Folder Innovation Brennstoffzelle
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Folder Innovation Brennstoffzelle
I n n o v a t i o n Brennstoffzelle Weitere Informationen zur Brennstoffzelle erhalten Sie bei den Partnern dieses Innovationsprojekts: Energie AG: im Internet unter www.energieag.at oder über die kostenlose Hotline des Energie AG-Serviceteams 0800 81 8000 erdgas oö.: im Internet unter www.erdgasooe.at oder über die kostenlose Hotline der erdgas oö. 0800 800 808 Impressum: Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Energie AG Oberösterreich, Postfach 298, Böhmerwaldstraße 3, A-4021 Linz, Tel: 0800/81 8000, Fax 0800/81 8001, E-Mail: [email protected] Internet: www.energieag.at. Redaktion: Walter Czetsch, Siegfried Bauer, Heinrich Wilk, Energie AG. Erdgas Oberösterreich GmbH & Co KG, Neubauzeile 99, A-4030 Linz, Tel.: +43 (0)5 9011-0, Fax: +43 (0)5 9011-9132, Internet: www.erdgasooe.at. Redaktion: Johannes Kraus, erdgas oö.; Gestaltung: Como Werbeagentur, Robert-Stolz-Straße 7, 4020 Linz, www.como.at, Druck: Friedrich VDV, Foto: Sulzer Hexis, Vaillant, Tonystone, erdgas oö., Hannes Markovski, Stand: März 2004 1. BrennstoffzellenAnlagen für Haushalte und Gewerbe in Österreich Traditionell übernehmen Energie AG Oberösterreich und erdgas oö. bei der Entwicklung neuer Energietechniken eine Vorreiterrolle. So auch bei den jüngsten Innovationsprojekten: Die beiden Unternehmen führen die ersten österreichischen Praxistests mit einer NiedertemperaturBrennstoffzelle im Gewerbebereich und einer HochtemperaturBrennstoffzelle im Haushalt durch. 2 3 Das Phänomen der Brennstoffzelle Der Brennstoffzellen-Effekt ist keine Erfindung unserer Tage. Bereits 1839 wurde er von Sir William Grove entdeckt. Heute wird diese Technologie erfolgreich in der Raumfahrt eingesetzt. 4 5 Die Perspektiven Energieversorgung der Zukunft In der derzeitigen Entwicklungsphase steht die Brennstoffzellen-Technik erst am Beginn der praktischen Einsatzmöglichkeiten. Trotzdem wird ihr schon heute von internationalen Fachleuten eine wichtige Position in der Energieversorgung von morgen zugesichert. Brennstoffzellen-Anlagen arbeiten umweltschonend und könnten einen Beitrag zum Abbau der CO2-Belastung erbringen. Sie sind dezentral, vielfältig einsetzbar und sehr effizient. 6 7 Das Prinzip Aus Erdgas wird Strom und Wärme Funktionsschema einer Brennstoffzelle Funktionsschema einer Brennstoffzelle Luft Wasser von Brennstoffzelle Wasser Erdgas Brennstoffzellen werden heute in unterschiedlichen Typen und Bauarten angeboten. Übereinstimmend ist das Prinzip, auf dem sie beruhen: Gasaufbereitung Brenner Prozessgas Zellstapel Gleichstrom Inverter Wechselstrom Restgas Abwärme aus Brennstoffzelle Wärme BrennerRestwärme Abgas Abluft Aus Wasserstoff und Sauerstoff produzieren sie auf elektrochemischem Wege Strom und Wärme. Reaktionsprodukt ist reines Wasser. Brennstoffzelle mit externer Gasreformierung Der für den Vorgang erforderliche Wasserstoff wird bei den oberösterreichischen Pilotprojekten aus Erdgas gewonnen. Erdgas wird in der Gasaufbereitung mittels Wasserdampfzufuhr zu einem Gas mit hohem Wasserstoffanteil umgewandelt, das im Zellstapel unter kontrollierter Luftzufuhr Gleichstrom und Wärme erzeugt. Den nötigen Sauerstoff liefert die Umgebungsluft. Der im Zellstapel entstehende Gleichstrom wird zu Wechselstrom umgeformt und steht dann für den Nutzer im Haushalt zur Verfügung. Solange man einer Brennstoffzelle Wasserstoff und Sauerstoff zuführt, produziert sie Strom und Wärme. Das aus dem Verbrennungsprozess stammende Abgas und die Abluft des Zellstapels werden zur Wärmeerzeugung genutzt. Diese Wärme fließt in das Heizsystem des Hauses. Das beim Brennstoffzellenbetrieb entstehende Wasser wird wieder der Gasaufbereitung zugeführt. 8 9 SOFC-Hochtemperatur-Brennstoffzelle PEM-Niedertemperatur-Brennstoffzelle Funktion am Beispiel Sulzer Hexis für Einfamilienhäuser Funktion am Beispiel Vaillant für den Gewerbebereich Stromsammler Die Brennstoffzelle: Funktion Kathode elektrischer Strom wird durch Elektroden erzeugt. Sauerstoff wird zugeführt ERGEBNIS: � Elektrische Energie für die Stromversorgung � Wärme für die Heizung Stromsammler � Wasserdampf bzw. Kondensat Luft CO, H2 Nachverbrennung Anode Elektrolyt Wasserstoff wird z.B. aus Erdgas hergestellt Brennstoffzelle mit interner Gasreformierung Elektrolyt-Membran lässt nur Protonen durch Kathode/Minuspol verbindet Protonen, Elektronen und Sauerstoff Anode/Pluspol trennt Protonen von Elektronen I A Wärmedämmung A B SOFC- Brennstoffzellenstack* E B F C Wärmetauscher Brennstoffzellen Heizgerät 1 2 D Pufferspeicher C 1. DDC-Regler und F Zusatzheizgerät G I Abgasrohr D H Aktivkohlebehälter H Kommunikationsschnittstelle 3 2. Wechselrichter 4 5 3. Reformer G Wechselrichter 4. PEM-Brennstoffzellenstapel E Steuerung 5. Membranbefeuchtung * Stack = Zellstapel (eigentlicher Kern der Brennstoffzelle) SOFC: Solid-Oxide Fuel Cells 10 PEM: Proton Exchange Membrane 11 Die Position der Brennstoffzelle in der Praxis Brennstoffzellen können in der Antriebstechnik von Fahrzeugen, aber auch als stationäre Energieversorgung von Gebäuden oder zur mobilen Energieversorgung von Handheld-Geräten eingesetzt werden. 1 Antrieb für Fahrzeugmotoren Im Kfz-Bereich liefern Brennstoffzellen die erforderliche Energie für Elektromotoren. Zur Zeit werden sie für den Betrieb von Bussen im innerstädtischen Nahverkehr und auch von Pkw getestet. 12 13 2 Dezentrale Energieversorgung Im stationären Bereich kommen Brennstoffzellen für die Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden zum Einsatz. Dabei entspricht diese Technik einer Kraft-Wärme-Kopplung, so dass die Wärme einem konventionellen Heizsystem oder einer Warmwasserbereitung zugeführt werden kann. Für den Betrieb einer Brennstoffzelle hat sich ein kontinuierlicher Dauerbetrieb für die Grundlastabdeckung als ideal erwiesen. Die Abdeckung von Bedarfsspitzen in der Wärmeversorgung erfolgt über einen Erdgaskessel. Zur Abdeckung des zusätzlichen Strombedarfs ist ein Anschluss an das Stromnetz weiterhin erforderlich. Schon in 10 bis 15 Jahren könnte ein Teil der privaten Haushalte mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet sein. 14 15 Die Partner Im Mai 2001 gründeten die Energie AG und die OÖ. Ferngas AG / erdgas oö. die Arbeitsgemeinschaft: Technologiezentrum Salzkammergut, Attnang-Puchheim Brennstoffzelle Sulzer Hexis „ARGE Brennstoffzelle“. Die Ziele der ARGE sind die Errichtung von Pilotanlagen, das Sammeln von Erfahrungen im Betrieb von Brennstoffzellen bzw. das Initiieren von praxisorientierten Weiterentwicklungen. Die Erfahrungen, die wir aus den Innovationsprojekten in Zusammenarbeit mit Sulzer-Hexis und Vaillant sammeln können, werden ausgewertet. Kunden unserer Unternehmen profitieren bei der Energieberatung also stets von neuesten Erkenntnissen. „Wirt im Feld“, Dietachdorf Brennstoffzelle Vaillant 16 17 Die Projekte Praxistests in Oberösterreich Die Hochtemperatur-SOFC-Brennstoffzellen und die Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzelle werden als die aussichtsreichsten Technologien angesehen. 1 Im Technologiezentrum Salzkammergut in Attnang-Puchheim wurde die erste österreichische Brennstoffzellen-Anlage für den Haushaltsbereich installiert. Die Pilotanlage hat eine Leistung von 1 kWel und 2,5 kWtherm (bzw. bis zu 22 kW therm mit integriertem Zusatz-Brennwertkessel). Damit ist sie imstande, jährlich ca. 8.000 kWh Strom und 20.000 kWh Wärme zu erzeugen. Als Energiequelle wird Erdgas genutzt. Die ARGE Brennstoffzelle begleitet den Pilotversuch durch Messungen, Aufzeichnungen, Auswertungen und Dokumentationen. Ziel des Versuches ist es, Erfahrungen über den Betrieb von HochtemperaturBrennstoffzellen zu sammeln, um so zur Verbesserung der Technologie beizutragen. Startschuss für das Pilotprojekt war Ende 2001. Im Jahr 2004 soll der umfangreiche Probebetrieb abgeschlossen werden. 18 2 Im Landgastof „Wirt im Feld“ wurde die erste oberösterreichische Brennstoffzellen-Anlage für die gewerbliche Nutzung installiert. Die Pilotanlage hat eine Leistung von 4,6 kW el und 11 kW therm . Sie ist damit im Stande, jährlich ca. 28.000 kWh Strom und 70.000 kWh Wärme zu erzeugen. Als Energiequelle wird ebenfalls Erdgas genutzt. Durch Messungen, Aufzeichnungen, Auswertungen und Dokumentationen begleitet die ARGE Brennstoffzelle den Pilotversuch. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Betrieb von Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellen wird ein Beitrag zur Verbesserung der Technologie geleistet. Im März 2004 erfolgt die Inbetriebnahme und bis 2006 soll der umfangreiche Probebetrieb abgeschlossen sein. 19