Audiologisches Handbuch

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Audiologisches Handbuch
Ponto - Das teilimplantierte knochenverankerte Hörsystem von Otcon Medical
Audiologisches Handbuch
Ponto Pro & Ponto
Inhalt
Einführung................................................................3
Patientenauswahl und Indikationen..........................4
Präoperative Beurteilung und Beratung.................... 8
Pädakustik............................................................. 10
Produktbeschreibung Ponto Pro und Ponto.............. 12
Anpassverfahren.................................................... 13
Zubehör.................................................................. 18
Kontrolle und Beurteilung nach der Anpassung........ 19
Wichtige Patienteninformationen............................20
Technische Angaben zu Ponto Pro und Ponto...........22
Ausstattungsmerkmale von Ponto Pro und Ponto.....25
Quellenangaben.....................................................27
2
Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Einführung
Das teilimplantierte knochenverankerte Ponto Hörsystem verbessert die Hörleistung von Patienten durch eine direkte Knochenleitungsübertragung. Der Hörprozessor wandelt Töne in
mechanische Schwingungen um, die über die Schnapp-Kupplung auf den Schädelknochen direkt an die Cochlea übertragen
werden.
Das Ponto Hörsystem arbeitet unabhängig von der Funktion
des Gehörgangs und des Mittelohrs, so dass schallleitungsbedingte Hörminderungen überbrückt werden.
Das Ponto Hörsystem ist eine gute Lösung für verschiedene Arten von Hörproblemen.
Schallleitungs- oder kombinierte Hörverluste
Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit einer Schallleitungskomponente von mehr als 30 dB von einem knochenverankerten Hörsystem deutlich stärker profitieren als von einem Luftleitungshörsystem.1 Die erforderliche Verstärkung ist
geringer, da der Schallleitungsverlust vollständig umgangen
wird.
Behandlungsverfahren
Das Implantat wird in einem einfachen chirurgischen Eingriff in
den Schädelknochen hinter dem Ohr eingesetzt.
Der Hörprozessor kann normalerweise 3 Monate nach dem Eingriff an die Schnapp-Kupplung angeschlossen werden, wenn
sich der Knochen durch Osseointegration mit dem Implantat
verbunden hat.
Der Ponto Hörprozessor kann von Patienten, innerhalb einer
Testphase auch an einem Stirnband oder Kopfbügel getragen werden. Für den Fall das eine Implantation nicht in Frage
kommt kann dies auch als eine dauerhafte Lösung in Erwägung
gezogen werden.
Ponto Hörprozessoren sind in zwei Ausführungen erhältlich Ponto und Ponto Pro.
Einseitige Taubheit oder einseitiger sensorineuraler Hörverlust
Bei Patienten mit einseitiger Taubheit oder einseitigem sensorineuralem Hörverlust nimmt der Ponto Hörprozessor den
Schall von der tauben Seite auf und überträgt ihn in Form von
Schwingungen via Knochenleitung an die Cochlea des gegenüberliegenden Ohres. Damit wird der Kopfschatteneffekt verringert und das Sprachverstehen bei Lärm verbessert, wovon
viele Patienten profitieren.2
Chronische Ohrsekretion
Statt wie bei einem herkömmlichen Hörsystem welches die
Probleme mit Infektionen und Reizungen durch das Verschließen des Gehörgangs noch verstärken, hält Ponto den Gehörgang vollständig frei.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Patientenauswahl und Indikationen
Audiologische Indikationen für die Ponto Pro und
Ponto Hörprozessoren
Vorteile der Behandlung mit
einem Ponto Hörsystem
Schallleitungs- oder kombinierte Hörverluste
Sowohl Patienten mit reinem Schallleitungshörverlust als auch
Patienten mit einem kombinierten Hörverlust, können von einem knochenverankerten Ponto Hörprozessor profitieren.
Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Luftleitungshörgeräten:
•Die mechanisch/akustischen Signale überbrücken
die geschädigte Schallleitungskomponente. Die
erforderliche Verstärkung ist geringer, wodurch eine
bessere Klangqualität erreicht wird.
•Der Gehörgang bleibt vollständig frei, wodurch die
Situation für Patienten mit Infektionen und Ohrsekretion verbessert werden kann.
Die durchschnittliche Reinton-Knochenleitungsschwelle des
indizierten Ohres sollte besser als 45 dB HL sein (gemessen
bei 0,5, 1, 2 und 3 kHz).
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dB HL
Vorteile im Vergleich zur Operation des Mittelohrs:
•Der Ponto Hörprozessor kann vom Patienten und vom
Hörgeräteakustiker vor dem Eingriff getestet werden.
•Die Implantation ist ein einfacher, reversibler, chirurgischer Eingriff, der für den Patienten kein Risiko
einer zusätzlichen Hörminderung birgt.
KL
LL
Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Knochenleitungsgeräten:
•Der Kompfort für den Patienten ist wesentlich größer,
da der ständige Druck gegen den Schädel wegfällt.
•Die Tonqualität ist besser, da das Signal nicht bei der
Übertragung durch die Haut gedämpft wird.
•Ponto ist ein unauffälliges und kosmetisch
ansprechenderes System.
125 250 500 1
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Hz Hz Kz
Hz kHz
K
K kHz
K kHz
K kHz
Hz
Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit einer Schallleitungskomponente von mehr als 30 dB von einem knochenverankerten Hörverstärker deutlich stärker profitieren als von
einem Luftleitungshörgerät.1
Typisches Audiogramm:
Kombinierter Hörverlust
Typisches Audiogramm:
Schallleitungshörverlust
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
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kHz
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kHz
Einseitige Taubheit oder einseitiger sensorineuraler Hörverlust
Ein knochenverankertes Hörsystem kann sich auch für Patienten mit einer schweren sensorineuralen Hörminderung an
einem Ohr und normalem Hörvermögen am anderen Ohr eigenen, die aus verschiedenen Gründen kein LL-CROS verwenden möchten oder können. Bei dieser Konstellation wird der
Hörprozessor auf der tauben Seite platziert, nimmt den Schall
dort auf und überträgt ihn über den Schädelknochen an die
Cochlea der gegenüber liegenden Seite.
Die durchschnittliche Reinton-Luftleitungsschwelle des hörenden Ohres sollte besser als 20 dB HL LL sein (gemessen bei
0,5, 1, 2 und 3 kHz).
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Vorteile der Behandlung mit
einem Ponto Hörsystem
Patienten mit einseitiger Taubheit können von einem
knochenverankerten Ponto Hörprozessor durch einen
geringeren Kopfschatteneffekt des Kopfes und ein besseres Sprachverständnis in Lärm profitieren. 2
Vorteile im Vergleich zu einem CROS-Gerät:
•Der Gehörgang bleibt vollständig frei.
•Für die Übertragung des Schalls an die gegenüber
liegende Seite sind keine Kabel notwendig.
dB HL
LL
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K
K kHz
Hz Hz
K kHz
K kHz
Hz Hz
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Hz
Typisches Audiogramm:
einseitige Taubheit
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kHz
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Reiner sensorineuraler Hörverlust kombiniert mit einer
Gehörgangsentzündung, welche die Verwendung eines Luftleitungshörgeräts kontraindiziert.
Die durchschnittliche Reinton-Knochenleitungsschwelle des
indizierten Ohrs sollte besser als 45 dB HL sein (gemessen bei
0,5, 1, 2 und 3 kHz).
Weitere Kriterien
Bilaterale Implantate
Eine bilaterale Versorgung ist für die meisten Patienten mit
einer symmetrischen Knochenleitungsschwelle geeignet.
Die Differenz zwischen den Knochenleitungsschwellen links
und rechts sollte durchschnittlich weniger als 10 dB betragen
(gemessen bei 0,5, 1, 2 und 3 kHz), oder weniger als 15 dB bei
einzelnen Frequenzen. Bilaterale Versorgungen ermöglichen
binaurales Hören mit einer besseren Lokalisierung der Schallquelle und Spracherkennung in Lärm.3
•Chronische Ohrsekretion (Gehörgangsentzündung, sekretierende Mittelohrentzündung und radikale Ohroperationen), bei der herkömmliche Hörsysteme die Infektion
verschlimmern oder Probleme mit Rückkopplung, mangelhaftem Tragekomfort oder schlechter Tonqualität verursachen.
Softband / Kopfbügel – wenn eine Kontraindikation für die
Implantation vorliegt
Bei Kindern, die für das Einsetzen eines Implantats zu jung
sind, und anderen Patienten, für die ein Implantat nicht in
Frage kommen, kann der Hörprozessor an einem Softband
oder Kopfbügel verwendet werden. (Das Softband ist ein elastisches Band mit Verbindungsplatte.) Der Hörprozessor wird
an den Kopfbügel oder das Softband angebracht und funktioniert ähnlich wie ein herkömmliches Knochenleitungsgerät.
Da das Signal durch die Haut gedämpft wird, sollten Patienten
mit Schallleitungs- oder kombiniertem Hörverlust eine durchschnittliche Reinton-Knochenleitungsschwelle von mindestens 25 dB HL im indizierten Ohr haben (gemessen bei 0,5,
1, 2, 3 kHz).
•Angeborene Fehlbildungen mit fehlendem Gehörgang, die
nicht durch einen konventionellen Eingriff rekonstruiert
werden können.
Hinweis: Vor dem Eingriff sollte auf jeden Fall der Hörprozessor
an einem Testbügel oder Teststab getestet werden,um den Nutzen eines solchen Eingriffs entsprechend vorher abschätzen zu
können.
Achtung!
Testbügel, Kopfbügel und Softband dürfen nicht auf einer
Schnapp-Kupplung oder einem knochenverankerten Implantat getragen werden!
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Bei Verwendung einer phonetisch ausgewogenen Wortliste
sollte ein maximaler Sprachdiskriminationswert von mehr als
60% erreicht werden.
Häufige medizinische Hintergründe
und Indikationen
•Hautallergien, bei denen eine Otoplastik die Beschwerden
verstärkt.
•Gehörgangsstenose oder ein früherer chirurgischer Eingriff,
der das Einsetzen einer Otoplastik verhindert.
•Schallleitungshörverlust aufgrund einer Schädigung der
Gehörknöchelchen, der nicht oder nicht ausreichend durch
eine chirurgische Korrektur oder herkömmliche Hörsysteme
behoben werden kann.
•Sensorineurale Taubheit auf einem Ohr und Schallleitungshörverlust auf dem anderen Ohr, wobei der chirurgische
Eingriff in dem Ohr mit Schallleitungshörverlust als zu riskant erachtet wird.
•Einseitige sensorineurale Taubheit, hervorgerufen durch
die Operation eines Akustikusneurinoms.
Warnhinweise
• G
ründliche Hygiene an der Schnapp-Kupplung ist unerlässlich. Bei Bedarf muss eine Unterstützung für eine ausreichende Hygiene gewährleistet sein. Bei Kindern liegt dies
in der Verantwortung der Eltern oder des Pflegepersonals.
•Patienten mit psychischen Erkrankungen, mangelnder geistiger Reife, Drogen- oder Alkoholproblemen sowie Patienten, die nicht in der Lage sind, Anweisungen auszuführen
oder regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen, sind
nicht für die Behandlung mit einem knochenverankerten
Hörsystem geeignet. Mangelnde Hygiene führt zu einem
deutlich erhöhten Risiko von Nebenwirkungen an der Haut.
•Es ist wichtig, dass der Patient durch eine gründliche Aufklärung über die Behandlung und darüber, was ein knochenverankertes Hörsystem für genau für ihn bringen kann,
eine realistische Erwartungshaltung bekommt. Der Patient
muss durch seinen HNO-Arzt und den Chirurgen über mögliche Komplikationen, die erforderliche Nachsorge und Vorsichtsmaßnahmen für den chirurgischen Eingriff aufgeklärt
werden.
•Für eine erfolgreiche Verankerung des Implantats im Knochen müssen eine ausreichende Knochenstärke und Knochenqualität gegeben sein. Der chirurgische Eingriff kann
bei einer Knochenstärke von weniger als 3 mm als zweizeitige Eingriff mit einer speziellen Operationstechnik, zum
Beispiel mit einer PTFE-Membran, durchgeführt werden. Erkrankungen, frühere Bestrahlungen und andere Faktoren,
welche die Knochenqualität beeinträchtigen könnten, sollten durch den HNO-Arzt bei der individuellen Beurteilung
jedes Patienten berücksichtigt werden. Die Knochenqualität sollte außerdem vom Chirurgen geprüft werden, wenn
dieser das Implantatbett vorbereitet.
•Der Chirurg muss darauf achten, dass der Hautbereich um
das Implantat herum sollte als dünner, haarfreier Implantationsort ohne subkutanes Gewebe vorbereitet werden, mit
einem leichten Gefälle von der umgebenden dicken Haut zu
diesem Bereich. Der haarfreie Bereich dünner Haut sollte
mindestens 20 mm Durchmesser haben. Das ist sehr wichtig, da dicke Haut um das Implantat dem Patienten die Hygiene um den Hautdurchgang herum erschwert, und da die
Bewegung der Haut im Verhältnis zur Schnapp-Kupplung
Hautreizungen verursachen kann.
•Der Zustand der Haut sollte stets beobachtet werden. Es
gibt keine Berichte, wonach Patienten mit Schuppenflechte
oder Diabetes ein höheres Risiko aufweisen, das Implantat
zu verlieren oder Probleme mit der Haut zu bekommen.
Kontraindikationen
•Unfähigkeit oder mangelnde Unterstützung dabei, für ausreichende Hygiene an der Schnapp-Kupplung zu sorgen.
•Mangelnde Knochenqualität oder Knochenstärke, die die
Stabilität des Implantats kurzfristig oder langfristig gefährden. Dies ist zum Beispiel bei kleinen Kindern der Fall.
•In den USA gibt es eine Kontraindikation, Kindern unter fünf
Jahren ein knochenverankertes Implantat einzusetzen.
•Patienten mit mangelnder Knochenqualität oder einer Knochenstärke von 3 mm oder weniger sind für die einzeitige
Operation kontradindiziert.
Hinweis: Patienten, die für ein knochenverankertes Implantat
nicht geeignet oder zu jung sind, können den Hörprozessor
stattdessen mit einem Kopfbügel oder Softband verwenden.
Genauere Angaben zu chirurgischen und klinischen Aspekten
der Patientenauswahl und möglichen Komplikationen sind im
chirurgischen Handbuch enthalten.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Präoperative Beurteilung und Beratung
Während des gesamten Beurteilungs- und Beratungsverfahrens ist es unerlässlich, dass Chirurgen , HNO-Ärzte und Hörgeräteakustiker eng zusammenarbeiten, um sowohl aus chirurgischer als auch audiologischer Sicht das optimale Ergebnis für den Patienten zu erreichen.
Hilfsmittel für die Beurteilung
Um den Hörprozessor zu demonstrieren und den Nutzen für
den Patienten zu beurteilen, kann der an eines der folgenden
Testhilfsmittel angeschlossen werden:
•Testbügel – eine feste Kopfklammer mit Verbindungsplatte. Der Testbügel wird eingesetzt, um den Hörverstärker für
kurze Zeit zu testen. Der Hörprozessor wird auf die Verbindungsplatte des Testbügels gesteckt und um den Kopf des
Patienten gelegt. Achten Sie darauf, dass der Hörverstärker
weder die Ohrmuschel noch die Hand berührt, da dies eine
Rückkopplung verursacht.
•Kopfbügel – er ist weicher als der Testbügel. Dieser kann
eingesetzt werden, um den Hörprozessor über längere Zeit
zu testen, zum Beispiel, wenn der Patient mit dem Hörprozessor nach Hause geschickt wird, um den Nutzen über
mehrere Tage oder Wochen zu beurteilen. Er eignet sich
auch für den täglichen Einsatz bei Patienten, für die ein
Implantat nicht geeignet ist, die Ponto aber als herkömmliches Knochenleitungsgerät nutzen. Der Hörprozessor und
der Kopfbügel werden in gleicher Weise verbunden wie der
Testbügel (siehe oben).
•Teststab – ein Verbindungsstab, der an den Kopf gedrückt
werden kann. Der Teststab eignet sich für Vorführungen
und Tests. Die Hand darf den Hörprozessor nicht berühren,
während der Teststab gehalten wird, da dies zu Rückkopplungen führt.
Achtung!
Testbügel, Kopfbügel und Softband dürfen nicht auf einer
Schnapp-Kupplung oder einem knochenverankerten Implantat getragen werden!
Der Testbügel und der Kopfbügel enthalten Kleinteile, die
für Kleinkinder und Personen mit verminderter geistiger
Aufnahmefähigkeit eine Erstickungsgefahr darstellen; daher sollten sie von solchen Personen nur unter Aufsicht verwendet werden.
Besonders bei Patienten mit einseitiger sensorineuraler Taubheit wird empfohlen, den Ponto Hörprozessor mindestens eine
Woche im Alltag an einem Kopfbügel tragen zu lassen, um sicherzustellen, dass der Hörprozessor den erwarteten Effekt
bringt.
Beratung
Realistische Erwartungshaltung des Patienten
Es ist notwendig, dass durch eine gründliche Aufklärung über
die Behandlung und darüber, was das Ponto Hörststem im
inividuellen Falle bringen kann erfolgt, um eine realistische
Erwartungshaltung gewährleisten zu können. In den meisten
Fällen führt ein knochenverankerter Hörprozessor zu einer
deutlichen Verbesserung von Klangqualität, Komfort und
Sprachverstehen. Den größten Nutzen für Patienten mit chronisch sekretierenden Ohren können bereits eine Besserung
der Infektion und ein trockenes Ohr, neben einer nur leichten
Verbesserung von Klangqualtität, Komfort und Sprachverstehen, darstellen Es sollte präoperativ die Möglichkeit gegeben
werden, den Hörprozessor in verschiedenen Umgebungen und
Situationen auszuprobieren.
Audiologische Messungen
Reintonaudiometrie und Sprachaudiometrie sind die wichtigsten Messverfahren, die für die Beurteilung von Kandidaten für
knochenverankerte Hörprozessoren eingesetzt werden. Der
Hörprozessor funktioniert unabhängig von der Schallleitungskomponente. Daher bestimmt die Knochenleitungsschwelle,
ob der Patient im Anpassungsbereich des Ponto Hörsystems
liegt (siehe audiologische Indikationen).
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Testbügel
Kopfbügel
Teststab
Hinweis: Es ist wichtig, den Patienten darauf hinzuweisen, dass
sich eine zusätzliche Verstärkung nach dem Einsetzen des Implamtates ergeben wird, wenn der Schall nicht mehr die Haut
passieren muß. Diese zusätzliche Verstärkung kann zwischen
2 - 15 dB bei 1kHz liegen.
Wichtige Informationen für den Patienten
Es ist wichtig, dass detaillierte Informationen über knochenverankerte Implantate und Hörprozessoren sowie über das Untersuchungs- und Behandlungsverfahren weiter gegeben werden.
•Es kann für den Patienten hilfreich sein, ein Implantat und
die Schnapp-Kupplung in Originalgröße zu betrachten und
zu erfahren, dass nur das kleine Implantat in den Schädelknochen eingesetzt wird.
•Außerdem ist es wichtig, den Patienten über den Behandlungsablauf einschließlich der Heilungsphase und die Dauer der Osseointegration, die vor der Anpassung des Hörprozessor abgewartet werden muss, zu informieren.
•Der Patient sollte die Bedeutung ausreichender Hygiene
im Bereich der Schnapp-Kupplung und die erforderlichen
Maßnahmen verstanden haben (siehe Informationen über
Hygiene und Pflege des Hörverstärkers auf Seite 17).
Seitenauswahl
Neben dem audiologischen Aspekt sollten auch praktische
Überlegungen in die Auswahl der optimalen Seite für das Implantat einfließen, z. B. Händigkeit, kosmetische Argumente,
Haarwuchs und häufige Alltagssituationen. Wenn der Patient
häufig in Begleitung Auto fährt, kann die dem Beifahrer zugewandte Seite die bessere Wahl sein.
Abheilung vor dem Anpassen
Bevor der Hörprozessor an die Schnapp-Kupplung angeschlossen wird, sollten nach dem Eingriff 3 - 6 Monate vergehen,
damit das Implantat während der Osseointegration keinem
Druck ausgesetzt wird. Während dieses Zeitraums wächst der
Knochen um das Implantat. Eine längere Wartezeit sollte bei
Kindern und Personen mit mangelnder Knochenstärke oder
Knochenqualität eingeplant werden. (Die notwendige Heilungsdauer wird vom Chirurgen während des Eingriffs abgeschätzt.)
Die Auswahl des Hörprozessors
Das Modell Ponto Pro enthält zusätzliche Eigenschaften,
wie zum Beispiel eine mehrkanalige adaptive Richtwirkung,
Lärmunterdrückung und situativ lernende Volumenkontrolle (VC Learning), siehe Merkmale von Ponto / Ponto Pro auf
Seite 25 - 26. Beide Ponto Hörprozessoren verfügen über
den gleichen maximalen Ausgangspegel und können mit der
Software Genie Medical individuell angepasst werden.
Eine bilaterale Behandlung führt zu binauralem Hören mit besserer Lokalisierung von Geräuschen und besserem Sprachverständnis in Lärm.3
Wenn Patienten mit beidseitigem Hörverlust nur einen Hörprozessor erhalten, ist aus audiologischer Sicht die Seite mit
der besseren Cochleafunktion zu bevorzugen. Wenn aus dem
Audiogramm keine klar zu bevorzugende Seite ersichtlich ist,
kann der Testbügel dem Patienten helfen, zu entscheiden, welche Seite für den Einsatz des Hörprozessor besser geeignet ist.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Pädakustik
Die Beurteilung und Anpassung eines knochenverankerten
Hörprozessors erfordern bei Kindern besondere Aufmerksamkeit. Das Softband ist bei der Beurteilung und Anpassung vor
der Implantierung ein wertvolles Hilfsmittel.
Der Teststab kann eingesetzt werden, um den Eltern oder dem
Pflegepersonal Nutzen und Wirkung der Knochenleitung auf zu
zeigen. Darüber hinaus kann mit dem Teststab ein Funktionstest vorgenommen werden.
Audiologische Indikationen
Die Eltern oder das Plegepersonal sind für eine ausreichende
Hygiene im Bereich der Schnapp-Kupplung sowie die Pflege
des Hörprozessors verantwortlich (siehe Hygiene und Pflege,
Seite 17).
Die allgemeinen audiologischen Indikationen gelten auch für
Kinder, die einen Hörprozessor auf einer Schnapp-Kupplung
angepasst bekommen, siehe Audiologische Indikationen, Seite 4 - 6.
Bei Verwendung des Softbands sollte das Kind am indizierten
Ohr eine durchschnittliche Reinton-Knochenleitungsschwelle
von mindestens 25 dB HL haben (gemessen bei 0,5, 1, 2, 3
kHz). Der Unterschied zu den allgemeinen audiologischen Indikationen erklärt sich durch die Dämpfung der Signale durch
die Haut.
Beurteilung und Beratung
Beurteilung mit dem Softband
Das Softband dient als nützliches Hilfsmittel bei der Beurteilung des Nutzens von Ponto-Hörprozessoren. Hierbei sollten
altersgerechte Tests eingesetzt werden.
Hinweis: Nach Einsetzen des Implantats und Anschließen des
Ponto-Hörprozessors an die Schnapp-Kupplung kann von einer
Hörleistungssteigerung von 2 - 15 dB ausgegangen werden.
Beratung der Eltern
Eltern von schwerhörigen Kindern haben meistens einen hohen Beratungsbedarf. Im Mittelpunkt stehen Probleme mit der
Entwicklung des Kindes, und viele Eltern brauchen Rat, was
sie tun können, um ihr Kind in seiner sozialen und sprachlichen Entwicklung zu unterstützen. Die kurz- und langfristige
Behandlung sollte mit den Eltern besprochen werden. Für die
Sprech-, Sprach- und schulische Entwicklung des Kindes ist
ein früher Zugang zu Hörtherapien entscheidend.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Anpassung des Ponto oder Ponto Pro
am Softband
Bevor ein knochenverankertes Implantat erfolgreich eingesetzt werden kann, muss der Knochen ausreichend dick und
hart sein. Genauere Angaben über die notwendige Knochenstärke und besondere Aspekte, die bei Kinderversorgungen
zu beachten sind, werden im chirurgischen Handbuch für das
Ponto Hörsystem detailliert erläutert.
Es wird empfohlen, dass Kinder den Hörprozessor mit einem
Softband tragen, solange sie noch nicht das Alter für eine Implantation erreicht haben. Durch das Softband kann das Kind
schon früh von einer verbesserten Sprach-, Sprech- und schulischen Entwicklung profitieren. Gleichzeitig kann der Nutzen
der Behandlung beurteilt werden, während die Entscheidung
über ein Implantat hinausgeschoben werden kann, bis das
Kind älter ist.
Hinweis: In den USA muss ein Kind für das Einsetzen eines Implantats mindestens fünf Jahre alt sein.
Bei Kindern ist die individuelle Anpassung besonders wichtig. Mit der Software Genie Medical kann bei der vorgeschriebenen Anpassung eine geeignete Lautstärke gewählt werden,
die die Dämpfung durch die Haut ausgleicht. Weitere Informationen können Sie den Genie Medical Annpassungsschritten
entnehmen.
Dauernutzung des Softbandes
Es ist wichtig, dass das Kind das Softband weiterhin mit etwas
Positivem verbindet. Die Tragedauer kann allmählich verlängert werden. Falls das Kind sich nicht wohlfühlt dabei, sollte
man die Tragedauer für einige Zeit verkürzen.
Weisen Sie die Eltern oder das Pflegepersonal an, das Softband regelmäßig weiterzudrehen, damit der Bereich unter der
Verbindungsplatte sich nicht unangenehm anfühlt oder wund
wird. Ist eine Stelle wund, sollte die Verbindungsplatte nicht in
diesem Bereich platziert werden. Bei anhaltendem Wundsein
kann es sein, dass die Verwendung des Softbands für ein paar
Tage unterbrochen werden muss, bis die wunde Stelle ausgeheilt ist.
Es ist wichtig, dass die ersten Erfahrungen mit dem Softband
für das Kind positiv verlaufen.
•Schalten Sie den Ponto Hörprozessor ein und befestigen Sie
ihn an der Verbindungsplatte am Softband. Legen Sie das
Softband um Ihren eigenen Kopf und halten Sie Ihre Ohren
zu, um zu prüfen, ob der Hörprozessor funktioniert.
•Legen Sie das Softband nun um den Kopf des Kindes, und
zwar anfangs nur lose, mit der Verbindungsplatte an das
Mastoid oder einem anderen, knochigen Bereich des Schädels. Stellen Sie sicher, dass die gesamte Platte Hautkontakt hat. Platzieren Sie die Platte nicht auf dem Schläfenbein, da dies für das Kind unangenehm sein kann.
•Ziehen Sie das Softband fester, so dass eine effektive Signalübertragung erreicht wird, aber lose genug, dass es
nicht unangenehm ist. Sie sollten einen Finger zwischen
das Softband und den Kopf des Kindes stecken können.
•Bitten Sie die Eltern oder das Pflegepersonal, dem Kind etwas zu erzählen oder vorzusingen. Es ist wichtig, dass die
erste Klangerfahrung positiv ist. Beobachten Sie, wie das
Kind auf den Klang reagiert.
Achtung!
Kinder und Personen mit verminderter geistiger Aufnahmefähigkeit sollten das Softband nicht unbeaufsichtigt
verwenden.
Das Softband sollte nicht auf einem knochenverankerten
Implantat platziert werden.
Das Softband und der Hörprozessor enthalten verschluckbare Kleinteile, an denen Kleinkinder ersticken können.
Die Eltern müssen, oder das Pflepflegepersonal muss das
Softband vor jeder Verwendung prüfen, um sicherzustellen, dass die Verbindungsplatte mit dem elastischen Band
verbunden ist und das Softband richtig funktioniert.
Hinweis: Weitere Informationen über die Verwendung des Softbandes können Sie der separaten Gebrauchsanweisung entnehmen.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Produktbeschreibung Ponto Pro und Ponto
Geräteansicht von Ponto Pro und Ponto
1
1.Multifunktionstaster zur Programmauswahl und Wechsel
in Stand by / Stummschaltung
2. Volumenkontrolle
4
3. Audiobuchse (DAI-Anschluss)
2
4. Mikrofone
5. Programmierbuchse
3
5
6. Batterielade (ein/aus)
7. Anschluß-Kupplung
8. Loch für Sicherheitsschnur
9. Kennzeichnung
Rechts- oder Linksversion
Die Ponto Hörprozessor sind in einer Links- und einer
Rechtsversion erhältlich. Jeder Hörprozessor ist zur leichten
Erkennung mit dem Symbol L (links) oder R (rechts) auf der
Batterielade gekennzeichnet.
Die Seriennummer des Hörprozessors kann bei offener Batterielade entweder mit einer Lupe abgelesen, oder unter der Genie
Medical Software ausgelesen werden.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
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Anpassverfahren
Anpassungsschritte
Das Anpassverfahren umfasst folgende Schritte:
•Prüfen der Schnapp-Kupplung und des Hautbereichs um
diese herum (siehe unten).
•Individuelle Anpassung mit
der Anpasssoftware Genie
Medical. Die individuelle
Anpassung wird mit dem
Eintragen der Programminformationen in der Gebrauchsanweisung des Patienten
abgeschlossen.
•Gemeinsame Durchsicht der
Gebrauchsanweisung mit dem
Patienten, um sicherzustellen,
dass er sie versteht
(siehe Bedienungsanleitung
Ponto Pro und Ponto).
Ponto das teilimp
lantier te knoche
nverankerte Hörsys
tem
von Oticon Medica
l
Kupplung. Weist die Haut um die Schnapp-Kupplung herum
Anzeichen einer Reizung auf, sollte eine leichte antibiotische
Creme oder Salbe aufgetragen werden. Sagen Sie Ihrem Patienten, dass er sich bei anhaltendem Wundsein an den HNOArzt wenden soll. Hautreizungen und Infektionen können in
einem frühen Stadium leichter behandelt werden.
Genie Medical
Anpassungssch
ritte
Individuelle Anpassung mit Genie Medical
Sowohl Ponto Pro als auch Ponto können mit der Anpasssoftware Genie Medical individuell an die Hörminderung des Patienten angepasst werden.
Ponto Pro & Ponto
Bedienungsan
leitung
Ponto Pro & Ponto
•Üben des Anschliessens und
Abnehmens des Hörprozessors (siehe Seite 14).
•Einstellens des Hörprozessor (siehe Seite 14 - 16).
•Hinweise auf wichtige Patienteninformationen geben
(siehe Seite 20 oder Ponto Pro und Ponto).
•Die Hygiene- und Pflegeanweisungen erklären (siehe Seite 17)
Als Vorgabe für die Anpasssoftware müssen Knochenleitungsschwellen verwendet werden. Wir empfehlen, auch bei einer
monauralen Anpassung die Knochenleitungsschwellen beider
Seiten einzugeben.
Die Software Genie Medical ist kompatibel mit NOAH und kann
Audiogramme aus NOAH importieren. Für den Anschluss des
Hörprozessors an den PC wird eine Standardprogrammiereinheit (Hi-Pro oder NOAH-link) verwendet.
Die Software schlägt eine individuelle Verstärkungseinstellung für den Patienten vor. Danach können die Einstellungen
und Zusatzfunktionen des Hörprozessors mit der Software angepasst werden.
Die individuelle Anpassung sollte mit dem Eintrag der Programme in die Gebrauchsanweisung abgeschlossen werden.
Dies ist auch eine gute Gelegenheit, die Kontaktdaten in der
Gebrauchsanweisung zu vermerken.
•Die Häufigkeit von zukünftigen Kontrollterminen festlegen
(siehe Seite 19) und den nächsten Termin vereinbaren.
Prüfen der Schnapp-Kupplung
und des Hautbereichs um diese herum
•Versuchen Sie vorsichtig, die Schnapp-Kupplung zu drehen,
um sie auf ihre Stabilität zu prüfen. Ist die Kupplung lose,
schicken Sie den Patienten zum HNO-Arzt, um sie befestigen zu lassen.
•Prüfen Sie die Haut um die Schnapp-Kupplung herum und entfernen Sie mögliche Ablagerungen an oder in der Schnapp-
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Gemeinsame Durchsicht der Gebrauchsanweisung
Gehen Sie die Gebrauchsanweisung mit dem Patienten
durch, um sicherzustellen, dass er sie versteht. Legen
Sie besonderen Wert auf die wichtigen Informationen
und Warnungen, die auch in dieser Gebrauchsanweisung enthalten sind (wichtige Patienteninformationen,
Seite 20).
Einstellen des
Hörprozesssors
Nachdem der Patient das Anbringen und Abnehmen des Hörprozessors geübt hat, sollte er in die Bedienung des Geräts
eingewiesen werden:
Das Anbringen und Abnehmen
des Ponto üben
Batterie
Es müssen die gängigen Batterien für Hörgeräte, in einer 13er
Batteriegröße verwendet werden. Verwenden Sie nur qualitativ hochwertige Batterien.
Es ist wichtig, dass der Patient das Anbringen und Abnehmen
des Ponto Hörprozessors beim ersten Anpasstermin übt. Bevor der Hörprozessor an die Schnapp-Kupplung angeschlossen
wird, sollte das Anbringen / Abnehmen zuerst an einem Testgerät, Stirnband oder Teststab geübt werden.
Die Batterie wird mit dem Plus-Symbol nach unten in den Hörprozessor eingelegt. Mit dem kleinen magnetischen Werkzeug, welches mitgeliefert wird, kann die Batterie leichter herausgenommen werden.
Der Hörprozessor sollte schräg an die Schnapp-Kupplung gehalten und dann an diese aufgedrückt werden. Beim Anschließen sollten Haare von der Schnapp-Kupplung ferngehalten
werden.
Anschließen
Entfernen
Zum Abnehmen kippen Sie den Hörprozessor vorsichtig aus
der Schnapp-Kupplung heraus. Der Hörprozessor darf nicht
gerade herausgezogen werden, da dabei die Verankerung des
Implantats im Knochen beschädigt werden könnte.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Batterieindikator
Ponto verfügt über ein Batterie-Warnsystem. Wenn die Batterieleistung nachlässt, werden zwei aufeinander folgende InfoTöne ausgegeben. Wenn die Batterie ganz leer ist, wird dies
durch vier aufeinanderfolgende Info-Töne angezeigt.
Ein
Schalten Sie den Ponto Hörprozessor ein, indem Sie eine
Batterie einlegen und die Batterielade schließen. Nach einer
Startmelodie dauert es ein paar Sekunden, bis der Hörprozessor eingeschaltet wird. Dadurch hat der Patient Zeit, den Hörprozessor an die anzuschließen. Der Ponto Hörprozessor startet beim Einschalten stets in einer individuell vorgegebenen /
Referenz-Lautstärkeeinstellung.
Aus
Der Ponto Hörprozessor kann für längere Zeiträume, zum Beispiel nachts, durch Öffnen der Batterielade abgeschaltet werden. Es genügt, die Batterielade halb zu öffnen, dies verhindert ein Herausfallen der Batterie. Wenn das Gerät längere Zeit
nicht verwendet wird, sollte die Batterie herausgenommen
werden.
EIN
AUS
Hinweis: Verwenden Sie die Funktion Stand by / Stummschalten, um den Hörprozessor für kurze Zeit, d. h. bis zu 5 Stunden,
abzuschalten.
Stand by / Stummschalten
Wenn der Hörprozessor für kurze Zeit abgeschaltet werden
soll, wird der Stand by-Modus / Stummschalten verwendet;
hierfür wird die Multifunktionstaste mindestens 2 Sekunden
bis zum Info-Ton gedrückt gehalten. Das Ger ät wird durch kurzes Drücken der Drucktaste wieder in Betrieb genommen.
2 Sek.
Hinweis: Im Stand by-Modus / Stummschalten besteht weiterhin ein geringer Batterieverbrauch. Wir empfehlen daher, den
Stand by-Modus / Stummschalten nicht länger als 5 Stunden
anzuwenden.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Volumenkontrolle
Der Ponto Hörprozessor startet stets in einer vorgegebenen
Referenzlautstärkeeinstellung, wenn die Batterielade geschlossen wird. Wenn die Volumenkontrolle nach oben oder
unten gedreht wird, werden kurze Info-Töne abgegeben, um
anzuzeigen, dass die Lautstärke verändert wird. Wird die maximale oder minimale Lautstärke erreicht, werden keine InfoTöne mehr ausgegeben. Wird die Grundlautstärke erreicht,
werden zwei Info-Töne ausgegeben.
Wird der Ponto Hörprozessor aus dem Stand by-Modus /
Stummschalten gestartet, übernimmt er automatisch die Lautstärke, die vor dem Stand by / Stummschalten eingestellt war.
Programmwechsel
Wenn die Multifunktionstaste kurz gedrückt und losgelassen
wird, wird das Programm gewechselt und das nächste Programm mit der entsprechenden Anzahl von Info-Tönen angezeigt. Demonstrieren Sie, wie man mit der Multifunktionstaste
zwischen den Programmen wechselt, und wann es angebracht
ist, die verschiedenen Programme zu nutzen.
Anzahl und Inhalt von Programmen können in der Anpasssoftware Genie Medical eingestellt werden.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
+
–
Hygiene- und Pflegeanweisungen
erklären
Es ist sehr wichtig, den Patienten über die Bedeutung der Hygiene im Bereich der Schnapp-Kupplung des knochenverankerten Implantats aufzuklären.
Tägliche Reinigung
Weisen Sie den Patienten an, jeden Tag eine einfache Reinigung mit Wasser und Seife durchzuführen. Solange die Haut
nicht ausgeheilt ist, können alkoholfreie Feuchttücher für das
Reinigen des Bereichs um die Schnapp-Kupplung herum verwendet werden. Ist die Heilung weit genug fortgeschritten,
sollte eine weiche Reinigungsbürste für den inneren und äußeren Bereich der Schnapp-Kupplung verwendet werden. Dies ist
wichtig, um Ablagerungen zu vermeiden.
Es wird empfohlen, zunächst eine antibakterielle Seife und
darauf folgend ein alkoholfreies Feuttuch zur Reinigung zu
verwenden. Die Reinigungsbürste sollte etwa alle 3 Monate
ausgetauscht werden.
Reinigung mindestens drei mal in der Woche
Die Haut sollte mindestens drei mal in der Woche gründlich
von Ablagerungen befreit werden. Beim Haare waschen mit
Shampoo weichen diese Ablagerungen auf und können leichter entfernt werden.
Die Pflege des Hörprozessors
Die Außenseite des Hörprozessors kann bei Bedarf mit einem
trockenen Tuch oder Pflegetuch gereinigt werden. Dabei sollte
die Anschluss-Kupplung gründlich von Schmutz und Haaren
befreit werden. Zum Reinigen der Anschluss-Kupplung kann
die kleine Bürste am Magnetwerkzeug verwendet werden.
Wartung und Reparaturen
Es ist wichtig,dass mit dem Hörprozessor vosichtig ungegangen wird und die Hygieneanweiungen beachtet werden, um
unnötige Wartungs- und Reparaturarbeiten zu vermeiden. Die
Bedienunganleitung für Ponto Pro und Ponto enthält Empfehlungen zur Handhabung sowie mögliche Vorsichtsmaßnahmen.
Kontrolltermin vereinbaren
Vereinbaren Sie einen Termin für die erste Kontrolle etwa sechs
Wochen nach der vorgeschriebenen Anpassung. Erklären Sie,
warum und wie häufig zukünftige Kontrolltermine notwendig
sind (siehe Seite 19).
Hinweis: Es sollten keine Flüssigkeiten oder Wasser zum Reinigen des Ponto Hörprozessors verwendet werden, das Gerät
ist nicht wasserdicht!
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Zubehör
Mit dem DAI-Anschluss können eine Telefonspule oder ein FMEmpfänger direkt, und externe Hi-Fi-Geräte wie MP3-Spieler,
Radio oder Fernseher über einen Audioadapter an den Hörprozessor angeschlossen werden.
In der Anpasssoftware Genie Medical müssen die Programme
definiert werden, die die Signale vom DAI-Anschluss aufnehmen sollen.
Roter Punkt
Achtung!
Beim Anschließen von Geräten, die eine Stromversorgung
oder Batterie mit einer Spannung von über 12 V haben,
muss stets ein Audioadapter mit Trenntransformator verwendet werden, der die Sicherheitsanforderungen von
Isolationen für die Medizintechnik (z. B. gemäß IEC 606011) erfüllt. Das direkte Anschließen eines Geräts mit einer
Spannungsversorgung von über 12 V ist potentiell gefährlich und kann lebensgefährlich sein. Wenn ein isolierter
Audioadapter an ein netzbetriebenes Gerät angeschlossen
wird, muss dieses Gerät den elektrischen Sicherheitsstandards für Verbraucherprodukte (z. B. IEC-60065 oder entsprechenden Sicherheitsstandards) entsprechen.
FM-Empfänger
Kompatible FM-Empfänger sind von Oticon und Phonak erhältlich. Genauere Angaben können Sie den Informationen des Lieferanten entnehmen.
Externe Geräte müssen so angeschlossen werden, dass der rot
markierte Pol auf den roten Punkt am DAI-Anschluss zeigt.
Telefonspule
Mit der Telefonspule können Telefonschleifen genutzt werden.
T- und MT-Programme für den Hörprozessor können in der Anpasssoftware Genie Medical definiert und eingestellt werden.
Audioadapter
Mit dem Audioadapter mit Trenntransformator ist es dem
Nutzer möglich, Ponto an jedes Audiogerät mit Kopfhöreranschluss (3,5 mm-Anschluss) anzuschließen. Damit hat man
einen direkten Eingang für externe Hi-Fi-Geräte wie Stereoanlagen, MP3-Spieler, Fernseher und FM-Systeme.
Xpress-Kupplung
Mit Xpress ist es möglich, den Hörprozessor sanfter an die
Schnapp-Kupplung anzuschließen bzw. von dieser zu entfernen. Diese Funktion ist für diejenigen Personen sehr hilfreich,
die das Anschließen und Entfernen des Hörprozessors aufgrund der erforderlichen Kraft als unangenehm empfinden.
Bitte beachten Sie, dass die Leistung des Hörverstärkers bei
hohen Frequenzen mit der Xpress-Kupplung leicht herabgesetzt sein kann, da die Schwingungen die Kupplung zunächst
passieren müssen, bevor sie die Schnapp-Kupplung und das
Implantat erreichen.
Hinweis: Es wird empfohlen, den Hörprozessor bei Verwendung
der Xpress-Kupplung mit einer Sicherheitsschnur zu versehen,
da der Hörprozessor mit dieser leichter herunterfallen kann.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Kontrolle und Beurteilung nach dem Anpassen
Für die optimale Nutzung des Ponto empfehlen wir, dass der
Patient die Kontrolltermine nach Anpassung des Hörprozessors regelmäßig wahrnimmt.
Prüfen der Schnapp-Kupplung
Bei jedem Kontrolltermin sollten die Schnapp-Kupplung und
die Haut um diese herum geprüft und mögliche Ablagerungen
entfernt werden, um Infektionen vorzubeugen.
Sollte sich die Schraube in der Schnapp-Kupplung zum Implantat gelockert haben, kann dies zu schlechter Klangqualität und
einer Hautinfektion an der Schnapp-Kupplung führen. Bei Bedarf sollte die Verbindungsschraube durch den HNO-Arzt oder
dem Chirurgen mit einem Drehmomentschlüssel und einem
Schraubendreher auf 25 Ncm angezogen werden. Damit keine
Kraft auf das Implantat im Knochen ausgeübt wird, muss beim
Befestigen der Schraube stets ein Gegenhalter verwendet werden.
6 Monate nach Anpassung des Ponto
Wenn sich der Patient an den Hörprozessor gewöhnt hat, können sowohl objektive als auch subjektive Beurteilungen vorgenommen werden.
• Objektive Beurteilung
– Freifeldaudiometrie
– Worterkennungsrate in Lärm
Beide Tests werden in einem freien Schallfeld durchgeführt.
Die Tests können unter drei verschiedenen Bedingungen
durchgeführt werden - ohne Hörgerät, mit dem Ponto Hörprozessor und mit dem zuvor genutzten Hörgerät. Die Lautstärke
sollte an jedem Gerät auf den Pegel des angenehmen Hörens
(MCL) eingestellt werden.
•Subjektive Beurteilung - es wird empfohlen, dass der Patient einen subjektiven Fragebogen ausfüllt. Der Fragebogen
kann entweder während des Kontrolltermins oder zu Hause
ausgefüllt werden.
Ablagerungen, die sich um oder in der Schnapp-Kupplung gebildet haben, müssen entfernt werden. Falls die Haut Anzeichen einer Reizung oder Infektion aufweist, sollte eine leichte
antibiotische Creme oder Salbe aufgetragen werden.
Alle 6 Monate
6 Wochen nach Anpassung des Ponto
•Prüfen Sie die Schnapp-Kupplung und den Hautbereich um
diese herum.
•Subjektive Beurteilung - es wird empfohlen, dem Patienten
einen Fragebogen vorzulegen und so den Nutzen und die
Zufriedenheit mit dem Ponto Hörprozessor zu erfassen.
•Objektive Beurteilung - es wird empfohlen, die Worterkennungsrate des Patienten in Lärm zu messen. Freifeldmessungen ergeben die Hörschwelle des Patienten mit Hörprozessor.
• Prüfen Sie die Gesamtleistung des Hörprozessors.
Erfahrungsgemäß genügen zwei Kontrolltermine jährlich, um
eine ordnungsgemäße Wartung zu gewährleisten, aber manche Patienten benötigen ggf. eine häufigere Kontrolle.
•Ermitteln Sie den Bedarf an Zubehör.
•Prüfen Sie, ob der Patient mit der täglichen Hautreinigung
zurechtkommt.
•Prüfen Sie die Schnapp-Kupplung und den umliegenden
Hautbereich.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Wichtige Patienteninformationen
•Es ist wichtig, dass die Anweisungen zur Hauthygiene eingehalten werden; und bei Fragen oder Bedenken der HNOArzt aufgesucht wird.
•Der Hörprozessor sollte zum Schutz vor Staub und Schmutz
immer in seiner Box aufbewahrt werden, wenn er nicht getragen wird.
•Wenn der Hörprozessor über längere Zeit nicht genutzt wird
(d.h. mehr als 5 Stunden), sollte er durch Öffnen der Batterielade ausgeschaltet werden. Die Batterielade sollte offen
gelassen werden, damit eventuelle Feuchtigkeit im Hörprozessor trocknen kann.
•Beim Telefonieren wird der Hörer des Telefons nahe an den
Hörprozessor gehalten. Das Telefon darf den Hörprozessor
nicht berühren, um Rückkopplungen (Pfeiffgeräusche) zu
vermeiden.
•Der Hörprozessor darf keiner großen Hitze ausgesetzt werden. Er darf nie in direktem Sonnenlicht liegengelassen werden. Bei Verwendung eines Föhns muss der dieser entfernt
werden, und der Föhn darf nicht zu lange auf die SchnappKupplung gerichtet werden.
•Bei Tätigkeiten, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, dass
der Hörprozessor herunterfällt, muss der Hörprozessor entfernt oder mit der Sicherheitsschnur verwendet werden.
•Bei der Anwendung von Haarpflegeprodukten muss der Hörprozessor abgedeckt werden.
•Damit beim Reisen keine Metalldetektoren ausgelöst werden, kann der Hörprozessor vor dem Passieren von Sicherheitskontrollen abgenommen werden.
•Elektronische Geräte müssen in Übereinstimmung mit den
vor Ort geltenden Bestimmungen entsorgt werden.
Achtung!
Der Hörprozessor enthält verschluckbare Kleinteile, an
denen Kleinkinder ersticken können. Auch Batterien können bei Verschlucken schädlich sein. Batterien und Hörprozessor, die gerade nicht verwendet werden, müssen
außerhalb der Reichweite von Kleinkindern und Personen
mit verminderter geistiger Aufnahmefähigkeit aufbewahrt
werden. Wird eine Batterie versehentlich verschluckt,
muss sich der Patient unverzüglich zur nächsten Notaufnahme begeben!
Der Hörprozessor und dessen Teile dürfen in keinem Fall
durch Verbrennen entsorgt werden. Es besteht die Gefahr,
dass sie explodieren und schwere Verletzungen verursachen.
Der Hörprozessor ist nicht wasserdicht! Er muss vor dem
Duschen oder Baden / Schwimmen stets abgenommen
werden. Wenn der Hörprozessor versehentlich nass wird,
müssen zum Trocknen die Batterielade geöffnet und die
Batterie herausgenommen werden.
Der Hörprozessor darf keiner großen Hitze ausgesetzt werden.
Der Hörprozessor muss abgenommen werden, wenn der
Patient einer MRT (Magnetresonanztomographie) unterzogen wird!
Das Implantat und die Schnapp-Kupplung werden durch
eine MRT nicht beeinträchtigt.
Verwendung von Batterien
•Es dürfen nur qualitativ hochwertige Batterien verwendet
werden. Batterien niedriger Qualität können auslaufen und
ggf. zu Defekten führen.
•Batterien dürfen niemals durch Verbrennen entsorgt werden. Es besteht die Gefahr, dass sie explodieren und schwere Verletzungen verursachen.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Anbringen / Abnehmen
•Der Hörprozessor darf beim Anschließen nicht gerade auf
die Schnapp-Kupplung gedrückt werden, da so unnötiger
Druck auf das Implantat ausgeübt wird.
•Der Hörprozessor kann ausfallen, zum Beispiel dann, wenn
die Batterien leer sind. Dies gilt insbesondere im Straßenverkehr oder in Situationen in denen Warnsignale dringend
wahrgenommen werden müssen.
•Der Hörprozessor darf beim Entfernen nicht gerade aus der
Schnapp-Kupplung gezogen werden, da sich dies negativ auf
die Verankerung des Implantats im Knochen auswirken kann.
Mögliche Nebenwirkungen
•Die eigentlich nicht-allergenen Materialien, die im Hörprozessor verwendet werden, können in seltenen Fällen zu
Hautreizungen führen. Beim Auftreten von Nebenwirkungen sollte ein Arzt konsultiert werden.
Sicherheitsanforderungen in Bezug auf den Audioeingang (DAI)
•Beim Anschließen von Geräten, die eine Stromversorgung
oder eine Batterie mit einer Spannung von über 12 V haben, muss stets ein Audioadapter mit Trenntransformator
verwendet werden, der die Sicherheitsanforderungen von
Isolationen für die Medizintechnik (z. B. gemäß IEC 606011) erfüllt. Das direkte Anschließen eines Geräts mit einer
Spannungsversorgung von über 12 V ist potentiell gefährlich und kann lebensgefährlich sein. Wenn ein isolierter
Audioadapter an ein netzbetriebenes Gerät angeschlossen
wird, muss dieses Gerät den elektrischen Sicherheitsstandards für Verbraucherprodukte (z. B. IEC-60065 oder entsprechenden Sicherheitsstandards) entsprechen.
Probleme und mögliche Lösungen
Kein Ton
Zeitweilig
aussetzender
oder verringerter
Ton
Pfeifgeräusch
Mögliche Ursachen
Lösungen
Batterie leer
Batterie wechseln
Der Hörprozessor ist im Stand by-Modus
(stummgeschaltet)
Die Drucktaste betätigen
Schmutz in der Schapp-Kupplung oder im
Schalleingang
Den Hörprozessor reinigen
Feuchtigkeit
Die Batterielade öffnen und den Hörprozessor in seinem
Behälter trocknen lassen
Batterie leer
Batterie wechseln
Der Hörprozessor berührt etwas
Prüfen, dass der Hörprozessor korrekt angeschlossen ist und
nichts berührt
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Technische Angaben zu Ponto Pro und Ponto
Technische Daten (gemessen bei voller Verstärkung)
Batteriespannung
1,1 - 1,5 V
Durchschnittliche
Batterielebensdauer
Üblicherweise 100 bis 140 Stunden
Frequenzbereich
125 Hz - 8 kHz
max. Ausgangsverstärkung
bei 90 dB SPL-Eingang
121 dB rel 1 μN
max. Ausgangsverstärkung
bei 60 dB SPL-Eingang
100 dB rel 1 μN
Harmonische Verzerrung (THD60)
< 3 % über 600 Hz
Äquivalentes Eingangsrauschen
26 dB SPL
Batteriegröße
13
22
Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
max. Ausgangsverstärkung
130
Ausgangskraft bei 90 dB SPL-Eingang
bei Maximalverstärkung
max. Ausgangsverstärkung dB rel. 1 μN
125
120
115
110
105
100
95
90
85
80
125
1000
8000
Frequenz Hz
max. Ausgangsverstärkung
max. Ausgangsverstärkung dB rel. 1 μN
120
Ausgangskraft bei 60 dB SPL-Eingang
(mit Ausgleich für Resonanz am Kopf)
bei Maximalverstärkung
110
100
90
80
70
60
50
40
125
1000
8000
Frequenz Hz
Hinweis: Frequenzgang und Verstärkung können über die Anpasssoftware Genie Medical eingestellt werden.
Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
23
Werkseinstellung
Werkseinstellung für das Modell Ponto Pro
Programm InfoTöne
Typ
Funktion
1
•
Surroundmikrofon
Breitbandverstärkung, automatische Richtwirkung, Lärmunterdrückung
2
••
Surroundmikrofon
Betonung der hohen Frequenzen, automatische Richtwirkung, Lärmunterdrückung
3
•••
Externer Audioeingang
Mikrofone aus, Signaleingabe vom Audioanschluss
Werkseinstellung für das Modell Ponto
Programm InfoTöne
Typ
Funktion
1
•
Surroundmikrofon
Breitbandverstärkung, omnidirektional
2
••
Surroundmikrofon
Betonung der hohen Frequenzen bei fester Richtwirkung
3
•••
Externer Audioeingang
Mikrofone aus, Signaleingabe vom Audioanschluss
Die Tabellen geben die Anzahl der Info-Töne an, die beim Wechsel zu einem bestimmten Programm abgegeben werden.
Mit der Software Genie Medical sind individuelle Einstellungen
möglich, sowohl Ponto Pro als auch Ponto werden mit einer
Werkseinstellung geliefert. Zur Werkseinstellung gehören drei
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Programme: zwei Mikrofon-Hörprogramme und ein Programm
für das Hören über den direkten Audioeingang.
Ausstattungsmerkmale von Ponto Pro und Ponto
Eigenschaften
Ponto Pro
Ponto
P
P
Automatisch
Fix
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
Verfügbare Bauarten
Links und rechts
Links und rechts
Farbpalette
Chromabeige
Mokkabraun
Diamantschwarz
Chromabeige
Mokkabraun
Diamantschwarz
10-Kanal-Frequenzgangformung
Mehrkanalige adaptive Richtwirkung
3-stufige Lärmunterdrückung
Datalogging
Situativ lernende Volumenkontrolle (VC Learning)
Windgeräuschunterdrückung
Ausgangs-AGC
4 Programme
Volumenkontrolle
Einschaltverzögerung
Stand by-Funktion / Stummschalten
Batterieindikator
Telefonspulen/DAI/FM-Eingang
Anpasssoftware Genie Medical
Beschreibung von Zusatzfunktionen, die für
Ponto Pro und Ponto erhältlich sind:
Automatische Verstärkung
Sowohl Ponto Pro als auch Ponto verfügen über eine automatische Verstärkungsregelung, die die Verstärkung der Umgebung anpasst. Die automatische Verstärkerregelung kann
sowohl über den gesamten Frequenzbereich als auch in jedem
der 10 Frequenzbänder arbeiten.
Windgeräuschunterdrückung
Je nach Stärke des Windgeräuschs werden die Geräusche gedämpft. Je mehr Wind, desto stärker die Dämpfung. Darüber
hinaus wird im Ponto Pro System für die Windgeräuschunterdrückung das Gerät in den Surround Modus umgeschaltet.
Es gibt eine Ausgangs-AGC, die gewährleistet, dass es kein verzerrtes Signal mit beschnittenem Spitzenwert gibt, wenn der
Sättigungsgrad des Geräts erreicht ist.
25
Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Beschreibung von Zusatzfunktionen, die nur beim
Ponto Pro verfügbar sind:
Liste der Symbole
Automatische mehrkanalige adaptive Richtwirkung
Das System analysiert die Informationen von verschiedenen
Umgebungssensoren und wählt automatisch Kombinationen
der drei verschiedenen Richtmikrofonmodi, um in schwierigen
Hörsituationen automatisch ein besseres Verhältnis von Sprache zu Lärm zu schaffen. Die Richtmikrofonmodi bestehen aus
Surround, Split- und Voll-Fokus.
Referenznummer
Fertigungscode / Chargennummer
Herstellungsdatum
Gebrauchsanweisung beachten
0413
3-stufige Lärmunterdrückung.
Das 3-stufige Lärmunterdrückungssystem analysiert ständig
die Umgebung und sorgt in schwierigen Hörsituationen für
eine ausreichende Dämpfung. Es umfasst die Erkennung von
Sprache, Hintergrund-Umweltgeräuschen und Windgeräuschen. Das System schaltet automatisch und übergangslos
zwischen den verschiedenen Einstellungen um. Ziel dieses
Systems ist es, einen maximalen Komfort in lärmvollen Umgebungen zu bieten und dabei die für das Sprachverstehen wichtigsten Informationen zu erhalten.
Datalogging
Über die Datenerfassung ist es mit dem Ponto Pro möglich,
Hörlautstärken, Nutzungszeiten, Nutzereinstellungen und
Systemzustände zu speichern. Die Daten können analysiert
werden und wertvolle Informationen liefern. Die Informationen können für die Anpassung von Systemeinstellungen verwendet werden, um Nutzerkomfort und Sprachverständnis in
schwierigen Hörsituationen zu optimieren.
VC Learning
Durch die situativ lernende Volumenkontrolle passt sich das
Hörsystem mit der Zeit automatisch an die Nutzervorlieben an.
Es werden verschiedene Hörsituationen und bevorzugte Lautstärkeeinstellungen gespeichert. Das System analysiert ständig Hörsituationen und stellt die Lautstärke automatisch auf
die hinterlegte, bevorzugte Einstellung ein. Auf diese Weise
minimiert das System die Notwendigkeit, die Volumenkontrolle einzustellen.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
0413
CE-Kennzeichnung
Quellenangaben
1. Mylanus EA, van der Pouw KC, Snik AF, Cremers CW. Intraindividual comparison of the bone-anchored hearing aid and
aid-conduction hearing aids. Archives of Otolaryngology-Head
& Neck Surgery 1998;124(3):271-6.
2. Wazen JJ, Spitzer JB, Ghossaini SN, Fayad JN, Niparko JK,
et al. Transcraneal contralateral cochlear stimulation in unilateral deafness. Otolaryngology-Head & Neck Surgery
2003;129(3):248-54.
3. Bosman AJ, Snik AF, van der Pouw CT, Mylanus EA, Cremers
CW. Audiometric evaluation of bilaterally fitted bone-anchored
heading aids. Audiology 2001 Mai-Juni;40(3):158-67.
4. Snik AF, Mylanus EA, Proops DW, Wolfaardt J, Hodgetts WA,
Somers T, Niparko JK, Wazen JJ, Sterkers O, Cremers CW, Tjellström A. Consensus statement on the Baha system: where do we
stand at present? The Annals of otology, rhinology & laryngology 2005 Dec;114(195):2-12.
5. Tjellström A, Håkansson B, Granström G, Bone-anchored
hearing aids: current status in adults and children. Otolaryngologic Clinics of North America 2001 Apr;34(2)337-64.
6. Abteilungen für Otolaryngologie und Audiologie, Universitätsklinik des NHS Trust Birmingham. The Birmingham Bone
Anchored Hearing Aid Program 1989-1995. The Journal of Laryngology & Otology 1996: Vol. 110, Supplement 21.
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Ponto - AUDIOLOGISCHES HANDBUCH
Lokales Büro:
Oticon Medical AB
Ekonomivägen 2
SE-436 33 Askim
Schweden
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M50685/09.10
Hauptsitz:
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