Hirte und Wolf

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Hirte und Wolf
ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
Hirte und Wolf
Predigt von Pfarrer Prof. Dr. J. J. Seidel
gehalten am 14. April 2013
Schriftlesung: Johannes 10,11-16
Predigttext: Johannes 10,11-15
“[Jesus spricht mit seinen Freunden und sagt unter anderem:] Ich
bin der gute Hirt. Der gute Hirt setzt sein Leben ein für die Schafe.
Der Lohnarbeiter, der nicht Hirt ist, dem die Schafe nicht
gehören, der sieht den Wolf kommen und lässt die Schafe im Stich
und flieht, und der Wolf reisst und versprengt sie. Er ist eben ein
Lohnarbeiter, und ihm liegt nichts an den Schafen. Ich bin der
gute Hirt und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie
der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich setze mein
Leben ein für die Schafe.“
Liebe Gemeinde
Es geht um zwei Worte, die ich heute näher bedenken will: Um
das Wort Hirte und das Wort Wolf. Freilich gibt es in diesem
Predigttext noch weitere Gedanken und Stichworte, über die es
sich auch lohnen würde zu reden. Wer das Hirtengleichnis ein
wenig kennt, denkt vielleicht auch an den Lohnarbeiter – einen
gemieteten Hirten, der sich nicht um die Schafe in Not kümmert,
sondern der seine eigene Haut zu retten versucht. Aber den wollen
wir heute beiseitelassen. Es geht um den Hirten, um den guten,
den wahren Hirten. Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte, der sein
Leben lässt für seine Herde, für seine Tiere, für seine Schafe.“
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Und dann kommt die Gefahr, die sprichwörtlich in dem Wolf als
wildem Tier erlebbar ist, der in die Herde einfällt, sie zerstreuen
will und einzelne Tiere reisst. Aber da ist der gute Hirte, der sich
um seine Herde sorgt und sich um sie bemüht. Und es heisst dann:
„…und ich setze mein Leben ein für die Schafe.“ Wer denkt da
nicht in der christlichen Tradition an Jesus, von dem wir an
Karfreitag gehört haben, er hat sein Leben gelassen. Am Kreuz
ruft er noch aus: „Vater vergib ihnen, sie wissen nicht was sie
tun.“ Und er beendet das Leben mit dem Ruf: „Es ist vollbracht!“
So beginnt die grosse Geschichte Gottes mit den Menschen, mit
der Welt, nicht nur mit Israel, sondern über Israel hinaus: Den
Menschen aus allen Völkern und Nationen. Seither wird die
herrliche Botschaft in der Welt verkündigt: Der Herr ist Gott. Er
führt und leitet und lenkt uns, unser Leben.
Der grosse Pädagoge des 18. Jahrhunderts, Johann Heinrich
Pestalozzi, hat in seinem letzten Brief in „Wie Gertrud ihre
Kinder lehrt“ jeder Mutter ein Denkmal gesetzt, die in ihren
Kindern Vertrauen, Dankbarkeit und Liebe festigt. Er sagte
sinngemäss: Es ist der Mund der Mutter, der vom Tag der Geburt
an dem Kind so oft zulächelte. Es ist ihre Stimme, die ihm so oft
Freude verkündete, und die das Kind reden lehrt. Es ist ihre Hand,
die das Kind so oft an das liebende Herz drückte. So entfaltet sich
das Kind, reift in seinen Entscheidungen und festigt sein Leben.
(Kapitel 25) Pestalozzi hat etwas davon gewusst, dass wir unsere
Welt erst sinnfüllend gestalten können, wenn wir selbst Vertrauen
erlebt haben. Deswegen sind sogenannte Schlüsselkinder oft auch
zu bedauern, weil sie nicht diese Geborgenheit, diese Festigung in
ihrem Leben so direkt erlebt haben. Das trifft wohl nicht immer
zu, aber das Wort ‚Schlüsselkind‘ ist ein Symbolwort für solche
Kinder, die häufig auf sich selber angewiesen sind.
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Die alte Geschichte vom guten Hirten in der Bibel will eigentlich
gar nichts anderes sagen als dies: Wir leben von einem ganz grossen Vertrauensvorschuss unseres himmlischen Vaters. „Wie sich
eine Mutter um ihre kleinen Kinder sorgt“, heisst es einmal im
Alten Testament, „so sorgt sich Gott um uns.“ (vgl. Jesaja 66,13)
Mutter und Vater, zumindest einer von Beiden, ist lebens-, um
nicht zu sagen überlebenswichtig, wenn sie ihrem Kind Liebe und
Zutrauen schenken. Der Himmlische Vater ist zu vergleichen mit
einem Schafhirten, der sich um jedes einzelne seiner Tiere
kümmert. Moderner und persönlicher gesagt: Niemand unter uns
muss einem blinden willkürlichen Schicksal ausgeliefert sein,
sondern kann wissen: Mein eigenes, persönliches Leben ist
umsorgt von dem einen guten Hirten, von Gott selbst!
Natürlich kommt dieses Hirten-Bild aus einer anderen Lebenswelt
als aus der unseren. Im Nahen Osten können Touristen bis heute
die Halbnomaden mit ihrer Weidewirtschaft und ihrem Kleinvieh
aus dem Auto heraus beobachten. Der Hirtenberuf gehörte und
gehört dort zum Alltag. Aber ganz so fremd ist es uns auch wiederum nicht. Jugendliche Aussteiger wählen seit zwanzig oder
dreissig Jahren wieder meist freiwillig das Leben auf einer Alp.
Doch es kann ziemlich hart werden, und es hat nicht viel mit
Romantik zu tun, mit den Tieren einen ganzen Sommer lang
zusammen zu leben, im Gewittersturm sich um die verängstigten
Tiere zu kümmern – und wenn einzelne Tiere krank werden, oder
abstürzen, dann für sie zu sorgen, das kann Schwerarbeit
bedeuten.
Der Hirtenberuf ist sogar stärker in die Medienwelt gekommen,
seit der deutsche Schäfer Heinrich regelmässig auftritt und sein
Lied singt: Wenn ich auch ein Schäfer bin, hab ich dennoch frohen
Sinn. Frohen Sinn und heitres Leben… Morgens wenn die Sonn
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aufgeht und der Tau vom Grase weht, dann treib ich mit
fröhlichem Schalle meine Schäflein aus dem Stalle. Treibe sie zur
Weide hin, wo ich ganz alleine bin. Das klingt sehr romantisch.
Aber wer den Schäfer Heinrich schon über die Medien im Fernsehen beobachtet hat, was für Arbeit er zuweilen mit einer grossen
Schafherde oder mit seinen anderen Tieren hat, und das beginnt
schon beim sehr frühen Aufstehen, der weiss, von was ich rede.
Die Bilder über ihn zeigen auch die Anstrengungen, die mit
Weide, Pflege, Fütterung verbunden sind. Hirtenarbeit kann
Schwerstarbeit bedeuten. Aber mit diesem Lied auf den Lippen
versorgt Heinrich Tag für Tag seine Tiere. Das Hirtenmotiv hat
etwas Anheimelndes an sich. Bis heute gehört wohl deshalb der
23. Psalm zu den beliebtesten und bekanntesten Texten der Bibel:
„Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Er weidet
mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser.“
Martin Luther hat diesen Psalm unnachahmlich in seiner Rhythmik übersetzt.
Das Hirtenbild gehört zur israelitischen und christlichen Tradition.
Es ist nicht von ungefähr, dass bereits bei den frühen Christen der
heutige Sonntag auch Hirtensonntag genannt wurde. Er trägt bis
heute den lateinischen Namen Misericordias Domini: Der Herr
schenkt sein Erbarmen. Was damit gemeint ist, wird bildhaft
deutlich in einem alten Mosaik in den Katakomben Roms: Ein
Hirte trägt ein verwundetes Schaf auf seinen Schultern in den
Stall. Dort wird er es pflegen. Das Bekenntnis dazu lautet: Der
gute Hirte für unser Leben ist Jesus! Vor zwei Wochen, zu Ostern,
haben wir den Todesüberwinder Jesus verkündigt und den Sieg
seiner Auferstehung gefeiert. Seither preisen wir ihn als den
Messias, als den Herrn, den Gottgesandten und Hirten für seine
Gemeinde.
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Zweierlei Vorteile verbinde ich deshalb mit dem Bild vom guten
Hirten Jesus:
1. Ich kann mich getrost einmal zurücklehnen und bei diesem
Hirten anlehnen.
2. Ich kann getrost sein, auch wenn der Wolf in der Nähe ist.
1. Ich kann mich getrost an den Hirten Jesus anlehnen.
Es gehört zur frühchristlichen Tradition, dass am ersten Sonntag
nach Ostern Menschen getauft wurden, die zu diesem Christus
gehören wollten. Sie hatten ihn erkannt als den von den Propheten
Israels verheissenen Messias. Durch ihn wird Gott in seiner
ganzen Liebe spürbar. Und am Sonntag darauf, also am heutigen
zweiten Sonntag nach Ostern, wurden diese Neugetauften und
werden auch wir bis heute daran erinnert: Jesus ist der Gute Hirte,
der seine Gemeinde durch die Schicksale des Lebens zum Ziel
führt und jeden Einzelnen begleitet. Schon seinen Jüngern hatte er
so oft den wichtigen Satz zugesprochen: „Fürchtet euch nicht!
me-fobu!“ Damit wollte er sagen: Ich bin bei euch; ich lasse euch
nicht. Ich bin für euch so etwas wie ein Hirte für Tiere auf der
Weide. Und zwar für jedes einzelne Tier und keines fällt ihm
durch die Finger und keines ist bei ihm vergessen! Damit gab er
ihnen einen sicheren Halt in den Zeiten der Verfolgung, aber auch
in persönlichen Lebenskrisen. Deswegen stand ihnen in den
Katakomben, wo sie ihre Gottesdienste feierten, Jesus als der Hirte
immer bildhaft vor Augen. Er begleitet mich, auch wenn ich
morgen oder übermorgen den Häschern des römischen Staates und
den Cäsaren ausgeliefert werde. Ich habe dieses Bild des guten
Hirten vor Augen.
Um den Hirten zu wissen, hiess und heisst aber auch: Was immer
um mich herum geschieht und was in mir selber an Hoffnungen
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zusammenbricht, ich habe diesen Halt in Jesus. Nicht ich halte
mich an ihm, sondern er hält mich bei sich und ich darf mich
unbeschwert anlehnen. Wenn ich selbst von Krankheit und sogar
vom Tod bedroht bin, weiss ich: Der Hirte Jesus ist bei mir! „Der
Herr, mein Hirte, führet mich... Erquickung schenkt er meiner Seel
und führet gnädiglich um seines hohen Namens Ehr auf rechter
Strasse mich.“ (RG 18) Weil das so ist, kann ich mich immer
wieder getrost auch einmal anlehnen an ihn. Im Alltagsleben
kennen wir das ja auch: Ein junges Mädchen sucht gerne Anlehnung an ihren Geliebten. Ein Mann braucht zuweilen die beruhigende Nähe seiner Frau. Und ein Kranker braucht das Zutrauen
in die zuverlässige Behandlung und Pflege. Ganz zu schweigen
von der beruhigenden und bergenden Hand für einen Sterbenden.
Der moderne Hirte trägt vielleicht einen grünen Spitalkittel oder
die Uniform eines Buschauffeurs, die Freizeitjeans in einer Disco
oder das Alltagskleid einer Betreuerin. All diesen Bildern gemeinsam ist die Annäherung an das Bild von einem guten, zuverlässigen und sicheren Schutz durch einen Hirten, eine Hirtin. In
ihnen allen kann ich den wahren Guten Hirten Jesus selbst
erkennen.
Aber das Anlehnen heisst noch mehr: Mitten im Alltagsstress kann
ich zur Ruhe kommen, indem ich mich hinsetze, mich in das
biblische Wort vom Hirten vertiefe und daraus seine Stimme höre.
Plötzlich über dem Lesen und Nachdenken entdecke ich, wie ich
mich erhole. Die Stimme des guten Hirten kommt mir aus der
Bibel entgegen und hilft mir auf meinem weiteren Weg. Auch
wenn ich das bis jetzt noch nie so richtig gesehen habe und noch
nie darauf vertraut habe, es kommt darauf an, dass ich es
ausprobiere! Nichts da von Zeitverschwendung. Wenn ich Durst
habe, laufe ich auch nicht einfach am Wasserbrunnen vorbei.
Wenn Körper, Geist und Seele müde sind, brauchen sie nicht
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weniger Erholung. Martin Luther hat sogar sagen können: Je mehr
ich zu tun habe, desto mehr Zeit gebrauche ich für das Gebet, also
für das direkte Gespräch mit dem guten Hirten.
Ein 14-jähriges Mädchen, von Geburt an todkrank, lernte schon
sehr früh den 23. Psalm vom guten Hirten auswendig. Man hatte
ihr dazu eine Geschichte von einem behinderten Hirtenbub erzählt.
Er konnte nicht viel lernen. Nichts blieb in seinem Kopf haften.
Der Lehrer gab ihm den Rat: „Benutze deine Finger dazu!“ So
lernte er mit Hilfe seiner fünf Finger die Worte: „Der Herr ist
mein Hirte.“ Eines Tages kam der Hirtenbub nicht mehr nach
Hause. In der Dunkelheit hatte er sich wohl verirrt und war abgestürzt. Als man ihn fand, hielt er noch ganz fest den Ringfinger
mit der anderen Hand umklammert: Der Herr ist mein Hirte.
Dieses mein! Er ist mein Hirte. Das war ihm sein Bekenntnis
anhand seines Ringfingers.
Auf diesen Hirten zu verweisen, bleibt eine der schönsten
Aufgaben von uns Christen. Ja, wir dürfen sogar selbst füreinander
Hirtenaufgaben übernehmen. Jedes kleine Zeichen der Zuwendung
zueinander, kann schon Hirtendienst sein. Manchmal reicht schon
ein liebevoller Blick. Das lateinische Wort für Pfarrer – Pastor –
meint genau diesen Hirtendienst für eine ganze Gemeinde:
Wegweiser zu sein zum einen, wahren Hirten Jesus. Diese Aufgabe ist freilich auch durch die heutige Interpretation des
Pfarrberufes als Begleiter und Kommunikator nicht hinfällig
geworden. Unsere Zürcher- und die Aargauer-Kirche wollen den
Pfarrberuf am liebsten streichen zugunsten eben des Begleiters,
des Koordinators, des Managers. Aber seien wir darauf bedacht,
dass wir das Pastorensein in Ehren halten und jeder von uns diesen
Pastorendienst im eigenen Leben auch wahrnimmt. Das füreinander Dasein und nicht nur zu managen. So wichtig auch der
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Managerberuf in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens
sein mag.
2. Ich kann getrost sein, auch wenn der Wolf in der Nähe ist.
Jede Schafherde und jeder Hirte ist auch Gefahren ausgesetzt. Der
Maler Peter Brueghel hat sie auf seinem Hirtenbild recht drastisch
gemalt. Da ist ein Hirte zu sehen, der einen Wolf mit einer langen
Stange abwehrt, der in die Herde eindringen will. Dazu zeichnet
der Künstler noch Räuber und Verführer, die die Herde auseinandertreiben und die Tiere stehlen wollen. Der Wolf ist auf dem Bild
schlichtweg das Symboltier für den zerstörenden Willen.
Wahrscheinlich hat Brueghel das Motiv aus dem Neuen Testament
entlehnt. In Israel war der Wolf ein gefürchtetes Raubtier, das
Schafe und Kleintiere bedrohte.
Mit dem Wolf ist ja wohl all das gemeint, was mein Vertrauen in
den auferstandenen Christus und den guten Hirten schmälern,
beseitigen will. Da ist der Wolf, der „Gier“ heisst. Und im
Hintergrund höre ich die Stimme: Wieso haben meine Nachbarn
so viel mehr als ich? Sie können sich so viele Ferienwochen
leisten. Wieso haben sie so viel Wohlstand? Sie haben ein
grösseres Auto als ich. Da ist der Wolf der Vereinsamung. Die
Gefahr unserer modernen Zeit liegt darin, dass jeder und jede nur
auf sich selbst schaut, auf das eigene Fortkommen, auf den
eigenen Erfolg. Der Wolf greift auch in die christliche Herde ein.
Wir finden heute kaum noch Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit in den Gemeinden. Und die Folge davon? Unsere Gesellschaft, gerade in der Schweiz, produziert ein ganz böses Wort:
Menschenmüll!
Eine unserer Wochenzeitungen hat einmal geschrieben, dass die
Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die einen Psychiater und
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Psychologen brauchen, nahe am Weltrekord ist. Kein Volk der
Welt braucht prozentual so viel psychiatrischen Beistand. Unser
Wohlstand scheint ein Wolf im Schafspelz zu sein. Der gute Hirte
Jesus überlässt seine Herde nicht dem namenlosen Schicksal. An
ihn können wir uns anlehnen und ihm können wir vertrauen und
ihn auch als den Wert unseres Lebens entdecken. Er will auch
nicht, dass wir von Wölfen zerrissen und von falschen Hirten
auseinandergetrieben werden. Deswegen ist es wichtig, in seiner
Nähe zu bleiben, ihn im Blick zu behalten und der Gemeinde die
Treue zu halten. Die Wölfe werden weiter heulen, vielleicht noch
lauter. Auch wir unterliegen der Bedrohung durch mancherlei
Wölfe. Aber gleichzeitig leben wir aus der Verheissung Jesu:
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie
folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben. Niemand wird
sie aus meiner Hand reissen.“
Und das ist die Erfahrung: Am Ende des Lebens wird sich zeigen,
ob wir dem wahren Hirten gefolgt sind oder falschen Hirten, die
uns etwas vorgegaukelt haben; ob wir uns von Wölfen haben
auseinanderreissen lassen und verführen lassen. Die Verheissung
steht! Nun geht es darum, dass wir sie im eigenen Leben wahr
werden lassen. Etwa so: „Du, mein Herr und Hirte, kennst mich.
Nichts und niemand kann und darf mich aus deiner Hand reissen.“
Der Liederdichter Sigisbert Kraft hat das in Anlehnung an den 23.
Psalm bezeugt: Muss ich auch dunkle Wege gehn, so fürchte ich
mich nicht. Gott will an meiner Seite stehn, er gibt mir Zuversicht.
Auf rechtem Pfade führst du mich, bist bei mir Tag und Nacht.
Mein Herr und Hirte, ich preise dich, ob deines Namens Macht.
(RG 15,2-3)
So kann ich getrost sein und mich auch in Zeiten der Schwermut
und Schmerzen an meinen Hirten anlehnen. Ich kann getrost sein,
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auch wenn der Wolf des Zweifels und der Enttäuschungen an
meiner Seele nagt und mein Herz unruhig machen will. Ich bin
getrost und will es für mich persönlich jeden Tag wahr sein lassen:
Du, mein Hirte, führst mich und kennst mich! Ich werde nicht
umkommen. Niemand kann mich aus deiner Hand reissen. Und
am Ende schenkst du mir das ewige Leben in deiner
Gemeinschaft. (Johannes 10, 28).
Ich wünsche uns allen diesen täglichen Halt und die
Rückbesinnung auf den guten Hirten Jesus, den wir als den
Christus, den Messias Israels und unsern Heiland verehren. Amen.
ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
St. Anna-Kapelle, St. Annagasse 11, 8001 Zürich
Gottesdienste: Sonntag 10.00 Uhr, Bibelstunden: Mittwoch 15.00 Uhr
Sekretariat St. Anna, Grundstrasse 11c, 8934 Knonau, Telefon 044 776 83 75