Bruno Bohren, Bürglen, und Simon Hess, Unterschächen, haben es
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Bruno Bohren, Bürglen, und Simon Hess, Unterschächen, haben es
Bruno Bohren, Bürglen, und Simon Hess, Unterschächen, haben es ein zweites Mal geschafft. Zusammen mit zwei Kollegen des Deltaclubs Stans sind sie zum zweiten Mal Schweizermeister im Deltafliegen geworden. Die vier Deltaflieger konnten die Klubwertung der Starrflügler vor dem Klub Glarnerland und Falk Balsthal gewinnen. Ihnen ist es gelungen, innerhalb von drei Flügen am meisten Kilometer zu erfliegen, wobei der Start oder die Landung in der Schweiz erfolgen mussten. Bild oben: Bruno Bohren und Simon Hess im Mettenerbutzli. Im Hintergrund Clariden, Chammliberg und Schärhorn. Bild unten: Mit dem Starrflügler über dem Kühboden ob Fiesch. Bild oben: Bruno Bohren im Starrflügler über dem Aletschgletscher. Bild unten: Bruno Bohren in der Luft. (Fast grenzenlose Freiheit unter dem blauen Himmel) Zwei Urner (Schächentaler) Deltapiloten im Aufwind Nach 2009 sind die beiden Urner, Bruno Bohren aus Bürglen und Simon Hess aus Unterschächen schon zum zweiten Mal Schweizermeister im Deltafliegen geworden. Zusammen mit zwei Mitgliedern vom Deltaclub Stans konnten sie die Club-Wertung der Starrflügler gewinnen. Dies ist ein dezentraler Wettbewerb der über fast das ganze Jahr stattfindet. Jeder Pilot kann fliegen wann und wo er möchte. Dabei gilt es, von maximal vier Piloten eines Clubs innerhalb drei Flüge so viele Kilometer wie möglich zu erfliegen. Start oder Landung müssen in der Schweiz erfolgen. Ja, es gibt sie noch die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten, die Deltapiloten. Nur muss man heute weder tollkühn sein noch sind ihren Deltas fliegende Kisten. Das Gestell der Starrflügler ist nicht wie bei herkömmliche Deltas aus Aluminium sondern ist zu fast hundert Prozent aus Kohlefasern hergestellt. Darüber ist ein sehr strapazierfähiges Segeltuch gespannt. Seile die zum Abspannen der Flügelrohre dienen braucht ein Starrflügler nicht mehr. Er ist wie ein Segelflieger selbsttragend. Während ein Delta mit Gewichtsverlagerung gesteuert wird werden Starrflügler ähnlich wie Segelflugzeuge mit Klappen in die gewünschte Flugrichtung gebracht. Es sind Hight-tech Fluggeräte die viel grössere Flug-Leistung erbringen als ein herkömmlicher Delta. Die Gleitzahl eines modernen Starrflüglers beträgt ca. 1:20. Das heisst mit tausend Meter Höhe kann der Pilot zwanzig Kilometer in reinem Gleitflug zurücklegen. Ein Hochleistungs-Gleitschirm schafft knapp die Hälfte. Während die Höchstgeschwindigkeit bei einem Gleitschirm bei maximal 50km/h liegt, erreicht ein moderner Starrflügler locker über 150km/h. Bruno Bohren und Simon Hess fliegen am liebsten aus den heimischen Bergen ab. Das Ruogig ob Bürglen oder Mettener Butzli beim Klausenpass, sind die bevorzugten Startplätze. Flüge ins Berner Oberland oder Richtung Österreich und wieder zurück sind die Highlights. Das Urnerland ist jedoch ein anspruchsvolles Fluggebiet um für weite Flüge zu starten. Die Luftraumstruktur ist in der Zentralschweiz äusserst komplex. Die zahlreiche Sperrgebiete müssen zwingend beachtet werden. An Wochenenden besteht eine andere Situation als unter der Woche, wo das Militär einen grossen Luftraum für sich beansprucht. Ist der Pilot mit Funk ausgerüstet, kann er bei der zuständigen Luftverkehrskontrolle eine Freigabe erfragen. Meistens wird dieser auch stattgegeben. Auch dem Wetter muss natürlich grosse Beachtung geschenkt werden. Am meisten gefürchtet von den Textilflieger sind die starken Winde wie sie bei Gewitter und Föhn auftreten. Die Wolkenunterseite wird mit Basis bezeichnet. Dies ist die maximale Höhe die ein Gleitflugzeug erreichen kann, da die Thermik meist unter einer Wolke zu finden ist. In die Wolke einzufliegen ist natürlich viel zu gefährlich und somit nicht erlaubt. Die Wolkenbasis muss höher liegen als in anderen Fluggebieten, weil immer grosse Tal-Querungen ohne Thermik oder hohe Berge in der Flugrichtung stehen. Ein weiter Flug muss somit gut vorbereitet werden. Der Flug wird mit GPS-Gerät aufgezeichnet und beim Schweizerischen Hängegleiter Verband auf einen Server geladen. Gleich nach dem Einstellen des Fluges erscheint er für alle ersichtlich im Internet. Den erfolgreichen Deltafliegern, Simi und Bruno, gratulieren wir zum Schweizermeistertitel. Für die Zukunft wünschen wir weiterhin viel Glück und Erfolg beim Fliegen. Die Unterschächner Fans.