
22
47.918
38.415
554
506
Sonstige/Holding/Konsolidierung
Planmäßige Abschreibungen
Unternehmensbereiche
in Mio. E
134
Innenumsätze
Energie
Außerplanmäßige Abschreibungen
1999/2000
1998/1999
1999/2000
1998/1999
1.312
1.223
79
11
Mineralöl und Chemie
385
349
3
1
Umweltdienstleistungen
154
158
48
11
Industriesysteme
271
219
–
4
Bau
103
88
8
–
56
96
–
31
2.281
2.133
138
58
Sonstige/Holding/Konsolidierung
Betriebliche Schulden
Unternehmensbereiche
in Mio. E
Energie
Bruttoschulden (lt. Bilanz)
30.06.2000
30.06.1999
30.06.2000
30.06.1999
11.781
9.940
30.894
28.874
Mineralöl und Chemie
1.246
1.302
4.919
4.649
Umweltdienstleistungen
1.327
1.542
1.578
1.810
Industriesysteme
1.991
2.055
4.662
3.894
Bau
4.282
3.014
4.417
2.648
Sonstige/Holding/Konsolidierung
1.957
– 2.956
8.961
3.333
22.584
14.897
55.431
45.208
Regionen
in Mio. E
Deutschland
Außenumsätze
nach Sitz der Kunden
1999/2000
1998/1999
Außenumsätze
nach Sitz der Gesellschaften
1999/2000
1998/1999
30.290
27.823
33.371
30.761
Übriges Europa
6.778
5.580
4.633
3.865
Amerika
9.162
3.801
9.182
3.546
Asien
1.362
938
617
155
Australien
120
85
85
74
Afrika
206
188
30
14
47.918
38.415
47.918
38.415
Bereichsumsätze
Betriebliches Ergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen
an Equity-Unternehmen
1999/2000
1998/1999
1999/2000
1998/1999
1999/2000
1998/1999
13.646
13.735
1.757
2.439
18.065
13.643
387
412
1.549
1.511
101
96
–
10
6
7.101
6.306
474
463
–
17
11
8.023
3.494
88
232
452
–
10
48.472
38.921
3.116
–
17
158
149
–
–
204
2.664
Cash-Flow
–
EBITDA
73
323
23
20
61
70
–
109
312
Betriebliches Vermögen
Bruttovermögen
(lt. Bilanz)
30.06.2000
30.06.1999
1999/2000
1998/1999
1999/2000
1998/1999
30.06.2000
30.06.1999
2.189
2.961
2.979
3.393
16.100
15.609
35.088
34.215
609
585
738
734
3.316
3.080
6.062
5.409
225
244
306
252
1.455
1.592
1.844
2.092
514
510
753
671
4.835
4.750
7.529
7.472
170
4.297
3.289
6.141
4.593
270
3.398
193
8.325
1.451
4.950
33.401
28.513
64.989
55.232
–
287
212
470
68
3.354
4.580
Buchwerte der Anteile
an Equity-Unternehmen
30.06.2000
30.06.1999
175
–
–
263
4.688
Finanzanlageinvestitionen
1999/2000
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
1998/1999
1999/2000
1998/1999
2.176
1.863
532
496
1.428
1.500
142
171
36
121
693
519
83
97
78
113
163
162
94
116
192
226
388
298
628
572
445
20
119
73
4.233
142
813
1.604
36
112
7.356
2.961
2.096
2.580
2.827
2.664
Bruttovermögen
(lt. Bilanz)
30.06.2000
30.06.1999
Investitionen
1999/2000
1998/1999
50.188
44.755
3.219
4.297
3.824
4.099
617
615
9.947
5.998
997
229
765
140
59
95
240
230
26
3
25
10
5
5
64.989
55.232
4.923
5.244
135
Anhang RWE-Konzern
Erläuterungen zu den Segmentdaten:
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze
zwischen den Konzerngesellschaften an. Innenumsätze werden unter Bedingungen wie unter
fremden Dritten abgerechnet. Die Summe aus
Außenumsätzen und Innenumsätzen ergibt die
Bereichsumsätze.
■ Die Abschreibungen betreffen das Anlagevermögen ohne Wertpapiere und sonstige Ausleihungen. Zuschreibungen wurden in den
Unternehmensbereichen Energie mit 6 Mio. E
■
136
und Umwelt mit 2 Mio. E (Vorjahr Unternehmensbereich Bau: 3 Mio. E) erfasst.
■ Die Abgrenzung des betrieblichen Vermögens
und der betrieblichen Schulden ergibt sich aus
dem Kapitalrenditekonzept. Diese Werte sind
mit dem betrieblichen Ergebnis kompatibel, das
auch für Steuerungszwecke im Konzern verwendet wird (zur Steuerung im RWE-Konzern vgl.
Seiten 52 bis 55). Ergänzend zum betrieblichen
Vermögen und zu den betrieblichen Schulden
werden auch die konsolidierten Bilanzwerte für
das Bruttovermögen und die Bruttoschulden in
den Unternehmensbereichen ausgewiesen.
■ Die Investitionen (einschließlich der Ausgaben
für Akquisitionen konsolidierter Tochterunternehmen) umfassen die Zugänge im Anlagevermögen
ohne Wertpapiere sowie sonstige Ausleihungen
(abzüglich der Equity-Fortschreibung).
■
Das Ergebnis aus Beteiligungen an EquityUnternehmen umfasst Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisübernahmeverträgen, aus
Beteiligungen sowie Abschreibungen auf
Geschäfts- oder Firmenwerte.
Das für Steuerungszwecke ermittelte betriebliche
Ergebnis weicht von dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ab.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lässt sich wie folgt zum betrieblichen Ergebnis überleiten:
in Mio. E
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
+ Beteiligungsergebnis
– Neutrales Ergebnis
+ Zinsgutschrift auf erhaltene Anzahlungen
Betriebliches Ergebnis
Die Überleitung betrifft folgende Punkte:
■ Das Beteiligungsergebnis enthält alle Aufwendungen und Erträge, die im Zusammenhang
mit den betrieblich veranlassten Beteiligungen
entstanden sind. Daher stellt das Beteiligungsergebnis einen integralen Bestandteil der operativen Tätigkeit des Konzerns dar.
■ Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht ungewöhnlich bzw. durch
Sondervorgänge entstanden sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis
umgegliedert, das einen separaten Bestandteil
des Kapitalrenditekonzepts darstellt (vgl.
Seite 141). Das neutrale Ergebnis enthält auch
die Auflösung der negativen Unterschiedsbeträge.
■ Erhaltene Anzahlungen, die für Fertigungsaufträge in den Unternehmensbereichen Bau
und Industriesysteme geleistet werden, sind
30.06.2000
30.06.1999
129
2.944
2.912
357
422
218
45
33
2.664
3.116
betriebswirtschaftlich nicht der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen, sondern betrieblich veranlasst. Daher wird das betriebliche Ergebnis
der Unternehmensbereiche durch eine Zinsgutschrift auf erhaltene Anzahlungen korrigiert.
Die Berechnung der Zinsgutschrift wurde umgestellt. Sie basiert nunmehr auf dem Nettobetrag, der zur Geldanlage zur Verfügung steht.
Von den Anzahlungen werden die damit zu
finanzierenden Vermögenswerte in Abzug gebracht. Der Vorjahreswert wurde angepasst.
Im Berichtsjahr wurde das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit im Konzern um das positive neutrale Ergebnis in Höhe von 422 Mio. E (Vorjahr:
218 Mio. E) bereinigt. Die neutralen Erträge
betreffen Veräußerungsgewinne einschließlich der
Entkonsolidierungswirkungen und der Auflösung
eines passiven Unterschiedsbetrags im Konzern
von insgesamt 3,1 Mrd. E, i. W. aus dem E-PlusVerkauf (2,8 Mrd. E) sowie aus der Veräußerung
von TeleColumbus und weiteren Beteiligungen.
Neutrale Aufwendungen in Höhe von 2,7 Mrd. E
beinhalten i. W. Restrukturierungsmaßnahmen
sowie unseren Anteil an den Verlusten der VEAG
im Zusammenhang mit gebildeten Rückstellungen
für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Daneben sind Rückstellungszuführungen, die
auf den Kartellamtsauflagen hinsichtlich der Ver-
(27) Angaben zur Kapitalflussrechnung
äußerung unserer Anteile an der LAUBAG und der
VEAG beruhen, im neutralen Ergebnis ausgewiesen. Im Vorjahr betrafen die neutralen Erträge
vor allem Veräußerungsgewinne aus Immobilien
im Unternehmensbereich Bau (165 Mio. E) und
aus den Uranerzbergbauaktivitäten im Unternehmensbereich Energie (51 Mio. E). Neutrale
Aufwendungen waren durch die Bereinigung der
Iridium-Aktivitäten mit rd. 72 Mio. E entstanden.
Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen
aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Auswirkungen von Veränderungen des Konsolidierungskreises sind dabei
eliminiert; ihr Einfluss auf den Finanzmittelbestand wird – wie der Einfluss von Wechselkursänderungen – gesondert gezeigt.
■
Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 3.241 Mio. E (Vorjahr: 4.782 Mio. E)
konnte den Mittelabfluss aus Investitions- und
Finanzierungstätigkeit von – 3.718 Mio. E (Vorjahr: – 4.790 Mio. E) nicht in voller Höhe decken.
Im Geschäftsjahr wurden 556 Mio. E an RWEAktionäre (Vorjahr: 511 Mio. E) und 214 Mio. E
(Vorjahr: 177 Mio. E) an fremde Gesellschafter
ausgeschüttet. Der Neuaufnahme von Finanzschulden um 119 Mio. E (Vorjahr: 621 Mio. E)
stehen Tilgungen in Höhe von 1.037 Mio. E (Vorjahr: 1.433 Mio. E) gegenüber.
Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind u. a. enthalten:
■ Zinseinnahmen von 601 Mio. E (Vorjahr:
722 Mio. E) und Zinsausgaben von 357 Mio. E
(Vorjahr: 340 Mio. E).
Die gezahlten Ertragsteuern belaufen sich auf
2.381 Mio. E (Vorjahr: 1.270 Mio. E); erstattet wurden 66 Mio. E Ertragsteuern (Vorjahr:
34 Mio. E).
■ Nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils
aus der Equity-Bilanzierung beträgt das zugeflossene Beteiligungsergebnis (Dividenden)
342 Mio. E (Vorjahr: 229 Mio. E).
Bei den flüssigen Mitteln bestehen keine
Verfügungsbeschränkungen.
Insgesamt besteht folgendes Finanzvermögen im Konzern:
in Mio. E
30.06.2000
30.06.1999
Flüssige Mittel
2.812
2.980
Wertpapiere des Umlaufvermögens
7.339
6.620
Wertpapiere des Anlagevermögens sowie
sonstige Ausleihungen
7.076
5.847
935
688
Finanzvermögen
18.162
16.135
Nettofinanzvermögen
15.097
13.336
Sonstiges Finanzvermögen
Das sonstige Finanzvermögen umfasst i. W. Finanzforderungen und Bestandteile der sonstigen Ver-
mögenswerte. Das Nettofinanzvermögen ist das um
die Finanzschulden bereinigte Finanzvermögen.
137
Anhang RWE-Konzern
Sonstige Angaben
Die Angaben zu den Mitgliedern des
Vorstands und des Aufsichtsrats gem. § 285
Nr. 10 HGB sind auf den Seiten 145 bis 148 aufgeführt.
Unter der Voraussetzung, dass die Haupt- bzw.
Gesellschafterversammlungen die vorgeschlagenen Ausschüttungen beschließen, betragen die
Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr
1999/2000: 6.046.154,79 E (Vorjahr:
138
9.313.367,53 E), davon 2.308.732,65 E
(Vorjahr: 4.884.845,65 E) von Tochterunternehmen, die des Aufsichtsrats 1.493.512,88 E
(Vorjahr: 1.027.548,40 E), davon 119.221,21 E
(Vorjahr: 88.049,57 E) von Tochterunternehmen.
Der Vorstand sowie frühere Mitglieder des Vorstands halten am Bilanzstichtag im Rahmen des
Aktienoptionsprogramms der RWE AG nicht
übertragbare Bezugsrechte auf 460.000 Stück
bzw. 140.000 Stück Stammaktien der RWE AG
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Über Ereignisse
nach dem Bilanzstichtag wird auf den Seiten
47 und 48 berichtet.
Dieser Bericht enthält einzelne in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die den weiteren Geschäftsverlauf betreffen, u. a. Prognosen zur wirtschaft-
(Vorjahr: 410.000 Stück), davon 60.000 Stück
bzw. 60.000 Stück von Tochtergesellschaften
(Vorjahr: 120.000 Stück). Die Details des Aktienoptionsprogramms werden beim Eigenkapital
erläutert (vgl. Seiten 122 und 123).
Frühere Mitglieder des Vorstands und ihre
Hinterbliebenen erhielten 11.658.912,04 E (Vorjahr: 4.127.817,09 E), davon 2.202.118,55 E
(Vorjahr: 935.209,92 E) von Tochterunternehmen. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber
früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren
Hinterbliebenen sind 61.096.842,34 E (Vorjahr:
38.975.848,10 E) zurückgestellt, davon
19.785.955,92 E (Vorjahr: 9.457.466,65 E) bei
Tochterunternehmen.
Der Wirtschaftsbeirat erhielt 499.154,63 E
(Vorjahr: 458.322,04 E), davon 128.446,30 E
(Vorjahr: 90.191,89 E) von Tochterunternehmen.
lichen und politischen Entwicklung sowie zu
unserer eigenen Geschäftsentwicklung. Diese Aussagen beruhen auf von uns sorgfältig getroffenen
Annahmen. Jedoch können wir wegen verbleibender Risiken und Unsicherheiten keine Gewähr
dafür übernehmen, dass sie sich insgesamt bzw.
im Einzelnen als richtig erweisen.
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers
Wir haben den Konzernabschluss der RWE AG,
bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung,
Bilanz, Kapitalflussrechnung, Veränderung des
Eigenkapitals und Anhang, für das Geschäftsjahr
vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach
den International Accounting Standards des
IASC (IAS) liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss
den IAS entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach
den deutschen Prüfungsvorschriften unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie nach den International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist.
Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise
für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Auf der Grundlage unserer Prüfung vermittelt
nach unserer Überzeugung der Konzernabschluss
in Übereinstimmung mit den IAS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich nach den deutschen
Prüfungsvorschriften auch auf den vom Vorstand
aufgestellten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000
erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung vermittelt der
Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende
Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt
die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend
dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000
die Voraussetzungen für eine Befreiung der RWE
AG von der Aufstellung eines Konzernabschlusses
und Konzernlageberichtes nach deutschem Recht
erfüllen.
Essen, den 14. September 2000
PwC Deutsche Revision
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
P. Albrecht
Wirtschaftsprüfer
H. Suhrbier
Wirtschaftsprüfer
139
Herleitung der Komponenten des
RWE-Wertmanagements
Betriebliches Ergebnis und betriebliches
Vermögen im Konzern Das betriebliche
Ergebnis ermitteln wir vom Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Gewinn- und Verlustrechnung
RWE-Konzern
Betriebliches Vermögen
+ Beteiligungen und Ausleihungen 2)
= Betriebliches Anlagevermögen
Bruttoumlaufvermögen 3)
Umlaufkapital 4)
= Nettoumlaufvermögen
140
30.06.2000
30.06.1999
Durchschnitt
18,8
18,7
18,7
8,4
4,3
6,4
27,2
23,0
25,1
15,2
12,4
13,8
9,0
6,9
7,9
in Mrd. E
Sachanlagevermögen 1)
–
aus. Die genaue Herleitung können Sie dem Anhang Seite 136 entnehmen. Im Berichtsjahr
betrug das betriebliche Ergebnis im Konzern rund
2,7 Mrd. E.
6,2
5,5
5,9
Betriebliches Vermögen lt. Bilanz
33,4
28,5
31,0
Betriebliches Vermögen (korrigiert)
29,2
28,5
28,9
1) Sachanlagen einschließlich immaterieller Vermögenswerte
2) ohne Finanzbeteiligungen und sonstige Ausleihungen
3) Vorräte (brutto), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne verrechnete Anzahlungen, sonstige Vermögenswerte
ohne Geldanlagen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten
4) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ohne erhaltene Anzahlungen, Steuerrückstellungen, sonstige Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten (ohne Baukostenzuschüsse)
Das durchschnittliche betriebliche Vermögen
des Konzerns setzte sich im Berichtsjahr aus
25,1 Mrd. E Anlagevermögen und 5,9 Mrd. E
Nettoumlaufvermögen zusammen. Der Gesamterlös aus der Veräußerung von E-Plus war bis
zum 30. Juni 2000 noch nicht an die RWE AG
ausgeschüttet worden. Der Betrag ist daher im
Beteiligungsvermögen enthalten. Da diesem Vermögen keine betrieblichen Ergebnisse mehr gegenüber standen, haben wir das betriebliche Vermögen 1999/2000 rechnerisch um 4,2 Mrd. E
auf 29,2 Mrd. E korrigiert. Nur mit dieser
Korrektur wird eine aussagefähige Rendite ausgewiesen.
Kapitalkosten
RWE-Konzern
Betriebliches Vermögen und Kapitalkosten
der Unternehmensbereiche
Betriebliches
Vermögen*
1999/2000
Mrd. E
Verzinsliches
Eigenkapital
1999/2000
Mrd. E
Betafaktor
Gewichtete
Kapitalkosten
1999/2000
%
Energie
15,9
3,1
0,9
5,5
Mineralöl und Chemie
3,2
0,9
1,1
8,7
Umweltdienstleistungen
1,7
0,5
1,0
7,8
Industriesysteme
4,3
2,0
0,9/1,1
9,0
Technische Systeme & Services
1,3
0,1
1,1
4,3
Drucksysteme
3,0
1,9
0,9
10,8
5,4
1,7
1,0
6,6
5,6
0,9
5,4
Bau
Summe Unternehmensbereiche
30,5
Konzern
28,9
*) Durchschnitt einschließlich betriebliche Kasse
141
Bei einem verzinslichen Eigenkapital von
5,6 Mrd. E betrugen die Kapitalkosten für den
Konzern 5,4 %. Um sie zu ermitteln, haben wir
die latenten Steuern gegen das Eigenkapital
verrechnet.
Betriebliches Ergebnis der
Unternehmensbereiche
RWE-Konzern
Überleitung zum betrieblichen Ergebnis
der Unternehmensbereiche
in Mrd. E
Ergebnis
nach GuV1)
1999/2000
Energie
–
0,1
Neutrales
Ergebnis
1999/2000
–
Sonstiges2)
1999/2000
Betriebliches
Ergebnis3)
1999/2000
1,8
–
1,76
0,0
–
0,39
Mineralöl und Chemie
0,4
Umweltdienstleistungen
0,1
–
0,0
0,0
0,11
Industriesysteme
0,4
–
0,1
–
0,51
0,0
–
0,1
–
0,05
0,4
–
0,0
–
0,46
0,0
0,1
0,21
–
1,9
0,1
2,98
0,4
0,0
2,66
Technische Systeme & Services
Drucksysteme
–
Bau
0,1
Summe Unternehmensbereiche
0,9
Konzern
3,0
1) Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit zzgl. Beteiligungsergebnis
2) Zinsgutschrift Anzahlungen, Zinsen aus betrieblicher Kasse
3) einschließlich Zinsen aus betrieblicher Kasse
Um das betriebliche Ergebnis des Unternehmensbereichs Energie zu ermitteln, sind neutrale
Ergebnisbestandteile von rund 1,8 Mrd. E zu
bereinigen. Dies betrifft fast ausschließlich
Restrukturierungsrückstellungen. In den anderen
Unternehmensbereichen waren nur geringfügige
Korrekturen notwendig. Im Konzern stehen
neutralen Erträgen, überwiegend aus der Veräußerung von E-Plus, neutrale Aufwendungen für
Restrukturierungen gegenüber. In der Summe
ergeben sich neutrale Erträge von rund
0,4 Mrd. E.
Wesentliche Beteiligungen
Stand 30.06.2000
I. Verbundene Unternehmen, die in den
Konzernabschluss einbezogen sind
BeteiligungsEigenkapital
Ergebnis
anteil gemäß
des letzen
des letzten
§ 16 AktG Geschäftsjahres Geschäftsjahres
%
Tsd. E
Tsd. E
RWE Aktiengesellschaft, Essen
4.470.539
523.031
Umsatzerlöse
1999/2000
in Mio. E
Mitarbeiter
1999/2000
im Jahresdurchschnitt
–
290
Energie
RWE Energie Aktiengesellschaft, Essen
Rheinbraun Aktiengesellschaft, Köln
142
100
1.556.036
–1)
6.736
16.659
–1)
1.383
12.499
100
1.068.885
Budapesti Elektromos Müvek Rt. (ELMÜ),
Budapest/Ungarn
54
270.887
31.500
500
3.480
Consol Energy Inc., Wilmington/Delaware/USA;
Consol Energy-Gruppe2) mit 56 Tochterunternehmen
in den USA, Belgien und Kanada
72
265.515
107.832
2.110
7.115
Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen
79
79.484
9.938
307
858
envia Energie Sachsen Brandenburg AG, Chemnitz
63
678.350
69.621
1.148
3.624
Észak-magyarországi Áramszolgáltató Rt. (ÉMÁSZ),
Miskolc/Ungarn
54
114.546
7.687
244
2.069
EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg
54
29.427
2.185
218
712
Kernkraftwerke Gundremmingen Betriebsgesellschaft mbH,
Gundremmingen
75
1.245
31
165
821
Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG, Koblenz
57
76.437
8.766
190
789
Kraftwerk Altwürttemberg AG, Ludwigsburg
80
42.924
3.417
175
400
Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG), Senftenberg
55
796.038
120
703
5.992
Lech-Elektrizitätswerke AG, Augsburg
90
181.667
21.822
579
1.460
Main-Kraftwerke AG, Frankfurt/Main
72
132.352
22.729
436
1.049
Mátrai Erömü Rt. (MÁTRA), Visonta/Ungarn
50
167.426
19.503
132
3.653
RBB Vermögensverwaltungs GmbH, Köln
100
56.295
10.527
2
–
Rheinbraun Engineering und Wasser GmbH, Köln
100
22.782
1.697
9
–
Rheinische Baustoffwerke GmbH, Bergheim
rhenag Rheinische Energie AG, Köln
100
8.016
54
228.840
RV Rheinbraun Handel und Dienstleistungen GmbH, Köln
100
76.694
Société Luxembourgeoise de Centrales Nucléaires S.A.,
Luxemburg/Luxemburg
100
30.998
99
1.411.589
CONDEA Augusta S.p.A., Palermo/Italien
100
90.675
CONDEA Chemie GmbH, Hamburg
100
511
–1)
27.737
–1)
1.087
69
158
154
517
6
8
37
1
1.705
3.234
775
1.074
–
–
Mineralöl und Chemie
RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Chemie,
Hamburg
CONDEA Vista
Company, Houston/Texas/USA2)
–1)
– 24.429
–1)
100
120.329
916
962
DEA Mineraloel AG, Hamburg
100
360.972
41.463
–1)
13.375
2.751
DEA Mineralölverkaufsgesellschaften3)
20 Gesellschaften im Inland, 2 Gesellschaften im Ausland
100
106.959
–1)
2.549
992
I. Verbundene Unternehmen, die in den
Konzernabschluss einbezogen sind
BeteiligungsEigenkapital
Ergebnis
anteil gemäß
des letzen
des letzten
§ 16 AktG Geschäftsjahres Geschäftsjahres
%
Tsd. E
Tsd. E
Umsatzerlöse
1999/2000
in Mio. E
Mitarbeiter
1999/2000
im Jahresdurchschnitt
–
102
Umweltdienstleistungen
100
RWE Umwelt Aqua GmbH, Berlin
100
15.975
– 2.689
5
120
RWE Umwelt Services Deutschland GmbH, Essen
100
230.601
2.293
–
26
RWE Umwelt Services International GmbH, Essen
383.469
–1)
RWE Umwelt Aktiengesellschaft, Essen
–1)
100
60
–
12
50
190.575
17.727
499
1.950
TESSAG Technische Systeme & Services AG,
Frankfurt/Main
100
180.405
16.424
276
2.218
Angewandte Solarenergie – ASE GmbH, Alzenau
100
13.830
43
242
2.029
11.465
676
1.129
811
1.305
Trienekens AG, Viersen
Industriesysteme
Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg
–1)
56
1.541.528
Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb
Deutschland GmbH, Heidelberg
167.385
100
40.337
Heidelberg USA, Inc., Kennesaw/Georgia/USA2)
100
204.342
28.807
Heidelberg Web Systems, Inc.,
Dover/New Hampshire/USA2)
100
144.112
– 9.741
423
1.477
MAQUET AG, Rastatt
100
36.825
2.325
148
840
Piller-GmbH, Osterode am Harz
100
24.296
3.914
132
984
Rheinelektra Technik GmbH, Mannheim
100
11.692
– 9.265
242
1.817
Starkstrom-Gerätebau GmbH, Regensburg
100
9.247
64
60
418
100
9.152
– 9.314
660
495
62
1.194.998
72.000
2.386
11.974
–1)
GmbH, Duisburg3);
TESSAG Industrie-Anlagen
INA-Gruppe mit 2 Tochterunternehmen in Frankreich
und Kanada
Bau
HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen
100
109.310
–1)
32
52
HOCHTIEF Verkehrswegebau GmbH, Essen
100
12.792
– 1)
1
28
PRÜM-Türenwerk GmbH, Weinsheim
100
9.203
–1)
61
448
–1)
66
552
4.124
2.607
–
57
–
3
35
148
STREIF AG, Weinsheim
100
11.486
The Turner Corporation, Wilmington/Delaware/USA;
Turner-Gruppe2) mit 35 Tochterunternehmen in den USA
und in Brasilien, Großbritannien und Singapur
100
353.738
RWE Telliance Aktiengesellschaft, Essen
100
154.678
RWE International Financial Services Ireland Ltd.,
Dublin/Irland
100
265.077
4.080
Sonstige Tochterunternehmen
Victoria Mathias Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
3) Zusammenfassung aus den Einzelabschlüssen
100
542.176
–1)
10.304
–1)
143
Wesentliche Beteiligungen
Stand 30.06.2000
II. Assoziierte Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind
BeteiligungsEigenkapital
Ergebnis
anteil gemäß
des letzen
des letzten
§ 16 AktG Geschäftsjahres Geschäftsjahres
%
Tsd. E
Tsd. E
Energie
Motor-Columbus AG, Baden/Schweiz 1)
20
319.733
30.659
Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG,
Mönchengladbach 1)
50
369.618
77
Stadtwerke Essen AG, Essen
29
121.602
8.149
TCP Petcoke Corporation, Dover/Delaware/USA
50
8.746
7.019
Thyssengas GmbH, Duisburg
75
125.905
23.008
30
130.750
15.656
26
1.144.834
– 954.429
FUCHS DEA Schmierstoffe GmbH & Co. KG, Mannheim
50
47.574
11.337
Oberrheinische Mineralölwerke GmbH, Karlsruhe
42
79.747
3.915
PCK Raffinerie GmbH, Schwedt/Oder
38
444.292
8.827
AVE Beteiligungsgesellschaft mbH, Hörsching/Österreich
50
52.147
RWE/VIVENDI Berlinwasser Beteiligungs AG, Berlin
50
8.055
40
936.930
TIGÁZ Tiszántúli Gázszolgáltató Rt.,
Haidukenstadt/Ungarn
VEAG Vereinigte Energiewerke
AG, Berlin 1)
Mineralöl und Chemie
144
Umweltdienstleistungen
997
–
2.7322)
Bau
Athens International Airport S.A., Spata/Griechenland
Ballast Nedam
N.V., Amstelveen/Niederlande 1)
–
48
255.374
9.393
Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorf
50
25.565
17.298
KITCHELL CORPORATION, Phoenix/Arizona/USA 1)
35
54.715
7.930
Leighton Holdings Limited, Sydney/Australien 1)
50
391.511
74.067
48,75
2.346.279
834.689
Sonstige
VR Telecommunications GmbH & Co.,
Norderfriedrichskoog 3)
1) Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
2) Rumpfgeschäftsjahr
3) im Vorjahr Gemeinschaftsunternehmen, quotal konsolidiert
Aufsichtsrat
Dr. h.c. Friedel Neuber
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
Duisburg
Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands
der Westdeutsche Landesbank Girozentrale
■ Babcock Borsig AG (Vorsitz)
■ Deutsche Bahn AG
■ Douglas Holding AG
■ Preussag AG (Vorsitz)
■ ThyssenKrupp AG
■ TUI Group GmbH
■ AXA S.A.
■ Bank Austria AG
Erwin Winkel*
Niederzier
Stellvertretender Vorsitzender seit
23. September 2000
Energieanlagenelektroniker
■ RWE Aktiengesellschaft für Beteiligungen
Alwin Fitting*
Bad Soden
Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG
■ Deutsche Grundbesitz-Anlagengesellschaft mbH (Vorsitz)
■ Deutsche Grundbesitz-Investmentgesellschaft mbH (Vorsitz)
■ Eurohypo AG (Vorsitz)
■ Messer Griesheim GmbH
■ Rütgers AG
■ Schiffshypothekenbank zu Lübeck AG (Vorsitz)
■ Steigenberger Hotels AG
■ ThyssenKrupp AG
■ AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH
(Vorsitz)
■ Deutsche Bank S.A.E. (Vorsitz)
■ Deutsche Bank S.A./N.V. (Vorsitz)
■ Deutsche Bank S.p.A.
■ Deutsche Grundbesitz Management GmbH
(Vorsitz)
■ Deutsche Immobilien Leasing GmbH (Vorsitz)
■ FIAT S.p.A.
■ Messer Industrie GmbH (Vorsitz)
Dr. Diethart Breipohl
Westhofen
– bis 22. September 2000 –
Stellvertretender Vorsitzender
Kraftwerkstechniker
■ NCO Vermögens-AG
Dr. Paul Achleitner
Frankfurt/Main
– seit 16. März 2000 –
Mitglied des Vorstands der Allianz AG
■ ConSors Discount-Broker AG
■ RWE Aktiengesellschaft für Beteiligungen
(Vorsitz)
■ Österreichische Industrieholding AG
Dr. Klaus Peter Balthasar
Klotten
– bis 28. März 2000 –
Hauptamtlicher Landrat des Landkreises
Cochem-Zell bis 26. April 2000
Mitglied des Vorstands der NCO Vermögens-AG
ab 1. Mai 2000
■ RW Holding AG
■ Hunsrück Touristik GmbH
■ Kreissparkasse Cochem-Zell (Vorsitz)
■ Moselland-Touristik GmbH
Icking
– bis 15. März 2000 –
Aufsichtsrat
■ Allianz AG
■ Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG
■ Beiersdorf AG
■ Continental AG
■ KarstadtQuelle AG
■ mg technologies ag
■ KM Europa Metal AG
■ Crédit Lyonnais
■ Les Assurances Générales de France (AGF)
Dr. Friedhelm Gieske
Essen
ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
■ KarstadtQuelle AG
■ MAN AG
■ Nationalbank AG
Erwin Hahn*
Bettingen
Elektriker
Johann Heiß*
Landshut
Elektriker
■ TESSAG Technische Systeme & Services AG
*) Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer
■) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
■) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
145
Aufsichtsrat
Heinz-Eberhard Holl
Klaus Schmid*
Osnabrück
– seit 3. April 2000 –
Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück
■ Georgsmarienhütte GmbH
■ Georgsmarienhütte Holding GmbH
■ RWE Aktiengesellschaft für Beteiligungen
Rudolf Kersting
Kleve
Landrat des Kreises Kleve
■ GVV-Kommunal Versicherung VVaG (Vorsitz)
■ GVV-Privatversicherung AG (Vorsitz)
Bischofswiesen
Koordinierender Abteilungsleiter IGM-Vorstand i.R.
Dr. Manfred Schneider
Leverkusen
Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG
■ Allianz AG
■ DaimlerChrysler AG
■ Metro AG
Ernst-W. Stuckert*
Hamburg
Kfm. Angestellter
Berthold Krell*
Wenden/Hünsborn
Obermonteur
■ RWE Energie AG
146
Dr. Walter Mende
Leverkusen
Rechtsanwalt
1. Bürgermeister der Stadt Leverkusen
■ Kraftverkehr Wupper-Sieg AG
■ RW Holding AG (Vorsitz)
■ Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH
Wilhelm Nowack
Essen
Geschäftsführer der Büro Nowack Gesellschaft
für Projektplanungs GmbH
■ Messe Essen GmbH
■ Essener Entsorgungsbetriebe GmbH (Vorsitz)
■ VEKS-Verwertung und Entsorgung KarnapStädte Holding GmbH (Vorsitz)
Branko Rakidzija*
Ludwigsburg
– seit 22. August 2000 –
Bundesbereichsgeschäftsführer Ver- und
Entsorgung beim Hauptvorstand der
Gewerkschaft ÖTV
■ E.ON Energie AG
■ E.ON Kernkraft GmbH
■ RWE Energie AG
Klaus-Dieter Südhofer*
Recklinghausen
Gewerkschaftssekretär
Stellv. Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie und
Energie
■ BHW Holding AG
■ Rheinbraun AG
■ RAG AG
■ RAG Immobilien AG
■ RWE-DEA AG für Mineraloel und Chemie
Dr. Alfons Friedrich Titzrath
Köln
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Dresdner Bank AG
■ Allianz AG
■ Celanese AG
■ Dresdner Bank AG (Vorsitz)
■ Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG
■ VAW aluminium AG
Ralf Zimmermann*
Rüsselsheim
– bis 31. Juli 2000 –
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands
der Gewerkschaft ÖTV bis 31. Juli 2000
Mitglied des Vorstands der RWE Umwelt AG ab
1. August 2000
■ BGAG Beteiligungsgesellschaft der
Gewerkschaften AG
■ LSG Lufthansa Service Holding AG
■ LSG Lufthansa Service Deutschland GmbH
Bernhard von Rothkirch*
Frechen
Oberingenieur
*) Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer
■) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
■) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Vorstand
Dr. Dietmar Kuhnt
Dr. Dr. E.h. Dieter Henning
Essen
Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
■ AfE Aktiengesellschaft für Energiewirtschaft
■ Allianz Versicherungs-AG
■ Dresdner Bank AG
■ Hapag-Lloyd AG
■ Heidelberger Druckmaschinen AG (Vorsitz)
■ HOCHTIEF AG (Vorsitz)
■ mg technologies ag
■ Preussag AG
■ Rheinbraun AG (Vorsitz)
■ RWE-DEA AG für Mineraloel und Chemie
(Vorsitz)
■ RWE Energie AG (Vorsitz)
■ RWE Umwelt AG (Vorsitz)
■ TESSAG Technische Systeme & Services AG
(Vorsitz)
Prof. Dr. Clemens Börsig
Frankfurt/Main
Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG
ab 1. Januar 2001
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 15. Dezember 1999 –
■ Gerling-Konzern Speziale KreditversicherungsAG
■ Heidelberger Druckmaschinen AG
■ Lucent Technologies Holding GmbH
■ Foreign & Colonial Eurotrust plc.
Dr. Dieter Dräger
Rellingen
Vorsitzender des Vorstands der RWE-DEA AG
für Mineraloel und Chemie
Vorsitzender des Vorstands der DEA Mineraloel
AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
■ rhenag Rheinische Energie AG
■ CONDEA Augusta S.p.A.
■ CONDEA Vista Company
Thomas Geitner
Köln
Executive Board Director Vodafone Airtouch
Mitglied des Vorstands der Mannesmann AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
■ Babcock Borsig AG
■ Singulus Technologies AG
■ Telecel Commincaçõnes Pessoais, S.A.
■ Omnitel Pronto Italia S.p.A.
Düren
ehem. Vorsitzender des Vorstands
der Rheinbraun AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
■ Thyssen Krupp Engineering AG
Dr. Hans-Peter Keitel
Essen
Vorsitzender des Vorstands der HOCHTIEF AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
■ DEA Mineraloel AG
■ IVECO MAGIRUS AG
■ Nationalbank AG
■ TESSAG Technische Systeme & Services AG
■ Viterra AG
■ Ballast Nedam B.V.
■ Leighton Holdings Limited
■ Pilkington plc
■ The Turner Corporation
Dr. Richard R. Klein
Essen
Mitglied des Vorstands der RWE AG
■ Berlinwasser Holding AG
■ DEA Mineraloel AG
■ Maquet AG (Vorsitz)
■ Rheinbraun AG
■ RWE Systems AG (Vorsitz)
■ RWE Telliance AG
Hartmut Mehdorn
Heidelberg
Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bahn AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
■ DB Cargo AG (Vorsitz)
■ DB Netz AG (Vorsitz)
■ DB Regio AG (Vorsitz)
■ DB Reise & Touristik AG (Vorsitz)
■ DB Station & Service AG (Vorsitz)
■ Lufthansa Technik AG
■ SAP AG
■) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
■) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
147
Vorstand
Manfred Remmel
Essen
Vorsitzender des Vorstands der RWE Energie AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
■ AXA Colonia Lebensversicherungs AG
■ DEA Mineraloel AG
■ Kraftwerk Altwürttemberg AG (Vorsitz)
■ Lech-Elektrizitätswerke AG (Vorsitz)
■ Main-Kraftwerke AG (Vorsitz)
■ Rheinbraun AG
■ rhenag Rheinische Energie AG (Vorsitz)
■ TESSAG Technische Systeme & Services AG
■ VEW AG
■ VEW Energie AG
■ VSE AG
■ Theater und Philharmonie GmbH
■ Thyssengas GmbH
Rudolf Schwan
Essen
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– bis 30. September 1999 –
148
Dr. Klaus Sturany
Dortmund
Mitglied des Vorstands der RWE AG
– seit 1. Dezember 1999 –
■ AfE Aktiengesellschaft für Energiewirtschaft
(Vorsitz)
■ Commerzbank AG
■ DEA Mineraloel AG (Vorsitz)
■ Hannover Rückversicherungs-AG
■ Heidelberger Druckmaschinen AG
■ HOCHTIEF AG
■ Rheinbraun AG
■ RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel
und Chemie
■ RWE Energie AG
■ RWE Umwelt AG
■ TESSAG Technische Systeme & Services AG
Jan Zilius
Essen
Mitglied des Vorstands der RWE AG
■ Anhaltinische
Braunkohlesanierungsgesellschaft mbH
■ Energieversorgung Oberhausen AG
■ Rheinbraun AG
■ Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG
■ rhenag Rheinische Energie AG
■ RWE Systems AG
■ Schluchseewerk AG
■ VEW Energie AG
■ VSE AG
■) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
■) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Wirtschaftsbeirat
Edmond Alphandéry
Paris
Président du Conseil de Surveillance
de CNP
Dr. F. Wilhelm Christians
Düsseldorf
Erwin Conradi
Baar
Mitglied des Verwaltungsrats der
METRO Holding AG
Dr. Gerhard Cromme
Düsseldorf
Vorsitzender des Vorstands der
ThyssenKrupp AG
Jürgen Dormann
Schiltigheim
Vorsitzender des Vorstands von Aventis
Dr. Michael Frenzel
Hannover
Vorsitzender des Vorstands der
PREUSSAG AG
Dr. Dr. h.c. Joachim Funk
Düsseldorf
Dr. h.c. Tyll Necker
Köln
Vizepräsident des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie e.V.
Alfred Freiherr von Oppenheim
Köln
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA
Dr. Heinrich von Pierer
München
Vorsitzender des Vorstands der
Siemens AG
Dr. Wolfgang Röller
Neu-Isenburg
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats
der Dresdner Bank AG
Hans Peter Schreib
Düsseldorf
Rechtsanwalt, Mitglied des Vorstands
der Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz e.V.
Dr. Walter Seipp
Frankfurt am Main
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats
der Commerzbank AG
Dieter Kauffmann
Esslingen
Vorsitzender des Vorstands der
Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre e.V.
Dr. Dr. E.h. Günther Klätte
Essen
ehem. Mitglied des Vorstands
der Rheinisch-Westfälisches
Elektrizitätswerk AG
Professor Dr. E.h. Berthold Leibinger
Ditzingen
Geschäftsführender Gesellschafter
der Trumpf GmbH & Co. KG
Professor Dr. Hubert Markl
München
Präsident der Max-PlanckGesellschaft zur Förderung der
Wissenschaften e.V.
Jérome Monod
Paris
– bis 31. Mai 2000 –
Président du Conseil de Surveillance
Suez-Lyonnaise des Eaux S.A.
Prof. Dr. Jürgen Strube
Ludwigshafen
Vorsitzender des Vorstands der
BASF AG
Marcus Wallenberg
Stockholm
Executive Vice President, Investor AB
Wilhelm Werhahn
Neuss
Mitglied des Vorstands der
Fa. Wilh. Werhahn
Dr. Jürgen Wilhelm
Köln
1. Stellvertretender Vorsitzender
der Landschaftsversammlung und
1. Stellvertretender Vorsitzender des
Landschaftsausschusses des
Landwirtschaftsverbandes Rheinland
Dr. Mark Wössner
Gütersloh
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Bertelsmann AG
Dr. h.c. Wolfgang Ziemann
Essen
ehem. Mitglied des Vorstands des
RWE AG
149
Glossar
Cross Selling Absatz verschiedener Produkte und Dienstleistungen an einen Kunden. Cross-Selling liegt
beispielsweise vor, wenn an einen Kunden, der bislang nur Strom bezieht, zusätzlich Gas verkauft
wird.
Hydrocracker Spezielles Verfahren in der Mineralölverarbeitung zur Spaltung von Wasserstoffmolekülen.
Schwere Anteile des Rohöls, deren Nachfrage
zurückgeht, werden in leichte Produkte wie Benzin, Dieselkraftstoff oder leichtes Heizöl
umgewandelt.
Downstream Der Begriff Downstream bezeichnet im Mineralölgeschäft die Kette von der Versorgung der
Raffinerien mit Rohöl, über die Verarbeitung des
Öls zu Mineralöl- und Petrochemieprodukten bis
zu deren Verkauf.
Drupa Weltweit größte und wichtigste Fachmesse der gra150
fischen Industrie. Die Drupa findet alle vier bis
fünf Jahre in Düsseldorf statt.
ICE (Intercity Express) Verkehrskonzept der Deutschen
Bahn, die wichtigsten Metropolen in Deutschland
und Europa mit Hochgeschwindigkeitsstrecken
und -zügen zu erreichen.
Key-Account Bedeutender (Groß-)Kunde, der in der Regel
durch einen persönlichen Manager betreut wird.
Multi Utility Bezeichnung für Unternehmen, die verEBITDA Abkürzung für „Earnings Before Interest, Taxes,
Depreciation and Amortisation” (Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Das
EBITDA dient als Indikator dafür, welcher
Zahlungsmittelzufluss durch das operative
Geschäft eines Unternehmens generiert wird.
schiedene Versorgungsleistungen aus einer Hand
anbieten. RWE konzentriert sich im Rahmen
ihrer Multi-Utility-Strategie auf Energie und
Umwelt. Dies sind die Kernaktivitäten Strom,
Gas, Wasser & Abwasser, Abfall & Recycling
sowie damit verbundene energienahe Dienstleistungen.
General Building Allgemeiner Hochbau im Unterschied
zum Tief- und Ingenieurbau (Civil Engineering).
Typische Hochbau-Projekte sind beispielsweise
Bürogebäude, Krankenhäuser oder Flughafenterminals.
Performance Wertentwicklung einer Finanzanlage in
einem bestimmten Zeitraum.
Portal Das Bereitstellen von Internet-Eingangsseiten, durch
GuD (Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk) In einem GuDKraftwerk wird die Wärmeenergie der heißen Abluft einer Gasturbine in einem nachgeschalteten
Dampfkraftprozess genutzt. In der Kraft-WärmeKopplung können je nach Dimensionierung der
Anlage Brennstoffnutzungsgrade von mehr als
85 % erreicht werden.
die der Anwender das weltumspannende Kommunikationsnetz, das so genannte World Wide Web,
betritt, um Informations- und Produktangebote
des Portal-Betreibers zu nutzen oder zu anderen
Angeboten zu gelangen.
Projected-Unit-Credit-Methode Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden
nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet (IAS 19). Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende
Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt.
Standing Interpretations Committee (SIC) Durch
die Interpretationen des SIC werden strittige
Bilanzierungsfragen geklärt. Die Interpretationen
werden vom Board des International Accounting
Standards Committee (IASC) genehmigt und sind
– ab ihrem Inkrafttreten – für alle IASAnwender verbindlich.
Upstream Bezeichnet in der Mineralölindustrie die Suche
und Förderung von Erdöl und Erdgas.
Venture-Capital Form der Eigenkapitalzuführung an
junge, innovative Unternehmen im Rahmen der
ersten Investitionsphase. Die Bereitstellung von
Wagniskapital orientiert sich an Kriterien wie
Produktidee, Marktpotenzial und Managementeignung.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Die versicherungsmathematische Berechnung der
Pensionsrückstellungen beruht wesentlich auf zu
prognostizierenden Parametern (z. B. der Lohnund Rentenentwicklungen). Wenn diese Annahmen
– basierend auf tatsächlichen Entwicklungen –
geändert werden, resultieren daraus versicherungsmathematische Gewinne und Verluste.
151
Impressum
152
RWE Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
45128 Essen
Telefon (0201) 12-00
Telefax (0201) 12-15199
E-Mail [email protected]
Investor Relations:
Telefon (0201) 12-15025
Telefax (0201) 12-15265
E-Mail [email protected]
Konzernkommunikation:
Telefon (0201) 12-15250
Telefax (0201) 12-15094
Geschäftsberichte, Zwischenberichte und weitere
Informationen über RWE bekommen Sie im
Internet unter www.rwe.com
oder über unsere Aktionärs-Hotline.
Telefon Inland 0 800-60 60 60 60
Telefon Ausland 00 800-60 60 60 60
Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in
englischer Sprache.
Landor Associates GmbH,
Hamburg
Fotos
RWE AG, Bernd Bodtländer
Produktionsleitung NETWØRK GmbH,
Hamburg
Lithografie
w&co MediaServices
GmbH & Co. KG, Hamburg
Druck
PRINTAG GmbH & Co. KG,
Krefeld
Gestaltung
Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster.
Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem
Zellstoff.
22.9. GB Umschlag 28.09.2000 16:52 Uhr Seite 2
Top-Themen 1999/2000
Zehnjahresübersicht
1999/2000
1998/1999
Mio. E
Mio. E
Mio. E
Mio. E
Mio. E
Mio. E
Mio. E
47.918
13.536
18.008
1.524
6.841
7.960
49
38.415
13.674
13.601
1.480
6.058
3.392
210
RWE-Konzern
07
09
01
04
05
1999
1999
2000
2000
2000
1997/19981)
1996/1997
1995/1996
1994/1995
1993/1994
1992/1993
1991/1992
1990/1991
37.524
13.150
14.154
1.032
5.873
3.179
136
36.883
12.905
14.201
863
4.377
3.953
584
33.457
13.354
12.360
680
3.729
3.037
297
32.510
13.576
12.151
535
3.271
2.956
21
28.505
10.840
11.633
514
3.164
2.337
17
27.147
10.694
10.680
361
2.862
2.534
16
26.453
10.428
10.945
301
2.898
1.861
20
25.509
10.306
10.333
226
2.981
1.648
15
Umsatz und Ergebnis
■ RWE wird größter Wasserversorger in
■ Quantensprung im Baubereich: Im Sep-
■ Erfolgreiche Umsetzung der Computer-
■ Rheinbraun ist jetzt auch Strom-
■ Stärkere Position auf dem Gasmarkt:
Deutschland: Anfang Juli 1999 werden die
tember 1999 übernimmt HOCHTIEF die
2000-Projekte im RWE-Konzern: Alle
erzeuger: Die Braunkohlengewinnung und
RWE stockt ihre Beteiligung an Thyssen-
Verträge zur Teilprivatisierung der Berliner
Turner Corporation, New York/USA, das
Versorgungsanlagen und Systeme gehen
-verstromung im Rheinland werden mit
gas, einer der führenden deutschen
Umsatz
Energie
Mineralöl und Chemie
Umweltdienstleistungen
Industriesysteme
Bau
Sonstige Aktivitäten
Wasserbetriebe unterzeichnet. Der
zweitgrößte amerikanische Unternehmen
störungsfrei ins neue Jahrtausend.
Wirkung zum 1. April 2000 zusammen-
Ferngasgesellschaften, auf 75 % auf.
Ergebnis vor Steuern
Mio. E
2.151
2.722
2.581
1.732
1.627
1.528
1.024
1.033
1.140
1.508
Ergebnis nach Steuern
Mio. E
1.556
1.545
1.415
1.124
799
740
570
536
535
585
Nettoergebnis
Mio. E
1.212
1.149
998
666
612
555
471
450
448
441
Zuschlag für das Bieterkonsortium mit
geführt. Dies ist ein erster Meilenstein zur
im General-Building-Sektor.
RWE Umwelt ist ein wichtiger Schritt für
Umsetzung des im Februar 2000 ver-
die Umsetzung unserer Multi-Utility-
kündeten einschneidenden Maßnahmen-
Strategie.
pakets.
10
11
02
1999
1999
2000
■ RWE Umwelt trennt sich von Nicht-
Cash-Flow/Investitionen/Abschreibungen
06
2000
■ Die RWE-Hauptversammlung beschließt
■ RWE leitet die umfassendste Veränderung
größten Multi-Utility-Unternehmen Euro-
den Rückkauf von bis zu 55 Millionen
in der Unternehmensgeschichte ein: Die
pas: Die Vorstände von RWE und VEW
Stück Vorzugsaktien. Damit handelt es
Struktur des Konzerns wird konsequent auf
erhalten von ihren Aufsichtsräten grünes
sich um eines des größten Rückkauf-
Marktorientierung ausgerichtet. Gleichzeitig
4.580
4.702
4.834
4.446
4.419
4.142
3.757
3.847
3.696
4.923
5.244
3.244
5.086
3.672
3.469
3.564
2.816
3.253
2.769
Abschreibungen und
Anlagenabgänge
Mio. E
4.707
3.202
3.356
3.073
2.901
3.174
2.381
2.135
2.429
2.240
Mitarbeiter (30.06.)
Anzahl
152.132
154.223
145.467
136.115
132.658
134.497
116.187
113.225
105.642
102.315
Personalaufwand
Mio. E
7.940
7.120
6.612
6.629
6.597
6.459
5.621
5.412
4.999
4.445
■ Klare Rahmenbedingungen für
Aktivitäten des Bereichs Umweltdienstlei-
RWE-Kernkraftwerke: Die führenden
Vermögens-/Kapitalstruktur
stungen veräußert.
deutschen Energieversorgungsunternehmen
Anlagevermögen
Mio. E
34.493
29.110
24.292
22.541
20.973
18.026
15.498
14.470
13.727
13.689
verständigen sich mit der Bundesregierung
Umlaufvermögen
Mio. E
23.615
20.292
20.323
18.696
17.770
19.428
16.711
15.856
14.002
13.142
wird – als Antwort auf den Strompreis-
am 14. Juni 2000 über die Rahmenbedin-
Eigenkapital/Anteile anderer
Gesellschafter
Mio. E
9.557
10.024
10.267
9.069
8.579
8.262
7.163
7.243
6.015
6.559
verfall – das bisher größte Kostensenkungs-
gungen für den weiteren Betrieb und die
Langfristige Rückstellungen
Mio. E
29.371
27.053
22.814
20.277
19.361
18.507
16.357
14.991
12.973
11.914
■ Führender europäischer Energiehändler:
programm gestartet. Bis 2003/04 sollen die
Entsorgung der deutschen Kernkraftwerke.
Die in London gegründete RWE Energy
Kosten um 2,6 Mrd. E sinken.
Sonstige langfristige
Fremdmittel
Mio. E
3.235
3.761
3.152
620
493
592
335
151
135
170
programme am deutschen Aktienmarkt.
Trading Limited geht an den Markt. RWE
peilt eine führende Position im Handel mit
1999
12
03
1999
2000
Strom, Gas und Energiederivaten an.
■ RWE-DEA strafft ihr Portfolio im
■ Fusion von RWE und VEW auf der
Kurzfristige Rückstellungen
und Fremdmittel
Mio. E
19.868
11.649
10.530
11.272
10.310
10.093
8.353
7.941
8.606
8.189
Zielgeraden: Auf einer außerordentlichen
Bilanzsumme
Mio. E
64.989
55.232
48.500
41.237
38.743
37.454
32.209
30.326
27.729
26.832
Hauptversammlung der RWE AG am
Kennzahlen
E
2,24
2,07
1,80
1,64
1,51
1,37
1,16
1,23
1,30
1,28
■ LAHMEYER-Aktionäre stimmen Ver-
■ RWE Energie intensiviert Vertrieb im
29. Juni 2000 stimmen die Aktionäre der
■ Ausstieg aus der Telekommunikation:
schmelzung auf die RWE AG zu: Damit ist
Ausland: BASF Española und ein Konsor-
geplanten Fusion mit VEW mit überwäl-
CONDEA Vista, Houston/USA, wird an die
RWE und VEBA verkünden den Verkauf
der Weg frei, die energienahen technischen
tium aus RWE Energie und dem
Georgia Gulf Corporation, Atlanta/USA,
ihrer 60,25 %igen Beteiligung an dem
Dienstleistungen in der neu gegründeten
verkauft.
Mobilfunkbetreiber E-Plus.
Chemiebereich: Das PVC-Geschäft der
3.354
Mio. E
die außereuropäischen Umweltconsulting-
Licht für die Fusionsverhandlungen.
08
Mio. E
Investitionen
Mitarbeiter/Personalaufwand
Kerngeschäft: Anfang April 2000 werden
■ RWE auf dem Weg zu einem der
Cash-Flow
Ergebnis je Aktie
E
6,19
8,25
8,47
8,70
8,02
8,23
7,83
7,81
8,49
8,19
Eigenkapitalrentabilität
%
15,9
15,2
14,5
15,9
12,0
12,1
10,0
10,7
11,5
11,5
tigender Mehrheit zu. Die Verschmelzung
Umsatzrentabilität
%
5,7
8,7
8,9
6,1
6,5
6,4
5,1
5,1
5,7
6,4
spanischen Stromversorger Iberdrola
auf die neue RWE erfolgt mit wirtschaft-
Eigenkapitalquote
%
14,7
18,1
21,2
22,0
22,1
22,1
22,2
23,9
21,7
24,4
TESSAG Technische Systeme & Services
unterschreiben einen umfassenden
licher Wirkung zum 1. Juli 2000.
Anlagendeckungsgrad
%
122,2
140,3
149,2
132,9
135,60
139,0
139,1
138,8
139,3
136,2
zu bündeln. Die Beteiligung an Heidel-
Energieliefervertrag für den Standort
berger Druckmaschinen wird direkt von
Tarragona der spanischen BASF-Tochter.
Gezeichnetes Kapital
Mio. E
1.340
1.420
1.420
1.420
1.417
1.373
1.352
1.334
1.159
1.154
Jahresüberschuss
Mio. E
523
1.020
562
455
425
384
379
349
368
326
Cash-Flow je Aktie
RWE Aktiengesellschaft
der RWE-Holding geführt.
Mio. E
523
555
511
455
425
384
379
296
278
254
Dividende je Aktie
E
1,00
1,00
0,922)
0,82
0,77
0,72
0,722)
0,61
0,61
0,56
Dividende einschl. Steuergutschrift je Aktie
E
1,43
1,43
1,31
1,17
1,09
1,02
1,02
0,87
0,96
0,88
Ausschüttung
■ RWE AG
■ Energie
■ Mineralöl und Chemie
■ Umweltdienstleistungen
■ Industriesysteme
■ Bau
3)
1) ab 1997/98 Zahlen auf Basis der International Accounting Standards (IAS)
2) einschließlich Bonus
3) vermindert um die Ausschüttung für die zum Zeitpunkt des Gewinnverwendungsbeschlusses im Besitz der Gesellschaft befindlichen nicht dividendenberechtigten eigenen Aktien
Termine
Termine
2000/2001
Zwischenbericht
über das erste Quartal 2000/01
23.11.2000
Hauptversammlung
23.11.2000
Zwischenbericht
über das erste Geschäftshalbjahr 2000/01
28.02.2001
Pressekonferenz
28.02.2001
Analystenkonferenz
28.02.2001
RWE Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
45128 Essen
Telefon 0201/12-00
Telefax 0201/12-15199
E-Mail [email protected]
Internet www.rwe.com

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