Transcrição
PDF
Ehe wir im leichenschauhaus, bürgerablagerungsplatz & für andere kadaver, nennen wirs aliterarischerweise, auf anzeigegefahr des graubeanzugten seriösitätenbesitzers, persönliches überwachungsorgan jugendaufgeschlossener schlanker serviererinnen in den dreissigern oder jünger, beim superdirekten namen, draussen in orangen leuchtlettern dem vormitternächtlichen lokalgänger nix neues weisend, denken wir uns der authentizität halber ohne herumbraten, die authentizität ist immer das medium unserer hauptkonzentration, das m anstelle beispielsweise eines s & wir haben so einen überaus herkömmlichen rittergeschlecht-namen interländischen musters, damals träger, heute wären es gebraucher oder verwender, besitzen ihn als edelmuster, da aristokratenbeilage, mont-fort also berg-festung, älpischer adel, die alpenadler, belieben seit jeher sich andere in der dünnblättrigen, in rechnungsinformationen überragenden aus ZH, die in den achtzigerjahren chancenarmen jobsucher meist jüngeren datums, den ungelernten bleibt in unserem sozialarbeiterstaat sowieso nix anderes übrig als die bahnhofspartie, drehen die seiten der lokalzeitungen & finden nur sportberichte von lendls sechsmillionengage für den gewinn des mastersturniers & werden informiert über des ölstaats saudiarabien hundertachtzigmillionen-jahresgage für den von barcelona entlassenen trainer kubala, als nicht mehr tauglich abserviert, ein trainer ist ein vertragsgebundener auf leistung, die vereinsleitung beamteter, in die vereinsökonomie verankerter, in den stadionboden, stadt, gemeinde & verband eingebetteter, bestimmte den vom neuen trainer erstrebten endrang im meisterschaftsbewerb der nationalen liga-rangliste, bliebe man nun unter dem Günther Geiger Montfort, der längste Satz der Welt w i e n z e i l e 46 aufzubergen, gegen das volk sich abzumauern, sich nach rescher raubrittermanier in den bergen zu verbergen, lasst die unten nur versauern, brauchen nur die steuern einzuklauern, hinter verpilzten tannen, wo keine zeiten mehr gerannen, wo chemikalien gewannen, saure regen statt kämpfe mit degen, hinter chlorifizierten ex-rosenbüschen, wo sie uns nie beim befingern & einspiessen der dorfschönen vermuten, die sich rein zufällig oder sonst auffällig in diese gegend verirren, die industriellen verfügen immer noch über eminente geldquellen, da werden luxuriöse feste innert der mauern mit elektronischen wächtern davor gefeiert, abgezogen oder nur gepflogen, derweil die frechen umweltwetterer in anoraks zum skelettierten wald der stahlbeton-bungalows die letzten bäume im quecksilber verenden sehen & dabei vergeht ihnen das weinen um den menschen, keine mittelalterliche abschweifung vonnöten als die der geschlechterbestimmung, die gegenwärtige leichenstarre bündelt die geduld der abwartefritzen, die zu kurier, süddeutsche zeitung, frankfurter allgemeine, presse, neue zürcher zeitung, neue vorarlberger zeitung, tiroler tageszeitung, salzburger nachrichten & dem packen illustrierter greifen, stern, praline, neues blatt, als ob nicht für jedefraus, jedermanns geschmack was vorhanden wäre, ehe wir also in der totenkammer einlullen & vollständigen wachsfigurenstatus kriegen, blättern wir in den tageszeitungen, einige in der grossformatigen vierblättrigen kulturfreundlichen süddeutschen, erwünschten, bei einer mannschaft, in die viel geld für die zukünftige vorherrschaft gesteckt wurde, ist es zumindest der dritte, für die UEFA-qualifikation notwendige rang, denn ein vierter reicht kaum, zumindest für die verhältnisse der aussenseiternationen nicht, da von aussenseiter-nationen nur zwei UEFA-cupteilnehmer erwünscht sind, weil die klubvertreter der aussenseiter selten die erste runde überstehen, demnach als gewohnheitsgemässe frühzeitige ausscheider zu wenig zuschauerattraktivität aufweisen, demnach der FIFA, dem weltfussballverband, zu wenig kassen füllen, im allgemeinen sind es englische, deutsche oder belgische spitzenklubs, die meist bis in die endzentren der drei europäischen vereinsfussballwettbewerbe eindringen, nicht zu vergessen die ebenfalls ziemlich erfolgreichen spanischen oder holländischen, nun wieder auch italienischen grossvereine, schottischen bisweilen, portugiesischen öfters, die jobsucher sehen speziell in wintermonaten lachende skifahrerfotos & lesen daneben stehende dümmliche kommentare von exskisternen & jetzigen grosshoteliers, meinungsverkäufern mit kalbshirnformat, deren schulaufsätzliche arbeiten vom korrektor der zeitung, die mit einem goldmedaillenverbrämten, weltcupsiegbekränzten namen der sportbeilage zusätzlichen zunder geben will, noch ortografisch zurechtgeschnitten werden müssen, ansonsten sich der leser satztechnisch von meinungsverkäufern, die immer ehemalige sportgrössen waren, denn jene, die nie etwas anderes als nur meinungsverkäufer waren, sind gleichsam auch meinungsmacher & meinungsinterpretierer sowie im untersten fall meinungsübernehmer & meinungswiedergeber, soundso nicht besonders verwöhnt, vorkäme als hätte er hier einen erstklässler-journalistenversuch & noch dazu einen möchtegernfall, mit dem sich nicht einmal ein (einigermassen) routinierter (nicht unbedingt versierter, leserisch nicht zu verdorbener, sich noch halbwegs in kooperativer gewalt habender) leser identifizieren möchte, denn wer, fragt man sich da, wer schon, welcher einfaltspinsel, welche grammatikalische supernull, welcher formlose geschreibsdillo, auf skiern seinetwegen ein superass, ein hypertechnisches wunder, schreibt einen derartig verlöcherten, ungebildeten, unliterarischen, unfrisierten, ungelenken, unterentwickelten, ungescheiten, kurzum unmöglichen bergkäse zusammen, wer sonst schreibt so, dass von schreiben gar nicht mehr die rede sein kann, es besserenwegs kritzeln genannt werden dürfte, aber nicht mal das dürfte gelten, realistischer betrachtet wollen wir von schmieren sprechen, aber wir haben es diesmal nicht mit zeitungsschmierern zu tun, die doch immerhin einst angelernt wurden, denen etwas vorgezeigt, wenn auch nicht verdeutlicht werden konnte, die aber auf etwas hingewiesen wurden, auf das kennen einer wie-mache-ichberichterstattung-materie, & wir lesen vom überraschenden, die nachfrage übertreffenden arbeitsmarktangebot des innsbrucker arbeitsamtes, womit dieses zum zeitpunkt in der anzahl an stellenangeboten an der spitze der österreichischen arbeitsämter liegt, statischer quark, vorsicht mit tirol, schon wegen des prekären kimmscht-eini-oderbleibscht-draussn-gebirgsdialekts & weil es in tirol so grosspurig heisst bischt-a-tirola-bischt-a-menschbischt-ka-tirola-bischt-a-oaschloch, eine leitmotivanmassung, der sich nicht mal der russe vor dem nordamerikaner oder der nordamerikaner vor dem russen oder der chinese vor dem russen oder der russe vor dem chinesen oder der nordamerikaner vor dem kubaner oder der kubaner vor dem nordamerikaner öffentlich bedienen würde, obwohl es dafür sicher weiss gott welche umschreibungen gibt & letzthin liegt ja der fall zwischen israelis und palästinensern schon viel klarer, wenn wir es direkt haben wollen, der eine synagoge-attentäter wäre erbe eines gut gehenden gärtnereigeschäftes wohlhabender palästinenser geworden, die von den israelischen behörden enteignet & des landes verwiesen wurden, in dem sie einst geboren & aufgewachsen waren, wogegen ich aber, denke ich, seit nun schon einer stunde nichts anderes betreibe als mehr oder weniger gleichgültig, da nix neues entdeckend, die zeitungen & illustrierten durchschaue, denn was gibt es drin schon zu befinden, ausser dass tina onassis ihre schlanke figur eingebüsst hat & nun schlampig-dick ist, dass auf den philippinen streunenden hunden mit dem messer in die kehle der garaus gemacht wird, weil ihr fleisch den reichen als delikatesse verkauft wird, dass der dominator zwischen wettrüsten & abrüsten immer der erstere sein wird, dass der steinbock sich heute finanziell etwas erwarten darf, in der liebe aber keine auswärtigen anstrengungen unternehmen, sondern sich ans naheliegende halten soll, dass bundeskanzler kreisky den milliardenbau des UNOkonferenzzentrums gegen den volksentscheid w i e n z e i l e durchsetzen will, beitrag eines kleinstaats zum internationalen glashausklub & zur erbringung von devisen, dass die gewissheit über des NATO-generals leben oder tod in den händen der roten brigaden liegt, auch wenn dies die sogenannten USeuropaverteidiger betrübt, dass prinzesssin di, seit deren erscheinen man von charles nur noch im zusammenhang mit ihr spricht, und sonst noch von andrew wegen seines porno-starlets, schwanger ist & nun einen sohn, thronfolgerwahn, oder eine tochter, was dann mit der um himmelswillen, erwartet, dass wir den atommüll eben nur vergraben, & die 47 w i e n z e i l e 48 verantwortung werden die atomphysiker tragen, dass deutschland fussballweltmeister werden will & der weg dorthin über die südamerikanischen starteams brasilien und argentinien führe, wofür schuster, breitner, rummenigge, schumacher, der spätere franzosenkiller, & kaltz die verantwortung trügen, ob diese superstars für den triumph genügen, ist eine andere sache, die sterne für den 82er-sommer meinen es gut mit dem bundestrainer derwall, wir werden sehen, wir werdens erleben, inzwischen, da mit österreich in eine gruppe gelost, ängstigt sich der deutsche fussballbund, verbietet dem HSV-trainer happel, österreicher von geburt & nationalität, den dreiwöchigen trainerposten für österreichs team, er kenne die deutsche fussballszene zu gut, er wäre in der rühmlichen lage, viele gute Tipps den össis zu erteilen, sie für grössere aufgaben, etwa den sturz des mächtigen deutschlands, vorzubereiten, einzuteilen, aufzuputschen, richtig zu motivieren, auf dass sich der grosse favorit, europas erster, blamiere, den ihm zustehenden spitzenrang verpasse, tödliche angst vor einem einzigen mann habe, nun, hitler hatte seinerzeit vorexerziert, wie unschwer eine bedeutende nation zu erwischen war, wenn man auf die nation pochte immer wieder, dass man seinem volk, in diesem fall dem benachbarten, denn adolf h. war österreicher, was viele franzosen verwundert, wenn man es ihnen sagt, erst mal zu einem wirtschaftlichen aufschwung verhilft & so nebenher ideologisch verpflichtet & es, nicht zu vergessen, als die wichtigste nation europas würdigt & ihm daraus zukunftslorbeeren vortischt, es käme bei einiger anstrengung so weit, dass sich seine führungsrolle auch im geografischen grössenverhältnis gegenüber seinen doch unbedeutenderen nachbarn ausdrückt, man verspricht deutschen quadratkilometern ungeahnte wachstümer, man prophetisiert vom tausendjährigen reich, man tut es den alten römern & napoleon gleich, bringt schrecken über andere völker, legt sich mit allen seinen nachbarn an, ausnahme die glückliche schweiz, als ob ausgerechnet die, die juden an der grenze ins todesland zurückschickte, es verdient hätte, marschiert des wahnsinns halber durchs froststarre russland, schmettert die grande nation nieder & wird schliesslich selbst von seinen mächtigsten gegnern erledigt, denn der endsieg war von anfang an eigentlich nur von der warte einer verblendeten, selbstherrlichen, ins karikative überheblichen naziclique denkbar, während also die politische weltlage seitens der grossmächte bisher nur kriegsandrohung aus übersee, einen begrenzten atomschlag einleitende formeln, monat für monat, woche für woche, tag für tag, aus west & ost, von grossbürgerlichen ex-pionieren & greisenhaften funktionären bestimmt wird, machthallodris & henker gibt es in allen kontinenten, staaten, departements, städten, dörfern, an jeder bushaltestelle, vor jedem zebrastreifen, bei rot über die strasse & los geht die meckerei, dass bezahlt werden müsse, weil es keine ausnahme geben dürfe usw., andere beispiele suchen sie sich selbst, sie gehen in die tausende pro tag, wenn sie ihren kopf anstrengen, der führer erwies sich als dankbares objekt für die nachvollziehung seines wesens & dessen, was es mit sich brachte & verursacht hatte, durch einen tatsächlich genialen schauspieler, & möglicherweise in absehbarer zeit werden wir nach dem vorgespielten die flammende realität des nachgespielten atomkriegs erleben, krieg ist dann ein lächerliches wort, apokalypse trifft, der grundstückkauf in neuseeland wird rapide ansteigen, ist es schon, wer es sich leisten kann, wird aus angst vor der vernichtung nach neuseeland übersiedeln, falls die dort die grenzen in panischer angst vor totalem einwandererboom nicht zumachen, neuseeland glaubt man, sei nicht atomar bedroht, aber wenn die kommunisten wissen, wo die kapitalisten sind, schicken sie letzte grüsse nach wellington, zweifellos ist, dass der mensch zu allgemeiner vernichtung neigt, dass er lediglich einen schnell verdunstenden hang zum positiven, gemeint sei eine aufwärtsentwicklung seines humanseinwollens, zeigt, um danach sofort wieder in sein engstirniges ich zu versickern, womit er sich umso viel wohler als in allen anderen psychischen zuständen, die ihm nur zwangsverrenkungen bringen, fühlt, worin er sein eigener herr, sein eigenes mass, sein eigener wille sein kann, ohne etwas anderes imitieren, nachkauen zu müssen als den niedrigstmenschen, die untertierisch-primitive art eines noch-nicht-mal-neandertalers oder eines neuen superroboteregos, wie wir es täglich vorgesetzt bekommen, & sei es zum beispiel, dass ein junges mädchen das vom drückenden schuh befreite bein auf die polsterbank plaziert & der montfort-oberst gleich mit blassem oder gerötetem gesicht vor dem übeltäter-tisch aufkreuzt & den seiner meinung nach so unverschämten junggast ersucht, den fuss von der bank zu nehmen, in einer für die übrigen gästen hörbaren manierlosen rechthaberform, als befände man sich in einer schulklasse & hätte einen altgedienten überdisziplinärrischen dorflehrer vor sich, bei dem man schliesslich nur ein & dieselbe sitzhaltung einnehmen durfte, um in seine von braven landschaftsbildern & zackigen militärfotos verwöhnten augen nicht weissglut zu streuen, denn weswegen hebt er schon seinen arsch vom platz mit seinen kollegen, mit denen er die fehler des regierungschefs erörtert, als um an unserem tisch eine jüngere generation zurechtzustutzen, wenn carla in roten stutzen durchs lokal schlendert, getraut er sich nicht hinzusehen, um nicht in tatgefährliche rage zu kommen, die mit dem ansehen seines besonders an sonntagen den bürgern u.a. gefälligen lokals schaden könnte, gute gäste fühlen sich so durch lässige auftritte junger leute, von aussenseitern, provoziert, obschon diese sich sowieso im hinteren rechten lokalschiff versammeln, verbergen, denn an einer ecke sieht man nicht vorbei, sicher vorteilhaft für den besitzer, dass die jungen banden da hinten sitzen, sich den an saubere sachen gewöhnten blicken der seriösen gäste freiwillig entziehen, so hat diese geschickt eingebaute grosse nische ihren zweck erfüllt, man muss sich auch stammgäste unter der jugend sichern, weiss wer, welche zeiten kommen, & die jungen konsumieren ziemlich viel alkohol, so bestellen die drei mädchen, das ständig zusammenhängende kleeblatt, carla, monika & stella, an fast allen abenden, die sie hier verbringen, selten sind sie woanders anzutreffen, selten überhaupt sitzen sie in einem anderen lokal, rotwein, kalterer see, über den sich ein franzose, der an zwei aufeinanderfolgenden abenden mit einem hübschen österreichischen punkmädchen hinten aufkreuzte, wie folgt äusserte, das sei le vin autrichien, le plus pourri que je connais, & er stellte das achtelglas gravitätisch zurück auf den tisch, wahrlich ein schlechtes zeugnis für den berühmten südtiroler, aber verständlich, bedachte man die nationalität seines ausstellers, desungehindert aber bauschten sich die mädchen die gemüter & köpfe mit miesem lauem roten voll, gelegentlich stieg stella auf weissen um, gelegentlich genehmigten sie sich einen brandy, den einstieg lösten sie öfters mit tee & sahne, während der schöne, den man schönen nannte, weil er so schön war, & ich uns meistens mit einem glas soda begnügten, an dem der preis schwer raufzutreiben war, sechs schillinge drückten wir der serviererin, die junge mary war die hübscheste, sympathischste, sexträchtigste serviererin, in die hand, was wir sicherlich gern taten, wobei der schöne mal bemerkte, du bist eine gute frau, und dann, dass sie hübsche beine habe, worauf die jüngste serviererin, die sich eine neue frisur mit locken machen hatte lassen, meinte, sie wären zu dick, & ein andermal griff ich an ihre oberschenkel, die vorstehend den schwarzen serviererinnenrock strafften, & sagte, du bist hart da, hm, worauf sie bejahte, mary aber war eines tages weg, hatte gekündigt wie etliche serviererinnen, eine dickliche gemütliche wienerin folgte bald nach, sie hatte einem kind ein achtelglas limonade gebracht, nur viertelgläser waren erlaubt, ein achtelglas es laut schankdame nicht gäbe, jedenfalls nicht im café montfort, wonach die schankdame in ihrem bornierten arschkriecherverhalten, frau muss sich mit chef auf besten fuss stellen, will sie einmal entscheidend davon profitieren, die materialistisch-denunziatorische hauptader mancher leute beraubt uns jeglicher romantischer illusion in unserem gehirn & herzen über dieselben personen, die wienerin, die gutmütige, die mich um einen rauch fragte, müsse gute ware sein, weil mich so viele um einen rauch & gute ware fragten, offenbar habe ich ein dealeräusseres, war einen tag darauf auf nimmerwiedersehen verschwunden, abgehauen, vom erdboden verschwunden, nie wieder aufgetaucht, vielleicht nach wien zurückgekehrt, wo sie eine wohnung besitze, obwohl sie noch in vorarlberg die faschingssaison machen wolle, denn hier, wo sie gerade beschäftigt war, sagte sie, bevor sie mich nach einem rauch fragte, verdiene sie nichts, & dann die atmosphäre, tote angelegenheit, wie das sarginnere, zum endgültig-einschlafen, was auch den drei mädchen hinlänglich bekannt war, was sie zu verstärkten trinkexzessen trieb & ausweichmanövern in diskotheken oder vorstädtische lokale, wo der getränkekonsum noch etwas billiger ist, doch der bequemlichkeit halber zogen sie das montfort allen anderen treffpunkten vor, es wurde ihr beliebtester freizeit & nach-der-arbeit-aufenthalt, & eines abends, nach dem schönen, der sich schon seit längerem mit der hübschen clara überworfen hatte, weil die sich, während er seinen abstecher zu einem anderen mädchen nach deutschland machte, bekam auch der nicht gut aussehende bruno von dem dreimäderlhaus den kopf voll, weil er die diskutiererei um eine tagebuchaufzeichnung eines ihrer bekannten satt kriegte & diese als kindisch abtuend sich in ein anderes lokal setzte, zum leidewesen der an körperwuchs kleinen carla, die ihn doch sehr verehrte & möglicherweise liebte, so genau ist dies für einen aussenstehenden schwer mitzukriegen, die ihn darauf, einen abend nachher um eine aussprache ersuchte, derweil bruno schon eine neue, ihm wichtigere freundin hatte, bei der ich absichtlich verspätet eintraf, bei der es nun um eine ernsthafte berechtigung zur auseinandersetzung um eine tagebuchnotiz, die die mädchen fast zum weinen gebracht hätte, ging, was bruno aber wirklich nicht interessierte, worauf carla feuchte augen bekam, ohne dass da noch etwas zu holen gewesen wäre, genau so wenig, wie bei ihrer aussprache mit dem vorangegangenen liebhaber, dem schönen, im restaurant fohrenburg, inzwischen aufgelassen, der ich ebenfalls beiwohnte, die gleichfalls mit einem fiasko für die beiden teilnehmer endete, doch wendete ich ein, sie sollten einander nicht fertigmachen, sondern den abend geniessen, & sie vermieden es weiters, einander fertigzumachen bzw. zu bekriegen bzw. nach mängeln in der liebesbereitschaft beim partner zu tüfteln, & tranken vorerst ihren wein, der schöne seinen weissgespritzten, der schöne mied alkohol, ass lieber einen wurstsalat, der im fohrenburg recht und billig w i e n z e i l e 49 w i e n z e i l e 50 war, für bruno deregrini & mich nicht lange, da wir bald, wie im hirschen, in derselben strasse, mit lokalverbot belegt wurden, wobei bruno es im hirschen versäumte, die zeche für zwei viertel rot zu begleichen, da er irrtümlich, obwohl von einem noch sitzenden gönner versprochen, annahm, sie würde von diesem beglichen werden, dem aber nicht so war, worauf tags drauf ich in begleitung einer jungen frau, tina, der späteren geliebten des schönen, ebenfalls nix bekam, da sich die argusaugen der immer kleinhäuslerisch aufgelegten, nie kompromissbereiten würtembergerischen serviererin, ältliche frau, von den wechseljahren gepeinigt, sofort auf mich richteten, mitgegangen-mitgehangen, es gab keine nachsicht trotz meiner eleganten begleiterin, chefdekorateurin des kleiderbauer, der allen anderen kindergeschäften der kaiserstrasse, bregenzer hauptgeschäftsstrasse, die gewinne verminderte, das geschäft beeinträchtigte, den wahrhaften spass am kundenausnehmen vermasselte, bedenklich, dass sogar unser aller bertl, brunos, des schönen & mein lieber freund, der er später immer noch sein sollte, nicht aber mehr der des schönen, durch eine scheinheirat zum grosspurigen familienkaiser geworden, nach einrichtung des kleiderbauers alsbald mit einer von mutter erstandenen kleiderbauerjacke aufkreuzte, sich damit energischen schrittes durch die kaiserstrasse wiegte, hautenge jeans & samtene französische stiefeletten, jener gut aussehende, clownisch wirkende mann, der carla zu einem besseren job in münchen verhelfen wollte & nur auf carlas ablehnung, nicht-zuhören stiess, nachdem sie ihm nach einer nacht, im gemeinsamen bett vom schönen entwendet worden war, einem besseren ficker, einem routinierten mädchenbehandler, einem nicht im suff versagenden pseudoantibürgerlichen dolchspiesser, desgleichen einem cleveren, rascher sich & die partnerin aktivierenden, für die feinen lüste des lebens motivierenden konkurrenten, wobei es auch nix half, dass der kleine kaiser & die jugoslawischstämmige werbegrafikerin im grössenverhältnis ungemein genau zueinander passten, sich sozusagen äusserlich geradezu ideal ergänzten, da half vieles nix, hätte vieles nix geholfen, würde sicherlich überhaupt nix etwas geholfen haben, wo keine liebe, ist kein weg, zumindest nicht zu zweit für bertl & carla schaut nix heraus dabei, wollen zu nächsterreichbaren, milieugleichen partnern greifen, wobei carla nun die mittagspausen mit dem schönen in seiner & meiner liegenische in einem abbruchhaus in der bregenzer strasse verbrachte, sie treffen sich regelmässig am bahnschranken zum see oder am geländer des quais, kurz nach mittag, da der schöne um zwei seinem lager-nachmittagsjob im interspar & carla dem ihren in der werbeagentur nachgeht, weshalb sie sich also noch für eine stunde vergnügen & vor bertls erbitterten wie zynischen blicken den quai in richtung lindau hinauswandern, währenddessen deregrini & ich zu den kritik äussernden neidern gehören, der schöne hat die kleine grafikerin also becirct & nimmt sie aus, sie, die für einen lächerlichen monatslohn von dreieinhalb tausend schillingen, angeknackste leute nimmt man gnadenlos aus, acht stunden täglich abhackelt, nicht clever genug, nicht bereit, kaisers münchen-trip zu prüfen, mit ihm eine wochenendreise nach bayern zu unternehmen, häuslich zu sehr auf die umgebung fixiert, nicht veränderungswillig, im land der gerafften existenzen weiterschmort, allabendlich nach hause fährt, wo ein streitbarer, sie hassender vater wartet, sie prügelt, wenn sie zu spät oder mal erst morgens erscheint, bruno deregrini muss ja mitunter etwas von seiner geliebten haben, mal zwischendurch mit ihr nächtigen, aber bald ist es nach dem schönen auch mit bruno vorbei & ich denke, jetzt bin ich dran, als letzter des quartetts, die vorangegangenen haben ihr ein zimmer bieten können, der schöne ist über den winter ins väterliche haus gezogen, das er sogar erben würde, falls er sich leistungsgemäss & gesellschaftsnormal aufführen sollte, aber der schöne will sowieso verzichten, bruno deregrini bewohnt seit jahren ein einzimmerappartement in der südtirolersiedlung, aber da findet sich dennoch immer jemand in der stadt & sei es nur ein elternteil, der die miete bezahlt, bleiben mir also der schlafsack & das abbruchhaus, in dem ich von der gendarmerie geduldet werde, obwohl mich die stadtpolizei mit meinem bruder bei seiner einzigen übernachtung in meinem home & castle der gegenwart für eine nacht in den polizeikutter geworfen hatte, selbstverständlich getrennte zellen da verdunkelungsgefahr & so, sie hatten in der hütte etwas gefunden, dessen herkunft sie aus einem einbruch vermuteten, wir wurden bis auf die haut unter anleitung eines aggressiven beamten untersucht, ich debattierte nicht mit den uniformierten, auf einen nicht menschenunfreundlichen jungen gendarmen, nächtigungen hier wolle er mir nicht verbieten, ich mich aber berufen konnte anlässlich einer hausdurchsuchung eines vermutlich benachbarten arbeiters aus der werkstätte, ein älterer kerl in blauer montur & grauhaarig, mit unwirschem ton in der stimme, wie es seiner zunft entsprach, denn was hat einer zu lachen, der täglich buckelt & was hat er übrig für einen nichtbuckler, einen aussenseiter, arbeitsscheuen, sich dem ernst & der pflicht unser aller gesellschaftlichen daseins entziehenden als ein unflätiges gerede von schimpf & schande, von sehnsucht nach hitler & neueinrichtung von dachauschen KZs, arbeitslagern & gleich benachbarten vernichtungslagern, denn wer nicht für die produktion brauchbar war, sollte kurzum beseitigt werden, wir brauchen keine naturmenschen, haben sie seit jeher ausgerottet, wenigstens seine reste könnten der produktion dienlich sein, für sie konnte eine verwendung gefunden werden, wenigstens die körperlichen überreste eines nixnutzes, seine leiche, musste einen menschendienlichen zweck erfüllen, so war die sache in gröbsten arbeiteraugen, & ich antwortete nichts, weil er keine antwort wissen wollte, sondern seine frage als aufforderung, ich sollte sehen, dass ich bald verschwände, verstanden haben wollte, was ich sehr wohl kapiert hatte, desgleichen ich zu der ansicht gelangt war, fanatiker nicht unbedingt zu reizen, besonders wenn sie im günstigeren sessel hockten, angriffige typen nicht unnötig reizen, das ist wie in der tierwelt, wo ein affe sich auch nicht mit einem in besserer position befindlichen affen anlegt, sondern mit ihm in welcher weise auch immer auszukommen versucht, besondere dummheit der politfürsten ist es ja, sich gegenseitig bis aufs blut zu reizen, was so weit geht, dass sie sich gegenseitig die hölle unter den füssen anzünden & wehe dem volk, das feuer dringt bis zu den gladiativ strapazierten hirnen vor, die katastrophenauslösung ist bei den mächtigsten der welt immer in griffnähe, die waffenindustrie monopol der multis, wenige wissenschaftler & angehörige der waffenindustrie wollen ihren gut bezahlten job verlieren, wollen ihren schicken bungalow einbüssen & sich mit einer weniger attraktiven gattin begnügen, frauen gieren nach wohlstand & hast du ihnen nichts zu bieten, woran sie sich die füsschen aufwärmen können, lassen sie dich links liegen, deshalb arbeite ich weiter an der vernichtung der menschheit & lass dich nicht durch all die friedensapostel & die demonstrationsbagage abhalten, cohens todesprogramm weiterzuführen, hauptsache, du kommst selbst mit heiler haut weg, für die erzeuger & beschleuniger der atomaren aufrüstung sind die atombunker reserviert, die vorläufige überlebensmöglichkeit immer gesichert, weshalb daher materielle verluste riskieren & sich anderswo, etwa in der privatwirtschaft, abrackern, wenn’s so viel leichter geht, alles viel ebenmässiger abläuft, nicht armselig & isoliert wie bei mir, zu dem sich carla am weihnachtsabend, christkind, in der türkenbeiz, auch kirchstrasse, gesellt & ein viertel rot bestellt, schon einiges getrunken, wissen will, ob ich einen übernachtungsplatz für sie besorgen könne, dazu müsse ich nachher telefonieren, die bekannte meiner mutter in ihrer vornehmen wohnung ober dem café melanie, callgirls sollen in dieser gegend wohnen, fällt mir ein, aber diese bekehrte christin, die uns allerdings nach mitternacht indigniert nicht aufmachen wird, denn wo zum teufel haben wir wirklich die nächst(en)liebenden christen im faschoklerikalen ländle, stecknadeln im heuhaufen, auch eine andere adressatin, bei der ich mit deregrini & dessen agilem versoffenen vater, dessen verbale spuckende aufsässigkeit manchen unserer begleiterinnen unerträglich wurde, der immer, isoliert, in italo-stämmiger ausgeschiedenheit, w i e n z e i l e vehement vom bahnhofsgasthaus zur türkenbeiz rennend, seinen sohn sucht & den einlädt, der seinem sohn nahe steht bzw. ihm tipps gibt, wo sein sohn zu finden sei, eine feuchte nacht verbrachte, wobei bruno ihr, die vorher vor den augen ihres freundes auf meinem schoss herumrutschte, im nebenzimmer zwischen die nackten schenkel unters nachthemd griff, oh, du kannst immer kommen, 51 w i e n z e i l e 52 nachmittags um zwei, stöhnte sie, um mir tags drauf, da sie mich zum essen eingeladen hatte, weiszumachen, der kerl von gestern hätte die frechheit gehabt, ihr zwischen die beine zu fassen, ernüchtert, wie sie nun war, & durch die mit ihrem freund hinter sich gebrachte nacht gereinigt, bei der ich also mit zwei strassenbanditen eine halbe unsinnige nacht verhockte, würde schwierig zu überreden sein, ein beinhängsel von mir bei sich aufzunehmen, allein für eine nacht, carla ist inzwischen so hinüber oder depremiert, dass sie nurmehr an der lokalwand zu boden stiert, vorhin sie noch meinte, bruno mache seine neue freundin kaputt, wen hat er wohl sonst noch kaputtgemacht, ich hätte ihn beinahe kaputtgemacht, ihm mit der handkante fast den schädel zerschmettert, weil mir danach war, zwischen tinas rote strumpfhosen zu kommen, was deregrini für sich vorbehalten sah, obwohl vorher anders ausgemacht, weshalb ich mein lager neben seinem bett machen sollte, indem mich seine paschaweise in erbitterte wut trieb, ich tina zusätzlich eine donnerte, traf bruno zwei tage später im eck, kneipe mit musicbox & platten aus der beatles-zeit, hallo bruno, nix bruno, aber die sache sei vergessen, staunte nicht schlecht über seinen liebenswerten unnachtragenden charakter, der fremdländischen ursprungs sein musste oder folgte er aus der blutvermischung, auf albertos warnung hin, seinen sohn nicht wieder zu schlagen, beschwörend vor mir fuchtelnder zeigefinger, küsste seinen sohne, meinen freund, auf die wange, nein, dies würde kein zweites mal geschehen, nachdem ich tina zuvor im kleiderbauer gestanden hatte, sie sei die erste frau seit langem, deretwegen ich mich geprügelt hätte, dabei vermag ich zu sagen, dass ich mich carlas wegen, um carla nicht mit deregrini geschlagen hätte, da mir carla, ein achtzehnjähriges mädchen, zeichnerisch talentiert, partnerlich nicht als gelungene ergänzung meiner erscheint, weil carlas übertriebenes eigenleben einer partnerschaft eher abträglich ist, will ich, wie es von ihr hiess, anfangs nicht anders als die üblichen männer, aufreissertypen, gewesen sein, mich ihr gegenüber haargenau so verhalten hätte, indem ich mich neuerdings verwehrte, mädchen psychologisch einzubraten, dazu ohnehin nie imstande gewesen, sie wie ein schnitzel zurechtzuklopfen, so carla es mir nachbenannte, was den schönen betraf, wogegen ich bei monika & stella zunächst in gutem ansehen stand, aber stella später, nachdem sich ereignet hatte, was sich am weihnachtsabend ereignete, sich in einer nachteilhaften weise über mich geäussert hatte & eine unangenehme situation für mich heraufbeschwor, die noch unangenehmer für meine person hätte werden können, aber wer wusste zu diesem zeitpunkt, da sie mich bat aufzubrechen, vor müdigkeit kaum die lider hochbringt, oder ist es der alkohol, der sie vorübergehend niederhaut, wieder ne depression zwischendurch, wie sie es öfters erleidet, daher beeile ich mich nun sie abzuschleppen, obwohl ich nicht so recht weiss wohin, instinktiv freilich bewegen wir uns in richtung bregenzer strasse, habe den arm um ihre schulter gepflanzt, kalte winternacht, genug schnee, weisses elend für die, die weder einen ofen noch eine skiausrüstung besitzen, die keine häuserbesetzung mitgemacht haben & deshalb nicht mal dort logieren, wo der pfeffer wächst, dennoch von einem mädchen gefragt werden, ob es noch weit zu ihrem bau sei, am leer stehenden riesigen brauereigebäude vorbei, das wer weiss wem wer weiss für welche zwecke vorbehalten bleibt, eine ganze menge leer stehender häuser in der dreissigtausendstadt & eine ganze menge unterstandsloser auf dem gesellschaftlichen abstellgleis unter erbärmlichen umständen existierender sogenannter sandler, deren berühmtester, kuckuck, sommers wie winters mit der bierflasche in der hand anzutreffen ist & in einem bahnhofsklo, unweit der missionsstelle, die nur frauen gegen bezahlung aufnimmt, auf pappkarton unter seinem nie gereinigten mantel pennt, von der zahnlosen hoffnungslosen gelegentlich aufgescheucht, als kinderschänder beschimpft, obgleich er seinen arm in den löwenkäfig eines in den seeanlagen stehenden tierkäfigs streckte & ihn nach einem pratzenstreich einer verwirrten grosskatze blutig herauszog, wonach er im unfallspital böckle verarztet werden musste, desähnliche fälle in im bahnbereich stationierten waggonen sich die nächte um die ohren schlagen, in aller frühe von aufgebrachten, mit armlangen schraubenschlüsseln bewaffneten verschubarbeitern attackiert, & wieder draussen im schnee und regen, schneeregen, & rein in die bahnhofshalle, schäbiger ort, sobald die schwingtüren aufgesperrt werden, & dahindämmern an den heizkörpern, bis die zweimannpatrouille der stadtpolizei & die der städtischen gendarmerie durch den unwirtlichen raum stiefelt, alle wohnsitzlosen aufschreibt, da das herumstehen ohne gültigen fahrschein in der bahnhofshalle als verwaltungsübertretung gilt, & alle, die nur wärme suchen, wobei sie sich immer wieder dem doppelliter-weintrunk hingeben, um ihr unmenschlich-unwürdiges dasein & die winterliche kälte zu vergessen, für einige stunden im alkdelirium wegzuspülen, wiederum vors bahnhofsportal weist, aus rücksicht auf ehrenwerte fahrkarteninhaber, die nicht um übrige schillinge angemacht werden sollen, wobei ich mir schon um meine bahnhofsfall-identität sorgen mache, ob ich nicht meine junge begleitung belästige, aber der arm ist um sie gelegt, vorbei an der militärkaserne, wo die wache mit geschultertem gewehr patrouilliert, falls ein russe vom himmel fällt, bloss vorbei hier, rechts vor der tankstelle in die seitenstrasse, hieve carla am fenster des bruchhauses hoch, wir also, eine improvisierte tür samt rahmen passierend, da wären, wohin wir beide wollten, in einem ehemals angenehmeren raum, dessen boden wie alle holzverkleideten böden der abbruchbude aufgerissen worden war, zur weiteren verwertung & um penner abzuschrecken, desungeachtet ich mir ein eisenfederbett aus dem oberen stock, nur über eine notdürftige leiter erreichbar, da die stiege abgetragen worden war, holte, die schaumgummimatratze des schönen übernahm, ebenso seine veraltete steppdecke, die er aus einem anderen abbruchhaus herbeigetragen hatte, dazu verwendete ich meinen seit monaten nicht gewaschenen schlafsack sowie eine dünne marokkodecke, womit die beissende kälte einigermassen abgewehrt wurde, wozu man sich allerdings nach eintreffen in den raum & anzünden der kerzen, der orientierung halber, sofort unter die decken verziehen musste, worüber carla bescheid wusste, da ich’s unserer gemeinsamen erogenkontaktfrau monika verraten hatte & eine bemerkung von mir zu ihr zwecks einer dreiergeschichte besagte reaktion zur folge hatte, indem ich im eck mit deregrini schlechtes deutsches bier trinkend von den mädchen angeläutet & vors lokal gebeten wurde, die zwei winkten mich lachend zur telefonzelle, dachten einen liter rotwein im wienerwald zu besorgen & mit mir ins haus zu kommen & ich verzichtete idiotischerweise auf spontan-sex, da noch ein schriftsteller & literaturrezensent sowie dessen lebensgefährtin im lokal, die mit gescheitgehabe & selbstlob über massen & anerkennung für mich, untergrund-schreiber, schnell bei zunge sind, als ob dies nur irgend einen einfluss auf meine übrige umweltsphäre hätte, denn über plenzdorf weit hinausgehoben & vollgeplustert mit schriftstellerlob bin ich komplett am arsch, schlafsackpenner & dahinvegetierender an der äussersten peripherie dieser gesellschaft & der reiche verrückte free-styleschriftsteller zahlt mir als seine förderung nur einige biere & empfiehlt mich weiter, der schreiberaristokrat ist im begriff, ins bistro zu wechseln & ich schlage den mädchen vor, sie sollten dort auf mich warten, ich würde noch minuten fürs austrinken meines bieres im eck verwenden, beeilte mich nach gequassel mit deregrini, entdeckte die mädchen aber ein lokal vor dem bistro durchs fenster, erntete drinnen eisige nichtbeachtung, schliesslich das bistro sei ihnen unsympathisch, zu viele neureiche, zu spiessig, & was mich angehe, so seien sie enttäuscht über mein voriges verhalten, hätte mich ziemlich überheblich aufgeführt, wäre nicht auf sie eingegangen, na, aber jetzt, wenn ich sagte, ich dachte, wir wollten uns amüsieren, nützte das niemanden weiters, für heute wars zu spät, ein andermal hiess es von monika draussen, bevor sie den weg zum letzten bus nahmen, diesmal aber wars richtig, was die jetzige situation betraf, ich zündete die beiden grossen kerzen, auf carlas wunsch auch die wohlriechende bienenwachskerze an, sie entledigte sich ihrer jeansjacke, ihres pullovers & ihrer jeanshose, fröstelte im weissen slip, nur rote stutzen, kurz rum, ehe ich ihr rasch den schlafsack aufbreitete, sodass sie sich zufrieden hineinkuschelte, indessen ich mich entgegen meiner sonstigen gewohnheit, was mein schlafsackleben anging, ebenfalls der hose entledigte & den reissverschluss des schlafsacks aufzog, den wir nun als unterste decke verwendeten, & nun hüfte an hüfte mit dem jungen mädchen lag, eine weile sinnend in den raum starrte, dann zur halbvollen flasche long john langte, der als aufheizer verwendbar war, & mir einige schlucke durch die gurgel rinnen liess, die flasche carla reichte, der der whiskey gelegen kam, das frösteln zu vertreiben, denn blöderweise war heute nacht nulltemperatur wie öfters dieser tage, danach ich die flasche wieder auf den alten spannteppich stellte, mit dem ich einen teil des aufgerissenen bodens verdeckt hatte, & mich der mit einem aufnahmebereiten lächeln wartenden carla zuwandte, wobei meine zunge den weg durch ihre halbgeöffneten lippen fand, unsere zungen sich aneinander schlängelten, somit carlas makelloses bein sich über mein bein legte, sie näher an mich rückte, meine hand nach ihrer taille griff, mit einem armzug ich sie ganz an mich presste, ihre bluse nach oben schob, mit ausgehungertem mund & gieriger zunge über ihre rippen strich, mit der hand die perfekten brüste knetete, sie in meine nachsetzende mundöffnung nahm, mit der hand inzwischen den slip nach unten streifte, wozu sie mir mit kurz angehobenem hinterteil zu hilfe kam, meine eigene lange blaue unterhose eilig abstreifte, das mädchen an der taille ergreifend speerte, mich oben am eisengestänge der bettstatt an beiden armen mit aller kraft festhaltend, um so weit & stark als möglich in den traumkörper unter mir zu dringen, ihn von meinen jetzigen mächten meiner liebe & begierde & meines ihnhabenwollens zu überzeugen, ihn zu ächzendem presshaften entgegenstemmen anzuregen, obgleich ich nicht abspritzen, nicht zum vollendeten genuss kommen werde, das ist mir klar, da ich im verlauf des abends unmengen alk konsumiert habe, was ich angesichts dieses mitteilsamen treffens bleiben hätte lassen sollen, aber wer hätte das geahnt, dass dieses schwierige geschöpf jetzt mit geschlossenen augen stöhnend vor mir läge, eine von mir jedenfalls nicht erwartete gelungene weihnachtsüberraschung, vor der ich, mich bedankend, die arme aufstützte, carla, du bist das w i e n z e i l e 53 w i e n z e i l e 54 begehrenswerteste mädchen von bregenz, hchah, mich wieder am bettgestänge festhalte, ich will sie durch die wand, alle mauern, ins ausland, über den see wegvögeln, sie schnauft, du musst brutal sein, ich reisse mit den fingern & nägeln im einschnitt ihrer arschspalte die tollen backen auseinander & verlutschte & zerbeisse mit zunge & zähnen die brüste, zerfetze die weichsten polster ihres fleisches, rotes traumarium & schon ist es vorbei, sie will ihren übrig gebliebenen kadaver heimschleppen, sie fröstelt, habe angst, sie mitten in der nacht gehen zu lassen & zudem ist sie eine wärmeversicherung, aber sie hat mehr angst vor ihrem brutalo-vater, alibistation, wahrscheinlich vor mir, er würde sie erschlagen, also werfe ich sie erneut aufs lager zurück, drecksbiest, blödfrau, schneide erneut in sie ein, lang & tief wie ein alphorn, das im ländle die ochsen, kühe, kälber treibt, worauf wir für eine weile wegpennen, bis sie vor kälte schlotternd aufwacht, ich zu schlaftrunken bin, sie zurückzuhalten, was will ich auch mit diesem erdenwesen kämpfen, erspare mir kosmische ärgernisse mit seiner selbstbedachten ungelenkheit, carla zum bahnhof ins taxi, egal, ich schlummere sofort weiter, tief in decken gehüllt, den schlafsack mit kopfbesatz über den kopf gezogen, die beine an mir selbst wärmend angezogen, die arme ebenso angewinkelt, die hände vorm gesicht, bloss nicht frieren, hurensohn, scheisstyp, dreckskerl, die vermeidung oder einschränkung der kälte, sie darf nicht bis zu den knöcheln vordringen, die haut muss vor krähenfüssen beschützt, bewahrt werden & wenn man den gesamten vormittag aufs aufstehn & hinausgehn in den wintertag verzichtet, statt dessen sinnlos dahindämmert, sich von zeit zu zeit einen runterwixt, dadurch wird einem auch wärmer & es kommt nicht auf die suche nach einer femininen bettgenossin an, man ist nicht darauf angewiesen, irgendwo eine figur um ein bisschen liebe anzubetteln bzw. höflich darum anzufragen bzw. seine überredungskünste anzuwenden, seinen charme einzusetzen, auf dass reingeht, was reingehen soll & dies ohne dass man nachher im montfort bei anwesenheit eines studierenden vertrauten der drei mädchen & besetzter nachbartische der vergewaltigung bezichtigt wird, schamloses ausnützen einer durch alk provozierten situation zum leidwesen eines auf einen seelenlosen menschen hereingefallenen mädchens, worauf es dem voreingenommenen wirtschaftsstudenten am selben (rund)tisch mit dem vergewaltiger, notzüchter, aha war sein ausgeschriener kommentar, als das bedeutsame wort aus carlas mund purzelte, das stinkt, er kippt die asche seiner zigarettenspitze ins sodaglas des unerwünschten, der ihm den sodawasserrest ins gesicht schleudert, der wein aus carlas glas von ihr geworfen über gesicht & anorak des schweines spritzt, vom nebentisch ein die sache nur aus eben gelaufenen ereignissen mitbekommener, sei besser, wenn er sich jetzt verziehe, der durch das geräusch des auf dem blechtablett zersprungenen weinglases herbeigeeilten jungen serviererin fünf schilling fürs soda, ein schilling klimpert zu boden, in die hand drückt, während von hinten der zwergenhafte student, der mich bei einer späteren begegnung in wien fragen sollte, warum ich ihn damals nicht geschlagen hätte, da ich doch viel stärker sei als er, das zersprungene glas von mir selbst bezahlt haben will, worauf die serviererin, die mit den schönen beinen & der sympathischen art, nicht eingeht, ich ungehindert das lokal verlasse, auf ein andermal, das andere mal ist die nette junge frau nimmer vorzufinden, bei der dürren blonden serviererin erfahre ich, dass sie noch ohne neue stellung sei, aber sicherlich nicht bemüht, denke ich, in den klöstern der stadt & ihrer umgebung was zu futtern aufzutreiben, sich brennsuppe & brot, wasser zum trunk, in den bauch zu schlagen, irgendwie kläglich über die runden zu kommen, schlechter als der schöne, der eine stelle am buffet am arlberg ergattert hatte, in die küche strafversetzt wurde, drei wochen dreizehn stunden täglich abzubiegen hatte, sich den bauch mit essen vollstopfen durfte, 6000 schilling für 273 stunden, was einem skandalösen stundenlohn von 22 schilling, nicht berücksichtigt kost & quartier, im hotelfach bekanntlich immer sozusagen frei, entspricht, wobei der hierarchischen rangordnung gemäss dem küchengehilfen das schlechteste vorfindbare zimmer des hotelgebäudes, etwa eine winzige dachkammer, in der man sich bücken muss, um unter der niederhängenden decke zum bett zu gelangen, zugeteilt wird, der englische abwäscher, ein zahnlückiger tramp, der gerade noch winters am arlberg unterkam, vom geschäftsführer wie vom chefkoch tag für tag, stunde für stunde, gnadenlos zusammengeschissen wird, die teller tadellos & bruchlos wieder aufzustapeln, ohne die winzige spur eines verbliebenen speiserests, ansonsten er gleich sein bündel packen & hinaus in den schnee waten könne, per anhalter weitertrampen könne, irgendwohin, wo die zitronen wachsen, hm, maybe very good, eventuell die richtige, fürs nächste geeignete idee, zumal es dort sicher wärmer ist als hier am trostlosen abwäscher-arlberg, besser ist für einen schani, einen kuli, im land, wo die zitronen blühen, hm – hm – 6.315 Wörter Bregenzer Bahnhofshalle In: ATOMIC PINK PARIS – erscheint 2007