Das PowerPortal für die EnBW Kraftwerke AG
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Das PowerPortal für die EnBW Kraftwerke AG
Das PowerPortal für die EnBW Kraftwerke AG Realisierung und erste Erfahrungen Sonderdruck aus VGB PowerTech, September 2006 Autoren: Jürgen Ayft Hans-Richard Kraft Answers for energy. Sonderdruck_EnBW.indd 2 04.09.2008 18:54:16 Uhr Aydt_PT9-06D-U.qxd 09.08.2006 7:54 Uhr Seite 1 Das PowerPortal für EnBW Das PowerPortal für die EnBW Kraftwerke AG Realisierung und erste Erfahrungen Abstract The PowerPortal for EnBW Kraftwerke AG – Implementation and First Experiences In recent years, a lot of knowledge has been gathered in various IT systems – especially in large enterprises. Networking this knowledge would require replacing all expert systems with more comprehensive systems and migrate all or at least parts of the functions. Networking knowledge should result in more competent work in the individual fields, thus increasing productivity and efficiency. Additionally the management requires up to date but yet verified and condensed data as a base for making informed decisions. Additionally with the decision for a PowerPortal EnBW targets to bridge the gap between the commercial and technical data worlds. The PowerPortal by SAP and Siemens allows integrating the existing IT systems.Therefore it facilitates fast, consistent and comprehensive presentation of technical and commercial information. This comprehensive solution approach on a single platform enables easy and intuitive access to all required data, accelerates business processes in the respective fields of daily work as well as cross-department collaboration and improves the quality of decisions by providing condensed and confidential information. The PowerPortal comprises – the SAP Enterprise Portal providing rolebased content presentation and – the Siemens Cockpit, which provides technical and commercial information merged into context-specific displays and performs complex calculations. There is no general definition for the PowerPortal content as this has to be adapted to the specific requirements of the individual enterprise. A well-defined selection and prioritization of the Portal’s contents required analyzing all business processes at EnBW Kraftwerke AG (KWG). This was done considering research and develpoment aspects in a bottomup analysis followed by a top-down analysis for the purpose of quality assurance. Concurrently, an analysis of the IT landscape involved in the work processes was performed. Phase 1 of the realization included the processes of the Karlsruhe Rheinhafen Power Plant and all central services. Immediately after the installation Phase 1 the roll out of these screens on six further conventional sites of EnBW KWG was started. Einleitung Ausgangssituation Der Wettbewerb stellt immer größere Herausforderungen an die Energiebranche und damit an die Systeme, die für den Informationsfluss und die Informationsbereitstellung aller Geschäftsprozesse benötigt werden. Für sachgerechte Entscheidungen brauchen Führungskräfte und Mitarbeiter auf allen Ebenen aktuelle, korrekte und umfassende Informationen, d. h. sowohl aus technischem als auch aus kaufmännischem Bereich. Heutige Software-Landschaften werden häufig aus einer Vielzahl von Expertensystemen gebildet, in denen in der Vergangenheit Wissen angesammelt wurde. Diese unterschiedlichen Systeme sind jeweils nur Fachleuten in unterschiedlichen Bereichen zugänglich und erweisen sich den Anforderungen nach einfacher Bedienung und schnellem Zugriff auf „entscheidungsfertige“ Informationen nicht gewachsen. Das Ergebnis ist ein unbefriedigender Nutzen aus den Systemen. PowerPortal Abhilfe kann durch eine konsequente Integration der vorhandenen Datenbestände und deren Ergänzung durch effiziente Entscheidungswerkzeuge erreicht werden. SAP und Siemens haben gemeinsam eine neue Lösung für dieses Problem entwickelt – das „PowerPortal“. Diese umfassende Lösung auf einer einzigen Plattform erlaubt dem Benutzer intuitiven Zugriff auf benötigte Daten, beschleunigt Geschäftsprozesse sowohl in der täglichen Sacharbeit als auch in der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit und verbessert die Qualität von Entscheidungen durch aufgabengerecht zusammengestellte Informationen. Das PowerPortal ( B i l d 1 ) basiert auf dem SAP-Enterprise-Portal, das Funktionen zur rollenspezifischen Visualisierung der Inhalte bereitstellt, und dem Siemens-Cockpit, das technische und kommerzielle Informationen aus den Basissystemen extrahiert, in kontextbestimmten Displays darstellt und komplexe Berechnungen durchführt. Das Projekt „Technisches Berichtswesen“ Die Inhalte des PowerPortals sind nicht allgemein definierbar, sondern müssen an die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens angepasst werden. Diesen Weg ist EnBW Kraftwerke AG (KWG) auch als Forschungsund Entwicklungsprojekt gegangen und hat in einer ersten Ausbaustufe eines PowerPortals die wichtigsten Inhalte ausgeprägt. Unter dem Titel „Technisches Berichtswesen“ sind in Zusammenarbeit mit Siemens Autoren Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Aydt EnBW Kraftwerke AG, Stuttgart/Deutschland. Dipl.-Ing. (FH) Hans-Richard Kraft Projektleiter PowerPortal, Siemens AG, Karlsruhe/Deutschland. Bild 1. Schematische IT-Architektur. VGB PowerTech 9/2006 1 Aydt_PT9-06D-U.qxd 09.08.2006 7:54 Uhr Seite 2 Das PowerPortal für EnBW als „Frühwarnsystem“ für das Kraftwerksmanagement . Auch die zukünftigen Benutzergruppen im PowerPortal konnten durch Aggregation der in der Prozessanalyse identifizierten Anwender festgelegt werden: 350 Anwender des konventionellen Teils des Kraftwerkparks der EnBW KWG sind in 25 Benutzergruppen zusammengefasst. Damit wurde eine angemessene Standardisierung erreicht, die dennoch eine auf individuelle Informationsbedürfnisse zugeschnittene Zugriffsstruktur ermöglicht und dabei einen überschaubaren Aufwand bei der Berechtigungsverwaltung zur Folge hat. So bekommen beispielsweise Meister in der Produktion 25 Themenbereichen angeboten, während Kaufleuten im Kraftwerk 20 Displays mit kommerziellen Informationsschwerpunkten zur Auswahl stehen. Spezifikation Bild 2. Prozessanalyse. Power Generation für das RheinhafenDampfkraftwerk Karlsruhe (RDK), den Zentral-Service (ZS) in Stuttgart und die Geschäftsleitung die Anforderungen an das PowerPortal abgestimmt und anschließend realisiert worden. Ist-Analyse Für eine fundierte Auswahl und Priorisierung der Portal-Inhalte war zunächst eine Analyse aller Geschäftsprozesse erforderlich. Diese Untersuchung ist für das Kraftwerk Karlsruhe und die zentralen Abteilungen so durchgeführt worden, dass der Informationsfluss mit vor- und nachgelagerten Prozessen und den beteiligten IT-Systemen beschrieben wurde. Zusätzlich erfolgte für die KWGKraftwerke Altbach, Heilbronn und Stuttgart mit ihren jeweiligen Standorten eine DeltaAnalyse, die abweichende bzw. ergänzende standortspezifische Anforderungen beschrieb ( B i l d 2 ). Die Anforderungen wurden bezüglich der Kategorien detailliert spezifiziert: Priorität vorangetrieben werden sollte. Dabei ergaben sich bisher im Wesentlichen drei Klassen: – Anwenderoberfläche einschließlich erster Entwürfe für Hilfetexte, – Aussagekräftige und aktuelle Darstellungen der wichtigsten Unternehmenszahlen für die Geschäftsleitung. Die Darstellungsform sollte auch für Großbildschirme geeignet sein (sogenannte „War-RoomScenarios“). – Funktionen, d. h. Berechnungen, aber auch Interaktionen zwischen Bildschirmteilen usw., – Automatisch generierbare Routine-Auswertungen zur Unterstützung der technischen Abteilungen im Zentralservice (klassisches „Technisches Berichtswesen“). – Verdichtete Informationen zur Produktion und Instandhaltung sowie Trendaussagen – Dateninhalte (Datenquellen, Datenformate, Einheit usw.), – Layout-Entwürfe, z. B. mit Plausibiltätsprüfungen oder auch Diagrammachsenformatierungen. Begleitend dazu musste natürlich auch die Zuordnung zu den relevanten Subsystemen und deren Datenfelder definiert werden (sogenanntes Data-Mapping). Es entstand für die Realisierungsphase 1 (Kraftwerk RDK und Zentral-Serviceprozesse) eine Liste, in Parallel dazu erfolgte auch eine Analyse der in den Prozessablauf eingebundenen DVLandschaft. Als wesentliche Systeme stellten sich dabei heraus die ERP-Software SAP R/3, das SAP-Business-Warehouse, das Prozessdatenarchiv im RDK – inzwischen auf OSI-PI umgestellt – sowie weitere Datenbanksysteme und die Bürokommunikation. Um Rückkopplungsfreiheit bezüglich des Kraftwerksbetriebes sicherzustellen, d. h. Vermeidung unzulässiger funktionaler Eingriffe und Schutz vor Systemüberlastung einer Vielzahl von Zugriffen aus dem Portal heraus –, wird nicht auf die Leittechnikebene direkt durchgegriffen. Auf Basis der Prozessanalyse konnten die Prozesse ausgewählt werden, für die eine Unterstützung durch das PowerPortal mit hoher 2 Bild 3. Ebenenmodell. VGB PowerTech 9/2006 Aydt_PT9-06D-U.qxd 09.08.2006 7:54 Uhr Seite 3 Das PowerPortal für EnBW se, die in Auszügen als Hilfetexte aus den PowerPortal-Bildschirmen aufgerufen werden können. Die IT-Architektur Die wesentlichen Bestandteile des PowerPortals sind die beiden Systemkomponenten – SAP-Enterprise-Portal und – Siemens-Cockpit. Bild 4. Steuerung der benutzerbedingten Last. der nahezu 1200 Datenelemente beschrieben wurden: Neben der Herkunft waren beispielsweise auch Verknüpfungen, Rechenalgorithmen, Aktualisierungszeiträume, Gültigkeit, Aggregation oder auch physikalische Einheiten exakt festzulegen. Spezifikation und Datenliste begleiten die Projektierung über die Installation hinaus, weil sich zum einen die Projektbeteiligten mit Hilfe dieser Dokumente bei Fragen verständigen, zum anderen bilden sie die Dokumentation der umfangreichen Datenanaly- Im Cockpit werden technische und kommerzielle Informationen aus den Basissystemen extrahiert, in das Datenmodell abgebildet und komplexe Berechnungen durchgeführt. Um die portalbedingte Zusatzbelastung der Basissysteme auf vertretbare Maße zu begrenzen, d. h. von der tatsächlichen, benutzerverursachten Last zu entkoppeln, erfolgt im Cockpit-Cache eine zyklische Zwischenspeicherung der Daten aus den Basissystemen. Das Enterprise-Portal stellt dem Anwender die seiner Rolle entsprechenden CockpitDisplays zur Verfügung. Alle Inhalte sind in der Regel mit zwei bis vier „Klicks“ erreichbar – dank der rollenspezifischen Navigationsstruktur. Bild 5. Screenshot „Produkte“. VGB PowerTech 9/2006 3 Aydt_PT9-06D-U.qxd 09.08.2006 7:54 Uhr Seite 4 Das PowerPortal für EnBW Auf dieser systemtechnischen Basis entsteht folgendes Vier-Ebenen-Modell ( B i l d 3 ): Ebene 1 der Anwender, Ebene 2 das Portal als Präsentationsschicht, Ebene 3 das Cockpit als logische Integrationsschicht, Ebene 4 die Basissysteme. Über den bestehenden Basissystemen bildet das Cockpit eine Logikschicht, die mittels Adapter die in der Mapping-Liste aufgeführten Datenelemente in der dort beschriebenen Ausprägung in den Cockpit-Server extrahiert. Dort werden die Daten in das kundenspezifisch strukturierte Datenmodell eingestellt. Im Datenmodell erfolgen die Verknüpfungen, Aggregation oder Berechnungen weiterer Kenngrößen nach den zuvor beschriebenen Algorithmen. Darüber hinaus erfüllt das Siemens-Cockpit eine weitere, für Portalprojekte unverzichtbare Aufgabe: Angesichts der geplanten Benutzerzahlen (bei EnBW Kraftwerke rund 350) muss sichergestellt werden, dass die dadurch entstehende benutzerbedingte, zusätzliche Systemlast nicht auf die Basissysteme durchschlagen kann und gegebenenfalls die operative Nutzung dieser Systeme beeinträchtigt. Durch die cockpiteigene Cache-Funktionalität lassen sich – die Systemlasten zwischen Cockpit einerseits und Basissystemen andererseits entkoppeln, – die portalbedingten Zusatzlasten für die Basissysteme begrenzen und exakt einstellen und – für die Anwender die Systemreaktionszeiten deutlich beschleunigen. Die Zugriffszyklen des Cockpit-Servers auf die Basissysteme wurden dazu einerseits mit den Verantwortlichen für diese unterlagerten Systeme abgestimmt, andererseits auch entsprechend der Inhalte, die transportiert werden sollen, auf einen sinnvollen Aktualisierungszyklus eingestellt. So werden beispielsweise monatliche Statistiken „nur“ stündlich aktualisiert, oder Zugriffszeiten des Cockpits wurden auf lastarme Zeiten des Subsystems gelegt. Damit ist die Zusatzlast in den Basissystemen in keinem Fall mit Auswirkungen auf Performance oder gar Betriebssicherheit behaftet. Andererseits sind durch den Cache-Speicher des Cockpit-Servers dennoch die Inhalte der PowerPortal-Displays sehr nahe an der Aktualität der Expertensysteme. Die Verfügbarkeit der Daten ist sogar höher als die originäre Verfügbarkeit der Basissysteme. Grund hierfür ist, dass bei Ausfall eines Basissystems der Cockpit-Cache die Anwender mit den Daten versorgt. Ein Farbumschlag signalisiert die fehlgeschlagene Aktualisierung ( B i l d 4 ). Das SAP-Enterprise-Portal stellt die in iViews aufbereiteten Bildschirmelemente in der Präsentationsschicht zu den PowerPortalSeiten zusammen und fügt sie in die EnBWweit einheitlich geregelten Intranet-Rahmen mit zwei bis vier Navigationsebenen ein. Funktional betrachtet ergibt sich folgende Aufgabenverteilung: – Grundlage des operativen Geschäfts sind die technischen und betriebswirtschaftlichen Basissysteme, wie z. B. die Leittechnik in den Kraftwerksblöcken, Prozessdatenarchive, IT-Systeme für Spezial- Bild 6. Screenshot „Viewer“. 4 VGB PowerTech 9/2006 Aydt_PT9-06D-U.qxd 09.08.2006 7:54 Uhr Seite 5 Das PowerPortal für EnBW anwendungen oder zentrale ERP-Systeme (Enterprise-Ressource-Planning). – Business-Intelligence umfasst Anwendungen und Systeme zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen der strategischen Planung und Geschäftsführung. – Operational-Intelligence ergänzt diese Systemebene um On-line-Informationen und darauf aufsetzende prozessspezifische Berechnungen. Des Weiteren bilden die kundenspezifischen Informationsmodelle das Rückgrat eines unternehmensweiten, transparenten Informationsflusses. Die Pilot-Installation von PowerPortal Besonderheiten bei der Installation und Einführung Während der Inbetriebsetzung vor Ort mussten noch einige Besonderheiten in der Konfiguration angepasst werden. Zum einen wurde aus Sicherheitsgründen eine zusätzliche Rechnerinstanz für die zentrale Datensammlung von Prozessdaten im Bürokommunikationsbereich des Unternehmensnetzwerkes eingeführt. Zum anderen ist – ebenfalls aufgrund der EnBW-Sicherheitsrichtlinien – eine separate virtuelle Benutzerumgebung für die Nutzung der Portalinhalte eingerichtet worden. Das war als Übergangslösung notwendig, weil die Freigabe zur generellen Einführung der erforderlichen JavaLaufzeitumgebung im EnBW-Netzwerk erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Konsequenz dieser Maßnahme war zunächst, dass neben der Fülle der Realisierungsaufgaben in einem ehrgeizigen Terminplan nun auch noch Optimierungen in der Konfiguration bis hin zu einem Lasttest der gefundenen Lösung hinzutraten. Nach Realisierung und Installation der Portalinhalte für die Phase 1 wurden im Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe und im Zentralservice in Stuttgart sofort acht Schulungen zu je zwei Stunden durchgeführt. Das versetzte die ersten 100 Anwender in die Lage, im Rahmen ihrer Benutzerrollen die PowerPortal-Displays zu testen. Um hier einen möglichst schnellen und unkomplizierten Rücklauf der Anregungen, Kritikpunkte und Wünsche zu erreichen, erhielten alle Bildschirmseiten einen Feedback-Button. Das Anklicken dieses Buttons mit der Maus öffnet ein voradressiertes E-Mail-Formular, das neben der Zieladresse eine vorbesetzte Betreffzeile, d. h. einen Hinweis auf die aktuell geöffnete Portalseite sowie die Anfangs- VGB PowerTech 9/2006 Tabelle 1. Nutzen. Das Wichtigste ... Hohe Transparenz für Entscheidungsträger durch aktuelle und durchgängige Information Beschleunigte Geschäftsprozesse durch umfassende Sicht auf technische und kommerzielle Daten Niedrige Kosten durch Weiterverwendung der existierenden Systeme … aber auch Prozessoptimierung durch Benchmark Schnelle, gut fundierte Entscheidungen, z. B. durch „Best Practice Sharing“ Informationsvorsprung durch Daten aus unterschiedlichen Expertensystemen Erhöhter Gewinn durch höheres Bewusstsein für betriebswirtschaftliche Belange Verbesserte Produktivität und einfache Benutzung durch benutzerspezifisch zugeschnitteten Zugang zu Informationen Verringerter Aufwand für Informationsbeschaffung ohne andere Personen Erhöhte Motivation der Angestellten durch Arbeit mit dem System zeile eines Begrüßungstextes enthält. Damit kann der Benutzer nach dem Mausklick sofort mit dem Verfassen der Rückmeldung oder beispielsweise dem Einfügen eines Bildschirm-Abbildes beginnen. Beispiele für PowerPortalBildschirme Als Wissensplattform liefert das PowerPortal der EnBW Kraftwerke AG im Aussehen feststehende Bildschirminhalte. Der Benutzer kann über die Navigationsauswahl Inhalte anwählen und über Selektionsfelder Zeiträume, Anlagen oder ähnliches verändern. Auf dieser Oberfläche wurde aber bewusst auf Export- oder Druckmöglichkeiten verzichtet. Im Rahmen der angepeilten hohen Verfügbarkeit des Portals wird sich der Benutzer im Alltag Informationen immer direkt und aktuell im PowerPortal abrufen. Ein Beispiel für einen Bildschirm der PilotInstallation ist die Darstellung der Produktionssituation im Rheinhafen-Dampfkraftwerk. Zu sehen sind unter dem vom EnBWCorporate-Design vorgegebenen Portalkopf die Navigation und darunter die Auswahl – hier recht einfach, in anderen Themenbereichen mit bis zu fünf Eingabefeldern. Der Scroll-Balken an der Seite verdeutlicht, dass zu weiteren Diagrammen unterhalb des sichtbaren Bildschirmausschnittes gescrollt werden kann ( B i l d 5 ). Durch einen Mausklick in ein Diagramm kann der Trend-Viewer mit seinen Funktionalitäten aufgerufen werden. In diesem Fenster ist nun eine genauere Analyse von Kurvenzügen oder sonstigen zugrunde liegenden Daten möglich. Im Diagramm kann sowohl horizontal in die Zeitachse oder vertikal in die Werteachse hinein- oder herausge- zoomt, die Achse verschoben werden – also beispielsweise ein vor dem angewählten liegender Zeitraum. Durch Anklicken eines beliebigen Zeitpunktes auf der Zeitachse lässt sich eine Zeitline aktivieren. Die Tabelle zeigt dann die Werte aller Kurvenzüge und Datum/Uhrzeit des angewählten Zeitpunktes an. Aus dem Viewer können Ausdrucke, Versand per E-Mail oder auch Datenexporte nach MS Excel angestoßen werden. Damit bietet diese unterlagerte Ebene teilweise den Komfort, den der Benutzer von den Expertensystemen kennt. Eine Rückfrage an die – möglicherweise exklusiv berechtigten – Anwender der Expertensysteme erledigt sich damit häufig ( B i l d 6 ). Nutzen Ausschlaggebend für die Einführung sind die Nutzenpotentiale, die mit dem PowerPortal verbunden sind. In T a b e l l e 1 werden die Hauptargumente noch einmal genannt. Die Einführung eines PowerPortals setzt – wie bei allen IT-Projekten – eine KostenNutzenBetrachtung voraus. Eine allgemeingültige Berechnung des Nutzens der Portalinhalte existiert unseres Erachtens nicht. Um einen quantifizierbaren Nutzen bestimmen zu können, wurden alle Portalseiten an den Handlungsoptionen der Anwender gespiegelt und bewertet. Nicht leicht zu quantifizieren, aber dennoch nicht zu unterschätzen ist die Auswirkung auf die Motivation der Mitarbeiter, die mit PowerPortal arbeiten. 5 Dieser Artikel ist erschienen in: VGB PowerTech September 2006, Seiten 70-74 Copyright 2006 by VGB PowerTech e.V. Essen, Deutschland Dieser Sonderdruck wurde herausgegeben von: Siemens AG Energy Sector Freyeslebenstrasse 1 91058 Erlangen, Germany Siemens AG Energy Sector Fossil Power Generation Division Instrumentation, Controls & Electrical Siemensallee 84 76187 Karlsruhe, Germany Wünschen Sie mehr Informationen, wenden Sie sich bitte an unser Customer Support Center. 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