Konrad Richter WS1011
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Konrad Richter WS1011
Auslandssemester- Erfahrungsbericht WS 2010/ 2011 Macau University of Science and Technology (MUST Avenida Wai Long, Taipa, SAR Macau Stand Juli 2010 1. Tipps zur Vorbereitung Die Anreise erfolgt natürlich mit dem Flugzeug. Ich habe mich für einen Einfachflug mit Air China entschieden. Der Flug hat 550 Euro gekostet. Der Flug erfolgte von München (MUC) über Peking oder auch Beijing (PEK) nach Macau (MFM). Über mögliche Flüge habe ich mich online informiert. Gebucht habe ich allerdings über das Reisebüro einer Bekannten. Die reine Flugzeit betrug ungefähr 12 Stunden. Vom Macau International Airport haben mich dann die vor mir angereisten Austauschstudenten der HM abgeholt und wir sind mit dem Airportbus in meine und unsere neue Unterkunft gefahren. Vom Namen International Airport sollte man sich nicht täuschen lassen den der Macau International Airport ist eher eine Regionalflughafen und nicht zu vergleichen mit Hongkong oder Shenzhen. Gepäck durfte ich ein Stück mit 20kg mitnehmen. Für mich war das durchaus ausreichend. Man sollte sich aber im Klaren sein das 20 kg nicht viele Möglichkeiten lässt überflüssige Dinge mitzunehmen. In meinen voran gegangenen Semestern habe ich Mandarin als AW Fach belegt musste aber in Macau feststellen das dort Kantonesisch gesprochen wird. Man sollte sich bewusst machen das die Englischkenntnisse der Macanesen und Chinesen allgemein gesprochen sehr begrenzt sind. Daher ist es sehr empfehlenswert einen gewissen Grundwortschatz (Wegbeschreibung, Zahlen, Speisen, etc.) mitzubringen. BAföG habe ich leider nicht bekommen man sollte sich aber auf jeden Fall bewerben. Eine Auslandskrankenversicherung muss man im Vorfeld abschließen. Für die Auslandskrankenversicherung bin ich zum Berater meines Vertrauens gegangen und habe Ihm meine Ergebnisse der Internetrecherche (Google: Auslandskrankenversicherungen im Vergleich) mitgenommen. Die Wohnungssuche habe ich über das Internet begonnen mich allerdings Stand Juli 2010 dann für eine Suche vor Ort entschieden. Vor der Abreise sollte man dann den Reisepass auf Gültigkeit prüfen. In Macau selbst bekommt man ein Visum bei Einreise. 2. Informationen zur Stadt/ Land Macau gehört zu China wird allerdings gesondert verwaltet. Die Stadt liegt neben Hongkong und Shenzhen am Perlflussdelta und umfasst eine Fläche von 28 km2. Macau hat ähnlich wie Hongkong ein Vertrag mit China abgeschlossen welcher ein hohes Maß an Autonomie in allen Angelegenheiten außer Verteidigung und Außenpolitik für 50 Jahre garantiert. Kulturell gesehen ist Macau ein Mix aus portugiesischen und chinesischen Einflüssen. Der Tourismus in Macau lebt von den Casinos. Der Cotai- Strip ist dem Las Vegas Strip nach empfunden. Dort befinden sich die großen Casinos wie zum Beispiel das Venetian und das City of Dreams (COD). Zu Beginn von 2011 wird ein weiters eröffnen das Galaxy inklusive Wellenbad auf dem Dach und eigenem Sandstrand. Zunächst war Macau fest in der Hand von Stanley Ho welcher ein Monopol für das Glücksspiel in Macau hatte. Dieses lief Ende 2002 aus und danach begannen die großen Betreiber aus Las Vegas eigene Projekte zu verwirklichen. Das Sands Casino wurde für 1 Milliarde USD errichtet und schrieb bereits nach 1 Jahr schwarze Zahlen. Macaus gesamt Bettenzahl beträgt aktuell 30.000 und diese Zahl wird sich bis 2016 fast verdoppeln. Im Moment befinden sich die meisten Casinos noch entlang der Avenida da Amizade. Dort findet man die großen Namen wie das MGM Grand, Sands oder auch Whynn Casino. Wenn man nach Nervenkitzel sucht dann kann man gerne vom höchsten Bungeeturm der Welt springen dem Macau Tower. Der Grand Prix in Macau im Oktober darf natürlich auch Stand Juli 2010 nicht vergessen werden. Währen dieser Zeit ist fast die gesamte Stadt eine Rennstrecke mit entsprechenden Einschränkungen im Verkehr. Die Durchschnittstemperatur in Macau beträgt 23 Grad man muss allerdings für die Wintermonate warme Sachen mitnehmen. Die Gebäude in Macau sind nicht beheizt das heißt man muss in den Wintermonaten Heizstrahler organisieren. Niederschläge gibt es in Macau eher selten das heißt aber nicht das es nicht auch einmal eine Woche regnet. Sehenswürdigkeiten gibt es in Macau zur Genüge. Begonnen bei dem UNESCO Weltkulturerbe welches sich über 8 Plätze und 22 historische Gebäude um den Senado- Square erstreckt, hin zu zahlreichen Tempeln (A- Ma Tempel, etc) bis zu den großen Venues (Cirque du Solei). Ausflugsziele sind in Macau auch nicht knapp. Man kann sich Hunderennen anschauen. Wer gerne in Parks geht ist mit dem Lou Lim Lok Garden in Macau, dem Guia Hill sehr gut bedient. Man kann aber auch gleich nach Coloane fahren und einen Tag keine Menschenseele treffen. Für besonders halte ich in Macau die Nähe zum Festland, zu Hongkong und Shenzhen. Erwähnenswert ist in Macau auch die Küche denn man findet von Budget Straßenküchen bis zu Sternerestaurants (s. Grand Lisboa Hotel 3 Sternerestaurants in einem Hotel) alles. Die Küche ist eine Fusion aus chinesischer, kantonesischer und westlicher (insb. Portugiesischer) Küche. 3. Vor Ort a) Die Wohnungssuche haben ich und meine Mitstudenten mit Hilfe einer engagierten Studentin (Studentembassador vom International Office) erfolgreich vorgenommen. Sie kannte ein Maklerbüro und hat uns dann mit der Verständigung geholfen. Wir sind dann in einem voll Stand Juli 2010 möblierten Apartment in der Avenida do Nordeste in Macau, mit Poollandschaft, und Fitnessraum untergekommen. Die Miete betrug 250 € pro Person plus Nebenkosten je nach Saison (ca. 40 €/ Person). Eine Kaution von 3 Monatsmieten war auch fällig, Küchenutensilien, Handtücher und Bettzeug muss man allerdings selber mitbringen. Um telefonisch erreichbar zu sein gibt es einfach Prepaidkarten zu erwerben. Einfach einlegen und abtelefonieren. Das Internet hat uns unser großzügiger Nachbar zur Verfügung gestellt. Ein Bankkonto habe ich nicht eröffnet da ich bei der DKB ein Visa- Konto habe und damit weltweit kostenlos Geld abheben kann. Die Anmeldung bzw. Registrierungen bei den örtlichen Behörden nimmt die Universität für die Studenten vor. Das Freizeitprogramm der Partnerhochschule ist gut. Es gibt Clubs zu verschiedenen Themen (English Debate Team, Student Union, etc.) oder auch Sporttreffs (Basketball, Klettern, Golf, etc.) Zu Beginn des Semesters findet eine Freizeitmesse statt wo man sich über all Angebote informieren kann. Die Austauschstudenten werden dabei sehr umworben da man natürlich gern näheres über diese erfahren möchte. Wenn man nicht auf dem Campus wohnt, wie die meisten älteren Studenten, sind solche Clubs allerdings etwas umständlich zu besuchen. Viele Aktivitäten sind auch eher für die Interessenlage der chinesischen Studenten ausgelegt. Wenn man sich selbstständig um Ausflüge kümmert sind den Möglichkeiten natürlich kaum Grenzen gesetzt. Zu beachten ist allerdings das man mit dem Macau Visum nicht nach Festland China einreisen darf. Dafür wird eine gesondertes Multieinreise Visum benötigt. Empfehlenswert sind die heißen Quellen in Zhuhai oder man geht lecker frischen Fisch essen und lässt sich im Anschluss massieren. Es gibt auch die Möglichkeit in Hak Sa an den Strand zugehen. Dort wird allerdings nicht wirklich gebadet sondern sich zum Grillen getroffen. Die Verkehrsanbindung von Macau an Hongkong, Shenzhen oder Zhuhai ist mit der Fähre absolut Stand Juli 2010 unkompliziert. In Macau selbst kann man vieles zu Fuß erreichen oder man nimmt den Bus. Bus fahren ist in Macau ein Abenteuer denn die Ansagen sind fast ausschließlich in Chinesisch und die Beschriftung der Stationen ebenfalls. Man bekommt ebenfalls das Gefühl die Busfahrer seien alle pensioniert Rennfahrer denn auf die Belange der Fahrgäste wird kaum bis gar keine Rücksicht genommen. Beim Einsteigen gibt es auch nur eine Regel: Der stärkere gewinnt. Taxi fahren ist im Vergleich zu Deutschland sehr preiswert aber ähnlich wie das Bus fahren nicht besonders angenehm. Einkaufsmöglichkeiten gibt es wie in Deutschland an jeder Ecke vom Supermarkt, Einkaufszentrum bis Modeboutiquen gibt es alles. In Macau sind die Einkaufsmöglichkeiten im Luxussegment angesiedelt. Fündig wird man in den Einkaufsstraßen des Venetian oder auch Four Seasons Hotel direkt am Cotai- Strip. Für den kleinen Geldbeutel kann jedoch im benachbarten Zhuhai sehr preisgünstig eingekauft werden. b) Die Tourismus Fakultät der MUST ist in einem Bürogebäude direkt in Macau untergebracht. Der Hauptcampus der MUST wo sich auch das International Office und alle anderen administrativen Bereiche befinden ist in Taipa angesiedelt. Die Kurswahl an der Partnerhochschule erfolgte vorab mit Hilfe einer Kursliste und dem Ausfüllen des LearningAgreements. Im Anschluss wird das noch mal vor Ort an der MUST bestätigt. Das allgemeine Kursangebot ist gut. Die Kurse sind allerdings etwas anders als an der HM denn die Kurse werden nicht 1 zu 1 angeboten. Die meisten Kurse die wir belegen sind für die älteren Semester an der MUST wodurch manchmal Verwirrung entsteht das die Austauschstudenten die Kurse schon belegen dürfen. Meine Wahl viel auf Hotel and Resort Management, Tourism Product Quality Management, Professional English, Passenger Transportation, Travel and Hotel Service Stand Juli 2010 Management und Eco-Tourism. Alle für Austauschstudenten angebotenen Kurse sind in Englisch. Chinesisch als Sprache wird für Austauschstudenten nur als Zusatzkurs angeboten welcher extra zu bezahlen ist. Wenn man proaktiv vorgeht und die Lehrer fordert dann kann man aus jedem Kurs etwas mitnehmen. Die Qualität und Quantität der Lehre ist mit der HM nicht zu vergleichen aber es gibt ja noch die Bibliothek (auch mal in der Bibliothek der Macau University vorbei schauen) und nicht zu vergessen das Internet. Es gibt in jedem Fach mindestens 1 Gruppenarbeit mit anschließendem Vortrag. Die Gruppenarbeiten sind der Schlüssel zu der Interkulturellen Kompetenz. Eine Skill die man in Macau mitnehmen kann. Professional English kann ich als ehem. US Austauschschüler nicht empfehlen und die 5 Bewertungspunkt die man dafür bekommt sind geschenkt. Die Zeit fand ich allerdings verschenkt wenn man die Lernkurve im Auge hat. Die Kurse sind allgemein in English wobei dies grundsätzlich auf die Präsentationen zutrifft. Die English Proficiency des Lehrpersonals ist sehr unterschiedlich. Mein Tipp: zu Beginn die Kurse wählen 2 Wochen anschauen und dann ggf. wechseln oder sich in Geduld üben (Skill Nr. 2 die es zu lernen gilt). Das Semester beginnt schon etwas früher als in München somit muss man sich um die rechtzeitige Anreise kümmern. Wenn man 2 Wochen später kommt wird das noch nicht als Fehlzeit gerechnet da man sich am Anfang jeden Semesters orientieren kann und ggf. Kurse wechselt. Wenn man allerdings später in das Semester starten möchte muss man das anmelden und einen entsprechenden Grund angeben. Ich habe als Dualstudent meine Ausbildung angegeben. Der Bewerbungsprozess der Partnerhochschule kann am besten auf der Website des International Office FK 14 (http://tr.fhmuenchen.de/internationales/outgoing/ausserhalb_eu/index.de.html) nachvollzogen werden. Man muss die Prüfung Einführung in den Stand Juli 2010 Tourismus bestanden haben. Man muss mindestens 70 ECTS aus den Veranstaltungen der ersten 3 Semester mitbringen. Man sollte ausreichend Sprachkenntnisse der Landessprache mitbringen um den Lehrveranstaltungen folgen zu können. In Macau war das nicht der Fall da die Veranstaltungen in Englische gehalten werden. Um vor Ort besser und schneller klar zu kommen ist ein gewisses Grundwissen an Kantonesisch und Mandarin auf jeden Fall von Vorteil. Man muss ein DAAD Sprachzertifikat erlangen. Dies ist voll kommen unkompliziert und je nach sprachlichen Vorraussetzungen sehr einfach zu erreichen. Man benötigt 2 Letter of Recommendation. Einen bekommt man von dem International Office und den anderen organisiert man sich bei einem Professor des Vertrauens. Des Weiteren muss man ein Learning Agreement einreichen. Darin wählt man die Kurse an der Partnerhochschule aus und lässt sie dann zu Beginn des Auslandssemester prüfen ob sie mit denen der Hochschule München kompatibel sind. Das Buddyprogramm muss man auch absolvieren. Der Sinn besteht darin sich mit Hilfe des Incoming Studenten über mögliche Schwierigkeiten aus zu tauschen und selbst dafür sensibilisiert zu werden was einen erwarten kann. Die Informationsveranstaltungen zum Auslandsaufenthalt muss man ebenfalls besuchen. Eine Einführung für Incomings gibt es auch diese habe ich allerdings auf Grund meiner späten Anreise verpasst. Das Welcomedinner und das Farewelldinner habe ich allerdings miterleben dürfen. Die Hilfestellung bei Kurswahl besteht im Wesentlichen in einer Übersetzung des Kursangebotes. Die Prüfungen finden am Ende des Semesters statt und sind auf 90 min angesetzt. Man sollte sich gut vorbereiten denn es handelt sich um Multiplechoice Testverfahren. Die Internetausstattung der Uni ist ordentlich. An der Tourismusfakultät gibt es jedoch keine Interneträumlichkeiten. Es hält sich jedoch in diesen Räumlichkeiten nach den Vorlesungen auch keiner Stand Juli 2010 auf. Wenn man unbedingt muss kann man aber die Computer in den Vorlesungsräumen benutzen. Drucker und Scanner sind etwas rar aber man kann sich arrangieren und Vorsicht das Drucken ist nicht kostenfrei. Der Kontakt mit den Professoren ist sehr gut wenn man sich interessiert und engagiert zeigt. Man kann das Lehrangebot durch zusätzliche Vorträge selber mitgestalten. c) Die Integration und der Kontakt mit einheimischen Studenten viel vergleichsweise schwer da die Studenten doch wesentlich jünger sind und oft zu schüchtern die ‚Adlernasen’ an zusprechen. Oft ist man selbst jedoch Gesprächsthema Nummer eins ohne es zu wissen. Die Kommunikation mit den dortigen Studenten fällt oft schwer und ist recht zäh aber man findet schnell die Leute mit den besten Sprachkenntnissen (meist die Studenten die schon mal in Disney Florida) waren. Oft läuft die Kontaktaufnahme der Chinesen über Freunde d.h. man kann nicht einfach dazu stoßen sondern muss von einem Freund in die Gruppe bekannt gemacht werden. Der Kontakt zu anderen Austauschstudierenden war sehr angenehm wir haben uns sehr gut zusammen gefunden und viel zusammen unternommen. Kontakt zu anderen Austauschstudierenden war sehr begrenzt da wir nur 4 Deutsche und eine Koreanerin waren. d) Mein Auslandsaufenthalt hat mich weiter für kulturelle Unterschiede sensibilisiert. Die Erfahrungen die ich gesammelt habe sind auf jeden Fall von unschätzbarem Wert und durch kein Buch oder keine Vorlesung zu ersetzen. Man sollte sich auf jeden Fall unvoreingenommen auf sein Auslandssemester einlassen. (Soweit das natürlich möglich ist.) Wenn man sich aus seiner Komfortzone begeben möchte ist Macau meiner Stand Juli 2010 Meinung nach eine sehr gute Möglichkeit. Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Kontakte die man sich bei guter Pflege lange erhalten kann. 4. Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land Macau Hunderennbahn Bonsai aus dem Lou Lim Lok Garden Stand Juli 2010 Zimmer mit Queensize Bett und Schrank Sicht vom Balkon unseres Apartments Stand Juli 2010 Grand Lisboa Hotel und Casino The Venetian Macau Whynn Casino Stand Juli 2010 Ruinen von St. Pauls Stand Juli 2010