Untitled - Nikolaus-Kopernikus
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Untitled - Nikolaus-Kopernikus
Liebe Leserinnen, liebe Leser, im letzten halben Jahr hat sich bei eurer Schülerzeitung einiges geändert. Die Chefredaktion wurde eine Generation weitergereicht und, was euch bestimmt schon aufgefallen ist, wir haben ein neues Wazup-Logo. Ihr fragt euch sicher, was die Lautschrift soll? Tja, das hat eine Hintergrundgeschichte: Mit unserer vorletzten Ausgabe zum Thema „Energie“ haben wir beim Schülerzeitungswettbewerb der Augsburger Allgemeinen Zeitung den 3. Platz der Schülerzeitungen aus ganz Schwaben belegt. Eine tolle Leistung für uns! Wir haben uns alle sehr darüber gefreut und sind so stolz darauf, dass wir diesmal gleich unsere ganze Ausgabe unter dieses Leitthema gestellt haben. Doch als bei der Preisverleihung der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen unseren Namen falsch ausgesprochen hat, war uns klar, wir müssen etwas ändern. Damit bei der nächsten Preisverleihung die Aussprache klar ist, haben wir die Lautschrift ergänzt. ;-) Doch trotz der Umstrukturierung der Chefredaktion ist eure Schülerzeitung wie gewohnt voll mit interessanten Themen. Ihr erfahrt zum Beispiel, wie Silvester in anderen Ländern gefeiert wird, was die Redakteure eurer Wazup auf der Süßigkeitenmesse in Köln erlebt haben oder ihr könnt Spannendes über die Finanzkrise lesen. So, dass es wirklich jeder versteht! Natürlich wird auch nochmal genauer über die Preisverleihung berichtet, die Schuld an der Lautschrift ist und vieles mehr. Wie immer wünschen wir euch ganz viel Spaß beim Lesen! Eure Wazup-Redaktion 3 Inhalt — Wazup 01/2013 Inhalt 26 Titel Ausgezeichnet! ........................................................... 6 Dritter Platz beim Wettbewerb der AAZ Weite Welt Auf ein Neues ........................................................... 8 Rund um Silvester 6 10 Ägypten - Das Land am Nil ................................... 24 Über ein besonderes Land Das Erbe eines Schweden ........................................ 26 Die wohl berühmteste Auszeichnung der Welt GSG 9 ......................................................................... 10 Die Antiterroreinheit der Bundespolizei Schokolade - Fairer Handel? .................................... 11 Schoki ist nicht gleich Schoki Yolo! ........................................................................... 12 Jugendsprache: Kennst du dich aus? Taekwondo - Koreanischer Kampfsport ............... 16 Fuß - Faust - Weg Skurrile Modetrends .................................................. 18 Vom Bagelhead bis zum Unterlippenteller Die Superfrucht ......................................................... 20 Geschichte des modernen Apfels Geheimagent 007 ....................................................... 22 Jeder kennt ihn: James Bond 4 Gibst du dir die Kugel? ......................................... 30 Bubble-Tea 22 Sein Name ist Bond Le pacour .................................................................. 14 Bekannt aus Filmen, gibt es jedoch wirklich Frauensport .............................................................. 28 In Deutschland und Saudi-Arabien Wazup 01/2013 — Inhalt Am NKG Ich versteh´ nur Chinesisch!? .................................. 43 Ein Interview mit unserer Gastschülerin Manyu Im süßen Paradies ..................................................... 44 Die Wazup auf der Süßigkeitenmesse in Köln 44 Der Chaos-Bus ......................................................... 31 Willkommen an Bord Finanzkrise ............................................................... 32 Wie kam es zur Weltwirtschaftskrise 2008? Wasser marsch am Flughafen ................................. 34 Die Feuerwehr am Flughafen Interview mit Herrn Bieber .....................................48 Das Lehrerinterview Der neue Stern ...........................................................49 Schülersprecher und Gesangstalent Wiesers Baby wird ein viertel Jahrhundert ............. 50 25 Jahre Rockodiles Wazup bei der SMV .................................................. 54 Die Schülermitverantwortung am NKG Lieblingsfilme ........................................................... 36 Die besten Filme des Jahres 2012 Papst in Rente .......................................................... 40 Über den Rücktritt des Papstes In a rich man‘s world ............................................... 42 Bekommst du genug Taschengeld? 50 56 Schwerer Abschied ..................................................... 56 Zur Verabschiedung von Herrn Scheinhammer-Schmid Zwischen Exposé und Eventplanung ..................... 60 Es wird ernst beim Indien-Seminar Impressum ..................................................................62 5 Titel — Wazup 01/2013 Unser Preis für die „WahtsUb“ Wir haben einen Preis gewonnen! Als Jannik uns diese Nachricht bei dem wöchentlichen Treffen unserer Schülerzeitung mitteilte, konnten es viele kaum glauben. Und es kam sogar noch besser: Laut dem Anschreiben der Augsburger Allgemeine hatten wir unter den Schülerzeitungen in der Kategorie Gymnasium nicht nur irgendeinen, sondern sogar einen der ersten drei Plätze belegt. Von Stephanie Miller A m 29. November würden wir im Medienzentrum in Augsburg erfahren, welchen Rang wir nun genau unter den insgesamt 73 Teilnehmern aus ganz Schwaben erreicht hatten. Die fünf Reaktionsmitglieder, die zusammen mit Herrn Schneikart und Herrn Fleck nach Augsburg zur Preisverleihung fahren sollten, waren schnell gewählt: die drei Chefredakteure Annika, Jannik und Yannic, sowie Ralph aus dem Layoutteam und ich als eines der ältesten Mitglieder der Wazup. An dem besagten Donnerstag sollte es nach der fünften Unterrichtstunde mit dem Auto losgehen. Doch das war nicht unbedingt der beste Tag für eine lange Fahrt. Es hatte schon in der Nacht stark geschneit und am Morgen gab es auf vielen Straßen durch Unfälle verursachte Staus. Ausgeschlossen, bei diesem Wetter auch nur näherungsweise an die Autobahneinfahrt heranzukommen. In der ersten Pause wurde deshalb per Durchsage gleich mal eine Krisensitzung einberufen. Wie es aussah, fuhren zumindest die meisten Züge noch planmäßig ab und nach kurzem Zögern wurde schließlich beschlossen, dass wir unsere Reisewege ein wenig erweitern würden. Wir trafen uns schon eine Schulstunde früher als geplant vor Herrn Schneikarts Büro und fuhren vom 6 NKG aus in zwei Autos über Land zum Ulmer Hauptbahnhof. Die Zeit im Zug nutzen wir neben dem Lesen von Zeitung und „Nathan der Weise“ auch gleich zum Planen von weiteren Schülerzeitungstreffen. Anschließend ging es mit dem Taxi weiter zum Hauptgebäude der Augsburger Allgemeine. Dort angekommen, legten wir im Flur unsere Jacken ab und betraten dann das Foyer, in dem sich schon rund 160 andere Schülerzeitungsredakteure versammelt hatten. Bis zur Verleihung blieb uns noch ein wenig Zeit, um die ausliegenden Zeitungsexemplare der Konkurrenz Unsere Urkunde Die Abordnung der Wazup: Herr Schneikart mit Jannik, Yannic, Stephie, Ralph und Annika Weite Welt — Wazup 01/2013 Auf ein Neues ! Schon wieder ist ein Jahr vorüber. Willkommen 2013! Überall auf der Welt wird gefeiert, aber völlig unterschiedlich. Von Annika Gugler und Aline Berchtold I n Italien ist es Pflicht, an Silvester rote Unterwäsche zu tragen. Das verspricht Glück im neuen Jahr. Aber auch Schweinehaxen und Linsen sind ein Muss an einem solchen Festtag, obwohl dieses Gericht eher typisch deutsch wirkt. Franzosen unterscheiden sich von den meisten Ländern, denn ihr Himmel wird nicht mit bunten Lichtern erhellt, sondern bleibt schwarz. Einerseits liegt es daran, dass die Böllerei nicht beliebt ist und andererseits, dass es in manchen Städten wie Paris verboten ist. Dennoch wird ausgiebig mit Stopfleber, Champagner und Austern gefeiert. Da man Silvester nicht ganz allein verbringen möchte, finden sich hunderttausende Franzosen auf der 8 Pariser Prachtstraße zusammen. In Spanien hängt das Glück im neuen Jahr von Weintrauben ab. Sobald die Uhr 12 schlägt, wird genau bei jedem Glockenschlag eine Traube gegessen. Wer sich dabei verzählt, wird mit Unheil im neuen Jahr bestraft. Falls sich beim Anstoßen mit einem Sektglas ein goldener Unterwäsche zu Silvester dazu, allerdings wird sie in Spanien nur von Frauen getragen. Ring in diesem Glas befindet, kann der Besitzer mit viel Glück rechnen. Ähnlich wie in Italien gehört rote Ebenso wie in Frankreich gibt es in Großbritannien zur Silvesternacht kein Feuerwerk. Dieses wird Tschechien hat eine Mischung vieler Traditionen. Dort gießt mangenauso gerne Blei wie bei uns auch. Linsen gelten wie in Italien als ein Symbol für Geld. Die Zukunft des neuen Jahres wird aber nicht nur mithilfe von Blei, sondern auch durch das Kerngehäuse eines Apfels vorhergesagt. Auch das Feuerwerk ist dort eine Tradition, dieses wird allerdings erst am Abend des 1. Januars von der Stadt Prag organisiert und lockt Zehntausende an. Weite Welt — Wazup 01/2013 Schönheit mal ganz anders Modetrends gibt es rund um den Globus. Aber wie unterschiedlich die Menschen „Schönheit“ interpretieren und was es für skurrile Trend gibt zeigen wir euch hier. Von Paula Rehm und Lena Eberhardt A F R I K A In Äthiopien, beim Volk der Mursi tragen die Frauen traditionell sogenannte Unterlippenteller. Dafür wird die Unterlippe aufgeschnitten und durch immer größer werdende Teller gedehnt. Für besonders große Teller werden sogar Zähne ausgeschlagen, denn je größer der Teller, desto schöner die Frau. Manche Frauen tragen diese Teller auch in den Ohren, daraus entstand auch der europäische Trend der Tunnels. Bei den Mursi galt also schon immer: Wer schön sein will, muss leiden!! A S I E N Wem Piercings und Tattos nicht mehr skurril genug sind, für den ist der seit 2011 in Japan existierende Trend genau das Richtige. Gemeint ist der sogenannte Bagelhead, bei dem sich vor allem Jugendliche vor einer Party eine Kochsalzlösung in den Kopf spritzen lassen. Die Ausbeulung, die dadurch entsteht, formen sie dann zu einem Bagel. Nach zehn Stunden hat der Körper die Schwellung zurückgebilded, das Ganze ist also genau richtig für eine Partynacht. Eindeutig ein Ekel-Trend und nicht zum Nachahmen zu empfehlen! 18 Weite Welt — Wazup 01/2013 Das Erbe eines Schweden Der Erfinder des Dynamits hat veranlasst, dass nach seinem Tod mit 94% seines Vermögens (31 Mio. schwedische Kronen) eine Stiftung gegründet wurde, die das Geld in Aktien und anderen Wertpapieren anlegt und die Zinsen jedes Jahr als Preisgeld in fünf Teilen an die fünf Würdigsten in den Bereichen Physik, Chemie, Medizin Literatur und Friedensbemühungen auszahlt. Von Lucie Knorr Alfred Nobel, der Stifter und Namensgeber des Nobelpreises D iese Kategorien hat Alfred Nobel wahrscheinlich ausgewählt, weil er der Meinung war, sie würden die Menschheit voranbringen. Warum der Erfinder und Chemiker Alfred Nobel wollte, dass sein Geld nach seinem Tod derartig 26 verwendet werden sollte, ist nicht ganz nachvollziehbar, denn außer in seinem Testament hat er diesen Wunsch nie erwähnt und selbst in seinem Testament legte er nur die Kategorien fest und wer die Preisträger jeweils auswählen darf. Die ganzen anderen Regelungen, die es inzwischen gibt, wurden bei der Gründung der Stiftung durch ein Dekret des schwedischen Königs in den Statuten festgelegt. Das ist inzwischen schon mehr als hundert Jahre her. Und trotzdem träumen auch heute noch viele Menschen davon, eines Tages den Nobelpreis zu bekommen, aber bis es so weit ist, müssen viele Dinge beachtet und getan werden. Zuerst ist es notwendig, sich eine der fünf Kategorien auszusuchen. Und obwohl es sehr umstritten ist, wird der „von der schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestiftete Preis für Wirtschaftswissenschaften“ oft als Wirtschaftsnobel bezeichnet und wahrgenommen, weil er zeitgleich verliehen wird und ein genauso hohes Ansehen und Preis- geld hat. Dabei hat Alfred Nobel selbst gesagt: „Ich habe keine Wirtschaftsausbildung und hasse sie von Herzen“. Wenn man also eine Kategorie ausgewählt hat, ist es wichtig, in dem Bereich eine entscheidende Entdeckung oder Verbesserung zu machen. Doch das bringt einem nur etwas, wenn es, nachdem es öffentlich gemacht wurde, auch anerkannt wird. Als nächstes muss man von bestimmten ausgewählten Professoren für eine Kategorie nominiert werden. Hierbei ist es wichtig, sich nicht selbst zu nominieren, denn das ist verboten. Auch sollte man nach der Nominierung nicht sterben, denn auch dann platzt der Traum von der großen Ehre, da der Preis Toten nicht verliehen werden darf. Diese Regelung wurde schon für so manch einen zum Verhängnis. Nur einmal wurde der Nobelpreis trotzdem verliehen, da die Stiftung zu spät von Ralph M. Steinmanns Tod erfahren hat. Wenn also die Akademie oder das Komitee für den Fachbereich die Weite Welt — Wazup 01/2013 Jeder Schuss ein Treffer Deutschland war schon Weltmeister im Frauenfußball. In Saudi-Arabien ist Sport für Frauen hingegen etwas Außergewöhnliches. Von Melina Arnold Deutschland Saudi-Arabien Sabrina kommt zufrieden aus der Umkleide des Fußballvereines. Sie hat soeben mit ihrer Mannschaft ein Spiel gegen den Nachbarverein gewonnen. Und es war Sabrina, die das entscheidende Tor zum 3:2 in allerletzter Minute geschossen hat. Dieses Gefühl, als alle Zuschauer gejubelt und sie angefeuert haben, war wunderbar. Ihre Mannschafts-Kameradinnen haben sie alle auf einmal umarmen wollen und sie fast unter sich begraben. Ihre ganze Familie, die als Fanclub mit gekommen war, hat sich riesig gefreut. Morgen soll dann die offizielle Party stattfinden, denn schließlich hat Sabrinas Mannschaft die Kreismeisterschaft gewonnen. Aber jetzt will sie erst einmal nach Hause, noch ein bisschen Fernsehen und dann schlafen gehen. Abasah kommt komplett verschleiert durch die Tür einer der wenigen Sporthallen, die es überhaupt in Saudi-Arabien gibt. Sie hat heute den Sieg in einem wichtigen Basketballspiel davon getragen, aber trotzdem will keine Freude aufkommen. Zu viel Kummer hat es ihr bereitet, dass keines ihrer Familienmitglieder seine Meinung noch geändert hat und zu ihrem Match gekommen ist. Bis zur letzten Minute hatte sie gehofft, obwohl sie wusste, dass es absolut unrealistisch war. Im Spiel hatte sie sich auspowern können und musste so nicht ständig daran denken, doch jetzt kam alles wieder hoch. Wie ihre Familie sie angeschrien hatte, als sie erzählte, dass sie Sport betrieb und das auch einmal zu ihrem Beruf machen wollte. Ihr Vater hatte sie samt 28 ihrer Sachen vor die Tür gesetzt, sie als „Schlampe“ bezeichnet und gesagt, sie brauche sich nie wieder blicken lassen, denn so jemand gehöre nicht mehr zur Familie! Gott sei Dank hatte Abasah eine reiche feministische Tante, die sie bei sich wohnen ließ. Außerdem ermöglicht sie Abasah, auf eine Mädchenschule zu gehen und später einmal einen guten Beruf erlernen zu können. Abasah ist sehr dankbar dafür, aber trotzdem fehlt ihr ihre Familie. Als sie daheim ankommt, sieht sie es sofort, in dicken schwarzen Buchstaben steht dort So etwas gab es zwar schon öfter, aber es erschüttert Abasah immer wieder aufs Neue. Die Post möchte sie gar nicht lesen, denn es ist garantiert wieder ein Drohbrief dabei, in dem sie aufs Übelste beschimpft wird. Sie isst nur noch schnell etwas und geht dann schlafen. Weite Welt — Wazup 01/2013 Leben in der Krise Wer sich mit den aktuellen Nachrichten beschäftigt, wird sicher von der weltweiten Finanzkrise gehört haben. Aber was ist das eigentlich genau? Und wie kann es sein, dass deutsche Banken darunter leiden, dass sich Amerikaner keine Häuser mehr leisten können? Von unserem Gastautor Matthias Richter E ine Firma in den USA baut teure Häuser, weil die Nachfrage groß ist. Viele Menschen suchen ein Haus, was der Firma ermöglicht, die Preise zu erhöhen. Dadurch möchte sie Geld verdienen, denn wenn viele Häuser gebraucht werden, verdient der Verkaufende natürlich eine Menge. Die Häuser jedoch sind für viele Menschen zu teuer, weil sie nur ein geringes Einkommen besitzen oder ihr Erspartes nicht auf einmal ausgeben wollen. Da kommen die Banken ins Spiel. Sie bieten den Käufern an, ihnen das benötigte Geld für den Kauf zur Verfügung zu stellen. Das machen sie jedoch nicht aus menschlicher Güte, sondern aus Gewinngründen. Denn sie verlangen bei Rückzahlung Zinsen. Das bedeutet: Wenn die Käufer das geliehene Geld (den Kredit) zurückzahlen, müssen sie nicht nur die geliehene Summe zahlen, sondern auch noch Geld dafür, dass ihnen die Bank das Geld überhaupt zur Verfügung gestellt hat. Wenn die geliehene Summe beispielsweise 100 Euro und der pro Jahr zu zahlende Zins 0,5% Prozent beträgt, müssen die Käufer bei Rückzahlung nach einem Jahr 100,50 Euro, nach zwei Jahren entsprechend mehr zahlen. Außerdem war der Handel für die Banken attraktiv, weil sie wussten: „Wenn die Leute den Kredit nicht bezahlen können, müssen sie das Haus an uns abgeben. In einigen Jahren ist es dann viel mehr wert.“ Vielleicht hat sich der ein oder andere schon gefragt, was die Geschäfte in den USA mit der Notlage unserer Banken in Deutschland zu tun haben. Denn laut dem Beispiel 32 spielen sich die Geschäfte ja nur innerhalb Amerikas ab, wodurch ja nicht einmal die Chance besteht, dass ausländische Banken hineingezogen werden. Das kommt so: In den ersten Jahren lief das Geschäft wie geplant (Phase 1). Die Häuser nahmen an Wert zu, sodass die Eigentümer ihre Banken mit immer neu aufgenommenen Krediten hinhalten konnten. Die Banken gaben immer mehr Kredite an immer mehr Menschen. Aber auch Banken haben nicht unendlich viel Geld. Deshalb kamen sie irgendwann auf die Idee, auch andere Länder an ihren Gewinnen teilhaben zu lassen. Sie nahmen die Schulden der Menschen und machten aus ihnen so genannte Wertpapiere (Phase 2). Diese ließen sich dann an deutsche, englische und österreichische Banken verkaufen. In der Theorie wieder ein gutes Geschäft für alle. Die Menschen mussten ihre Kredite nun bei den ausländischen Banken abzahlen, die, falls die Kunden nicht zahlen konnten, die Sicherheit der an Wert steigenden Immobilien hatten. Die amerikanischen Banken bekamen ihr Geld schneller zurück, was ihnen ermöglichte, viele neue Kredite zu vergeben. Und auch für die amerikanischen Bürger hatte das seine Vorteile. Mit den neuen Krediten konnten sich immer mehr Menschen ein Eigenheim leisten. Anfangs lief wieder alles gut. Die Wertpapiere (auch MBS für Mortgage Backed Securities) wurden zu Verkaufsschlagern, die alle haben wollten. Die Deutsche Bank, die Schweizer UBS, die französische Crédit Agricole, die britische Royal Bank of Scotland, die japanische Mizuho-Gruppe, alle kauften sich Wertpapiere der USA. Es waren so viele, dass ihre Zahl bald die Phase 1: Das System der Kreditvergabe funktioniert, weil die Immobilien stetig an Wert gewinnen Weite Welt — Wazup 01/2013 „Wasser marsch“ am Flughafen! Flughafenfeuerwehr? Was machen die eigentlich? Und haben die überhaupt was zu tun? Oft hört man ja nicht von einem Flugzeugbrand. Von Paula Rehm und Jannik Wolsky D as waren meine ersten Gedanken, als ich erfuhr, dass wir heute die Flughafenfeuerwehr in Memmingen besuchen werden. Und jetzt stehe ich also hier und das Besuchersticker passt nicht auf die Plastikkarte, die wir uns anstecken sollen. Naja, Nebensache. Ich muss jetzt erstmal durch die Sicherheitskontrolle. Jacke aus, Tasche und Kamera aufs Band und dann durch die Schranke. Hoffentlich piepst es nicht. Das denkt sich wahrscheinlich jeder, der hier durchgeht. Puh! Glück gehabt. Am Ende der Schranke steht der Feuerwehrmann, der uns heute begleiten wird. Mit ihm gehen wir erstmal raus aufs Rollfeld und fahren mit einem gelben Flughafenauto zur Feuerwehrstation Und dann bricht eine Informationsflut über uns herein. Herr Leutherer, der Feuerwehrmann, erzählt uns alles über seine Tätigkeit. Das ist nicht nur Brände löschen, wie ich am Anfang dachte. Die Feuerwehrleute der Flughafenfeuerwehr sind vom Enteisen der Flugzeuge im Winter bis zum Erste-Hilfe-Leisten bei Ver- 34 Wazup-Redakteurin Paula (rechts) im Feuerwehrauto letzten zuständig. Außerdem haben alle der 27 Feuerwehrmänner und die eine Feuerwehrfrau einen handwerklichen Beruf, den sie am Flughafen ausüben. Ok, sie haben also doch was zu tun. Trotzdem erzählt uns Herr Leutherer, dass sie für lange Nachtschichten eine Couch im Aufenthaltsraum stehen haben. Solche Einsätze sind aber normal nicht der Fall, denn der Flughafen hat nur von 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet. Jedoch mit einer Ausnahme: Unregelmäßig und nicht geplant können Maschinen mit Verletzten oder Organspenden an Bord landen. Da Vorschriften sagen, dass bei jeder Landung einer Maschine Feuerwehrleute anwesend sein müssen, kann es deshalb später werden. Wenn beim Tower bis spätestens 22.30 Uhr ein solches Flugzeug angemeldet wird, müssen also die Feuerwehrleute länger da bleiben. Ist ja klar, dass man sich es irgendwann mal gemütlicher macht. Dazu also Weite Welt — Wazup 01/2013 Unsere Lieblingsfilme Wir haben Schüler und Lehrer nach ihren Lieblingsfilmen gefragt und dazu die besten für euch zusammengestellt. Von Paul Thäle und Nikolas Konopka 157 Min. | FSK 12 Regie: Roland Emmerich Darsteller: John Cusak, Danny Glover, Woody Harrelson 2009 erhält die Regierung die Nachricht, dass die Welt am 21.12.2012 untergehen soll. Als Jackson Curtis einen Ausflug mit seinen Kindern in den Yellowstone Nationalpark unternimmt, stoßen sie auf ein riesiges, militärisches Forschungsgelände. Ein Wissenschaftler von dort informiert die beiden, dass die Welt bald untergehen wird. Sie glauben ihm nicht, aber als Curtis selbst mitbekommt, dass die Straßen in Los Angeles anfangen zu brechen, beginnt ein Kampf auf Leben und Tod... Für Fans von Effektblockbustern. 36 113 Min. | FSK 6 Regie: E.Toledano & O. Nakache Darsteller: Francois Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny 172 Min. | FSK 12 Regie: Peter Jackson Darsteller: Ian McKellen, Martin Freeman, Andy Serkis Philippe ist von Kopf abwärts gelähmt, da er einmal mit einem Gleitflieger abgestürzt ist, doch er hat seinen Lebensmut nicht verloren, denn er ist sehr reich. Während er einen neuen Pfleger sucht, ist Driss gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und kommt nur zu Philippe, um einen Stempel zu bekommen, dass er sich um einen Job „bemüht“ hat, um weiter Arbeitslosengeld zu erhalten. Doch Philippe stellt Driss ein, da er ihn fasziniert und die beiden werden ziemlich beste Freunde. Für Fans von Tragikomödien. Es beginnt 60 Jahre vor „Der Herr der Ringe“, als 13 Zwerge und der Zauberer Gandalf an Bilbo Beutlins Tür klopfen und ihn höflich bitten, den Drachen Smaug, der das Zuhause der Zwerge bedroht, zu töten. Da Bilbo aber ein friedlicher und gemütlicher Hobbit ist, dauert es ein wenig, biss Gandalf ihn überzeugen kann. Sie kämpfen sich gemeinsam durch dunkle Wälder und gruselige Höhlen, wo sich sehr viele Feinde versteckt haben. Auf der Reise findet Bilbo in einer Steinhöhle ein Wesen namens Gollum, dem er einen Ring stielt, der in der „Herr der Ringe-Trilogie“ noch eine große Rolle spielen wird. Am Ende finden sie jedoch den Drachen und besiegen ihn. Für Fans der Herr der Ringe-Filme. Weite Welt — Wazup 01/2013 Papst in Rente Papst Benedikt XVI. gab am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Ein Papst kann abdanken?! Offensichtlich schon. Aber nicht ohne Diskussionen. Ein Blick ins Internet von Stephanie Miller und Anna-Julia Schrade --Joel--: Ich dachte echt, ich werde von meiner Mutter verarscht, als sie meinte, der Papst würde zurücktreten!! --Joel--: Na, der Papst braucht ja auch eine gewisse Lebenserfahrung, außerdem war das schon immer so. Das ist einfach Tradition. kathi_lein7: Ja wird ja auch Zeit! Er war ja schon 2005 zu alt für den Job, jetzt ist er völlig senil. kathi_lein7: Ja, aber die Welt ändert sich. Und die Kirche sollte sich jetzt langsam auch mal anpassen. Man sieht ja, dass sie nicht mehr zeitgemäß ist. Ich mein, wer geht denn heute noch in die Kirche oder sieht den Papst als Vorbild? Die meisten, die ich kenne, sagen, dass sie überhaupt keinen Papst brauchen würden. --Joel--: Wieso, bisher hat er es doch ganz gut gemacht. Und wenn er jetzt merkt, dass er es nicht mehr schafft, spricht es doch für ihn, wenn er sich das eingesteht und zurücktritt. Respekt, da könnten andere was von ihm lernen! Außerdem kann ja sonst auch jeder seinen Job kündigen. kathi_lein7: Und wieso wird dann nicht gleich jemand Jüngeres Papst? Ich mein, das ist ja klar, dass die alle dann nach ein paar Jahren nicht mehr können. 40 --Joel--: Es hat sich doch schon einiges geändert. Denk mal an das 2. Vatikanische Konzil. Und außerdem kann die Kirche auch nicht einfach so ihre Grundsätze über den Haufen werfen. Der Glaube bleibt ja derselbe. Und ich finde, Papst Benedikt XVI. hat den Spagat zwischen Tradition und dem 21. Jahrhundert ganz gut hinbekommen. kathi_lein7: Was hat der denn verändert? Er war doch auch gegen Frauenordination und hat den Protestanten nicht mal den Status einer Kirche zugesprochen. Emanzipation und Ökumene: Echt topp! --Joel--: Veränderungen brauchen halt ihre Zeit. Das mit der Emanzipation kommt bestimmt noch! Und für die Ökumene hat er sich doch immer eingesetzt: Er galt ja nicht umsonst als „Motor der Ökumene“. Er war zum Beispiel auch beim Weltgebetstreffen in Assisi mit dabei. kathi_lein7: Wir werden ja sehen. Aber was ist mit all den anderen konservativen Ansichten, z. B. über Homosexualität oder den Umgang mit Kondomen. Ganz zu schwei- Am NKG — Wazup 01/2013 Im süßen Paradies! Mars, Haribo und Milka kennt jeder. Und genauso wie für Autos und Technik gibt es auch Fachmessen für Süßigkeiten. Eine der größten davon durften wir in Köln besuchen. Von Paula Rehm, Jannik Wolsky und Samuel Tschaffon 05:50 Uhr: Wir drei Wazup-Redakteure Jannik, Paula und Samuel sind an einem Sonntag im Januar 2013 auf dem Weg zum Ulmer Hauptbahnhof. Dort fährt 20 Minuten später ein Zug nach Köln zur Süßwarenmesse. Unser Ziel ist, das Messegelände zu besichtigen, uns mit Fachbesuchern zu unterhalten und (natürlich) möglichst viele Süßigkeiten mitzunehmen. Erstmal steigen wir in unseren Zug ein und holen noch ein bisschen fehlenden Schlaf nach, bis wir in Stuttgart vor lauter Hunger aufwachen. Pralinen verschiedenster Sorten zum Probieren! 07:23 Uhr: Immer noch müde, schlendern wir am Stuttgarter Hauptbahnhof in das nächste Cafe, kaufen Brötchen und Kaffee und steigen schnell wieder in unseren Anschlusszug nach Köln. Selbst nach diesem kurzen Aufenthalt ist klar: Stuttgart 21 ist dringend nötig! Im Zug widmen wir uns aber sofort unserem Frühstück. Zum Nachtisch stimmen wir uns mit einer Packung Gummibärchen auf die Süßwarenmesse ein. In dem Moment wissen wir noch nicht, dass dies völlig überflüssig ist. 09:58 Uhr: Weinberge ziehen an uns vorbei. Jannik klärt uns auf: Wir sind in Rheinland-Pfalz. 11:09 Uhr: Nach sechs Stunden Fahrt erblicken wir den Kölner Dom. Wir sind endlich da. Das riesige Messegebäude steht vor uns. Da die Wegweiser in alle Richtungen zeigen, wissen wir zuerst nicht, wo wir hin sollen. Unser Frühstück! 11:37 Uhr: Einige Telefonate mit dem Junge-Presse-Ansprechpartner und eine Diskussion mit den Sicherheitsbeauftragten später erhalten wir unsere Presse-Ausweise und betreten die erste Messehalle. Endlich angekommen im süßen Paradies! Anfangs schleichen wir noch schüchtern an den einzelnen Ständen vorbei. Ernste Blicke mustern uns und wir fühlen uns eindeutig fehl am Platz, umgeben von Anzugträgern. Hier und da probieren wir ein Bonbon oder eine Praline, aber unsere Rucksäcke, die wir voller Hoffnung mitgebracht haben, bleiben leer. Der erste Blick in eine Halle der ISM 44 Am NKG — Wazup 01/2013 Wiesers Baby wird ein viertel Jahrhundert „Herr Wieser soll feiern und sich feiern lassen!“ Dies war die Aufforderung von Moderator Alex Luhr bei der Jubiläumsgala. Mit dem Gründer der unserer Rockodiles feierten aber noch rund 800 Erwachsene, 200 Schüler und 220 Tänzer. Fast dreieinhalb Stunden lang war die Dreifachturnhalle der Hauptschule das Partyzentrum von Weißenhorn. Der Anlass: 25 Jahre Rockodiles am Nikolaus-Kupernikus-Gymnasium Weißenhorn. Von Ralph Lehnert Die Band „Chrome“ im Einsatz V orerst ein Auftritt der Schulband Chrome. Außenrum sitzen Schüler, Eltern, Lehrer und Ehrengäste. Das Licht geht aus und nur ein Scheinwerfer bestrahlt die Band. Chrome beginnt zu spielen, 220 Tänzer stürmen auf die Bühne und tanzen Rock‘n’Roll. Anschließend begrüßt unser Schulleiter, Herr Schneikart, die Gäste und eröffnet somit die Jubiläumsgala. Sogar Herrn Schneikarts Vorgänger Hans Götz ist zum Jubiläum anwesend und erntet zur Begrüßung einen riesigen Applaus. 25 Jahre Rock‘n’Roll am Weißenhorner Gymnasium: Viele Meisterschaf- 50 Die Tanzeinlagen rissen die Zuschauer mit ten, Titel und Wettkämpfe haben die Rockodiles mit Herrn Wieser in 25 Jahren, also einem Vierteljahrhundert durchlaufen. Was einst als Wahlunterricht mit wenigen Schülern begann, ist heute ein nicht mehr wegzudenkender Teil des NKG. Und das über viele Generationen. Teilweise haben in den 90er Jahren die Eltern der heutigen Rockodiles getanzt. Der Beliebtheitsgrad der Tanzgruppe ist ungebrochen. Aktuell lassen rund 250 Schüler regelmäßig die Hüften kreisen, und es werden immer mehr. Anschließend sehen die Zuschauer auf einer großen Leinwand, wie alles begann - als in den 90ern die Rockodiles in Stuttgart bei der Landegymnaestrada vortanzten. Nach einigen Tanzeinlagen der 8. und 9. Klassen sind auf der Leinwand die nächsten Filmausschnitte vergangener Zeit zu sehen, als die Gruppe zum Beispiel 1993 beim Blume-Festival auf Gran Canaria vortanzte. Damals noch in etwas längeren schwarz-weißen Röcken als heute. Außerdem sind die Rockodiles-Farben heute Schwarz und Rot. Eine weitere tragende Erinnerung: der Auftritt bei der Weltmeisterschaft im Berliner Olympiastadion. Dieses Event wurde damals Am NKG — Wazup 01/2013 „Es ist wie ein Puzzle“ Im Interview mit der Wazup spricht Herr Wieser darüber, wie seine Choreographien entstehen, wie lange er dafür braucht und wie er selbst das Tanzen entdeckt hat. Von Tamara Schimmele Wazup: Am 26. Oktober 2012 hatten Sie ihre Jubiläumsshow. Wie empfanden Sie diese Show? Wieser: Für mich war es zweigeteilt, da wir eine lange Vorbereitungsphase hatten und einige Probleme noch zu bewältigen waren. Aber im Endeffekt fiebert man sehr darauf hin und freut sich, wie dankbar die Schüler alle sind. Wazup: Waren Sie sehr nervös? Wieser: Ich war tatsächlich sehr nervös und angespannt, da alles perfekt ablaufen sollte. Wazup: Erzählen Sie uns Ihre zwei besten Geschichten, die Sie im Laufe der 25 Jahre erlebt haben. Wieser: Oh, da müsste ich jetzt mal kurz überlegen. 1990 war in Dortmund das Deutsche Turnfest und da musste ich kurzfristig einspringen und war dadurch sehr nervös, weil ich im Mittelpunkt stand. Am schönsten fand ich die Entscheidung 1993, nach Gran Canaria gehen zu dürfen! Wazup: Gab es einen Zeitpunkt, an dem Sie keinen Spaß mehr hatten? 52 Wieser: Da fallen mir spontan jetzt nur zwei Punkte ein: Als ich 2002 zum 15-jährigen Jubiläum ein Jahr Auszeit nehmen musste. Das hatte aber gesundheitliche Hintergründe – ich hatte einen Vorfall mit meiner Bandscheibe. Und als 2010 das G8 eingeführt wurde und man uns Gran Canaria „weggenommen“ hat! Da hatte ich das Gefühl, dass ich keinen Rückhalt mehr in der Schule hatte und überlegte mir aufzuhören. Wazup: Wie kamen Sie eigentlich zum Rock’n’Roll? Wieser: Es hat während meines Sportstudiums an der Technischen Universität in München begonnen. Eine Lehrerin hatte dort ein Tanzprojekt und wollte unbedingt, dass ich mitmache, weil Sie fand, dass ich talentiert war. Sie fuhr mit uns dann 1975 zur Weltgymnastrada in Berlin. Wazup: Warum haben Sie beschlossen, Rock’n’Roll zu unterrichten? Wieser: Die Lehrerin, die mich zum Rock’n’Roll gebracht hat, tat dies mit so viel Begeisterung und wir Jungen waren davon angesteckt und deswegen wollte ich auch unbedingt so etwas machen. Wazup: Wie viel Organisatorisches bringt diese Arbeit mit sich? Wieser: Es benötigt sehr viel Freizeit, aber das tue ich gerne, vor allem wenn ich sehe, dass die Schüler sehr viel Spaß und Erfolg haben. Aber im Endeffekt kann man diese Zeit nicht berechnen, denn es ist nicht nur „Unterricht“, sondern etwas Besonderes. Wazup: Wie viel Zeit benötigen Sie für eine Choreographie? Wieser: Eine genaue Zeitangabe gibt es dafür nicht! Es ist ganz unterschiedlich und kommt auf das Lied an. Manchmal bin ich nach einer Stunde schon fertig, manchmal benötige ich aber auch mehrere Tage. Es ist wie ein Puzzle und es entsteht Stück für Stück. Wazup: Was ist das Schwierigste an Ihrer Arbeit? Wieser: Im Moment würde ich sagen ist mein größtes Problem der Nachmittagsunterricht. Aufgrund des G8 haben die Klassen viel Nachmittagsunterricht und da ich eine große Schüleranzahl habe, erleichtert es das nicht. Da wird es schon ziemlich schwierig, einen passenden Termin zu finden. Am NKG — Wazup 01/2013 bei der Wisst ihr eigentlich, wer hinter diesem riesigen Aufwand bei sämtlichen schulischen Events steht? Wisst ihr, mit wem ihr immer was zu lachen hat? Wisst ihr, warum jedes Event zum vollen Erfolg wird? Von Anastasios Panteliadis R ichtig, weil die SMV dabei ist. Sie lachen, kochen, verkaufen, gewinnen und verlieren alle zusammen. Sie, die Schüler, sind alle verantwortlich und tragen die Kosten, falls was schief läuft... aber, aber, aber, sie sind nicht alleine, 3 gut aussehende Lehrer sind auch stets dabei. Ihr kennt sie sicherlich: Wer spielt gerne Basketball, steht für Rechtschaffenheit, lacht über fast jeden Witz und isst auch gerne Schokocrispies? Richtig: der Herr Letzner! Wer trinkt gerne Kaffee, wer hat den Rucksack auf seinem Rücken und lehrt Englisch? Richtig: der Herr Hafner! Wer ist der Dritte im Bunde und unterrichtet Geschichte? Wer hat heute wieder Chrome auf dem Schulfest 2012 54 einen Smoking an? Richtig: der Herr Fleck. Was organisieren die SMVler denn alles? Das fragen sich viele von euch, die besten Events hab ich hier mal für euch aufgelistet: Die beiden Elternsprechtage: Ohne die SMV wüssten manche Eltern nicht, wo die Räume sind und wenn Sie Durst oder Hunger packen, dann steht die SMV vor Ort mit leckeren Sachen und erfrischenden Getränken. „Ja“, denkt man sich, „immer das gleiche Essen!“ aber nein, immer was anderes von Fleisch und Salaten zu Sushi und Tomaten. Das nächste, besser gesagt, die nächsten zwei Events sind leider nur für die 5. Klassen, aber sie bleiben bei jedem Schüler in Erinnerung! Über was ich rede? Über Halloween und Fasching. Für die 5. hat die SMV nämlich leckeres Essen, gute Musik, lustige Spiele und mehr, damit die kleinen neuen Gymnasiasten gut in ihre Schule einsteigen.Das letzte Event im Jahr, aber auch das größte ist das Schulfest. Alle Mitglieder der SMV helfen mit, damit für die Schüler, Eltern, als auch für die Lehrer ein sehr schöner Tag in Erinnerung bleibt. Leckeres Essen, kühle erfrischende Getränke, Bierbänke und nicht zu vergessen Sonnenschirme, denn es ist Gesetz, das an einem NKG-Schulfest die Sonne scheint. Außerdem befinden sich in Am NKG — Wazup 01/2013 Schwerer Abschied Herr Treutlein Wazup: Wie werden Sie Doktor Scheinhammer-Schmid in Erinnerung behalten? Treutlein: Als einen Kollegen, der unheimlich belesen ist, der Literatur bis zu unbekanntesten kleinen Dichtern kennt, der unheimlich umtriebig ist, was Theater, Musik, Aufführungen, aber auch wissenschaftliche Gesellschaften angeht, der in vielen ganz verschiedenen Bereichen vernetzt und tätig ist. Wazup: Und wie würden Sie ihn sonst so beschreiben? Treutlein: Ja, der Herr Scheinhammer-Schmid ist jemand, für den das Wort Langeweile ein Fremdwort ist, der sich manchmal zu viel auflädt, um das dann irgendwie organisatorisch doch noch auf die Reihe zu kriegen, aber der ständig neue Ideen produziert, der versucht, auch die Schüler dazu zu bringen, dass sie über ihren provinziellen Horizont hinausgucken und nicht im Schwäbischen versumpfen, dass die Schüler möglichst so einen Sinn für die Welt oder ein Interesse an der Welt und an dem, was jenseits der Grenzen Augsburg-Ulms liegt, entwickeln. Das, denke ich, ist so eines seiner ganz wichtigen Anliegen und was ihn hier an der Schule so charakterisiert. 56 Nach vielen Jahren verlässt uns Herr Dr. Scheinhammer-Schmid Wazup: Gibt es auch etwas Negatives oder was, das vielleicht ein bisschen nervt? Treutlein: Ja, was ich vorhin gesagt hab, dass er sich in so viele Dinge gleichzeitig hineinstürzt, dass es bei Schülern manchmal zu erheblichen Verwirrungen führt. Und bei diesen ganzen verschiedenen Ideen, die ihm kommen, geht manchmal, denke ich, den Schülern der rote Faden verloren. Oder wenn er irgendwelche Termine verschusselt, und dann: „Ach Gott, wir schreiben ja bald Schulaufgabe“. Das ist was sehr Typisches für ihn. Wazup: Gab es besondere Ereignisse oder Höhepunkte, an die Sie sich erinnern? Fotos: augsburger-allgemeine.de; gitarrenduo-keller-wenger.de Nach über 30 Jahren am NKG verabschiedet sich Herr Scheinhammer-Schmid. Stimmen von zwei Lehrerkollegen, die ihn gut kennen. Von Anna-Julia Schrade und Stephanie Miller Treutlein: Ja also, was ich in sehr guter Erinnerung habe ist, dass der Herr Scheinhammer-Schmid vor vielen vielen Jahren auch ne Theatergruppe hier geleitet hat, und mit dieser Theatergruppe auch sehr erfolgreich war, aber es war immer sehr interessant zu beobachten, wie sozusagen zwei Tage vor der Premiere das totale Chaos auf der Bühne stand, und man kann eigentlich immer sagen, die ScheinhammerSchmidschen Premieren waren dann eigentlich immer so die Generalproben für die Schauspieler. Aber was ich auch toll am Herrn Scheinhammer-Schmid find, ist, dass er so was aushält. Ich würd sofort denken, das endet alles im tota- Am NKG — Wazup 01/2013 Zwischen Exposé und Eventplanung In der letzten Wazup-Ausgabe („Energie“) haben wir euch unser gekoppeltes W-/PSeminar vorgestellt, in dem wir uns mit der friedlichen Revolution in der DDR und während eines Indienaustauschs auch mit der indischen Revolution, geführt von Gandhi, beschäftigen. Seither hat sich einiges getan! Von Anna Schrade M ittlerweile haben sich unsere wöchentlichen W- und P-Seminar-Treffen (je eine Doppelstunde) eingespielt, und wir haben schon einiges geschafft: Etliche „Sponsoren“ sind gefunden (vielen Dank an dieser Stelle!!), und wir haben einen Kalender mit typischen deutschen und indischen Festen erstellt. Des Weiteren haben wir mit der Südwest-Presse zusammengearbeitet: Wir haben sie im Oktober besucht, um unser Projekt vorzustellen (Näheres auf unserer Facebook-Seite) und eine Redakteurin kam mit einigen Fragen zum gemeinsamen Abendessen ans NKG. Sie schrieb den ersten von einer Reihe Artikeln, mit denen die SWP unser Projekt begleiten wird. Aber wir schreiben Die Mitglieder des W/P-Seminars am NKG beim Gruppenfoto Besuch in der Redaktion der Südwestpresse in Ulm 60 auch selber; in Form eines Blogs auf der Jugendseite der SWP: Die ersten Artikel sind auch schon erschienen. Außerdem dürfen wir auf Vermittlung der Südwest Presse sogar das Schloss Bellevue, den Sitz des Bundespräsidenten, besuchen. Übrigens haben wir vor Kurzem Arbeitskreise festgelegt, es gibt jetzt Gruppen für Organisatorisches (wie Pässe, Visum, Ich-packe-meinenKoffer-und-nehme-mit-Listen), Event- und Programmplanung (Welcome- und Farewell-Party), Fotos und anderes. Momentan sind wir vor allem mit der Organisation der Reise beschäftigt; zum Beispiel müssen wir Visa und Pässe beantragen, Impfungen besprechen/