Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung

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Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung
5 . Jahrgang | Februar 2013
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Helau und Alaaf
Die Narren
sind wieder los
Wege ins Berufsleben
Friseur, Metallbauer oder
Bewährungshelfer – die
Entscheidung für einen Beruf will
gut überlegt sein.
SEITE 39
Schwarzfahren online
Nicht jeder benutzt gerne den
Fahrkartenautomat. Mit Folgen
für alle Bahnfahrer.
SEITE 28
Rätsel + Comic + App-Tipps + Kinotipps + Gewinnspiel + Veranstaltungen + Musik
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Aus dem Inhalt
Jedem Narr sein Kostüm . . . . . . . . . . . . . . . 4
Ist die Formel 1 zu teuer? . . . . . . . . . . . . . 22
Der Pappmaché-Künstler . . . . . . . . . . . . . . . 6
You-FM-Moderatoren und die tollen Tage
Aschermittwoch auf Dominica . . . . . . . . . . 10
Klavierkauf ist Vertrauenssache . . . . . . . . 26
Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Schwarzfahrer online . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Üben für die Büttenrede . . . . . . . . . . . . . . . 14
Beliebtes Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Alternativen für Karnevalsflüchtlinge . . . . 16
Apps und Webtipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Kinotipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
IGS Busecker Tal im Porträt . . . . . . . . . . . . 20
Wege ins Berufsleben . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
25
Gewinnspiel
Zehn »Häfft«-Sets zu gewinnen!
Gewinnt für mehr Spaß in der Schule
eines von zehn »Häfft«-Sets, bestehend
aus einem Comicbuch,
Vokabelheften, einem
Collegeblock
und einem
Schlüsselband.
Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst Ihr folgende Frage
beantworten:
Wie grüßt man in Köln zum Karneval?
■ Helau
■ Alaaf
■ Ahoi
Schickt Eure Lösung bitte per Mail an: [email protected]
Ihr müsst Name, Adresse und Telefonnummer angeben, damit wir
Euch gegebenenfalls erreichen und den Gewinn zusenden können.
Einsendeschluss ist der 31.03.2013
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Schüler
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Themen
Wichtiges Zubehör
Weiterfeiern
Mittelalter
Wer ein richtiger Faschingsfan ist,
macht sich schon Monate im Voraus
Gedanken um den Inhalt seiner Kostümkiste.
SEITE 4
Während bei uns an Aschermittwoch
die Narren erschöpft ausruhen, ist der
Karneval auf Dominica auf seinem
Höhepunkt.
SEITE 10
Das Geschäft mit dem finsteren Zeitalter boomt. Gewandschneider und
Festivals profitieren vom Mittelaltertrend.
SEITE 30
Editorial
Für die einen ist es die schönste Zeit des
Jahres, die anderen würden sich am liebsten verkriechen: An kaum einem anderen
Anlass zum Feiern scheiden sich so sehr
die Geister wie an Fasching. Wir haben
uns entschieden, mitzumachen und diese
Ausgabe der SchülerAZ den bevorstehenden närrischen Tagen zu widmen. Ihr
findet in diesem Heft Wissenswertes rund
um Karneval, erfahrt, was man als Jeck
trägt und wo man noch weiterfeiern kann,
wenn bei uns am Aschermittwoch die
letzten Konfettireste zusammengekehrt
werden. Und wir wollten von Euch wissen:
Welche Gestalt nehmt ihr zwischen Weiberfastnacht und Faschingsdienstag an?
Aber natürlich ist auch etwas für alle
Karnevalshasser dabei – dank Eurer tollen
Mitarbeit. Viktoria Chiara beispielsweise
hat bei der Finanzierung der Formel 1 mal
genauer hingeschaut. Und Arndt Henning
erklärt, worauf man achten muss, wenn
man ein Klavier kaufen möchte. Nicht nur
Impressum
zu Fasching, auch außerhalb der närrischen Saison ist Schwarzfahren in Bus
und Bahn sehr verbreitet. In Zeiten von
Facebook und Co. nimmt das geradezu
professionelle Züge an. Warum das für
alle anderen Fahrgäste ein Ärgernis ist,
erzählt Euch Henri. Zwar auch um Verkleidung, aber durchaus nicht als närrischer
Spaß gemeint, geht es im Artikel von Sabrina. Sie hat mit einer Gewandschneiderin
gesprochen, die Kleider für MittelalterFans herstellt. Und dann ist da noch der
Artikel von Franziska, Chiara, Sven und
Björn, die uns den Ort vorstellen, an dem
sie einen großen Teil ihrer Zeit verbringen:
an der Gesamtschule Busecker Tal. Ob
dort Fasching gefeiert wird, bleibt allerdings ihr Geheimnis. Wir setzten uns jetzt
aber die Narrenkappe auf den Kopf und
die Clownsnase ins Gesicht und wünschen Euch viel Spaß beim Feiern!
Euer Redaktionsteam
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und
Verlagsgesellschaft mbH
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:
Dr. Christian Rempel, Gießener Allgemeine Zeitung,
Marburger Straße 20, 35390 Gießen
Redaktion: Burkhard Bräuning, Katrin Nahrgang,
Susanne Riess
E-Mail: [email protected]
Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Marburger Straße 20,
35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift
für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)
Geschäftsführung: Dr. Christian Rempel (Gießen),
Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen)
Erscheinungsweise:
»Schüler AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an
Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie
im westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.
Auflage: 10 000 Exemplare
Verantwortlich für Anzeigen:
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24,
E-Mail: [email protected],
Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2013
Schüler AZ – Die Schülerzeitung der Gießener
Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Titelbild: privat
Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen
Pressegesetzes: An der Finanzierung des Verlages sind
beteiligt: D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E.
Rempel, Dr. M. Rempel, B. Sälzer.
© Schüler AZ, Gießen
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Foto: dpa
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Individuelle Kostüme stehen bei echten Karnevalsjecken ganz hoch im Kurs.
Jeder Narr hat eine Kostümkiste
Jede echte Karnevalsfamilie hat einen Kostümfundus zu Hause. In der Kiste verbergen sich Schätze, die anderswo längst bei den Altkleidern gelandet wären. Aber sie
taugen noch prima als Verkleidung für die tollen Tage. Denn ein echter Narr beweist
Kreativität.
Narren zerbrechen sich gerne den Kopf.
Sie denken seit Sessionsbeginn, manche
schon seit Sommer, über möglichst tolle
Kostümideen nach. Um Trends schert sich
der richtige Jeck aber nicht, wie Sigrid
Krebs, Sprecherin des Festkomitees des
Kölner Karnevals von 1823, sagt.
»Er will nichts von
»Umzüge geben Anregungen
für eigene Kostümkreationen«
4
der Stange, sondern selbst gestalten und
möglichst kreativ sein.«
Eine Prognose, was man in diesem Jahr
bei Karnevalssitzungen und Umzügen so
alles sehen wird, könne sie nicht geben,
sagt die Karnevalistin. »Natürlich hat
man in den vergangenen Jahren ein paar
mehr Piraten als sonst gesehen«, fügt
Peter Müller, Präsident der Rheinischen
Karnevals-Korporationen
(RKK) in Koblenz, hinzu. »Das lag daran,
dass Piratenfilme im Kino erfolgreich waren. Und davon lassen sich einige gerne
inspirieren. Aber das sind dann auch nur
ein paar mehr als sonst – und jene, die
sich ein Kostüm von der Stange kauften.«
Die RKK organisieren die Karnevalsmesse
»Jeck am Eck« mit.
Der große Trend unter waschechten
Karnevalisten sind für Müller Kostüme,
die selbst gemacht sind. Immer mehr
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meinen Kleiderschrank aussortiert und
Waschechte Karnevalisten sowie – in
etwa einen alten Blazer auf die Seite geanderen Landesteilen – Anhänger des
legt. Jede rheinländische Familie hat eine
Faschings und der Fastnacht achten
Karnevalskiste.«
vermehrt auch auf Kostüme von Kopf bis
Fuß. Selbst wer bei Umzügen stundenlang Am besten ist aus Sicht der Karnevalsexperten ein durchdachtes Zwiebelprinin der Kälte steht, wird ein tolles Kostüm
zip für alle Feiergelegenheiten. Fastnicht unter der Jacke verstecken. In den
nachtsprofi Eugen
Geschäften findet
»Dicke Strumpfhosen und
Müller rät zu einer
man inzwischen
dünnen Schicht für
häufig Ganzkörper- Kältecremes halten warm .«
Sitzungen, je nach
kostüme in Form
Dauer des Aufenthaltes im Freien komvon Tieren wie Hasen oder Drachen – als
men mehr Lagen dazu. Wer an WeiberOveralls zum Überstülpen, Kopfbedefastnacht erst auf der Straße feiert und
ckung inklusive.
dann in die Kneipe zieht, muss demnach
Oder man trägt etwas Warmes unter der
etwas auswählen, was schnelles UmzieVerkleidung. Der Clown ist dafür hervorhen zwischen den einzelnen Stationen
ragend geeignet: Der Straßenkarnevalist
erlaubt – und nicht bedeutet, die Skiunterkann viele Lagen unter eine weite Hose
wäsche ausziehen zu müssen.
packen, unter dem Jackett füllt ein Kissen
Wer etwas weniger tragen möchte, sollte
den Bauchbereich. »Das gute an einem
sich an die Gardemädchen halten. Ihren
Jackett ist auch, dass es innen Taschen
Trick verrät Peter Müller: extra dicke und
hat. Dort verstaut man Wertgegenständamit wärmendere Strumpfhosen aus
de sicher«, sagt Krebs. »Das ist nichts
dem Karnevalsladen. »Und das Kosvon der Stange.« Stattdessen beweise
tüm nie zu eng schneidern, damit etwas
der Narr Kreativität – »und schaut sich
drunter passt.« Eugen Müller empfiehlt
vielleicht sogar in den Küchenschränken
Narren, die viel nackte Haut zeigen wollen
nach einer Inspiration um. Und so wird
– etwa Urzeitmenschen: »Es gibt spezielle
aus einem Salatsieb ein Hut«. Krebs rät,
Kältecremes im Faschingsbedarf, die sehr
nie alte Kleidung, die noch gut ist, wegwärmeisolierend sind.«
zuwerfen. »Ich habe erst neulich wieder
Foto: dpa
beobachte er, dass sich mehrere Familien
oder Freunde als Gruppe zusammentun
und sich mit Stoffen eindecken. Dann
werde gemeinsam geschneidert. Viele
tendieren immer schon zum Clownskostüm – weil es so unterschiedlich und
einzigartig sein kann, sagt Müller. In Köln
kennt man den »Lappenclown«, berichtet
Krebs. Sein Anzug ist mit vielen kleinen
bunten Stoffecken überzogen, kein Modell
gleicht demnach dem anderen.
Häufig richten sich Narren, die sich jedes
Jahr etwas Neues ausdenken, auch nach
dem Motto, das sich die Karnevalshochburgen für die aktuelle Session gegeben
haben. In Mainz werden sich in den
Kostümen vielleicht viele Euro-Scheine
gemäß dem Motto »Der Rettungsschirm
für Groß und Klein ist Fassenacht in Mainz
am Rhein« am Kostüm finden. Köln widmet sich dem Karneval in Rio de Janeiro
mit »Fastelovend em Blot – he und am
Zuckerhot«. Für knappe Bikinis und viel
nackte Haut wird es am Rhein zwar zu
kalt sein. Aber Krebs erwartet vor allem
noch buntere und opulentere Kostüme als
in den vergangenen Jahren – und Sambamusik. »Auch viele Trommeln, Ratschen
und Pfeifen könnte es geben.«
In Düsseldorf ist besonders viel Kreativität
gefragt – das Motto 2013 ist das sehr frei
interpretierbare »Och dat noch!«. Auch
viele Orte, in denen die schwäbischalemannische Fastnacht gefeiert wird,
geben ihren Umzügen Mottos, wie Eugen
Müller, Präsident des Regionalverbandes
Bayerisch-Schwäbischer Fastnachtsvereine, berichtet. Er sieht zunehmend, dass
sich auch im Süden Deutschlands immer
mehr Umzugszuschauer Mühe geben –
früher waren sie meist eher unverkleidet.
Auch die Stadtfarben spielen dem
Rheinland-Pfälzer Peter Müller zufolge
eine Rolle. In Koblenz wie in Köln sind das
Rot und Weiß – entsprechende Farben
haben viele Fantasiekostüme. Oder es
werden große Events, die in der Stadt in
den folgenden Monaten anstehen, oder
sonstige Ereignisse aus Politik, Kultur und
Leben thematisiert. Und es gibt natürlich
die wichtigen städtischen Wahrzeichen,
die sich im Kostüm wiederfinden. »Der
Hut kann etwa eine doppelte Domspitze
haben«, nennt Krebs ein Beispiel für Köln.
Weite Overalls erlauben mehrere wärmende Kleidungsschichten, damit auch die
Kleinsten beim Straßenkarneval nicht frieren.
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Wenn Pappmaché
Furore macht
Foto: dpa
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Seine Wagen rollen vorneweg durch die Nachrichtensendungen und manchmal weltweit durch den Zeitungs-Blätterwald. Jacques Tilly steht wie kein Zweiter für den politischen Karneval von unten. Manchmal braucht es dazu Rückgrat.
Es ist Aschermittwoch und in der Düsseldorfer Wagenbauhalle verwandeln sich
mehrere Hundert Meter Rosenmontagszug mithilfe eines Baggers in Sperrmüll.
Mittendrin steht Jacques Tilly (48) in seinem roten Overall und ist vergnügt. Seine
Motivwagen haben, vor Millionen
Zuschauern am
»Die Narrenfreiheit
ist unser Heiligtum««
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Straßenrand und an den Bildschirmen
präsentiert, den Vogel abgeschossen und
werden breit diskutiert. Eben hat ihn ein
niederländischer Bekannter angerufen
und auf den Wagen angesprochen, auf
dem Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in Angela Merkels Dekolleté versinkt.
Bis zum Rosenmontagszug sind Tillys
Entwürfe geheime Kommandosache.
Nach diversen Zensurver-
suchen und Einstweiligen Verfügungen
hat man sich vor einigen Jahren zur
Geheimniskrämerei entschlossen. Es hat
sich als Teil des Erfolgs herausgestellt.
»Die Narrenfreiheit ist unser Heiligtum«,
sagt Tilly. »Das ist unser altes Recht,
einmal im Jahr den Herrschenden die
Meinung zu geigen.«
Tilly, immerhin studierter Kommunikationsdesigner, hat den Narrenspott mit
Pappmaché und Kaninchendraht
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Foto: dpa
sogar zu seinem Beruf gemacht. Scharfe
politische Satire wird von ihm erwartet
und geliefert. Mehrere Dutzend Wagen
gestaltet er in jeder Session mit seinem
Team. Der Job sei nicht leicht, sagt er, das
lasse sich an manch missratenem Entwurf
in den umliegenden Städten erkennen.
»Aber ich will nicht immer über die Kölner
lästern«, fügt er hinzu.
Die politische Satire muss »auch durch ein
trübes Altbierglas verstanden werden«,
das ist das Selbstverständnis von Tillys
Truppe. Was einen guten Motivwagen
ausmacht? »Witzig muss er sein, sekundenschnell zu verstehen und handwerklich gut gemacht sein.«
Unvergessen der Auftritt des Düsseldorfer
Oberbürgermeisters Joachim Erwin, der
Wenn die Umzüge vorbei sind, wandern die liebevoll erstellten Figuren auf den
sich heimlich in die Halle geschlichen hatMüllhaufen.
te und brüllend einen Spott auf den daScheiterhaufen anzündet, über dem eine
Zugleiter Herrmann Schmitz hatte wegen
maligen US-Präsidenten Bush zu verhinFrau nach einer Abtreibung gefesselt
Tilly schon einen Anwalt im Auftrag von
dern suchte. Den Ex-Bundespräsidenten
war. Es habe ein »Gespräch« mit den
Kanzler Helmut Kohl an der Strippe. Es
zeigte Tilly als gerupften, nackten BunKirchenoberen gegeben, sagt Tilly. Aber
ging um ein heikles Detail: Der Anwalt
desadler beim unsanften Aufprall auf den
die Narren-Delegation sei hart geblieben:
wollte verhindern, dass des Kanzlers
Boden. Daneben noch zum Schluss
»Meissner kann austeilen, dann muss er
Genital in einer winzigen
ein Ei kurz vor dem Schlüpauch einstecken können.«
Pappmachéfen modelliert: »Gauck«. Der
Tabus brechen, den Karneval als Angriff
Variante zu
designierte Nachfolger war erst
des Humors auf die Obrigkeit pflegen,
sehen war.
am Sonndarum gehe es. Vorbei die Zeiten, in
Das
eilig
tagabend
»Ein guter Motivwagen muss witzig
denen der Karneval zum Honoratiorengebastelte
bekanntund schnell zu verstehen sein«
Aufmarsch verkommen war und die UniFeigengegeben
formen Obrigkeit und Militär nicht mehr
blatt fiel
worden –
karikierten, sondern ersetzten.
dann kurz
und schaffte es noch bis Montagmorgen
Mit seinen Großplastiken kann Tilly inzwivor der Liveauf den Rosenmontagszug. »Das ging
schen auch abseits des Karnevals Geld
Übertragung des Fernganz gut, um Mitternacht waren wir schon
verdienen. Greenpeace, Schalke 04 und
im Bett.« Und den Sonder-Straftatbestand sehens und wohl nicht ganz zufällig. »Oh,
André Heller für RWE haben schon Plastidas hat Spaß gemacht«, sagt Schmitz.
»Beleidigung des Bundespräsidenten«
ken geordert. Aber die Hauptsache bleibe
Eine Protestwelle löste 2005 Kardinal
mussten die Düsseldorfer nach dem
der Karneval, beteuert Tilly.
Meissner als Inquisitor aus, der einen
Rücktritt nicht mehr fürchten.
Journalist bei der Schüler AZ
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Telefon 06 41/30 03-4 19
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Verkleiden hat eine
lange Tradition
Fastnacht, Karneval, Fasnet: Woher
kommen diese Begriffe?
Popp: Sie beschreiben die Nacht vor
Beginn der Fastenzeit. Man hat noch mal
über die Stränge geschlagen. Es gab ja
noch keine Kühlschränke. Man musste
die Vorräte alle wegessen, sonst wären
sie kaputtgegangen während der Fastenzeit. Karneval leitet sich ab von Fleisch –
lateinisch carne – und vale – lateinisch für
ade. Das heißt also »Lebe wohl Fleisch«.
In verschiedenen Gegenden sagt man
heute Fastnacht, Karneval oder Fasnet.
Aber der Begriff ist im Grunde der gleiche
– in Variationen.
Warum verkleiden sich die Menschen
zur Fastnacht?
Popp: Das hat eine
ganz lange Tradition.
Es gab einen heidnischen Brauch, den
Winter auszutreiben.
Man hat Frühjahrsfeste gefeiert und
sich grässliche
Masken aufgesetzt.
Hexenköpfe oder
Teufelsköpfe, wie
Fastnachtsexpertin
das auch heute
Beate Popp.
noch in Südbaden
der Fall ist. Als die Zünfte aufkamen,
Was macht die Mainzer Fastnacht aus?
ab da gab es Zunftkleidung. Die jungen
Popp: Die politische Fastnacht, die
Gesellen waren dafür zuständig, die
geschliffenen Verse, die Kritik an der
Fastnacht zu organisieren. Und sie haben
Politik – das ist spezifisch für Mainz. Das
sich dann im Laufe der Zeit Uniformen
findet man woanders nicht so häufig.
zugelegt, die eigentlich einen ZunftobeJede Sitzung fängt ja mit einem Protokoll
ren dargestellt haben. Und das ist ja zur
an und das ist politisch. Was ich so noch
Fastnacht das Wichtigste, etwas anderes
nie woanders gesehen habe, das sind die
zu sein. Aus Frauen werden Männern, aus
Schwellköpp. Die werden seit 1927 zu
Männern werden Frauen und Herrschenjedem Rosenmontagszug getragen.
de werden zu Untergebenen.
Foto: dpa
Verkleiden zur Fastnacht – das hat eine
lange Tradition. Was steckt hinter der
Maskerade und was macht die Mainzer
Fastnacht so einzigartig? Das erklärt die
Leiterin des Mainzer Fastnachtmuseums,
Beate Popp.
Zeit der Abrechnung
Foto: dpa
Tradition der christlichen
Kirche ab. Zu Beginn
der rund 40-tägigen
Fastenzeit vor Ostern
wurden Büßer mit
Asche bestreut. Sie
steht als Symbol
dafür, dass Altes
vergehen muss,
damit Neues entstehen kann. Bis heute
ubbel« ver­
»N
r
de
h
oc
w
gehört ein Ascheitt
Ascherm
In Köln wird am
kreuz zur Liturgie der
brannt.
katholischen Gottesdienste an Aschermittwoch.
Der Begriff Aschermittwoch kommt aus
ENDE DER JECKEN ZEIT: Ein Karnevalsdem kirchlichen Bereich. Am Aschermittschlager sagt alles, was Närrinnen und
woch ist der Karneval zu Ende, es beginnt
Narren wissen müssen: »Am Aschermittdie Fastenzeit vor Ostern.
woch ist alles vorbei. Die Schwüre von
KIRCHLICHER URSPRUNG: Der Name
Treue, sie brechen entzwei. Von all deinen
Aschermittwoch leitet sich von einer
8
Küssen darf ich nichts mehr wissen. Wie
schön es auch sei, dann ist alles vorbei.«
Auch das Ende der Session ist mit Ritualen verbunden. In Köln wird der »Nubbel«
verbrannt, eine Stroh- und Stoffpuppe, die
für Karnevalssünden steht. Vor allem in
Süddeutschland werden unter Wehklagen
die leeren Geldbörsen in Flüssen oder
Brunnen ausgewaschen.
POLITISCHER SCHLAGABTAUSCH:
Am Aschermittwoch rechnen die großen
Parteien mit dem politischen Gegner ab.
In Versammlungen mit Volksfestcharakter
kommt es zum rhetorischen Schlagabtausch. Hauptschauplatz ist die Passauer Dreiländerhalle, in der die CSU ihre
Kundgebung abhält. Die Wurzeln liegen
in Niederbayern. Dort nahmen Bauern auf
dem Viehmarkt seit dem 19. Jahrhundert
die königlich-bayerische Politik aufs Korn.
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Faschingstermine
Biebertal
2., 19.31 Uhr
• 2.Fremdensitzung,
Bürgerhaus Rodheim
Buseck
2., 19.61 Uhr
• 11.
Rosenmontags-Party,
14.11 Uhr
• 12.2.,
Fastnachtsumzug,
Innerorts Hungen
2., 20.00 Uhr
• 11.
Rosenmontagsball,
•
Harbig-Halle, Alten-Buseck
Stadthalle, Hungen
12. 2., 14.11 Uhr
Fastnachtsumzug,
Ortsmitte, Bellersheim
Dutenhofen
Homberg/Ohm
Fernwald
Laubach
2., 17.11 Uhr
• 11.
Halli-Galli, Anker am See
•
9. 2., 20.13 Uhr
Fastnachtstadl,
Bürgerhaus Annerod
Gießen
•
7. 2., 20.00 Uhr
Weiberfastnacht/After-ShowDisco-Party, Kongresshalle
•
2., 20.11 Uhr
• 9.Große
Prunksitzung,
8. 2., 20.11 Uhr
Fremdensitzung, Kongresshalle
Kongresshalle
2., 13.33 Uhr
• 10.
Fastnachtsumzug, Innenstadt
•
14.11 Uhr
• 9.2.,
Fastnachtsumzug,
Innenstadt, Laubach
14.11 Uhr
• 12.2.,
Fastnachtsumzug,
Ortsmitte, Freienseen
Linden
•
Saal Herzberger, Harbach
2., 19.11 Uhr
• 7.Weiberfastnacht,
DGH, Lumda
Heuchelheim
2., 19.33 Uhr
• 11.
Prunksitzung,
Alte TSF-Turnhalle
2., 14. 11 Uhr
• 12.
Fastnachtsparty,
Alte TSF-Turnhalle
2.2., 19.31 Uhr
Fremdensitzung, TV-Halle,
Großen-Linden
Lollar
2., 14.11 Uhr
• 12.
Fastnachtsumzug,
Start: Grüner Weg, Lollar
Grünberg
2., 20.11 Uhr
• 7.Weiberfastnacht,
9. 2., 19.00 Uhr
Maskenball, Stadthalle
Mücke
2., 13.00 Uhr
• 10.
Fastnachtsumzug, Innerorts,
Mücke-Flensungen
Pohlheim
•
7. 2., 20.11 Uhr
Weiberfastnacht,
Bürgerhaus, Hausen
2., 18.00 Uhr
• 7.Weiberfastnacht,
Kulturelle Mitte, Holzheim
2., 20.11 Uhr
• 8.Weiberfastnacht,
Limeshalle, Grüningen
2., 15.00 Uhr
• 12.
Fastnachtsumzug,
Ortsmitte, Hausen
Rabenau
2., 20.11 Uhr
• 8.Disco@Londorf
XXL
mit DJs Alex F. & A.N.D.Y.,
Lumdatalhalle
Reiskirchen
2., 20.11 Uhr
• 8.Weiberfastnacht,
Bürgerhaus, Reiskirchen
2., 20.00 Uhr
• 8.Weiberfastnacht,
Sporthalle, Saasen
2., 15.11 Uhr
• 11.
Rosenmontagszug,
Ortsmitte Hattenrod
Wettenberg
2., 20.00 Uhr
• 7.Weiberfastnacht,
Mehrzweckhalle,
Krofdorf-Gleiberg
2., 19.31 Uhr
• 11.
Rosenmontagsball,
MZW Krofdorf
2., 14.11 Uhr
• 12.
Fastnachtsumzug, Ortsmitte,
Krofdorf-Gleiberg
Wetzlar
2., 20.11 Uhr
• 8.Weiberfastnacht,
Stadthalle, Mollys und
Grabe Bolz in Salzböden
– Ausgewählte Te rmine –
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Foto: dpa
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Während die Narren anderswo schon ausruhen, wird auf Dominica noch kräftig gefeiert.
Auf Dominica geht die Feier
am Aschermittwoch weiter
Am Aschermittwoch tragen Narren normalerweise Trauer. Wer noch einen Tag länger
feiern will, muss nach Dominica reisen. Dort feiern die letzten Ureinwohner der Karibik den Karnevalsausklang. Touristen dürfen dabei sein – wenn ihr Schiff nicht vorher
abfährt.
Die letzten Passagiere leeren am Pier von
Roseau zu den Klängen einer Calypsoband ihre Plastikbecher mit Rumpunsch.
Sie sind erschöpft vom vielen Schauen,
Spazieren, Tanzen und Fotografieren an
diesem Karnevalsdienstag. Das Horn
ihres Kreuzfahrtschiffs ertönt. Passagiere
und Insulaner winken. Leinen los. Der
Ozeanriese steuert die nächste Insel an.
Der farbenprächtige Faschingszug und
Tausende ausgelassene Insulaner tanzen
schwitzend und trinkend in den engen
Straßen von Roseau weiter bis tief in die
10
Nacht. Auch in einem Dutzend anderer
Dörfer und Städtchen auf der Insel klingt
zu dieser Stunde die närrische Zeit mit
kleinen Umzügen, Paraden, Masken und
Musik aus.
Doch noch ist nicht alles vorbei! Denn die
echten Kariben feiern am Aschermittwoch
in ihren Dörfern an der rauen Küste im
Osten – mit Musik, Särgen und Feuer.
Touristen sind willkommen. Gut eine Stunde braucht der kleine Bus, der regelmäßig
von Roseau nach Salybia fährt. Das ist
der Hauptort der insgesamt acht Dörfer
im sogenannten Carib Territory. Inzwischen gibt es auch zwei, drei Gästehäuser
und einige Privatquartiere bei Familien
der Kalinago, wie sich die Nachfahren der
Karibik-Ureinwohner nennen.
Es ist Abend. Sterne funkeln. Wolken verhüllen für einige Minuten den Mond. In der
Ferne ist die Brandung zu hören, die sich
tosend an der felsigen Steilküste Dominicas bricht. Eine Kalinago-Familie spaziert
auf einer abfallenden Straße Richtung
Musik. Ihre Vorfahren gelangten vor etwa
2000 Jahren mit Einbaumbooten von
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kleine Parade vereint an diesem Mittwoch
alle Hautfarben der Welt. Tiefschwarze
Menschen, ein paar bleiche Touristen aus
Ostasien und viele Insulaner mit bronzebrauner Haut und dunklen Haaren. Und
einige haben sogar noch asiatisch anmutende Gesichtszüge.
Heute besuchen mehr Touristen die
Kalinago-Dörfer als vor einigen Jahren.
An manchen Tagen spazieren über 250
Kreuzfahrttouristen durch Kalinago Barana Aute. Das Kulturdorf direkt am Meer
entstand 2006 als Freilichtmuseum.
Wer zum Karneval kommt, kann schon
viele Tage vor dem großen Finale den Calypsosängern bei den Vorrunden lauschen
und in der ausgelassenen Menge die
Hüften schwingen. Der Sieger ist ein Inselheld. Der 13-jährige Nathan empfiehlt:
»Früh aufstehen am Karnevalsmontag.
Denn Jouvet startet noch im Dunkeln.«
Dann ziehen Trommler durch die Straßen.
Und auf große Lastwagen werden Lautsprecher getürmt. Ganz oben sitzt und
spielt dann die Band. Unten tanzen und
hüpfen die Menschen hinter den dröhnenden Vehikeln.
Nathan ist der Sohn einer Schweizerin und eines Hessen, in deren kleinem
Ökohotel »Tamarind Tree« bei Salisbury
meist Europäer übernachten. Der Junge
hat weitere Tipps: »Am Dienstag erst
zum großen Umzug nach Roseau, dann
abends zum kleinen Fest in unser Dorf.«
Jeder kennt hier jeden. Gäste müssen
viele Hände schütteln.
Und am frühen Aschermittwoch ist die
Fahrt zu den Kalinago ein Muss. Nathans
Mutter, Annette Peyer-Lörner, rät, unbedingt bei einer einheimischen Familie zu
übernachten. »Das Home-Stay-Programm
ist eine prima Sache. Touristen lernen viel
über Geschichte und Traditionen der Ureinwohner. Außerdem ist die Gastfreundschaft groß.«
Massentourismus ist auf Dominica
unbekannt. Die Hotels sind nicht höher
als eine Palme. Am 13. Februar 2013,
Aschermittwoch, legt die »MS Ventura«
mit Platz für 3100 Passagiere in Roseau
für zwölf Stunden an. Da bleibt Zeit für
einen Besuch bei den Kalinago und im
Freilichtmuseum. Wenn die Beerdigung
der Karnevalsgeister beginnt, sticht das
Kreuzfahrtschiff aber schon in See, Pech
für die Faschings-Fans.
Besser dran sind die Passagiere des großen Luxusseglers »MSY Wind Surf«. Der
legt erst um 22 Uhr ab. Mit einem flotten
Fahrer zum Pier dürfte das Kurzabenteuer
Tewe Vaval klappen. Mehr von der Schönheit Dominicas, den tollen Faschingstagen
und dem ungewöhnlichen Aschermittwoch auf der Insel sieht derjenige, der
mit dem Flugzeug kommt und länger hier
bleibt.
Foto: dpa
Südamerika auf die Inselkette zwischen
Florida und Venezuela.
In Salybia brennen noch ein paar Lichter.
Drei Kurven weiter ist ein Feuerschein zu
sehen. Trommelklang ertönt. Eine große
Menge umringt das Feuer. Väter strecken
ihre Kinder in die Höhe. Junge Männer
springen über die Flammen. Bei der
Tewe-Vaval-Zeremonie muss der Geist
des Karnevals im Feuer sterben. Gelbe
Masken schimmern in der Nacht. Die
symbolische Beerdigung der Puppe aus
Stofffetzen wird nicht nur bei den Urkariben gefeiert, sondern auch im Inseldorf
Dublanc im Nordwesten Dominicas und
beim nördlichen Nachbarn, dem französischen Guadeloupe.
Tewe Vaval bedeutet einfach Abschied
und Begräbnis von Karneval, Feiern und
exzessives Essen. Nun kommt die Zeit
von Besinnung, Buße und Fasten, erläutert Dominicas Historiker Lennox Honychurch. Dämonen und Geister spielen
bei Tewe Vaval eine wichtige Rolle. Der
Glaube von Westafrikanern, Urkariben
und Christen ist bei den Kalinago verschmolzen.
Auch etliche Touristen sind beim Fest am
Aschermittwoch in der Menge. Eine alte
Frau erklärt am Rande des Feuers einem
Paar aus Kanada in Englisch, der Hauptsprache auf Dominica: »Den Namen Kariben gaben uns die Eroberer aus Europa.
Wir heißen Kalinago.«
Auch der frühere Chief der Kalinago,
Charles Williams, aus der nahen Siedlung
Crayfish River ist in der Menge. Er sagt:
»Ich weiß nicht, warum so ein Wirbel
um Kolumbus gemacht wird. Unser Volk
war schon lange vor den Europäern hier,
die uns so viel Leid zugefügt haben.«
Die »Caribindians« (Karibikindianer), wie
die Ureinwohner auch genannt werden,
beginnen ihr Fest am Aschermittwoch
nachmittags. Junge Leute tragen von
Trommlern begleitet den Sarg mit Vaval
über die kurvige und hügelige Straße, die
sich durch die Dörfer der Ureinwohner
schlängelt. Sie ziehen gemächlich mit
vielen anderen Trauergästen vorbei an
hölzernen Häusern auf Stelzen, Bananenstauden, Hibiskus, Palmen, Laubbäumen
und Gestrüpp.
Hühner gackern. Schweine grunzen. Die
Am Aschermittwoch gibt es einen Trauermarsch für den Karneval. Was folgt, ist
eine Zeit der Besinnung.
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Umfrage zu Fasching:
Wie verkleidet ihr euch?
Wer auf eine Faschingsparty gehen möchte, braucht das passende Kostüm. Doch
wie findet man das? Wir haben uns bei euch umgehört, in welchen Outfits ihr feiern
werdet.
Sina, 16 Jahre (l.): »Ich werde als Cowgirl
gehen, weil ich nicht viel Geld ausgeben
will und dafür schon alles habe.«
Jasmin, 15 Jahre (r.): »Ich verkleide mich
als Prinzessin, weil ich das Kostüm schon
habe.«
Natalia, 18 Jahre: »Ich geh zum Feiern
auf jeden Fall mit meinem Freund nach
Wiesbaden, aber als was ich mich verkleide, weiß ich noch nicht.«
Yannic, 17 Jahre: »Auf etwas Großes
habe ich keine Lust. Meistens entscheide
ich mich zwei, drei Tage vorher für was
Kleines.«
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Alicia, 16 Jahre (l.): »Ich werde mir irgendwas Witziges ausdenken. Etwas,
was nicht jeder hat.«
Mandy, 18 Jahre: »Wahrscheinlich werde ich mir eine Katzennase malen
und irgendwelche Ohren aufsetzen.«
Wilko, 17 Jahre: »Ich werde mich auf
jeden Fall verkleiden, allerdings weiß ich
nocht nicht genau, als was. Vielleicht als
Banane!«
Christopher, 16 Jahre: »Ich bin kein Karnevalsfan, aber eine Kleinigkeit werd ich
wohl schon anziehen. Das kommt immer
ganz spontan.«
Eine Umfrage von Fabian Karpstein
und Alicia Geddert
Nach der Faschingsschminke braucht die Haut Feuchtigkeit
Nicht nur die dicke Faschingsschminke
stresst die Haut. Auch wer mit Alkohol feiert, tut ihr keinen Gefallen. Denn
er entzieht den Hautzellen zusätzlich
Feuchtigkeit. Daher brauchen sie nach
einer ausgelassenen Karnevalsfete
viel Feuchtigkeit, erläutert der VKEKosmetikverband in Berlin. Hier können
beispielsweise Wirkstoffampullen oder
eine regenerierende Maske helfen, die
Feuchtigkeitsdepots in der Haut wieder
aufbauen. Gegen geschwollene Augen
helfen entweder ein kühlendes Gel, das
mit einem Stift auf die Hautpartien um
die Augen aufgetragen wird, oder Pads
mit einem Pflegeprodukt. Sie reduzieren
Schwellungen und Augenringe.
Beim Make-up sind der Kreativität keine
Grenzen gesetzt. Allerdings sollte man
auf die Qualität der Schminkprodukte
achten, meint der VKE. Und man sollte
nicht nach der Party geschminkt ins
Bett fallen. Denn das mag die Haut
überhaupt nicht. Nur wenn sie gereinigt
wurde, kann sie pflegende Wirkstoffe
optimal aufnehmen.
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Tim Fischer übt im Seminar seine Büttenrede, während der Leiter Uwe Stephan Kritik übt und Tipps gibt.
Erst die Schulbank,
dann das närrische Vergnügen
In der Fastnachtsschule in Frankfurt bereiten sich Karnevalisten auf die närrische Zeit
vor. Auf ihrem Stundenplan stehen Büttenreden, Körpersprache und Rhetorik. Trotz
aller Fröhlichkeit plagen auch sie Nachwuchssorgen.
Ein tiefes Seufzen erfüllt den Klubraum
2 im Haus Dornbusch in Frankfurt. »Das
haben wir doch schon vor 14 Tagen
gemacht«, jammert einer der sieben
erwachsenen Schüler, die sich hier in
der Fastnachtsschule zum Kurs
»Rhetorik« ange-
meldet haben. Doch Kursleiter Karl Oertl
ist zwar nett und freundlich, aber auch
unerbittlich – noch einmal müssen seine
Schüler die Ankündigung des »Protokollers« üben. Sie alle sind Präsidenten von
Frankfurter Karnevalsvereinen und bereiten sich hier auf ihre Sitzungen vor.
»Dann habe ich das alte Gefühl wie in der
Schule, dass ich meine
»Das, was wir verpasst haben,
erfahren wir jetzt in der Bütt .«
14
Hausaufgaben gemacht habe«, erzählt
der Schüler Matthias lachend und dichtet
schnell seine Ankündigung des Protokollers. Sie endet mit: »Das, was wir verpasst
haben, erfahren wir jetzt in der Bütt.« Der
altgediente Karnevalist Oertl nickt. »Du,
das ist nicht schlecht«, sagt der ehemalige Sitzungspräsident der Fernsehsendung »Hessen lacht zur Fassenacht«.
Dann schickt der 72-Jährige hinterher,
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
bespaßt würden. Ernst meint, dass die
Oertl nickt. Er hat auch schon mal kurz
Leute gar nicht mehr klatschen würden.
vor seinem Auftritt, als er bereits auf der
»Das sind sie nicht mehr gewohnt, weil
Treppe zur Bühne stand, sein Protokoll
sie das ja auch nicht machen, wenn sie
im Eiltempo auf den allerneuesten Stand
Karneval im Fernsehen sehen.«
gebracht. »Die letzten 20 Minuten vor
Eher abschreckend für potenzielle Besudem Auftritt gehören euch«, macht er
cher ist die lange Dauer einer Sitzung von
seinen Schülern klar. »Da braucht auch
mindestens vier Stunden – für manche
keiner mehr bei euch anzukommen und
auch das Rauchverbot.
was zu Rindswürsten
»Karneval ist nicht nur
Bei allen Problemen:
fragen.« Auch vor
Fernsehauftritten
Suff und Schenkelklopfen« Die Präsidenten lieben
ihren Karneval. Ilse
sei er die letzten
freut sich über ihre Narrenfreiheit in der
20 Minuten abgeschottet worden, plauBütt, wenn sie alles kritisieren darf, was
dert der erfahrene Karnevalist aus dem
sie mag. Oertl schwärmt von der Freude,
Nähkästchen.
die an Karneval unters Volk gebracht werIm Alter von 27 Jahren hat er das erste
de. »Einige kennen Karneval nur mit Suff
Mal in der Bütt gestanden, die Zeiten
und Schenkelklopfen. Aber das ist nicht
haben sich seitdem auch in der Fastnacht
so«, sagt er.
geändert. Die Konkurrenz ist stark. 66
Oertl hat in seinem Leben unzählige ProKarnevalsvereine und unzählige Fatokolle, Ankündigungen und Begrüßungsschingsveranstaltungen gibt es alleine in
reden geschrieben, darunter auch Zeilen
Frankfurt, dazu kommen die Sitzungen
wie »Mir sind halt gut druff und sehn net
im Fernsehen. »Da sehen die Leute die
alles so grau. Ein Prosit Ihr Narren – und
höchste Qualität von Profis und kommen
ein dreifach Helau!« Vor 20 Jahren hat er
mit einem entsprechenden Anspruchsdie Fastnachtsschule in Frankfurt gegründenken zu uns Amateuren«, schildert
det, damit die Karnevalisten sicher und
Patrick seinen Eindruck. Die Kollegen
selbstbewusst in die närrische Zeit gehen.
stimmen zu.
Im Auftrag des Großen Rats der Stadt
»Außerdem gibt es gar nicht genügend
Frankfurt lehren er und seine Mitstreiter
Wochenenden für so viele Veranstaltunab September mehrfach wöchentlich
gen«, wirft Matthias ein. Ilse sagt, dass
Büttenrede, Rhetorik und Körpersprache.
die Menschen mittlerweile rund ums Jahr
Die Teilnahme kostet zwischen 60 und
100 Euro. Außerdem gibt es viele Tipps.
Zum Beispiel, das Lampenfieber nicht zu
verdrängen und sich immer gut vorzubereiten. Das Publikum müsse merken, dass
man sich bemühe, sagt er.
Mangelnde Mühe kann dem Italiener
Giacointo im Zimmer nebenan bei den
Büttenrednern niemand vorwerfen. Mit
Inbrunst trägt der Offenbacher seinen
Text vor, der kritische Lehrer Stephan ist
jedoch nicht zufrieden. »Das hört sich
an wie ein Kochrezept. Du spielst mir zu
wenig mit der Stimme«, moniert er. Als
es in dem Text unter die Gürtellinie geht,
stoppt er Giacointo wieder. Er solle über
diese Stelle nicht so »drüberschnoddeln«,
sondern genießen. Giacointo lernt schnell,
allerdings grübelt er noch, ob er den Text
an Fasching wirklich in Frauenverkleidung
zum Besten geben soll: »Ich könnte ja
Giacointo Occhipinti hat Schwierigkei­
auch auf schwulen Italiener machen.«
ten, wenn es unter die Gürtellinie geht.
Foto: dpa
wie die Ankündigung seiner Meinung nach
noch besser klingen würde: »Das, was
wir dennoch hier verpassten, erfahren wir
jetzt in der Bütt.«
Auch ein Zimmer weiter, in dem von
Uwe Stephan geleiteten Kurs »Büttenreden«, wird gereimt und korrigiert. »Nicht
nuscheln!«, sagt er zum 14-jährigen Tim,
dem jüngsten Teilnehmer. Und korrigiert
gleich weiter: Nicht »haben« sagen, wenn
»habbe« auf dem Zettel steht. Schließlich
muss es sich später auf »Klabbe« reimen.
Die fettgedruckten Worte betonen. Langsamer sprechen. »Sie sind für uns, die
junge Leut, die letzte Rettung oft«, liest
Tim von dem Zettel ab, auf dem seine
Büttenrede mit einem Loblied über Opas
steht, und trippelt unruhig hin und her.
Der Kursleiter schüttelt mit dem Kopf, die
Körpersprache gefällt ihm nicht. »Mach
doch so!« rät er, streckt den Arm aus und
den Zeigefinger nach oben. Je länger Tim
seine Rede vorträgt, desto entspannter
und sicherer wird er. »Mein Augapfel«,
schwärmt Stephan von dem 14-Jährigen,
der in dieser Saison zum ersten Mal in die
Bütt gehen wird. Aufgeregt sei er schon,
erzählt Tim. Aber ein Auftritt in der Bütt ist
schon lange sein Traum, nun soll er wahr
werden.
Nachwuchs ist bei den Karnevalisten
ebenso selten wie gern gesehen. »Es gibt
kaum Junge bei uns«, erzählt Günter aus
dem Rhetorik-Kurs, die anderen nicken
zustimmend. Nur in wenigen Familien
überträgt sich die Karnevalsbegeisterung
auf die nächste Generation. Und wenn,
dann wollen die Kinder und Jugendlichen
nicht zum Reden, sondern zum Tanzen
auf die Bühne. Das ist nur eines der Probleme, das für Sorgenfalten in den sonst
meist lachenden Gesichtern der Vereinspräsidenten sorgt.
Ihre weiteren Kummerthemen heißen
Protokoller, Fernsehen und Rauchverbot.
Immer weniger Karnevalisten nehmen die
Mühe eines Protokolls auf sich. »Das ist
wahnsinnig viel Arbeit und muss natürlich
immer aktuell sein«, zeigt Ilse Verständnis,
die wie viele ihrer Kollegen auch Protokollerin in ihrem Verein ist. »Wenn die
Eintracht am Samstag vor der Sitzung
verliert, muss ich das noch schnell reinschreiben.«
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Ruhe vor
den Pappnasen
Viele begeisterte Narren warten schon auf Rosenmontag. Aber es gibt auch Karnevalshasser, denen der Rummel auf die Nerven geht. Sie wollen nicht schunkeln und
nicht singen, sondern ihre Ruhe haben, so wie auf Baltrum oder im Berchtesgadener
Land, notfalls untertage.
Wenn Rosenmontag naht, nehmen manche ihren Jahresurlaub, nur um die tollen
Tage durchzufeiern. Und viele Narren
würden lieber auf Weihnachten verzichten als auf die Karnevalsparty. Andere
möchten am liebsten weit weg sein, wenn
Kamelle fliegen und das Funkenmariechen die Beine hochwirft. Aber was ist die
ideale Alternative für Karnevalshasser und
Karnevalsflüchtlinge?
Zum Beispiel Ruhe in MecklenburgVorpommern: »Es gibt jedenfalls wenige
Touristen, die wegen des Karnevals zu
uns kommen«, sagt Tobias Woitendorf
vom Tourismusverband des Bundeslan-
16
des im Nordosten. »Aber es gibt viele, die
kommen, weil es den hier so gut wie gar
nicht gibt.« Mecklenburg-Vorpommern
zählt zwar gut 80 Karnevalsvereine, Städte wie Anklam und Sternberg haben sogar
eine sehr aktive Karnevalskultur. Aber das
sind doch Ausnahmen. »An der Küste gibt
es kaum Karnevalisten«, sagt Woitendorf.
»Und wir haben es insgesamt nicht so mit
Helau und Alaaf und Brimborium.«
Am Strand von Usedom, an den Kreideklippen von Rügen, am Bodden auf
dem Darß sind keine Kamelle werfenden
Faschingsprinzen zu erwarten. »Mecklenburg-Vorpommern ist die natürliche
Alternative zum Karneval«, sagt Woitendorf. Und es gibt es auch Urlauber, die
genau das schätzen. »Die machen lieber
ein Wellness-Wochenende an der Ostsee
als Karnevalsgedöns. Entspannung, Ruhe,
in die Sauna gehen, abends schön essen
und ein Buch lesen.« Hinzu kommt: »Die
Karnevalswoche ist Nebensaison, da wird
nicht an der Preisschraube gedreht.«
Beim Badeurlaub ist Schleswig-Holstein
der Hauptkonkurrent für MecklenburgVorpommern. Und beim Thema Karneval?
Da ist der hohe Norden ebenfalls eine
relativ sichere Sache. Zwar geht es in
Marne in Dithmarschen am Rosenmon-
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
die als narrensicher gelten dürfen, auf
den ostfriesischen Inseln gilt das allemal.
»Hier ist es ausgesprochen schwierig, auf
Pappnasen zu treffen«, sagt Denis Metz
von der Kurverwaltung Baltrum. »Kann
sein, dass mal in einer Kneipe Karnevalslieder gespielt werden, aber gefeiert wird
das nicht mal in der Grundschule, nur im
Kindergarten.«
Die meisten Hotels auf Baltrum haben im
Winter geschlossen. Wer übernachten
will, hat aber gute Chancen, eine Ferienwohnung zu finden. »Die Strandkörbe
sind erst ab Ostern zu mieten«, sagt Metz,
der selbst aus dem Sauerland stammt,
eine Zeit lang in Köln gearbeitet hat und
weiß, wie dort gefeiert wird. Wer damit
nichts anfangen kann, sei auf Baltrum
genau richtig.
Aber was macht man im Februar auf einer
Insel, die gerade 500 Einwohner zählt?
»Man hat den langen Strand im Winter
für sich. Da kann man toll zwischen den
Dünen spazieren gehen. Das ist auch für
uns Insulaner klasse«, erzählt Metz.
Sachsen ist für Karnevalsflüchtlinge kein
sicheres Terrain – nicht nur in Dresden
und Meißen wird dann gefeiert. »Die
Sachsen lieben ihren Fasching«, betont
Ines Nebelung vom Tourismus Marketing
des Landes. Beim Wellnessurlaub im
Kurort Bad Elster oder in Bad Brambach
zum Beispiel ist von den närrischen Tagen
aber so gut wie nichts zu spüren. Und
wer wirklich Ruhe haben will, kann es im
Elbsandsteingebirge versuchen – in den
Höhlen dort ist der Karneval weit weg.
In der Lausitz hat Karneval durchaus
Tradition. Cottbus kann sogar mit dem
größten Karnevalsumzug Ostdeutschlands punkten. »Und auch Potsdam hat
ein Prinzenpaar«, sagt Birgit Kunkel von
Brandenburg Tourismus. Aber in anderen
Teilen des Landes haben Narren nicht
das Sagen: Im Oderbruch oder in der
Uckermark finden Karnevalsflüchter viele
Gelegenheiten, die tollen Tage entspannt
vorüberziehen zu lassen.
Und ganz im Süden? München ist
schließlich Faschingshochburg. Trotzdem
bietet Bayern für Karnevalsflüchtlinge die
ein oder andere Unterschlupfmöglichkeit.
Zum Beispiel im Berchtesgadener Land:
»Bei uns gibt es keine große Faschingstradition«, sagt Ursula Wischoll von der
Tourismusorganisation der Region. »Am
Faschingsdienstag gibt es kleine Umzüge, aber danach hat man wieder völlige
Ruhe.« Und gute Voraussetzungen, um
nicht einmal an Karneval zu denken: »Wir
haben dann noch gute Wintersportbedingungen, man kann Schneespaziergänge
machen oder rodeln gehen.«
Und wer ganz sicher sein will, kann in
Berchtesgaden ins Bergwerk einfahren
und in dem Salzheilstollen der lauten
oberirdischen Welt entkommen. »Da unten
herrscht maximale Ruhe. Vielleicht gibt es
mal Yoga und mal Qigong oder Tiefenentspannung mit tibetischen Klangschalen«,
sagt Ursula Wischoll, »aber garantiert
keine Faschingsveranstaltungen.«
Fotos: dpa
tag hoch her. Aber weiter in Richtung
Dänemark wird die Luft für feierfreudige
Karnevalisten immer dünner. Wer Ruhe
sucht und mit Narren nichts zu tun haben
möchte, ist deshalb in Nordfriesland richtig: Der Landkreis ist in jeder Hinsicht weit
weg von den Karnevalshochburgen. Vor
der nordfriesischen Küste liegen Inseln
wie Amrum und Föhr und vor allem die
karnevalssicheren Halligen. Langeneß und
Oland gehören dazu.
»Bei uns in der Grundschule wird schon
mal gefeiert«, sagt Britta Johannsen vom
Fremdenverkehrsbüro der beiden Halligen. Sonst ist von Karnevalisten nichts
zu sehen oder hören. Touristen gibt es
auch noch nicht viele. »An den Tagen um
Rosenmontag werden es ein paar mehr«,
sagt Johannsen. Gerade aus dem Rheinland reisten dann ruhesuchende Karnevalsflüchter an: »Die wohnen oft in den
Straßen, wo tagelang gefeiert wird und
sind dankbar, wenn sie von dem Tohuwabohu mal nichts mitkriegen«, berichtet
Johannsen.
Die meisten blieben nur ein paar Tage,
manche aber auch eine Woche. Von den
rund 200 Gästebetten auf beiden Halligen
seien vor Saisonbeginn aber nie alle belegt. Das liegt auch daran, dass man erst
einmal hinkommen muss: Die Fähre fährt
im Winter nur an fünf Tagen pro Woche.
Anlegen kann sie nur, wenn auf Langeneß
nicht »Land unter« ist – und das kann im
Winter schon mal passieren. »Im Januar
und Februar ist bei uns die Hauptsturmzeit«, erzählt Johannsen.
Manche Gäste kommen gerade, um das
mitzuerleben. Andere reisen zum Biikebrennen an – dem traditionsreichen Fest,
bei dem am 21. Februar der Winter ausgetrieben wird. Wenn Biikebrennen und
Karneval zusammenfallen, ist Nordfriesland bei Karnevalsflüchtern besonders
gefragt. »Das ist in diesem Jahr aber nicht
so«, sagt Johannsen.
Karnevalsfreie Zonen gibt es aber auch
weiter südlich: Die Niedersachsen feiern
zwar Fasching, Braunschweig gilt sogar
als Narrenhochburg. Aber je weiter man in
Richtung Nordsee kommt, umso weniger ist von Umzügen, Karnevalswagen
und Schunkelliedern mitzubekommen. In
Ostfriesland gibt es schon etliche Ecken,
Wer ganz sicher gehen will, dass er keinen Jecken begegnet, sollte es im Salzstol­
len versuchen.
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Veranstaltungen
Gießener Frühjahrsmesse
Zuerst ins Rieserad oder ins Kettenkarussell? Bratwurst
oder gebrannte Mandeln? Diese Fragen stellen sich
beim Besuch der Gießener Frühjahrsmesse. Doch warum entscheiden? Einfach nochmal kommen und das
nicht Geschaffte nachholen.
in der urbanen Wildbahn auskennt, wo er sich
gerne an Futterstellen und Tränken aufhält.
20 Uhr, Hessenhalle Alsfeld
Freitag, 22 . Februar
Paul Kalkbrenner
„Guten Tag“ lautet der Titel des neuen Albums
von Paul Kalkbrenner, das er im Rahmen einer
Konzerttour live präsentiert, unterstützt von
Simina Grigoriu (Susumu) & Pan-Pot (mobilee).
Kalkbrenner ist ein Ausnahmetalent: Für den
Soundtrack „Berlin Calling“ mit dem Charthit
„Sky & Sand“ erhielt Paul Kalkbrenner im März
2012 Platin für mehr als 200 000 verkaufte
Einheiten.
18.30 Uhr, Festhalle Frankfurt
Samstag, 2 . und Sonntag, 3 . März
Frühlingserwachen/Sport in der City
Die Gießener Innenstadt wird zu einer großen
Spielfläche der Sport- und Turnvereine aus
Stadt und Landkreis. Während der Öffnungszeiten der Geschäfte werden den Besuchern in
der Innenstadt vielfältige Sportmöglichkeiten
präsentiert. Am Sonntag haben die Geschäfte
in der Innenstadt und im Schiffenberger Tal
geöffnet.
Innenstadt Gießen
Foto: Archiv
Donnerstag, 21 . März
Gut zwei Wochen lang gastieren Fahrgeschäfte und Händler mit kulinarischen Köstlichkeiten von Samstag, dem 30. März, bis Sonntag, dem 14. April, wieder auf dem
Messeplatz Ringallee in Gießen. Die Frühjahrsmesse ist eines der größten Volksfeste in
der Lahnstadt und lockt jedes Jahr wieder zahlreiche Besucher an.
Donnerstag, 14 . Februar
Nachtschattengewächs – Late Night
Theater nach dem Theater in Serie im TiL. Zur
späten Stunde gibt es ein anregend-schräges
Überraschungsprogramm. Alle Sparten
tummeln sich als Nachtschattengewächse auf
der Studiobühne. Aus wildwüchsigen Ideen,
glaubhafter Wirklichkeit und kultivierten Performances ensteht ein vielschichtiges Kunstbeet.
Ihr erntet, was ihr seht. Das Thema diesmal: Be
my Valentine – oder lass es sein!
22 Uhr, Til-Studiobühne im Löbershof
Donnerstag, 14 . Februar
Dota Kehr
Dota Kehr aus Berlin ist auch bekannt als „Die
Kleingeldprinzessin“. Diesen Namen hat sie
sich von ihren Weltreisen mitgebracht, auf denen sie als Straßenmusikerin durch die Lande
zog. Mit einer Menge an Erfahrung im Gepäck
macht sie sich auf die Suche nach musikalischer Verstärkung, trifft auf drei experimentierfreudige Mitstreiter und so sind im Jahr 2003
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Dota und die Stadtpiraten geboren. Ihre Lieder
klingen nach Bossa Nova und Taschen-Swing,
nach Reggae und Surfrock, ihre Texte erzählen
von verstrickten und verzwickten Gefühlen
des Alltags, voll Wortwitz und Leichtigkeit und
erobern so das Publikum in ganz Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Man kommt, um
zu tanzen und zu lauschen.
21 Uhr, MuK Gießen
Donnerstag, 21 . Februar
Bülent Ceylan: Wilde Kreatürken
Er rast wie ein Comedy-Feuersturm durch die
ausverkauften Hallen der Republik, immer den
nächsten Gag und das Zwerchfell seiner Fans
im Visier und war dabei schon immer wild und
kreativ. Mit seinem Programm „Wilde Kreatürken“ wird Bülent Ceylan seinem Ruf weiter
gerecht und präsentiert seine Kreaturen schonzeitlos vogelwild, scheu oder durchaus auch
mal wildromantisch. Anneliese, wie Halbyeti
Günther eine beispielhafte Vertreterin der Gattung Haarwild, wird sich ebenso wieder auf die
Pirsch begeben wie Harald, der sich besonders
Magic Shadows
Licht und Schatten, Tanz und Magie, Leichtigkeit und Poesie – „Magic Shadows“ präsentiert
die faszinierende Welt von Licht und Schatten
in Perfektion. Ein weiter Bogen spannt sich hier
über Länder und Kulturen, denn diese brandneue Show erzählt die fesselnde Geschichte
des Schattentheaters. Die Künstler experimentieren mit den traditionellen Formen des
Schattentheaters, erweitern es durch Tanz und
Akrobatik, Varieté- und Theaterelemente – und
kreieren dabei eine neue fantastische Dimension. Ausdrucksstarke Musik und eindrucksvolle
Projektionen untermalen die wundersame
Schattenwelt. Lichttechniken spenden kräftige
Farben, Choreografien weisen mit Leichtigkeit
und Anmut den Weg in die Traumwelten der
Fantasie.
19. 30 Uhr, Kongresshalle Gießen
Mittwoch, 3 . April
Justin Bieber
Deutschland im Justin-Bieber-Fieber. Jetzt
kommt der Künstler mit seiner „Believe
Tour“ für sechs Konzerte nach Deutschland,
darunter ist auch ein Konzert in Frankfurt. Der
mit Platinum ausgezeichnete Künstler hat der
Popmusik ein neues Gesicht gegeben und
eine Karriere gemacht, die ihresgleichen sucht.
Mit einem weltweiten Albumverkauf von mehr
als 15 Millionen dominiert Justin Bieber nun
seit über zwei Jahren die Popkultur und die
sozialen Netzwerke. Er hat über 43 Millionen
Facebook-Fans, mehr als 22 Millionen Follower
auf Twitter und mehr als 2,9 Milliarden Klicks
auf YouTube – damit ist er der erfolgreichste
YouTube-Künstler aller Zeiten. 2012 erhielt er
den „Billboard Music Award“ als „Social Artist
of the Year“.
18.30 Uhr, Festhalle Frankfurt
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kinotipps
Kokowääh 2
Fortsetzung des Filmhits – Kinostart 7. Februar
In die Patchwork-Familie von Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) kehrt der Alltag ein –
doch der bedeutet tagtägliches Chaos: Die jetzt zehnjährige Magdalena (Emma Schweiger) verliebt sich zum ersten Mal, und Katharina (Jasmin Gerat) hat es satt, nur für Baby
Louis zu sorgen – sie zieht aus, um in Ruhe ein neues Buch zu schreiben. Dafür mischt
Magdalenas Kuckucksvater Tristan (Samuel Finzi) als Untermieter die WG auf. Und als
Henry sich erstmals als Filmproduzent versucht, erlebt er sein blaues Wunder mit dem
divenhaften Superstar Matthias Schweighöfer … Wenn im Patchwork derart viele Nähte
aufreißen, wer soll sie flicken? Doch Zerreißproben haben auch ihr Gutes: Man erkennt,
was – und wer – zusammengehört. Denn es lohnt sich immer, für die Liebe zu kämpfen.
Parker
Actionthriller um einen Dieb
Celeste + Jesse
Bitter-süße Komödie
Stirb langsam
Ein guter Tag zum Sterben
Parker bestiehlt streng
nach einem Ehrenkodex
nur die Reichen. Als der
Vater seiner Freundin ihm
einen Job vermittelt,
schlagen seine Kumpane
vor, die Beute in einen
noch größeren Coup zu investieren. Parker
lehnt ab und wird von seinen Komplizen
getötet – so sieht es zumindest aus. Doch
Parker hat überlebt und nur noch ein Ziel:
Rache. Verkleidet als reicher Texaner und
mithilfe der Vermögensberaterin Leslie
Rodgers entwickelt er einen Plan, um seine
Ex-Kollegen zur Rechenschaft zu ziehen.
Sie waren erst beste
Freunde, dann ein glückliches Ehepaar, bis Celeste
ihrem Jesse signalisierte,
dass sie sich von ihm trennen wolle. Obwohl es gute
Gründe gibt, warum diese
Ehe scheiterte, glaubt Jesse an eine Versöhnung, zumal er mit Celeste weiterhin
jede freie Minute verbringt. Doch als ihm
seine Frau diesbezüglich jede Hoffnung
nimmt, beginnt er eine neue Beziehung und
sich dabei so zu verändern, dass nun
Celeste bewusst wird, dass diese Liebe
wirklich eine zweite Chance verdient hätte.
John McClane ist zurück!
Als New Yorker Polizist ist
er zufällig immer zur falschen Zeit am falschen
Ort. Dieses Mal ist der
knallharte Cop in Moskau,
um seinen Sohn Jack, der
ihm über die Jahre fremd geworden ist,
und den Russen Komarov zu retten, denen
die russische Unterwelt im Nacken sitzt.
Zusammen kämpfen sie gegen die Zeit,
um einen gefährlichen Machtwechsel in
Russland zu verhindern und stellen dabei
fest, dass sie im Doppelpack unschlagbar
sind.
Darsteller: Jason Statham, Jennifer Lopez, Michael Chiklis, Wendell Pierce
Start:
7 . Februar 2013
Darsteller: Rashida Jones, Andy Samberg,
Ari Graynor, Eric Chr . Olsen
Start:
14 . Februar 2013
Darsteller: Bruce Willis, Mary Elizabeth Winstead, Jai Courtney
Start:
14 . Februar 2013
Les Misérables
Hochkarätig besetzter Film
Get the Gringo
Drama um US-Gangster
3096 Tage
Entführungsdrama
Jean Valjean, der 19 Jahre
für den Diebstahl eines
Laibes Brot verbüßt hat,
taucht nach seiner Freilassung unter und hat sich
Jahre später zum wohltätigen Fabrikbesitzer
gewandelt. Nach dem Tod seiner Fantine,
die sich und ihre Tochter Cosette als Prostituierte durchbringen musste, kümmert
sich Valjean um das Mädchen. Als junge
Frau verliebt sich Cosette in den Revolutionär Marius. Die Revolte endet im Blutbad, dank Valjeans Edelmut werden die
jungen Liebenden jedoch vereint.
Driver landet in einem
mexikanischen Gefängnis,
das eigentlich eine abgeriegelte, von Verbrechern
bewohnte Kleinstadt ist.
Er erhält unerwartet Hilfe
von einem zehnjährigen
Jungen, der sich in der rauen Stadt bestens
auskennt. Wegen dessen seltener Blutgruppe ist die Leber des Jungen ein begehrtes
Objekt für den Schwerverbrecher Javi. Als
Driver erfährt, dass die Mutter des Kindes
in Schwierigkeiten steckt, beschließt er der
Familie zu helfen. Erst muss er jedoch aus
dem Gefängnis ausbrechen.
Österreich 1998: Natascha
Kampusch ist 10 Jahre
alt, als sie von Wolfgang
Priklopil entführt und von
ihm achteinhalb Jahre
lang in einem Verlies in
dessen Haus gefangen
gehalten wird. 2006 gelingt Natascha die
Flucht. Priklopil nimmt sich das Leben.
Nataschas Entführung gerät ins Zentrum
politischer Machtspiele und sensationslüsterner Medienberichte. Die gesamte Nation interessiert sich für ihr Schicksal. Bald
schon stellt Natascha fest, dass ihr Weg in
die Freiheit noch lange nicht vorbei ist.
Darsteller: Hugh Jackman, Anne Hathaway,
Russell Crowe, Amanda Seyfried
Start:
21 . Februar 2013
Darsteller: Mel Gibson, Daniel Giménez Cacho,
Jesús Ochoa
Start:
28 . Februar 2013
Darsteller: Antonia Campbell-Hughes,
Thure Lindhardt, Amelia Pidgeon
Start:
28 . Februar 2013
19
Foto: pv
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Wir sind eine tolle Schule für alle!
Die Gesamtschule Busecker Tal ist eine integrierte Gesamt- und Ganztagsschule mit
Schwerpunkt Musik des Landkreises Gießen. Etwa 900 Schüler aus sieben Grundschulen der umliegenden Gemeinden besuchen unsere Schule in Großen-Buseck. Ein
Schulverbund mit den Grundschulen und der Gesamtschule Gießen Ost als Oberstufenschule sorgt für reibungslose Übergänge von den Grundschulen beziehungsweise
in die Sekundarstufe II.
Im Rahmen einer Kooperation mit der Musikschule an der IGS Busecker Tal werden
in unserer Schule mit Schwerpunkt Musik
jährlich zwei Musikklassen gebildet, in
denen die Schüler ein Blas- oder Saiteninstrument erlernen. Aus diesen Klassen
werden ab der 7. Klasse die Schulorchester gebildet. Das Highlight in jedem Jahr
ist die Fahrt zu den Probentagen in der
Landesmusikakademie in Schlitz.
Wer sprachlich orientiert ist, kann an
unserer Schule nicht nur Englisch und
20
Französisch erlernen, sondern auch
Spanisch und Italienisch. Zudem können
interessierte Schüler im Rahmen einer AG
Russisch lernen. Da man eine Sprache
am besten dort lernt, wo sie wirklich gesprochen wird, unterstützt unsere Schule
aktiv eine große Anzahl an Austauschprogrammen. So können Schüler seit
bereits 30 Jahren nach Südfrankreich
reisen, ins nahe gelegene Polen oder
ins sonnige Spanien. Selbstverständlich
besuchen die ausländischen Schüler
auch unsere Schule. Lateinschüler haben
außerdem die Möglichkeit eine Woche
lang die antike Weltstadt Rom zu entdecken. Außerdem darf sich die integrierte
Gesamtschule Busecker Tal zu einer der
wenigen deutschen Schulen zählen, die
am europäischen Austauschprogramm
»Comenius« teilnehmen kann. Innerhalb
der Durchführung des Comenius-Projekts
werden verschiedene europäische Länder
besucht, beispielsweise die Türkei, Griechenland, Schottland und Lettland. Die
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: pv
Schüler im achten und neunten Schuljahr
sondern auch Lehrer und Hausmeister
Teilnehmer erarbeiten dort gemeinsam
an einem zweiwöchigen Betriebsprakfreuen sich über das leckere Mittagessen.
und handlungsorientiert ausgewählte
tikum teil. In der zehnten Klasse gibt es
An unserem Kiosk, das von Schülern
Themen, wie »Ernährungsgewohnheiten
zudem ein Sozialpraktikum, welches über
der Kiosk-AG in den Pausen und in der
europäischer Jugendlicher«.
einen Zeitraum von sechs Wochen stattMittagszeit geführt wird, werden PausenSportlich Interessierte können an dem
findet. Hierbei werden einmal pro Woche
snacks, wie Obst, Joghurt, Brötchen und
jährlich stattfinden Skikurs in Österreich
soziale Einrichtungen durch unsere MitarGetränke angeboten.
teilnehmen.
beit unterstützt, zum Beispiel das ortsanAm Nachmittag gibt es neben der HausDas Besondere an unserer Schule ist
sässige Altersheim
aufgabenhilfe und
nicht nur die freundliche und herzliche
der Nachmittags- »Erlöse vom Spendenlauf helfen oder die »Gießener
Atmosphäre, sondern auch das EbeTafel«.
betreuung für die
nenkonzept. Das bedeutet, dass jeder
einer Schule in Nicaragua«
Soziales Engagejüngeren JahrgänJahrgang eine eigene Ebene hat. Auf
ment zeigen wir auch auf internationaler
ge ein vielfältiges Angebot an verschiededer Ebene können die Schüler in Ruhe
Ebene. Alle zwei Jahre findet bei uns ein
nen Arbeitsgemeinschaften: Es gibt eine
arbeiten, alleine oder in Partner- und
Spendenlauf statt, bei welchem Schüler
Menge Musik-AGs, wie den SchlagzeugGruppenarbeit. Dies wird insbesondere
und Lehrer für jeden gelaufenen Kilometer
Workshop und die Band-AG, Sportanim Projektunterricht genutzt und trägt zu
von Sponsoren Geld bekommen, was
gebote, wie Fußball und Freerunning,
einer guten Lernatmosphäre bei. Neben
an unsere Partnerschule in Nicaragua
und AGs im handwerklich-künstlerischen
den Klassenräumen befinden sich auf den
gespendet wird. Diese Schule in San Juan
Bereich, wie die Holzwerkstatt oder die
Ebenen auch ein Materialraum, ein PCdel Sur konnte dank unserer Spenden beAG Tonarbeiten.
Raum sowie ein
reits eine Bibliothek, eine Aula und einen
Ökologische AsTeamraum für die »Viele unterschiedliche AGs
Schulgarten bauen.
Lehrer. Natürlich decken alle Interessengebiete ab« pekte werden von
Ende vergangenen Jahres konnten wir
der Schulgartengibt es auch
daher mit Stolz unser 40-jähriges Schulund der Schaf-AG abgedeckt, sodass
noch viele andere besondere Lernorte
jubiläum mit einer Festwoche, einem
für jeden Schüler etwas dabei ist. Eine
an unserer Schule, zum Beispiel eine gut
Schulfest und einem Festabend begehen.
besondere AG bilden die Schulsanitäter,
ausgestattete Schulbibliothek, einen TheBei der Durchführung dieser Jubiläumsdie zunächst einen Erste-Hilfe-Kurs abaterraum, ein grünes Klassenzimmer, ein
feierlichkeiten zeigte insbesondere die AG
solvieren und dann in der Schule bei VerHallenbad, Sporthallen und vieles mehr.
Eventmanagement großen Einsatz, aber
letzungen und Unwohlsein als Ersthelfer
Unsere Ganztagsschule verfügt natürlich
auch andere AGs trugen zum guten Geeingesetzt werden. Vom fünften bis zum
auch über eine schöne Mensa. Dort kann
lingen des Programms bei. Alles in allem
siebten Schuljahr gibt es zudem Schüler,
man von Montag bis Donnerstag in der
sind wir eine tolle Schule für alle!
die sich als Streitschlichter engagieren
Mittagspause speisen. Das Essen wird
und in den Pausen kleinere Streitigkeiten
von Schülern in einem WPU-Kurs unter
Franziska Dort, Chiara Lohrey,
schlichten.
der Aufsicht einer Köchin frisch zubeSven Peter, Björn Swoboda
Zur Berufsvorbereitung nehmen unsere
reitet. Hier essen aber nicht nur Schüler,
Musik wird an der IGS Busecker Tal ganz groß geschrieben. In Kooperation mit der Musikschule werden in jedem Schuljahr
zwei Musikklassen gebildet.
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Formel 1 vs . MotoGP –
Ist die Königsklasse zu teuer?
Zugegeben: Im Formelsport hat man den Bezug zum Geld schon seit langer Zeit
verloren. Und spätestens in der Formel 1 sind den Millionenbeträgen keine Grenzen
mehr gesetzt.
Letzte Schlagzeilen machte nicht nur
der Nürburgring – der sich eine weitere
Beschäftigung der Formel 1 im Grunde
nicht mehr leisten kann – sondern auch
der Ausstieg des HispaniaRacingTeams
(HRT). Dabei war die mehr als kritische
Situation dieses Teams hinsichtlich seines
Engagements schon seit Längerem bekannt. Die
letzten Rennen fuhr man mit mangelhaftem Material, was in einem Extremsport
wie der Formel 1 meiner Meinung nach
unverantwortlich ist. Ja, neue Teams
haben es schwer in der Formel 1 Fuß zu
fassen, aber der Sport ist auf ein möglichst großes Starting Grid angewiesen.
Natürlich möchte Chefvermarkter Bernie
Ecclestone viele Autos im Feld haben,
aber dann sollten auch alle auf einem ungefähr gleichen Niveau fah-
»Beim MotoGP wird neuen Teams der
Einstieg in den Sport erleichtert .«
22
ren und nicht Rennen für Rennen mehrere
Runden Rückstand haben. In der MotoGP
(der Königsklasse des Motorradrennsports) hat man versucht, diesem Trend
entgegenzuwirken, indem jedes Team so
viele Bikes zur Verfügung stellen darf, wie
es die finanziellen Mittel erlauben. Es gibt
also Werksteams (Honda, Yamaha, Ducati) die anderen Teams Material und Bikes
stellen. Bei diesen Teams spricht man von
den CRTs (Claiming Rule Teams). Natürlich sind diese Bikes nicht genauso
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
fessionell, was Respekt verdient, aber sie
ziehe ich an dieser Stelle Parallelen zum
gut wie die der Werksteams, aber neuen
sind unnahbar geworden. Ohne ein VIPMotorradrennsport. In der Moto2 und
Teams wird der Einstieg in den Sport zuTicket hat man fast keine Chance, seine
Moto3 wimmelt es nur so von Talenten.
mindest wesentlich leichter gemacht. Die
Idole zu sehen, dabei sind es die Fans,
Die Frage ist nur: Zu welchem Preis? Es
Chefs haben sich bei dieser Idee etwas
von denen der Sport lebt. In der MotoGP
gibt mehrere Motorradpiloten, die in ihrer
gedacht. Und nicht nur das. Bei jedem
herrscht eine völlig andere AtmoKarriere schon des Öfteren ohne
Rennen gibt es eine extra Wertung für
sphäre zwischen den Fahrern.
Gehalt gefahren sind, was
diese Teams und das beste CRT Bike darf
Klar sind sie Konmeiner Meinung nach bewunmit in den Park Ferme.
kurrenten, aber
dernswert ist, wenn man das
Das Interesse an einer guten Leistung
durch das
Risiko bedenkt,
dieser Teams scheint in der MotoGP
»Der
Sport
ist
mehr
und
hohe Risiko
dem sich die Fahrer
dank dieser Regeln um einiges größer
passen sie
Rennen für Rennen mehr zum Politikum geworden«
als in der Formel 1. Hier interessiert es
auch geimmer wieder auskeinen, ob der Caterham nun auf Platz
genseitig auf
setzten. Das kann aber nicht die Lösung
13 oder 14 liegt und diese Einstellung
sich auf. Auch
sein. Besonders die jungen Nachwuchsfinde ich persönlich sehr schade. In der
bei den Menschen,
fahrer, die häufig noch zur Schule gehen
Formel 1 werden neue Teams ins kalte
die sie während der Saison
oder Ausbildungen machen, müssen von
Wasser geworfen. Sie müssen alles selbst
begleiten, handelt es sich nicht wie in der
etwas leben können. Die Teams sind auf
mitbringen, aber genau das kann sich
Formel 1 um Physiotherapeuten, sondern
das Geld der Fahrer beziehungsweise auf
heute kaum mehr jemand leisten. Unsere
um gute Freunde. Die MotoGP scheint
das ihrer Sponsoren angewiesen, um die
wirtschaftliche Situation macht das Ganze
im Gesamtbild einfach menschlicher und
Kosten für die Saison tragen zu können.
auch nicht gerade besser. Da die Kosten
aufrechter als die „perfekte“ Formel 1.
Es handelt sich also gewissermaßen um
immer mehr steigen, hat man vor einigen
Wenn Piloten wie Schumacher sagen, der
eine Art Teufelskreis, in dem Geld eine viel
Jahren ein Sparprogramm vereinbart, was
Sport habe ihn immer mehr zerstört, fragt
zu große Rolle spielt.
erst einmal die Reduzierung der Teamman sich, wie ein so erfolgreicher Mann
Dass der Motorsport immer teurer wird,
mitglieder vorsah. Außerdem sollte die
eine solche Aussage treffen kann. Was ist
bekommen die Fans wohl am meisten
Formel 1 ein »grüneres Image« bekomes, das momentan schief läuft? Und warzu spüren. Nie waren die Ticketpreise
men, indem man auf umweltschonende
um ist es im Motorradsport so anders?
so hoch wie in den vergangenen Jahren.
Systeme setzte. Ein aktuelles Beispiel
Die Antwort ist schwierig und wahrFür viele ist es nahezu unbezahlbar, ein
ist das Energierückgewinnungssystem
scheinlich ist das ganze Thema sowieso
Rennen live zu erleben. Ein Hauptgrund
KERS, das in den nächsten Jahren durch
Ansichtssache und sehr umstritten. Fakt
ist hierbei die Tatsache, dass es kaum
einen Hybrid-Motor ausgebaut werden
ist, dass es so nicht weitergehen kann.
noch Strecken in Europa gibt. Von 20
soll. Formel 1 und umweltfreundliches AuWarum sollte man nicht die Fahrer wieder
Grand Prix werden lediglich acht auf eutofahren? Irgendwie will das Ganze in den
entscheiden lassen, wo und wie man fahropäischem Boden ausgetragen. Bedenkt
Augen vieler Fans nicht wirklich zusamren möchte? Warum muss der Sport von
menpassen. Aber dies ist nicht der einzige man, dass die Formel 1 ihren Ursprung
Leuten geregelt werden, die nur aufgrund
eigentlich in diesen Ländern hatte,
Widerspruch des Sparpaketes. Wenn
ihres Geldes mehr bestimmen können
erscheint es noch viel absurder, dass
man bedenkt, wie viel Geld ein Formelals diejenigen, die wirklich Ahnung davon
mehr Geld und Wert darauf gelegt wird
1-Fahrer im Jahr verdient, fragt man
haben.
an »modischen
sich, wo dieser
»Klassische
Strecken
verschwinden
In den letzten Jahren wurde die Formel 1
und exotischen«
Wahnsinn noch
immer wieder von Skandalen überschatOrten
wie
Abu
enden soll. Es
zugunsten der exotischen«
tet, bei denen es meist um Geld oder die
Dhabi oder New
kann doch nicht
Politik ging und der Sport immer mehr
sein, dass ein Fahrer so viel Geld verdient, Jersey zu fahren als auf der Ardennenin den Hintergrund rückte. Vielleicht wird
Achterbahn in Belgien. Die Klassiker
obwohl er doch eigentlich keine Zeit hat,
alles anders, sobald Ecclestone zurückverschwinden und die neuen Strecken
dieses auszugeben. Manch einer mag
getreten ist, obwohl viele dann erst mal
sind zwar ganz nett, aber haben keine
sich daran erinnern, dass es in den Andas große Chaos erwarten, weil es ein
Geschichte, keinen Charakter und Tickets
fängen des Motorsports üblich war, dass
unglaublich harter Job ist, diesen komfür diese Orte sind für Normalsterbliche
der Fahrer dafür zahlte, bei den Rennen
plexen Sport weltweit zu vermarkten. Die
so gut wie nicht erschwinglich.
teilnehmen zu können. Klar setzt der FahFormel 1 hat schon viele Krisen überstanDer Sport ist mehr und mehr zur Polirer sich heute gewissen Risiken aus und
den und so wird es auch diesmal ausgetik geworden, in der nur noch das Ziel
soll natürlich auch nicht ohne Verdienst
hen. Wer dafür welchen Preis bezahlen
verfolgt wird, das große Geld zu machen.
fahren, aber trotzdem muss man sich die
muss, bleibt offen.
Der frühere Sinn ist verloren gegangen.
Frage stellen, ob die Situation heute nicht
Viktoria Chiara Hägel
Die Piloten heute sind unglaublich proschon längst ausgeartet ist. Und wieder
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
CD-Rezension
Hip-Hop als Schicksal
Facettenreiche Beats und große Namen: Mit einem
knappen Jahr Verspätung veröffentlicht der Rapper
A$AP Rocky aus New York endlich sein Debütalbum
»LONG.LIVE.A$AP«. Doch die Wartezeit hat sich
gelohnt.
Eigentlich war bei A$AP Rockys Geburt
schon klar, dass er ein Rapper werden
würde. Immerhin haben ihm seine Eltern
den bürgerlichen Namen Rakim Mayers gegeben – und zwar wegen Rapper
Rakim, der zusammen mit seinem DJ
Eric B Ende der Achtziger-/Anfang der
Neunzigerjahre zu den ersten einflussreichen Hip-Hop-Legenden gezählt hatte.
Was man sich über A$AP Rockys Leben
erzählt, klingt auch nach hartem Gangsterfilm: Als er zwölf war, kam sein Vater
wegen Drogenhandels ins Gefängnis, als
er 13 war, wurde sein älterer Bruder in
seiner Nachbarschaft erschossen.
»A$AP« kann viele
Bedeutungen haben
Heute sagt A$AP Rocky, dass das die
beiden ausschlaggebenden Punkte
gewesen waren, warum er das Rappen
plötzlich sehr ernst genommen hatte, es
ist der klassische Traum vom Ausbruch
aus einem schlechten Viertel. Seinen
Namen A$AP Rocky bekommt er, als er
2007 dem A$AP Mob beitritt, einem
Kollektiv aus Rappern, Produzenten und
Regisseuren. Das »A$AP« hat viele
Bedeutungen wie »Always strive and
24
prosper« (»Strebe immer und
entwickle dich weiter«),
»Assassinating snitches and
police« (»Attentat auf Spitzel
und Polizisten«) oder die
Lieblingsversion von A$AP
Rocky »Acronym symbolizing
any purpose« (»Eine Abkürzung,
die jedem Zweck dient«).
Dicke Beats und
dicke Features
Die Veröffentlichung von »LONG.LIVE.
A$AP« ist immer wieder verschoben
worden, weil A$AP Rocky ein ziemlicher
Perfektionist sein soll. Das kann man sich
schon gut vorstellen, nachdem man sich
angeschaut hat, wer noch alles mitgearbeitet hat an dem Album. Nicht nur die
besten Produzenten wie Danger Mouse
und Skrillex sind dabei, sondern auch
einige richtig große Featuregäste. Die
Single »Fuckin’ problems« mit dem in den
USA in den Himmel gefeierten Sänger
und Rapper Drake hat einen schönen
dreckigen harten Beat. Der Song »1Train«
mit Kendrick Lamar bringt zwei der in
den USA gerade am meisten gefeierten
Rapper auf einem fordernden Beat mit
Orchestereinsätzen zusammen. Das
ungewöhnlichste Feature ist sicherlich
das mit Florence Welsh von Florence +
The Machine. Sie sorgt mit ihrem hohen
Gesang bei »I come apart« für einen
sphärischen Sound.
Das You-FM-Fazit:
Die lange Wartezeit hat sich gelohnt.
A$AP Rocky liefert ein sehr homogenes Album ab, er spielt mit sehr vielen
unterschiedlichen Sounds, er rappt über
poppige Beats, über Gangstabeats,
über Beats, die mehr nach Drum’n’Bass
klingen – und er klingt dabei immer total
glaubwürdig. Selten hat sich ein Rapper
auf einem Debütalbum getraut, sich so
facettenreich zu präsentieren.
Von YOU FM Sounds-Moderatorin Bianca
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Lasst die anderen feiern
Fotos: You FM
Nicht für jeden ist Fasching eine Wohlfühlzeit. Die neuen You-FM-Moderatoren Boussa, Sebastian und Alexandra sind Narrenkappen gegenüber eher skeptisch. Was sie
am Rosenmontag machen? Lest selbst.
Ich bin ja die kleine schwarze Berlinerin
und bei uns wird Fasching nur für Kinder
gefeiert. Will heißen, als ich klein war,
habe ich Fasching geliebt! Meerjungfrau,
Hexe oder auch schwarze Katze – in
diesen Kostümen habe ich mich sehr
wohlgefühlt und mich im Kindergarten
prächtig amüsiert. Ich habe auch tatsächlich mal zu meiner Mama gesagt, wie
schade ich es finde, dass »Erwachsene«
nicht Fasching feiern.
Mittlerweile bin ich selbst erwachsen und
dankbar, dass ich damit nichts, aber auch
rein gar nichts mehr am Hut habe. MottoPartys, auf denen man sich als Bauarbeiter oder »Sweet Sixteen Girl« verkleiden
muss, gehen klar. Aber alles, was darüber
hinausgeht, ist mir echt ein Graus. Ich
verstehe wirklich nicht, warum man sich in
irgendwelche Wagen setzt, die Nasen rot
angemalt, noch einen dummen Clownshut
aufsetzt und mit einer Trillerpfeife durch
die Gegend wankt? Bestes Beispiel ist für
mich da Heidi Klum. Warum, Frau Klum?
Ist die nicht auch schon 40? Muss sie jedes Jahr zu Halloween, was ja so ähnlich
ist wie bei uns Fasching, behämmerte
Cleopatra-Kostüme anziehen oder in noch
affigeren Froschkostümen über den roten
Teppich gehen? Das ist nicht sexy! Mein
Fazit zu Fasching: Kann jeder machen,
aber mich bitte NICHT einladen.
Boussa Thiam, You-FM-Moderatorin
Tatä Tatä Tatääääää! Eins haben sie alle
gemeinsam: den Tusch! Aber dann wird’s
kompliziert für mich als Neu-Hesse: Sagt
man hier Karneval oder Fasching? Allein
Wikipedia listet acht verschiedene Begriffe dafür auf. HILFE! Und wenn ich jetzt die
falsche Bezeichnung benutze, gelte ich
dann sofort als Karnevalsmuffel… ähh…
Faschingsmuffel? Das klingt verlockend.
Denn Fasching ist wirklich nichts für mich.
Ich hab gerne Spaß. Ich bin gern mit
Freunden unterwegs. Ich mag sogar Halloween, wo man sich ja auch verkleidet.
Aber Fasching? Nö! Streng reglementierte
Brauchtumspflege, Fips-Asmussen-Witze
auf Knopfdruck und beim Faschingsumzug dann stundenlang im Regen stehen
für ein paar Kamelle, die ich für 80 Cent
auch an jedem Kiosk bekommen kann?
Nein, danke! Das muss nicht sein. Ich
gönne wirklich jedem Jecken seinen
Spaß, aber zieht mich bitte nicht mit
rein in die Faschingshölle! Ich freu mich
lieber auf Halloween – ohne peinliche
Altherren-Witze. Und was mache ich jetzt
an Rosenmontag? Da gehe ich ins leere
Shoppingcenter und suche nach einem
Valentinstags-Geschenk für meine Frau.
Valentinstag kommt nämlich in diesem
Jahr gleich nach Aschermittwoch. Ja,
ich weiß: Kitschalarm! Aber besser als
schlechte Witze.
Sebastian Filipowski, You-FM-Moderator
»Alex, am Rosenmontag musst du nach
Köln kommen!« lautet die neue Nachricht auf meinem Handydisplay. Meine
Freundin Linda aus Köln will unbedingt
zusammen mit mir Fasching feiern. Ich
muss sofort an Blasmusik, Büttenredner
und blonde Funkenmariechen denken und
frage mich, ob ich mir das wirklich antun
möchte. Fasching ist ja wie Justin Bieber
– ein polarisierendes Thema. Entweder
gehört man zu den Faschings-Hatern oder
man ist total im Faschings-Fieber. Von
der zweiten Sorte kenn ich einige. Und
die sind wirklich total verrückt: Da wird
sich ein halbes Jahr im Voraus Gedanken
darüber gemacht, was man an Fasching
anzieht. Anschließend werden dann Unmengen an Geld investiert und Kostüme
genäht, um als Barbie im Karton oder als
Tampon verkleidet auf eine Faschingsparty zu gehen. »Blöderweise haben wir
vorher nicht dran gedacht, dass wir mit
dem Karton ja auch mal aufs Klo müssen«
oder »An meinem Tamponfaden haben die
ganze Zeit alle Leute gezogen!«, wurde
mir im Nachhinein unter großem Gelächter
berichtet. Und das klang zwar bescheuert,
aber irgendwie auch so lustig, dass ich
ernsthaft am Überlegen bin, ob ich nicht
doch im Internet ein Sumoringer-Fatsuit
oder eine Ganzkörperbanane bestelle und
dieses Jahr einfach mitfeiere.
Alexandra Bauer, YOU FM-Moderatorin
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
»Klavierkauf ist Vertrauenssache!«
»Der Service nach dem Kauf ist ebenso wichtig wie die Beratung vor dem Klavierkauf.« Die Aussage dieses beliebten alten Werbespruchs hat nichts an Aktualität
verloren. Doch dies ist nur eine Eigenschaft von vielen, die ein gutes Klavierhaus wie
»Das Pianohaus KDH« ausmachen.
»Das Pianohaus KDH GmbH« in Lollar
mit seinen drei Filialen wurde 1996 von
Geschäftsführer W. Schürger neu aufgezogen, nachdem das Vorgängergeschäft Konkurs angemeldet hatte. Diesen
Einschnitt nutzte er, um sich ganz auf
den Verkauf von akustischen Klavieren
und Flügeln zu fokussieren, früher waren
auch E-Pianos im Sortiment. Elektronische Klaviere seien aber qualitativ nicht
so hochwertig und langlebig wie normale
Klaviere, erklärt Schürger.
Um den Kunden beste Qualität zu bieten,
stehen in den Ausstellungsräumen des
Pianohauses hauptsächlich Klaviere neun
traditionsreicher deutscher Hersteller. Vom
26
Einsteigerklavier über das Mittelklassepiano bis zum Konzertflügel ist alles dabei
– sowohl fabrikneu als auch gebraucht.
Wenn sich an einer Stelle ein Engpass
zeigt oder der Kunde ein spezielles Klavier
wünscht, wird das betreffende Instrument
direkt beim Hersteller bestellt, welcher
auch für den Transport die Verantwortung
trägt. Hierbei ist es wichtig, dass ein guter
Spediteur beauftragt wird. Denn Klaviere
und Flügel müssen gut gesichert und
dürfen keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein, sonst können sie
Schaden nehmen.
Gebrauchte Klaviere kommen meist aus
Privathaushalten. Sie werden zuerst
geschätzt, in Kommission oder bei einem
Neukauf in Zahlung genommen und
abgeholt. Dafür hat das Pianohaus einen
großen Autoanhänger, in dem auch die
verkauften Klaviere geliefert werden. Insgesamt ist der Kauf von neuen Instrumenten seitens des Klavierhauses immer eine
individuelle Angelegenheit, man braucht
ein gutes Näschen dafür, was der Kunde
will, denn es besteht immer das Risiko,
auf der Ware sitzen zu bleiben.
Das Angebot eines Klavierhauses beschränkt sich aber nicht nur auf den Verkauf von Instrumenten. »Das Pianohaus
KDH« ist ein Klavierbau-Meisterbetrieb. In
der Klavierwerkstatt kann alles repariert
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
und instand gehalten werden, wie zum
Beispiel die Mechanik, der Resonanzboden und die Saiten der Klaviere. Die
Möglichkeiten reichen von der einfachen
Aufarbeitung eines gebrauchten Pianos
über die Instandhaltung eines fast 100
Jahre alten Klaviers bis zum fast vollständigen Neubau eines Flügels, bei dem
nur der Korpus noch im Originalzustand
verbleibt. Auf alle Reparaturen gibt es
dann fünf Jahre Garantie als Zeichen der
Qualität.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des
Geschäfts ist der Servicebereich. Hier
geht es vor allem um die Instandhaltung
der verkauften Instrumente. Sie werden
alle halbe bis ganze Jahre gestimmt und
der natürliche Verschleiß wird repariert.
Einen anderen Teil macht die Betreuung
von Konzerten aus, beispielsweise die der
Wetzlarer Festspiele. Hier wird zusammen
mit dem Musiker der Flügel ausgesucht,
das Instrument wird transportiert, aufgestellt und gestimmt. Daneben werden
noch etwa Wertgutachten, Transporte,
Vermietungen und Beratung angeboten,
kurzum alle Dienstleistungen, die mit dem
Klavier zu tun haben.
Diese vielen Aufgaben bewältigt Schürger
mit sieben Mitarbeitern, darunter gibt es
neben den Klavierbauern auch je eine
Büro- und Reinigungskraft sowie eine
Auszubildende zur Klavierbauerin. Diese
Ausbildung setzt handwerkliches Ge-
schick und Vorbildung voraus, ansonsten
läuft es nach dem Schema »learning by
doing« direkt in der Werkstatt. Es gibt
nur eine einzige Klavierbauerschule in
Deutschland und zwar in Ludwigsburg,
doch die Ausbildung direkt in einem Klavierhaus ist meist vorteilhafter.
Die Kundschaft umfasst jede Alters- und
Gesellschaftsschicht. Von Eltern, die für
ihre Kinder ihr erstes Klavier kaufen, bis
zum Rentner, der nach einem anstrengenden Arbeitsleben noch einmal etwas
Neues lernen will. Aber auch Musikschulen, öffentliche und privatwirtschaftliche
Institutionen, Musiker, Konzertagenturen
und so weiter zählen zu den Kunden.
Außergewöhnliche Kunden sowie Aufträge sind hier nicht unbekannt. Es wurde
schon einmal für ein Konzert auf einem
Waldsee ein Flügel auf ein Floß gestellt
– ein Balanceakt. »Das Pianohaus KDH«
stellt seine Ausstellungsstücke auch
Klavierlehrer G. Friedrich und seinen
Schülern zur Verfügung, was eine Winwin-Situation für beide Seiten ist. Die
Klaviere halten ihre Klangqualität, wenn
auf ihnen regelmäßig gespielt wird. Auch
die Passanten erfreuen sich am Spiel von
Herrn Friedrichs Schülern. Eine kleine
Umfrage auf der Straße ergab, dass fast
alle das Pianohaus für eine Bereicherung
für Lollar halten.
An einen außergewöhnlichen Kunden erinnerte Schürger sich auch noch. Es war ein
Niederländer, der auf der Heimreise durch
Deutschland ein Geburtstagsgeschenk für
seine Frau suchte und sich für einen Flügel beim »KDH Pianohaus« entschieden
hat. Eine Woche später ist der Geschäftsführer nach Holland gefahren und hat der
Frau das schönste Geburtstagsgeschenk
ihres Lebens gebracht.
Solche Spezialitäten sind eher die
Ausnahme und machen keinen großen
Teil des Umsatzes aus, welcher im Jahr
durchschnittlich bei 500 000 Euro liegt,
Verkauf und Service halten sich ungefähr
die Waage.
Gewinn macht »Das Pianohaus KDH«
hauptsächlich mit dem Verkauf von
Instrumenten. Der Service wirft dagegen
nur wenig ab, da die Einnahmen und
die Kosten für Kraftstoff, Arbeit und Zeit
sich meist die Waage halten. Jedoch ist
es wichtig, dass man viele verschiedene
Säulen hat, auf denen man stehen kann.
Wenn man einen Monat lang kein Klavier
verkaufen kann, muss man flexibel sein
und sich auf andere Bereiche wie die
verschiedenen Dienstleistungen verlassen
können. Gerade in Zeiten von Finanzkrisen wird zuerst an Luxusgütern gespart,
zu denen auch Klaviere und Flügel zählen.
»Das Pianohaus KDH« spürt die aktuelle
Krise, sie ist jedoch nicht so groß, als
dass sie existenzgefährdend wäre.
Angst vor Konkurrenz hat hier niemand,
die gibt es nämlich im eigentlichen Sinne
kaum. In der Umgebung gibt es nur noch
ein großes Musikhaus. Aber man ergänzt
sich eher gegenseitig, gerade weil es
keinen großen Spielraum bei den Preisen
gibt.
Werbung auf breiter Front gibt es nicht.
Wer ein Klavier von guter Qualität will,
geht ohnehin von sich aus zum Fachmann
– schließlich ist Klavierkauf Vertrauenssache.
Arndt Henning Ziegler
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Foto: dpa
Quellenangaben:
Ein Klavier ist nicht nur einfach ein Instrument, sondern auch ein Möbelstück.
• Gespräch mit dem Geschäftsführer W.
Schürger
• Internetauftritt www.das-pianohaus.de
• Gespräch mit Klavierlehrer G. Friedrich aus
Wetzlar
• Umfrage vor dem Pianohaus mit Passanten
27
Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Fahrkartenkontrolle: Schwarzfahrer haben sich inzwischen so gut vernetzt, dass sie immer schon informiert sind, wenn ein
Kontrolleur im Anmarsch ist.
Schwarzfahrer online –
Ticketsünder tricksen, Verkehrsbetriebe wehren sich
»Schwarzfahren kostet 40 Euro« – diese Aufkleber in Bussen und Bahnen sind wohl
den meisten Bürgern bekannt. Ebenso, dass soziale Netzwerke sehr hilfreich sind, um
Informationen untereinander auszutauschen. Das dachte sich auch eine Gruppe von
Schwarzfahrern in Hamburg, die auf eine Strafe von 40 Euro gerne verzichten wollten,
indem sie »Schwarzfahren Hamburg« ins Leben rief.
»Schwarzfahren Hamburg« ist eine
Gruppe in Facebook, der mittlerweile
ungefähr 130 000 Mitglieder angehören,
welche sich mit Smartphones
vor nahenden
»Drei Männer in Schwarz,
Ecke Bahnhof«
28
Kontrolleuren warnen. Jede Beobachtung
eines Mitglieds wird auf der Pinnwand
vermerkt, so liest man dort zum Beispiel:
»Drei Männer in Schwarz, Ecke Bahnhof«.
Trittbrettfahrer gibt es bereits: In Berlin
gründete man die Facebook-Gruppe
»Schwarzfahren Berlin«
und in München »MVV-Blitzer«. An sich ist
das noch keine Straftat, doch damit wird
Schwarzfahren praktisch zum organisierten Verbrechen, auch wenn einige Berliner
Richter das inzwischen anders sehen. Sie
wollen die Beförderungserschleichung,
wie das Vergehen offiziell heißt, zum
Kavaliersdelikt abstufen. Der Grund:
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: dpa
Schüler vergessen hat, die neue MonatsIn der Hauptstadt handelt jeder dritte
Denn der RMV plant, in naher Zukunft die
marke mitzunehmen«, sagt Sondergeld,
Prozess gegen Erwachsene von diesem
elektronische Fahrkarte einzuführen, wie
die den Schülern deshalb einschärft, imDelikt, bei den Jugendlichen jeder fünfte.
Sondergeld in Aussicht stellt. Demnach
Wäre das Strafgericht nicht ständig darum mer darauf zu achten, dass sie mit einem
sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis
gültigen Fahrausweis unterwegs sind.
bemüht, Ticketsündern den Prozess zu
die Fahrkartenautomaten durch ChipkarDa in Oberhessen überwiegend Schüler
machen, könnte es sich um schwerwieten oder ganz einfach durch das Handy
auf die Busse angewiesen sind und diese
gendere Verbrechen kümmern. Doch dies
ersetzt werden. Der Kunde müsste dann
die nötige Fahrkarte ab einer Strecke von
bringt nicht nur Probleme für die Richter
nur noch das Mobiltelefon beim Ein- und
zwei Kilometern
mit sich, sondern auch für den deutschen
Aussteigen in Bus
»Die Schwarzfahrerquote ist
Schulweg bis zum
Steuerzahler. In der Berliner Justizoder Bahn vor ein LeEnde der Schulvollzugsanstalt verbüßt ein Drittel der
segerät halten. Beim
auf dem Land niedriger«
pflicht erstattet
Häftlinge eine Strafe wegen SchwarzfahVerlust der Chipkarte
bekommen, ist die Schwarzfahrer-Quote
ren, was von den Bürgern finanziert wird.
soll man sie sperren lassen können, um
in diesen Landkreisen dementsprechend
Und dabei werden noch nicht einmal alle
Missbrauch zu verhindern.
geringer als in den meisten Großstädten.
Schwarzfahrer in den Statistiken registAll das gewährt einen durchaus zuDennoch nimmt die VGO einmal im Jahr
riert, denn wer die 40 Euro Strafe sofort
versichtlichen Blick in die Zukunft der
das Angebot des Rhein-Main-Verkehrszahlt, der muss keine weiteren Angaben
Verkehrsbetriebe, der jedoch von der
verbundes in Anspruch, Kontrolleure der
zu seiner Person machen.
Gewissheit überschattet wird, dass
DB-Sicherheit anzuheuern. Diese machen
Doch was wohl schwerer wiegt ist die
Schwarzfahrer wahrscheinlich immer auf
sich dann für zwei Tage auf den Weg, um
Tatsache, dass den Verkehrsbetrieben
der Suche nach einem neuen Schlupfloch
den Schwarzfahrern in den drei Landkreilaut eines Sprechers des Verbands
sein werden.
sen das Leben schwer zu machen.
Deutscher Verkehrsunternehmen jährlich
Der 26-jährige Marius K. (Name geänein Schaden von etwa 250 Millionen Euro
Henri Karl Kögel
dert) aus Gießen schreckt davor jedoch
entsteht. Allein im Jahr 2010 registrierLandgraf-Ludwigs-Gymnasium, Gießen
nicht zurück. Er erzählt, dass er bereits
te die Bundespolizei 340 000 Fälle. Aus
mehrmals schwarzgefahren ist und auch
diesem Grund will der VDV die Kosten
schon zweimal erwischt wurde. Zwar
Quellen:
für Schwarzfahren auf 60 Euro anheben,
Wiederholungstäter kommen mit 120 Euro konnte er sich meistens herausreden,
• http://www.tagesspiegel.de/berlin/landesdoch einmal traf es ihn mit einer Anzeige.
noch schlechter weg. Das weiß auch Barpolitik/richter-wollen-keine-anklagen-gegenschwarzfahrer-mehr-/4258142.html
Auf die Frage, ob er moralische Bedenken
bara Sondergeld von der Verkehrsgesell• http://www.heute.de/ZDFheute/indabei habe, andere
schaft Oberhessen
halt/6/0,3672,8315782,00.html
»Entweder man wird erwischt, für ihn mitzahlen zu
und tut viel dafür,
• http://www.tagesspiegel.de/berlin/vieleschwarzfahrer-blieben-ungezaehlt/4041636.
lassen, antwortet
solchen Straftaoder man hat halt Glück«
html
er mit einem klaren
ten vorzubeugen.
• http://www.bundespolizei.de/DE/06DieNein. »Soll jeder so machen, wie er will.
Ungefähr 3000 Schüler jährlich besuchen
Bundespolizei/Aufgaben-Verwendungen/
Entweder man wird erwischt oder man hat
die von ihr geleitete Busschule, die den
Kriminalitaetsbekaempfung/Schwarzfahren/
schwarzfahren_node.html
halt Glück.«
Kindern sowohl den richtigen Umgang
• http://www.n-tv.de/auto/Schwarzfahren-sollJedoch spricht vieles dafür, dass die
mit der Fahrkarte, als auch das richtige
teurer-werden-article338979.html
Quote der Schwarzfahrer in den nächsVerhalten im Bus aufzeigen soll. »Natür• -Interview mit Frau Sondergeld vom VGO
ten Jahren noch deutlich sinken wird.
lich kommt es gelegentlich vor, dass ein
• -Interviews mit Passanten (Marius K.)
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Stark wachsende Mittelalterszene
In den letzten Jahren hat sich die deutsche Mittelalterszene rasant weiterentwickelt.
»Die Tendenz ist steigend«, bestätigt Britta Gläßer, Gewandschneiderin aus GroßZimmern, die Szene habe sich sogar europaweit ausgebreitet. Allein in Deutschland
gibt es laut Schätzungen über 1,5 Millionen Mittelalterbegeisterte.
Bei Waren, die nach mittelalterlichem Vorbild hergestellt werden, wird zunehmend
mehr Wert auf Qualität gelegt, wobei es
in der Mittelalterszene laut Gläßer auch
einige »Trittbrettfahrer ohne historischen
Bezug« gibt. Mittlerweile diene das
Mittelalter dennoch der ganzen Familie
als Hobby, sagt Gläßer, es sei etwas für
jeden dabei. Die Mittelalterszene ist »ein
richtiger Industriezweig geworden«, sagt
Gläßer.
Trotzdem erweist sich die deutsche Szene
als sehr unübersichtlich, da sie sich aus
30
zahlreichen Kleinbetrieben zusammensetzt. Im Bereich der Gewandschneiderei
ist Britta Gläßer aus Groß-Zimmern seit
1996 tätig. Pro Jahr schneidert Gläßer
bis zu 250 Gewänder aus Leinen, Wolle
oder auch Seide. Verkauft werden diese
laut Gläßer auf Mittelaltermärkten in der
Region Rhein-Main. Für interessierte
Kunden besteht am Marktstand die Möglichkeit, Bestellungen aufzugeben. Zu den
Kunden der Gewandschneiderin zählen
unter anderem Marktbesucher, Künstler
aus der Mittelalterszene, Theatergruppen
und Burgführer. Obergewänder kosten je
nach Aufwand zwischen 129 und 4000
Euro, sagt Gläßer. »Das, was ich an Zeit
brauche, muss auch abgedeckt werden.«
Jährlich erzielt Britta Gläßer einen Umsatz
von 15 000 bis 16 000 Euro, Tendenz
steigend. Der gewünschte Umsatz liege
dagegen bei 40 000 bis 50 000 Euro, sagt
Gläßer.
Das Bestreben der Gewandschneiderin
ist, »so nah wie möglich an der Historie«
zu sein. Daher recherchiert sie anhand
spätmittelalterlicher Quellen, die sogar
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
se Strategie durch eine »Verbindung von
ist, weiß Prof. Dr. Stefan Tebruck, der an
»koloriert zeigen, was die Damen und
Reenactment und Stadtmarketing« aus.
der Justus-Liebig-Universität Gießen die
Herren anhatten«.
»Geschichte neu erleben« wurde nach AnProfessur für mittelalterliche Geschichte
Auch Anke Lüttge ist im Verkauf mittelalgaben von Sander von der Europäischen
innehat.
terlicher Waren tätig. Die gelernte InnenUnion subventioniert mit einer einmaligen
Laut Tebruck gibt es aus dem Früh- und
ausstatterin und Schneiderin betreibt seit
Zahlung von rund einer Million Euro.
Hochmittelalter beziehungsweise dem
2001 die Firma »Almerlin Historische TexMindens historische Altstadt solle »als
12. und
tilien Reenactment« in Bissendorf-EllerBühne für Reenactment« dienen. In die13. Jahrhundert deutlich weniger Quellen,
beck und hat sich laut eigenen Angaben
sem Rahmen fand im Oktober 2011 die
da sich Standardwerke vor allem auf liteauf historische Stoffe von Mittelalter bis
erste internationale Reenactor-Messe in
rarische Texte
Jugendstil spezialisiert. Darüber hinaus
Minden in Zusammenarbeit mit der frandieser Zeit
werden bei Almerlin Kissen, Wandteppizösischen
beziehen.
che und Gewandungszubehör vertrieben.
»AssociDarüber
Vorrätig sind laut Lüttge 1400 Meter Stoff
»Manche Festivals wollen nicht
ation de
hinaus finund ungefähr 500 Wandteppiche und
authentisch,
sondern
fantastisch
sein«
l’histoire
den sich »so
Kissen, doch diese Ware »schlägt sich
vivante«
gut wie gar
ständig um«, sagt Lüttge. Gemusterte
statt. Rund 80 Händler und »Koryphäen
keine« Stoffreste
Stoffe kosten pro Meter 50 bis 130 Euro,
der Szene« wie der Historiker Marcus
aus dem 12. und 13.
handelt es sich jedoch um Repliken,
Junkelmann waren auf der Messe vertreJahrhundert.
seien die Stoffe teurer. Laut Lüttge kostet
ten, die nach Schätzungen von Sander
Für das 14. und 15. Jahrein Wandteppich je nach Größe zwischen
6000 Besucher anlockte. Obwohl die
hundert, das Spätmittelalter, ist
70 und 1000 Euro und ein Kissen etwa 30
Messe »epochenübergreifend« ausgelegt
dagegen eine »dichtere Überlieferung«
Euro. Lüttges Kunden sind Mittelalterbewar, habe das Mittelalter dominiert, sagt
vorhanden, sagt Tebruck. Durch die
geisterte, Opernhäuser, FilmproduktionsJörg-Friedrich Sander.
zunehmende Buchmalerei sind höfische
firmen und Museen.
»Wir sind nicht authentisch sondern
und biblische Szenen bildlich dargestellt.
Der Umsatz der Firma sei »stark steifantastisch«, sagt dagegen Gisbert Hiller,
Außerdem ist laut Stefan Tebruck aus
gend«, sagt Lüttge. Von anfangs 16 000
Veranstalter und Produzent des profesRechnungsüberlieferungen ersichtlich,
bis 20 000 Euro stieg der Jahresumsatz
sionell organisierten Mittelalterfestivals
welche Stoffarten und welche Stofffarben
nach Angaben der Inhaberin auf über
»Mittelalterliche Phantasie Spectacuzur Herstellung von Gewändern genutzt
80 000 Euro. »Der Gewinn wird sofort in
lum« (MPS), welches er als »Lokomotive
wurden.
die weitere Produktion gesteckt«, sagt
der Mittelalterszene« bezeichnet. Vielen
Lüttge. Die Stoffe bezieht Anke Lüttge aus Demnach ist eine historiengetreue ReAkteuren der Szene gehe es um die Aukonstruktion von Kleidung und Waffen
verschiedenen Webereien, »alles kommt
thentizität ihrer Darstellung des Mittelalaus dem Spätmittelalter möglich. Denaus Europa, aus den Gegenden, wo es
ters, doch das MPS ist laut Hiller »kein
noch stehen Historiker nach Angaben
früher hergestellt wurde«.
mittelalterliches Museum«, es behandelt
von Tebruck »dem Hineinversetzen« in
Neben ihrer beruflichen Tätigausschließlich das fantastische Mittelalden mittelalterlichen Lebensstil skeptisch
keit in der Mittelalterszene ist
ter. Auf einer Fläche von bis zu 80 Hektar
gegenüber. Es herrsche stets ein
Lüttge Mitbegründerin des
biete das MPS den Besuchern seit 19
»Fantasyüberschuss« in der
Reenactmentvereins »Nobiles
Jahren ein sehr umfangreiches und außerMittelalterszene.
Osnabrugensis«, der sich mit
gewöhnliches Kulturprogramm, sagt Hiller.
Neben dem mittelaldem Alltag im
Daher liege neben dem Ritterturnier, den
terlichen Handwerk
Spätmittelalter »Mittelalter war nicht nur
180 Heerlagern und zahlreichen Mittelalsind Mittelalterfesbeschäftigt. Der dunkel und primitiv«
termärkten »ein starker Schwerpunkt auf
tivals und Städte,
Verein zählt laut
Künstlern und Bands«.
die ihren historiLüttge sieben Erwachsene und fünf
Je nach Größe und Tradition des Stellplatschen Hintergrund
Kinder. Das Bestreben der »Nobiles
zes kostet eine Veranstaltung nach Angaals Aushängeschild
Osnabrugensis« sei es zu zeigen,
ben von Gisbert Hiller 200 000 bis 400 000
nutzen, ein fester Bedass das Mittelalter nicht nur dunkel
Euro pro Wochenende. Als »größtes
standteil der Mittelalterszene.
und primitiv, sondern auch handwerklich
Mittelalterfestival auf Reisen« ist Hillers
Basierend auf der 1200-jährigen Stadtaufwendig und bunt war. Auf BurgbeleMPS jedes Jahr rund 20 Wochenenden
geschichte Mindens wurde die neue
bungen und Museumsfesten werde daher
in
ganz Deutschland unterwegs. Der VerStadtmarketing-Strategie »Geschichte
der »einfache Adel« und das spätmittelalsuch »Mittelalterliche Phantasie Spectaneu erleben« in Minden etabliert. Laut Dr.
terliche Lagerleben dargestellt.
culum« auch europaweit, unter anderem
Jörg-Friedrich Sander, Geschäftsführer
Inwieweit eine historiengetreue Darstelin Schweden und den Niederlanden, zu
von Minden Marketing, zeichnet sich dielung des Mittelalters überhaupt möglich
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Die Mittelalterszene in England, Frankreich, Polen und Tschechien sei riesig,
sagt Anke Lüttge, Inhaberin von Almerlin Historische Textilien Reenactment,
wobei es von Land zu Land verschiedene
Schwerpunkte gebe. »Es zieht sich durch
ganz Europa«, bestätigt Britta Gläßer,
Gewandschneiderin aus Groß-Zimmern,
in Skandinavien liege der Schwerpunkt
beispielsweise auf den Wikingern. Verbunden sind alle Länder dennoch »durch den
Hang zum Idealismus«, sagt Gläßer. Aus
der Sicht von Gisbert Hiller ist die Szene
in anderen europäischen Staaten jedoch
»nichts im Vergleich zu Deutschland«. Im
Ausland fehlen die Tradition, das Knowhow und die Erfahrung der deutschen
Mittelalterszene.
Die positive Entwicklung der deutschen
Mittelalterszene scheint auch in Zukunft
nicht abzubrechen. »Wachsende Umsatzzahlen« prophezeit Britta Gläßer den
Herstellern der Mittelalterbranche, da es
sich bei den mittelalterlichen Waren um
»Sachen, die man nicht an jeder Ecke
findet«, handelt. Darüber hinaus seien
Mittelaltermärkte besonders für Städte
interessant, Gläßer sagt, sie »beleben die
Geschäfte«.
»Die Menschen sind auf der Suche nach
Identität«, sagt Dr. Jörg-Friedrich Sander,
Geschäftsführer von Minden Marketing,
durch die Geschichte werde ihnen Orientierung geboten. Laut Sander bedarf die
Gesellschaft solcher Angebote, deshalb
habe die Mittelalterszene eine Zukunft.
Anke Lüttge, Inhaberin des Geschäftes
Almerlin, die selbst in einem Mittelalterverein tätig ist, sieht in der Zukunft eine
Spaltung der Mittelalterbegeisterten in
Einsteiger und langjährige Beteiligte; die
Spreu werde sich vom Weizen trennen.
Doch eines ist Anke Lüttge besonders
wichtig: »Die deutsche Geschichte muss
mehr sein als der Zweite Weltkrieg.«
Sabrina Ludwig
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Quellen:
• Interview mit Britta Gläßer, Gewandschneiderin aus Groß-Zimmern
• Interview mit Edwin Ball, PR- und Medienbetreuung des Festivals »Mittelalterliche
Phantasie Spectaculum«
• Interview mit Gisbert Hiller, Veranstalter des
Mittelalterfestivals »Mittelalterliche Phantasie
Spectaculum«
• Interview mit Anke Lüttge, Inhaberin von
Almerlin Historische Textilien Reenactment in
Bissendorf-Ellerbeck
• Interview mit Dr. Jörg-Friedrich Sander,
Geschäftsführer von Minden Marketing in
Minden
Foto: dpa
etablieren, scheiterte an der »großen
Sprachbarriere«, es gab »zu viele Probleme«, sagt Gisbert Hiller. Daher gelte es
nun »die Marktführerrolle in Deutschland
auszubauen«. Mit Veranstaltungsorten
an der Grenze zu den Niederlanden, der
Schweiz und Polen gelinge es dem MPS
dennoch »die Nachbarn anzulocken«.
Der Jahresumsatz des MPS beträgt laut
Hiller »mehrere Millionen Euro«. Für die
mehreren Tausend Beteiligten sei das
Mittelalterfestival ein »immenser Wirtschaftsfaktor«.
Laut Edwin Ball, dem Medienbetreuer
des MPS, zählt das Festival jährlich etwa
200 000 Besucher, für die die 2500 Teilnehmer rund 1500 mittelalterliche Bauten
und 150 Stände aufbauen. Dabei seien
»alle Sozialschichten vertreten« und alle
finden beste Unterhaltung, sagt Ball.
Der Eintritt kostet rund 22 Euro und jedes
Jahr werden laut Gisbert Hiller »mehrere
Tausend Jahreskarten an Stammkunden
verkauft«. Das »Mittelalterliche Phantasie
Spectaculum« habe »die besten Fans
überhaupt«, es kommen immer mehr Besucher gewandet, und dadurch identifizieren diese sich mit der Szene, sagt Hiller.
Doch die Mittelalterbegeisterung ist nicht
ausschließlich ein deutsches Phänomen:
Das Mittelalterfestival in Hohenlockstedt zieht viele Fans des als dunkel und finster verschrienen Zeitalters an.
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Lesen und gewinnen: Das ist das Prinzip von buch­checker.
buch-checker-Wettbewerb
geht in die zweite Runde
Ab sofort gibt es eine Neuauflage des erfolgreichen buch-checker-Wettbewerbes des Augsburger Unternehmens buecher.de.
600 Schulklassen aus ganz Deutschland, über 33 000 Buchbewertungen aus den verschiedensten Genres und glückliche
Gewinnerklassen aus Gerolstein und Bad Berka – das waren die
erfolgreichen Eckdaten der ersten beiden Runden des Rezensionswettbewerbs. Nun startet der Klassenkampf in die dritte
Runde unter dem Titel »buch-checker reloaded«.
Schirmherr der Aktion ist wieder der bekannte Schriftsteller
Wolfgang Hohlbein: Der Fantasy-Autor hat seinen Erfolg einem
Schreibwettbewerb zu verdanken und unterstützt auch selbst
mit einer Stiftung junge Talente. Auch für die kommende Siegerklasse gibt er eine ganz persönliche Lesung und eine Frage- und
Autogrammstunde vor Ort.
Bei diesem Schüler-Wettbewerb von buecher.de entscheiden
Schülerinnen und Schüler, ob ein Buch lesbar beziehungsweise
empfehlenswert ist oder nicht. Die Entscheidung wird in einer
Kritik verfasst und zur Bewertung in den Wettbewerb eingereicht.
Dabei kommt man mit jeder Rezension dem Gewinn näher,
denn die Klasse mit den meisten gut formulierten Bewertungen
gewinnt. Je besser eine Bewertung verfasst ist, desto mehr
Punkte werden von der Jury auf das Klassenkonto gutgeschrieben. Die Gewinnerklasse bekommt einen buecher.de-Gutschein
in Höhe von 2500 Euro, Gutscheine für die Plätze zwei und drei
sowie Trostpreise für die ersten 50 Klassen werden ebenfalls zur
Verfügung gestellt.
Mit dem Wettbewerb soll in erster Linie die Freude am Lesen
und an Büchern unterstützt und belohnt werden. Deshalb sind
alle Schulklassen bundesweit aufgefordert, ihre Lieblingsbücher
zu rezensieren und sich damit als »buch-checker« zu beteiligen.
Der Schülerwettbewerb „die buch-checker“ läuft bis zum 31.
März. Wer teilnehmen möchte, findet hierzu alle Infos auf
www.die-buch-checker.de.
Grünberg (pm). Die Buchhandlung Reinhard in Grünberg ist eine
von 58 Buchhandlungen in Hessen, die mit dem »Gütesiegel Leseförderung – anerkannter Lesepartner 2012/2013« ausgezeichnet wurden. Die Verleihung fand im Rahmen einer Feierstunde
in Wiesbaden statt. Fritz und Margarete Reinhard freuten sich
über die Auszeichnung, die sie aus den Händen von Kultusministerin Nicola Beer und dem Verleger Andreas Auth, Vorsitzender
des hessischen Landesverbandes, entgegennehmen konnten.
»Ich sehe in der Auszeichnung, die wir bereits zum zweiten Mal
erhalten, eine Würdigung unserer Arbeit der Leseförderung im
ländlichen Raum, die auch überregional Anerkennung findet«,
so Fritz Reinhard. »Gerade als kleine unabhängige Buchhandlung freut es uns sehr, dass unser Konzept der Leseförderung
in Zusammenarbeit mit den Büchereien, Schulen, Lehrkräften
und Schülern Früchte trägt und von Nachhaltigkeit geprägt ist.«
Neben Reinhard wurde im Kreis Gießen nur noch Thalia (Gießen)
mit dem Gütesiegel geehrt.
Foto: pv
Foto: buecher.de/Bernhardt Link
Kultusministerin ehrt
Buchhandlung Reinhard
Kultusministerin Nicola Beer (l.) und Andreas Auth (r.) über­
gaben Margarete und Fritz Reinhard das Gütesiegel.
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/DVV GHLQHQ .OLFN LQ XQVHUHU 6WDGW
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Apps
Schunkelbarometer
Wem das reale Karnevalstreiben nicht reicht, kann
es sich auch aufs Smartphone holen. Zum Beispiel mit »Jeckapp«. Auf
dem eingebauten Schunkelbarometer können
User bestimmen, ob sie
es beim Hin-und-Her-Schwingen bis zum Karnevalsprinzen schaffen oder als »Pappnaas«
versagen. Außerdem enthält die App Rezepte für Karnevalsgerichte wie »Himmel und Äd met Blootwoosch« oder »Rhingsche
Soorbrode«. Die Anleitung zur Zubereitung kann sich der Nutzer
auf Kölsch vorlesen lassen – oder auf Hochdeutsch, wenn es
mit dem Dialekt hapert. Auch eine Stadtführung durch Köln ist
möglich. Die Anwendung gibt es umsonst für Android und iOS.
Typische
Sounds
Die Karnevals-App »Karneval
Soundboard und Widgets« bietet
je nach Situation die passenden
Karnevalsgeräusche: Dazu gehören
Tusch und Trommeln. Auch die
Ausrufe »Alaaf« und »Helau« gibt
das Smartphone dank der App von sich. Die
App ist recht einfach gemacht. Es gibt zehn Kacheln zur Auswahl, hinter jeder liegt ein Geräusch. Doch für einen kleinen Ausflug in die Karnevalswelt reicht die App allemal. Und wenn die
Mitmenschen nicht reagieren, kann man sich auch gleich noch
selbst applaudieren – auch dafür gibt es einen Knopf. Die App ist
kostenlos, allerdings gibt es sie nur für Android-Systeme.
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.
rheinlandmobil.jeckApp
Webtipp
Politik ist unterhaltsam
Politik ist öde? Nicht, wenn man sie so erklärt bekommt, dass man sie versteht.
Das macht die Website »Föderalion« des Bundesrats. Bundesrat – oft in den
Nachrichten gehört. Aber was genau macht er eigentlich? Und wie setzt er
sich zusammen? In kurzen Filmen erklären Jugendliche, wie der Föderalismus
funktioniert, was Gewaltenteilung bedeutet und was das Zustimmungsgesetz ist.
Ein Lexikon bietet schnelle Antworten und erklärt, wie das politische System in
Deutschland funktioniert. Wer sich schon immer gefragt hat, wie es im Bundesrat aussieht, kann außerdem einen virtuellen Rundgang unternehmen. Dazu
gibt es Spiele: Du kannst die Mitglieder des Bundesrats an ihren Platz bringen,
Rätsel lösen und eigene Gesetze durchbringen. Und es gibt noch etwas obendrauf: Bildschirmschoner und Klingeltöne zum Download. Politik mal anders.
34
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.
arocdev2&feature=search_result#?t=W251bGwsMS
wyLDEsImNvbS5hcm9jZGV2MiJd
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Können Sie den Weg durch das ZahlenGestrüpp finden?
Regeln:
1) Start ist die eingekringelte Nummer oben
links, Ziel die Nummer unten rechts.
2) Nur vertikale oder horizontale Züge sind
erlaubt, diagonale Züge sind verboten.
3) Es sind nur Züge auf solche Felder erlaubt,
deren Ziffern höher sind als die auf dem
aktuellen Feld.
4) Landen Sie auf einer 9, wird Regel Nummer
3 abgeändert: Von hier aus sind nur Züge auf
solche Felder gültig, deren Ziffer niedriger als
die des aktuellen Feldes ist.
5) Landen Sie auf einer 1, so gilt Regel
Nummer 3 wieder in ihrer ursprünglichen
Form. Ab jetzt sind wieder nur solche Züge auf
ein Feld mit einer höheren Ziffer gültig.
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Eine Patchwork-Decke ist mit
insgesamt 25 Aufnähern bestückt.
Jeder dieser Flicken hat die gleiche
Fläche
(4
Kästchen),
aber
verschiedene Formen. In der
Zeichnung sind sie durch die dicken
Linien
hervorgehoben. Jeder
Aufnäher hat eines von drei möglichen Mustern. Es enthält entweder
4 Kreuze (✖), 4 Dreiecke (▼) oder
4 Punkte (●). Die Zahlen oben und
links neben der Decke geben an,
wie viele Kästchen mit dem
jeweiligen Muster in der Reihe bzw.
der Spalte zu finden sind. Können
Sie herausfinden, welches Muster
auf welchen Aufnäher gehört?
Beispiel:
Beispiel:
✖ 3 1 2 3 3 0
▼ 2 3 3 2 2 0
✖ ▼ ● 1 2 1 1 1 6
4 1 1 ✖
3 2 1 ✖
4 1 1 ✖
1 1 3 ●
0 3 3 ▼
✖ ▼ ✖ ✖ ●
▼ ▼ ✖ ✖ ●
▼ ✖ ✖ ✖ ●
● ✖ ▼ ▼ ●
● ● ▼ ▼ ●
0 3 3 ▼ ▼ ▼ ● ● ●
%HLP 68'2.8 PVVHQ GLH =LIIHUQ LQ GLH
OHHUHQ )HOGHU HLQJHWUDJHQ ZHUGHQ -HGH GLH
VHU =LIIHUQ GDUI JHQDX HLQPDO DXI MHGHU :DDJ
UHFKWHQ DXI MHGHU 6HQNUHFKWHQ XQG LQ MHGHP
1HXQHUEORFN YRUNRPPHQ %HLP )DUEVXGRNX
GDUI MHGH =LIIHU DX‰HUGHP QXU HLQPDO DXI HL
QHP )HOG PLW GHUVHOEHQ )DUEH YRUNRPPHQ
Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten
oder von unten nach oben und auch diagonal verlaufen.
ARKADE
DEFA
EARL • EINLAGE
ERHABEN • FALL
FLOP • GEHILFE
IDOL • INFO • IRRIG
KASPAR • KLIRR
KOPFLOS • NERO
NOTAR • OBERIN
OPEC • PARTNER
SISAL
SPAEHER
URTEIL
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
36
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: pv
Englisch lernen und Urlaub machen:
Diese Jugendlichen waren im letzten
Jahr mit zum Austausch.
Auf zur Insel – Junge Hessen
fahren zu den Angelsachsen
Jungen und Mädchen aus Hessen haben
die Möglichkeit, im nächsten Jahr ihre
Schulferien in England zu verbringen: In
den Osterferien zwei Wochen lang oder in
den Sommerferien drei Wochen lang.
Ziel der beiden Schülerfahrten des Internationalen Austauschdienstes ist die
Grafschaft Kent an der südostenglischen
Küste. Jeder Teilnehmer erhält eine Gastfamilie, in der man während des Aufent-
halts wie ein eigenes Kind der Familie lebt
und durch die man einen Einblick in die
britische Lebensweise erhalten wird.
Ein täglicher Sprachunterricht in einem
englischen College soll dazu beitragen,
die vorhandenen Englischkenntnisse zu
erweitern.
Um das Land kennenzulernen, finden viele Ausflugsfahrten statt, selbstverständlich
auch nach London. Ein tolles Freizeitpro-
gramm rundet den Aufenthalt ab.
Teilnehmen können Jungen und Mädchen, die mindestens elf und höchstens
18 Jahre alt sind. Ein Jahr Schulenglisch
sollte vorhanden sein. Ein kostenloses
Informationsheft über die Schülerfahrten
kann vom Büro des Austauschdienstes
angefordert werden: Telefonisch (08936 03 68 04) oder per E-Mail an :
[email protected].
Lösungen
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Der Nummern­
Dschungel
Patchwork
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BUCHSTABENSALAT
Beide Strukturen sind gerade
und rechtwinklig zur Seite und
alle Reihen und somit absolut
horizontal.
37
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
(dpa/tmn). »Das kann noch
nicht alles sein!« Das dachte
sich Ina Kunz schon während
ihrer Ausbildung. »Ich habe
meinen Realschulabschluss
gemacht und Textilsiebdruckerin gelernt«, erzählt die 23-Jährige. »Aber ich habe schnell
gemerkt, dass der Beruf nichts
für mich ist.« Ein Lehrer an der
Berufsschule habe sie damals
ermuntert: »Du hast das Zeug
zum Studieren.« Sie entschied,
das Abitur nachzumachen und
Lehrerin zu werden. Für Kunz
und andere ohne Abitur gibt es
viele Möglichkeiten, die Hochschulreife im zweiten Anlauf
zu erwerben – wichtig ist, den
passenden Weg zum Abi zu
finden.
Den zweiten Bildungsweg
prägen vor allem zwei Schulformen: Das Kolleg und das
Abendgymnasium. Für beides
brauchen die Lernwilligen ein
Mindestalter von 18 Jahren,
eine abgeschlossene Berufsausbildung oder zwei Jahre
Berufserfahrung. Außerdem
müssen sie den Realschulabschluss haben. Wer diesen
nicht hat, muss ihn zunächst
an einer Abendrealschule oder
einer Volkshochschule (VHS)
nachmachen.
Beim Kolleg sitzen die »Studenten«, wie die Schüler genannt
werden, rund 30 Stunden in
der Woche im Klassenzimmer –
meist vormittags, gelegentlich
aber auch nachmittags. Beim
Abendgymnasium wird meist
von 18 bis 22 Uhr gepaukt,
rund 20 Stunden in der Woche.
Bei beiden Schulformen dauert
es drei Jahre, bis man es zur
allgemeinen Hochschulreife
gebracht hat. »Im Kolleg ist der
Stoff etwas komprimierter als
auf dem ›normalen‹ Bildungsweg, im Abendgymnasium
mit weniger Stunden ist das
38
Foto: dpa
Nachsitzen für die Karriere
Wer sein Abitur in der Abendschule nachholt, braucht viel Selbstdisziplin.
noch ausgeprägter«, erklärt
Angela Hoffmann, Vorsitzende
des Bundesrings der Abendgymnasien. »Da braucht man
Selbstdisziplin, man muss
sich gut organisieren können.«
Generell sei es wichtig, sich vor
der Rückkehr ins Klassenzimmer klarzumachen, ob und wie
man die Herausforderung Abi
meistern kann, betont Tobias
Funk. »Ich sage immer, 30
Prozent des Abis sind schon
gewonnen, wenn man sich
die richtigen Fragen stellt: Wie
frisch sind meine Schulkenntnisse noch? Muss ich nebenbei
Kinder großziehen? Welche Art,
das Abitur nachzuholen, kann
ich mir finanziell leisten?«
»Ich will mich voll aufs Abi
konzentrieren, daher war der
Tagesunterricht am Kolleg der
richtige Weg für mich«, sagt
Ina Kunz. Ihren Lebensunterhalt bestreitet sie mit einem
Nebenjob in einer Diskothek
und einem speziellen SchülerBafög.
Wer mehr Geld benötigt oder
aus seinem bisherigen Job
nicht aussteigen will, ist beim
Abendgymnasium richtig.
»Viele Chefs unterstützen
Mitarbeiter, die ihr Abi nachholen wollen«, erzählt Hoffmann.
»Dennoch ist der Abendunterricht meiner Meinung nach der
härteste Weg zum Abi. Sieben
Stunden Arbeit und dann noch
vier Stunden Schule – vor
diesen Studenten habe ich
massiven Respekt.« Wer mehr
Freiräume braucht oder kein
Kolleg oder Abendgymnasium
in der Nähe hat, für den könnte
sich ein Fernabitur bei einem
privaten Institut anbieten.
Für die Personen, die nach der
Hochschulreife im Berufsfeld
ihrer Ausbildung oder ihres
Jobs bleiben möchten, kann
der Besuch einer Fachoberschule sinnvoll sein. »Diese
haben einen speziellen Fokus,
zum Beispiel Wirtschaft, Technik oder Sozialwesen«, erklärt
Funk. An der Fachoberschule
lässt sich innerhalb von zwei
Jahren die Fachhochschulreife erwerben. »Dabei wird
berufsspezifisches Wissen in
die Stundenpläne integriert«,
sagt Funk. Allerdings sind
diese Schultypen nicht in allen
Bundesländern verbreitet. »Und
wer weiß, dass er beruflich in
eine neue Richtung gehen will,
für den ist das allgemeine Abi
am Abendgymnasium oder
Kolleg wohl der bessere Weg«,
so Hoffmann.
Ina Kunz, die sich als Studenten-Sprecherin engagiert,
peilt einen Einser-Schnitt im
Abitur an. Ihren Studienwunsch
hat sie mittlerweile geändert:
»Lehramt ist eher doch nichts
für mich«, hat sie inzwischen
gemerkt. Überhaupt an die
Uni zu können, das reicht ihr
als Ansporn. »Man darf den
Aufwand, um das Abi nachzuholen, nicht unterschätzen,
man muss mit Herzblut dabei
sein. Aber für mein Ziel lohnt
es sich.«
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Für das Mädchen war es kein
leichter Start: Normalerweise
dauert eine Schwangerschaft
40 Wochen. Sie kam in der
25. Woche auf die Welt – 450
Gramm schwer. Vorsichtig
schiebt die Kinderkrankenschwester Janette Perrey
ihren Arm in den Brutkasten.
Ihre schmale Hand sieht im
Vergleich zum Babykopf riesig
aus.
Ist die Station voll belegt, betreuen Perrey und die anderen
Kinderkrankenschwestern 28
Frühchen im Helios Klinikum
Berlin-Buch. Zusammen mit
den Ärzten stehen sie 28 Familien zur Seite, die häufig völlig
überfordert sind. Wickeln, füttern, waschen: Bei so kleinen
Babys sind diese Handgriffe
nicht leicht. Fast immer sind die
Eltern von Frühgeborenen völlig
unbeholfen.
Perrey ist eine von 38 000
Kinderkrankenschwestern in
Deutschland. Die Frühchenstation ist dabei nur ein Einsatzge-
biet der Fachkräfte. Daneben
arbeiten sie in Kinderkliniken
auf allen Stationen – von der
Chirurgie bis zur Psychiatrie.
Außerhalb der Kliniken können
sie bei ambulanten Pflegediensten Jobs finden.
»Kinderkrankenpfleger betreuen kranke Kinder: Vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen
bis 17 oder 18 Jahre«, sagt
Elfriede Zoller vom Berufsverband Kinderkrankenpflege
Deutschland. Die meisten lockt
die Arbeit mit Kindern. »Viele
denken allerdings, es reicht in
dem Beruf, gut mit Kindern zu
können«, sagt Peter Schellmann, Pflegedienstleiter am
Helios Klinikum Berlin-Buch.
Doch die Arbeit mit kranken
Kindern fordere viel mehr.
Schwester Janette Perrey
arbeitet zunächst einmal am
Kind: Sie wechselt Windeln,
füttert und notiert das Gewicht
der Frühchen.
Wer als Kinderkrankenpfleger arbeiten will, brauche
Foto: dpa
Emotionale Festigkeit gefragt
Kinderkrankenpfleger brauchen viel Mitgefühl.
emotionale Festigkeit, sagt
Schellmann. Angehende
Auszubildende sollten gut auf
Menschen zugehen können,
Einfühlungsvermögen haben
und geduldig sein, zählt Zoller
vom Berufsverband auf. Für
die drei Jahre lange schulische
Ausbildung zum Gesundheitsund Kinderkrankenpfleger ist
ein Realschulabschluss erforderlich. Da der Bewerberandrang sehr groß ist, sind aber
zumindest sehr gute Noten im
Abschlusszeugnis notwendig,
sagt Schellmann.
Der Verein für Jugendfürsorge und Jugendpflege e.V. Gießen ist Träger mehrerer
Jugendhilfeeinrichtungen in Stadt und Landkreis Gießen. Mit über 400 Mitarbeitern zählen wir zu den größten Jugendhilfeträgern der Region.
Landesärztekammer Hessen
Körperschaft des öffentlichen Rechts
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35416 Buseck
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[email protected]
39
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Leuchtende Ausbildung
WILLINGEN · KLINGENTHAL · OBERSTDORF
Im Moment setzt David Lange
Hunderte von Plexiglasplatten
zusammen. Später einmal sollen sie als Schilder neben den
Zimmertüren in einem Hotel
hängen. Danach wird er in der
weitläufigen Produktionshalle
der Berliner Firma Furore den
großen Drucker für die Produktion eines Werbebanners
einrichten. Viel zu tun an diesem Tag in dem Fachbetrieb für
Werbetechnik, in dem Lange
das Handwerk des Schilderund Leuchtreklameherstellers
lernt.
Papierposter, Textilbanner,
bedruckte Folien: »Ich spezialisiere mich im Digitaldruck«,
sagt der 26-Jährige. Alternativ
zu seinem Schwerpunkt kann
in der Ausbildung auch die
Spezialisierung Technik, Mon-
tage und Werbeelektrik gewählt
werden. In dem Beruf fällt viel
Arbeit am Computer an. Der
Azubi muss etwa prüfen, ob die
vom Auftraggeber übermittelten Daten im richtigen Format
vorliegen und die benötigte
Auflösung bieten.
In der dreijährigen Ausbildung
hat er gelernt, wie man Bildbearbeitungs- und Malprogramme
bedient. In der Berufsschule
wurde ihm das Entwerfen von
Logos beigebracht. Außerdem
musste er ganze Kommunikationskonzepte entwickeln und
präsentieren.
»Man arbeitet mit verschiedensten Materialien und
Geräten«, bestätigt Produktionsleiterin Andrea Gellert.
Beispielsweise müssten
Objekte aus Holz oder Keramik
WILLINGEN
Beruf mit Zukunft
Beginn September
Förderung durch
Bafög möglich
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Bad Orb
8.2.
15.30 Uhr Training, Qualifikation
19.15 Uhr Eröffnungsfeier
15.00 Uhr Probedurchgang
16.00 Uhr 1. Wertungsdurchgang - Team
Sonntag 10.2.
13.45 Uhr Probedurchgang
14.45 Uhr 1. Wertungsdurchgang - Einzel
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8. - 10. Februar
Ticket-Hotline: 0 56 32 - 96 00
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gewichtet und umfassen Behandlungstechniken wie Manuelle Therapie, Massage,
Elektro- und Hydrotherapie. Die integrierte
praktische Ausbildung findet in den medizinischen Kooperationskliniken statt.
Die berufliche Tätigkeit erfordert soziale
Kompetenz im Umgang mit kranken Menschen, Toleranz, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen sowie gute sportliche
Kondition und Koordination.
Im theoretischen Unterricht werden Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre und Psychologie vermittelt. Die
praktischen Unterrichtsfächer sind stärker
Bewerbungen für den im September
2013 beginnenden Lehrgang sind bereits
möglich. Die Orbtalschule bietet einen
»Schnuppertag« zum Kennenlernen an.
Sonntag, 26. Mai 2013
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steigt stetig und damit die Stellenangebote in der Region. Die staatlich anerkannte
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hochwertig qualifizierte Berufsausbildung.
Voraussetzung sind gesundheitliche Eignung und Realschulabschluss/Abitur. Vor
Ausbildungsbeginn kann ein Praktikum die
Entscheidung für die Berufswahl festigen.
»Tag der offenen Tür«
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Physiotherapie – mit Bewegung in die Zukunft
Samstag 9.2.
Örtliche Partner:
jahr laut Bundesagentur für
Arbeit durchschnittlich 460
Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es 520, im dritten
Ausbildungsjahr 610 Euro. Die
spätere Bruttogrundvergütung
für tariflich beschäftigte Schilder- und Lichtreklamehersteller
liegt nach Angaben des Zentralverbandes Werbetechnik bei
13,30 Euro in der Stunde.
Mittlerweile steht David Lange
kurz vor der Prüfung. Mit der
Wahl seines Berufes ist er
zufrieden. Die Werbebranche
biete ein spannendes Umfeld,
außerdem stecke der Job
voller Herausforderungen.
Eine besondere Motivation sei
das Gefühl, die eigene Stadt
mitzugestalten. Wenn ein Bus
vorbeifahre, den er beklebt hat,
könne er mit dem Finger drauf
zeigen und sagen: »Das habe
ich gemacht!«
Physiotherapeut / in
8. – 10. Februar 2013
FIS Weltcup-Skispringen Willingen
Freitag
beschriftet werden. »Und die
Branche wird laufend vielfältiger«, beobachtet Martina
Gralki vom Zentralverband für
Werbetechnik (ZVW). Ständig
kämen neue Maschinen und
Techniken hinzu: Neuerdings
seien durch das Bekleben von
Autos oder die Lichtgestaltung
mit LED-Technik ganz neue
Märkte entstanden.
Voraussetzung für Bewerber
seien technische Begeisterung
und handwerkliches Geschick,
weiß Andrea Gellert. »Und man
muss mit dem Computer umgehen können.« In der Produktion sei Teamarbeit gefragt, im
Fall von Auftragsspitzen auch
Flexibilität. »Körperliche Fitness
braucht man in meinem Beruf
übrigens auch«, ergänzt David
Lange.
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Orbtalschule Bad Orb – Schule für Physiotherapie
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41
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Der lange Weg zum Kunden
planen. Außerdem kann man
sich für eine Wahlqualifikation
entscheiden: Es gibt Nageldesign, pflegende Kosmetik,
Haarersatz und Langhaarfrisuren. Katharina Raab spezialisiert sich auf Koloration.
Angehende Friseure sollten
kommunikationsfähig sein, sagt
Harald Esser vom Zentralverband des Deutschen FriseurHandwerks. Denn was der
Kunde will, kann er nicht immer
klar sagen. Mit geschicktem Nachfragen bekommt
der Friseur heraus, was die
genauen Vorstellungen sind.
Auch Berührungsängste dürfen
angehende Azubis nicht haben,
denn immer sitzen sie nah am
Kunden. Schließlich sollten sie
kreativ sein. »Man sollte Freude
an Schönheit mitbringen und
Freude daran, andere zu verZuerst wird nur an Puppenköpfen geübt.
schönern. Und schließlich müsBerufsbildung. Trotzdem: Die
sen die angehenden Fachkräfte Ausbildung bei jungen Menschen nach wie vor beliebt: Auf Zahl der Friseur-Azubis sinkt.
wissen, was gerade »in« ist.
Waren 2008 bundesweit noch
der Liste der am häufigsten
Esser hat selbst einen Salon
rund 39 400 Azubis in der Lehgewählten Ausbildungsberuin Köln und bildet auch aus.
re, waren es 2011 schon 9000
fe liegt der Friseur auf Rang
Er weiß, der Beruf ist nichts
weniger. Die meisten Friseurelf, so das Bundesinstitut für
für jeden. Dennoch ist die
Plätze frei für 2013: Bundesfreiwilligendienst und
Freiwilliges Soziales Jahr beim Rettungsdienst
Mit den Freiwilligendiensten Bundesfreiwilligendienst (BFD)
und Freiwilliges Sozialen Jahr (FSJ) haben junge Menschen
die Möglichkeit, das Berufsfeld Rettungsdienst kennenzulernen und damit mögliche Weichen für die berufliche Zukunft zu
stellen. Zusätzliche Plätze stehen in der Werkstatt, der Logistik dem Bildungszentrum und dem Hausdienst zur Verfügung.
Alle Freiwilligen werden mit 25 Seminartagen begleitet und
einer individuellen Betreuung begleitet. Das Freiwilligenjahr
dauert zwölf Monate. Eine freiwillige Verlängerung auf bis zu
18 Monate ist möglich.
Interessenten sollten mindestens 18 Jahre alt sein und
einen Euro-Führerschein B haben. Flexibilität und Bereitschaft
zur Teamarbeit sind
erforderlich.
Weitere
Infos gibt auf der Chance in Gießen am 3. und
4. Februar (Halle 4,
Stand E 7, unter www.
rdmh.de oder in der
FSJ-Trägerstelle beim
MKT:
0 64 21/95 0253/54, E-Mail: [email protected].
42
Foto: dpa
Bis sie bei Kunden zur Schere
greifen darf, dauert es noch ein
bisschen. Seit vier Monaten
macht Katharina Raab eine
Ausbildung zur Friseurin im Salon Futurismo in Würzburg. Erst
einmal übt sie am Puppenkopf,
damit später auch alle Handgriffe richtig sitzen.
Bereits im Kindesalter hat
Raab ihrer Cousine und ihrer
Schwester die Haare gemacht.
Der Wunsch, Friseurin zu
werden, lag nahe. »Es macht
einfach total Spaß«, sagt sie.
Nach dem Realschulabschluss
hat sie sich bei mehreren Salons beworben – eine Zusage
war dabei.
Die Ausbildung zur Friseurin
dauert drei Jahre: Waschen,
schneiden, legen – in dieser
Zeit ist alles dabei. Ein akkurater Bob und eine gestufte
lange Mähne: Fast so vielfältig
wie die Frisuren sind auch
die Haarschneidetechniken.
Daneben lernen die Lehrlinge,
Kunden zu beraten, den Zustand von Haaren und Nägeln
zu beurteilen und Termine zu
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Lehrlinge sind weiblich. Statistisch gesehen haben mehr als
zwei Drittel der Auszubildenden
(69 Prozent) einen Hauptschulabschluss.
Nach der Lehre arbeiten die
Fachkräfte überwiegend in
Friseur-Betrieben. Doch auch
eine Anstellung bei Wellnesshotels oder Bäderbetrieben, bei
Film- und Fernsehproduktionen
oder bei Modenschauen ist
denkbar. Reich wird man in
dem Beruf jedoch nicht. Nach
Angaben der Bundesagentur
für Arbeit verdienen Friseurlehrlinge im ersten Ausbildungsjahr
bis zu 360 Euro pro Monat.
450 Euro gibt es im zweiten
Jahr und bis zu 550 Euro im
dritten. Bei Gesellen liegt das
durchschnittliche Monatsgehalt
zwischen 1300 und 1700 Euro
brutto. »Die den Friseurberuf
erlernen, stören sich nicht am
Gehalt«, sagt Esser.
Zudem haben Friseure häufig
mit Allergien zu kämpfen. Der
ständige Kontakt mit Wasser
und chemischen Präparaten
– beispielsweise Haarfärbemitteln – strapaziert die Haut. Um
nicht an einer Kontaktallergie
zu erkranken, sei es hilfreich,
Baumwollhandschuhe zu
tragen.
Dass sie auf ihre Hände
aufpassen muss, hat auch Katharina Raab verinnerlicht. Mit
geübten Pinselstrichen trägt
sie eine Pflegepackung auf die
blonden Puppenhaare auf. Die
Hände sind durch Einweghandschuhe geschützt. Was nach
der Ausbildung kommt, weiß
sie noch nicht. Vielleicht möchte sie die Maskenbildnerakademie besuchen oder ihren Meister machen. Aber zuerst einmal
wird sie bald mit der Schere
der Übungspuppe einen neuen
Haarschnitt verpassen.
Ausbildung bei
Stahl · Röhren · Bauprodukte
biebeR + MARbuRg
Handelsunternehmen bietet
umfangreiche Ausbildungsmöglichkeiten
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Das Unternehmen BIEBER + MARBURG
ist im Stahl- und Baustoffgroßhandel in
Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Man handelt mit Stahl, Röhren und Bauprodukten (überwiegend
im Groß- und Produktionsverbindungshandel). Ein breitgefächertes Lieferprogramm, umfangreiche Lagerhaltung mit
Stahl-Anarbeitung sowie kompetente
Beratung zeichnen das Unternehmen
aus. Im Unternehmen arbeiten rund 220
Mitarbeiter, darunter elf Auszubildende
und drei Studenten, die ein duales Studium absolvieren.
Nach einem zweimonatigen Vorpraktikum, um einen ersten Eindruck des
Unternehmens zu erhalten, werden die
Studenten an der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg (DHBW) in Mosbach, mit der BIEBER + MARBURG seit
Jahren eine enge Kooperation betreibt,
immatrikuliert. Der praxisbezogene Studiengang an der dortigen Hochschule
mit seinen spezifischen Vorlesungen soll
sie auf eine spätere Tätigkeit als Führungskräftenachwuchs, Vertriebs- oder
Logistikmitarbeiter vorbereiten. Hierbei ermöglichen kleine Kursgrößen ein
angenehmes Lernen. Der Studiengang
BWL-Handel mit den Schwerpunkten
»Vertriebs- und Kooperationsmanagement« oder »Warenwirtschaft und Logistik« liefert hierzu einen wichtigen
Beitrag, in dem die Studierenden zusätzlich zum betriebswirtschaftlichen Basiswissen Verständnis für und Kontakte zu
den anderen Wertschöpfungspartnern
vermittelt bekommen. Studien- und Praxisphasen wechseln während der Ausbildung in relativ regelmäßigen Intervallen
von ca. zwölf Wochen ab. Während der
Praxisphasen durchlaufen die dualen
Studenten verschiedene Abteilungen des
Unternehmens, wodurch sie die gelernten Inhalte sehr gut anwenden können.
Sie erhalten individuelle Projektarbeiten,
bei denen sie eng mit der Geschäftsleitung zusammenarbeiten und somit das
Unternehmen mit seinem ständigen ansteigenden Anforderungen mitgestalten
können. Hierbei ist eigenständiges Arbeiten mit einer hohen Verantwortung
gefordert. BIEBER + MARBURG finanziert
ein solches Studium und der Student erhält zusätzlich eine Ausbildungsvergütung. Die Chance auf Übernahme und
die zukünftige Perspektive sind für den
Studenten nach dem Studium sehr gut.
Die gewachsenen Strukturen eines mittelständischen Betriebes – verbunden
mit dem Willen zur permanenten Veränderung und Weiterentwicklung – helfen
mit, die Hierarchie flach und die Entscheidungswege kurz zu halten. Bei allen
wichtigen Unternehmensentscheidungen
wirken die betroffenen Mitarbeiter bei
der Neugestaltung ihrer Arbeitsplätze
aktiv mit. Die wichtigste Säule des Erfolges sind dabei die Menschen – außerhalb
und innerhalb des Unternehmens. Bei
letzteren profitiert man von einer guten
Mischung aller Altersstufen: Ältere Mitarbeiter bringen ihre Erfahrung und ihr
Wissen ein, junge Kräfte haben neue Ideen und Anregungen. Man ist stolz darauf,
bis heute »Familienunternehmen« geblieben zu sein: Hier arbeiten Menschen zusammen, die einander kennen und einzuschätzen wissen.
In Bischoffen befindet sich der Lagerstandort für Bauprodukte. Abnehmer für
diese sind überwiegend Bauunternehmen, die im Tiefbau, Hoch- und Ausbau
tätig sind. Geliefert werden unterschiedlichste Materialien für Großprojekte
im Verkehrswegebau, für den Bau von
Gewerbe-Immobilien bis hin zu Einzelmaßnahmen im Neubau- und Sanierungssektor.
Am Standort Gießen entstand in den
letzten Jahren das größte Stahlhandelsund Logistikzentrum zwischen Kassel,
Karlsruhe und Dortmund, mit einem Lagerbestand von rund 18.000 Tonnen Stahl
auf einer Fläche von rund 55.000 m², davon 32.000 m² Hallenfläche. Geliefert wird
das komplette Stahlsortiment sowie ein
breites Sortiment an Röhren. In den letzten Monaten wurden in den Bereichen
Qualitätsstahl, Blankstahl, Edelstahl und
Aluminium 1.400 weitere Abmessungen
eingelagert.
Die Anarbeitungsmöglichkeiten umfassen
einen Biegebetrieb, einen Brennschneidbetrieb sowie moderne Sägeanlagen
für Profile. Man verfügt über eine eigene Strahlanlage sowie über kurzfristige
Grundierungs- und Verzinkungsmöglichkeiten.
Kunden können bis 16.00 Uhr ihre Bestellung aufgeben und werden am Folgetag
ab 7.00 Uhr im Rahmen des Tourenplans
beliefert. Am Lager wird im 24-Std.-Dienst
Material eingelagert, für Kommissionen
gerichtet und auf Lkws verladen. Die Belieferung von jährlich ca. 60.000 bis 70.000
Tonnen Stahlprodukten erfolgt an Kunden in Industrie, Handel und Handwerk in
einem Umkreis von ca. 250 km. Der dazu
eingesetzte Fuhrpark besteht aus 25 eigenen sowie weiteren Speditions-Lkw.
Neben dem Dualen Studium bietet
BIEBER + MARBURG Ausbildungsstellen
für Groß- und Außenhandelskaufleute,
IT-Kaufleute, Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik an. Nähere Informationen unter www.bieber-marburg.de.
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Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
»Gap year« birgt Risiken
Escher, der einen Abschluss
in Betriebswirtschaftslehre
hat. Seine Auszeit betrachtet
er nicht als Urlaub. Gerade
absolviert der 25-Jährige ein
mehrmonatiges Praktikum bei
der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn.
Prinzipiell besteht keine Verpflichtung, den Master direkt
an den Bachelor anzuschließen. »Die Chancen sind auch
die gleichen, egal ob man sich
direkt bewirbt oder erst ein
Jahr später«, versichert Jörg
In Großbritannien und den USA
hat das »Gap year« eine lange
Tradition: Hochschulabsolventen nehmen eine Auszeit, bevor
nach dem Abschluss der Ernst
des Lebens beginnt. Die einen
nutzen sie, um sich beruflich zu
orientieren. Andere genießen
noch einmal die große Freiheit
und reisen als Rucksacktouristen um die Welt. Auch in
Deutschland wird das »Gap
year« populär – als Auszeit
zwischen Bachelor und Master.
Ein »Gap year« plant auch Carl
›
›
Ottmann von der Zentralen
Studienberatung der GoetheUniversität in Frankfurt am
Main. So entsteht ein neues
Zeitfenster, das ähnlich genutzt
werden kann, wie viele es bereits nach dem Schulabschluss
tun. Zeit für praktische Berufserfahrung, Bildungsreisen oder
soziales Engagement.
Trotzdem würde Ottmann eher
davon abraten, ein »Gap year«
nach dem Bachelor zu nehmen.
»Es ist besser, solche Sachen
während des Bachelor- oder
Wir sind ein modernes Druck- und Verlagshaus und Herausgeber von regionalen Tageszeitungen mit eigener Druckerei.
Wir bilden in folgenden Berufen aus:
Medienkauffrau/-mann
für Digital- und Printmedien
Mediengestalter/in
für Digital- und Printmedien
Wir setzen die mittlere Reife, Abitur oder
einen vergleichbaren Schulabschluss mit
guten Noten voraus. Weiterhin erwarten wir
unter anderem Engagement, Motivation,
Belastbarkeit, Team- und Kontaktfähigkeit.
Bitte bewerben Sie sich für einen
Ausbildungsplatz zum 1. August 2014
bis spätestens 31. Oktober 2013.
Wir freuen uns auf Ihre ausführliche und
schriftliche Bewerbungsmappe, diese
senden Sie bitte an:
Mittelhessische Druck- und
Verlagsgesellschaft mbH
Personalabteilung
Marburger Straße 18–20 · 35390 Gießen
[email protected]
www.mdv-online.de
Bei Fragen stehen Ihnen Frau Hecht oder
Herr Geiger unter Telefon 06 41/30 03-2 02
gerne zur Verfügung.
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Masterstudiums zu machen,
nicht dazwischen.« Auslandsaufenthalte und Praktika während des Studiums hätten den
großen Vorteil, dass die Immatrikulation erhalten bleibt. Am
Studentenstatus hängen viele
Vergünstigungen, die wegfallen,
wenn die Pause zu lang wird.
»Im Praktikum verdient man
oft nichts oder nur sehr wenig,
umso wichtiger ist es, an der
Hochschule eingeschrieben zu
sein.« Außerdem vergeben viele
Unternehmen Praktika überhaupt nur an eingeschriebene
Studenten.
Auch Ingrid Kurz-Eckardt vom
Hochschulteam der Arbeitsagentur in Nürnberg warnt zur
Vorsicht. »An der Immatrikulation hängen Rentenanrechnungszeiten, die vergünstigte
Krankenversicherung und bei
Leuten unter 25 Jahren auch
das Kindergeld«, warnt sie. Das
sollten Studenten sich stets
bewusst machen und in ihre
Planungen miteinbeziehen. Sie
halte es für wesentlich besser,
ein oder zwei Urlaubssemester
einzulegen. »Oder man schaut,
wie lang die Pause ist, die
sowieso zwischen der Abgabe
der Abschlussarbeit und dem
Beginn des Masters liegt.« Die
sei oft schon lang genug, um
ein Praktikum oder einen längeren Auslandsaufenthalt oder
gar beides zu planen.
Wer auf die Auszeit nicht verzichten möchte, sollte sich früh
über Möglichkeiten und Probleme informieren. Optimal sei, die
Planung abzuschließen, bevor
die Abschlussarbeit angegangen wird. Denn währenddessen
ist nur wenig Zeit für andere
Gedanken. »Wenn es ins
Ausland gehen soll, sind sogar
mindestens anderthalb Jahre
Vorausplanung die Faustregel«,
erklärt Kurz-Eckardt.
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Mehr Schatten als Licht
Beim Stichwort Solarenergie
denken die meisten an Solarzellen auf Hausdächern.
Mithilfe der schwarzen Tafeln
wird Sonnenlicht zu Strom.
Doch Solartechnologie steckt
längst auch in anderen Produkten: Es gibt solarbetriebene
Werbetafeln und Solargeräte
für Handys, MP3-Player oder
Autobatterien. Der Bereich galt
lange als Boombranche mit
rosigen Jobaussichten. Doch
heute herrscht dort längst nicht
mehr eitel Sonnenschein.
In der Vergangenheit hat sich
die Branche rasant entwickelt:
Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft
arbeiteten im Jahr 2007 in der
Solarbranche mit den Zuliefererbetrieben rund 41 000
Beschäftigte. 2013 soll die Zahl
der Arbeitnehmer auf 100 000
angestiegen sein. Doch nach
jahrelangem Wachstum geht
es der Branche nun schlecht:
Zur Jahreswende schloss
Solarmodulhersteller First Solar
seine Werke in Ostdeutschland.
1200 Beschäftigte mussten
gehen. Davor meldeten schon
die Solarfirmen Q-Cells und
Sovello Insolvenz an. Der Fensterhersteller Schüco legte sein
Solarwerk bei Magdeburg still.
Für Schulabgänger, die ihre
Zukunft in der Solarbranche
gesehen haben, stellt sich nun
die Frage, was sie machen sollen. Macht es immer noch Sinn,
einen Studiengang mit Schwerpunkt Solartechnik zu wählen?
Aktuell gibt es sechs Studiengänge Solartechnologie. Dazu
kommen 14 weitere Studiengänge mit einem Schwerpunkt
Fotovoltaik. Sie alle sind in den
letzten Jahren neu entstanden.
Neu ist auch die Ausbildung
zum Technischen Assistenten – regenerative Energietechnik. »Es ist auf jeden Fall
eine Umbruchsituation«, sagt
Prof. Henry Bergmann von der
Hochschule Anhalt.
Berufseinsteiger haben derzeit
schlechte Berufsaussichten,
wenn sie für Firmen arbeiten
wollen, die Fotovoltaik-Anlagen
produzieren. Früher hätten die
Unternehmen massiv Absolventen eingestellt, sagt Prof.
Ilja Tuschy von der Fachhochschule Flensburg. Durch die
Pleiten vieler Hersteller sind
diese Zeiten nun vorbei. Gute
Perspektiven gebe es dagegen
nach wie vor in der Forschung.
Doch eine Anstellung bei einem
Max-Planck-Institut oder beim
Fraunhofer-Institut bekämen
nur die besten Köpfe, warnt
Prof. Tuschy.
Im Moment sind die Berufsaussichten deutlich schlechter als
noch vor ein paar Jahren. »Auf
der sicheren Seite ist, wer eine
Grundausbildung macht – und
sich dann erst auf Solartechnik
spezialisiert«, sagt Paul Ebsen,
Experte für Solarenergie bei
der Bundesagentur für Arbeit.
Es ist zum Beispiel ratsam,
zunächst ein reguläres Maschi-
nenbaustudium zu machen –
und sich anschließend auf den
Bereich Fotovoltaik zu spezialisieren. Bei Lehrberufen rät er
ebenfalls erst zu einer späteren
Spezialisierung. So könne ein
Schulabgänger erst eine Lehre
zum Dachdecker machen – und
sich anschließend zum Solartechniker weiterbilden.
So hat es auch Boris Hartig
gemacht. Beim Technologieunternehmen 3M betreut er
nun als Marketing Manager die
Produkte rund um Windenergie
und Solarstrom.
Die Theodora Konitzky-Krankenpflegeschule
am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim
bietet zum 1. Oktober 2013
20 Plätze in der
Ausbildung zur/zum Gesundheits- und
Krankenpflegerin/-pfleger
an.
Die Krankenpflegeschule stellt als Verbundinstitution des Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, des
Bürgerhospitals Friedberg, des Kreiskrankenhauses Schotten/ Gedern, des Capio-Mathildenhospitals Büdingen und der Kerckhoff–Klinik Bad Nauheim insgesamt 120 Ausbildungsplätze
in der Gesundheits- und Krankenpflege zur Verfügung und steht mit ihrer aktuellen Ausstattung für
eine professionelle und qualitativ hochwertige Ausbildung.
Wenn Sie die Bereitschaft besitzen
• einen verantwortungsvollen Beruf zu erlernen
• Pflege ganzheitlich, fach- und methodenkompetent umzusetzen
• in einem Team zu lernen und sozialkompetent zu arbeiten
• kooperativ und sorgsam mit Menschen umzugehen
und die Ausbildungsvoraussetzungen erfüllen:
• gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Pflegeberufes
• Realschulabschluss bzw. gleichwertigen Schulabschluss
• 10 jährigen qualifizierten Hauptschulabschluss
• oder Hauptschulabschluss mit einer mindestens 2–jährigen, erfolgreich abgeschlossenen
Berufsausbildung
• oder einen 1-jährigen Berufsabschluss als Gesundheits- und Krankenpflegehelferin/-helfer
oder Altenpflegehelfer/-in
dann richten Sie bitte Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben,
Lebenslauf, Lichtbild, Schul- bzw. Berufsabschlusszeugnis bis spätestens 28. Februar 2013, an die
Theodora Konitzky-Krankenpflegeschule
z. Hd. Herrn Schulleiter K. Meißner
Chaumont-Platz 1, 61231 Bad Nauheim
Gerne beantwortet der Schulleiter Herr Meißner Ihre Fragen zur Ausbildung
Telefonnummer: 0 60 32/7 02-23 60 / E-Mail:[email protected]
Internet : www.tk-kps.de
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Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Ausbildunsgehälter steigen
Die Höhe der tariflichen Ausbildungsvergütungen ist 2012
deutlich gestiegen. Das hat
eine Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung
(BIBB) ergeben. So bekamen
Auszubildende 2012 pro Monat
im Durchschnitt 730 Euro. Im
Vergleich zum Vorjahr ist das
ein Anstieg von 4,3 Prozent.
Das ist der höchste Anstieg seit
1993.
Insgesamt fällt auf, dass die
Ausbildungsvergütungen im
Westen deutlich höher sind als
im Osten. In Westdeutschland
lag die Ausbildungsvergütung
bei durchschnittlich 737 Euro
brutto im Monat. In Ostdeutschland waren es dagegen
nur 674 Euro. Für die Auswertung ermittelte das BIBB die
durchschnittlichen Vergütungen
für 184 Berufe in West- und
149 Berufe in Ostdeutschland.
In diesen Berufen werden 88
Prozent aller Auszubildenden
ausgebildet.
Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen erzielen
Mechatroniker. Sie kommen
in Westdeutschland im Durchschnitt auf 909, in Ostdeutschland auf 885 Euro. Azubis zum
Medientechnologen Druck
bekommen sowohl in Westals auch in Ostdeutschland
im Schnitt 905 Euro. Auch
Industriemechaniker liegen
an der Spitze der Tabelle. Sie
verdienen in Westdeutschland
904 Euro, in Ostdeutschland
859 Euro.
Kein klares Bild ergibt sich
bei angehenden Maurern, sie
bekommen sehr unterschiedliche Vergütungen. In Westdeutschland liegt ihre Ausbildungsgehalt bei 968 Euro im
Monat. Damit verdienen diese
Maurer im Vergleich zu den
Auszubildenden anderer Berufe
am meisten. Im Osten Deutschlands sieht es aber ganz anders
aus: Dort bekommen angehende Maurer mit 772 Euro
Schule aus und dann?
Ausbildung im Betrieb? Studium? Berufliche Orientierung gefragt?
Wir beraten
über Berufe, Ausbildungsstellen und
Studium
Agentur für Arbeit Gießen
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Vergütung im Monat deutlich
weniger als ihre Kollegen aus
dem Westen.
Schlusslicht beim Ranking der
Ausbildunsvergütungen sind
die Friseure: Sie verdienen in
Westdeutschland als Auszubildende im Schnitt 454 Euro.
Im Osten sind es nur 269 Euro.
Ebenfalls unterdurchschnittliche Ausbildungsvergütungen
erzielen auch Lehrlinge in
folgenden Berufen: Floristen
(312 bis 460 Euro), Bäcker (500
Euro) sowie Maler und Lackierer (528 Euro).
Können denn Altenpfleger
Karriere machen?
Erst mal 3 Jahre Ausbildung. Dann 40 Jahre arbeiten.
Das soll es schon gewesen sein?
Nicht als Altenpfleger(in) –
in diesem Beruf kannst Du es richtig weit bringen.
Wenn Du auch nach der Ausbildung noch richtig weiterkommen möchtest, ist die Altenpflege vielleicht genau das richtige für Dich.
Du kannst zum Beispiel:
▪ die Leitung eines Wohnbereichs übernehmen
▪ oder als Heimleitung eine ganze Einrichtung führen
▪ Pflegewissenschaften studieren
▪ Pflegeschüler in der Praxisausbildung betreuen
▪ und noch vieles mehr
Wir stellen ein
zum 1. 8. 2013 neue Pflegeschüler
für die Ausbildung zum/zur
examinierte/n Altenpfleger/in
Folgende Voraussetzungen solltest Du mitbringen:
▪ Realschulabschluss bzw. einen gleichwertig anerkannten
Bildungsabschluss
▪ Hauptschulabschluss mit einer Ausbildung als
Altenpflegehelfer/in oder Krankenpflegehelfer/in
▪ Freude am Umgang mit Menschen
▪ Teamfähigkeit
▪ gute Umgangsformen
▪ Kreativität und gute Beobachtungsgabe
Haben wir Dein Interesse geweckt?
Dann freuen wir uns auf ein erstes Gespräch mit Dir
und ein gegenseitiges Kennenlernen.
Wir würden Dir Deinen zukünftigen Ausbildungsplatz
und Deine Kollegen vorstellen.
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46
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Zugegeben: Viel Prestige bietet
die Branche nicht. Teleshopping-Sender sind in der Regel
ganz hinten auf der Fernsehbedienung programmiert. Bei
vielen lösen die Verkaufssendungen nur ein Schmunzeln
aus, wenn sie zufällig hineinzappen. Doch die Branche
setzt Millionen um – und bietet
die verschiedensten Jobs.
Die großen Player auf dem
Markt heißen QVC in Düsseldorf und HSE24 in München:
Dazu kommen kleinere Sender
wie 123 TV in München oder
Channel 21 in Hannover.
Teleshopping-Sender sind Medienhäuser und Vertriebshaus
in einem. Jobs gibt es sowohl
im Fernsehstudio als auch in
den Callcentern zur Bestellannahme. Auch in der Logistik
finden sich Stellen. Bei HSE
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24 arbeiteten etwa 30 Prozent
der Mitarbeiter in Jobs rund
um das Fernsehstudio. Die
übrigen 70 Prozent arbeiteten
zum Beispiel im Einkauf, in
der Finanzabteilung oder im
Logistikzentrum, sagt Stefanie
Maute von HSE24.
Der bekannteste Job im Fernsehstudio ist der des Moderators: Viele träumen davon, Seite
an Seite mit TV-Sternchen wie
Designer Harald Glööckler,
Big-Brother-Gewinnerin
Alida-Nadine Kurras oder
Schauspieler Ralf Bauer zu
moderieren. Doch die Arbeit ist
nicht leicht. Beim Teleshopping
zählt nicht die Quote, sondern
der Umsatz. Es sind vor allem
Frauen jenseits der 50, die die
Moderatoren zum Einkauf
überreden müssen.
Daneben gibt es in den Fernsehstudios noch weitere Jobs:
Gebraucht würden TV-Direktoren, die mit Regisseuren
vergleichbar seien, sagt Irmgard
Jarosch von QVC. Gefragt
sind Kamera- und Schnittleute,
Kabelträger und Tonassistenten. Es gibt Promo-Producer,
die Werbefilme herstellen und
Grafikdesigner.
Berufsausbildung mit Zukunft
Pharmazeutisch technische/r
Assistent/in (PTA)
Foto: dpa
Große Jobvielfalt
Bei Te leshopping­Sendern findet man viele verschiedene
Berufe, zum Beispiel Moderatoren und Kameraleute.
Doch ein TeleshoppingSender ist eben nur zum Teil
ein Medienhaus. Zum großen
anderen Teil ist es ein Handelsunternehmen. Jobs gibt
es deshalb auch im Vertrieb:
Gesucht würden etwa Einkäufer für Mode oder Beautyprodukte, sagt Jarosch. Zum Teil
würden die Einkäufer auch
selbst neue Marken entwickeln,
erläutert Maute. Es brauche
Leute für das Controlling und
den Vertrieb. Gefragt seien hier
vor allem Fachkräfte mit einer
kaufmännischen Ausbildung.
Viele Jobs gibt es daneben in
der Logistik. Für die Zentren,
von denen aus die Pakete ver-
schickt werden, werden Fachkräfte gesucht. Daneben gibt
es Stellen in den Callcentern, in
denen die Bestellungen der Zuschauer entgegengenommen
werden. Schließlich würden für
den IT-Bereich System-Administratoren gesucht.
Wer das nächste Mal in einen
Teleshopping-Sender hineinzappt, muss womöglich immer
noch schmunzeln: Er sieht
dann Schauspieler Ralf Bauer,
wie er Yoga-Sets verkauft, oder
wie RTL-Moderatorin Birgit
Schrowange ihre Kosmetikartikel anpreist. Doch er sieht
auch, welche Bandbreite von
Jobs die Branche bietet.
• Sie suchen eine Ausbildung in einem krisensicheren Beruf?
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