DWT 2014 - SA 2/20 Mythenweg und Geschichte der Stadt Thale

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DWT 2014 - SA 2/20 Mythenweg und Geschichte der Stadt Thale
Wandern
DWT 2014 - SA 2/20 Mythenweg und Geschichte der Stadt Thale
Länge:
ca. 4 km
Start:
Steigung: + 35 m / - 22 m
Dauer:
ca. 5 Stunden
Thale Großparkplatz „An der Hütte“ UTM: 32 U 0640013
5734695
Ziel:
Überblick
Harzklub-Wanderung zum DWT 2014
Das Rathaus in Thale mit dem Brunnen der Weisheit
Tourbeschreibung
Talstation Schwebebahn - Kurpark - Mythenweg durch Thale
mit Rathaus, Brunnen der Weisheit, - Kloster Wendhusen mit
Führung - Rückfahrt zum Start mit einem Shuttlebus.
Thale ist eine Stadt im sachsen-anhaltischen Landkreis
Harz und liegt am nordöstlichen Rand des steil
abfallenden Harz-Gebirges. Oberhalb von Thale beginnt
das Bodetal. Die Siedlung Thale entstand wahrscheinlich zu
Beginn des 10. Jahrhunderts. Erstmals wurde sie 936 im
Zusammenhang mit dem benachbarten Kloster
Wendhusen erwähnt, das vor 840 als Kanonissenstift als
eines der ersten Klöster auf sächsischem Boden gegründet
worden war. Das Kloster geriet in der Folgezeit unter die
Schutzherrschaft des Stiftes in Quedlinburg. Das Dorf wurde
ab 1231 als Dat Dorp to dem Dale bezeichnet (dessen
Geschlecht in latinisierter Form, ab 1288 mit der
Ortsbezeichnung de valle, ab 1303 von Thale wiedergegeben
wurde). Das Kloster wurde 1525 während des Bauernkriegs zerstört.
Seit 1445 lässt sich in Thale eine Eisenhütte nachweisen. Sie
wurde nach Verödung im Dreißigjährigen Krieg 1648
als Berghaus zum Wilden Mann wieder aufgebaut, 1670
jedoch völlig zerstört. 1686 entstand eine
kleine Hammerschmiede, aus der sich später eine neue
Eisenhütte entwickelte, die besonders durch die Nähe
zu Erzvorkommen und Holz begünstigt war. Sie existierte bis
1714. 1740 wurde abermals ein Betrieb eröffnet. Kurzzeitig
Kloster Wendhusen
war die Eisenhütte im Besitz von Friedrich dem Großen. 1831
wurde hier die erste schmiedeeiserne Wagenachse, die in
Deutschland bis dato gebaut worden war, hergestellt. 1835
wurde das älteste Blechemaillierwerk Europas in Thale
gegründet. Nach dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahn
1862 in Richtung Berlin wuchs der Ort und die Zahl der
Arbeiter: Während das Eisenhüttenwerk Thale AG im Jahre
1872 nur 350 Personen beschäftigte, waren es 1905 schon
4400. Vor allem die Emailleproduktion trug zum
internationalen Ruf Thales bei, immerhin kam aus dem
größten europäischen Emaillewerk zu Spitzenzeiten 10 % der
weltweiten Produktion. 1910 sprachen Karl Liebknecht, Rosa
Luxemburg und Clara Zetkin zu Thalenser Arbeitern. Ab 1916
wurden im Eisenhüttenwerk Stahlhelme produziert. Ab 1934
besaß das Werk das Monopol für die Stahlhelmfertigung.
Seit dem 19. Jahrhundert blühte der Fremdenverkehr in
Verbindung mit dem später als radonhaltig eingestuftem
Wasser der Hubertusquelle auf, die 1836 erschlossen worden
war. So besuchten verschiedene Literaten wie Heinrich
Heine (Die Harzreise) und Theodor Fontane den Ort und
besonders das Bodetal. Außerdem genossen vor allem
Berliner Touristen die Thalenser Sommerfrische. Dies
ermöglichte der Anschluss von Thale 1862 an
die Eisenbahn aus Wegeleben. 1909 folgte
eine Nebenbahn aus Blankenburg (Harz). 1922 erhielt der Ort
das Stadtrecht. Vom 12. bis zum 14. Juni 2009 war Thale
unter dem Motto Thale sagenhaft Veranstaltungsort des Sachsen-Anhalt-Tages, zu dem etwa 200.000 Besucher
kamen.
Ein Brunnen der Weisheit. Ein Reichtum spendender Ring.
Ein achtbeiniges Pferd. Zusammen mit mehreren
Germanischen Gottheiten und anderen Fabelwesen der
Germanischen Mythologie bilden diese Figuren den
Mythenweg Thale, der von der Talstation der Seilbahn durch
die gesamte Stadt bis zum Kloster Wendhusen führt.
Der Mythenweg Thale ist eine sagenhafte Erfolgsgeschichte,
die im Jahr 2004 begann. Mit dem einäugigen Göttervater
Wotan, der neben dem Rathaus aus dem Brunnen der
Weisheit trinkt, wurde im Juli 2004 das erste Figurenensemble
des Mythenweges errichtet. Inzwischen schmücken insgesamt
zehn von unterschiedlichen Künstlern gestaltete Skulpturen
den einzigartigen Themenweg. Die einzelnen Figuren sind mit
in den Fußweg eingelassenen Hufeisen miteinander
verbunden. Die gravierten Glücksbringer sind so beliebt, dass
der ursprünglich vom Bodetal bis zum Rathaus geplante
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Mythenweg inzwischen bis zum Kloster Wendhusen in der
Thalenser Altstadt führt. Dort symbolisiert die Bronzefigur des
Harzgaugrafen Hessi den Übergang von der Germanischen
Mythologie zum Christentum. Ursprung der Idee für den
Mythenweg waren die hohe Konzentration an Sagen und
Mythen in diesem Teil des Harzes sowie das vorhandene
einzigartige Potenzial an altheidnischen Kultstätten wie dem
Hexentanzplatz und der Rosstrappe. Die auf dem Mythenweg
aufgestellten Figuren aus der Germanischen Mythologie
machen diesen Mythos für die Gäste und Bürger der Stadt
sichtbar und erlebbar. Tauchen auch Sie ein in die
Germanische Götterwelt und lernen Sie die Zusammenhänge
zwischen den einzelnen Figuren kennen.
www.bodetal.de
Das Kloster Wendhusen, modernisiert auch Wendhausen,
in Thale ist das älteste Kloster auf dem Gebiet des heutigen
Landes Sachsen-Anhalt. Es ist hier das
einzige karolingerzeitliche Bauwerk und das
älteste Kanonissenstift im Osten Deutschlands. Das Kloster
entstand um 825 als Gründung Giselas, der ältesten Tochter
des ostfälischen Grafen Hessi, der 782 das Grafenamt
von Karl dem Großen erhalten hatte. Diese war als Ehefrau
des Grafen Unwan bereits frühzeitig verwitwet und wurde als
Erbauerin mehrerer Klöster bekannt, neben Wendhusen auch
in Karsbach in Franken. Ihre beiden Töchter Hruothild und
Bilihilt wurden die ersten Äbtissinnen der Klöster Karsbach
bzw. Wendhusen. Die aus Solazburg stammende und mit den
Fundatoren in enger Beziehung stehende Liutbirg erhielt eine
Zelle am zu Wendhusen gehörenden
Altmichaelstein/Volkmarskeller, in der sie 30 Jahre lebte.
Die Reichsabtei Herford, das älteste und zeitweise
bedeutendste sächsische Damenstift, hat auf spätere
Stiftungen als Vorbild gedient und auch direkten Einfluss
sowohl verfassungsmäßiger als auch personeller und
kultureller Art ausgeübt. Nachweisen lässt sich solcher
Einfluss in Wendhusen und in Gandersheim. Das Kloster
Wendhusen erhielt schon bald nach seiner Gründung
Unterstützung aus Herford, vielleicht auch personeller Art. Im
fragmentarisch erhaltenen Nekrolog des Klosters aus dem 11.
Jahrhundert steht an erster Stelle die Herforder
Äbtissin Haduwy. Weiterhin trug das Kloster das nicht eben
häufige Patrozinium der hl. Pusinna, der Herforder
Stiftspatronin. Pusinnenreliquien gelangten von Herford aus in
das Kloster. Mathilde, die Witwe Heinrich I., versuchte 936
den Konvent nach Quedlinburg zu verlegen. Die vollständige
Verlegung misslang jedoch aufgrund des Widerstandes der
Stiftsdamen und der Äbtissin Diemot und das Kloster bestand
in Abhängigkeit zum Quedlinburger Reichsstift fort.1180
wurde das Stift in den Auseinandersetzungen zwischen
Kaiser Friedrich I. und Herzog Heinrich dem Löwen verwüstet,
aber gleich danach wieder aufgebaut. Während des
Bauernkrieges wurde das Kloster 1525 ausgeraubt, zerstört
und niedergebrannt. 1540 wurde es säkularisiert. Aus den
Grundstücken und Gebäuden des ehemaligen Klosters wurde
ein Rittergut, das sich bis zur Enteignung 1945 im Besitz der
Familie des Freiherren Axel von dem Bussche befand. Im
Februar 2007 übernahm die Nordharzer Altertumsgesellschaft
e.V. unter dem ehemaligen Blankenburger Bürgermeister,
dem Heimatforscher Heinz A. Behrens von der Stadt Thale
den Klosterkomplex. Die Gesellschaft betreibt ein
Klostermuseum zum Spezialthema "Kanonissenstifte" und ein
Zentrum für lebendige Geschichte. Der heute in Thale
vorhandene große Turm ist der beeindruckende Rest eines
Westbaus (Sächsischer Westriegel), der spätestens um
1192/96 an eine ältere Kirche angefügt wurde.
Wahrscheinlicher ist aber der Umbau bzw. die Erneuerung
nach den Verwüstungen von 1180. Archäologische
Grabungen haben 1993/94 die Fundamentzüge der
Außenmauern des ehemals anschließenden Kirchenschiffs
zutage gebracht, so dass die frühere Meinung einiger
Forscher, die den Wendhusenturm als
karolingisch-ottonischen Wohnturm angesehen hatten,
widerlegt wurde.
weitere Quellen: Wikipedia und Privat
Wotans Pferd Sleipnir
Beschilderung
Die Tour ist ausgeschildert.
Harzklub-Schilder und Mythenweg-Symbole
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Kartenmaterial
Original Kartenset des Harzklub e. V. 1: 50000 und Flyer
Mythenweg der Bodetal-Info Thale
Anfahrt
Thale Großparkplatz „An der Hütte“ UTM: 32 U 0640013
5734695
Position
N 51° 45.52442', E 011° 02.98924'
Kontakt und Infos
Harzklub e. V., Bahnhofstr. 5a, 38678 Clausthal-Zellerfeld,
Tel. 05323-81758, Fax: 05323-81221, Mail: [email protected],
homepage: www.harzklub.de
Graf Hessi vor dem kloster Wendhusen
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Länge:
ca. 4 km
Start:
Steigung: + 35 m / - 22 m
Dauer:
ca. 5 Stunden
Thale Großparkplatz „An der Hütte“ UTM: 32 U 0640013
5734695
Ziel:
Kloster Wendhusen
Karte: LGLN
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Länge:
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Start:
Steigung: + 35 m / - 22 m
Dauer:
ca. 5 Stunden
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5734695
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Kloster Wendhusen
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