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Brandenburgische Technische Universität Cottbus Übung „Grundlagen der Werkstoffe“ Thema: Zugversuch Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Übungen „Grundlagen der Werkstoffe“ WS 2011/12 Studiengang Termin Hörsaal Übungsleiter Wirtschaftsingenieurwesen (Produktionstechnik, Kraftwerkstechnik) Elektrotechnik montags, 11:30-13:00 Uhr Großer Hörsaal (GH) Dipl.-Ing. R. Steinert Umweltingenieurwesen Verfahrenstechnik dienstags, 09:15-10:45 Uhr Hörsaal 3 Dipl.-Ing. S. Bolz Maschinenbau dienstags, 15:30-17:00 Uhr Audimax 2 Dr.-Ing. J. Lindemann Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Übungen „Grundlagen der Werkstoffe“ WS 2011/12 Inhalt: ÜbungNr. Termin Thema 1 24.10./1.11. Zugversuch 2 07./08.11. Kerbschlagbiegeversuch und Härtemessung 3 14./15.11. Dauerschwingfestigkeitsprüfung 4 21./22.11. Gitterstrukturen und Kristallbaufehler 5 28./29.11. Binäre Zustandsdiagramme 6 05./06.12. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm 7 12./13.12. Wärmebehandlung von Stahl 8 10.01. Laborführung für Interessierte (nur MB) 9 16./17.01. Ausscheidungshärtung von Aluminiumlegierungen 10 23./24.01. Verfestigungsmechanismen metallischer Werkstoffe Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Musterfragen „Zugversuch“ http://www.tu-cottbus.de/fakultaet3/de/metallkunde/lehre/skripte.html 4. Eigenschaften von Werkstoffen und deren Prüfung 1. Skizzieren Sie in ein Spannungs-Dehnungsdiagramm die Verläufe für ein sprödes und ein plastisch gut verformbares Metall. Kennzeichnen und erklären Sie die charakteristischen Kenngrößen 11. Erläutern Sie, was unter einem Duktil-, einem Spröd- und einem Ermüdungsbruch zu verstehen ist. Welche Beanspruchungen führen zu dem jeweiligen Bruchvorgang? 12. Was versteht man unter den Begriffen “Steifigkeit, Festigkeit, Verformbarkeit, Zähigkeit, Sprödigkeit, Dauerfestigkeit“? Geben Sie mit kurzer Beschreibung Prüfverfahren zur Ermittlung dieser Kennwerte an. Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Aufgaben der Werkstoffprüfung Charakterisierung der mechanischen Eigenschaften von Werkstoffen (Festigkeit, Verformbarkeit, Steifigkeit, Härte…) Qualitäts- und Fehlerprüfung Betriebsüberwachung Schadensanalyse Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Einteilung der Prüfverfahren Mechanisch-technologische Prüfverfahren (Zugversuch, Härtemessung, Kerbschlagbiegeversuch, Dauerschwingfestigkeitsprüfung) Zerstörungsfreie Prüfverfahren (Ultraschallprüfung, Prüfung mit Röntgenstrahlung, magnetische und magnetinduktive Prüfverfahren) Struktur- und Gefügeanalyse (Lichtmikroskopie, Transmissions- und Rasterelektronenmikroskopie) Chemische Prüfverfahren (Prüfung der chemischen Zusammensetzung, Korrosionsprüfung) Physikalische Prüfverfahren (Untersuchung thermischer, optischer, elektrischer und magnetischer Werkstoffeigenschaften) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch - Ziel Prüfprinzip: ein ungekerbter Probestab wird langsam und stetig (quasistatisch) unter Zugbeanspruchung bis zum Bruch belastet → Aufzeichnung eines Kraft-Längenänderungs-Diagramms Ziel: → Ermittlung von Festigkeits- und Verformungskennwerten unter einachsiger Zugbelastung → Dimensionierung statisch beanspruchter Bauteile Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch - Prüfprinzip Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch - Probenformen Probenformen: Rund- bzw. Flachproben Rundproben: l0 = 5 x d0 (kurzer Proportionalstab) l0 = 10 x d0 (langer Proportionalstab) Flachproben: l0 = 5,65 x √A0 (kurzer Proportionalstab) l0 = 11,3 x √A0 (langer Proportionalstab) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch Ergebnis: Kraft-Längenänderungs-Diagramm (abhängig von den Probenabmessungen!) → Ermittlung der Festigkeits- und Verformungskennwerte (abmessungsunabhängig) → Überführung des Kraft-Längenänderungs-Diagramms in technisches Spannungs-Dehnungs-Diagramm Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch Kraft F [N] (Kraftmessdose) → technische Spannung σ [MPa] σ = F / A0 (1 MPa = 1 N/mm2) (A0 – Ausgangsquerschnittsfläche [mm2]) Längenänderung Δl [mm] → technische Dehnung ε [%] (Traversenbewegung bzw. Extensiometer) ε = Δl / l0 Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik (l0 – Ausgangsmesslänge [mm]) Zugversuch Änderung der Abmessungen der Zugprobe während des Versuches (duktiler Werkstoff) a – unverformt b – mit Gleichmaßdehnung (bis zur Zugfestigkeit) c – mit Einschnürung d - gebrochen Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch Spannungs-Dehnungs-Diagramm Typ I (Werkstoff mit Streckgrenze) Elastische (reversible) Längenänderung σ = E· ε (Hook) Plastische (irreversible) Längenänderung) - diskontinuierlicher Übergang von der elastischen zur plastischen Dehnung - Beispiel: unlegierter Stahl (normalgeglüht) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch Spannungs-Dehnungs-Diagramm Typ II (Werkstoff ohne Streckgrenze) - kontinuierlicher Übergang von der elastischen zur plastischen Dehnung - Beispiel: Aluminiumlegierung Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch - Kenngrößen Festigkeitskenngrößen: Obere Streckgrenze ReH ReH = FeH / A0 0,2% - Dehngrenze Rp0,2 (Ersatzstreckgrenze) Rp0.2 = Fp0,2 / A0 Zugfestigkeit Rm Rm = Fmax / A0 E-Modul E = ∆ σ / ∆ ε (Hook'sches Gesetz) Verformungskenngrößen: Bruchdehnung A5 (A10) A5 (A10) = ∆lB / l0 = (lB – l0) / l0 Einschnürung Z Z = ∆AB / A0 = (A0 – AB) / A0 Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch – Bedeutung der Kenngrößen Festigkeitskenngrößen: Obere Streckgrenze ReH 0,2% - Dehngrenze Rp0,2 (Ersatzstreckgrenze) } Widerstand gegenüber plastischer Verformung Zugfestigkeit Rm Widerstand gegenüber Bruch E-Modul Widerstand gegenüber elastischer Verformung (Maß für die Steifigkeit, materialabhängig) Verformungskenngrößen: Bruchdehnung A5 (A10) Einschnürung Z Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik } Maß für die plastische Verformbarkeit (Duktilität) Zugversuch Spannungs-Dehnungs-Diagramme verschiedener Werkstoffe Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Zugversuch Einfluss einer Wärmebehandlung auf Spannungs-Dehnungs-Diagramm des unlegierten Stahls C45 → Das Spannungs-Dehnungs-Diagramm ist vom Wärmebehandlungszustand des Materials abhängig. Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Brandenburgische Technische Universität Cottbus Übung „Grundlagen der Werkstoffe“ Thema: Kerbschlagbiegeversuch und Härtemessung Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Musterfragen zu Kerbschlagbiegeversuch und Härtemessung 4. Eigenschaften von Werkstoffen und deren Prüfung 2. Was versteht man unter Zähigkeit und wovon ist sie abhängig? Nennen und beschreiben Sie kurz die Methode, um die Zähigkeit zu ermitteln. 11. Erläutern Sie, was unter einem Duktil-, einem Spröd- und einem Ermüdungsbruch zu verstehen ist. Welche Beanspruchungen führen zu dem jeweiligen Bruchvorgang? 12. Was versteht man unter den Begriffen “Steifigkeit, Festigkeit, Verformbarkeit, Zähigkeit, Sprödigkeit, Dauerfestigkeit“? Geben Sie mit kurzer Beschreibung Prüfverfahren zur Ermittlung dieser Kennwerte an. Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch-Motivation Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch-Prüfprinzip Prüfprinzip: eine genormte Kerbschlagbiegeprobe wird mit Hilfe eines Pendelschlagwerkes zerschlagen → Ermittlung der verbrauchten Schlagarbeit (Kerbschlagzähigkeit) Ziel: → Bewertung der Sprödbruchsicherheit von Werkstoffen Einbeziehung sprödbruchbegünstigender Faktoren in die Versuchsführung hohe Beanspruchungsgeschwindigkeit (Pendelschlagwerk) mehrachsiger Spannungszustand (gekerbte Probe) ggf. tiefe Prüftemperatur Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch-Pendelschlagwerk Pendelschlagwerk, Arbeitsinhalt: 300 J Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch (schematisch) Kerbschlagbiegeversuch-Pendelschlagwerk Kerbschlagzähigkeit K [J] K = m · g · (H - h) = m · g · r (cos α – cos α0) Die Kerbschlagzähigkeit (die zum Zerschlagen der Probe verbrauchte Schlagarbeit) wird aus der Differenz der Energien des Pendelhammers vor und nach dem Schlag bestimmt. → erreicht der Hammer nach dem Schlag nahezu die Ausgangshöhe (h ~ H) → verbrauchte Schlagarbeit gering → Sprödbruch Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch-Probenformen Kerbschlagbiegeproben nach DIN EN 10045 (Deutsches Institut für Normung e.V. Europa-Norm) • mit Rundkerb (U-Kerb) • mit Spitzkerb (V-Kerb) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch Angabe der Kerbschlagzähigkeit nach DIN EN 10 045: KU 300 = 105 J - Normalprobe mit U-Kerb - Arbeitsvermögen des Pendelschlagwerkes: 300 J - beim Bruch verbrauchte Schlagarbeit 105 J KV 150 = 27 J - Normalprobe mit V-Kerb - Arbeitsvermögen des Pendelschlagwerkes: 150 J - beim Bruch verbrauchte Schlagarbeit 27 J Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Temperaturabhängigkeit der Kerbschlagzähigkeit Kerbschlagzähigkeit-Temperatur-Kurven für verschiedene Werkstoffgruppen 1: 2: 3: Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Temperaturabhängigkeit der Kerbschlagzähigkeit für Baustähle wie S235 JR (krz): Tü Der Steilabfall der Kerbschlagzähigkeit wird durch die Übergangstemperatur Tü charakterisiert . Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Kerbschlagbiegeversuch-Bruchflächenanalyse Sprödbruch Mischbruch Sprödbruch: • kristallin glänzend • Normalspannungsbruch senkrecht zur größten Normalspannung Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Verformungsbruch Verformungsbruch: • matt, faserig • Bruchfläche parallel zur Ebene der größten Schubspannung (45°) Kerbschlagbiegeversuch-Bruchflächenanalyse Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen Sprödbruch Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Verformungsbruch Temperaturabhängigkeit der Kerbschlagzähigkeit K-T-Diagramm für einen aktuellen, feinkörnigen Schiffbaustahl im Vergleich zum Stahl der Titanic Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von einem Mangansulfidteilchen; die Mangansulfidteilchen tragen zur Erhöhung der Sprödbruchempfindlichkeit bei → Reduzierung der Kerbschlagzähigkeit → Erhöhung der Übergangstemperatur Definition der Härte Härteskala nach Mohs (1822): Härte nach Mohs Mineral 1 Talk 2 Gips 3 Kalkspat 4 Flußspat 5 Apatit 6 Feldspat 7 Quarz 8 Topas 9 Korund 10 Diamant Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik 10 Härtegrade, wobei jedes Mineral einer bestimmten Härte von dem Mineral mit der nächst höheren Härte geritzt werden kann Bsp. Quarz ritzt Feldspat, aber nicht Topas Härte : Werkstoffwiderstand, den ein Werkstoff dem Eindringen eines härteren Prüfkörpers entgegensetzt Härtemessung-Prüfprinzip Prüfprinzip: Eindrücken eines genormten, harten Prüfkörpers mit bestimmter Prüfkraft in den zu untersuchenden Werkstoff → Ermittlung des Härtewertes aus der im Werkstoff verbleibenden Eindruckoberfläche bzw. aus der Eindrucktiefe Ziel: → schnelle und billige Methode zur Bewertung der Festigkeit (Widerstand gegenüber plastischer Verformung) Methoden: Härtemessung nach Brinell Vickers Rockwell • • • Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Makrohärte-, Kleinlasthärte- und Mikrohärtemessung → je nach Ziel der Härtemessung wird die Prüfkraft und damit die Größe des im Material verbleibenden Eindrucks gewählt Härte Prüfkraft [N] Anwendung Makrohärte 49…981 Härtemessung an Gesamtgefügen Kleinlasthärte 1,96…<49 Härtemessung in Randschichten Mikrohärte <1,96 Härtemessung lokal in einzelnen Gefügebestandteilen Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Brinell- und Vickershärtemessung Brinell-Härtemessung Vickers-Härtemessung Prüfkörper: Kugel (Hartmetall bzw. gehärteter Stahl) Prüfkörper: Pyramide (Diamant) Prüfkörper Prüfkörper d Probe F-Prüfkraft [N], A-Eindruckoberfläche [mm2] D-Durchmesser der Kugel [mm] d-Durchmesser des Eindrucks [mm] Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Probe F-Prüfkraft [N], A-Eindruckoberfläche [mm2] d-Diagonalenlänge des Eindrucks [mm] Mikrohärtemessung Mikrohärtemessung zur Bestimmung der Härte einzelner Gefügebestandteile → Erzeugung sehr kleiner Eindrücke erforderlich (F< 2N) → Prüfkörper befindet sich im Objektiv eines Lichtmikroskops 1. Eindruck erzeugen 2. Eindruck vermessen Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik 3. Härtewert bestimmen Rockwell-Härtemessung Prüfkörper: • Diamantkegel (HRC-hardness rockwell cone) oder • gehärtete Stahlkugel (HRB-hardness rockwell ball) Ablauf: 1.Vorlast F0 aufbringen → t0 2.Prüfkraft F1 aufbringen → t1 3.Wegnahme von F1 → tb 4.tb (bleibende Eindringtiefe [mm]) → Rockwellhärte HRC 1. 2. 3./4. Bestimmung des Härtewertes: → geringer Härtewert, wenn tb groß → Festlegung von 0 HRC für tb=0,2 mm HRC = 100 - tb 0,002 Der Rockwell-Härtewert wird unmittelbar aus der Eindrucktiefe (Kopplung mit Messuhr) bestimmt. → kein Vermessen des Eindrucks → schnelles Verfahren insbesondere für Serienprüfungen in Härtereien üblich Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Härtemessung - Messbedingungen Oberflächengüte: ebene Oberfläche, fein geschliffen bzw. poliert, um ein genaues Vermessen der Härteeindrücke zu gewährleisten Rand- und Mittenabstände: Einhaltung von Mindestabständen erforderlich, da kaltverfestigte Zonen um die Eindrücke herum die Härtewerte beeinflussen Probendicke: Einhaltung von Mindestdicken erforderlich, da bei Verformungen auf der Rückseite der Probe der Härtewert beeinflusst wird Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Härtemessung – Bezeichnung der Härtewerte 350 HB 30 → Härtezahl: 350 → Brinellhärte: HB → Prüfkraft: 30 kp 640 HV 30 → Härtezahl: 640 → Vickershärte: HV → Prüfkraft: 30 kp 59 HRC → Härtezahl: 59 → Rockwellhärte (cone) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Brandenburgische Technische Universität Cottbus Übung „Grundlagen der Werkstoffe“ Thema: Dauerschwingfestigkeitsprüfung Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Musterfragen zur Dauerschwingfestigkeitsprüfung 4. Eigenschaften von Werkstoffen und deren Prüfung 3. Aus welchen Gründen sind Ermüdungsbrüche in der Technik gefürchtet? Beschreiben Sie schematisch das Aussehen eines Ermüdungsbruches. 4. Beschreiben Sie kurz die experimentelle Vorgehensweise zur Ermittlung der Dauerfestigkeit. Wie ist die Dauerfestigkeit definiert? Skizzieren Sie eine so genannte Wöhlerlinie und kennzeichnen Sie die entsprechende Dauerfestigkeit. 5. Welche wesentlichen Einflussfaktoren auf die Dauerfestigkeit sind Ihnen bekannt? Beschreiben Sie die entsprechenden Einflüsse. Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Makroskopisches Aussehen eines Ermüdungsbruchs (schematisch) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Ermüdungsbruch einer Welle (Realbeispiel) Dauerschwingfestigkeitsprüfung Oberflächenmerkmale zyklisch beanspruchter Metalle A) Ermüdungsgleitband B) Ex- und Intrusionen C) Oberfläche (rasterelektronenmikroskopisch) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Entstehung und Ausbreitung eines Schwingungsrisses Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Last-Zeit-Funktionen bei der Dauerschwingfestigkeitsprüfung • Einstufenbelastung • Mehrstufenbelastung • Randombelastung Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Spannungs- bzw. Verformungsverlauf beim Einstufenversuch NN Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Beanspruchungsfälle beim Einstufenversuch (Wöhlerversuch) Spannungsverhältnis R = σu/σo (σu und σo negativ) (σu und σo verschiedene Vorzeichen) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik (σu und σo positiv) Dauerschwingfestigkeitsprüfung Wöhlerlinie NB = f (σa bzw. εa) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Wöhlerlinie σm = konst. Zeitfestigkeitsbereich σD Dauerfestigkeit σD: maximale Spannungsamplitude, die das Material „unendlich oft“ (bis zur Grenzschwingspielzahl NG=1·107 ) erträgt, ohne zu brechen Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Einfluss der Gitterstruktur auf die Wöhlerlinie Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Umlaufbiegeversuch Maschine Last-Zeit-Verlauf σm = 0 Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Dauerschwingverhalten des Vergütungsstahls 42CrMo4 (Umlaufbiegung) Dauerfestigkeiten σD (σm = 0): • vergütet: σD = 700 MPa • normalgeglüht: σD = 300 MPa Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Einflüsse auf die Dauerfestigkeit Statische Festigkeit Beanspruchungsart (Spannungsgradient) Mittelspannung (Spannungsverhältnis R=σu/σo) Kerbwirkung (Oberflächenrauheit) Korrosion Temperatur Oberflächennahe Eigenspannungen Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Einflüsse auf die Dauerfestigkeit 3 αk3 1 αk1 Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Einfluss der Zugfestigkeit und der Beanspruchungsart auf die Dauerschwingfestigkeit Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Einfluss der Mittelspannung auf die Dauerfestigkeit Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Dauerfestigkeitsschaubilder Smith-Diagramm Haigh-Diagramm → Zug-Mittelspannungen verringern die dauerfest ertragbare Spannungsamplitude (Dauerfestigkeit) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Dauerfestigkeitsschaubild nach Smith Goodman: → Zug-Mittelspannungen verringern die dauerfest ertragbare Spannungsamplitude (Dauerfestigkeit) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Risswachstumskurve da/dN = f (ΔK) (schematisch) A: Risswachstum bei ΔK > ΔK0 B: Kontinuierliches Risswachstum Paris-Gleichung: da/dN = c · (ΔK)m mikroskopisch: Schwingungsstreifen C: Instabiles Risswachstum Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik Dauerschwingfestigkeitsprüfung Schwingungsstreifen auf der Dauerbruchfläche (REM) Lehrstuhl Metallkunde und Werkstofftechnik