Kompendium - Towers Watson
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Kompendium - Towers Watson
Kompendium Towers Watson bAV-Konferenz 2013 Begehrt Anhaltend Variabel – bAV 3.0 Studien Workshop-Referate Berichte Impressum Redaktionelle Umsetzung: Reiner Jung (Towers Watson), Carsten Sudheimer (Towers Watson) Grafische Umsetzung: Baxter & Baxter Werbeagentur GmbH Inhalt Kompendium – bAV-Konferenz 2013 Inhaltsverzeichnis Vorwort Dr. Reiner Schwinger Fachbeitrag Entwicklungslinien der bAV Dr. Thomas Jasper 4 6 6 Ganzheitliche Risikosteuerung für Planvermögen und Pensionsverpflichtungen Christian Ciszewski, TÜV SÜD AG 28 Towers Watson Finanzierungslösungen – eine Plattform, viele Möglichkeiten Dr. Guntram Hepperle, Towers Watson 29 International/Kommunikation Interviews 10 Eine breite Basis schaffen Heribert Karch 12 Gemeinsam stark Prof. Dr. Jens Krause 14 Best Practices Intelligente Plangestaltung 16 Kapitalmarktorientiertes Zinsmodell Dr. Dietmar Droste, E.ON SE 18 Das SICK bAV-Portal – Variabilität ganz einfach im Griff haben Sabine Oxenknecht, SICK AG 20 Flex Flex: Benefits für die Zukunft Richard Reisenauer, GE Germany 21 Deutscher Corporate Governance Kodex und DRS 17: Anforderungen zum Ausweis der bAV für Vorstände im Geschäftsbericht und Umsetzung in der Praxisl Dr. Heinke Conrads, Towers Watson 30 Gesundheitsreform in den USA – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen in den USA und Deutschland Ernst Schmandt, Towers Watson 31 Erfolgsfaktor Demografie-Management Dr. Stefanie Heindl, Martin Theo Carbon, Towers Watson 32 Themencafés 34 Impressionen 42 Über Towers Watson 44 bAV-Prozesse effizient gestalten Umsetzung von IAS 19 rev. 2011 bei EnBW Martin Meier, Olaf Hirth, EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH 22 bAV-Outsourcing bei komplexen Strukturen Klaus Spielberg, IBM Deutschland GmbH 23 Komplette Auslagerung der bAV-Administration Sven Kurz, Robert Bosch GmbH 24 Finanzierung und Risikomanagement Longevity Risk Management in the UK Matthew Trueblood, AkzoNobel UK Ltd 26 EM Corporates – Rolle in der Asset Allokation und Manager Auswahl Dr. Christoph Schlegel, Linde AG Dr. Harald Eggerstedt, Towers Watson 27 Kompendium – bAV-Konferenz 2013 3 Vorwort Die Demografie macht Druck Am 9. Oktober 2013 durften wir über 200 Entscheider und Spezialisten aus den Bereichen Personal, Finanzen und Risikomanagement in Frankfurt am Main zu unserer siebten bAV-Konferenz begrüßen. Die Teilnehmer konnten sich über aktuelle Entwicklungen und Lösungen informieren und in Workshops erfolgreiche Praxisbeispiele diskutieren, unter anderem von Akzo Nobel, EnBW, E.ON, GE Germany, IBM, Linde, MAN, Targobank, TÜV SÜD, Robert Bosch und STEAG. Die Beiträge und die lebhaften Gespräche in den Pausen zeigten: Die bAV wird für Unternehmen und Mitarbeiter immer wichtiger – und der demografische Wandel ist die treibende Kraft. Glücklicherweise steigt unsere Lebenserwartung, deshalb brauchen wir im Alter schlicht mehr Geld, gleichzeitig gehen die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherungen zurück. Mitarbeiter erwarten deshalb von ihrem Arbeitgeber ein immer attraktiveres Angebot. Zudem verändern sich die Erwerbsbiografien, sie werden vielfältiger. Gefragt ist deshalb nicht nur eine leistungsstarke, sondern auch eine flexible bAV, die zum Beispiel mit Zeitwertkonten und Demografiefonds den unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeiter genauso Rechnung trägt wie den Interessen der Unternehmen. Dafür muss auch die Politik einen angemessenen Rahmen schaffen. In diesem Spezial unseres Fachmagazins Benefits! lassen wir die Redner der Plenar-Runden noch einmal zu Wort kommen, auch in einem Video-Podcast. Die Workshops stellen wir auf einer Übersichtsseite zusammen. Und wir laden Sie dazu ein, Themen Ihrer Wahl mit uns weiterzudiskutieren. Herzliche Grüße Dr. Reiner Schwinger 4 towerswatson.de Dr. Reiner Schwinger Managing Director Towers Watson Deutschland Kompendium – bAV-Konferenz 2013 5 Fachbeitrag Entwicklungslinien der bAV Die bAV gewinnt an Bedeutung, gleichzeitig steht sie unter Druck, doch es kann jetzt etwas getan werden. Dies zeigt auch eine TED-Umfrage unter den Konferenzteilnehmern. Die bAV macht Arbeitgeber a ttraktiv Immer mehr Arbeitnehmer rechnen damit, dass ihre staatliche Rente „hinten und vorne“ nicht reichen wird. Die betriebliche Altersversorgung ist deshalb eine geschätzte Arbeitgeberleistung. Dies bestätigt auch unsere Studie „Retirement Attitudes Survey 2012“: •• Rund 50 Prozent der Arbeitnehmer nennen die bAV als wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des Arbeitgebers. •• Die Hälfte der Arbeitnehmer, die mit ihrem Pensionsplan zufrieden sind, nennen die bAV als einen wichtigen Grund, ihrem Arbeitgeber treu zu bleiben. •• Und zirka 50 Prozent der Arbeitnehmer wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber eine aktive Rolle bei der Gestaltung und Durchführung der bAV übernimmt. „Ist die bAV eine notwendige Voraussetzung für die Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber?“ Diese Frage haben auch 79 Prozent der Teilnehmer unserer Konferenz mit „Ja“ beantwortet. Die meisten Unternehmen erkennen das Personalmarketing-Potenzial der betrieblichen Altersversorgung. Niedrige Zinsen zwingen zum Umdenken Um dieses Potenzial zu nutzen, müssen Unternehmen jedoch anspruchsvolle Herausforderungen meistern. 6 towerswatson.de Dazu gehört vor allem die Niedrigzins phase. „Niedrigzinsen gefährden die Betriebsrenten“, „Wegen niedriger Zinsen: Kommt jetzt der BetriebsrentenSchock?“ Mit Headlines wie diesen bringt die Presse aktuelle Befürchtungen auf den Punkt. Und so erwarten auch 60 Prozent der Konferenzteilnehmer, dass durch die Niedrigzinsphase die Kosten für eine Festzinszusage um 20 bis 50 Prozent steigen. Vor diesem Hintergrund setzen immer mehr Unternehmen auf kapitalmarktorientierte Zinsmodelle, wenn sie neue bAV-Lösungen einführen. Davon profitieren die Mitarbeiter, weil ihre Versorgungsanwartschaften an Wert gewinnen können, und davon profitieren die Unternehmen, weil ihre finanzielle Belastung planbar wird. Kostentreiber Finanztransaktionssteuer Zudem würde die geplante Finanztransaktionssteuer auch die bAV unter Druck setzen. Die deutsche Politik versucht hier zu beschwichtigen; so heißt es in dem parteienübergreifenden Papier „Pakt für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ aus dem Jahr 2012: „Auswirkung(en) der Steuer auf Instrumente der Altersversorgung, auf die Kleinanleger sowie die Realwirtschaft (sind) zu bewerten und negative Folgen zu vermeiden.“ Welche Anforderungen müsste ein modernes Modell zum flexiblen Übergang in die Rente erfüllen? Ergebnisse der Towers Watson „Demografiestudie 2013“. 47 % 43 % Anreizinstrument zur gezielten Steuerung des Personalbestands (gezieltes Halten von Key Performern) 53 % 35 % Flexibilität in der Ausgestaltung hinsichtlich der unternehmensspezifischen Anforderungen 45 % 41 % Sicherung einer langfristig hohen Motivation und Leistungseffizienz der Mitarbeiter 42 % 38 % Mitarbeiterbindung 31 % 37 % Mitarbeitergewinnung Stimme zu Stimme eher zu Über 45 Prozent der Konferenzteilnehmer erwarten jedoch, dass deutsche Großunternehmen durch die Finanztransaktionssteuer mit mehr als 500 Mio. Euro pro Jahr belastet werden. Diese Einschätzung entspricht einer Überschlagsrechnung von Towers Watson, wonach die Mehrkosten mit jährlich 600 bis 1.000 Mio. Euro zu Buche schlagen. Rund 55 Prozent der Unternehmen sehen die Lage also noch immer zu optimistisch. Gemeinsam vorsorgen Was sollte in diesem Kontext getan werden? Unternehmen (durch Arbeitgeberbeiträge) und Mitarbeiter (durch Gehaltsumwandlung) können die bAV gemeinsam finanzieren und so für eine solide Basis sorgen. Dafür sprachen sich in unseren Umfragen über 80 Prozent der Unternehmen aus. Auch drei Viertel der Mitarbeiter können sich demnach vorstellen, einen gewissen Teil ihrer Bezüge für ihre bAV aufzuwenden. Kompendium – bAV-Konferenz 2013 7 Nur ein Viertel der Arbeitnehmer, die eine entsprechende Möglichkeit haben, machen davon jedoch auch tatsächlich Gebrauch, wie der aktuelle Alterssicherungsbericht der Bundesregierung zeigt. Auch die Komplexität der Materie schreckt wohl so manchen davon ab, sich um seine Ruhestands finanzierung zu kümmern. Den Mitarbeitern die Wahl lassen Opting-out-Lösungen können für Abhilfe sorgen und die Eigenvorsorge der Mitarbeiter durch Entgeltumwandlung steigern. Mitarbeiter werden hier automatisch in den betrieblichen Vorsorgeplan aufgenommen. Sie leisten dann ihren Beitrag, ohne aktiv werden zu müssen. Wenn sie sich davon jedoch mit Blick auf ihre Versorgungssituation keinen Vorteil versprechen, können sie aus einem solchen Plan auch aussteigen. Rund 60 Prozent der Konferenzteilnehmer können sich die Einführung von betrieblichen Opting-Out-Lösungen vorstellen. Hier sind unternehmensspezifische Lösungen gefragt: Ein obligatorisches einheitliches Modell für Mittelständler und DAX-Konzerne, für Facharbeiter und Vorstandschefs passt letzten Endes niemandem. Es ließe den Arbeitnehmern keine Wahl, wie viel sie mit Blick auf ihre Lebenssituation ansparen möchten. Und es würde Unternehmen die Chance nehmen, sich mit einem besonders guten Pensionsplan als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Die bAV wird von Mitarbeitern also zunehmend begehrt und sie muss dauerhaft finanzierbar bleiben – Unternehmen und die Politik können dafür jetzt etwas tun. Autor Dr. Thomas Jasper Leiter Retirement Solutions Dr. Thomas Jasper verantwortet bei Towers Watson Deutschland den Bereich Retirement Solutions (bAVBeratung). Er verfügt über eine mehr als zehnjährige Beratungserfahrung in den Bereichen Finanzierungsstrategie, kapitalmarktorientierte Vergütungsmodelle sowie Gestaltung von Systemen der betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus hat er eine breit gefächerte Erfahrung in der Betreuung von internationalen Großunternehmen sowie namhaften Vertretern des deutschen Mittelstandes. E-Mail: [email protected] 8 towerswatson.de Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter und die demografische Entwicklung stellen gerade mittelständische Unternehmen vor neue Herausforderungen. Gut, wenn Sie die richtigen Antworten haben. Kompendium – bAV-Konferenz 2013 9 Interviews 10 towerswatson.de Kompendium – bAV-Konferenz 2013 11 Interview Interview mit Heribert Karch Eine breite Basis schaffen Die Betriebsrente wird für das finanzielle Wohlergehen im Alter immer wichtiger. Politik, Unternehmen und Mitarbeiter müssen dafür jedoch etwas tun. Heribert Karch, Vorstandsvorsitzender der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V., erläutert, worauf es ankommt. Herr Karch, wir leben heute länger – und das bei guter Gesundheit. Was bedeutet das für die Zukunft der Altersversorgung? möchten. Unternehmen, die hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten Offenheit zeigen, können als attraktive Arbeit geber Profil gewinnen. Heribert Karch: Das vormals vertraute und bewährte staatliche System kann die Finanzierung der Renten immer weniger alleine schultern. Und die private Vorsorge ist kein Weg für alle. Arbeitnehmer sind deshalb zunehmend auf eine kapitalgedeckte betriebliche Altersversorgung angewiesen. Deren Effizienz sollte von der Politik also gestärkt und nicht geschwächt werden – das heißt zum Beispiel auch: keine Finanztransaktionssteuer für bAV-Systeme, keine praxisfernen EU-Standards und weniger steuerliche Restriktionen, gerade im Kontext der Niedrigzinspolitik, welche die Renditen der Deckungsmittel gefährdet! Was bedeutet das „neue Altern“ für Unternehmen mit Blick auf typische Karriereverläufe und die bAV? Wann sind Menschen „alt genug“ für den Ruhestand? Und wann sollten sie spätestens in den Ruhestand gehen? Karch: Im Zuge der demografischen Entwicklung lassen sich diese Fragen immer weniger pauschal beantworten. Jeder Mensch ist anders, jeder hat seine eigene Lebensplanung. Wir sollten die Menschen also auf einer pragmatischen Basis möglichst selbst entscheiden lassen, wann sie in Rente gehen 12 towerswatson.de Karch: Typische Karriereverläufe wird es eben immer weniger geben. Die Menschen leben länger, viele möchten auch länger arbeiten, andere wollen ihren Ruhestand jedoch lieber schon etwas früher genießen, wieder andere möchten ab einem gewissen Alter einfach nur ihre Arbeitszeit reduzieren. Unternehmen brauchen deshalb Instrumente, mit denen der Übergang in die Rente flexibel gestaltet werden kann – und zwar so, dass Mitarbeiter und Unternehmen davon gleichermaßen profitieren. Auch der Gesetzgeber sollte hier seinen Beitrag leisten und Mitarbeitern zum Beispiel gestatten, die Betriebsrente nicht mehr erst ab dem 62. Lebensjahr, sondern bereits ab dem 60. Lebensjahr zu beziehen. Wer braucht keine bAV? Karch: George Soros und seine Freunde, also eigentlich gesagt, nur die, welche sich bewusst um ihre finanzielle Zukunft keine Sorgen machen müssen – oder diejenigen, die mit einer reduzierten staatlichen Rente im Alter auskommen wollen. Insgesamt sind das nicht viele. Und wie können alle anderen Menschen von der bAV profitieren? Karch: Wir sollten in der Tat alles daran setzen, so viele Menschen wie möglich über die betriebliche Altersversorgung abzusichern; gerade das kollektive Beteiligungssystem macht ja mit seiner Effizienz und seinen Skaleneffekten eine besondere Stärke der bAV aus. Selbst große Unternehmen können jedoch die wachsenden Versorgungslücken nicht mehr alleine schließen, auch die Mitarbeiter müssen ihren Beitrag leisten. Dazu sollten die Unternehmen ihren Mitarbeitern erst einmal attraktive Angebote machen. Gleichzeitig müssen wir akzeptieren, dass Menschen nicht immer rational zu ihren Gunsten handeln. Dies gilt auch mit Blick auf die bAV: Noch immer nutzen viel zu wenig Arbeitnehmer ihre Möglichkeiten, sich eine angemessene betriebliche Rente aufzubauen, sie verschenken wertvolle Chancen. Man darf jedoch auch niemanden zu seinem Glück zwingen, etwa durch ein gesetzlich vorgeschriebenes Obligatorium. Deshalb sollten wir über Modelle nachdenken, die einerseits die Verbreitung der bAV fördern, den Mitarbeitern jedoch auch die Freiheit lassen, sich gegen eine Teilnahme zu entscheiden. Auch hier ist die Politik gefragt; die neue Bundesregierung sollte sich zu diesem Thema so bald wie möglich mit den Sozialpartnern zusammensetzen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir wieder mit Recht sagen: Die Rente ist sicher! Danke für das Gespräch, Herr Karch! Heribert Karch Vorsitzender des Vorstands, aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V.; Geschäftsführer, MetallRente GmbH Heribert Karch ist seit 2001 Geschäftsführer der MetallRente GmbH, dem heute größten branchenübergreifenden industriellen Versorgungswerk in Deutschland. Der ausgebildete technische Zeichner und Absolvent der Akademie der Arbeit /Frankfurt wurde 1998 zum Leiter der Abteilung Tarifpolitik beim Vorstand der IG Metall bestellt. In dieser Funktion war Heribert Karch maßgeblich am Gründungsprozess des Versorgungswerks MetallRente, einer gemeinsamen Einrichtung der beiden Tarifvertragsparteien Gesamtmetall und IG Metall, beteiligt. Seit Mai 2011 ist Heribert Karch Vorsitzender des Vorstands der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V. Kompendium – bAV-Konferenz 2013 13 Interview Interview mit Prof. Dr. Jens Krause Gemeinsam stark Auch in der Tierwelt spielt das Alter eine Rolle. Darüber haben wir uns mit dem Verhaltensbiologen Professor Jens Krause unterhalten. Herr Professor Krause, in der betrieblichen Altersversorgung geht es allgemein gesagt darum, dass man heute für morgen vorsorgt. Wie sieht es denn in der Tierwelt aus? Professor Jens Krause: Grundsätzlich gibt es auch hier das Prinzip der Vorsorge. Denken wir nur an Eichhörnchen, die sich im Herbst, wenn es Nüsse in Fülle gibt, einen Vorrat für den Winter anlegen. Und viele Tiere fressen sich den bekannten „Winter speck“ an. Auch wenn es hier um engere zeitliche Horizonte geht, sieht man doch, dass auch in der Tierwelt vorsorgend gehandelt wird. Sie erforschen ja, wie sich Tierpopulationen verhalten. Wie wird zum Beispiel dafür gesorgt, dass auch ältere Tiere, die nicht mehr jagen können, genügend zu fressen bekommen? Krause: Tierpopulationen haben eine spezifische Altersstruktur, neben den Jungen gibt es eben auch die Alten. Interessant ist, dass alternde Tiere in ihrem sozialen Verbund eine neue Rolle einnehmen, die ihren Bedürfnissen entspricht. Die jungen Tiere jagen, sie erhalten im Allgemeinen den größten Teil der Beute, um fit für ihren Job zu bleiben, und die älteren werden zwar mitversorgt, bekommen jedoch weniger zu fressen als die jungen Jäger. 14 towerswatson.de Wann gelten Tiere als „alt“? Und weshalb werden sie dann noch von den anderen weiter durchgefüttert? Krause: So etwas wie eine Altersgrenze, lässt sich in der Tierwelt bzw. in den jeweiligen Populationen nicht ausmachen. Wann ein Tier auf den Altenteil wechselt, kommt auch auf seine individuelle Leistungsfähigkeit an. Mit den Jahren lässt dabei zwar die Kraft der Tiere nach, gleichzeitig nimmt jedoch ihre Erfahrung zu. Sie gewinnen so für die Gruppe einen neuen Wert. Bei Walen zum Beispiel tragen ältere Weibchen durch eine gewisse „Fürsorgefunktion“ dazu bei, dass mehr Jungtiere überleben, wie aktuelle Studien belegen. Davon profitiert die Gruppe als Ganzes. Auch ältere Elefanten verfügen über wertvolles Erfahrungswissen. Auch hier gilt: Die Jungen laufen schneller, aber die Älteren kennen die Abkürzung. Wie vollzieht sich dieser Rollenwechsel? Wie wird sichergestellt, dass ältere Tiere genügend zu fressen bekommen? Krause: Hier haben wir es mit Prozessen der sozialen Selbstorganisation zu tun. Das heißt, Tiere ordnen sich mit zunehmendem Alter selbst den passenden sozialen Gruppen zu. Dieser Rollenwechsel wird also nicht zentral verordnet bzw. hierarchisch gesteuert; die Tiere suchen sich vielmehr immer Gruppen aus, die ihren Bedürfnissen jeweils am besten entsprechen. Diese Zuordnung verläuft nicht „von heute auf morgen“, sondern kontinuierlich. Die Aktivitätsrhythmen der Tiere verändern sich mit der Zeit, mit zunehmendem Alter bewegen sie sich weniger, legen nicht mehr so große Strecken zurück und klinken sich langsam aus dem „Erwerbsleben“ und somit aus der Gruppe der Jungen aus. Der Wechsel aufs Altenteil verläuft also harmonisch und bedarfsorientiert. Die jeweiligen Gruppen unterscheiden sich deshalb zwar voneinander, sind jedoch durchaus gemischt. Was können wir von Tierpopulationen lernen? Krause: Wir sehen, dass auch in der Tierwelt für die Älteren gesorgt wird. Grundlage dafür ist auch der skizzierte Rollenwechsel. Wer nicht mehr jagen kann, der trägt eben auf eine andere Weise zum Wohlergehen der Gruppe bei. Insgesamt sind so im Lauf der Evolution überlebensfähige soziale Systeme entstanden. Vielleicht sollten wir aus dieser Perspektive heraus auch das Thema „Alter“ in unseren menschlichen Gesellschaften noch klarer betrachten. Ältere Menschen dürfen wir nicht als bloßen Kostenfaktor sehen, wir müssen ihren Wert für die Gemeinschaft noch besser erkennen und schätzen. Ältere haben mehr Erfahrung, sie sind in vielen Dingen gelassener und haben mehr Weitblick, sie helfen, Kinder zu erziehen und geben ihnen Geborgenheit. Wie human eine Gesellschaft ist, zeigt sich auch darin, wie sie mit den Älteren umgeht, übrigens gerade auch dann, wenn diese irgendwann keinen aktiven Beitrag mehr leisten können. Danke für Ihre Ausführungen, Herr Professor Krause! Prof. Dr. Jens Krause Verhaltensbiologe, Leibniz-Institut und Humboldt-Universität, Berlin Jens Krause ist ein deutscher Verhaltensbiologe, der sich vor allem mit der Erforschung von Schwarmintelligenz beschäftigt. Der Biologe leitet die Abteilung Biologie und Ökologie der Fische am Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie. Zuvor führte er einen Lehrstuhl an der mittelenglischen University of Leeds. Gemeinsam mit ARD, ZDF und BBC arbeitet Jens Krause an Fernsehproduktionen mit. Nach seinem Studium der Biologie an der Freien Universität Berlin promoviert Jens Krause an der University of Cambridge. Es folgen Forschungsaufenthalte an der Mount Allison University in Kanada und Princeton. Seit 2009 ist er Professor für Fischökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Kompendium – bAV-Konferenz 2013 15 Best Practices 16 towerswatson.de Kompendium – bAV-Konferenz 2013 17 Themenblock A – Intelligente Plangestaltung Workshop A1 Kapitalmarktorientiertes Zinsmodell E.ON hat bereits im Jahr 2008 die Altersversorgung auf ein kapitalmarktorientiertes Modell umgestellt. Das neue Versorgungssystem erfährt bei den Mitarbeitern eine hohe Wertschätzung. Wie am Markt bis ca. 2010 weit verbreitet, war auch bei E.ON die bAVZusage mit einem Festzinsversprechen verknüpft. Aufgrund steigender Zinsvolatilitäten waren und sind die damit verbundenen Risiken für Unternehmen schwer steuerbar. Um die Altersversorgung auf eine langfristig tragfähige und zukunftssichere Basis zu stellen, hat E.ON in Zusammenarbeit mit Towers Watson konzernweit ein Neumodell eingeführt. Dieses gilt für alle Mitarbeiter, die seit März 2008 neu in den Konzern eingetreten sind. Darüber hinaus wurden fallweise auch Altzusagen abgelöst und in das neue Modell integriert. Im Neumodell „E.ON IQ“ werden jährliche Beiträge in Abhängigkeit vom Einkommen gewährt und bis zum Versorgungsfall mit einem aktuellen Marktzins verzinst. E.ON hat sich bei der Gestaltung des Zinsmodells für eine Orientierung an Bundesanleihen mit 10-, 20- und 30-jährigen Laufzeiten entschieden. Der hieraus entwickelte Referenzzins ist Basis für die Verzinsung der Versorgungskonten. Daneben wurden ein Kurzfrist- und ein Verrentungszins definiert, die sich ebenfalls an Bundesanleihen orientieren. Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Planes ist die integrierte Entgeltumwandlung. Neben der arbeitgeberfinanzierten bAV bietet E.ON im gleichen System die Möglichkeit zur Einbringung von arbeitnehmerfinanzierten Beiträgen an. E.ON übernimmt als Arbeitgeber 18 towerswatson.de Verantwortung für die Sicherung des Lebensstandards in der Rentenphase und incentiviert daher diese Eigenvorsorge mit einem zusätzlichen MatchingBeitrag in das Versorgungskonto des Mitarbeiters. Eingeführt wurde das Modell „E.ON IQ“ durchgängig für alle Hierarchieebenen – vom Tarifbereich bis zum Konzernvorstand – und zeichnet sich durch eine hohe Transparenz aus. In den jährlichen Kontoauszügen werden erreichter Kontostand und der Referenzzins kommuniziert. Die aktuellen Zinssätze sind kontinuierlich im Intranet abrufbar. Zur Einführung wurde eine informative Mitarbeiter-Broschüre entwickelt, die auch im Recruiting-Prozess erfolgreich eingesetzt wird. Aufgrund dieser Maßnahmen erfährt das Modell eine sehr hohe Akzeptanz und Wertschätzung, die insbesondere an der seit Einführung stetig steigenden Teilnahmequote an der Entgeltumwandlung – trotz zwischenzeitlich gesunkener Kapitalmarktzinsen – deutlich wird. Ansprechpartner Dr. Thomas Jasper Leiter Retirement Solutions E-Mail: [email protected] Elke Stäbler Senior Consultant E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 19 Themenblock A – Intelligente Plangestaltung Workshop A2-B Das SICK bAV-Portal – Variabilität ganz einfach im Griff haben Bei der SICK AG führte die flexible Versorgungsregelung für die außertariflichen Mitarbeiter zu einem hohen administrativen Aufwand im HR-Bereich. Mit der Einführung einer neuen Portallösung konnten die Administrationstätigkeiten deutlich reduziert werden. In Deutschland bietet SICK für seine außertariflichen Mitarbeiter eine betrieb liche Altersversorgung an, die als rückdeckungsakzessorische Direktzusage ausgestaltet ist und sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Mitarbeiter im Wege der Entgeltumwandlung finanziert wird. Die Versorgungsregelung zeichnet sich durch ein hohes Maß an Variabilität aus. Die Mitarbeiter können jährlich neu entscheiden, welche Versorgungsleistung (Alters-, Hinterbliebenen- und / oder Invaliditätsabsicherung) sie mit den zur Verfügung stehenden Versorgungsbeiträgen finanzieren wollen. Auch wird die Höhe der Entgeltumwandlung jährlich neu festgelegt. Diese Flexibilität führt naturgemäß zu einem höheren administrativen Aufwand im HR-Bereich. Durch die Einbindung eines externen Dienstleisters (Versicherungsmakler), der die laufende Betreuung der Rückdeckungsverträge und die Einrichtung einer Mitarbeiter-Plattform übernimmt, wollte SICK den Aufwand für seinen HR-Bereich deutlich reduzieren. Towers Watson war in der Lage, SICK für beide angefragten Dienstleistungen, die eng miteinander verknüpft sind, ein attraktives Angebot unterbreiten zu können. Daher wurde Towers Watson damit beauftragt, eine Online-Portallösung für einen Personenkreis von ca. 750 Mitarbeitern zu schaffen. 20 towerswatson.de SICK hat Towers Watson bestätigt, dass die Einführung der Portallösung in erheblichem Maße zur Minimierung der Administrationstätigkeiten auf Seiten von SICK beiträgt. HR wurde weitestgehend von Aufgaben wie dem Versand von Leistungsausweisen oder der Anforderung und Aufbereitung von individuellen Angeboten befreit. Zudem erhöht sich der Service-Level für die versorgungsberechtigten Mitarbeiter, da sich diese nicht mehr für „eine“ Musterberechnung entscheiden müssen. Vielmehr können die Versorgungsbeiträge nun flexibel in verschiedenen Konstellationen verteilt werden, bis die vom Mitarbeiter gewünschte Aufteilung gefunden ist. Und da das SICK bAV-Portal ganzjährig zur Abfrage der aktuell versicherten Versorgungsleistungen geöffnet ist, ergibt sich eine deutliche höhere Transparenz für die Mitarbeiter. Ansprechpartner Markus Grüger Senior Consultant E-Mail: [email protected] Florian Jerz Consultant E-Mail: [email protected] Workshop A3 Flex Flex: Benefits für die Zukunft General Electric (GE) und Towers Watson (TW) entwickeln und realisieren gemeinsam ein innovatives, flexibles und effizient zu betreibendes Benefits-System, mit dem GE den Herausforderungen des demografischen Wandels in Deutschland entgegentritt und eine Vorreiterrolle einnimmt. Flexible Benefits: Frische Lösung im Wettbewerb um kluge Köpfe General Electric – bekannt für seine Innovationskraft und seine ausgeprägte Mitarbeiterkultur – ist als führendes Hightech-Unternehmen mit Wachstumsstrategie in besonderem Maße auf den Zustrom von „klugen Köpfen“ und seine personelle Bindungskraft angewiesen. GEs HR-Strategie zielt dabei auf eine agile, lernbereite und wachstums- bzw. veränderungsfähige Organisation ab. Diese Ansprüche sollen heutige und künftige GE-Mitarbeiter auch in ihrem, für die Differenzierung von Wettbewerbern so wichtigen Benefits-Paket verwirklicht sehen. Gemeinsam haben GE und TW daher mit den „GE Flexible Benefits“ eine frische Lösung abseits bisheriger Standards entwickelt und umgesetzt. Flexibilität bietet das Konzept sowohl den Mitarbeiter als auch GE als Arbeitgeber. Es ist somit – plakativer ausgedrückt – „flex flex“. Attraktive, werthaltige Benefits kombiniert mit dem Flexible Benefits-Portal GEs Weg sieht zunächst eine allgemeinverbindliche Absicherung elementarer Risiken, z. B. die finanzielle Ruhestandsvorsorge, vor. Ergänzend wird den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Individualisierung und permanenten, eigenverantwortlichen Adjustierung des Benefits Pakets geboten. Je nach persönlichem Gusto können sie zusätzliche Beiträge für die finanzielle Vorsorge oder Risikoabsicherung leisten sowie Qualifikations-, Regenerations- und Familienphasen unterstützen. Darüber hinaus legt GE einen weiteren Schwerpunkt auf das betriebliche Gesundheitsmanagement und flexible, ergänzende Leistungen im Krankheitsfall. Über ein eigens für diese Zwecke entwickeltes Flexible Benefits-Portal erfolgt die effiziente und selbsterklärende Abwicklung sowie eine moderne und einheitliche Kommunikation. Richtungsweisendes Konzept zur Verwirklichung des „One GE“Gedanken Insgesamt schafft GE die Basis für ein deutschlandweit einheitliches, flexibles und in seiner Gesamtheit wahrgenommenes Benefits-Paket. Durch das richtungsweisende Konzept wappnet sich GE für zukünftige Herausforderungen und setzt den „One GE“-Gedanken im Bereich der Benefits um. Ansprechpartner Dr. Uwe Demmler Consultant E-Mail: [email protected] Dr. Stephan Wildner Leiter General Consulting E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 21 Themenblock B – bAV-Prozesse effizient gestalten Workshop B1 Umsetzung von IAS 19 rev. 2011 bei EnBW EnBW ist das drittgrößte Energieversorgungsunternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 20 Mrd. Euro und beschäftigt 20.000 Mitarbeiter. Die Personalabrechnung erfolgt bei EnBW für weit über 100 Gesellschaften. Für eine Vielzahl dieser Gesellschaften werden die Pensionsrückstellungen bei EnBW gebündelt. Der kaufmännische Support des Rechnungswesens und der Personalabrechnung wird zentral als Shared Service erbracht. EnBW hat überwiegend leistungsorientierte innenfinanzierte Versorgungssysteme. Der Konzern ist derzeit lediglich auf nationaler Ebene tätig, insofern entfallen internationale Anforderungen. Die langfristigen Rückstellungen für Pensionen sowie Kernenergierückstellungen des Konzerns sind durch entsprechende Finanzanlagen gedeckt (ALM-Modelle). Towers Watson hat gemeinsam mit EnBW im Rahmen von Workshops einen Plan erarbeitet, wie die Neuerungen durch IAS 19 rev. 2011 umzusetzen sind. Besonderheit ist das Vorliegen umfangreicher Altersteilzeit-Vereinbarungen aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen. Die Abstimmung erfolgte mit den Wirtschaftsprüfern bereits zum Stichtag 31.12.2012 mit den Fragen, welche Sensitivitäten erforderlich sind, welche Cash-Flow-Berechnungen als Berechnungsgrundlage für die Anhangsangaben dienen, welche Angaben materiell / nicht materiell sind etc. 22 towerswatson.de Fazit Durch die rechtzeitige Abstimmung bereits in 2011 und 2012 wurden in Abstimmung mit Towers Watson wichtige Vorbereitungen für die Umsetzung getroffen, so z. B. •• Sonderbewertungen Altersteilzeit / Pensionsverpflichtungen •• Sensitivitätsberechnungen bestimmter Parameter, •• Abstimmung der Ergebnisdarstellung mit Gutachter und Wirtschaftsprüfer Für die Jahre 2012 und 2013 erfolgt ein parallele Bewertung nach IAS 19 als und neu. Insofern ist EnBW gut aufgestellt und der Zusatzaufwand für die Berücksichtigung von IAS 19 neu war so weit wie möglich antizipiert, so dass eine vergleichsweise geräuschlose Anpassung zum Jahresende möglich wird. Ansprechpartner Birte Lunkwitz Senior Consultant, Aktuar DAV/ Sachverständige IVS E-Mail: [email protected] Sybille Siefer Managing Director Brokerage E-Mail: [email protected] Workshop B2 bAV-Outsourcing bei komplexen Strukturen Die IBM hat ihrer bAV-Administration eine neue Architektur gegeben und sich so von allen operativen Aufgaben entlastet. Ein innovatives Modell … und direkt zurück zu IBM Die IBM Deutschland GmbH bietet ihren Mitarbeitern seit 2010 eine beitragsorientierte Versorgungszusage mit Kapitalleistungen. Finanziert wird diese Zusage über verschiedene Vehikel im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements (CTA) und über eine ergänzende Direktzusage. Gemeinsame Zahlstelle für alle Versorgungsträger ist die IBM-Gehaltsabrechnung. Towers Watson übermittelt alle relevanten Daten, ebenfalls ohne weitere Schnittstellen, an IBM zurück – zum einen an das Reporting und zum anderen in die personalwirtschaftlichen Systeme IBM HR Access und IBM Payroll. Nach einer formalen Freigabe durch IBM läuft dieser Prozess voll automatisiert. Klare Rollen Der moderne Kapitalkontenplan und die innovative Finanzierungsstruktur haben die Administration komplexer und inhaltlich anspruchsvoller gemacht. Das Unternehmen hat sich deshalb dafür entschieden, keine bAV-Daten mehr aktiv zu führen, sondern die operativen Aufgaben Towers Watson zu übertragen und sich nur noch mit einem Kompetenzteam auf bAV-Grundsatzfragen zu konzentrieren. Einfach und zuverlässig IBM muss jetzt keine administrativen Skills mehr vorhalten und kann sich auf eine gute Datenqualität, eine stets aktuelle IT-Umgebung und flexible Prozesse verlassen. Ansprechpartner Volker Simon Senior Consultant E-Mail: [email protected] Auf direktem Weg zum Dienstleister … Towers Watson kann jetzt ohne weitere Schnittstellen auf die IBM-Datenbanken HR Access (Personaldaten) und IBM Payroll (Vergütungsdaten) zugreifen. Der externe Partner liest monatlich alle relevanten Daten aus dem IBM-System und pflegt sie in die eigene Umgebung ein. Hier werden die Daten abgeglichen, aufbereitet, interpretiert und verdichtet. So können sie für die Administration, das Aktuariat und die Bestandsführung nahtlos weiterbearbeitet werden. Kompendium – bAV-Konferenz 2013 23 Themenblock B – bAV-Prozesse effizient gestalten Workshop B3-B Komplette Auslagerung der bAV-Administration Bosch hat durch konsequente Spezialisierung und Auslagerung seine bAV-Administration zukunftssicher gemacht. Beständige Modernisierung Weiter nach vorn gehen Bosch hat seine bAV-Pläne und deren Finanzierung seit 1998 in mehreren Schritten modernisiert: Das Unternehmen hat die Pläne harmonisiert sowie den Bosch Pensions Fonds und den Bosch Vorsorge Plan eingeführt – einen einheitlichen Beitragsplan für Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge, die nach der Rendite des Bosch Pensions Fonds verzinst werden. Jetzt will Bosch noch effizienter werden, die Prozesse weiter verbessern und automatisieren – und vor allem auch die Kommunikation professionalisieren und modernisieren: Bosch möchte dazu bestehende Kanäle besser und gleichzeitig den Weg zum „bAVWeb 3.0“ gehen – das bedeutet auch, mit neuen Kanälen die bAV mobil zu machen und etwa mit einer bAV-App auch jüngere Mitarbeiter besser zu erreichen. Bosch hat zudem die Administration zentralisiert – dies gilt für den gesamten HR-Bereich, wo erst in jüngerer Zeit ein HR Service-Bereich eingerichtet wurde. In der bAV hat sich Bosch bereits seit vielen Jahren auf strategische Kernaufgaben konzentriert und die Administration vollständig ausgelagert. Diese Maßnahmen haben zu einer deutlich besseren Datenqualität geführt. Die Prozesse sind durchgehend zertifiziert (nach ISAE 3402 und ISO/EC 27001). Eine leistungsstarke Administration Bosch sichert sich so schlanke, klare Kosten, reibungslose Abläufe, Planungssicherheit und ein hohes Service-Niveau. Die Mitarbeiter können ihre finanzielle Zukunft zuverlässig planen. Und HR wird deutlich entlastet. Das Mengengerüst spricht für sich: 120.000 Aktive und 23.000 UVA, 108.000 Kontoauszüge im Jahr 2012, 2.000 Leistungsfälle, 25.000 Telefonate und Mails 2012, 230 Einzelgespräche vor Ort 2012 und zirka 61.000 betreute Rentner. 24 towerswatson.de So sichert sich Bosch eine moderne, effiziente und revisionssichere Administration – die auch fit für die Zukunft einer „europäischen bAV“ ist! Ansprechpartner Dr. Michael Paulweber Leiter Geschäftsbereich Technology and Administration Solutions Deutschland E-Mail: [email protected] Themenblock C – Finanzierung und Risikomanagement Workshop C1-A Longevity Risk Management in the UK AkzoNobel had been keeping a close eye on the pension de-risking market for a number of years to make members’ benefits more secure for the future and to be able to reduce the financial volatility caused by members living longer. Our Solution The Trustees had been monitoring the possibility of transferring longevity risk were therefore in a position to discuss hedging solutions with a number of providers when timing was right. The Trustee of AkzoNobel (CPS) Pension Scheme entered into a cashflow hedge with ReAssure, Swiss Re’s wholly owned UK subsidiary. The longevity risk was reinsured by Swiss Re. Under the agreement, the Trustee has committed to paying Swiss Re a monthly premium for the next 60 years. In return, Swiss Re will pay them a monthly amount which tracks the pension payments made to around 17,000 of the scheme’s current pensioners and dependants. The solution negotiated offered attractive pricing when tested against other market participants and also pricing certainty as Swiss Re will hold the risk on their own balance sheet. Towers Watson specialist settlement team advised the Trustees on the selection of the provider (including market testing), negotiating the terms of the contract and implementation. By working collaboratively and efficiently with the other advisers involved, the Trustee and the Company were able to reach a solution which met their objectives. Challenges The Trustee had a number of requirements regarding collateralization of the transaction. Following negotiations, an 26 towerswatson.de innovative and pragmatic collateral structure was developed for the contract: •• No collateral was posted by either party on day one •• Collateral is to be assessed quarterly and only posted once a material change in longevity has occurred The Trustee wanted to ensure that the Scheme’s actual pension increases which are particularly complex were allowed for within the contract. Flexibility in a way the hedge was also key to the Trustee. The contract also allows for data changes to be picked up throughout the contract ensuring that the longevity risk remains matched. Outcome The 17,000 retired members and dependants in one of the sections of the CPS Pension Scheme represent around 40 % of the Scheme’s liabilities and the fixed payments have a present value of approximately £ 1.4 billion. Having removed the risk of increases in life expectancy the Scheme has created a stable base on which they are able to manage their other pension risks with greater certainty. Ansprechpartner Sadie Hayes Senior Consultant E-Mail: [email protected] Workshop C1-B EM Corporates – Rolle in der Asset Allokation und Manager Auswahl Die Linde AG hat Emerging Markets Corporates in ihre AssetAllokation aufgenommen. Dr. Christoph Schlegel erläuterte den Weg zu einer strategischen Allokation in dieser neuen AssetKlasse. Dr. Harald Eggerstedt skizzierte den Manager-AuswahlProzess, der von Towers Watson Research begleitet wurde. Am Anfang der Entwicklung einer Investment-Strategie steht eine vorausschauende Szenario-Analyse, die Linde als Alternative zum traditionellen Value-atRisk-Optimierungsansatz verwendet. Bei diesem Verfahren können auch extreme Risiken berücksichtigt werden, denen nach den Verwerfungen der jüngsten Kreditkrise eine größere Wahrscheinlichkeit zukommt. Dazu gehören Deflation oder Stagflation, aber auch sogenannte ‚tail risks‘ wie z. B. Staatspleiten und geopolitische Krisen. Vieles spricht für eine ‚barbell‘ Strategie im Rentensegment, bei der einem Portfolio mit minimalem Risiko ein etwa gleich großes mit Ausrichtung auf höhere Kreditrisiko-Prämien (‚high yield‘) gegenüber gestellt wird. Die Globalisierung hat die Herausbildung größerer Mittelschichten in den aufstrebenden Volkswirtschaften begünstigt, so dass diese Länder ein sich selbst tragendes Wachstumstempo erreichen konnten, das deutlich über dem der ‚reifen‘ Volkswirtschaften liegt. Entsprechend verbessern sich die Fundamentaldaten der Länder und es entsteht für die Unternehmen ein berechenbares Umfeld, das Ihnen ein Auftreten auf dem internationalen Kapitalmarkt erlaubt. Sie können somit ihre Finanzierung über Ländergrenzen hinweg diversifizieren. Da viele Emittenten weniger bekannt sind, zahlen sie Rendite-Aufschläge, die – bei vergleichbaren Bonitätskennziffern – oft 50 Prozent höher sind als in den Kernländern. Um in dieser Asset-Klasse erfolgreich zu sein, muss der Manager sowohl über besondere Länderkenntnisse als auch über das volle Rüstzeug verfügen, das bei der Bewertung des Kreditrisikos eines Unternehmens zum Einsatz kommt. Diese Doppel-Anforderungen werden generell nur auf Emerging Markets spezialisierte Manager gerecht. Towers Watson konnte bei der auf das Wissen seines erfahrenen Emerging Markets Research Teams zurückgreifen. Die vorgelegte umfangreiche, qualitativvergleichende Dokumentation erleichterte dem Kunden die Auswahl des für ihn am besten geeigneten Managers. Ansprechpartner Dr. Harald Eggerstedt Senior Investment Consultant E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 27 Themenblock C – Finanzierung und Risikomanagement Workshop C2 Ganzheitliche Risikosteuerung für Planvermögen und Pensionsverpflichtungen Anforderungen an ein ganzheitliches Risikomanagement sind schnell formuliert. Die TÜV SÜD AG zeigt auf, welchen Weg sie bei der Umsetzung von der Theorie in die Praxis zurückgelegt hat. Pensionsverbindlichkeiten und die dafür gebildeten Rückstellungen stellen die größte Risikoquelle für die Konzernbilanz des TÜV SÜD Konzern dar. Ein wirksames Risikomanagement stellt daher nicht nur eine lästige aus Bilanzierungsstandards resultierende Pflichtaufgabe dar, sondern ist elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Verfolgung der strategischen Geschäftsziele. Ausgangspunkt des Managements ist die korrekte Identifikation der wesentlichen Risiken, denen die im Planvermögen enthaltenen Assets ausgesetzt sind. Die Quantifizierung dieser Risiken nach dem Value-at-Risk-Ansatz erfordert Infrastruktur und Know-how zur regelmäßigen Erhebung und statistischen Auswertung von Marktdaten. Diese wurden mit Hilfe von spezialisierten Dienstleistern etabliert. Ergebnis dieses Prozesses ist der monatliche Risikobericht, der die Exposition der Vermögenswerte gegenüber den verschiedenen Risiken darstellt. Die ganzheitliche Betrachtung erfordert zudem den Einschluss auch der Verbindlichkeiten, um insbesondere Risiken aus der Veränderung des (Rechnungs-)Zinsniveaus abbilden zu können. Diese werden über die zur Verfügung stehenden Cashflows als negative Zero-Bonds in das Modell integriert. 28 towerswatson.de Schließlich werden zur Steuerung der Risiken Risikobudgets definiert, bei deren Überschreitung entsprechende Gegenmaßnahmen geprüft, bzw. eingeleitet werden. Die Etablierung des Risikomanagements in der dargestellten Form erfolgte in einem über mehr als 10 Jahre dauernden Prozess. Die stetige Anpassung an neue Risiken und Erweiterung um bislang nicht oder nur unvollständig betrachteten Risiken wird jedoch auch in Zukunft eine kontinuierliche Herausforderung bleiben. Ansprechpartner Tim Voetmann Teamleiter Actuarial Consulting E-Mail: [email protected] Workshop C3 Towers Watson Finanzierungslösungen – eine Plattform, viele Möglichkeiten In Deutschland gibt es eine Vielfalt an Vehikeln zur Durchführung und Finanzierung der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Welche Finanzierungsvehikel aktuell genutzt werden, wie sie in den Unternehmen in Governance- und Entscheidungsprozesse eingebunden sind und welche Entwicklungen und Trends sich abzeichnen, zeigen die Ergebnisse dieser Studie. Die bAV wird als ein zentrales HR-Instrument im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte angesehen, so dass die Einrichtung und Verwaltung eine notwendige Aufgabe für Unternehmen darstellen. Gerade die Verwaltung geschlossener Pläne stellt die Unternehmen vor Herausforderungen, da das Know-how für diese Pläne lange aufrechterhalten werden muss. Die Unternehmen kombinieren die Durchführungswege, um die Möglichkeiten der bAV optimiert zu nutzen. Die Direktzusage und Pensionskasse/ Direktversicherung sind die am häufigsten verwendeten Durchführungswege. Der Pensionsfonds ist als jüngster Durchführungsweg etwa zu gleichen Teilen bei Anwärtern und Rentnern vertreten. Dies deutet darauf hin, dass erdiente Ansprüche oder laufende Leistungen auf die Pensionsfonds übertragen wurden. Zu Grundsatzfragen der bAV wird auf Vorstandsebene entschieden. In der Umsetzung zeigt sich eine starke Aufgabenteilung zwischen den Bereichen HR und Finance. Bei zum Teil divergierenden Ausgangsinteressen ist es entscheidend, dass die bAV z. B. durch geeignete Gremien unter Wahrung aller Interessen entwickelt und betreut wird. Bei Pensionskassen wird ein wesentlicher Teil der Aufgaben durch eigene Mitarbeiter erfüllt. Bei Pensionsfonds und CTAs werden die Aufgaben verstärkt durch das Trägerunternehmen und externe Dienstleister übernommen. In der jetzigen Ausgestaltung der Finanzierungsvehikel werden nicht unerhebliche Unternehmensressourcen gebunden. Mit der Ausnahme von aktuariellen Dienstleistungen, die überwiegend durch externe Dienstleister erbracht werden, zeigt sich, dass sehr unternehmensspezifisch entschieden wird, welche Aufgaben intern übernommen werden und welche Aufgaben an einen Dritten übertragen werden. Ansprechpartner Dr. Guntram Hepperle Leiter General Consulting München E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 29 Themenblock D – International /Kommunikation Workshop D1 Deutscher Corporate Governance Kodex und DRS 17: Anforderungen zum Ausweis der bAV für Vorstände im Geschäftsbericht und Umsetzung in der Praxis Die betriebliche Altersversorgung von Vorständen börsennotierter Unternehmen steht im besonderen Blickpunkt der Öffentlichkeit. Eine enge Einbindung des Aktuars zusammen mit einem gut durchdachten und technisch implementierten Konzept ermöglichen es MAN, die Erfüllung dieser besonderen Anforderungen effizient und risikominimiert zu gestalten. Bei Vorständen börsennotierter Unternehmen handelt es sich um die einzige Personengruppe, für die Barwerte und Dienstzeitaufwand von Pensionszusagen und somit Ergebnisse versicherungsmathematischer Bewertungen individuell zu veröffentlichen sind. Gesetzliche Vorschriften (§ 314 Abs.1 Nr. 6a HGB sowie § 315 Abs.2 Nr. 4 HGB) – konkretisiert durch ergänzende Regelungen des DRS 17 sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex („Kodex“) – stellen die grundlegenden Anforderungen an die Berichterstattung über die Vergütung von Vorständen und speziell über die zugesagten betrieblichen Altersversorgungsleistungen dar. Die besondere Öffentlichkeitswirkung macht das Thema sensibel und laufende Überarbeitungen des Kodex erfordern eine laufende Überprüfung der unternehmensintern definierten Abläufe und ggf. auch Inhalte für die Berichterstattung. 30 towerswatson.de MAN ist diesem Thema durch die Einrichtung eines in den regulären Jahresabschlussprozess integrierten Standard prozesses begegnet. Auf Basis eines zukunftsfähigen und flexiblen Konzeptes, das einerseits alle denkbaren Fallkonstellationen umfasst und andererseits auch mögliche künftige Änderungen der Anforderungen einbeziehen kann, werden mit Hilfe eines auf die individuellen Bewertungsergebnisse automatisiert zugreifenden Tools alle für die Berichterstattung benötigten Ergebnisse in einem speziellen Report zusammengefasst und mit einem Testat des für die Bewertungen zuständigen Aktuars zeitnah an MAN geliefert. MAN gewinnt durch eine professionelle Umsetzung die notwendige Sicherheit bzgl. Qualität und Termintreue bei diesem hochsensiblen Thema. Ansprechpartner Dr. Heinke Conrads Leiterin Actuarial Consulting E-Mail: [email protected] Workshop D2 Gesundheitsreform in den USA – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen in den USA und Deutschland Die Gesundheitsreform von Präsident Obama stellt eine Zäsur in der Sozialgeschichte der USA dar. Mit der Krankenversicherung betrifft sie das wohl wichtigste Instrument der persönlichen Risikovorsorge. Sie ändert die Rolle bzw. Verantwortung des Einzelnen, des Staats und der Unternehmen von Grund auf. und die der Mitarbeiter um mehr als 80 Prozent gestiegen. Die Weiterentwicklung der betrieblichen Krankenversicherung im Rahmen des neu geschaffenen gesetzlichen Umfelds sowie des reformierten Versicherungsmarkts hat somit eine sehr große Bedeutung im Hinblick auf Arbeitskosten und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Künftig besteht eine allgemeine Versicherungspflicht: jeder Bürger der USA muss krankenversichert sein. Damit der einzelne diesen Versicherungsschutz auch tatsächlich und zu angemessenen Preisen erwerben kann, wurde der private Versicherungsmarkt tiefgreifend reformiert. Darüber hinaus soll durch öffentliche Versicherungsbörsen mehr Transparenz, Wettbewerb und der Einhaltung von Mindeststandards sichergestellt werden. Fazit Die Unternehmen müssen nun entscheiden, ob und wie sie künftig ihren Mitarbeitern einen Krankversicherungsschutz anbieten; ob sie sich des Versicherungsmarkts bedienen oder wie bisher die Risiken selbst tragen. Deutsche Unternehmenszentralen sollten in einen offenen Dialog mit ihren Kollegen in den USA über die kurz- und mittelfristigen Strategien für die betriebliche Krankenversicherung und das betriebliche Gesundheitsmanagement eintreten. Es lohnt sich für beide Seiten. Ansprechpartner Ernst Schmandt Leiter International Consulting E-Mail: [email protected] Ein deutsches Industrieunternehmen beschäftigt mehr als 25.000 Mitarbeiter in den USA und bietet seinen Mitarbeitern eine betriebliche Krankenversicherung. Die Kosten für das Unternehmen sind seit 2006 um mehr als 40 Prozent, Kompendium – bAV-Konferenz 2013 31 Themenblock D – International /Kommunikation Workshop D3 Erfolgsfaktor Demografie-Management Vorboten des demografischen Wandels sind im Unternehmens alltag bereits sichtbar – doch bisher haben sich nur wenige Unternehmen darauf eingestellt. Ergebnisse einer TowersWatson-Studie. Inzwischen sind erste Folgen des demografischen Wandels in der Unternehmensrealität sichtbar. Demnach verzeichnen zwei Drittel der Unternehmen bereits Änderungen in der Altersstruktur der Belegschaft. Über die Hälfte klagt über Fach- und Führungskräftemangel. Die veränderte Altersstruktur, der Fachkräftemangel und die verlängerte Lebensarbeitszeit werfen vielfältige Folgefragen auf. Der strategischen Bewältigung des demografischen Wandels schreiben 70 Prozent der Unternehmen einen wesentlichen Einfluss auf ihren künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu. Daher empfiehlt es sich, jetzt zu überlegen, wie Arbeitsprozesse künftig gestaltet werden sollen. Um die Folgen des demografischen Wandels anzugehen, sollten Unternehmen vor allem vier Punkte beachten: 1. Zukünftigen Personalbedarf kennen: Ausgehend von einer Mitarbeiterbestandsanalyse sowie der Unternehmensstrategie gilt es, eine Projektion des zukünftigen Personalbedarfs und -bestands und deren demografischer Zusammensetzung zu erarbeiten. 2. Attraktiver Arbeitgeber bleiben oder werden: Bestehende und potenzielle Mitarbeiter werden immer anspruchsvoller. Es ist für viele Unternehmen heute schon „normal“, Mitarbeiter zu segmentieren und gezielt im Personal- 32 towerswatson.de marketing anzusprechen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist dabei eine positive und starke Arbeitgebermarke und eine ausformulierte Employer Value Proposition (EVP). 3. Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten: Unternehmen wünschen sich in der Regel ein hohes, aber vor allem ein nachhaltiges Mitarbeiterengagement. Dieses sollte regelmäßig gemessen werden, um bei Bedarf frühzeitig eingreifen zu können. 4. Flexiblen Übergang in den Ruhestand gestalten: Um sowohl Wissens- und Leistungsträger jenseits des 60. Lebensjahrs zu binden als auch den faktischen Altersgrenzen (aus Sicherheits- und/oder Belastungsgründen) Rechnung zu tragen, müssen Unternehmen flexible Modelle für den Übergang in den Ruhestand weiter ausbauen bzw. entwickeln. Ansprechpartner Martin Theo Carbon Director Data, Survey & Technology E-Mail: [email protected] Dr. Stefanie Heindl Senior Consultant E-Mail: [email protected] April 2014 Erfolgsfaktor Demografie-Management Status quo, Herausforderungen und Lösungsansätze für Unternehmen Towers Watson Studie Kompendium – bAV-Konferenz 2013 33 Themencafés 34 towerswatson.de Kompendium – bAV-Konferenz 2013 35 Themencafés Informieren – diskutieren – machen Auf die bAV-Agenda gehören die richtigen Themen. Ein paar davon haben wir in unserem Themencafé in den Konferenz pausen vorgestellt. Wir machen das für Sie! – Die Towers Watson bAV-Plattform Wer seine Pensionen aus betrieblicher Altersversorgung (bAV) extern finanzieren will, kann dies in Eigenregie versuchen oder Angebote unterschiedlicher Finanzdienstleister nutzen. Unternehmen profitieren von unserer innovativen Service-Plattform für die externe Finanzierung betrieblicher Versorgungsleistungen. Sie umfasst State-of-the-Art-Lösungen, die einzeln genutzt oder so miteinander kombiniert werden können, dass sich ihre Vorteile mit Blick auf unternehmensspezifische bAV-Landschaften und Finanzierungsstrategien ergänzen. Ihr Ansprechpartner: Heiko Gradehandt Senior Consultant E-Mail: [email protected] bAV vergleichbar machen! Für die zielgerichtete Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) ein zentraler Baustein innerhalb des Benefits-Pakets. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten stellt Unternehmen immer wieder vor dieselben Fragen: •• Was ist der monetäre Wert der bAV? •• Ist die Ausgestaltung (noch) marktgerecht? •• Sind die Risiken tragbar? Die bAV-Benchmarkanalysen von Towers Watson ermöglichen auf Basis unserer umfassenden Datenbank einen fundierten Einblick in die aktuelle Marktpraxis ausgewählter Branchen und helfen Ihnen so, Ihre eigene Positionierung am Markt detailliert einzusehen und somit für Sie steuerbar zu machen. Ihr Ansprechpartner: Elke Stäbler Senior Consultant E-Mail: [email protected] 36 towerswatson.de Benefits für mobile Mitarbeiter Die ausreichende soziale Absicherung mobiler Mitarbeiter ist wichtig und zugleich – angesichts der unterschiedlichen Rahmenbedingungen – herausfordernd. Einen wesentlichen Aspekt stellt dabei die betriebliche Altersversorgung dar. Für bestimmte Konstellationen und insbesondere für Mitarbeiter, die von einem Einsatzort zum nächsten entsandt werden, kann beispielsweise die Aufnahme in einen Internationalen Pensionsplan und die Absicherung über eine internationale Krankenversicherung sinnvoll sein. In all diesen Fragestellungen unterstützen wir Sie mit großer Fachexpertise. Ihr Ansprechpartner: Sibylle Kampschulte Senior Consultant E-Mail: [email protected] Neuer IAS 19 – Bewertung, Bilanzierung und Risikomanagement Als Reaktion auf verschiedene Anfragen (u. a. auch vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee, DRSC) hat sich seit der Verabschiedung des neuen IAS 19 im Sommer 2011 das IASB sowie das Interpretations Committee (IC) des IASB zu den Themenbereichen Altersteilzeit, Rechnungszins, Arbeitnehmerbeiträge und Fondsakzessorische Zusagen mit Mindestgarantien geäußert. Für weiteres Aufsehen sorgen die neuen, prinzipien- und risikoorientierten Offenlegungsvorschriften des IAS 19. Insbesondere wurden die Anforderungen an die Berichterstattung zum Risikomanagement sowie verschiedene Lösungsansätze dazu vorgestellt und diskutiert. Ihre Ansprechpartner: Alfred-E. Gohdes Chefaktuar E-Mail: [email protected] Dr. Heinke Conrads Leiterin Actuarial Consulting E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 37 Trends in der bAV-Administration Die Ergebnisse der zweiten Towers Watson Studie zur bAVAdministration haben die Erwartungen bestätigt: höherer Kommunikationsbedarf, weiterhin steigende Komplexität und notwendige Kompetenz der Administratoren. Die letzten beiden Erkenntnisse führen im Fall der Auslagerung der bAV-Administration zum überwiegenden Einsatz von bAV-Spezialisten. Steigenden Kommunikationsanforderungen wird durch zunehmende Nutzung neuester Medien begegnet. Mit der vorgestellten brandneuen „Bosch-App“ können Mitarbeiter ihre aktuellen Leistungsansprüche prüfen und sogar Prognoserechnungen durchführen. Ihre Ansprechpartner: Thomas Hoffmann Senior Client Manager [email protected] Marco Stolz Client Manager [email protected] bkV – betriebliche Krankenversicherung Bei immer mehr Unternehmen steht die Gesundheitsvorsorge für die Mitarbeiter im Fokus. Mit der bKV profitieren Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen. So können die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert und mögliche Versorgungslücken geschlossen werden. Der Arbeitgeber investiert aktiv in das Wohlergehen seiner Mitarbeiter. Die bKV bietet eine neue Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, sich erfolgreich vom Wettbewerb abzuheben und vor allem einen sofort erlebbaren Mehrwert für die Mitarbeiter zu schaffen. Ihr Ansprechpartner: Miguel Perez Senior Consultant E-Mail: [email protected] 38 towerswatson.de M&A: Vergütung und Nebenleistungen im Blick HR ist ein kritischer Erfolgsfaktor bei M&A-Transaktionen. Bereits im Zuge der Due Diligence betrachten und bewerten wir deshalb alle relevanten Programme und deren Risiken. Und wir helfen unseren Kunden, ihre Compensation & BenefitsStrategien, -Programme und -Strukturen unternehmensweit schnell und effektiv zu harmonisieren. Dabei orientieren wir uns an den Anforderungen des Geschäfts und der Mitarbeiter. Ergebnis ist eine Total-Rewards-Strategie mit Business-Relevanz. Ihr Ansprechpartner: Ira Guttenberg Senior Consultant E-Mail: [email protected] Mit „Flexible Benefits“ gezielt vergüten Unternehmen profitieren mehrfach, wenn sie Mitarbeitern gut gesteuerte flexible Nebenleistungen im Rahmen einer TotalRewards-Strategie bieten: Sie können ihre Kosten kontrollieren, die Wertschätzung der Mitarbeiter für die Nebenleistungen steigern und geeignete Mitarbeiter besser gewinnen, halten und motivieren. Wir stehen unseren Kunden dabei zur Seite, Flexible-Benefits-Modelle zu entwickeln, zu verwalten und zu kommunizieren. Die investierten Mittel zeigen so die beste Wirkung. Ihr Ansprechpartner: Dr. Uwe Demmler Consultant E-Mail: [email protected] Kompendium – bAV-Konferenz 2013 39 Schlussteil 40 towerswatson.de Kompendium – bAV-Konferenz 2013 41 Impressionen 42 towerswatson.de bAV-Konferenz 2013 – Ein lebendiges Event Video jetzt unter www.towerswatson.com/de-DE/Shared-Items/Media-Items/Videos/2013/ bAV-Konferenz-2013-Ein-lebendiges-Event ansehen. Konferenz Begehrt Anhaltend Variabel – bAV 3.0 Towers Watson bAV-Konferenz 2013 Oder scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone um das Video auf unserer Website zu sehen. Save the date! Jetzt gleich vormerken: die nächste bAV-Konferenz findet am 14. Oktober 2014 in Frankfurt statt. 14 Okt. 20 14 Über Towers Watson Towers Watson ist eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit und unterstützt seine Kunden, ihren Unternehmenserfolg durch ein effektives HR-, Finanz- und Risikomanagement zu steigern. Weltweit sind wir mit rund 14.000 Mitarbeitern vertreten, in Deutschland mit ca. 800 Mitarbeitern an den Standorten Frankfurt, Köln, München, Reutlingen und Wiesbaden. Wir entwickeln Lösungen für die betriebliche Altersvorsorge und Nebenleistungen, für das Personal- und Vergütungsmanagement sowie das Risiko- und Finanzmanagement, einschließlich der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen. Unsere Büros in Deutschland Frankfurt Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505-50 Telefax: +49 69 1505-5544 Reutlingen Am Heilbrunnen 47 72766 Reutlingen Telefon: +49 7121 16272-25 Telefax: +49 7121 16272-55 Köln Habsburgerring 2 50674 Köln Telefon: +49 221 80003-0 Telefax: +49 221 80003-456 Reutlingen Oskar-Kalbfell-Platz 14 72764 Reutlingen Telefon: +49 7121 3122-0 Telefax: +49 7121 3122-278 München Arnulfstraße 19 (Renaissance Haus) 80335 München Telefon: +49 89 51657-4500 Telefax: +49 89 51657-4599 Wiesbaden Wettinerstraße 3 65189 Wiesbaden Telefon: +49 611 794-0 Telefax: +49 611 794-298 44 towerswatson.de Towers Watson GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505- 50 Telefax: +49 69 1505 - 5544 E-Mail: [email protected] Die Beiträge dieser Publikation sind als allgemeine Hinweise zu verstehen. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die angegebenen Quellen oder die Unterstützung unserer zuständigen Büros zurück. 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