Exkursionsprotokoll
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Exkursionsprotokoll
Exkursion „Aktuelle Stadtentwicklungsprozesse im rechtsrheinischen Köln“ 04.11.2006 (Proseminar Urbanisierung und Wirtschaft, Wintersemester 2006/07) Tim Becker, e-mail: [email protected] Überblick Die Exkursion durch das rechtsrheinische Köln hatte aktuelle Stadtentwicklungsprozesse als zentrales Thema. Auch die historische Entstehung der Stadtteile Deutz und Kalk wurden angerissen, doch das Hauptaugenmerk lag auf den Prozessen der Deindustrialisierung, der Neunutzung der dadurch entstandenen großen Brachflächen sowie den Plänen und Perspektiven der betroffenen Gebiete. Da während der Industrialisierung im Stadtbezirk Kalk sehr große Fabriken entstanden und mit dem Niedergang der großen Industriestandorte heute nicht mehr produzieren, hat Kalk sehr stark mit Arbeitslosigkeit und industriellen Altlasten zu kämpfen. An vielen Standorten erkennt man jedoch den Versuch, der 'Schäl Sick' ein neues Image sowie unter anderem mit dem Projekt 'Technologiespange' eine neue Perspektive zu geben. 1. Standort: Hohenzollernbrücke Den Ausgangspunkt des Exkursionstages durch Teile des rechtsrheinischen Köln bildete die Hohenzollernbrücke. Die zwischen 1907 und 1911 erbaute Brücke ersetzte die an gleicher Stelle stehende Dombrücke aus dem Jahre 1859, die dem wachsenden Verkehr nicht mehr gewachsen war. Nach ihrer Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde sie anschließend als reine Eisenbahnbrücke wieder aufgebaut. Heute ist sie die wichtigste Verbindung für den Eisenbahnverkehr zwischen dem rechtsrheinischen Deutz und der Kölner Innenstadt. Die Ursprünge des heutigen Stadtteils Köln Deutz gehen auf die römische Zeit der Stadtgründung zurück, als auf der rechten Rheinseite ein Kastell zur Verteidigung der Stadt errichtet und mit der ersten Rheinbrücke verbunden wurde. Im Mittelalter erhielt Deutz Stadtrecht und wurde schließlich im Jahr 1888 Stadtteil von Köln. Zu dieser Zeit hatte bereits die Industrialisierung um Köln herum eingesetzt, so dass vor allem auf der rechtsrheinischen Seite große Industriebetrieben entstanden, für die in der Kölner Innenstadt kein Platz mehr war. Somit ist Deutz ein Beispiel des Eingemeindungsprozesses, der viele angrenzende Gemeinden im Zuge des durch die Industrialisierung raschen Bevölkerungswachstums der Stadt Köln erfasste. Heute befindet sich der Stadtteil, wie weite Teile des rechtsrheinischen Köln, im Umbruch. Nach dem Niedergang der großen Industriebetriebe sind ca. 20 Prozent der Fläche in den betroffenen Gebieten von Neustrukturierungen betroffen. Der ehrgeizige Plan einer Hochhausbebauung und somit der Schaffung eines CBD in Deutz scheiterte zum einen daran, dass der Kölner Dom seinen Status als Weltkulturerbe durch die umgebende Hochhausbebauung womöglich verloren hätte, zum anderen fehlte es an Investoren für kostspielige Hochhäuser. So blieb der sog. LVR-Turm, der an das Hyatt-Hotel angrenzt, das erste und einzige realisierte Hochhausbauprojekt. 2. Standort: LVR-Turm Das Kölner Triangle wurde 2004 fertiggestellt und ist mit ca. 103m und 29 Stockwerken das höchste Gebäude in Köln Deutz. Geplant und gebaut wurde das Hochhaus vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), weshalb es als LVR-Turm bekannt ist. Seinen heutigen Namen erhielt es erst Anfang 2006. Als Teil der geplanten Skyline der rechten Rheinseite ist es das einzig realisierte Bauprojekt dieser Größe. Eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform auf dem Dach des Turms bildet eine touristische Attraktion und bietet eine weitreichende Sicht über Köln und das nahe Umland. Hauptnutzer des Büroturms ist heute die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA), wodurch Köln ein prestigeträchtiges Unternehmen gewinnen konnte. Auch der LVR verknüpfte seinen Verbleib in Köln mit der Realisierung des Hochhausbaus, so dass damit der Erhalt vieler Arbeitsstellen und die Bindung eines weiteren wichtigen Unternehmens an die Stadt auf längere Zeit erzielt wurde. Die Aussicht von der Plattform ermöglichte einen Überblick über die rechtsrheinischen Stadtgebiete. Ins Auge sprangen die Neustrukturierung des Messegeländes, große Brachflächen besonders am ehemaligen Standort der Chemischen Fabrik Kalk (CFK) sowie die gute verkehrsinfrastrukturelle Erschließung des rechts- im Gegensatz zum linksrheinischen Stadtgebiet. Es ist durchschnitten von mehreren Eisenbahnlinien und bietet eine gute Anbindung an die umliegenden Autobahnen. Zahlreiche Straßenbahnlinien, Busverkehr und großzügige Straßen runden die gute Infrastruktur ab. 3. Standort: Messegelände Im Jahr 1922 auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer beschlossen wurde der Bau des ersten Teils der Kölner Messe 1924 abgeschlossen und ist seitdem eines der wichtigsten Aushängeschilder des Stadtteils Deutz und der ganzen Stadt Köln. Erst in den letzten Jahren erfuhr das Kölner Messegelände eine grundlegende Neustrukturierung, wobei großer Wert auf eine in sich geschlossene Struktur gelegt wurde. Die alten Rheinhallen wurden durch den Bau der neuen Nordhallen an Fläche gleichwertig ersetzt. Sämtliche Hallen sind seit dem Umbau durch den sog. Messeboulevard erreichbar, was eine deutliche Steigerung an Orientierung und Komfort zur Folge hat. Der neue Südeingang gegenüber des Deutzer Bahnhofs sticht wesentlich deutlicher hervor als der alte Haupteingang in den Rheinhallen. Der Abriss des Barmer Viertels im Jahr 2006 ermöglicht nun einen freien Blick auf die Messe, wodurch sie einen wesentlich höheren Stellenwert im gesamten Stadtbild erhält. Für Anreisende mit dem Zug ist die Orientierung heute wesentlich einfacher. Der ebenfalls neu eingerichtete Nordeingang liegt unmittelbar an der B55 und bietet somit eine schnelle Anbindung an das Autobahnnetz. Die Verkehrsanbindung der Messe wurde also deutlich verbessert. Die Stadt Köln legt großen Wert auf ihren Status als bedeutende Messestadt in Europa und möchte dieses Image beibehalten und weiter fördern. Um dies zu erreichen sind die getätigten Investitionen unerlässlich, zeigt doch die Abwanderung bedeutender Messen wie etwa der Popkomm nach Berlin, dass die Konkurrenz sehr groß ist. Ein überzeugendes Konzept ist daher sicher notwendig, um auch international interessante Messen in Köln zu halten bzw. diese nach Köln zu holen. Um den potentiell sehr großen Markt in China erschließen zu können, erwägt die Stadt Köln den Bau einer China-Town in unmittelbarer Nähe der Messe. Dass das alte Barmerviertel abgerissen wurde (ein einziges Haus steht noch, da der Pachtvertrag einer Gastronomie bis 2008 läuft und der Betreiber nicht vorzeitig umziehen wollte) hat von vielen Seiten Protest erzeugt. Da das geplante Hochhauskonzept verworfen wurde besteht kein konkreter Plan zur neuen Nutzung der frei gewordenen Fläche. Die scheinbare Vernichtung von Wohnraum erschien vielen als falsch, weshalb es zu zahlreichen Hausbesetzungen im Barmer Viertel kam. Auf weit weniger Protest stieß die Umsiedlung bei den betroffenen Menschen selbst. An sechs verschiedenen Standorten, verteilt über die ganze Stadt, wurden ihnen neue Wohnungen zu vergleichsweise günstigen Konditionen angeboten, was auch nahezu alle Bewohner annahmen. Mit dem Fernsehsender RTL wurde ein prestigeträchtiger neuer Nutzer für die alten Rheinhallen gefunden. Der Umzug des Senders vom bisherigen Standort in Köln Junkersdorf nach Deutz ist für die Stadt ein wichtiges Projekt. Da der wenig attraktive Standort in Junkersdorf RTL dazu veranlasste, über einen Standortwechsel nachzudenken, drohte der Verlust vieler Arbeitsplätze und mit einem der größten europäischen Privatsender ein immenser Imageverlust für die selbsternannte Medienstadt Köln. In Deutz erhält RTL nun einen attraktiven neuen Standort für seine Senderzentrale und Köln sichert sich auf längere Zeit den Verbleib des Senders. Wie wichtig dies der Stadt ist, zeigt, dass der Umbau der Rheinhallen aus öffentlichen Mitteln finanziert wird. 4. Standort: Stadthaus/Kölnarena Besonders die Kölnarena, aber auch das Deutzer Stadthaus, zählen zu den in den letzten Jahren vermehrt auftretenden Flagship-Developments. Dabei ist nicht nur die ökonomische Seite eines solchen Projekts entscheidend, sondern auch seine Bedeutung für das Image der Stadt. Die Kölnarena entstand zwischen 1996 und 1998 auf der brachliegenden Fläche der alten Deutzer Kirmes und ist seitdem als eine der größten Veranstaltungshallen Europas eines der Aushängeschilder der Stadt. Finanziert wurde sie im Rahmen einer Public-Private-Partnership, also aus privaten wie aus öffentlichen Mitteln. Die Stadt Köln erklärte sich beispielsweise bereit, große Teile des in einem Zuge mit der Kölnarena gebauten Stadthauses auf lange Sicht anzumieten, was den Investoren eine gewisse finanzielle Sicherheit bot. Grund für den Bau dieser sog. Mantelbebauung der Kölnarena waren Zweifel, ob sich die Kölnarena alleine finanziell tragen würde. Obwohl die Kölnarena mehrere Jahre nach ihrer Eröffnung Verluste machte und die Holzmann-AG, die die Halle gebaut hatte, inzwischen Insolvenz anmelden musste, prägt sie heute das Stadtbild von Köln im hohen Maße. Eine erhoffte Belebung der umliegenden Gastronomie stellte sich allerdings nicht ein, da der Großteil der Besucher dafür keine Motivation erfährt. Er erreicht die Arena direkt vom Bahnhof oder den anliegenden Parkhäusern, findet jede Menge kleiner Gastronomien in der Arena selbst und verlässt diese wieder, ohne durch das Deutzer Stadtgebiet gehen zu müssen. 5. Standort: CFK-Gelände Die Chemische Fabrik Kalk war während der Industrialisierung eine der bedeutendsten Fabriken in Köln. Sie wurde im Jahr 1858 unter dem Namen Forster und Grüneberg gegründet und 1892 in chemische Fabrik Kalk umbenannt. Zu den hauptsächlich produzierten Gütern zählten Soda und Düngemittel. 1993 wurde die Produktion schließlich eingestellt, wodurch eine große Brachfläche entstand und viele Arbeitsplätze verloren gingen. Heute sind die meisten Gebäude der ehemaligen Fabrik abgerissen, der großflächig kontaminierte Boden gesäubert. Nur der denkmalgeschütze ehemalige Wasserturm wird auf längere Sicht erhalten bleiben. Das ehemalige CFK-Gelände ist eine der größten Brachflächen in Köln. Große Teile sind noch unbebaut, jedoch wurde durch die Schaffung einer neuen Infrastruktur, etwa die Anbindung des Gebietes an die Autobahn, eine Grundlage für die Ansiedlung neuer Betriebe geschaffen. Die Verlagerung der Polizeizentrale sowie der Bau der Kölnarcaden zeigt das Bestreben der Stadt, den Stadteil Kalk umzustrukturieren und aufzuwerten. Problematisch dabei ist vor allem die Monostruktur, die den Stadtteil über nahezu ein gesamtes Jahrhundert prägte. Nicht nur veraltete Gebäude und Infrastruktur sowie kontaminierte Böden, die aufwendig gesäubert werden müssen, stehen der Ansiedlung moderner Betriebe im Weg, auch die Sozialstruktur der Bevölkerung ist diesbezüglich problematisch. So weist Kalk eine sehr hohe Arbeitslosigkeit auf, viele Menschen arbeiteten in den großen Fabriken und sind für moderne Dienstleistungsbetriebe nicht ausreichend qualifiziert. Auch der sehr hohe Anteil ausländischer Bevölkerung, die im Gegensatz zu Vierteln wie dem Eigelsteinviertel wenig integriert wurden und mangelhafte Zukunftsperspektiven haben, machen Kalk seit längerer Zeit zu einem Problemviertel. 6. Standort: Kölnarcaden Auf dem ehemaligen CFK-Gelände entstanden in nur 17 Monaten Bauzeit die Kölnarcaden, ein großes Einkaufszentrum mit 27.000m² Verkaufsfläche und 1.800 Parkplätzen. Mitte 2005 wurden sie eröffnet. Durch Anschluss an die Autobahn sowie den geplanten Bau eines neuen S-Bahnhofs sind sie sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch eindeutig auf Kunden, die mit dem Auto anreisen. So liegt das Einzugsgebiet der Kölnarcaden hauptsächlich im rechtsrheinischen bergischen Land, also dort, von wo eine Anreise mit dem Auto am wahrscheinlichsten ist. Eine Stichprobe der an den Arcaden parkenden Autos bestätigte, dass eine Vielzahl der Besucher aus diesem Gebiet kommen, wenngleich es sich nicht um eine repräsentative Untersuchung handelte. Die Kölnarcaden sind ein Beispiel für den einsetzenden Strukturwandel im Stadtteil Kalk. Moderne Dienstleistungsunternehmen beginnen sich auf den brach liegenden Flächen der ehemaligen Fabriken anzusiedeln und bewirken zum einen, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Zum anderen bringen sie aber möglicherweise auch Kunden aus weiter entfernten Regionen nach Köln, was zu einer Belebung des Einzelhandels führen kann und Kölns Bedeutung als überregionaler Einzelhandelsstandort noch verbessern würde. Zudem wäre beispielsweise auch vorstellbar, dass die Kalker Hauptstraße als klassische Einkaufsstraße von der Anziehungskraft der Kölnarcaden profitiert, also viele Kunden neben dem Besuch der Arcaden noch einen Abstecher durch die Einkaufsstraße machen. Andererseits ist denkbar, dass ein großes Einkaufszentrum eben diesen kleinen Geschäften die Kunden entzieht und somit neue Probleme auf den Stadtteil zukommen. 7. Standort: Kalker Hauptstraße, Sünner-Brauerei Die Kalker Hauptstraße geht zurück auf den Beginn des 19. Jahrhunderts, als das Rechtsrheinische noch ein landwirtschaftlich geprägter Raum ohne bedeutende Agglomerationen war. Damals verband sie Deutz mit den Dörfern Kalck und Vingst. Heute ist sie an gleicher Stelle die zentrale Einkaufsstraße des Stadtteils, mit vielen kleinen Geschäften sowie großen Anziehungspunkten wie Kaufhof oder den Kölnarcaden. Die ursprüngliche Bedeutung des Namens Kalk, nämlich Kolk (Sumpf), erklärt teilweise den Standort der Brauerei Sünner an der Kalker Hauptstraße. Durch das sumpfige Gelände war der Hauptrohstoff, der zur Bierbrauerei benötigt wird, genügend vorhanden: Wasser. Aus dem gleichen Grund wurde die ursprüngliche Nutzung des heutigen Brauereigeländes, der Kohleabbau, frühzeitig wieder aufgegeben. Heute erinnert das auf dem Brauereigelände liegende Gartenrestaurant „Zur Zeche“ an die frühere Nutzung. Auch wenn Kalk im zweiten Weltkrieg sehr stark zerstört wurde, blieb die Brauerei nahezu unbeschädigt und ist heute das einzige Gebäude, das noch die gleiche Produktion betreibt wie zu der Zeit, als es gebaut wurde. 8. Standort: KHD-Gelände Das Gelände der Firma Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) ist neben dem CFK-Gelände das zweite große Fabrikgelände, das nach seinem wirtschaftlichen Niedergang und der Produktionseinstellung heute umgenutzt wird. Im Gegensatz zum CFK-Gelände sind die ehemaligen Fabrikhallen weitgehend erhalten geblieben und werden bereits teilweise andersweitig genutzt. So haben sich beispielsweise kleinere Betriebe wie Werkstätten angesiedelt, aber auch eine Nutzung als Abenteuerhalle für Jugendliche oder als Theater lassen sich finden. Teilweise bleiben die alten Industrieanlagen als Denkmäler bestehen, so dass die historische Entwicklung und die traditionelle Identität des Stadtteils nicht vollkommen verloren geht. Auf dem KHD-Gelände befindet sich heute etwa der Technologie- und Industriepark Kalk. Zwar wurden ähnlich dem Stadthaus in Deutz auch auf das KHDGelände städtische Ämter (Sozialamt, Ausländeramt) verlegt, die Architektur jedoch der der Industrieanlagen angepasst. An den beiden alten Industriestandorten lässt sich eine Umkehrung der Firmenstrukturen erkennen: Die Firma Deutz beispielsweise entstand ursprünglich im linksrheinischen Innenstadtgebiet, siedelte dann aber nach Kalk um, weil die während der Hochphase der Industrialisierung benötigten großen Produktionshallen in der Innenstadt keinen Platz fanden. Nachdem diese großen Produktionsanlagen nur noch unrentabel arbeiteten und geschlossen wurden, verlagerte sich der Firmenschwerpunkt in den Dienstleistungsbereich. Sowohl CFK als auch Deutz sind auch heute noch erhalten, wenngleich sie sich von den großen Produktionsstandorten in Köln getrennt haben. 9. Standort: Hagen-Gelände Auf dem Gelände der ehemaligen Batteriefabrik Hagen siedeln sich heute eine Vielzahl kleinerer Dienstleistungs- und Technologieunternehmen an. Krankenkassen und Versicherungen finden sich dort ebenso wie ein Designzentrum oder die BioFactory. Das Konzept, was hier deutlich wird, nennt sich Medien- und Technologiespange Köln und bezeichnet den Versuch, moderne Unternehmen in einen ehemaligen Industriestadtteil anzusiedeln. Die geplante Technologiespange umfasst ein Gebiet von Mühlheim im Norden über Deutz und Kalk bis nach Poll im Süden. Auch Bildungseinrichtungen wie die FH Köln oder das MedienBerufskolleg Georg-Simon-Ohm gehören dazu. Man erkennt die direkt sichtbare Strukturveränderung, der durch den Bau moderner Gebäude sichtbar wird, aber auch den Versuch, das vorhandene Humankapital an die modernen Strukturen anzupassen. Durch Investitionen in Bildungseinrichtungen bekommt man mittelfristig genau die Arbeitnehmer, die von modernen Unternehmen gefordert werden. Die geplante und begonnene Umstrukturierung des rechtsrheinischen Stadtgebietes von Köln ist somit ein vielschichtiger Prozess, der nicht mit dem Bau neuer Straßen und Häuser abgeschlossen ist. Auf vielen Ebenen wird versucht, die von dem Niedergang der großen Industriebetriebe stark belasteten Stadtteile zukunftsfähig zu machen.