EnBW-Kundenmagazin - Online

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EnBW-Kundenmagazin - Online
04|10
Ausgabe Stuttgart
04|08 M
Zeitschrift für die Kunden der EnBW Energie Baden-Württemberg AG
das magazin
Windkraft voraus!
Premiere für den EnBW Windpark Baltic 1
entdecken: Stürmische Energie
informieren: Schlaue Kommunen
erleben: Schönes Portugal
einsteigen | Standpunkt
Die Erneuerbaren, die Kernkraft
und die Netze.
Inhalt
04 | 10
Vorrang der erneuerbaren Energien bleibt bestehen.
Liebe Leserinnen und Leser,
entdecken
die deutschen Kernkraftwerke bleiben länger am Netz. So hat es die Bundesregierung in ihrem
neuen Energiekonzept am 28. September beschlossen. Droht nun ein Stocken des Ausbaus der
04
Strom in Sicht! Ein Besuch im
EnBW Windpark Baltic 1
10
Richtfest! So kommt die Windkraft aufs Meer
erneuerbaren Energien, weil Kernkraftstrom „die Netze verstopft“, wie Kritiker befürchten?
Nein, denn die Gesetzeslage ist eindeutig. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz verschafft jedem
Investor die nötige Planungssicherheit. Es garantiert die vorrangige Einspeisung von Strom aus
erneuerbaren Energien sowie feste Einspeisevergütungen. Diese sind unabhängig vom Börsen-
04|
Ostsee: Strom vom Meer
15|
Laufbahn: Trainee bei der EnBW
28|
Portugal: Land der Seefahrer
informieren
preis, also auch unabhängig von der Strommenge, die weiterhin aus den Kernkraftwerken in
das Netz fließt. Der Boom der Offshore-Windkraft, dem wir diesmal unsere Titelgeschichte widmen, beweist zusätzlich das Gegenteil: Denn wie viele andere Investoren hält auch die EnBW
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Schlaues Dorf: die Energie-Musterkommunen
15
Job mit Zukunft: das Traineeprogramm
der EnBW
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Aktuell: Neues von der EnBW und aus
dem Land
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Oh, du Sparsame: nachhaltiges Weihnachtsfest
20
Rot oder Grün? Machen Sie den
Thermografie-Check!
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Kinder, Kinder: eisiges Experiment
an ihrem Plan fest, leistungsfähige neue Windparks auf hoher See zu errichten. In den kommenden Jahren werden wir einen Milliardenbetrag in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Viele Experten sind überzeugt, dass zum Erreichen unserer Klimaschutzziele ein intelligentes Zusammenspiel von erneuerbaren Energien und Kernkraft erforderlich ist. Die
land im Bereich der erneuerbaren Energien kurzfristig haben. Offshore-Windparks können
schon in wenigen Jahren Strom für Millionen Haushalte liefern. Um die Schwankungen bei der
Erzeugung auszugleichen, werden die regelbaren Kapazitäten der Kernkraft gebraucht – der
Wind weht nun einmal, wann er will. Damit das Zusammenspiel von Wind- und Kernkraft
praktisch funktioniert und der Strom in die Verbrauchszentren gelangen kann, muss das Netz
in Deutschland allerdings dringend ausgebaut werden. Die Deutsche Energieagentur dena
prognostiziert in den vorläufigen Ergebnissen einer Netzstudie einen Bedarf bis 2020 von rund
3.500 Kilometern, vor allem in Nord-Süd-Richtung. Neue Stromtrassen sind wenig populär. Aber
sie sind für die Zukunft unverzichtbar, damit der hoch willkommene Windstrom seinen festen
Platz im Energiemix finden kann.
Eine anregende Lektüre dieser Ausgabe wünscht Ihnen
Ihre EnBW
2
);
Titelfoto: Berthold Steinhilber (Titelbild: Das Pumpspeicherkraftwerk Glems bei Nacht
Nacht.);
Fotos: Florian Jänicke, Enno Kapitza; Karawane Reisen
Gewinnung von Strom auf hoher See ist die größte Wachstumsressource, die wir in Deutsch-
erleben
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Neues aus Ihrer Region
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Sternstunde: „Kochen ist kein Hexenwerk!"
28
Leserreise: Portugals Schätze
30
Preisrätsel: Gewinnen Sie ein iPad
31
Termine: die EnBW vor Ort
Impressum
3
entdecken | EnBW Windpark Baltic 1
Strom in Sicht! 16 Kilometer nordwestlich der Halb-
Der Windpark EnBW Baltic 1 besteht aus 21 Windrädern und einer Umspannplattform. Mit einer Leistung von 50 Megawatt wird er die Strommenge erzeugen, die 50.000 Durchschnittshaushalte im Jahr benötigen.
04
Fotos: Florian Jänicke
insel Darß-Zingst entsteht der erste kommerzielle deutsche
Offshore-Windpark. Ein Baustellenbesuch.
05
entdecken | EnBW Windpark Baltic 1
ie Ostsee zeigt sich friedlich. Gestern noch schlugen die
Wellen drei Meter hoch. Heute können wir endlich raus
auf das Baufeld des EnBW Windparks Baltic 1. Mit einem Inspektionstrupp preschen wir los. Von Warnemünde aus dauert es mit dem Hochgeschwindigkeitskatamaran eine knappe Stunde, bis sich die ersten
Rotoren am Horizont abzeichnen. Merkwürdig: Auf hoher See wirken
die 115 Meter hohen Windräder viel kleiner und filigraner als auf dem
Festland.
Bald sind wir mittendrin im Baufeld. Was liegt an? „Heute kontrollieren wir die kleinen Lastkräne an jedem Windmast“, erklärt Willem
Klomp, Projektleiter Offshore Bau. Der Niederländer hat die überwiegende Zeit seiner 55 Lebensjahre mit dem Bau von Brücken, Häfen und
Kanälen verbracht. In den letzten Monaten war Klomp fast täglich auf
der Baustelle des EnBW Windparks Baltic 1 im Einsatz. „Es ist schwierig,
einen Windpark auf hoher See zu bauen.“ Jeder Arbeitsschritt birgt neue
Herausforderungen: Wie ramme ich einen 215 Tonnen schweren Fundamentpfeiler kerzengerade in den knapp 20 Meter unter der Wasseroberfläche liegenden Meeresboden? Und wie sorge ich dafür, dass alle Teile
– Fundamente, Turm, Gondel, Rotoren – rechtzeitig und unversehrt am
Baufeld sind? Möglich machen dies neuartige Kran- und Verlegeschiffe.
Die dänische „Sea Power“ zum Beispiel kann drei Masten und Rotoren
zugleich transportieren und – nachdem sie ihre vier Standbeine auf den
Ostseegrund ausgefahren hat – die tonnenschweren Lasten mit einem
Spezialkran installieren (siehe Grafik auf Seite 10/11). „Bei der Logistik
haben wir am meisten gelernt“, bilanziert Klomp. Die Windräder und
-masten wurden in Dänemark produziert und in Aalborg verfrachtet,
die Fundamente in Rostock gebaut und verschifft, die Umspannplattform in Bremerhaven konstruiert und auf einer Schwimmplattform
durch den Nord-Ostsee-Kanal herangeschleppt. In Hochphasen kreuzten
bis zu 25 Schiffe das Baufeld.
Dabei ist der EnBW Windpark Baltic 1 ein Windpark von überschaubaren Dimensionen. 21 Turbinen sind installiert, mit 2,3 Megawatt
Leistung pro Turbine. „Wir orientieren uns am internationalen Erfahrungsniveau“, erklärt Ralf Neulinger, Leiter des Offshore-Büros der
EnBW Erneuerbare Energien GmbH. Zwar wurde der erste OffshoreWindpark „Vindby“ bereits 1991 vor der Küste Dänemarks errichtet.
Anlagen in tieferen Gewässern gibt es aber bis heute noch wenige.
Mit dem EnBW Windpark Baltic 1 hat nun der erste kommerzielle deutsche Offshore-Windpark Premiere. Der Bau verlief reibungslos, denn
die EnBW hat ein erfahrenes Offshore-Team und Projektpartner aus
Deutschland, Dänemark und den Niederlanden ins Boot geholt. Der neue
Windpark soll schließlich über die volle Nutzungsdauer von 30 Jahren
Strom produzieren.
D
35 Jahre Offshore-Erfahrung:
Willem Klomp ist
fast täglich auf
dem Baufeld von
EnBW Windpark
Baltic 1.
Unsichtbarer Boom
Das Offshore-Rad dreht sich schneller, vor allem auf der Nordsee: vor
den Küsten Großbritanniens, Deutschlands und Dänemarks sind
Tausende von Turbinen geplant und genehmigt. Riesige Parks, die so viel
leisten wie ein ganzer Kraftwerksblock auf dem Festland. Das ambitionierteste Projekt ist „London Array“ vor der Themse-Mündung, das eines
Tages 1.000 Megawatt leisten soll – mit über 200 installierten Turbinen.
Weil die Umwelt- und Landschaftsschutzauflagen in Deutschland besonders streng sind, müssen die Parks hier weit vor der Küste – teilweise
50 oder 100 Kilometer entfernt – errichtet werden. Hier weht der Wind
kräftiger, dafür ist aber auch das Wasser tiefer.
06
1.000 Tonnen am Haken: Der Schwimmkran „Matador 3“ montiert das Fundamentteil für das Umspannwerk –
das sogenannte Transition Piece.
07
entdecken | EnBW Windpark Baltic 1
Deshalb sind spezielle Fundamente erforderlich. Wie schnell die schon
genehmigten Parks – vor deutschen Küsten sind es derzeit etwa 25 –
realisiert werden, ist noch nicht absehbar. Viele Fragen sind noch offen,
zum Beispiel: Wie können die Offshore-Windparks finanziert werden?
Wie können die technischen und logistischen Herausforderungen
bewältigt werden? Auf welchem Wege soll die Energie von der Küste in
den Süden Deutschlands gelangen? Nach wie vor fehlen Stromleitungen
– laut vorläufigen Ergebnissen der Deutschen Energieagentur bis 2020
rund 3.500 Kilometer – sowie intelligente Stromnetze.
Trotz dieser Fragezeichen ist eine Antwort unstrittig: „Das Klimaschutzziel der Europäischen Union wird nur erreichbar sein, wenn die
Offshore-Windenergie einen wesentlichen Beitrag dazu leistet“, betont
Ralf Neulinger, Leiter des Offshore-Büros der EnBW Erneuerbare
Energien GmbH. Weder Fotovoltaik noch Biomasse noch Wasserkraft
haben ein vergleichbares Potenzial. Einem Leitszenario der Bundesregierung zufolge könnte die Offshore-Windkraft im Jahr 2030 rund 95 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit würde sie die Windkraft
auf dem Land überflügeln und mit einem Anteil von 28 Prozent zur
wichtigsten erneuerbaren Energiequelle in Deutschland aufsteigen.
Gefördert wird der Ausbau der Offshore-Windmühlen über das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit einer Einspeisevergütung von 15 Cent pro
Kilowattstunde bis zum Jahresende 2015. Danach sinkt der Satz.
Andreas Wagner, Geschäftsführer der Stiftung Offshore Windenergie,
rechnet damit, „dass die Offshore-Windenergie eine ähnliche Entwicklung wie die Windkraft an Land nimmt und sich langfristig selbst
tragen wird.“
Daten und Fakten:
EnBW
EnBW
Windpark Baltic 1 Windpark Baltic 2
Entfernung zur Küste
Wassertiefe
Windräder
Turbinenleistung
Gesamtleistung
Versorgte Haushalte
16 km
16 – 19 m
21
2,3 MW
48,3 MW
50.000
32 km
23 – 44 m
80
3,6 MW
288 MW
340.000
93 Meter Durchmesser: Das
Installationsschiff
„Sea Power“
hievt den Rotor
zur Gondel.
EnBW Windpark Baltic 2 im Blick
Fotos: Florian Jänicke
Mit dem Bau des EnBW Windparks Baltic 1 hat die EnBW einen ersten
Schritt in die Offshore-Zukunft getan. Der Blick von Willem Klomp aber
schweift schon weiter hinaus. Irgendwo da draußen hinterm Horizont,
36 Kilometer vor der Halbinsel Rügen, soll der EnBW Windpark Baltic 2
entstehen. Mit 80 Turbinen und der sechsfachen Leistung des EnBW
Windparks Baltic 1. Bei Wassertiefen von bis zu 44 Metern werden besonders stabile Fundamentkonstruktionen vonnöten sein. Willem
Klomp will auch diese Herausforderung anpacken. Die Verträge mit den
Baupartnern sind bereits unterschrieben. 2012 ist Baubeginn. 2013 soll
der EnBW Windpark Baltic 2 ans Netz gehen.
08
Passt! Das Transition Piece sitzt jetzt fest auf dem Fundament. Fehlt nur noch die Umspannstation. Diese wiegt
900 Tonnen und ist so breit wie ein Handballfeld.
Abenteuer Offshore: Ausführliche Infos mit vielen
Videos und einem Bautagebuch dokumentieren
den ersten großen Offshore-Windpark der EnBW.
www.enbw.com/baltic1
09
entdecken | EnBW Windpark Baltic 1
Richtfest! So kommt die Windkraft aufs Meer.
Sternziehen: Drei Masten und Turbinen
pro Ladung werden vom Spezialschiff „Sea
Power“ ins Baufeld gebracht und in einem
Abstand von 600 bis 800 Metern installiert.
Ein Spezialkran hievt die Rotorblätter beim
„Sternziehen“ bis zur Gondel.
Umspannplattform: Hier fließt
der Strom aus den Anlagen
zusammen. Der Stahlkoloss hat
vier Decks für Notunterkünfte,
Leit- und Regeltechnik sowie
für den Trafo, der die Spannung
von 33.000 Volt auf 150.000 Volt
erhöht.
Schwimmender Kran: Für den Transport und die Installation der 900 Tonnen schweren Umspannplattform
muss ein extrem starkes Spezialschiff
her: der Schwimmkran „Matador 3“.
Hydraulischer Hammer: Das Transport- und Installationsschiff „Sea Worker“ fährt seine vier Standbeine
16 Meter tief bis zum Meeresgrund aus. Dann holt es
seinen hydraulischen Hammer heraus, um den Fundamentpfeiler in nur drei Stunden zu versenken. Das
Schlaggewicht: 220 Tonnen!
Fundament: Offshore-Windparks müssen
sturmfest verankert sein. Bei EnBW Baltic 1
werden vier Meter dicke Stahlrohre – die
sogenannten Monopiles – bis zu 33 Meter tief
in den Sandboden gerammt.
10
Illustration: madness
Der Countdown läuft! Am 15. März 2010 starteten die Bauarbeiten für den
EnBW Windpark Baltic 1 auf der Ostsee. Kaum ein halbes Jahr später,
am 2. September 2010 war die letzte der 21 Windkraftanlagen installiert.
Danach folgten Tests und Inspektionsarbeiten an den Turbinen und der
Umspannstation. Nach Anlandung der Unterseekabel am Festland wird
der EnBW Windpark Baltic 1 ans Netz gehen!
Aktuelle Infos im Bautagebuch: www.enbw.com/baltic1
Seekabel: Von der Umspannstation wird der Strom zum
Festland geleitet. Das Spezialkabel ist 30 Zentimeter dick
und 61 Kilometer lang. Ein Tauchroboter verlegt es unsichtbar im Meeresgrund.
Zwischenstück: Das „Transition Piece“ gleicht minimale
Schiefstellungen des Fundaments aus und verbindet es
mit dem Turm der Anlage.
Die Montage des 250 Tonnen
schweren Zwischenstücks
ist Millimeterarbeit unter
Einsatz von Unterwasserkameras.
Turm und Rotor: Mit Transition Piece und Turm erreicht
jede Anlage eine Höhe von 67 Metern über dem
Meeres spiegel. Der Rotor hat einen Durchmesser von
93 Metern. Ab sechs Rotationen pro Minute produziert eine Windkraftanlage Strom.
11
informieren | Wettbewerb
Schlaues Dorf
Foto: Enno Kapitza
Die EnBW kürt die
Energie-Musterkommunen in Baden-Württemberg.
12
Die drei von der Biogasanlage
(von links): Erich Henninger,
Landwirt und Mitbetreiber, Olaf
Kölln, Ortsvorsteher von Mauenheim, und Markus Hugger,
Bürgermeister von Immendingen.
Der beschauliche Immendinger
Ortsteil Mauenheim versorgt sich
als einziges Dorf in BadenWürt temberg zu 100 Prozent aus
erneuerbaren Energien. Dafür
wurde die Gemeinde Immendingen
jetzt von der EnBW mit dem
Titel Energie-Muster kommune
ausgezeichnet.
13
informieren | Wettbewerb
as verträumte Mauenheim liegt eingebettet
in die hügelige Landschaft des nördlichen
Hegau. Auf dem Marktplatz plätschert ein Brunnen, Traktoren
rattern vor alten Gutshöfen, und ein paar Katzen räkeln sich in
der Herbstsonne. Mit 430 Einwohnern ein hinterwäldlerischer
Ort, könnte man meinen, wäre der Immendinger Ortsteil
Mauenheim nicht das erste Bioenergiedorf Baden-Württembergs, das sich autark mit heimischen erneuerbaren Energien
versorgt: Auf den Dächern der Häuser stehen reihenweise
Fotovoltaikpanels. Eine Biogasanlage erzeugt allein vier Millionen Kilowattstunden Strom jährlich, die ins öffentliche Netz
eingespeist werden. Die Landwirte aus der Umgebung bringen
mit täglich 28 Tonnen Rindermist, Mais, Grassilage und Futtergetreide das Blockheizkraftwerk zum Laufen. Die dabei anfallende Abwärme und eine Hackschnitzelheizung versorgen den
ganzen Ort über ein Nahwärmenetz mit günstiger Wärme.
Nicht zuletzt wegen seiner bauernschlauen Mauenheimer
trägt Immendingen seit Kurzem den Titel „Energie-Musterkommune“. Bei dem landesweiten Wettbewerb der EnBW hat
die Gemeinde in der Kategorie „Ausbau und Förderung erneuerbarer Energien“ den ersten Platz belegt. „Wir sind mächtig
stolz darauf“, sagt der Immendinger Bürgermeister Markus
Hugger. Der Wettbewerb „Energie-Musterkommune“ ist Teil
der EnBW-Energieeffizienzinitiative „Weniger Verbrauch geht
auch“, mit dem das Unternehmen einen Impuls für einen
nachhaltigeren Umgang mit Energie geben möchte. Mehr als
72 Kommunen hatten sich beworben. Eine Jury aus EnBW-Fachleuten und hochkarätigen Experten aus Verwaltung, Politik
und Wissenschaft nahmen die Bewerber unter die Lupe. „Ich
war nicht nur von der Vielzahl, sondern auch von der Qualität
der Maßnahmen beeindruckt – und von der Intensität, mit dem
das Thema angegangen wird“, sagt Dr. Wolfgang Bruder, Vorstandsvorsitzender der EnBW Regional AG und Jurymitglied.
D
15 Kommunen und drei Landkreise schafften es in die
engere Auswahl, sieben dürfen sich jetzt „Energie-Musterkommune“ nennen. Gewinner gab es in drei verschiedenen
Einwohnergrößenklassen, für Landkreise sowie drei Preise
für Spezialkategorien (siehe unten). Ende September wurden
sie am „Energietag Baden-Württemberg“ vor dem Stuttgarter
Schloss geehrt. Der Preis: jeweils 25.000 Euro für die Verwirklichung neuer Energieprojekte. Immendingen will sich
eine weitere Solaranlage für die Mehrzweckhalle gönnen.
Auch in Waiblingen knallten die Sektkorken. Die Stadt aus
dem Rems-Murr-Kreis ist Sieger in der Größenklasse 20.000
Einwohner und mehr. Die Stadt punktete mit den meisten
Energieprojekten unter allen Teilnehmern. „Klima- und Umweltschutz ist für uns Ehrensache“, sagt Oberbürgermeister
Andreas Hesky. Im Schulzentrum etwa sorgt eine Holzhackschnitzelanlage für mollige Wärme. Ein ehrenamtlicher Energieberater informiert die Bürger kostenlos. Seit 2009 bietet
zudem die gemeinnützige Energieagentur Rems-Murr eine
kostenlose Erstberatung an. Außerdem werden die Dächer von
kommunalen Gebäuden über eine Solardachbörse an interessierte Bürger und Firmen verpachtet, damit sie dort ihre eigene
Fotovoltaikanlage draufsetzen können. Auch die Dachflächen
von Firmen und Privatleuten können in diese Liste eingetragen
werden. Bislang sind fast 20 Objekte mit einer Leistung von
615 Kilowatt auf städtischen Dächern installiert. „Und ich habe
noch 100 weitere Interessenten, die geeignete Flächen suchen“,
sagt der Umweltbeauftragte der Stadt, Klaus Läpple.
Der umtriebige Umweltmann freut sich wie ein Schneekönig über die Auszeichnung: „Wenn Sie die Bürger bei solchen
Energieprojekten mitnehmen wollen, müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten.“ Der Titel kann dabei nur helfen. Die
Gemeinde hat die ersten Briefumschläge mit dem Ortsschild
„Energie-Musterkommune“ schon gedruckt.
Job mit Zukunft: Philipp Brammen hat den Einstieg bei der EnBW geschafft.
Was machen Sie hier? Raus aus der Uni,
rein in den Beruf!
Allensbach
Waiblingen
Ravensburg
Immendingen
Aalen
Lörrach
EnergieMusterkommune
EnergieMusterkommune
EnergieMusterkommune
EnergieMusterlandkreis
EnergieMusterkommune
EnergieMusterkommune
EnergieMusterkommune
Größenklasse:
< 5.000 Einwohner
Begründung:
Die Gemeinde vernetzt
sich für Klima- und
Energieprojekte stark
mit anderen Kommunen. Außerdem betreibt
sie ein 5-MegawattHackschnitzelkraftwerk.
Größenklasse
> 5.000 Einwohner
Begründung:
Die Gemeinde punktet
mit einer engagierten
Bevölkerung, unter anderem mit der Aktionsgruppe „Engagierter
Klimaschutz lokal“.
Größenklasse
> 20.000 Einwohner
Begründung:
Die Stadt glänzt mit der
längsten Liste an
Energieprojekten überhaupt.
Mehr Infos unter: www.energiemusterkommune.de
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Kategorie
Landkreise
Begründung:
Bereits seit 2000 hat
der Kreis eine Energieagentur, mit einem
Geothermie-Atlas
fördert er die
Erdwärmenutzung.
Kategorie
Ausbau und Förderung
erneuerbarer Energien
Begründung:
Der Ortsteil Mauenheim ist das erste
Bioenergiedorf
Baden-Württembergs.
Kategorie
Bürgerengagement
sowie Bewusstseinsbildung für ressourcen- und klimaschonenden Umgang mit
Energie
Begründung: Die Stadt
überzeugt unter anderem mit ihrem Umweltmanagementsystem
„Grüner Aal“, mit dem
sie das Ökoengagement
von Schulen zertifiziert.
Kategorie
Steigerung der
Energieeffizienz
Begründung: Lörrach
weist einen hohen
energetischen Standard für kommunale
Liegenschaften auf und
verfügt über ein
vorbildliches Sanierungskonzept für
städtische Gebäude.
Fotos: Enno Kapitza; Gaby Gerster
Baden-Württembergs Musterkommunen
Nordrach
ndlich geschafft! „Leben, du hast
mich wieder“, dachte sich Philipp
Brammen, als er stolz seinen Universitätsabschluss
in den Händen hielt. Doch dann kam die Frage aller
Fragen: Was nun? Er hatte in Bochum Maschinenbau
mit Schwerpunkt Energie- und Verfahrenstechnik
studiert und seine Diplomarbeit bei der EnBW in
Karlsruhe geschrieben. Das Traineeprogramm der
EnBW klang verlockend, also bewarb er sich und
hatte Erfolg: Ab April 2009 konnte er für ein ganzes
Jahr intensiv Unternehmensluft schnuppern.
Rund 15 Trainees bereitet die EnBW jährlich auf
ihre Zukunft im Konzern vor. In zwölf Monaten
lernen sie die gesamte Bandbreite der Energiewirtschaft kennen: Sie durchlaufen sechs Trainingsund Praxisphasen in verschiedenen Bereichen des
EnBW-Konzerns und besuchen Seminare, Workshops
sowie Vorträge. „Das war ein super Einstieg ins
Berufsleben“, sagt der 28-Jährige, der in seiner Traineezeit die Kraftwerksgesellschaft in Stuttgart, die
Regionalgesellschaft, die Handelsgesellschaft und
auch die Holding in Karlsruhe durchlaufen hat.
In der vierwöchigen „Blaumannphase“ mussten er
und seine Traineekollegen raus aus den Büros und
bei der Inspektion, Wartung und Instandhaltung des
E
Stromnetzes oder im Kraftwerkspark mit anpacken.
„Da stand so mancher im Matsch und hat gebuddelt“,
erzählt er lachend. Bei sogenannten Kaminabenden
konnte er sich zudem mit Führungskräften und
Vorständen der EnBW austauschen. „Ich habe mir ein
breites Netzwerk aufgebaut“, sagt Brammen, davon
profitiere er noch heute.
Ein Höhepunkt des Traineeprogramms war ein
Auslandsaufenthalt in Marseille. Dort war Brammen
für sechs Wochen bei der EDF (Electricité de France)
im Ingenieurkompetenzzentrum Nukleartechnik
(CIPN) tätig und hat festgestellt, dass Franzosen ein
Faible für Abkürzungen haben. „Allein für die Kernkraftwerke existiert ein gefühlt 100- seitiges Glossar
nur mit Abkürzungen und ihrer Bedeutung!“ Der
Blick über den Tellerrand habe sich gelohnt.
Andere Kollegen durften nach England, Italien,
Schweden, nach Osteuropa oder in die Türkei.
Für Philipp Brammen war das Traineeprogramm
Sprungbrett für eine spannende Laufbahn im
Konzern. Er arbeitet jetzt bei der EnBW Trading GmbH
im Bereich Kraftwerkseinspeisungen. Einen
unbefristeten Arbeitsvertrag hatte er bereits während des Traineeprogramms in der Tasche.
Interessiert an einer Karriere
bei der EnBW?
Das nächste zwölfmonatige Konzerntraineeprogramm startet am
1. April 2011. Es richtet sich an
Ingenieure, Naturwissenschaftler,
Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler. Weitere Infos und
Bewerbung unter:
www.enbw.com/karriere
Im EnBW-Karriereblog berichten
die Trainees über ihren Arbeitsalltag: www.enbw.com/karriereblog
15
News
-
In Stuttgart und Karlsruhe stellt die EnBW Testfahrzeuge zur Verfügung und bringt die E-Mobilität noch stärker ins Rollen.
Volle Fahrt voraus!
Stuttgart und Karlsruhe werden noch elektromobiler: Seit
September bringen einige Postboten ihre Briefe und Päckchen
in Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, Freiberg am Neckar
und Backnang auf elektrischen Motorrollern zu ihren Kunden.
Die EnBW übergab sechs E-Roller an die Deutsche Post, die
sie ein Jahr lang im täglichen Einsatz testen wird. Im Rahmen
des Projekts „Modellregion Elektromobilität Stuttgart“, das
vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird, sind bereits
seit Anfang Juli zahlreiche Elektronauten mit E-Bikes unterwegs. Die Elektro-Testflotte der EnBW ist mit 500 elektrischen
Zwei rädern die derzeit größte in Deutschland.
Kunst hoch zwei
Fotos: EnBW
Die TurnGala geht wieder auf Tour. Präsentiert
vom Schwäbischen Turnerbund (STB), dem
Badischen Turner-Bund (BTB) und der EnBW
macht sie unter dem Motto „Grenzenlos“ mit
15 Vorstellungen in 13 Städten Halt. Auftakt ist
am 27. Dezember in Villingen-Schwenningen,
Abschluss am 9. Januar 2011 in Stuttgart. In jeder
Stadt eröffnet eine Kindergruppe aus der Region
die Veranstaltung. Danach erwartet die Zuschauer
eine Show aus Sport und Livemusik mit Weltmeistern und Olympiasiegern. Das Programm
reicht von Handstandakrobatik über Hula-HoopArtistik bis hin zu fliegenden Menschen auf einer
zwölf Meter langen Trampolinbahn.
www.turngala.de
Mehr für die Erneuerbaren
16
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist wichtig für den Klimaschutz, hat aber seinen Preis. Die Stromkunden leisten ihren Beitrag mit
der sogenannten EEG-Umlage, die zum nächsten Jahr angehoben wird.
Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert der Gesetzgeber seit
zehn Jahren den Ausbau von Sonnen-, Wasser- und Windenergie sowie
Biomasse. Das bedeutet: Die Betreiber von Fotovoltaikanlagen oder Windparks bekommen für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom
Vergütungen, die deutlich über dem Marktpreis liegen. Die Differenz zu
den Marktpreisen zahlen alle Stromkunden über die EEG-Umlage. Sie
steigt unter anderem dann, wenn mehr Strom aus Erneuerbaren produziert wird. Die Energieunternehmen, darunter die EnBW, haben vom
Staat den Auftrag, die Vergütungen an die Betreiber von Fotovoltaik-,
Wasserkraft, Windkraft- oder Biomasseanlagen auszuzahlen und die
Vergütungssumme im Nachgang auf die Stromkunden gleichmäßig umzulegen. Die Mehrkosten für die regenerative Energieerzeugung werden
also per Gesetz über die EEG-Umlage von allen Verbrauchern gemeinsam
getragen. Die Umlage ist bei allen Stromanbietern gleich hoch, egal, wie
viel Strom sie aus erneuerbaren Energien beziehen. Sie wird jährlich neu
berechnet und richtet sich nach dem Ausbau der Erneuerbaren und einer
Prognose für das kommende Jahr. Im nächsten Jahr soll der Anteil der
erneuerbaren Energien an der Gesamterzeugung deutlich weiter ansteigen. Daher wird für 2011 erwartet, dass die EEG-Umlage von derzeit rund
acht Milliarden Euro auf 13 Milliarden Euro steigen wird. Zum Beispiel
entstehen immer mehr Solaranlagen. Baden-Württemberg hat direkt
nach Bayern mit einer installierten Leistung von knapp 2.600 Megawatt
die zweithöchste Dichte an Fotovoltaikanlagen in ganz Deutschland
(Entwicklung siehe Grafik).
Fotovoltaik in Baden-Württemberg wächst weiter:
Installierte PV-Leistung im Stromnetz der EnBW
Steigerung der Leistung um 65% oder 1.695 Megawatt von 2007 bis 8/2010.
2.593
1.826
1.311
898
2007
2008
2009
8/2010
Quelle: EnBW
Körper ohne Grenzen
Ausgewählte Werke des Karlsruher Künstlers Emil Wachter präsentiert die EnBW
noch bis zum 28. Januar 2011 am Standort
Karlsruhe. Die dreiteilige Bildform des Triptychons, die ursprünglich im religiösen Kontext verwendet wurde, ermöglicht es dem
Künstler, dasselbe Thema auf unterschiedliche Weise zu beleuchten. Die Ausstellung
findet im Foyer des EnBW-Gebäudes in der
Durlacher Allee 93 in Karlsruhe statt und
hat montags bis freitags von 10.00 bis 18.00
Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Nur noch bis zum 16. Dezember 2010 ist das
Projekt „Release und Kunst“ in Stuttgart zu
sehen. Bei dieser Verkaufsaktion können
zum Beispiel Werke von Martina Geist, Jörg
Immendorff oder Sigmar Polke erworben
werden. Die Künstler erhalten die Hälfte des
Erlöses, die andere kommt der Drogenhilfe
des Vereins Release Stuttgart zugute, den die
EnBW damit zum elften Mal in Folge unterstützt. Die Ausstellung ist montags bis
freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr im Foyer des
EnBW-Gebäudes in der Kriegsbergstraße 32
in Stuttgart zu sehen. Der Eintritt ist auch
hier frei.
Ein weiterer Praxistest zur Mobilität der Zukunft findet in
Karlsruhe statt: Seit Herbst prüft die EnBW zusammen mit
ihren Projektpartnern – den Stadtwerken Karlsruhe, dem Stadtmobil Karlsruhe und dem Elektrizitätswerk Mittelbaden – zehn
Prototypen des neuen Toyota Prius Plug-in-Hybrid. Die Autos
fahren bis zu 20 Kilometer rein elektrisch, bei längeren Fahrten
dann mit Hybridantrieb. Das Laden der Batterie am Netz dauert
90 Minuten. Im Fokus der breit angelegten Studie stehen Fahrzeug, Ladeinfrastruktur und Fahrverhalten der Nutzer. Das
Projekt dauert drei Jahre und ist Bestandteil eines internationalen Programms von Toyota mit insgesamt 600 Fahrzeugen.
17
Teil 4: Nachhaltige Weihnachten
informieren | Energieeffizienz
Lichterglanz: Funkelnde Weihnachtsbeleuchtung in Garten, Haus und Ladenstraßen
verbrauchte in der Vergangenheit deutschlandweit rund 560 Millionen Kilowattstunden
Strom extra – das ist immerhin der Jahresbedarf einer mittleren Großstadt mit rund
160.000 Haushalten. Setzen Sie ein leuchtendes Zeichen, dass es auch anders geht: Laut
Berechnungen der Deutschen Energie-Agentur (dena) verursachen bereits zwei knapp
zehn Meter lange Lichtschläuche im Zeitraum von sechs Wochen Stromkosten von rund
30 Euro* – und sind damit genauso teuer wie der Betrieb einer Kühl- und Gefrierkombination der Energieeffizienzklasse A++ im ganzen Jahr! Wer stattdessen Lichtschläuche mit
LEDs verwendet, spart im gleichen Zeitraum über 80 Prozent dieser Kosten, der Umwelt
jede Menge CO2 und verbraucht nur rund sechs Euro*. Neben dem Stromspareffekt haben
LEDs (Licht emittierende Dioden) weitere Vorteile: Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden halten sie rund 20 Mal länger als normale Glühlampen.
Da bei LEDs die Wärmeentwicklung wesentlich geringer ist als bei Glühlampen, reduziert
sich – vor allem in geschlossenen Räumen – die Gefahr von Überhitzung und Bränden auf
ein Minimum. Für den Außenbereich bieten sich Lichterketten mit Solarpanel an. LEDs
genügt selbst im Winter das Sonnenlicht. Achten Sie zu Ihrer Sicherheit auf Prüfzeichen
wie das VDE-GS-Zeichen. Nachhaltig sinnvoll: der Einsatz von Zeitschaltuhren!
Geschenke: Vor allem mit unserem Kauf- und Nutzerverhalten können wir viel zu
einem nachhaltigen, klimagerechten Konsum beitragen: Achten Sie darauf, dass die
Produkte energieeffizient und langlebig sind sowie aus fairer, umweltfreundlicher, regionaler Produktion stammen und sich recyclen lassen. Denn alle Produkte verbrauchen
Energie nicht nur während man sie benutzt, sondern schon bei Herstellung, Verpackung,
Transport und Entsorgung. Bei der Verpackung auf natürliche Materialien wie Papier
oder Stoff achten und Bast, Wolle oder Seidenband statt Plastik verwenden.
Tannenbaum: Nachhaltig handelt, wer sich für einen heimischen Baum (Fichte oder
Tanne statt exotischer Douglasie) aus der näheren Umgebung entscheidet, um zusätzliche, unnötige Transportwege zu vermeiden. Fragen Sie beim Baumkauf nach: Um den
Bedarf zu decken, haben viele Bäume eine lange Reise aus dem europäischen Ausland
hinter sich – lediglich 15 Prozent der verkauften Bäume stammen noch aus heimischer
Produktion. Das FSC-Siegel* garantiert einen Baum aus umwelt- und sozialverträglicher
Waldwirtschaft – ohne Kahlschlag, Pestizide, Monokulturen und Gentechnik. Im Laufe
seines Lebens bindet ein Baum eine Tonne CO2. Schätzungen zufolge werden allein in
Deutschland jedes Jahr 25 Millionen „Weihnachtsbäume“ gefällt. Ein Plastikbaum mag
zwar langlebig sein, ist aber unter den Gesichtspunkten Herstellung, Transport und
Entsorgung ein Energieräuber – echte Bäume lassen sich dagegen problemlos über den
Kompost entsorgen und werden wieder zu Erde. Statt Lametta (Sondermüll) lieber auf
natürliche Alternativen wie Äpfel, Tannenzapfen, Filz- und Strohsterne ausweichen.
Weihnachtsleckereien: Weihnachten herrscht Hochbetrieb in der Küche. Aber auch
im Kleinen an – und das geht auch zu Weihnachten.
etzen Sie dieses Jahr zum Fest ein Zeichen: für mehr Nachhaltigkeit und
weniger CO2-Verbrauch. Oft sind es nämlich Kleinigkeiten, die man sich
einfach nur bewusst machen muss, um sie zu ändern: Entscheiden Sie sich für regionale
und saisonale Produkte, vermeiden Sie lange Transportwege, sparen Sie Energie und
somit CO2 – wir sagen Ihnen wie. Mit unseren Tipps für energieeffiziente und umweltschonende Weihnachten.
S
18
Foto: Chev Wilkinson/Gettyy Images
g
Oh, du Sparsame! Nachhaltiges Handeln fängt
hier können Sie mit kleinen Tricks Energie sparen (siehe Tipps in der Seitenleiste). Und
auch beim Festtagsessen bietet es sich an, im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln.
Beispiel Gänse: Sie sind das beliebteste Festtagsessen der Deutschen. Rund zehn Millionen landen jedes Jahr auf dem Teller. Aber nur rund 15 Prozent der hierzulande
verspeisten Tiere kommen aus Deutschland. Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für
den kurzen Transportweg, indem Sie eine Gans vom lokalen Erzeuger erstehen –
am besten aus artgerechter Tierhaltung.
* Annahmen: Strompreis 21 Cent/kWh. Leistung konventioneller Lichtschlauch 140 Watt bei einer Länge
von rund neun Metern, weißer LED-Lichtschlauch 18,8 Watt bei einer Länge von rund neun Metern. Beleuchtung
Tipps, die Weihnachten noch
nachhaltiger machen:
- Backen mit Umluft ist effizienter
als mit Ober- und Unterhitze,
weil die Betriebstemperatur
bei Umluft um 20 bis 30
Grad niedriger sein kann.
- Bis zu 20 Prozent Energie
spart, wer auf das Vorheizen
des Backofens verzichtet: Auch
wenn es in vielen Rezepten
empfohlen wird, die Plätzchen
gelingen trotz Kaltstart.
- Gleiches gilt für die Restwärme:
Schalten Sie den Ofen unbesorgt
15 Minuten vor Ende der
Backzeit aus. Mehrere
Bleche gleichzeitig im Ofen
sparen zusätzliche Energie und
somit CO 2 – das schont
Umwelt und Geldbeutel.
- Ein Schnellkochtopf spart bis
zu 30 Prozent Energie, und die
ausgeschaltete Herdplatte
kann zum Nachgaren oder
Warmhalten genutzt werden.
- Sie sparen dreimal so viel
Energie, wenn Sie mit Deckel
kochen, und selbstverständlich
sollten Kochtöpfe und Pfannen
nicht kleiner als die Herdplatte
sein, weil sonst rund 5 Prozent
der Wärme ungenutzt verloren
gehen.
Energiespartipps online:
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weitere wertvolle Energiesparanregungen speziell für
die Winterzeit. Registrieren Sie sich jetzt für den
Energiesparbereich und kommentieren, diskutieren,
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um das Thema Energiesparen. Diese können Sie als
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wird über sechs Wochen hinweg zwölf Stunden pro Tag eingeschaltet.
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19
informieren | Angebot
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informieren | Kinder, Kinder!
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Rot oder grün? Machen Sie den
Thermografie-Check.
Leise rieselt der Schnee?
Die vielen luftgefüllten Hohlräume
zwischen den Schneekristallen
sind auch der Grund für ein anderes, in diesem Fall hörbares
Phänomen: Wenn es anfängt zu
schneien, hat man immer das Gefühl, dass es draußen leiser ist als
vorher. Der Schnee „schluckt“ den
Schall: Der breitet sich sonst im
Raum aus, wird aber im Fall von
frischem, lockerem Neuschnee in
die Hohlräume geleitet und dort
absorbiert. Übrigens: Pappiger,
nasser Schnee kann Schall nicht
mehr absorbieren, – genauso
wenig wie zu Eis gefrorener oder
verklumpter Schnee!
Die spannende Frage ist: Wie
nennt man die Wissenschaft, die
sich mit Schall beschäftigt?
a) Akkord
b) Akustik
c) Akronym
Lust auf ein kleines Experiment?
Schnee besteht aus Wasser, oder?
W
Wir sind die Energieberater!
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20
Fotos, die beim Sparen helfen
Mit den richtigen Maßnahmen steckt in diesen Verlusten ein riesiges Energieeinsparpotenzial: bis zu
22 Prozent bei den Dachflächen, bis zu 25 Prozent bei
den Fenstern und bis zu 20 Prozent bei den Außenwänden. Um Sie aktiv beim Energiesparen zu unterstützen, bieten wir allen Besitzern von Ein- oder
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Planen Sie eine energetische Sanierung oder Modernisierung Ihres Hauses, ist eine ganzheitliche
Betrachtung im Rahmen einer Energieberatung
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So geht’s:
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der kalten Jahreszeit möglich sind, können Sie den
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Und so funktioniert’s: Schnee ist eine Form festen Niederschlags, der aus ganz vielen feinen Eiskristallen besteht. Zwar ist
Schnee gefrorenes Wasser – aber eben nicht nur, wie der folgende, ganze einfache Versuch beweist.
Du brauchst:
Fotos: Sabine Hug;
g; Illustration rechts: Torsten Laß;; PR
enn es draußen knackig kalt und
drinnen kuschelig warm ist, dann
ist die beste Zeit, Ihr Haus in Sachen Energieverlust
einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Sehr aufschlussreich ist dabei ein sogenannter ThermografieCheck. Die Aufnahmen einer Wärmebildkamera zeigen Ihnen Ihre vier Wände in neuem Licht – durch
sie wird deutlich, wo wertvolle Energie verloren
geht. Mittels Infrarottechnik wird die Oberflächentemperatur des Gebäudes sichtbar gemacht. Grüne
und blaue Flächen im Bild bedeuten: Alles in Ordnung, die Wärme bleibt da, wo sie hingehört – im
Haus. Rote bis gelbe Flächen zeigen jedoch, dass die
Wärme entweicht – also Wärmeverluste entstehen.
Eine solche Infrarotaufnahme macht auch deutlich,
wo am Gebäude Durchfeuchtungen oder Leckagen
sind und ob es undichte Fenster, Türen sowie defekte
Isolierungen gibt.
– 1 mikrowellengeeigneten
Messbecher
möglichst
frisch gefallenen Schnee
– 1 Heizung
oder
Mikrowellengerät
Jetzt aber los: Endlich hat es geschneit? Dann ist die beste Gelegenheit für dich, etwas Verblüffendes zu testen. Nimm dir einen
mikrowellengeeigneten Küchenmessbecher und fülle ihn locker,
also ohne zu pressen, mit Schnee – etwa bis zur Ein-LiterMarkierung. Nun lässt du den Schnee drinnen schmelzen: Ganz
Eilige können dazu die Mikrowelle benutzen. Wenn du etwas
mehr Geduld und Zeit hast, reicht es auch, den Messbecher auf
die Heizung zu stellen.
Was passiert: Erstaunlicherweise bleiben, nachdem der eine
Liter Schnee getaut ist, nur rund 200 bis 250 ml Wasser im Messbecher. Wie kommt das? Schnee besteht, wenn man sein Volumen
betrachtet, nicht nur aus gefrorenem Wasser, sondern auch aus
Und das kannst
du gewinnen:
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Wert je Gewinn: rund 400 Euro!
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ganz viel Luft! Und das kommt so: Die Eiskristalle des Schnees
verkleben – abhängig von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur – zu größeren Schneeflocken. Dabei bleibt zwischen den vielen Eiskristallen ganz viel mit Luft gefüllter Raum. Die Tatsache,
dass Schnee aus so viel Luft besteht, ist auch der Grund dafür,
dass ein Schneeball nicht annähernd so wehtut, wenn man von
ihm getroffen wird, wie der Treffer von einem Stück Eis. Die Luft
sorgt übrigens auch dafür, dass Schnee weiß aussieht: Das Sonnenlicht, dass auf die Schneekristalle fällt, wird von ihnen reflektiert, dort wo es auf die Luft trifft, wird es allerdings gebrochen.
Und genau diese Mischung aus Reflexion und Brechung sorgt in
unseren Augen dafür, dass uns Schnee milchig-weiß erscheint!
Lust auf ein weiteres Experiment? Zum Beispiel kannst du
einen Schneeball in eine Eiskugel verwandeln: Dafür musst
du aus Schnee eine Kugel formen und in das Gefrierfach des
Kühlschranks legen. Nach ein paar Stunden hat er sich in
blankes Eis verwandelt!
Kinder, Kinder! Willst du mehr
über Schneekristalle und Eisblumen wissen, dann schau in
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21
informieren | Angebot
Auf gute Partnerschaft.
Die Techniker der ODR TSG
bauen im Jahr 2010 die schnelle
Internet technik in 75 Kabelverzweiger ein. Dazu installieren sie
jeweils einen Kasten direkt neben
den Verteilerschrank der Telekom.
Dort bringen sie die Gegenstellen
der DSL-Modems an, die in den
einzelnen Gebäuden eingerichtet
werden müssen.
Die Kunden können künftig wählen
zwischen den Geschwindigkeiten
6.000, 16.000 und 50.000 Kilobit
pro Sekunde (kBit/s). Das ist fast
800 Mal so schnell wie ISDN.
Ein Glasfaserkabel ist so dünn
wie das Zehntel eines Haares.
Mit Schutzmantel misst das Glasfaserkabel 125 Mikrometer im
Durchmesser.
20
as für Industrie, Gewerbe und Handel in Ballungsgebieten gilt, zählt
für Unternehmen auf dem Land nicht minder. Ein
schneller Internetanschluss ist heute Voraussetzung,
um in der globalisierten Welt mithalten zu können.
Doch wo finden sich Internetanbieter, die in dünn
besiedelten Regionen investieren? Sie sind ebenfalls
dünn gesät. Denn Geschäfte machen solche Unternehmen erst durch eine gewisse Anschlussdichte.
Der Verwaltungsverband Langenau, in dem
14 Verbandsgemeinden zusammengeschlossen sind,
ließ sich davon jedoch nicht entmutigen. Durch ein
beispielhaftes Konzept ist es ihm gelungen, Geld von
der Landesregierung für den Ausbau des Internetanschlusses lockerzumachen. Er hat inzwischen
W
nicht nur in allen Kommunen seines Verbands Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt, sondern auch das
Breitbandkabel bis zum ersten Kabelverteiler jeder
Gemeinde. Dieses modellhafte Projekt hat das Land
mit 1,1 Millionen Euro gefördert. Gekostet haben
die 30 Kilometer Leerrohre und Breitbandkabel den
Verband insgesamt 1,6 Millionen Euro.
Jetzt musste nur noch ein Netzbetreiber gefunden
werden, der allen Endkunden ein Angebot über
einen DSL-Anschluss macht und die jeweiligen Ortsnetze dafür auch ausbaut. Die Ausschreibung zeigte:
geringes Interesse! Doch die ODR TSG – ein Tochterunternehmen für Telekommunikationsleistungen
der EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR) mit
Sitz in Ellwangen – signalisierte Bereitschaft. „Wir
sind ein Unternehmen der Region, deshalb setzen
wir uns auch für den Ausbau der Region ein“, sagt
Stefanie Stengel, die bei der ODR TSG für das Projekt
mitverantwortlich ist. Das Unternehmen investiert
nun in die Technik, die das Internet von den Schaltschränken in die einzelnen Häuser bringt. Bereits
angeschlossen sind die Orte Asselfingen, Breitingen,
Börslingen und Setzingen. In Rammingen werden
alle Haushalte und Gewerbetreibende an Weihnachten mit Turbogeschwindigkeit im Internet unterwegs sein können. Die Langenauer Ortsteile Göttingen und Hörvelsingen sind ab Januar 2011 an
der Reihe. Danach folgen AItheim/Alb, Ballendorf,
Bernstadt, Holzkirch, Neenstetten, Nerenstetten,
Öllingen und Weidenstetten. „Die Bürgerinnen und
Bürger können es kaum erwarten, bis sie mit
Highspeed surfen können“, meint Stefanie Stengel.
„Unsere Monteure werden häufig auf der Straße
angesprochen. Wir haben den Zeitplan deshalb jetzt
auch ins Internet gestellt.“
Insgesamt realisiert die ODR TSG innerhalb eines
Jahres 6.500 Anschlüsse in den 18 Ortschaften des
Verbands. „Das sind alles ganz kleine Gemeinden,
oft mit weniger als 100 Einwohnern“, informiert
Stefanie Stengel. „Da investiert nur ein regional verwurzeltes Unternehmen wie unseres, dem es wichtig ist, die Lebensqualität auf der Ostalb auch für
künftige Generationen zu erhalten. Den großen Telekommunikationsanbietern ist das egal.“ Vom DSLAusbau profitiert vor allem auch das Langenauer
Gewerbegebiet an der A7. „DSL ist ein Standortfaktor
für die Wirtschaft, das muss man ganz klar sehen“,
betont Stefanie Stengel.
Fotos: Sabine Hug; Illustration rechts: Torsten Laß; PR
Region Langenau und ODR.
erleben | Region
Die Vogelkundetafel im Klostermuseum Neresheim ist eine Rarität – Unterrichtsmaterial aus dem 18. Jahrhundert mit echten Federn.
Vom Lehren und
Lernen.
22
Foto: Markus Leser
Das Klostermuseum in
Neresheim.
23
erleben | Region
Wallmershausen
Karlsruhe
Stuttgart
Neresheim
Region Ost
Wollmershausen ist der erste Ort im Landkreis Schwäbisch Hall mit Glasfaseranschluss in jedem Haus.
Turbo-Internet. 100-Seelen-Dorf
Anziehend: die Deckenfresken der Klosterkirche Neresheim. Die Original-Ölskizzen dazu sind im Klostermuseum ausgestellt.
erkämpft sich Großstadtniveau.
S
24
die Mönche ihren Schülern anhand exakter Miniaturmodelle. Im Museum vermitteln den Besuchern
heute moderne Multimediashows und jahrhundertealte Ausstellungsstücke die Klostergeschichte.
Bruder Wolfgang erweckt sie zum Leben durch Anekdoten und Wissenswertes, das nicht auf den Schautafeln steht. In jedem Satz des 70-Jährigen macht sich
sein großes Wissen bemerkbar. Die Jahreszahlen
sprudeln aus ihm nur so heraus – von der Gründung
der Abtei 1095 bis zur Wiederbesiedlung 1919. „Geschichte und Kunst sind mein Hobby“, schmunzelt
der Bruder. Auf der zweiten Etage dreht sich alles um
die Kloster- und Baugeschichte von Neresheim. Dort
ist auch der Lieblingsraum von Bruder Wolfgang, der
Saal für den Künstler Martin Knoller. Martin Knoller
hat im 18. Jahrhundert die Deckenfresken für die
Klosterkirche gestaltet. Dessen Ölskizzen, mit denen
er sich damals um den Auftrag beworben hatte, sind
hier in ihrer ursprünglichen Farbenpracht zu bestaunen. Die Klosterkirche hat mit 714 Quadratmetern das
größte Deckenfresko der Welt. Schnellen Schrittes
nimmt Bruder Wolfgang die Treppen zum dritten
Stockwerk und damit zur letzten Station der Führung:
dem barocken Festsaal. Die Sonne hat sich inzwischen gegen den Nebel durchgesetzt und versetzt den
Saal in ein stimmungsvolles warmes Licht. Wo einst
hohe Gäste empfangen und Theater gespielt wurde,
endet heute der Rundgang durch das Museum. Zum
Abschied gibt es von Bruder Wolfgang einen weltlichen Prospekt und göttlich gute Wünsche mit auf
den Weg.
ollmershausen, ein 100-SeelenDorf im Osten Crailsheims, wurde
von der Welt bisher wenig beachtet. Jetzt schreibt es
Geschichte. Durch Eigeninitiative und den unglaublichen Zusammenhalt seiner Bürger werden alle
30 Häuser in Wollmershausen an Weihnachten eine
superschnelle Internetanbindung haben. Sie haben
sich einen Glasfaseranschluss für jedes Haus erkämpft. Davon können andere Dörfer auf dem Land
bisher nur träumen. „Ein DSL-Anschluss ist heute
nicht mehr nur für Gewerbetreibende notwendig,
sondern auch für Bürger, Bauern und Jugendliche“,
sagt der gebürtige Wollmershausener Harald
Schmidt. „Deshalb muss ein flotter Anschluss heute
einfach zur infrastrukturellen Grundausstattung
eines jeden Orts gehören, sollen die Dörfer auf dem
Land nicht ausbluten“, ist er überzeugt.
Harald Schmidt ist hellwach geworden, als die
Stadt Crailsheim vor gut einem Jahr beschlossen
hat, Wollmershausen an die zentrale Kläranlage
anzuschließen, und die Stadtwerke gleichzeitig entschieden, neue Wasserleitungen zu verlegen. „Wenn
sowieso alles aufgegraben wird, könnte man ja auch
gleich Leitungen für DSL-Anschlüsse verlegen“,
dachte er sich. Hinzu kam der glückliche Umstand,
dass der örtliche Stromnetzbetreiber, die Netzgesellschaft Ostwürttemberg (NGO), die Tiefbauarbeiten
nutzte, um seine Freileitungen abzubauen. Alle
Haushalte sollten über Erdkabel an das Stromnetz
W
Klostermuseum:
Die Idee zu einem Klostermuseum
gab es schon seit den späten
1980er-Jahren. Es haperte jedoch
an den Räumlichkeiten und der
Finanzierung. Der Umzug der
Klosterbibliothek und großzügige
Spender aus der Region machten
das Museum dann 2009 möglich.
Öffnungszeiten:
Samstags und sonntags um
16.00 Uhr: für jedermann ohne
vorherige Anmeldung.
Dienstag bis Freitag: Führungen
für Gruppen ab zehn Personen mit
Voranmeldung.
Montags bleibt das Museum
geschlossen.
Die Anmeldung ist telefonisch oder
per Fax bei der Klosterverwaltung
möglich:
Telefon 07326 85 01 (am besten
zwischen 10.00 Uhr und 12.00 Uhr
sowie von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr),
Fax 07326 851 33
Fotos: Markus Leser
till und kalt ist es auf dem Ulrichsberg an diesem Morgen, die imposante Abtei Neresheim von Nebelschwaden umschlungen. Im Konventgebäude werden die eisigen
Hände der Besucher langsam wieder warm. Sie sind
im Klostermuseum, das seit seiner Eröffnung im
Oktober 2009 über 7.000 Gäste begeisterte. Bruder
Wolfgang, einer der 13 Benediktinermönche des Klosters, führt Besucher durch die bewegte Geschichte
der Abtei. Der kleine Mann mit der großen Brille und
den wachen Augen kennt jeden Winkel im Museum.
„Hier entlang, bitte“, fordert er auf und schlägt
die Flügeltüren zum ersten Saal des Museums auf.
Das Museum ist in drei Themengebiete gegliedert.
Das erste Stockwerk widmet sich dem Bildungssystem der Reichsabtei Neresheim im 18. Jahrhundert.
Alle männlichen Klosteruntertanen konnten hier
kostenlos lernen und wohnen. „Die Mönche unterrichteten die neuesten Erkenntnisse der Naturwissenschaften“, sagt Bruder Wolfgang – nicht ohne Stolz
für seinen Orden. Das Neresheimer Bildungssystem
wurde auch im Herzogtum Württemberg eingeführt.
Bruder Wolfgang bleibt an einer Vitrine stehen und
erzählt in gemütlichem bayerischen Akzent: „Das
Kloster Neresheim war das erste Großgebäude mit
Blitzableitern in Süddeutschland. Benjamin Franklin,
einer der Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, hat ihn erfunden. Über ihn
lese ich gerade eine Biografie.“ Landvermessung,
Brückenbau, Astronomie – aber auch ganz praktische
Alltagsdinge wie fahrbare Mostpressen – erklärten
angeschlossen werden. „Es musste also sowieso
jedes Haus angefahren werden“, erinnert sich
Harald Schmidt, „das war eine einmalige Chance.“
Er wusste auch, dass eine Glasfaserhauptleitung
direkt am Ortsrand von Wollmershausen verläuft.
„Es waren nur 40 Meter zwischen der bestehenden
Leitung und dem ersten Kabelgraben im Ort“, betonte er. „Da musste einfach etwas gehen.“ Aber das
war einfacher gedacht als getan. Erst die ODR TSG –
wie die NGO ein Tochterunternehmen der EnBW
Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR) – war gesprächsbereit. Sie sagte zu, das Turbo-Internet ins
Dorf zu bringen, wenn alle Haushaltsvorstände für
1.200 Euro einen Anschluss bestellen und wenigstens 20 einen Dreijahresvertrag für Internetdienste
mit ihr abschließen. „Der Bürgerinformationsabend
war am 15. Juni, einem Dienstag“, erinnert er sich.
„Am darauffolgenden Montag brauchte die ODR TSG
Bescheid.“ Sechs Tage später hatte Harald Schmidt
tatsächlich sämtliche Unterschriften beisammen.
Auch alle älteren Bewohner, die für sich selbst keinen Nutzen mehr sahen, hatten unterschrieben und
so vorausschauend für die Zukunft gehandelt. Unterstützung hatte Harald Schmidt von Anfang an von
Ortsvorsteher Friedrich Lober, Wirtschaftsförderer
Heinz Kastenholz und Gerhard Schacht, der für
die Stadt Crailsheim die Bauarbeiten koordiniert. „Im
Ort freuen sich jetzt alle sehr auf die ausgebaute
Datenautobahn“, sagt Harald Schmidt.
Wollmershausen – ein Beispiel für
Solidarität.
106 Einwohner, 30 Häuser, eine KfzWerkstatt, ein Kosmetiksalon und
drei Bauernhöfe: Das ist Wollmershausen. Eine intakte Dorfgemeinschaft – mit 20 Kindern unter zehn
Jahren. Die Überschüsse aus den
Einnahmen ihrer Dorffeste kommen in eine Gemeinschaftskasse.
Aus ihr wird jetzt auch ein Teil des
Turbo-Internets finanziert, um die
Anschlusskosten für jeden Haushalt etwas zu senken. Durch diesen
beispielhaften Zusammenhalt ist
Wollmershausen nun der erste
Ortsteil im Landkreis Schwäbisch
Hall mit Glasfaseranschluss in
jedem Haus.
Freizeittipps
Alle Regionalausgaben auf einen
Blick! Auf unserer interaktiven
Landkarte finden Sie noch mehr
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7.30 bis 17.00 Uhr | Telefon 0800 36 29 367 oder 0800 ENBW-ODR | Störungsservice rund um die Uhr, Strom: Telefon 07961 82-0, Gas: Telefon 07961 82-5
25
erleben | Region
Der Globus. Die dreidimensionale
Foto: Markus Leser
Sicht auf einen Blick.
22
Die edleren Globen werden bei Columbus nach wie vor von Hand kaschiert. Mit geübten Fingern entsteht aus
zwölf Segmenten eine ganz perfekte Welt.
23
erleben | Region
Karlsruhe
Stuttgart
Blaustein-Herrlingen
Krauchenwies
Region Süd
Neues Stück seit 10. Dezember:
„Wer zuletzt lacht …“ von Wolfgang
Schukraft ist ein Kabarett über
unsere älter werdende Gesellschaft. Spielpläne und Karten gibt
es im Internet unter:
www.theaterei.de oder telefonisch
unter der Nummer 0731 26 81 77.
Dem Publikum zur Freude: Die Theaterei Herrlingen bietet ihren Gästen Anspruchsvolles mit Witz.
Torsten Oestergaard, die vierte Generation des Familienbetriebs Columbus, denkt und handelt regional:
„Unsere Globen sind zu 99 Prozent „Made in Germany“. Das meiste kommt aus Oberschwaben.“
24
sondern auch für Gebirgszüge, Meeresströmungen,
den Verlauf von Erdplatten, das Design und die
handwerkliche Kunst. Gebirge sehen aus wie modelliert, nicht wie gedruckt. Ein vorsichtiger Test mit
der Hand jedoch belegt: keine Erhebung, vielmehr
ein Druck in einer unglaublichen Perfektion und
mit patentierter Raffinesse. Während die ColumbusGloben nämlich im unbeleuchteten Zustand die
politische Welt mit derzeit 194 Staaten zeigen, erscheint hinterleuchtet die physische Welt mit ihren
Bergen und Meeren.
„Innovation zählte schon immer zu unseren Stärken. Die Erfindung der Duo-Globen mit zwei Kartenbildern geht auf meinen Großvater Paul zurück“,
sagt Torsten Oestergaard. Die Nachfrage nach Globen des 1909 gegründeten Unternehmens boomt –
Google Earth kann die Kugel nicht ersetzen. „Die
Gründe liegen auf der Hand“, meint der Herr der
Welten. „Auf unserem Globus kann ich Flugstrecken
nachfahren und auf einen Blick erkennen, warum
auf Hawaii ein so starkes Erdbeben stattfinden
konnte“, erklärt er. „Ich sehe, wie die politischen
Brennpunkte geografisch zueinander liegen, und
kann nachspüren, welche Länder der Äquator durchläuft. Auf einem Globus erschließen sich viele Zusammenhänge auf einen Blick. Für die Bildung in
einer globalisierten Welt eigentlich unverzichtbar.“
Hinzu komme, meint er, dass ein edler Globus ja
auch ein Schmuckstück von bleibendem Wert sei.
Abends im beleuchteten Zustand entfalte er seine
ganze Persönlichkeit.
Columbus-Globen entstehen heute
entweder im Tiefziehverfahren oder
in Segmenttechnik. Beim Tiefziehverfahren wird ein verzerrtes Kartenbild auf runder Kunststofffolie
zur Halbkugel geformt und mit
Acryl hinterspritzt. Fertig ist die
halbe Welt. Anschließend werden
die beiden Halbkugeln am Äquator
mit einem Band zusammengefügt.
Bei der Segmenttechnik werden
zwölf Segmente aus Karton – wie
Orangenschnitze – von Hand auf
eine Kunststoff- oder eine mundgeblasene Kristallkugel aufgeklebt und
die Ränder mit geübter Hand exakt
nachgeschnitten. Bei Columbus
denkt und handelt man regional.
Quiz: Wie viele Staaten zeigt ein
Globus aus Sicht der westlichen
Welt? Die Antwort auf eine Postkarte schreiben, Absender nicht
vergessen und schicken an:
EnBW Regional AG, Regionalzentrum Heuberg-Bodensee,
Stichwort „Globus“,
Eltastraße 1–5, 78532 Tuttlingen.
Unter den richtigen Einsendungen
wird ein Globus DUO Alba verlost.
Einsendeschluss: 30. Dezember 2010
enn einer verkörpert, was er tut,
dann ist es Wolfgang Schukraft,
Leiter der Theaterei Herrlingen. „Theater soll zeigen,
wie schön das Leben ist“, lautet sein Motto. Fröhlich
will er sein Publikum sehen, selbstvergessen dem
Stück lauschend. „Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie schön dann die Gesichter werden“, sagt
er. Und das ist es, was ihn seit einem Vierteljahrhundert antreibt, zu Neuem inspiriert, Höchstleistungen
hervorbringt.
In Herrlingen, einem Ortsteil von Blaustein, hat
sich Wolfgang Schukraft ein kleines Reich geschaffen,
von dem er schon als Jugendlicher träumte. Und
von dem ihm jeder vernünftige Kaufmann – wenn
denn gefragt – wohl abgeraten hätte: ein kleines,
feines und gar nicht anspruchsloses Theater mitten
auf dem Land. Ein Zimmertheater mit Platz für gerade
mal 100 Gäste im ersten Stock eines nicht minder
feinen Gasthauses. Kafka wurde hier gespielt und
Stücke von Dario Fo und Goethe, aber auch Schwäbisches von Sebastian Sailer und Selbstgeschriebenes. Letzteres hat alles, was es braucht, den Menschen den Spiegel vorzuhalten. Komödien mit scharf
gezeichneten Charakteren, raffiniertem Handlungsaufbau und umwerfendem Wortwitz. „Ich will, dass
meine Gäste selbst über Altersgebrechen lachen
können, bevor sie über den Ernst der Situation nachdenken“, sinniert er. Oberlehrerhaftes hat er nie gemocht. Er will sein Publikum unterhalten, gern auf
hohem Niveau, nicht erziehen. Dass ihm das gelingt,
W
Fotos: Markus Leser,, Theaterei Herrlingen
g
erkehrte Welt: Australien liegt auf
der Nordhälfte der Erdkugel, Europa
und der Nordpol befinden sich im Süden eines
Globus in Krauchenwies. Dieser steht im Foyer von
Columbus, dem ältesten Globushersteller Deutschlands. Ein Fehler? „Aber nein“, lacht Torsten
Oestergaard, der in vierter Generation den Familienbetrieb leitet. „Das ist die Weltsicht der Australier.
Die Erde schwebt im Weltall. Da gibt es weder Nord
noch Süd. Warum also soll Australien nicht auf der
oberen Kugelhälfte sein?“ Seine Aussage ist nicht
verkehrt. Sie zeigt vielmehr, wie stark Gelerntes in
unseren Köpfen klebt: Auf Augenhöhe und im Licht
sind bei westlicher Sichtweise Europa, Nordamerika,
Asien. Im unteren, dem Auge abgewandten Bereich,
Südamerika, Afrika und Australien. Torsten Oestergaard ist überzeugt, dass sich die Weltwirtschaft anders entwickelt hätte, wären die Globen rund um die
Welt „upside down“ gewesen – also umgekehrt in
ihrer Darstellung. Überhaupt sind Globen viel politischer, als man denkt. So dürfen Columbus-Globen
mit offiziellen Staatsgrenzen in China beispielsweise nicht über den Ladentisch, weil die dortige Regierung glaubt, dass ihr viel mehr von der Welt gehört.
Dabei arbeiten bei Columbus studierte Kartografen.
Diese erkundigen sich an amtlichen Stellen wie dem
Auswärtigen Amt über politische Veränderungen
und nutzen neueste Satellitenaufnahmen der NASA,
um ihre Globen stets so aktuell und genau wie möglich darzustellen. Der hohe Qualitätsanspruch des
Marktführers gilt nicht nur für die Staatsgrenzen,
V
Große Bühne. Im Zimmerformat.
belegen seine Zahlen: Konstant zählt er jedes Jahr
rund 18.000 Gäste in seiner kleinen Theaterei, die er
mit rund 150 Aufführungen erfreut. Viele kommen
regelmäßig, fühlen sich eng verbunden mit dem
Theater und seinen Schauspielern, scheuen selbst die
Fahrt vom Allgäu, vom Bodensee oder aus Reutlingen
nicht. Das Ensemble ist hochprofessionell, ebenso die
Bühnenbildner und Regie. „Meine Gäste dürfen sich
nicht langweilen“, betont er. „Deshalb muss ich immer
wieder Überraschendes bieten.“ Die Theaterei Herrlingen ist eine der ganz wenigen Bühnen im Land, die
sich fast ausschließlich aus dem Kartenverkauf und
Spenden selbst finanzieren. „Darauf bin ich fast ein
bisschen stolz“, gesteht Wolfgang Schukraft.
Als Jugendlicher habe er nicht so recht gewusst,
was er beruflich machen solle. „Ich habe viel gelesen
und geschrieben“, erzählt er. Die aus Vernunft eingeschlagene Verwaltungslaufbahn hat er bald an den
Nagel gehängt, anschließend beim Südwestrundfunk als Fernsehredakteur gearbeitet und Karriere
gemacht und dann Schauspielunterricht genommen.
„Das eigene Theater ging mir nicht aus dem Sinn“,
meint er. „Meine Frau hat mich von Anfang an
unterstützt und hat immer hinter mir gestanden!“
Heute hält sie mit der Kamera in beeindruckenden
Fotos fest, was ihr Mann auf die Bühne bringt. Im
Januar 2011 wird die Theaterei 25 Jahre alt, vor einem
Jahr hat Wolfgang Schukraft sie komplett renoviert.
„Ich habe großen Wert auf bequeme Theatersessel
gelegt, schließlich werde ich älter“, schmunzelt er.
Regionalredaktion Süd: EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH | Niederlassung Ravensburg | Susanne Jablonsky, Telefon 0751 3638-446 |
EnBW Regional AG mit den Regionalzentren: Schwarzwald-Neckar, Herrenberg: Dagmar Jordan, Telefon 07141 959-56106 |
Heuberg-Bodensee, Tuttlingen: Irmgard Leibing, Telefon 07461 709-411 | Oberschwaben, Biberach: Margit Alt, Telefon 07351 53-2378
„Die schwäbische Schöpfung“:
Eine Aufführung der Theaterei
Herrlingen des Stücks von
Sebastian Sailer ist auf DVD erhältlich unter der Telefonnummer
0731 26 81 77. Die DVD kostet
inklusive Porto 22 Euro.
Weihnachtsglück:
Mit etwas Glück können Sie die
DVD „Schwäbische Schöpfung“
auch gewinnen. Schreiben
Sie bis zum 20. Dezember eine
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Einsendern verlost.
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25
erleben | Region
Foto: Matthias Hangst
Kleine Musketiere. Konzentration bis in die Säbelspitze.
e.
Die TSG Eislingen fördert gemeinsam mit der EnBW den Fechtnachwuchs in der Region durch Schnuppertrainings in Schulen. Trainiert wird vor allem
22
Konzentration, Ausdauer und Koordination.
23
erleben | Region
Karlsruhe
Stuttgart
Göppingen
Eislingen
Neckartenzlingen
Region Mitte
Gutes Vorbild: Seit 18 Jahren betreiben in Neckartenzlingen Eltern eine Mensa.
Frisch gekocht. Elternküche wird
volljährig.
Müde, aber glücklich: Fechtnachwuchs nach dem Training in Göppingen.
K
24
tember bereits besucht. Säbel, Maske und Schutzanzug, finanziert von der EnBW, hat er dabei im Gepäck.
In der Regel sind es die zweiten Klassen, die Münd
für eine Doppelstunde in der Schulturnhalle besucht.
Bei Interesse folgen zusätzliche Einheiten in der Schule,
oder die Kinder kommen gleich im Verein vorbei.
„Eine gute Grundlage für das Fechten ist die Teilnahme an der Kindersportschule KISS, die viele Vereine ab dem Kindergartenalter anbieten. Hier geht es
um das Erfahren von vielfältigen Bewegungsmustern
– nicht um spezielle Sportarten“, erklärt Ulrich von
Buch. Beim Schnupperfechten in den Schulen wird
dann der nächste Schritt getan. Fast alle Mädchen
und Jungen haben zu Hause schon einmal mit Papierschwert oder Stock gekämpft. Spannend ist für viele
dann das Kennenlernen eines echten Säbels, mit dem
sie dann den Trainer im dicken Schutzanzug auch
mal piksen dürfen. „Fechten ist anspruchsvoll“, erklärt Martin Münd. „Wir schulen im Training gezielt
Konzentration, Koordination und Ausdauer. Denn
diese Fähigkeiten sind entscheidend für unseren
Sport.“ Was bei Spitzenwettkämpfen dann so leicht
und elegant aussieht, ist der Erfolg langjähriger
Arbeit. Bis dahin liegt aber noch ein Stück Weg vor
Selina, Tjark und ihren Trainingskollegen in der
Pestalozzihalle. 16 Kinder haben im vergangenen Jahr
über die Schnupperstunden in der Schule den Weg
zum Fechten gefunden. Mit Begeisterung sind sie
dabei – und werden am Ende doch noch ein wenig
übermütig.
röhliches Stimmengewirr, Halbwüchsige drängen durch die Tür. Die
Mensa des Schulzentrums Neckartenzlingen gleicht
einem Bienenstock – mit leckerem Essensduft unterlegt. Denn hier wird noch selbst gekocht, und zwar
von Eltern.
„Hier lernen fast 2.000 Schüler“, beschreibt Monika Schilling die Situation im Schulzentrum, das alle
weiterführenden Schularten beherbergt. Die quirlige
Mutter engagiert sich seit neun Jahren im Vorstand
des gemeinnützigen Mensatreffs, seit 2006 als
Vorsitzende. „Traditionell kommen viele Kinder mit
dem Bus.“ Vor diesem Hintergrund wurde die Idee
der Schulmensa schon früh geboren – und durch ein
engagiertes Elternteam im Frühjahr 1992 umgesetzt.
„Von Anfang an war klar, dass vor Ort frisch gekocht
wird“, erzählt Monika Schilling. Also haben die Eltern
einen gastronomischen Betrieb beantragt – und
sich selbst an den Herd gestellt. Ehrenamtlich. Mit
80 Essen startete die Initiative. Eine ausgebildete
Hauswirtschafterin und Mutter gab wertvolle Starthilfe, indem sie gängige Rezepte auf die Anforderung
der Großverpflegung veränderte. „Keiner, der hier
einsteigt, hat mit Nahrungszubereitung in großen
Mengen und der dazugehörigen Logistik Erfahrung.“
Heute bereitet die Schulküche durchschnittlich
300 Essen am Tag zu. So ist es mit den Jahren eng
geworden. Dank der tatkräftigen Unterstützung der
EnBW konnte kürzlich immerhin die Küchenausstattung deutlich aufgestockt werden: Zusätzliche Töpfe
und Geschirr helfen nun, den Betrieb im wahrsten
F
Fechten für Kinder
Das Schnuppertraining „Kleine
Musketiere gesucht“ läuft im
gesamten Schuljahr 2010/2011.
Dabei kommen ausgebildete
Fechttrainer in den Sportunterricht an die Grundschulen im Umkreis von etwa 30 Kilometern um
Göppingen. Interessierte Eltern
und Sportlehrer können sich
unverbindlich unter www.fechten.
tsg-eislingen.de auf der Homepage der TSG Eislingen informieren. Fragen beantwortet Ulrich
von Buch unter:
[email protected]
Fotos: Matthias Hangst
g
onzentrierte Stille. Selina, Tjark und
18 weitere Kinder stehen in leichtem
Ausfallschritt an der roten Linie. Training in der Göppinger Pestalozzihalle – heute ist hier der Fechtnachwuchs an der Reihe. Kaum zu glauben, dass Neunjährige beim Sport so diszipliniert sein können. „Bei
uns ist es aber auch mal laut und wild“, beruhigt
Martin Münd, Diplom-Fechtlehrer am Regionalen
Spitzensportzentrum Eislingen. Göppingen und Eislingen – diese Sportvereine betreiben engagiert die
Förderung des Fechtnachwuchses in der Region.
Schwerpunkt ist das Fechten mit dem Säbel, der eine
flache, biegsame Klinge besitzt. Im Gefecht zählen
Treffer am gesamten Oberkörper bis zur Gürtellinie.
„Hohe Geschwindigkeit und Technik machen einen
großen Teil der Faszination des Fechtens aus. Besonders fernsehtauglich ist unser Sport dadurch allerdings nicht“, erzählt Ulrich von Buch, der sich als Leiter des Spitzensportzentrums ehrenamtlich für den
Fechtsport engagiert. Als Vater zweier Kinder, die
jetzt ebenfalls zum Fechten drängen, weiß er um die
Bedeutung einer behutsamen Frühförderung – zum
Beispiel über Schulkooperationen. So besucht Fechtlehrer Martin Münd seit einem Jahr regelmäßig
Grundschulen im Filstal, um den Kindern im Rahmen
des Sportunterrichts einen kleinen Einblick in den
Fechtsport zu geben. Dank der Unterstützung der
EnBW konnten diese Schnuppertrainings im
laufenden Schuljahr weiter ausgebaut werden. Über
20 Grundschulen hat Martin Münd seit Mitte Sep-
Sinne des Wortes „am Kochen“ zu halten. Im Mensatreff geht es aber nicht nur um die sinnvolle Ernährung. „Die Mensa hat sich im Laufe der Jahre zum Ort
der Begegnung entwickelt, und zwar für Kinder und
Eltern gleichermaßen“, berichtet die Vereinsvorsitzende. Beispielsweise lädt die Schule alle frischgebackenen Fünftklässler mit Eltern zum Einschulungskaffee in die Mensa ein. Diese knüpfen dort in
zwangloser Atmosphäre erste Kontakte. „Aus dieser
Veranstaltung heraus finden sich jedes Jahr spontan
neue Mitstreiter“, schmunzelt Monika Schilling.
Denn in den 20 Kochteams mit jeweils zehn Müttern
und auch Vätern ist Verstärkung jederzeit willkommen. Ergänzend sind Kuchenspenden gefragt. Denn
deren Verkauf hilft, den Preis von 1,50 Euro für die
warme Hauptspeise zu halten.
Dass die Initiative nicht alle Altersgruppen konstant erreicht, damit kann die Mutter fast erwachsener Kinder leben: „Wir verlieren manchen Essensgast
in der siebten Klasse. Dann ist ein geordnetes
Schulessen einfach uncool.“ Und sie ergänzt: „Viele
Jugendliche machen in dieser Zeit eine Wandlung
durch. Aber in der neunten Klasse kommen die
meisten wieder.“
So wie die Heranwachsenden hat auch der
Mensatreff in 18 Jahren eine enorme Entwicklung
durchgemacht. Aktionswochen, Informationsveranstaltungen und Sponsoring: Vieles ist professioneller
geworden, man hat miteinander und voneinander
gelernt – so wie man sich das von einem volljährigen
Kind eben auch erhofft.
Regionalredaktion Mitte: EnBW Regional AG mit den Regionalzentren: Schwarzwald-Neckar, Ludwigsburg: Dagmar Jordan | Telefon 07141 959-56106 |
Alb-Neckar, Kirchheim unter Teck: Anja Ebert | Telefon 07021 8009-59532
Kochen für viele
Die beliebtesten Rezepte der letzten Jahre hat die Elterninitiative
vom Mensatreff in einem Kochbuch zusammengefasst. Von
Käsespätzle bis zu griechischem
Salat ist dort alles dabei, was
Kindern schmeckt und gesund ist.
Erhältlich ist das Kochbuch „Best
of Mensa“ zum Preis von zehn
Euro beim Mensatreff im Schulzentrum sowie bei der Stadtverwaltung Neckartenzlingen im
Rathaus und in der Bibliothek.
Für alle, die an Rezepten für
wahlweise vier, 20 oder 100 Personen interessiert sind, verlosen
wir fünf Exemplare.
Schreiben Sie uns dazu eine
E-Mail mit dem Stichwort „Best of
Mensa“ an [email protected]
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25
erleben | Region
Foto: Matthias Hangst
Blaue Schnecke. Aus Pfinzwasser wird Strom.
22
Eine Wasserkraftschnecke nutzt jetzt das Gefälle am Wehr im Pfinztaler Ortsteil Söllingen.
Sie erzeugt pro Jahr so viel Strom, wie 65 Familien durchschnittlich verbrauchen.
23
erleben | Region
Pfinztal
Karlsruhe
Stuttgart
Kenzingen
Region West
Streuobstwiesen bieten Lebensraum für bedrohte Tiere und liefern köstliche Äpfel.
Christkindler und Co. Äpfel mit
Biss und Charakter.
Freuen sich am Wehr in Pfinztal-Söllingen: Winfried Waigel von der EnBW, Alfred Fleißner, Gemeinderat,
und Uwe Renz von der Gemeinde Pfinztal (v. l.).
immlischer Apfelduft durchzieht
die Wohnung von Familie Herb in
Wyhl, durchmischt von Zimtgeruch und weihnachtlicher Musik. Den Adventskranz zieren kleine
rotbackige Äpfelchen, die so schön anzusehen sind,
als himmlische Gabe gerade von oben herabgefallen. Christkindler heißen die süßen Kleinen, deren
wundervolle Aromen auch das Apfelbrot bereichern, das soeben im Ofen bäckt. Wen interessieren
da noch Dezembernebel und Nieselregen?
Der Apfel mit dem weihnachtlichen Namen
stammt von Streuobstwiesen rund um Kenzingen.
Er ist rar, weil nur noch wenige Stücklebesitzer die
heimischen, traditionellen Obstsorten pflegen. Dabei können Industrieäpfel aus dem Supermarkt –
egal woher – weder beim Aroma noch bei der Süße
oder Saftigkeit mithalten. Äpfel von Streuobstwiesen – ob Christkindler, Brettacher, Kleiner Fleiner
oder Ingrid Marie – sind charakterstark. Die Bäume,
auf denen sie wachsen, robust. Diese alten regionalen Apfelsorten zu erhalten hat sich der Kreisverband Obstbau, Garten und Landschaft Emmendingen – kurz KOGL – zum Ziel gesetzt. Aus gutem
Grund: Streuobstwiesen bereichern seit über 100
Jahren das Landschaftsbild und bieten zahlreichen
bedrohten Tieren Lebensraum. Deshalb sind sie an
sich schon erhaltenswert. Doch weit mehr wiegt
der Genuss: Alle typisch regionalen Sorten, die auf
einzeln stehenden Hochstämmen wachsen, haben
eine große, unwiderstehliche Persönlichkeit. Sie
überzeugen jeden, der sie einmal genossen hat,
eit ein paar Wochen hat Söllingen,
ein Ortsteil von Pfinztal, ein eigenes
Kraftwerk. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Wasser der Pfinz am Wehr Walter einfach ungenutzt
drei Meter in die Tiefe stürzte. Jetzt dreht sich eine
blaue Kraftwerksschnecke am rauschenden Bach –
klipp, klapp – und erzeugt nach den Berechnungen
ihrer Eigentümer von nun an durchschnittlich
223.000 Kilowattstunden elektrische Energie pro
Jahr. Diese Menge reicht aus, um etwa 65 VierPersonen-Haushalte mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.400 Kilowattstunden jährlich mit
Strom zu versorgen. Seit mehr als 20 Jahren existiert
die Idee im Ort, die heimische Wasserkraft zu reaktivieren, doch alle Berechnungen führten immer
wieder zum gleichen Ergebnis: Es rechnet sich nicht.
Dass dies heute doch der Fall ist, ist einer neuen
Technik zu verdanken und dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Es fördert die Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Sonne, Wind
und Biomasse durch erhöhte Vergütungen. Diese
Förderung tragen alle Verbraucher über die sogenannte EEG-Umlage auf ihren Strompreis. Der Lohn
für alle: weniger Kohlendioxid und Schonung fossiler Energieträger. „Pfinztal hat seit vielen Jahren
einen Arbeitskreis Klimaschutz“, sagt Alfred Fleißner, Gemeinderat und einer der Hauptinitiatoren des
Projekts. „Wir wissen um die Bedeutung einer intakten Umwelt für unsere Lebensqualität. Deshalb ist
S
24
uns auch eine CO2-freie Stromerzeugung wichtig.“
An der Pfinz mit ihren sehr stark schwankenden
Wassermengen hätten sich herkömmliche Wasserturbinen schwergetan, einen ordentlichen Wirkungsgrad zu erreichen. Die Wasserkraftschnecke
dagegen ist optimal für den Standort. Unterschiedlich hohe Wasserstände und Wassermengen beeinflussen den Wirkungsgrad kaum, Trockenlauf und
Feststoffe im Wasserlauf schaden ihr nicht. Die
Schnecke mit einer Leistung von 45 Kilowatt, einer
Länge von 7,75 Metern und einem Durchmesser von
2,30 Metern dreht sich bereits so selbstverständlich
in der Pfinz, als wäre sie schon immer da gewesen.
Über den Kraftwerksbau freuen sich auch die Fische
in der Pfinz. Sie haben nämlich einen neuen Fischaufstieg erhalten, über den sie wesentlich leichter
ins Oberwasser gelangen.
Das Wasserkraftwerk kostete seine Eigentümer
rund 300.000 Euro und bringt ihnen über die nächsten 40 Jahre gesehen eine verlässliche Rendite.
Beteiligt sind am Wasserkraftwerk Söllingen zu
50,6 Prozent die Gemeinde Pfinztal, zu 29,4 Prozent
Pfinztaler Bürger und zu 20 Prozent die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH. Betrieben wird das
Kraftwerk von der Gemeinde, Geschäftsführer ist
Uwe Renz, von Beruf ist er Biologe. Die EnBW versteht
sich als Partner der Gemeinden in ihrem Netzgebiet.
Sie hat das Projekt von Anfang an mit ihrem Knowhow und persönlichem Einsatz vor Ort unterstützt.
Ausbau erneuerbarer Energien:
In das Stromnetz der EnBW
speisen inzwischen bereits 88.500
private Anlagen Strom ein, der
aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse erzeugt wurde. Bis zum
Jahresende werden weitere 4.000
bis 5.000 hinzukommen.
Fotos: Matthias Hangst
g
H
durch ihren einmaligen Geschmack. „Es wäre jammerschade, wenn diese Sorten für immer verloren
wären und auch das Wissen, wie man einen Hochstamm pflegt“, sagt Lothar Herb, Vorsitzender des
KOGL. „Wenn die Streuobstwiesen untergingen,
hätte die Maismonokultur in unserer Region endgültig gewonnen. Mir würde eine solche Landschaft nicht gefallen.“
In der Wissensvermittlung geht der Verein neue
Wege, um auch Kinder sowie junge Familien fürs
Streuobst zu sensibilisieren. Der Verein beteiligt
sich unter anderem an dem Intereg-4-Projekt zur Erhaltung der Streuobstbestände, das von der Europäischen Union gefördert wird. Der Verein bekommt
für drei Jahre insgesamt 8.000 Euro Zuschuss. Voraussetzung ist, dass er denselben Betrag aus Eigenmitteln investiert. Finanziert werden davon Veranstaltungen, Kurse und Infomaterial. „Wir zeigen
beispielsweise Kindern, wie aus Äpfeln Apfelsaft
wird und welche Inhaltsstoffe darin sind“, sagt Lothar Herb. „Sie schmecken den Unterschied zum Industrieapfelsaft. Eine solche Erfahrung ist wichtig.“
Darüber hinaus veranstaltet der KOGL seit Frühjahr
2010 für alle Interessierten jeden ersten Freitag im
Monat einen Informationsabend in seinem Lehrgarten. „Die Teilnahme ist kostenlos. Je nach Jahreszeit
lernen die Teilnehmer, wie man einen Baum in den
einzelnen Jahreszeiten pflegt, richtig schneidet und
Krankheiten sowie Schädlingsbefall vorbeugt“,
führt Lothar Herb weiter aus. Ihr Werben hat Erfolg:
Seit Mai kamen schon 300 Interessenten.
Regionalredaktion West: EnBW Regional AG mit Regionalzentren Nordbaden, Ettlingen |
Ramona Sallein | Telefon 07243 180-275 | Neckar-Franken, Heilbronn | Philipp Hilsenbek | Telefon 07131 1234-1734 und
Rheinhausen | Simon Löffel | Telefon 07643 808-271
Schaugarten für Familien:
Der Verein hat in seinem Lehrgarten einen Familiengarten
integriert. Hier zeigt er, wie auf
kleinstem Raum Obst und Beeren
angepflanzt werden können, welche Sorten Kindern schmecken
und wie daraus die beste Konfitüre
wird.
Einfache Pflege – viel Genuss:
Die alten Apfelsorten sind unvergleichlich gut auch für Apfelmus,
Konfitüre, Kuchen, Apfelsaft und
Most geeignet. Die nächste InfoVeranstaltung findet am Samstag,
8. Januar 2011, von 10.00 bis 12.00
Uhr statt – ohne Voranmeldung.
Thema: „Der richtige Schnitt“.
Der nächste Lehrgang zum Fachwart startet im Herbst 2011 und
geht über 14 Monate. Infos und
Anmeldung bei Fachwarteobmann
Manfred Ruf, Telefon 07644 6444.
Mehr über den KOGL steht im
Internet unter
www.kogl-emmendingen.de
Tipps und Beratung: Die Mitglieder
helfen auch, Bestände zu sichern.
Wer eine Streuobstwiese hat und
nicht weiß, was zu tun ist, erhält
kostenlose Beratung vom KOGL.
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um Baden-Württemberg:
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25
erleben | Stuttgart
Solarstrom vom Wasserdach.
Foto: Matthias Hangst
Neue Bürger-Energie in Stuttgart.
Strom aus erneuerbaren Energien reduziert den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid. Auf den Dächern der Stuttgarter Wasserhochbehälter
22
entsteht das erste Solarprojekt der Bürger-Energiegenossenschaft. Hartmut Fuchs von der EnBW steht mit Rat und Tat zur Seite.
23
erleben | Stuttgart
Karlsruhe
Stuttgart
Stuttgart
EnBW hilft Kommunen beim Sparen – durch intelligente Straßenbeleuchtungskonzepte.
Sparsames Licht.
Durch Dimmen und Steuern.
Die EnBW hilft Bürger-Energiegenossenschaften beim Start – in Stuttgart und bereits 34 anderen Kommunen.
24
es uns wichtig, gemeinsam mit den Bürgerinnen und
Bürgern die Zukunft zu gestalten.“
Die Genossenschaft ist für Bürger die ideale Organisationsform, die Zukunft ein Stück weit nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können. „Hier können
Bürger ihre Ideen einbringen, reale Energieprojekte
fördern und die lokale Energiepolitik mitgestalten“,
informiert Hartmut Fuchs über die Motivation von
Bürger-Energiegenossenschaften. „Das bringt den
Klimaschutz weiter voran.“ In einer Genossenschaft
tun sich Gleichgesinnte zusammen. Jedes Mitglied
hat eine Stimme – unabhängig von der Summe seiner
Anteile. Vorstand und Aufsichtsrat werden aus ihrer
Mitte gewählt und arbeiten ehrenamtlich. „Basisdemokratischer geht es nicht“, meint Hartmut Fuchs
dazu.
Nach der Bürger-Energiegenossenschaft „Solar
Stuttgart eG“ und „EnBW City eG“ ist „Wasser & Sonne Stuttgart eG“ die dritte Bürger-Energiegenossenschaft in Stuttgart, die von der EnBW unterstützt
wird. Alle drei wollen noch wachsen und neue Mitglieder gewinnen, um auch in Zukunft weitere
nachhaltige Projekte realisieren zu können. In BadenWürttemberg gibt es inzwischen 34 Bürger-Energiegenossenschaften mit fast 4.000 Mitgliedern und
einem gezeichneten Kapital von rund sechs Millionen Euro. Sie alle wurden von der EnBW in ihrer Anfangsphase unterstützt. Die überwiegende Zahl der
Genossenschaften hat sich bisher für die Errichtung
gemeinschaftlicher Solarstromanlagen entschieden.
traßenbeleuchtung wird für Städte
und Gemeinden immer mehr zur
Herausforderung: Hell soll sie sein, damit die Straßen
auch nachts für Personen und Verkehr sicher sind.
Dabei darf das öffentliche Licht aber nicht die Schlafzimmer der Anlieger erhellen, weil das wiederum
stört. Kosten und Stromverbrauch sollen niedrig sein,
die Leuchten schön und immer funktionstüchtig.
Stuttgart ist im bundesweiten Vergleich weit vorne
in Sachen effiziente und ansprechende Straßenbeleuchtung. Die EnBW, das Tiefbauamt, das Amt für
Umweltschutz und das für Stadtplanung und Stadtgestaltung arbeiten hier eng zusammen. So ist es
der Landeshauptstadt beispielsweise gelungen, ihren
Energieverbrauch für die Straßenbeleuchtung und
Unterführungen seit 1990 um 15 Prozent zu senken,
obwohl die Anzahl der Leuchten um zwölf Prozent
zugenommen hat.
Ein solch gutes Ergebnis erreicht man nicht mit
bloßem Leuchtentausch. In Stuttgart wird schon bei
der Planung neuer und Modernisierung bestehender
Beleuchtung an Energieeffizienz gedacht, moderne
Techniken werden auf ihre Vorzüge getestet. So gibt
es in Kooperation mit der EnBW nicht nur Versuchsstrecken mit Leuchtdioden wie in der Leuschnerstraße, sondern auch eine ultramoderne Straßenbeleuchtung im Neubaugebiet Hohlgrabenäcker in
Zuffenhausen. Hier wird vor allem durch Dimmen
und eine intelligente Steuerung gespart. Dank eines
von der EnBW ausgeklügelten Lichtmanagement-
S
Machen Sie mit! Bürger-Energiegenossenschaft „Wasser & Sonne
Stuttgart eG“
Die neu gegründete Bürger-Energiegenossenschaft für Stuttgart
steht jedem Interessierten offen.
Mindestens 100 Euro Kapital muss
ein neues Mitglied einbringen.
Mehr ist aber auch möglich.
Sie sind interessiert und möchten
Mitglied werden? Dann rufen Sie
uns bitte an unter der kostenlosen
Telefonnummer 0800 36 29 048
oder senden Sie uns eine E-Mail an
[email protected].
Wir brauchen folgende Informationen: Name, Vorname, Adresse,
Telefonnummer und gewünschte
Kapitaleinlage. Wir informieren
Sie dann über den weiteren Verlauf bis zur ersten Mitgliederversammlung Ende Januar 2011.
Weitere Informationen zu BürgerEnergiegenossenschaften im
Land finden Sie im Internet unter:
www.buerger-energie.de
Fotos: Matthias Hangst;
g ; Factum/Weise
ein eigenes Dach für eine Fotovoltaikanlage? Kein Problem in Stuttgart,
denn dort kann man dennoch zum Solarstromer werden. Man braucht nur Anteile an der neuen BürgerEnergiegenossenschaft „Wasser & Sonne Stuttgart
eG“ zu zeichnen, die am 10. November 2010 gegründet
worden ist. Schon bei der Startveranstaltung in der
Vereinsgaststätte Halbzeit des TSG Stuttgart e. V.,
Georgiiweg 7, in Stuttgart-Degerloch, herrschte
großes Interesse. Wo die ersten Fotovoltaikanlagen
errichtet werden, steht auch schon fest: Die EnBW –
Trinkwasserversorger der Landeshauptstadt – hat die
Dächer von fünf Wasserhochbehältern in Stuttgart
zur Verfügung gestellt: in Neuwirtshaus, auf dem
Goldberg und Hasenberg, am Mühlbachhof und auf
dem Esslinger Berg. „Diese Dachflächen ermöglichen
den Bau von Sonnenstromanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 120 Kilowatt“, erklärt Hartmut Fuchs, Kommunalberater der EnBW Regional AG.
„Wir unterstützen Bürger-Energiegenossenschaften
in ganz Baden-Württemberg in ihrer Startphase – vor
allem mit unserem Wissen und unserer Erfahrung
in Technik, Wartung und bei Verträgen.“ In Stuttgart
stellt die EnBW auch Flächen bereit. „Die Dächer der
Trinkwasserbehälter in den Höhenlagen Stuttgarts
sind optimal geeignet, sodass die Investition für die
Bürger-Energieteilhaber auch eine sichere Rendite
einbringt“, sagt Hartmut Fuchs „Wir sind nicht nur
Trinkwasser- und Energieversorger der Landeshauptstadt, sondern in Stuttgart auch daheim. Deshalb ist
K
systems braucht die Stadt für das öffentliche Licht
hier ein Drittel weniger Energie als in anderen, ebenfalls bereits sehr effizient beleuchteten Stadtregionen.
„Wir sehen uns als Energiepartner der Stadt“, sagt
Andreas Lorey, Fachbereichsleiter für Straßenbeleuchtung bei der EnBW Regional AG. „Von daher ist
es uns ein Anliegen, die Stadt mit unserem Knowhow beim Energiesparen und Klimaschutz zu unterstützen.“ Im Gebiet Hohlgrabenäcker hat die EnBW
nicht nur die Planung, sondern auch die Mehrkosten
für die Installation der innovativen Techniken übernommen. Von den eingesparten Energiekosten profitiert die Stadt. Auch die Tierwelt zieht ihren Nutzen
aus den neuen Lampen: „Wir haben hocheffiziente
Natriumdampflampen installiert, deren gelbes Licht
zudem von Insekten nicht wahrgenommen wird“,
erklärt Andreas Lorey. Die Haupteinsparung allerdings erreicht die EnBW durch elektronische Vorschaltgeräte an allen 130 Leuchten. Dadurch lässt
sich jede einzelne Lampe über ein Webportal ansteuern. „Wir können jede Lampe individuell dimmen
und erfahren, wie hell sie leuchtet, wie viel Energie
sie verbraucht und ob sie funktioniert“, informiert
EnBW-Fachmann Lorey und fasst die drei neuen
Komponenten noch einmal zusammen: „Der Wirkungsgrad der verwendeten Leuchten ist herausragend gut. Durch die Vorschaltgeräte können wir die
Beleuchtungsstärke gemäß dem Alterungszustand
der Lampen anpassen. Und wir können in den späten
Nachtstunden dimmen. Das spart Energie und CO2.“
Redaktion Stuttgart: EnBW Regional AG mit dem Regionalzentrum Stuttgart: Christine Daniel, Telefon 0711 289-47160,
Angela Kößler, Telefon 0711 289-47160
Kindertaler:
Die EnBW versorgt Stuttgart nicht
nur mit frischem Trinkwasser,
Strom und Gas, sondern betreibt
auch die Straßen- und Tunnelbeleuchtung. Sie ist bei kaputten
Lampen auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, da
Beleuchtungssysteme wie im Gebiet Hohlgrabenäcker noch Pilotprojekte sind. Für jede gemeldete
Störung überweist die EnBW einen
Euro an die Aktion „Kindertaler“
der Bürgerstiftung Stuttgart. Bei
rund 3.000 Störmeldungen pro Jahr
sind das auch rund 3.000 Euro, die
helfen, Kinderprojekte in Stuttgart
auf lange Sicht zu sichern.
Störungsmeldung:
Informieren Sie uns bitte über
kaputte Lampen per E-Mail an
strassenbeleuchtung-reg@enbw.
com oder telefonisch über die
kostenlose Servicenummer
0800 362 90 50.
Im Internet können Sie auf der
Homepage der Stadt Stuttgart
unter dem Stichwort „Straßenbeleuchtung“ nachschauen,
welche Angaben wichtig sind.
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25
erleben | Sternstunde
Brust und Keule von der Bauernente
mit eingemachter Birne, Kräuterflädle und Schwarzwurzeln
Zutaten:
Füllung Ente:
Sternstunde „Kochen ist kein
2
Röstgemüse (Zwiebel, Karotte,
Sellerie, Lauch, Knoblauch, Ingwer)
1
Hexenwerk!“
Bauernenten
Birne
Rosmarin, Thymian, Orangenschale
Entensauce:
Röstgemüse (Zwiebeln, Karotten,
ann immer es geht, bläst Thomas Heinzler zur
Jagd. Dann schnappt er sich seinen Cockerspaniel
„Bobby“ und geht in den Wäldern auf die Pirsch. Mal bringt er ein
Wildschwein mit nach Hause, mal ein Reh oder ein Rebhuhn. In seinem Hotelrestaurant „Heinzler am See“ in Immenstaad am Bodensee zerlegt er das Wild und setzt es auf die Tageskarte, die oft Spiegel
seiner Jagdkunst ist. „Besonders die Rehleber hat es den Gästen angetan“, sagt dieser Berg von einem Mann, dessen tiefbraune Augen
die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, die er beim Jagen oder auch
Fischen am Bodensee braucht.
Thomas Heinzler, Mitte dreißig, sucht immer nach neuen Herausforderungen. Jedes Frühjahr veranstaltet der gelernte Koch eine
zweitägige Küchenparty für 150 Gäste. Zusammen mit vier Gastköchen bereitet er dann 17 Gänge zu, die den Gästen direkt in der Küche
serviert werden. Die Besucher können beim Kochen zuschauen, ein
DJ sorgt für Stimmung. „Kochen ist kein Hexenwerk!“, sagt Heinzler.
Was wirklich zählt, seien gute Grundprodukte. Der Rest laufe dann
wie von alleine. Jeden Morgen um halb zehn trommelt Heinzler
deshalb seine Küchenbrigade zusammen. „Dann sagt jeder, welche
Lieferungen frisch angekommen sind, und wir schreiben gemeinsam die Tageskarte.“ Dabei verwendet er alles, was die Umgebung
hergibt: Bodenseefische wie Felchen, Egli und Seeforellen, Wild von
seinen Jägerkollegen, Gemüse und Obst von den Bauern in der Nähe
– und dazu guter Bodenseewein aus den unzähligen Weingütern
rund um das „Schwäbische Meer“. Eine Leidenschaft seines Bruders
Michael, der sich um den Service kümmert. Bis zu 150 verschiedene
edle Tropfen versammeln sich auf der Speisekarte, die der Gast entweder in der geschmackvoll eingerichteten Jagdstube zwischen ausgestopften Muffeln und Gämsen, am urigen Stammtisch oder auf
der Seeterrasse unter großen Kastanienbäumen genießen kann.
„Oma Mathilde ist an allem schuld!“, lacht Heinzler, denn sie hat
das Gebäude des heutigen Hotelrestaurants 1938 gekauft und die
ehemaligen Umkleidekabinen des Sportvereins zum Strandcafé ausgebaut. Allein schon am Blick aus den Panoramafenstern des Restaurants über das Naturschauspiel Bodensee mit den nahen Alpen, den
Weinhängen und Obstplantagen, könnte man sich sattsehen. Wenn
der Gast dann ein Filet vom Bodensee-Egli mit Gamba und Jacobsmuscheln oder einen schwäbischen Zwiebelrostbraten vom Rinderfilet in Burgundersoße oder gar ein Sauerkirschparfait mit Baumkuchenmantel mit Bodenseebeeren und Vanilleschaum serviert
bekommt – dann kann das Paradies nicht mehr weit sein.
W
Koch und Jäger: Thomas Heinzler
bringt Regionales vom Bodensee
auf den Tisch.
Lauch, Sellerie)
3
Birnen
Tomatenmark, Rotwein, Birnensud
Kräuterflädle
120 g
Mehl
3
Eier
200 g
Milch
50 g
Sahne
50 g
frische Gartenkräuter
Salz, Pfeffer, Muskat
Schwarzwurzeln
5
Schwarzwurzeln
0,2 l
Gemüsefond
0,2 l
Sahne
1
Zwiebel
Zum Bestreichen
0,1 l
Orangensaft
1 TL
Honig
Ente vorbereiten: Die Entenkarkassen herauslösen und die Ente mit Pfeffer und Salz
würzen. Gemüse und Birne würfeln, Orangenhaut schälen und mit den Kräutern die
Ente füllen. Bei 190 Grad für ca. 90 Minuten
in den Ofen schieben und alle 20 Minuten mit
Wasser übergießen.
Entensauce zubereiten: Entenkarkassen in
Öl anschwitzen, Gemüse und Birne grob zerkleinern und hinzugeben, Tomatenmark kurz
mitrösten und mit 0,3 l Rotwein ablöschen,
einkochen lassen. Mit Wasser auffüllen, sodass Knochen bedeckt sind. Ca. zwei Stunden
köcheln lassen. Durch ein feines Sieb passieren und einkochen lassen, etwas Butter und
2 EL Birnensud hinzugeben. Für den Birnensud zwei Birnen schneiden und in einem Sud
aus Birnensaft, Zucker, Zitrone, Vanille,
Sternanis, Nelke und Zimt weich kochen.
Kräuterflädle: Alle Zutaten vermengen und
abschmecken. Die gehackten Kräuter dazugeben und zu kleinen Pfannkuchen ausbacken.
Fotos: Berthold Steinhilber
Schwarzwurzeln: Schwarzwurzeln schälen,
26
in feine Scheiben schneiden. Zwiebel dünsten, Schwarzwurzeln, Gemüsefond und
Das Rezept zum Ausdrucken
und Sammeln sowie Kochvideos
finden Sie unter:
www.enbw.com/magazin
Heinzler am See
Strandbadstr. 3
88090 Immenstaad am Bodensee
Telefon 07545 9319 – 0
Telefax 07545 3261
[email protected]
www.heinzleramsee.de
Sahne hinzugeben und weich kochen.
Anrichten: Ente zerlegen, mit verkochtem
Honig und Orangensaft bestreichen und mit
Schwarzwurzel, Kräuterflädle, gekochten
Birnen anrichten. Sauce beigeben.
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erleben | Leserreise
Unsere Leistungen
Portugal: Das Land der Seefahrer.
– Linienflüge mit Lufthansa Frankfurt/Porto,
Lissabon/Frankfurt
– Flughafen-, Sicherheits- und Landegebühren
(rund 100 Euro)
– Zehntägige Rundreise im klimatisierten Reisebus ab
Porto/bis Lissabon
– Qualifizierte, Deutsch sprechende Reiseleitung ab
Porto/bis Lissabon
– 4 x Übernachtung im 3*Quality Inn Praca da Batalha
in Porto
– 5 x Übernachtung im 4*Hotel Fenix Lisboa in Lissabon
– 9 x Frühstück, 2 x Mittagessen + 1 x Lunchpaket,
6 x Abendessen
– Besichtigungs- und Ausflugsprogramm inklusive
Eintrittsgebühren lt. Reiseverlauf
– 1 aktueller Reiseführer Portugal
– Reisepreis-Sicherungsschein
– EnBW-Reisebegleitung ab/bis Frankfurt
Termin: 12.–21. September 2011
as Land im Südwesten der Iberischen Halbinsel ist zwar
klein, aber in kultureller Hinsicht ein Schwergewicht:
Etliche Städte und Stätten gehören zum Weltkultur- und Naturerbe. Portugal begeistert mit einer facettenreichen Fülle an Sehenswürdigkeiten
und außergewöhnlichen Eindrücken. Entdecken Sie eines der ältesten
Länder Europas auf der zehntägigen EnBW-Reise! Auszüge der Reise:
D
1. Tag: Anreise nach Porto. Start der Reise im Norden Portugals.
2. Tag: Portwein und UNESCO-Weltkulturerbe
Bei einer Stadtbesichtigung lernen Sie die „andere Hauptstadt“ Portugals und den Geburtsort Heinrich des Seefahrers kennen: das Häuserlabyrinth der Altstadt, den felsigen Sandstrand, die Hafenmole, die
Mündung des Flusses Douro, die imposanten Kirchen und Kathedralen
u. v. m. Als Tagesabschluss testen Sie Portwein in einem typischen
Weinkeller!
3. Tag: Weltnaturerbe im reizvollen Douro-Tal
An Bord eines „Rabelo“, eines früher zum Transport von Weinfässern
genutzten Bootstyps, erleben Sie eine der landschaftlich reizvollsten
Gegenden vom Wasser aus: Vorbei an eindrucksvollen Brücken, Weinbergen, Palästen und hübschen Dörfern und durch imposante Schleusen geht die Fahrt bis nach Régua, dann per Zug zurück nach Porto.
28
4. Tag: Die Wiege der Nation, Guimarães, und die „Gebetsstadt“ Braga
Seine Fülle an historischen Baudenkmälern und bedeutenden Kunstschätzen macht den Geburtsort des ersten portugiesischen Königs, Heinrich von Burgund, so sehenswert. Dominiert wird die Weltkulturerbestadt vom mächtigen Kastell, eines der eindrucksvollsten Wehrburgen
Portugals. In Braga gibt es viele Kirchen: 30 bei 85.000 Einwohnern!
5. Tag: Bildung, Bauwerke und berühmte „Erscheinungen“
Die berühmte Universitätsstadt Coimbra ist gleichermaßen ehrwürdig
durch ihre geschichtsträchtige Vergangenheit wie jung durch ihre
Studenten. In Batalha besichtigen Sie das Weltkulturerbe Mosteiro da
Santa Maria da Vitória, das gewaltigste Bauwerk des Landes! Der weltberühmte Wallfahrtsort Fátima mit seiner Erscheinungskapelle ist ein
außergewöhnlicher Ort, der niemanden kalt lässt.
6. Tag: Eine der schönsten Städte der Welt – Lissabon
Beeindruckend ist Lissabon dank seiner überaus reizvollen Lage sowie
den zahllosen künstlerischen und baulichen Zeugen seiner ruhmreichen Vergangenheit – ob Altstadt, Burghügel oder weltberühmtes
Hieronymitenkloster in Bélem.
7. Tag: Einfach königlich – Queluz und Sintra
In Queluz bestaunen Sie eines der schönsten (Rokoko-)Schlösser Portugals, den Palácio Nacional. Unter Schutz der UNESCO steht die ehemalige
Fotos: Karawane Reisen GmbH
P
Portugal bietet
N
Natur und Kultur
vvom Feinsten –
w
wie zum Beispiel
a
am Strand bei
S
Sintra (o.), am
P
Praca do Municip
pio in Lissabon
((l.) und in der
Altstadt von
A
Porto (r.).
P
Reisepreis pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
1.640 Euro
295 Euro
Ausflug nach Arrábida/Sesimbra
inkl. Mittagessen
LH-Zubringerflüge STR-FRA-STR
oder Bahnfahrt 2. Klasse
69 Euro
65 Euro
Reiseveranstalter: Karawane Reisen GmbH,
Schorndorfer Straße 149, 71638 Ludwigsburg
Es gelten die Reisevereinbarungen des Veranstalters.
Sommerresidenz des portugiesischen Hofes, das Städtchen Sintra samt
seiner Umgebung. Abschließend genießen Sie einen Blick über das Meer
vom westlichsten Punkt des europäischen Kontinents: Cabo da Roca.
8. Tag: Lissabon oder ein fakultativer Ausflug
Stadt oder Land? Ein Tag zur freien Verfügung in Lissabon oder buchen
Sie einen Ausflug in das Naturschutzgebiet Serra da Arrábida mit dem
malerischen Fischerort Sesimbra. Neben dem Schloss besichtigen
Sie auch eine Kachelmanufaktur sowie Portugals älteste Weinkellerei.
9. Tag: Kontraste in Évora
Durch abwechslungsreiche Landschaft geht es in den Süden nach Évora.
Die zum Weltkulturerbe gehörende Stadt besticht durch ihre kulturellen Kontraste: maurische Innenhöfe, gotische Portale, römische Tempel,
Brunnen aus der Renaissance und vieles mehr!
10. Tag: Rückflug von Lissabon nach Frankfurt.
Ausführliche Unterlagen unter 07141 28 48 46
oder per Fax unter 07141 28 48 45
Ja, ich will
kostenlose und unverbindliche Informationen zur
Flugreise nach Portugal
Vorname, Nachname
Straße/Nr.
PLZ/Ort
Telefon/E-Mail
Reise (Ver)Führer: Erfahren Sie mehr über das Land der Seefahrer und
buchen Sie direkt unter:
Den ausgefüllten Coupon senden Sie bitte in einem ausreichend frankierten Umschlag an:
Karawane Reisen GmbH, Stichwort „EnBW-Leserreise“, z. Hd. Uwe Hartmann,
Schorndorfer Straße 149, 71638 Ludwigsburg
Ausführliche Unterlagen per Telefon 07141 28 48 46, per Fax 07141 28 48 45
oder per E-Mail [email protected]
www.enbw.com/magazin
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So erreichen Sie uns
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und Standorte
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Die Energiesparmeister.
Gemeinde senkt Energieverbrauch.
Unsere Frage
Der Begriff, den wir suchen, bezeichnet sowohl die Zusammenschaltung elektrischer Bauelemente als
auch den Zusammenschluss einer Gruppe mit bestimmten Interessen.
Haben Sie es erraten? Die richtige Antwort erhalten Sie ebenfalls,
wenn Sie unser Kreuzworträtsel lösen.
Mit dem intelligenten Stromzähler der EnBW haben Bürger der Gemeinde Ilmensee mehr als 16.000 Kilowattstunden Strom eingespart und
dadurch vier Tonnen CO2-Ausstoß vermieden. Elf Haushalte hatten
beim Wettbewerb „Erfolgreiches Energiemanagement in Illmensee“
mitgemacht und in einem Testzeitraum von 18 Monaten ihren
Energieverbrauch um durchschnittlich 14 Prozent gesenkt – zum
Beispiel durch den Austausch von Stromfressern oder der Regulierung
des Stand-by-Betriebs.
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Internet, Bücher, Fotos und Videos erleben –
und alles mobil auf einem Tablett! Das iPad ist flach und leicht, hat eine
lange Akkulaufzeit und ein großes Multi-Touch-Display. Blättern Sie per
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von je 800 Euro!
2
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Feldfrucht
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Fluss
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Waiblingen
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KfzZeichen:
Niederlande
Stadt bei
Stuttgart
7
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Gras
Auflösung aus Heft 03/10:
Der gesuchte Begriff aus Fotografie und Natur lautete Blitzlicht.
Die Gewinner wurden schriftlich
benachrichtigt.
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Riesenschlange
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schwäbischer
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Algenpflanze
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Belgien
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Antwort
Jugendlicher
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201004
Vor Ort. Die EnBW informiert.
Des Rätsels Lösung bitte bis
zum 31. Januar 2011 per Mail
an [email protected]
oder auf einer ausreichend
frankierten Postkarte an:
EnBW
Redaktion „das magazin“
Preisrätsel
Postfach 10 12 43
70011 Stuttgart
Der Rechtsweg ist wie immer
ausgeschlossen, und EnBWMitarbeiter sowie ihre Angehörigen
dürfen leider nicht teilnehmen!
Auch in den nächsten Monaten ist die EnBW wieder auf Messen in der
Region für Sie da. Experten beantworten dabei Fragen rund ums
Thema Energie und informieren zu Spezialthemen wie zum Beispiel dem
intelligenten Stromzähler. Das sind die nächsten Termine:
Fotos: Canon, EnBW
Dringlichkeitsvermerk
Schlafphase
(kurz)
Trällersilbe
Mutterschwein
männliches
Fürwort
5
Frauenname
Roman
von Jane
Austen
Bei einer unabhängigen Webstudie hat der Online-Service der EnBW
den dritten Platz belegt. Das hat eine Studie unter den 100 größten
Strom- und 50 größten Gasversorgern Deutschlands ergeben. Das EnBW
Online-Kundenzentrum und die EnBW-Webseite überzeugten unter
anderem in den Punkten Sicherheit, Service und Information sowie
Benutzerfreundlichkeit. Das Kundenzentrum ist jetzt noch weiter
verbessert worden: Aktuelle Informationen sind schon auf der Startseite zu sehen, und die einzelnen Services können über „Schnelleinstiege“ mit nur einem Klick direkt angewählt werden. Im Internet unter:
www.enbw.com/online-kundenzentrum
8
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Fuß des Südschwarzwalds
Einfacher und bequemer Online-Service im EnBW-OnlineKundenzentrum: www.enbw.com/online-kundenzentrum
Aktuelle Informationen im EnBW-Newsletter:
www.enbw.com/enbw-newsletter
Online-Service ist Spitze.
Ausgezeichnetes Kundenzentrum.
1
Oder in unseren Kundencentern
und Shops: EnBW Kundencenter
Stuttgart/Esslingen, Kurt-Schumacher-Str. 39, 73728 Esslingen;
EnBW Kundencenter Karlsruhe,
Durlacher Allee 93, 76131 Karlsruhe; EnBW Kundencenter
Biberach, Adolf-Pirrung-Straße 7, 88400 Biberach; EnBW Shop Stuttgart, Arnulf-KlettPlatz 3, 70173 Stuttgart; EnBW Shop Tübingen, Hirschgasse 2, 72070 Tübingen; EnBW
Shop Friedrichshafen, Friedrichstraße 42, 88045 Friedrichshafen; EnBW Shop Ravensburg, Eisenbahnstraße 8, 88212 Ravensburg
Veranstaltung
Ort
Datum
Bau plus
Albstadt
22.–23. Januar
HausPlus
Ravensburg
28.–30. Januar
Haus Bau Energie
Radolfzell
28.–30. Januar
Umweltmesse
Ulm
26.–27. Februar
Ener.Com
Rheinau-Linx
5.–6. März
Bauen + Wohnen
Offenburg
18.–20. März
Aktuelle Messetermine finden Sie auch im Internet unter:
www.enbw.com/vor-ort
Wir sind rund um die Uhr unter unseren kostenfreien Servicenummern für Sie da:
Privatkunden:
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Auch bei Störungen sind wir rund um die Uhr kostenfrei für Sie
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0800 36 29-477
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Unser Service ist ausgezeichnet:
Stromanbietervergleich 2009
Kategorie: Servicequalität
„sehr gut“
Getestet wurde: EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH
EnBW Komfort
www.verivox.de
Impressum
Herausgeber: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Projektleitung: Uwe Fritz, Oliver Schulz
Koordination: Alexandra Schaan
Ihr Kontakt zur Redaktion:
EnBW AG, Redaktion „das magazin“, Postfach 10 12 43, 70011 Stuttgart
Telefon 0711 289-22558; Fax 0721 91420001
E-Mail: enbw.magazin@ enbw.com
EnBW Vertrieb GmbH: Elke Schmidt
EnBW Regional AG: Birgit Hund
Redaktion: Jörn Lotze, Karen Metzger, Sabine Müntze,
Kety Quadrino, Barbara Schwerdtle, Thomas van Laak
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Verlag: G+J Corporate Editors GmBH; Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg
www.corporate-editors.com
Objektleitung: Anke Peterson
Druck: Stark Druck GmbH & Co.KG Pforzheim
© 2010, EnBW AG
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