Wildschwein in Wien Die Landesjagdverbände Wien
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Wildschwein in Wien Die Landesjagdverbände Wien
jagd-wien.at 2/13 Juli Das Magazin des Wiener Landesjagdverbandes Zielsicher Die Landesjagdverbände Wien und Niederösterreich setzen sich für Verantwortung ein 8 Zielfernrohr 11 im Praxistest Die neue Wildbret19 Kennzeichnung P.b.b. Verlagspostamt 1023 Wien GZ: 07Z037573M Projektarbeit: Wildschwein in Wien Adressänderungen bitte unter Tel./Fax 01/548 49 99 (WLJV) Mein Konto ist jetzt überall. Wenn’s um mein Konto geht, Komplett mit: Banking App , Online-Zuga ng und Berater ist nur eine Bank meine Bank. Wo auch immer Sie sind, Ihr Raiffeisenkonto haben Sie immer mit dabei. Auf Ihrem Smartphone mit ELBA-mobil oder der Banking App und auf jedem Computer mit ELBA-internet. Und das größte Plus Ihres Raiffeisenkontos: das Know-how Ihres Raiffeisenberaters. Infos unter www.raiffeisen.at Jetzt mitraten und gewinnen auf konto.raiffeisen.at INHALT INHALT L iebe Leserinnen und Leser, ab dieser Ausgabe von jagd-wien.at werden alle Wiener Jäger, die nur im Besitz einer niederösterreichischen Jagdkarte sind, die Jagdzeitung des Wiener Landesjagdverbandes erhalten. Die beiden Landesjagdverbände Wien und Niederösterreich werden ihre bisherige gute Zusammenarbeit weiter verstärken und vor allem beim Thema Sicherheit gemeinsam Zeichen gegen Nachlässigkeit setzen. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist speziell die Unfallprävention bei der Jagd. Obwohl langjährige Jäger über reichlich Erfahrung verfügen, sollten diese auch die Chance ergreifen und regelmäßig am Übungsschießen teilnehmen. Die eigene Sicherheit im Umgang mit der Waffe ist für den Jäger schließlich unerlässlich und nur durch genügend Übung ist er auch in Stresssituationen in der Lage, ruhig zu bleiben und routiniert zu handeln. Auch die Abteilung Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) wird in Bezug auf Sicherheit einige Maßnahmen umsetzen. Mit der kommenden Jagdsaison werden bindende Richtlinien zum Tragen kommen, die unter anderem auch das absolute Alkoholverbot vor und während der Jagd fordern. An dieser Stelle verweisen wir auch eindringlich auf die Verantwortung jedes Einzelnen: Jeder Jäger ist für jeden abgegebenen Schuss eigenverantwortlich und steht zudem auch in der Verantwortlichkeit seiner Jagdgäste, Weidkollegen und Mitmenschen. 3 Editorial 6 Natur 4 Krähenzeit Bedrohung für Niederwild 6 Willkommen im Stift Schotten Kulturerbe als Holzlieferant 8 Das Wildschwein in Wien Schwarzwildprojekt der Stadt Wien Günther Sallaberger, Landesjägermeister Wien 10 Wildes Berlin Europas naturreichste Metropole 12 Jagd 11 Zielfernrohr im Praxistest Das Kahles Helia 5 2,4-12x56 12 Auf höchster Sicherheitsstufe Eigen- und Fremdverantwortung 14 Zur Jagd in Slowenien Das Land des smaragdenen Flusses Josef Pröll, Landesjägermeister Niederösterreich Gemeinsames Ziel 14 16 Spitzenoptik mit Messfunktion Die Swarovski Ferngläser im Test Service 17 Der Wiener Landesjägertag Europa: Jeder jagt anders 18 Qualität auf höchster Stufe Schmackhaftes Wildbret Weidmannsheil! Günther Sallaberger, Landesjägermeister Wien 18 Josef Pröll, Landesjägermeister Niederösterreich Fotos: WLJV, Michal Noeljv E Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde vorwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Grundsätzlich werden damit aber immer beide Geschlechter angesprochen. 19 Wildbret-Kennzeichnung Die Fakten im Überblick Impressum: Medieninhaber & Herausgeber: Wiener Landesjagdverband, Stadioncenter, Olympiaplatz 2, 1020 Wien, T 01/548 49 99, www.jagd-wien.at Chefredaktion: Dr. Viktoria Kickinger Auflage: 3.000 Erscheinungsort: Wien Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, [email protected], www.albatros-media.at Redaktion: Mag. Marianne Kitzler (Leitung, MK), Daniela Purer (DP), Julia Stering (JS), Gerhard Herzig (GH) Coverfoto: veneratio, Bergringfoto/fotolia.com; Composing: Albatros Media Grafik & Produktion: Julia Proyer (Leitung), Doreen Agbontaen Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Anzeigen: Brigitte Sallaberger, Wiener Landesjagdverband, Stadioncenter, Olympiaplatz 2, Top 4/7, 1020 Wien, T 01/548 49 99, F 01/548 49 99, [email protected]; Druck: Danek – Grafik Repro Druck GmbH, Druck auf umweltfreundlichem Papier jagd-wien.at 02/2013 3 R NATUR Krähenzeit Sie werden jungen Feldhasen, Fasanen und Wildenten zum Verhängnis und auch heimische Singvögel leiden unter ihrem vermehrten Zuzug: Die Rabenvögel werden zum Problem. Niederwild, allen voran Feldhasen, Fasane und Rebhühner. Auch heimische Singvögel sind von den Nesträubern betroffen. Das Wachstum der Krähenpopulation ist längst nicht mehr nur für Jäger augenscheinlich. Achtung Nesträuber Seit seiner Kindheit beobachtet Felix Haspel, ehemaliger Universitätsprofessor an der Akademie der bildenden Künste, mit großem Interesse die Vogelwelt in seinem Garten am Stadtrand von Wien: „Unser Der Stieglitz und andere Singvögel tun sich ob der vielen Nesträuber schwer mit der Aufzucht ihrer Jungen reichlich strukturierter und naturbelassener Garten mit Altbaumbestand und vielen Sträuchern bietet ideale Bedingungen zur Brut und Aufzucht von Jungvögeln. Amseln, Buntspecht und viele mehr brüteten hier und schlossen ihre Brut mit zahlreichen Jungvögeln ab.“ Doch in letzter Zeit stellte Haspel fest, dass die Zahl an Elstern, Nebelkrähen und Rabenkrähen zunahm. Ein Großteil dieser Vögel ist das ganze Jahr im Garten anzutreffen. Völlig anders ist die Situation bei den Singvögeln. „Sie beginnen im Frühjahr mit dem Nestbau und verlieren oft bereits ihre erste Brut an die Nesträuber. Doch auch die Zweitbrut fällt immer wieder den Nesträubern zum Opfer, sodass insgesamt nur eine geringe Zahl an Jungvögeln überlebt“, erzählt Haspel. Als Beispiel nennt er den Stieglitz, der seit drei Jahren hier nicht mehr zu beobachten ist. Auch in der umliegenden Feldlandschaft sind immer mehr Nebelkrähen, Rabenkrähen und Elstern zu sehen. Dies bestätigt seine Beobachtungen der erfolgreichen Brut und Aufzucht dieser Vögel. Haspel: „Die Nähe der Stadt, der Abfall, aber auch zahlreiche Futterstellen begünstigen die Zunahme der Rabenvögel.“ Sie ist fast überall: Die Nebelkrähe breitet sich aus Beobachten einen Rückgang der Singvögel: Die Naturliebhaber Felix Haspel und Silvia Kubicek 4 jagd-wien.at 02/2013 Fotos: Hunta, varts, mikelane45, fotomaster, rickochet12/fotolia.com, Kubicek, Haspel, Andreas Trepte, schnupfen in wien/wikipedia.com, www.sankt-hubertus.at I n der Mythologie gilt die Krähe seit jeher als Vorbote des Todes. Sah man im Mittelalter eine Krähe auf dem Dach sitzen, wurde ein baldiges Ableben der Bewohner des Hauses vorhergesagt. Heutzutage weiß man es natürlich besser. So ist zum Beispiel die Nebelkrähe, eine Unterart der Aaskrähe, im Norden und Nordosten Europas ein häufiger und verbreiteter Brut- und Jahresvogel. Doch deren Zuzug bedeutet eine große Bedrohung. Stark gefährdet ist der Nachwuchs beim NATUR R Fasane und Feldhasen sind leichte Beute: Auch Elstern erschweren das Überleben der Jungtiere Krähen nehmen überhand Haspels Beobachtungen können von Silvia Kubicek, einer leitenden Angestellten aus Wien, nur bestätigt werden: „Als Pferdeliebhaberin bin ich sehr viel draußen in der Natur. Was auffällt, ist, dass es fast keine Singvögel mehr gibt.“ Vor allem am Pferdeplatz nehmen die Krähen eher überhand, beobachtet Kubicek. Laut Haspel wäre es trotzdem zu einseitig, die Abnahme der Singvogelpopulation allein auf die vermehrte Anzahl von Nebelkrähen und Elstern zurückzuführen. Denn sicherlich sind auch andere Nesträuber wie Marder und Eichkätzchen daran beteiligt. „Die hohe Population an Nebelkrähen und Elstern und deren Intelligenz lässt jedoch darauf schließen, dass sie stark an der Singvogelreduktion beteiligt sind“, so Haspel. Kennt die Krähenproblematik aus Jäger-Sicht: Christian Eckstein, Jäger aus Klosterneuburg Gefahr für junges Niederwild Mit der Krähenproblematik ist Gerhard Hallusch, Bezirksjägermeister-Stellvertreter im 22. Wiener Gemeindebezirk, bestens vertraut. „Die Mülldeponie Rautenweg zieht die Krähen magisch an. Beginnen am Morgen die Arbeiter, fliegen die Scharen weiter in die umliegenden Reviere und auf die Salatfelder. Auch auf den Wildbrücken über der S2 und im verwilderten Bahngelände im 22. Bezirk fühlen sich die Krähen besonders wohl“, erzählt er. Auffallend sei laut Hallusch, dass seit Kurzem viele russische Saatkrähen, die normalerweise nur den Winter in Österreich verbringen, auch während des Jahres hier im Land bleiben. „Ausreichend Nahrung ist vorhanden, kein Wunder, dass sich Saatkrähe, Elster und Rabenkrähe hier wohlfühlen“, meint der Jäger. Bereits mehrmals konnte er verfolgen, wie schwer es für Junghasen ist, zu überleben. Deren Bestand ist durch Krähenvögel ebenso stark gefährdet wie jener von jungen Fasanen und Wildenten. Auch für Jäger Christian Eckstein, der ein Revier in Wien betreut (Kahlenbergerdorf/ Leopoldsberg), ist die Krähenproblematik nicht neu. „Die Population der Krähen nimmt über die Sommermonate von Jahr zu Jahr zu. Im We i n g a r ten Kahlenbergerdorf hatten wir in den letzten Wochen drei Hasen als Fallwild. Neben zwei Junghasen wurde auch ein ausgewachsener Hase Opfer von Krähen. Ihm wurden beide Lichter ausgepickt“, erzählt er. Außerdem sei laufend zu beobachten, dass sich die Rabenvögel auch junge Fasane und Rebhühner holen. „Die jungen Tiere haben gegen die Elstern und Krähen so gut wie keine Chance“, argumentiert er und verweist nachdrücklich auf das Nachbarbundesland Niederösterreich: „Helfen würde meiner Meinung nach eine gezielte Krähenbejagung, wie sie schon die niederösterreichischen Jäger durchführen.“ MK, dP n jagd-wien.at 02/2013 5 R NATUR Willkommen im Stift Schotten Der Schottenforst gehört seit Jahrhunderten zum Kulturerbe Wiens. Erschlossen von den Benediktinern, liefert er heute vorwiegend Brennholz und ist wertvoller Lebensraum für viele Tiere. 6 jagd-wien.at 02/2013 reichen Aufforstungen unter Förderung des Nadelholzes. Der künstlichen Verjüngung mit Nadelholz folgten vermehrt Saum- und Schirmschläge, die bis heute in eine Waldbewirtschaftung mit natürlicher Verjüngung übergegangen sind. Durch einen 1832 mit dem Kaiserlichen Waldamt eingegangenen Tausch wurde der Waldbesitz des Stiftes zwischen Hütteldorf und Dornbach vergrößert. Im Jahr 1836 hatte man mit dem Bau einer durch den Stiftswald führenden Straße begonnen, welcher aber nach zwei Jahren wegen Geldmangels wieder eingestellt werden musste und erst einige Jahre später vollendet werden konnte. Größte private Fläche Heute umfasst das Forstrevier 462 Hektar. Die Wälder stellen auch die größte private Waldfläche auf Wiener Landesgebiet dar. Sie reichen vom Heuberg im Westen Wiens bis hin zu den Abhängen des Hochbruckund Exelberges an der niederösterreichischen Grenze und fallen zum Dornbach und südlich zum Halterbach ab. Förster Stefan Jeitler erklärt: „Der Schottenforst wird umgeben von den Wäldern der Stadt Wien, des Stiftes St. Peter und im Norden von den Wäldern des Stiftes Klosterneuburg sowie im Nordosten durch den Besitz der Österreichischen Bundesforste AG Forstbetrieb Wienerwald.“ Fotos: Nils Leitner D er Betrieb und die Wälder des Schottenforstes blicken auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück, die immer sehr eng mit dem Stift Schotten in Verbindung stand. Das Benediktinerkloster in der Innenstadt Wiens wurde im Jahr 1155 von Herzog Heinrich II. Jasomirgott gegründet. Im Jahr 2005 feierte es sein 850stes Jubiläum. 1446 gestattete Kaiser Friedrich IV. das Fällen von Holz im Schottenforst. Abt Johann verfasste 1573 für seine Förster die ersten Ins truktionen über das Schlagen von Holz, und das erste Operat von 1882 berichtet von großen Kahlschlägen und umfang- NATUR R Schmackhafte Alternative? Tanzende Vögel Bestimmte Bewegungen von Gefieder und Schwanz kann man beim GraurückenLeierschwanz beobachten. Der in Austrialien beheimatete Vogel hat vier Grundtypen von Gesängen in seinem Repertoire und jeder Gesang wird mit speziellen Bewegungen untermalt. Für jedes Lied gibt es spezielle Bewegungen, die die Männchen in der Paarungszeit zum Besten geben. Auch schauen sich die Weibchen mehrere Tänze an, bevor sie sich für ein Männchen entscheiden. Quelle: www.derstandard.at KURZ & GUT Lassen wir uns anstatt Wildbret bald Käfer, Insekten und Raupen schmecken? Laut einer Studie der FAO kann diese verfügbare Nahrungsquelle wesentlich sein im Kampf gegen den weltweiten Hunger. Reich an Proteinen und Fetten sowie Kalzium, Eisen und Zink, sind sie eine gesunde Alternative zu Fleisch und Fisch. Zudem sind z. B. Grillen weit bessere Futterverwerter als Rinder: Um dieselbe Menge Eiweiß zu produzieren, brauchen sie zwölfmal weniger Futter. Quelle: Der Anblick Lernbereite Hunde Im Zentrum des Forstreviers befindet sich der Schottenhof, der auch den betrieblichen Mittelpunkt darstellt. Dieser wurde ebenfalls von Herzog Heinrich II. erbaut. Neben dem Restaurant beherbergt der Schottenhof heute auch ein Zentrum für tiergestützte Pädagogik: Mehrere Pferde, ein Esel, ein Schwein und viele andere Tiere sind noch immer Bewohner des Gutshofs. Fotos: Marco2811, Yuri Arcurs, Oleg Zhukov, lightpoet, elementkunst/fotolia.com Brennholz von den Schotten Die verantwortungsvolle und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder des Stiftes Schotten über Jahrhunderte durch qualifiziertes Personal hat Tradition, die weiter fortgesetzt wird. Jeitler: „Gemeinsam mit zwei Forstarbeitern verwalte ich den Forst. Unsere Hauptaufgaben sind die Produktion von Brennholz und Biomasse für verschiedene Abnehmer.“ Weiters wird Sägerundholz für die Möbelindustrie sowie Faserholz für die Zellstofferzeugung auf den Markt gebracht. Die Lage der Wälder befindet sich im Übergang des östlichen Eichenmischwaldgebietes zum nördlichen randalpinen Fichten-Tannen-Buchenwaldgebiet. Die natürlich vorkommende Baumpopulation setzt sich in erster Linie aus den typischen Baumarten des Wienerwaldes wie Eiche, Hainbuche und Rotbuche zusammen. Der Schottenwald wird großklimatisch durch die Lage am Übergang vom mitteleuropäisch-ozeanischen zum pannonisch-kontinentalen Klima geprägt, wobei der pannonische Einfluss überwiegt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8 Grad Celsius. Hunde lernen besser vom Menschen, Wölfe hingegen offensichtlich besser von ihren Artgenossen. Das fanden Verhaltensforscher des Wolf Science Centers im niederösterreichischen Ernstbrunn heraus. Die Vermutung: Hunde haben im Laufe ihrer Domestizierung zunehmend die Fähigkeit verloren, von ihresgleichen zu lernen. Auch seien Hunde beim Umgang und der Kommunikation mit dem Menschen den Wölfen überlegen. Andererseits konnten die Forscher beobachten, dass auch die Wölfe von Menschen lernten, wenn sie diese als Rudeltiere betrachteten. Quelle: www.derstandard.at Ein Wald zum Wohlfühlen Der Schottenforst ist ein Landschaftsschutzgebiet. Das heißt, Eingriffe wie zum Beispiel der Bau von Forststraßen müssen erst genehmigt werden. Interessant für Jäger: Der Wald ist in Hirschbezirke aufgeteilt, vorwiegend gibt es Rehwild und Schwarzwild zu bejagen. Den Bedürfnissen der Naturliebhaber wird durch weitläufige Rad- und Wanderwege Rechnung getragen. Und so zahlt sich ein Besuch im Stift Schotten für jeden aus. DP n Das Verhalten von Hunden und Wölfen nehmen die Mitarbeiter am Wolf Science Center genauer unter die Lupe jagd-wien.at 02/2013 7 w h e c i s n in d li W W s i en Da R NATUR Im Zuge eines Projektschwerpunktes wurde im Jahr 2012 die Entwicklung des Schwarzwildes in der Bundeshauptstadt untersucht. Erste Ergebnisse Aufgrund des hohen Waldanteils sind weite Teile Wiens gut als Lebensraum für Schwarzwild geeignet. So konnten im Zuge der Fotofallenerhebung 274 Stück dokumentiert werden. Projektleiterin Manuela Habe (FIWI) erklärt: „Da Wildschweine für ihr hohes Vermehrungspotenzial bekannt sind, achteten wir bei dem Projekt darauf, ob und wann Frischlinge mit Streifen dokumentiert wurden.“ Mit Hilfe der Wiener Jägerschaft konnten außerdem rund 100 Schwarzwildproben für eine genetische Populationsanalyse gesammelt werden. „Erste Ergebnisse zeigen, dass zumindest für drei Großgebiete Wiens ein separater Zuzug aus Quellgebieten des Wiener Umfelds besteht“, so 8 jagd-wien.at 02/2013 Habe. Für den Südosten bzw. den Südwesten liegen bisher aufgrund fehlenden Probematerials keine Ergebnisse vor. „Um das Bild zu komplementieren, wäre die weitere Zurverfügungsstellung von Tellerproben erstrebenswert.“ Umzug in die Stadt Die Gewöhnung der Tiere an das urbane Umfeld und die Nutzung des Stadtrandbereichs schreitet immer mehr voran. Habe: „Bevorzugt wird das Siedlungsumfeld von Bachen zur Frischlingsaufzucht und von Rotten und Überläufern zur Nahrungsaufnahme genützt. Vor allem in den Bereichen Hadersdorf/Mauerbach, Wilhelminenberg, Schafberg sowie in weiten Teilen der Übergangszone des Biosphärenparks Wienerwald konnte Schwarzwildvorkommen auch innerhalb des verbauten Gebietes dokumentiert werden.“ Die Wiener Jägerschaft verstärkt daher die Abschüsse und Bewegungsjagden in bejagbaren Gebieten um das verbaute Wiener Stadtgebiet. Auch die offene Kommunikation mit der Wiener Bevölkerung wird beim Wildschweinmanagement entscheidend sein. Zukünftiger Kooperationspartner ist die MA 60 – Veterinärdienste und Tierschutz, welche mit einer Tierschutz-Helpline mit Rat und Tat zur Seite steht. „Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich bis dato zwar noch keine städtische Schwarzwildpopulation etabliert hat, sich aber bei einer weiteren Verhaltensanpassung der Tiere rasch eine Population entwickeln könnte, die sich hauptsächlich im städtischen Raum aufn hält“, warnt Habe. DP Was tun? Helpline der MA 60: 01/4000 80 60 Mo–Fr: 08.00–18.00 Uhr, Sa: 09.00–15.00 Uhr Die häufigste Frage: Wie verhindere ich, dass Wildschweine auf mein Grundstück eindringen? Tipp: Durch die Aufstellung eines fundamentierten Zaunes lässt sich das Eindringen gänzlich verhindern. Wichtig: Im Landschaftsschutzgebiet ist im Bedarfsfall für das Aufstellen eines Zaunes eine naturschutzrechtliche Bewilligung notwendig. Ansonsten sind Fallobst, Komposthaufen, Küchenabfälle und Heimtierfutter aus dem Garten zu entfernen. Befindet sich ein Wildschwein im Garten, auf keinen Fall in die Enge treiben bzw. sich unnötig dem Tier nähern. Foto: MA 49-Pieper I n freier Wildbahn kommt das Wildschwein eigentlich in ganz Europa vor. In den letzten Jahren hat es sich jedoch zunehmend in Österreich, genauer in Wien, gemütlich gemacht. In der Bundeshauptstadt steigen die Zahlen ebenfalls an. Im Zuge der Vorstudie „Wildtiere im urbanen Lebensraum“ wurde nun die aktuelle Situation von Schwarzwild in Wien durch ein Team des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht. R NATUR Wildes Berlin Berlin bietet Wildtieren ein bequemes Zuhause. Was Wildtiere in die deutsche Hauptstadt treibt und wie man dort damit umgeht. Stadttiere als Problem? Hase, Kaninchen, Reh, Damwild, Mufflon, Fuchs, Dachs, Waschbär, Biber, Fischotter, Marder aller Art und vor allem Schwarzwild fühlen sich in Berlin zu Hause. Das führt sehr oft zur Konfrontation von Tier 10 jagd-wien.at 02/2013 und Mensch. Aufgrund des dichten Straßennetzes kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen mit Damwild, Rehen und Wildschweinen. Videos auf der Online-Plattform YouTube dokumentieren die Begegnungen mit Wildschweinen, die sich frei auf Berlins Straßen bewegen. Waschbären schlüpfen als vermeintliche Eindringlinge in Dachböden und Garten lauben häufig in die Rolle des ungebetenen Gastes. Gerade dies wäre durch das Schließen von Lücken im Dach und das Errichten von Drahtmanschetten um Dachrinnen aber leicht zu vermeiden, wie Sorges betont. Sonderfall Schwarzwild Manche Wildtiere verlieren schnell ihre Scheu. Dr. Ulrich Grasser, Präsident des Landesjagdverbandes Berlin, klärt auf: „Vor allem Wildschweine gewöhnen sich sehr rasch an den Menschen.“ Dementsprechend auffällig kann ihr Verhalten werden, wenn sie etwa durch Gewohnheitsgeräusche – zum Beispiel das Rascheln vom Einkaufssackerl eines Spaziergängers – ihren „Anspruch“ auf Futter geltend machen. Bedauerlicherweise wird das Fütterungsverbot von vielen Berlinern ignoriert – aus falscher Tierliebe, wie Grasser vermutet. Vermeintliche Angriffe durch führende Bachen auf Spaziergänger sind sehr Wildtiere in der Stadt: Waschbären suchen im Müll nach Futter, Füchse und andere Tiere werden Opfer von Verkehrsunfällen, Kaninchen und Wildschweine erobern urbanen Raum oft nur Scheinangriffe und können durch genügend Abstand verhindert werden. Dr. Grasser wirbt für Toleranz gegenüber den Wildtieren. „Schließlich haben wir Menschen den Tieren den Lebensraum genommen. Ein Nebeneinander ist sehr wohl möglich.“ JS n Fotos: SibylleMohn, Diana, nfrPictures/fotolia.com, Derk Ehlert A usgedehnte Waldgebiete im Westen und Südosten des Berliner Stadtgebietes sowie die vielen großen Parkanlagen machen die deutsche Hauptstadt besonders grün. Nicht nur Menschen fühlen sich dadurch wohl, auch immer mehr Wildtiere beanspruchen den Lebensraum für sich. Schätzungen zufolge sind zwischen 20.000 und 30.000 Tierarten in Berlin vertreten. Keine andere Metropole Europas weist eine Artenvielfalt dieses Ausmaßes auf. Doch was treibt die Tiere eigentlich in die Stadt? Anja Sorges ist Geschäftsführerin des NABU Landesverbandes Berlin. Sie sieht die Zunahme von Wildtieren in der Stadt plausibel begründet: „Die Stadt bietet den Tieren bequemen Lebensraum. Der Zugang zu Nahrung und Ruheplätzen ist ein leichter, Jagddruck besteht kaum.“ Mit der Zunahme der umliegenden Landwirtschaft würden die Lebensbedingungen verschlechtert werden. Kein Wunder, dass in einer Stadt, in der die Mülleimer überquellen, mehr für die Tiere zu holen ist. JAGD Für den Vergleich im Revier wurde das Helia 5 neben ein anderes ZFR 3-12x56 montiert Das Kahles Helia 5 2,4-12x56 im Praxistest Seit etwas über einem Jahr produziert Kahles, der älteste Zielfernrohrhersteller der Welt, am neuen Firmenstandort in Guntramsdorf. Mit der Serie 5 soll neuerlich ein Meilenstein gesetzt werden. Foto: Kahles D er Faktor 5 steht für den Zoomfaktor, also ein- bis fünffach beim Spezialglas für die Drückjagd und 2,4- bis zwölffach beim Testglas. Ein Blick auf die technischen Daten verrät, dass das Sehfeld auf 100 m bei der gerings ten Vergrößerung 16,5 m beträgt – ein Wert, den viele andere Spitzenprodukte nicht erreichen. Das Absehen befindet sich in der zweiten Bildebene, das heißt, die Balken bleiben beim Zoomen unverändert breit. Damit wird bei weiten Schüssen durch die feinen Balken des Absehens nur wenig vom Stück verdeckt. Das von uns gewählte Absehen G4B unterstützt dies zusätzlich durch drei weitere feine Querbalken für höhere Halte punkte, die man am besten am 300-mSchießstand für seine Patronenlaborierung ermittelt. Für den Schuss in der Dämmerung steht ein verstellbarer Leuchtpunkt zur Verfügung. Die Batterielebensdauer wird durch die integrierte Ein- und Abschaltautomatik verlängert. Das Helia 5 2,4-12x56 im Revier Für einen direkten Vergleich wurde das Helia 5 neben einem 3-12x56 LeuchtpunktZFR eines anderen Herstellers montiert und punktete vor allem mit einem klaren, farbechten und absolut randscharfen Bild. Erfreulich auch die Bandbreite, mit der der Leuchtpunkt stufenlos verstellbar ist. Bei zunehmender Dämmerung waren die austretenden Rehe kontraststark erkennbar. In allen Bereichen war das Helia 5 dem anderen Zielfernrohr deutlich überlegen. Danach erfolgte die Montage auf einem Repetierer im Kaliber .300 Win Mag. Bei starken Kalibern reduziert ein weiter Augenabstand – hier sind es 95 mm – die Verletzungsgefahr. Mit der präzisen Abse- henverstellung – ein Klick entspricht 1 cm auf 100 m – war das Einschießen schnell und munitionssparend erledigt. Beim Nachtansitz überzeugte die hohe Lichtstärke. Kahles spricht von deutlich über 90 Prozent Lichttransmission. Resümee „Das Bessere ist der Feind des Guten“, soll Voltaire gesagt haben. Bezogen auf das Kahles Helia 5 2,4-12x56 hätte er damit sicher recht. Die Preise bewegen sich um 2.200 Euro, abhängig davon, ob ein Modell für Ring- oder Schienenmontage gewählt wird. Ein Ballistikturm, um auch bei Weitschüssen „Fleck“ anhalten zu können, soll noch heuer lieferbar sein. GH n Die Kahles Helia 5 im Vergleich Vergrößerung Sehfeld Augenabstand Korrektur/Klick Max. Verstellweg Mittelrohrdurchmesser Gesamtlänge Gewichte (ohne/mit Montageschiene) Absehen Beleuchtet 1-5x24 2,4-12x56 1-5 42,3-8 m/100 m 95 mm 15 mm/100 m 2,2 m/100 m 30 mm 278 mm 470/490 g 4-Dot, P-Dot ja 2,4-12 16,5-3,3 m/100 m 95 mm 10 mm/100 m 1,9 m/100 m 30 mm 361 mm 689/709 g 4-Dot, G4B ja jagd-wien.at 02/2013 11 JAGD Auf höchster Sicherheitsstu Zu viele Vorfälle im letzten halben Jahr haben gezeigt: Sicherheit bei der Jagd hat oberste Priorität. Die Landesjagdverbände Wien und Niederösterreich legen Wert auf die Einhaltung der Vorschriften und setzen Zeichen gegen Nachlässigkeit. Neue Strenge Bindende gesetzliche Vorschriften hin- 12 jagd-wien.at 02 /2013 sichtlich der Sicherheit bei der Jagd gibt es keine. Der Wiener Landesjagdverband beschloss im Rahmen einer Vorstandsund Ausschusssitzung Ende Jänner 2013 jedoch ein absolutes Alkoholverbot vor und während des Ausübens der Jagd. „Nicht einmal der Rum im Tee oder das sogenannte ‚Zielwasser aus dem Flachmann‘ darf dazu führen, dass es zu fatalen Fehlern – wie wir sie aus jüngster Vergangenheit kennen – kommt“, bemerkt Annerl. „In der MA 49 wird es vor der kommenden Jagdsaison außerdem neue, bindende Richtlinien geben, die speziell das Alkoholverbot noch klarer aussprechen werden“, kündigt Annerl an. Diese werden dann nicht wie bisher nur für das Personal, sondern auch für die Jagdgäste verpflichtend sein. „Vor und während der Jagd muss auf Alkohol verzichtet werden“, betont auch Leo Nagy. Dass es unter der Jägerschaft sehr viele schwarze Schafe gibt, ist ihm bewusst. „Nicht selten werden Jäger daher nach wie vor als Karikaturen mit Flaschen in der Hand dargestellt. Daran sind aber auch die Medien schuld.“ Der Landesjägermeister-Stellvertreter Wiens Johann Schorsch stimmt den Empfehlungen auf Alkoholverzicht ausdrücklich zu: „Alkohol beeinträchtigt schließlich bereits in kleinen Mengen das Reaktionsvermögen.“ Der Appell an alle Jäger, ganz gleich, in welchem Bundesland sie jagen, ist derselbe: Beim Umgang mit Schusswaffen darf in keiner Weise eine Beeinträchtigung vorliegen. Checkliste • Besteht derzeit eine persönliche Beeinträchtigung? • Ist die Waffe entladen? • Gibt es einen sicheren Kugelfang? • Bin ich im Moment geübt genug, um Schüsse abgeben zu können? • Tragen alle Teilnehmenden einer Gesell schaftsjagd Signalbänder, auch die Hunde? Foto: auremar/fotolia.com G anz gleich, in welchem Bundesland die Jagd ausgeübt wird: Es gelten allgemeine Unfallverhütungsvorschriften, die Verhaltensregeln empfehlen. Geht es um die Unfallprävention, darf für den Personalchef der Wiener Magistratsabteilung 49, Günther Annerl, keine dieser Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt oder gar missachtet werden. Als Bezirksjägermeister weiß er: „In urbanen Gebieten wird die Jagd auf Eigenjagdflächen der Stadt Wien nur von Profis ausgeübt.“ Dort, wo Abschüsse verkauft werden, darf der Jagdgast nur in Begleitung eines Försters oder Forstaufsehers der MA 49 jagen. Johann Schorsch, Landesjägermeister-Stellvertreter in Wien, weist darüber hinaus auf die jahrzehntelange Erfahrung der Wiener Jägerschaft hin: „Die Jagden werden, seitens der Wiener Stadtverwaltung, nur an Personen vergeben, die ihr Können über einen langen Zeitraum hinweg bewiesen haben.“ Hierin unterscheidet sich Wien nicht von Niederösterreich. Leo Nagy ist Bezirksjägermeister der Geschäftsstelle Wien des Landesjagdverbandes Niederösterreich. Er empfiehlt auch erfahrenen Jägern das regelmäßig ausgetragene freiwillige Übungsschießen der Landesjagdverbände. Bei diesem soll die gleiche Leistung wie bei der Jagdprüfung erbracht werden, was die eigene Sicherheit im Umgang mit der Waffe stärkt. JAGD Jagen in der Stadt Vor allem für Wien gilt, dass der professionelle Umgang mit der Bevölkerung im Vordergrund steht. Das bedeutet, dass jede Konfrontation mit ihr zu vermeiden ist. „Im urbanen Gebiet sind Jäger schon dermaßen geprägt, sodass sie sich die Abgabe eines Schusses dreimal überlegen“, erläutert Johann Schorsch. In seinen Augen ist ein Großstadtmensch der Jagd gegenüber eher negativ eingestellt. Schorsch weiß, dass schon die kleinste Belästigung zu Aufständen und Schimpftiraden führt. Deshalb dürfen keine Schüsse in Richtung von Häusern abgegeben werden. „Die Wiener Jägerschaft agiert also bereits überaus vorsichtig und rücksichtsvoll.“ Leo Nagy erinnert: „Passiert auch nur eine Kleinigkeit, muss der Jäger seinen Kopf hinhalten.“ Verantwortungsbewusste Jagende sind sich darüber im Klaren. ufe Wertvolle Grundkenntnisse Freiwilliges Übungsschießen • Wann: Am 11. Juli 2013 ab 14 Uhr • Wo: Im Mannlicher Europa Schießzentrum in Wiener Neustadt. Reserviert sind alle Kugel- und Tontaubenstände. • Wer: Eingeladen sind alle Jäger aus Wien im Besitz einer niederösterreichischen Jagdkarte. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen werden, so Johann Schorsch, bereits in den ersten Stunden der JagdSchulungen gelehrt. Nur wer sie strikt einhält, kann Unfälle vermeiden. Zu allen Überlegungen vor der Abgabe eines Schusses kommt natürlich auch die Handfertigkeit im Umgang mit der Waffe. Bezirksjägermeister Günther Annerl ist sich sicher: „Durch Übungsschießen bekommt man mehr Sicherheit, was letztendlich in einer Stresssituation zu einem routinierteren Verhalten führen soll.“ Aus Sicht der MA 49 wäre auch eine regelmäßige Überprüfung aller praktizierenden Jäger, die ein gewisses Lebensalter überschritten haben, verpflichtend festzulegen. Die kontinuierlichen Gespräche rund um das Thema der Beinahe-Unfälle hält Annerl darüber hinaus für wichtig, um Vorfälle, die oft gar nicht als solche erkannt werden, ins Zentrum der Unfallprävention rücken zu lassen. Letztendlich scheint ausgerechnet jene Aussage immerwährend zu sein, die man bei jeder Bewegungsjagd vom Lagdleiter zu hören bekommt: Jeder Jäger ist selbst für die Abgabe eines Schusses verantwortlich. „Um dieser Verantwortung auch gerecht zu werden, ist es unumgänglich, alle aufgezählten Maßnahmen konsequent umzusetzen!“, so Annerl. JS n jagd-wien.at 02/2013 13 JAGD In unserer Reihe „Jagen bei den Nachbarn“ besuchen wir diesmal unser südliches Nachbarland Slowenien. Mit einer Fläche von knapp über 20.000 km2 und rund 2 Mio. Einwohnern entspricht es etwa unseren Bundesländern Niederösterreich und Burgenland gemeinsam. S Jagdorganisation Slowenien kennt keine Privatreviere. Es sind sogenannte „Jagdfamilien“ (lovske družine), die ein Jagdrevier – Mindestgröße 2.000 ha – pachten. Diese Jagdfamilien sind vereinsähnlich organisiert. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist bei Ausländern ein ständiger Wohnsitz vor Ort. Abschüsse für Gastjäger werden überwiegend in Staatsforst-Revieren angeboten. Bei intensiver Recherche im Internet oder auf Jagdmessen findet man auch Angebote einzelner Jagd familien. Jagdbares Wild Ehe wir uns der Jagd zuwenden, noch ein kleiner Seitensprung zur „nassen Weid“: Die Fliegenfischereireviere entlang der Soca 14 jagd-wien.at 02 /2013 Fotos: Herzig, elysetta86, mgkuijpers/fotolia.com Das Land des smaragdenen Flusses lowenien, zur Hälfte bewaldet, ist mehrheitlich ein bergiges bis gebirgiges Land. Der Gipfel des Triglav erreicht 2.864 Meter. Im Gegensatz dazu verfügt dieses kleine, aber landschaftlich ungemein reizvolle Land rund um die Hafenstadt Koper auch über einen schmalen Zugang zur Adria. Ein Jagdausflug lässt sich sehr gut mit dem Besuch historischer Stätten aus der langen gemeinsamen Geschichte verbinden. Sei es entlang der Soca (italienisch Isonzo) oder bei einem Besuch der zahlreichen Kunstdenkmäler. Im Westen grenzt das Land an das italienische Friaul – eine Genussregion für Weinfreunde und Feinschmecker beiderseits der Grenze. Der bekannte Jagdschriftsteller Friedrich von Gagern (1882–1947) wurde in der Krain geboren. In seinen Büchern hat er seinem Heimatland ein literarisches Denkmal gesetzt. Slowenien ist EU-Mitglied bzw. „Schengen“Land, Währung ist der Euro. Für die Mit nahme der Jagdwaffe genügt der EU-Feuerwaffenpass. Autobahnen und Schnellstraßen sind mautpflichtig. Die entsprechenden Vignetten erhält man beim ÖAMTC (aktuell z. B. 15 Euro für sieben Tage). JAGD Bis heute hat sich in Slowenien die Fallenjagd auf Siebenschläfer (Bilche) gehalten zählen zu den weltweit bekanntesten Forellengewässern. Jagdlich reizen den ausländischen Jagdgast vor allem die starken Gämse in den Karawanken, den Julischen und Steiner Alpen. Jährlich stehen auch einige der begehrten Steinbock-Lizenzen zur Verfügung. Rehwild kann nahezu flächendeckend bejagt werden. Die Reviergrößen sind auch ein Garant für starke Trophäen. Muffelwild und Sauen sind ebenso weit verbreitet. Rotwild findet in den großen und nur wenig beunruhigten Waldkomplexen gute Einstände, wie z. B. in der Kocevska südlich von Ljubljana, dem ehemaligen Gottscheer Land. In Slowenien leben rund 450 Bären, wovon ca. 70 jährlich erlegt werden. Alle Jagdtrophäen werden nach CICPunkten bewertet (Umrechenhilfe siehe jagd.wien.at 4/2012). Niederwildjagden, vor allem auf Fasane, Rebhühner und auch auf Stockenten werden ebenso angeboten. Eine lokale Besonderheit ist die Fallenjagd auf Bilche (Siebenschläfer), denen sogar in der Burg Sneschnik ein Museum gewidmet ist. Anno 1689 wurde etwa geschrieben, „dass sie trefflich feist und viel mehr Fett als Fleisch haben, daher sie am besten seynd zu braten“. Trotz EU-weitem Schutz der Bilche haben die Slowenen diese alte Jagdform als Tradition erhalten können. Die klei- nen Nager galten als „Arme-Leute-Speise“, dem Bilchöl wird ähnlich wie dem Murmelschmalz eine heilende Wirkung nachgesagt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Slowenien sicherlich kein Billig-Jagdland ist, jedoch aufgrund der relativ kurzen Anreise und des reichen jagdlichen, landschaftlichen und kulturellen Angebotes allemal eine Reise wert ist. GH n Slowenien Slowenientourismus: www.slovenia.info, www.oeamtc.at Jagd in Slowenien: www.hespeler.at/indexDateien/Page402.htm Slowenischer Jagdverband (in slowenischer Sprache): www.lovska-zveza.si Bilchjagd: ktnv1.orf.at/magazin/studio/ stories/146211/index.html Fischweid/Soca: www.unterwasserwelt.de/ html/soca.html, www.ribiska-druzina-tolmin. si/deutsch Quelle: ÖBf JAGD Spitzenoptik mit Messfunktion Entfernungsmesser gehören zur Standardausrüstung vieler Jäger. Die Kombination mit einem Fernglas ist nicht neu. Was macht die neuen „Swarovski EL Range“Ferngläser mit integriertem Entfernungsmesser des Tiroler Optikunternehmens so interessant? Der Praxistest Im Revier wurde das EL Range 10x42 im direkten Vergleich mit einem herkömmlichen EL 10x42 getestet. Unterschiede waren weder in der Dämmerungsleistung noch in der Abbildungsqualität feststellbar. Das Mehr von rund 100 Gramm ist bei einem Gesamtgewicht von 895 Gramm zu vernachlässigen. Entfernungsmessungen sind von 30 m bis 1.375 m möglich. Im Vergleich mit einem 16 jagd-wien.at 02 /2013 Im direkten Vergleich: EL 10x42 (links) und EL Range 10x42 (rechts) Entfernungsmesser eines deutschen Herstellers wurden keine Abweichungen festgestellt. Eine Naheinstellung, interessant z. B. für Bogenschützen, ist im EL Range nicht vorhanden. Zum Messen wird einfach mit dem linken Zeigefinger während des Beobachtens die Schaltfläche auf der Brücke angetippt. Dann erscheint ein roter Kreis, der auf das Messobjekt ausgerichtet wird, und unmittelbar danach darunter die gemessene Entfernung. Ein weiterer Schaltknopf an der Unterseite der Brücke ermöglicht die Helligkeits- und Scharfstellung der Anzeigen sowie eine Umstellung auf Yards. Das Winkelschussprogramm Als Besonderheit verfügt das EL Range über ein integriertes Ballistikprogramm für den Schuss bergauf oder bergrunter. Unterhalb der gemessenen Entfernung wird, abhängig vom Neigungswinkel, zusätzlich die „ballistische Distanz“ angezeigt. Hier ein Beispiel: Die gemessene Distanz beträgt 286 m, die ballistische Anzeige weist 217 m aus. Der Haltepunkt ist bei diesem Steilschuss also weniger „hoch“ als bei einem Schuss in der Ebene. Ohne Korrektur wäre ein Fehlschuss oder, schlimmer, das Anschweißen des Stückes die Folge. Die optimale Ergänzung zum EL Range ist natürlich ein Zielfernrohr mit AbsehenSchnellverstellung. Resümee Mit Preisen ab 2.780 Euro sind die neuen Swarovski-Ferngläser sicher kein Schnäppchen. Sie überzeugen jedoch sowohl hinsichtlich der Optik als auch bei der Entfernungsmessung. So man noch über keinen Entfernungsmesser verfügt und die Anschaffung eines Allround-Fernglases erwägt, stellen das EL Range 8x42 oder 10x42 eine hochwertige Alternative dar. Weitere Infos siehe Herstellerhomepage www.swarovskioptik.at. GH n Fotos: Swarovski A uf den ersten Blick unterscheidet sich das EL Range 8x42 bzw. 10x42 nicht von den bekannten EL-Ferngläsern. Bei genauerem Hinsehen fallen jedoch die Ausbuchtungen auf der Hinterseite auf. Diese stören jedoch keineswegs bei der Handhabung. Das EL Range liegt griffgünstig in der Hand. Swarovski wollte die gewohnt hohe Lichttransmission von 91 Prozent (Werksangabe) durch die Entfernungsmesstechnik nicht beeinträchtigen und musste diese daher außerhalb der optischen Bauteile, eben in diesen „Messfinnen“ unterbringen. SERVICE E Europa: Jeder jagt anders Zahlreiche Jäger aus Wien, Niederösterreich und auch anderen Bundesländern fanden sich am 6. April zum Landesjägertag in der Messe Wien ein. Prominenter Redner war Yves Lecocq, der ehemalige Generalsekretär der FACE. E Fotos: Ritter, bierchen, kyslynskyy, Leca Isabelle, veneratio/fotolia.com s gibt keine EU-Jagdpolitik, aber eine Vielzahl von Verordnungen und Richtlinien, die die Jagd direkt oder indirekt beeinflussen“, erklärte Yves Lecocq, Ehrengast des Wiener Landesjägertags zu Beginn seiner Rede „Die Zukunft der Jagd in Europa“. Trotzdem sei „ein Rahmenwerk rechtlicher Instrumente und Politiken aber sehr wohl notwendig“, erläuterte der ehemalige Generalsekretär der FACE (Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU). Die FACE, Sprachrohr von sieben Millionen europäischen Jägern, verteidigt und vertritt die Interessen ihrer Mitgliedsverbände aus 36 europäischen Ländern. Sie will damit sicherstellen, dass europäische Gesetzgebung realistisch und umsetzbar ist. Grund sei die unterschiedliche Entwicklung der Jagd in den verschiedenen Ländern sowie die gewachsene kulturhistorische Bedeutung der Jagd, die Lecocq anhand von Beispielen anschaulich darlegte. Liegt der Schwerpunkt im Norden auf den Arten, konzentriert man sich in den südlichen Ländern Europas verstärkt auf die Erhaltung der Lebensräume. Im angelsächsischen Raum ist die Jagd ein sportliches Ereignis. Jeder 60. Einwohner ist ein Jäger. Hoher Standard und professionelles Lebensraum- und WildtiermanageYves Lecocq mit Landesjägermeister KR Günther Sallaberger und Generalsekretär Joachim Ritter Wildarten. Mitteleuropa weist im europäischen Vergleich den geringsten Anteil der Jäger auf. Einer von 300 Bürgern geht hier auf die Jagd. Gemeinsames verbindet Europäischer Vergleich Den größten Anteil an Jägern hat der Norden Europas zu verzeichnen: Im Durchschnitt ist dort jeder 20. Bürger Jäger. Die Jagd hat einen sehr populären und demokratischen Stellenwert, das Wild ist in erster Linie Nahrung und wird als erneuerbare und natürliche Ressource gesehen, die es zu nützen gilt. Im Gegensatz dazu ist die Jagd in Südeuropa ein soziales Ereignis. Jeder 40. Bürger geht hier auf die Jagd. ment nehmen einen hohen Stellenwert ein. Beim Ausüben der Jagd wird ein sportliches und gentleman-likes Auftreten an den Tag gelegt. Eine lange Tradition und strikte Regeln sind für die Jagd in Mitteleuropa bezeichnend. Die Jagd ist gut reguliert und besteht vor allem aus dem Management größerer Trotz aller Unterschiede verbinde die Jäger ihre gemeinsame Liebe zur Natur und ihr aktives Interesse am Wildtiermanagement, so Lecocq. Lobend erwähnte er auch die Verdienste der Jagd: das Wildtiermanagement, 3 Milliarden Euro werden für Artenvielfalt aufgewendet, 120.000 Vollzeitarbeitsplätze wurden geschaffen, 75 Prozent der sieben Millionen Jäger jagen nahe ihrer Wurzeln. Lecocq hob auch die enge Verbindung der Jäger zu ihren Hunden hervor, die sich z. B. in internationalen Hundezwinger-Clubs und internationalen Gebrauchsprüfungen zeige. Abschließend wies Yves Lecocq darauf hin, wie wichtig es sei, gute Kontakte zu Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene aufrecht zu erhalten, ganz im Sinne der sieben Millionen Jäger, die sich für eine nachhaltige Jagd in Europa einsetzen. MK n jagd-wien.at 02/2013 17 E SERVICE Juli 2013 02. 07. 4:59 20:58 1:08 03. 07. 4:59 20:58 1:39 04. 07. 5:00 20:57 2:13 05. 07. 5:01 20:57 2:53 06. 07. 5:02 20:57 3:38 07. 07. 5:02 20:56 4:28 08. 07. 5:03 20:56 5:24 09. 07. 5:04 20:55 6:22 10. 07. 5:05 20:54 7:24 11. 07. 5:06 20:54 8:26 12. 07. 5:07 20:53 9:30 13. 07 5:08 20:52 10:34 14. 07. 5:09 20:51 11:40 15. 07. 5:10 20:51 12:48 16. 07 5:11 20:50 13:58 17. 07 5:12 20:49 15:10 18. 07. 5:13 20:48 16:21 19. 07. 5:14 20:47 17:29 20. 07. 5:15 20:46 18:31 21. 07. 5:17 20:45 19:24 22. 07. 5:18 20:44 20:09 23. 07. 5:19 20:42 20:46 24. 07. 5:20 20:41 21:19 25. 07. 5:21 20:40 21:48 26. 07 5:23 20:39 22:15 27. 07. 5:24 20:37 22:42 28. 07. 5:25 20:36 23:11 29. 07. 5:26 20:35 23:41 30. 07. 5:28 20:33 --:-- 31. 07. 5:29 20:32 00:14 August 2013 01. 08. 5:30 20:31 00:53 02. 08 5:32 20:29 1:36 03. 08 5:33 20:28 2:24 04. 08. 5:34 20:26 3:18 05. 08 5:36 20:25 4:15 06. 08. 5:37 20:23 5:16 07. 08. 5:38 20:21 6:18 08. 08. 5:40 20:20 7:22 09. 08. 5:41 20:18 8:26 10. 08. 5:42 20:17 9:32 11. 08. 5:44 20:15 10:39 12. 08. 5:45 20:13 11:48 13. 08. 5:46 20:12 12:57 14. 08. 5:48 20:10 14:07 15. 08. 5:49 20:08 15:14 16. 08. 5:50 20:06 16:17 17. 08. 5:52 20:05 17:12 18. 08. 5:53 20:03 18:00 19. 08. 5:54 20:01 18:40 20. 08. 5:56 19:59 19:15 21. 08. 5:57 19:57 19:46 22. 08. 5:58 19:55 20:15 23. 08. 6:00 19:54 20:43 24. 08. 6:01 19:52 21:11 25. 08. 6:03 19:50 21:42 26. 08. 6:04 19:48 22:14 27. 08. 6:05 19:46 22:51 28. 08. 6.07 19:44 23:33 29. 08. 6:08 19:42 --:-- 30. 08. 6:09 19:40 0:19 31. 08. 6:11 19:38 1:11 September 2013 01. 09. 6:12 19:36 2:07 02. 09. 6:13 19:34 3:06 03. 09. 6:15 19:32 4:07 04. 09. 6:16 19:30 5:11 05. 09. 6:17 19:28 6:16 06. 09. 6:19 19:26 7:22 07. 09. 6:20 19:24 8:30 08. 09. 6:22 19:22 9:39 09. 09. 6:23 19:20 10:48 10. 09. 6:24 19:18 11:58 Legende: = Vollmond = Neumond 18 jagd-wien.at 02 /2013 15:42 16:42 17:40 18:32 19:20 20:02 20:38 21:10 21:39 22:04 22:29 22:53 23:19 23:46 --:-00:18 00:55 1:42 2:37 3:44 4:57 6:15 7:34 8:51 10:05 11:16 12:25 13:31 14:33 15:33 16:27 17:17 18:00 18:39 19:13 19:43 20:09 20:35 20:59 21:25 21:52 22:21 22:56 23:37 --:-00:27 01:27 02:34 03:49 05:06 06:24 07:40 08:54 10:05 11:14 12:19 13:21 14:18 15:10 15:56 16:36 17:12 17:44 18:12 18:38 19:04 19:30 19:56 20:25 20:59 21:38 Die hygienische Versorgung und Lagerung von Wildfleisch sind Grundvoraussetzungen für den späteren Genuss Qualität auf höchster Stufe In der vorletzten Ausgabe stand die Verarbeitung von Wildbret im Vordergrund. Diesmal informieren wir über Qualitätskriterien. R aimund Mann ist Fleischhauer, Wirt und Jäger in Königsbrunn. Im von ihm betriebenen Landgasthof kommen nur Produkte mit höchster Qualität auf den Tisch. Berühmt ist der Familienbetrieb vor allem für seine hervorragenden Wildgerichte, die Gattin Theresia Mann zaubert. Wildbret zeichnet sich durch sein individuelles Aroma, ho- Termine 2. Juli, 19.00 h 13. August, 18.00 h 7. September, 10.00 h hen Eiweißgehalt, reichlich Vitamin D und Mineralstoffe aus. Gibt es aber Unterschiede zwischen Wildbret aus freier Wildbahn und jenem aus dem Gatter? Raimund Mann warnt davor, Tiere aus Gatterhaltung im Vorhinein als weniger qualitativ zu verteufeln. „Qualitätsunterschiede zwischen Tieren aus freier Wildbahn und Gattertieren kann ich nicht feststellen“, Jagdhornbläserkonzert Wr. Rathaus jagd-wien-treff, Stammersdorf Stammersdorfer Jägertag Fotos: Landgasthof Mann Sonne Mond SERVICE Theresia Mann ist Köchin köstlicher Wildgerichte Der Wirt und Fleischhauer geht gerne mit seinem Sohn auf die Jagd Ein Wildgericht, wie es im Landgasthof Mann zur Wildsaison auf dem Menü steht erklärt der Experte. Setzt ein Tier Fett an, zeugt das von einem guten Ernährungszustand, egal, woher es stammt. Jahr 2010 außerdem darauf aufmerksam, dass Getreide, Gemüse und Leitungswasser eher einen Beitrag zur Bleibelastung im Menschen liefern, was in erster Linie am häufigeren Verzehr liegt“, informiert Sonntag. Wer bei der Auswahl seines Wildgerichts dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, dem sei eine Einkehr im Landgasthof Mann ans Herz gelegt. In Wien ist qualitatives Wildfleisch zum Beispiel im 23. Bezirk bei Kriegler Wildspezialitäten erhältlich. JS n Wildbret in seiner Vielfalt Wildwürste aus der hauseigenen Fleischhauerei Aufgaben der Jäger Viel eher beeinflusst die Arbeit der Jäger die Wildfleischqualität. Ein etwa im Rahmen einer Ansitzjagd erlegtes Tier weist in der Regel sehr gutes Bret auf. Gezerrte Muskeln mindern die Qualität, das Wild soll also nicht gehetzt werden. Auch haben Jäger durch vorschriftsmäßiges Aufbrechen und die anschließende hygienische Reinigung durch Trinkwasser für den späteren Genuss zu sorgen. Früher war es üblich, das Tier noch im Wald aufzubrechen und mit Laub zu reinigen. Spätestens seit Inkrafttreten der Österreichischen Wildfleischverordnung 1994 und dem EU-Hygienepaket 2006 ist das nicht mehr zeitgemäß. Jeder Weidmann ist angehalten, so sauber wie möglich zu arbeiten und die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Die Bleiproblematik „Der kontrollierte Ablauf der Wildfleischverarbeitung gewährleistet, dass es sich um ein natürliches und sicheres Lebensmittel handelt“, erklärt Dr. Gerhard Sonntag, Universitätsprofessor für Lebensmittelchemie in Wien. In den letzten Jahren wurde jedoch Kritik daran laut, dass bei der Erlegung von Wild bleihaltige Munition verwendet wird. Diese verbleibt beim Auftreffen und beim Durchgang des Geschosses teilweise im Wildkörper. Es stellt sich daher die Frage, ob dadurch eine gesundheitliche Gefährdung für den Konsumenten vorliegen kann. Nein, stellte die AGES Wien fest. „Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit machte im E Wildbretkennzeichnung Seit 1. Mai ist die Neuregelung der Wildbretkennzeichnung in Kraft. Verordnet vom Bundesministerium für Gesundheit, ist die Kennzeichnung österreichweit gültig, kann aber von den einzelnen Bundesländern individuell gehandhabt werden. Neu ist der Durchschreibeblock für sogenannte kundige Personen. Dieser enthält 50 fortnummerierte Bescheinigungen, ist gegen Vorlage eines Ausweises bei der MA 59 zu bestellen, mit Namen und Anschrift der kundigen Person zu versehen und ist nicht übertragbar. „Diese Neuregelung stellt die Herkunft des Wildbrets sicher, soll die Zuordenbarkeit der kundigen Person erleichtern und zudem fälschungssicher sein“, informiert LandesjägermeisterStellvertreter Johann Schorsch. Im Unterschied zu Niederösterreich, wo auf der Bescheinigung sowohl der Erleger des Wilds als auch die kundige Person vermerkt sind, hat in Wien nun die kundige Person nach der Überprüfung des Wildbrets die Bescheinigung auszufüllen, erhält aber die Daten des Schützen. Der Durchschreibeblock sowie die Daten des Jägers sind von der kundigen Person aufzubewahren und bei einer Kontrolle, z. B. durch den Amstveterinär, vorzuweisen. Kundige Personen sind auch berechtigt, in jedem anderen Bundesland Bescheinigungen auszustellen. Durch ihre verpflichtende Registrierung als kundige Personen ist ihre Qualifikation jederzeit nachprüfbar. Auf Anraten des Wiener Landesjagdverbandes haben im Jahr 1997 beinahe alle Jagdausübungsberechtigten sowie Jagdaufseher die Schulung zur kundigen Person absolviert. „Sie gehen seit diesem Zeitpunkt verantwortungsvoll ihren Verpflichtungen nach, da bis dato keinerlei Beanstandungen durch Veterinär oder Lebensmittelkontrolle n erfolgt sind“, so Schorsch. MK jagd-wien.at 02/2013 19 Die Entscheidung zu TREFFEN Kodiak.de 2013 Dank völlig neu konzipierter Schäftung bleiben Schießhand und -arm bei jeder Anschlagsart völlig entspannt. Die wichtigste Voraussetzung für konstant gutes Treffen. Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. Der R8 Professional Success Film: eine wahre Begebenheit aus den Tiroler Alpen auf www.blaser.de www.blaser.de PROFESSIONAL SUCCESS NEU! 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