weltweit 6 - Schweizer Jäger

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weltweit 6 - Schweizer Jäger
Schweizer
Das aktuelle
Monatsmagazin
für den Jäger
Nr. 12 Dezember 2010
95. Jahrgang
Fr. 9.80 (inkl. MWST)
ISSN 0036-8016
Treibjagd mit
Hindernissen
56
Jagdausstellung
in Freiburg 72
Achtung!
Tuberkulose
beim
Schalenwild 66
Interview:
Meinrad Husi
34
JAGEN
WELTWEIT
6
medienpartner
(
)
www.jaf-chur.ch
IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
Publikationsorgan für
JagdSchweiz
Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa
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Schweizerischer Patentjäger- und
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www.spw.ch
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Schweizer Niederlaufhund- und
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Schweiz. Club für Deutsche
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Der Grüne Bruch
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Schweiz. Klub für Österr. Bracken
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Titelbild:
Der Pelz ist reif
Foto: Kur t Gansner
Über 1100 Seiten
Während ich hier im Büro sitze und die
Dezemberausgabe vorbereite, fällt draussen der erste Schnee und hüllt die Natur
in ein weisses, alles verhüllendes Kleid.
Adventszeit – Zeit der Besinnung. Ich geniesse diese Vorweihnachtstage
alljährlich, auch um ein bisschen Ruhe zu finden, etwas mehr Zeit für die
Familie zu haben und mich gedanklich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Dieses bewusste «sich Zeit nehmen» gestaltet sich aber gar nicht
immer so einfach in unserer hektischen Welt – aber wem erzähl ich das.
Inzwischen habe ich mein zweites Jahr als Redaktor sozusagen absolviert. Wir, meine Partnerin und ich, waren in den letzten Monaten viel
unterwegs, besonders oft auch ausserhalb der Landesgrenze. Neue
Kontakte, auch viele freundschaftliche und herzliche Bekanntschaften
durften wir schliessen. So entsteht nach und nach ein riesiges Netzwerk
und das ohne Facebook! Und doch ist es kaum möglich, neben der Arbeit
im Büro an allen Anlässen und Veranstaltungen dabei zu sein. Deshalb
bin ich «heilfroh», auf meine freien Mitarbeiter zählen zu dürfen. Insgesamt über 1100 Seiten produzierte der «Schweizer Jäger» in diesem
Jahr in den zwölf Ausgaben. Das wäre alleine nicht zu schaffen. Darum
gehört der Dank an dieser Stelle all jenen, die durch ihre Beiträge und
Mithilfe unsere Zeitschrift mitgestaltet haben. Natürlich gehören da
auch unsere treuen Inserenten und Leserinnen und Leser dazu. Deren
Meinungen sind uns sehr wichtig, auch ist aber klar, dass nicht immer
alle Wünsche und Anregungen berücksichtigt werden können. Trotzdem:
der «Schweizer Jäger» ist bemüht, möglichst breit um und über die Jagd
zu informieren. Dazu gehören Beiträge über Ausrüstung, Wildverwertung
und Wildbrethygiene, aber auch jagdpolitische Themen und nicht zuletzt
Fachbeiträge, die vertieft auf die Biologie unseres Wildes eingehen.
Diese vielfältige Palette an Beiträgen vermittelt übers Jahr ein grosses
Wissen und soll unsere Zeitschrift abwechslungsreich gestalten.
Ich wünsche Ihnen mit unserem «Schweizer Jäger» weiterhin viel Freude und Ihren Familien jetzt schon eine besinnliche Adventszeit – für das
bevorstehende Jahr alles Gute, Gesundheit und natürlich ein kräftiges
Weidmannsheil!
Mit Weidmannsgruss
Kurt Gansner
Schweizer Jäger 12/2010
3
6
Monatsthema
Jagen weltweit
Das Angebot an Jagdreisen ist riesig. Möchten Sie gerne nach Afrika auf
die Big Five? Oder soll es nur in die Slowakei auf Rotwild gehen?
Erfahrungsberichte der Leser des «Schweizer Jäger» aus erster Hand.
Unterwegs
Eine Ausstellung
über die Jagd
In der zweiten
Oktoberhälfte fand
im ehrwürdigen
Lapidarium des
Freiburger «Museums
für Kunst und
Geschichte» die
Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung
«Jagd. Von Menschen,
Tieren und Sagen»
statt. Ein Besuch
lohnt sich.
4
Schweizer Jäger 12/2010
72
56
INHALT
Jagd & Wild
Monatsthema
Interview
Jagdpraxis
Wildkunde
6
34
56
66
Waffen & Ausrüstung
Optik
Neuheiten für den Jäger
Jägermarkt
44
46
95
Jäger & Hund
Jagdpraxis
Kurse
53
Erdhundekommission des FCI 55
Treibjagden mit Hunden
Von fremden Kontinenten zurück in die Schweiz:
Zur Zeit laufen Treibjagden auf Reh- und Schwarzwild. Dass dies jagdlich nicht immer ganz einfach
zu lösen ist, zeigt uns der Bericht von Peter Pulver
am Beispiel «Hardwald».
Wildkunde
Tuberkulose – Kehrt eine tot geglaubte
Krankheit in die Schweiz zurück?
Manch älterer Jäger und Landwirt mag sich noch an
die Zeit erinnern, als die Tuberkulose in der Schweiz
ein Thema war. Ein aktueller Beitrag der Universität
Bern.
66
Jagdspektrum
Veranstaltungen
Satire
Zur Volksinitiative «Für den
Schutz vor Waffengewalt»
Geschenke in letzter Minute
Lebensraum
Leser schreiben
Blattschuss
Literatur
Unterwegs
Jägersprache
Jagdschiessen
Jagdgeschichten
Bund und Kantone
Sonne Mond Solunar
Fehlschuss
Kapitale Trophäen
Ausland
Abschied
Weihnachts-Rätsel
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24
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91
93
98
Vorschau 1/2011
sAus der Jagdpraxis
sWildschweine
Schweizer Jäger 12/2010
5
Monatsthema
6
Schweizer Jäger 12/2010
JAGEN WELTWEIT
Foto: Helge Schulz
Die Jagdmöglichkeiten sind heute fast unbegrenzt
und auf allen fünf Kontinenten auf die verschiedensten Wildarten möglich. Dieser Boom hat aber auch
zur Folge, dass die Angebote vielfältig und die Wahl
entsprechend schwer fällt. Natürlich erwartet jeder
Jäger, dass seine Jagdbuchung zu den erfolgreichen
gehört. Wir lassen die Leser des «Schweizer Jäger»
von ihren Jagderlebnissen – sozusagen als Berichterstattung aus erster Hand – selbst erzählen.
Schweizer Jäger 12/2010
7
Monatsthema
NEW BRUNSWICK’S
LEGENDÄRE ELCHJAGD
In der kleinen Ostprovinz New Brunswick findet Ende September jedes
Jahres eine dreitägige Elchjagd statt. Über dreitausend Jäger kommen in den
Genuss einer Abschussbewilligung; Ausländer können sich genau so an der
Lotterie beteiligen wie die lokalen Grünröcke.
Auch Schweizer
können sich auf
die Elchjagd in
New Brunswick
anmelden. Die
Zuteilung erfolgt
durch Losziehung.
Von John Stucki
Der Jagd kommt in Kanada immer noch enorme Bedeutung zu.
Für die Inuit-Indianer des hohen
Nordens (früher Eskimo) ist die
Beschaffung von Fleisch bis zum
heutigen Tag überlebenswichtig.
Aber auch in südlicheren Breitengraden Kanadas strömen jedes
Jahr zehntausende von (Hobby)Jägern in die Wälder und Steppen:
Antilope, Rentier, Wapiti, Elch,
Weisswedelhirsch, Maultierhirsch,
Schwarzbär, Braunbär, Grizzly und
Polarbär sind die erklärte Beute
der Nimrode. Auch das Flugwild
geniesst hohes Ansehen: Kanadagänse, Schneegänse, Enten, Moorhühner und Schnepfen.
Viele Einheimische sind in dieser wirtschaftlich benachteiligten Gegend auf das Wildfleisch
angewiesen. Ein durchschnittlicher Elch ernährt eine vierköpfige Familie während der Dauer eines langen Winters. Dass in New
Brunswick deshalb gerade auch
Wilderer unterwegs sind, liegt auf
der Hand: Wo das Wildbret so begehrt ist, kann dem Freveln kaum
Einhalt geboten werden.
Die Mörder-Elche
Der Lokalzeitung musste ich
gerademal 48 Stunden nach Abschluss der diesjährigen Elchsaison eine traurige Nachricht
entnehmen. Auf der Hauptstrasse Nord-Süd sterben zwei Menschen. Die toten Eltern hinterlassen ein zweijähriges Kind,
welches – angeschnallt auf dem
Hintersitz des Kleinwagens – aus
dem Totalwrack geborgen wird.
Praktisch unversehrt zwar, aber
fortan Vollwaise. Der Vater stirbt
auf der Unfallstelle, die Mutter
erliegt am nächsten Tag im Spital ihren tödlichen Verletzungen.
Tragische Bilanz eines Strassenunfalls, wie er leider in Kanada
zum Alltag gehört. Die beiden
8
Schweizer Jäger 11/2010
erwachsenen Autoinsassen auf dem
Frontsitz des Kleinautos haben nicht
den Hauch einer Chance. Nachts, bei
schlechter Sicht, endet die Frontalkollision mit einem Elch tödlich. 500 kg
Fleisch, Knochen und Haut – einmal
abgesehen vom mächtigen Geweih –
kommen den Wageninsassen durch
die Windschutzscheibe entgegen. Auf
den Strassen New Brunswick’s warnen
grosse, gelbe Tafeln mit Blinklichtern
vor der lauernden Gefahr. Aber ist ein
Ausweichmanöver bei entgegenkommendem Verkehr im letzten Moment
überhaupt noch möglich?
«Ohne Jäger kein Wild …»
… heisst es auf der Vignette des
Bernischen Jägerverbandes. Ja, richtig, geht es mir durch den Kopf. Aber
trotz Jagd gibt es jedes Jahr (zu)viele
Wildunfälle. In der Schweiz genauso
wie in der kanadischen Wildnis. Wildzäune, wie man sie in der Schweiz
entlang den Autobahnen anbringt, wie
will man das in einer gewaltigen Landmasse wie in Nordamerika schaffen?
Hier ist jeder auf sich angewiesen,
muss lernen, die Risiken richtig einzuschätzen. Vor allem Schwarzbären,
Weisswedelhirsche, aber eben leider
vor allem der mächtige Elch, verursachen schreckliche Unfälle.
Denn der Elch (lat. Alces alces) hat
in New Brunswick Fuss gefasst. Dort,
wo vor hundert Jahren noch grosse
Rentierherden zogen, findet heute vor
allem der Elch ein bevorzugtes Habitat, welches den Fortbestand dieser gewaltigen Tiere sichert.
bergauf,
bergab …
Der Sch
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New Brunswick ist eine von zehn kanadischen Provinzen, die einzige mit offiziell zweisprachigem Charakter, (Französisch und Englisch). Auf einer Fläche von 73 000 Quadrat-Kilometern leben rund 730 000 Einwohner, wovon viele im Westen des Landes ihrer Arbeit nachgehen. (Im Vergleich dazu die Schweiz: Fast
8 Mio. Menschen drängen sich auf 42 000 Quadrat-Kilometern!).
Die Temperaturen fallen im Winter auf minus 40 Grad Celsius, die Sommermonate Juli und August sind mit
durchschnittlichen Temperaturen um die 25 Grad eher warm.
New Brunswick verfügt über 6 Millionen Hektaren Waldfläche, die höchste Erhebung (Mount Carleton)
ist 820 m ü.M. New Brunswick grenzt im Westen an den US-Bundesstaat Maine, südöstlich an die Provinz
Nova Scotia, im Norden an Quebec. Die östliche Grenze bildet das grosse Einzugsgebiet des St. LorenzStroms. Grosse Flusssysteme mit entsprechend wichtigen Deltas münden in den Atlantik. Der grösste Fluss,
der St. John, ist 670 km lang.
Die Verarbeitung von Holzprodukten (Papiermühlen), Minen (Zink, Kupfer, Blei), Mineralien (Erdgas) sowie
die Fischerei (Hummer!) und die Landwirtschaft gehören zu den wichtigsten Industrien New Brunswick’s.
Frankreichs Jacques Cartier gehört die Ehre, 1534 als erster Europäer auf die Küstenlandschaft New
Brunswick’s gestossen zu sein. 1604 etablierte sich sein Landsmann Champlain mit ersten Siedlungen.
Die Franzosen, im Gegensatz zu den Engländern, verstanden es, sich die Dienste der Indianer, Malesite und
Micmac zu Nutze zu machen (Pelzgeschäft).
Bei der gewaltigen Waldfläche New Brunswick’s erstaunt der hohe Stellenwert der Jagd – bis zum heutigen Tag – nicht. Die Flugjagd auf Schnepfen und Grouse und Enten beginnt am 1. Oktober, einige Tage nach
Abschluss der Elchjagd. Gegen Ende Oktober beginnt die vierwöchige Jagd auf den Weisswedelhirsch. Der
Schwarzbär ist häufig anzutreffen in den Wäldern New Brunswick’s. Er wird im Frühjahr und Herbst bejagt. New Brunswick rühmt sich seiner produktiven Fliessgewässer. Hier regiert der Atlantiklachs. Ihm wird
heute nur noch von den Sportfischern nachgestellt, kommerzielle Lachsfänge sind untersagt. Neue Fischfarmen im Südwesten (Bay of Fundy) sollen die Fänge ersetzen.
Natürliche Feinde kennt der Elch
keine. Mag sein, dass ein Rudel Wölfe oder ein Pack Kojoten einmal ein
schwaches oder junges Tier zu fassen
bekommt.
Von Elchkühen weiss man, dass
sie auch Menschen anzugreifen gewillt sind, vor allem dann, wenn sie zu
Beginn des Sommers Kälber führen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, entlang den Strassen und Autobahnen Elche, meist Einzelgänger, zu
erspähen. Um den Mückenschwärmen zu entweichen, treten sie gerne
aus dem dichten Waldwerk aus. Entlang der offenen Strassen finden sie etwas Linderung vor den blutsaugenden
Moskitos. Die Gefahr ist gross, dass
die grossen Tiere in der Nacht über die
Strassen wechseln und das Unfallpotenzial ist entsprechend hoch. Hier ist
der Jäger als Regulator einmal mehr
gefordert.
Spannendes Umfeld
Wer eine Abschussbewilligung für
einen Elch erhält, stellt nicht zu viele
Fragen. Göttin Diana als Losfee nickt
beileibe nicht jedes Jahr. Nicht vielen
(Schweizer) Jägern ist das Glück beschert: der Moment unopportun, zu
teuer, zu umständlich, zu aufwändig,
der Gegenargumente sind viele. Zwar
ist das alles nur bedingt richtig, denn
kaum irgendwo auf der Welt kommt
der willige Jäger günstiger zu einem
Elchabschuss als in New Brunswick.
Weil der Verfasser dieses Artikels seit
einigen Jahren in Kanada etabliert
ist, fällt es ihm allerdings wesentlich
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von Kameramann und
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Regisse
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Monatsthema
leichter, der Aufforderung zur
Elchjagd nachzukommen.
Am 19. September geht’s los:
Mit der Swiss von Genf über Zürich nach Montreal, dort gleichentags weiter nach Halifax. Meinen Pickup habe ich Ende August
beim Mechaniker abgestellt. Dieser liefert mir das Fahrzeug liebenswürdigerweise am Flughafen
ab. Nach fünfstündiger Nachtfahrt erreiche ich um 3 Uhr morgens mein Camp. Bereits am Folgetag geht’s früh aus den Federn.
Schnell ist das Feuer entfacht, das
kanadische Holzfäller-Frühstück
mundet nach der langen Anfahrt
himmlisch.
Drei Tage bis zur Elchjagd. Da
kommt schon ein bisschen Fieber auf, auch wenn es sich nicht
um eine Ouvertüre handelt. Heute gilt es, die Gegend auszukundschaften. Der Elche sind viel unterwegs, halten sich nicht wie die
Hirsche und Rehe an bestimmte
Äsungsplätze. Am Abend habe
ich hundertfünfzig Kilometer
mehr auf dem Tacho. Der Morgen
hat mir Anblick beschert in Form
einer Elchkuh mit zwei Jährlingen. Am frühen Abend gelingt es
mir, einen Elchbullen heranzurufen. Schön anzusehen, wie der
beachtliche Schaufler vorsichtig
durchs Geäst äugt. Zwar sind die
Lauscher wie Antennen auf Empfang gestellt, mit den Lichtern
hat der Elch aber Mühe, vor allem dann, wenn der Jäger es versteht, sich im Ansitz regungslos
zu verhalten.
10
Schweizer Jäger 11/2010
Ab morgen läuft der Countdown. 48 Stunden bis zur Jagderöffnung. Die Spannung steigt.
Eine logistische
Herausforderung
Ich habe die Möglichkeit, die
Jagdzone erst am Vorabend des
ersten Jagdtages zu bestimmen.
Davon mache ich Gebrauch, will
sicher sein, dass ich dann dort pirsche, wo sich die Elche aufhalten. Erst am Vortag entscheide ich
mich auch für einen Jagdpartner.
Dieser hat zwar Anrecht auf einen Teil der Beute, darf aber keine Waffe tragen. Der Abschuss ist
rein und einzig dem Inhaber der
Bewilligung vorbehalten.
Die Jagdzone ist weit, fast so
gross wie der Kanton Waadt. Zur
Ortung des Wildes ist man auf
das Fahrzeug angewiesen. Dann
aber heisst es aussteigen. Ende
September ist Brunftzeit für den
Elch – die männlichen Tiere folgen dem Lockruf der Kühe. Letztere so zu imitieren, dass sich der
Elchbulle aus dem tiefen Unterholz herausschält, das gehört zu
dieser Jagd, ja, ist ein substanzieller Teil dessen.
Dementsprechend verhalten
wir uns. In einer grossen Waldlichtung, in der Grösse von vier
bis fünf Fussballfeldern, stellen
wir uns an. Mit einem aus Birkenrinde gefertigten, trichterförmigen Instrument imitiert der
Jäger den Brunftruf der Elchkuh. Dann heisst es warten. Nach
mehrmaligem Ruf vernehme ich
Oben: Auch
Sportfischer
kommen auf ihre
Kosten an den
fischreichen Gewässern von New
Brunswick.
Oben links: Jagddestination New
Brunswick, Kanada – landschaftlich reizvoll.
Die Bergung des
Elches bedeutet
Schwerstarbeit
und ist nur
mit Hilfe zu
bewältigen.
ein entferntes Knacken im Unterholz, ein verheissungsvolles Signal. Wen wundert’s, dass der Puls
ruckartig nach oben schnellt.
Indes, der Bulle lässt sich Zeit,
will von verschiedenen Windrichtungen die Witterung prüfen. Jetzt
folgt auch ein Rennen gegen die
Uhr – um halb acht ist Ende Feuer. Dann gilt es einzupacken und
unverrichteter Dinge ins Camp
zurückzukehren. Zu allem Unheil
zieht jetzt auch noch eine Nebelschwade über die weite Lichtung.
Ein Blick auf die Uhr, dann wieder aufschauen. Die Nerven sind
angespannt. Hier muss sich doch
ein Bulle herumtreiben, der Weg
ist mit frischen Huftritten bedeckt, mein Partner weist auf die
frische Losung im Moos.
Dann, klammheimlich, auf dreihundert Meter steht er plötzlich da. Das
Fernglas zum Auge, spiegeln, abwägen. Aber viel Zeit bleibt nicht. Um das
Tier im Bann zu halten, imitiere ich den
Grunzruf eines männlichen Widersachers. Das funktioniert. Der Elch dreht
seitwärts, kommt sogar ein paar Schritte näher. Dann wirft er unwirsch das
schwere Geweih auf, stellt sich breit.
Das ist die Sekunde der Wahrheit.
Zu vorgerückter Zeit – es ist schon
dunkel – verrichte ich beim Licht einer
Taschenlampe die Blutarbeit. Wir werden den Elch heute Nacht nicht mehr
bergen können. Das Tier wird mit einer Blache und Kleidungsstücken zugedeckt. Das soll zum ersten Bär, Kojoten und Füchse abhalten. Dann geht’s
schweren Herzens zurück ins Camp.
Es wird eine kurze Nacht. Im Morgengrauen sind wir zurück. Mit dabei: der
Quad, Haflinger der kanadischen Wälder, 200 Meter Hanfseil und drei junge
Helfer, am Vorabend noch rekrutiert.
Schwerstarbeit wartet auf uns. Packen
wir es an.
Die Erinnerung an eine
spannende Jagd
Alleine ist das nicht zu bewältigen.
Die Herausforderung liegt in der gesetzlichen Vorschrift, dass die Beute
beim Ranger-Office vorgezeigt werden muss.
Dazu braucht es ein zuverlässiges
Fahrzeug und eben zusätzliche Man-
Jeder erlegte Elch muss beim RangerOffice vorgezeigt werden, so die gesetzlichen Vorschriften.
power. Der Wildhüter schätzt das Gewicht des Tieres ein, der Elch wird
vermessen, ein Zahn zur Analyse ausgebrochen. Die zusätzlich angeforderten Helfer erhalten nach getaner Arbeit
einen Kasten Bier, der Jagdpartner hat
Anrecht auf ein Hinterviertel. Trotzdem, es bleibt viel Fleisch. Der Elch
hängt einen Tag ab, dann steigen die
Temperaturen auf über zwanzig Grad.
Ab zum Metzger, damit die WildbretHygiene gewährleistet ist. Ich bestehe darauf, mein Hinterviertel, etwa die
Grösse wie der eines Rindes, selber zu
zerlegen. Wir Europäer schneiden und
portionieren die Fleischstücke anders
als es die Kanadier tun.
Neben einem Tiefkühler randvoll
mit hochwertigem Fleisch, bleibt vor
allem die Erinnerung an eine spannende Jagd. Das Anrufen der brunftigen
Elchbullen ist für jeden Jäger ein einmaliges Erlebnis. Kommt dazu, dass
sich die unendlichen Mischwälder im
Osten Kanadas gegen Ende September in ein Farbenmeer verwandeln.
Während der Dauer von drei Jagdtagen (schlussendlich waren es in meinem Fall nur deren zwei …) denkt der
Jäger an nichts anderes. Er ist total absorbiert, verschmilzt in seiner Umgebung. Irgendwo kommt dieser Trieb
ja her. Die Jagd, sagen viele, sei ein
brachiales Relikt aus anderen Zeiten.
Mag sein. Indes, der schmerzliche
Unfallbericht in der lokalen Zeitung
spricht eine andere Sprache: Der Jäger
ist auch hier gefordert, seine wichtige
Regulierungsrolle wahrzunehmen.
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Australien - 7 Tg. ab/bis Darwin
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Schweizer Jäger 11/2010
11
AUF HIRSCH
Monatsthema
IN DER
SLOWAKEI
Die reizvolle Landschaft der Tatra verspricht in der Brunftzeit
abenteuerliche Jagderlebnisse auf den König der Wälder.
Text und Fotos:
Dr. Frank B. Metzner
Das Jagdrevier
mit ca. 9500
Hektar liegt in
unberührter
Natur, mit ursprünglichen
Mischwäldern,
im Übergang
von der niederen
zur hohen Tatra.
12
Den Anschluss eines Universitätsbesuchs nutzend, plante ich
schon im vergangenen Jahr eine
Auslandsjagd in der Slowakei.
Dass ein befreundeter Uni-Berater mit von der Partie war, sogar
in dem Jagdgebiet aufwuchs, also
perfekt die Landessprache und die
örtlichen Gegebenheiten kennt,
unterstützte nur das Vorhaben.
Mitte September 2009 war es
dann soweit. Zuerst ging es mit
dem Auto von Frankfurt aus nach
Süden und über Wien in die Slowakei. Die Slowakei, direkt an Österreich grenzend, ist ein aufstrebendes Land mit Blick nach Westen
und Wohlstand. Erst seit 1992 ist
die Slowakei eigenständig, hat nun
auch den Euro als Zahlungsmittel
und zählt ca. 5,5 Millionen Einwohner.
Schweizer Jäger 12/2010
Über die Hauptstadt Bratislava (Pressburg) ging es mit dem
Auto ca. 300 km ins Landesinnere in den Bezirk Liptov, in das
Dorf Podsucha. Dort stand unser
gebuchtes, stabiles, zweistöckiges Jagdhaus. Über fünf Einzelzimmer, ein grosser Wohnbereich
mit Küche, offenem Kamin und
vielen Trophäen liessen keinen
Komfort zu wünschen übrig. Einzelzimmer kann man in dieser Gegend ab ca. Fr. 22.– (ehemals 500
Kronen) bekommen, dieses luxuriöse Haus kostete komplett und
pauschal Fr. 450.– die Woche. Die
Preise sind im Vergleich zu Bratislava sehr günstig, dort liegt ein
Hotelzimmer in etwa auf Schweizer Niveau, mit ca. Fr. 180.– die
Nacht. Auch die Gastronomie ist
sehr günstig, für vier Personen
habe ich nach einem opulenten
Abendmahl mit Getränken keine
Fr. 30.– bezahlt.
Als Jagdgast bei Vlado
Unser Jagdrevier mit ca. 9500
Hektar lag in unberührter Natur,
mit ursprünglichen Mischwäldern, im Übergang von der niederen zur hohen Tatra und einem guten Wildbestand. Nach dem Zerfall
der Ostblockstaaten bis Mitte der
1990er-Jahre hatte es einige Jahre keine staatliche Forstaufsicht
mehr gegeben, so dass in vielen
Gebieten kaum noch Wild anzutreffen war. Hier kann man aber
sehen, wie mit einem ordentlichen
Abschussplan innerhalb kürzester
Zeit das Wild sein abgestammtes
Gebiet wieder einnimmt. Starke
Hirsche und Rehe, Wildschweine,
Auerhähne, Luchs, Bär und Wolf
sind hier in einer gesunden Natur
wieder anzutreffen.
Die einfachste Möglichkeit
eine Jagdreise in die Slowakei
durchzuführen, sind kombinierte
Jagdreisen von Reiseveranstalter,
die sich das jedoch gut bezahlen
lassen. Wer keine Sprachprobleme hat, kann die nötigen Lizenzen direkt bei der Behörde erstehen und bekommt dort auch einen
Guide zugeteilt. Unsere Methode
war noch besser: Durch den örtlichen Kontakt zur Kreisjägerschaft
konnten wir den jahrzehntelangen, nun im Ruhestand befindlichen Berufsjäger Vlado begleiten,
der auch mögliche Abschüsse auf
sein Kontingent nahm. Das musste zwar auch bezahlt werden, war
allerdings erheblich günstiger.
Vlado ist ein Mann mit grosser
Erfahrung, der seine Wälder seit
mehr als fünf Jahrzehnten durchstreift und über sein jagdliches
Leben Bände schreiben könnte.
Sein Wohnzimmer repräsentiert viele Trophäen und Medaillen, die er erringen konnte. Der
69-Jährige liebt deutsche Technik und hat daher auch Waffen in
8x64 und 8x68 S, die für die dortige Bergjagd prädestiniert sind.
Auch der bayerische Gebirgsschweisshund hat es ihm angetan und stolz erzählt er von seinen Leistungen und Mut bei der
Nachsuche auf Hirsch und Bär.
Unser Begleiter erhält nach einem langen Arbeitsleben nur Fr.
750.– Rente, was ihn aber nicht
resignieren lässt. Er nimmt nach
wie vor am brauchtümlichen Leben teil und ist teilweise zweimal
am Tag im Revier.
Überhaupt gibt es in den ländlichen Gegenden der Slowakei eine
starke Tradition der örtlichen Jäger, mit guter Kameradschaft und
regelmässigen Treffen. Als Jagdgast wird man ebenso schnell zu
solchen Festen eingeladen, muss
sich aber über die Folgen (Standfestigkeit und Trinkleistung) im
Klaren sein. Auch sollte man die
örtlichen Gepflogenheiten und andere «rustikale Methoden» (Taufe neuer Jäger, Ehrung des besten
Schützen, pp.) kennen und besser
vermeiden.
Wir gaben Vlado Fr. 150.– als
Begleitgeld, Abschüsse sollten
gesondert berechnet werden. Als
Orientierungspunkt hatten wir Fr.
1500.– für einen mittleren Hirsch
vereinbart. Auf Hirsche sollte es
in dieser Brunftzeit auch hauptsächlich gehen, die Abschussquoten gaben für dieses Jahr noch einiges her.
che.
sein Gewehr, eine ältere Brünner
im Kaliber .30-06, von der Schulter. Der Bär erschrak aber ebenso
und trollte sich in eine (für beide)
sichere Richtung weg.
Die Bärenjagd findet in der Slowakei traditionsgemäss am Luder
statt. Erst wenn der Bär sicher angesprochen ist, wird er mit weiterer Fütterung von Jagdhelfern an
der Stelle gehalten und der Jäger
verständigt. Möglichst bei Vollmond wird er dann erwartet und
von einer geräumigen Kanzel aus
erlegt. Nach deutschem Brauch
ist das etwas unverständlich,
dort gilt es als praktisch und sicher. Bis vor wenigen Jahren gab
es zudem auch kaum gute Jagdmunition, die so einen Riesen, der
leicht 200 kg überschreitet, sicher
stoppen kann.
Dass die meisten Jäger dort einen Background als Bauern haben und dies auch so sehen, sollte
klar sein. Die Jagd auf Bär kostet
ca. Fr. 4500.– und gilt in der Slowakei als Königsdisziplin.
Chance auf Rehbock
Die Hirschjagd findet dort entweder im Ansitz oder auf der
Pirsch statt. Wir hatten uns für
den ersten Abend für einen Ansitz entschieden, dann sollte gepirscht werden.
An der Kanzel angekommen,
untersuchte ich zuerst die Standfestigkeit und stieg dann in die geräumige Kanzel, die für drei Personen Platz bot. Sie hatte drei
grosse Fenster und einen Eingang
Die Trophäen im Wohnzimmer
von Vlado lassen auf bewegtes Jägerleben schliessen.
Schweizer Jäger 12/2010
13
Monatsthema
Bärenbegegnungen
Auf dem Weg ins Revier bekam ich von ihm noch einige
Jagderlebnisse zum Besten gegeben. Besonders wurde mir von
den dortigen Bären erzählt, deren
Population stark zugenommen
hat. Im Revier werden ca. 16 Tiere gezählt, von denen zwei zum
Abschuss freigegeben sind. Da
die Ortschaften meist direkt an
der Waldgrenze liegen, sind Begegnungen mit der dortigen Bevölkerung recht häufig und meist
auch folgenlos. Man sollte aber
Das idyllische
bei Spaziergängen die Augen offen halten, was z. B. beim BeerenDorf Podsucha
und Pilzsammeln oft nicht leicht
liegt im Landesinneren im Bezirk ist. Es wurde uns erklärt, dass daLiptov.
bei die meisten Angriffe stattfanden. Der Bär wird meist beim
Fressen überrascht, der unachtsame Mensch hat die nötige Distanz
unterschritten. Bären verteidigen
zudem aggressiv ihr Revier oder
ihre Jungen, was weitere Angriffe erklärt.
Im letzten Jahr flüchtete ein
junges Mädchen auf einen Baum
und blieb der Legende nach einen
Tag und eine Nacht sitzen, bis sie
sicher war, dass der Bär weitergezogen war.
Zwei Tage vor unserer Ankunft
war mit Vlado ein anderer JagdDas zweistöckigast unterwegs und nach Anbruch
ge Jagdhaus mit
über fünf Einzel- der Dämmerung an einer Hecke
verabredet. Da es länger dauerte,
zimmern, grossem Wohnbereich kam eine gewisse Ungeduld auf
mit Küche und of- und das Herannahen des alten Jäfenem Kamin liess gers wurde entsprechend komkeine Wünsche of- mentiert. Auf drei Meter Entfernung sah dieser allerdings, dass
fen. Ebenso der
Preis mit pauschal ein grosser Braunbär den Weg
Fr. 450.– die Wo- auf ihn zu kam und er zog schnell
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14
Schweizer Jäger 12/2010
Der Wildreichtum der Tatra verspricht in der
Brunftzeit abenteuerliche und erfolgreiche Jagderlebnisse auf den
König der Wälder.
Monatsthema
ohne Türe/Abhängung. Ich bemerkte sofort, dass dies einen unangenehmen Windzug für uns und
eine Witterungsübertragung an das
Wild bedeutete.
Wir sassen keine 20 Minuten,
als Vlado auf einen starken Rehbock deutet, der ca. 20 Meter von
der Kanzel aus entfernt äste. Er
stand kurz darauf breit, ideal für
einen sicheren Treffer. Da es eigentlich nicht auf Bock gehen
sollte, fragte ich nach dem Preis.
Er meinte Fr. 1500.– pauschal, was
mir zuviel war und ich den Finger
gerade liess. Der Bock, ein schöner Sechser, stand noch ca. 10 Minuten und man konnte sehen, wie
er langsam unsere Witterung aufnahm, sicherte und dann flüchtete.
Im Nachgang wurde sein Gehörn
auf ca. 450 Gramm geschätzt, eine
Medaille wäre mir sicher gewesen.
Da ich kein Trophäenjäger bin und
nur das Erlebnis als solches suche,
machte es mir nicht viel aus.
Das änderte sich aber 30 Minuten später, als der Bock am Waldrand wieder auftauchte. Vlado
fragte mich, was ich bereit sei zu
zahlen und um ihn nicht zu verärgern sagte ich geradeheraus Fr.
750.–. Er gab sofort sein Okay.
Nachdem ich kurz stutzig war,
wollte ich nun die Sache angehen
und nahm meine Waffe auf. Ich
hatte mein schönstes Jagdgewehr,
eine Sauer Bockbüchsflinte 54,
dabei, ein dezent graviertes Stück,
mit 7x65 R Kugellauf, 16er-Schrot
und 6-fach variablem Zielfernrohr
von Schmidt & Bender. Obwohl es
mein Vater ca. 30 Jahre lang verwendet und über 100 Stück Wild
damit schoss, ist es noch in einem
sehr guten Zustand. (Ich hatte die
Waffe vor der Reise genau getestet und war über die Präzision des
Laufs und das immer noch brillante Bild des Zielfernrohrs sehr erstaunt. Echte Wertarbeit eben…)
Ich nahm die Waffe hoch und sah
den Bock, der nun spitz zu mir
stand, beim Naschen. Er stand für
einen sicheren Schuss ungünstig in ca. 130 Meter Entfernung
und langsam kam Seitenwind auf.
Ich entschied mich gegen einen
Schuss, was wohl auch das Beste
war. Nach wenigen Minuten verschwand der Bock im Wald.
Die Brunftrufe der Hirsche, die
aus mehreren Richtungen des Waldes nun zu hören waren, weckten
mich aus meinen Überlegungen.
So deutlich und laut hatte ich sie
selten gehört. Es war nun gegen
18.00 Uhr, die Dämmerung begann langsam. Man hörte es knacken und krachen aus dem Wald,
die Spannung stieg. Nach einer
weiteren halben Stunde trat ein ca.
5-jähriger Hirsch aus dem Wald,
gefolgt von zwei weiblichen Stücken. Hier gab es keine Verweildauer, die drei Tiere zogen langsam aber stetig an uns vorbei und
verschwanden im Wald. Obwohl
es noch viele Brunftrufe zu hören
gab, sahen wir an diesem Abend
nichts mehr.
Nichts mehr … bis auf einen
Bären. Gegen 19.00 Uhr, es dämmerte schon stärker, machte mich
mein Guide auf ein junges männliches Exemplar, mit ca. 120 kg Lebendgewicht, aufmerksam, welches aus dem Wald kam und in
unsere Richtung sah. Nach einem
kurzen Verhoffen spurtete der Bär
über eine Lichtung in den Wald.
Ich sah ihn zwar nur kurz, dennoch war es fantastisch anzusehen. Mit diesen Erlebnissen ging
es dann kurz darauf ans Abbaumen.
Leider meinte es das Wetter
nicht mehr gut mit uns, ein beständiger Nieselregen setzte ein, der
eine weitere Jagd vereitelte. Wir
versuchten es noch mal mit einer
Pirschjagd, wobei mit einem Auto
verschiedene Lichtungen in der
Dämmerung auf der Suche nach
Wild abgefahren wurden – wir
blieben jedoch erfolglos. Die restlichen zwei Tage wurden für kurze
Spaziergänge mit Bekannten, Besichtigungen und tolle Fotos verwendet. Erholung pur – und das
hat auch seine Berechtigung.
Im Fazit kann es als ein schönes Erlebnis gewertet werden,
auch wenn das Wetter nicht ganz
mitspielte. Eine ordentliche Organisation, klare Absprachen im
Vorfeld und eine optimale Ausrüstung, abgestimmt und getestet bei
heimatlichen Bedingungen sind
anzuraten. Ich hatte z. B. zwiegenähte Bergstiefel von Hanwag dabei, die sich hervorragend bewährten. Ein anderes Ausrüstungsteil,
ein moderner Regenponcho der
deutschen Bundeswehr, zeigte klare Schwächen. Er hielt zwar über
die Jacke gezogen im Nieselregen
trocken, aber wenn der neuartige Drei-Lagen-Laminat-Verbundstoff klamm wurde, war es doch
sehr geräuschintensiv. Der gute
alte Jagdloden, den ich später auch
unter gleichen Bedingungen testete, ist einfach besser geeignet.
Ansonsten ist noch die Standardausrüstung im Rucksack zu
empfehlen, auch wenn die dortigen Jäger eher wenig mitführen
und auch den kompletten Aufbruch meist an Jagdhütten im Wald
erledigen. Als Waffe würde ich bei
dem dortigen wehrhaften Wild auf
jeden Fall einen mehrschüssigen
Repetierer empfehlen.
… ich habe nun eine neue Heym
SR 30, Kaliber 8 x 68 S und mit
diesem werde ich bald wieder in
der schönen Slowakei sein.
■
Schweizer Jäger 12/2010
15
Monatsthema
NAMIBIA
Naturschauspiel der besonderen Art
Namibia ist eines der faszinierendsten Länder und liegt im südwestlichen
Teil Afrikas, zwischen Angola, Sambia, Botsuana, Südafrika und dem atlantischen Ozean. Jagdlich hat dieses Land einiges zu bieten und bescherte Toni
Bearth aus Bonaduz/GR unvergessliche Momente.
Text: Toni Bearth
Fotos: Toni Bearth jun.
Das Land beeindruckt jeden
Besucher durch unberührte Natur,
die unendliche Weite und die abwechslungsreichen Landschaftsbilder. Auf einer Landfläche von
824 292 km2 (mehr als doppelt
Ein Traum geht
in Erfüllung –
uralter, kapitaler
Oryxbulle.
16
Schweizer Jäger 12/2010
so gross wie Deutschland) leben nicht mehr als 1.5 Mio. Menschen oder weniger als zwei Personen pro Quadratkilometer. Der
Landeanflug auf den Flughafen
von Windhoek ermöglicht einen
tiefen Blick auf die karge Landschaft der Halbwüste. Ebenso
vielfältig wie das Land und seine Bewohner sind die Jagdmöglichkeiten in Namibia. Zahlreiche
Säugetiere und noch mehr Vogelarten können beobachtet werden.
Ein Jäger hat es nicht leicht, sich
zu entscheiden, wo und was er jagen möchte. Die Angebote sind
zahlreich, aber auch sehr unterschiedlich. Im April 2010 war ich
das zweite Mal auf Jagd in Omaruru bei der Familie Herzog. Ich
hatte das Glück, dass mein Sohn
Toni mich diesmal begleitete. Da-
Monatsthema
rüber war ich sehr froh, denn der
Flug und die zehntägige Jagd war
für mich 78-Jähriger eine besondere Herausforderung.
Das Abenteuer konnte beginnen
Die Bahnfahrt am 12. April
2010 von Chur nach Basel bis
Frankfurt a.M. verlief in gespannter und freudiger Erwartung. Der
Check-In in Frankfurt war problemlos und der Flug nach Windhoek haben wir zwei Jäger gut
überstanden, obwohl es enger
war als auf manchem Hochsitz.
Das Warten auf den Chauffeur am
Flughafen frühmorgens um 05.00
Uhr ging länger als erwartet. Maximilian, der Sohn des Farmers
und seine Freundin, hatten sich
verspätet. Dafür war aber die Fahrt
auf die Farm Ojompaue mit dem
Top-Geländefahrzeug sehr angenehm. Nach dieser vierstündigen Autofahrt durch Buschwälder
und Ebenen, enge Schluchten und
wenig besiedelte Gegenden wurden wir auf der Farm sehr herzlich von der Gastgeberfamilie und
dem ganzen Team begrüsst: Vater Hubert und Mutter Ulrike, die
Söhne Maximilian und Ferdinand,
die Küchen-, Zimmer- und Gartenmannschaft sowie die Jagdführer wurden uns vorgestellt. Sohn
Maximilian unterstützt den Vater
bei der Jagd. Ferdinand besorgt
den Mineralwasser-Abfüllbetrieb
Oasis. Der dritte Sohn studiert
und arbeitet in Zürich.
Nach dem Apéro wurde uns
die Farm vorgestellt. Eine wahre
Schönheit mitten im Gebüsch. In
der Mitte ein mit Strohdach gedeckter Sitzplatz. Das Schwimmbad und ringsherum der grüne
Rasen mit Liegestühlen lud zum
Ferien geniessen ein. Die Einzelzimmer gross und geräumig, alles
wunderbar. Auch mein Sohn war
überrascht und sehr zufrieden.
Erfolgreiche Jagd
Nach dem Einschiessen der
Waffe ging’s auch schon auf einen ersten Pirschgang in die herrliche Umgebung. Überall Spuren
von Wild, aber falls nun jemand
glaubt, dass die Jagd in Namibia
einfach sei, täuscht sich gewaltig.
In dem riesigen Gebiet von 30 000
ha ist das Wild genau so vorsichtig wie bei uns. Jagd ist eben überall gleich und im Dornengebüsch
ist die Deckung und Tarnung der
Tiere sehr gut. Nach einem währschaften Nachtessen und einer
ersten erholsamen Nacht ging es
am Morgen noch bei Dunkelheit
los. Meine Einstellung, nur alte,
reife Tiere zu erlegen, wurde vom
Jagdführer Maxi gerne akzeptiert. Nach einer unendlich langen Fahrt mit dem Geländefahrzeug über Stock und Stein ging es
hinauf in die höher gelegene steinige Region. Plötzlich konnte der
Buschführer namens Kanemann
in weiter Ferne einen Kudu-Bullen ausmachen. Für uns Europä-
Oben: Die Jagd in
Afrika verlangt
nach körperlicher
Fitness und Ausdauer.
Oben links: Die
Unterkunft bei
Familie Herzog
durfte sich sehen
lassen.
er erforderte der Gesuchte ein
langes Suchen. Auf meine Frage, ob der Bulle auch alt sei, war
die Antwort des Führers lediglich
«sehr». Ein Pirschen und Kriechen auf allen Vieren im Dornengebüsch war unumgänglich. Bis
auf die Distanz, wo unser Führer
Maxi meinte, dass es nicht mehr
weiter ginge, schaute er mich fragend an. Ich verstand und nickte
nur. Eine sorgfältige Auflage und
ein genaues Zielen wurden auf
diese Distanz von mir verlangt.
Das schwere Geschoss (Kaliber
300 WIN MAG) verfehlte seine
Wirkung nicht. Ein Wanken und
eine kurze Fluchtdistanz war die
Folge. Nach einem Umweg gelangten wir zum längst verendeten Wild. Ein kapitaler Kudu-Bulle von 12–15 Jahren war meine
Beute. Mein Sohn Toni und unsere Führer Maxi und Kanemann
wünschten mir von Herzen Weidmannsheil. Meine Freude war riesig. Eine Bergungsgruppe wurde
über Funk herbeigerufen. Sie zerlegten das Wild an Ort und Stelle
und transportierten das gesamte
Fleisch zur Farm. Mit einem guten Schluck Namibia-Wein wurde
der gelungene Abschuss gefeiert.
Weitere Jagdtage und Erfolge folgten. Abwechslungsweise
mit Maxi oder dem Buschführer
wurde gepirscht und abends angehockt. Am Morgen in der Früh jagen, über Mittag eine Erfrischung
im Swimmingpool, dann gut esSchweizer Jäger 12/2010
17
Monatsthema
Ohne Geländewagen wäre
ein Transport
unmöglich.
sen und am Abend auf dem Hochsitz «anhocken», das sind Jagdferien und Erholung pur.
In den folgenden Tagen konnte ich einen uralten Oryx, einen
afrikanischen Gämsbock, erlegen
und einen sehr guten Springbock.
Toni, mein Sohn und besorgter
Begleiter, konnte auch noch einen kapitalen Warzenkeiler erlegen. Seine Freude war gross und
ich meinerseits wünschte ihm
diesmal Weidmannsheil.
Unvergesslicher Ausflug
Dank der guten Führung war
unsere Jagd frühzeitig zu Ende.
So fanden wir noch Zeit für einen
Ausflug auf die Nachbarslodge
der Familie Herzog. Ulrike Herzog führte uns dorthin. Die
Abendstimmung auf dem Berg
war einmalig. Auch konnten wir
die Prähistorischen Felsmalereien der Urbevölkerung bestaunen. Gespenstisch erlebten wir
die Touristenlodge AiAiba in der
Dunkelheit. Auf der Rückfahrt
war ich eher wehmütig gestimmt,
weil am übernächsten Tag bereits
wieder die Rückreise bevorstand.
Aber alles geht einmal zu Ende,
doch die Erinnerungen kann einem niemand nehmen.
Die Heimreise
Beinahe hätten wir die Heimreise verschieben müssen, denn
die Aschewolke aus Island legte
exakt während der Dauer unseres
Aufenthaltes in Namibia etliche
Flughäfen in Europa still. Viele
Flüge wurden annulliert. Wir hatten grosses Glück. Präzise an un-
Neben einem Kudu
und Springbock
wurde auch dieses
kapitale Warzenschwein erlegt.
18
Schweizer Jäger 12/2010
serem Rückreisetag öffneten die
gesperrten Flughäfen in Europa
und von einer Stunde auf die andere hiess es, alles reisefertig bereithalten. Unser Flug war der erste, der seit geraumer Zeit wieder
Flugerlaubnis erhalten hatte. Reiseutensilien einpacken, essen, sich
verabschieden und schon ging es
im Eiltempo nach Windhoek zum
Flughafen. Was immerhin eine
Fahrt von vier Stunden bedeutete. Aber es klappte alles. In einem mit Menschen vollgestopften
Flugzeug konnten wir mit einer
Stunde Verspätung starten. Aufgrund der Turbulenzen während
des zehnstündigen Fluges mussten zahlreiche Fluggäste den im
Sitz verstauten «Brechsack» zur
Hand nehmen. Glücklich und zufrieden betraten wir am 22. April
2010 in Frankfurt a.M. wieder europäischen Boden. Die Bahnfahrt
nach Chur verlief ohne Schwankungen und unser Magen konnte
sich wieder erholen. Im Bahnhof
von Chur wurden wir von unseren
lieben Frauen freudig in Empfang
genommen.
Rückschau und Dank
Es war eine ereignisvolle und
unvergessliche Zeit. Ein grossartiges Erlebnis, dessen Bilder uns
noch lange im Gedächtnis haften
bleiben. Dank meinem Sohn Toni
und durch die Organisation seiner Frau Manuela konnte ich diese Jagdferien in Namibia wirklich
ausgiebig geniessen. Ohne seine
Begleitung, Hilfe und Mitfreude wären die ganzen Jagderlebnisse nur halb so schön gewesen.
Weidmannsdank meinem Sohn
Toni. Weidmannsdank auch dem
ganzen Team von Herzog Hunting
in Namibia. Hauptsächlich Ulrike
und Hubert Herzog für die ausgezeichnete individuelle und familiäre Betreuung. Die reifen Trophäen bei mir an der Wand erinnern
mich an diese glücklichen Jagdtage und auch an das herrlich raue
Land Namibia mit den lieben, einfachen Leuten, die dort wohnen.
Ob es noch ein Wiedersehen gibt,
steht in den Sternen geschrieben.
■
Monatsthema
EIN ABENTEUER AM
ANDEREN ENDE DER WELT
Nach 15 Jahren Jagd in eigenen Gefilden hatte ich mich entschlossen, etwas
Anderes zu erleben. Da ich auch leidenschaftlicher Fischer bin, war meine
Entscheidung bald einmal getroffen – Kamtschatka sollte das Traumziel sein.
Die Vorbereitungen für dieses Abenteuer zogen sich über ein Jahr hinaus
und es stellte sich im Nachhinein heraus, dass sich das gelohnt hat.
Text und Fotos:
Fabian Molinari, Simplon-Dorf
Geografie
Mit ca. 370 000 km² ist Kamtschatka die grösste Halbinsel
Ostasiens und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem
Nordpazifik im Osten und dem
Ochotskischen Meer im Westen.
Sie erstreckt sich von Ostsibirien
nach Süden; ihre Fortsetzung in
Richtung Japan ist die Inselkette
der Kurilen. Die wichtigste Stadt
Kamtschatkas,
PetropawloskKamchatka, liegt an der Awatscha-Bucht, die zu dem grössten
Naturhafen der Welt zählt.
Die Halbinsel ist 1200 km lang
und bis zu 450 km breit. Auf ihr
befinden sich 29 aktive Vulka-
ne (von mehr als 160 insgesamt)
und viele Geysire (heisse Quellen). Jährlich brechen etwa sechs
der Vulkane aus. Die höchste Erhebung ist die Kljutschewskaja Sopka mit 4750 m, diese liegt
allerdings ausserhalb des Sredinny-Höhenrückens, des Hauptgebirgszuges, der die Halbinsel von
Norden nach Süden durchzieht.
Der grösste Fluss ist die 758
km lange Kamtschatka, die östlich des Sredinny-Höhenrückens,
in dem sie auch entspringt, und
nördlich des Chrebet Wostotschny (Ost-Kamm) in den nördlichen Pazifik mündet. 1996 wurde
die Vulkanregion von Kamtschatka, die grösstenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der
UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Bevölkerung
Heute leben etwa 380 000 Menschen auf Kamtschatka. Die Halbinsel ist relativ dünn bevölkert.
Ca. 65 Prozent der Einwohner leben in der grössten Stadt Petropawlosk-Kamchatka, die Hauptstadt der Region Kamtschatka
und wirtschaftliches Zentrum der
Halbinsel ist. Der grösste Teil der
Bevölkerung besteht aus Russen.
Nur etwa 2,5 Prozent stammen
von den ursprünglich hier lebenden Ureinwohnern ab und gehören zu den Volksgruppen der Korjaken, Itelmenen und Ewenen.
Geschichte
Die Kamtschatka-Halbinsel
wurde von Kosaken auf ihren
Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Da
Schweizer Jäger 12/2010
19
Monatsthema
es hier vor allem sehr viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz
darauf von Russland annektiert.
Die dort lebenden Ureinwohner,
die Korjaken, Itelmenen, Ewenen,
Tchuktschen und Unangan, wurden blutig unterworfen und fast
ausgerottet.
Der Däne Vitus Bering, nach
dem auch die Meerenge zwischen
Ostsibirien und Alaska benannt
ist, hatte 1725–1730 und 1733–
1743 grosse Expeditionen nach
Kamtschatka und nach Norden
zum Beringmeer geführt.
Erst seit 1990 ist die Kamtschatka-Halbinsel für Touristen
zugänglich. Über 50 Jahre lang
war sie militärisches Sperrgebiet.
Sowjetbürger brauchten eine Sondergenehmigung, wollten sie nach
Kamtschatka reisen oder dort leben.
Der Flughafen erinnerte mich
an die Tankstelle von «Shell-Toni» in Glis, so klein mutete er an.
Trotz des «Micro»-Flughafens
war die nötige Infrastruktur vorhanden. Mit einem A4-Blatt, auf
dem mein Name stand, empfing
mich schon meine Kontaktperson
Andrey beim Ausgang. Gleich darauf ging es zu meinem Quartier,
in dem ich die erste Nacht verbringen sollte.
Am nächsten Tag holte mich
Andrey ab und es stand eine
zwölfstündige Busfahrt nach
Klutchj vor uns. Von der Pracht
und Schönheit der Gegend beeindruckt, konnte ich die holperige
Busfahrt hinter mich bringen. Gegen acht Uhr abends kamen wir
in Klutchj an. Der Vulkan Kljutschewskaja Sopka empfing uns
fauchend mit einer Rauchwolke. Ich liess mich von Andrey
zu seinem Haus führen, wo wir
die nächste Nacht verbrachten.
Aber bevor wir zu Bett gingen,
gab es noch Besuch von Alexey
und Sergey. Schlussendlich ging’s
leicht angeheitert ins Bett.
Es geht los!
Am 8. September 2010 war es
endlich soweit und das lang ersehnte Abenteuer konnte beginnen. Der Flug von Moskau nach
Petropavlosk war mit der Aeroflot
gebucht worden. Eine russische
Fluggesellschaft, deren Service
unserer Swiss in nichts nachsteht. Die Flugzeit war mit etwas
mehr als acht Stunden bewältigt.
Schwer zu verstehen, dass die
Zeitverschiebung von Moskau
nach Petropavlosk neun Stunden
beträgt und man sich noch im selben Land befindet.
Am nächsten Morgen landete
der Airbus im Flughafen von Elizov-Kamchatka.
Das Fischen auf die Silberlachse war
ein besonderes Erlebnis.
Das dürfte jedes
Fischerherz höher
schlagen lassen!
Mit dem Guide ins Basiscamp
Der Morgen liess nicht lange auf sich warten. Vitaly, mein
Jagd- und Fischguide, war auch
schon in Klutchj eingetroffen.
Nach einem Schluck Kaffee und
einem Stück Brot brachen wir
mit dem Schlauchboot flussaufwärts auf.
Nach vier Stunden Bootsfahrt
trafen wir endlich beim Basecamp ein. Olga, die Frau von Vitaly, erwartete uns schon mit einem kräftigen Mittagessen. Das
Camp bestand aus typisch russi-
schen Holzhäusern, versehen mit
einer Bagna (Trocken-Sauna).
Am nächsten Morgen ging’s
dann endlich auf zum langersehnten Abenteuer. Vollbepackt mit
zwei Fischerruten, Stühlen und
einem Grillrost fuhren wir vom
Basecamp mit dem Schlauchboot ungefähr eine halbe Stunde zu einem kleinen Fluss. Vitaly
machte einen ersten Versuch mit
der Angel in dem ruhig fliessenden Gewässer. Und siehe da, bereits beim dritten Wurf biss schon
ein prächtiger Silberlachs von ca.
vier Kilo. War das normal? Wie es
sich in den folgenden Tagen herausstellte, war es durchaus normal, dass die Lachse so rasch bissen. Drei Stunden später war der
Suppentopf gerüstet und es gab
die berühmte russische Fischsuppe «Ucha».
Am späteren Nachmittag kehrten wir zurück zum Camp, um
die Fische zu versorgen. Denn es
sollte am Abend bereits auf die
Suche des Bären gehen. Denn das
Hauptreiseziel war, einen der berühmten Kamtschatka-Bären zu
erlegen. An diesem Abend konnten wir aber keinen Bären beobachten. Dafür wurden wir mit
einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.
Erste Bären
Am nächsten Morgen ein erneuter Aufbruch zu den Fischgewässern. Diesmal ging es aber
in eine andere Richtung, einem
grossen See, der in etwa die Fläche des Zürichsees hatte. Nur
mit dem Unterschied, dass keine Menschenseele ausser Vitaly,
Olga und ich hier waren.
Gegen Mittag, als Olga das
Feuer entfachte, gab es einen lauten Aufschrei: «Vitaly, Vitaly, ich
sehe Bären», rief Olga auf Russisch. Und tatsächlich, eine Bärenmutter mit zwei Jungen und
kurz darauf sahen wir auch noch
einen ca. fünf- bis sechsjährigen
Bären. Vitaly meinte, am Abend
könne es losgehen.
Abendpirsch
Es dauerte nicht lange und wir
sahen den gleichen Bären von
heute Mittag. Aber der war noch
20
Schweizer Jäger 12/2010
Monatsthema
eindeutig zu jung. Wir legten mit
dem Schlauchboot an eine kleine
Insel von 20 Meter Länge und 10
Meter Breite an. Hier konnten wir
auf ca. 100 Meter die gegenüberliegende Bucht gut beobachten.
Langsam brach die Nacht herein.
Auf einmal ein Brechen im
Wald. Es dauerte nicht lange, bis
tatsächlich ein Bär den Kopf aus
dem Gebüsch streckte. Er stand
auf seine Hinterbeine und frass
die jungen Zweige eines Baumes. Wir bewegten uns nicht und
beobachteten das Prachtstier.
Schliesslich spazierte der Bär
dem Ufer entlang davon.
Was war nun die Strategie von
Vitaly? Als Meister Petz aus unserer Sicht war, ging alles sehr
schnell. Wir legten mit dem Boot
von der Insel ab und fuhren zum
Ufer des Sees.
Eine gefährliche Situation
und mein erster Bär
Die Waffen waren bereits
durchgeladen und natürlich gesichert. War der Wind ok? Genügend Schusslicht? Diese Gedanken
schossen mir, wie immer in solchen Situationen, durch den Kopf.
Nun, was kann noch schief gehen?
Für mich war eigentlich alles klar.
Der Kamtschatka-Bär wird in den
nächsten paar Minuten liegen! Alles Käse! Der Bär hatte die Richtung gewechselt und kam wieder
zurück! Im Wallis wäre diese Situation bei einer Gämse, Hirsch
oder Reh ja kein Problem, aber
ein Bär von fast drei Meter und
die Tatzen so gross wie mein Kopf
und das alles mit einem Gewicht
von 500 Kilogramm?! Jetzt hatten
wir ein ernsthaftes Problem. Was
jetzt? Der Abstand von ca. 50 Meter zum Bär war ein Risiko. Zu unserer Überraschung und Erleichterung änderte Meister Petz seine
«Meinung» und ging nun wieder
in die entgegengesetzte Richtung
dem Ufer entlang.
Auf Anordnung von Vitaly wurde der Bär nun von hinten
angepirscht, mit der Hoffnung,
dass er die Richtung beibehält.
Die Distanz betrug jetzt 50 bis 60
Meter, aber von hinten konnte ich
den Bären nicht beschiessen. Mit
der Waffe im Anschlag folgten
wir dem Bären weiter. Der erste Schuss musste sitzen, ansonsten würde es ziemlich «eng» werden. Linkerhand war der See und
rechts von uns eine steile Felswand. Also kaum eine Fluchtmöglichkeit.
Wir folgten dem Bären weiter
und siehe da, er hielt an und stellte sich quer zu uns, um Wasser zu
trinken. Das war der entscheidende Moment! Mit einem mehr oder
weniger gezielten Blattschuss traf
ich den Bären. Vitaly reagierte
nervös: «Chio adin, Chio adin»,
«schiessen, schiessen»! Er weiss
mit seiner 15-jährigen OutfitterErfahrung, von was er redet. Als
der zweite Schuss fiel, sackte der
Bär ins Wasser und gab ein Knurren von sich. Vorsichtig näherten
wir uns dem Bären, in der Hoffnung, dass kein dritter Schuss nötig ist. Zum Glück – er war verendet.
Mein Kamtschatka-Bär, ein
Prachtsexemplar.
Die Tatzengrösse war beeindruckend.
Wir beeilten uns, um das
Schlauchboot zu holen. Jetzt erst
fiel mir auf, dass wir sicherlich
mehr als einen Kilometer dem
Bären nachgepirscht waren.
Nächtlicher Transport
und Abschied
Als wir wieder zurück beim
erlegten Bären ankamen, war die
Nacht bereits hereingebrochen.
Mit Hilfe der Stirnlampe und dem
alt bewährten Schweizer MilitärTaschenmesser wurde der Bär
zerlegt. Nach zwei Stunden war
das Schlauchboot beladen und
die Bootsfahrt konnte in Angriff
genommen werden. Die schwache Taschenlampe erlaubte lediglich eine Sicht von etwa zehn Meter. Das beunruhigte doch etwas.
Als aber Vitaly gleich darauf ein
Garmin GPS aus der Tasche zog,
war mir die Nacht in meinem Bett
wohl sicher.
Der unvergessliche Jagdtag
wurde im Camp mit einem halben Liter Vodka in gemütlicher
Runde abgeschlossen. Am nächsten Tag wurde das Fell des Bären
bearbeitet und eingesalzen. Die
folgenden Tage waren gemütlich
und die Zeit wurde mit Fischen
und Entenjagd ausgefüllt, Vulkane bestaunen und auch weitere
Bärenbeobachtungen waren möglich. Nach einem herzhaften Abschied von Olga ging’s mit Vitaly und dem Motorboot zurück in
die Zivilisation. Glücklich wieder
zu Hause angekommen war es für
mich klar: Kamtschatka sehe ich
■
wieder!
Schweizer Jäger 12/2010
21
Monatsthema
RIESENBÄR IM
KÖNIGREICH SCHWEDEN
Im bärenreichsten Gebiet Schwedens, in Härjedalen,
«The home of the brown bear» in Skandinavien sind auch
grosse Bären etwas Besonderes.
Bericht: Horst Kühne
Fotos: Karl-Gunnar Karlsson
Glückliche und
erfolgreiche Jäger
in Schweden.
22
Am Sonntag, 22. August 2010,
dem zweiten Tage der offiziellen
Bärenjagd in Schweden, bekam ich
eine SMS-Mitteilung von meinem
Schweizer Jäger 12/2010
jungen Freund Erik Larsson aus
dem benachbarten Dorf Långå in
Härjedalen. Er schrieb, etwas spöttisch, dass ich mich wohl ins nächste Mäuseloch verkriechen könne,
zusammen mit all den über zehn
Kilogramm wiegenden Hechten,
die ich gefangen hätte. Ein MMS
war beigefügt, auf welchem man
aber nicht viel erkennen konnte.
Dann las ich weiter und sah, dass
er um 10.55 Uhr einen grossen Bär
erlegt hatte. Ich schickte sofort
eine Nachricht zurück und fragte, ob er nun zu Hause wäre und
ob ich kommen könnte, um den
Auslandjagd
2011/12
Bewährte Jagdprogramme
für ein klares Jagdziel:
Jedem Jagdgast seine ganz
persönliche Trophäe aus freier Wildbahn
und nachhaltiger Jagd
«grossen Alten» zu bestaunen und zu
begutachten. Prompt kam die Antwort:
Komm rüber! Ich setzte mich sofort in
den Wagen und zischte mit Vollgas los.
Schliesslich passiert es nicht jeden Tag,
dass jemand einen grossen Bären auf
den Hintern legt, auch nicht bei uns,
im bärenreichsten Gebiet Schwedens,
in Härjedalen, in Skandinavien. Ausserdem war ich schon deshalb interessiert, da ich seit vielen Jahren Mitglied
im besten bekannten und respektierten Jagdverein der Welt bin: im «Safari
Club International». Als «Master Measurer» in diesem Verein wollte ich natürlich vor Ort sein, um den «Brocken»
zu vermessen und mich über alle Details der Jagd zu informieren.
Laut Auskunft vom Schützen und
vom Revierbesitzer kam der grosse Bär
zuerst auf einen anderen Jäger zu. Der
Riese blieb stehen und Bär und Jäger
standen sich auf nur 15 Meter Auge-inAuge gegenüber. Daraufhin bekam der
Jäger das «grosse» Zittern und Angst
und vergass vor lauter «Shake, Rattle
and Roll» total, dass er eine Waffe in
der Hand hatte! Der Bär trottete doch
unbeeindruckt und gemächlich weiter auf den nächsten Jäger, Erik Larsson, zu. Der hörte den Bär ärgerlich
schnaufend und pustend kommen. Als
der dann in einem kleinen Weg kreuzend in Sicht kam, hob der Jäger Erik
die Waffe und feuerte einen einzigen
Schuss aus seiner Husqvarna, Kaliber
8x57 JS. Der Bär stürmte in eine Dickung und erlag dort seiner Wunde, getroffen in Herz und Lunge.
Als ich den grossen Bär und den
Riesenschädel sah, begann ich etwas
schneller und härter zu atmen. Ich
habe ja auch einen Bär in Schweden
geschossen, aber der hier, das war ein
echter Brocken. Gewicht 228 kg, Länge 2,18 Meter, Mass zwischen den
Vorderklauen 2,56 Meter. Ich konnte
es zuerst nicht glauben und habe noch
zweimal nachgemessen, aber es stimmte. Bemerkenswert ist, dass der Riese
(ausser dem braunen Gesicht) im übrigen kohlschwarz war, genau wie ein
Schwarzbär aus Nordamerika.
Der grösste Anteil der Arbeit bei
dieser Jagd wurde aber vom Hund getan, der schon 21 Bären auf dem Gewissen hat. Sein Name ist «Ursus Big»
und sein Besitzer und «Herrchen» der
bekannte Grosswildjäger Rasmus Boström. Der Hundeführer bei dieser
Jagd war Manolio Rodriguez.
Der Jäger, der den Bär zuerst sah,
war unfähig, einen Schuss abzugeben.
Auch mit einem tödlichen Schuss hätte der Bär diese 15 Meter zum Jäger
hin in ein paar Sekunden hinter sich
legen und diesen in die «ewigen Jagdgründe» befördern können. Nachladen
in einer solchen Situation ist natürlich
unmöglich.
Die Zuteilung von Bären für den
Landkreis Jämtland/Härjedalen ist für
dieses Jahr auf 90 Stück festgelegt.
Bis jetzt sind 24 Bären gefallen. Der
grösste Teil der Zuteilung wird wahrscheinlich noch vor der Eröffnung der
Elchjagd anfangs September fallen.
Einige werden jedoch wie gewöhnlich
übrig bleiben, sodass auch die Elchjäger Gelegenheit haben, einen Bär zu
erlegen.
Jäger, die an einer Elch- und Bärenjagd oder Auer- und Birkwildjagd interessiert sind, können sich an folgende Adresse wenden:
www.bokaharjedalen.se
[email protected]
■
NAMIBIA
Jagd- & Fotosafari
ab 1. Februar
RUSSLAND
Auer- & Birkhahn
Balzjagd ab 15. April
POLEN
Rehbock
ab 10. Mai
Blattjagd
ab 1. August
POLEN
Rothirsch
Brunftjagd
ab 10. September
Frühzeitiges buchen
nützt und zahlt sich
für Sie aus!
CH-8606 Greifensee / ZH
Tel. 044 940 89 32
www.bavetia.ch
Veranstaltungen
Veranstaltungen
Ausstellungen Ausflüge
10.–12. Dezember
Katharina RückerWeininger:
Jubiläumsausstellung
im Galeriesaal des Gasthofs
Flösserstuben, Seestall
Die professionelle Malerin
und Illustratorin stellt aus
unter dem Titel: «Bewegtes
Leben – Mein Blick auf
die Tiere dieser Welt»
(siehe auch Seite 27)
11. Februar
Weiterbildungsveranstaltung
ab 19.30 Uhr, Referat 20.00
Uhr, im Schützenhaus Glarus
«Der Rothirsch: geliebt und
gehasst – unterschiedliche
Perspektiven auf eine
eindrückliche Tierart»
Referent: Dr. Flurin Filli,
Schweizerischer Nationalpark
24
Schweizer Jäger 12/2010
15./16. Februar
Österreichweite
Jägertagung 2011
In der Puttererseehalle in
Aigen im Ennstal
Zweitägige Tagung mit dem
Generalthema «Wildtiere
unter Druck – Ursachen, Entwicklungen, Massnahmen»
Anmeldung und Programm:
www.raumberg-gumpenstein.at
20.–23. Januar
12. Baden-Württembergische «Jagd &
Fischerei» Messe 2011
auf dem Ulmer Messegelände
Jäger, Fischer, Sportschützen,
Natur- und Hundefreunde
treffen sich wieder
Bilderausstellung von
Josefine Studer, Malters
Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt,
Bitsch VS
(Montag geschlossen)
2. April
Weiterbildungsanlass für
interessierte Jäger und
Jägerinnen
10.15 Uhr
Hotel Drei Könige, Chur
«Von der Zwergspitzmaus
zum Braunbär – Die
Vielfalt der einheimischen
Säugetiere», Referat von
Jürg Paul Müller, anschl.
Weindegustation, gemeinsames
Mittagessen und gemütliches
Beisammensein
OK Jägerinnenstamm Chur
14. Mai
Delegiertenversammlung
JagdSchweiz
im Seehotel Waldstätterhof,
Brunnen
16. Mai
Delegiertenversammlung
Walliser Jägerverband
in Ried-Brig
Museum für Kunst und
Geschichte, Freiburg
bis 27. Februar 2011
Ausstellung «Jagd.
Von Menschen, Tieren
und Sagen»
Öffnungszeiten:
Di–So 11–18 Uhr,
Do 11–20 Uhr
www.fr.ch/mahf/fr/pub/index.htm
(siehe auch Seite 72)
Galerie «Arche de Noé»,
Vicques
Grösstes Privatmuseum für
präparierte Tiere in Europa
Öffnungszeiten:
Mi 13.30–17.30 Uhr,
Sa 14–17.30 Uhr, für
Gruppen nach Anfrage
www.arche-noe.ch
(siehe auch Seite 27)
Natur- und Tierpark
Goldau
Parkstrasse 40
Telefon 041 859 06 06
www.tierpark.ch
Täglich geöffnet
1. April bis 31. Oktober: Mo–
Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr
1. November bis 31.März:
täglich 9–17 Uhr
Museum für
Urgeschichte(n)
Hofstrasse 15, 6300 Zug
Tel. 041 728 28 80
Öffnungszeiten:
Di–So 14–17 Uhr
Fische – Ressourcen
aus dem Wasser
Sonderausstellung
vom 7. November 2010
bis 15. Mai 2011
Ausstellung
2 Grad – Das Wetter, der
Mensch und sein Klima
Dauer: 21. August 2010 bis
20. Februar 2011
Ort: Kunstfreilager Dreispitz,
Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023
Basel. Kontakt unter Tel.:
061 222 22 12. Informationen
zu Preisen, Anfahrt, etc.:
www.2grad.ch. Trägerverein:
Stiftung Mercator Schweiz,
Christoph Merian Stiftung,
Kanton Basel-Stadt, Kanton
Basel-Landschaft, Avina
Stiftung, NFS Klima,
Museumsdirektorenkonferenz
Basel, Universität Basel
Natur-Museum Luzern
Kasernenplatz 6, 6003 Luzern
041 228 54 11
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr, Mo
geschlossen, geöffnet an
Feiertagen
www.naturmuseum.ch
Naturama, das Aargauer
Naturmuseum
Bahnhofplatz, Aarau
Öffnungszeiten: täglich
ausser Montag 10–17 Uhr
Führungen auf Anfrage
www.naturama.ch
Bündner Naturmuseum
Masanserstrasse 31, Chur
Telefon 081 257 28 41
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr
Mo geschlossen
www.naturmuseum.gr.ch
Naturmuseum St. Gallen
Museumstrasse 32
Tel. 071 242 06 70
www.naturmuseumsg.ch
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17, Mi 10–20 Uhr.
Das Museum zeigt in der
Dauerausstellung eine Vielzahl einheimischer Vögel und
Säugetiere sowie Präparate
der ausgestorbenen und
z.T. wieder eingeführten
Beutegreifer.
Waffenmuseum Suhl
Öffnungszeiten:
täglich von 10.00–18.00 Uhr
[email protected]
0049 36 81 74 22 18
Schweiz. Alpines
Museum Bern
Helvetiaplatz 4. Öffnungszeiten: Mo–So 10–17 Uhr;
an allen Feiertagen geöffnet.
Anmeldung: 041 480 20 22.
Schweiz. Nationalpark
Zernez
Auskunft:
Tel. 081 856 83 78
Fax 081 856 17 40
Aktuelle Zusammenstellung
aller Anlässe und Tagesprogramm unter:
ww.nationalpark.ch/
veranstaltungskalender
Wildpark Peter und Paul
Kirchlistrasse 92, St. Gallen
Telefon 071 244 51 13
www.wildpark-peterundpaul.ch
Der Wildpark ist bei freiem
Eintritt 7 Tage in der Woche
geöffnet. Hunde sind an der
kurzen Leine zu führen!
Internationales Baumarchiv (IBA), Winterthur
Öffnungszeiten: Fr 10–12,
15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr
Schulklassen-Workshops
und Gruppenführungen nach
Absprache
Telefon 052 212 61 00
www.naturmuseum.tg.ch
Naturmuseum Thurgau
Freie Strasse 26, Frauenfeld
Telefon 052 724 22 19
[email protected]
Öffnungszeiten:
Di–Sa 14–17 Uhr,
So 12–17 Uhr
Jagdhornbläser
Hubertusmessen
11. Dezember
19.00 Uhr
Waldweihnacht mit
Hubertusmesse in
der «Hinteren Untersteiglen», Stöckalp
Jagdschutz-Verein Obwalden
Obwaldner Jagdhornbläser
(siehe Seite 28)
16. Januar 2011
10.00 Uhr
Jägermesse in der katholischen Kirche Sachseln
Jagdhornbläser SonatES
Veranstaltungen
Naturkundemuseum
mit Wildlife-Show
in Bad Säckingen am
Hochrhein
Modernes Schiesskino
und Nutzungsmöglichkeit
des Konferenzraumes durch
Jagdgesellschaften
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 14–18 Uhr
Samstag/Sonntag 10–16 Uhr
www.golfwelt-hochrhein.de
21. Mai 2011
27. Eidgenössisches
Jagdhornbläserfest
in Goldach
Pelzfellmärkte
Trophäenschauen
13. bis 16. Januar
Obwaldner
Trophäenschau 2011
im Mattlischulhaus, Sachseln
mit grosser Sonderschau
(siehe auch Seite 28)
29. Januar
Pelzfellmarkt 2011
10.00 bis 17.00 Uhr
im Schützenhaus Glarus
12. Februar
51. Kantonal Bernische
Trophäenausstellung,
Pelz- und Fellmarkt
Thun 2011
Trophäenausstellung ist
auch am Freitag Abend,
11. Februar, 19.00 bis
22.00 Uhr geöffnet
Festzelt mit diversen Verkaufsständen – Naturausstellung «Das Schwarzwild»
– Konzert auf dem Rathausplatz (neu um 10.00 Uhr)
mit den Jagdhornbläsern Rabeflue, Diana Jagdhornisten Burgdorf, Jägerchörli
Oberhasli und den Parforcehorn-Bläsern Berner Oberland – reich bestückte Jägertombola – Sonderverlosung
eines Steingeiss-Abschusses im Kanton Wallis
24. bis 26. Februar
Schwyzer Trophäen- und
Pelzfellmarkt 2011
im Schulhaus Stumpenmatt,
Muotathal
1. März
ab 08.00 Uhr
Zentralschweizer
Pelzfellmarkt
Stadthalle Sursee
19. März
14. Bündner Fellmarkt
in Thusis
Fellannahme von 10.00 bis
12.00 Uhr; Festzelt mit
Unterhaltung bis 17.00 Uhr
Schweizer Jäger 12/2010
25
Veranstaltungen
Erste Bündner
Jagd- und Fischereimesse 2011
Im Kanton Graubünden
gibt es über 6000 Jägerinnen
und Jäger und ebenso viele Fischerinnen und Fischer. Für
sie entsteht in diesen Tagen
die «Jagd- und Fischereimesse», die am 4.–6. Februar 2011
in der Stadthalle Chur Premiere feiert.
Die Messe steht für den
Startschuss der Jagd- und Fischereisaison 2011 und findet
am ersten Februar-Wochenende statt. Messe-Organisator ist
Stefan Ziltener, welcher selbst
passionierter Jäger ist.
Die Tore der Stadthalle
werden am Freitag und Samstag von 10 bis 20 Uhr (24
Uhr Festwirtschaft) sowie am
Sonntag von 10 bis 17 Uhr offen sein. In dieser Zeit informieren sich Jäger und Fischer
traditionell über Neuheiten,
bevor sie, im Frühling, Sommer und Herbst in der freien
Natur aktiv werden. Demzufolge soll eine spezialisierte Messe in Chur Interessierte aus der
ganzen Region mit Ausstellern und Organisationen zusammenbringen. Internationale Aussteller wie Swarovski
Optik oder Didriksons Jagdbekleidung haben ihre Beteiligung zugesagt, aber auch einheimische Aussteller wie Falk
Fischereibedarf oder Vasel-
la Waffen werden diese Plattform nutzen. Unterstützung
erhält die Messe von kantonaler Seite durch das Amt für
Jagd und Fischerei.
Plattform, Podiumsgespräche, Freude
Geplant sind spannende
Diskussionen mit interessanten Themen aus Jagd und Fischerei, denn die Messe soll
eine Plattform für den fachlichen Austausch bieten. Auch
die emotionale Seite wird
nicht zu kurz kommen. So ist
als musikalischer Höhepunkt
ein Jagdhornbläsertreffen geplant, es wird eine kantonale
Trophäenschau geben und für
das leibliche Wohl sorgt die
Festwirtschaft. Hier soll die
Freude über die gemeinsame
Leidenschaft dominieren!
Für alle Jäger, Fischer und
Naturliebhaber gibt es nebst
dem Messebesuch auch die
Möglichkeit, selbst als Aussteller an der Messe präsent
zu sein. Der Messe-Organisator beantwortet alle Anfragen
um die Messe und sendet Interessierten auch die Anmeldungsunterlagen zu.
Stefan Ziltener
Kontakt: WWW.JAF-CHUR.CH
[email protected]
Wildkundliche Kurse 2011
im Bündner Naturmuseum
Die wildkundlichen Kurse
des Bündner Naturmuseums
vermitteln fundierte Kenntnisse über die einheimischen
Wildtiere, ihre Lebensweise
und ihren Lebensraum. Die
Referenten sind Mitglieder
des Arbeitskreises der Bündner Wild- und Fischereibiologen und mit den Wildtieren in
Theorie und Praxis vertraut.
Die Kurse eignen sich besonders für die Vorbereitung auf die Jagdeignungsprüfungen. Sie sind für diese
nicht obligatorisch und stehen grundsätzlich jedermann
– also allen Jägern und Naturfreunden – offen.
Für alle Kurse ist eine telefonische Anmeldung beim
Bündner Naturmuseum zwingend! Tel. 081 257 28 41. Bitte
rufen Sie während der Museumsöffnungszeiten an: Dienstag – Sonntag 10.00 bis 17.00
Uhr. Sollten Sie an der Kursteilnahme verhindert sein: Bitte umgehend abmelden!
Kursgeld: CHF 20.– (inkl.
Unterlagen) pro Kurs.
Die Teilnehmerzahl pro
Kurs ist beschränkt. Berücksichtigung des gewünschten
26
Schweizer Jäger 12/2010
Datums in der Reihenfolge
der Anmeldungen! Anmeldeschluss jeweils spätestens 1
Woche vor Kursbeginn.
Zur optimalen Vorbereitung
der Jagdprüfung und zur Vertiefung der Kursthemen empfiehlt es sich, die Ausstellungen
des Bündner Naturmuseums
anzuschauen. Im Demoraum
(1. UG) wird vom 8. Februar
bis 3. April 2011 ein Parcours
mit
Bestimmungsübungen
aufgebaut, der alle Vogelarten
umfasst, welche die Jagdkandidaten kennen sollten. Interessenten melden sich bitte an
der Museumskasse.
Für CHF 20.– können alle
Kursteilnehmer ein EintrittsAbonnement lösen, das ein
Jahr lang gültig ist. Zudem
sind diverse Broschüren zum
Thema «Wildtiere» und «Vögel» im Museumsshop erhältlich!
Bündner Naturmuseum, Masanserstrasse 31,
7000 Chur, Tel. 081 257 28 41, Fax 081 257 28 50,
[email protected], www.naturmuseum.gr.ch
Kursort Chur, Bündner Naturmuseum
Nager, Hasen und Raubtiere: Merkmale und Lebensweise
Freitag, 14. Januar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder
Samstag, 15. Januar 2011
09.00 – 12.00 Uhr oder
Samstag, 15. Januar 2011
13.30 – 16.30 Uhr
Schalenwild: Merkmale, Lebensweise,Vorkommen
Freitag, 21. Januar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder
Samstag, 22. Januar 2011
09.00 – 12.00 Uhr oder
Samstag, 22. Januar 2011
13.30 – 16.30 Uhr
Vögel: Erkennen und Bestimmen
Freitag, 28. Januar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder
Samstag, 29. Januar 2011
09.00 – 12.00 Uhr oder
Samstag, 29. Januar 2011
13.30 – 16.30 Uhr
Schalenwild:Altersbestimmung und Geschlechtsmerkmale
Freitag, 11. Februar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder
Samstag, 12. Februar 2011
09.00 – 12.00 Uhr oder
Samstag, 12. Februar 2011
13.30 – 16.30 Uhr
Wild und Umwelt
Dienstag, 15. Februar 2011
Mittwoch, 16. Februar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder
19.00 – 22.00 Uhr
Kursort Zernez
Schweizerischer Nationalpark, «Auditorium im Schlossstall»
Vögel: Erkennen und Bestimmen
Donnerstag, 3. März 2011
20.00 – 22.00 Uhr
Schalenwild: Merkmale, Lebensweise,Vorkommen
Samstag, 5. März 2011
10.00 – 12.00 Uhr
Schalenwild: Altersbestimmung, Bestandesentwicklung, Eingriffe
Samstag, 5. März 2011
14.00 – 16.00 Uhr
Nager, Hasen und Raubtiere: Merkmale und Lebensweise
Samstag, 12. März 2011
10.00 – 12.00 Uhr
Wild und Umwelt
Samstag, 12. März 2011
14.00 – 16.00 Uhr
Die Kurse in Chur und Zernez werden von folgenden Mitgliedern des Arbeitskreises der Bündner Wild- und Fischereibiologen erteilt:
Marco Brandt, Malans
René Gadient,Trimmis
Natalina Signorell, Chur
Flurin Camenisch, Chur Ueli Rehsteiner, Chur
Seraina Campell, Zernez
Die berufliche Laufbahn
von Christian Schneiter ist
seit über 20 Jahren von Erfolg
gekrönt. Die letzten zwei Jahre markierten einen wichtigen
Wendepunkt in seiner Karriere. Christian Schneiter gewann
bei der Europameisterschaft
der Präparatoren in Langarone
(Italien) den ersten Preis und
schuf «Manimal», eine Ausstellung, die Tierköpfe mit
menschlichen Modellkörpern
vereint und an der Foire du Valais sensationelle Erfolge feierte und weltweit ein grosses
Medienecho auslöste.
Grösstes Privatmuseum
Gegenwärtig ist Christian
Schneiter daran, mit der Eröffnung der Galerie «Arche
Noah», dem grössten Privatmuseum für präparierte Tiere
in Europa, einen seiner grössten Träume zu verwirklichen.
Mit der Unterstützung der Stiftung Arche Noah (Fondation
«L’Arche de Noé») wurde ein
Gebäude errichtet, in dem seine reichhaltige Sammlung auf
pädagogisch und didaktisch
sinnvolle Art und Weise ausgestellt werden kann. Auf einer Fläche von über 1000 Quadratmetern werden über 3000
Tiere in ihrer natürlichen Umgebung ausgestellt. So können
die Besucher auf einer Reise
rund um die Welt die Zebras,
Gazellen und Löwen, die den
afrikanischen Kontinent bevölkern, entdecken. In der Arktis
sind Eisbären, Moschusochsen und Eisfüchse anzutreffen,
und im Alpenraum können die
Besucher Steinböcke, Gämsen
und Mufflons bewundern. Albatrosse, Möwen, Kormora-
ne und Pinguine entführen die
Besucher auf eine Reise an den
Südpol. Ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind Australien und der Amazonas.
Die Kulisse der Galerie
wurde mit besonders grosser
Sorgfalt gestaltet: Die grossen Fresken auf dem Boden
der Ausstellungsräume sorgen für ein gigantisches Panorama der besuchten Regionen.
Der Kilimandscharo, Alpenlandschaften und Nordlichter zieren die Wände. Bei der
Dekoration konnte Christian
Schneiter auf die Mitarbeit eines Experten zählen: Mit Stéphane Druppel, einem Dekorateur aus Belgien, hat er einen
Spezialisten für Dekorationen
jeder Art gefunden.
Jedes ausgestellte Tier wird
sorgfältig vorgestellt. Damit
beim Besuch der Ausstellung
die wissenschaftliche Seite
nicht zu kurz kommt, finden
die Besucher zu jedem Tier
eine Informationskarte mit der
französischen, lateinischen,
deutschen, englischen und italienischen Bezeichnung und
der geografischen Herkunft
des Tiers.
Weitere Highlights
Die Ausstellung im Untergeschoss widmet sich den Katzen und wartet mit über 100
Vertretern aus dieser Familie auf. Des Weiteren können
die Besucher hier verschiedene Papageienvögel (Sittiche,
Papageien, Kakadus) bewundern. Ein speziell eingerichteter Ausstellungsraum entführt die Besucher in die Welt
der Fabeln von Jean de la Fontaine und in die Fantasiewelt
Über 3000 Tiere aus verschiedenen Kontinenten sind in der Galerie «Arche
Noah» zu bewundern.
Christian Schneiter mit einem seiner Ausstellungsexponaten.
des Präparators. Hier werden
rund 15 Fabeln und das aussergewöhnliche Bestiarium des
Präparators mit über 35 Fantasietieren ausgestellt.
Zwei weitere Besonderheiten zur Besucherfreundlichkeit des Museums: Die Galerie
«Arche Noah» ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität vollständig zugänglich.
Zudem können sich die Besucher durch ein grosses Fenster
die Präparationswerkstatt ansehen. Hier werden auch Veranstaltungen organisiert, in
denen das Publikum beobachten kann, wie Tiere präpariert
werden.
Zum Schluss wird den Besuchern auf einem Grossbildschirm gezeigt, wie eine Kuh
präpariert wird. Anschliessend besteht die Möglichkeit,
sich im Shop ein Andenken an
Öffnungszeiten
Mittwoch von 13.30 bis 17.30 Uhr.
Samstag und Sonntag von 14 bis
17.30 Uhr.
Für Gruppen ist das Museum nach
Anfrage geöffnet.
Preise
Erwachsene: Fr. 12.–; AHV/IV: Fr.
10.–; Kind (ab 4 Jahren): Fr. 5.–.
Anreise
Vicques befindet sich 5 km von Delémont entfernt. Nach der Durchfahrt durch Vicques in Richtung Vermes.
Arche de Noé
Christian Schneiter, Präparator
La Filature, 2824 Vicques,Tel. 032
435 58 81, [email protected]
www.arche-noe.ch
den Besuch zu kaufen oder im
Empfangsbereich, der Gruppen von über 100 Personen
Platz bietet, ihren Durst zu löschen.
Katharina Rücker-Weininger:
Jubiläumsausstellung
Katharina Rücker-Weininger präsentiert erstmals
umfassende Werkschau in
ihrer Heimat: Jubiläumsausstellung in Seestall
Katharina Rücker-Weininger ist eine professionelle Malerin und Illustratorin, die sich
seit 1999 konsequent mit dem
Thema «Tier» im Kontext mit
seiner Umwelt auseinandersetzt.
In den letzten elf Jahren
fanden ihre Arbeiten in 39
Ausstellungen auf nationaler und internationaler Ebene, z.B. in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien
grosse Aufmerksamkeit. Über
ihre Kunst wurde in zahlreichen Tageszeitungen, Magazinen und Fernsehsendungen
berichtet, u.a. in der «Süd-
deutschen Zeitung», in der
«Landlust», dem erfolgreichen Magazin aus Münster,
beim Bayerischen Rundfunk
im Rahmen der Serie «Menschen im Portrait» des wöchentlichen Magazins «Unser
Land», in der «Wild & Hund»,
und beim Schweizer Fernsehen SF.
Ihre 40. Ausstellung wird
erstmals in ihrer Heimatgemeinde Seestall stattfinden.
Titel der Ausstellung: Bewegtes Leben – Mein Blick
auf die Tiere dieser Welt. Dauer der Ausstellung: 10. – 12.
Dezember 2010. Ort: «Galeriesaal», Gasthof Flösserstuben, Kalkbrennerweg 2, 86925
Seestall (Gemeinde Fuchstal –
an der B17) – Kreis Landsberg
am Lech.
www.ruecker-art.de
Schweizer Jäger 12/2010
27
Veranstaltungen
Einweihung der Galerie
«Arche Noah»
Veranstaltungen
Kantonale Obwaldner
Trophäenschau
Alle zwei Jahre findet unter
der Obhut der Hegegemeinschaft Obwalden die Kantonale Trophäenschau statt. Der
Anlass wird abwechselnd in
einer anderen Obwaldner Gemeinde durchgeführt. So organisieren die Sachsler Jäger die
Trophäenschau vom 13. bis 16.
Januar 2011 im Mattli-Schulhaus nach 1999 zum zwei-
ten Mal. Sie steht unter dem
Motto «Natur und Tierwelt im
Mittelpunkt der Schweiz» und
wird mit einer grossen Sonderschau bereichert.
Aus der Wengenhöhle zeigt
und erläutert Martin Trüssel, Alpnach, von der Stiftung
«Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» (NeKO) unter anderem erstmals der Öf-
Programm
Donnerstag, 13. Januar 2011
17.00 Uhr
Empfang der Haupt-Sponsoren, Co-Sponsoren und
geladenen Gäste mit Führung durch die Ausstellung
18.00 Uhr
Türöffnung
19.00 Uhr
Eröffnung mit den Jagdhornbläsern Obwalden
19.15 Uhr
Festansprache durch den OK-Präsidenten
Freitag, 14. Januar 2011
16.00 – 02.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau
20.00 Uhr
Unterhaltung mit den Entlebucher Gemsjägern, dem Jägerchörli Oberhasli und dem Echo vom Loiwital
Samstag, 15. Januar 2011
09.00 – 02.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau
20.00 Uhr
Unterhaltung mit dem Sattnitz-Trio aus Kärnten und mit dem
Echo vom Hittlidach
Sonntag, 16. Janunar 2011
09.00 – 16.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau
10.00 Uhr
Bläsermesse mit Pfarrer Daniel Durrer und der Parforcegruppe «Sonat Es» in der Pfarrkirche Sachseln
13.00 Uhr
Auftritt mit der Parforcegruppe «Sonat Es»
14.00 Uhr
Ziehung der Tombola-Hauptpreise
15.00 Uhr
Auftritt Jagdhornbläser Obwalden
16.00 Uhr
Ende der Ausstellung
Eintrittspreise
Tageskarte Erwachsene 10.–, Dauereintritt (4 Tage) 15.–,
Kinder und Jungendliche bis 16 Jahre gratis.
Sonderschau
Wengenhöhle: Martin Trüssel, Alpnach, von der Stiftung «Naturerbe Karst und
Höhlen Obwalden» zeigt und erläutert erstmals die jahrtausend alten Braunbärenskelette, Bärenschliffspuren sowie die Obwaldner Klimageschichte.
Handwerkliche Arbeiten von Schulkindern: Die Kinder und Jugendlichen
haben sich in verschiedenster Weise mit dem Motto der Trophäenschau auseinander gesetzt.
Flurnamenkarte: Die Sachsler Jäger präsentieren ihren Entwurf der ersten Flurnamenkarte von Sachseln.
Stopfpräparate einheimischer Wildtiere: Alois Rohrer, Präparator, hat seine natürlichen Präparate für die Schau zur Verfügung gestellt.
Trophäen der Jagdjahre 2009 und 2010: Jagdtrophäen von Hirsch, Steinwild, Gämse und Reh werden präsentiert.
Jagdprüfung in Obwalden: Die Jagdverwaltung stellt deren 50-jährige Geschichte vor.
Obwaldner Patentjäger- und der Jagdschutzverein sowie die Hegegemeinschaft: Die Vereine präsentieren ihre Organisation und deren vielfältigen Aufgaben.
Ornithologischer Verein Obwalden: Der Verein gibt Einblick in die heimische Vogelwelt.
Vom Speer zum Jagd-Stutzer: Wir zeigen alte und neue Jagdwaffen.
Sachsler Forst: Der Forstbetrieb gibt Einblick in seine umfangreichen Tätigkeiten.
Der Schuljugend wird die Möglichkeit geboten, am 13. und 14. Januar 2011 geführte Besichtigungen in der Ausstellung zu besuchen.
28
Schweizer Jäger 12/2010
Das Organisationskomitee bilden Max Roth, Bruno Probst, Kari von Moos,
Glois della Torre und Hans Spichtig (hinten von links nach rechts) sowie
Toni Spichtig, Fredy Spichtig, Peter Garovi, OK-Präsident Ernst Rohrer,
Martin Spichtig, Paul della Torre (vorne von links nach rechts) und Thomas
Omlin (nicht im Bild).
fentlichkeit Jahrtausend alte
Braunbären-Skelettfunde, Bärenschliff-Spuren sowie die
Obwaldner Klimageschichte.
Präsentiert wird ein Entwurf der von den Sachsler Jägern erstellten ersten Flurnamenkarte von Sachseln. Der
Obwaldner Patentjäger- und
der Jagdschutzverein sowie
die Hegegemeinschaft Obwalden stellen ihre Organisation
und Aufgaben vor. Die Jagdverwaltung präsentiert 50 Jahre Geschichte der Jagdprüfung
Obwalden. Zu besichtigen sind
vom Speer zum Jagd-Stutzer
alte und neue Jagdwaffen und
der Sachsler Forst gibt Einblick in seine umfangreichen
Tätigkeiten. Der Ornithologische Verein Obwalden stellt
die heimische Vogelwelt vor.
Und natürlich sind die Trophäen der Obwaldner Jäger von den Jagden 2009 und
2010 zu besichtigen. Die Aufmerksamkeit des Publikums
verdienen auch die natürlichen Stopfpräparate einheimischer Wildtiere des Präpa-
rators Alois Rohrer sowie die
Werke von Sachsler Schulkindern, welche sie für die Ausstellung erarbeitet haben.
Diverse Aussteller, Festwirtschaften, eine grosse Tombola und Abendunterhaltungen
runden das Programm ab. Am
Sonntag, 16. Januar, gestaltet die Parforcegruppe «Sonat Es» den Gottesdienst um
10.00 Uhr in der Pfarrkirche
Sachseln mit. Die Organisatoren freuen sich auf ein reges
Interesse und viele Besucher.
Aussteller
– Waffen-Werkstatt Ming
Schiesskino für Jung und
Alt
– Jagdhof Felder Entlebuch
– Brünig Indoor
Schiess-Sport-Zentrum
– Sattlerei Hess
– Conny’s Mode präsentiert
Trachtenmode
– Verlag «Schweizer Jäger»
Jagdzeitschrift
– Rossmetzgerei Pius Omlin
Näheres zur Kantonalen Trophäenschau 2011
finden Sie unter www.jagdobwalden.ch
Einladung zur
Waldweihnacht
mit Hubertusmesse
Samstag, 11. Dezember,
um 19.00 Uhr
Geschätzte Jagdkameradinnen und Jagdkameraden
Auch dieses Jahr feiern wir
die Waldweihnacht mit einer
Hubertusmesse in der «Hinteren Untersteiglen», Stöckalp.
Die besinnliche Feier wird
umrahmt durch die Klänge der
Obwaldner Jagdhornbläser.
Es sind alle Verwandten,
Bekannten sowie Freunde
recht herzlich eingeladen.
Jagdschutz-Verein Obwalden
Obwaldner Jagdhornbläser
Wir wollen uns nicht bevormunden lassen!
mit 103 : 66 Stimmen klar abgelehnt. Hier ein kurzer Auszug aus meinem Votum aus der
letzten Sommersession:
Als Nationalrat und als passionierter Jäger habe ich mich
klar und deutlich gegen die
Waffenverbotsinitiative ausgesprochen. Unser Rat hat sie
am Ende einer Monsterdebatte
«Schutz vor Waffengewalt»
– wer kann da schon dagegen sein? Aber kann diese Initiative das erfüllen, was sie
verspricht? Jede Volksinitiative muss darauf hin hinterfragt werden, ob die angestrebte Wirkung erreicht wird
oder nicht.
Diese Initiative widerspricht zutiefst meiner liberalen Grundhaltung. Das sage
ich als freier und freiheitsliebender Schweizer Staatsbürger und als passionierter
Bündner Patentjäger.
Diese Initiative schiesst
weit über das Ziel hinaus. Sie
visiert nicht ein Ziel an, sondern sie zielt gleichzeitig auf
eine ganze Reihe von Zielscheiben – auch auf solche,
wo es überhaupt nichts zu treffen gibt, wie beispielsweise bei
der Jagd.
Diese Initiative behindert
das Jagdwesen in der Schweiz.
Ich spreche jetzt für die 35 000
Schweizer Jägerinnen und Jäger: Wir halten uns an ethische
Grundsätze! Wir bilden uns
für unsere Tätigkeit gründlich
aus! Wir weisen der Sicherheit
höchste Priorität zu!
Diese Initiative schafft keine zusätzliche Sicherheit – im
Bereich des Jagdwesens am
allerwenigsten!
Schweizer
Schützinnen und Schützen, Jägerinnen und Jäger empfinden
diese Initiative als eine Bevormundung! Unsere gesetzlichen
Voraussetzungen zum Waffenbesitz und Waffenerwerb sind
die strengsten in Europa. Eine
effektive Bekämpfung von Waffenmissbrauch braucht keinen
neuen Verfassungsartikel, sondern eine konsequente Anwendung der geltenden Gesetze!»
Mit einem deutlichen Nein
am 13. Februar 2011 bekennen
wir Farbe und ersparen uns unermessliche Komplikationen
und Kosten in dieser Angelegenheit.
Tarzisius Caviezel
Irreführende Initiative muss abgelehnt werden!
Die Initiative «Zum Schutz
vor Waffengewalt» geht an ihrem Ziel vorbei, baut ein fundamentales Prinzip der nationalen Verteidigung ab,
demontiert die individuelle Verantwortung und schafft
eine nutzlose, schwerfällige
und teure Bürokratie.
Als Bürger und Soldat,
Sport- und Freizeitschütze,
Jäger, aber auch als Mediziner-Psychiater, der für die
Vorbeugung von Gewalt und
Selbstmord sensibel ist, fühle ich mich befugt, meinen
Standpunkt zu den Absichten
und vorhersehbaren Ergebnissen einer solchen Initiative,
die an die Gefühle und Vorurteile der Nichteingeweihten
appelliert, darzulegen.
Die direkte Demokratie
stützt sich auf das Prinzip der
Macht und des Vertrauens, die
dem Bürger entgegengebracht
werden. Dieser muss das letzte Wort haben und vor allem
aktiv für das Gemeinwohl, die
individuellen Freiheiten, die
Verantwortung und die Verteidigung seiner Rechte einstehen, die zivile und nationale
Verteidigung eingeschlossen.
Dem Staat das Monopol für
den Zugang zu Waffen zu
überlassen ist ein Fehler, den
in der Geschichte schon viele
teuer bezahlt haben (Kambodscha, Ruanda, Dafour). Der
verantwortungsvolle Zugang
für den freien Bürger zu Waffen ist ein authentisches Menschenrecht und ein Sicherheitsgarant.
Wird die Aufbewahrung
der Dienstwaffe in einem gesicherten Raum zur Pflicht gemacht, bedeutet dies das beschleunigte Ende des Prinzips
der obligatorischen Schiessübungen und des sportlichen
Schiessens, welche durch Hindernisse gefährdet werden, die
unnötig, aber für viele Bürger
abschreckend sind.
Die Gewalt ist nicht in der
Waffe, sondern liegt bei demjenigen, der sie benutzt. Die
Gewalt unserer Gesellschaft
ohne Grenzen, ohne geistige Werte und ohne Orientierungspunkte wird sich zu
anderen Mitteln verlagern
(Hieb- und Stichwaffen, die
von bestimmten Migrationskulturen oder Gangs sehr geschätzt werden), und der ent-
waffnete Bürger riskiert, noch
verwundbarer zu werden, derweil sich der Staat abmüht,
wegen unangebrachter, übertriebener Gesetzestreue und
naiver Weltfremdheit die Aufgaben der Vorbeugung und Sicherheit zu erfüllen.
Der impulsive Selbstmord,
auf den die Betreiber der Initiative abzielen, ist weder die
Regel noch ist er einfacher als
der geplante und organisierte Selbstmord. Das gewählte Mittel ist oft symbolisch,
aber auch durch ein anderes
ersetzbar. Die Rolle der fördernden Substanzen (Alkohol, psychotrope Substanzen,
illegale Drogen) ist erheblich
bedeutender als das Mittel,
und diese wird von der Initiative nicht berührt. Die soziale Hilflosigkeit, die Isolation,
die Ungewissheit und schwere
oder erniedrigende Krankheiten bleiben trotz des erschwerten Zugangs zu Waffen die aktuellen, brennenden Probleme.
Die Gründe des Selbstmords
sind nicht mit den Mitteln zum
Selbstmord zu verwechseln!
Die schwerfällige und starre Bürokratie zur Kontrol-
le wird kein Problem für die
missbräuchlichen und illegalen Nutzer sowie die Straftäter werden, die sich nicht um
die Gesetze scheren. Sie wird
jedoch legale Nutzer, Erben,
Sportschützen und Jäger kriminalisieren. Wer definiert die Fähigkeit zum Führen einer Waffe
und beurteilt die Rechtmässigkeit eines Antrags auf Erwerb?
Diese willkürlichen Bremsen
halten einige davon ab, sich legal eine Waffe zu besorgen und
fördern eine unerwünschte Untergrundaktivität.
Diese irreführende Initiative muss abgelehnt werden...
Dominique Baettig,
Mitglied des Nationalrats
Schweizer Jäger 12/2010
29
Waffeninitiative
Zur Volksinitiative
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30
Schweizer Jäger 12/2010
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Jäger von heute erzählen
Vom Kampf der Rivalen
Erleben und Erinnern:
Jäger von heute erzählen
25 Mitglieder des Forums
Lebendige Jagdkultur, e.V.
(FLJ) haben mit ihren jagdbelletristischen Beiträgen, mit
Jagdlyrik, aber auch mit Jagdmalerei und Jagd- und Tierfotografie ein ausserordentliches
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wie auch den Nichtjäger gleichermassen den Mythos des
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zur Erhaltung des Wildes und
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Media Verlag, Grevesmühlen. ISBN: 978-3-93743162-8. 392 Seiten, 120 Gemälde, 85 Zeichnungen und
105 Tierfotos.
Schweizer Jäger 12/2010
31
Geschenke
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[email protected]
Neues Wii-Spiel
Die Jagd ist eröffnet – auch in der guten Stube
Der bekannte Hersteller
Bigben Interactive hat für Nintendo Wii ein unterhaltsames
Jagdspiel für den angehenden
Jägernachwuchs und Junggebliebene auf den Markt gebracht. DeerDrive reiht sich be-
32
Schweizer Jäger 12/2010
treffend Ausführung zum bereits bekannten Spiel wie
«Moorhuhn» und schickt virtuelle Wii-Jäger mit spezieller
Flinte auf die Pirsch. Durch das
Spielen mit dieser Flinte, die
zum Nachladen sogar stilecht
aufgeklappt werden kann, wird
eine besondere Jagdatmosphäre
vermittelt. Je grösser das eigene
Heimkino ist, umso mehr Spass
bereitet es, auf Hirsch und diverses Niederwild zu jagen.
Gesteuert wird wahlweise
mit dem Gewehr (Fernbedienung und Nunchuck werden im
Gewehr verbaut) oder mit der
normalen Wii-Fernbedienung.
Zur Auswahl stehen ein Singleplayermodus sowie mehrere
Multiplayermodi. Dabei darf
nicht wahllos alles geschossen
werden, was sich bewegt, und
Fehlabschüsse werden entsprechend mit Strafpunkten geahndet. Zielsicherheit und Schnelligkeit bringen dem Weidmann
neue Waffen, Munition und
spezielle Sichtarten, die dabei
helfen, sich gegen Grizzlybären
und wütende Elche zu verteidigen. Insgesamt 30 verschiedene Levels bieten Abwechslung
und aufregende Jagdsituationen. Im Mehrspielermodus gehen bis zu vier Spieler gemeinsam auf die Pirsch.
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durch das ganze Jahr. Ideal für
die tägliche Runde mit dem
Hund, aufs Velo oder einfach
zum Ausgehen! Zudem ist sie
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gefüttert! Wasserabweisend,
Innentasche, zwei aufgesetzte
Taschen, hochwertiges, kariertes, leicht wattiertes Innenfutter, verstellbare Taillenweite,
Reissverschlüsse an den Ärmeln, Knopfleiste, Molesinkragen.
Grössen XS–XXL (34–44).
Farbe: Olive, Marine, Braun,
Schwarz. CHF 189.–.
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Fax 081 771 67 10, [email protected], www.
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Spurensuche in der Surselva
Vergessene Wildnis
Unberührte Natur, wilde
Landschaften: solche Begriffe werden heute gerne im modernen Tourismusmarketing
benutzt. Doch solche Regionen werden immer rarer. Peter Dettling hat sich in seiner Heimat Surselva (Bündner
Oberland) auf die Suche gemacht. Auf seiner Suche nach
vergessener Wildnis wurde er
mit vielen unbequemen Fragen und Themen konfrontiert,
welche weit über die Grenzen
der Surselva Gültigkeit haben. «In deren Beantwortung
liegt schlussendlich nicht nur
die Zukunft von Wolf, Bär und
Co., sondern allen voran unsere eigene», schreibt der in der
Surselva aufgewachsene und
nun in Kanada lebende Naturfotograf und Kunstmaler.
Seine eindrücklichen Bilder werden ergänzt mit authentischen Texten, in denen
er die Bedrohung der Artenund Landschaftsvielfalt thematisiert und für einen grossen Respekt des Menschen im
Umgang mit der Natur plädiert.
Über den Verlag Terra Grischuna ist für CHF 28.– auch
der gleichnamige Naturkalender mit Peter Dettlings Aufnahmen aus dem Bündner
Oberland erhältlich.
Terra Grischuna Buchverlag, 132 Seiten mit
zahlreichen Farbfotos, gebunden. CHF 58.–. ISBN
978-3-7298-1162-1. Bezugsquellennachweis siehe 1.
Seite «Jägermarkt», oben links.
Europa ist mehr als nur eine
geografische und politische
Einheit. Es ist ein Kontinent
mit einer unglaublichen Naturfülle und Artenvielfalt. Eugène
Reiter, ein begnadeter und leidenschaftlicher Fotograf, hat
die Wildbahnen vom Atlantik
bis zum Ural und von Lappland bis ans Mittelmeer jahrelang mit der Kamera bereist.
Hier legt er zusammen mit den
bedeutendsten europäischen
Jagd- und Wildtierschutzorganisationen das Ergebnis vor –
einen hochwertigen Bildband
mit atemberaubenden Fotos
der faszinierenden Wildtiere
Europas. Verblüffende Hintergrundinformationen über die
Arten und die überwältigende Naturfülle dieses Teils der
«Alten Welt» liefern die Begleittexte. Verfasst wurden sie
von FACE, dem «Zusammenschluss der Jagdschutzverbände in der EU», und CIC,
«Internationaler Jagdrat zur
Erhaltung des Wildes».
Fotograf Eugène Reiter war
jahrzehntelang passionierter
Jäger und vertritt Luxemburg im «Zusammenschluss
der Jagdschutzverbände in der
EU» (FACE) und im «Internationalen Jagdrat zur Erhaltung
des Wildes» (CIC). Vor Jahren vertauschte er das Gewehr
endgültig mit der Fotokamera,
um sich seiner zweiten grossen
Leidenschaft, der Wildtierfotografie, zu widmen.
Eugène Reiter, «Passion». 400 Seiten, Hardcover, ca. 538 Farbfotos. Erschienen im Kosmos
Verlag. Fr. 99.–. Bezugsquellennachweis siehe 1.
Seite «Jägermarkt», oben links.
Leicht zu tragen – besser jagen!
il Lago Jagdrucksack
Zahlreiche, zum Teil mit
wasserdichten Reissverschlüssen versehene Taschen bie-
ten Platz für Ihre Ausrüstung.
Mit Langwaffenhalterung und
lebensmittelechtem Trinkbehälter mit Trinkschlauch im
Inneren des Rucksacks. Das belüftete Tragesystem an der Rückenpartie und die gepolsterten,
individuell einstellbaren Gurte sorgen für einen angenehmen Tragekomfort über Stunden (Lieferung ohne Waffe).
Bisher 69,99 Euro, Weihnachtsaktions-Preis jetzt 49,99
Euro. Artikel-Nr. 123280.
Bezug: Askari Sport GmbH, 4017 Basel 17,
Tel. 061 3 22 27 74, Fax 061 3 22 27 75, www.
askari-jagd.ch.
Schweizer Jäger 12/2010
33
Geschenke
Die perfekte Jacke fürs ganze Jahr
Ein Bildband zum Schwelgen
Damen-Wachsjacke MONACO
Traumfotos von Europas Wildtieren
Meinrad Husi
Interview
Rückblick über ein Jahrhundert
«WILD & JAGD»
Mit der Buchveröffentlichung «Wild & Jagd im Kanton Schwyz im 20. Jahrhundert» (siehe Seite 70) hat der ehemalige Jagdverwalter des Kantons
Schwyz ein zeitgeschichtliches Meisterwerk realisiert. Der «Schweizer
Jäger» fragte nach.
Über 30 Jahre
im Dienste des
Kantons Schwyz.
Ehemaliger Jagdverwalter und
Buchautor
Meinrad Husi.
«Schweizer Jäger»: Herr Husi,
mit Ihrem Buch erhalten Sie der
Nachwelt ein wichtiges Zeitdokument. Was gab den Ausschlag, ein
solches Buch zu realisieren?
Meinrad Husi: Im Jahre 1904
publizierte der damalige Staatsarchivar Alois Dettling eine Schrift
mit dem Titel «Geschichtliches
über das schwyzerische Jagdwesen». Darin bot er einen fundierten
historischen Überblick über das
Jagdwesen im Kanton Schwyz,
besonders die rechts- und wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte
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Schweizer Jäger 12/2010
bis rund 1900. Weil die Nachfrage
nach diesem Werk immer grösser
wurde, beschloss der Historische
Verein des Kantons Schwyz, eine
Reprint-Ausgabe herauszugeben.
Dabei äusserte der damalige Präsident, Staatsarchivar Dr. Josef
Wiget, bei mir das Ansinnen, als
Pensioniertenarbeit ein ergänzendes Werk über die Jagdgeschichte des 20. Jahrhunderts zu verfassen. Die Begeisterung und Freude
für eine solche Arbeit wuchs bei
mir je länger je mehr und wurde
schlussendlich zur Tat.
Ein solches Werk zusammenzustellen benötigt Zeit, viel Geduld
und umfangreiche Recherchen.
Gab es da keine Momente, in denen Sie an der Realisierung zweifelten?
Die grundlegende Arbeit lag
darin, das Material zusammenzusuchen. So ab dem Jahre 1960
konnte ich dabei auf die Akten
der Jagdverwaltung und später
zusätzlich auch auf meine eigenen Kenntnisse als Jagdverwalter zurückgreifen. Da vor diesem Zeitraum die Jagdverwaltung
«Manchmal war ich der Verzweiflung nahe, aber Beharrlichkeit
und ’Meister Zufall’ halfen mir
vielfach und führten schlussendlich
zur Werkvollendung.»
noch nicht institutionalisiert war
und somit praktisch keine Unterlagen vorhanden waren, musste
zur Grundlagenerhebung primär
auf die Amtsblätter und Rechtsbücher des Kantons Schwyz und
des Bundes sowie auf die Rechenschaftsberichte des Regierungsrates an den Kantonsrat zurückgegriffen werden. Die darin
gefundenen Texte liessen jedoch
viele Löcher offen, die ich mit
Als persönliches Highlight und
zugleich abschliessender Meilenstein darf der Einsatz der vier
Steinböcke und sechs Steingeissen am 5. Mai 2005 im Gebiet
der Chaiserstockkette im Riemenstaldnertal erwähnt werden.
Damit konnte die Gründung einer
«Als persönliches Highlight und
zugleich abschliessender Meilenstein
darf der Einsatz der vier Steinböcke
und sechs Steingeissen am
5. Mai 2005 im Gebiet der Chaiserstockkette im Riemenstaldnertal
erwähnt werden.»
Nachdem Sie ab 1973 Vorsteher des Rechtsdienstes des Militär- und Polizeidepartements des
Kanton Schwyz waren, übernahmen Sie 1975 zusätzlich die Fischereiverwaltung und 1981 auch
die Kantonale Jagdverwaltung im
Kanton Schwyz, die Sie bis 2005
geleitet haben. Haben Sie in Ihrer neuen Steinbockkolonie ins LeDienstperiode auch grosse «Mei- ben gerufen werden. Erfreulich ist
natürlich, dass der Einsatz Erfolg
lensteine» erlebt?
Meilensteine sind Ereignisse zeigte und sich der Bestand heivon besonderer Bedeutung, die misch fühlt und gut entwickelt.
längerfristig oder punktuell sein
20 Jahre als Jagdverwalter gekönnen.
Als Jagdverwalter lag mir dies- währen einen grossen Einblick
bezüglich in erster Linie daran, in das politische Jagdgeschehen.
die Jagdgesetzgebung zum Woh- Was hat sich verändert und wie
le unseres Wildes und der Natur, sehen Sie den gesellschaftlichen
aber auch der Jäger umsetzen zu Stellenwert der Jagd heute?
können. Mit der neuen BundesGesamtschweizerisch betrachgesetzgebung über die Jagd und tet hat sich in diesen gut 20 Jahden Schutz wildlebender Säu- ren jagdpolitisch einiges bewegt.
getiere und Vögel von 1986, die Glücklicherweise ist der Kanverstärkt den Schutz des Lebens- ton Schwyz davon praktisch verraumes und der Erhaltung der Ar- schont geblieben. Dies ist in erstenvielfalt der Wildtiere in den ter Linie darauf zurückzuführen,
Vordergrund stellte, wurde der dass die Jagd bei uns Berglern
Aufgabenbereich
vielfältiger, beheimatet und im Volk seit algleichzeitig aber auch schwieri- ters her verankert ist. Sie wird
ger. Dazu den Grundstein setzen nicht nur als Aufgabe des Staazu können, war für mich speziell tes zur Regulierung der Wildherausfordernd.
bestände, sondern als Hege des
Dass der Tollwut nach mehre- Wildes und Pflege der Natur quaren Fehlversuchen mit der damals si als Teil unserer Kultur gewerneuesten Wildkrankheitsbekämp- tet. Entsprechend angesehen ist
fungsmethode (gezieltes Auslegen
«Die Jagd bei uns ’Berglern’
von Impfstoffen in
Hühnerköpfen) der ist im Volk seit alters her stark
Garaus
gemacht verankert.»
werden
konnte,
darf sicher auch als
Meilenstein gewertet werden. Der demnach auch heute noch der genicht unbedeutende Aufwand hat- sellschaftliche Stellenwert, was
te sich gelohnt. Nach mehr als 20 beispielsweise der rege Besuch
Jahren konnte der Kanton Schwyz des Pelzfellmarktes und der Troim Jahre 1984 als tollwutfrei er- phäenschau zeigt.
klärt werden.
Jetzt, nach Veröffentlichung des
Buches, lehnen Sie sich wieder zurück und geniessen die wohlverdiente Pensionierung, oder liegt
schon ein weiteres Projekt in der
«Schublade»?
Sicher lehne ich mich inskünftig nicht nur zurück, sondern
will die Natur nach wie vor geniessen, Wanderungen unternehmen und natürlich auch die Jagd
ausüben. Ob ich nochmals historisch-schriftstellerisch tätig werde, steht noch nicht fest. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass
ich ein ähnliches Projekt über die
Fischerei im Kanton Schwyz, worüber noch nichts vorhanden ist,
in Angriff nehmen werde. Vorerst
gilt es aber noch abzuklären, ob
und wie viel Materialien vorhanden sind.
Eine letzte und persönliche
Frage. Was bedeutet für Sie die
Jagd?
Die Jagd ist für mich in erster Linie ein Beitrag zur Erhaltung der Natur allgemein und zur
Ökologie oder modern ausge-
«Die Jagd soll helfen, mit einer
nachhaltigen Nutzung die
bestehenden Werte der Natur in
einem für alle tragbaren Mass zu
erhalten.»
drückt Biodiversität (Vielfalt des
Lebens) im Speziellen. Die Jagd
soll helfen, mit einer nachhaltigen
Nutzung die bestehenden Werte
der Natur in einem für alle tragbaren Mass zu erhalten. Materielle Werte dürfen nicht im Vordergrund stehen. Jagd soll nebenbei
aber auch einem gesellschaftlichen Rahmen dienen, der die
Kameradschaft fördert, der aber
auch aufklärend wirken soll.
Geschätzter Herr Husi, ich bedanke mich für das ausführliche
und interessante Gespräch und
wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und natürlich ein kräftiges Weidmannsheil.
Kurt Gansner
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Interview
Nachfragen bei alten Jägern und
Nachforschung in Zeitungen und
Zeitschriften zuzudecken versuchte. Manchmal war ich dabei
der Verzweiflung nahe, aber Beharrlichkeit und «Meister Zufall»
halfen mir vielfach über das Tief
hinweg und führten schlussendlich zur Werkvollendung. Umso
grösser ist heute die Freude, dass
die Schrift nun vorliegt.
Lebensraum
JAHR DER
BIODIVERSITÄT
Es erfreut jedes Jägerherz,
wenn auf einem Pirschgang im
Jagdgebiet ein Schmetterling,
Käfer, Vogel oder selbst eine
Maus den Weg kreuzt. Da ist
eine grosse gelbe Blüte, dort
eine unscheinbare Orchidee.
Der Aufenthalt in der Natur ist für uns Jäger/innen jedes Mal eine Erholung. Wir atmen die Luft des Waldes ein
und erfreuen uns am Anblick
der schönen Natur. Da sind
wir kaum enttäuscht, wenn wir
den ersehnten, kapitalen Bock
den wir erwarteten, nicht zu
sehen bekommen.
Text und Fotos: Josef Griffel
Das Jahr 2010 wurde von der UNO
zum Jahr der Biodiversität ausgerufen. Endlich, nachdem anerkannte Naturschützer – und da gehören wir Jäger
auch dazu – vehement auf die ständig
schwindende Artenvielfalt hingewiesen
haben. Regelmässig verschwinden auf
unserer Erde Tier-, Pflanzen- und Insektenarten, die unwiederbringlich ver-
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Schweizer Jäger 12/2010
loren sind. Den meisten Menschen ist
es aber nicht bewusst, dass wir selbst
auch zu dieser Artenvielfalt gehören.
Da bleibt zu hoffen, dass bei den Verantwortlichen der «Groschen gefallen»
ist und man versucht, den Rückgang der
Artenvielfalt zu stoppen.
Wir Jäger leisten mit unserer HegeJagd einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung. Das dürfte nicht allen bekannt
sein. Dies ist Grund genug, vermehrt
Öffentlichkeitsarbeit für Jagd und Jäger
zu leisten. In Zusammenarbeit mit örtlichen Vogel- und Naturschutzverbänden
schaffen wir z.B. in unseren Revieren
und Jagdgebieten neuen Lebensraum,
oder pflegen und verbessern vorhandene Biotope. Wir Jäger wissen, was Biodiversität bedeutet und wie wertvoll
diese ist. Es ist auch eine Aufgabe der
Jäger, die Bedeutung der Artenvielfalt
unseren Mitmenschen mitzuteilen.
■
Lebensraum
Laubfrosch.
Junge Feldsperlinge.
Mehlschwalbe beim Sammeln von
Lehm für den Nestbau.
Zauneidechse mit Beute.
Gelbhalsmaus,
heimlicher Waldbewohner.
Männertreu, bunter Farbfleck der
Alpwiesen.
Ein seltener Anblick,
das Tagpfauenauge.
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«…UND ER WAR
EIN GEWALTIGER JÄGER
VOR DEM HERRN…»
Jäger, Jagd und Wild in der Bibel
Die Bibel, das «Buch», wie dieses Wort zu übersetzen wäre,
wird in vielen christlichen Familien besonders in der Vorweihnachtszeit aus dem Bücherregal geholt, um die Geschichte von
den Geschehnissen in Bethlehem einmal nachzulesen und vor
allem den Kindern nahezubringen. Wer dabei als jagdlich interessierter Leser etwas tiefer in den sprachlichen Reichtum der
Heiligen Schrift einsteigt, wird feststellen, dass – namentlich im
Alten Testament – Jäger, Jagd und Wild gar nicht selten erwähnt
sind.
Die Bibel, hier ein Exemplar der Gutenberg-Bibel (15. Jahrhundert) aus der Kongressbibliothek
der Vereinigten Staaten in Washington, hält auch für Jäger und Freunde des Wildes interessante
Informationen und einige Überraschungen bereit.
Foto: Mark Pellegrini, Quelle: Wikipedia Creative Commons
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Von Klaus Böhme
Die Bibel, das am weitesten
verbreitete schriftliche Werk der
Welt, ist das «Buch der Bücher»
auch im literarischen Sinn. Während eines Zeitraums von etwa
1200 bis 1500 Jahren wurde sie
von einer Vielzahl von Verfassern
geschrieben und vereint ebenso
eine Vielzahl literarischer Gattungen in sich wie Gedicht, Hymnus
und Liebeslied, Paradoxon, Rätsel und Ellipse, Brief, Monolog
und Dialog, Gleichnis und Parabel, natürlich das Gebet und nicht
zuletzt
Geschichtsschreibung.
Als Geschichtsbuch beschreibt
das Alte Testament neben historischen Ereignissen auch Leben
und Alltag im Heiligen Land vor
etwa 4000 Jahren. Doch die Historiographie der Bibel beginnt
viel früher, in der mythischen Ur-
Jäger – Gewaltherrscher und
Männer von geringem Ansehen
Schon bald findet sich auch
der erste namentlich bekannte Jäger in der Bibel, nämlich bereits
unter den Nachkommen Noahs,
dem Urahnen aller heutigen Völker. Als ein Urenkel des Herrn der
Arche taucht jener Nimrod auf,
der gern bei der ironischen Beurteilung der jagdlichen Fähigkeiten eines Weidgenossen genannt
wird: «…und er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn». Bemerkenswert ist, das dies unter Jägern offenbar schon zu biblischen
Zeiten als «geflügeltes Wort» gebräuchlich war, denn es wird als
solches schon im Bibeltext angeführt: «Daher spricht man:
Das ist ein gewaltiger Jäger vor
dem Herrn wie Nimrod.» Dieser war nach den Ausführungen
im 1. Buch Mose ein mächtiger
Herrscher über Babel und Assur
und wird von manchen Bibelforschern mit dem um 2300 v. Chr.
lebenden König Sargon von Akkad personifiziert. Nach der hier
zitierten Lutherbibel war er jedenfalls auch «der erste, der Macht
gewann auf Erden». Eine andere
Übersetzung reisst das Wort vollends aus jeglichem schalkhaften
Zusammenhang und sagt es deutlicher: «Er war der erste Gewaltherrscher auf Erden.»
Diese gedankliche Verbindung
von «gewaltigem Jäger» und kriegerischem Despoten, von Jagd
und Krieg überhaupt, ist historisch nachvollziehbar. Im assyrisch-babylonischen Kulturkreis,
der über fast drei Jahrtausende vor
Christi Geburt eine Grossmacht
repräsentierte, war die Jagd vor
allem eine Machtdemonstration
der herrschenden Klasse und der
Lebensraum
Vom Paradies zur Sintflut –
des Menschen Weg zum Jäger
Im Paradies, dem legendären
Garten des Glücks und des Friedens, waren Mensch und Tier noch
gleichrangige Partner im neu geschaffenen Weltengebäude. Adam
und Eva, die ersten Menschen,
wurden zwar von Gott erschaffen,
um zu «herrschen über die Fische
im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh
und über alle Tiere des Feldes…».
Dieser «Herrschaftsauftrag über
die Erde», «dominium terrae» genannt und mit den einleitenden
Worten: «Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und
machet sie euch untertan…» unmittelbar an Adam und Eva weitergegeben, zeigt aber gleichwohl ein
differenziertes Verhältnis zur Tierwelt und ist wohl einer der für die
Geschichte der Menschheit und
der Erde folgenschwersten Bibelverse überhaupt. Ausdrücklich jedoch heisst es in der Genesis, dem
1. Buch Mose zunächst weiter: «…
ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der
ganzen Erde, und alle Bäume mit
Früchten, die Samen bringen, zu
eurer Speise.» Von Fleisch und
Wildbret kein Wort; Adam selbst
durfte vielmehr allen Tieren ihre
Namen geben, kannte aber keinerlei Waffen und undenkbar war
es, dass er ein Tier tötete, um es
zu verspeisen.
Diese «paradiesischen Zustände» aber fanden, wie wir wissen,
ihr Ende mit dem – von einem
Tier, nämlich der Schlange provozierten – Sündenfall und der Vertreibung des ersten Menschenpaares aus dem «Garten Eden».
Der Friede zwischen Mensch und
Tier endete schliesslich unwiderruflich nach der kollektiven Rettung aus der Sintflut: «Furcht und
Schrecken vor euch sei über allen
Tieren auf Erden und über allen
Vögeln unter dem Himmel, über
allem, was auf dem Erdboden
wimmelt, und über allen Fischen
im Meer; in eure Hände seien sie
gegeben. Alles, was sich regt und
lebt, das sei eure Speise.»
Die Bibelverse «nach der Sintflut» symbolisieren den endgültigen Niedergang der harmonischen
Weltordnung, «denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend
auf.» Für die Tiere hiess das, dass
sie von nun an dem Menschen in
die Hand gegeben waren und ihm
ausdrücklich zur Nahrung dienen
sollten. Man könnte sagen: Die
Jagd war eröffnet.
Repro: Verfasser
zeit mit der Erschaffung der Welt
und aller ihrer Lebewesen.
Dieses Palastrelief aus der antiken
Ruinenstadt Ninive
in Mesopotamien
zeigt den assyrischen König Assurbanipal im Kampf
mit einem Löwen
und ist ein Beispiel für die Jagd
als demonstrative
Selbstinszenierung,
die Mut und Kraft,
letztlich aber die
Macht zur Schau
stellen soll.
Heerführer. Jagdveranstaltungen
wurden wie Feldzüge organisiert
und der provozierte Kampf mit
wilden und gefährlichen Tieren,
vom Streitwagen herab oder auch
zu Fuss und mit Kriegswaffen geführt, war zum einen aufwändige Propaganda und eine Schau
der Überlegenheit und Stärke,
eine Drohgebärde mithin, sollte
zum anderen aber auch die Unerschrockenheit fördern und der
mentalen und körperlichen Ertüchtigung zur Vorbereitung auf
den nächsten Eroberungszug dienen. Reliefs aus einem Palast in
Ninive zeigen beispielsweise den
assyrischen König Assurbanipal
(668 – 631 v. Chr.) in eindrucksvollen Posen während solcher
Kampfjagden. Für die Könige Israels und Judas hingegen war die
Jagd offenbar ohne Bedeutung.
Lebensgrundlage war die Jagd
in dieser Zeit schon lange nicht
mehr, spielte aber zur Ernährung
der Bevölkerung immer noch eine
gewisse Rolle und war insbesondere zum Schutz der Anpflanzungen vor Wildschäden und der
Ziegen- und Schafherden vor den
noch häufig anzutreffenden Raubtieren notwendig. Die Jäger aber,
die sich kaum an der täglich anfallenden Arbeit auf den Feldern
und Weiden beteiligten, standen
allgemein nicht mehr in hohem
Ansehen. Dies zeigt die sehr bekannte Erzählung von Esau, dem
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Quelle: Wikipedia public domain
Lebensraum
Arten, Raben, Strauss, Nachteule, Kuckuck und Sperber, Käuzchen und Uhu und Fledermaus
(!), Rohrdommel, Storch und
Schwan, Reiher, Häher, Wiedehopf und Schwalbe.
Dieser so genannte «Wildbretkatalog», für die meisten Wildund Vogelarten die einzige Erwähnung in der Bibel, lässt einen
erstaunlichen Artenreichtum vermuten und nennt viele Tiere,
die heute im Nahen und Mittleren Osten nicht vorkommen. In
der Region des Heiligen Landes, dem historischen Palästina,
das sich vom Libanon im Norden
bis zum Golf von Eilat im Süden,
von der östlichen Mittelmeerküste im Westen bis zu den Bergländern östlich des Jordangrabens
erstreckte, berühren sich jedoch
Aus der «Holedie drei Kontinente Europa, Asiman Bible», einer en und Afrika und damit auch deum 1890 im ang- ren unterschiedliche Ökosysteme,
loamerikanischen Vegetationszonen und Wildtierpopulationen. Viele eurasische
Sprachraum erschienenen Ausga- Wildarten hatten bzw. haben hier
die südliche Grenze ihres Verbe, stammt eine
der seltenen Dar- breitungsgebietes, während die
stellungen des Jä- Nordgrenze des Lebensraumes
gers Esau, der hier typisch afrikanischer Tiere wie
von seinem Vater auch die Westgrenze für einige
Isaak ausgesandt Tierarten des indischen Subkontinents ebenfalls bis in diese Rewird, um «ein
Wildbret zu jagen». gion reicht.
So könnte ein Tierfilmer, der
sich auf eine Zeitreise ungefähr
viertausend Jahre in die Vergangenheit begibt, irgendwo in der
Levante, nahe den östlichen Gestaden des Mittelmeers, fast unwirkliche Szenerien aufnehmen:
Ein Sprung Rehe sucht nicht weit
entfernt von einer kleinen Herde
syrischer Elefanten auf der Steppe nach Nahrung, während am
nahen Wasserloch, in dem sich
Flusspferde suhlen, eine Rotte
Wildschweine von Krokodilen
angegriffen wird; durch die ausgedehnten Wälder, die sich hoch
hinaus ins Gebirge erstrecken und
von riesigen Zedern, aber auch Eichen und Pinien geprägt werden,
zieht unfern eines Wolfsrudels ein
Braunbär seine Fährte und auf einer Wiese am Rand des Waldes
versucht ein Löwe sein Glück und
schleicht äsendes Damwild an.
Eine doch nahezu noch para-
zweiten und zugleich schon letzten in der Bibel namentlich genannten Jäger, und seinem Bruder Jakob.
Schon bei seiner Geburt wird
Esau, dessen Name schon etwa
mit «der Behaarte, der Struppige» zu übersetzen wäre, als «rötlich, ganz rauh wie ein Fell», also
als hässlich und abstossend geschildert. «Und als nun die Knaben gross wurden, wurde Esau
ein Jäger und streifte auf dem
Feld umher, Jakob aber ein gesitteter Mann und blieb bei den Zelten.» Rigoros macht der Verfasser
des Bibeltextes hier einen direkten Unterschied zwischen einem
Jäger und einem «untadeligen»
Mann, wie es in einer anderen
Übersetzung heisst.
Wildbret aber war zur Bereicherung des oft kargen Speisezettels durchaus beliebt und die
Jäger wurden, zumindest bei den
Männern, nicht durchwegs unbeliebt. «Und Isaak hatte Esau lieb
und aß gern von seinem Wildbret; … So nimm denn dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh
aufs Feld und jage mir ein Wildbret …». Genau diese Vorliebe
Isaaks für Wildbret führte aber
zum – von der Mutter Rebekka inszenierten – Betrug Jakobs,
der seinem fast blinden Vater einen Hammelbraten als Wildbret
und sich selbst als Esau verklei-
40
Schweizer Jäger 12/2010
det präsentiert, sich segnen lässt
und das Erbe antritt, mächtig und
reich wird. Sein Bruder, meist als
von Gott ungeliebter Sünder gezeichnet, verzeiht trotz finsterer
Rachepläne dies alles dann viele Jahre später grossmütig und so
steht dann letztlich der verachtete Jäger Esau dennoch nicht ohne
positive Charakterzüge im Buch
der Bücher verzeichnet.
Der «Wildbretkatalog» –
Die Tierwelt im Heiligen Land
vor 4000 Jahren?
Die Bibel gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Jagd im
Ursprungsland von Ackerbau
und Viehzucht auch noch lange
Zeit nach der «neolithischen Revolution» in gewissem Rahmen
zum Lebensunterhalt beitrug. Im
5. Buch Mose, auch Deuteronomium genannt, verkündigt dieser
die von Gott übermittelten Gesetze und verbietet oder gestattet dabei auch den Genuss bestimmter
Arten von Fleisch. Erlaubt war
danach an Wildbret ausdrücklich
«Hirsch, Reh, Damhirsch, Steinbock, Gämse, Auerochs und Antilope»; nicht erlaubt waren Kamel, Hase und Klippdachs. Fast
alle Vögel hingegen, von denen
über zwanzig Arten genannt werden, galten als unrein, darunter
Adler, Habicht und Fischaar, Taucher, Weihe und Geier in allen
Foto: Leonid Mamchenkov, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Die Bestände der vor vier- bis fünftausend Jahren das Landschaftsbild der Levante bestimmenden Libanon-Zeder – hier
ein Bild aus einem winterlichen Wald – sind im Heiligen
Land schon seit der Antike auf Restbestände und Inselvorkommen geschrumpft und werden in neuerer Zeit mühselig
wieder aufgeforstet.
etwa 3000 Hektar Zedernwald
– von ursprünglich wohl mehr
als einer halben Million und die
grossen Wälder, die noch zu biblischen Zeiten die küstennahen
Regionen der Levante charakterisierten, sind bis auf Restbestände
und Inselvorkommen verschwunden.
Nicht anders ging es vielen
Tierarten. Der syrische Elefant,
eine Unterart der indischen Spezies, war durch die brutale Bejagung zur Erlangung des begehrten Elfenbeins im 8. Jahrhundert
v. Chr. vollkommen ausgerottet, sein afrikanischer Verwandter, der ursprünglich ebenfalls
bis in den östlichen Mittelmeerraum vorkam, schon in der Antike
durch die Jagd bis nach Zentralafrika zurückgedrängt worden und
selbst das Nilpferd war, ebenfalls
wegen seiner überaus begehrten
Zähne, um diese Zeit bereits aus
Palästina verschwunden. Andere
Arten, wie etwa der Auerochse,
verschwanden später, zu nicht datierbaren Zeiten oder sogar erst,
wie der syrische Braunbär, vor
einigen Jahrzehnten. Aber noch
heute zeigt sich im Heiligen Land
die durch das Zusammentreffen
der Kontinente bedingte Vielfalt
und so kann dort etwa eines der
letzten Wolfsrudel, charakteristische Tiere der nördlichen Hemisphäre, am Rande der Negev oder
der Wüste Juda bei der Jagd auf
Hasen und Kaninchen auf einen
vereinzelten Leoparden treffen.
Zu bedenken ist allerdings
auch, dass viele der insgesamt
etwa – einschliesslich der Hausund Nutztiere – 130 in der Bibel
genannten Tierarten von dem hebräischen Ursprungsbegriff her
nicht eindeutig bestimmbar sind
und in den zahlreichen Bibelübersetzungen die deutschen bzw. in
der jeweiligen Landessprache
verwendeten Bezeichnungen für
bestimmte Tierarten nicht selten
voneinander abweichen, spezifischer sind oder auch allgemein
umfassender – oder letztlich auch
einfach falsch.
So werden etwa Hirsche und
Gazellen teilweise als Reh, teilweise aber auch als Antilope bezeichnet, das Damwild sogar als
Büffel und beim Adler handelt es
sich tatsächlich fast ausnahmslos um den Gänsegeier. Darüber
hinaus werden Tiere in der Bibel – und dies gilt besonders für
Wildtiere – sehr häufig in verallgemeinernd symbolischem, bildhaftem Zusammenhang genannt
und nicht aus konkreten Lebenssituationen heraus erwähnt. Es ist
daher bis auf wenige gesicherte
Ausnahmen kaum sinnvoll, wie
es dennoch manchmal geschieht,
den in den Bibelübersetzungen
genannten Tierarten einfach auch
gleich die wissenschaftliche Artund Gattungsbezeichnung zuzuordnen.
Hirsch, Reh und Damhirsch
werden in der hier zugrunde gelegten lutherischen Übersetzung
ausdrücklich unterschieden und
könnten tatsächlich in allen dieSchweizer Jäger 12/2010
41
Lebensraum
In der Negev, einer
Wüste, die dem
gesamten Süden
Israels den Namen
gegeben hat, zeigt
sich auch, namentlich wie hier im
Frühling, lebensspendende Vegetation, die zahlreichen Tierarten
das Überleben
ermöglicht.
Foto: Nikola Herweg, Quelle: Wikipedia Creative Commens
diesische Idylle – aber nur zum
Schein. Denn an kaum einem anderen Ort auf unserem Planeten
als im so genannten «Fruchtbaren
Halbmond», der als «Wiege der
Kultur» auch das Heilige Land
einschliesst, zeigt sich die Geschichte der Zivilisation auch als
eine Geschichte des rücksichtslosen Raubbaus an der Natur, der
Vernichtung der Landschaft und
ihrer Geschöpfe und letztlich des
eigenen Lebensraumes. «… machet euch die Erde untertan…» –
wohl kein anderes Bibelwort hatte
solch katastrophale Folgen.
Die berühmten Zedern des Libanon, die bis zu 50 Meter hoch
und über 1000 Jahre alt werden
können, wurden bereits vor 5000
Jahren in grossen Mengen gefällt
und waren schon im 12. Jahrhundert v. Chr. knapp geworden; sie
wurden zum Bau der Paläste und
Tempel, vom Seefahrervolk der
Phönizier auch zum Schiffsbau
gebraucht. Heute finden sich in
Syrien und im Libanon nur noch
42
Schweizer Jäger 12/2010
re wird der insgesamt ebenfalls
stark gefährdete Bestand jedoch
nur auf 300 bis 400 Exemplare
geschätzt.
Der Nubische Steinbock, von
brauner Färbung, etwas kleiner
und graziler als der Alpensteinbock, hat sich in einigen Wüstengebieten des Heiligen Landes
bis heute erhalten, so auch bei
dem aus der Geschichte von David und Saul bekannten «Steinbockfelsen» nahe der Höhle von
En Gedi, in einer wasserreichen
Oase in der Wüste Negev gelegen. Dort, wo heute ein touristisch erschlossener Kibbuz und
ein Naturschutzgebiet zu finden
sind, wurden offensichtlich schon
in vorchristlicher Zeit Steinbockgottheiten verehrt. Steinböcke wurden jedoch wohl nur
recht selten bejagt, denn dies war
zum einen in den schroffen Felsen schwierig, zum anderen wurde Psalm 104 sogar als eine Art
von «Schutzvorschrift» angesehen, weil es dort heisst: «Die hohen Berge geben dem Steinbock
Zuflucht …».
Gämse, Auerochse und Antilope finden sich in anderen Ausgaben als der Lutherbibel auch als
Wildziege, Wisent und Wildschaf
und dies verdeutlicht die erwähnten Probleme mit den unterschiedlichen Übersetzungen. Darüber
hinaus erscheint es angesichts der
Schwierigkeiten, die zoologische
Systematiker mit der Einordnung
von Gämsenartigen, Wild- und
Waldziegen und diversen Antilo-
penarten, aber auch Wildrindern
bis heute haben, äusserst problematisch, hierzu aus den sehr spärlichen und in den Übersetzungen
eben unsicheren Angaben in der
Bibel konkrete Aussagen zum
Vorkommen dieser Arten in biblischer Zeit im Heiligen Land zu
treffen. Eher unwahrscheinlich ist
es jedenfalls, dass es unsere aus
den Alpen bekannte Gämse jemals
im alten Palästina gab. Der Auerochse hingegen stammt in seiner
Urform vermutlich aus Südasien,
ein früheres Vorkommen in der
Levante ist somit wahrscheinlich,
der Wisent allerdings dürfte weiter südlich als im Kaukasus nicht
in Erscheinung getreten sein.
Ausserhalb des Wildbretkatalogs finden sich an weiteren bekannten Wildtierarten vereinzelt der Fuchs, das Wildschwein
in Gestalt der «wilden Säue» in
Psalm 80, 14 und – neben dem im
Katalog als unrein erwähnten Hasen, mit dem die syrische Unterart des europäischen Feldhasen
gemeint sein dürfte – das Wildkaninchen und das Rebhuhn, ferner, oft in symbolischer Bedeutung für Bedrohung und Gefahr,
der Wolf und der Bär sowie Löwe,
Leopard und Panther. Alle diese
Tiere kamen im Land der Bibel
vor; der letzte Löwe Palästinas
soll im 13. Jahrhundert nahe der
berühmten Bergfestung Armageddon, dem heutigem Megiddo, erlegt worden sein.
Neben dem Rotfuchs kommen
dort heute noch der Sandfuchs
Foto:Yair Rand, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Lebensraum
sen drei Arten bekannt gewesen
sein. Denn auch die Gattung der
Cerviden hat im Nahen Osten
die äusserte südöstliche Grenze
ihres historisch bekannten Verbreitungsgebietes; das Europäische Reh kommt, wenn auch nur
in geringen Populationen, bis
nach Kleinasien und in den östlichen Mittelmeerraum vor. Rothirsche der europäischen Unterarten hingegen waren zumindest
in historischer Zeit in der Levante
nicht mehr anzutreffen; möglich
ist aber, dass Unterarten, die heute nur noch aus mehr oder weniger weit vom Heiligen Land entfernten Regionen bekannt sind, in
biblischer Zeit dort vorkamen. Zu
denken wäre an den Kaukasusmaral, der nicht nur in diesem Gebirge, sondern auch südlich des Kaspischen Meeres und in Anatolien
lebt, den Berberhirsch, der in wieder anwachsenden Beständen in
den nordwestafrikanischen Ländern Algerien, Marokko und Tunesien vorkommt, oder den Bucharahirsch, dessen Populationen
in Afghanistan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan heute als stark gefährdet angesehen werden müssen.
Vorderasien ist entwicklungsgeschichtlich wohl als ursprüngliche Heimat des Damwildes anzusehen und zu biblischen Zeiten
war der Mesopotamische Damhirsch weit verbreitet, der von
manchen Zoologen als eigene
Art angesehen wird und tatsächlich grösser und beeindruckender
als die europäische Form. In alten
Kulturen, insbesondere bei den
Dieser Nubische
Sumerern und Assyrern als Kult- Steinbock wurde im
und Opfertier bekannt, galt die
Jahre 2009 im
Art bereits sehr frühzeitig als ausNaturschutzgebiet
gestorben, um 1875 tauchten noch
von En Gedi im
einmal einige Exemplare auf, die
Norden der israeliman jedoch aus den Augen verlor schen Wüste Negev
und erst im Jahre 1957 wurde in
am Westufer des
der iranischen Provinz Khusestan Toten Meeres aufgeerneut eine Herde entdeckt. Die nommen; doch schon
militärischen Auseinandersetzun- zu biblischen Zeiten
gen in der Region führten wiedegab es hier einen
rum beinahe zur Ausrottung, den
«Steinbockfelsen»,
iranischen Behörden gelang es der in der Geschichjedoch, die letzten Exemplare für
te von David und
eine Erhaltungszucht einzufanSaul erwähnt wird.
gen. Einschliesslich der in zoologischen Gärten lebenden Tie-
und der Fennek, der Wüstenfuchs,
vor; der Rotfuchs ist leicht mit
dem Goldschakal zu verwechseln
und mit dem entsprechenden hebräischen Wort können beide Tiere gemeint sein. Die zimtfarbene
syrische Unterart des Braunbären
ist seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts aus den letzten Bergwäldern der Levante verschwunden
und kann nur noch selten in entfernteren Regionen beobachtet
werden, noch seine Fährte hingegen zieht in den Steppengebieten
Palästinas in geringen Populationen der Wolf, als einziges überlebendes Grossraubtier neben vereinzelt auftretenden Leoparden.
Jagdwaffen und Jagdmethoden
Als übliche und zugleich einzige Jagdwaffen werden bereits
in der Geschichte von Jakob und
Esau der Köcher, in dem also die
Pfeile aufbewahrt wurden, und
der Bogen genannt. Andere Jagdwaffen, wie etwa Speere und
Lanzen, werden nicht erwähnt,
wurden aber als gebräuchliche
Waffen im Kampf sicher auch bei
der Jagd verwendet. Vögel jagte man mit Wurfhölzern, die dem
australischen Bumerang ähnelten.
Hinweise auf weitere, waffenlose
Jagdmethoden finden sich, wenn
auch zumeist in gleichnishafter Form, vor allem in den Psalmen. Hier wird etwa in Psalm
91,3 – als Übel gleichgesetzt mit
der «verderblichen Pest»! – der
«Strick des Jägers» genannt, was
auf Schlingen oder Netze hinweisen kann. Auch im Buch Hiob ist
in symbolischer Bedeutung vom
«Jagdnetz» Gottes zu lesen. Zur
Hetzjagd auf Hirsche baute man
zaunartige Stellnetzanlagen auf
und auch auf die Verwendung
von Zug- und Klappnetzen lassen zwei Bibelstellen schliessen.
Löwen und auch anderes Grosswild wurde in Fallgruben gefangen und anschliessend mit Steinschleudern getötet.
Bei den Siedlern im alten Palästina war also offenbar die
Fangjagd verbreitet und üblich,
weil man für andere, direkte Jagdmethoden – neben der Bearbeitung der Felder und der Versorgung der Herden – kaum noch
Zeit erübrigen konnte und wollte.
Darin ist eine typische Entwicklung für jene Völker zu sehen, die
die Schwelle zu einer neuen Zeit
mit neuen Werten überschritten
hatten und für die das Jagen zur
beiläufigen Nebenbeschäftigung,
wenn nicht gar als Schutzjagd
zum notwendigen Übel geworden
war. Jagdtaten schildert dann die
Bibel auch meist nur als Notwehr
zur Verteidigung von Leben oder
Besitz. Im Buch der Richter tötet
Simson den Löwen, um sich und
seine Eltern vor dessen Angriff zu
schützen: «… und er zerriss ihn,
wie man ein Böcklein zerreißt,
Nicht viel anders
als dem Mesopotamischen Damhirsch geht es
dem Syrischen
Braunbär. Der fast
nur noch in Tierparks und zoologischen Gärten – wie hier in
Nürnberg – bewundert werden
kann.
und hatte doch gar nichts in seiner Hand …». Auch der junge David wehrte die Löwen und Bären
nur ab, um seine Herde zu schützen.
So geben diese wenigen Textstellen doch ein Bild von der
Jagd und der Tierwelt im Heiligen Land vor drei- oder viertausend Jahren. Beim Lesen und
Nachdenken sollte sich jedoch
mehr ergeben als die Feststellung,
dass die Jagd auch in biblischen
Zeiten und Ländern schon – oder
noch – ihre Bedeutung hatte: Die
Erkenntnis nämlich, dass das Bibelwort von der Unterwerfung
der Erde nicht länger so verstanden werden darf, dass der Schöpfer damit der globalisierten Profitgier und der materialistischen
Rücksichtslosigkeit gegenüber
unseren Mitgeschöpfen, seien es
Bäume, Tiere oder Menschen, Tür
und Tor geöffnet hat. Vielmehr ist
es, nicht nur zu Weihnachten, für
jeden – und ganz besonders für
jene, die diese Welt regieren wollen – an der Zeit, sich zu besinnen und Wege zu suchen und zu
finden, diese fatale Entwicklung
aufzuhalten, um die Grossartigkeit der Schöpfung, der Natur und
letztlich unseres Planeten für uns
und unsere Kinder und Enkel zu
bewahren.
■
Literatur und Quellen: Dinzelbacher, Peter (Hg.): Mensch
und Tier in der Geschichte Europas. Stuttgart 2000. Giebel,
Marion: Tiere in der Antike. Darmstadt 2003. Schroer, Silvia:
Die Tiere in der Bibel. Freiburg im Breisgau 2010. www.
bibelserver.com. www.bibelwissenschaft.de. Die Bibelzitate
erfolgten nach der Übersetzung Martin Luthers, Ausgabe
1956/1964.
Schweizer Jäger 12/2010
43
Lebensraum
Quelle:Wikipedia, public domain
Foto: Eyal Bartov, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Der Mesopotamische Damhirsch, hier während der Brunft in einem Naturreservat am Berg Karmel bei Haifa dargestellt, ist in seinem Bestand trotz
intensivierter Erhaltungs- und Rettungsmassnahmen extrem bedroht.
Ausrüstung
Bushnell Fusion Fernglas mit integriertem
Entfernungsmesser der Spitzenklasse.
BEOBACHTEN
UND MESSEN ZU
MODERATEM PREIS
Test Bushnell Fusion 1600 ARC
Fernglas mit integriertem Entfernungsmesser
Bushnell erweitert die Linie seiner Elite-Ferngläser um das
Modell Fusion 1600: Gute Optik kombiniert mit einem hervorragenden Entfernungsmesser.
Von Markus-Urs Felder
Man durfte auf das angekündigte Fusion gespannt sein. Mit
15 Jahren Erfahrung im Bereich
Laserentfernungsmesser und über
60 Jahren Erfahrung in der Herstellung optischer Geräte, hat sich
Bushnell auch in unseren Breiten
einen Namen gemacht.
44
Schweizer Jäger 12/2010
Man nimmt das Glas gerne zur
Hand. Gummiarmierung, gute
Balance und das moderate Gewicht von knapp 900 Gramm laden zur einhändigen Bedienung
ein – selbst im Messbetrieb. Die
geringe Höhe von 16,5 cm trägt
zum bequemen Tragen am mitgelieferten Nackengurt bei. Wo
der Entfernungsmesser unterge-
bracht ist, kann man bei diesen
kompakten Abmessungen nur ahnen, muss den Praktiker aber auch
nicht weiter interessieren.
Die Einstellung an den Okularen ist schnell erledigt: Links für
den Dioptrienausgleich, rechts
für die LED-Anzeige des Entfernungsmessers – eine Art Parallaxenausgleich, so dass die Entfer-
Wichtige Informationen auf Knopfdruck: Entfernung in Meter oder Yard,
Winkel zum Ziel oder Haltepunktkorrektur in Zentimetern.
am heimischen Kirchturm ergab
1250 Yard. Ein kurzer Druck auf
die «Mode-Taste» links schaltet
auf Meter um: 1143 Meter! Nicht
schlecht! Im Revier wurden einzelne Fichten bei nicht optimalen
Lichtverhältnissen bis 850 Meter
korrekt gemessen, ziehende Rehe
im Scan-Modus mit automatisch
aktualisierter Anzeige auf gut 390
Meter. Messungen von hinter Ästen liegenden Objekten sind dank
dem sogenannten «Brush-Modus» problemlos möglich. Die
Messgeschwindigkeit ist erstaunlich und um einiges besser als die
der zwei- oder dreimal teureren
Konkurrenzprodukte. Die Anzeigehelligkeit kann dabei den herrschenden Lichtverhältnissen manuell angepasst werden.
Doch der Entfernungsmesser kann mehr: Die jagdlich
gebräuchlichen Kaliber und
Laborierungen, in acht Ballistikgruppen eingeteilt, sind einzeln abrufbar. Selbst für Vorderlader und Schwarzpulver findet
man entsprechende Angaben.
Nachdem zusätzlich die Fleckschussentfernung der verwendeten Büchse ausgewählt wurde
(100, 150, 200 oder 300 Meter),
bestimmt die Elektronik anhand
von Distanz, Winkel, Kaliber und
weiteren ballistischen Daten den
Haltepunkt in Zentimetern sowie
den Winkel zum Ziel. Die gan-
Technische Daten
Modell
Vergrösserung
Objektivdurchmesser
Grösse
Gewicht
Fokussierung
Prismensystem
Phasenvergütung
Linsenvergütung
Rainguard HD
Sehfeld auf 1000 m
Nahfokus
Austrittspupille
Augenabstand
Augenmuscheln
Wasserdicht / Beschlagfrei
Bushnell Fusion 1600 ARC
10-fach
42 mm
16.5 cm x 12.5 cm x 6.5 cm
ca. 900 g
Mitteltrieb
Dachkant Prismenglas Bak-4PC-3®
Ja
Voll mehrfach & XTR
Ja
101 m
3.2 m
4.2 mm
18 mm
Stufenlos hochdrehbar
Ja
Kenndaten Entfernungsmesser
Reflektierendes Objekt
1465 m
Baum
915 m
Hirsch
455 m
Messgenauigkeit
+/–1 m
Batterieladeanzeige
Ja
Batterie
3-volt CR 123 (inkl.)
Scan-Modus
Ja
Bullseye
Ja
Brush
Ja
Pfeilbogen-Modus
Ja
Gewehr-Modus
Ja
Verkaufspreis
Gummiarmierung,
gute Balance und
das moderate Gewicht von knapp
900 Gramm laden zur einhändigen Bedienung
ein – selbst im
Messbetrieb …
Fr. 1490.–
ze Angelegenheit mutet zunächst
etwas kompliziert an, kann aber
ganz einfach über die zwei roten
Knöpfe auf der Brücke erledigt
werden.
Dass vergleichbare Informationen zu Haltepunkt und Winkel
auch für Bogenschützen abrufbar sind, sei hier nur am Rande
erwähnt.
Die Robustheit im Reviereinsatz schliesslich steht ausser Zweifel. Nebst den üblichen
Unbilden im Geländewagen und
im täglichen Einsatz, steckte das
Fusion das einstündige Wasserbad (30 cm Wassertiefe) und die
Nacht im Kühlschrank mit anschliessendem schnellen Auftauen auf Zimmertemperatur ohne
Murren weg.
Fazit
Robust und führig, hochwertige Optik mit guter Schärfe und
Kontrastleistung und einem hellen
Bild, kombiniert mit einem Entfernungsmesser der Spitzenklasse
– mit einem offiziellen Verkaufspreis von unter Fr. 1500.– mit hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis!
■
Schweizer Jäger 12/2010
45
Ausrüstung
nungsanzeige immer – wie das
Bild – scharf gesehen wird.
Die Optik des Bushnell Fusion bietet ein scharfes, helles Bild
mit gutem Kontrast. Die Erkennbarkeit von Details erfüllte in der
Dämmerung und bei Mondlicht
die Erwartungen an ein Qualitätsglas mit einem Objektivdurchmesser von 42 mm gut. Das
Sehfeld von 101 Metern auf 1000
Meter liegt etwas unter den vergleichbaren Marktleadern.
Dann ein Blick in die erfreulich knapp und übersichtlich gehaltene
Gebrauchsanleitung.
Messungen bis 1465 Meter sollen an genügend reflektierenden
Objekten möglich sein: Glas an
die Augen, Druck auf den rechten
roten Knopf: Die erste Messung
Ausrüstung
Waffenöl in Spraydose Fähigster Land Rover
ohne Treibgas
aller Zeiten
DSR Multi-Kriechöl der
Firma Ernst Sondermann
GMBH in der Spraydose ist
ein umweltfreundliches, unvermischtes
Waffen-Mehrzwecköl ohne Treibgas. Die
Sprühfähigkeit und Entleerung
erfolgt bis zu 99% in allen Lagen, auch über Kopf –360°.
Ein Sicherheits-Bodenstopfen
ist als Explosionsschutz bei
Überhitzung eingebaut. Somit
ist auch der Transport bei heissen Temperaturen (z.B. Fahrzeug) möglich.
Das Öl bietet ein gutes
Preis-/Leistungsverhältnis
durch die 30% höhere Wirkstoff-Füllmenge und erlaubt
ein punktgenaues Dosieren mit
SicherheitsBodenstopfen
(Explosionsschutz).
Der neue Discovery 4
Die neue, vierte Generation
des vielseitigen Siebensitzers
hat einen neuen Namen – Discovery 4 – passend zu seinem
neuen Design, zu dem neuen hochwertigen Innenraum
und dem leistungsstarken und
hocheffizienten neuen TDV6Dieselmotor. Durch eine verbesserte Fahrdynamik On- und
Offroad wird das branchenführende Leistungsspektrum des
Discovery sogar noch erweitert. Land Rover hat ausserdem eine ganze Reihe neuer,
nutzerfreundlicher Technolo-
Fahrverhalten des Fahrzeugs
für so gut wie alle Fahrsituationen auf der Strasse oder
im Gelände optimiert werden
kann.
Das charakteristische Aussendesign wurde aufgefrischt.
Am auffälligsten ist dies an
der Fahrzeugfront, die sich nun
mit einer einfacheren und glatteren Oberfläche sowie einem
Stossfänger mit verbesserter Aerodynamik zeigt. Auch
die sportlichen neuen Leuchten mit LED-Technik vorn
und hinten tragen zum Charakter des Fahrzeugs bei. Die
gien, Funktionen und Merkmale in den vielseitigen Geländewagen integriert.
Die wichtigste Neuerung ist
der leistungsstärkere und sehr
effiziente LR-TDV6-3.0-LiterTwin-Turbo-Dieselmotor, mit
dem eine Verbesserung des
Kraftstoffverbrauchs und der
Emissionen um jeweils 9% erzielt wird. Gleichzeitig wird
die Motorleistung um 29% gesteigert.
Fahrverhalten und Fahrkomfort auf der Strasse wurden von den Land Rover-Ingenieuren ebenso verbessert
wie die schon fast legendäre Geländegängigkeit. Zu den
umfassenden
Veränderungen zählen auch neue Radaufhängungskomponenten, eine
überarbeitete Lenkung, grössere Bremsen, eine verbesserte Traktionskontrolle sowie
Neuerungen am Terrain-ResponseTM-System, mit dem das
neuen hoch entwickelten vorderen Scheinwerfer sind mit
einer Abblendautomatik ausgestattet, die sich je nach Bedarf ein- oder ausschaltet.
Im völlig neu gestalteten Innenraum bestechen besonders
das überarbeitete Design von
Armaturenbrett und Mittelkonsole, die neuen Sitze und
eine Vielzahl an neuen, nutzerfreundlichen Merkmalen.
Zu den neuen Funktionen
des Discovery zählen eine
Schnittstelle für tragbare Audiogeräte, DAB-Radio, ein
neues
«Surround-System»
mit fünf Kameras für Einparken und Gespannbetrieb sowie
ein neues Schlüsselsystem für
schlüssellose Zentralverriegelung und Passivstart. Der
Discovery 3 wurde mit über
100 internationalen Preisen
ausgezeichnet. Preis ab CHF
79 850.–.
dem extra Sprühkopf im Deckel. Listenpreis CHF. 19.90.
Generalimporteur Schweiz: www.birkenast.ch
Weihnachtsbescherung
mit Waffen Ferkinghoff
In keinem anderen Monat
im Jahr macht Tage zählen
mehr Spass als im Dezember.
Ähnlich dem traditionellen
Adventskalender bietet Waffen Ferkinghoff seinen Kunden und Interessenten mit
Start zum 1. Advent einen Online-Adventskalender an.
An jedem Adventssonntag
öffnet sich ein Türchen, hinter dem jeweils eine Frage
rund um das Thema Schiesssport und Jagen steht. Wer die
richtige Antwort weiss, nimmt
46
Schweizer Jäger 12/2010
an der Verlosung attraktiver
Sachpreise teil.
Am 24. – also direkt am
Weihnachtstag – kommen
dann alle Teilnehmer in die
Hauptauslosung mit der Gewinnchance auf den Hauptgewinn. Was es zu gewinnen gibt
und wie man teilnehmen kann,
findet sich unter www.50ae.de/
advent.
Das Team von Waffen Ferkinghoff wünscht allen Teilnehmern viel Glück und eine
spannende Adventszeit.
www.landrover.ch
Das neue Modell der MINOX BL-Reihe, das 15x56,
bringt Top-Leistung auf ungewohnt günstigem Preisniveau.
Das leistungsstarke Fernglas
mit hohem Vergrösserungsfaktor ist ideal für Jagd und
Wildbeobachtung speziell auf
grosse Distanzen und bietet
aufgrund der hohen Lichtstärke hohe Leistung in der Dämmerung. Besonders gering
im Gewicht und robust in der
Bauweise, bietet das neue BL
15x56 kompromisslose Qualität für anspruchsvolle Anwender.
In der MINOX BL-Reihe
steht «L» für «Leicht», was der
Einsatz von Polycarbonat ermöglicht: leichte und robuste
Bauweise des Gehäuses. Ergonomisch und griffig im Design
mit Gummiarmierung liegt das
neue MINOX BL 15x56 leicht
und sicher in der Hand. Dank
der hohen Vergrösserung ist
es speziell für Beobachten auf
grosse Distanzen hervorragend geeignet. Zusammen mit
dem brillanten Auflösungsvermögen der hochwertigen
MINOX BL-Optik ermöglicht
Technische Daten
MINOX BL 15x56
Vergrösserung
Eintrittspupille
Austrittspupille
Sehfeld
15
56 mm
3,7 mm
71,5 auf
1000 m/4,1
Nahbereich
7m
Dämmerungszahl
29
Geometr. Lichtstärke 13,9
Dioptrienausgleich pl/min 3 dpt
Wasserdicht
bis 5 m
H/B/T (mm)
196x145x66
Gewicht
1080 gr
es, Wild selbst bei schwierigen
Lichtverhältnissen schnell und
sicher anzusprechen.
Leichtgängig und schnell in
der Bedienung ist der neue, mit
feinen Gummi-Rippen versehene Metall-Fokussierknopf,
mit einer fühlbaren Markierung für die Unendlich-Einstellung ausgestattet. Durch
Ertasten der aktuellen FokusEinstellung kann der Jäger
auch im letzten Büchsenlicht
schnell und komfortabel auf
das Wild fokussieren.
Für lange Distanzen konzipiert, wurde das MINOX BL
15x56 auch mit einem Stativgewinde ausgestattet. Auch
ohne lässt es sich aufgrund des
geringen Gewichts schnell und
ruhig führen. Die lichtstarken
Optik-Systeme der BL-Ferngläser mit mehrfach vergüteten
Linsen garantieren hohe optische Leistung und farbneutrale Wiedergabe auf hohem
Niveau. Dank der mit Phasenkorrekturbelag vergüteten
Dachkantprismen bietet sich
ein Bild mit aussergewöhnlich
hoher Detailwiedergabe und
starkem Kontrast auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Die Stickstoff-Füllung verhindert bei starken Temperaturschwankungen das Beschlagen der Glas/Luft-Flächen und
bietet dauerhaften Korrosionsschutz. Das BL 15x56 ist bis
zu einer Tiefe von fünf Metern
wasserdicht. Brillenträgern
wird das gesamte Sehfeld ohne
Abschattungen garantiert. Hereindrehbare Gummi-Augenmuscheln lassen sich individuell einrasten.
Zum Lieferumfang der neuen BL-Ferngläser gehören ein
breiter Neopren-Trageriemen,
ein Okularschutzdeckel sowie eine Bereitschaftstasche.
Das MINOX BL 15x56 ist für
CHF1160.– im Fachhandel erhältlich.
P.B.
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Schweizer Jäger 12/2010
47
Ausrüstung
Hochleistungsvergütung schützt
Leica Ultravid-Kompaktferngläser
Die Leica Camera AG,
Solms, bietet ab sofort alle
Ultravid-Kompaktferngläser
mit AquaDura-Vergütung an.
Damit wurde die erfolgreiche
Fernglasserie auf den aktuellen Stand der Vergütungstechnologie gebracht und deren
Attraktivität nochmals gesteigert.
Die Leica AquaDura-Vergütung ist eine hydrophobe Vergütung, die durch ihre
wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften auch
bei schlechtem Wetter für klare Sicht sorgt. Regentropfen
perlen einfach ab, Fingerabdrücke und Schmutzpartikel
lassen sich leicht entfernen.
Zusätzlich wird die wertvolle
Optik noch wirksamer vor Beschädigungen geschützt.
Die Ultravid-Kompaktferngläser mit AquaDura-Vergü-
tung sind ab sofort im Leica-Fachhandel erhältlich. Die
Gläser Ultravid 8x20 BR und
10x25 BR sind gummiarmiert,
die BL-Ausführung ist beledert. Preise: Ultravid 8x20 und
Ultravid 10x25 jeweils CHF
860.–.
Neuer Adapter für Leica X1
macht Digiscoping möglich
Der neue DigiscopingAdapter X1 der Leica Camera AG, Solms, ermöglicht die
Verbindung der Leica X1 mit
den Leica Apo-Televid-Spektiven. Auf diese Weise können
einfach brillante Fotos mit hohen Brennweiten angefertigt
werden.
Die Leica X1, eine Kompaktkamera «Made in Germany» mit einer Festbrennweite
von 36 Millimetern äquivalent zum Kleinbildformat,
erschliesst neue Dimensionen im Bereich der Digiscopie. Der professionelle, grosse
Bildsensor der Leica X1 sorgt
für hochaufgelöste Aufnahmen. Zahlreiche Automatikfunktionen machen die Kamera spielend leicht bedienbar.
Durch die Festbrennweite ist
die Verwendung am Spektiv
besonders einfach.
Die Kombination der Leica X1 mit den Leica Apo-Televid-Spektiven ergibt ein
enorm leistungsfähiges Sys-
tem. Der Adapter wird einfach
in das Filtergewinde der Leica X1 eingeschraubt und am
Okular des Spektives mit einer
Schraube arretiert. Eine weitere Anpassung der Kamera ist
nicht notwendig.
Der X1-Digitaladapter ist
ab Dezember im Leica-Fachhandel erhältlich und kostet
CHF 160.–.
Panzerglas-Waffenschränke
der Extraklasse
Im Oktober hat die Firma
Hartmann Tresore AG in Winterthur neue Räumlichkeiten
bezogen. Der Umzug wurde
mit einem grossen Eröffnungsevent über zwei Tage gefeiert.
Die Gäste wurden mit einer
grossen Festwirtschaft ver-
wöhnt und konnten tolle Preise beim Glücksrad gewinnen.
Musikalisch untermalt wurde
der Anlass mit Jagdhornbläsern und ein Panzerknacker
zeigte sein Können bei einer
aussergewöhnlichen Show.
«Wir haben uns sehr ge-
freut, mit so vielen Leuten auf
unseren Umzug und die neuen
Räumlichkeiten am Deutweg
in Winterthur feiern zu können», sagt Stefan Schürch, Geschäftsführer und Inhaber von
Hartmann Tresore AG.
Ein weiteres Highlight in
Das Team von
Hartmann Tresore
freut sich auf Ihren
Besuch.
Winterthur war die Ausstellung
von über 100 Tresoren. Dabei
stellte Hartmann Tresore auch
ihre exklusiven Panzerglaswaffenschränke vor. Die Tresore in edler Holzoptik sind
in vielen Variationen erhältlich. Ob als Eckschrank oder
in diversen Grössen. Grossflächige Panzerglasscheiben in
der Tür – und je nach Modell
auch an den Seiten – sowie
entsprechende Innenbeleuchtungen setzen Waffensammlungen oder sonstige Exponate ins rechte Licht. Bei diesen
hochwertigen
Sicherheitsschränken, die nach strenger
europäischer Norm zertifiziert
sind, bleiben keine Wünsche
offen. Die «Exclusive Line»
von Hartmann Tresore kann
in den neuen Räumlichkeiten
am Deutweg in Winterthur besichtigt werden. Das Team von
Hartmann Tresore freut sich
auf Ihren Besuch.
www.hartmann-tresore.ch
48
Schweizer Jäger 12/2010
GESCHENKIDEEN
Auch in diesem Jahr finden Sie in Ihren Fachgeschäften
eine Auswahl an hochwertigen Geschenkartikeln,
die jeden Beschenkten freuen werden.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes und
gesundes 2011.
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Jagd Baselland
Welpenkurs
Halteprämie: 1000 Franken
pro Hund und Jahr
Sie haben richtig gelesen,
aber als Schweisshundeführer dürfen Sie sich nicht darüber freuen. Das ist die Prämie,
die wir Steuerzahler für die
Halter von Herdenschutzhunden aufbringen. Aktuell sind
das jährlich schon über Fr.
800 000.–, welche für subventionierte Hundekämpfe ausgegeben werden.
Nach dem Abschuss des
Wolfes im Wallis hat das
Schweizer Fernsehen Aufnahmen aus Frankreich gezeigt, welche mit einer Infrarotkamera aus der Distanz
gemacht wurden. Dabei sah
man eine grosse Schafherde,
beschützt durch mehrere Herdenschutzhunde, welche durch
ein Wolfsrudel angegriffen
wird. Das Wolfsrudel hat sich
mit den Hunden in Tuchfühlung beschäftigt und einer der
Wölfe hat sich in die flüchtende Herde gestürzt. Die Herde
flüchtete weiter und deutlich
war zu sehen, wie der Wolf
mit einem Schaf als Beute
wieder zum Vorschein kam...
Diese Aufnahmen waren für
mich sehr faszinierend. Brutal, wie die Hunde angegriffen wurden. Als ich das sah,
war ich mir sicher, dass das in
den Medien aufgegriffen wird
oder sonst wie einen Aufschrei
auslöst. Aber keine pro Wolfoder Tierschutz-Organisation
hat sich danach in den medialen Vordergrund gewälzt.
So oder so, irgendwie
kommt Neid auf. Wir Jäger
setzen unsere Hunde auch zugunsten der Allgemeinheit ein
und sind schon froh, wenn einige Gemeinden auf die Hundesteuer verzichten, wohlverstanden nur für ausgewiesene
und geprüfte Hunde... Aber
stattdessen zahlen wir für unsere Pflichten und falls im
Jahr der Biodiversität ein Lebewesen wie die Wildsau am
falschen Ort einen Schaden
macht, haben wir auch noch
dafür gerade zu stehen.
Situationsgerechte Ausbildung steht im Vordergrund
Sie werden jetzt denken,
was hat denn das mit der jagdlichen Welpenausbildung zu
tun. Nun, nach jeder Lektion
sitzen wir gemütlich um das
Feuer und meistens sprechen
‡KEINEVFKlGOLFKHQ.RQVHUYLHUXQJVPLWWHO
‡KEINE)DUEVWRIIH
‡KEINEJHQWHFKQLVFKYHUlQGHUWHQ
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‡kaltgepresst
‡PLWwertvollen%DOODVWVWRIIHQ
‡PLWGHQwichtigsten%HVWDQGWHLOHQ
HLQHUQDWUOLFKHQ%HXWH
‡perfektDXIGLH%HGUIQLVVHYRQ
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Was liegt da vorne?
Nach dem Kurs was Feines für den
Meister.
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Hund
Jäger, die ihren Hund
auf Schweiss führen
wollen!
Kursausschreibung:
Die Einarbeitung des
Gebrauchshundes zur
Nachsuche mit dem
Fährtenschuh!
Fuchs in Sicht, was soll ich machen?
wir über unsere Hunde und
welche Freude sie uns bereiten. Aber auch solche Themen
wie oben kommen zur Sprache. Sicher ist die Cervelat
und das Diskutieren nicht das
wichtigste, nein vorher werden die Hundeführer von Billy
Schneitz, Werner Muster und
mir im Gelände in jagdliche
Situationen gebracht, um Welpen und Meister zusammen
lernen zu lassen.
Nebst der Gewöhnung an
das Gelände, lernen die Welpen auch mit unangenehmen
Situationen um zu gehen. Mit
der Gewöhnung an den Schuss
haben wir immer weniger
Probleme. Ich denke, die jagdliche Leistungszucht inklusive
die Erfahrungen beim Züchter helfen da enorm. Auf den
Schleppen und Fährten lernen die Kleinen ihre Nase einzusetzen. Die Nase hilft auch,
um den Meister zu suchen.
Die gleiche Nase muss sich
auch an ungewohnte Düfte gewöhnen. Nicht alle finden einen toten Fuchs zum knuddeln
schön. Ein Federvieh zwischen
den Zähnen macht am Anfang
auch nicht allen Spass. Dies
muss immer situationsgerecht
vermittelt werden. Keiner reagiert gleich und keiner darf
überfordert werden.
Auch begleiten wir Halter
und Welpe mit Tipps zum Gehorsam. So nach dem Motto,
vermeiden von unerwünschtem und fördern von ge-
54
Schweizer Jäger 12/2010
wünschtem Verhalten. Was
der Welpe noch darf, ist beim
erwachsenen Hund schwerer zu korrigieren. Daher werden Kommandos wie Sitz,
Platz und Fuss nur angewendet, wenn diese unmittelbar
durchgesetzt werden können.
Auch für eine gute Leinenführigkeit wird jetzt der Grundstein gelegt. Die Welpen sind
ja schon sehr schlau und wissen sehr gut, wie der Meister
um den Finger gewickelt wird,
ohne dass dies bemerkt wird.
Chef sein ist gar nicht so einfach. Aber wenn Sie es nicht
sind, wird der Hund sicher diese Rolle übernehmen.
Der Welpenkurs 2010 war
ein sehr guter Jahrgang. Uns
haben im Revier Liestal während 16 Abenden total 16 Welpen besucht. Das Rassenspektrum war sehr gross und die
Teilnehmer haben weite Wege
nicht gescheut. Wir machen
das für wenig Geld, aber mit
viel Freude. Den Steuerzahler
kostet das nichts. Die Jagdgesellschaft Liestal verwöhnt uns
mit einem grosszügigen Gastrecht. Billy und Werner stehen
mir immer tatkräftig zur Seite und die Teilnehmer erfreuen uns mit freudigem Einsatz,
auch bei schlechtem Wetter.
Allen ein herzliches Dankeschön.
Hugo Bürki, Leiter
Welpenkurs für Jagdhunde,
Hundekommission Jagd
Baselland
Referent: Wildmeister Hans
Joachim Borngräber.
Im kommenden Jahr bieten wir wieder einen Drei-Tageskurs mit Wildmeister Hans
Joachim Borngräber als Referent an. Der Kurs findet in der
Zeit vom 30. März bis 1. April
2011 statt und kostet CHF
400.– pro Gespann (Preis exklusiv Verpflegung und Unterkunft).
Am Samstag, 2. April 2011,
findet ein Tagesseminar mit
weiteren Referenten statt. Einzelheiten dazu werden in Kürze gesondert publiziert.
Vom 4.–6. April 2011 wird
der Kurs «Techniken der Nachsuche» von Hans Joachim
Borngräber angeboten. An
drei Lehrgangstagen werden
verschiedene Techniken der
Nachsuche wie z.B. Arbeiten
in einem Bachlauf, in Theorie
und im Revier in der Praxis
unterrichtet und demonstriert.
Voraussetzung für den Kurs ist
die bereits erfolgte Teilnahme
an einem Grundkurs bei Hans
Joachim Borngräber oder eine
adäquate Praxiserfahrung in
der Nachsuche. Der Preis für
diesen Kurs beträgt CHF 400.–
exklusiv Unterkunft und Verpflegung.
Beide Kurse finden in der
Stockberghalle in Siebnen
(SZ) statt. Details und Einzelheiten zu beiden Kursen können bei Oliver Brandt unter
der Mail [email protected] erfragt werden.
Wildmeister
Hans Joachim Borngräber
und Dr. Oliver Brandt
Herzliche Gratulation
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag
Dezember
Zum 60. Walter Schwarb, Münchwilen AG (25.)
Zum 65. Franz Waltenspühl, Gränichen (13.)
Zum 70. René Schlatter, Reinach (1.)
Max Straub, Feldmeilen (11.)
Franz Grüter, Sempach (14.)
Zum 71. Urs Anliker, Worben (31.)
Zum 72. Dr. Jean-Pierre Senn, Vex (25.)
Zum 73. Ernst Vögeli, Zürich (2.)
Hansruedi Waldsburger, Regensdorf (20.)
Max Müller, Bauma (21.)
Heinrich Roduner, Birmensdorf (30.)
Zum 76. Rolf Killer, Sissach (13.)
Zum 79. Hans-Rudolf Gygax, Lichtensteig (22.)
Zum 81. Rudolf Peyer, Kindhausen (16.)
Zum 84. Hans Oettli, Bussnang (28.)
Zum 97. Hans Müller, Kloten (20.)
Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74
Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87
Der Weltverband der Kynologie verfügt für die verschiedensten Sparten Kommissionen (deren 16 von A
wie Ausstellungswesen bis Z
wie Zucht- und Zuchtbuchwesen), die die FCI und dessen Vorstand berät und Empfehlungen zur Einsichtnahme
und allfälligen Inkraftsetzung
zukommen lässt. Die Kommissionen besitzen keine Beschlusskraft. Eine dieser zahlreichen Kommissionen vertritt
die Interessen der Erdhunde.
Der Name der Kommission
sagt aus, dass hier der Arbeitsbereich von Jagdhunden, die
unter der Erde auf Raubwild
arbeiten, vertreten wird. Die
Voraussetzungen für solche
Arbeiten schränken die Rassen mit den notwendigen angewölften Veranlagungen stark
ein. Schlussendlich verbleiben
hier die Dachshunde sowie einige wenige Terrierrassen, die
die geforderten angeborenen
Anlagen wie Raubwildschärfe, Mut, Härte, entsprechende anatomische Konstellation und körperliche Stärke wie
auch Jagdverstand aufweisen.
Die der FCI angeschlossenen nationalen Landesverbände können auf Ersuchen einen
Sitz in die Erdhundekommission beantragen. Jeder berechtigte nationale Landesverband
bestimmt einen Sachverständigen, der die Interessen seiner
Institution vertritt. Vordringlich soll jedoch das Interesse
der FCI im internationalen Bereich vorangestellt werden.
Sucht man im Archiv der
FCI nach der Erdhundekommission, so findet man im Protokoll der Vorstandssitzung
von Kopenhagen des Jahres
1936 Anmerkungen über Prüfungen für Dachshunde, jedoch kein Wort über eine Erdhundekommission.
1949 erscheint in den Protokollen eine Kommission für
Bauhunde.
1950 taucht in den Unterlagen eine Kommission für Teckel auf.
1976 wird zum ersten Mal
– Internationale Vielseitigkeitsprüfung (InterVp)
der FCI für Dachshunde.
Neue PO
die Erdhundekommission erwähnt.
Folgende Kynologen haben seit dem Ende des zweiten
Weltkrieges die Geschicke der
Erdhunde innerhalb der FCI
präsidiert:
1950–1975
Dr. Robert Bandel, D
1976–1996
Fritz Flückiger, CH
1997–2009
Gerhard Held, A
Seit 2010
Robert Osterwalder, CH
Hauptaufgabe der Erdhundekommission ist die Erarbeitung von Prüfungsordnungen,
bei denen eine Anwartschaft
für den Titel «Champion International de Travail» (CIT)
der FCI vergeben werden
darf. Das Kürzel der Anwartschaft für diesen begehrten Titel lautet «CACIT» und bedeutet «Certificat d’Aptitude
au Championnat International
de Travail».
Eine Anwartschaft an einen
Hund für hervorragende Leistung kann nur an einer Prüfung vergeben werden, die von
der FCI genehmigt wurde. Die
Prüfungsordnungen, bei denen ein CACIT vergeben werden kann, sind von der Erdhundekommission erarbeitet,
von der Delegiertenversammlung der Erdhundekommission
verabschiedet und von der FCI
genehmigt und in Kraft gesetzt
worden. Die Auflistung der
Prüfungsordnungen sind in einem Anhang bei der FCI hinterlegt. Als Beispiele sei hier
erwähnt:
– Internationale Prüfung nach
dem Schuss für die Deutschen Jagdterrier (InterPndS)
– Internationale Vielseitigkeitsprüfung für Dachshunde (InterVp)
– Vollgebrauchsprüfung für
Dachshunde (InterVGP)
Den Titel «Champion International de Travail» haben im Jahr 2009 weltweit nur
Präsident Robert Osterwalder.
ein Deutscher Jagdterrier, vier
glatthaarige Foxterrier und 19
Dachshunde verliehen bekommen!
Die Erdhundekommission
vergibt und beaufsichtigt die
jährlich durchgeführten Europa-Cup-Prüfungen der FCI.
Z.Z. führen nur die Verbände der Deutschen Jagdterrier und der Dachshunde solche Prüfungen, die unter der
Schirmherrschaft der FCI stehen, durch. Gastgeber sind
wechselnd nationale Landesverbände, die bezüglich Wildbesatz und Infrastruktur in der
Lage sind, eine solch hochkarätige Prüfung, bei der Gespanne aus allen Herrenländer
anfahren, durchzuführen. Zu
dieser Prüfung sind nur die nationalen Landesverbände berechtigt, Gespanne zu melden.
Hund und Führer haben bereits im voraus sich über eine
hohe
Leistungsbereitschaft
ausgewiesen. Die Zulassungsbedingungen werden in jeder
Prüfungsordnung der FCI festgeschrieben.
Neue Reglemente und Prüfungsordnungen der FCI
Anlässlich seiner Sitzung
vom Oktober 2010 hat der Vorstand der FCI drei neue Regelungen auf den 1. Januar 2011
in Kraft gesetzt. Es sind dies:
– Internationales Arbeitschampionat (CIT).
Sonderbestimmungen für
Erdhunde
– Europa-Cup-Prüfungen
(ECP) für Erdhunde.
Reglement
Alle relevanten Reglemente und Prüfungsordnungen
der FCI betreffend Erdhunde
werden baldmöglichst auf die
Web-Site der FCI aufgeschaltet. Die FCI Web-Site finden
Sie unter www.fci.be
Grundsätzlich kann festgehalten werden: Ein CACIT
kann nur noch an Prüfungen
vergeben werden, bei denen
die FCI die Bewilligung zur
Durchführung einer solchen
Prüfung erteilt hat und die
FCI-PO, die beim Sekretariat
der FCI hinterlegt ist, zur Anwendung gelangt.
Für Dachshund-Klubs, die
Vielseitigkeitsprüfungen mit
Vergabe der Anwartschaft
(CACIT) für den FCI-Titel
CIT organisieren und durchführen wollen, ist es von ausserordentlicher Wichtigkeit,
zur Kenntnis zu nehmen, dass
die Internationale Vielseitigkeitsprüfungsordnung (IntVp),
gemäss PO DTK Seite 55, ab
dem 1. Januar 2011 als FCIPrüfung keine Gültigkeit mehr
hat! Ab diesem Datum hat der
Organisator die FCI-PO «InterVp» anzuwenden. Sie differiert
in einigen wenigen Punkten erheblich von der PO des DTK.
Wir bitten die Verantwortlichen, sich rechtzeitig zu informieren und die involvierten
Hundeführer, die eine «InterVp» der FCI mit ihrem vierbeinigen Kameraden absolvieren möchten, über den neuen
Sachverhalt aufmerksam zu
machen.
Ein spezieller Dank gebührt Graziella Soravia, die
sich nicht gescheut hat, in die
tiefsten Katakomben des FCIArchivraums hinunter zu steigen, um die oben verwendeten
Daten aus der Versenkung ans
Tageslicht zu hieven.
Robert Osterwalder
Präsident der FCIErdhundekommission
Schweizer Jäger 12/2010
55
Hund
Die Erdhundekommission der Fédération
Cynologique Internationale (FCI) stellt sich vor
Jagdpraxis
SCHROTTREIBJAGDEN im Hardwald
mit Niederlaufhunden
Zurzeit werden in vielen Kantonen Treibjagden mit Hunden auf Reh- und
Schwarzwild durchgeführt. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, zeigt Peter Pulver am Beispiel des Hardwaldes (ZH) mit Rückblick auf die letzten
vier Jahre.
Text und Fotos: Peter Pulver
Seit einigen Jahren stellten wir
fest, dass tagsüber kein Rehwild
mehr beobachtet werden konnte.
Noch um 1995 konnte praktisch
zu jeder Tageszeit innert Kürze
Rehwild erspäht und beobachtet werden. Dies praktisch ohne
Ausnahme. Die Einzeljagd war
erfolgreich und konnte mühelos
nach selektiven Auswahlkriterien
betrieben werden.
56
Schweizer Jäger 12/2010
Das änderte dramatisch nach
dem Jahrhundertsturm Lothar im
Jahre 1999. Seither ist es die Ausnahme, wenn Rehwild in der freien Wildbahn gesehen wird. Das
fällt insbesondere den mehr als
reichlich vorhandenen FreizeitNutzern des Hardwaldes auf. Wir
Jäger werden immer häufiger von
Spaziergängern darauf angesprochen und verdächtigt, alle Rehe
weggeschossen zu haben.
Mit anderen Worten: Die Rehe
bewegen sich innerhalb dichten
Bewuchses von Farnen, Brennnesseln, Brombeerstauden etc.,
welche z.T. über mannshoch
sind. Auch auf den bisher üblichen Treibjagden, mit menschlichen Treibern, waren die Rehe
nur schwer aus ihren Einständen
zu bewegen. Der Einsatz von Stöberhunden wurde durch den regen
Betrieb auf der durch den Wald
führenden Verkehrsachse Kloten – Wallisellen ausgeschlossen.
Stöberhunde sowie andere Hundearten auch sind quasi blind für
Hier eine Zwischenbemerkung: Im Hardwald sind die
Dickichte zum Teil so verwachsen, dass selbst die kleinen
Niederlauf-Hunde davor kapitulieren und den Umgehungsweg
wählen!
Quintessenz: Auch eine zahlenmässig respektable Treiberwehr ist deutlich weniger effizient im Aufstöbern und Bewegen
von Rehwild, als es ein einziger
Hund vermag.
Die Treiberproblematik
Treiber können durchaus interessante Leute sein. Das gilt insbesondere auch für weibliche Angehörige dieser Gattung. Wenn
trotzdem Wild bewegt wird, ist
das zumeist nicht der Treiberwehr
zu verdanken.
Ich stelle immer wieder fest:
In offenem Wald, mit hohen Bäumen und wenig Verbuschung,
fliehen die Rehe oft schon bei
Annäherung der Jäger. Da gehen anschliessend die Treiber
bedächtig durch den Wald und
wundern sich, dass sie kein Wild
sehen. In offenem Gelände könnte viel schneller getrieben werden. In buschigem und schwer
durchdringbarem Gelände sind
die Treiber durchaus erfinderisch
im umgehen solcher Hindernisse,
was zu verstehen ist. Solche Skrupel kennt der Hund nicht. Wenn
die von ihm verfolgte Fährte ins
Dickicht führt, folgt er dieser unbeirrt. Der Treiber wird das Reh
nicht aus seinem sicheren Einstand bringen, der Hund schon…
Die Jagd mit Laufhunden –
lernen von den Patentjägern…
Diese uralte Form von Jagd
mit Hunden, das sogenannte Brackieren, wird heute noch in diversen Kantonen – vor allem
Gebirgskantonen – erfolgreich
praktiziert. Die dabei eingesetzten Hunde nehmen die Fährte eines einzelnen Tieres auf. Verfolgt
wird es aufgrund seines während
der Flucht abgesonderten Individualgeruches. Die Verfolgung
läuft daher langsam und unter
lauten (bellen) ab. Das verfolgte
Tier fühlt sich weder sonderlich
beunruhigt noch gestresst. Es hat
daher das Bestreben, zu seinem
ursprünglichen Standort zurückzukehren. Das macht es auf einer
willkürlich gewählten Bahn. Dabei kann oder wird es einen oder
mehrere Jäger passieren. Nun
kann es, weil es gemächlich daherkommt, und sofern die Umstände passen, von einem der Jäger erlegt werden. Der ruhige
gemessene Ablauf ist der Vorteil
dieser Jagdart.
Bei der Jagd mit mehreren Stöberhunden hingegen «spritzen»
die Rehe hochflüchtig aus ihren
Einständen. Das begünstigt allfällige Fehlschüsse. Bei der mit dem
(Nieder)Laufhund praktizierten
Jagd bleiben andere Rehe, auch
im gleichen Einstand, unbehelligt
und stressfrei.
Hier kann
pirschenderweise
nicht mehr
gejagt werden.
Voraussetzungen
für die Jagd mit Lauf- bzw.
Niederlaufhunden
Primäre Voraussetzung ist ein
ruhiges Umfeld. Ein aus seinem
Einstand getriebenes Reh sucht
nach Möglichkeit zu seinem bisherigen Einstand zurückzukehren. Wenn es nun permanent auf
Fussgänger, keuchende Jogger,
schnelle Biker, andere Hunde etc.
stösst, wird es mit Sicherheit gezwungen werden, seinen Weg zu
ändern. Die Anforderungen an
Hundeführer und Niederlaufhund
sind gross. In kleinräumigen Verhältnissen sind die umstellten Parzellen zwangsläufig relativ klein.
Ein Hund, der sich grossräumige
Verhältnisse gewohnt ist, wird einem Tier entsprechend weiter folgen. Das könnte bei uns dazu führen, dass die Jagd in den Bereich
anderer Reviere führt. Das war
vermutlich auch der Grund dafür, dass mit in Kraft setzen des
Zürcher Jagdgesetzes anno 1929
die Jagd mit Laufhunden verboten wurde. Dies in der irrigen
Meinung, dass hochläufige Hunde auch schneller sein müssten als
die kurzläufigen Niederlaufhunde. Bei der früher üblichen Pa-
Schweizer Jäger 12/2010
57
Jagdpraxis
Gefahren aller Art, wenn sie Wild
verfolgen. Die Hundeführer setzen ihre mit viel Aufwand ausgebildeten Jagdgehilfen dort nicht
ein, wo diese Gefahren drohen.
Das ist im Bereich von Strassen
absolut der Fall.
Dass da noch diverse waldbauliche Zwischenkapitel vorliegen, macht die Sache nicht besser.
Die Borkenkäfergeschichte und
das Fichtenquirlschildlausdebakel sind noch nicht fertig.
Jagdpraxis
tentjagd war weiträumiges Jagen
mit Laufhunden normal.
Genau dies ist aus verschiedenen Gründen, z.B. Revierüberschreitungen, nicht erwünscht.
Der Hundeführer muss daher in
der Lage sein, seinen Hund ausserhalb der Schützenlinie mittels
Hornsignal abrufen zu können.
Laufhund – Niederlaufhund
Die Niederlaufhunde sind Abkömmlinge der ursprünglichen
schweizerischen Laufhunde, eine
kurzläufig gezüchtete Rasse. Mit
einer Risthöhe unter 36 cm werden sie speziell als sogenannte
Kurzjager ausgebildet, d.h. wenn
das Wild weit ausser Reichweite der Jäger zu fliehen gedenkt,
setzen sie die nun sinnlos gewordene Verfolgung ab – oder auch
nicht – und kehren zu ihrem Führer zurück. Nun kann der Hund
erneut auf eine Fährte angesetzt
werden.
Die oben angesprochene Problematik des revierübergreifenden
Jagens ist, wie gesagt, vermutlich
der Grund, dass in Zürcher Revieren die Jagd mit dem Laufhund untersagt ist, bzw. das Ristmass der
Stöberhunde auf 38 cm begrenzt
ist. Verschiedene Überlegungen
zeigen, dass diese Einschränkung
nicht mehr zeitgemäss ist. Die
Fortbewegungsgeschwindigkeit
eines Hundes mit dem Windfang
auf der Fährte hängt nicht von
der Länge seiner Läufe ab, sondern vom Zustand der Fährte und
der Nasenleistung des Hundes.
Im Bündnerland wird der grosse
Laufhund vor allem zur Hasenjagd gebraucht. Der kurzläufige
Hase hätte wohl bei der Jagd auf
Sicht keine Chance, dem Hund
zu entkommen. Warum fängt sich
der Hund keinen Hasen? Weil er
keinen erwischt – er ist mit tiefer Nase auf der Fährte schlicht
zu langsam.
Eine der eingesetzten niederläufigen Dachsbracken.
Massnahmen für die Jagden
Die diversen angegangenen
Behördenstellen haben die vorstehend beschriebenen Probleme begriffen und entsprechende Massnahmen bewilligt. Da ist erstens
die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons, welche uns 16
bis 18 Jäger anstatt der üblichen
zwölf, eine zusätzliche Schrotjagd und den Einsatz von maximal neun Treibern bewilligt hat.
Die Hardwaldgemeinden haben in einmaliger Art und Weise
die Sperrung der Verkehrsachse
Wallisellen – Kloten (durch den
Wald) verfügt.
Die Jagdgesellschaft hat mit
Anschlägen und Zeitungsberichten die Bevölkerung ersucht, den
Hardwald während den publizierten Zeiten zu meiden. Wir haben drei kleine, autonome Jagdgruppen – je unter Führung eines
Pächters – gebildet und mit je ei-
nem Niederlauf-Hundeführer und
einem Schweisshundeführer ausgestattet. Diese Jagdgruppen operieren in geografisch genau zugeteilten Gebieten. Nach einem
präzisen Zeitplan wurde gleichzeitig gewechselt, so dass jeweils
die maximale Distanz zwischen
den Jagdgruppen eingehalten
wurde.
Für die Wildverwertung wurde im Forsthaus Wallisellen ein
zentraler Platz zum Aufbrechen
und Versorgen des Wildes gefunden. Das ist ein umzäuntes Areal,
fernab unnötiger Blicke und quasi
Privatgrund. Die vorhandene Infrastruktur – z.B. mit fliessendem
Wasser – gestattet die Einhaltung
der Wildbrethygiene nach den unseres Erachtens weit übertriebenen EU-Normen. Um die Jäger
nicht unnötig mit Aufbrecharbeit
zu belasten, werden die erlegten
Tiere sofort abgeholt und durch
einen nur für diese Arbeit zuständigen Helfer ausgeweidet.
Erwartungen an diese Jagden
Etwas grundsätzlich Neues
auszuprobieren ist naturgemäss
immer mit stark divergierenden
Erwartungen verbunden. Bei den
in den letzten 20 Jahren durchgeführten klassischen Treibjagden lag das Mittel der Strecke
bei etwa dreieinhalb erlegten Rehen, mit einem Minimum von
zwei und einem Maximum von
Strassensperrung ist erforderlich…
und nicht überall unproblematisch.
58
Schweizer Jäger 12/2010
Erfordernisse für diese Jagdart
Voraussetzung sind ein oder
gegebenenfalls mehrere Hunde,
welche sich ausschliesslich auf
einer Fährte bewegen und dies
durch Laut anzeigen.
Die Zusammenarbeit mit dem
Führer muss so sein, dass der
Hund zu jedem Zeitpunkt auch
von der Fährte abgerufen werden
kann. In vielen Jagdrevieren sind
kleine verstreute Waldstücke von
wenigen Hektaren vorhanden.
So ein Waldstück kann mit einer Gruppe umstellt werden. Die
Chance ist da gross, dass ein Reh
zwischen den Jägern durch in einen neuen Einstand in einem benachbarten Waldstück flieht. Mit
einem lang jagenden Hund dürfte das aktuelle Treiben als Fiasko enden. Der Hundeführer muss
Behelfsmässige Einrichtung für das
Aufbrechen
durch einen
«Profi».
TRANSIT
sieben Stück. Eine Strecke von
über sechs durfte bereits als gut
beurteilt werden. Die Zürcher Jäger sind es gewohnt, dass mehrere Stöberhunde gleichzeitig mit
den Treibern freudig lautend den
Wald durchqueren (Doppelsinn
unbeabsichtigt). Das gezielte Verfolgen einer individuellen Fährte
ist meist nicht der Fall. Das ist
unschwer an der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Hunde festzustellen. Der auf der Fährte
laufende Hund hat eine max. Geschwindigkeit von etwa 7–8 km/h.
Das sind ca. 2 m/s. Freilaufende
Stöberhunde sind deutlich schneller. Die beunruhigten Rehe sind
denn auch oft hochflüchtig. Das
ist vor dem langsamen, lautenden,
auf der Fährte arbeitenden Hund
nur ausnahmsweise der Fall. Häufig ist es bei der Jagd mit Stöberhunden so, dass die Rehe das zu
bejagende Waldstück frühzeitig
verlassen und erst zurückkehren,
wenn wieder Ruhe eingekehrt ist.
Dann kann sich die Treiberwehr
ihre Arbeit sparen. Das Schema
auf der nächsten Seite erklärt das
grundsätzliche Vorgehen.
Einsatzplan
für die drei
Jagdgruppen
Blau, Rot und
Gelb.
Freie Sicht für den
sicheren Schuss.
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Jagdpraxis
also durch ein Signal den Hund
stoppen können. Wenn der Hund
zurückkommt, kann er neu auf einer Fährte angesetzt werden.
Was kann schiefgehen? Der
Hund verfolgt ein Reh. Dieses
flüchtet gemächlich zwischen den
Jägern durch und sucht sich einen
neuen Einstand ausserhalb der Jägerkette.
Nun wird der Hund durch seinen Führer abgerufen und kehrt –
so er will – zu diesem zurück. Da
gehen nur wenige Minuten verloren. Der Hundeführer setzt seinen Vierbeiner erneut an und dieser sucht eine neue Fährte. Diese
verfolgt er, wie er es gelernt hat.
Nach dem Anstellen der Jäger wird der Laufhund losgelassen. Dieser «reviert» in Bogen
und Schlaufen, auf der Suche nach einer frischen Fährte.
Beim roten Kreuz stösst der Hund auf die Fährte von Reh 3. Dieses verfolgt er nun auf dessen
Fährte unter ständigem Lautgeben (bellen).
Das Reh nimmt einen ihm genehmen – nicht
voraussehbaren – Fluchtweg auf (rote Linien
mit?) Meist benützen die Rehe vertraute
Wechsel, die Kunst liegt darin, den richtigen zu
erahnen… Nimmt das Reh den Weg zwischen
Jäger 3 und Jäger 4, kann es unter Umständen
erlegt werden.
60
Schweizer Jäger 12/2010
Beurteilung der Jagd aus
Sicht der Teilnehmer
Einige Gast-Jäger kennen das
Revier und die da praktizierte
Jagd seit Jahren. Alle sind sich
in der Beurteilung weitgehend einig. Das Revier war ruhig wie nie,
praktisch hunde- und menschenleer. Na ja, bei schönem Wetter
waren doch recht zahlreiche Spaziergänger unterwegs. Die Jäger empfanden die Jagd mit dem
kleinen, gezielt jagenden Niederlaufhund als ausgesprochen angenehm, nicht zuletzt, weil die Rehe
gemächlich, fast gelangweilt, vor
dem Hund auftauchten und somit sicher zu beschiessen waren,
sofern die äusseren Bedingungen stimmten. Die Jagd kann in
überblickbaren Räumen ausgeübt
werden.
Die Jagd mit zweibeinigen
Treibern ist aus verschiedenen Gründen obsolet. Der Treiber neigt – verständlicherweise
– dazu, dichte Einstände grosszügig zu umgehen. Der Hund geht
da hindurch... In einem ohnehin
stark von Fussgängern frequentierten Wald vermögen einige gesetztere Herren, welche gemächlich den Wald queren, kein Wild
zu beunruhigen. Dementsprechend hat der Jäger wenig oder
keinen Anlauf.
Der Trick am Ganzen…
Wo liegt die frappante Zunahme der jagdlichen Effizienz? Es
sind drei wesentliche Punkte.
… Anstelle einer Gruppe, jagen
3 Gruppen zu 6 Jägern an verschiedenen Orten.
…18 Jäger für ein Treiben zu verstellen erfordert dreimal mehr
Zeit, als dreimal sechs Jäger zu
verstellen. (Bei gleichen Abständen zwischen den Jägern.)
…Wenn in einem Treiben mit 18
Jägern eine Friktion entsteht,
stehen 18 Jäger Gewehr bei
Fuss. Im gleichen Fall mit Ausfall einer Gruppe jagen zwei
Gruppen = 12 Jäger weiter.
Das Reh hat das Bestreben, wieder in seinen
vertrauten Einstand zurückzukehren. Dazu
zieht es in einem Bogen zurück. Die Grösse –
und Form – dieses Bogens kann nicht vorausgesehen werden.
Die Jäger hören das Geläut (bellen) des Hundes und können den – momentanen – Standort des Rehes erahnen.
Wichtig
Der Hund jagt nur hinter einem Reh her. Es
kann aber sein, dass durch das Hundegeläut
weitere Rehe beunruhigt werden und ihren
Einstand – sicherheitshalber – verlassen.
Prinzip der Jagd
mit Laufhunden
(Brackieren)
Beurteilung aus der Sicht
des Hardwaldjägers
Diese Art der Jagd scheint für
einige Zeit – je nach Waldzustand
– eine mehr als valable Alternative zu den bisherigen Methoden
zu sein. Der einzige Nachteil dieser Jagdmethode ist darin zu sehen, dass der Hund nicht in der
Lage ist, nach «weidmännischen»
Kriterien zu selektionieren. Das
heisst, er jagt die Rehgeiss, wo
der Jäger lieber das Kitz erlegen
würde. Aber die Strasse, welche
früher über 50% unseres Abgangs
zu verantworten hatte, kennt da
auch keine Skrupel. Zudem kann/
könnte, sofern der vorgeschriebene Abgang in greifbare Nähe
rückt, auch mal ein Tier nicht geschossen werden. Beeindruckend
ist im Gegensatz zur Jagd mit der
stöbernden Hundemeute, dass die
Tiere den Jäger ruhig anwechseln.
Daher resultiert auch die geringe
Rate an Fehlschüssen.
Im Ganzen waren auf neun Jagden drei Fehlschüsse zu verzeichnen. Sechs Schüsse waren nicht
sofort tödlich, was beim Schrotschuss immer wieder vorkommt.
Die Nachsuchen mit dem zugeteilten Schweisshund endeten sicher und erfolgreich.
Jagdpraxis
Quintessenz
Wir glauben, mit den vom Forst
in Aussicht gestellten Freihalteflächen und den daselbst platzierten Hochsitzen, den Frühjahrsabschuss erfolgreich zu tätigen.
Diese Phase endet, sobald Brennnesseln und Farne in die Höhe
schiessen.
Der Aufwand für diese Jagden
ist gross. Wir brauchen pro Jagdtag drei Niederlaufhundeführer
und drei Schweisshundeführer.
Solche, speziell mit firmen Hunden, sind nicht leicht zu finden...
Dann braucht es sechs bis acht
Jagdgehilfen, welche vom Treiber
zum blossen «Gehilfen» degradiert werden. Für das Aufbrechen
und Versorgen des Wildes – bei
grösserer Strecke – sind ausgebildete Metzger oder sehr routinierte
Jäger zu suchen. Es ist festzuhalten, dass sich der entsprechende
Aufwand erstmalig gelohnt hat.
Wir sind gespannt auf die Fortsetzung.
Der eminente Vorteil dieser
Jagdart ist die Gewissheit, dass
Rehe auch aus dem dichtesten
Rehwildstrecke 2005–2009
Revier 232 Wallisellen
Dickicht, vor dem Hund in Bewegung gesetzt werden. Jeder Jäger kennt zur Genüge die immer
wieder kehrende Story vom Reh,
welches sich um die Treiber herum drückt.
Argumentarium für
Diskussionen mit jagdkritischen
«Naturliebhabern»
Für Wildtiere ist es seit Jahrtausenden normal und im genetischen Bauplan verankert, dass sie
Beutetiere für Bär, Wolf, Luchs,
Fuchs etc. sind. Das ständige auf
der Hut sein vor Verfolgern aller Art ist quasi Lebensinhalt und
wird die Tiere kaum Stress aussetzen. Das rechtzeitige Wahrnehmen ungewöhnlicher Geräu-
Diese Grafik zeigt
die Effizienz dieser Jagdmethode
deutlich.
sche oder Hundegebell lässt die
Tiere rechtzeitig den Standort
wechseln. Tierquälerisch ist das
sicher nicht.
Tierquälerisch – aus menschlicher Optik – wäre allenfalls die
Art, wie z.B. der Luchs Rehe
anspringt und abwürgt. Dieser
würgt das Reh an der Drossel soSorgfältiges
lange bis es verendet. Es kann
Briefing und Ein- dabei vor Angst umkommen, und
weisung der Jäger bis es totgebissen ist, können Minuten verstreichen. Definitionsist wichtig. Über
gemäss würde das den Tatbestand
die Verwendung
von Leuchtwesten der Tierquälerei erfüllen. Dem
kann man geteil- Jäger würde bei ähnlich stümperter Meinung sein. hafter Tötung ein entsprechendes
Wir haben uns aus Verfahren drohen.
Jeder, der sich einem Wildtier
Sicherheitsgrünnähert und dabei seine Fluchtdisden dafür enttanz unterschreitet, würde nach
schieden.
Meinung der Tierschützer das Tier
unnötigem, strafwürdigem Stress
aussetzen. Das heisst, jeder Spaziergänger, welcher eine Rabenkrähe oder einen Taubenschwarm
aufschreckt, könnte oder müsste
deswegen belangt werden.
Der Irrwitz dieser Überlegungen führt dazu, dass die meisten
mit normaler Vernunft begabten
Naturliebhaber diese Zusammenhänge zu erkennen vermögen.
Für die anderen gilt das Schiller
Wort: «Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens...»
■
Schweizer Jäger 12/2010
61
Leser schreiben
Abnorme
Trophäen
In der letzten Ausgabe des
«Schweizer Jäger» haben die
Redaktion und Frau Gundula
Thor abnorme Trophäen vorgestellt.
Ich hatte das grosse Glück
und konnte auf der Herbstjagd
2007 in Muotathal auf über
1400 m ü.M. diesen abnormen
Rehbock erlegen. Er wog aufgebrochen 22 kg.
Seit damals diskutieren wir
in unserer Jagdgruppe, wie
diese abnorme Trophäe überhaupt entstehen konnte. An
der linken Stange ist sogar
ein durchgehendes Loch vorhanden. Der Bock hängt nun
als Präparat in meinem Büro.
Vielleicht haben Sie einmal
kurz Zeit und können mir
eventuell den Grund für diese
Abnormität erklären.
Walter Imhof
Antwort von Frau
Gundula Thor
Meines Erachtens ist diese
aussergewöhnliche, abnorme
Rehbocktrophäe durch ein Zusammenwirken von zwei Faktoren entstanden. Der Bock
hatte (offenbar relativ früh)
62
Schweizer Jäger 12/2010
während der Kolbenzeit beidseits einen Stangenbruch, zum
Beispiel durch Anfliehen eines
Hindernisses oder Kollision
mit einem Kraftfahrzeug. Infolge dieser Verletzungen kam
es dann vermutlich zu massiven eitrigen Entzündungsprozessen während des Schiebens
und zu einem ausgeprägten
Blasengeweih/-gehörn im unteren Teil der Stangen. Insektenbefall an den verletzten
Stellen kann auch noch eine
Rolle gespielt haben.
Anscheinend hatte der Bock
aber eine sehr robuste Konstitution, und möglicherweise
waren zudem auch das Wetter
beziehungsweise die Temperaturen (Meereshöhe!) im weiteren Verlauf des Schiebens
günstig für den Heilungsprozess; daher konnten die Entzündungen vergleichsweise
schnell wieder ausheilen und
der Rest der Stangen sich fast
normal weiterentwickeln.
Auf jeden Fall ein kräftiges
Weidmannsheil zu dieser äusserst bemerkenswerten Trophäe!
Dipl.-Biol. Gundula Thor
Beitrag punkto
Baujagd
Schweizer Jäger 11/2010
Bau- oder Bodenhundejagd, ohne und mit OrtovoxBauhunderetter: Ich fröne
der Baujagd seit 1975. Zu jener Zeit waren die Bauhunde- oder einfach gesagt Hunderetter unbekannt. Wenn der
Hund im Bau war, wurde gewartet, bis der Fuchs sprang.
Meistens konnte er auch erlegt werden. Nach einiger Zeit
kam auch der Hund aus dem
Bau und schüttelte den erlegten Fuchs. Konnte der Fuchs
fliehen, suchte der Hund eine
Zeit lang und kehrte wieder
zum Bau zurück. Kam der
Hund nach einer oder gar mehreren Stunden nicht vom Bau
heraus, dann konnte man nur
warten und hoffen. Eine Kiste bereit stellen mit Futter und
Wasser, und am nächsten Tag
nachsehen, ob der Jagdhelfer
schon aus dem Bau herausgekommen war – wenn nicht,
konnte man in der Regel nur
warten, denn wo graben, wenn
man nicht weiss wo?
1988 verlor ich einen sehr
guten Bauhund. Es war ein
deutscher Jagdterrier, er hatte
schon viele Füchse gesprengt
und war ein erfahrener Bauhund. Mit meinen Jagdkollegen gruben wir einmal da, einmal dort. Von Zürich liess ich
noch einen Mann mit einem
speziellen Hörgerät kommen.
Alles mögliche war zu hören,
nur kein Lebenszeichen von
meinem Hund. Ich hatte einen treuen Jagdgefährten verloren.
Durch Zufall stiess ich auf
die Firma Ortovox in Deutschland, welche die bekannten
Ortovox-Lawinenverschütteten-Suchgeräte herstellt. Diese
Firma war bereit, einen Sender
und Empfänger versuchsweise herzustellen, mit welchem
man Bauhunde orten konnte.
Nun haben die Bauhundejäger ein Gerät, mit welchem bei
jedem Wetter festgestellt werden kann, wo sich der Hund
im Bau befindet und in welcher Tiefe. Seit Winter 1989
gibt es diese Geräte. Sie wurden im Laufe der Zeit verfeinert, sodass der Hund im Bau
schon von einer Entfernung
von rund 40 Metern geortet
werden kann.
Es brummt
der Bär!
Von Östreich und Italien här
kommt hie und da ein brauner Bär.
Kaum sind sie über unsere Gränzen
da füllen sie sich ihre Ränzen
mit feinen, dicken Schweizer Bänzen.
Was mich da immer Wunder nimmt
ob bei der Sach alles stimmt?
Denn kaum ist Meister Petz im Land
passieren Sachen – allerhand!
Um alles richtig ein-zu-rahmen
gibt «Blick» dem Bär sofort einen Namen.
Dann ist auch schon tati-tata
das Fernsehn mit Herrn Moser da
und der probiert mit allen Tücken
dem Volk aufs Tränenseckli z’drücken.
Man pflegt den Bär mit ganz viel Geld
denn es gibt wenig auf der Welt.
Zur gleichen Zeit im Bärengraben
da tummeln sich zwei Bärenknaben.
Der mit dem etwas kleinern Ranzen,
so sagt das Büro für Emanzen,
behalte seinen Mädchennamen.
Gleichheit auch hier und Schluss und Amen.
Doch plötzlich wie ein Paukenschlag
trifft uns an einem Julitag
die Meldung von den Bärenknaben
kein Mensch will diese beiden haben.
Man würd sie schenken, will kein Geld
s’gibt drum zu viele auf der Welt.
Und die Moral von der Geschicht:
Vertraue «Bio-Logen» nicht
denn hier ist es im gleichen Stil
da gibt es eben auch zuviel.
Doch kann man diese nicht wie Bären
in einem Restaurant «verzähren».
Ich weiss es nicht, doch scheint es mir
ist nur der Bär ein echtes Tier.
Sind Bänzen, da frag ich mich jetzen,
dem Vogelfutter gleich zu setzen?
So dass, was Bauer produziert,
man Luchs und Wolf und Bär serviert?
Kuschi Wüthrich, Grindelwald
Antwort zum Leserbrief
«Auslandjäger, seid auf der Hut!»
Mit über 30-jähriger, fundierter Erfahrung in der Jagdreisevermittlung muss bzw.
kann ich immer wieder feststellen, dass mit auffälliger
Regelmässigkeit immer wieder gerade solche Schweizer
Jäger in die «Fänge» solcher
Scharlatane geraten, welche
von den finanziellen Voraussetzungen her gar nicht dazu
«angewiesen» wären, auf solche selbst vom Laien ohne
lange Abklärungen etc. durchschaubaren und klar betrügerischen Lockangebote etc. reinzufallen.
Die Regelmässigkeit und
der hohe Anteil, mit welcher gerade Schweizer Jäger auf solche Lockangebote
reinfallen, sind erschreckend
und lassen Rückschlüsse zu,
welche klar im Bereich des
krankhaften Geizes anzusie-
deln sind. Die «Geiz ist geil»Mentalität ist seit langem auch
schon beim Thema Jagd angekommen – auch wenn die Geschädigten in der Regel mit
der teuersten und aktuellsten Jagdausrüstung wie Hightech-Jagdwaffen, Gläsern und
4x4 Geländewagen etc. anreisen. Dort spielt die investierte Summe und die zur Schau
getragenen Vermögensverhältnisse kaum eine Rolle. Doch
die Jagd selber, besonders die
Auslandjagd, sollte möglichst
streckenreich und vor allem
billig sein. Gerechte «Beute»
für Scharlatane.
«Qualität» hat weltweit ihren Preis. Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht
irgend jemand ein wenig
schlechter machen und etwas
billiger verkaufen könnte, und
die Menschen, die sich nur am
Preis orientieren, werden die
gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu
bezahlen, aber es ist noch
schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld,
das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der
gekaufte Gegenstand die ihm
zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der
Wirtschaft verbietet es, für
wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Daniel M. Hess
VEPAR Jagdreisen
www.vepar.ch
Schweizer Jäger 12/2010
63
Leser schreiben
Grundsätzliches zur
Baujagd
Zur Arbeit im Bau wird jeweils nur ein Hund verwendet,
denn mit einem Hund kann der
Fuchs schneller fliehen und es
besteht nicht die Möglichkeit,
dass beide Hunde den Fuchs
bedrängen können. Die Schützen stellen sich in einer gewissen Entfernung vom Bau auf
und schiessen nur, wenn sie
den Fuchs sicher erlegen können. Denn ein unbeschossener
Fuchs kehrt nach ein paar Tagen zum Bau zurück, ein angeschossener nicht.
Wer an einer Baujagd teilnimmt, muss immer damit
rechnen, dass gegraben werden muss. Daher ist es unbedingt nötig, dass das entsprechende Werkzeug mitgeführt
wird.
Wenn ein Bodenhund rund
ein Jahr alt ist, ist es sinnvoll
und wichtig, den Hund dachsrein zu machen. Der Bodenhund soll den Fuchs aus dem
Bau sprengen und nicht stundenlang mit dem Dachs kämpfen, diese Kämpfe sind reine
Zeitverschwendung.
Im Kanton Bern muss ein
im Bau verwendeter Bodenhund zwingend einen Sender
tragen. Wenn gegraben werden muss, dann muss vorgängig die Wildhut verständigt
werden. Es wäre sicher sinnvoll, wenn sich die für die
Jagd verantwortlichen Personen das «Modell Bern» punkto Bodenjagd näher ansehen
würden. Denn die Bauhundejagd betreiben wie vor hundert Jahren, ist alles andere als zeitgemäss. Jagdwaffen
und die diversen Zielvorrichtungen wurden und werden ja
auch immer verbessert.
Ich war bei einigen Bauhunderettungen dabei, alle wurden erfolgreich beendet. Dank
dem Bauhunderetter konnten die Hunde aus ihrer misslichen Lage wohlbehalten geborgen werden.
Unter www.jagdterrier.ch,
Werbung, können alle nötigen
Informationen bezogen werden.
Alexander Wendl, Bützberg
Leser schreiben
Christian Schmassmann
tritt ins Glied zurück
Christian
Schmassmann
war Eidg. Bläserobmann bzw.
später Präsident des Vereins
JagdhornbläserCH von anfangs 1999 bis am 15. Oktober 2010.
In dieser langen Zeit (12
Jahre) hat er vieles bewegt,
vieles vollbracht. Er hat, wenn
man so will, Geschichte geschrieben. Die Geschichte von
den Anfängen der Kommission bis zum heutigen selbständigen Verein. Darauf darf
er stolz sein.
Anfangs 1999 hat er die
1998 von Bernhard Spörri ins
Leben gerufene Eidg. Bläserkommission übernommen, diese organisiert und aufgebaut.
Kein einfaches Unterfangen.
War doch diese Kommission
am Anfang ziemlich gross und
zusammengesetzt aus vielen
Vertretern aus verschiedenen
Verbänden. Sie war zunächst
nichts anderes als ein Debattierclub, in welchem Strukturen und Strategien völlig fehlten. Es wurde viel geredet und
wenig erreicht. Ihm ist es aber
gelungen, die Kommission
nach und nach zu verkleinern
und aus dieser reinen Vertreterversammlung eine effiziente, motivierte und schlagkräftige Organisation zu schaffen,
die unter seinem Vorsitz einiges erreicht hat.
Ursprünglich wurde die
Kommission vom ASJV und
SPW getragen und auch finanziell unterstützt. Nach und
nach versiegten aber nicht nur
die Geldquellen – was ja vor-
64
Schweizer Jäger 12/2010
gesehen war –, sondern auch
das Interesse an dieser Kommission, insbesondere seitens
des SPW. Das ging soweit, dass
sich dieser weigerte, die vom
SPW in die Kommission delegierten Personen in einer Wiederwahl zu bestätigen. Christian hat dann einen einsamen
Entschluss gefasst: Er setzte
das Traktandum «Wiederwahl
der Kommissionmitglieder aus
dem SPW» auf die Liste und
liess die Kommission die Vertreter des SPW in die Kommission wählen. Basta!
Inzwischen begannen die
Gründungsbestrebungen für
JagdCH mit der Auflösung
von RevierjagdCH. Auch der
SPW zeigte Auflösungserscheinungen, und es war lange unklar, was mit diesem geschehen würde. So wurde der
Kommission der Boden entzogen, ein Gremium ohne Trägerschaft und ohne Legitimation, was tun?
Zunächst gründeten die in
der Kommission verbliebenen
Mitglieder einen Verein, bestehend aus den Mitgliedern
der Kommission; dies vor allem aus haftungstechnischen
Gründen. Danach wurde der
Aufbau der heutigen Statuten und des heutigen Vereins
an die Hand genommen, hin
bis zur Mitgliedschaft unseres
Vereins bei JagdCH.
Nicht nur organisatorisch
hat während der Amtszeit von
Christian Schmassmann eine
tiefgreifende Umwälzung des
Bläserwesens stattgefunden.
Es wurde ein neues Reglement
für das Bläserfest geschaffen,
mehr Kategorien zwecks Förderung der Basis ohne die Spitzen zu vernachlässigen war die
Zielrichtung. Bessere Beurteilung der Arbeiten durch mehr
Juroren und Streichresultaten.
Heute kann man sagen: Das
Niveau der Gruppen hat sich
merklich gesteigert. Nur die
logische Fortsetzung dieser
Arbeit war die Integration des
Bläserschiessens unter die Fittiche unseres Vereins.
Christian
Schmassmann
zeichnete für sechs Bläserfeste verantwortlich, nämlich:
1999 Zürich, 2001 Interlaken, 2002 Kartause Ittingen,
2004 Basel, 2006 Châteaud‘Oex und 2008 Baden.
Schliesslich darf ein ganz
grosses Verdienst von Christian Schmassmann nicht unerwähnt bleiben, nämlich die
Schaffung der Bläserschule
und der Notenhefte mit fast
ausschliesslich
schweizerischer Literatur.
Das alles ist ein ausserordentlich eindrücklicher Leistungsausweis, der sich sehen
lässt und der Christian mit
Stolz erfüllen darf. Natürlich
wird er jetzt sofort einwenden,
dass das nicht er war, sondern
alle zusammen. Natürlich hat
er recht. Aber ohne ihn wäre
dieser Leistungsausweis nicht
entstanden, vielleicht wäre etwas anderes entstanden, vielleicht wäre auch viel nicht entstanden oder zerstört worden.
Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht was geschehen wäre,
wenn… Er hat die Verantwortung für diesen Leistungsausweis übernommen und er hat
sie getragen. Ohne ihn wären wir nicht hier, wo wir jetzt
sind, nämlich am Anfang einer ganz neuen Ära im Bläserwesen. Sein Anteil an dieser
Leistung ist erheblich. Daher
gebühren ihm die Anerkennung und der Dank der gesamten Bläsergemeinschaft!
Christian, wir danken dir,
aufrichtig und von ganzem
Herzen!
Andri Vital, Zuoz
Wo ist der
weisse Kolkrabe?
Im letzten August habe ich
von meinem Sohn ein Bild zugesandt bekommen, welches er
auf dem Brienzer-Rothorn, mit
nur kleiner Digitalkamera, aufgenommen hatte. Darauf waren
einige schwarze Kolkraben und
ein weisser zu sehen.
Um ebenfalls mein Glück
zu versuchen, hielt ich mich
an insgesamt drei Tagen in der
Gegend auf. Leider mit nur
mässigem Erfolg, denn ich sah
ihn nur einmal für etwa 1–2
Minuten aus dem Nebel auftauchen, einige Runden kreisen und wieder im Nebel verschwinden und das auch noch
auf eine Distanz von 800 bis
1000 m (siehe Foto). Begleitet von etwa einem Dutzend
krähender normalschwarzer
Kolkraben verzog er sich in
Richtung Sörenberg.
Interessant ist auch eine
Beobachtung meines Bruders, ebenfalls vom BrienzerRothorn. Der Weisse hatte sich
auf einem Felsvorsprung in der
Nähe des Berghotels niedergelassen, wurde aber sofort und
heftig von 2 Schwarzen attackiert, bis er flüchtete.
Wie mir gesagt wurde, war
er auch im Raume Sörenberg
sowie in Meiringen-Schwarzwaldalp mehrmals gesehen
worden.
Nun wäre es interressant zu
wissen, ob der Weisse noch in
anderen Gegenden beobachtet
wurde.
Für eventuelle Meldungen
auf mein Telefon: 027 923 94
65 oder E-Mail: peter.schild@
sunrise.ch bedanke ich mich
im Voraus bestens.
Peter Schild
Nach Abschluss eines
Junghundekursabends
bat
Hundeobmann Stefan Zwygart zu einem Meinungsaustausch über verschiedene Entwicklungstendenzen auf der
Bernerjagd.
Überalterung der
Jägerschaft
Der Rückgang der Teilnehmerzahlen bei der Jungjägerausbildung hat eine Überalterung zur Folge. Zeitgeist mit
Jagdfeindlichkeit und freiheitlicher Lebensgestaltung mögen die Gründe sein. Immer
weniger, immer ältere Jäger
– die Jungen oftmals mit Reviereinladungen, weniger mit
Verantwortung für den Erhalt
der Bernerjagdkultur belastet. Letztes Jahr wurden noch
2610 Basispatente gelöst.
1175 frönten der Gämsjagd,
2339 gingen auf die Niederjagd. Die vom Kanton vorgegebene Strecke von 6520 Rehen wurde mit 5698 erlegten
Rehen bei weitem nicht erreicht. Dieses Jahr versucht
man, mit ethisch unverantwortbaren Abschussmöglichkeiten von 8 Rehen pro Jäger
den Forderungen des Forstes
nachzukommen. Man ist sich
einig: Kaum einer wird mehr
als 4 Rehe lösen und dem ist
gut so.
Wildschweine als
Kameradschaftskiller
Kaum tauchten in unserem
Gebiet vermehrt Wildschweine auf, entwickelte sich mit der
Ansitzjagd von überall erstellten Hochsitzen eine Tendenz
zur Einzeljagd. Der Jagdkamerad wurde zum Konkurrenten, Geheimniskrämerei zum
Neidansporn. Die Kommunikation untereinander seltener,
verkrampfter. Gefördert wurde
dies noch durch den Wegfall
der Wildkontrolle. Sie sorgte für das Treffen nach einem
erfolgreichen Jagdtag. Mit oft
geheuchelter Freude gratulierte man, nahm Kenntnis vom
Erfolg. Zudem war der Wildhüter tags darauf über die Ab-
schüsse im Bild, konnte Jagdgruppen oder Vereinsjagden
in Schadgebiete lenken. Dem
Kanton stand nach Abschluss
der Jagdsaison tausendfaches
statistisches Material zur Verfügung, das in Jahresvergleichen für die Planung sinnvoll
gedeutet werden konnte.
Gruppenzerfall und
Anstandsverlust
Wer jagt noch in einer kompletten Fünfergruppe? Auch
diese Tradition geht verloren.
Früher war sie eine Rechtseinheit und musste gemeldet werden. Heute sorgen Gästekarten
für Ergänzungsmöglichkeiten.
Aber der Halt der Gruppe, die
Familienverbundenheit leidet.
Fehlende Offenheit behindert
auch die Anstandsregeln.
Am ersten und zweiten
Jagdtag wusste man früher,
welche Gebiete durch welche
Jagdgruppen bejagt wurden.
Heute fahren die meisten auf
den Morgenansitz, treffen die
Gruppe lange nach Tagwerden
und erwarten, dass ihr Jagdgebiet noch unbesetzt ist.
Wer auf den Ansitz verzichtet, behindert mit frühem Treiben den Ansitzjäger. Dass eine
Jagdgruppe über vierzig Jahre
den ersten Jagdtag immer im
gleichen Gebiet, nämlich in
der Nähe ihrer Wohnstätten
verbringt, entspricht früherem Brauchtum. Darauf wird
schulterzuckend keine Rücksicht mehr genommen.
Eingeschränktes
Jagdhundewesen
Seit Jahrzehnten haben
die Jäger das Jagdhundewesen gepflegt, den neusten Anforderungen angepasst. Aber
trotzdem werden die Einsatzmöglichkeiten immer mehr
eingeschränkt. Da ist einmal
die gesetzlich vorgeschriebene
zeitliche Einsatzmöglichkeit.
Noch in den 70er-Jahren
konnte im Grossen Moos im
September auf Fasane, Rebhühner und Wachteln mit Hundeeinsatz gejagt werden. Nun
ist für die Hunde Jagdbeginn
lösen meist auch das Basispatent. So werden geplante Abschusszahlen kaum je erreicht.
Und zudem: In der Gruppe
wird ein gemeinsamer Jagderfolg angestrebt und löst eine
mehrfach geteilte Erfolgsfreude aus. Auch auf dieser Ebene
ist ein Verlust von Kultur festzustellen.
Die Gesprächsrunde war
sich einig: Die Warnsignale müssen rechtzeitig erkannt
werden. Auch von den Jägern.
Ein Zerfall der Einheit erleichtert das Eindringen von zersetzenden Argumenten. Eine
Minderheit wird so immer
mehr vom Diktat der Gesellschaft, der Politik beeinflusst
und gesteuert.
Toni Beyeler
Objektive Berichterstattung
im Appenzeller Magazin
Blattschuss
In der Novemberausgabe des AppenzellerMagazins erschien unter dem Titel
«Natur, Tier, Mensch» ein mehrseitiger
Beitrag über die Jagd im Kanton Appenzell
Ausserrhoden. Die Redaktorin Christine
König und der Fotograf Andreas Butz
begleiteten drei Urnäscher Jäger auf der Pirsch und abends
in die Jagdhütte. Daraus entstanden ist ein objektiver
und unterhaltsamer Beitrag mit ebensolchen Fotos.
Die überlegten und fundierten Aussagen der drei Jäger
und des Ausserrhoder Wildhüters Roland Guntli geben
dem Artikel dabei das nötige Gerüst. Die Redaktorin
betont in ihrem Editorial, mit welcher Achtung und mit
welchem Respekt die Jäger den Tieren begegnen.
Es ist leider eine Tatsache, dass die Medien in solchen
Berichterstattungen mehr sensationshascherisch als
authentisch berichten und Jäger und Jagd bewusst
verzerren. Hier ist das nicht geschehen und darum
gebührt der Blattschuss dem Appenzeller Magazin und
den beteiligten Personen.
Kurt Gansner
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
Schweizer Jäger 12/2010
65
Leser schreiben
Kulturverlust auf der
Bernerjagd
erst im Oktober und dauert
höchstens vier Monate, denn
im Februar hat der Hund auch
auf der Fuchsjagd Einsatzverbot. Die Laufhunde mit ihren
urjagdlichen Lauten sind am
Verschwinden. Zeitliche und
verkehrsbedingte Einschränkungen sind die Gründe.
Aber auch die persönliche
Lebensgestaltung hält immer
mehr Jäger von der Hundehaltung ab. Galt früher Karl
Gygax’s Spruch: «Ein Jäger ohne Hund ist ein Lumpenhund», so sprechen heute
Aufwand und Nutzen gegen
die Vierbeiner. Kaum in einer
Gruppe wird noch eine Hundemeute eingesetzt. Viele hundelose Jäger ziehen die Ansitzjagd ohne Gruppe vor. Sie
Kehrt eine tot geglaubte Krankheit im
Wildpelz in die Schweiz zurück?
Manch älterer Jäger und Landwirt mag sich noch an die Zeit erinnern, als
die Tuberkulose in der Schweiz ein Thema war und ganze Rinderbestände dem Ausrottungsprogramm zum Opfer fielen. Die Rindertuberkulose
ist auf den Menschen übertragbar und nach Gesetz eine auszurottende
Krankheit.
Mirjam Pewsner, Janne Schöning
und Marie-Pierre Ryser
Zentrum für Fisch- und
Wildtiermedizin, Universität Bern
Auch Wildtiere können
betroffen sein
Die Rolle der Wildtiere bei der
Rindertuberkulose ist insofern
speziell, als dass sie nicht nur er-
kranken, sondern in einigen Fällen auch zu einer Infektionsquelle für die Rinder und somit auch
für die Menschen werden können.
In 22% der Länder der Welt ist die
Tuberkulose bei Wildtieren nachgewiesen worden, in Europa zum
Beispiel beim Dachs in England
und Irland, beim Wildschwein
und Hirsch in Spanien und Frankreich und, für uns von besonderer
© U. Büchler, kantonaler Wildhüter
Wildkunde
TUBERKULOSE
Hochgradig abgemagertes Rotwild, das tuberkuloseverdächtige Veränderungen an der Lunge
zeigte. Weiterführende Laboruntersuchungen lieferten allerdings keinen Hinweis auf eine Infektion
mit Mykobakterien.
66
Schweizer Jäger 12/2010
Bedeutung, bei Hirschen im angrenzenden Österreich.
Die Tuberkulose auf
dem Vormarsch
Seit 1960 ist der Schweizer Rinderbestand amtlich anerkannt frei
von Tuberkulose und es sind keine Fälle bei Wildtieren bekannt.
Doch verzeichnen unsere Nachbarländer seit einigen Jahren vermehrt Fälle bei Wildtieren, v.a. bei
Hirschen und Wildschweinen. So
sind im Beispiel von Westösterreich im Tiroler Lechtal seit den
1990er-Jahren und im Vorarlberg
seit 2005 Fälle beim Rotwild bekannt. Da Wildtiere sich frei bewegen und keine Landesgrenzen
kennen, ist anzunehmen, dass in
Zukunft auch bei uns Tuberkulose-Fälle auftreten werden. Als erstes dürften infizierte Tiere in den
Grenzregionen zu erwarten sein.
Eine hochansteckende
bakterielle Erkrankung
Die Tuberkulose wird durch
Bakterien der Familie der Mykobakterien hervorgerufen. Von der
Ansteckung bis zum Ausbruch
der Krankheit können Monate
bis Jahre vergehen. Die Übertragung erfolgt über feine erregerhaltige Lufttröpfchen, die ausgehustet werden, oder über den Kot.
Eine hohe Tierdichte begünstigt
die Ausbreitung der Tuberkulose.
Bei Ansammlungen von Tieren,
Der «Kugelhirsch»
Im frühen Krankheitsstadium
sind infizierte Tiere unauffällig
oder sie weisen nur winzige Veränderungen in den Lymphknoten
auf, die für das ungeübte Auge unerkennbar sind. Ist die Krankheit
fortgeschritten, leiden erkrankte Tiere zunehmend an Schwäche
und Abmagerung. Beim Ansprechen fällt dem Jäger die schlechte Kondition der erkrankten Tiere im Vergleich zu anderen noch
gesunden Tieren auf. Beim Aufbruch sind Abszesse in inneren
Organen (v.a. den Lungen) sichtbar und/oder weisse Knoten unterschiedlicher Grösse (v.a. im
Kiefer-, Rachen-, Lungen- und
Darmbereich). Bei letzteren
handelt es sich um vergrösserte Lymphknoten. Lymphknoten
sind Organe des Abwehrsystems,
die sich im ganzen Körper verteilt
befinden. Schneidet man diese
Veränderungen an, erscheint die
Schnittfläche trüb-grau bis gelblich-weiss und trocken. In Österreich werden an Tuberkulose erkrankte Tiere «Kugelhirsche»
genannt, da sie grosse, weisse,
kugelige Lymphknoten aufweisen. Bei Wildschweinen ist aus
Spanien bekannt, dass in erster
Linie die Lymphknoten am unteren Kieferwinkel, die so genannten Kieferlymphkoten, mit feinen
Abszessen durchsetzt sind.
Gefahr für den Jäger
beim Ausweiden?
Obwohl die klassische menschliche Tuberkulose nicht durch die-
Vergrösserte Darmlymphknoten und zahlreiche Lungenabszesse (Pfeile) bei einem Rotwild aus dem Vorarlberg.
Die Spitze des Messers zeigt einen
vergrösserten Rachenlymphknoten
eines Wildschweines, deren Schnittfläche zahlreiche
weisse Herde aufweist.
Diagnostik der Tuberkulose:
eine Herausforderung
Die Diagnose der Tuberkulose
lässt sich nicht wie bei vielen anderen Krankheiten mit der Untersuchung einer Blutprobe stellen.
Verdachtsfälle melden
Bitte wenden Sie sich im Verdachtsfall vor Entsorgung jeglicher Organe an die Wildhut oder direkt an das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern. Ihre wertvolle Mithilfe
ist für die Überwachung des Gesundheitszustandes unserer Wildpopulation sowie für die Aussagekraft der laufenden Untersuchung von zentraler Bedeutung.
Kontakt: Janne Schöning (Doktorandin), [email protected], Telefon 031
631 24 00, http://www.itpa.vetsuisse.unibe.ch/fiwi/html/de/1_0.html
Eine sichere Diagnostik bedeutet
viel mehr Aufwand und ist beim
frei lebenden Wildtier nur nach
dem Erlegen, anhand von Proben
bestehend aus infizierten Lymphknoten, Mandeln und veränderten
Organen möglich. Deshalb sind
für die Überwachung der Tuberkulose spezifische Gewebeproben zu entnehmen und zur Untersuchung einzusenden.
Laufendes Forschungsprojekt
Zur Abklärung der heutigen
Situation der Tuberkulose beim
Wildtier und beim Rind in der
Schweiz läuft zur Zeit ein Projekt
am Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern. Dafür werden auf der
diesjährigen Jagd in den Grenzkantonen Thurgau, St. Gallen,
Graubünden, Tessin und Genf
Proben von unauffälligen Hirschen und Wildschweinen untersucht. Zusätzlich ist es von grosser Bedeutung, dass Organe von
allen Tieren (unabhängig von ihrer geographischen Herkunft) mit
den oben beschriebenen Veränderungen untersucht werden. Dabei
fällt allen Jägern eine wichtige
Rolle zu!
■
Schweizer Jäger 12/2010
67
Wildkunde
© M. Netzer, Österreich
selben Mykobakterien wie beim
Rind oder Wildtier hervorgerufen werden, sind Ansteckungen
beim Menschen durch diese Erreger tierischer Herkunft bekannt.
Der Mensch ist allerdings für die
«tierischen» Mykobakterien viel
weniger empfänglich. Kommt es
dennoch zur Ansteckung, sind
die Krankheitssymptome in beiden Fällen gleich. Die Übertragung vom Tier auf den Menschen
erfolgt über Schnittverletzungen,
den Verzehr von infektiösen tierischen Produkten wie Rohmilch
oder ungenügend erhitztem
Fleisch, oder durch eingeatmete,
feine, erregerhaltige Partikel.
Für den Jäger, der in Kontakt
mit einem an Tuberkulose erkrankten Tier kommt, geht die
Hauptgefahr von den erwähnten Schnittverletzungen aus. Es
ist also wichtig, sich mit Handschuhen zu schützen und allfällige Verletzungen ärztlich zu versorgen. Des Weiteren ist auf eine
korrekte Zubereitung (gutes Kochen) des Wildbrets zu achten.
Tierkörper, die erkennbar tuberkuloseverdächtig sind, sollten zur
Untersuchung eingeschickt werden und nicht konsumiert werden.
Die Meldung tuberkuloseähnlicher Veränderungen bei Wildtieren ist also nicht nur für die allgemeine Seuchenüberwachung
wichtig, sondern ist auch für die
Gesundheit der Menschen von
Bedeutung.
© S. Maeder, Frankreich
wie zum Beispiel an Futterstellen und Salzlecken, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch, da
die Tiere in engen Kontakt kommen. So wurde weltweit dokumentiert, dass Winterfütterungen
und künstliche Wasserstellen eine
wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Tuberkulose sowie anderer Wildkrankheiten spielen: Sie
bringen viele Tiere zusammen,
führen zu höheren Tierdichten im
Gebiet und tragen zum Überleben
schwächerer, möglicherweise erkrankter Tiere bei, die wichtige
Infektionsquellen für die anderen
darstellen.
Wildkunde
AUFBAU DER
VOGELFEDER
Die Federn ermöglichen den Vögeln nicht nur das Fliegen, sondern schützen sie zusätzlich vor Kälte, Nässe und vor Feinden. Das Gefieder wird
durch wiederholtes Pflegen instand gehalten.
Von Rolf Giger
Das Federkleid oder Gefieder
der Vögel besteht aus zwei unterschiedlichen Federgrundtypen.
Den grösseren Anteil bilden die
Konturfedern, die den äusseren
Mantel bilden. Unter den Deckfedern befinden sich die Unterfedern, die so genannten Daunen.
Die sehr weichen Daunen bilden
unter den Deckfedern die wichtigste Isolierschicht. Das Nestlingsfederkleid bei Küken wird
nicht den echten Daunen zugeordnet, denn dieses besteht aus
modifizierten Konturfedern.
Unterteilung der Konturfedern
Da die Konturfedern verschiedene Funktionen erfüllen und sich
auch im Aufbau unterscheiden,
werden sie in weitere vier Typen
unterteilt. Den Grossteil machen
die Körperfedern, die Deckfedern
des Rumpfs, aus. Die Schwungfedern an Hand und Unterarm
bilden die eigentliche Tragfläche. Als Steuerfedern werden die
Schwanzfedern und als Deckfedern alle übrigen Federn an den
Flügeln und am Schwanz bezeichnet.
In der Vogelwelt haben sich
auch verschiedene Spezialfedern
entwickelt. Unter anderem finden
sich die Borstenfedern, die die
Augenwimpern ersetzen. Oder
die sehr feinen Fadenfedern, die
in Verbindung mit Tastsinnes-
68
Schweizer Jäger 12/2010
Für Vögel ist ein
intaktes Federkleid überlebenswichtig.
organen unter der Haut stehen.
Durch Impulse über das Nervensystem wird der Vogel jederzeit
über Fehlstellungen seines Gefieders informiert.
Aufbau der Konturfedern
Die Basis der Konturfedern ist
ein langer und fester Federkiel.
Der Kiel wird in Federschaft und
Federspule unterteilt. Die kräftige Spule verengt sich zum Schaft
hin, von dem die Fahne nach beiden Seiten ausgeht. An der Spule befinden sich zwei Öffnungen,
der obere und der untere Nabel.
Aus dem Schaft treten Federäste
hervor, aus diesen ragen wiederum auf der einen Seite Bogen- und
auf der anderen Hakenstrahlen heraus. Wie der Name bereits verrät,
befinden sich an den Hakenstrahlen winzige Häkchen. Sie verhaken sich mit den Bogenstrahlen
der benachbarten Federäste, was
der Federfahne die notwendige
Stabilität und Festigkeit verleiht.
Die Daunen sind ähnlich wie
die Konturfedern aufgebaut, nur
dass sie einen deutlich kürzeren
Schaft aufweisen. Auch Bogenund Hakenfedern sind vorhanden,
da diese jedoch nicht miteinander
verhakt sind, können sie auch keine Federfahne bilden.
Jährlicher Gefiederwechsel
Das Gefieder wird einmal jährlich vollständig erneuert. Diesen
Zustand nennt man die Mauser.
Unter Einfluss von Schilddrüsenhormonen werden die alten Federn abgeworfen und durch neue
ersetzt. Die neuen Federn wachsen wiederum aus den selben Poren, aus denen die alten ausgefallen sind.
■
Die VX-3-Modellreihe mit
der Dämmerungsleistung
in einer noch nie
dagewesenen Form
gibt es jetzt mit der
innovativen Leuchtabsehen-Technologie der
dritten Generation:
Mit Helligkeitssteuerung
für Tag- und Nachteinsatz,
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Jagd- und Landhausmode
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Schweizer Jäger 12/2010
69
Literatur
Wildnisse
Europas
Entdeckungsreisen für
Naturliebhaber
Spektakuläre Orte, urtümliche Landschaften, faszinierende Natur – in Europa findet sich auch heute noch eine
Fülle von vielfältigen und oft
wenig bekannten Urlandschaften.
Emmanuel Berthier und
Laurianne Gandon laden mit
«Wildnisse Europas» ein zu einer Reise in die letzten Gebiete Europas, in denen die Natur noch wild ist. Abseits der
üblichen touristischen Routen
lenken die Autoren das Augenmerk auf elf Gegenden, in denen sich die Tier- und Pflanzenwelt bis heute ungehindert
entfalten konnte und zur Entstehung einzigartiger und urtümlicher Landschaften geführt hat. Das Besondere an
diesem Buch ist die Präsentation nach Jahreszeiten, in der
die jeweilige Landschaft in
ihrer spektakulärsten Pracht
steht. So zeigen sich die blühenden Bergwiesen vor den
verschneiten Gipfeln der Tatra
im Frühjahr, die herbe Land-
schaft rund um den Varangerfjord mit ihrer einzigartigen Vogelpopulation in der
Mitternachtssonne des nordischen Sommers, das schottische Hochland im Herbstlicht
und die niederländischen Watteninseln im Winter von ihrer
schönsten Seite.
Die informativen Texte bieten einen idealen Einstieg in
die Naturkunde der beschriebenen Regionen. Fantastische
Fotografien zeigen die urtümlichen Landschaften sowie die
Vielfalt von Flora und Fauna
in diesen Wildnissen. Karten
und viele praktische Tipps für
die eigenen Reisevorbereitungen runden die Texte ab und
wecken das Fernweh.
Haupt Verlag, Bern. 140 Seiten, 196 Farbfotos,
gebunden. CHF 49.– (UVP). ISBN 978-3-258-07543-3.
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt»,
oben links.
Tolle Zeiten &
Grosse Jäger
Klaus Neuberger
TOLLE ZEITEN &
GROSSE JÄGER
Erzählungen, Erlebnisse
und Lebenserinnerungen
bekannter Jagdpersönlichkeiten
BAND II
KRAL VERLAG
Prof. Gerhard Tötschinger:
«Das ist wieder ein köstliches
Buch, mit teilweise humorvollen Erzählungen, aber auch
ein profund kulturhistorisches
Werk, welches das Phänomen der Jagd anhand einiger
grosser Persönlichkeiten eindrucksvoll beleuchtet.
70
Schweizer Jäger 12/2010
Die Jagd und das Weidwerk
waren und sind Bestandteil der
Kultur, speziell in Österreich.
Die im Buch Genannten und
Beschriebenen waren und sind
allesamt Träger des Feuers und
der Jagdtradition und nicht die
Bewahrer der Asche. Allen
Porträtierten war und ist eine
stete Unermüdlichkeit für die
Jagd gemein. Einige der Protagonisten zählen, der Vergleich
sei hier gestattet, zur internationalen «Champions-League»
der Jagd.
Band I gelesen zu haben ist
zwar keine Voraussetzung für
dieses Buch, aber es könnte
da und dort hilfreich sein. Der
Herstellung sind ein langes Bemühen und eine umfangreiche
Recherche grundlegend. Autor Klaus Neuberger schreibt
wieder umfangreich über das
Weidwerk vergangener Tage
und berichtet Wissenswertes und Anekdoten. Porträtiert
werden – der grosse ungarische
Jagdschriftsteller Zsigmond
Graf Széchenyi (der auch öfters in Österreich jagte); Albrecht Herzog von Bayern, der
im steirischen Weichselboden
sein unvergleichliches Reh-Revier unterhielt (in beiden Kapiteln sind viele bis dato unveröffentlichte Fotos); Franz «Feri»
Meran (Ur-Urenkel von Erzherzog Johann), der 18 Jahre
als White Hunter in Afrika tätig war; Friedrich Baron MayrMelnhof, Salzburg und die Familie Mayr-Melnhof-Saurau,
Steiermark; Ernst Graf Stubenberg; die jagenden Politiker Ing. Leopold Figl und Bruno Marek; weiter die deutschen
Herren Carl Hubertus Under-
berg und Dr. Friedrich Karl
Flick, die beide sehr viel in Österreich jagten, sowie Philipp
Graf Meran und Hans Ulrich
Graf Goess. Beschrieben wird
auch der «Seewinkel» (und die
früheren jagdlichen Verhältnisse dort) mit seinen herausragenden Jagdpersönlichkeiten Paul
Baron Waldbott-Bassenheim,
Dipl. Ing. Karl Ratzenböck
und KR Helmut Niedermeyer.
Abgerundet ist das Buch durch
Anekdoten über Jagdhunde
und Jagdliche Textilien, sowie
über Bienen- und Wespenstiche
auf der Jagd und das Schiessen.
Weiter gibt es viele Aufnahmen
von «Jagdlichen Haushalten»,
«Hochständen» und eine «Rothirsch-Hommage» mit kapitalen und abnormen Geweihen.
320 Seiten, 625 Fotos (bisher unveröffentlichtes
Archivmaterial), Grossformat 23,5x28,5 cm, Einband
5-farbig, ISBN-13:978-3-9020447-81-4, Kral-Verlag
(E-Mail: [email protected], www.kral-verlag.at),
Preis: 49,90 Euro
Wild & Jagd im
Kanton Schwyz
im 20. Jahrhundert
Mit dem Buch des ehemaligen Jagdverwalters des Kanton Schwyz, Meinrad Husi, ist
ein umfassendes Nachschlagewerk über die Schwyzer Jagdgeschichte auf dem Büchermarkt erschienen. Aber nicht
nur das. Das Buch ist ein zeitgeschichtliches Dokument,
das auf 180 Seiten gezielt Themen aufgreift, die anno dazumal grosse Wellen warfen. Sei
es z.B. die Tollwutbekämpfung oder die Einbürgerung
von Stein- und Rotwild.
In weiteren Artikeln wird auf
die Jagdgesetzgebung, Jagdprüfungen, die Wildschadenverhütung und -vergütung, die
Organisation des Jagdwesens
und auf die Jagdwaffen eingegangen. So wurde beispielsweise 1905 der Einsatz von Kugelgewehren unter 9 mm verboten.
Oder wer weiss noch, dass zur
selben Zeit Flinten über dem
Kaliber 12 verboten wurden,
um den damals zum Einsatz
gekommenen «Entenkanonen»
Einhalt zu bieten?
Das Buch besticht durch
eine klare Gliederung und genaue Recherchen, die manches
Staunen und Schmunzeln beim
Leser auslösen. Es zeigt sich
auch, dass Probleme rückblickend und unter heutigen Gesichtspunkten in einem ganz
anderen Licht erscheinen. Das
Buch sollte in keinem Büchergestell eines Jägerhaushaltes
fehlen und ist durchaus auch
für zeitgeschichtlich interessierte Nichtjäger eine empfehlenswerte Lektüre.
Das Buch kann über den Autor Meinrad Husi,
Wysistrasse 10, 6430 Schwyz, Tel. 041 811 58 25
oder per Mail: [email protected] zum Preis von CHF
25.– (plus Verpackung und Porto) bezogen werden.
Jäger, Falkner, Hundeführer – Wörterbuch der Jägersprache Deutsch-Englisch/
Englisch-Deutsch
Mehr als 10 000 Stichwörter und Redewendungen rund
um das Thema Jagd. Das erste zweisprachige Wörterbuch,
das ein Gesamtverzeichnis
von A–Z enthält und alle jagdlichen Sachgebiete behandelt.
Auch bestens für das Selbststudium geeignet. Die Illustrationen zu jedem Kapitel laden
buchstäblich zum Nachschlagen ein. Der ideale Begleiter für Jäger, Falkner, Hundeführer, jagdliche Schützen,
Sportschützen, Waffensammler, Jagdreisenveranstalter und
alle Personen, die sich mit der
Herstellung und dem Vertrieb
von Waffen, Jagdausrüstung
etc. befassen.
Die Autorin ist Übersetzerin und Dolmetscherin, Jägerin, begeisterte Hundeführerin und Parforcehornbläserin.
Die Idee zu diesem Buch entstand bei der Vorbereitung von
Seminaren «English for Hunting».
ISBN 978-3-00-032162-7. Format: 12,5x18,5 cm.
349 Seiten. Das Buch ist für CHF 46.90 zu beziehen bei:
Verlag Annerose Scheidel,Vogesenstrasse 23, D-63456
Hanau, Tel. 06181/65221, Fax 06181/3692888,
[email protected], www.verlagannerose-scheidel.de
Neue Literatur
für den Jäger
Witzel, In fernen Jagdgründen. Waidwerk im Zauber
fremder
Länder. Kosmos; Fr. 34.90.
In diesem Buch
entführt der Erfolgsautor seine
Fa n g e m e i n d e
nach Osteuropa, Kanada, Afrika und Neuseeland. Seine Schilderungen
sind so ausdrucksstark, dass
man sich ihrer Faszination
kaum entziehen kann.
Bessel, Auweia – Püttmann jagt! Waidmann Williken
will’s
wissen. Kosmos; Fr. 34.90.
Das ideale Geschenk für alle
Jäger und andere Menschen
mit belastbarem Zwerchfell.
Siebeneicher-Hellwig, Messer machen wie die Profis.Kosmos; Fr.
30.90. Schritt
für Schritt zum
eigenen Messer.
Für Einsteiger
wird die Messer-Fer tigung
aus Bausätzen erklärt, für Fortgeschrittene gibt es Anleitungen, um Messer komplett selbst
zu entwickeln und herzustellen.
Informationen zur Verzierung
von Messern und der Reparatur
von Lederscheiden runden das
Buch ab.
von Cramer-Klett, Die
Heuraffler und Im Gamsgebirg. Vom
Jagen in den
Bergen. Kosmos; Fr. 34.90.
Der Klassiker
der Jagdliteratur wieder lie-
Neue Audio-CD stellt
Lautäusserungen
von 24 Hirscharten vor
Sie leben das ganze Jahr
über friedlich zusammen,
doch dann, ab September
herrscht bei den Hirschen
Ausnahmezustand. Der Testosteronspiegel steigt rasant
an und leitet die Brunft ein.
Die Paarungszeit beginnt.
Aus friedlichen Hirschen
werden für mehrere Wochen
harte Konkurrenten. Oberstes
Ziel: die Hirschkühe beeindrucken und die männlichen
Artgenossen einschüchtern.
Ihr lautstarkes Röhren nutzen die Hirsche dabei als Imponier- und Drohgebarden.
Weit dröhnt ihr markanter
Brunftruf durch die Herbstlandschaft.
Jetzt gibt es das beeindruckende Röhren der Hirsche
auf Knopfdruck: Die neue
Audio-CD «Die Stimmen der
Hirsche», die im Musikverlag
Edition AMPLE erschienen
ist, stellt in 123 Tonaufnahmen die Rufe und Lautäusserungen von 24 Vertretern der
Familie der Hirsche vor. Den
Schwerpunkt bilden dabei
die europäischen Arten wie
zum Beispiel der Rothirsch
und Damhirsch. Ergänzend
werden
charakteristische
ferbar! Auf unnachahmliche
Weise erzählt der Vollblutjäger
darin vom Jagen auf aussergewöhnliche Rothirsche in den
Chiemgauer Alpen und lässt
den Leser an seinen reichhaltigen Erfahrungen mit dem
Weidwerk auf Hochgebirgsgams teilhaben.
Zeiler & Herberstein, Rot
wild-Ansprechfibel. Österr.
Jagd- und Fischerei-Verlag,
Wien. Fr. 35.–.
Kein Buch mit
sieben Trittsiegeln, sondern
eine praxisnahe Ansprechfibel, die in die Hand eines jeden Rotwildjägers gehört!
Literatur
Jäger, Falkner,
Hirsch-Röhren
Hundeführer
auf Knopfdruck
Stimmen der nächsten Verwandten unserer heimischen
Arten vorgestellt. Dabei sind
anhand der Brunftrufe deutliche Artenunterschiede zu
erkennen. Während unsere
Rothirsche röhren, stecken
ihre nordamerikanischen Verwandten mit pfeifenden Rufen ihr Revier ab. Natürlich
kommen auch die weiblichen
Tiere auf der Audio-CD zu
Wort. Wenngleich ihre Rufe
nicht ganz so markant und
stimmgewaltig sind wie die
der brunftigen Männchen.
Die Stimmen der Hirsche, Audio-CD von K.H. Dingler und K.-H. Frommolt, Spieldauer 79:05
Minuten, ISBN 978-3-938147-66-5, Preis: EUR
14,95, Musikverlag Edition AMPLE, Vertrieb +
Auslieferung Kellerstr. 7a, D-83022 Rosenheim, Tel.
(08031) 26 94 12, Fax (08031) 46 37 87, E-Mail:
[email protected], www.tierstimmen.de
Rittershofer/Richarz, Kochgenuss mit Wildvögeln.
NeumannNeudamm; Fr.
25.50. Das ultimative
Vogelkochbuch –
nicht alles zum Nachkochen!
Hier gibt es einen Rückblick
und auch eine Vorschau über
die praktischen Seiten der Vogelforschung à la culinaire.
Ein Kochbuch der besonderen
Art und ein Leserschmakerl
für alle Vogelfreunde.
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt»,
oben links.
Schweizer Jäger 12/2010
71
Unterwegs
Ölgemälde von Johannes Leemans, Stillleben mit zeitgenössischem Jagdgerät, 1677 (Fondation du Château de Gruyères).
SPANNENDE PIRSCH
in die Urgeschichte und die Gegenwart
In der zweiten Oktoberhälfte fand im ehrwürdigen Lapidarium des Freiburger «Museums für Kunst und Geschichte» vor einem grossen Publikum die
Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung «Jagd. Von Menschen, Tieren und
Sagen» statt. Was der Titel verspricht, wird in der Ausstellung auch umgesetzt. Sie ist nicht eng, sie ist in dem, was sie den Besuchern bietet, breit angelegt. Und – dies vorweggenommen – sie ist museumsdidaktisch modern
konzipiert und reichhaltig. Sie ist sehenswert. Ein Besuch lohnt.
Von Prof. em. Dr. Edgar Marsch
Ein mutiges Unternehmen
Die Jagd ist heute in der Öffentlichkeit mit grosser Zurückhaltung, ja mit Ablehnung konfrontiert. Sie steht immer wieder
unter Rechtfertigungsdruck. Man
sollte es daher eigentlich nicht
für machbar und möglich halten,
72
Schweizer Jäger 12/2010
dass in einer Zeit geharnischter,
manchmal geradezu feindseliger Kritik an der Jagd die Direktion des Freiburger «Museums
für Kunst und Geschichte» es auf
sich nimmt, ja wagt, eine grosse
Ausstellung zum Thema Jagd zu
präsentieren.
Wie Verena Villiger Steinauer,
Direktorin des Museums, in ihrer
Eröffnungsrede ausführte, waren
– was durchaus zu erwarten war –
die ersten Reaktionen auf die Veröffentlichung des Projekts einer
solchen Ausstellung reserviert bis
negativ. Aber angesichts der Vielzahl und des Reichtums der Objekte im Bestand des Museums
drängte es sich auf, das Vorhandene zu ordnen, systematisch zu erfassen, alles, ergänzt durch Leihgaben (u.a. aus Museen in Bern,
Jagd und Jagdkultur mit
langer Geschichte
In ihrer Ansprache begrüsste es
Staatsrätin Isabelle Chassot, Kultusdepartement, dass die Ausstellung über ein eigentlich heikles Thema zustande gekommen
ist, und sie beglückwünschte das
Museum dazu. Sie hob den wichtigen kulturgeschichtlichen Aspekt der Jagd hervor. Funde belegen es: die Jagd ist so alt wie
die Menschheit und sie ist heute immer noch lebendig. Sie unterstrich, dass Jagdausübung immer auch bestimmt sein müsse
durch Respekt gegenüber der Natur, jagdbarem Wild und der Beute. Das dokumentiere die Ausstellung auch überzeugend. Auf der
anderen Seite zeigte sie auch Verständnis für bestimmte Vorurteile
und den Vorwurf der «Grausamkeit» von Seiten einer sensib-
Zu erwähnen, aber leider in der Ausstellung nicht vertreten und auch
nicht erwähnt, sind die zwei schreibenden und filmenden alt Wildhüter aus Freiburg: Robert Cotting mit zwei Filmen und einem Buch
(mit eigenen Erlebnissen aus der aktiven Zeit und hervorragenden
Illustrationen des Naturmalers Marcel Mooser) und Venanz Peissard
mit seinem grossartigen Film über die zauberhafte Wildbahn, der leider – zu Unrecht – beinahe in Vergessenheit geraten ist.
Das ausgezeichnete Buch zur Ausstellung (von Jean Steinauer herausgegeben) mit dem Titel «Chasse. Des hommes, des bêtes, des
fables» mit 12 Originalbeiträgen ist lesenswert und eine wertvolle
Ergänzung zur Ausstellung. Es hat nur einen Makel: Es hätte dem guten
Freiburger Label «Zweisprachigkeit» durchaus entsprochen, die vier
deutschsprachigen Beiträge auch auf Deutsch abzudrucken. So gibt
es leider nur eine französischsprachige Fassung. Schade!
len Öffentlichkeit. Unbestritten
sei jedoch die Notwendigkeit der
Regulierung des Wildbestandes,
eine Aufgabe, die von Jägern und
Jägerinnen verantwortungsvoll
übernommen werde. Diese Aufgabe müsse pflichtbewusst erfüllt
werden, Grenzen seien zu respektieren. Roman Eyholzer betonte in seiner kurzen Ansprache die
gute Zusammenarbeit mit dem
Museum in der Vorbereitung der
Ausstellung. Jäger seien Naturfreunde, Jagen sei eine Passion,
aber auch eine wichtige Aufgabe,
die verantwortungsvoll nach Regeln auszuüben sei. Dabei komme auch den Wildhütern eine bedeutende Rolle zu.
Verena Villiger vermittelte in
einem längeren Statement Einblick in das Konzept der Ausstellung. Wichtig sei es gewesen, die
Jagd in ihren vielen Facetten als
altes Element der Kulturgeschichte der Menschheit und als Spiegel
der Gesellschaft sichtbar zu machen. So wird das umfangreiche
Material als «muséographie animée» dargeboten. Was die Aus-
stellung so reizvoll macht, ist das
multimediale Konzept.
Eine kurze Pirsch durch
die Ausstellung
Die Darbietungsformen reichen vom klassischen musealen
Konzept des Zeigens der Objekte in Vitrinen bis hin zum Film
(erster Jagdfilm: Gämsjagd bei
Jaun, 1926) und zu abspielbaren
Videoaufzeichnungen von Interviews über das Thema Jagd. Die
Bandbreite reicht von jagdlichen
Gebrauchsgegenständen bis hin
zu hervorragenden Kunstwerken
(Malerei, Wandteppiche, Graphik, Buchkunst). Sie vermittelt Einblick in die Entwicklung
der Jagdreglemente. Sie demonstriert den sozialen Aspekt, indem
sie das Thema von der ursprünglich für das Überleben der ersten
Menschen wichtigen alltäglichen
Tätigkeit über Phasen der Privilegierung bestimmter jagdberechtigter Stände bis hin zur Demokratisierung der Jagd im 19. Jh.
entfaltet. Natürlich kommt auch
der Aspekt «freie Jagd» (Wilderei) zum Zuge. Beide Seiten des
Themas sind in der Visualisierung
der Exponate vereinigt, Gefühl
und Verstand, Wirklichkeit und
Legende, Affekt und Fertigkeit,
Ausrottungsgeschichten
(Bär,
Wolf, Hexenverfolgung) und Religion (Eustachius- und Hubertus-Legende).
Man betritt die Ausstellung
durch einen dichten Vorhang aus
grünen Lamellen, der Wald und
Natur bedeutet. Der Schritt über
Staatsrätin
Isabelle Chassot
und Sektorchef
Roman Eyholzer
verfolgen schmunzelnd die humorvollen Ausführungen
von Verena Villiger
über das Wildern.
Schweizer Jäger 12/2010
73
Unterwegs
Bulle, Schloss Landshut, Murten,
Sitten, Vevey und Zürich), der Öffentlichkeit vorzustellen und sich
damit in die Diskussion um die
Jagd, die durch Polarisation bestimmt ist, einzumischen. Mit
der Erweiterung des Kernthemas
«Jagd» durch kulturhistorische,
volkskundliche, wildbiologische,
literarische, kunst- , brauchtumsund sozialgeschichtliche Aspekte bereichert die Ausstellung die
zuweilen etwas zu simpel verlaufende Diskussion über das Thema
und gibt ihm eine Ausrichtung,
die sicher der Versachlichung der
Diskussionen dient.
Verena Villiger unterstrich in
ihrer Einführung, dass die Ausstellung vor allem auch durch die
gute Zusammenarbeit mit Jägern
und mit Roman Eyholzer, Wildbiologe und Sektorchef für die
Jagd und das Wild im Forstdepartement, zustande gekommen
sei. Durch die Breite der Ausstellung und die Vielzahl der Aspekte
der Jagd, auf welche sie hinweist,
rechtfertigt sich das mutige Unterfangen von selbst und bedarf
keiner zusätzlichen Begründung.
Die Ausstellung ist als Parcours
angelegt, als spannende Pirsch
zurück in die Urgeschichte der
Jagd und dann voran bis in die
Gegenwart.
Für Interessierte, die die
Ausstellung im Museum in Freiburg
besuchen möchten:
Unterwegs
22. Oktober 2010 bis 27. Februar 2011
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr
Donnerstag 11 – 20 Uhr
Link für Informationen über das detaillierte und sehr interessante Anschluss- und
Begleitprogramm zur Ausstellung und die
kommentierten Führungen:
www.fr.ch/mahf/fr/pub/index.htm
diese Grenze führt zurück in
die Frühgeschichte der Jagd mit
Fundgegenständen aus vorchristlicher Zeit (3. Jahrtausend bis zur
Bronzezeit): mit Pfeil- und Speerspitzen, einem Jagddolch und anderen frühen Objekten. Eine grosse gusseiserne Ofenplatte (16. Jh.)
zeigt «den letzten Ritter», Kaiser
Maximilian I, auf der Gamsjagd,
ein Gemälde des Spätromantikers Moritz von Schwind von
1860 stellt die Rettung des Kaisers durch einen Engel dar, nachdem sich jener auf der Gamsjagd
verstiegen hatte. Bemerkenswert
ist ein Gemälde des Holländers
Johannes Leemans von 1677: es
zeigt vollständig alles Jagdgerät,
das zur Zeit des Künstlers üblich
war.
Neben Handbüchern zur Jagd,
Kacheln und Porzellan mit Jagdmotiven, Jagdszenen auf Familienwappen und Jagdtapeten,
Jagdbestecken, Jagdwaffen und
prächtigen Trophäen aus verschiedenen Epochen beeindrucken
zahlreiche Kupferstiche (u.a. von
M. Merian) und Gemälde. Vertreten ist auch der Maler Xavier
de Poret, den altWildhüter Robert
Cotting auf der «Jagd» nach Motiven mehrmals in den Freiburger
Voralpen begleitete. Bedeutend
ist die Reproduktion eines Wandgemäldes ( von 1535) aus dem alten Bürgerhaus Zähringerstr. 13:
Es zeigt Hans von Englisberg auf
der Hirschjagd, zusammen mit
seiner Gattin. Interessant ist in
diesem Zusammenhang die sozialgeschichtliche Interpretierbarkeit vieler Exponate: die Rolle der
74
Schweizer Jäger 12/2010
Frauen etwa, die gerade in der Barock- und Rokokozeit immer wieder bei der Jagd anwesend sind,
das Gegenüber (Gegeneinander?)
von Jägern höheren Standes und
den Bauern, das möglicherweise
auch im Zyklus der Bildteppiche
aus Aubusson angedeutet ist.
Jagd und Musik
… und was sonst noch? Natürlich werden auch Jagdhörner gezeigt, die eng mit der Tradition
der Jagd verbunden sind, in älterer Zeit als Signalinstrumente,
in neuerer Zeit als wichtige Bestandteile jagdlichen Brauchtums.
Mit dem Jagdhorn werden die Jäger begrüsst, wird die Jagdgesellschaft unterhalten, wird aber
auch dem erlegten Wild Referenz
erwiesen. Verena Villiger bewies
eine glückliche Hand, als sie zur
Eröffnung der Ausstellung eine
Jagdhornbläsergruppe aus dem
Sensebezirk einlud, die Jagdhornbläsergruppe «Hubertus Sense».
Unter Leitung von Pius Käser
(St. Antoni) spielte sie eingangs
Jagdhornbläser«Begrüssung» und «Jägerfreundgruppe Hubertus schaft» und lockerte im weiteren
Sense, unter
mit gekonnt vorgetragenem Spiel
die Abfolge der drei Ansprachen
Leitung von Pius
auf – bis zum «Auf Wiedersehen»
Käser.
am Schluss. Die Gruppe wurde
mit dankbarem Beifall belohnt.
Zieht man die Bilanz eines Besuchs der Ausstellung, so ist man
begeistert von der Vielfalt des
Gebotenen. Lohnend ist auch der
Gang ins Untergeschoss, wo sich
Bildteppich aus
verschiedene Personen in Kurzviden Werkstätten von Aubusson deos zur Jagd äussern, unter ihnen natürlich Roman Eyholzer,
(Creuse, 17. J.):
Verbindung einer auch Bruno Fasel, Präsident des
feudalen Jagdszene Freiburger Jägerverbandes, eine
(links vom Bach) Jägerin, ein Jäger, der Direktor
des Naturhistorischen Museums
mit einer ländlichen Hirtenidylle und Anne Golaz, Fotografin, de(die bald durch die ren Fotos über Jagd und Jäger,
Jagd «gesprengt» Ergebnisse der «Fotografischen
Ermittlung: Thema Freiburg»
wird). Sozialer
(2009/2010) in der BCU zu sehen
Konflikt oder
■
sozial-harmonische sind.
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Schweizer Jäger 12/2010
75
GAMS- UND
STEINWILD
Gams- und Steinwild gehören zu den Boviden, den Hornträgern.
Vornehmlich im Alpen-Raum verbreitet, hat die Jägersprache
besonders hier einige spezielle Begriffe entwickelt.
Bartgams(bock) im Winterhaar
Bart (Wachler)
Schlauch
Brunftfeigen
Hakelung
Licht
Blume, Wedel
Stern, Spiegel
Äser
Zügel
Schalen
Pinsel
Geäfter
Geiss mit Kitz im Sommerhaar
Krucke, Krickel
Luser
Haupt
Aalstrich
Windfang
Feige,
Feuchtblatt
76
Schweizer Jäger 12/2010
Text und Bilder: Birte Keil
Beim Gamswild stehen die
Geissen (Gaisen) mit ihren Nachkommen und jungen Böcken im
Rudel. Bock- und Geisskitze,
Schmalgeissen und Jahrlinge
(Jährlinge) bzw. Flegel (2. bis 3.
Lebensjahr) vertrauen dort auf
die Wachsamkeit und Erfahrung
der Leitgams (Wachgeiss, Kopfgams), fast immer eine Kitzgais
(mit Kitz). Diese Rudel von Mutterwild & Co. werden Scharwild,
Geraffel (Graffel) oder Faselzeug genannt. Auch Geltgeissen
finden sich da, während die Halbstarken (4. bis 5. Lebensjahr) am
liebsten unter sich bleiben. Ausserhalb der Brunft bevorzugen
reife, starke oder Kapitalböcke
Einstände ausserhalb der Rudel.
Es gibt auch reine Bockrudel.
Waldgams stellen sich im
Wald ein, Grat- oder Keesgams
oberhalb der Baumgrenze bzw. in
der Gletscherregion. Latschen(Zunder-) Gams bewohnen die
Latschenregion. Bei den Böcken
gibt es Einsiedler (Eingänger),
die alleine ziehen. Stehen sie in
den Latschen – als Latschenbock, ziehen sie ihre Fährte im
Tal – als Laubbock. Schon ab
Steinbock
Schmuck- oder Hornwülste
Gehörn
Jägersprache
dem 2. Monat werden Krucken
geschoben, zwei hornige Schläuche auf knöchernen Stirnzapfen.
Jahresringe markieren die Zahl
der Winter. Ab dem 6. Monat ist
die Krucke (das Krickel) gehakelt. Die Hakelung ist bei Böcken stärker, die Spitzen zeigen
abwärts, bei Geissen eher nach
hinten. Sind die Krucken eines
Bockes vom häufigen Hornen mit
Ringen von Latschenharz (Pech)
besetzt, spricht man von einem
Pechbock. Zuweilen wachsen auf
der Decke, meist am Grind (besser Haupt), Hauthörner. Nur im
schwarzen Winterhaar haben
Böcke und Geissen den begehrten
Bart (Wachler), der aus verlängerten Leithaaren des Blumenziemers besteht. Bei den Böcken
ist er stärker und als Trophäe besonders geschätzt, wenn er bei einem Bartgams weisse Spitzen
(Reif, Reim) hat, das heisst, er
ist angereimelt, (gut) gereimelt.
Nach dem Rupfen fertigt man
daraus den Gamsbart oder ein
Gamsradel. Eine ungewöhnliche
«Trophäe» sind die Bezoarsteine
(Gamskugeln), die gelegentlich
im Weidsack gefunden werden,
früher ein begehrtes Heilmittel.
Die Geissen kitzen (setzen)
abseits vom Rudel und bleiben
etwa acht Wochen mit ihren Kitzen allein. Dann folgen sie wieder mit dem Rudel alten Riegeln
(Wechsel im Hochgebirge) zur
Äsung, die an Trittsiegeln und
Losung erkennbar sind. Sie klettern nicht, sondern steigen.
Bock und Geiss kann man unter anderem an der Haltung unterscheiden, die sie beim Nässen (Feuchten) einnehmen. Zum
Wiederkäuen tun sich alle nieder, werden wieder hoch zum
Äsen und Schöpfen. Mit genügend Feist treten die Gams in
die Brunft. Die Böcke markieren ihren Brunftplan (-einstand)
durch Reiben der Brunftfeigen
(-kappen), Duftdrüsen hinter der
Krucke, an Pflanzen. Sie bewachen und sprengen «ihre» Geissen und umwerben sie mit Blädern (leises Meckern). Das Recht
zum Beschlag wird erbittert verteidigt. Im Ernstfall wird der Gegner schon mal gehakelt.
Schlauch
Bart
Gamswild wird meist auf der
Pirsch (oder Ansitz) bejagt. Oftmals rettet sie aber der Gamshüter (Nebel) oder das Gamsläuten (klirrender Bergstock). Auch
wenn es wo steinelt, sind sie sofort rege. Statt kopflos davonzustürmen, machen Gams nach kurzer Flucht ein Haberl (Standerl),
das heisst sie verhoffen und äugen zurück.
Zu Zeiten als das Gamswild
in schweizerischen Bergen noch
einfach Thiere hiess und mit der
Thierbüchse erlegt wurde, erjagte man sie beim (Gams-) Riegeln,
bei einem Riegler (Drückjagd im
Hochgebirge) mit wenigen Schützen auf den Riegeln. Man versuchte, die Rudel auf den Gämsenklemmen, Treibstöcke (blind
endende Riegel) zu drücken. Damals wie heute konnte (kann) es
passieren, dass getroffene Gams
den Hang hinab walken (walgen)
und nur unter Schwierigkeiten zu
bringen sind.
Als «lebende Apotheke» fast
ausgerottet, ist das Steinwild heute wieder weit verbreitet. Der kleine deutsche Bestand wird mittlerweile vorsichtig bejagt. Für die
stattlichen Bergziegen gelten fast
ausnahmslos dieselben Bezeichnungen wie beim Gamswild.
Man sagt Steinbock, Steingeiss, Bockkitz, Geisskitz usw.
Bock und Geiss tragen ein Gehörn, bei denen sich das Alter
an den Jahresringen (Winterfurchen) ablesen lässt. Das sehr
viel stärkere Gehörn des Bockes hat ausserdem Hornwülste (Schmuckknoten), die nur
bedingt mit dem Alter zusammenhängen. Im Gegensatz zum
Gams hat er den Bart nicht auf
dem Ziemer, sondern unter dem
Kinn.
■
Schweizer Jäger 12/2010
77
Jagdhof Felder
Entlebuch
Jagd- und Sportwaffen –
Schiesszentrum – Schiessschule
Die Innenschiessanlage ist
während der Geschäftszeit
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa
9.00–15.00 durchgehend,
Do Abendverkauf bis 20.30
Uhr, Mo geschlossen
30. April
100 Jahre Jagdschutzverein
Küssnacht am Rigi
Jubiläums-Jagdschiessen im
Selgis Muotathal
09.00–12.00, 13.30–17.30 Uhr
Unter allen Schützen wird
ein Lebendpreis verlost, nach
Wahl Gams oder Reh (nur an
Patentinhaber Kt. Schwyz)
ohne Gewähr
5./6. August
Pirschgang Rouchgrat
Fr 14.00–19.00 Uhr
Sa 08.00–17.00 Uhr
Auskunft: Franco Catocchia,
Tel. 079 235 43 43
20./21. August
Pirschgang Susten
Sa 08.00–19.00 Uhr
So 08.00–17.00 Uhr
Auskunft: Ruedi Rohrbach,
Tel. 079 222 40 04
26./27./28. August
Kantonales Walliser Jagdschiessen im Riedertal bei
Visp (Details folgen)
Heinz Merenda
mit Traumergebnis
Urner Jäger vor Martin Indergand und Alois Stadler.
Das Hubertusschiessen des
Urner Jägervereins ist ein
friedlicher und geselliger Anlass mit mittlerweilen 70 bis
80 treuen Stammkunden. In
der topmodernen Jagdschiessanlage Standel/Wassen ging
Am 20. November führten die Berkener Jagdschützen das Winterjagdschiessen
um den Wanderpreis «Goldener Fuchs» von Berken durch.
Alle Teilnehmer konnten etwas «Geräuchertes» als Preis
mit auf den Heimweg nehmen. Herzlichen Dank allen
Teilnehmern und Gratulation
dem Gewinner Anton Gruber
aus Euseigne.
An dieser Stelle möchten
die Jagdschützen Berken allen Teilnehmern recht herzlich
danken für ihr Mitmachen an
unseren Anlässen das ganze
Jahr hindurch. Wir wünschen
allen frohe Festtage und einen
guten Rutsch ins neue Jahr.
Gut Schuss im 2011!
Fritz Gertsch
Aus der Rangliste
1. Anton Gruber, Euseigne, 201; 2. Max Moduli, Rüegsauschachen, 199; 3. Rudolf Graber, Niederönz, 197; 4. Urs Schnell, Wahlen, 193; 5. Franz Felder,
Entlebuch, 192; 6. Silvio Donati, Gretzenbach, 189; 7.
Erwin Preuschoff, Naters, 181; 8. Alois Schnell sen.,
Wahlen, 179; 9. Urs Rotzetter, Aarwangen, 175; 10.
Klaus Schmid, Heiligkreuz, 154; 11. Martin Fridli, Kyburg-Buchegg, 92.
nun die fünfte Neuauflage unter der Regie von Adrian Planzer, Präsident der Schiesskommission, über die Bühne.
Das spezielle Programm
ohne Probeschüsse lautete: Fünf Schüsse auf Scheibe
Gämse mit Zehnerwertung im
Kugelprogramm auf elektronische Trefferanzeige und zehn
Schüsse auf rollender Kipphase mit Dreierwertung im
Schrotprogramm.
Viele Schützen hatten auf
das gewohnte Gämsbild keine
Mühe, in die Nähe des Maxi-
mums von 50 Punkten zu kommen. Schlussendlich entschied
aber sehr oft das sportlichere
Schrotflintenprogramm auf
den bewegten Kipphasen über
eine gute Plazierung. Hier legte Heinz Merenda, seines Zeichens Ehrenmitglied und alt
Präsident des Urner Jägervereins, den Grundstein zum
Sieg. Als einziger Schütze
schaffte er das Maximum im
Schrotprogramm, und mit 49
Punkten im Kugelprogramm
gab es ein Traumergebnis von
79 Punkten. Diese Punktezahl
Foto: Georg Epp
Hubertusschiessen
Urner Jägerverein 2010
71 Urner Jäger nutzten die
letzte Gelegenheit, in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen ihre Treffsicherheit unter
Beweis zu stellen. Mit einem
Traumergebnis gewann Heinz
Merenda das Ausschiessen der
«Goldener Fuchs»
von Berken
Adrian Planzer, Präsident der
Schiesskommission, zeigte sich
rundum zufrieden mit der Schiesssaison in der Jagdschiessanlage
Standel in Wassen.
Foto: Georg Epp
Jagdschiessen
Jagdschiessen
Daten 2011
78
Schweizer Jäger 12/2010
Im Bild links die besten Hubertusschützen (vl): Daniel Zgraggen,
Martin Indergand, Flavio Herger,
Sieger Heinz Merenda, Marco Baumann und Alois Stadler.
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Im Bild gratuliert Schiesskommissionspräsident Adrian Planzer den besten
Hubertusschützen.Von links: Martin Indergand (2.), Sieger Heinz Merenda,
Alois Schuler (3.) und Adrian Planzer.
wurde noch nie annähernd erreicht, dies bestätigte auch
der zweitplatzierte Altmeister
Martin Indergand. Der 72-jährige Veteran erreichte zusammen mit Alois Stadler, Marco
Baumann, Karl Püntener und
Pius Tresch je 78 Zähler.
Für Heinz Merenda hat der
Sieg eine besondere Bedeutung, denn nach einem Waffendiebstahl im Jahre 2008 musste
er sich an eine neue Jagdflinte
gewöhnen. 74 Punkte von Präsident Walter Baumann hätten
im vergangenen Jahr noch zum
Sieg gereicht, diesmal aber lediglich noch zu Platz 18. Adrian Planzer meinte: «Es ist
schön, dass beim Hubertusschiessen die Rangliste immer
wieder durcheinander gewirbelt wird, hier kennt man keine Seriensieger».
Bei Punktgleichheit entschieden die höhere Anzahl
Mouchen im Kugelprogramm,
dann die höhere Anzahl Dreierwertungen Kipphase und
schliesslich das höhere Alter.
Die Wappenscheiben, die
vom gleichen Jäger nur einmal gewonnen werden können, gingen an Marco Baumann, Flavio Herger und
Daniel Zgraggen. Mit attraktiven Fleischpreisen bis an den
Schluss der Rangliste wurden
die treuen Hubertusschützen
belohnt.
Die
Schiesskommission
freute sich über einen reibungslosen Ablauf des Anlasses und
der ganzen Schiesssaison. Mit
dem Hubertusschiessen ging
die Saison im Jagdschiessstand Standel zu Ende, es war
quasi das Ausschiessen der
Urner Jäger.
Nicht alle Jäger versorgen ihre Utensilien, denn am
6. November 2010 beginnt
die Nachjagd auf Hirschwild,
die Vorgabe der Abschussplanung wurde um 28 Tiere unterschritten.
Bekanntlich gilt ab dem
Jahre 2012 die Einschiesspflicht der Jagdwaffen. Die
Schiesskommission wird sich
vorbereiten, ab August 2011
die Schiessnachweise auszustellen, die dann zur Jagdberechtigung 2012 Gültigkeit haben werden.
Mit der Hubertusjagd, die
am 20. November in Gurtnellen über die Bühne ging, beendete der Urner Jägerverein die
Jahresaktivitäten.
Mit einem Weidmannsdank
für die Gaben der Schöpfung
bedankten sich die Urner Jäger am Samstag, 30. Oktober
2010, mit einem Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche
Erstfeld.
Georg Epp
Auszug aus der Rangliste
1. Heinz Merenda, Altdorf, 79 Punkte/ 0 Mouchen;
2. Martin Indergand, Erstfeld 78/5; 3. Alois Stadler,
Altdorf, 78/3; 4. Marco Baumann, Göschenen, 78/3;
5. Karl Püntener, Erstfeld, 78/2; 6. Pius Tresch, Göschenen, 78/0; 7. Falk Mahrow, Flüelen, 77/1; 8. Max
Baumann, Spiringen, 76/1; 9. Adrian Planzer, Attinghausen, 75/3; 10. Josef Zgraggen, Schattdorf, 75/1;
11. Flavio Herger, Altdorf, 75/1; 12. André Planzer,
Schattdorf, 74/4; 13. Pius Jauch, Bristen, 74/3; 14.
Daniel Zgraggen, Schattdorf, 74/3; 15. Stefan Zurfluh,
Altdorf, 74/3; 16. Bruno Planzer, Bürglen, 74/2; 17.
Oswald Schmid, Realp, 74/1; 18.Walter Baumann, Göschenen, 74/1.
Wappenscheibengewinner 2010:
Marco Baumann, Göschenen; Flavio Herger, Altdorf
und Daniel Zgraggen, Schattdorf.
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100-Taubenmatch
von Berken
Am 31. Oktober führten die
Berkener Jagdschützen den
26. Herbst-100-Taubenmatch
durch. Am Schiessen massen
sich Schützen aus der «halben» Schweiz in drei Kategorien um schöne Fleischpreise
und Medaillen. Der Tagessieg
ging mit 96 Tauben an Hubert
Zimmermann aus Vitznau.
Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den
Gewinnern. Ein spezieller
Dank geht an alle Sponsoren
und Helfer des Vereins.
Fritz Gertsch
Aus der Rangliste
Kat. A: 1. Hubert Zimmermann, Vitznau, 96;
2. Montano Pesce, Zermatt, 95; 3. Franco Brognara,
Moutier, 92; 4. Raimund Lauber, Täsch, 91; 5. Rudolf
Graber, Niederönz, 90; 6. Roger Huser, Perlen, 90; 7.
Stephan Imboden, Täsch, 90; 8. Alberto Di Marzo,
Moutier, 89; 9. Willy Matti, Mülenen, 87; 10. Franz
Felder, Entlebuch, 86.
Kat. B: 1. Francis Egger, Biel, 88; 2. Paul
Zimmermann, Vitznau, 87; 3. Gyaiz Iviza, Zermatt, 86;
4. Werner Leu, Biel-Benken, 85; 5. Ludwig Imboden,
Zermatt, 85; 6. Toni Fritschi, Reigoldswil, 84; 7. Urs
Rotzetter, Aarwangen, 83; 8. Bruno Fürst, Gunzgen,
83; 9. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 82; 10. Ernst Fahrni,
Eggiwil, 81; 11. Alois Schnell sen., Wahlen, 79; 12.
Claudio Arnold, Silenen, 77.
Kat. C: 1. Christian Ulrich, Ried-Muotathal,
73; 2. Dario Di Michelangelo, Wiedlisbach, 73; 3.
Beat Kübler, Oberwil, 72; 4. Daniela Fahrni, Eggiwil,
72; 5. Thierry Hirth, Roches, 70; 6. Roli Langenstein,
Engelberg, 70; 7. Igor Zilincan, Sarnen, 67; 8. Sven
Lienhard, Zug, 67; 9. Michael Wüthrich, Bützberg,
66; 10. Arthur Bieri, Herzogenbuchsee, 64; 11. Klaus
Schmid, Heiligkreuz, 46.
Schweizer Jäger 12/2010
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Jagdgeschichten
FUCHSIGES AUS
DEM OSTLAND
Andreas Gautschi mit altem Fuchs.
Als ich vor zwanzig Jahren
aus der Schweiz in die Gegend
übersiedelte, wo Litauen, Polen und Russland zusammenkommen – in das frühere Ostpreussen nämlich – kannte ich
die Fuchsbilder des exilrussischen Tiermalers Prof. Dimitrij Prokofieff noch nicht, die
dieser in den dreissiger und
vierziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts in der Jagdpresse erscheinen liess. Und doch
schwebte in meiner Fantasie
immer das Bild weiter Nadelwälder in schneebedeckter
Landschaft, durch die in einsamer Winternacht der hungrige Fuchs schnürt, als eines
Ideals.
Und so, wie ich mir das
dachte, fand ich es dann in
Prokofieffs Ölbildern, nur
noch viel schöner.
Aber mit dem Ansitz auf
Reineke an den Bauen im Innern der Rominter Heide, wie
ich es von meinem Lehrmeister Hans Rudolf Merz gelernt
hatte, wurde es nichts:
In zwanzig Jahren habe ich
nur zweimal einen Fuchs am
Bauansitz geschossen, trotz
anfänglich vielen Versuchen.
80
Schweizer Jäger 12/2010
Der Grund liegt darin, dass
Baue hier nur ausnahmsweise
angenommen und unregelmässig wieder verlassen werden.
Genau so, wie es auf den
Meisterwerken
Prokofieffs
aus Ostpreussen zu sehen ist,
bot sich auch mir der Anblick
des Fuchses in dem verschneiten Ostland, besonders als ich
im Herbst 1999 in einem an
die Rominter Heide grenzenden Feldrevier zu jagen begann. Hatte ich den Fuchs im
Wald bislang eher nur zufällig gesehen und geschossen,
so änderte sich das nun auf
den weit einsehbaren Flächen,
wo die Rotröcke bei Sonnenschein den ganzen Tag über zu
sehen sind.
«Wie bei Prokofieff» mausen sie, schnüren vorbei, blicken in scheinbar tiefsinnige
Betrachtungen versunken über
das gewellte Land oder liegen
zusammengerollt auf freiem
Feld, wo sie von den Anhöhen
aus auf kilometerweite Entfernungen auszumachen sind.
Für dieses ursprüngliche Verhalten des Fuchses zur Tageszeit braucht es Ruhe, und die
ist hier noch gegeben.
Frostwetter – Fuchswetter
Im Februar 2005 hatten wir
wochenlang hohen und verharrschten Schnee. Da beobachtete ich tagsüber vom
Fenster aus schon seit einiger
Zeit aus der Rominter Heide
kommende Füchse über die
Felder streichen. Eines Morgens um neun Uhr wurde es
aufregend: Einer der Rotröcke schnürte am Gartenzaun
entlang, besah sich diesen mit
fachmännischem Blick und
überkletterte dann das 1.80 m
hohe Drahtgeflecht, um etwa
15 Gänge vor dem Haus zu erscheinen und auf Frass Ausschau zu halten.
Etwas später verliess er
das Grundstück wieder und
gesellte sich zu einem zweiten Fuchs, der zwanzig Gänge ausserhalb der Umzäunung
einen Morgenschlaf hielt. Als
sich der Störenfried diesem
näherte, machte der einen Katzenbuckel und schien sich sehr
zu ärgern.
Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich, dass der Schläfer
praktisch auf oder dicht neben
einem zuvor in der Nacht gerissenen Hasen gedöst hatte.
Nachdem sich der andere Interessent entfernt hatte, träumte der Fuchs bei seinem Hasen
weiter. Gegen elf erhob er sich
und begann, am Vorderrumpf
desselben einige Wildbretstücke zu verspeisen, griff sich
dann den schweren und steifen Braten und schleppte ihn
mit sichtlicher Mühe in Richtung des Waldes.
Dieses Erlebnis bestimmte
mich in den folgenden Jahren,
bei Schnee und grosser Kälte
täglich als «Ablenkfütterung»
etwas Hundekuchen vor den
Zaun zu streuen. Bis zu vier
Füchse gemeinsam konnte ich
an dieser Körnung vom Küchenfenster aus im Mondlicht
beobachten. Ein anwesender
Steinmarder wartete auf dem
Zaunpfahl und kam erst herunter, wenn diese das Feld
räumten. Geschossen habe
ich hierbei nichts. Das dargereichte Futter wurde sofort
verschmäht, wenn Tauwetter
eintrat. Während die Füchse
diese Futterquelle annahmen,
beobachtete ich sie tagsüber
kaum mehr, sie waren wohl
satt genug und hatten es nicht
mehr nötig, nach Frass zu su-
chen, der eh nicht vorhanden war. Ungefähr seit jenem
Winter ist auch das wohl letzte
Rebhuhnvolk der Gegend verschwunden.
Im vergangenen harten
Winter 2009/10 kam ich in den
Besitz von drei mittelgrossen
… (um was für Tiere es sich
handelte, muss hier leider verschwiegen werden), die steifgefroren waren und von mir
wiederum vor den Gartenzaun
geschleppt wurden, wo ich sie
mit der Axt in jeweils drei Teilstücke zerschlug. Die gesamte fleischverzehrende Tierwelt war derart hungrig, dass
es nicht lange dauerte, bis sich
etwa dreissig Kolkraben miteinander sowie mehrere Bussarde und zwei Seeadler einstellten. Natürlich kam auch
der Fuchs.
Als sich eines Vormittags
die beiden Seeadler aus Missgunst in die Wolle gerieten,
eilte aus einem etwa hundert
Schritt entfernten Busch ein
Fuchs herbei und schnappte
sich ein längeres Stück Wirbelsäule. Doch ehe er das Gehölz damit wieder erreicht
hatte, schwebte einer der majestätischen grossen Greife herbei und nahm ihm den
Knochen wieder ab, wobei er
noch sehr aufpassen musste,
dass ihm nichts geschah.
Um richtig Strecke zu machen, ist es am besten, vor geschlossenen Hochsitzen oder
Lauerhütten in einer Entfernung von etwa vierzig Gängen täglich etwas Fressbares auszubringen. Es gelingt
dann im Mondschein oft, zwei
Füchse an einem Abend zur
Strecke zu bringen, bei härterem Sitzleder zweifellos noch
mehr. Hilfreich war mir einstmals ein grosser Bauernhund,
der quadratmeilenweit hetzte,
was sich vorfand und deshalb
meiner Kugel anheimfiel. Diesen schuldbeladenen Burschen
legte ich vor eine Kanzel, und
als ich wenige Tage später dort
nachschaute, waren von ihm
nur noch Schädel, Wirbelsäule
und ein Hinterlauf vorhanden.
Ein Ansitz am Abend brachte
noch zwei Füchse zur Strecke,
und einen dritten verpasste ich
leider.
Gewiss ist das Heranschleichen des Fuchses im Mondesschimmer eine spannende
Sache. Da man aber in aller
Ruhe einen absolut sicheren
Schuss anbringen und bei Beherrschung des Nervenkostüms kaum fehlen kann, ist
man in derart überlegener Position, dass sich die ganze Jagd
oft nur auf den Kampf gegen
Kälte, Zappeligkeit und Müdigkeit beschränkt. Wenn ich
den Fuchs längere Zeit langsam heranschnüren sehe und
er dann seine charakteristischen Vorstösse und Rückzüge
in der Nähe des Luderplatzes
ausführt, schüttelt mich re-
gelmässig ein starkes Jagdfieber, das erst bezwungen werden muss.
Zieht er hingegen zügig heran, habe ich gewissermassen keine Zeit für Jagdfieber.
Im letzten Winter schoss ich
von einem einzigen Hochsitz
aus bei Mondlicht zehn Füchse mit der Kugel Kaliber .222
und ergötzte mich zudem am
Anblick eines Marders, dem
ich aber nichts zu leide tat.
Ganz anders die Suche auf
den Fuchs am Tage, die zwar
weniger ergiebig, jedoch schöner und aufregender ist, aber
auch höhere Künste verlangt.
Da es oft schnell gehen muss,
ist die Gefahr des Anschweissens und von Fehlschüssen höher.
Fuchsreizen am Nachmittag
Gewiss ist der Gebrauch der
Hasenklage in Mondnächten
am sichersten, jedoch ist der
sehr bewegliche Fuchs erst aus
der Nähe auszumachen, was es
schwierig macht, sich rechtzeitig geräuschlos in Position
zu bringen und einen sicheren Schuss loszuwerden. Und
je kälter es ist, umso schwieriger. Man hat es ja hierzulande mit Minustemperaturen zu
tun, die oftmals zehn Grad unter denjenigen in der Schweiz
liegen.
Von den zahlreichen mit
der Hasenklage am Nachmittag oder frühen Abend auf ver-
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Der Fuchs, ein faszinierendes Wild.
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Jagdgeschichten
Die Dagutschwiese in der Rominter Heide.
schneiter offener Flur herangeholten Rotröcken habe ich
zwar einige erlegt, mehrere
aber auch mit der Kugel vorbeigeschossen. Glücklicherweise gingen von den letzteren sämtliche gesund ab, was
ja im Schnee leicht festzustellen ist, nur einer hat von einem Streifschuss etwas Wolle
gelassen. Nach meinen Erfahrungen ist es erforderlich, den
Wind möglichst von hinten im
Nacken zu haben und mindestens einen Zielstock oder noch
besser eine Auflage, wie sie
etwa ein grosser runder Strohballen bietet, zu benutzen. Das
Gelände, wo der Fuchs sich
Wind holend auf fünfzig bis
achtzig Gänge oft auch in forschem Tempo erscheint, muss
gut einsehbar sein, darf also
keine Gräben oder Büsche
aufweisen, wo er sich unbemerkt kundig machen kann,
um dann zu verschwinden.
Selbstverständlich geht das alles sehr schnell, und man darf
beim Zielen und Schiessen
keine Zeit verlieren.
Letzten Winter gelang es mir
auf diese Weise, drei Füchse
mit der genannten kleinen Kugel auf etwa 40 Gänge auf den
Stich zu schiessen, was keinerlei Ausschuss verursachte und
jagdlich sehr zufriedenstellte.
Man muss natürlich höllisch
genau und schnell zielen.
Noch mehr befriedigt es
den Jäger, den Fuchs mit der
Klage nicht vor den Büchsenlauf, sondern vor die Flinte zu
bekommen. Hierzu eignet sich
die Pirsch besonders, selbstverständlich wie immer weiss
angezogen, aber nicht mit im
Wind flatterndem Schneemantel, sondern in einem Kleid,
das auch Röhren für die Bei-
82
Schweizer Jäger 12/2010
ne aufweist. Wenn der Fuchs
von einer Stelle aus, wo er sich
kurz zuvor aufhielt, angereizt
wird, ist er meist völlig arglos und kommt auf die Klage
ziemlich zügig.
Wie hungrig der Fuchs in
diesen Zeiten ist, konnte ich
einmal feststellen, als ich mich
gezwungen sah, bei etwa –20
°C auf einem Quadratkilometer grossen Schneefeld an der
russischen Grenze ein unaufschiebbares Geschäft abzuwickeln. Als ich nach einigen
Tagen wieder dort vorbeikam,
hatte sich unterdessen ein
Fuchs der Mahlzeit bemächtigt.
Nachgepirscht – herangeholt
Nach längerem Hinterherschleichen über eine dünne, verharrschte Schneedecke
– was nur wegen dem stetigen leichten Wind gelang, der
die Geräusche verschluckte und die mit Eis überzogenen Büsche und Birken in den
Mooren leise knacken und
glöckeln liess – kam ich an
einem Dezembernachmittag
auf etwa 120 Gänge an einen
Fuchs heran. Am Rand eines
kleinen Aspengehölzes konnte ich mich gerade noch einschieben und die Hasenklage
hervorziehen, bevor Reineke
hinter der nächsten Bergkuppe verschwinden wollte. Auf
die Klagelaute Lampes riss es
den Roten auf der Stelle herum. Flüchtig kam er an; der
Schuss auf 20 Gänge liess ihn
schnell verenden.
Einen anderen Fuchs hatte ich schon mehrfach mittags
auf einer grossen, von Gräben
durchzogenen und mit vereinzeltem Buschwerk bestandenen Wiesenfläche beobachtet.
Das Wigwam von Andreas Gautschi, umgeben von Fuchsjagdgründen.
Es lag eine mächtige verharrschte Altschneedecke, die
aber teilweise trug, überstreut
von einer daumendicken Neuschneeschicht. Wohl kam auch
der Fuchs in Anblick, als ich
mich dort auf dem Jagdstock
auf ihn angesetzt hatte, näherte sich aber nicht auf Flintenschussweite. Mit der Mauspfeife hatte ich bislang nur
schlechte Erfahrungen gemacht, Vogelangstgeschrei und
dergleichen beherrsche ich
nicht. Also zog er von dannen.
Nach einiger Zeit beschloss
ich zu sehen, wo er geblieben sei. Die frische Spur hatte
ich bald ausgemacht, sie führte dem gewundenen, teilweise
tief ausgewölbten Abzugsgraben eines grösseren Moores
entlang in eine Schilffläche,
die sich langsam in dem lückigen Baumbestand des Moorwaldes verlor. Die Ecke einer
Viehkoppel mit etwas Stauden umgeben bot notdürftige
Deckung. Nach kurzem Warten liess ich Lampes Todesklage erschallen. Und gleich
nochmals! Es dauerte nur einen Augenblick, bis der Fuchs,
der in dem Schilf gesteckt hatte, eilig erschien, um nachzusehen, was sich denn hier gerade auf seinem Einwechsel
abspielte. Der Schrotschuss
halbspitz bot keine Schwierigkeiten. Ein andermal verriet
mir eine aus einem Feldgehölz
aufsteigende Waldohreule, wo
der gesuchte Fuchs geblieben
war, die Hasenklage holte ihn
schnell hervor und die Kugel
fällte den spitz auf mich Zustehenden.
Der «Eisfuchs»
Ausserhalb des Schilfgürtels eines einsam gelegenen
Sees sah ich des öftern einen
Reineke, der auf der Eisfläche
herumlief. Ein Ansitz an einer
Erle am Steilufer der rechten
Seeseite brachte keinen Erfolg, er schien jetzt mehr in
der hinteren Ecke des Sees, die
spitz auslief, seinem Gewerbe
nachzugehen.
Also machte ich mich eines
Tages dorthin auf und wählte
zur Abkürzung den etwa einen
Kilometer langen Anmarsch
quer über den See. Etwa mitten
drin entdeckte ich mit grossem Schrecken, dass sich meine
Fussstapfen sofort mit Wasser
vollsogen, wenn ich den Fuss
wieder abhob!
Diese gefährliche Zone,
wohl durch eine aufquellende warme Strömung verursacht, war aber glücklicherweise bald passiert. Das wäre
zu späterer Zeit ein interessanter Fund geworden: «Vollständiger Jäger mit Flinte und
Jagdstock aus dem beginnenden einundzwanzigsten Jahrhundert aus Seegrund geborgen!» Es waren dort übrigens
auch auffällig viel Fuchsspuren zu sehen.
Erleichtert darüber, nicht
«ersoffen» zu sein, erreichte ich meinen Ansitzplatz, der
sich in einem lückigen Erlenwäldchen ganz am Eis befand. Ich pflanzte mich auf
dem Jagdstock auf und harrte der kommenden Dinge. Es
ging auch nicht lange, so löste sich der Fuchs vom anderen
Ufer und betrat die Eisfläche.
Nachdem er einige Male hinund hergeschnürt war, überquerte er den See und kam mir
ideal. Die Schrote auf 25 Gänge warfen ihn in den Schnee.
Auf dem Rückweg wählte ich
aber eine andere Route!
Ein alter deutscher Obstbaum,
am Durchbruch eines kleinen Flusslaufes, der Joduppe, durch einen Geländeriegel
gelegen, bescherte mir schon
manchen Kugelfuchs, mit und
ohne Hasenklage.
An dem genannten Panzergraben liegen noch drei gesprengte Bunker des «Ostwalls», die dem Fuchs Baue
und geeignete Ruheplätze bieten. Schon öfters habe
ich nachmittags auf den von
Buschwerk überwachsenen
Betonstufen in der Sonne
schlafende Reinekes angetroffen.
Da man weniger nahe heran muss, ist die nachmittägliche Kugelpirsch auf den Fuchs
natürlich erfolgversprechender als diejenige mit der Flinte. Auch dabei ist die Kombination mit dem Ansitz und der
Gebrauch der Hasenklage bisweilen lohnenswert. Zehn solche Pirschfüchse sind aber das
höchste gewesen, was mir bisher in einem Winter gelang,
während dagegen die Jagd an
since
der Fuchskörnung bei geringem abendlichen Zeitaufwand
leicht ein oder anderthalb Dutzend Rotröcke in einem Winter
beschert. Bei guten Schneeverhältnissen und einer grösseren
Zahl solcher Körnungen sind
gewiss auch höhere Strecken
zu erzielen. Die wirkliche, unvergleichliche Prokofieff ’sche
Fuchsologie in der weiten
Schneelandschaft des Ostens
ist einem aber nur am Tage
bei Frost und Sonne vergönnt.
Dann sind Fuchs und Jäger
selbst Teil eines Gemäldes.
Wenn hier wiederholt vom
Schuss spitz von vorn die
Rede war, so muss ich dazu
bemerken, dass vor ihm nur
eindringlichst zu warnen ist.
Einzig dann, wenn es nicht anders geht und der Fuchs wirklich so nahe heran ist, dass
nichts schiefgehen kann, darf
er praktiziert werden.
Zum Schluss möchte ich
dem Leser noch ein schönes
Erlebnis mitteilen: Mit meinem Schweisshund «Hermann» und dessen Sekretär
«Schnapp», einer Art polnischem Stubenwolf, befand ich
mich zu Anfang März im Ort
«Bibergraben» auf einem
Waldgang. Auf einer von jungen Eichen bestockten sonnigen Böschung entdeckte ich
einen rötlichen Stein, der mir
verdächtig schien. Da hier öfters Findlinge derselben Farbe
aus dem Schnee ragen, wollte ich mir die Sache näher ansehen. Mit beträchtlichem
Gekratze gelangten wir drei
schliesslich auf dem hartgefrorenen Schnee bis auf wenige Schritte in die Nähe eines
Fuchses. Erst als «Schnapp»
durch unruhiges Hin- und Hertreten der Sache noch einen
obendrauf setzte, erwachte der
Fuchs und blinzelte geblendet
und mit wie ich mir einbildete verärgertem Ausdruck in die
Sonne, die hinter unserem Rücken am blauen Himmel stand,
um dann schleunigst zu verschwinden.
Text und Fotos:
Andreas Gautschi, Polen
Jagdgeschichten
Auf der Lauer am Ostwall
Es gibt wohl in jedem Revier
«fuchsige»
Punkte,
Schnittpunkte verschiedener
Landschaftselemente
wie
Moore und Waldränder, Gräben und Zwangswechsel. Das
sind oft Fuchspässe und deren Kreuzungen, wo sich der
Ansitz speziell lohnt, besonders wenn etwa eine zur Hochzeit geneigte Fähe in der Nähe
steckt.
Eine solche Ecke ist beispielsweise das Ende eines
verwachsenen
Panzergrabens unweit der ehemaligen
deutschen Reichsgrenze, beziehungsweise die Kreuzung
des Panzergrabens mit einem
querliegenden Moor unweit
der Landstrasse. Ein Durchlassrohr verbindet dieses mit
einem zweiten auf der anderen
Seite der Landstrasse.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen erlegte ich dort mit
der Kugel kurz nach drei Uhr
nachmittags je einen Fuchs
und auch in den folgenden
Wintern hatte ich dort Erfolg.
Bund und Kantone
Ordensoberst Dr. Jürgen Siegert aus Graz bei der Rede zur Aufnahme der neuen Ordensbrüder.
CH
56. Konvent des Ordens
«Der Silberne Bruch»
Über 200 Ordensbrüder
des «Silbernen Bruch – Orden
zum Schutz von Wald, Wild
und Flur und zur Förderung
von weidgerechtem Jagen»
trafen sich am 22./23. Oktober
2010 in Weiden/Oberpfalz (D)
zum 56. Ordenskonvent und
zur Hubertusfeier 2010.
Aus fünf Ländern – Österreich, Schweiz, Frankreich,
Liechtenstein und Deutschland – angereist, erkundeten Ordensbrüder und Gäste
am Freitag die schöne Oberpfalz. Exkursionspunkte waren das Wildgehege Pfremtsch
des Zentrums Almesbach, der
Teichwirtschaftliche Beispielsbetrieb Wöllershof und das
Geo-Zentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung in Windischeschenbach.
Anschliessend
pflanzte der Ordensoberst, Dr.
Jürgen Siegert aus Graz, zusammen mit dem Weidener
Oberbürgermeister Kurt Seggewiss, eine Linde vor dem
örtlichen Gymnasium.
Am Samstag wurden nach
den Regularien 16 neue Ordensbrüder feierlich in den Orden aufgenommen.
84
Schweizer Jäger 12/2010
Erich Schmidt (links),Vorstandsvorsitzender der Stiftung «Wald, Wild und
Flur in Europa», bei der Preisverleihung.
Anschliessend vergab die
«Stiftung Wald, Wild und Flur
in Europa» an den «Naturpark
Nördlicher Oberpfälzer Wald
e.V.» die Antaios-Medaille
und eine finanzielle Zuwendung für die zahlreichen hervorragenden Naturschutzprojekte des Vereins.
Weitere Zuwendungsempfänger waren: Naturschutzgruppe Trabitz im LBV, Ortsgruppe Pressath im LBV und
die Jägerschaft Tännesberg
für Jugendarbeit und Lebensraumförderung.
Am Nachmittag führte
dann eine ausgedehnte Exkursion in den von der US-Armee
betriebenen Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Auf den
rund 23 000 ha finden intensive militärische Übungen statt
und gleichzeitig hat sich eine
vielfältige Natur entwickelt.
Die Liste der vorkommenden
Arten liest sich wie ein «who’s
who» der Roten Listen. See-
adler und Fischadler brüten,
der ganz seltene Brandkäfer
kommt in einer stabilen Population vor, die Liste liesse sich
weit verlängern. Auch Schalenwild kommt in grosser Zahl
vor und kann weitgehend artgerecht leben.
Mitarbeiter des zuständigen Bundesforstamtes und
Angehörige der Bundeswehr
zeigten auf, wie sich durch
geschicktes Management militärische Ansprüche, Naturschutz, Forstwirtschaft und
Jagd zu einem weitgehenden
Konsens und Erfolg führen
lassen. Es war für alle Ordensbrüder und Gäste eine hochinteressante und beeindruckende
Exkursion.
Am Abend erlebten dann
Ordensbrüder und Gäste gemeinsam die Hubertusfeier am
Basaltkegel in Parkstein.
Alle Ordensbrüder und
Gäste fuhren dann am Sonntag begeistert von der schönen
Oberpfalz und zufrieden mit
dem Erlebten heim.
Jürgen Rosemund
Lettre de la
Romandie
Jagen in
Frankreich
Kursabend in der Region Zürich.
Im März 2011 beginnen die
neuen Kurse
Bezüglich der Jagdvorschriften und der Jagdorganisation gibt es in Frankreich
jedes Jahr Erneuerungen. Im
Departement Bas-Rhin z.B.
dürfen neu bei Treibjagden
Rehe mit Schrot Nr. 1 oder 2
auf empfohlene 25 m beschossen werden. Organisatorisch
wurden die Prüfungen terminlich vorgeschoben, so dass wir
mit unseren Kursen schon gegen Ende März 2011 beginnen
müssen.
Vorgesehen sind die
Kursorte:
Basel: Mittwoch, 19.30
bis 21.30 Uhr; Rest. Rössli,
Hauptstr. 24, 4153 Reinach;
061 711 20 88.
Bern: Donnerstag, 19.30
bis 21.30 Uhr; in der südlichen
Agglomeration von Bern (Ort
wird kurz vor Kursbeginn bekannt gegeben).
Zürich: Dienstag, 19.00 bis
21.00 Uhr; Obergeschoss des
Migrosgebäudes Ladengasse,
Zürcherstr. 125, 8102 Oberengstringen.
Die Kursdaten wurden
auch schon festgelegt, damit
auch beruflich stark engagierte frühzeitig planen können.
Basel: 23.3., 30.3., 13.4.,
27.4., 4.5., 18.5., 25.5.
Bern: 24.3., 31.3., 14.4.,
28.4., 5.5., 19.5., 26.5.
Zürich: 22.3., 29.3., 12.4.,
26.4., 3.5., 17.5., 24.5.
Der Unterricht der 3 Kurse
wird parallel geführt. Wer an
einem bestimmten Kursabend
verhindert ist, kann den Unterricht in der gleichen Woche
an einem andern Tag an einem
andern Ort besuchen. Damit
ein Kurs durchgeführt werden
kann, müssen sich mindestens
fünf Kandidatinnen/Kandidaten einschreiben.
Ruedi Studer, Kursleiter
3145 Niederscherli
031 849 06 12 / 079 754 25 18
[email protected]
Man erlaube mir einen kurzen Blick über die Schweizer
Grenzen. Diese Meldungen betreffen nicht zuletzt uns Jäger.
Erstens: Moritz Leuenberger
kehrt von seiner letzten Mission als Bundesrat aus Nagoya,
Japan, zurück. Im Gepäck die
Verträge zum Schutz der Artenvielfalt. Insgesamt wird die
Schweiz dazu angehalten, der
Natur in den nächsten Jahren
bis zu 17% an Artenvermehrung abzuringen. Kein leichtes Unterfangen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht nur bei der
Absichtserklärung bleibt. Alle
VD
GE
NE
JU
sind gefordert, nicht nur Bundesrätin Doris Leuthard, Nachfolgerin Leuenbergers.
Die Schweizer Jäger dürfen
indes ruhig behaupten, ihren
aktiven Teil seit Jahren schon
beizusteuern. Die Jungjägerausbildung in den Kantonen
erfordert Hegestunden in freier Natur, wo die angehenden
Grünröcke für solche Projekte
eingespannt werden: Jäger als
Trendsetter.
Zweitens: Nicht nur das
Parlament wurde anfangs November in den USA neu bestellt. Die Bürger des Teilstaa-
Sonne Mond Solunar
Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Dezember
Do 16.
Fr
17.
Sa 18.
So 19.
Mo 20.
Di 21.
Mi 22.
Do 23.
Fr
24.
Sa 25.
So 26.
Mo 27.
Di 28.
Mi 29.
Do 30.
Fr
31.
08.06
08.06
08.07
08.08
08.08
08.09
08.09
08.10
08.10
08.11
08.11
08.11
08.11
08.12
08.12
08.12
16.38
16.38
16.38
16.38
16.39
16.39
16.40
16.40
16.41
16.42
16.42
16.43
16.44
16.45
16.45
16.46
13.16
13.44
14.17
14.59
15.52
16.56
18.09
19.26
20.45
22.03
23.21
—
00.37
01.54
03.10
04.24
02.59
04.06
05.13
06.20
07.22
08.18
09.04
09.43
10.14
10.41
11.06
11.29
11.53
12.19
12.49
13.26
01.48
02.28
03.12
04.00
04.52
—
—
01.35
02.36
03.35
04.32
05.25
00.28
—
01.39
02.28
07.59
08.41
09.25
10.14
11.06
05.49
06.48
07.49
08.50
09.48
10.44
11.37
06.15
07.04
07.53
08.42
14.11
14.53
15.38
16.27
17.21
12.32
13.02
14.03
15.03
16.01
16.57
17.50
12.53
13.17
14.06
14.55
20.22
21.05
21.51
22.41
23.35
18.18
19.17
20.17
21.16
22.14
23.09
—
18.41
19.30
20.20
21.09
Januar
Sa
1.
So
2.
Mo
3.
Di
4.
Mi
5.
Do
6.
Fr
7.
Sa
8.
So
9.
Mo 10.
Di 11.
Mi 12.
Do 13.
Fr
14.
Sa 15.
08.13
08.13
08.13
08.13
08.13
08.13
08.13
08.12
08.12
08.12
08.11
08.11
08.10
08.10
08.09
16.47
16.48
16.49
16.50
16.51
16.52
16.53
16.55
16.56
16.57
16.58
16.59
17.01
17.02
17.03
05.31
06.33
07.26
08.09
08.44
09.12
09.35
09.56
10.15
10.34
10.53
11.14
11.39
12.09
12.46
14.07
15.00
16.01
17.07
18.15
19.22
20.27
21.31
22.34
23.37
––
00.40
01.44
02.50
03.56
02.17
03.09
04.01
04.54
05.46
00.26
01.16
02.04
02.50
03.35
04.18
05.01
05.44
00.16
01.01
08.31
09.23
10.15
11.07
11.30
06.37
07.27
08.15
09.00
09.45
10.28
11.11
11.55
06.28
07.15
14.46
15.37
16.28
17.20
18.11
12.49
13.38
14.25
15.10
15.55
16.38
17.22
18.07
––
12.41
21.00
21.51
22.42
23.33
––
19.00
19.48
20.35
21.20
22.05
22.49
23.33
––
18.53
19.41
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse
entgegen.
Die Redaktion
Schweizer Jäger 12/2010
85
Bund und Kantone
FR
Bund und Kantone
tes Arizona durften sich an der
Urne darüber auslassen, ob
das Recht zur Ausübung der
Jagd und der Fischerei fortan
in der Verfassung des Bundesstaates Arizona verankert werden solle. Eine Annahme hätte
zukünftige Gesetzes-Eingriffe
praktisch verunmöglicht. Die
Anti-Jäger-Lobby hat es im
Vorfeld der Abstimmung (besser) verstanden, die Wähler zu
mobilisieren; die Vorlage wurde an der Urne arg zerzaust.
Was hat der Bundesstaat
Arizona im Lettre de la Romandie zu suchen, fragen Sie ?
Nun, auch die Republik Genf,
wo die Jäger 1974 ihr Jagdbüchlein an der Urne verloren, will sich eine neue Verfassung geben. Ein langwieriges
und schwieriges Unterfangen.
Gab es da einen kitze-kleinen
Hoffnungssschimmer, dass das
Recht zur Ausübung der Jagd
wieder in der Genfer Verfassung auftaucht? Wohl kaum.
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Österreich:
Wilderei massiv gestiegen
Fehlschuss
In Österreich nehmen «Wilderei» und «Schwarzfischen»
stark zu. Immer mehr geht es offensichtlich um
Jagdlust und Trophäen. Zunehmend werden Häupter
abgetrennt, die Wildkörper liegen gelassen. Gefordert
wird ein schärferes Vorgehen gegen Wilderer und
eine rechtssoziologische Studie zur Motivforschung.
Kopfzerbrechen bereiten mutmassliche Serientäter,
die in mehreren österreichischen Bezirken offensichtlich
nur auf Trophäen aus sind. Auch «Schlingenstellen»
nimmt wieder zu.
Statistiken belegen die Zunahme der Wilderei:
In 2009 gab es 507 Strafanzeigen bei den Staatsanwaltschaften wegen Eingriffs in fremdes Jagdrecht.
Das ist eine Zunahme um 131 gegenüber 2008 (376).
In den Jahren 2000 bis 2009 gab es insgesamt
357 Gerichtsverfahren mit 120 rechtskräftigen
Verurteilungen. Meist wurden nur Geldstrafen verhängt,
in wenigen Fällen bedingte Freiheitsstrafen. Die
meisten Strafanzeigen gingen 2009 in Innsbruck (77),
Salzburg (55), St. Pölten (52) und Wels (42) ein.
Die Zahl der Verurteilungen ist nicht sehr hoch:
2009 liefen 43 Strafverfahren gegen 47 Beschuldigte
(2008: 30/32), 16 rechtskräftige Verurteilungen wurden
ausgesprochen (2008: 10).
Der Anteil von Personen mit Jagdprüfung ist gering:
2009 wurden acht angezeigt (2008: zwölf), von 2000
bis 2009 betrafen die Anzeigen 124 in- und ausländische
Jagdberechtigte. Das «Ausländer-Wildererranking»
führt Rumänien mit 18 an. Bei der Staatsanwaltschaft
Salzburg haben sich die Anzeigen wegen Wilderei mit
55 gegenüber 24 im Jahr 2008 mehr als verdoppelt.
Peter Bussmann
86
Schweizer Jäger 12/2010
Dazu ist die Jagd-Lobby in
Genf zu schwach, die Gegner
übermächtig.
Ein Abgeordneter des Kantonsparlaments, Pierre Weiss,
vertrat noch im November
2009 die Ansicht, 400 000
Franken für die Wildregulierung im Kanton Genf seien
nun wirklich zu viel des Guten, man möge diese Aufgabe an «Dritte» abtreten. Die
Klatsche kam postwendend:
Am 18. Dezember 2009, bei
einem Stimmenverhältnis von
71 gegen 5 und 6 Enthaltungen
schoss das Genfer Kantonsparlament die Vorlage rüde ab.
Unter den Gegenargumenten finden sich veritable Stilblüten: «Bei den Jägern handelt es sich um Menschen mit
psychologischen Problemen
…» oder «Die Wildhut braucht
ein bis zwei Patronen, um ein
Wildschwein zu treffen, die
Jäger deren 10–15 … (!)».
Fazit: Einer Handvoll Genfer
Umwelthüter ist es weiterhin
vorbehalten, die dringenden –
von der Landwirtschaft geforderten – Regulierungsabschüsse in der Genfer Campagne zu
tätigen, während die Jäger ausgeschlossen bleiben. Die Nimrode anderer Schweizer Kantone dürfen sich am «Fall Genf»
ruhig ein Beispiel nehmen. Auf
dass sich das Schlamassel anderswo nicht wiederhole.
Sehenswerte Jagdausstellung
im Freiburger Museum für
Kunst und Geschichte
«Der Herbst hält Einzug,
die Jagd ist eröffnet». In der
Tat. Seit Ende Oktober und bis
Ende Februar herrscht im Freiburger Museum für Kunst und
Geschichte Jagdstimmung. Die
Ausstellung zeigt wertvolle und
kuriose (Kunst)Gegenstände
aus der Welt der Jagd: Bilder,
Fotografien und Filme.
In Zusammenarbeit zwischen dem Freiburger Jagdinspektor, Roman Eyholzer, und
den Museums-Verantwortlichen, soll den Besuchern «eine
der fundamentalen Aktivitäten
der Menschheit» vorgeführt
werden. Alle Schweizer Jäger
geniessen unter Vorweisung ihrer Jagdbewilligung freien Eintritt, vernehme ich auf meine
telefonische Anfrage. Bravo!
Erster Schlusspunkt
Ende Feuer, vorläufig, für
drei jurassische Wilderer (in
dieser Kolumne war davon die
Rede), einer von ihnen ein freiwilliger Jagdaufseher. Schlussendlich rang sich die jurassische Justiz dazu durch, die
Freveltaten mit bis zu fünf Jahren Patententzug auf helvetischem Boden zu bestrafen.
Noch im August des Vorjahres
sprach sich das Kantonsgericht
in zweiter Instanz für vermilderte Strafen aus, was im Kanton – gerade unter Jägern – für
Entrüstung sorgte. Meine Meinung: … aber lassen wir das.
Zweiter Schlusspunkt
Alt
Bundesrat
Pascal
Couchepin, Walliser, Naturfreund und Wanderer, liess in
einem kürzlichen Interview diese Meinung durchblicken: «Ich
bin überzeugt davon, dass der
Wolf [auf Schweizer Hoheitsgebiet] zurückkehren wird. Ihn
zu töten, wird [auf die Dauer]
keine Lösung sein.» Auch dazu
habe ich eine dezidierte Meinung.
[email protected]
Die Genfer Jäger müssen weiterhin auf den Nachbarskanton Waadt
ausweichen.
Wir bringen den
Wald in die Kirche!
Ökumenischer Jägergottesdienst am 14. November
2010 in der Meiringer
St. Michaelkirche
Wenn sechs Männer Baum
um Baum, insgesamt sind es
achtzehn Fichten, durchmischt
mit Buchenästen in buntem
Laub, in die Kirche tragen,
dann ist es wieder soweit:
Zum siebten Mal verwandelt
sich das Kircheninnere in eine
herrliche Waldkirche, und das
ist nicht nur den Meiringer
Bläsern Peter Abplanalp, Fritz
Boss, Ruedi Straub, Heinz
Trutmann und Alexander Zumbrunn zu verdanken, sondern
auch unserem reformierten
Pfarrer Hanspeter Imobersteg,
der für den Herbstschmuck
selbst mit Hand anlegte.
Vor dieser grossartigen Kulisse spielen die Obwaldner
und Oberhasler Bläsergruppen gemeinsam vor vollbesetzten Rängen zum Auftakt
«Das Ganze / Das hohe Wecken / Introitus», und Pfarrer
Imobersteg leitet den konfessionsübergreifenden Gottesdienst mit 2 Taufen, verbunden
mit den alljährlichen Gedanken über Hunger und Durst,
ein: «Wie der Hirsch nach
frischer Quelle…», heisst es
dazu im Tauflied, das von allen gemeinsam gesungen und
von Hans Künzler, u.a. Leiter
der Jugendmusik Meiringen,
mit dem Euphonium begleitet wird. Und nach Gedanken
zur Lesung, vorgetragen vom
Pfarrleiter in Lungern, Dirk
Günther, besingt das Jägerchörli des Jagdvereins Oberhasli mit dem Gadmer-Liedli
die Schönheit unserer Landschaft, die herrliche Schöpfung und preist sie als «Geschenk aus Gottes Händen»,
und die gefühlvoll von Alex
Zumbrumm vorgetragene Jodelpartie entführt die Zuhörer
geradewegs ins besungene Paradies.
Vor der Predigt führt uns
die Meiringer Bläsergruppe mit ihrem neu eingeübten
Stück «Waldtreiben» zurück
auf den Wald-, respektive Kirchenboden, wo Martin Rüd,
Pfarrer der Methodistenkirche
in Thun, mit sonorer Stimme
seine Predigt dem Gleichnis
vom Lahmen, der im Hause
Simons in Kapernaum von Jesus geheilt wird, seine Bahre
ergreift und fortgeht, widmet.
So weit der Tatbestand. Wichtiger scheint aber der «Prolog»: Alle rennen an dem hilflosen Lahmen vorbei, um Jesu
Worte zu hören, nur 4 Männer nehmen sich die Zeit,
den Lahmen auf seiner Bahre mit zu transportieren. Weil
sie sich dadurch verspäten,
ist das Haus schon voll Zuhörern. Doch die Männer, nicht
zimperlich, reissen Teile des
Hausdaches ab und bringen so
von oben den Lahmen vor Jesus` Füsse. Die Männer selber
verharren wegen Platzmangels
auf dem Dachrest. Hätten wir
wohl auch so gehandelt? Hätten wir unter ähnlichen Zuständen auch Zeit geopfert?
Und was sieht der Lahme,
nachdem ihm, zum Missfallen der anwesenden Pharisäer,
seine Sünden vergeben waren,
aus seiner Froschperspektive?
Direkt in den Himmel und in
die Gesichter seiner vier Träger: Er sieht Himmel und Erde
miteinander verbunden! Wie
schön passt dazu im Anschluss
die nur von den Obwaldner
Bläsern gespielte «Hubertusfanfare».
Danach führen uns die
sehnsuchtsvollen Klänge des
vom Jägerchörli vorgetragenen Liedes «Nach den Bergen» mit dem Refrain: «Wo
die Alpenrosen blüh’n, dahin,
dahin möchte ich zieh’n.» in
die Schönheiten der heimatlichen Bergwelt.
Nach dem gemeinsam gesungenen Lied: «Nun danket
alle Gott», verabschieden sich
beide Bläsergruppen zusammen mit «Auf Wiedersehen»,
und als Zugabe, wie alljährlich, unter brausendem Applaus mit der «Echofanfare».
Seine Fortsetzung findet
das fröhliche Treiben beim
vom Jagdverein Oberhasli,
von der Kirchgemeinde und
von Hanspeter Wenger, Interlaken, spendierten Apéro im
Kirchgemeindehaus bei Hörner-, Gläserklang und Jagdgesang und viel, viel weidgerecht Erlegtem, mit Liebe und
Können präsentiert von Christian und Isabelle Philipp und
ihren Helfern.
Gisela Straub,
Jagdhornbläsergruppe
Oberhasli
Hörnerklang
und drei Taufen
Hubertus-Familiengottesdienst, 31. Oktober 2010,
in der Dorfkirche Frutigen
In jedem «Miesch», in jedem «Ambeissihuuffe», in jeder Tanne sieht man die Handschrift von Gott! ... starke
Worte in der Predigt, musikalisch umrahmt mit dem Klang
der Parforcehörner und direkt
übertragen im RadioBeo.
Der Glockenklang der Kirche Frutigen verklingt und
wird im Kirchenraum abgelöst durch den Hörnerklang
der Parforcehornbläser Berner
Oberland, unter der Leitung
von Andrea Signer. Ihr Stück
«Einzug» begrüsst die drei
eintretenden Tauffamilien und
die grosse Festgottesdienstgemeinde. Die herbstlich geschmückte Kirche, bestückt
mit einigen Wildtieren, lässt
sofort eine spezielle, ehrwürdige Stimmung aufkommen.
Auf die Einleitung von Pfarrer Ruedi Heinzer antwortet
die Gemeinde mit dem Lied
«Grosser Gott wir loben dich
...». Mit dem «Gebet des Waldes an den Menschen» (siehe
Kasten) werden die HörerinSchweizer Jäger 12/2010
87
Bund und Kantone
BE
gen Vergleich ist bei der diesjährigen Jagd ein guter Erfolg
bei Hirsch, Reh und Gämse
zu verzeichnen. Dieser fiel allerdings regional recht unterschiedlich aus. 5431 Jäger, davon 148 Jägerinnen, haben an
der Bündner Hochjagd teilgenommen.
Bund und Kantone
Gebet des Waldes
Mensch!
Ich bin die Wärme deines Heims in kalten Winternächten,
der schirmende Schatten, wann des Sommers Sonne brennt.
Ich bin der Dachstuhl deines Hauses;
das Brett deines Tisches.
Ich bin das Bett, in dem du schläfst
und das Holz, aus dem du deine Schiffe baust.
Ich bin der Stiel deiner Haue,
die Tür deiner Hütte.
Ich bin das Holz deiner Wiege und deines Sarges.
Ich bin das Brot der Güte, die Blume der Schönheit.
Erhöre mein Gebet: zerstöre mich nicht!
nen und Hörer in den engen
Bezug von Mensch und Natur geführt. Nach dem Gebet
erschallt das «Kyrie» aus der
Jagdhornmesse von Hermann
Maderthaner, welche im Gottesdienstverlauf vollumfänglich dargeboten wird. Die drei
Mädchen, die getauft werden, geben sich auf ihre Weise
schon eindrücklich dem «Gesang» hin.
Mit Humor und markigen
Worten
In der Predigt wird der Bezug des Menschen zur Schöpfung und zum Schöpfer von
Pfarrer Ruedi Heinzer mit Humor und markigen Worten vertieft. Er erinnert daran, dass
in der Natur das «Gesetz des
Stärkeren» gilt. «Aber unter
euch Menschen darf es nicht
so sein!» ermahnt er. Mit blu-
migen Worten erklärt er, wer
St. Hubertus, der Schutzpatron der Jagd, war und welche
Begebenheit sich ihm zugetragen hat, um im gleichen Zusammenhang zu erwähnen,
dass die Jäger die einzige Berufsgattung mit einem eigenen
Gottesdienst sind.
Nach dem Segen schliessen
die Parforcehornbläser den
Gottesdienst mit vollem Hörnerklang ab.
Erinnerungen ausgetauscht
Der Jägerverein Kandertal hat die Festgemeinde anschliessend zu einem Apéro
eingeladen. Da wurden wohl
noch viele schöne und dankbare Erinnerungen an die vergangene Jagd, Gänge und
Begegnungen in der Natur
ausgetauscht.
Jägerverein Kandertal
GR
Gute Hochjagd
2010
Das Ergebnis der diesjährigen Hochjagd ist gut ausgefallen. Gute Jagdstrecken
bei der Hirsch-, Gäms- und
Rehjagd sorgen für weitgehend zufriedene Bündner Jäger. Der Hirschabschussplan
ist bereits zu drei Vierteln und
jener für das Rehwild zu über
90% erfüllt. Eine Herbstjagd
auf Hirschwild findet in mehreren Teilen des Kantons, auf
Rehwild nur in wenigen Regionen statt.
Für einmal hat das Wetter
gepasst. Schneetage am An-
88
Schweizer Jäger 12/2010
fang und am Ende der Hochjagd haben für gute Bedingungen für die Hirschjagd
gesorgt, während die Schönwetterphasen dazwischen sich
positiv auf die Gämsjagd ausgewirkt haben. Im langjähri-
Hirsch
Reh
Gämse
Wildschwein
Rehjagd mittel bis gut
Das Resultat der Rehjagd ist im ganzen Kanton
als mittel bis gut zu bezeichnen. Die Rehbestände haben
sich mit Ausnahme des Winters 2008/09 deutlich erholt.
Trotz nach wie vor reduzierter
Jagddauer von 17 Tagen, wurde eine gute Bockstrecke erzielt. Die Jagd auf Rehgeissen
brachte nicht ganz das erhoffte Resultat.
Gämsjagd profitiert vom
guten Wetter
Das schöne Jagdwetter hat
sich positiv auf die Gämsjagd
ausgewirkt. Eine gute, nach
Geschlecht und Altersklassen
recht ausgeglichene Strecke
ist die Folge guter Jagdbedingungen. Trotz des gegenüber
Total
männlich
weiblich
3086 (2659)
2133 (1700)
3120 (3086)
3 (11)
1709 (1486)
1363 (1040)
1652 (1549)
3 (3)
1377 (1173)
770 (660)
1468 (1594)
0 (8)
Total Schalenwild 8342 (7456)
Murmeltiere
Abschussplan beim Hirsch
zu drei Vierteln erfüllt
Mit fast 3100 auf der Bündner Hochjagd erlegten Hirschen liegt das Resultat über
dem langjährigen Mittel. Allerdings ist die Hirschstrecke
je nach Region unterschiedlich ausgefallen. In Nordbünden war eine gute, in Mittelbünden eine durchschnittliche
und in den Bündner Südtälern
eine eher unterdurchschnittliche Hirschjagd zu verzeichnen. Die guten Vegetationsverhältnisse innerhalb des
Nationalparkes waren dafür
verantwortlich, dass im Grenzgebiet desselben die Jagdstrecke mässig ausfiel. Hohe
Jagdstrecken verzeichneten
hingegen die Regionen Herrschaft-Seewis, Vorderprättigau und Schanfigg.
5709 (6333)
Geschlechterverhältnis
1 : 0.81 (0.79)
1 : 0.56 (0.64)
1 : 0.89 (0.99)
dem Vorjahr bewusst reduzierten Jagddrucks auf Gämsgeissen wurden nur gut 100 weibliche Tiere weniger erlegt als
im Vorjahr.
Hirschbestände erfordern
eine Reduktion der in den
Wintereinstand ziehenden
Rudel
Hirsch- und Rehbestände
zeichnen sich im Gegensatz
zum Gäms- und Steinwild
durch eine hohe Reproduktionsleistung aus. Bei diesen
beiden Arten wächst der Bestand jährlich um gut einen
Drittel des Frühlingsbestandes
an. Dies bedeutet beim Hirsch
einen jährlichen Zuwachs von
rund 5000 Tieren. Entsprechend hoch muss die jährliche Entnahme sein, um mindestens eine Stabilisation der
Hirschbestände im Kanton zu
erreichen.
Die Herbstjagd hat zum
Ziel, die Wildbestände an ihre
Wintereinstände
anzupassen. Damit wird die wichtigste Hegemassnahme umgesetzt,
nämlich die Anpassung der
Bestandesgrösse an die Kapazität des Lebensraumes. Die
Anzahl der noch zu erlegenden Tiere liegt in den meisten
Regionen im Bereich der Vorjahre. Etwas höhere Eingriffe
sind dieses Jahr rund um den
Nationalpark und in der Mesolcina erforderlich.
In 9 von 21 Regionen findet
eine Herbstjagd auf Rehwild
statt. Damit wird eine nach
Geschlechtern ausgeglichene
Bejagung angestrebt.
In der Mesolcina werden
während der Herbstjagd auch
die Wildschweine bejagt.
Für die Herbstjagd haben
sich 2283 Jägerinnen und Jäger
angemeldet. Diese Teilnehmer
erfüllen mit der Anpassung der
Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Mit einer konsequenten
Bejagung werden auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen reduziert bzw. verhindert.
Amt für Jagd und Fischerei
Graubünden
Präsidentenkonferenz
Walliser Jägerverband
vom 25. Oktober 2010
Die Versammlung richtete
ihren Fokus auf die vergangene Jagd und auf den kommenden 5-Jahresplan. Die gute
Zusammenarbeit und der Wille, die Jagd gemeinsam zu gestalten, zeigte sich darin, dass
der Dienstchef Peter Scheibler und sein Stellvertreter Jacques Blanc an der Sitzung teilnahmen.
Peter Scheibler wies darauf
hin, dass Jagd, Forst-, Landwirtschaft, Tourismus und Bevölkerung zusammenarbeiten
und Synthesen schaffen müssen. Eine diesbezügliche Auflistung des Bestehenden und
Wünsche seitens der Beteiligten dürften ergeben, ob Änderungen notwendig sind oder
die Zielsetzungen erreicht
wurden.
Die diesjährige Jagd galt
u.a. der Stabilisierung der
Wildbestände, wie sie auch
vom zuständigen Bundesamt
und von den Forstverantwortlichen gefordert wird.
Rotwild
Beim Rotwild scheint dies
zu gelingen. Der Bestand von
5000 Stück liegt im Bereich
des Angestrebten, zumal sich
die Hirsche über das ganze
Kantonsgebiet verteilen. Das
Forstamt steht der erfolgten
Regulation positiv gegenüber.
Einzig der hohe Anteil an
Spiesser- und männlichen Kälberabschüssen, vor allem des
starken Spiessers, liegt nicht
im Sinne der Jagdplanung.
Rehwild
Der Rehwildbejagung kann
im Prinzip ein gutes Attest
ausgestellt werden. Allerdings
wünscht das Bundesamt ein
verbessertes Geschlechtsverhältnis (heute 1:05).
Gämswild
Sowohl Bestand als auch
Abschuss blieben stabil. Der
Bockabschuss trug zum guten
Geschlechtsverhältnis bei. Die
Jäger haben bei 55% der Jähr-
lingsabschüsse 270 schwache
Jährlinge erlegt. Ein weiteres
positives Zeichen, dass der Jäger seine Regulierungsfunktion bestens wahrnimmt.
Wildruhezonen
Die Dienststelle möchte
dem Wild vermehrt Ruhe angedeihen lassen. Freizeitaktivitäten seien in diesen Gebieten zu unterbinden oder auf ein
Minimum zu reduzieren.
Pro Wolf und contra Jagd
Gewisse Kreise nehmen mit
ihren Kampagnen pro Wolf
vermehrt die Jagd ins Visier.
Dienten früher der nicht getätigte Herdenschutz (Behirtung
und Schutzhunde), eine ihrer
Ansicht nach übermässige Bestossung der Alpenweiden, die
Subventionen usw. als Argumente gegen eine Regulation
des Wolfes, so prangern die
Wolfsbefürworter neuerdings
an, die Jagd sei ein Nahrungskonkurrent des Wolfes.
Allfällige Änderungen ab
2011
Gemäss Peter Scheibler geniesst die Jagd im Wallis einen
hohen Stellenwert und ist in
allen Bevölkerungsschichten
verankert. Die Zahl der Patentlöser steige kontinuierlich.
Die Dienststelle regt für
den neuen 5-Jahresplan einige
Verbesserungen an.
Das Geschlechtsverhältnis
1:1 beim Reh ist anzustreben.
Der Spiesser bedarf eines
grösseren Schutzes.
Die Verkleinerung der
Banngebiete zum Schutze des
Wildes, vor allem gegen den
Wolf, wird ins Auge gefasst.
Der Jagdbeginn sollte wegen der Hirschbrunft nach hinten verlegt werden.
Aller Voraussicht nach dürfte die Jagd gemäss Wunsch der
Dienststelle am 19. September
2011 beginnen.
Kommission Grossraubtiere
Jean Bonnard als Sekretär
der Kommission Grossraubtiere orientierte über die Vorbereitungsarbeiten in Sachen
Wolf. Er und Fernand Pitteloud
nahmen an drei Sitzungen teil.
Nach Ausarbeitung eines Aktionsplanes sollte dieser an
der nächsten Delegiertenversammlung des Jägerverbandes verabschiedet werden. Der
Vorstand trifft sich am 7. Dezember 2010 in Bern mit den
Walliser Parlamentariern. Vorgesehen sind danach Treffen
mit den Walliser Grossräten
und Vertretern der Nutztier-
Kapitale Trophäen
Rehbock
Gross ist die Freude, wenn
ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer
Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer
Jäger» bietet den Service der
Trophäenbewertung weiterhin
an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau,
konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden.
Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft
daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto.
Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt
und eingeschrieben an: Ruedi
Suter, Schützenstrasse 5, 6436
Muotathal.
Notieren Sie neben Ihrem
Namen diejenigen Angaben,
die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen.
Bei grossen Trophäen und
Vollpräparaten vereinbaren Sie
mit Ruedi Suter einen Termin
(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung
der Trophäe und detailliertes
Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger»
geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Arnold Tiri, Masein
Datum: 5. September 2009
Messung
Stangenlänge
Durchschnitt
Faktor
Punkte
links
rechts
24.1 cm
24.15
x 0.5
12.075
24.2 cm
Gewicht
338.5 g
x 0.1
33.850
Gehörnvolumen
139.5 ccm
x 0.3
41.850
Auslage
15.6 cm
64.6%
4.000
15 Gramm Abzug wegen etwas zu grossem Schädel
Farbe
0–4 P.
3.000
Perlung
0–4 P.
1.500
Rosen
0–4 P.
3.000
Spitzen der Enden
0–2 P.
1.500
Regelmässigkeit und Güte
0–5 P.
5.000
Gesamtsumme
105.775
Schweizer Jäger 12/2010
89
Bund und Kantone
VS
Bund und Kantone
halter. Das Zusammengehen
der Jäger mit den Nutztierhaltern und weiteren betroffenen
Kreisen wird allseits begrüsst.
Die Zusammenarbeit mit JagdSchweiz ist mit der Person von
Adrian Zumstein bestens gewährleistet.
Leider müssen im Wallis
die Behörden, die Dienststelle,
die Jäger- und die Landwirtschaft zur Kenntnis nehmen,
dass beim Thema Wolf kein
grosser Wille für eine grenzüberschreitende Zusammen-
arbeit mit anderen Kantonen
vorhanden ist. Das Wallis als
Wolfspforte und Korridor ist
gefordert, bereit zu sein, um
am Tag X, an dem der Kanton
die Kompetenz erhält, die Bestandesregulation an die Hand
zu nehmen.
Die Kommission steht für
die Regulation und nicht um
die Ausrottung des Wolfes
ein.
r.w.
Walliser Kantonale
Hubertusfeier
im Pfynwald
Jedes Jahr, am Patronatstag
des heiligen Hubertus, findet
die Kantonale Hubertusfeier im historischen Pfynwald
statt. Die zweisprachige Feier
wurde durch den Oberwalliser
Jäger- und Naturfreundechor
und von den Jagdhornbläsern
der Diana Mettelhorn musikalisch umrahmt.
Durch Leo Imboden und
den damaligen Präsidenten,
Daniel Lauber, wurde 1978
die erste Oberwalliser Bläsergruppe, die Jagdhornbläsergruppe der Diana Mettelhorn,
gegründet. Neun Gründungsmitglieder bildeten die Bläsergruppe. Unter dem Obmann
Marcel Imboden wurde als
erster Dirigent und Spielleiter Thomas Lauber, sowie als
Spielleiter Stellvertreter Kurt
Brantschen ernannt. Mit der
Zeit kamen weitere Bläser
dazu und es bildete sich eine
ansehnliche Gruppe mit aktiven Bläsern, die bis heute an
diversen öffentlichen Auftritten ihr Können zum Besten
geben.
Die Dianas mit ihren Standarten sowie der prächtige Hubertushirsch verliehen der Feier einen würdigen Rahmen. An
der Sprachgrenze, in Gottes
freier Natur, lauschten wiederum 400 bis 500 Personen den
Der stramme Fähnrich Urban Stern freut sich über den prächtigen Hubertushirsch der Diana Aletsch. Nach der Feier wird der Hirsch verwertet. Der
Erlös kommt den gemeinnützigen Institutionen, der Stiftung Tanja in Bitsch
und der betreuten Alterswohnung de Sepibus in Mörel zugute. Die Trophäe
bleibt Eigentum der Diana Aletsch.
besinnlichen und treffenden
Worten von Kapuzinerbruder
Titus und Wanderprediger Jules Seppey.
Die zwei Pfarrherren erinnerten uns an unsere Aufgaben
und Ziele: Die Pflege, Erhaltung und nachhaltige Nutzung
einer von der Natur hervorgebrachten Fauna und deren
Lebensraum. Diesen Lebensraum zu erhalten, da und dort
zu regenerieren und den Tie-
Aufmerksam lauschten die Anwesenden den wohlklingenden Tönen der Jagdhornbläser der Diana Mettelhorn und den gesanglichen Einlagen vom Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor.
90
Schweizer Jäger 12/2010
ren den ihnen vom Schöpfer
zugedachten Raum im gesamten Naturgefüge unserer Erde
zu bewahren. Das ist eine der
vornehmsten Aufgaben jener
Frauen und Männer, die sich
der Jagd verschrieben haben.
In diesem Sinne sollen wir die
Jagd verstehen und soll der
Hubertusgedanke Leitmotiv
unseres Handelns sein.
Text und Bilder:
Jean-Louis Borter
Mit nachdenklichen Worten und einer Prise Humor
wussten die beiden Pfarrherren Jules und Titus (von
links) die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen.
AT
Wieder schlugen in Österreich autonome Tierschützer zu und verhinderten eine
Drückjagd auf Schwarzwild.
Die erzwangen Anfang November eine vom Wiener
Forstamt organisierte Wildschweinjagd im Lainzer Tiergarten, einem grossen Wildgatter, nahe Wien. Dazu hatten
sich zahlreiche Wiener Jäger
eingefunden, die für die Jagd
hohe Gebühren bezahlt hatten. Die Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken (VGT)
überkletterten die Mauern des
Tierparks, protestierten gegen
die Jagd und wollten mit Kameras «bewaffnet» das «perverse Massenschlachten» dokumentieren und das Leben
der Wildschweine retten. Der
absurde Vorwurf: «Es geht
den Jägern nur um Tötungslust und der Stadt Wien um
die Einnahmen». Nachzulesen auf der Homepage des
VGT. Dem Forstamt war es
um die Reduzierung der hohen Schwarzwildbestände gegangen. Die Förster riefen die
Polizei um Hilfe, die die Personalien der Störer feststellte.
Die Jäger blieben ohne Jagdstrecke, weil die Jagd abgebrochen werden musste. Wie hoch
nun der Verlust an den Einnahmen für das städtische Säckel
von Wien ist, wird noch errechnet. Das Fortsamt bereitet
eine Schadenersatzklage gegen die Jagdstörer vor.
Peter Bussmann
40 Jahre
FUST-Tirol
FUST-Tirol, der Förderungsverein für Umweltstudien, ist die einzige privat
getragene gemeinnützige Forschungseinrichtung, die sich
über einen Zeitraum von 4
Jahrzehnten
kontinuierlich
und konsequent den Fragestellungen, die sich mit Schutz
und Nutzung der alpinen Umwelt ergeben, widmet.
Mit grossem Weitblick und
Idealismus legten Christiane
und Emil Underberg bereits
1970 den Grundstein für dieses
einzigartige Langfristprojekt in
Achenkirch/Tirol. Es ging ihnen darum, die durch Übernutzung der Alpen durch Landund Forstwirtschaft, durch
Jagd und Tourismus entstandene Probleme zu analysieren
und Lösungen aufzuzeigen.
Stand am Anfang vor allem die Wald- und Wildproblematik im Vordergrund, so
erweiterte sich das Aufgaben-
spektrum laufend um Fragestellungen, die Fauna, Flora,
Boden, Wasser, Luft und Klima betreffen. Es wurden Versuchsflächen angelegt, die
heute noch Aufschlüsse über
die langfristige Waldentwicklung und deren Einflussfaktoren ermöglichen.
Neben einer eigenen Schriftenreihe entstanden in Kooperation mit Universitäten weit
mehr als hundert Publikationen, Diplomarbeiten und Dissertationen, die sich durch engen Praxisbezug auszeichnen.
Die Arbeit des FUST-Tirol
hatte massgeblichen Einfluss
auf behördliche Entscheidungen und auf das Handeln von
Personen, die das Gebot der
Nachhaltigkeit bei ihren Tätigkeiten im Alpenraum praktisch umsetzen.
Heute stellt sich FUST-Tirol
als eine vitale Forschungseinrichtung dar, die zu Recht mit
Ausland
Tierschützer
verhindern
Wildschwein-Jagd
Optimismus an neue Aufgaben
herangeht. Mit den Österreichischen Bundesforsten wurde vereinbart, in Zukunft bei
ökologischen, ökonomischen
und sozialen Fragestellungen
im Schulterschluss zusammen
zu arbeiten. Dies betrifft auch
internationale
Abkommen,
wie die Alpenkonvention und
länderübergreifende EU-Programme.
FUST-Tirol ist eine lange
Erfolgsstory, die zeigt, dass
privates Engagement ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Faktor zur Entwicklung von
konsensfähigen Lösungen bei
Landnutzungskonflikten ist.
Dr. Richard Lammel
Jäger auf Treibjagd
angeschossen
Ein 48-jähriger Jäger aus
Mistelbach in Niederösterreich wurde bei einer Treibjagd in Vorderweissenbach
(Bezirk Urfahr-Umgebung, in
Oberösterreich, angeschossen
und schwer verletzt. Wie der
ÖAMTC mitteilte, ereignete
sich der Unfall Samstagvor-
mittags bei einer Hasenjagd.
Der 48-jährige wurde dabei
von einem Jagdkameraden angeschossen und im Hals- und
Bauchbereich getroffen. Er
wurde mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 10
ins AKH nach Linz geflogen.
Dieter Kannengiesser
Bären graben
Särge aus
RU
Um sich den für den Winterschlaf nötigen Speck anzufressen, gingen im Norden
Russlands Bären auf Friedhöfen auf Nahrungssuche. Nach
Berichten der Zeitung «Moskowska Komsomolets» haben sie dabei mindestens eine
Leiche gefressen. In der Teilrepublik Komi wurden auf
ländlichen Friedhöfen bereits
mehrfach Särge ausgegraben.
Von der diesjährigen Rekordhitze verursachte Waldbrände
und Dürren hatten Waldgebiete und Erntefelder zerstört und
zu Nahrungsmangel für die
Bären geführt. Für den Winter
müssen sie sich aber eine starke Speckschicht anfressen.
Dieter Kannengiesser
Schweizer Jäger 12/2010
91
Ausland
DE
Kopfschuss bei
Wildschweinjagd
Bei einer Drückjagd auf
Sauen ist in einem Waldgebiet
bei Jauernick im sächsischen
Landkreis Bautzen ein 73-jähriger Jäger nach Mitteilung der
Polizeidirektion OberlausitzNiederschlesien angeschossen,
am Kopf getroffen und schwer
verletzt worden. Die Kriminalpolizei will nun die Vorgänge
bei der Jagd in der Lausitz rekonstruieren, um die näheren
Umstände zu klären.
Dieter Kannengiesser
Quelle: SZ online.de
Wildkatzen
im Aufwind
Im deutschen Bundesstaat
Rheinlandpfalz, der an Frankreich, Belgien und die Niederlande grenzt, leben bis zu 3000
Wildkatzen – mehr als in anderen Regionen Deutschlands.
Die Bestände nehmen wieder
zu. Hauptvorkommen sind die
Wälder der Eifel, Hunsrück
und Pfälzer Wald. Wanderkorridore, die mit Unterstützung
des Landes entstanden, erlauben den Tieren inzwischen
ausgedehnte Wanderungen.
Auf dem Soonwaldrücken, in
der Eifel, dem Ahrgebirge und
im Pfälzerwald – Nordvogesen
bestehen diese Korridore. Die
Katze mit dem charakteristischen Kolbenschwanz benötigt grosse Areale naturnaher
Wälder, bis zu 4000 Hektar für
ein männliches Tier.
Charakteristisch für die
Wildkatze ist das langhaarige,
dichte gelblich-graue Fell mit
einer eher verwaschenen, oftmals kaum sichtbaren Tigerzeichnung beim erwachsenen
Tier. In der Rückenmitte verläuft eine dunkle Linie (Aalstrich). Weitere Merkmale sind
ein fleischfarbener Nasenspiegel, weisse, kräftig ausgebildete Schnurrhaare und häufig ein
weisser Kehlfleck. Auffallend
ist der buschige Schwanz mit
den typischen dunklen Ringen
und seinem stumpfen, ebenfalls dunklen Ende.
Der Kuder (männliche Wildkatze) wiegt zwischen 3 und
maximal 8 kg, während das
Weibchen nur zwischen 2,5
und 5 kg auf die Waage bringt.
92
Schweizer Jäger 12/2010
Die Europäische Wildkatze ist durchschnittlich etwas
grösser als die Hauskatze. Die
Körperlänge beträgt an die 80
cm, die Schulterhöhe liegt bei
40 cm. Sie wirkt auf Grund ihres langhaarigeren Fells recht
massig. Im Freiland erreicht
die Wildkatze ein Alter von
7–10 Jahre, in Gefangenschaft
kann sie über 15 Jahre alt werden.
Die Wildkatze fängt vor allem Mäuse. Seltener im Nahrungsspektrum vorhanden sind
Kaninchen, Junghasen, Siebenschläfer, Kleinvögel, Insekten,
Eidechsen, Fische und Amphibien. In winterlichen Notzeiten
fressen Wildkatzen auch Aas.
Im Allgemeinen sind die
Streifgebiete der männlichen
Wildkatzen deutlich grösser als
die der weiblichen Wildkatzen.
Die Gebietsgrösse von Katzen
liegt zwischen 200 bis 1100
Hektar, Kuder können ein Gebiet bis 4000 ha durchstreifen.
Natürliche Feinde der Wildkatze sind Luchs, Wolf und möglicherweise auch der Uhu. Unbewachten Jungtieren können
auch Fuchs, Baummarder und
Hermelin gefährlich werden.
Die Wildkatze ist durch
wichtige internationale Abkommen, wie dem Washingtoner Artenschutzabkommen
(1973), der Berner Konvention
(1979) und der europäischen
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
(1992, FFH-Anhang IV) streng
geschützt. In der Roten Liste
Deutschlands wird sie als stark
gefährdet eingestuft.
P.B.
Der Bundesvorsitzende Gregor Klein (links) stand nach acht Jahren Amtszeit nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung. Als Nachfolger wurde Ralf
Karthäuser gewählt.
Führungswechsel
beim Orden
Deutscher Falkoniere
Vom 29. bis zum 31. Oktober 2010 fand im bayrischen
Schwabmühlhausen die Bundesverbandsbeize des Ordens
Deutscher Falkoniere statt.
Der
Bundesvorsitzende
Gregor Klein stand nach 8-jähriger Amtszeit nicht mehr für
eine Neuwahl zur Verfügung.
Er repräsentierte den Verein
in dieser Zeit mit viel Enthusiasmus, Liebe zur Falknerei,
Fachwissen und Diplomatie
gegenüber den anderen deutschen Falknerverbänden sowie
gegenüber der Politik. Für dieses verantwortungsvolle Amt
stellten sich Dieter Hübner,
Komturei Hessen, sowie Ralf
Karthäuser, Komturei NRW,
am Freitag bei der Mitgliederversammlung zur Wahl.
Bei der geheimen Abstimmung wurde Ralf Karthäuser
mit einer komfortablen Mehrheit von den Mitgliedern des
Verbandes zum Vorsitzenden
gewählt. Karthäuser, Falkner
aus Leidenschaft und beheimatet im Münsterland, freut
sich auf die grosse Herausforderung, den Verein im Sinne
der Mitglieder gegenüber der
Politik und der Öffentlichkeit
zu vertreten.
Ralf Karthäuser konnte bereits seit einigen Jahren als
Tressler sowie als stellvertretender Vorsitzender der Kom-
turei Nordrhein-Westfalen Erfahrungen in der Ordensarbeit
auf Bundes- und Landesebene
sammeln. Die praktische Falknerei liegt ihm sehr am Herzen und der freundschaftliche
Kontakt zu den Vorsitzenden
des Deutschen Falkenordens
sowie dem Verband Deutscher
Falkner wird im Rahmen verschiedenster Anlässe gepflegt,
um auch gemeinsam für die
Erhaltung des Kulturgutes
Falknerei einzustehen.
Natürlich begrüssten der
alte und der neue Grosskomtur die Mitglieder nicht nur zur
Ordensversammlung, sondern
auch zur diesjährigen Bundesverbandsbeize des Ordens.
Diese fand seit fast 30 Jahren
erstmals wieder in Bayern statt
und wurde federführend vom
bayrischen Komtur Walter
Heidler hervorragend geplant
und durchgeführt. Die zur Verfügung gestellten Reviere, das
wunderbare Herbstwetter, die
erstklassige Verpflegung und
Unterbringung, das von Adlern, Habichten, Bussarden
und Falken gebeizte Wild und
die abschliessende, feierliche
Hubertusmesse sorgten für
eine in guter Erinnerung bleibende Veranstaltung.
Michael Lömke
www.falknerverband.de
Löwen töten
Touristen
Im Norden von Simbabwe ist ein 59-jähriger Tourist Opfer eines Löwenrudels
geworden. Der Mann duschte in einem abgelegenen Lager und wurde von den Löwen
aus der Dusche gezerrt und
verschleppt. Andere Touristen versuchten, die Löwen zu
vertreiben. Erst als ein Wildhüter Warnschüsse abfeuerte, liessen die Löwen von ihrem Opfer ab. Dem Mann war
nicht mehr zu helfen. Er verstarb an einer schweren Halsverletzung.
Die zunehmende Wilderei mache die Tiere immer
aggressiver, sagte der Leiter der Naturschutzorganisation «Zimbabwe Conservation
Task Force» Johnny Rodrigues. Schon im vergangenen
Monat war ein Tourist durch
einen Elefanten getötet worden. Kurz darauf tötete ein
verwundeter Büffel einen Naturschützer.
Dieter Kannengiesser
Josef Hofstetter-Studer
Escholzmatt LU
16.09.1956 – 08.06.2010
Ein letzter Blick
zu den Bergen
ein letzter Gang durch
Wald und Feld
Es war so schön zu leben
doch alles hat ein End
Quelle: sueddeutsche.de
Rekordbestand
an Grizzly-Bären im
Yellowstone-Park
USA
Die Zahl der Grizzly-Bären im Yellowstone-Nationalpark hat einen neuen Höchststand während der letzten
Dekaden erreicht. Damit einher gehen auch mehr Konflikte
mit der Bevölkerung, da einige Bären die Wildnis verlassen
und bevölkerte Gebiete aufsuchen. 251 wurden registriert
– von umgeworfenen Mülltonnen bis zum Angriff auf Jäger. Wissenschaftler erklärten,
PE
dass nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 603 Grizzlies im Yellowstone-Gebiet in
Wyoming, Montana und Idaho
leben. Das sind mehr als dreimal soviel Bären wie 1975,
als die Jagd geächtet und die
Art auf der Roten Liste stand.
Trotz wachsender Population
bleiben die Yellowstone-Bären
weiterhin streng geschützt.
Dieter Kannengiesser
Tod nach
Fledermausbissen
In Peru sind mindestens fünf
Kinder nach Bissen von blutsaugenden Vampirfledermäusen an Infektionen mit Tollwut gestorben. Die zwischen
fünf und zehn Jahre alten Kinder lebten in einer entlegenen
Region des Amazonas-Regenwaldes an der Grenze zu Ecuador. Sie gehörte den Indianerstämmen der Awajun und
Wampis an, teilte das Gesund-
heitsministerium in Lima mit.
Seit Beginn des Jahres sind
mindestens 20 Kinder und Erwachsene an Tollwut gestorben. Mindestens 3500 Menschen wurden gebissen. Die
Vampirfledermäuse ernähren
sich hauptsächlich von Rinderblut, beissen aber auch
Menschen, die in der Nähe
von Rindern leben.
DK
Am 8. Juni 2010 erreichte uns die Nachricht, dass
Josef Hofstetter nach längerer Krankheit verstorben ist.
Damit starb auch die Hoffnung, dass sich Sepp noch
einmal von seinen gesundheitlichen Problemen erholen könnte.
Josef Hofstetter wurde am
16. September 1956 hoch
über dem Dorfe Escholzmatt
auf der Liegenschaft Rothenfluh geboren.
Die langen Schulwege zu Fuss und die Mithilfe in Wald und Feld brachten
Sepp die Natur näher. Erblich in Sachen Jagd zusätzlich noch etwas vorbelastet,
war es nicht verwunderlich,
dass Josef die Luzerner Jägerprüfung absolvierte. Danach war er erst als Jagdgast,
dann als Pächter sowie privater Jagdaufseher im Revier
Escholzmatt-Glichenberg aktiv tätig. Sepp war Jäger mit
Leib und Seele. Dank vielen
Reviergängen kannte er die
Einstände und Wechsel des
Wildes. Sein Sitzfleisch und
seine Geduld verhalfen ihm
im Jahre 1997 zum Abschuss
eines Hirschspiessers in Wiggen, was damals einer Sensation gleich kam. Die anschliessende Feier im Kreise
seiner Angehörigen und
Jagdkameraden genoss er in
vollen Zügen. Überhaupt war
Josef ein geselliger Mensch.
Bei einem Jass und mit einem Stumpen konnte er lange ausharren.
Die Hubertusgesellschaft
Escholzmatt war für Sepp
immer eine Herzensangelegenheit. Viele Jahre war er
als Aktuar im Vorstand tätig.
Bei Anlässen half er immer
tatkräftig mit. Als Gründer
des bekannten Hubertusjasses wird sein Name für immer mit der Hubertusgesellschaft verbunden bleiben.
Leider machte sich bei
Josef eine Erkrankung bemerkbar, welche sein Verhalten stark veränderte. Dies
war für seine Mitarbeiter, die
Angehörigen sowie uns Jagdkollegen eine schwierige und
belastende Zeit. Da sich sein
Zustand noch verschlimmerte, musste er, trotz fürsorglicher Betreuung zu Hause, in
die Heimstätte Bärau, Föhrenhaus, eingewiesen werden. Obwohl auch dort bestens für ihn gesorgt wurde,
konnte sich Sepp nicht mehr
erholen. So verstarb er am 8.
Juni 2010 im Beisein seiner
Angehörigen. Diesen entbieten wir nochmals unsere aufrichtige Anteilnahme.
Sepp, wir danken dir für
alles, was du für uns und die
Jagd geleistet hast. Wir werden dich in ehrendem Andenken bewahren und wünschen
dir Weidmannsruh.
Für die Jagdgesellschaft
Escholzmatt-Glichenberg
und die Hubertusgesellschaft Escholzmatt
Philipp Schmidiger
Quelle: AFP
Schweizer Jäger 12/2010
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Abschied
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94
Schweizer Jäger 12/2010
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10. Januar 2011 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261,
CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: [email protected]
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen
des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre
Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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SEHEN
MIT DEM TELESKOPPAKET VON SWAROVSKI OPTIK
Erfahrung im Umgang mit dem Wild – sie lehrt einen geschulten
Blick, ein sicheres Ansprechen und die große Bedeutung einer richtigen
Entscheidung. Sehen heißt Erkennen und Erkennen beschert wertvolles
Wissen: so wird aus Erfahrung Verantwortung gegenüber der Natur.
QUALITÄT, PRÄZISION UND ZUVERLÄSSIGKEIT
Augenblicke sind kurz, Details winzig.
Doch wenn es darauf ankommt, zählen beide.
Daher ist es entscheidend, über eine Ausrüstung zu verfügen, auf die
Sie im richtigen Moment vertrauen können. Erstklassige Materialien,
modernste Technologien und innovatives Design zeichnen alle
Produkte von SWAROVSKI OPTIK aus. Ihr ideales Zusammenspiel
garantiert Ihnen brillantes Sehen, schnelles Erfassen und einen
bewährten Einsatz. Aus diesem Grund schätzen Jäger seit über 60
Jahren die Qualität und Zuverlässigkeit von SWAROVSKI OPTIK.
ALLE FARBEN DER NATUR – UNVERÄNDERT:
DIE LEICHTEN MAGNESIUMTELESKOPE ATM/STM
Jagdliche Präzision beruht auf Können.
Oft sind es große Distanzen oder natürliche Hindernisse, die sich
in den Weg stellen. Die Jagd ist anspruchsvoll – seien Sie es auch!
Mit den Magnesiumteleskopen von SWAROVSKI OPTIK sind Sie auf
jede Situation vorbereitet: Die neue Vergütungstechnologie sorgt
für eine hervorragende, absolut natürliche Farbwiedergabe und eine
höhere Transmission und bietet Ihnen so hellere Bilder und eine
ausgezeichnete optische Leistung.
Durch das leichte, robuste Magnesiumgehäuse und die kompakte
Bauweise sind die neuen Teleskope um bis zu 330 g leichter* und damit
die leichtesten ihrer Klasse. Durch das widerstandsfähige Gehäuse und
die Vollgummiarmierung ist eine lange Lebensdauer garantiert.
DAS GANZE BILD IM BLICK –
MEHR SEHEN MIT EINEM TELESKOP
Mögliche Chancen nutzen.
Die Jagd erstreckt sich oft über große Distanzen. Ein Teleskop
in Verbindung mit einem Weitwinkel-Okular bietet gegenüber der
Grundausstattung – dem Fernglas – ein Mehr an Vergrößerung für
detailgenaues Beobachten über weite Entfernungen. Denn nichts ist
so wichtig, wie das sichere, souveräne Erkennen von feinsten Details.
Wenn es also darauf ankommt, das Wild über weite Strecken sicher zu
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richtige Entscheidung zu treffen, sind Teleskop und Weitwinkel-Okular
unverzichtbare Bestandteile Ihrer Jagdausrüstung.
EINZIGARTIGES SEHEN – UND FESTHALTEN
MIT DEM VIELSEITIGEN ZUBEHÖR
Fernglas 10x42
Unvergessliche Augenblicke müssen nicht allein in der
Erinnerung fortbestehen.
Ein praxiserprobtes Sortiment an Kameraadaptern für viele SLR
und Kompaktkameras steht Ihnen für professionelles Digiscoping
zur Verfügung. Bewährte Aufsatzlösungen verbinden Kamera und
Teleskop sicher miteinander und ermöglichen brillante Fotos auf
höchstem Niveau. Teleskopschiene und Stay-on Case sowie das neue
Stativsortiment runden die breite Produktpalette an ergonomischem
und anwenderfreundlichem Equipment, das auf Design, Funktionalität
und Gewicht optimiert ist, ab. So werden die einzigen Überraschungen,
die sie erleben, die sein, die sich bei der Jagd offenbaren …
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Teleskop + Okular 25-50x W
in der höchsten Vergrößerung
* Zahl resultiert aus einer Gegenüberstellung des ATM 80 HD mit Okular 25-50x W und
vergleichbaren Mitbewerberprodukten.