Gewaltprävention durch ästhetische Bildung

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Gewaltprävention durch ästhetische Bildung
Konzeptnotiz vom 09.10.2013
modifiziert am 24.12.2013
Vortragsreihe
in Kooperation der Albert-Schweitzer-Schule II,
der Albert-Schweitzer-Schule III; der Adolf-Reichwein-Schule
und der Freien Landesakademie Kunst
Gewaltprävention durch ästhetische Bildung
Vermutlich alle pädagogischen Fachkräfte können von Mobbingfällen an ihrem jeweiligen
Arbeitsplatz berichten. „Schule ist ein solcher Raum, in dem praktisch alle Ausprägungen
von körperlicher, psychischer, verbaler, sexueller, geschlechtsfeindlicher und
fremdenfeindlicher sowie rassistischer Gewalt verzeichnet werden kann.“
(Hurrelmann/Bründel, 2007) Aber was hat das mit ästhetischer Bildung zu tun? Diese Frage
sollen Vorträge und Gespräche einer Beantwortung näherbringen.
Die Idee zur Veranstaltungsreihe folgt unseren Erfahrungen, wissenschaftlichen Einsichten
und sozialen Notwendigkeiten. Deshalb richtet sie sich an Pädagoginnen und Pädagogen, an
Eltern, an Verantwortliche im Bildungsbereich und an eine zu interessierende Öffentlichkeit.
Zum einen gilt es den erfahrungsgestützten Befund schulischer Gewalt wissenschaftlich zu
verdeutlichen und zu präzisieren und zum anderen mögliche Gegenstrategien aufzuzeigen
und zu diskutieren. Wie Studien und Erfahrungsberichte zur Gewaltprävention nach dem
Olweus- Konzept belegen – ein Konzept, das auch von den Experten des Sonderausschusses
Winnenden der Landesregierung Baden-Württemberg in seinen konkreten
Handlungsempfehlungen hervorgehoben wird – gehören beispielsweise die Verschönerung
des Schulhofs und die Aufteilung in Ruhe- und Bewegungszonen zu den wesentlichen
Maßnahmen, die in Sachen Gewaltprävention auf Schulebene durchgeführt werden können.
Dieser Thematik widmet sich die Vortragsreihe.
Es geht um eine Sensibilisierung unserer Wahrnehmung von alltäglichen
Ausdrucksgestalten, um deren bildnerisches Verständnis und die möglichen Konsequenzen
für die weitere Ausgestaltung der Schule als Lebensraum - für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene. Ästhetische Bildung und Gestaltung soll als wesentliches Moment von
Gewaltprävention deutlich werden. Erörtert werden soll, ob und wie ästhetische Gestaltung
Eingang finden kann in Selbstverständnis und Profil der Schulen.
Mit dieser konzeptuellen Ausrichtung ist die Vortragsreihe ein Beitrag zur Entwicklung
eines prozessorientierten Schulentwicklungskonzepts, das eine möglichst hohe Beteiligung
aller an Schule Beteiligten (Lehrer, Schüler, Eltern, Hausmeister, Reinigungspersonal)
anstrebt, Empathie stärkt und Identifikationsmöglichkeiten mit der Schule anbietet.
Für Januar, Februar und März des kommenden Jahres sind drei Veranstaltungen (aus
Raumgründen nur) an zwei der beteiligten Schulen geplant:
1
Vortrag und Aussprache zum Thema Mobbing.
Referent: Adolf Gallwitz - Adolf Gallwitz hat eine Professur für Psychologie und
Soziologie an der Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen. Er ist Gutachter
am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und initiierte bundesweite
Präventionskampagnen zur sexuellen Gewalt gegen Kinder. 2007 publizierte er:
Schwache Kinder sind beliebte Gewaltopfer. In: A. Bachmann, Patricia Wolf. Wenn
Lehrer schlagen – Die verschwiegene Gewalt an unseren Schulen. Droemer.
Die Veranstaltung findet statt am 22.01.2014 um 20 Uhr in der Adolf-ReichweinSchule Buggingerstr. 83, Freiburg Weingarten
2
Vortrag mit Bildern und Aussprache zum Thema Amok.
Referent: Richard Schindler. Richard Schindler ist Bildender Künstler. Er war
langjähriger Lehrbeauftragter an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel
und Gastprofessor an der Staatlichen Kunstakademie Nürnberg. Ein Vortrag von
Richard Schindler mit dem Titel Amok. Zum Stand der Bilder, 2005 gehalten am
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, ist
abgedruckt in: Heiko Hausendorf (Hrsg.): Vor dem Kunstwerk. Interdisziplinäre
Aspekte des Sprechen und Schreibens über Kunst.
Die Veranstaltung findet statt am 19.02.2014 um 20 Uhr in der Albert-SchweitzerSchule II, Habichtweg 46, Freiburg Landwasser
3
Vortrag mit Beispielen zum Thema ästhetische Bildung.
Referent: Norbert Jüdt. Norbert Jüdt ist Erziehungswissenschaftler und promovierte
2013 an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften an der Universität
Karlsruhe mit dem Thema Ästhetik und Lehrerbildung. Er publizierte 2013: Bildung
ist ästhetisch. Lernprozesse der Schüler wahrnehmen, Kontakt und Beziehung
gestalten.
Die Veranstaltung findet statt am 19.03.2014 um 20 Uhr in der Albert-SchweitzerSchule II, Habichtweg 46, Freiburg Landwasser
Richard Schindler
Freie Landesakademie Kunst
2
Gewaltprävention Vorträge
Mobbing
Prof. Adolf Gallwitz, Psychologe, Soziologe
Adolf-Reichwein-Schule
22.01.2014, 20 h
Amok
Richard Schindler, Bildender Künstler
Albert-Schweitzer-Schule II
19.02.2014, 20 h
Ästhetik
Albert-Schweitzer-Schule II, Habichtweg 46, Freiburg Landwasser
Adolf-Reichwein-Schule, Bugginger Straße 83, Freiburg Weingarten
unterstützt durch
Dr. Norbert Jüdt, Erziehungswissenschaftler
Albert-Schweitzer-Schule II
19.03.2014, 20 h