Praktikum bei SES Recruitment Ltd. (8 Wochen) und YEO Valley (1

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Praktikum bei SES Recruitment Ltd. (8 Wochen) und YEO Valley (1
Praktikum bei SES Recruitment Ltd. (8 Wochen) und
YEO Valley (1 Woche)
Zeitraum: 16. Juni bis 15. August 2014
Praktikumsort: Newton Abbot
Mir hat mein Auslandspraktikum bei der SES Recruitment Agency Ltd. sehr gut gefallen. SES
Recruitment Ltd. hat seinen Geschäftssitz in Newton Abbot, was in der Nähe von Torquay liegt. SES
Recruitment Ltd. ist auf die Vermittlung von Zeitarbeitskräften und unbefristeten Mitarbeitern aus
dem industriellen und kommerziellen Bereich spezialisiert. Johannes Hoch (Student und
Arbeitsmarkt) hat mich sehr gut bei der Planung und Organi-sation des Auslandspraktikums geholfen
und später ist die Koordination und Absprache größtenteils direkt über die Totnes European School
gelaufen. Ich hatte dann ein Skype-Interview organisiert mit meiner Praktikumsbetreuerin. In diesem
haben wir die Aufgaben sehr detailliert festgelegt und ich hatte die Möglichkeit einen ersten Einblick
in mein zukünftiges Team zu bekommen. Bereits während dem Skype Interview bestätigten sie mir,
dass sie mich gerne als Praktikantin im Team hätten.
Eine meiner größten Erwartung war es mein Business Englisch zu verbessern und mein Fachvokabular
im HR zu erweitern. Zudem wollte ich Einblick in eine andere Arbeits-atmosphäre erhalten. Darüber
hinaus wollte ich an Interviews teilnehmen, um meine Interviewtechniken zu verbessern. Im
Nachhinein kann ich sagen, dass es mir möglich war mein Business Englisch zu verbessern und mein
Fachvokabular im HR Bereich zu erweitern. Zusätzlich konnte ich in ein lockeres Arbeitsklima mit
offeneren Mitarbeitern im Vergleich zu Deutschland kennenlernen. Mitarbeiter in England können im
Durchschnitt entspannter mit Stress umgehen. Leider war es mir nicht möglich an Interviews im
kommerziellen Bereich teilzunehmen, da wir dies für meine letzten 2 Wochen eingeplant hatten. In
der vorletzten Woche habe ich dann allerdings die Urlaubsvertretung für eine Arbeitskollegin
übernommen und in der letzten Woche waren beide Kollegen aus dem kommerziellen Bereich im
Urlaub.
Zur Vorbereitung auf mein Auslandspraktikum habe mich in die Kultur des Gastlandes online
eingelesen. Zudem hatte ich bereits davor ein Auslandssemester in Belgien gemacht und hierbei die
Gelegenheit britische Studenten kennenzulernen und mich mit der britischen Kultur etwas vertraut
zu machen. Weiter habe ich bereits in der Vergangenheit mehrmals London besucht gehabt, was
allerdings sehr viel touristischer und hektischer geprägt ist als Newton Abbot. Zudem habe ich mich
mit Freunden ausgetauscht, die längere Zeit in England verbracht haben. Um einen guten Einstieg in
die britische Kultur zu bekommen, kann ich das Buch „Watching the Englisch. The Hidden Rules of
English Behaviour“ von Kate Fox (Euro 11,80) empfehlen. Es ist lustig geschrieben und gibt Einblicke
in die britische Arbeitswelt, aber auch in viele andere Bereiche.
Ich habe bei dem Personalvermittlungsunternehmen SES Recruitment Ltd. für 9 Wochen mein
Auslandspraktikum absolviert, welche auf die Rekrutierung von Zeitarbeitskräften aus dem
industriellen und kaufmännischen Bereich spezialisiert sind http://www.ses-recruitment.co.uk/ Ich
habe die Schaltung der Jobanzeigen auf verschiedenen Kanälen be-treut und mich mit Kollegen
abgestimmt, ob ihre Jobanzeigen weiterhin geschaltet bleiben sollen oder ob sie eingestellt werden
sollen. Dabei konnte ich neue Jobanzeigen auf ver-schiedenen kostenlosen und kostenpflichtigen
Kanälen platzieren. Auch habe ich teilweise Stellenanzeigen selbst verfasst. Zudem habe ich
Aufgaben der Rezeption wahrgenommen: Ich habe den ersten Kontakt zu Kunden an der Rezeption
hergestellt und sie bei den ersten Schritten vor der Registrierung betreut (Kopie des Passes und der
National Insurance Nummer sowie Erklärung und Unterstützung beim Ausfüllen des
Bewerbungsformulars an-geboten). Zudem habe ich das Telefon betreut, d. h. ich bin als Erste an das
Telefon gegan-gen und habe das Telefonat dann an den verantwortlichen Recruitment Consultant
oder die Finance Abteilung weitergeleitet. Ich habe auch administrative Aufgaben an der Rezeption
wie das Versenden von Welcome Emails oder Absagen übernommen.
Meine bisherigen praktischen Erfahrungen aus dem HR-Bereich waren sehr wertvoll für mich, da ich
bereits die grundsätzlichen Prozesse im HR-Bereich kannte. Insgesamt war ich gut ausgelastet. Es gab
zwar Zeiten, in denen etwas weniger Arbeit für mich anfiel. Allerdings konnte ich mich sehr gut mit
meiner Kollegin von der Rezeption absprechen, die mir bei geringerer Auslastung neue Aufgaben
zugeteilt hat. Sobald andere Kollegen mitbekommen haben, dass es für mich nichts zu tun gibt,
haben sie sich immer bemüht für mich schnellst möglichst neue Aufgabe zu finden.
Neue Aufgaben habe ich hauptsächlich über die Kollegin an der Rezeption gelernt, die mich für ihre
Urlaubsvertretung angelernt hatte. Dabei habe ich verschiedene Aufgaben an der Rezeption
kennengelernt und als Projekt durfte ich die Absprache mit Kollegen über die Schaltung und die
Aufrechterhaltung von Jobanzeigen betreuen. Sie hat mich angelernt, indem sie mir zuerst die
Schritte gezeigt hat und ich meine eigenen Notizen machen durfte. In einem zweiten Schritt durfte
ich dann die Aufgaben selbstständig durchführen und sie stand mir dann bei weiteren Fragen zur
Seite.
Außerdem hat es mir mein Praktikumsunternehmen ermöglicht eine Woche bei einem wich-tigem
Kundenunternehmen zu verbringen für das SES Recruitment Ltd. kontinuierlich eine hohe Anzahl an
Zeitarbeitskräften vermittelt. Dieses Kundenunternehmen war Yeo Valley, die Joghurt, Eis und
weitere Desserts herstellen. Ich habe dort eine Woche zusammen mit dem HR-Manager
zusammengearbeitet, der mir u. a. die „Training within Industry“ Methode vermittelt hat. Ein
wichtiger Bestandteil der „Training within Industry“ sind die Job Breakdown Sheets, welche helfen
Prozesse in wichtige Schritte, relevante Stichpunkte und Gründe wa-rum die einzelnen Schritte
durchgeführt werden, zu unterteilen. In der Woche bei Yeo Valley habe ich Prozesse näher
betrachtet, die für SES Recruitment Ltd. relevant waren wie z. B. der Zutritt zu der Fabrik über Karten,
die von SES Recruitment Ltd. direkt ausgehändigt wur-den. Außerdem habe ich interessante Einblicke
in die Produktionsabläufe und die strengen Hygienevorschriften eines Lebensmittelunternehmens
erhalten. Darüber hinaus durfte ich auch an „Taste Panels“ teilnehmen, die zur Qualitätsbewertung
und -sicherung der Produkte dienen.
Insgesamt hat mir das Praktikum sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel für mich mit-nehmen
können. Es herrschte insgesamt ein lockeres Arbeitsklima mit viel britischem Hu-mor. Auch in
stressigen Situationen war eine lustige und entspannte Arbeitsatmosphäre zu beobachten, obwohl
ich zu einer Zeit des Umbruchs da war und mehrere Kollegen aus dem Unternehmen ausgeschieden
sind und neue Mitarbeiter angefangen haben und das in ei-nem kleinen Team von 9 Mitarbeitern.
Außerdem bestand ein hoher Druck, da eine sehr hohe Anzahl an offenen Stellen zeitnah für einen
Kunden besetzt werden mussten. Zudem war es sehr schön für mich zu festzustellen wie offen die
Arbeitskollegen waren und wie schnell man mit ihnen ins Gespräch kommen konnte.
Es gab eigentlich keinerlei Probleme während dem Praktikum. Zwar habe ich das Praktikum zu Zeiten
des Umbruchs im Team absolviert. Allerdings sind mir sowohl die alten als auch die neuen
Mitarbeiter stets sehr offen und freundlich begegnet. Auch den englischen Humor konnte ich bereits
nach kurzer Zeit gut erkennen. Zudem war es für mich sehr gut möglich Kontakt zu meinen
Arbeitskollegen herzustellen, da wir ein sehr junges, offenes Team waren. Zudem war es gut möglich
mit dem Kollegen ins Gespräch. Meine Kollegen hatten sich sehr für mich interessiert und es war
leicht mit Ihnen über Privates zu sprechen und sie haben mir Tipps zu Sehenswürdigkeiten in der
Umgebung gegeben.
Über meine Gastmama war ich in der Lage Kontakte zu Einheimischen aufzubauen, da sie mich oft zu
Treffen mit ihren Freunden mitgenommen hatte. Ich bin jeweils sehr offen und herzlich und
willkommen aufgenommen worden. Meine Gastmama hat mich oft mit dem Auto zu verschiedenen
Ausflugszielen mitgenommen: Wir waren beispielsweise mit dem Auto im Dartmoor Nationalpark,
haben die unberührte Natur mit frei laufenden Kühen und Pferden genossen und sind dann in einem
urigen Pub eingekehrt. Sie hat mich auch oft im Auto mit zum Baden genommen.
Als Sportmöglichkeiten vor Ort kann man das Angebot des Leisure Centres in Newton Abbot
empfehlen (http://www.teignbridge.gov.uk/newtonabbotleisurecentre). Hier wurden bei-spielsweise
Yoga-Kurse angeboten. Zur Kommunikation nach Deutschland habe ich Skype gewählt. Um mit
ausländischen Praktikanten in Kontakt zu bleiben, lohnt es sich eine britische SIM-Karte zuzulegen.
Hierfür habe ich British T-Mobile verwendet. Hier hat auch das 3G Netz einwandfrei funktioniert. Im
Umkreis sollte man sich unbedingt Exeter an-schauen. Exeter ist eine etwas größere Stadt und die
Hauptstadt der Grafschaft Devon mit ca. 117,773. Einwohnern in 2011. Hier bitte beachten, dass es
allein in Exeter drei Bahn-höfe gibt und man immer in Exeter St. Davids nach Exeter Central von
Newton Abbot aus kommend umsteigen muss. In Exeter empfiehlt es sich unbedingt die gotische
Kathedrale und das Quay (ein schöner Weg am Fluss Exe) zu besichtigen. Als Strand hat mir am
Besten der Strand in Paignton gefallen.
Ich konnte Kontake zu anderen Praktikanten und Studenten der Totnes European School über einen
Emailverteiler der Totnes European School herstellen. Wir haben uns über Email, Facebook und
Handy koordiniert und gemeinsame Ausflüge an den Wochenenden organisiert wie z. B. ein
Barbecue direkt an einem Fluss in Totnes.
Ich hatte Glück mit meiner Unterkunft, da sie nur 10 Minuten von meiner Arbeitsstelle entfernt war.
Ich hatte ein grosses Zimmer, gut möbiliert mit Blick auf den Garten. Meine Gastmutter hat für mich
vegetarisches Essen gekocht und dieses immer frisch zubereitet. Sie hat mir leckere englische
Spezialitäten wie z. B. Crumble, eine Süsspeise bei der Früchte (z. B. Äpfel, Bromberren) mit Streuseln
überbacken werden, zubereitet. Zu meinem Abschied hat sie für mich ein Barbecue mit Freunden
organisiert. Ich habe mich sehr gut mit meiner Gastmama verstanden und sie hat mir sehr viel in der
Gegend mit ihrem Auto gezeigt. An viele Plätze wäre man ohne Auto nur sehr schwer hingekommen.
Meine Gastmutter war Deutsche. Deshalb haben wir uns fast immer auf Deutsch unterhalten, was
für mein Englisch weniger hilfreich war. Aber sie hatte mir auch angeboten mich mit ihr auf Englisch
zu unterhalten. Wir beide haben es allerdings angenehmer empfunden uns auf Deutsch zu
verständigen. Ich habe einen sehr guten Eindruck von meinem Gastland gewonnen Die Kultur und
der zwischenmenschliche Umgang sind sehr stark von britischem Humor geprägt. Die Briten haben
sehr gerne ihr eigenes Haus. Sie sind sehr hilfsbereit. Eine Arbeitskollegin hat mir beispielsweise
angeboten bei ihr zu Hause zu Skypen, da meine Gastmutter keinen Inter-netanschluss hatte.
Bezogen auf die Arbeit habe ich das Arbeitsklima als sehr angenehm und lockerer im Vergleich zu
Deutschland empfunden, was allerdings auch auf das junge Team, dem ich angehört habe,
zurückgeführt werden kann.
Das Auslandspraktikum hat mir einen Einblick in eine komplett fremde Arbeitswelt ermög-licht. Mein
Englisch konnte ich sehr stark verbessern, da ich durch meine Arbeit an der Re-zeption das Telefon
beantworten konnte und mit Mitarbeitern an der Rezeption in Kontakt gekommen bin. Ich habe
meinen Wortschatz insbesondere im HR-Bereich erweitern können. Insgesamt hat sich durch das
Praktikum mein Wunsch verstärkt in dem HR-Bereich zu arbeiten. Meine Praktikumsstelle SES
Recruitment wäre bereit zukünftig ausländische Praktikanten/innen aufzunehmen.
Zusammenfassend kann ich festhalten, dass ich vielfältige Aufgaben hatte, sehr nette Kolle-gen und
eine gute Lage des Personalvermittlungsunternehmens direkt in der Fußgängerzone. Als einzigen
Kritikpunkt kann ich anführen, dass man sich über die Aufgaben hinaus kaum Zeit genommen hat mir
zusätzliche Punkte zu erklären. Dies wäre aus zeitlichen Gründen in der Zeit des Umbruchs für meine
Kollegen kaum möglich gewesen. Auf Nachfrage ist aber immer alles erklärt worden. Als Tipp für
zukünftige Studenten kann ich mitgeben, dass man früher versuchen sollte Slots für Interviews
miteinzuplanen. Es wurde sehr gut durch Student und Arbeitsmarkt organisiert und die länger
dauernde Vergabe des Stipendiums ist nicht auf Student und Arbeitsmarkt zurückzuführen, sondern
auf die geringen verfügbaren finanziellen Mittel.