Stärkung der Verwaltungsausbildung

Transcrição

Stärkung der Verwaltungsausbildung
Herausgegeben von:
Stärkung der Verwaltungsausbildung
Leistungsfähige, bürgernahe Verwaltungen in Afghanistan
Ausgangssituation
Ziel
Der Aufbau einer effektiven staatlichen Verwaltung ist eine zentrale Herausforderung für die Zukunft Afghanistans. Qualifiziertes
Personal, welches die erforderlichen Verfahren entwickeln und
anwenden sowie die notwendigen Institutionen aufbauen kann,
ist bisher kaum verfügbar. Fachlich fundierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für den öffentlichen Dienst, insbesondere
für Fach- und Führungskräfte, sind maßgebliche Faktoren einer
effektiven und auch rechtsstaatlichen Verwaltung. Diese sind
zurzeit nicht in ausreichendem Maße vorhanden.
Im Auftrag des Auswärtigen Amtes (AA) unterstützt die
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
(GIZ) GmbH vor diesem Hintergrund Afghanistan beim Aufbau einer leistungsfähigeren Verwaltung, die bürgerorientierte
Dienst­leistungen erbringt. Ziel ist es, die Grundlagen für eine
standardisierte Aus- und Weiterbildung für Führungskräfte
des öffentlichen Dienstes in Afghanistan zu schaffen.
Engagement in den Provinzen Balkh
(oben), Herat, Kabul, Nangarhar
(Mitte von links nach rechts) und
Kandahar (unten)
Programm:
Stärkung der Verwaltungsausbildung
in Afghanistan
Auftraggeber:
Auswärtiges Amt (AA)
Partner:
Ministry of Higher Education (MoHE),
Independent Administrative Reform and
Civil Service Commission (IARCSC),
Afghanistan Civil Service Institute (ACSI)
Durchführungsorganisation:
Deutsche Gesellschaft für Inter­nationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Provinzen:
Balkh, Herat, Kabul, Kandahar und Nangarhar
Programmziel:
Schaffung von Grundlagen für eine standardisierte
Verwaltungsaus- und –weiterbildung für Führungskräfte des öffentlichen Dienstes in Afghanistan.
Wirkungen
Die GIZ berät seit 2012 fünf afghanische Universitäten bei der
Einrichtung von „Bachelor of Public Administration“-Studiengängen und beim Aufbau verwaltungs­wissenschaftlicher Fakultäten.
Dies beinhaltet auch den Bau neuer Fakultätsgebäude.
ƒƒ Seit 2012 verfügen die Universitäten in Herat, Jalalabad,
ƒƒ
ƒƒ
Kabul und Mazar-e Sharif über verwaltungswissenschaftliche
Bachelor-Studiengänge, die Universität Kandahar folgte 2013.
Ein einheitliches Studiencurriculum für den „Bachelor of Public
Administration“-Studiengang ist zwischen den beteiligten
Universitäten, dem Ministerium für höhere Bildung (Ministry
of Higher Education – MoHE) und dem Ausbildungsinstitut
(Afghanistan Civil Service Institute – ACSI) abgestimmt und
in Kraft gesetzt worden.
Zurzeit wird ein Gebäudekomplex für die Verwaltungswissenschaftliche Fakultät der Universität Balkh in Mazar-e Sharif für
800 Studierende errichtet. Er umfasst Hörsäle, Seminar- und
Büroräume sowie eine Bibliothek für rund 800 Studierende
und soll im 3. Quartal 2014 eröffnet werden.
Links: Der Dekan der Verwaltungswissenschaftlichen Fakultät und
weitere Dozenten der Universität Jalalabad während eines Workshops
in Kabul
Rechts: Ein Dozent der Verwaltungswissenschaftlichen Fakultät in
Mazar-e Sharif gibt einen Kurs
Fotos: © GIZ
Kontakt
Foto: © GIZ
Wolf Plesmann
Leiter des Programms
„Stärkung der Verwaltungsausbildung in Afghanistan“
E [email protected]
Erste Sommer-Akademie 2012
in Ankara
ƒ
ƒ
An der Universität in Mazar-e Sharif haben zum Sommersemester 2012 bereits circa 200, an der Universität Kabul
etwa 100 und an der Universität Herat rund 400 Studierende
ein verwaltungswissenschaftliches Studium aufgenommen.
Zwischenzeitlich gibt es zusätzlich ein Abendstudium für
Berufstätige. Insgesamt kommen jedes Jahr circa 750 Personen
hinzu, sodass 2014 bereits knapp mehr als 2.000 afghanische
Studierende den Bachelor-Studiengang in Public Administration belegen. Rund 15 Prozent der Studierenden sind weiblich.
Die Vernetzung der theoretischen an fünf Universitäten (in
Balkh, Herat, Kabul, Jalalabad und Kandahar) mit der praxisbezogenen Ausbildung am ACSI bewirkt eine nachhaltige,
fundierte Ausbildung junger Führungskräfte für die afghanische Verwaltung sowohl auf nationaler als auch auf subnationaler Ebene.
Auf nationaler Ebene berät die GIZ das Ministerium für höhere
Bildung und die „Independent Administration Reform and Civil
Service Commission (IARCSC)“ dabei, eine Strategie für die
Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten der öffentlichen
Verwaltung zu erarbeiten und gemeinsame Ausbildungsstandards
zu entwickeln. Darüber hinaus wird das ACSI beraten, Weiterbildungsmaßnahmen zu planen, durchzuführen und Dozenten zu
qualifizieren. Ebenso wird die Vernetzung der Universitäten sowie
die landesweite Standardisierung von Lehrinhalten unterstützt.
2012 wurde ein Diskussionsprozess zwischen dem IARCSC und den
Universitäten zum Thema Aus- und Weiterbildungskonzepte sowie
zur Weiterentwicklung der Bachelor-Studiengänge angestoßen.
Die fachliche Beratung der afghanischen Universitäten erfolgt
in enger Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam und in
Abstimmung mit der Max-Planck-Stiftung für Internationalen
Frieden und Rechtsstaatlichkeit sowie dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM). Deutsche Professoren und Dozenten führen seit 2012 jeweils vor Semesterbeginn
Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
GIZ Landesbüro Kabul | Afghanistan
Sitz der Gesellschaft Bonn und Eschborn
Friedrich-Ebert-Allee 40
53113 Bonn
T +49 228 44 60-0
F +49 228 44 60-17 66
Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5
65760 Eschborn
T +49 61 96 79-0
F +49 61 96 79-11 15
[email protected]
www.giz.de/afghanistan
Redaktion
Heidi Herrmann | GIZ
Viola Reinhard | Eschborn | [email protected]
Gestaltung
Barbara Reuter | Oberursel | [email protected]
Druck
Volkhardt Caruna Medien GmbH & Co. KG | Amorbach
Stand
April 2014
Die GIZ ist für den Inhalt der vorliegenden Publikation verantwortlich.
Fachcoachings in Afghanistan durch. Mit diesen werden
afghanische Dozenten auf ihre verwaltungswissenschaftlichen
Lehrveranstaltungen vorbereitet.
Seit Sommer 2012 finden zudem jährlich eine Sommer- und eine
Winterakademie in der Türkei und in Indien statt. Darüber hinaus
wird die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen unterstützt. Damit wird der wissenschaftliche Austausch zwischen
afghanischen Dozenten und deutschen sowie internationalen
Partnerinstitutionen gefördert.
Leistungen
Für eine leistungsfähige Verwaltung ist eine qualitativ hochwertige Verwaltungsausbildung Voraussetzung. Fünf Universitäten in Balkh, Herat, Kabul, Jalalabad und Kandahar werden
befähigt, eigene Angebote im Bereich Verwaltungsausbildung
zu entwickeln und einzuführen sowie im akademischen
Bereich selbstständige Forschungsleistungen durchzuführen.
Die Universitäten werden mit dem Ausbildungsinstitut (ACSI)
der „Independent Administration Reform and Civil Service
Commission (IARCSC)“ vernetzt. Dadurch wird eine praxisnahe Ausbildung entsprechend der Bedürfnisse der afghanischen Verwaltung erreicht. Das ACSI wiederum kann von
den akademischen Forschungsergebnissen profitieren.
Die GIZ unterstützt die afghanische Regierung dabei,
ƒ
ƒ
ƒ
die notwendigen Rahmenbedingungen für eine
kohärente Verwaltungsausbildung zu schaffen;
Entscheidungsträger auf universitärer Ebene
zu qualifizieren;
die Lehrenden für den Unterricht und die Forschung
zu befähigen.
Im Auftrag des
Auswärtigen Amtes (AA)
Postanschrift des
AA Dienstsitzes
AA Berlin
Werderscher Markt 1
11017 Berlin
T +49 30 1817-0
F +49 30 1817-3402
[email protected]
www.auswaertiges-amt.de