Leseprobe I - Michael Müller Verlag

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Chianti
Wer den Betrieb näher kennen lernen will, kann sich in das Bauernhaus für maximal sechs Personen oder in das kleine Appartement für zwei Personen (auch tageweise) einmieten. Einen Besuch sollte man telefonisch kurz anmelden.
Adresse Az. Agricola La Penisola, Dr. Nora Kravis, 53017 Radda in Chianti (Siena),
¢/§ 0577-738080, www.chianticashmere.com
Area archeologica Poggio la Croce: Von Radda (Ortsteil La Croce) aus der Straße
ca. 1 km in Richtung Castellina in Chianti folgen, den Wagen rechts an der Bauruine, aus der irgendwann mal ein Hotel werden soll, stehen lassen. Von dort zu
Fuß etwa 20 Minuten Spaziergang zur Area archeologica Poggio la Croce, wo 2000
Jahre v. Chr. eine etruskischen Siedlung entstand. Heute wird dort aktiv gegraben
und geforscht, und in den letzten Jahren kamen Ruinen und Fundstücke zum Vorschein, die Aufschluss über die etruskische Kultur geben.
Wanderung Nr. 6:
Rundwanderung San Sano – Dievole
Kurzbeschreibung: Rundwanderung zum bekannten Weingut Dievole mit Einkehrmöglichkeit. Die zwei dazu notwendigen Bachüberquerungen sind meist kein
Problem. Reine Gehzeit ca. 4–5 Stunden. Im Talgrund die vermooste Ruine der
alten Wassermühle Molino San Polo.
Wegbeschreibung: Wir verlassen San die Weinberge des Gutes nur noch weSano auf der Straße, die an der Tratto- nige hundert Meter bis zum Ziel.
ria Grotta delle Rana vorbeiführt (hier
Zu den Öffnungszeiten des Restaurants
kann man sich als Brotzeit z.B. einen Antiauch ein Alimentari, um noch Verpflepastiteller bestellen, dazu ein Glas vom
gung einzukaufen). Das erste Teilstück
edlen roten Broccato aus der Kellerei. Die
verläuft ziemlich geradlinig auf einer
Weinbar etwas weiter oberhalb ist
schmalen, durch Steineichen abgedurchgehend geöffnet.
schatteten Teerstraße bis zum Landgut
Um zurückzukommen, verlassen wir
Casalino (WP 1). Ab Casalino verlässt
das Gut auf der Hauptzufahrt, biegen
man das landwirtschaftlich genutzte
am Ende der Allee rechts ab und erreiGebiet und folgt einem sanft ins Tal
chen bei (WP 5) den Abzweig von unseführenden Feldweg. Unten angekomrer Route, die wir auf dem Hinweg bemen, überquert man den Bachlauf (WP
nutzt haben. Der Abzweig ist ein
2) und geht dann ca. 50 m nach links,
schlecht zu gehender, ausgewaschener
bis man eine Talwiese erreicht. Hier
Geröllweg, der unten im Tal bei der
rechts am Saum der Wiese entlanglauRuine Molino S. Polo (WP 6) über eine
fen, am Ende muss man sich dann
alte Brücke den Bach quert.
rechts durch die Büsche schlagen und
einem weiteren Bach ca. 50 m aufwärts Eine schmale Schotterstraße führt nun
folgen. Auf der anderen Bachseite er- in sanften Serpentinen bergauf und am
blickt man bald die Mühle Molino del Gut S. Polo in Rosso (mit eigener KirLupo (WP 3), eine Furt führt durch das che) (WP 7) vorbei. Ab dem kleinen
Dörfchen Poggio S. Polo ist die Straße
Bachbett ans andere Ufer.
wieder geteert. Wir folgen ihr zu einer
Von der Mühle führt ein Waldweg bergAbzweigung mit kleiner Kapelle (WP
auf und vorbei am Landgut Carpinete.
8). Dort geht es rechts ab nach CasanoBald erscheint am Wegesrand ein Felsva/Ama. Ab dem Weiler Casanova (WP
block (WP 4) mit einem Richtungspfeil
9) beginnt wieder ein Schotterweg. Bei
nach Dievole. Von dort sind es durch
Höhenmeter
531 m
500
400
295
8 9 10 11
7
54
1
Volpaia
6
23
0
99
8
4
8
15 km
12
Höhenstufen
Poggio
S. Polo
500-550
450-500
Casanova
9
400-450
Ama
350-400
10
300-350
7
11
Montebuoni
Chianti
S. Polo in Rosso
Karte Umschlag vorne
bis 300
Lecchi
Ruine Molino
San Polo
Monteluco
6
Casalino
3
5
Casanova
4
1
2
Molino
del Lupo
Start
Wiese
Carpinete
San Sano
Dièvoli
250 m
Wanderung 6:
Rundwanderung zum Weingut Dievole
WP 10 rechts in den Schotterweg einbiegen. Bei WP 11 links in den Weg einbiegen (Zypresse am Eck, weiß-rot
markiert). Belohnender, sanfter Ab-
schluss ist das letzte Wegstück hinunter
nach San Sano mit grandiosen Blick auf
den Monte Amiata.
Volpaia
Der kleine Weiler, auf einem Bergrücken nördlich von Radda gelegen, ist ein
Juwel – das pure Mittelalter.
Hinter den Gemäuern aus dem 12. Jh. verbergen sich allein sieben Weinkeller des
Weingutes Castello di Volpaia, aber auch die Wohnungen der insgesamt 42 Bewohner des Ortes, die zum Großteil in der Wein- und Olivenölproduktion der Familie Mascheroni, den Besitzern des Weingutes, beschäftigt sind.
Volpaia, genau an der Grenze zwischen den einstigen Einflussbereichen von Florenz und Siena gelegen, entstand wahrscheinlich bereits im 10. Jh. als Schutzfestung. 1172 wurde der Ort erstmals off iziell erwähnt, 1250 wurde Volpaia Mitglied
Volpaia
100
Chianti
Blick aufs mittelalterliche Volpaia
der „Lega del Chianti“. Volpaia war jahrhundertelang in die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Florenz und Siena verwickelt, bis es im 16. Jh. in die Bedeutungslosigkeit versank. Mittlerweile wurden die meisten Gebäude originalgetreu renoviert; entsprechend schön und gepflegt ist das Ortsbild.
Neben den wuchtigen Mauern der Burg sticht aber auch ein weiterer Bau ins Auge:
die Commenda di San Eufrosino, eine burgähnliche, turmlose Kirche aus dem Jahr
1456, die bis 1932 für ihren eigentlichen Zweck genutzt wurde. Mittlerweile f inden
hier Kulturveranstaltungen und Weinproben statt (im seitlichen Anbau wird Wein
gekellert).
Die älteste Kirche des Weilers hatte schon im 14. Jh. ausgedient: Das ehemalige
Gotteshaus an der Piazza erkennt man kaum noch, hier ist heute die Bar „La
Bottega“ untergebracht. An den Längsseiten des Gebäudes wurden später Häuser
angebaut.
Da das malerische Örtchen schon lange kein Geheimtipp mehr ist, wurde die hübsche Piazza unlängst gleich um zwei neue Einkehrmöglichkeiten bereichert, um an
Wochenenden alle Gäste satt zu bekommen. Das Auto sollte man unbedingt auf
dem links vor dem Dorfeingang ausgewiesenen Parkplatz abstellen.
•Wein Az. Vinicola Castello di Volpaia, in
der Enoteca an der Piazza von Volpaia kann
man sich mit Chianti Classico (auch Riserva), Vin Santo di Volpaia und diversen
anderen Weinen eindecken. Die Preise liegen bei 10,50–14.50 € für einen Chianti Classico 11 € / Riserva und bei 17 € für einen
I.G.T. Toscano. Vergleichsweise günstig ist
der weiße Val d’Arbia für knappe 6 €. Daneben werden auch hochwertiges Olivenöl
und Honig angeboten. Die einstündige Kellerbesichtigung inkl. Weinprobe ohne Kauf
kostet für eine Person satte 22,50 € (vorherige Anmeldung erforderlich). Tägl. 10–18
Uhr geöffnet (außer Jan./Febr.). ¢ 0577738066, § 0577-738619, www.volpaia.com
•Übernachten Castello di Volpaia, die Familie Mascheroni bietet in Volpaia 5 Appartements in historischem Gemäuer an. Neu
renoviert, jeweils mit Küche und Bad aus-
Volpaia
101
Die Kapelle von Volpaio
Wanderung 7: Von Volpaio nach Castelvecchi
Kurzbeschreibung: Etwa einstündige Wanderung zur heute touristisch genutzten
Fattoria Castelvecchi. Am Weg die romanische Pieve Santa Maria Novella. Ursprünglich war einmal eine Rundwanderung möglich, bei der letzten Recherche
wurde die Fortsetzung der Wanderung aber durch Eigentümersperrungen verhindert.
Kartenmaterial: Carta dei Sentieri e Rifugi, Siena e Dintorni – Monti del Chinati
(43), Montagnola Senese (44). Edizioni Multigraphic Firenze.
Wegbeschreibung: Von dem kleinen to (WP 3). Nach weiteren 300 m sieht
Kirchplatz von Volpaio gelangt man in man einen Richtungsstein mit der
südlicher Richtung zu einem Tor bzw. Aufschrift „Radda“ (WP 4) und folgt
gemauerten Bogen (WP 1). Von dort ihm. Unmittelbar danach ein zweiter
folgt man einem langen Zypressenweg Stein mit der Aufschrift „S. Maria Nomit dem Wegweiser zur Casa Caseto, vella“ (WP 5), der nach rechts weist. Der
die nach einigen Minuten erreicht ist breite Weg verläuft parallel zum Fluss,
(WP 2). Von der Casa führt der Weg und nach ca. 10 Minuten passiert man
weiter talabwärts bis zur Podere Prune- eine Brücke (WP 6). Jetzt geht es bergauf,
Chianti
Karte Umschlag vorne
gestattet, den Gästen stehen außerdem ein
Tennisplatz und ein Pool zur Verfügung.
2er-App. 930 € pro Woche, 6er-App. 2070 €,
Adresse s. o. Die Appartements kann man
sich auch im Internet anschauen (s. o.).
Podere Vergelli, (aus Radda kommend) am
Ortseingang von Volpaia das erste Haus
auf der linken Seite (handbemaltes Schild).
Vermietet wird 1 Appartement (75 € pro
Tag) und ein DZ (ab 68 €, mit Kochnische).
Eventuell werden in Zukunft auch Appartements im Ortskern vermietet. ¢ 0577-738382
Fattoria Castelvecchi, auf der Straße von
Radda nach Volpaia. Das Weingut bietet als
Agriturismo gute Unterkunftsmöglichkeiten
(siehe Radda/Übernachten).
Podere Pruneto, an der Straße nach Volpaia links ab (beschildert). DZ im Dachgeschoss mit Bad/Kochnische 65 € (350 €
pro Woche). Es wird auch ein Studio vermietet. Kein Restaurant, es besteht jedoch die
Möglichkeit, sich am Chianti Classico (Gallo
Nero) des Guts zu laben. ¢ 0577-738013
•Essen und Trinken La Bottega an der Piazza von Volpaia. Genau das Richtige, um
sich nach anstrengender Wanderung zu
stärken. Man sitzt unter Sonnenschirmen
an der idyllischen Piazza. Carla kocht hier
immer noch gute toscanische Küche. Di
geschl. ¢ 0577-738001
Osteria Volpaia, gehobene Gastronomie und
damit auch eher für den dickeren Geldbeutel
konzipiert. Mi geschlossen. ¢ 0577-738905
Bar Uci, von 9 bis 21 Uhr durchgehend geöffnet. Getränke, Bruschette etc., kleine
Speisen auf der Terrasse. Mo geschlossen.