Mai 2012 - wufzentrum - schwulesbisches Zentrum Würzburg
Transcrição
Mai 2012 - wufzentrum - schwulesbisches Zentrum Würzburg
wufmag Magazin für Lesben, Schwule & friends in Würzburg Nr. 45 Mai 2012 Liebe Leser_innen, während wir am wufmag arbeiten freuen wir uns schon auf den ersten Spargel in diesem Jahr! Samstag, 26. Mai 20 Uhr Sei mit dabei, wenn beim Musikevent des Jahres ganz Europa nach Baku blickt. Wie jedes Jahr wird auch 2012 das WuF-Zentrum wieder das Finale des Eurovision Song Contest auf einer Großbildleinwand übertragen. Jede_r ist herzlich eingeladen mitzutippen. Es gibt natürlich auch dieses Jahr wieder etwas zu gewinnen. 3 Vorbild Gay News Mr. Gay World Das wundert nicht, da Südafrika dort das einzige Land ist, das ein Gesetz gegen Diskriminierung von Lesben und Schwulen erlassen hat. Kürzlich wurde sogar eine Homoehe eingeführt, und auch das Adoptionsrecht ist umgesetzt. Schwule Schützen 32 Jahre, 190 cm, viele Muskeln und wenig Haare – so hat der aus den Hassbergen stammende Andreas Derleth die Wahl zum Mr. Gay World 2012 gewinnen können. Beim Wettbewerb im südafrikanischen Johannesburg konnte er sich nach mehreren Wettkampftagen gegen 21 Konkurrenten im Finale durchsetzen. Jedoch hat er den Titel nicht für Deutschland geholt, sondern für Neuseeland wo er derzeit lebt. Nun steht ihm ein aufregendes Jahr bevor. Als Botschafter für die Rechte von Homosexuellen wird er viele internationale Termine wahrnehmen und weltweit bei zahlreichen CSDs auftreten. Erstmals fand der Wettbewerb auf dem afrikanischen Kontinent statt. Gay News 4 Der Dachverband der Schützen in Nordrhein-Westfalen (Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft) hat entschieden: Mit 450 Zustimmungen, 28 Gegenstimmen und 18 Enthaltungen ist es vorerst amtlich. Die Satzung lässt künftig nicht mehr zu, dass schwule Schützenkönige gemeinsam mit ihrem Partner auftreten dürfen. Der eigentliche Fall liegt schon ein halbes Jahr zurück. Der offen schwul lebende Dirk Winter hat bei der Bruderschaft St. Wilhelmi-Kinderhaus in Münster das Wettschießen gewonnen. Zur Schützenkönigin wählte er seinen Lebenspartner und wollte Seite an Seite mit ihm gehen. Dies wurde schon beim Bundeskönigsschießen in Harsewinkel abgelehnt. Dort musste sein Mann eine Reihe hinter ihm gehen. Gemäß Beschluss ist das öffentliche Auftreten eines gleichgeschlechtlichen Königspaares mit den christlichen Traditionen absolut unvereinbar. Der Sprecher des Schützenverbandes hat den Beschluss erklärt: Selbstverständlich dürfe ein Schützenkönig schwul sein. Nur müsse er als Königin auch eine Frau erwählen, die an seiner Seite die offiziellen Termine wahrnimmt. Ein Repräsentant muss durch sein Auftreten die Grundsätze des christlichen Glaubens zum Ausdruck bringen. Christiane Lüders (Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes) empört diese Entscheidung: Das Signal der Intoleranz sei befremdlich und der Schützenbund solle das Verbot rückgängig machen. Ohnehin sei fraglich, ob die Satzungsänderung mit dem Diskriminierungsverbot aufgrund sexueller Identität vereinbar sei. Viele Fakten sind für Schützen in NRW gefestigt worden: Ein Schützenkönig darf schwul sein, aber nicht auffallen. Eine Königin muss weiblich sein, eine Lesbe könnte aber Schützenhilfe leisten. Ein Verein der seit Jahrhunderten besteht, darf diskriminieren, weil er es schon immer getan hat. Diesen Argumenten kann man nichts hinzufügen. Außer vielleicht: Das ist ein Schuss in den Ofen! (bj) Tims Gay Lexikon Wofür steht eigentlich der § 175? Vom 1. Januar 1872 bis zum 11. Juni 1994 existierte der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches. Durch ihn wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe gestellt. Nachdem der Pragraph bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs eingeführt wurde, hatte er auch in der Weimarer Republik Bestand. 1935 verschärften ihn die Nationalsozialisten, indem die Höchststrafe von sechs Monaten auf fünf Jahre Gefängnis erhöht wurde. Zudem wurden nicht nur der Beischlaf, sondern sämtliche „unzüchtigen“ Handlungen unter Strafe gestellt. Während die DDR 1950 zur alten Fassung des Paragraphen von vor 1935 zurückkehrte, übernahm die Bundesrepublik die von den Nationalsozialisten verschärfte Version. 1969 und 1973 erfolgten zwei Reformen, durch die nur noch homosexuelle Handlungen mit männlichen Jugendlichen unter 18 Jahren strafbar waren. In der DDR wurde der Paragraph 1988 ersatzlos gestrichen. Nachdem im Rahmen der Wiedervereinigung die Gesetze von Ost und West angeglichen werden mussten, entschied man sich, den § 175 auch im Gebiet der alten Bundesrepublik aufzuheben. Nach Schätzungen wurden insgesamt etwa 140.000 Männern aufgrund von Verstößen gegen den § 175 verurteilt. Homosexuelle wurden lange Jahre als „175er“ bezeichnet. Zugleich wurde zahlenspielerisch der 17.5. der „Feiertag“ der Schwulen genannt. Seit 2005 ist ausgerechnet dieses Datum der Internationale Tag gegen Homophobie. Dieser Tag wurde gewählt, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17. Mai 1990 beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel zu streichen, wodurch Homosexualität seitdem nicht mehr als heilbare Krankheit eingestuft wird. Einladung zum Empfang 40 Jahre Schwulenbewegung in Würzburg am Sonntag, 20. Mai um 14 Uhr Im Mehrzweckraum der Don Bosco Berufsschule, Schottenanger 10, (ca. 100 Meter vom WuF-Zentrum entfernt) Als Redner dürfen wir unter anderem begrüßen: Georg Rosenthal (Oberbürgermeister) Axel Hochrein (Bundesvorstand LSVD) Ralf König (Zeichner und Autor) Musikalisch umrahmen der Chor Sotto Voce und die Gruppe tutti flauti Anschließend begrüßen wir dich zum Sektempfang und zeigen eine Ausstellung mit Bildern aus 40 bewegten Jahren im WuF-Zentrum. wufzentrum Schwulesbisches Zentrum Würzburg Tims Gay Lexikon 6 7 Vorwort Eurovision Song Contest Wird Roman die neue Lena? Allerdings kommt der junge Industriemechaniker in Europa ganz gut an. In Internetumfragen schafft er es meist in die Top 10. Auch die Buchmacher trauen ihm ein solches Ergebnis zu. Mit Startplatz 20 im Finale hat er auch ein gutes Omen, sind doch hohe Startpositionen meist von Vorteil, da diese Lieder dem Publikum beim Televoting noch etwas besser im Ohr sind als die zuerst aufgetretenen Acts. Deutschlands Vertreter Roman Lob - “Standing Still” Am 26. Mai ist Romans großer Tag. Dann wird der 21-Jährige aus Neustadt (Wied) mit „Standing Still“ für Deutschland beim ESC in Baku antreten. Ein vergleichbarer medialer Hype wie es bei Lena vor zwei Jahren in Oslo gewesen ist, blieb bisher aus. Auch sein Song ist deutlich unauffälliger. „Standing Still“ plätschert etwas vor sich hin. So richtig im Gedächtnis bleibt einem das Lied nach dem ersten Hören nicht unbedingt. Auch der Erfolg in den deutschen Charts fiel geringer aus als zu erwarten war. Eurovision Song Contest 8 Die Teilnehmerländer entsenden auch in diesem Jahr wieder die unterschiedlichsten Beiträge. So macht die Ukraine mit ihrem Song stark Werbung für die anstehende Fußball-EM im eigenen Land, Großbritannien hat Engelbert Humperdinck ausgegraben, Portugal versucht es mit traditionellen Fadoklängen, Österreich setzt auf Traktorgangsta-Partyrap von den Trackshittaz und Norwegen schickt mit Tooji eine (billige) Kopie von Eric Saade ins Rennen (siehe Cover). Natürlich darf auch Ralph Siegel nicht fehlen. Dieser versucht dieses Jahr sein Glück mit San Marino. Bei solch einer Bandbreite, sollte doch für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die “Wiederholungstäter” Lena versuchte im vergangenen Jahr ihren Sieg zu verteidigen. Dies gelang ihr zwar nicht, aber sie erreichte einen respektablen 10. Platz. Auch in diesem Jahr gibt es einige Künstler, die es noch einmal probieren möchten. Die irischen Zwillinge Jedward mischten Düsseldorf letztes Jahr ordentlich auf und wurden mit einem 8. Platz belohnt. In diesem Jahr versuchen es John und Edward nochmals. Im irischen Vorentscheid setzten sie sich klar mit ihrer Popnummer „Waterline“ durch, die leider nicht so stark wie ihr letztjähriger Song „Lipstick“ ist. Allerdings sollten sie sich dennoch problemlos für das Finale qualifizieren können. Irland Jedward - “Waterline” Serbien Zeljko Joksimovic - ““Nije ljubav stvar” Zeljko Joksimovic vertrat 2004 SerbienMontenegro und belegte hinter der Ukrainerin Ruslana Platz 2. SerbienMontenegro existiert zwar nicht mehr, aber Zeljko ist immer noch ein gefragter Mann. Das serbische Fernsehen nominierte ihn und hofft, dass er ein ähnlich gutes Ergebnis wie bei seiner ersten Teilnahme erreichen wird. Ob er sich noch an Jonsi aus Island erinnern kann? Dieser trat ebenfalls 2004 an, belegte aber nur einen 19. Platz. In Baku versucht er es zusammen mit Greta Salome. Ob sich die beiden mit ihrer dunklen Ballade für das Finale qualifizieren, bleibt abzuwarten. Island Greta Salome & Jonsi - “Never Forget” Wer sind die Favorit_Innen? Insgesamt 43 Länder hatten ihre Teilnahme für Baku zugesagt. Nachdem Armenien jedoch zu starke Sicherheitsbedenken hatte, da zum diesjährigen Gastgeberland sehr starke politische Spannungen bestehen, sind nun 42 Länder am Start. Neben dem Gastgeber Aserbaidschan sind die fünf finanzstärksten Länder Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien direkt für das Finale gesetzt. Die übrigen 38 Teilnehmerländer ermitteln in zwei Semifinale die restlichen 20 Finalisten. Das erste Semifinale überträgt EinsFestival live am 22. Mai. Im zweiten Halbfinale am 24. Mai im NDR ist Deutschland stimmberechtigt und darf somit mit entscheiden, wer ins Finale einzieht um gegen Roman anzutreten. Nach den bisherigen Internetumfragen kristallisieren sich drei starke Favoriten heraus. Glaubt man diesen Umfragen im Internet, dann steht schon fest, dass der ESC 2013 in Stockholm stattfindet. Bereits kurz nach dem Sieg Loreens beim schwedischen Vorentscheid brach unter ESC-Fans eine regelrechte Euphorie über sie und ihren Beitrag aus. Es ist durchaus möglich, dass sie mit einem ähnlichen Kantersieg wie Alexander Rybak vor drei Jahren den ESC wieder in den Norden holt. Eurovision Song Contest 10 Italien kehrte im vergangenen Jahr nach 14 Jahren Abstinenz auf die ESC-Bühne zurück und belegte einen überraschenden zweiten Platz. Ein solch gutes Resultat sollte auch in diesem Jahr wieder möglich sein. Die 32-jährige Nina Zilli erinnert nicht nur optisch stark an Amy Winehouse. Auch ihre 60er-JahreKomposition „L‘amore e femmina“ (Die Liebe ist weiblich) legt einen Vergleich mit dem verstorbenen Weltstar nahe. Schweden Loreen – “Euphoria” Russland Buranowski Babuschki - „Party for everybody“ Italien Nina Zilli – “L’amore e femmina” Zwei Generationen älter als Loreen und Nina sind die Buranowski Babuschki. Wer glaubt, die russischen Omis würden ein langweiliges Volkslied zum Besten geben, hat sich getäuscht. Zwar verzichten die Babuschki nie auf ihr traditionelles Outfit, doch der Song „Party for everybody“ setzt stark auf moderne Beats. Beim russischen Vorentscheid setzten sich die Omis gegen Größen wie Dima Bilan (Sieger von 2008) und Julija Wolkowa (eine Hälfte des „Lesben“-Duos t.A.T.u) oder auch Timati (der Rapper von Welcome to St. Tropez) durch. Wir werden am 26. Mai sehen, ob sich die Prognosen bewahrheiten und Loreen, Nina oder die Großmütter aus Buranowo den Sieg holen. Aber vielleicht holt sich auch jemand aus dem erweiterten Favoritenkreis, dem Serbien, Dänemark, Spanien und Slowenien angehören, den Sieg. Es ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass es einen Überraschungssieg geben wird. Die Niederlande könnte hier am Ende als Dark Horse mit ihrem Indianer-Liebeslied sehr weit vorne landen. Es wird sicher die ein oder andere Überraschung geben. Dies ist spätestens der Fall, wenn vermeintliche Favoriten im Halbfinale stecken bleiben. Aber genau das macht den Abend so spannend. Es kann im Vorfeld zwar viel spekuliert werden, doch wie Europa gewählt hat, sieht man erst, wenn alle Länder ihre „Douze Points“ verteilt haben. (Tim) 11 Rurovision song contest Moderne Asylpolitik? Die EU wollte mit der sogenannten Qualifizierungsrichtlinie toleranter gegenüber Asylbewerbern werden, die in ihrer Heimat aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität verfolgt werden. Die bereits 2006 in Kraft gesetzte Verordnung hat in der täglichen Praxis wenig verändert. Dies zeigt die von der Freien Universität Amsterdam durchgeführte Studie „Fleeing Homophobia“ aus 2011, welche inzwischen in der deutschen Übersetzung veröffentlicht wurde. Zentrale Fragestellung war der Umgang mit homosexuellen Flüchtlingen in der EU. Die Ergebnisse sind erschütternd. Nur Italien wertet es als Aslygrund, wenn homosexuelle Handlungen im Heimatland bestraft werden. Dies ist aktuell in 76 Staaten der Erde Kraft gültiger Gesetz der Fall. Die übrigen EU-Länder sehen noch nicht einmal die Androhung der Todesstrafe für Lesben und Schwule in Staaten wie dem Iran als ausreichenden Grund an, um Asyl zu gewähren. Die Bundesregierung hat auf eine Anfrage der Linkspartei geantwortet, dass die begründete Furcht vor Strafe Aktuelles 14 wegen der sexuellen Orientierung „eher selten glaubhaft vorgetragen wird“. Länder wie Pakistan, Nigeria oder der Senegal werden von der Bundesrepublik als „relativ sicher“ betrachtet. Der Verweis auf die Statistik soll dies belegen: In den letzten Jahren sind keine Hinrichtungen aufgrund von homosexuellen Handlungen bekannt geworden. Der letzte Fall der weltweit für Aufsehen sorgte, waren zwei Jugendliche die wegen „homosexueller Handlungen“ in der iranischen Stadt Marschad an Baukränen gehängt wurden. Da dies nun sieben Jahre zurückliegt, geht das Verwaltungsgericht Düsseldorf davon aus, dass Homosexuellen im Iran keine Gefahr droht, „solange sie nicht die Aufmerksamkeit der iranischen Behörden auf sich ziehen“. Dabei stützt sich das Gericht auf Lageberichte des Auswärtigen Amtes, das die Lebenssituation von Lesben und Schwulen in allen Herkunftsländern von Asylbewerbern dokumentiert. Hier fließen jedoch nur offiziell bestätigte Todesstrafen mit ein, Berichte von Organisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch finden kaum Berücksichtigung. homosexuellen Flüchtlingen klären soll. Ziel ist es „vorbehaltlos einen sicheren Schutz zu gewähren, wenn die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität im Herkunftsland strafrechtlich kriminalisiert wird“. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) betont, dass die „Veranlagung als solche“ nicht strafbar sei und das Leben für Homosexuelle im Iran sei „unproblematisch, falls diese nicht mit ihrer Neigung auf der Straße provozieren“. Die Anhörung homosexueller Flüchtlinge wird gemäß Aussage des BAMF von Sonderermittlern durchgeführt, die eigens dafür geschult seien. Die Studie Fleeing Homophobia zeigt jedoch die oftmals klischeehaften Maßstäbe der Beurteilung. Einem nicht tuntigen Mann oder einer nicht ausreichend maskulinen Frau wird die Homosexualität nicht geglaubt. Ebenso verhält es sich, wenn die Asylbewerber verheiratet sind oder Kinder haben. Natürlich ist dies noch zu wenig. Oft ist die größte Furcht von Lesben und Schwulen nicht die vor staatlicher Verfolgung im Heimatland, sondern die Angst vor Verwandten oder homophoben Milizen. Keine Statistik erfasst bislang Morde aufgrund von sogenannter Blutschande. Sicherlich schwierig Definitionen und Grenzwerte der Diskriminierung zu finden. Dennoch sollte das Auswärtige Amt kritisch die aktuellen Einschätzungen überarbeiten. Ein Leben angeblich in Heimlichkeit oder mit der Unterdrückung der eigenen Identität führen zu können, darf nicht als legitimer Grund für eine Abschiebung gelten. Die Folgen für die Betroffenen sind schlicht unmenschlich. (bj) Die Linke hat nun einen Antrag im Bundestag eingebracht, der in den nächsten Monaten den Umgang mit 15 Vorwort 15 Aktuelles Lilafon – da wird frau geholfen Seit März 2012 gibt es in Würzburg eine telefonische Beratung und Information für lesbische und bisexuelle Frauen sowie alle an dieser Lebensweise interessierten Personen, das Lilafon. Drei Frauen haben diese Beratungsmöglichkeit ins Leben gerufen. Ich habe mich mit ihnen getroffen, um mit ihnen darüber zu sprechen, was sie veranlasst hat, dieses Angebot einzurichten und um ein paar mehr Informationen über das Lilafon zu erhalten. soziale Berufe, so dass wir Erfahrungen mit Beratung haben, die wir nun ehrenamtlich einsetzen möchten. wufmag: Wie entstand das Lilafon? lilafon: Die Idee, eine derartige Beratungsmöglichkeit zu gründen, hatten wir schon länger. Zunächst hat es natürlich etwas Vorlaufzeit gebraucht, um einige grundlegende Sachen zu organisieren. Wir brauchten beispielsweise einen Raum oder auch ein Telefon. Hier sind wir auf den Vorstand des WuF-Zentrums zugegangen, der unserer Idee sehr offen gegenüberstand und uns bei der Einrichtung des Lilafons unterstützt hat. wufmag: Mit welcher Zielsetzung habt ihr das Lilafon gegründet? wufmag: Zunächst eine Frage zu euch. Wer sitzt hinter dem Lilafon? lilafon: Zu uns selbst möchten wir gar nicht so viel sagen, da wir anonym beraten. Nur so viel zu uns: wir sind drei Frauen unterschiedlichen Alters, die lesbisch leben. Wir alle haben Lilafon 16 Lilafon: In erster Linie möchten wir einfach da sein. Wir wollen Präsenz von lesbischem Leben überhaupt zeigen, da es in Unterfranken bisher nur für einen kurzen Zeitraum ein Beratungstelefon für Lesben gab. Frauen, die Fragen oder Schwierigkeiten bezüglich ihrer lesbischen Lebensweise haben, sollen eine Anlaufstelle haben, an die sie sich wenden können. Wir sind da, um in solchen Fällen weiterzuhelfen. Viele Fragen lassen sich dabei sicher im Telefongespräch klären. Aber wir geben auch Empfehlungen von lesbenbewussten Therapeut_innen, Ärzt_innen und Rechtsanwält_innen weiter, wenn dies gewünscht wird. Vor allem haben wir das Ziel, Anrufer_innen in ihren eigenen Stärken zu stärken. Hilfe zur Selbsthilfe ist hier der Leitgedanke. wufmag: Ist eurer Angebot an eine spezielle Zielgruppe gerichtet? lilafon: Prinzipiell sind wir für jede_n da, die_der Frage oder Probleme im Bereich Homo-, Bi- oder Transsexualität hat – unabhängig von Alter, Nationalität und Herkunft. Natürlich rechnen wir damit, dass sich in erster Linie Frauen an uns wenden, die sich in ihrer Sexualität unsicher sind oder im Alltag auf Probleme mit ihrer lesbischen Lebensweise stoßen. Wir beraten aber auch Angehörige oder Menschen, die ein fachliches Interesse am Thema haben (z.B. Lehrer_innen, Berater_innen anderer Stellen etc.).“ wufmag: Gibt es auch in anderen Städten ähnliche Einrichtungen? lilafon: Es gibt in mehreren größeren Städten wie Köln, Frankfurt oder München vergleichbare telefonische Beratungen, die hauptamtlich betrieben werden. Die räumlich nächsten zu Würzburg finde sich in Bamberg, Frankfurt und Nürnberg. wufmag: Seid ihr nur telefonisch erreichbar oder gibt es auch eine Möglichkeit auf anderen Wegen mit euch Kontakt aufzunehmen? lilafon: In erster Linie bieten wir eine telefonische Beratung an – das impliziert schon unser Name – da wir davon ausgehen, dass eine Beratung am Telefon den größten Nutzen hat. Aber es besteht auch die Möglichkeit, per Mail ([email protected]) mit uns in Kontakt zu treten. wufmag: Ihr habt anfangs gesagt, dass die Beratung anonym ablaufen soll. Warum ist euch dies so wichtig? lilafon: Wir gehen davon aus, dass es für Anrufer_innen leichter ist, wenn das Gespräch anonym abläuft. Dann sinkt einfach die Hemmschwelle, so dass Personen sich eher trauen anzurufen. Außerdem rechnen wir damit, dass es 17 17 Vorwort Lilafon sich in erster Linie um einmalige Anrufe handelt. Aber natürlich stehen wir auch zu mehrmaligen Gesprächen zur Verfügung, wenn dies gewünscht wird. Anonymität und Verschwiegenheit sind wichtige Grundsätze für jede Beratungstätigkeit. Das gilt selbstredend auch für uns bei ‚Lilafon‘. Darauf können sich alle Anrufer_innen verlassen. Offener Abend donnerstag, 10. mai um 20 Uhr Maispezial mit MArtina wufmag: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei eurer weiteren Arbeit! Das Interview führte Tim. Samstag, 5. Mai 20 Uhr Ladies‘ Movie Night FRA - 2009 - 96 Min. Marie zieht vom Land zu ihrer alten Schulfreundin nach Lyon, um am Konservatorium Klavier zu studieren. Die geheimnisvolle Emma übt auf sie eine große Faszination aus. Als Emma anfängt Marie Avancen zu machen, lässt sich Marie darauf ein und verliert dabei die Kontrolle über ihr Studium und über ihr Leben. In der riesigen düsteren Wohnung von Emmas Mutter entbrennt zwischen den beiden Frauen ein Zweikampf zwischen Anziehung und Abstoßung, der auf das totale Fiasko zusteuert. Film 18 Spieleabend Dienstag, 1. Mai um 20 Uhr bei treff.punkt8 Dienstag, 22. Mai um 20 Uhr Dienstag, 01.05. Dienstag, 08.05. 20 Uhr treff.punkt 8 20 Uhr Lieblingsbuch 20 bis 21 Uhr Lilafon Spieleabend Beratung bei Fragen aus dem lesbischen Leben (0931) 412 646 Mittwoch, 02.05. 20 Uhr Schwule Ehemänner & Vätergruppe 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung Mittwoch, 09.05. bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446 Donnerstag, 03.05. Donnerstag, 10.05. Der Treff für jung, alt, dick und dünn, schwul, lesbisch, trans, bi oder hetero – einfach vorbeikommen! Maispezial mit Martina 20 Uhr Offener Abend 20 Uhr Offener Abend Freitag, 04.05. 15 bis 18 Uhr Kaffeeklatsch Montag, 14.05. 20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü 20 Uhr Ladies‘Movie Night Emma und Marie (siehe Seite 18) in der Posthalle 19.30 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“ Freitag, 18.05. 20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü Improtheater Samstag, 19. 05. 14.30 bis 18 Uhr ILSE-Treff 20 Uhr Thekenabend 40 plus Sonntag, 20.05. 14 Uhr 40 Jahre Schwulenbewebung Würzburg - das WuF-Zentrum feiert (siehe Seite 5) Montag, 21. 05. 19.30 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“ 20 Uhr Offener Abend Samstag, 26.05. 20 Uhr Eurovision Song Contest Übertragung auf Großbildleihnwand live aus Baku! Eintritt frei! Sonntag, 27. 05. 15 bis 18 Uhr Eisscafé Montag, 28.05. 19.30 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“ Mittwoch, 30.05. 19 Uhr Gesprächskreis für Eltern, Angehörige und Freunde Spiel mal wieder! 20 bis 22 Uhr Lilafon 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung Zumba Beratung bei Fragen aus dem lesbischen Leben (0931) 412 646 bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446 20 Uhr Schwule Ehemänner & Vätergruppe 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung Mittwoch, 23.05. 20 Uhr Offener Abend bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446 bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446 Mittwoch, 16.05. 22 Uhr GayDisco Einfach vorbeikommen Donnerstag, 24.05. 20 Uhr treff.punkt 8 Dienstag, 15. 05. Samstag, 05.05. 20 Uhr Offener Abend findet nach Bedarf statt: Anmeldung bei: Angelika Mayer-Rutz (01 71) 6 54 82 03 [email protected] 19.30 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“ Festungspicknick Montag, 07.05. Sonntag, 13.05. Donnerstag, 17.05. Dienstag, 22.05. 20 Uhr Spieleabend Donnerstag, 31.05. 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung 20.30 Uhr Jugendgruppe DéjàWü Stammtisch im Café Klug Programm 20 Veranstaltungen des WuF-Zentrums 21 programm AUSBLICK Juni 2012 Freitag, 01.06. 20 Uhr Jugendgruppe Samstag, 02.06. Samstag, 30.06. CSD mit Demozug durch die Würzburger Innenstadt Mitgliedsantrag des WuF-Zentrums 20 Uhr Ladies‘Movie Night Room in Rome Ich unterstütze mit meinem Beitritt in den WuF e.V. – Schwulesbisches Zentrum Würzburg die Arbeit des Vereins und möchte Mitglied werden. 20 Uhr Gaydisco in der Posthalle Name, Vorname: ______________________________________________ Impressum Straße: ______________________________________________________ herausgegeben von PLZ, Wohnort: ________________________________________________ wufzentrum Schwulesbisches Zentrum Würzburg WuF e.V. – schwulesbisches Zentrum Würzburg Nigglweg 2 | 97082 Würzburg | [email protected] Telefon: 09 31 - 41 26 46 durch Björn Soldner & Julian Magar GbR V.i.S.d.P.: Björn Soldner Chefredaktion: Natalie Koppitz, Tim Herrscher Redaktion: Björn Soldner (bj), Tim Herrscher (tim) Satz, Layout: Tim Herrscher, Natalie Koppitz Lektorat: Thomas Anzeigen: [email protected] Vertrieb: Georg Fotos: Cover,: Tooji: © Hans Fredrik Asbjornsen S. 2, © EBU/Ictimai TV S. 3: © ad | PIXELIO S. 4: © AP S. 8, Roman Lob: © Willi Weber S. 9, IJedward: © RTE, Zeljko Joksimović: © RTS , Greta Salome and Jonsi: © Gassi S. 10, Loreen: © Carl-Johan Söder S. 11, Nina Zilli: © Toni Thorimbert, Buranovskiye Babushki: © RTR S. 19, Maibowle: © Regina Mohr | PIXELIO S. 19, Spiele: © Stephanie Hofschlaeger | PIXELIO Auflage: 1.000 Stück Ausblick & Impressum 22 Hier gibt´s das wufmag: (unter anderem) - Aids-Beratungsstelle, Röntgenring - Alibi Sauna, Nürnberger Straße - Buchhandlung 13einhalb, Eichhornstraße - Bürgerbüro, Rathaus - Fachhochschule, Münzstraße - Intim-Boutique, Textorstraße - Schnittpunkt Friseur, Karmelitenstraße - Stadtmensa - Tourismusbüro Falkenhaus, Marktplatz - Unicafé, Neubaustraße - Wuf-Zentrum, Nigglweg - Zeitzeichen, Theaterstraße Du hast Ideen für zusätzliche Auslegeorte oder Interesse das wufmag zu verteilen, melde dich bei [email protected]! EMail: _______________________________________________________ Telefon: ________________________ Geburtsdatum: ________________ Beitragshöhe: 4€ 6€ 10 € anderer Betrag: ______€ (Monatsbeitrag mind. 4 € inkl. ermäßigtem Eintritt zur GayDisco und – wenn nicht anders gewünscht – Zusendung des wufmag. Wir freuen uns über jede freiwillige Beitragserhöhung.) Einzugsermächtigung: Hiermit ermächtige ich den WuF e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge vierteljährlich bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. Konto-Nr.: _______________________ BLZ: ________________________ Kreditinstitut: ________________________________________________ Ja, ich möchte den Newsletter erhalten. Hiermit will ich das wufmag nur als Onlineausgabe erhalten. Ich erkenne die Satzung des WuF e.V. in ihrer aktuell gültigen Fassung an. Die Mitgliedschaft beginnt zum jeweiligen Ersten des Folgemonats. Ort, Datum: ______________________ Unterschrift:__________________ 6. März 2010