parlament der deutschsprachigen gemeinschaft

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parlament der deutschsprachigen gemeinschaft
PARLAMENT
DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT
16. JUNI 2008 - DEKRET ZUR FESTLEGUNG VON KERNKOMPETENZEN
UND RAHMENPLÄNEN IM UNTERRICHTSWESEN
Sitzungsperiode 2007-2008
Dokumente des Parlamentes :
Dekretentwurf
Abänderungsvorschläge
Bericht (+ Erratum)
Abänderungsvorschlag zu dem vom
Ausschuss angenommenen Text
Ausführlicher Bericht : Diskussion und Abstimmung - Sitzung vom 16. Juni 2008
127 (2007-2008) Nr. 1
127 (2007-2008) Nr. 2-4
127 (2007-2008) Nr. 5
127 (2007-2008) Nr. 6
Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat das Folgende angenommen
und wir, Regierung, sanktionieren es:
Artikel 1 - Die in den Anhängen I-VIII aufgeführten kompetenzorientierten Rahmenpläne werden
gemäß Artikel 75 §4 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das
Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für
die Regelschulen festgelegt.
KAPITEL I - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 31. AUGUST 1998 ÜBER DEN AUFTRAG
AN DIE SCHULTRÄGER UND DAS SCHULPERSONAL SOWIE ÜBER DIE ALLGEMEINEN
PÄDAGOGISCHEN
UND
ORGANISATORISCHEN
BESTIMMUNGEN
FÜR
DIE
REGELSCHULEN
Artikel 2 - In Artikel 1 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und
das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen
für die Regelschulen, abgeändert durch das Dekret vom 27. Juni 2005 und das Dekret vom 26. Juni
2006, wird ein Absatz 3 mit folgendem Wortlaut eingefügt:
„Die Artikel 12, 13, 17 und 75 finden ebenfalls Anwendung auf den von der Deutschsprachigen
Gemeinschaft organisierten und subventionierten Sonderunterricht.“
Artikel 3 - Artikel 4 Nummer 1 desselben Dekretes wird durch folgende Bestimmung ersetzt:
„1. Parlament: Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft;“
Im selben Artikel Nummer 12 wird die Wortfolge „die Ziele, Inhalte, Schlüsselkompetenzen und
Hinweise“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen, Inhalte und
Hinweise“ ersetzt.
Im selben Artikel wird die Nummer 15 durch folgende Bestimmung ersetzt:
„15. Kompetenzen: Fähigkeit effizienten Handelns in Bezug auf eine Gruppe verwandter Situationen;
die Meisterung dieser Situationen bedarf einerseits der notwendigen Kenntnisse und andererseits der
Fähigkeit, diese Kenntnisse im Hinblick auf das Erkennen und Lösen wirklicher Probleme reflektiert
und zum angemessenen Zeitpunkt in konkretes Tun umzusetzen; die Kompetenzen können sowohl
fachbezogen als auch überfachlich sein;“.
Im selben Artikel wird die Nummer 16 durch folgende Bestimmung ersetzt:
„16. Kernkompetenzen: wesentliche Ziele im Unterrichtsfach oder Fachbereich, die Ausgangspunkt
für die Formulierung von Kompetenzerwartungen sind;“.
In denselben Artikel wird eine Nummer 16bis mit folgendem Wortlaut eingefügt:
„16bis. Kompetenzerwartungen: die zu erreichenden Lernergebnisse, die die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern; diese
gelten als Mindestanforderungen, die von jedem Schüler erreicht werden müssen;“.
In denselben Artikel wird eine Nummer 16ter mit folgendem Wortlaut eingefügt:
„16ter. Rahmenpläne: verbindliche Rahmen, die Anforderungen an das Lehren und Lernen in der
Schule formulieren; diese beinhalten unter anderem Kernkompetenzen, Kompetenzerwartungen und
Bezüge zu den Kompetenzerwartungen; diese letzteren beschreiben Zwischenziele für die
verschiedenen Stufen in der Primar- und Sekundarschule, die wichtige Etappen in der
Kompetenzentwicklung darstellen;“.
Artikel 4 - In Artikel 12 Absatz 2 desselben Dekretes wird das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch
die Wortfolge „Kernkompetenzen und Kompetenzerwartungen“ ersetzt.
Artikel 5 - Artikel 13 desselben Dekretes wird durch folgende Bestimmung ersetzt:
„Artikel 13 - Überfachliche Kompetenzen
Überfachliche Kompetenzen sind Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen
Leben entwickelt werden. Die überfachlichen Kompetenzen sind eine Grundlage zur Erreichung
allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der
Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Die überfachlichen Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang:
1. Methodenkompetenzen: Diese umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel
sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen.
Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und
verantwortungsbewussten Lernprozesses. Hierbei fördern die Schulen die Informations- und
Medienkompetenzen der Schüler und berücksichtigen den Umgang mit den Informations- und
Kommunikationstechnologien in einer Form, die dem Alter der Schüler angemessen ist.
2. Soziale Kompetenzen: Diese bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, um das
eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang
mit denen anderer.
3. Personale Kompetenzen: Diese sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Individuum
Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter
anderem das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, das Erkennen der eigenen
Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung und die Entwicklung
einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Der Lernprozess ist so zu gestalten, dass sich die Schüler am Aufbau des eigenen Wissens und an der
Aneignung von Kompetenzen aktiv beteiligen können. Die Schüler sollten immer wieder erfahren,
dass Wissen und Können Sinn machen und anwendbar sind. Die Schule bemüht sich demnach, die
Lernsituationen zu aktualisieren und sie in die Lebenswelt der Schüler einzubeziehen.
In der schulischen Bildung und Ausbildung sind die Erziehung zum eigenverantwortlichen und
selbstständigen Lernen sowie die Förderung der Leistungsbereitschaft wichtige Voraussetzungen, die
zum lebenslangen Lernen befähigen.“
Artikel 6 - In Artikel 17 §1 Absatz 3 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die
Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“
ersetzt.
Artikel 7 - In Artikel 22 §4 desselben Dekretes wird das Wort „Rat“ durch das Wort „Parlament“
ersetzt.
Artikel 8 - In Artikel 32 §2 desselben Dekretes wird die Wortfolge „Der Rat“ durch die Wortfolge
„Das Parlament“ ersetzt.
Artikel 9 - In Artikel 72 Absatz 3 desselben Dekretes wird das Wort „Rat“ durch das Wort
„Parlament“ ersetzt.
Artikel 10 - § 1 - In Artikel 75 desselben Dekretes wird der Titel des Artikels durch folgenden
Wortlaut ersetzt:
„Artikel 75 - Entwicklungsziele und die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“
§ 2 - In §1 Absatz 2 desselben Artikels wird das Wort „fachübergreifende“ durch das Wort
„überfachliche“ ersetzt.
§ 3 - Die §§2 und 3 desselben Artikels werden durch folgende Bestimmungen ersetzt:
„§2 - Bei der Versetzung und der Vergabe der Stufen- und Abschlusszeugnisse sind die in den
Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen von ausschlaggebender Bedeutung.
§3 - Die Rahmenpläne beschreiben Kompetenzen, die für die gesamte Primarschule und für die
Sekundarschule pro Fach beziehungsweise Fachbereich, Stufe und Unterrichtsform festgelegt
werden, mit Ausnahme der Fächer Religion und nichtkonfessionelle Sittenlehre.“
§ 4 - In §4 desselben Artikels wird die Wortfolge „Der Rat“ durch die Wortfolge „Das Parlament“
ersetzt.
Im selben Paragraphen wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die
Rahmenpläne“ ersetzt.
§ 5 - In §5 Absatz 1 und 2 desselben Artikels, eingefügt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002,
wird jeweils das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen
beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt.
In Absatz 3 Nummer 1 desselben Paragraphen, eingefügt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002,
wird das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die von den Rahmenplänen
abweichenden Kompetenzen“ ersetzt.
In Absatz 5 desselben Paragrafen wird das Wort „Rat“ durch das Wort „Parlament“ ersetzt.
Artikel 11 - In Kapitel VIII Abschnitt 1 desselben Dekretes wird ein Artikel 75bis mit folgendem
Wortlaut eingefügt:
„Artikel 75bis - Ab dem Schuljahr 2013-2014 findet in einem Rhythmus von vier Jahren die
Evaluierung der Rahmenpläne und deren Umsetzung in den Schulen durch die Pädagogische
Inspektion und Beratung statt. Die Pädagogische Inspektion und Beratung kann zu diesem Zweck
Sachverständige zu Rate ziehen.“
Artikel 12 - In Artikel 80 §1 desselben Dekretes wird das Wort „fachübergreifenden“ durch das Wort
„überfachlichen“ ersetzt.
Artikel 13 - Artikel 82 Absatz 1 desselben Dekretes, abgeändert durch das Dekret vom 16. Dezember
2002, wird durch folgende Bestimmung ersetzt:
„Bei der Entscheidung über die Vergabe des Abschlusszeugnisses der Grundschule werden die Fächer
beziehungsweise Fachbereiche Unterrichtssprache, erste Fremdsprache, Mathematik, Sport,
Musik/Kunst, Naturwissenschaften/Technik und Geschichte/Geografie berücksichtigt, wobei den
Fächern Unterrichtssprache, erste Fremdsprache und Mathematik besondere Aufmerksamkeit
gewidmet wird.“
Artikel 14 - In Artikel 84 Nummer 2 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die
Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“
ersetzt.
Artikel 15 - In Artikel 87 §1 desselben Dekretes, abgeändert durch das Dekret vom 25. Mai 1999 und
ersetzt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“
durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt.
KAPITEL II - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 26. APRIL 1999 ÜBER DAS
REGELGRUNDSCHULWESEN
Artikel 16 - In Artikel 16 Nummer 1 des Dekretes vom 26. April 1999 über das
Regelgrundschulwesen wird die Wortfolge „mutter- und fremdsprachliche Aktivitäten“ durch die
Wortfolge „Aktivitäten in der Unterrichtssprache und in der ersten Fremdsprache“ ersetzt.
Artikel 17 - Artikel 17 Nummer 1 desselben Dekretes wird wie folgt abgeändert:
1. die Buchstaben a) bis c) werden durch folgende Bestimmungen ersetzt:
„a) Unterrichtssprache,
b) Sport,
c) Musik/Kunst,“;
2. der Buchstabe e) wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „e) Naturwissenschaften/Technik,“;
3. ein Buchstabe h) wird mit folgendem Wortlaut eingefügt: „Geschichte/Geografie.“
Nummer 2 desselben Artikels wird durch folgende Bestimmung ersetzt:
„2. die Förderung der in Artikel 13 Absatz 1 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an
die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und
organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen festgehaltenen überfachlichen Kompetenzen.“
Artikel 18 - Artikel 18 Absatz 2 desselben Dekretes, ersetzt durch das Dekret vom 16. Dezember
2002, wird durch folgende Bestimmung ersetzt:
„Das Abschlusszeugnis der Grundschule erhält der reguläre Schüler und der in Artikel 60 Absatz 2
erwähnte Schüler mit erhöhtem Förderbedarf, der die Kompetenzerwartungen in den Fächern
beziehungsweise Fachbereichen Unterrichtssprache, Sport, Musik/Kunst, Mathematik, erste
Fremdsprache, Geschichte/Geografie in ausreichendem Maße erfüllt. Bei der Vergabe dieses
Abschlusszeugnisses wird den Fächern Unterrichtssprache, erste Fremdsprache und Mathematik
besondere Aufmerksamkeit gewidmet.“
Artikel 19 - In Artikel 23 Nummer 9 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die
Schlüsselkompetenzen in den Fächern Muttersprache“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen
beschriebenen Kompetenzen in den Fächern Unterrichtssprache“ ersetzt.
KAPITEL III - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 16. DEZEMBER 2002 ÜBER DIE
FESTLEGUNG DER ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DEN KINDERGARTEN UND DER
SCHLÜSSELKOMPETENZEN FÜR DEN PRIMARSCHULBEREICH UND FÜR DIE ERSTE
STUFE DES SEKUNDARUNTERRICHTS MIT AUSNAHME DES BERUFSBILDENDEN
UNTERRICHTS UND ZUR ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 31. AUGUST 1998 ÜBER
DEN AUFTRAG AN DIE SCHULTRÄGER UND DAS SCHULPERSONAL SOWIE ÜBER DIE
ALLGEMEINEN PÄDAGOGISCHEN UND ORGANISATORISCHEN BESTIMMUNGEN FÜR
DIE REGELSCHULEN UND DES DEKRETES VOM 26. APRIL 1999 ÜBER DAS
REGELGRUNDSCHULWESEN
Artikel 20 - Im Titel des Dekretes vom 16. Dezember 2002 über die Festlegung der Entwicklungsziele
für den Kindergarten und der Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste
Stufe des Sekundarunterrichts mit Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts und zur Abänderung des
Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über
die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen und des
Dekretes vom 26. April 1999 über das Regelgrundschulwesen wird die Wortfolge „und der
Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste Stufe des Sekundarunterrichts mit
Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts“ gestrichen.
Artikel 21 - Im Titel des Kapitels I desselben Dekretes wird die Wortfolge „und
Schlüsselkompetenzen“ gestrichen.
Artikel 22 - In Artikel 1 desselben Dekretes wird die Wortfolge „und die im Anhang II aufgeführten
Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste Stufe des Sekundarunterrichts mit
Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts“ gestrichen.
Artikel 23 - In Anhang I desselben Dekretes wird das Wort „Muttersprache“ durch das Wort
„Unterrichtssprache“ ersetzt.
Artikel 24 - Der Anhang II desselben Dekretes wird gestrichen.
KAPITEL IV - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 19. APRIL 2004 ÜBER DIE
VERMITTLUNG UND DEN GEBRAUCH DER SPRACHEN IM UNTERRICHTSWESEN
Artikel 25 - In Artikel 4 §2 Absatz 2 des Dekretes vom 19. April 2004 über die Vermittlung und den
Gebrauch der Sprachen im Unterrichtswesen wird die Wortfolge „Psychomotorik, Leibeserziehung,
Kunst und Handwerk“ durch die Wortfolge „Sport und Musik/Kunst“ ersetzt.
KAPITEL V - INKRAFTTRETEN
Artikel 26 - Die Bestimmungen des vorliegenden Dekretes einschließlich Anhang VIII treten am
1. September 2008 in Kraft. Hiervon abweichend treten die Anhänge I-VII wie folgt in Kraft:
1. für die Primarschule in den Fächern Mathematik, Unterrichtssprache und erste Fremdsprache am
1. September 2009;
2. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Geschichte/Geografie, Naturwissenschaften
und Sport am 1. September 2009;
3. für die Primarschule in den Fächern Geschichte/Geografie, Musik/Kunst, Sport und
Naturwissenschaften/Technik am 1. September 2010;
4. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Mathematik, Unterrichtssprache und erste
Fremdsprache am 1. September 2010;
5. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Musik/Kunst und Technik zu einem
Zeitpunkt, der von der Regierung festgelegt wird.
Jedoch haben die Schulen bereits die Möglichkeit vor dem Inkrafttreten der Anhänge des vorliegenden
Dekretes die Rahmenpläne in einer Erprobungsphase anzuwenden.
-1-
ANHANG I
Rahmenplan
Fach
Deutsch
Unterrichtssprache
-2-
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................... 3
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?........................................................................................... 4
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN .................................... 4
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................... 6
1.4 INHALTE ............................................................................................................................. 6
1.5 LERNEN UND LEHREN .................................................................................................... 7
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ........................................................ 9
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................... 10
2. DER BEITRAG DES FACHES DEUTSCH ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............ 11
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 14
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 18
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER .................................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS .....................................................................................
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ..................................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule....................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule .............................................................................
20
20
21
21
25
29
33
-3-
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem
späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein
Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer
bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung
und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das
professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der
pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die
Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur
Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der
Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch
auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit - bestimmen
die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden
Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen
und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch
entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum
lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf
und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung der
Gesellschaft
-4-
•
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit
sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
1.1. WAS SIND KOMPETENZEN1?
Stärkung der
Persönlichkeit
Anbindung an Inhalte
und Tätigkeiten
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind
stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit
des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl
Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise
Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete
Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und
soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln.
1.2. FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der
ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von
fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in
lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die
in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
1
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
-5-
o
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen.
Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten,
kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methodenkompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
o
o
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informationsund
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
-6-
1.3. KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten
Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben
haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen
Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung der Schüler (vgl. 1.6 Leistungsermittlung und –bewertung);
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
wesentliche
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4. INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
-gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenzerwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
-7-
1.5. LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar
strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte
Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit
das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal
gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und
Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit,
Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern
optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und
gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schulund unterrichtsorganisatorischer und methodisch-didaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der
Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen
Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne
Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
•
•
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung
eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind
problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und
sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen
sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf
das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung
unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das
Lernen ein.
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der
Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit
Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des
Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern.
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
-8-
•
•
•
•
•
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es
ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes
fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt
kumulatives Lernen.
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem
der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von
Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor
allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen
inhaltlichen Zusammenhängen.
Kumulatives
Lernen
Kognitiv-systematisch
Situiertlebenspraktisch
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über
die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes
Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich
des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des
Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien
und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit
zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten
Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders
in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-Antwort-Situationen werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und
Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
Lehrerkooperation
Organisationsrahmen
des Unterrichts
-9-
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer
Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen
Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schul- und
Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule
wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im
Schulalltag fördert den Lernprozess.
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6. LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen,
dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen
Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und
-bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer
Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres
Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft
der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel
besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind
Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig
als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird,
fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie
zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 10 -
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele,
Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches
Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und
Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich
selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das
Weiterlernen.
1.7. STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie
folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der
Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des
2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als
erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der
ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden
Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3.
Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige
Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich
darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
-gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 11 -
2. DER
BEITRAG
DES
KOMPETENZENTWICKLUNG
FACHES
DEUTSCH
ZUR
Der Unterricht im Fach Deutsch leistet einen entscheidenden Beitrag für die
kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Schüler. Im Zentrum steht
die Ausbildung der Kompetenzbereiche Sprechen, Lesen und Schreiben als
Basis für weiterführendes Lernen, für die Teilnahme am gesellschaftlichen
Leben und zum Erschließen der Welt. Sprache ist Voraussetzung für das
Lernen, aber auch Ziel des Lernens.
Ausgehend vom Entwicklungsstand und der Erfahrungswelt der Schüler
ermöglicht der Deutschunterricht die systematische Weiterentwicklung ihrer
individuellen sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten und schafft die
Grundlagen für die Bewältigung sprachlicher Anforderungen der Lebenspraxis
sowie für die sachgerechte Nutzung von Medien.
Der Deutschunterricht ist gerichtet auf einen bewussten und
verantwortungsvollen Umgang mit Sprache, auf das Verständnis von Sprache
in ihrer kulturellen, interkulturellen und ästhetischen Funktion sowie auf die
Ausbildung grundlegender Lernstrategien und Arbeitstechniken für ein
selbstverantwortliches Lernen.
Damit der Schüler seine rezeptiven und produktiven sprachlichen
Kompetenzen erweitert, ist es unerlässlich, fachbezogene Kompetenzen,
Methodenkompetenzen, soziale und personale Kompetenzen in enger
Verknüpfung zu sehen.
Die Schüler können sich mündlich und schriftlich äußern. Sie sind in der Lage,
sich mit den Äußerungen anderer Menschen auseinander zu setzen.
Das Fach trägt dazu bei, Verantwortlichkeit für gelingende Kommunikation
situativ und systematisch zu entwickeln. Von zentraler Bedeutung ist die
Fähigkeit, Texte zu verstehen, sprechend und schreibend Fragen aufzuwerfen,
Probleme zu bewältigen, Gefühle, Gedanken und Erkenntnisse mitzuteilen. Der
Deutschunterricht vermittelt dafür ein facettenreiches Spektrum an
Möglichkeiten, Texte adressaten- und situationsgerecht einzusetzen. Im
Sprechen und Schreiben orientiert er sich an der Standardsprache und an den
Normen für sprachliche Richtigkeit. Vor allem an der Schönheit gelungener
sprachlicher Gestaltungen entwickelt der Schüler ästhetisches Urteilsvermögen,
Sensibilität und Kreativität.
Das von den Schülern zu entwickelnde Wissen und Können spiegelt sich in
folgenden Kernkompetenzen wider:
Fachbezogene
Kompetenzen
- 12 -
Kompetenzbereiche
Kernkompetenzen
Sprechen
Zuhören
Lesen – Umgang mit Texten und
Medien
Schreiben
Über Sprache reflektieren
Sprechfähigkeit entwickeln/ situations- und
adressatengerecht sprechen;
Gestaltendes und kreatives Sprechen.
Verbale und nonverbale Informationen erfassen,
herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend
agieren.
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien
entwickeln;
Kenntnisse und Informationen anhand
unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen;
Mit literarischen Formen umgehen.
Schreibfähigkeit entwickeln/ situations- und
adressatengerecht schreiben;
Gestaltendes und kreatives Schreiben.
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel
und Wirkung erkennen;
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und
anwenden können;
Sprachvarianten wahrnehmen.
Die Verarbeitung von Informationen, d.h. sie zu finden, strukturiert
zusammenzustellen und auszuwerten, bereichert lebenslanges Lernen und
ermöglicht die Ausprägung vieler Interessen und Neigungen. Die Schüler lernen
sich
beim
Gestalten
von
mündlichen
und
schriftlichen
Sprachhandlungssituationen an Kriterienrastern, Leitfäden und anderen Hilfen
zu orientieren. Sie verwenden einfache Planungs-, Überarbeitungs- und
Korrekturmethoden, nutzen Nachschlagewerke und kennen Methoden zum
effektiven Üben beim Lesen, Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben.
Methodenkompetenzen
Zum Untersuchen von Wörtern, Sätzen und Texten verwenden die Schüler
Sprachproben und kennen Verfahren zur Reflexion über Sprache.
Der Deutschunterricht befähigt Leser und Zuhörer, die Strategien und Methoden
zu nutzen, um Texte und Medien anderer zu verstehen sowie eigene Leistungen
situationsgerecht und wirkungsvoll zu präsentieren.
Sprachliches Handeln fördert die sozialen Kompetenzen. Sprachlicher Austausch
mit anderen ist immer in soziale Situationen eingebunden und mit sozialem
Handeln verbunden.
Die Schüler lernen, anderen zuzuhören, auf einen Gesprächspartner einzugehen,
in einer Gruppe zu sprechen, auf Beiträge anderer zu reagieren und ihre
Arbeitsvorhaben gegenseitig abzustimmen. Sie setzen sich mit anderen
Meinungen auseinander und lernen, Konflikte verbal zu lösen.
Soziale
Kompetenzen
Die rezeptive und produktive Auseinandersetzung mit der gesprochenen und
geschriebenen Sprache trägt dazu bei, eigene Lebenswirklichkeit, Erkenntnisse
und Erfahrungen zu betrachten, zu hinterfragen und einzuordnen.
Der Deutschunterricht bietet vielfältige Möglichkeiten, Gefühle und Erfahrungen
wahrzunehmen und zu reflektieren. Zunehmend vertreten die Schüler in
sprachlichen Handlungen ihren eigenen Standpunkt, lernen überzeugend zu
Personale
Kompetenzen
- 13 -
argumentieren, Verantwortung für das eigene Geschriebene bzw. Gesprochene
zu übernehmen und lassen Meinungsunterschiede zu.
Die Schüler lernen zunehmend den eigenen Lern- und Arbeitsprozess
einzuschätzen, zu beschreiben und zu organisieren. Auch sind sie in der Lage
mit Fehlern konstruktiv umzugehen, nach neuen Lösungswegen zu suchen und
Hilfen anzunehmen.
- 14 -
3.
KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
Sprechen
Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln
• holen Informationen, Meinungen und fremde • holen Informationen, Meinungen und fremde
Ideen ein und geben sie strukturiert weiter;
Ideen ein und geben sie strukturiert weiter;
• äußern ihre Meinung,
verteidigen sie;
begründen
und • vertreten, begründen und verteidigen ihre
eigene Meinung;
• wählen je nach Gesprächspartner bzw.
Gesprächssituation
einen
passenden
Wortschatz/Tonfall;
• berichten von ihren persönlichen Erlebnissen • äußern
sich
in
unterschiedlichen
und Erfahrungen anschaulich und lebendig;
Sprechsituationen sach- und situationsgerecht,
strukturiert, deutlich und verständlich;
• erzählen
zusammenhängend
Standardsprache;
in
der
• halten sich an die gemeinsam erarbeiteten • halten sich an die gemeinsam erarbeiteten
Gesprächsregeln;
Gesprächsregeln;
• sprechen deutlich, zusammenhängend und • benutzen in Sprechsituationen die Hochsprache
fließend in der Standardsprache und beachten
und formulieren ihre Aussagen und Absichten
dabei die Wirkung der Redeweise: Lautstärke,
verständlich und wirkungsvoll;
Tempo, Betonung, Körpersprache;
• tragen Wünsche, Gefühle und Erwartungen • nutzen sprachliche Mittel bei der Darstellung
angemessen vor;
der Gefühle, Wahrnehmungen, Erwartungen
und Erfahrungen;
• beteiligen sich
Entscheidungen;
an
Diskussionen
und • erklären und verteidigen ihren Standpunkt in
einer
Diskussion
oder
einem
Gedankenaustausch mit dem Lehrer und den
Mitschülern, fungieren als Diskussionsleiter;
• tragen Konflikte mit sprachlichen Mitteln aus.
Gestaltendes und kreatives Sprechen
• tragen Konflikte mit sprachlichen Mitteln aus.
• stellen Gesprächssituationen, Texte, eigene • stellen Gesprächssituationen, Texte, eigene
Erlebnisse szenisch dar;
Erlebnisse szenisch dar;
• tragen Gedichte auswendig und ausdrucksvoll • tragen Gedichte auswendig und ausdrucksvoll
vor;
vor;
• setzen beim szenischen Spiel und Vortrag • setzen gestische und mimische Mittel beim
verbale sowie nonverbale Ausdrucksmittel ein
Spielen ein;
und versetzen sich in die jeweilige Rolle hinein;
• tragen einer Gruppe Lernergebnisse vor unter • tragen
einer
Gruppe
komplexere
Nutzung von Fachbegriffen und Medien.
Lernergebnisse vor unter Nutzung von
Fachbegriffen und Medien.
- 15 -
Zuhören
Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend
agieren
• hören während eines angemessenen Zeitraumes • hören während eines angemessenen Zeitraums
aufmerksam zu, erkennen und deuten
aufmerksam und strukturierend zu, erfassen die
nonverbale Zeichen;
Grundgedanken und den Aufbau eines
Gesprächs;
• gehen auf den Gesprächspartner ein und • überdenken ihre eigene Haltung beim Zuhören;
signalisieren Zustimmung oder Ablehnung,
Verstehen oder Nichtverstehen;
• erfassen beim Zuhören das Wesentliche und • überprüfen das Gehörte anhand der eigenen
überprüfen das Gehörte anhand der eigenen
Kenntnisse und Einsichten.
Kenntnisse und Einsichten.
Lesen – Umgang mit Texten und Medien
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
• lesen sinngemäß, fließend und lebendig vor;
• verfügen über grundlegende Lesefertigkeiten:
flüssig, sinnbezogen, lebendig;
• verstehen das Gelesene inhaltlich und erfassen • verstehen das Gelesene inhaltlich und erfassen
die Textstruktur;
die Textstruktur;
• kennen die verschiedenen Leseweisen und • kennen die verschiedenen Leseweisen und
setzen sie ein;
setzen sie ein;
• kennen und unterscheiden
Textfunktionen und Textsorten;
verschiedene • kennen und unterscheiden
Textfunktionen und Textsorten;
verschiedene
• nutzen Lesestrategien als Hilfe zum • wenden verschiedene Lesestrategien
Textverständnis.
komplexeren Texten adäquat an.
Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
bei
• kennen die verschiedenen Informationsquellen • nutzen selbstständig das Medienangebot zu
und nutzen sie sinnvoll;
persönlichen und schulischen Zwecken;
• filtern und ordnen die für sie wichtigen • entnehmen, verstehen und
Informationen aus angepassten Texten;
wesentliche Informationen;
hinterfragen
• lesen und verstehen dem Alter angepasste • überprüfen die durch Lesen erworbenen
Erzählungen, Auszüge aus Ganzschriften,
Informationen anhand gewonnener Kenntnisse,
Kinderbücher und Sachtexte;
Erfahrungen und Einsichten.
• gewinnen
einen
Überblick über
Medienangebot, untersuchen Inhalte
Wirkungsweise medialer Texte.
das
und
Mit literarischen Formen umgehen
• kennen
und
unterscheiden
literarische • kennen und benutzen wesentliche Fachbegriffe
Gattungen: Erzählungen, Märchen, Fabeln,
zur Erschließung der Literatur;
Sagen, Gedichte;
• wenden
einfache
Textuntersuchung an;
Verfahren
der • setzen sich mit sprachlichen Kunstwerken
auseinander und erkennen Techniken des
literarischen Schaffens;
- 16 -
• setzen einfache literarische Texte produktiv • erproben sich
um;
Gestalten;
im
eigenen
sprachlichen
• kennen bedeutende Autoren und Werke aus der • kennen aktuelle und klassische Werke der
Kinderliteratur.
Jugendliteratur und altersangemessene Werke
bedeutender Autoren.
Schreiben
Schreibfähigkeit entwickeln/ Situations- und adressatengerecht schreiben
• schreiben mit einer lesbaren Handschrift • schreiben Texte in gut lesbarer äußerer Form
fehlerfrei ab;
und einem der Aufgabe und Situation
angemessenen Tempo;
• schreiben freie Texte und nutzen bewusst • planen und gestalten den Schreibprozess
Gestaltungsmittel;
selbstständig unter Nutzung von sprachlichen
Gestaltungsmitteln,
Arbeitsstrategien
• schreiben Wörter des Grundwortschatzes und
einschließlich
von
Fremdwörter
unter
Nutzung
von
Textverarbeitungsprogrammen
unter
Rechtschreibstrategien richtig und überprüfen
Einhaltung der Rechtschreibregeln;
und berichtigen mit Rechtschreibhilfen;
• erkennen eigene Fehlerschwerpunkte und legen • wenden die Grundregeln der Zeichensetzung
Übungsschwerpunkte fest;
korrekt an;
• erzählen, informieren sachlich, beschreiben und • formulieren und begründen Informationen zu
berichten;
einem bestimmten Thema situations- und
adressatengerecht.
• formulieren und begründen situations- und
adressatengerecht.
Gestaltendes Schreiben
• schreiben nach Vorlage;
• setzen grundlegende Schreibfunktionen um:
Erzählen, Berichten, Informieren;
• schreiben freie Texte.
• nutzen produktive und kreative Schreibformen.
Über Sprache reflektieren
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
• untersuchen
die
Beziehung
zwischen • nutzen verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten
Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung.
und schätzen ihre Wirkung ein;
• kennen Bedingungen und Regeln
kommunikative Situationen im Alltag.
für
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
• wenden Grundoperationen der Satzlehre an • kennen und verwenden Satzstrukturen für die
(Proben);
adäquate Textgestaltung und Textuntersuchung:
o Hauptsatz, Nebensatz/Gliedsatz, Satzglied
• zerlegen Wörter, ordnen Wörter nach Feldern
und Familien, kennen Synonyme und
• kennen und verwenden Wortarten für die
Homonyme;
adäquate Textgestaltung
• erkennen die Funktion und Merkmale der
Wortarten;
• kennen einschlägige
wenden sie korrekt an;
Flexionsformen
und
- 17 -
• durchschauen einfache sprachliche Bilder:
Vergleich, Metapher, Redensarten.
Sprachvarianten wahrnehmen
• entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede • kennen „Sprachen in der Sprache“ und
zwischen
Dialekt,
Umgangsund
unterscheiden sie in ihrer Funktion: Dialekt,
Standardsprache;
Umgangs- und Standardsprache, Fachsprachen.
• nehmen Unterschiede zwischen verschiedenen
Sprachschichten wahr.
- 18 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
UNTERRICHTSGESTALTUNG
DIE
QUALITÄT
DER
Der Unterricht im Fach Deutsch geht von den sprachlichen Möglichkeiten der
Schüler aus und entwickelt sie systematisch weiter. Im Zentrum der Planung wie
der Gestaltung des Unterrichts steht das mündliche und schriftliche
Sprachhandeln. Es ist Ausgangspunkt wie auch Zielpunkt des Unterrichts, denn
es kommt vor allem darauf an, dass die Schüler in jeder Lebenssituation die
Sprache angemessen und richtig gebrauchen lernen. Eine gute
Sprachbeherrschung sichert dem Schüler die aktive Teilhabe am
gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Dabei geht es nicht allein um die
Effektivität der Kommunikation, sondern es ist immer auch ein angemessener
Bezug zu den Wert- und Normvorstellungen herzustellen. Diese umfassen
beispielsweise Identitätsbildung, Kritikfähigkeit und Toleranz.
mündliches und
schriftliches Sprachhandeln
Generell werden im Deutschunterricht durch eine prinzipiell kommunikative
Orientierung die sprachlichen Fähigkeiten jedes Einzelnen so weit wie möglich
gefördert. Daran ist moderner Sprachunterricht heute zu messen. Bei allen
Lerntätigkeiten wird der Unterricht so organisiert, dass ein auf Lernfreude und
soziales Miteinander gerichtetes anregendes und förderliches Arbeitsklima
entsteht.
Kommunikative
Orientierung
Auch das Einbeziehen und Reflektieren von persönlichen Interessen,
Vorstellungen und individuellen Arbeitsweisen in das sprachliche Handeln
fördern die Entwicklung einer anspruchsvollen und lebensnahen Lese-, Schreibund Gesprächskultur im Unterricht.
Die Schüler werden in allen Bereichen des Sprachunterrichts dabei in
grundlegende methodische Arbeitsweisen, Techniken und Strategien eingeführt
und vervollkommnen diese in ihrem sprachlichen Handeln und durch ihr
sprachliches Handeln.
Lese-, Schreibund Gesprächskultur
Insgesamt ist der Unterricht darauf auszurichten, schrittweise das selbstständige
Handeln der Schüler zu fördern. Dies wird erreicht, wenn die Lernorganisation
sowohl angeleitetes Lernen, als auch zunehmend selbstbestimmende Lernformen
(individuelles Lernen in Wochenplanarbeit, Freiarbeit, Stationenlernen ...)
einbezieht. Die Schüler lernen anhand von Kriterien bzw. Regeln die eigene
Sprache zu reflektieren, aber auch die sprachlichen Leistungen der Mitschüler
einzuschätzen und zu werten. Diese Zielstellung erfordert, angemessen
kooperative Unterrichtsformen wie Projektarbeit, Gruppen- und Partnerarbeit in
die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen.
selbstständiges Handeln
fördern
Im Sprachunterricht wird an vielfältigen Texten gearbeitet. Die Schüler lernen
dabei, Texte zu erschließen, kritisch zu behandeln und zu gestalten. Sie üben
sich darin, für sie bedeutsame Inhalte zu erkennen, zu verarbeiten und auch
wirkungsvoll zu präsentieren.
Dabei werden ihre außerschulischen Medienerfahrungen aufgegriffen und
genutzt. Generell gilt es, im Sprachunterricht Mediengebrauch und
Medieninhalte kritisch zu reflektieren.
In allen Stufen wird dem Lesen und der Entwicklung der Lesefähigkeit viel
Raum und Zeit gegeben. Lesen hat eine Schlüsselfunktion sowohl für den
schulischen Lernerfolg in allen Fächern als auch für den Umgang mit Medien
und für das Lernen in und außerhalb der Schule.
- 19 -
und für das Lernen in und außerhalb der Schule.
Im Unterricht wird berücksichtigt, dass sich gerade bei der Lesefähigkeit
beträchtliche Leistungsunterschiede bei den Schülern zeigen können. Der
Unterricht muss durch eine gezielte Diagnostik, vor allem durch den Einsatz von
binnendifferenzierenden Unterrichtsformen, darauf eingehen. Dabei sind die
Leseinteressen und das außerschulische Leseverhalten stimulierend und
motivierend als wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Lernen einzubeziehen.
Möglichst von Anfang an und nachhaltig soll die Lesefreude entwickelt werden
– auch durch das Lesen von Ganzschriften. Die Schüler erfahren so den Wert der
Lektüre und entdecken, dass Bücher eine Tür zur Welt öffnen.
Um sicher und verstehend lesen zu können, eignen sich die Schüler bestimmte
Lesetechniken und Lesestrategien an, wie beispielsweise Verfahren zum
Textverständnis, orientierendes und selektives Lesen.
Entwicklung der
Lesefähigkeit
Lesetechniken und
Lesestrategien
Lesen ist dabei als aktiver individueller Prozess der Sinnkonstruktion und nicht
einfach als Sinnentnahme von fertigen Texten zu verstehen. Daher sind
unterschiedliche Textsorten einzubeziehen und konstruktiv und auch
experimentell mit diesen Texten umzugehen.
Die Lesefähigkeit zu entwickeln ist Aufgabe aller Unterrichtsfächer. Mit ihren
vielfältigen und unterschiedlichen Inhalten, spezifischen Aufgabenstellungen in
der mündlichen wie schriftlichen Kommunikation leisten sie einen wichtigen
Beitrag zur Lesefähigkeit.
Zu einem lebensnahen Sprachunterricht gehört es, das unterrichtliche Lernen
durch vielfältige außerschulische Lernorte und Lernsituationen zu ergänzen und
zu erweitern, wie beispielsweise durch Bibliotheksbesuche,
Theateraufführungen, Leseabende, Lesewettbewerbe, Schreibprojekte.
Die Förderung der sprachlichen Fähigkeiten der Schüler erfordert einen
verbundenen Deutschunterricht, in dem alle Zielsetzungen nur in enger
Verflechtung miteinander verwirklicht werden können. Erst die Kombination
von Lesen, Sprechen und Schreiben ermöglichen einen kreativen Umgang mit
der Sprache. Insbesondere kommt es darauf an, Grammatik nicht als
Selbstzweck zu betrachten, sondern stets einzubinden in den Dienst der sachund situationsangemessenen sprachlichen Kommunikation. Ein verbundener
Sprachunterricht fördert einen differenzierten Sprachgebrauch, führt zu einem
vertieften Verständnis von Sprache und führt die Schüler zu Einsichten in
sprachliche Mittel und ihre Wirkungen.
Außerschulische
Lernorte und
Lernsituationen
Deutschunterricht als
verbundener Sprachunterricht
- Sprachvarianten wahrnehmen
- Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
- Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
Über Sprache reflektieren
- Gestaltendes Schreiben
- Schreibfähigkeit entwickeln/Situations- und adressatengerecht schreiben
Schreiben
- Mit literarischen Formen umgehen
- Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
- Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
Lesen - Umgang mit Texten und Medien
- Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren
Zuhören
- Gestaltendes und kreatives Sprechen
- Sprechfähigkeit entwickeln/Situations- und adressatengerecht sprechen
Sprechen
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 20 -
- 21 -
5.2. INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1 Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Sprechen
Situations- und adressatengerecht sprechen/ Sprechfähigkeit entwickeln
• kennen Sprachkonventionen und wenden sie
an;
• Begrüßung, Dank, Entschuldigung, Bitte
• tragen eigene Anliegen vor;
• Wünsche, Vorschläge, Bitten, Beschwerden
• kennen und nutzen Sprechanlässe:
• Aufträge, Aufgaben
o Informationen erfragen und
weitergeben,
o Beobachtungen wiedergeben,
o Sachverhalte beschreiben,
• Experimente, Situationen
• Vorgänge
• Geschichten aus unterschiedlichen Medien
o Geschichten erzählen, nacherzählen.
• entwickeln Interesse an Gesprächen:
• Kontaktaufnahme, aktuelle Ereignisse
o persönliche Erlebnisse mitteilen,
• aktuelle Konflikte
o über Konflikte sprechen,
o Arbeitsvorhaben besprechen,
• Unterrichtsthemen, persönliche
Interessengebiete
o Lernerfahrungen austauschen;
• Lösungswege, Ergebnisse, Schwierigkeiten
• vereinbaren und beachten Gesprächsregeln;
• Regeln und Rituale
• sprechen verständlich.
• Aussprache und Satzstrukturen
Gestaltendes und kreatives Sprechen
• Gehen spielerisch mit Sprache um;
• Zungenbrecher, Reime
• gestalten szenische Spiele;
• Spielformen, Rollenspiele
• tragen altersgemäße Texte auswendig vor.
• Gedichte, dialogische Texte
Zuhören
Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie
dementsprechend agieren
• hören über einen angemessenen Zeitraum zu; • Rituale des Vorlesens, Erzählens
• geben Rückmeldungen;
• Rückmeldeformen und -rituale
• klären Unverstandenes;
• Formen des Nachfragens
- 22 -
• nehmen nonverbale Ausdrucksmittel wahr;
• Mimik, Gestik, Blickkontakt
• halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln.
Lesen - Umgang mit Texten und Medien
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
• entwickeln Leseinteresse:
• Kinderliteratur, Sachbücher, Kinderzeitschriften
o offene Leseangebote nutzen,
o individuelle Texte vorstellen,
o leihen Medien aus;
• entwickeln Leseverständnis:
o Informationen ermitteln und
wiedergeben,
o Handlungsablauf erfassen,
• Angebote für Schreibanlässe
• Sachtexte, lyrische Texte, Bild- und
Textgeschichten, Texte unterschiedlicher
Medien
o Zusammenhänge erfassen,
o auf eigene Erfahrungen beziehen,
o einfache Schlussfolgerungen ziehen,
o zu Aussagen in Texten Stellung
beziehen,
o produktiv mit Texten umgehen;
• bilden Lesetechniken und -strategien unter
Anleitung aus:
• an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der
Unterstufe
o Erstellen von Hypothesen
o Klären von Begriffen und Textstellen
o Prüfen des Textverständnisses
o Nutzen von Strukturelementen auf der
Buchstaben-, Wort- und Satzebene
o Vorlesehilfen
• lesen flüssig;
• lesen flüssig vor.
Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
• kennen und nutzen unterschiedliche
Informationsquellen;
• Printmedien, digitale Medien
• vergleichen verschiedenartige Beiträge zu
einem Thema.
• Sachtexte, literarische Texte, Gedichte
Mit literarischen Formen umgehen
• entwickeln Interesse an literarischen Texten;
• lernen literarische Texte kennen;
• Gedichte, Erzählungen, Märchen, Fabeln
- 23 -
• lernen namhafte Autoren und ihre Werke
kennen.
• Werke, Figuren, Handlungen
Schreiben
Schreibfähigkeit entwickeln
• entwickeln Schreibinteresse;
• Briefe, Klassentagebuch, Lieblingsthemen
• veröffentlichen Schreibprodukte;
• Plakate, Ausstellungen, Bildergeschichten,
eigene Bücher
• gestalten Schreibprozesse bewusst unter
Berücksichtigung der Bewegungsabläufe,
Schreibkonventionen, Körper- und
Stifthaltung:
• vielfache Gestaltungsmittel
o Texte leserlich und sorgfältig
schreiben,
o sich an gemeinsamen Schreibprojekten
beteiligen,
o Texte gestalten und präsentieren,
o Textentwurf schreiben und
überarbeiten;
• bilden Rechtschreibstrategien und
Arbeitstechniken aus:
o sicher abschreiben,
• Wörterlisten, Wörterbücher
• eigene Wörterlisten, Klassenlisten entsprechend
der Altersstufe
o Alphabet kennen und nutzen,
o Übungswörter richtig schreiben,
o sich an Modellwörtern orientieren,
o sich selbst kontrollieren und
korrigieren;
• leiten Schreibweisen von Wörtern ab.
• Wortbausteine, Endungen, Wortstamm
Situations- und adressatengerecht schreiben
• kennen und nutzen Schreibanlässe:
o Geschichten erzählen und
umschreiben,
o an vertraute Personen schreiben,
• Bildergeschichten, Geschichten
• Briefe, Mitteilungen
• gemeinsame Schreibprojekte
o Informationen unter Anleitung
festhalten,
o Arbeits- und Lernprozesse festhalten;
• kennen Rückmeldeformen.
• einfache Dokumentationsformen
- 24 -
Gestaltendes Schreiben
• sammeln Schreibideen;
• Erzählimpulse
• wählen ein Thema;
• authentische Situationen, Schreibimpulse,
Schreibanregungen
• übernehmen Schreibideen von Textmodellen;
• schreiben eigene Texte.
• Gedichtformen, Sprachspiele,
• Bildergeschichten, Erzählungen,
Bildbeschreibungen
Über Sprache reflektieren:
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
• nehmen Verständigungsprobleme wahr und
besprechen diese.
• Rolle der Sprache
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
• entwickeln über die gesprochene und
geschriebene Sprache ein Sprachgefühl:
o Sprachmodelle, Kastensätze,
o Satzgrenzen, Satzzeichen, Satzarten,
Satzglieder
• Wortbildungen
• Wortarten
• Satzstrukturen
o Wortfamilien,
o zusammengesetzte Wörter;
• lernen die Funktionen und Merkmale der
Wortarten kennen.
Sprachvarianten wahrnehmen
• nehmen Unterschiede zwischen gesprochener
und geschriebener Sprache wahr;
• Wortwahl, Satzbildung, Wirkung
• untersuchen den Sprachgebrauch im eigenen
Umfeld;
• familiärer und schulischer Sprachgebrauch,
Redewendungen
• lernen andere Sprachen und Schriften kennen. • die unterschiedlichen Sprachen im schulischen,
familiären Umfeld
- 25 -
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Sprechen:
Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln
• kennen Sprachkonventionen und wenden sie •
an;
•
• tragen Anliegen vor;
•
• gestalten unterschiedliche Sprechsituationen;
• planen Sprechbeiträge und führen sie durch;
• erzählen einen Text nach;
• halten Kurzvorträge;
• entwickeln Interesse an Gesprächen;
• nehmen konstruktiv an Gesprächsrunden teil;
• vertreten ihre Meinung
tolerieren andere;
begründet
Begrüßung, Dank, Bitte, Entschuldigung
Wünsche, Vorschläge, Bitten, Beschwerden
Situationen aus dem Erlebnisbereich der Schüler,
Gesprächspartner
verschiedenen
Alters:
Vorstellung, Beschwerde, Auskunft, Telefonat
• Einbeziehung sachbezogener Informationen,
Lernerfahrungen,
Lösungswege,
Buchvorstellungen,
Beobachtungen,
Beschreibungen
• Aktualität, Konflikte und persönliche Probleme,
gemeinsam Erlebtes
und
• stellen gemeinsam Gesprächsregeln auf und • Regeln, Rituale
beachten diese;
• sprechen verständlich;
• Aussprache, Artikulation, Satzstruktur, korrekter
Gebrauch des Wortschatzes
• erzählen in sinnvoller Reihenfolge.
• Geschichten, Berichte, Beobachtungen
Gestaltendes und kreatives Sprechen
• tragen altersgemäße Texte auswendig vor;
• berücksichtigen eine
Sprachgestaltung;
• Gedichte, Geschichten, Sketche, Lieder
situationsangepasste
• unterstützen ihren Vortrag durch nonverbale • Rollenspiele
Gestaltung;
• erproben Situationen
Spielformen;
in
• führen Sprachspiele durch.
verschiedenen
• Zungenbrecher, Nonsenswörter, Schüttelreime,
Rätsel, Lügengeschichten
- 26 -
Zuhören
Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend
agieren
• hören
während
eines
Zeitraums bewusst zu;
angemessenen • Rituale des Vorlesens, Erzählens
• geben Rückmeldung;
• Rückmeldeformen und -rituale
• äußern Verständnis/Unverständnis, fragen
nach und gehen auf den Gesprächspartner
ein;
• nehmen nonverbale Ausdrucksmittel wahr • Körperhaltung, Gestik, Mimik
und deuten sie;
• halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln.
•
Klassengespräche
Lesen - Umgang mit Texten und Medien
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
• erfahren und pflegen
selbstständigen Lesen;
die
Freude
am • Leseecke
• lesen fließend vor unter Beachtung von
Lesetempo, Aussprache, Tonfall, Lautstärke;
• Offene
Leseangebote,
Medienzentren, Internet
Bibliotheken,
• Werke aus der Kinderliteratur
• entwickeln ihr Leseverständnis unter
• Wortbausteine, Satzeinteilung, Satzzeichen
Anwendung folgender Strategien weiter:
o
Verstehenshilfen: Verfahren kennen • Vorlesehilfen
und anwenden,
o
• an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der
Mittelstufe
Erfassen des Handlungsablaufs und
der Zusammenhänge,
o
Fragen beantworten,
o
Gezieltes Suchen von Informationen,
o
Aussagen mit Textstellen belegen,
o
Bezug herstellen zwischen Text und
Grafik/Bild,
o
Erarbeiten
von Zusammenfassung/
Meinungsaustausch/ Schlussfolgerung,
o
Handelndes Umsetzen des Gelesenen;
• entwickeln
unter
Lesefertigkeit;
Anleitung
ihre • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der
Mittelstufe
• kennen verschiedene Leseweisen und wenden
sie an:
o
selbstvergessenes Lesen
o
informierendes Lesen
o
selektives Lesen
- 27 -
Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
• kennen und nutzen Informationsquellen;
• öffentliche
Bibliotheken,
Ausleih-/Bestellverfahren, Printmedien, digitale Medien
• Orientierungshilfen
• vergleichen verschiedene Informationen und • Beiträge zu einem Vortrag
werten sie aus;
• nutzen
verschiedene
Präsentationen.
Medien
zu
Mit literarischen Formen umgehen
• entwickeln Interesse an literarischen Texten;
• Gedichte, Erzählungen, Märchen, Legenden,
Fabeln, Sagen
• Klassenlektüre
• unterscheiden die typischen
literarischer Gattungen;
Merkmale • Erzähltext, lyrischer Text, szenischer Text
• setzen literarische Texte produktiv um;
• Illustration,
Theater
Rollenspiel,
Improvisationsspiel,
• Versuche eigener Dichtung
• kennen ein gewisses
literarischen Werken.
Spektrum
an • Autoren, Werke, Figuren, Handlungen
Schreiben
Schreibfähigkeit entwickeln
• schreiben leserlich und sorgfältig;
• Schönschrift
• entwickeln Freude am schriftlichen Mitteilen; • spontane Schreibanlässe: persönliches Tagebuch,
Brief, Notizen, Mitteilung, Schreibkonferenzen
• gestalten ihre
zweckmäßig;
Texte
übersichtlich
und • Erlebnisse, Gedanken, Informationen
• Rechtschreibregeln
• überarbeiten
Texte
unter
Anleitung
• Strategien: Mitsprechen, Ableiten, Verlängern,
hinsichtlich des Inhaltes, des Verständnisses,
Einprägen
der Gestaltung und der Rechtschreibung;
• Nachschlagewerke, Rechtschreibehilfe am PC
• nutzen den PC zum Schreiben und zur
Gestaltungsmöglichkeit;
• Grundregeln
der
Zeichensetzung:
Punkt,
Ausrufezeichen, Fragezeichen, Zeichen der
• entwickeln auf der Basis des Erlernten ihre
wörtlichen Rede
Rechtschreibestrategien und Arbeitstechniken
weiter;
• überprüfen
und
verbessern
Texte
selbstständig hinsichtlich der Orthografie.
Situations- und adressatengerecht schreiben
• schreiben
selbstständig
Texte
unter • sprachliche und gestalterische Mittel: Wortschatz,
Berücksichtigung von Schreibanlass und
Textmodell, Formulierungen
Adressaten;
- 28 -
• überprüfen den Text nach Schreibauftrag, • Erlebtes, Erfundenes, Gedanken, Gefühle, Bitten,
Verständlichkeit,
Wirkung
und
Aufforderungen, Sachverhalte, Erfahrungen
Rechtschreibung,
Schriftbild
und
• Abhängigkeit der Gestaltung vom Anlass: Plakat,
übersichtliche Gestaltung;
Werbung, Brief, Verwendung von Bildern,
• überarbeiten unter Anleitung ihren Text.
Piktogrammen
Gestaltendes Schreiben
• erzählen eine
umschreiben sie;
Geschichte
nach
und • Bild, Stichwort, Erzählkern
• Märchen, Sagen, Fabeln, Gedichte
• schreiben nach literarischen Mustern eigene
Texte.
Über Sprache reflektieren
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
• erkennen, wie Sprache strategisch eingesetzt • Unterschied: gesprochene – geschriebene Sprache
werden kann:
• Spielformen, Klassengespräch
o
Sprache tröstet, ermuntert, beruhigt,
erfreut, provoziert, beleidigt, verletzt;
• analysieren Schüleräußerungen.
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
• kennen Wortbildungen;
• Wortzerlegung, Erstellung von Wortfeldern und
Wortfamilien, Oberbegriffe
• Synonyme
• erkennen die wesentlichen
situationsgebunden;
Wortarten
• Namenwort (Nomen), Tuwort (Verb), Wiewort
(Adjektiv),
Begleiter
(Artikel),
Fürwort
(Pronomen), Bindewort (Konjunktion)
• Konjugation, Deklination und Steigerung
• kennen die wesentlichen Satzstrukturen;
• Satzgrenzen, Satzzeichen (Punkt, Komma,
Ausrufe- und Fragezeichen, Zeichen der
wörtlichen Rede), Satzarten (Aussage, Frage- und
Ausrufesatz), Zeitstufen
• Grundoperationen der Satzlehre (Proben):
Weglass-, Umstell, Klang-, Erweiterungs- und
Ersatzprobe)
• kennen einfache sprachliche Bilder.
• Redensarten, Sprichwörter
Sprachvarianten wahrnehmen
• entdecken Unterschiede der verschiedenen • Standardsprache, Fachsprache, Umgangssprache,
Sprachebenen;
Jugendsprache, Dialekt, Einfluss der Sprache
(Werbung...)
• lernen andere Sprachen und Schriften kennen.
- 29 -
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Sprechen
Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln
• kennen Sprachkonventionen und bewältigen • aktuelle
Ereignisse,
Unterrichtsthemen,
Alltagssituationen;
Lerngespräche,
Präsentationsformen,
Moderationsformen für Gespräche
• erzählen
zusammenhängend
wirkungsbezogen;
• beschreiben Sachverhalte
Zusammenhänge;
und
und • eigene oder fremde Erlebnisse und Erfahrungen
erklären
• planen Sprechbeiträge und führen sie durch;
• erzählen einen Text nach;
• Gegenstands-,
Wegund
Vorgangsbeschreibung, z. B. einfache Bastel-,
Spiel-, Kochanleitung
• Unfall-,
Sportbericht,
Unternehmungen
schulische
• Kurze Texte mit und ohne Vorlage
• halten Kurzvorträge.
• Arbeitsergebnisse, z. B. aus einer Teamarbeit
• Buchvorstellung
• vereinbaren Gesprächsregeln und halten sie ein; • Gesprächsregeln,
• bringen Gesprächsbeiträge ein und gehen auf • Gestaltungsmittel, Auswertungskriterien
den Gesprächspartner ein;
• lösen Konflikte durch Gespräche.
Gestaltendes und kreatives Sprechen
• tragen
kurze
Texte
ausdrucksvoll vor;
auswendig
und • Gedichte, dialogische Texte
• Rollenspiel, darstellendes Spiel
• nutzen beim Sprechen und beim szenischen
Spiel verbale und nonverbale Gestaltungsmittel.
Zuhören
Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend
agieren
• hören aufmerksam zu;
• können auf das Gehörte
situationsbezogen reagieren;
sach-
• hören wertend zu;
und • Wirkung und Gebrauch sprachlicher Mittel
• Auswertungskriterien
• Gestik und Mimik
• erfassen nonverbale Informationen.
Lesen - Umgang mit Texten und Medien
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
• entwickeln Leseinteresse;
• Leseatmosphäre
- 30 -
• Klassenlektüre
• lesen sinngemäß, fließend und gestaltend unter • Erzählungen, Berichte, Dialoge, Gedichte
Berücksichtigung von Aussprache, Lesetempo,
Betonung;
• lernen Leseweisen kennen und wenden sie • an Texten, Büchern und Aufgabenbeispielen
selbstständig dem Leseziel entsprechend an:
gemäß der Oberstufe
o
selektives Lesen,
o
selbstvergessenes Lesen
o
globales Lesen
o
diagonales Lesen,
o
informierendes Lesen;
• lesen
strukturierend
unter
folgender Arbeitsstrategien:
Anwendung • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der
Oberstufe
o
Verfahren zum Klären unverstandener
Wörter und Textstellen,
o
Vermutungen an einen Text stellen,
o
Textaussagen markieren,
o
Überschriften
formulieren,
o
Texte gliedern,
o
Fragen an einen Text formulieren.
für
Teilabschnitte
Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
• kennen Informationsquellen und nutzen sie;
• öffentliche Bibliotheken und Büchereien,
Ausleih- und Bestellverfahren, Kataloge
• Lexika, Wörterbücher, Handbücher
• vergleichen verschiedene Informationen und • Printmedien, Hörfunk und Fernsehen, Ton- und
werten sie aus;
Bildträger und das Netz
• setzen Medien in einfacher Weise ein.
• Kurzvortrag
Mit literarischen Formen umgehen
• untersuchen Texte aufgrund der wesentlichen • Erzählungen, Märchen, Fabeln, Legenden,
Merkmale;
Sagen, Gedichte
• lesen Texte und lernen die wesentlichen • Erzählungen, Auszüge
literarischen Gattungen kennen und erkennen;
(Lesebuchgeschichten),
Sagen, Gedichte
aus Ganzschriften
Märchen, Fabeln,
• setzen literarische Texte produktiv um;
• Versuche eigener Dichtung
• kennen Kinderliteratur.
• Werke, Autoren, Figuren
Schreiben
Schreibfähigkeit entwickeln
• schreiben leserlich und strukturieren das
- 31 -
Schriftbild übersichtlich;
• kennen
und
nutzen
Textverarbeitung;
die
einfache • PC
• planen, schreiben und überarbeiten Texte;
• Schreibprojekte in der Gruppe
• schreiben richtig und setzen vielfältige • Rechtschreibregeln,
Lösungswege zur Absicherung der Schreibung
Fachbegriffe, Fremdwörter
eines Wortes ein:
gebräuchliche
o Laut-Buchstabenebene,
o Wortebene,
o Satzebene,
o Strategien;
• schreiben sicher ab.
Situations- und adressatengerecht schreiben
• erzählen selbstständig erlebte und erfundene • Aufbau von Geschichten, Gestaltungsmittel
Geschichten;
• Gestaltungsmittel, Beschreiben
• informieren situations- und adressatengerecht
• Gestaltungsmittel, Bericht
über Sachverhalte aus ihrer Erfahrungswelt;
• beschreiben
Vorgänge;
Personen,
Gegenstände
und
• berichten adressatenbezogen über Ereignisse
und Erfahrungen;
• formulieren und begründen eigene Meinungen;
• Auswertungskriterien
• verfassen einfache appellative Texte.
• Einladung für das Schulfest, Werbung, Briefe
Gestaltendes Schreiben
• schreiben unter Anleitung:
o
eine Geschichte nacherzählen;
o
nach literarischen Mustern eigene
Märchen, Fabeln, Gedichte schreiben;
o
Fabeln dialogisieren.
• Bild, Stichwort, Sprichwort, Erzählkern
Über Sprache reflektieren
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
• Erkennen, wie sprachliche Mittel gestalterisch • Unterschied
eingesetzt werden können;
Sprache
gesprochene
• Gestaltungsmittel
• schließen von Inhalt und Form einer Äußerung • Information, Appell
auf die mögliche Absicht ihres Verfassers.
–
geschriebene
- 32 -
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
• nutzen spielerisch sprachliche Operationen zur • Klang-, Umstell-,
Textrezeption und Textproduktion;
Erweiterungsprobe
Ersatz-,
Weglass-
und
• kennen Wortbildungen;
• Wortzerlegung, Wortfamilien, Wortfelder,
Stammbau, Synonyme, Homonyme
• verstehen einfache sprachliche Bilder;
• Redensarten, Sprichwörter
• verstehen die Funktion von Wörtern und • Satzarten, Satzglieder
Satzbau;
• unterscheiden häufig vorkommende Wortarten, • Nomen (Namenwort), Verb (Tuwort), Adjektiv
bezeichnen sie terminologisch richtig, erkennen
(Wiewort), Artikel (Begleiter), Präposition
ihre Leistung im Satz und bei der
(Fürwort),
Konjunktion
(Bindewort),
Rechtschreibung;
Präposition (Verhältniswort)
• wenden einschlägige Flexionsformen korrekt • Konjugation, Deklination, Steigerung
im Satz, d.h. textnah an;
• nutzen die Kenntnisse der Syntax bei der • Satzarten, wörtliche Rede
Zeichensetzung.
Sprachvarianten wahrnehmen
• nehmen die Unterschiede der verschiedenen • Gruppensprachen, Jugendsprache,
Sprachebenen wahr;
Fachsprache, Sprache der Werbung
Dialekt,
• erkennen die aktuelle Entwicklung der Sprache. • Begriffe aus der Technik im Alltag, Unwort des
Jahres
- 33 -
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Sprechen
Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln
• teilen anderen die zu einem bestimmten Thema • Kurzvortrag, Buchvorstellung
gesammelten Informationen mit und fassen
diese zusammen;
• erzählen über eigene Erfahrungen, Erlebnisse • aktuelle
Konflikte,
und Gefühle, um sich selbst mitzuteilen;
Unterrichtsthemen
• geben Gleichaltrigen Erklärungen;
• führen Gespräche mit
unbekannten Erwachsenen.
Ereignisse,
• Beobachtungen,
Experimente,
Spielregeln, Gebrauchsanleitung
bekannten
Verläufe,
und • Aktuelles, Interview, Schulprojekt
• halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln und • Klassengespräch,
Diskussion,
Interview,
gehen auf den Gesprächspartner ein.
Gesprächsmoderation,
Auswertungs- und
Beurteilungskriterien
Gestaltendes und kreatives Sprechen
• tragen Texte auswendig und ausdrucksvoll vor;
• nutzen beim Sprechen sowie beim szenischen
Spiel verbale und nonverbale Gestaltungsmittel.
• Gedichte, dialogische Texte, darstellendes
Spiel, Rollenspiele
Zuhören
Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend
agieren
• halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln;
• Klassengespräch, Diskussion
• nehmen Informationen auf und verarbeiten • Fachinhalte, Gesprächsinhalte
diese differenziert;
• hören strukturierend und wertend zu;
• erfassen
und
Informationen.
interpretieren
• Werbespots,
Aufrufe,
Auswertungskriterien
nonverbale • Gestik, Mimik, Körpersprache
Lesen - Umgang mit Texten und Medien
Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln
• wenden eine
Leseweise an:
dem
Leseziel
o selbstvergessenes Lesen,
o globales Lesen,
o informierendes Lesen,
angepasste • Texte, Bücher
Appelle
und
- 34 -
o diagonales Lesen,
o selektives Lesen,
o interpretierendes Lesen,
o kritisches Lesen;
• nutzen und reflektieren Lesestrategien für das • der 1. Stufe der Sekundarschule angemessene
Textverständnis:
Texte und Aufgabenbeispiele
o
Überschriften
formulieren,
zu
Textabschnitten
o
Stichwortartig einen Text wiedergeben
(Aufbau, Fragenlandschaft, …),
o
Fragen zu einem Text beantworten;
• entwickeln Textverständnis und unterscheiden
sicher verschiedene Textsorten:
o Sach- und Gebrauchstexte,
o Literarische Texte,
o Nicht-kontinuierliche Texte,
o Bild-Text-Kombination;
Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen
• erhalten, pflegen und fördern das Leseinteresse; • Mediotheken/Bibliotheken
• nutzen Informationsquellen und untersuchen • Jugendzeitschriften, Jugendnachschlagewerke,
Wirkungsabsichten und Wirkungsweisen der
Internet
Medien;
• untersuchen verschiedene Textarten und ihre • Einladungen,
Werbetexte,
Anweisungen,
Wirkung.
Schemata, Tabellen, Mitteilungen, Artikel aus
Zeitungen, Sachtexte, Teletext
Mit literarischen Formen umgehen
• epische (Märchen, Fabeln, Anekdoten,
Kriminalgeschichten,
Kurzgeschichten,
• lernen erzählende Texte von Theaterszenen
Tagebuch …)
oder Gedichten zu unterscheiden.
• dramatische (Einakter, Rollenspiele, szenische
Balladen …) und
• erkennen verschiedene literarische Gattungen;
• lyrische
(Stimmungsgedichte,
Sprachspielereien)
Balladen,
Schreiben
Schreibfähigkeit entwickeln
• gestalten Texte dem Zweck entsprechend und • Gestaltungsmittel
mit sinnvollem Aufbau.
Richtig schreiben
• beherrschen
die
Rechtschreibung und
Grundregeln
Zeichensetzung
der • Grundregeln
der
und
Zeichensetzung
Rechtschreibung
und
- 35 -
schreiben häufig vorkommende Wörter,
Fachbegriffe und Fremdwörter richtig.
• ermitteln eigene Fehlerschwerpunkte
führen Rechtschreibkontrollen aus.
und • Rechtschreibkartei – Fehlerkartei, Übungsheft,
Wörterbuch
Situations- und adressatengerecht schreiben
• beschreiben, berichten, erklären;
• Personen und Situationen
• Schreibideen,
Unterrichtsthemen
Schreibimpulse
zu
• Schreibprojekte
werbe,...
Schülerzeitung,
Wettbe-
/
• Tagebuch, Lesetagebuch
• appellieren;
• persönliche
Briefe,
Glückwunschschreiben,...
Einladungen,
• amtliche
Schreiben
Dankesschreiben
(Anfragen,
• Schülerzeitung
• erörtern, beurteilen und deuten.
• Auswertungs- und Beurteilungskriterien
Gestaltendes Schreiben
• erzählen, dichten, schreiben kreativ;
• Vorlagen
• schreiben frei.
• literarische Muster (Märchen,
Dialoge, Fabeln, Gedichte,...)
• Gedichte,
(„Sprachbastelbuch“)
Erzählung,
Sprachspielereien
Über Sprache reflektieren
Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen
• reflektieren
Äußerungen/Texte
in • gelingende bzw. misslingende Kommunikation
Verwendungszusammenhängen
und
im
• differenzierter Wortschatz
Zusammenhang mit dem Erfolg sprachlicher
Kommunikation.
• Sprechweisen: derb, abweisend, ironisch
• Metaphern
Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können
• setzen sprachliche Operationen spielerisch zum • Umstellprobe, Weglassprobe,
Erkennen von Satzbau und grammatikalischen
Infinitivprobe, Passivprobe
Zusammenhängen ein;
• erarbeiten
und
Regelungen an;
wenden
Ersatzprobe,
satzbezogene
• wenden sprachliche Muster in eigenen Texten • Satzarten und Satzschlusszeichen, Satzzeichen
an;
der wörtlichen Rede
• Kommasetzung
Nebensätzen
• Umbau
von
nach
Sätzen
Satzgliedern
zu
und
Satzgefügen,
- 36 -
Bindewörter, Satzzeichen
• Formen der Verbflexion und ihre Funktion:
Aktiv/Passiv; Modi
• Wirkung von Indikativ, Konjunktiv I und II
• Denotation bzw. Konnotation
• erkennen Textstrukturen durch das Reduzieren, • Die Leistung von Sätzen für Sprechen und
Erweitern und Gliedern von Texten;
Schreiben
• erarbeiten
und
Regelungen an:
wenden
wortbezogene • Die Leistung von Wortarten für Sprechen und
Schreiben
o
Wortarten benennen und ihre Funktion
beschreiben,
o
die Bildung von Wörtern untersuchen;
• kennen und reflektieren
Beziehungen.
Laut-Buchstaben- • Regeln der Aussprache
Sprachvarianten wahrnehmen
• erkennen und untersuchen die verschiedenen • Wortwahl, Art der Darstellung, Jugendsprache,
Sprachbereiche und Sprachebenen.
Dialekt,
Fachsprache,
Umgangssprache,
Sprache der Werbung
• Vergleich
zwischen
schriftlicher Darstellung
mündlicher
und
- 37 -
ANHANG II
Rahmenplan
Fach
Französisch
1. Fremdsprache
- 38 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE .................................
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?.........................................................................................
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ..................................
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN .................................
1.4 INHALTE ...........................................................................................................................
1.5 LERNEN UND LEHREN ..................................................................................................
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ......................................................
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ...............................................................................
39
40
40
42
42
43
45
46
2. DER BEITRAG DES FACHES „FRANZÖSISCH – 1. FREMDSPRACHE“ ZUR
KOMPETENZENTWICKLUNG ................................................................................................ 47
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 49
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 53
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER .................................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS .....................................................................................
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ..................................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule....................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule .............................................................................
56
56
57
57
59
64
69
- 39 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 40 -
•
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
Stärkung der
Persönlichkeit
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN2?
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter
entwickeln.
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die
in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
2
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 41 -
o
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methodenkompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
o
o
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informationsund
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 42 -
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern.
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
1.6
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4 INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenzerwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 43 -
1.5 LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter
Unterricht
fordert
deshalb
für
die
Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
- 44 -
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
•
•
•
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor
allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau
von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen
unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in
lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen.
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über
die
Grenzen
des
jeweiligen
Faches
hinausgehen.
Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
- 45 -
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten
Einsicht
in
das
vom
Lehrerkollegium
entwickelte
Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 46 -
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 47 -
- 48 -
2. DER
BEITRAG
DES
FACHES
„FRANZÖSISCH
FREMDSPRACHE“ ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG
-
1.
Die Begegnung mit anderen Kulturen und Sprachen gehört heute zu den
Alltagserfahrungen der Schüler. Menschen anderer Kulturen und Sprachen leben
in unserer Mitte, sie sind Teil unserer Lebens- und Sprachwirklichkeit; viele
fremdsprachliche Einflüsse durchziehen unsere Sprache. In der
Deutschsprachigen Gemeinschaft bestehen diese Einflüsse schon lange und sind
durch unsere historische und geografische Lage noch präsenter als in anderen
Regionen.
Der Fremdsprachenunterricht in der Schule greift diese Erfahrungen auf, macht
sie bewusst und stellt aber auch die Beziehung zur eigenen Sprache und Kultur
her. Die Begegnung mit der fremden Sprache vollzieht sich immer in einem
kulturellen Kontext. Durch die Auseinandersetzung mit der fremden Sprache
und Kultur wird Unbekanntes zunehmend vertraut. So entwickeln die Schüler
Interesse an fremden Sprachen und werden anderen Kulturen gegenüber offen
und tolerant, sie entwickeln eine interkulturelle Kompetenz.
Die Kernkompetenzen für das Fach Französisch - 1. Fremdsprache sind die
folgenden:
• Hören:
Aktiv zuhören und verstehen;
• Sprechen:
Gelerntes wiedergeben und sich frei ausdrücken, an Gesprächen teilnehmen;
• Lesen:
Lesetechnik und Leseverstehen entwickeln;
• Schreiben: reproduzieren und sich schriftlich ausdrücken;
• Informationen über die Lebenswelt der Nachbarn erlangen;
• Verständnisvollen Umgang mit kultureller Differenz pflegen.
Die Kernkompetenzen und die zu erreichenden Kompetenzerwartungen im
Fremdsprachenunterricht orientieren sich am Gemeinsamen Europäischen
Referenzrahmen für Sprachen. Dieser schafft in der Europäischen Union eine
gemeinsame Basis für die Festlegung von Kompetenzniveaus und trägt zu einer
Verstärkung der Transparenz der Bildungssysteme und der internationalen
Zusammenarbeit im Bereich der Fremdsprachen bei.
Gemeinsamer
Europäischer
Referenzrahmen für
Sprachen
Es gibt aber auch ganz pragmatische Beweggründe für das Erlernen einer
Fremdsprache: bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und vielfältigere Studienund Ausbildungsmöglichkeiten.
Bessere Zukunftschancen
Einer der Schwerpunkte der Europäischen Union in den Bereichen der
allgemeinen und beruflichen Bildung ist der verstärkte Fremdsprachenerwerb.
Demnach sollte jeder Europäer in der Lage sein, sich zusätzlich zu seiner
Muttersprache in zwei weiteren Sprachen zu verständigen.
Das Erleben und Erlernen einer ersten Fremdsprache in der Kindheit führt die
Schüler zu einem ersten Bewusstsein für Mehrsprachigkeit. Dabei geht es vor
- 49 -
allen Dingen um den Erwerb elementarer Kompetenzen im Bereich
Kommunikation.
Zu beachten ist, dass die Beherrschung einer 1. Fremdsprache das Erlernen
weiterer Fremdsprachen erleichtert.
Hierbei gilt es vor allem in der Grundschule und in der ersten Stufe der
Sekundarschule folgende Ziele vorrangig zu verfolgen:
• das Interesse und die Neugier der Schüler für die fremde Sprache
wecken und erhalten und somit die Offenheit und die Toleranz
anderen Kulturen gegenüber fördern;
• das Bewusstsein für Mehrsprachigkeit durch die Erfahrung mit
fremden Sprachen entwickeln;
• die elementare Kommunikationsfähigkeit aufbauen, indem die Schüler
fortwährend in Handlungssituationen gebracht werden;
• die sprachlichen Mittel und Strategien in Form von grundlegenden
lexikalischen, phonetischen und syntaktischen Strukturen vermitteln.
Für
eine
erfolgreiche
Fremdsprachenarbeit
müssen
grundlegende
Voraussetzungen geschaffen werden:
• bei der Unterrichtsplanung von der Fragehaltung und den Interessen
der Schüler ausgehen;
• fremdsprachliche Lerninhalte behutsam einführen und variantenreich
üben;
• Fehler tolerieren und als Lernchance sehen.
Nicht alle Schüler sind fähig, aufgrund ihrer persönlichen Entwicklung,
Erfahrung und Begabung zum gleichen Zeitpunkt aktiv in der Fremdsprache zu
kommunizieren. Fundierte passive/rezeptive Kenntnisse der Sprache führen zu
einem späteren Zeitpunkt zum Beherrschen der Sprache.
Fremdsprachliche Aktivitäten, wie Dialoge oder Rollenspiele sind
ausgezeichnete Gelegenheiten, soziales Verhalten zu erfahren und zu üben.
Angepasste Betonung sowie adäquater Satzbau und Wortschatzgebrauch sind ein
wichtiges Instrument der Verständigung und somit ein grundsätzlicher Baustein
im Aufbau der Sozialen Kompetenzen.
Soziale Kompetenzen
Ein Sinn bringender Fremdsprachenunterricht erfordert, dass der Schüler
Strategien und Methoden beherrscht, um eigene Ideen schriftlich und mündlich
auszudrücken bzw. fremdsprachliche Informationen aufnehmen und verarbeiten
zu können.
Methodenkompetenzen
Da die Rahmenbedingungen in unserer Gemeinschaft so günstig sind wie in nur
ganz wenigen Ländern und Regionen, sollte die Chance des frühen
Fremdsprachenerlernens wirksam genutzt werden.
- 50 -
3.
KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
TEIL I - DIE KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN
Mündlich
Zuhören: aktiv zuhören und verstehen
• Die Schüler verstehen Ausdrücke und einen • Die Schüler verstehen die Hauptpunkte, wenn
Wortschatz, die sehr häufig vorkommen in den
klare Standardsprache verwendet wird und es
um vertraute Dinge aus Schule, Freizeit, usw.
sie unmittelbar betreffenden Dingen, wie ihre
Person, ihre Familie, Einkauf, nahes Umfeld.
geht.
Sie erfassen das Wesentliche von einfachen
Sie verstehen Kurzgeschichten. (B1)
und klaren Aussagen und Mitteilungen. (A2)
• Die Schüler verstehen Informationen zu
• Ihr Verständnis reicht für ihren konkreten
Alltagsthemen und begreifen die globale
Bedarf aus, wenn die Sprachschnelligkeit und
Aussage sowie wichtige Einzelheiten, wenn
der Wortschatz angepasst sind und die
die Sprachschnelligkeit angepasst und der
Akzent vertraut sind und wenn es eine
Aussprache deutlich ist. (A2)
deutlich artikulierte Standardsprache ist. (B1)
• Die Schüler erkennen die Themen von
Liedern, Geschichten, Nachrichtensendungen • Die Schüler verstehen das Wesentliche von
über Ereignisse, Unfälle, usw. und verstehen
vielen Hörfunk- oder Fernsehsendungen zur
Aktualität oder zu Themen von persönlichem
die Gesamtaussage, wenn diese durch Bilder
Interesse, wenn relativ langsam und betont
unterstützt wird und die Themen sich auf
gesprochen wird. (B1)
vertraute Bereiche beziehen. (A2)
Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen
• Die Schüler kommunizieren bei einfachen und • Sie können flexibel eine breite, einfache
gewohnten Aufgaben, die nur einen einfachen
Sprachauswahl nutzen, um mit den meisten
und direkten Informationsaustausch zu
Situationen zurechtzukommen, die während
einer Reise auftreten können. (B1)
vertrauten Tätigkeiten und Themen erfordern.
Sie können einen sehr kurzen Austausch
haben, selbst wenn sie im Allgemeinen nicht • Die Schüler können ohne Vorbereitung ein
genug verstehen, um ein längeres Gespräch au
Gespräch über ein vertrautes Thema
führen. (A2)
aufnehmen. (B1)
• Sie können mit einfachen Worten Personen • Sie
können
persönliche
Meinungen
aus ihrem Umfeld oder eigene Objekte
ausdrücken und Informationen austauschen
vergleichen. (A2)
über vertraute Themen, die sie persönlich
interessieren oder die für den Alltag relevant
• Sie verwenden eine Reihe von Sätzen oder
sind, beispielsweise zur Familie, zur Freizeit,
zur Arbeit, zu Reisen und zu vermischten
Ausdrücken, um in einfachen Worten ihre
Familie
und
andere
Leute,
ihre
Nachrichten. (B1)
Lebensbedingungen, ihre Ausbildung und ihre .
Tätigkeiten zu beschreiben. (A2)
• Sie können auf Gefühle wie Überraschung,
Freude,
Traurigkeit,
Neugier
und
Gleichgültigkeit
reagieren
und
sie
ausdrücken. (B1)
- 51 -
• Sie
können
mit
einer
gewissen
Selbstsicherheit über gegebenenfalls vertraute
Themen,
die
mit
ihren
Interessen
zusammenhängen,
kommunizieren.
Sie können Informationen austauschen,
prüfen und bestätigen, mit weniger geläufigen
Situationen zurechtkommen und erklären,
warum eine Schwierigkeit besteht. (B1)
• Sie können ihre Gedanken zu einem
abstrakten oder kulturellen Thema, wie einem
Film, Büchern, Musik, usw., ausdrücken. (B1)
Schriftlich
Lesen: lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
• Die Schüler verstehen kurze und einfache • Die Schüler lesen Informationstexte über
Texte mit einem häufig vorkommenden
Themen im Zusammenhang mit ihren
Wortschatz zu konkreten und geläufigen
Interessen
auf
einem
ausreichenden
Themen
im
Zusammenhang
mit
Verständnisniveau. (B1)
Alltagssituationen. (A2)
• Sie
können
die
wichtigsten
• Sie können die relevante Information zu den
Schlussfolgerungen
eines
deutlich
meisten einfachen Schrifttexten erkennen, wie
artikulierten Argumentationstextes erkennen.
Briefe, Broschüren und kurze Zeitungsartikel
Sie können die bedeutenden Elemente eines
direkten
und
nicht
komplizierten
zur Beschreibung von Fakten. (A2)
Zeitungsartikels über ein vertrautes Thema
erkennen. (B1)
Schreiben: wiedergeben und ausdrücken
• Die Schüler schreiben eine Reihe einfacher • Die Schüler schreiben einfache Texte über
Wendungen und Sätze unter Verwendung
verschiedene vertraute Themen, wobei
einfacher Bindewörter wie « et », « mais » und
einzelne kürzere Teile in linearer Abfolge
« parce que ». (A2)
verbunden sind. (B1)
TEIL II - DIE SPRACHLICHEN MITTEL
Allgemein
• Die Schüler antworten mit kurzen, geläufigen • Die Schüler verfügen über ausreichende
Ausdrücken
auf
einfache,
konkrete
sprachliche Möglichkeiten, um sich über
Bedürfnisse:
persönliche
Angaben,
Themen wie Familie, Freizeit und Interessen,
Alltagsroutinen, Wünsche und Bedürfnisse,
Arbeit, Reisen und Aktualität zu unterhalten.
Informationsanfragen.
Doch der begrenzte Wortschatz führt zu
Wiederholungen,
zu
zögerlichen
Sie verwenden elementare Satzmuster und
Formulierungsschwierigkeiten
und
kommunizieren mit auswendig gelernten
Umschreibungen. (B1)
Sätzen, fertigen Wortgruppen und Ausdrücken
zu ihrer eigenen Person, den Menschen, ihren
Tätigkeiten, usw.
Sie verfügen über eine begrenzte Auswahl an
kurzen, auswendig gelernten Ausdrücken für
- 52 -
vorhersehbare
Situationen;
häufige
Unterbrechungen sowie Missverständnisse
sind in unvorhergesehenen Situationen
möglich. (A2)
• Sie verfügen über einen elementaren
Sprachschatz, mit dem sie in geläufigen
Situationen mit vorhersehbarem Inhalt
zurechtkommen können, auch wenn sie im
Allgemeinen ihre Wörter suchen und einen
Kompromiss
für
ihre
Kommunikationsabsichten finden müssen.
(A2)
Wortschatz
• Die Schüler besitzen einen ausreichenden • Die Schüler besitzen einen ausreichenden
Wortschatz für ihren vorrangigen Bedarf, für
Wortschatz, um sich mit Hilfe von
die elementare Kommunikation und zur
Umschreibungen zu den meisten Themen
Abwicklung von Alltagsvorgängen in
ihres Alltagslebens zu äußern, wie Familie,
Situationen und zu Themen, die ihnen vertraut
Freizeit, Interessen, Reisen und Aktualität.
sind. (A2)
(B1)
NB: Es kommen noch größere Irrtümer vor,
wenn komplexere Gedanken auszudrücken sind.
Grammatik
• Die Schüler verwenden korrekt einfache • Die Schüler benutzen auf zufrieden stellende
Strukturen, machen aber noch systematisch
Weise
ein
Repertoire
von
häufig
elementare Fehler, wie zum Beispiel die
vorkommenden
Redewendungen
und
Zeitformen zu
vermischen oder die
Ausdrücken in Verbindung mit eher
Kongruenz zu vergessen. Trotzdem bleibt der
vorhersehbaren Situationen.
allgemeine Sinn der Aussage klar. (A2)
Sie kommunizieren ausreichend korrekt im
vertrauten Umfeld; allgemein beherrschen sie
die Grammatik gut, trotz eindeutiger
Einflüsse der Muttersprache. Fehler können
vorkommen, doch der allgemeine Sinn bleibt
klar. (B1)
Rechtschreibung
• Die Schüler schreiben kurze Ausdrücke zu • Die Orthographie, die Satzzeichen und die
geläufigen
Themen
ab,
etwa
Gliederung der Seiten sind ausreichend
Wegbeschreibungen.
korrekt, damit die Aussage leicht verständlich
wird. (B1)
• Die Schüler schreiben mit einer gewissen
phonetischen, aber nicht notwendigerweise
orthogra-phischen Korrektheit kurze Wörter,
die zu ihrem mündlichen Wortschatz gehören.
(A2)
Phonologie
• Im Allgemeinen ist die Aussprache klar • Die Aussprache ist deutlich verständlich, auch
genug, um trotz eines fremden Akzentes
wenn bisweilen ein fremder Akzent
verstanden
zu
werden,
doch
der
vernehmbar ist und Aussprachefehler
- 53 -
Gesprächspartner muss gelegentlich darum
bitten, zu wiederholen. (A2)
gelegentlich vorkommen. (B1)
- 54 -
TEIL III - INTERKULTURELLE KOMPETENZEN
Kenntnisse über die Lebensweise der Nachbarn erwerben
• Die Schüler lernen ihre französischsprachigen • Die Schüler vertiefen die Kenntnisse über
Nachbarn kennen durch Lieder, Spiele,
ihre französischsprachigen Nachbarn durch
Melodien und typische Rhythmen sowie durch
Lieder, Spiele, Melodien und typische
den Kontakt mit französischsprachigen
Rhythmen sowie durch den Kontakt mit
Schülern und Informationen über ihre
französischsprachigen
Schülern
und
Gemeinschaft und ihr Land.
Informationen über ihre Gemeinschaft und ihr
Land.
Das Verständnis für kulturelle Unterschiede entwickeln
• Die Schüler werden sich der Gemeinsamkeiten • Die Schüler kennen die Gemeinsamkeiten
und der Unterschiede bewusst und öffnen sich
und die Unterschiede und öffnen sich anderen
anderen Kulturen.
Kulturen.
- 55 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
UNTERRICHTSGESTALTUNG
DIE
QUALITÄT
DER
Für die Schüler stellt das frühe Erlernen einer Fremdsprache eine große Chance
und einen wertvollen Trumpf für ihren schulischen Erfolg und ihre
Berufslaufbahn dar.
Zu den wesentlichen Bedingungen für ein solches erfolgreiches Erlernen gehört
es, bei dem Schüler die Freude am Lernen zu wecken und während des gesamten
Prozesses seine Motivation aufrecht zu erhalten. Außerdem ist der moderne
Fremdsprachenunterricht auf eine funktionale Mehrsprachigkeit ausgerichtet,
wobei die Sprache zunächst ein Kommunikationsinstrument ist. Der
Schwerpunkt liegt auf den sprachlichen Fähigkeiten des Lernenden, das heißt auf
den Sprachkompetenzen, so wie sie im Gemeinsamen Europäischen
Referenzrahmen für Sprachen3 definiert sind: hören, lesen, sprechen, interaktiv
reagieren und schreiben. Da man eine Sprache nur wirklich lernt, indem man sie
benutzt, muss der Schüler die Möglichkeit haben, diese Fremdsprache so oft wie
möglich in möglichst authentischen Situationen zu verwenden. Im Hinblick auf
diese Kommunikation werden die Unterrichtstätigkeiten ausgewählt,
programmiert, durchgeführt und schließlich beurteilt.
Hier einige Ratschläge, die als Leitfaden für diesen Unterricht dienen könnten:
Der Unterricht wird in der Zielsprache erteilt, außer wenn spezifische
Erklärungen die Benutzung der Muttersprache erfordern.
So kann der Lehrende als Modell für das Eintauchen in die Sprache dienen. Dies
setzt voraus, dass er sich korrekt ausdrückt und dass er eine klare Aussprache
hat, eine ausdrucksstarke Betonung und einen dieser Fremdsprache angepassten
Rhythmus. Die Schüler hören zu und ahmen „native speakers“ nach,
insbesondere durch audiovisuelle Mittel, und greifen nur dann auf ihre
Muttersprache zurück, wenn es notwendig ist.
Die Entwicklung der verschiedenen Kommunikationskompetenzen (hören,
sprechen, lesen, schreiben, interaktiv reagieren) geschieht im Rahmen von
Situationen des Alltagslebens.
Bei den verschiedenen Unterrichtstätigkeiten sollten vor allem Situationen
gewählt werden, mit denen die Schüler vertraut sind; auch sollte man
vorzugsweise von authentischen Dokumenten (schriftlich oder audiovisuell)
ausgehen. Simulationen in Verbindung mit diesen Situationen erleichtern es den
Schülern, ihre Ausdrucksmittel zu benutzen, zu kombinieren und zu variieren.
Sie sollten auch dazu angeregt werden, möglichst oft untereinander reale und
spontane Gespräche zu führen.
Das Hörverständnis und die mündliche Ausdrucksfähigkeit haben zu
Beginn des Lernvorgangs Vorrang.
Das Hörverständnis ist eine Grundkompetenz, die anschließend weitgehend die
Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken, prägt. Daher muss der Schüler zunächst
lernen, zuzuhören und zu verstehen, bevor er sprechen kann. Der Lehrende muss
daher mit Tätigkeiten und Übungen zum Hörverständnis, mit Unterscheidung
beim Zuhören beginnen und die Schüler anfangs nur auffordern, die
wesentlichen Informationen der Gespräche und der angebotenen
Aufzeichnungen zu behalten.
3
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen, Europarat
Gemeinsamer
europäischer
Referenzrahmen für
Sprachen
- 56 -
Anschließend müssen die Schüler an eine zunehmend verständliche und
ausgefeilte Ausdrucksweise zu ähnlichen Themen herangeführt werden. Es ist
Geduld erforderlich, und es ist darauf zu achten, dass man sie nicht entmutigt,
weil man zu anspruchsvoll ist. Hierbei sollte man wie folgt vorgehen: zunächst
geben die Schüler eine Aussage wieder, anschließend schildern sie ein Ereignis
und schließlich drücken sie sich frei aus.
Hierbei sollte daran erinnert werden, dass ein Teil der Schüler nicht über die
passive (rezeptive) Kenntnis der Sprache hinauskommen wird und dass dieses
Kommunikationsziel bei ihnen nicht notwendigerweise in dieser Lernphase
erreicht wird. Daher ist eine differenzierte Pädagogik anzuwenden.
Das Verständnis der Schriftsprache muss bedeutsam und angepasst sein.
Um lesen zu lernen, muss man wissen, warum man liest; das Lesen in einer
Fremdsprache muss immer einem Ziel dienen, das den Interessen und dem
Niveau der Schüler entspricht, und nicht bloß dem Ziel, die Sprache zu lernen.
Daher ist es wichtig, den Schülern vor einer Leseaufgabe Anleitungen und Ziele
zu geben, die sie anschließend erreichen sollten. Die Schüler sind so schrittweise
an ein eigenständiges Lesen heranzuführen.
Durch die Teilnahme an Gesprächen erwirbt der Schüler immer
komplexere Sprachmittel.
Wie eine Sprache funktioniert, erkennt man zunächst in verschiedenen und
vielfältigen
Alltagssituationen.
Sobald
die
Schüler
mit
neuen
morphosyntaktischen Formen und einem neuen lexikalischen Bereich vertraut
sind, können sie durch das Strukturieren in der Klasse mit dem Lehrer das
Erworbene systematisch gliedern und es für andere Kommunikationssituationen
nutzen.
Es sei hervorgehoben, dass es zunächst um Formen der gesprochenen Sprache
geht (beispielsweise für die Konjugationsmodi und –zeiten), selbst wenn man in
der Schriftsprache auf andere Formen stößt. Im Wortschatz sollten die Schüler
ebenso wie in der Muttersprache viel mehr Wörter verstehen, als sie beim
Sprechen verwenden.
Zu Beginn des Lernprozesses sind Zahl und Umfang der schriftlichen
Arbeiten begrenzt, entwickeln sich aber beim Übergang von einer Stufe zur
nächsten.
Diese Arbeit kann in der 1. Stufe des Primarschulunterrichts beginnen und muss
folgende Stadien durchlaufen: zunächst werden die Schüler aufgefordert,
einfache Wörter abzuschreiben, die sie im mündlichen Teil gelernt haben,
anschließend schriftliche Texte oder Dialoge, die zerlegt worden sind, wieder
zusammenzustellen, dann solche Texte oder Dialoge anhand besonderer
Vorgaben zu verändern und schließlich kleine Texte zu verfassen, zunächst in
Gruppen, dann alleine. Während die Fortschritte im Wortschatz, in der Syntax
und in der Rechtschreibung überwacht werden, geht man so von einer
schriftlichen Arbeit unter Anleitung zum immer schwierigeren individuellen
Schreiben über.
Fehler sind Zeichen und Antrieb für den Lernfortschritt; der Lehrer muss
darauf achten, die Schüler nicht durch unangemessene Bewertung zu
entmutigen.
Grundsätzlich ist die Motivation des Schülers, sich in einer fremden Sprache
auszudrücken, zu wecken und aufrechtzuerhalten, und er soll aus seinen
Fortschritten, auch wenn sie langsam sind, eine Befriedigung erzielen. Die
- 57 -
Lehrkraft muss ihre Anforderungen und Reaktionen also dem Niveau des
Schülers anpassen sowie spüren, wann und wie ein Fehler aufzugreifen und
konstruktiv zu verbessern ist. Fehler werden unterschiedlich behandelt je nach
Art der Tätigkeiten: mündlich oder schriftlich, unter Anleitung oder frei,
grammatikalisch oder kommunikativ, individuell oder in Gruppen, usw.
Das Erlernen von Fremdsprachen erfordert spezifische Arbeitsmethoden
und Lerntechniken, in die man die Schüler einführen muss.
Der Schüler muss sich nicht nur mit den Lauten, Wörtern und Formen der
Fremdsprache vertraut machen, sondern er muss sich auch Strategien und einen
Arbeitsrhythmus aneignen oder sie entwickeln. Dies nicht nur, um in der Klasse
zu lernen, an verschiedenen Tätigkeiten teilzunehmen und vorgegebene
Aufgaben zu erledigen. Diese Strategien und der Arbeitsrhythmus sollen dem
Schüler helfen, auch außerhalb der Schulzeit eigenständig zu lernen, indem er
alle Gelegenheiten, die der Kontext und die Umstände ihm bieten, nutzt, um in
die Zielsprache einzutauchen und diese zu üben.
Schließlich nehmen die Lernmotivation und die Sprachkompetenzen der
Schüler zu dank verschiedener spielerischer oder künstlerischer
Tätigkeiten, an denen sie mit Freude teilnehmen, wie Unterhaltungen und
Gesellschaftsspiele, Musik und Lieder, Kommunizieren und Surfen im
Internet,
zu.
Ein solcher Ansatz fördert nicht nur eine Öffnung zur Fremdsprache hin,
sondern auch das Entdecken anderer Kulturen und Werte.
Das Sprachenportfolio eignet sich hervorragend, um einen systematischen
Fremdsprachenerwerb zu dokumentieren.
3. Primarstufe
1. Sekundarstufe
- 58 -
+
VERTIEFEN
KREATIVITÄT
EIGENSTÄNDIGKEIT
+
LERNEN
MÜNDLICHER AUSDRUCK
VERTRAUTWERDEN MIT
GESCHRIEBENEM
SENSIBILISIEREN
SPRACHBAD
+
+
Vorträge und kleine Beschreibungen,
ausgehend von authentischen Texten
Pädagogische Projekte
Austausch zwischen Schulen
Schriftliche Vorträge
Schriftliche Übungen (Abschreiben,
Sätze mit Lücken …)
+
Schriftliche Produktionen in Gruppen
und anschließend individuell
Entwicklung von Lesestrategien, das
heißt das Verhalten als guter Leser
+
Schnelles, funktionales und selektives
Lesen von Erzähltexten
Lesen und Erkennen bekannter Wörter
Animationen,
Ausführung von Anweisungen,
Mündliches und wortloses Vortragen,
Rollenspiele
+
Mündliche Vorträge
Workshops: Rezepte, Basteln ...
Kleine Projekte
Wiedergabe von Wörtern und Sätzen
LESEN UND SCHREIBEN
Verschiedene Aufgaben:
HANDELN UND SPRECHEN
Dies kann im Unterrichtsgeschehen durch Aktivitäten im Bereich des Lese- und Hörverstehens - audiovisuelle Dokumente, Lesen… -, aber auch durch
schulische und außerschulische Projekte gefördert werden. Dabei übernehmen die Schüler eine aktive Rolle, wodurch ihr Interesse für die französische
Sprache und die durch sie vermittelte Kultur gesteigert wird.
Neben allen Tätigkeiten zur Entwicklung von Kommunikationskompetenzen soll der Französischunterricht als Fremdsprache die Schüler auch ermutigen
und anregen, sich möglichst vielen und unterschiedlichen Kulturen zu öffnen, angefangen bei der französischen Kultur.
+
Fortgeschrittenes Hörverständnis:
Authentische Dokumente
Hörfunk- und Fernsehsendungen
Theater
Kino
Kurze authentische Dokumente
Darstellungen
Hörverständnis
Hörverständnis
Texte zum Eintauchen:
Lieder, Poesie, Abzählreim, Geschichten
Spielerische Tätigkeiten
ZUHÖREN UND VERSTEHEN
ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
Interkulturelle Kompetenzen :
2. Primarstufe
5.1
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
1. Primarstufe
- 59 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1 Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
A. DIE KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN
Aktiv zuhören und verstehen
Zuhören
• hören einem Sprechenden oder einer Person,
die laut vorliest, zu, d.h. einem Sprecher, der
sich deutlich in der Standardsprache ausdrückt;
• ordnen die Botschaft entsprechend der
verwendeten Sprache ein;
• ordnen die Botschaft entsprechend der
Betonung und Emotion ein.
• hören eine mündliche Botschaft aus einer verschiedene Medien: Dialoge, Geschichten,
Lieder…
authentischen Tonquelle;
• klassieren.
Betonung
• hören verschiedenen Sprechern zu.
Modulation
Akzentsetzung
Schnelligkeit und/oder Geläufigkeit
Zuhören und verstehen
• global verstehen beim Zuhören verschiedener Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte,
Abzählreime,
Mitteilungen
Arten von Dokumenten anhand des Kontextes, Lieder,
der Betonung, von Gesten, Mimik, Bildern, (verschiedene Medien)
Objekten,
Musikhintergrund
und
Vorkenntnissen;
• erkennen bekannte Wörter;
• nehmen den Sinn vorweg
Hörverständnis nachweisen
• weisen das Hörverstehen durch die Ausführung chronologische Einordnung von Bildern,
Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und
verschiedener Aufgaben nach.
nichtverbale
Darstellungen,
Spielen,
Ausführung elementarer Anweisungen
Grammatische und lexikalische Strukturen entdecken: siehe Sprachmittel
Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen
Wiedergeben
Abzählreime, Lieder und Dialoge
• memorieren und wiedergeben;
• geben nach dem Zuhören Wörter, Satzteile und Beachtung der Betonung und der Aussprache
einfache Sätze wieder;
- 60 -
• variieren.
Sich ausdrücken
• erzählen eine Kurzgeschichte.
lexikalisch
ausgehend von einer bekannten Situation mit
Hilfe des Lehrers, von Bildern und Fotos
An einem Gespräch teilnehmen
• drücken sich durch Verwendung geläufiger siehe Punkt B - Sprachmittel
Wendungen in einfachen Situationen aus.
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
Erkennen (global)
• erkennen in einem Text bereits gelesene oder mündlich angeeignete Wörter
gehörte Wörter.
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
Texte mit bekanntem Inhalt
• verbinden Bilder mit dem Schrifttext.
• stellen die chronologische Reihenfolge wieder Geschichten mit bekanntem Inhalt
her.
Lesen zur Entwicklung der Sprachmittel
Phonologie
mündlich angeeignete Wörter
• lesen einfache Wörter.
Vokabular
einfache Wörter, die bekannten Wörtern ähneln
• lesen einfache Wörter im Kontext
Grammatik: siehe Sprachmittel
Schreiben
Abschreiben
• schreiben Wörter oder Sätze, die vorher Dateien, Gedichte, Lieder, Kurztexte …
mündlich angeeignet wurden, zu einem
funktionalen Zweck ab.
B. SPRACHMITTEL
Wortschatz
bonjour, au revoir, salut ...
• begrüßen jemanden.
Je m’appelle, je suis, j’ai ... ans, voilà ..., voici ...
• stellen sich vor, stellen jemanden vor;
• stellen Fragen und beantworten sie bejahend Qui est-ce ? qu’est-ce que c’est ?
oder verneinend;
c’est ? ce n’est pas ? ce sont les ...,
c’est un (une) ... , c’est le (la) ...
où ? où est ... ? (sur, dans, sous, ...)
c’est ...,
Je peux ?
• bitten um Erlaubnis;
• entschuldigen sich, danken, beherrschen pardon, merci, s’il vous plaît ...
Höflichkeitsformeln;
J’ai mal à /au ...
• drücken Schmerz aus;
• drücken eine Meinung, ihre Vorlieben aus;
• drücken Gefühle, Bedürfnisse aus;
• beschreiben eine Sache, eine Person.
J’aime ..., c’est bon, mauvais, super, bien,
chouette ..., je n’aime pas ...
J’ai faim, soif, froid, chaud, peur ...
C’est bleu, c’est grand, petit, ... il/elle est beau,
il/elle a ...
- 61 -
Grammatik und Konjugation
•
•
•
verbinden Nomen mit den Artikeln,
kennen das Geschlecht der Nomen
Verben benutzen
- im Präsenz
- im Imperativ
le, la, l’, les, un, une, des
être, avoir, einige gebräuchliche Verben
(manger, faire, …)
Anweisungen in der Klasse (ouvre, ouvrez ;
colorie, coloriez ; viens, venez ; va, allez, …)
je, tu, il, elle, on, moi, toi, nous, vous, ils, elles
• verwenden die persönlichen Pronomen;
• benutzen Bindewörter, um einfache Sätze zu et, ou, mais, car / parce que, …
verstehen und aufzubauen;
bejahende, verneinende Formen (ne … pas),
• erkennen und verwenden Satzformen.
Frageformen (où … est-ce que … ) unter
Beachtung der Betonung
Rechtschreibung
• schreiben Wörter und einfache Sätze korrekt mündlich angeeignete Wörter und Sätze
ab.
Phonologie
Fragesätze,
Befehlssätze,
• beachten die Betonung der einzelnen Aussagesätze,
Ausrufesätze
Satzarten.
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN
Aktiv zuhören und verstehen
Zuhören
• hören dem Sprechenden, dem laut
Vorlesenden zu;
• die Botschaft entsprechend der Betonung und
der Emotion einordnen;
• hören einer mündlichen Botschaft aus einer
authentischen Tonquelle zu;
• ordnen nach Textarten ein;
• gewöhnen
sich
an
unterschiedlich
Sprechende.
Inhaltskontexte
verschiedene Medien: Dialoge, Geschichten,
Märchen, Lieder, Sendungen, Kino/Filme …
Betonung
Modulation
Akzentsetzung
Schnelligkeit und/oder Geläufigkeit
Zuhören und verstehen
•
•
•
•
beim Zuhören verschiedene Arten von Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte,
Dokumenten global verstehen anhand des Lieder, Abzählreime, Botschaften (verschiedene
Kontextes, der Betonung, von Gesten, Medien), Briefe …
Mimik, Bildern, Objekten, Musikhintergrund
und Vorkenntnissen;
nehmen den Sinn vorweg;
erkennen bekannte Wörter und Sätze;
äußern Annahmen zum Sinn;
- 62 -
erfassen die Hauptaussage;
unterscheiden Reales vom
Wahres vom Falschen.
Das Hörverstehen nachweisen
•
•
Imaginären,
weisen das Hörverstehen durch Ausführung chronologische Einordnung von Bildern,
Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und
verschiedener Aufgaben nach;
nichtverbale Darstellungen, Spielen, Ausführung
elementarer Anweisungen …
durch Äußern von Fragen und Antworten
• weisen das Hörverstehen nach
durch Äußern von Sätzen oder Satzteilen
durch verbale Darstellungen
Grammatische und lexikalische Strukturen kennen lernen: siehe Sprachmittel
Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen
Wiedergeben
Abzählreime, Lieder und Dialoge
• memorieren und wiedergeben;
• geben nach dem Zuhören Wörter, Satzteile Beachtung der Betonung
und Sätze wieder.
Beachtung der Aussprache
in Bezug auf Vokabular und Syntax
• ersetzen und variieren.
Sich ausdrücken
• erzählen mit Hilfe des Lehrers eine erzählende Form
Geschichte, ausgehend von einem bekannten
Dialog;
• erfinden einen Dialog, ausgehend von einer
bestimmten Situation;
• erfinden den Beginn und/oder das Ende einer
Geschichte.
An einem Gespräch teilnehmen
• verwenden Redewendungen mit einfacher bejahende und verneinende Sätze, Fragesätze
Syntax und angeeignetem Vokabular;
• verwenden
nützliche
Ausdrücke
in siehe Teil Sprachmittel Punkt B
Sozialkontakten;
zu sich selbst, den Umständen, dem Ort, der Zeit,
• erteilen Informationen;
seinem Geschmack …
• beschreiben und vergleichen in einfachen bekannte Personen, Objekte, Tiere, Orte,
Landschaften
Worten;
• drücken sich in komplexeren Situationen aus; Situationen in der Klasse, im Alltagsleben …
• äußern und führen elementare Anweisungen lis, colle, choisis, complète …
aus.
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
Erkennen (global)
•
erkennen bekannte Wörter und Sätze in
einem Text.
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
• verbinden Bilder mit dem Schrifttext;
• herstellen die chronologische Reihenfolge
wieder her;
•
- 63 -
•
•
•
•
lesen und führen Anweisungen aus;
lesen einen neuen Text mit bekannten
Elementen, um Annahmen zum Sinn zu
äußern und die Botschaft zu erfassen;
suchen eigenständig Informationen
lesen Texte und ordnen nach Art ein.
lis, colle, choisis, complète …
(in Gruppen, leise, anschließend einzeln lesen)
Dateien, Wörterbuch …
Erzählung, Dialog, Rezept, Spielanleitung, Brief,
Informationstext, Beschreibungen …
Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel
Phonologie
• lesen und die spezifischen französischen
Laute korrekt einordnen;
ã], [õ], [ə], [e], [ε]…
(siehe auch Phonologie)
Vokabular
• lesen bekannte Texte mit der richtigen Fragen, Ausdrücke, Ausrufe …
Betonung;
• lesen einen Text, ordnen neue Wörter oder Wörter und Ausdrücke in ihrem Kontext
Ausdrücke ein und merken sich diese.
Grammatik und Konjugation
lesen einen Text und suchen die Elemente siehe Grammatik und Konjugation
der Grammatik und Konjugation heraus, um
den Sinn zu verstehen.
Schreiben
Abschreiben
• abschreiben von Wörtern und Sätzen zu Dateien, Gedichte, Lieder, Texte ...
einem funktionalen Zweck.
Wiederherstellen
Texte
mit
Lücken,
Kreuzworträtsel,
• ergänzen Texte.
chronologische
Folgen
mit
visueller
Unterstützung
Ändern
lexikalische und grammatische Änderungen
• nehmen Änderungen vor.
•
vergleichen die Schreibweise bekannter
gebräuchlicher Wörter.
Erstellen
• erstellen einfache Sätze und Botschaften mit Dateien, Plakate, Hefte …
Hilfe der Sprachmittel aus dem Repertoire
der Klasse.
•
B. DIE SPRACHMITTEL
Wortschatz
• erwähnen ihr unmittelbares Umfeld wie ihre J’habite à ..., je viens de ..., il y a ..., j’ai, je n’ai
pas de...
Stadt, ihr Viertel, ihr Zimmer
Je préfère, j’adore ...
• Seine Vorliebe ausdrücken
• angeben, was man machen kann und was Je sais, je ne sais pas ...
man nicht machen kann
- 64 -
•
•
sprechen über einige Tätigkeiten, die sie
regelmäßig ausüben;
stellen ihre Familie, Freunde, vertrauten
Tiere vor und beschreiben sie mit einigen
geläufigen Adjektiven;
fordern die anderen auf, über sich zu
sprechen;
Je fais du ..., de la ..., je joue au, à la, aux ..., je
vais à la, au, aux, chez, ...
Il, elle est ..., il, elle a, a l’air, il, elle s’appelle, il,
elle aime...
Qui es-tu ? Où habites-tu ?
alle Formen mit « tu » und die Höflichkeitsform
mit « vous »
• drücken Besitz aus, sprechen über ihren C’est à moi, c’est mon, ma, ce sont mes ...
eigenen Besitz;
• sprechen über das, was einem bestimmten C’est à toi, c’est ta, ton, ce sont tes, c’est à lui
(elle), c’est son, sa, ce sont ses
Freund gehört;
va ... écris ... dessine... viens ... écoute... prends ...
• geben Befehle, Anweisungen;
• drücken Einverständnis oder Uneinigkeit aus; qui, d’accord - D’accord ! Oui, je veux bien- Oui,
ça va ... Non, je ne veux pas- je ne suis… pas
d’accord
• drücken mit Hilfe von Ausrufen einige chouette- Zut ! Aie !- Beurk ! Mince !- Oh là là !
affektive Reaktionen aus, wie Begeisterung
oder Überraschung, Enttäuschung;
• drücken höflich einen Wunsch oder eine Je voudrais ...., j’aimerais ..., je choisis ... ou ...
Wahl aus;
• ordnen sich zeitlich ein: Uhrzeit, Tag, Quelle heure est-il ? Il est … . Quel mois
sommes-nous ? Nous sommes en … . Quel jour
Woche, Monat, Jahr, Jahreszeiten;
sommes-nous ? …
C’est ici, là, là-bas, chez, à gauche, à droite,
• ordnen sich räumlich ein;
derrière, dans, entre, devant
J’achète un ... et une ..., je mange et je bois ou ...,
• verbinden Elemente miteinander;
mais ...
Est-ce que ... ? Quand ... ? Comment ... ?
• stellen Fragen.
Combien ... ?
Grammatik und Konjugation
Nomen:
• verwenden die regelmäßige Mehrzahl
bestimmter Nomen korrekt;
•
Verben:
regelmäßige Verben der ersten Gruppe, von être
• benutzen und erkennen den Präsenz im und avoir, gewisser gebräuchlicher Verben (faire,
aller, …)
Indikativ;
regelmäßige Verben der ersten Gruppe, von être
• benutzen und erkennen den Imperativ;
• benutzen und erkennen erstes Futur und und avoir, gewisser gebräuchlicher Verben (faire,
aller, …)
Perfekt;
Pronomen:
• benutzen persönliche Pronomen;
hinzufügen: vous (Höflichkeitsform)
Adjektive:
• passen Geschlecht und Zahl an;
regelmäßige Kongruenz
- 65 -
Bindewörter:
• verwenden Bindewörter in Sätzen;
et, ou, mais, car, d’abord, ensuite, alors, …
Sätze:
bejahende und verneinende
• benutzen und erkennen Satzformen und – Emphatie-, Imperativsätze
arten;
Sätze,
Frage-,
Rechtschreibung
• schreiben Wörter, Sätze und Texte korrekt
ab;
• Richtige Rechtschreibung der Nasallaute
"on", "om", "an", "am", "en", "em", "in",
"im", "ain", "ein", ... ;
Phonologie
•
beachten die spezifische Betonung der Aussage-, Frage-, Imperativsätze, Sätze mit
Empathie
einzelnen Satzarten;
unterscheiden die Aussprache der Nasallaute; [ã],[õ], …
•
unterscheiden die Aussprache der Vokale;
[ə], [e], [ε], …
•
unterscheiden die stummen und stimmhaften
Konsonanten.
[f]-[v] ; [s]-[z] ; [t]-[d]; …
•
- 66 -
5.2.3 Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN
Aktiv zuhören und verstehen
Zuhören
hören mündliche Aussagen aus authentischen verschiedene Medien
Tonquellen;
Zuhören und verstehen
Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte,
• verstehen global beim Zuhören;
Lieder, Botschaften, Rezepte, Briefe, kurze
Auszüge
aus
Fernsehsendungen
im
Zusammenhang mit ihren Interessen …
• erkennen bekannte Wörter und Sätze;
• nehmen den Sinn vorweg;
• äußern Annahmen zum Sinn;
• verstehen die Hauptbotschaft;
• unterscheiden Reales vom Imaginären,
Wahres vom Falschen.
Das Hörverstehen nachweisen
• weisen das Hörverstehen durch Ausführung Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und
nichtverbale Darstellungen, Spiele, Ausführung
verschiedener Aufgaben nach;
von Anweisungen …
• weisen das Hörverstehen durch mündliches Fragebogen, verbale Darstellungen …
und schriftliches Ausdrücken nach;
• wählen Titel und Zusammenfassungen;
• weisen
das
Hörverstehen
durch
angemessenes Reagieren in einfachen
Situationen nach.
Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen
Wiedergeben
Gedichte, Lieder, Dialoge
• sich merken und wiedergeben;
Wörter, Ausdrücke, Satzteile, Sätze
• wiedergeben nach dem Zuhören;
• wiedergeben und Variationen vornehmen in komplexere Sätze
Bezug auf Vokabular und Syntax;
• Sich ausdrücken
•
schildern das Wesentliche einer Botschaft,
einer Geschichte;
• schildern ein Ereignis.
An einem Gespräch teilnehmen
•
•
•
verwenden erlernte Syntaxwendungen und bejahende, verneinende Sätze, Frage-, Ausrufe-,
Imperativsätze
Vokabular;
verwenden in Sozialkontakten nützliche siehe Teil Sprachmittel Punkt B
Ausdrücke;
- 67 -
•
•
•
•
zu sich selbst, den Umständen, dem Ort, der Zeit,
…
eine vertraute Person, ein Objekt, ein Tier, einen
beschreiben präziser;
Ort, eine Landschaft
drücken sich in komplexeren Situationen aus; Situationen in der Klasse, im Alltagsleben …
Ferme la porte, range tes affaires, …
Anweisungen äußern und ausführen.
erteilen Informationen;
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
Erkennen (global)
•
erkennen bekannte und ähnliche Wörter, mère – grand-mère, montagne – monter, …
Ausdrücke, Sätze.
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
•
•
•
•
•
komplexere
Anweisungen
lesen und
ausführen;
lesen einen neuen Text mit bekannten in Gruppen, leise, anschließend einzeln lesen
Elementen, um Annahmen zum Sinn zu
äußern und die Botschaft zu verstehen;
Dateien, Wörterbuch …
suchen eigenständig Informationen;
Erzählung, Dialog, Rezept, Spielanweisung,
Texte lesen und nach Art einordnen;
Gedicht,
Lied,
Abzählvers,
Brief,
Informationstext, Beschreibung …
führen das Verhalten eines guten Lesenden folgern
ein;
die verschiedenen Blöcke, die verschiedenen
Ideen, das Thema eines Textes unterscheiden
Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel
Phonologie
•
•
lesen bekannte Texte mit der richtigen
Betonung und Aussprache der verschiedenen
Laute des Französischen;
zur Ausführung einer Aufgabe
üben „Lautes Lesen“;
Vokabular
•
lesen einen Text, ordnen neue Wörter oder Wörter und Ausdrücke in ihrem Kontext
neue Ausdrücke ein und merken sich diese;
Grammatik und Konjugation
•
lesen einen Text und suchen die Elemente siehe Grammatik und Konjugation
der Grammatik und Konjugation heraus, um
den Sinn zu verstehen.
Schreiben
Abschreiben
•
schreiben Wörter und Sätzen zu einem Dateien, Gedichte, Lieder, Texte …
funktionalen Zweck ab;
- 68 -
Wiederherstellen
•
mit
Lücken,
füllen Texte ohne visuelle Unterstützung aus; Texte
chronologisch Folgen
Kreuzworträtsel,
Ändern
•
•
•
nutzen
das
phonologische
und
orthographische Wissen für gebräuchliche
Wörter;
stimmen Subjekte und Verben aufeinander siehe Sprachmittel
ab;
stimmen Nomen nach Geschlecht und Zahl siehe Regeln anbei
ab;
Erstellen
erstellen Sätze, Botschaften, Texte (jeder zunächst gemeinsam, dann einzeln
Art) anhand von bekannten und gesuchten
Elementen.
B. SPRACHMITTEL
•
Wortschatz
Die Kompetenzen der ersten und zweiten Stufe weiterentwickeln
•
•
•
•
•
•
•
•
sich vorstellen und sich zeitlich und räumlich
einordnen;
stellen soziale Kontakte mündlich und
schriftlich her (direkter Kontakt, per Telefon,
Korrespondenz);
wenden sich an jemanden, vereinbaren einen
Termin, schlagen jemandem etwas vor;
vergewissern
sich
des
richtigen
Verständnisses, bitten den Gesprächspartner,
seinen Gedanken zu wiederholen;
erbitten oder erteilen Informationen zum
Weg, zum Ort;
Qui est à l’appareil ? Ne quittez pas ! C’est une
erreur ! Cher, chère ..., Je vous prie d’agréer ... A
bientôt ... Je t’embrasse ...
On se voit à ... et si on allait ... Tu n’as pas envie
de ... On joue à ...
Voulez-vous répéter ? Je n’ai pas compris, Vous
dites ? Pardon ?
Pouvez-vous m’aider ...
Pouvez-vous m’indiquer ...
C’est à 200 m ... C’est près, loin.
Vous prenez, tournez, allez ... A gauche, à droite,
tout droit
beschreiben eine Person und präzisieren il est ... il semble ... il a l’air ... +
charakterisierende Adjektive
ihren Charakter;
äußern
Gefühle
durch
verschiedene Zweifel: je me demande si ... Gleichgültigkeit: je
m’en fiche, ça m’est égal ...
Ausdrücke;
drücken eine persönliche Meinung aus;
Langeweile: je m’ennuie
Angst: ça me fait peur ...
Sympathie und Antipathie: j’adore ..., je déteste
...
moi, je pense que ...,
- 69 -
•
•
•
je trouve que ...,
à mon avis ...
drücken einen Befehl, einen Ratschlag, ein Arrête ! Dépêchez-vous ! Il est défendu de ... !
Partez ! Tu (ne) dois (pas)… Tu (ne) peux
Verbot aus;
(pas)…
erzählen
ein
Ereignis
oder
eine
Kurzgeschichte;
stellen eine Region oder eine Veranstaltung
vor.
Grammatik und Konjugation
Nomen
•
•
•
•
Gattungsname, Eigenname
unterscheiden die Art der Nomen;
bilden die weibliche Form und die Mehrzahl Regelmäßige und häufige unregelmäßige Formen
der Nomen;
unterscheiden bestimmte und unbestimmte
Artikel;
unterscheiden
Possessivund
Demonstrativpronomen;
Verben
erkennen und benutzen verschiedene Modi Imperativ Präsenz
und Zeiten;
Perfekt mit Kongruenz des Partizip Perfekt und
dem Hilfswort être
Pronomen
•
erkennen
und
benutzen
persönliche je, tu, il, elle, on, nous, vous, ils, elles, eux, moi,
toi, lui
Pronomen – Subjekte und Attribute;
le, la, les, l’, lui, leur
Adjektive
•
•
erkennen und benutzen Adjektive;
Possessiv- und Demonstrativadjektive sowie
Adjektive
Bindewörter
•
benutzen
Sätzen;
Bindewörter
in
komplexeren
Sätze
•
•
Subjekt + Verb + Attribute
analysieren einfache Sätze;
erkennen und benutzen die verschiedenen Bejahende, verneinende Sätze,
Imperativsätze, Sätze mit Emphatie
Satzformen und –arten;
Fragesätze,
- 70 -
Rechtschreibung
schreiben auswendig das elementare
Vokabular
mit
der
korrekten
Rechtschreibung;
Kongruenz Subjekt-Verb
• wenden folgende Regeln richtig an;
Mehrzahl der Hauptwörter (+s,+x )
Einige unregelmäßige Mehrzahlen
• beherrschen
gewisse
spezifische accent aigu, grave und circonflexe
Schreibweisen.
die Laute [ã],[õ], …
Phonologie
•
•
stellen Verbindungen bewusst her.
Il est ouvert, des animaux, un animal ...
- 71 -
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN
Aktiv zuhören und verstehen
Zuhören und verstehen
•
verstehen beim Zuhören global verschiedene
Arten von Texten und Botschaften;
Texte und Botschaften in einer deutlichen
Standardsprache zu vertrauten Themen oder
Themen, die sie interessieren
Hörfunk- oder Fernsehsendungen zu aktuellen
Ereignissen in Verbindung mit ihren Interessen
•
unterscheiden die verschiedenen Blocks und
Ideen, die Struktur der Information;
•
folgern, d.h. ziehen Schlussfolgerungen;
•
erfassen die wesentliche Information.
Bei angepasster Schnelligkeit,
Akzent, Standardsprache
vertrautem
Das Hörverstehen nachweisen
•
Einordnung,
verbale
weisen das Hörverstehen durch Ausführung Chronologische
Darstellungen, Ausführung on Anweisungen
verschiedener Aufgaben nach;
•
weisen das Hörverstehen durch schriftliches Fragebögen …
Ausdrücken nach;
•
wählen
und
erstellen
Zusammenfassung;
•
weisen das Verstehen durch geeignetes Situationen im Alltagsleben
Reagieren nach.
Titel
und
Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen
Wiedergeben
•
Memorieren und wiedergeben;
Dialoge, Gedichte, Lieder
•
Wiedergeben und variieren;
In Bezug auf Vokabular und Syntax komplexerer
Sätze
Sich ausdrücken
Einer Botschaft, einer Geschichte, eines langen
Textes …
•
schildern das Wesentliche;
•
berichten
über
kommentieren es;
•
fassen eine Schilderung, eine Information
zusammen.
ein
Ereignis
und
- 72 -
An einem Gespräch teilnehmen
Lebensumstände, Ausbildung, Tätigkeiten
•
beschreiben mit einfachen Wörtern;
•
kommunizieren bei einfachen und gewohnten
Aufgaben;
•
sich in komplexeren Situationen ausdrücken, Informationen austauschen
argumentieren.
Lesen und verstehen, das Verstehen nachweisen
Erkennen (global)
•
erkennen bekannte
Informationen.
Wörter,
Sätze
und
ähnlich oder
Elemente
nicht
ähnlich
ausgedrückte
Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen
•
lesen und führen komplexere Anweisungen
aus;
•
eignen sich effiziente Lesestrategien an;
•
Einen Text mit unbekanntem Inhalt lesen und wesentlichen Ideen
global verstehen, um zu unterscheiden richtig und falsch
zwischen …
real und imaginär
folgern, die verschiedenen Blocks unterscheiden
…
Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel
Phonologie
•
laut lesen, um den
herauszustellen.
Sinn
des Textes
Vokabular
•
einen Text lesen, neue Wörter
Ausdrücke einordnen und sich merken.
und
Grammatik (siehe Sprachmittel)
Schreiben
Abschreiben
•
schreiben neue Wörter, Sätze und Texte ab.
zu einem funktionalen Zweck : Dateien, Hefte,
…
Wiederherstellen
•
füllen
Lückentexte
Unterstützung aus.
ohne
visuelle
Texte
mit
Lücken,
chronologische Folgen …
Ändern
•
wenden phonologische und orthographische siehe Sprachmittel
Kenntnisse bei gebräuchlichen Wörtern
automatisch an.
•
Regeln über die grammatische Kongruenz
anwenden und beherrschen.
Kreuzworträtsel,
- 73 -
Erstellen
•
erstellen eigenständig
Elementen aus.
von
bekannten
Sätze, Botschaften, alle Arten von Texten
B. SPRACHMITTEL
Wortschatz
Die Leistungen der dritten Stufe entwickeln und vertiefen
Grammatik und Konjugation
Nomen
•
verbinden Bestimmungswörter mit Nomen
und verwenden diese korrekt.
alle geläufigen Bestimmungswörter, insbesondere Zahlwörter und unbestimmte Artikel
Verben
•
benutzen und erkennen die Modi und Zeiten.
Indikativ: erstes Futur, Imperfekt, Perfekt mit
Kongruenz des Partizips
Imperativ: Präsenz
Konjunktiv: Präsenz (häufigste Anwendung wie
"il faut que…", "j'aimerais que…", "il est
nécessaire/important/dommage/… que…"
Pronomen
•
benutzen und erkennen Pronomen.
Personalpronomen: substantivisch, betonend und
attributiv
Possessiv- und Demonstrativpronomen
geläufigste unbestimmte Pronomen
einfache Relativpronomen
Adjektive
•
Kongruenz der Adjektive nach Geschlecht
und Zahl.
Bindewörter
•
benutzen die Bindewörter korrekt.
Sätze
•
erkennen und benutzen Satzarten und –
formen.
vergleichende, unpersönliche, schildernde Sätze
Rechtschreibung
•
schreiben das erlernte Vokabular korrekt;
•
beherrschen
Rechtschreibung;
die
grammatische für die Kongruenz von Nomen, Verb, Adjektiv,
Partizip
Phonologie
•
wenden die erlernten Regeln der gelernten
Phonologie automatisch an.
- 74 -
- 75 -
ANHANG III
Rahmenplan
Fach
Mathematik
- 76 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE .................................
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?.........................................................................................
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ..................................
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN .................................
1.4 INHALTE ...........................................................................................................................
1.5 LERNEN UND LEHREN ..................................................................................................
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ......................................................
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ...............................................................................
75
76
76
78
78
79
81
82
2. DER BEITRAG DES FACHES MATHEMATIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG .. 84
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 87
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 90
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................ 92
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ................................................................. 92
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ..................................................................................... 93
5.2.1 Unterstufe der Primarschule .................................................................................. 93
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule.................................................................................. 95
5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................... 98
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 101
- 77 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 78 -
•
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
Stärkung der
Persönlichkeit
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN4?
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter
entwickeln.
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen,
die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt
entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener
Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
4
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 79 -
o
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methodenkompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
o
o
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informationsund
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 80 -
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
1.6 Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4 INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenzerwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 81 -
1.5 LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige
Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
- 82 -
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
•
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire.
Fehler sind
notwendige
Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer
ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und
Fähigkeiten.
Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung
und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen
Zusammenhängen.
•
•
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt
hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
Lehrerkooperation
- 83 -
•
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht
- besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf FrageAntwort-Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht.
Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische
Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen,
entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und -bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 84 -
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
- 85 -
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 86 -
2. DER BEITRAG DES FACHES MATHEMATIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG
Mathematik ist eine der ältesten Wissenschaften. Begriffe und Verfahren haben
sich historisch in der Auseinandersetzung des Menschen mit praktischen und
gesellschaftlichen Fragestellungen und Problemen entwickelt. Diese
Entwicklung ist nicht abgeschlossen und fordert zum kreativen Umgang mit der
Mathematik auf. Beispiele dafür findet man in allen Bereichen des Lebens. So ist
unter anderem die Entwicklung der Computertechnik ein Beispiel für
angewandte Mathematik im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich.
Die Mathematik ist ein Werkzeug, um sich Phänomene in Natur und
Gesellschaft zu erschließen.
Kinder erwerben bereits schon vor dem Schuleintritt beim Erkunden ihrer
Umwelt mathematische Erfahrungen, indem sie Dinge und Vorgänge aus ihrer
Umwelt vergleichen, ordnen, einteilen, zählen und messen. In ihrer Sprache und
mit ihren vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten operieren und kommunizieren sie
und lösen ihre mathematischen Fragen allein, oder auch mithilfe von anderen
Kindern und Erwachsenen. Der Mathematikunterricht der Primarstufe knüpft an
diese Vorstellungen und Erfahrungen an, vertieft und erweitert sie und
entwickelt aus ihnen grundlegende mathematische Kompetenzen. Sie sind die
Grundlage für das Mathematiklernen in der Sekundarschule und darüber hinaus,
mit dem Ziel sachlich-rationales Denken zu entwickeln.
Mathematik als
historisch
gewachsene und
nützliche
Wissenschaft
Nutzen von
Vorerfahrungen
Sachlich-rationales, vernetztes Denken umfasst die Fähigkeit der Schüler,
offen, beweglich und vernetzt zu denken. Es schließt ihre Bereitschaft und
Fähigkeit zu einem sachlich-rationalen Dialog bei der Erkundung der Umwelt
ein.
Kernkompetenzen sind wesentliche Kompetenzen des Faches Mathematik. Sie
spiegeln verstärkt die mathematische Arbeitsweise wieder, die auch über das
Fach Mathematik hinaus Bedeutung haben. Sie sind Ausgangspunkt für die
Formulierung der Kompetenzerwartungen.
Kernkompetenzen für das Fach Mathematik:
Probleme lösen:
•
Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger
Aufgaben anwenden
•
Lösungsstrategien entwickeln und nutzen (z.B. systematisch ausprobieren)
•
Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte übertragen
•
Ergebnisse überprüfen und Lösungswege reflektieren
Kommunizieren:
•
Eigene Vorgehensweisen beschreiben und präsentieren, Lösungswege anderer verstehen und
gemeinsam darüber reflektieren
•
Mathematische Fachbegriffe und Zeichen sachgerecht verwenden
•
Aufgaben gemeinsam bearbeiten, dabei Verabredungen treffen und einhalten
- 87 -
Argumentieren:
•
Mathematische Aussagen hinterfragen und auf Korrektheit prüfen
•
Mathematische Zusammenhänge erkennen, Vermutungen entwickeln und äußern
•
Lösungswege begründen und beschreiben
Strukturieren:
•
Ordnen, klassifizieren
•
Darstellungsformen nutzen
Modellieren:
•
•
•
Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit die relevanten Informationen
entnehmen
Sachprobleme in die Sprache der Mathematik übersetzen, innermathematisch lösen und diese
Lösungen auf die Ausgangssituation beziehen
Zu Termen, Gleichungen und bildlichen Darstellungen Sachaufgaben formulieren
Die Schüler lernen Möglichkeiten kennen, Ausschnitte aus ihrer Lebens- und
Erfahrungswelt sowie Situationen mithilfe mathematischer Begriffe, Sätze und
Verfahren zu beschreiben und zu bearbeiten. Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten sollen sie zielgerichtet und in unterschiedlichen Zusammenhängen
reflektiert einsetzen. Ein zentrales Ziel des Mathematikunterrichts ist das
Modellieren von Sachsituationen aus der kindlichen Lebens- und Erfahrungswelt.
Die Schüler lernen, zunehmend komplexere Situationen mathematisch zu
analysieren, zu strukturieren und ihnen relevante Informationen sowie
Fragestellungen zu entnehmen. Sie entwickeln eigenständige Lösungswege,
stellen sie handelnd, zeichnerisch, verbal und schriftlich dar. Hierbei kommt dem
bewussten Einsatz von Kontrollfunktionen eine besondere Bedeutung zu.
Im Fach Mathematik lernen die Schüler durch vielfältige Tätigkeiten
Beziehungen zwischen Begriffen aufzudecken, Zusammenhänge zu erkennen,
eigene Vorgehensweisen und geeignete Darstellungsformen zu finden. Sie
beschreiben mathematische Zusammenhänge und wenden diese z. B. beim
Begründen an. Dabei verwenden sie die Umgangssprache und nutzen
zunehmend die Fachsprache.
In der Auseinandersetzung mit mathematischen Problemstelllungen erweitern
die Schüler ihre Methodenkompetenz, indem sie sowohl allgemeine als auch
fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen kennen lernen, anwenden und
vertiefen. Die Fähigkeiten zur Umkehr von Gedankengängen, zum logischen,
zum abstrakten und folgerichtigen Denken werden gefördert. Mathematik
unterstützt somit den Kompetenzerwerb in anderen Bereichen der Natur – aber
auch der Geisteswissenschaften.
Im Umgang mit Rechenverfahren erwerben die Schüler erste Einsichten in die
Idee des Algorithmus. Beim Lösen von mathematischen Problemen erkennen
sie, wie wichtig es ist, sich selbstständig Informationen beschaffen und
auswerten zu können und Methoden reflektiert und bewusst anzuwenden.
Die Aktivitäten der Schüler im Mathematikunterricht sind eng an mündliche und
Fachbezogene
Kompetenzen
- 88 -
Die Aktivitäten der Schüler im Mathematikunterricht sind eng an mündliche und
schriftliche Darstellungen geknüpft. Diese verlangen eine situations- und
adressatengerechte Darstellung. Präsentationsformen müssen sowohl unter
kooperativen als auch unter kommunikativen Aspekten durchdacht und
ausgewählt werden.
Beim gemeinsamen Bearbeiten von mathematischen Problemen werden die
Schüler befähigt, eigene Ideen und Vorstellungen mit denen der anderen
Gruppenmitglieder in Einklang zu bringen und für erfolgreiches gemeinsames
Handeln zu nutzen.
Darüber hinaus fördert der Mathematikunterricht die Entwicklung der
personalen Kompetenz der Schüler, denn durch geeignete, herausfordernde
Aufgabenstellungen lernen sie, sich etwas zuzutrauen, sich auf Dauer
anzustrengen, nicht aufzugeben und selbstkritisch mit den erreichten
Ergebnissen umzugehen.
Im Mathematikunterricht der Primarschule und der Sekundarschule erfahren die
Schüler, dass sich die Mathematik auf vielfältige Weise mit anderen Fächern und
Lebensbereichen verknüpfen lässt und für die tägliche Lebensbewältigung
notwendig und hilfreich ist. Sinnvolle Verknüpfungen zu anderen Fächern sind
somit nahe liegend und müssen im Unterricht genutzt werden. Durch geeignete
Themen und Aufgaben entwickeln die Schüler ihre kognitiven Fähigkeiten mit
dem Ziel, offen, beweglich und vernetzt zu denken und steigern ihre Bereitschaft
und Fähigkeit zu einem sachlich-rationalen Dialog bei der Erschließung der
Umwelt.
Soziale Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
Fachübergreifender
und
fächerverbindender
Unterricht
- 89 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Die Schüler …
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler …
Allgemeine mathematische Kompetenzerwartungen
• beschreiben einfache Sachverhalte unter
Verwendung
mathematischer
Fachbegriffe und Symbole;
• benutzen folgende Hilfsmittel zur
Darstellung korrekt: Lineal, Geodreieck,
Zirkel;
• entnehmen aus Tabellen, Schaubildern,
Diagrammen und Texten Informationen
und nutzen diese zielgerichtet;
• erkennen
mathematische
Zusammenhänge,
beschreiben
und
begründen diese; nutzen und übertragen
sie;
• stellen
Lösungsprozesse
dar,
kommentieren und reflektieren diese.
• beschreiben komplexere Sachverhalte unter
Verwendung mathematischer Fachbegriffe und
Symbole;
• beschaffen sich Informationen aus Medien und
bereiten diese auf;
• erkennen mathematische Zusammenhänge und
wenden sie an;
• nutzen geeignete Methoden zum Lösen von
Problemen,
überprüfen
Lösungsansätze,
reflektieren und kommentieren diese.
Inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen
ARITHMETIK (Zahlen und Operationen)
• verstehen, nutzen und erkennen die • erläutern die Erweiterung des Zahlenraumes
Zusammenhänge und den Aufbau des
anhand von Beispielen;
Zahlensystems;
sie
erkennen
den • kennen die unterschiedlichen Darstellungen
Stellenwert der natürlichen Zahlen sowie
der Zahlen in den Zahlenräumen N, Q, Z, R;
der Dezimalzahlen;
• vergleichen und ordnen Zahlen: natürliche • wenden die Regeln und die Eigenschaften der
Zahlen,
ganze
Zahlen,
Brüche,
vier Grundoperationen in der Menge der
Dezimalzahlen, Prozente;
rationalen Zahlen zweckmäßig an;
• verstehen den Prozentbegriff, wenden ihn in
einfachen Sachsituationen an, berechnen und
vergleichen Zinsen;
• verstehen den Potenzbegriff, berechnen
Potenzen, wenden die Potenzrechnung in
einfachen Sachsituationen an;
• nutzen Zehnerpotenzen für das rationelle
Rechnen mit großen Zahlen;
• kennen binomische Formeln und wenden sie
an;
• erkennen Eigenschaften von Zahlen: • erkennen Strukturen in Termen und
gerade
Zahlen,
ungerade
Zahlen,
Gleichungen;
Primzahlen und nutzen sie zweckmäßig;
• lösen einfache Gleichungen durch inhaltliche
Überlegungen, formale Umformungen;
• stellen Gleichungen zu außermathematischen
Sachverhalten auf, ermitteln Lösungen und
interpretieren sie;
• begründen und interpretieren unter Verwendung
von Fachbegriffen;
- 90 -
• schätzen und runden Zahlen zweckmäßig; • prüfen Ergebnisse und Vorgehen;
• geben Ergebnisse mit sinnvoller Genauigkeit
an;
• verstehen und beherrschen die vier
Grundrechenarten
in
Kopfund
Schriftrechnen für natürliche Zahlen,
Brüche und Dezimalzahlen und wenden
sie selbst bestimmt an.
• lösen Gleichungen und Ungleichungen ersten
Grades mit einer Unbekannten.
GEOMETRIE
• orientieren sich im Raum und beschreiben • erkennen, benennen, beschreiben und stellen
Beziehungen zwischen Objekten;
geometrische
Objekte
anhand
ihrer
Eigenschaften dar;
• erkennen, benennen und beschreiben • erkennen und beschreiben Gesetzmäßigkeiten
Zusammenhänge
zwischen
von geometrischen Mustern und entwickeln
eindimensionalen, zweidimensionalen und
eigene Muster;
dreidimensionalen
geometrischen
Objekten und stellen sie dar;
• konstruieren parallele und senkrechte • konstruieren einfache und zusammengesetzte
Geraden und ebene Figuren;
Körper;
• konstruieren
Mittelsenkrechte
und
Winkelhalbierende;
• klassifizieren
die
verschiedenen
Winkelarten, Winkelpaare, Figuren und
Körper;
• untersuchen und stellen Abbildungen dar. • erkennen,
untersuchen
und
erzeugen
Abbildungen;
• erfassen den Kreis als geometrischen Ort und
erläutern die Lage eines Punktes oder einer
Geraden zu einem Kreis;
• nutzen Kongruenz für Beschreibungen,
Konstruktionen und Vergleiche von Figuren;
• erstellen erste Beweise.
GRÖßEN UND MESSEN:
• haben Grundvorstellungen von Größen • kennen unterschiedliche Größen sowie die
und kennen realistische Bezugsgrößen zu
dazugehörigen Maßeinheiten
ihnen;
• können mit Größen rechnen und formen
Einheiten um und runden zweckmäßig;
• schätzen, messen und vergleichen Größen • erkennen die Proportionalitätssituation von
und rechnen mit ihnen;
Größen und nutzen diese Erkenntnis zur
Lösung von Aufgaben;
• kennen standardisierte Maßeinheiten, die
im Alltag wichtig sind und deren
Verhältnisse;
- 91 -
• erfassen und beschreiben Zuordnungen • erkennen
eindeutige
Zusammenhänge
zwischen Größen;
zwischen Größen, erstellen sie und stellen sie
grafisch dar;
• verstehen
einfache
maßstäbliche • verstehen und deuten maßstäbliche Angaben;
Angaben;
• verstehen und berechnen Umfang und
• verstehen
die
Begriffe
Umfang,
Flächeninhalt und Volumen von geometrischen
Flächeninhalt und Rauminhalt von
Objekten.
geometrischen
Objekten,
berechnen
einige davon;
• lösen Aufgaben mit Größen;
• prüfen Ergebnisse auf Plausibilität,
wendensinnvolle Genauigkeit an.
STOCHASTIK:
• sammeln und strukturieren Daten in
Beobachtungen, Untersuchungen und
einfachen Experimenten und stellen sie in
Tabellen und Diagrammen, Schaubildern
dar und interpretieren sie;
• entnehmen Informationen und Daten aus
Tabellen, Diagrammen und Schaubildern;
• verstehen, dass Aussagekraft von Daten
abhängig ist von der Art der
Datenerhebung
und
der
Datenverarbeitung abhängt;
• ermitteln
und
vergleichen
Wahrscheinlichkeiten.
• ermitteln Daten aus Sammlungen, stellen sie
dar und lesen sie;
• berechnen Kennwerte;
• bestimmen und vergleichen absolute und
relative Häufigkeiten;
• urteilen auf Grund von statistischen und
stochastischen
Ergebnissen,
fällen
Entscheidungen und werten Urteile.
- 92 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
DIE
UNTERRICHTSGESTALTUNG
QUALITÄT
DER
Der Mathematikunterricht befähigt die Schüler, in ihrer Umwelt mathematische
Beziehungen zu erkennen und Probleme mit mathematischen Mitteln zu lösen.
Sie lernen Probleme zu erfassen, nach Lösungen zu suchen, mit anderen Ideen
auszutauschen, zu vergleichen, zu argumentieren und zu korrigieren.
Die Unterrichtsarbeit im Mathematikunterricht ist sowohl in der Primarschule als
auch in der Sekundarschule darauf auszurichten, dass die Schüler mathematische
Verfahren, Begriffe und Zusammenhänge nicht nur anwenden, sondern auch
inhaltlich verstehen. Grundlegende mathematische Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten in allen mathematischen Inhaltsbereichen sind dafür unerlässlich.
Der Schwerpunkt im Mathematikunterricht liegt in der Förderung der
Kernkompetenzen, die in Punkt 2 dieses Rahmenplans beschrieben sind:
Probleme lösen, Kommunizieren, Argumentieren, Strukturieren und
Modellieren.
Das erfordert einen Unterricht, der Bedingungen für eine aktive
Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten und deren Anwendung
schafft. Er ist gekennzeichnet durch:
• Aktiv-entdeckendes Lernen
Mathematik wird durch eigenes aktives Handeln und durch individuelle
Erfahrungen wirkungsvoller und nachhaltiger gelernt als durch reine
Wissensvermittlung. Mathematische Inhalte sollen durch Handlungen und in
Situationen entdeckt, entwickelt und verstanden werden. Schülern sind dafür
vielfältige und individuelle Zugänge zu mathematischen Problemstellungen
auf unterschiedlichen Niveaus zu ermöglichen;
Aktiv-entdeckendes
Lernen
Aufgaben sind allgemein zentraler Bestandteil des Mathematikunterrichts. Sie
dienen sowohl als Ausgangspunkt einer aktiven Auseinandersetzung der
Schüler mit einer mathematischen Problemstellung als auch als Anwendung
der bereits erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Schüler
üben produktiv, indem sie den Lernprozess unter verschiedenen Blickwinkeln
noch einmal aufnehmen Aufgaben aus der Lebenswelt der Schüler helfen
ihnen, Mathematik als Werkzeug in verschiedenen Lebenssituationen zu
erkennen und zu nutzen.
• Begriffliches Verstehen
Schüler erwerben durch Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten
Vorstellungen
von
mathematischen
Begriffe,
Verfahren
und
Zusammenhängen. Deren Nutzung und die Kommunikation darüber
unterstützen die permanente Weiterentwicklung, Vertiefung und Vernetzung
des Verständnisses.
Es wird sowohl die Umgangssprache als auch zunehmend die Fachsprache, in
Wort- und Symbolsprache für die Kommunikation und Darstellung genutzt.
Begriffliches
Verstehen
- 93 -
Dabei ist es wichtig, nicht zu schnell auf die formale Ebenen zu wechseln. Das
Arbeiten auf der Ebene des inhaltlichen Verstehens bleibt für den Unterricht
bedeutsam.
• Üben und Automatisieren
Das Ziel des produktiven Übens ist, vielfältige Aufgaben anzubieten, die
Schüler zum Denken und Reflektieren über Mathematik herausfordern.
Neben dem Verständnis grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten ist es notwendig, sie so zu festigen bzw. zu mechanisieren, dass
sie verfügbar sind und bewusst abgerufen werden können.
Produktives Üben erfolgt bei der Auseinandersetzung mit einem
mathematischen Inhalt, wenn Schüler Neues entdecken und dabei auf
Bekanntes zurückgreifen. Dabei kann eine bekannte Problemstellung unter
einer veränderten Fragestellung betrachtet werden.
Automatisiert wird jedoch nur, was vorher entdeckt, entwickelt und
verstanden wurde. Beim Üben werden die mathematischen Zusammenhänge
bewusst genutzt. Das wird unterstützt, wenn beim Üben die handelnden,
bildhaften und sprachlich-symbolischen Darstellungsformen variabel genutzt
werden.
• Soziales Miteinander
Für einen guten Mathematikunterricht sind Lernumgebungen wichtig, in
denen Schüler voneinander und miteinander lernen. Während des Arbeitens ist
es nicht nur wichtig, eine mathematische Lösung zu finden, sondern auch über
den Lösungsprozess zu kommunizieren. Schüler stellen ihre
Herangehensweise für ihre Mitschüler dar und begründen sie. Sie verstehen
Lösungswege von Mitschülern und können sie nachvollziehen. Dieses
Arbeiten kann durch entsprechende Sozialformen, wie z. B. Partner- und
Gruppenarbeit unterstützt werden. Zudem besteht in allen Stufen die
Möglichkeit, fachübergreifende Projekte unter Einbeziehung der Mathematik
durchzuführen. Zahlreiche Verweise zu den verschiedenen Fächern weisen
darauf hin.
Soziales Miteinander
• Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen/Arbeiten
Mathematik durchdringt alle Lebensbereiche der Schüler. Damit sind
fachbezogene, fachübergreifende bzw. fächerverbindende Bezüge zu allen
Fächern möglich, sinnvoll und erforderlich. Themen anderer Bereiche können
unter mathematischer Sicht betrachtet oder Mathematik in anderen Fächern
genutzt werden, um Themen fachspezifisch zu erschließen. Schüler erkennen
so die Möglichkeiten und Grenzen der mathematischen Erschließung ihrer
Umwelt.
• Evaluation
Die Evaluation des Lernens erfolgt prozessorientiert. Der Lernprozess des
Schülers ist zu analysieren, d. h. Lernfortschritte und Schwierigkeiten der
Schüler festzustellen, mit dem Ziel der individuellen Förderung.
Für die Diagnose sind Aufgaben zu nutzen, die unterschiedliche
Lösungswege, individuelle Denkweisen und die Kommunikation der Schüler
Evaluation
- 94 -
unterstützen.
Stochastik
Größen und Funktionen
Geometrie
Arithmetik/Algebra
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
Allgemeine mathematische
Kompetenzerwartungen
5.1
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 95 -
Sachrechnen
- 96 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
In diesem Rahmenplan wurde ganz bewusst auf ein eigenes Kapitel
„Sachrechnen“
verzichtet,
weil
innerund
außermathematische
Problemlöseprozesse in allen Themenfeldern eine Rolle spielen.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Arithmetik
• erfassen Zahlen unter den verschiedenen
Zahlaspekten und stellen sie dar;
• lesen und schreiben Zahlen;
• festigen die Invarianz der Zahlenmenge;
• erkennen und entwerfen Zahlenbilder;
• entwickeln und nutzen Strategien zur
Anzahlbestimmung, zählen in verschiedenen
Schritten vor- und rückwärts;
• orientieren sich im Zahlenraum;
• verstehen das Prinzip der dekadischen Bündelung
und der Stellenwertschreibweise;
• vergleichen, ordnen und schätzen Anzahlen;
• zerlegen Zahlen und decken deren Eigenschaften
auf;
• lösen aus Handlungen und Sachverhalten die
Operationen heraus und führen sie zu
Gleichungen;
• führen Handlungen zu Gleichungen aus und
stellen Sachverhalte dar;
• führen die vier Grundrechenarten aus, verbinden
sie miteinander;
• decken Operationseigenschaften auf;
• bauen Zahlensätze auf;
• nutzen Rechengesetze;
• überprüfen und reflektieren Lösungen auf
verschiedene Art und Weise.
Inhaltskontexte
• Zahlenraum 0 bis 100
• Menge, Ziffer und Zahlenstrahl
• Kardinalzahlen, Ordinalzahlen,
Operationalzahlen, Maßzahlen,
Kodierungszahlen
• Zerlegungen und Ergänzungen
• Doppeltes, Hälfte, gerade und ungerade
Zahlen
• Einfache Brüche: ½, ¼
• Bündelungen, Entbündelungen
• Vorgänger, Nachfolger, liegt-zwischenBeziehung
• Relationen gleich: ungleich, größer als,
kleiner als und ihre Relationszeichen
• Addition, Subtraktion, Multiplikation,
Division
• Unterschiedliche
Strategien
(Rechenwege)
• Aufgaben
• Gleichungen, Ungleichungen
• Kommutativität
• Grundaufgaben der Addition und
Subtraktion (kleines Einspluseins)
• Grundaufgaben der Multiplikation und
Division (kleines Einmaleins)
- 97 -
Geometrie
• benutzen Lagebegriffe in Beziehung zum eigenen • Links, rechts, unter, über, auf, vor, hinter,
Körper;
neben, innen, außen, zwischen, oben,
unten
• orientieren sich im Raum und beschreiben dies;
• Orientierungsübungen,
• erfassen Lagebeziehungen in der Ebene und im
Unterschiedsspiele, Wegbeschreibungen,
Raum;
Labyrinthe, Gitternetze,
• führen räumliche/ebene Veränderungsprozesse
Färbungsprobleme
aus und beschreiben diese.
• Veränderung der Lage und der Größe von
verschiedenen Objekten
• identifizieren Objekte aus verschiedenen
• Objekte aus der Umwelt
Blickwinkeln;
• Mathematische Objekte:
• erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten und
o Ecke, Seite, Kante, Fläche
Unterschiede zwischen geometrischen Objekten
o Würfel, Quader, Kugel
taktil und optisch.
o Dreieck, Viereck, Vieleck,
o Kreis
• nutzen geometrische Eigenschaften zur
• Eigenschaften: Gleichheit der
Klassifizierung der geometrischen Objekte;
o Länge der Seiten,
o Anzahl der Seiten
• stellen geometrische Objekte aus verschiedenen
• Darstellungen von Körpern aus
Materialien auf unterschiedliche Art und Weise
verschiedenen Materialien und auf
dar;
unterschiedliche Art und Weise
• Freihandzeichnungen und Verwendung
von Hilfsmitteln wie Lineal, Schablone,
Geobrett,
• erkennen symmetrische Figuren;
• Regelmäßigkeiten in Spiegelbildern,
Mustern, Ornamenten, Mandalas
• Spiegelachse
• Spiegelungen, Drehungen,
• erkennen und erzeugen deckungsgleiche
Verschiebungen
(kongruente) Figuren auf unterschiedliche Art
und Weise.
Größen und Messen
• sammeln Erfahrungen mit Größen:
• Ausgewählte Einheiten der Größen:
o geben für Einheiten einer Größe
o Länge: Meter (m), Zentimeter (cm)
entsprechende Repräsentanten an
o Rauminhalte: Liter (l), Zentiliter (cl)
o Masse: Kilogramm (kg), Gramm (g)
o vergleichen, klassifizieren und ordnen
o Zeit: Stunde (h), Minute (min)
Größen qualitativ (ohne Maßeinheit)
o messen Größen mit willkürlichen
o Geldwert: Euro (€), Cent
Maßeinheiten,
o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl von • Eigene Vergleichsmaße und willkürliche
der Maßeinheit,
Maßeinheiten
o benutzen erste standardisierte Maßeinheiten
und stellen sie vor,
o geben für eine bestimmte Größe die passende
Maßeinheit an,
o gewinnen und interpretieren Daten zu
Größen;
• nutzen Messinstrumente sachgerecht und wählen • Genormte
und
selbst
gefertigte
sie aus;
Messinstrumente
• schätzen, messen, vergleichen und ordnen
Größen sachgerecht;
- 98 -
• erkennen die Relationen zwischen den Einheiten.
Stochastik
• ordnen und sortieren Mengen von Dingen aus der
Lebenswirklichkeit;
• Strichliste, Tabelle (mit doppeltem
Eingang)
• erfassen Daten;
• Absolute Häufigkeit
• entnehmen aus Bildern und Tabellen;
Informationen und treffen dazu Aussagen;
• finden in Vorgängen der eigenen Erfahrungswelt • Wahrscheinlichkeitsaussagen: ist möglich,
zufällige Ereignisse;
ist unmöglich, ist sicher
• ordnen den Ereignissen Begriffe zu;
• lösen einfache kombinatorische Aufgaben.
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Arithmetik
• erfassen Zahlen und stellen sie unter
verschiedenen Zahlaspekten dar;
•
•
entwickeln und nutzen Strategien zur
Anzahlbestimmung;
Inhaltskontexte
•
•
•
•
•
vertiefen das Prinzip der dekadischen Bündelung •
und der Stellenwertschreibweise;
•
• vergleichen, schätzen , runden und ordnen Zahlen; •
bilden Zahlenfolgen und setzen sie fort, indem sie •
in verschiedenen Schritten sicher vor- und
rückwärts zählen;
• zerlegen Zahlen in Faktoren;
•
•
•
• lösen aus Handlungen und Sachverhalten, die vier •
Operationen heraus und führen sie zu
Gleichungen/Ungleichungen;
•
•
• geben zu Gleichungen und Ungleichungen,
Sachverhalte an;
• führen bei den natürlichen Zahlen die
schriftlichen Verfahren der vier
Grundoperationen aus und beschreiben diese;
• nutzen Operationseigenschaften;
• verbinden mehrere Rechenoperationen
miteinander;
•
•
•
•
Zahlenraum bis 1 000 000
Dezimalzahlen bis zum Tausendstel
Brüche
Kardinalzahlen, Ordinalzahlen,
Operationalzahlen, Maßzahlen,
Kodierungszahlen
Zerlegungen und Ergänzungen
Stellenwerttafel (Bedeutung der 0),
Zahlenstrahl, Flächen und andere
Darstellungsformen
Bedeutungsänderung der Ziffern durch
Verschieben innerhalb der
Stellenwerttafel
Rundungsregeln und zweckgebundenes
Runden
Vorgänger und Nachfolger
Teiler, Vielfache
Teilbarkeitsregeln für 2, 5, 10
Gerade und ungerade Zahlen
Schriftliche Addition, Subtraktion und
Multiplikation
Schriftliche Division eingeschränkt auf
einstellige und einige zweistellige
Divisoren
Division mit Rest
Überschlag und Kontrolle
Zerlegen in eine Summe, in eine
Differenz oder in ein Produkt,
Zusammensetzen,
Umtauschen,
Ausgleichen
Kommutativität,
Assoziativität,
Sonderrolle der Zahl 0 und der Zahl 1
- 99 -
• rechnen sicher mündlich und halbschriftlich;
• Distributivität, Punkt vor Strichrechnung
• gehen mit einfachen Brüchen um, stellen sie auf
• Zahlenstrahl
verschiedene Weise dar und setzen sie zueinander • unterschiedliche Darstellungen von
in Beziehung;
Brüchen
• gleichwertige Brüche
• begründen und überprüfen verschiedene
• Einspluseinssätze sowie Einmaleinssätze
Lösungswege;
und ihre Umkehrung
• automatisieren Zahlensätze;
• erkennen einfache Zuordnungen in
• einfache direkte Proportionalität
Sachsituationen und stellen diese sprachlich
sowie in Tabellen dar.
Geometrie
• erkennen, beschreiben, realisieren und
verändern Lagebeziehungen im Raum;
• orientieren sich nach Plänen und
Beschreibungen;
• erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten
und Unterschiede zwischen geometrischen
Objekten optisch und taktil;
• stellen Beziehungen zwischen ein-, zwei- und
dreidimensionalen geometrischen Objekten
her und beschreiben diese;
• erwerben geometrische Begriffe durch
Klassifizierung;
• erkennen, benennen, beschreiben ausgewählte
geometrische Objekte und deren geometrische
Haupteigenschaften;
• stellen geometrische Objekte aus
verschiedenen Materialien und auf
unterschiedliche Art und Weise dar, zerlegen
sie und setzen sie zusammen;
• erkennen und erzeugen Figuren auf
unterschiedliche Art und Weise;
• beschreiben, untersuchen und nutzen
Haupteigenschaften der Figuren
Größen und Messen
• sammeln Erfahrungen mit Größen:
o vergleichen, klassifizieren und ordnen
Größen qualitativ (ohne Maßeinheit)
o messen Größen mit willkürlichen
Maßeinheiten
o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl
von der Maßeinheit
o benutzen und stellen sich standardisierte
Maßeinheiten vor
o geben für eine bestimmte Größe die
passende Maßeinheit an
• Lageskizzen, Stadtpläne, Karten und
Baupläne
• mathematische Objekte:
o Rechteck, Quadrat, Raute,
Parallelogramm
o Winkel (Scheitelpunkt, Schenkel,
Öffnung) und Winkelarten (spitzer,
stumpfer, rechter Winkel)
o Linienarten (Gerade, Strecke,
gebrochene Linie, gebogene Linie)
• Lagebeziehungen: parallel gleich, parallel
verschieden, sich schneidend, senkrecht
• Einsatz von Geodreieck, Geobrett, Zirkel
• Spiegelungen, Drehungen, Verschiebungen,
Vergrößerungen, Verkleinerungen
• Länge der Seiten, Gleichheit der Seiten,
Winkelanzahl, Winkelöffnung, parallele
Seiten
N.B. Berechnung des Flächeninhaltes siehe
`Größen und Messen´
• Erweiterte Auswahl der Einheiten der
Größen:
o Länge: Millimeter (mm), Dezimeter
(dm); Kilometer (km)
o Rauminhalt: Milliliter (ml)
o Masse: Milligramm (mg), Tonne (T),
Zentner (Ztr), Pfund (Pfd)
o Flächeninhalt: Quadratmeter (m²),
Quadratzentimeter
(cm²),
Quadratdezimeter (dm²)
o Zeit: Tag, Sekunde (s)
- 100 -
gewinnen und interpretieren Daten zu
Größen;
• wählen Messinstrumente sachbezogen aus und
nutzen sie;
• schätzen, messen, vergleichen und ordnen
Größen sachbezogen;
• erkennen die Relationen zwischen den
Einheiten;
o
• bestimmen Umfang und Flächeninhalt mit
willkürlichen Maßeinheiten;
• bestimmen den Umfang und den
Flächeninhalt mit genormten Maßeinheiten;
• nutzen Formeln zur Berechnung von Umfang
und Flächeninhalt;
• erkennen sowohl die Beziehung als auch den
Unterschied zwischen Länge und
Flächeninhalt;
• erkennen Sinn und Zweck der Maßstäbe und
nutzen einfache Maßstäbe in Darstellungen;
• entwickeln zu Sachsituationen
Fragestellungen;
• begreifen Sachzusammenhänge und drücken
sie in Operationen aus.
Stochastik
• sammeln Daten aus der Lebenswirklichkeit
und den Medien, bereiten sie auf und stellen
sie dar;
• wählen Methoden der Datenerfassung aus;
•
erstellen, vergleichen und interpretieren
Tabellen und verschiedenartige Diagramme
•
planen einfache Zufallsexperimente, führen
sie durch und dokumentieren den Verlauf.
o Zeitspannen
• Eigene Vergleichsmaße.
• selbst gefertigte und genormte Messinstrumente zum Ziehen und Bemessen der
Strecken
• Tabelle der Einheiten
• sinnvolle, alltagsübliche Umwandlungen und
Operationen mit diesen Einheiten
• Stellentafel für Größenangaben
• Bedeutung des Dezimalsystems (Bedeutung
von Milli-, Zenti-, Dezi-, ... in
Zusammensetzungen)
• Flächeninhalt und Umfang von Quadrat und
Rechteck
• einfache Maßstäbe (1:2, 1:3, 1:10)
• Aufgaben
•
•
•
•
absolute Häufigkeit
häufigster Wert
Strichliste
Tabelle mit doppeltem Eingang,
Stabdiagramm, Streifendiagramm
- 101 -
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Arithmetik
• stellen Zahlen auf verschiedene Art und
Weise dar;
•
•
lesen und schreiben römische Zahlen;
vergleichen, ordnen, schätzen, runden und
klassifizieren Zahlen;
Inhaltskontexte
•
•
natürliche Zahlen über eine Million
Brüche, positive Dezimalzahlen bis zum
Tausendstel
•
•
römische Zahlen
Erweiterte Stellenwerttafel und andere
Darstellungsformen
Quadratzahlen, Zehnerpotenzen
Rundungsregeln, Vorgänger, Nachfolger,
Stellenwert der Ziffer
Teilbarkeitsregeln für 3, 9, 4, 25, 100
Primzahlen und Primfaktoren
Kleinstes gemeinsames Vielfaches und größter
gemeinsamer Teiler im Bereich des
Bruchrechnen
Bruchbegriff,
gemeiner Bruch, Dezimalbruch, endliche und
periodische Dezimalzahlen, Prozentzahlen
•
•
•
bestimmen Teiler und Vielfache der
natürlichen Zahlen, untersuchen die
natürlichen zahlen auf ihre Teilbarkeit;
•
•
•
•
begründen die Notwendigkeit für die
Zahlbereichserweiterung
identifizieren und realisieren, lesen, schreiben
und ordnen Brüche
erkennen, dass zwischen zwei gebrochenen
Zahlen immer mindestens eine weitere Zahl
liegt
wandeln verschiedene Darstellungsformen
von Brüchen ineinander um;
Verstehen den erweiterten Aufbau der
Stellentafel und wenden ihn an;
führen Rechenoperationen und deren
Verknüpfungen im Bereich der gebrochenen
Zahlen aus und verbalisieren sie;
lösen aus Handlungen und Sachverhalten, die
vier Operationen heraus und führen sie zu
Gleichungen/Ungleichungen;
führen die vier Grundrechenarten aus;
begründen und überprüfen verschiedenen
Lösungswege für Operationen;
schätzen Ergebnisse ab;
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
erkennen, beschreiben und stellen
Zuordnungen in Tabellen;
lesen aus Darstellungen Eigenschaften der
Zuordnung ab und ziehen Rückschlüsse auf
die Sachsituation;
ziehen Sachordnungen zu proportionalen
Zuordnungen.
•
•
Kürzen und Erweitern
Gleichnamige und ungleichnamige Brüche,
erweiterte Stellentafel
endliche und periodische Dezimalbrüchen
Addition, Subtraktion, Multiplikation und
Division mit gebrochenen Zahlen
Kehrwert
Gleichungen und Ungleichungen und ihre
Anwendungen wie zerlegen, gruppieren,
ausgleichen, vergleichen
Kopf- und Schriftrechnen
Rechengesetze, Punkt- vor Strichrechnung,
Distributivität
Gleichnamige und ungleichnamige Brüche,
Kürzen und Erweitern der Brüche
Brüche, Dezimalzahlen, Prozentzahlen
Zuordnungen, direkte Proportionalität,
Proportionalitätsfaktor, Dreisatz
- 102 -
•
geben Ergebnisse mit sinnvoller Genauigkeit
an;
Geometrie
• orientieren sich mithilfe von Gitternetzen,
Planquadraten und Koordinaten;
• erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten
und Unterschiede zwischen geometrischen
Objekten taktil und optisch und ordnen sie;
• klassifizieren und systematisieren Dreiecke,
Vierecke und Körper;
• benennen geometrische Objekte, nutzen deren
Eigenschaften und bringen sie zueinander in
Beziehung;
• stellen geometrische Objekte aus
verschiedenen Materialien und auf
unterschiedliche Art und Weise dar;
• stellen Beziehungen zwischen Punkten, ein-,
zwei- und dreidimensionalen geometrischen
Objekten her, nutzen und beschreiben diese;
• führen geometrische Konstruktionen aus;
• beschreiben, untersuchen und nutzen
Haupteigenschaften der Figuren;
• nutzen die Eigenschaften zum Begründen von
Konstruktionsschritten;
• erkennen und untersuchen durch
Verschiebung, durch Drehung, durch
Spiegelung, durch Vergrößerung oder durch
Verkleinerung erhaltene Figuren, benennen
diese, vervollständigen sie und stellen sie her;
Größen und Messen
• sammeln Erfahrungen mit Größen:
o vergleichen, klassifizieren und ordnen
Größen qualitativ (ohne Maßeinheit),
o messen Größen mit willkürlichen
Maßeinheiten,
o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl
von der Maßeinheit,
o benutzen standardisierte Maßeinheiten
und stellen sie sich vor,
o geben für eine bestimmte Größe die
passende Maßeinheit an,
o gewinnen und interpretieren Daten zu
Größen;
• schätzen, messen, vergleichen und ordnen
Größen sachgerecht;
• wählen und nutzen Messinstrumente
• Koordinaten
•
•
•
•
•
•
•
•
Ebene
Drachenviereck, Trapez
Pyramide, Zylinder, Kegel, Prisma
Radius, Durchmesser, Zentrum, Kreislinie,
Kreisfläche des Kreises
Klassifizierung der Dreiecke nach ihren
Eigenschaften
Synthese der Vierecke
Regelmäßige Vielecke
Klassifizierung der Körper nach ihren
Eigenschaften
• Netze vom Würfel und vom Quader
• Konstruktion von zueinander parallelen und
senkrechten Geraden
• Mittellinien und Diagonale der Vierecke
• Konstruktion von zueinander parallelen und
senkrechten Geraden
• Symmetrieachsen der Hauptfiguren
• Konstruktion
von
Spiegelungen,
Verschiebungen und Drehungen
• Eigenschaften von Ur- und Bildfigur
(Kongruenz und Umlaufsinn)
• Erweiterte Auswahl der Einheiten der Größen
o Flächeninhalt: Ar (a), Hektar (ha)
1 m² entspricht 1 ca
o Rauminhalt/Volumen: Kubikmeter (m³)
1 dm³ entspricht 1 l
o Winkel: Grad
• diverse Messinstrumente
- 103 -
sachgerecht;
• erkennen die Relationen zwischen
verschiedenen Größen;
• erkennen die Relationen zwischen den
Einheiten einer Tabelle;
• wandeln Größenangaben um
• berechnen Umfang und Flächeninhalt von
Figuren und begründen die Formeln;
• führen Berechnungen am Würfel und am
Quader durch und begründen die Formel;
•
•
•
•
•
•
•
•
Tabelle der Einheiten
sinnvolle Umwandlungen und Operationen
Stellentafel für Größenangaben
Bedeutung der Relationen zwischen den
Größen im Dezimalsystem (Bedeutung von
Milli-, Zenti-, Dezi-, ... in
Zusammensetzungen)
Quadrat, Rechteck, Raute, Parallelogramm,
Dreiecke
Flächeninhalt und Umfang einiger Polygone
durch Zerlegung und Zusammenlegung
Rauminhalt, Oberfläche
Netze vom Würfel und vom Quader
• erkennen sowohl Beziehung als auch
Unterschied zwischen Länge, Flächeninhalt
und Rauminhalt;
• 1 m² entspricht 1 ca
• 1 dm³ entspricht 1 l
• m, m², m³
• entwickeln zu Sachsituationen
Fragestellungen;
• begreifen Sachzusammenhänge und drücken
sie in Operationen aus;
• wenden sinnvolle Genauigkeit bei der Angabe
von Rechenergebnissen an.
Stochastik
• ermitteln Häufigkeiten und führen
Zufallsversuche durch;
• wählen Methoden zur Datenerfassung und
Formen der Datendarstellung aus, verwenden
sie und reflektieren sie kritisch
• bereiten Daten auf, stellen sie dar,
interpretieren sie sachgerecht
• bestimmen den Zentralwert, den häufigsten
Wert und den Durchschnittswert;
• schätzen die Wahrscheinlichkeit von
einfachen Ereignissen;
• unterscheiden die absolute Häufigkeit und
veranschaulichen diese mithilfe von Tabellen
und Diagrammen.
• Anwendung in Maßstabzeichnungen
Absolute Häufigkeit
Relative Häufigkeit (in Bruch und Prozente)
Gesamtzahl
Gewinnchancen einschätzen
Mittelwert
Strichliste
Einzelne Vorschläge nachspielen, diskutieren
und einschätzen
• Tabelle mit doppeltem Eingang
• Stabdiagramm, Streifendiagramm,
Baumdiagramm, Kreisdiagramm
•
•
•
•
•
•
•
- 104 -
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Arithmetik/Algebra
Zahlen
• erkennen
die
Notwendigkeit
der
Zahlenbereichserweiterung und können sie
begründen;
• stellen Zusammenhänge zwischen den
natürlichen, ganzen, rationalen und reellen
Zahlen her;
• vergleichen und ordnen Zahlen;
• wandeln
Zahlen
in
verschiedene
Darstellungsarten um;
vier Grundoperationen in der Menge Q
• wenden Rechengesetze zweckmäßig an,
entdecken und formulieren sie;
• manipulieren Klammern;
• respektieren die Reihenfolge der Operationen;
• verwenden Primzahlen zur Bestimmung des
ggT und kgV;
• schätzen und runden Zahlen insbesondere in
Aufgaben;
Rechnen mit algebraischen Ausdrücken
• benutzen Buchstaben zur Verallgemeinerung;
• addieren, subtrahieren und multiplizieren
algebraische Ausdrücke;
• bestimmen den numerischen Wert;
• faktorisieren numerische und algebraische
Ausdrücke;
Inhaltskontexte
• Die Mengen N, Z, Q und R
• Gegenzahlen, Betrag einer Zahl, Kehrwert
einer Zahl
• Abszisse
• Dezimalzahlen, Brüche, Verhältniszahlen,
Prozentzahlen
• Näherungswerte, Intervallschachtelungen,
Wertschranken
• Summen, Differenzen, Produkte und
Quotienten mit rationalen Gliedern sowie mit
Variablen (Zeichenregeln)
• Operationseigenschaften:
o Kommutativität,
o Assoziativität,
o neutrales Element, absorbierendes
Element,
o Sonderstellung der Zahlen 0 und 1 im
Allgemeinen,
o Gegenzahl einer Summe, eines Produkts
Rechentechniken:
• Teilbarkeitsregeln, teilerfremde Zahlen
• Vereinfachung von Brüchen
• Vereinfachung von Summen
• Klammerregeln (Plus-Minus-Klammern)
• Distributivität
• Reihenfolge der Operationen
• Ausklammern (in allen Gliedern oder
anhand von Gruppierungen)
Potenzen
• erfassen die Zweckmäßigkeit der
Potenzschreibweise;
• rechnen mit numerischen Potenzen;
• manipulieren Zehnerpotenzen mit ganzen
Hochzahlen;
• formulieren Potenzgesetze und wenden sie in
numerischen und algebraischen Ausdrücken
• Potenz, Basis, Exponent (Hochzahl)
•
•
•
•
mit natürlichen Hochzahlen
Multiplikation mit einer Zehnerpotenz
Division durch eine Zehnerpotenz
Wissenschaftliche Schreibweise einer Zahl
Zahlenschreibweise mit Zehnerpotenzen
- 105 -
numerischen und algebraischen Ausdrücken
an;
• wenden die zwei ersten binomischen Formeln
an;
• faktorisieren einfache algebraische Ausdrücke
anhand der binomischen Formeln;
Gleichungen und Ungleichungen
• lösen Gleichungen;
• lösen erste Ungleichungen;
• Potenzgesetze
• Binomische Formeln
• Gleichungen ersten Grades mit einer
Unbekannten
• Bruchgleichungen mit ganzen Nennern
• Sachaufgaben
• Ordnungsgesetze der Ungleichheiten
• Ungleichungen ersten Grades mit einer
Unbekannten
• nutzen Kontrollverfahren bei Bedarf;
• erstellen Gleichungen und setzen Buchstaben
als Unbekannte ein;
• erkennen und nutzen spontan den Vorteil der
Umwandlung einer Problemsituation in eine
Gleichung;
• überprüfen die Akzeptanz des Lösungswertes
einer Gleichung in der Realität
Geometrie
Grundbegriffe der Geometrie
• beherrschen die Grundbegriffe:
• Punkt, Strecke, Strahl, Gerade, kolineare
Punkte, Ebene, Winkel
kennen, darstellen, bezeichnen;
• erkennen die gegenseitige Lage zweier • Entfernung (Abstand), Mittelpunkt einer
Geraden und stellen sie dar;
Strecke,
• Mittelsenkrechte, Winkelhalbierende
• parallele Geraden
→ parallel verschieden
→ parallel gleich
• sich schneidende Geraden
→ „sekant“
→ senkrecht
• windschiefe Geraden ≠ komplanare Geraden
• horizontal, vertikal (= lotrecht)
Figuren
• identifizieren, klassifizieren und konstruieren • Vierecke:
anhand ihrer besonderen Merkmale und
Trapez, Drachen, Parallelogramm, Rechteck,
Eigenschaften geometrische Figuren;
Raute, Quadrat
• Dreiecke:
ungleichseitig, gleichschenklig, gleichseitig,
rechtwinklig
• zeichnen Höhen und Seitenhalbierende ein;
• Kreis:
• konstruieren Umkreise und Inkreise;
in einem Kreis einbeschriebene regelmäßige
Vielecke
• Begriffe:
- 106 -
→ Diagonale, Hypotenuse, Kathete,
Schenkel, Orthozentrum, Schwerpunkt,
Fußpunkt, gegenüberliegende Winkel,
anliegende Winkel, Winkel an der Spitze,
Basiswinkel, Zentriwinkel, Radius,
Durchmesser, Sehne, Bogen
Körper
• identifizieren und klassifizieren geometrische
Körper;
• erkennen geometrische Körper, Basisflächen
und Höhen;
• Würfel, Quader, Prisma, Pyramide, Zylinder,
Kegel, Kugel
• Abwicklung (Netz) eines Körpers (je nach
Bedarf)
Begriffe:
• Kante, Grundfläche, Deckfläche,
Mantelfläche, Oberfläche
• Schrägbild
• stellen Körper dar.
Abbildungen in der Ebene
• erkennen und definieren Abbildungen;
• Achsensymmetrien (-spiegelungen),
Punktsymmetrien (-spiegelungen),
• konstruieren das Bild einer Figur;
Translationen (Parallelverschiebungen),
• bestimmen die Fixpunkte und die Invarianten;
Drehungen
• bestimmen die Symmetrieachsen, das
Symmetriezentrum, das Drehzentrum, den
Drehwinkel einer Figur.
Kreis
• definieren den Kreis als geometrischen Ort
von Punkten;
• bestimmen Kreise, die durch gegebene Punkte
verlaufen;
• Passante, Tangente, Sekante
• erfassen die Lage eines Punkts oder einer
Geraden zu einem Kreis;
• bestimmen geometrische Orte.
Winkel
• erkennen besondere Winkel oder Winkelpaare • Winkelpaare:
und stellen sie dar;
o Scheitel-, Stufen-, Wechselwinkel
o Komplement-, Supplementwinkel,
o Nebenwinkel (= anliegende
Supplementwinkel)
• Winkel in einem Kreis:
o Umfangswinkel (Peripheriewinkel),
o Mittelpunktswinkel (Zentriwinkel),
o Sehnentangentenwinkel,
o Umfangswinkel in einem Halbkreises
• formulieren und verwenden zweckmäßig die
• Nebenwinkelsatz, Scheitelwinkelsatz
jeweiligen Winkelsätze;
• Sätze von Winkeln an geschnittenen
Parallelen
• Satz des Thales (rechter Winkel),
Peripheriewinkelsatz
Dreiecke
• erfassen den Winkel in einem Dreieck;
• Innenwinkel, Außenwinkel, Basiswinkel
• wenden den Lehrsatz bezüglich der
• Innenwinkelsatz
- 107 -
Ungleichheiten in einem Dreieck an;
• Seite-Winkelbeziehung
• formulieren und wenden die Kongruenzsätze
der Dreiecke an;
• Kongruent (deckungsgleich, isometrisch)
Beweise
• erstellen erste Beweise ab dem zweiten Jahr.
• Eigenschaft der Punkte einer Mittelsenkrechten
• Summe der Innenwinkelmaße eines Dreiecks
• Strecken gleicher Länge, Winkel gleichen
Maßes
Größen und Funktionen
Größen
• besitzen Vorstellungen von unterschiedlichen • Zeit, Geschwindigkeit, Gewichte, Hohlmaße,
Größen und kennen die entsprechenden
Temperatur, Länge
Maßeinheiten;
• vergleichen Größen und rechnen mit ihnen;
• stellen Größenverhältnisse in Form von
Bruch- oder Prozentzahlen dar;
• berechnen Umfang, Flächeinhalt von ebenen
Figuren , Volumen von Körpern;
• bestimmen angemessene Näherungswerte von
Größen.
Zuordnungen, funktionale Zusammenhänge
• bestimmen Punkte in der Ebene;
• Abszisse, Ordinate, Koordinaten
• Koordinatensystem (Achsensystem)
• Kartesisches Diagramm
• Säulendiagramm (Stabdiagramm),
• stellen Zuordnungen grafisch dar und • Kreisdiagramm, Alterspyramide, …
interpretieren Grafiken;
• Quotientgleiche Paare:
• erkennen und nutzen proportionale
o Direkter Dreisatz
Zuordnungen insbesondere zur Lösung von
o Gleichung des Schaubilds einer direkten
Sachaufgaben;
Proportionalität
o Proportionalitätsfaktor
• erkennen und nutzen antiproportionale
Produktgleiche Paare
Zuordnungen.
• antiproportionaler Dreisatz
Stochastik
• erheben, ordnen und analysieren statistische
Daten;
•
•
•
•
•
•
bestimmen und interpretieren einfache •
•
Kennwerte;
•
•
stellen statistische Daten mittels Grafiken dar; •
interpretieren Daten und Grafiken und werten •
sie aus;
erkennen Grenzen der Interpretationsfähigkeit
von Daten
Gesamtzahl
Mittelwert
Absolute Häufigkeit
Relative Häufigkeit
Häufigster Wert
Maximum, Minimum, Zentralwert
Kartesisches Diagramm, Stabdiagramm,
Kreisdiagramm
- 108 -
ANHANG IV
Rahmenplan
Fachbereich
Geschichte/Geografie
- 109 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ...............................
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?.......................................................................................
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ...............................
1.4 INHALTE .........................................................................................................................
1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ....................................................
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE .............................................................................
107
108
108
110
110
111
113
114
GESCHICHTE ...............................................................................................
115
2. DER BEITRAG DES FACHES GESCHICHTE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG .. 115
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 119
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 123
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ...............................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1. Unterstufe der Primarschule ...............................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
125
125
126
126
126
127
130
GEOGRAFIE ..................................................................................................
132
2. DER BEITRAG DES FACHES GEOGRAFIE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ..... 132
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 135
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 138
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ...............................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
140
140
141
141
142
143
147
- 110 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 111 -
•
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
Stärkung der
Persönlichkeit
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN5?
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen
eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit
weiter entwickeln.
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen,
die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt
entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
5
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 112 -
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
o
Methoden
kompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
- das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
- das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
- die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
- die Nutzung der verschiedenen Arten von
Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken.
o
o
Bibliotheken
Informations- und
Medienkompetenzen
und
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der
kritischen Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 113 -
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern.
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung der Schüler (vgl. 1.6 Leistungsermittlung und –bewertung);
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4 INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenz
erwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 114 -
1.5 LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige
Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von
Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
- 115 -
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
•
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor
allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau
von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen
unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in
lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen.
•
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt
hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
•
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
•
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
- 116 -
Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten
Einsicht
in
das
vom
Lehrerkollegium
entwickelte
Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 117 -
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
- 118 -
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 119 -
Geschichte
2. DER
BEITRAG
DES
FACHES
KOMPETENZENTWICKLUNG
GESCHICHTE
ZUR
Die Schüler begegnen in ihrem Alltag überall ersten Formen von Geschichte und
entwickeln erste Vorstellungen über Zeit, Zeitabläufe und Vergangenes: durch
Gespräche mit ihren Eltern und Großeltern, durch das Betrachten von
Familienfotos, beim Spielen mit einer Burg, beim Besuch einer Veranstaltung
mit ihren Eltern. Der Geschichtsunterricht nutzt diese Erfahrungen zur
allmählichen Entwicklung eines reflektierten und selbstreflexiven
Geschichtsbewusstseins.
Zeit, Zeitabläufe und
Vergangenes
Der historische Bezug erschließt Wege der Erkenntnis über die Hintergründe
bedeutsamer Weichenstellungen in der Entwicklung einer Gesellschaft. Dabei
reduziert sich der Geschichtsunterricht nicht auf das Auswendiglernen von Daten
und Fakten, sondern fördert die geistige Auseinandersetzung mit Geschichte und
der Bewusstseinsbildung in Form von Kompetenzbeschreibungen. Das hier zu
Grunde liegende Kompetenzmodell orientiert sich an der aktuellen
geschichtsdidaktischen Forschung, die Geschichtsbewusstsein und historisches
Denken in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt.
Vorstellung über
Zeit, Zeitabläufe und
Vergangenes
Aus geschichtsdidaktischer Perspektive gilt als oberstes Leitziel für historisches
Lernen der Aufbau eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Historisches
Lernen kann sich nicht darauf beschränken, ein möglichst lückenloses und
methodisches Wissen der Schüler verankern zu wollen. Das Geschichtsbewusstsein stellt einen inneren Zusammenhang von Vergangenheitsdeutung,
Gegenwartsverständnis und Zukunftserwartung her. Daher ist historisches
Wissen stets ein Konstrukt. Nicht nur die Quellenlage oder die Forschungsmethoden variieren, sonder auch die Fragestellung an die Vergangenheit ist
bedingt durch die Gegenwart des Fragestellers.
Selbstreflexives Geschichtsbewusstsein steht für die Einsicht, dass Geschichte
notwendig gebunden ist an die Gegenwart dessen, der sich mit Vergangenem
befasst, sowie für die Einsicht, dass in Geschichte(n) kollektiv und individuell
Sinn gebildet wird. Diese Form des Geschichtsbewusstseins berücksichtigt die
Regional- und Lokalgeschichte in der Unterrichtsgestaltung und fördert dadurch
nicht
nur
ein
selbstreflexives
sondern
auch
ein
regionales
Geschichtsbewusstsein und eine kulturelle Identität.
Reflektiertes und
selbstreflexives
Geschichtsbewusstsei
n
Regionales
Geschichtsbewusstsei
n und kulturelle
Identität
Die Schüler erkennen nach und nach, dass der Blick in die Vergangenheit nur
aus der Perspektive der Gegenwart erfolgt und dass die Fragen an die
Vergangenheit durch persönliche Erfahrungen bedingt sind. Geschichte ist somit
immer existentiell verwurzelt. Dabei prägen Maßstäbe der Gegenwart und die
damit verknüpfte selektive Wahrnehmung die zeitgenössische Geschichtsdarstellung. Bei der Ausprägung des individuellen Geschichts-bewusstseins
spielt auch die individuelle Wahrnehmung der Schüler eine wichtige Rolle, da
diese Wahrnehmung je nach sozialer Herkunft, persönlichen Interessen und
politischer Bildung sehr unterschiedlich sein kann. Dieses Geschichtsbewusstsein steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des
historischen Denkens. Insofern ist es oberstes Ziel des Geschichtsunterrichtes,
dass die Schüler fähig werden, ihr eigenes Geschichtsbewusstsein auf Grundlage
von unterschiedlichen Erkenntniskategorien zu entwickeln.
Historisches Denken und Arbeiten wird auf vielfältige Weise gefördert, wenn
Historisches Denken
- 120 -
das Interesse des Schülers an geschichtlichen Fragestellungen im Unterricht
genutzt und entwickelt wird.
Zunehmend wird ein breites Geschichtsverständnis aufgebaut, das auf der
beispielhaften Rekonstruktion von Bedingungen menschlichen Handelns,
Denkens und Fühlens in ausgewählten Epochen der Geschichte fußt.
Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden geschichtlichen Kernkompetenzen wider:
Kompetenzbereiche
Historische Fragekompetenz
Historische Methodenkompetenz
Historische
Orientierungskompetenz
Kommunikationskompetenz
Historische Sachkompetenz
Kernkompetenzen
Fragen an die Vergangenheit stellen
Historisch-kritische Methoden in ihren Grundzügen
erkennen
Bewusstsein für die Quellenproblematik entwickeln
Konstruktcharakter von Geschichte erkennen:
Rekonstruktion – Dekonstruktion
Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen
Andere fremde Denkweisen verstehen
Historische Erkenntnis zur besseren Orientierung in
Gegenwart und Zukunft nutzen
Historisch relevante Sachverhalte fachgerecht präsentieren
Im Gespräch mit anderen über historisch relevante
Sachverhalte fachgerecht austauschen und sich kritisch
auseinandersetzen
Wichtige Ereignisse, Entwicklungen, Strukturen und
Prozesse beschreiben und deren Ursachen und
Auswirkungen erkennen
Themenbezogene Fachbegriffe verwenden
Durch den Geschichtsunterricht entwickeln die Schüler im Laufe der Zeit
unterschiedliche
Niveaus
eines
reflektierten
und
selbstreflexiven
Geschichtsbewusstseins; Dieses zentrale Lernziel wird übersetzt und
aufgegliedert in die Förderung der oben beschriebenen Kernkompetenzen
Die Vergangenheit ist unwiderruflich vorbei. Das, was wir jetzt versuchen, über
die Vergangenheit in die Erinnerung zu rufen, nennen wir Geschichte.
Geschichte ist ein gedankliches Konstrukt.
Historische Fragekompetenz
Viele Menschen stellen aus der jeweiligen Gegenwart Fragen an die
Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen und bestmöglich
Zukunftsentscheidungen zu treffen. Bei der Suche nach Antworten werden die
meisten auf die bereits geleistete Vorarbeit anderer zurückgreifen: zum Beispiel
nachlesen, Experten befragen, im Internet recherchieren. Hilfreich ist dabei, die
Fragestellung der anderen mit der eigenen abzugleichen. Eine Antwort ist eben
nur dann dienlich, wenn sie die eigene Fragestellung beantwortet.
Die historische Fragekompetenz umfasst also nicht nur die Fähigkeit, selber
Fragen an die Vergangenheit zu stellen, sondern auch die Fragestellung Dritter
und ihre Antworten zu erfassen.
Fachbezogene
Kompetenzen
- 121 -
Historische Methodenkompetenz
Mit der historischen Methodenkompetenz wird die Suche nach Antworten
weitergeführt. Dabei erschließt sich vor allem der Konstruktcharakter von
Geschichte.
Bei der Rekonstruktion werden Erinnerungen und Spuren als Quellen genutzt,
um aus der Perspektive der jeweiligen Gegenwart Geschichte zu erschließen. Bei
der Dekonstruktion werden Geschichtsdarstellungen, die von Dritten verfasst
wurden, untersucht und die damit verbundenen Absichten und Interessen
hinterfragt. Angestrebt wird ein methodisches Hinterfragen und Deuten von
historischen Sachverhalten und des Handelns historischer Akteure.
Historische Orientierungskompetenz
Die Schüler erkennen, dass Geschichte eine Orientierungshilfe für das eigene
Handeln
sein
kann;
beispielsweise
um
eigene
Einstellungen,
Voreingenommenheiten, usw. zu hinterfragen. Erst mit der Selbstreflexion der
Schüler und deren Bereitschaft zur Änderung wird diese Orientierungshilfe
möglich. Wenn die an die Vergangenheit gerichteten Fragen nun die Lebenswelt
der
Schüler
berücksichtigen,
kann
bei
allen
Schülern
die
Orientierungskompetenz gefördert werden. Dies hilft ihnen, gegenwärtige
Prozesse besser zu verstehen, vor allem wenn es gelingt, in der heutigen
Lebenswelt der Schüler Spuren aus der Geschichte nachzugehen und das
Werden und Verändern auf vielfältige Weise einzubeziehen.
Historische Sachkompetenz
Die Schüler werden nicht nur befähigt, Prozesse des historischen Denkens
durchzuführen. Auch die Erschließung der Geschichte unter Einbezug einzelner
historischer Themen wird gefördert. Dabei muss Geschichtsunterricht, der die
historische Sachkompetenz fördert, stärker als bisher kategorial angelegt werden,
das heißt sich an epochenübergreifenden und epochenspezifischen Leitbegriffen
und den dahinter stehenden Konzepten orientieren. Es gilt festzulegen, welchen
Stellenwert die ausgewählten Themen im weiteren Kontext der historischen
Bildung haben.
Erst durch die Präsentation der historisch relevanten Sachverhalte und der
Darstellung der eigenen Deutung von Geschichte werden die individuellen
Lernprozesse der Schüler optimal gefördert mit dem Ziel, das
Geschichtsbewusstsein eines jeden bestmöglich zu erweitern.
Neben diesen spezifisch historischen Kompetenzbereichen spielen auch, wie in
allen Fächern, überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle.
Überfachliche
Kompetenzen
So ist die Entwicklung des Geschichtsbewusstseins eng an die Ausbildung der
Methodenkompetenz gebunden, denn es kommt vor allem darauf an, solche
Arbeitsformen zu entwickeln, die für das historische Denken und Arbeiten im
Geschichtsunterricht gebraucht werden. Dazu gehören Kenntnisse und
Fähigkeiten zum Umgang mit Quellen und Informationsmaterialien (Bild,
Schrift, Gegenstände, mündliche Überlieferung, Film-, Foto- und
Tonbanddokumente), aber auch das Lesen und Verstehen historischer Karten,
das Operieren mit Begriffen und Fakten aus der Geschichte. So werden die
Schüler befähigt, den Inhalt historischer Texte zu verstehen und auch historische
Methodenkompetenzen
- 122 -
Schüler befähigt, den Inhalt historischer Texte zu verstehen und auch historische
Inhalte narrativ wiederzugeben. Einen zentralen Platz nimmt die Fähigkeit ein,
Arbeitsergebnisse zu fixieren/festzuhalten und mit verschiedenen Medien zu
präsentieren.
Seinen Beitrag zur Entwicklung von sozialen Kompetenzen leistet der
Geschichtsunterricht, wenn es gelingt, z. B. durch Gruppen- und Projektarbeit
die Fähigkeit zu entwickeln, im Team gemeinsam Aufgaben und geschichtliche
Themen zu bearbeiten. Im Geschichtsunterricht wird dabei verstärkt Wert auf die
Kommunikation gelegt, die zur Schlichtung und Konfliktüberwindung
beiträgt. Angestrebt wird eine mündige Mitbestimmung und Mitgestaltung
des Schülers in der Gesellschaft.
Wichtig ist es, die Schüler zunehmend zu eigenen Sach- und Werturteilen –
letztlich zu ihrem eigenen Geschichtsbild – zu befähigen und dabei viel Wert auf
das eigene Begründen, auch auf das Einbeziehen persönlicher Motive, Interessen
und Gefühle zu legen. Wenn sie im Geschichtsunterricht Gelegenheit haben,
unterschiedliche Rollen und Perspektiven einzunehmen und sich in diese
einzufühlen, lernen sie, ihre eigenen Wertvorstellungen, Interessen zu erkennen
und zu entwickeln, zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu unterscheiden.
Dadurch kann der Geschichtsunterricht einen besonderen Beitrag zur
Entwicklung der personalen Kompetenzen leisten.
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 123 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
ALLGEMEINE GESCHICHTLICHE KOMPETENZERWARTUNGEN
Historische Fragekompetenzen
• erschließen einfache historische Sachverhalte • formulieren zunehmend selbstständig aus der
mithilfe von Fragen.
Gegenwart Fragen an die Vergangenheit.
Historische Methodenkompetenzen
Historisch-kritische Methoden in ihren Grundzügen erkennen
• stellen
unter
Vermutungen auf;
Anleitung
Hypothesen, • stellen zunehmend selbstständig Hypothesen,
Vermutungen auf;
• tragen unter Anleitung Informationen zum • interpretieren
Thema/historischen Sachverhalt zusammen,
Quellen;
treffen eine themengerechte Auswahl und
fassen
die
wichtigsten
Informationen
zusammen;
• ordnen und werten Informationen
fachspezifischen Arbeitstechniken aus;
unterschiedliche
historische
mit • verarbeiten das Informationsmaterial
fachspezifischen Arbeitstechniken;
mit
• stellen erste Ansätze einer eigenen Deutung • bauen die eigene Deutung von Geschichte aus
von Geschichte auf und werten diese kritisch
und analysieren diese kritisch.
aus.
Bewusstsein für die Quellenproblematik entwickeln
• unterscheiden unter Anleitung Quellen nach • unterscheiden zunehmend selbstständig Quellen
ihrem Aussagewert;
nach ihrem Aussagewert;
• nehmen die Perspektivität von Quellen wahr;
• gehen zunehmend selbstständig mit
Multiperspektivität in der Geschichte um;
der
• kennen die wesentlichen Arten von Quellen • setzen sich kritisch mit unterschiedlichen Arten
und unterscheiden Quellen von Darstellungen.
von Quellen und ihrer Aussagekraft
auseinander.
Konstruktcharakter von Geschichte erkennen
• erkennen, dass historische Erkenntnisse aus • begreifen und erläutern, dass Geschichte erst
Überlieferungen,
Quellen
und
Spuren
durch die Auslegung von Überlieferungen aus
gewonnen werden, deren Aussagekraft begrenzt
der Vergangenheit erfahrbar ist;
ist;
• erläutern, dass Überlieferungen aus der • erläutern, dass Überlieferungen aus der
Vergangenheit in unterschiedlicher Weise
Vergangenheit immer neuen Erkenntnissen
ausgelegt werden können.
unterliegen
und
dass
daher
die
Geschichtsschreibung
dauernd
dem
wissenschaftlichen Stand der Forschung
angepasst wird.
- 124 -
Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen
• stellen erste Bezüge zwischen Vergangenheit • stellen Bezüge zwischen Vergangenheit und
und Gegenwart dar, indem sie Spuren der
Gegenwart dar, indem sie Spuren der
Vergangenheit in der Gegenwart finden, unter
Vergangenheit in der Gegenwart finden und die
anderem in Form von Zeitzeugnissen;
historische Bedingtheit heutiger Phänomene
erkennen
• begründen an Beispielen das Handeln der • deuten an konkreten Beispielen das Handeln
Menschen in ihrer Zeit und stellen wesentliche
der Menschen in ihrer Zeit und arbeiten
Unterschiede zwischen damals und heute fest.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur
heutigen Zeit heraus.
Andere fremde Denkwesen verstehen
• nehmen das Handeln von Menschen in der • nehmen das Handeln und Denken von
Vergangenheit auf Basis der damaligen
Menschen in der Vergangenheit auf Basis der
Wertvorstellungen wahr.
damaligen
Wertvorstellungen,
Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume
wahr.
Historische Orientierungskompetenzen
• ordnen historische Ereignisse und Prozesse • ordnen historische Ereignisse und Prozesse
chronologisch und räumlich ein;
chronologisch und räumlich ein und erkennen
hierbei wesentliche Zusammenhänge;
• ordnen unter Anleitung einzelne Epochen und • ordnen zunehmend selbstständig einzelne
bedeutende Ereignisse der Geschichte zeitlich
Epochen
und
ihnen
bedeutende
ein.
charakteristische Merkmale und Ereignisse
zeitlich ein.
Kommunikationskompetenz
• stellen
unter
Anleitung
Arbeitsergebnisse vor;
Lern-
• verwenden grundlegende Elemente
Fachsprache in ihren mündlichen
schriftlichen Äußerungen.
und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und
Arbeitsergebnisse vor;
der • verwenden die Fachsprache in ihren
und
mündlichen und schriftlichen Äußerungen.
INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN
Historische Sachkompetenzen
Auf den Spuren der ältesten Menschen und
ihrer Gesellschaft
• erklären und beschreiben die Entwicklung des
Menschen und die Veränderung seiner
Lebensweise durch die neolithische Revolution
und lokalisieren die betroffenen Regionen auf
einer Karte.
Hochkulturen im Mittelmeerraum in der Hochkulturen in der Welt
Antike
Sachthema 1: Das Wesen der Hochkultur am Sachthema 1: Zusammenleben und kulturelle
Beispiel Ägyptens
Leistungen in einer Hochkultur
• erläutern die Entstehungsbedingungen und die • vergleichen anhand ausgewählter Quellen die
gesellschaftliche Ausprägung einer frühen
gesellschaftliche Ausprägung sowie die
- 125 -
Hochkultur.
Sachthema 2: Das Leben im Römischen Reich
materiellen und ideellen Leistungen einer
Hochkultur mit der Ägyptens.
Sachthema
2:
Das
Leben
in
zwei
unterschiedlichen griechischen Stadtstaaten
• kennen die Ursachen für die Ausbreitung Roms • erklären die Auswirkungen des Naturraums auf
zum Weltreich und begründen deren
die Lebensgestaltung im historischen Kontext;
Rückwirkungen auf die sozialen und
politischen Verhältnisse in Rom;
• verstehen wesentliche Mechanismen zur • erklären die Funktionsweise der Demokratie
Beherrschung des römischen Machtraums;
und bewerten vergleichend das Leben in zwei
unterschiedlichen
Stadtstaaten
für
alle
Schichten;
• beschreiben
den
Alltag
und
die
Wertevorstellungen einer römischen Familie
auf dem Land oder in der Stadt;
• stellen in ihren Grundzügen die Anfänge des
Christentums und die Christianisierung des
Römischen Reichs dar und verstehen ihre
Bedeutung für die europäische Kultur.
Leben im europäischen Mittelalter
Religion und Herrschaft im europäischen
Mittelalter
• beschreiben das Dorf als Lebensort der • stellen die Frankenherrschaft als einflussreiche
Mehrheit der Menschen im Mittelalter;
und folgenreichste germanische Staatsgründung
dar;
• verstehen die Burg als Symbol der weltlichen • erkennen das Lehnswesen in seiner Bedeutung
Herrschaft;
für den Personenverbandsstaat;
• skizzieren das Kloster als religiösen Lebensort • beschreiben die Allgegenwart von Religion und
und Kulturträger;
Kirche und besonders ihren Einfluss auf die
weltliche Herrschaft im Mittelalter;
• erkennen die wesentlichen Merkmale des • erläutern das Stadtrecht
städtischen Lebens.
verbrieftes Recht.
als
allgemein
Entdeckungen und Erfindungen, Renaissance Konflikte in der Neuzeit
und Humanismus in der Neuzeit
• stellen Entdeckungen und Erfindungen, • verstehen die Krise der Kirche zu Beginn der
Renaissance und Humanismus als Fundament
Neuzeit den Verlust der religiösen Einheit und
für das heutige Europa dar.
deren politische Auswirkungen.
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert
Von der ersten zur vierten industriellen
Revolution bis zur Gegenwart
• stellen den Beginn und erste Auswirkungen der • erkennen die Industrielle Revolution und den
Industrialisierung dar.
damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel
als steten Prozess.
Bürger sein in Westeuropa im 20. Jahrhundert Entwicklung
Staatsgebilde
zum
demokratischen
• erkennen wesentliche Auswirkungen der • verstehen die schrittweise Entwicklung
Weltkriege auf die politische Entwicklung der
demokratischer Staatsgebilde in Westeuropa.
- 126 -
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Wohlstandsgesellschaft in Westeuropa im 20.
und 21. Jahrhundert
• erkennen
die
gesellschaftlichen
Veränderungen im Zuge der Industrialisierung
- 127 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
DIE
UNTERRICHTSGESTALTUNG
QUALITÄT
DER
Die Schüler begegnen dem Geschichtsunterricht mit viel Interesse und Neugier.
Es gibt viel zu entdecken – in Raum und Zeit: Die eigene Kultur und fremde
Kulturen stellen neue Begegnungen dar und rufen viele Fragen sowie eine
positive Aufgeschlossenheit hervor. Die Unterrichtsgestaltung sollte insgesamt
darauf zielen, Interesse und Freude an der Beschäftigung mit der Geschichte zu
erhalten und zu fördern.
Für die Qualität der Unterrichtsgestaltung in Geschichte in allen Stufen sind die
folgenden Prinzipien der Geschichtsbetrachtung bedeutsam und daher bei der
individuellen Planung und Gestaltung des Geschichtsunterrichts zu
berücksichtigen:
• Problemorientierung hilft, solche Themen und Fragestellungen
auszuwählen, die für die Menschen in der Geschichte wesentlich waren und
die sich auch über das bearbeitete Fallbeispiel heraus als bedeutsam erwiesen
haben. Gleichzeitig gehört es zum Prinzip, die Probleme und Inhalte aus der
Lebenswelt der Schüler angemessen einzubeziehen. Spurensuche oder
Vergleiche mit ähnlichen Situationen in der heutigen Zeit sind gangbare Wege
der Unterrichtsgestaltung.
• Geschichtliche Themen werden unter vielfältigen Aspekten – dem
jeweiligen Alter und Entwicklungsstand der Schüler angepasst – betrachtet:
politische Geschichte, Alltagsgeschichte, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte,
...
• Das Bild, das sich die Schüler im Laufe des Geschichtsunterrichts
aufbauen, ist nie abgeschlossen, denn es wird stets ergänzt oder ersetzt
durch neue Forschungsfunde bzw. -resultate. Die Schüler entwickeln so ein
Bewusstsein für die stete Veränderbarkeit unserer Welt und ihres
Weltbildes und demgegenüber eine kritische, nachfragende Haltung.
• Den Schülern wird vermittelt, dass viele Erkenntnisse – beispielsweise aus der
Vorgeschichte – auf Vermutungen der Historiker basieren. Vermutungen aber
bieten immer Raum für Interpretationen und sind nie objektiv. Zu
historischem Geschehen gibt es immer unterschiedliche Bewertungen. Das
Nachvollziehen von Sichtweisen und die Bildung einer eigenen Meinung
müssen einen zentralen Platz im Geschichtsunterricht haben. Dazu gehört ein
Sich-Austauschen, was zwangsläufig das Erfahren von übereinstimmenden
sowie das Respektieren unterschiedlicher Meinungen nach sich zieht.
Gleichzeitig wird die Fähigkeit zu einem kontrovers geführten Dialog
gefördert.
Die Themenauswahl und die in jedem Thema gesetzten inhaltlichen
Schwerpunkte im Rahmenplan sind auf die Ziele der Kompetenzentwicklung
gerichtet. Sie geben einen Rahmen vor, den der Lehrer altersgerecht und mit
altersgerechten Materialien mit seinen Schülern ausgestaltet. Ergänzungen und
Übergänge können und sollen nach eigenem Ermessen gestaltet werden.
Dabei ist in der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen:
• Die Themenfelder werden in Raum und Zeit chronologisch situiert.
• Gesellschaften, die zur selben Zeit und unter ähnlichen Bedingungen
Problemorientierung
und Orientierung an
der Lebenswelt der
Schüler
Mehrdimensionalität
Vielfältige
Aspekte
Aufbau
und
Veränderbarkeit des
Weltbildes
Bildung einer eigenen
Meinung
Kontrovers geführter
Dialog
Inhaltliche
Schwerpunktsetzung
und Strukturierung
- 128 -
•
•
•
•
existierten, werden miteinander verglichen.
Da bedeutende geschichtliche Themen nicht immer in ihrer Komplexität
behandelt werden können, ist es ratsam von typischen Einzelfällen
auszugehen, wobei den Schülern verdeutlicht werden muss, warum
dieser Einzelfall so prägnant war.
Allgemein geschichtliche Themen werden – wenn möglich – an
Beispielen der Regional- und Lokalgeschichte dargestellt. Dadurch
leistet der Geschichtsunterricht einen wesentlichen Beitrag zur
Entwicklung eines regionalen Geschichtsbewusstseins und einer
kulturellen Identität.
Biografien, Erlebnisberichte von Zeitzeugen oder zu entdeckende
Spuren sind ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts.
Eine präzise Fragestellung – auch als „Leitfrage“ - ermöglicht einerseits
das Hervorheben der wesentlichen Inhalte und andererseits den
Vergleich mit anderen ähnlichen Situationen.
Der moderne Geschichtsunterricht geht davon aus, dass historisches Lernen und
Arbeiten auf unterschiedliche Art und Weise geschieht. Deshalb ist es wichtig,
auch unterschiedliche Arten der Erschließung von Geschichte in die
Unterrichtsgestaltung einzubeziehen und einzuüben:
die bildhaft-anschauliche Vorgehensweise, die das Entdecken und die
Auseinandersetzung zum Beispiel mit Höhlenmalerei, Schmuck, Kleidung,
Baustilen, Skulpturen, Gemälden ermöglicht
die gegenständlich-handelnde Vorgehensweise, mit der Arbeitstechniken
vollzogen und Modelle nachgebildet werden.
Gleichsam bedeutsam ist die Anwendung eher logisch-rationaler Denkweisen,
wobei die Schüler lernen, Vorgänge zu ordnen, Ursachen zu erforschen,
Typisches zu erkennen.
Erschließungsarten
Zugleich erwächst daraus die Notwendigkeit, die Ausbildung und Einübung von
Methoden und Arbeitsweisen angemessen in die Unterrichtgestaltung
einzubeziehen. Die Schüler können nur Vergangenes rekonstruieren, wenn sie
auch in der Lage sind, historische Ereignisse und Prozesse chronologisch und
räumlich einzuordnen. Die Zeitleiste und historische Karten sind daher
unerlässliche Instrumente in jedem Geschichtsunterricht.
Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten bietet die Möglichkeit,
Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und so Geschichte
noch
lebensverbundener
zu
gestalten.
Beispielsweise
können
naturwissenschaftliche sowie geografische Kenntnisse und Probleme einbezogen
werden. So können die Schüler inhaltliche Verbindungen herstellen und
persönliche Erfahrungen wie Interessen einbringen.
Chancen
fachübergreifender
und
fächerverbindender
Arbeit
- 129 -
ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
Religion und Herrschaft im europäischen Mittelalter
Konflikte in der Neuzeit
Von der ersten industriellen Revolution im 18./19.
Jahrhundert bis zur vierten industriellen Revolution in
der Gegenwart
Entwicklung zum demokratischen Staatsgebilde
Leben im europäischen Mittelalter
Entdeckungen und Erfindungen, Renaissance
und Humanismus in der Neuzeit
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert
Wohlstandsgesellschaft in Westeuropa im 20.
und 21. Jahrhundert
Auf den Spuren der
ältesten Menschen und
ihrer Gesellschaft
Das Leben in zwei unterschiedlichen griechischen
Stadtstaaten
Das Leben im Römischen Reich
Einführung in die
Geschichte
Natürliche
Zeitrhythmen
Zusammenleben und kulturelle Leistungen in einer
Hochkultur
Hochkulturen in der Welt
Das Wesen der Hochkultur am Beispiel Ägyptens
Hochkulturen im Mittelmeerraum in der Antike
Historische Dimension von Zeit
Umgang mit der Zeit
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
An diesen Themenfeldern werden allgemein geschichtliche und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen erarbeitet.
5.1
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
Allgemein geschichtliche und inhaltsbezogene
Kompetenzerwartungen
- 130 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
NATÜRLICHE ZEITRHYTHMEN
• beobachten, erfahren und verstehen zeitliche • Tag/Nacht, Sonne/Mond , Mondphasen,
Abläufe und ordnen diese den Tages- und
Jahreszeiten/Jahresfeste, Schulalltag, Wechsel
Jahreszeiten zu;
von Aktivität und Freizeit
Geografie
• erfassen,
beschreiben,
dokumentieren • Tiere, Pflanzen im Jahreslauf
Lebenszyklen und ordnen sie zeitlich ein.
Naturwissenschaften, Geografie
UMGANG MIT DER ZEIT
• geben
Beispiele
verantwortungsbewussten
natürlichen Zeitgebern;
für
Umgang
einen • Atmung, Herzschlag/Puls unter verschiedenen
mit
Bedingungen
• unterscheiden Zeiteinteilung;
• Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen,
Monate
• Wochenablauf,
Geburtstagskalender, Zeitleiste
• messen die Zeit.
Jahresablauf,
•
Digitale und mechanische Zeitmessung,
Naturwissenschaften, Sport, Mathematik
HISTORISCHE DIMENSION VON ZEIT
• dokumentieren Lebensabschnitte am Vergleich • Zeitleiste
der eigenen Kindheit mit der der Eltern und der
Deutsch
der Großeltern.
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
UMGANG MIT DER ZEIT
• unterscheiden komplexere Zeiteinteilung • Jahrzehnte,
und wenden sie an.
lender
Jahrhunderte
Mathematik
Kalender/Terminka-
- 131 -
HISTORISCHE DIMENSION
• situieren ihre eigene Lebenszeit in einem • Jahrhundert, Jahrtausend
größeren Zeitraum;
Mathematik
• vergleichen die heutige Lebensweise mit der • Tagesablauf,
Essgewohnheiten,
von früher am Vergleich des heutigen
Haushaltsgeräte, Schule
Alltags mit dem der Eltern und dem der
Geografie
Großeltern;
• beschreiben das Zusammenleben der Bürger • Gemeinderat, Bürgermeister und
ihrer Gemeinde.
Vereine, Kulte
Kleidung,
Schöffen,
Deutsch
EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE
• nehmen Zeugnisse der Vergangenheit wahr • Lebenswelt der Schüler
und lernen diese schätzen;
• erkennen, dass Spuren, Quellen und • Archäologische, bildliche und schriftliche
Überreste Wissen über die Vergangenheit
Quellen, mündliche Überlieferungen
vermitteln;
• gehen verantwortungsbewusst mit Spuren,
Quellen
und
Überresten
aus
der
Vergangenheit um;
• erkennen Raum und Zeit als grundlegende • Zeitleiste, Geschichtskarte
Orientierung der Historie.
AUF DEN SPUREN DER ÄLTESTEN MENSCHEN UND IHRER GESELLSCHAFT
• erkennen und beschreiben mehrere Formen • Homo erectus, Homo sapiens, Neandertaler
des Urmenschen;
• beschreiben und deuten die Lebensweise der • Altsteinzeit, Jäger, Sammler, Nomade, Sippe
Jäger und Sammler und lokalisieren die
betroffenen Regionen auf einer Karte;
Kunst
• stellen die Vorteile und Nachteile des • Jungsteinzeit:
Übergangs vom früheren Nomadentum zur
Sesshaftigkeit
sesshaften Lebensweise heraus und
Geografie
lokalisieren die Regionen, in denen der
Mensch sesshaft wurde.
5.2.3
neolithische
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
HOCHKULTUREN IM MITTELMEERRAUM IN DER ANTIKE
Sachthema: Das Wesen der Hochkultur am Beispiel Ägyptens
• beschreiben den Einfluss der geografisch– • Flusskultur, Überschwemmung
klimatischen Bedingungen;
Revolution,
- 132 -
• erkennen die Sesshaftigkeit als Bedingung für • Neolithische Revolution
das Entstehen von Hochkulturen;
• verdeutlichen, dass sich Hochkulturen durch • Gesetze, Schrift, Technik, Astronomie, zentrale
Arbeitsteilung
und
durch
besondere
Verwaltung, Kult
Leistungen auszeichnen und lokalisieren sie
Kunst, Geografie
auf einer Weltkarte.
Sachthema: Das Leben im Römischen Reich
• erklären die Sage von Romulus und Remus in • Romulus und Remus
ihrer traditionsbildenden Bedeutung für die
Deutsch
römische Gesellschaft;
• stellen die Ausbreitung des Römischen Reichs
Ende des 1. Jahrhunderts nach Christi auf einer Karte dar;
Geografie
• verstehen wesentliche Mechanismen zur • Römerstraßen,
Sprache,
Grenzsicherung,
Beherrschung des römischen Machtraums;
Verwaltung, gemeinsame Währung, „Brot und
Spiele“
• erfassen und verstehen die gesellschaftlichen • Herrschaftsstrukturen, Patrizier, Plebejer
Gegensätze als sozialen und politischen
Grundkonflikt Roms zur Kaiserzeit;
• untersuchen die Lebensweise der römischen • Essgewohnheiten, Kleidung, Kultur, Kult
Familie als Hausgemeinschaft auf dem Land
oder in der Stadt;
• vergleichen die Regeln und Sitten der • Gehorsam, Sparsamkeit, Fleiß, Disziplin,
römischen Familienerziehung mit der von
Achtung der väterlichen Autorität, Ehrfurcht vor
heute;
dem Alter
• erkennen die Vielfalt der Religionen im • Polytheismus
Römischen Reich zur Kaiserzeit;
• verstehen die Ausbreitung des Christentums: • Monotheismus
von der Verfolgung zur Staatsreligion;
• erkunden Spuren der Römerzeit.
• Regionaler Bezug
LEBEN IM EUROPÄISCHEN MITTELALTER
• erklären den Zerfall des Römischen Reiches • Merowinger und Karolinger
im Zuge der Völkerwanderung;
• verstehen den Islam als religiöse und • Bedeutung des Islams für die Iberische Halbinsel
politische Herausforderung für das christliche
Abendland;
• charakterisieren das Leben auf dem Lande vor • Von der Zwei- zur
und nach der „Grünen Revolution;
technische
Überschussproduktion
Dreifelderwirtschaft,
Errungenschaften,
Geografie
• stellen die persönliche Abhängigkeit der • Grundherrschaft, Leibeigenschaft
Bauern vom Grundherrn dar;
• erkennen die Zusammenhänge zwischen • Handel, Zunft,
„Grüner Revolution“ und „Renaissance der
Stadtbürger
Kaufmannsgilde,
Stadtrecht,
- 133 -
Städte“ im Spätmittelalter;
• erklären
die
Burg
als • Rittertum, Burg als Machtsymbol
Verteidigungseinrichtung und Herrschaftssitz;
• stellen das Kloster als Ort vertiefter • Benediktiner,
Frömmigkeit und kultureller Leistungen vor.
Dominikaner
Zisterzienser,
Franziskaner,
ENTDECKUNGEN UND ERFINDUNGEN, RENAISSANCE UND HUMANISMUS IN DER NEUZEIT
• verstehen die technischen Errungenschaften • Buchdruck, Messinstrumente
als Voraussetzungen für einen neuen Aufbruch
• Heliozentrisches
Weltbild,
geozentrisches
und ein neues Welt- und Menschenbild;
Weltbild, Theozentrismus, Anthropozentrismus
• erkennen
wesentliche
Renaissance-Kultur;
Merkmale
Geografie
der • Malerei, Architektur, Bildhauerei
Kunst
• beschreiben
die
Anfänge
des • Naturwissenschaften, Mathematik
wissenschaftlich/technischen Weltbildes;
Astronomie, Philosophie
Medizin,
Geografie
• verstehen die überseeischen Eroberungen und • Amerika, Indien, Weltumsegelung
Entdeckungen als Beginn einer über 500 Jahre
Handel, Kolonie, Ausbeutung, Sklavenhandel
andauernden Kolonialgeschichte.
Kolumbus, Magellan
Geografie
DIE INDUSTRIALISIERUNG IM 19. JAHRHUNDERT
• beschreiben die Industrielle Revolution und • Textilindustrie, Verkehrsmittel und -wege
den Übergang von der Agrar- zur
Industriegesellschaft
anhand
einiger
ausgewählter Beispiele;
• erkennen, dass durch die Industrielle • Neuer Zeitrhythmus, Trennung von Wohnort und
Revolution ein anderes Verständnis von Raum
Arbeitsplatz
und Zeit entsteht;
• kennen die Soziale Frage und deren • Verstädterung,
Pauperismus,
Lösungsansätze und beschreiben diese.
Beginn des Wohlfahrtsstaates
Kinderarbeit,
Deutsch
BÜRGER SEIN IN WESTEUROPA IM 20. JAHRHUNDERT
• vergleichen anhand ausgewählter regionaler • Schule, Jugendorganisation, Feiern, Freizeit,
Beispiele das Familienleben von 1940-1945
Arbeit, Versorgung
und heutzutage;
Deutsch
• erklären
und
vergleichen
wesentliche • Demokratie: Mitspracherecht, Wahrung der
Merkmale einer Demokratie mit denen einer
Menschenrechte (Freiheiten wie Meinungs-,
Diktatur;
Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit),
Toleranz
• Diktatur: Alleinherrschaft, Verletzung der
Menschenrechte (Einschränkung der Freiheiten),
Intoleranz
- 134 -
• beschreiben die Folgen der Weltkriege für die • Wechsel der Staatsangehörigkeit, Zerstörung,
heutige Deutschsprachige Gemeinschaft
Flucht, Zwangseingezogene, Kriegsgefangene
Geografie
WOHLSTANDSGESELLSCHAFT IN WESTEUROPA IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT
• erklären die materiellen und gesellschaftlichen • Sozialgesetzgebung,
Schulpflicht,
Veränderungen
im
Zuge
der
Massenproduktion,
Konsumverhalten,
Industrialisierung,
die
für
breite
Umweltbewusstsein
Bevölkerungsschichten
Wohlstand
Deutsch, Naturwissenschaften, Geografie
ermöglichen.
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu Kompetenzerwartungen
HOCHKULTUREN IN DER WELT
Inhaltskontexte
Sachthema: Zusammenleben und kulturelle Leistungen in einer Hochkultur
• vergleichen die materiellen und ideellen • Gesetze, Schrift, Technik, Astronomie, zentrale
Leistungen einer Hochkultur mit der
Verwaltung, Kult
Ägyptens anhand ausgewählter Quellen;
Kunst,
Naturwissenschaften/Technik,
Geografie
• beschreiben
und
erläutern
die • Staat, Religion, hierarchische Gesellschafts– und
Herrschaftsformen und Lebensbedingungen.
politische Ordnung
Geografie
Sachthema: Das Leben in zwei unterschiedlichen griechischen Stadtstaaten
• erklären die Auswirkungen des Naturraums • Naturraum: Meer und Berge, Schifffahrt
auf die Lebensgestaltung im historischen
Kolonialisierung
Kontext;
Zusammenhalt der griechischen Stadtstaaten:
Sprache, Schrift, Götter, Olympia
• erklären die Funktionsweise der Demokratie;
Geografie
• Mitbestimmung
(Demokratie),
Verfassung, Stadtstaat (Polis)
Politik,
• vergleichen
das
Leben
in
zwei • Sparta, Athen
unterschiedlichen Stadtstaaten für alle
Schichten;
• erkennen Griechenland
abendländischen Kultur.
als
Wiege
der • Philosophie, Architektur, bildende Kunst
Kunst
RELIGION UND HERRSCHAFT IM EUROPÄISCHEN MITTELALTER
• rekonstruieren
die
Auswirkungen
Frankenherrschaft für unsere Region;
der • Christianisierung,
Königshof,
Aachen, Karl der Große
• erkennen das Lehnswesen in seiner Bedeutung • Burg, Lehnspyramide, Wertesystem
für den Personenverbandsstaat;
• vergleichen Stadtrecht mit Lehnsrecht;
• Personenrecht, Stadtrecht
Königspfalz
- 135 -
• zeigen an ausgewählten Beispielen die • Von Religion geprägter Alltag, Kaiser-Papst,
Allgegenwart von Religion und Kirche im
Investiturstreit
Mittelalter und das Verhältnis zwischen
kirchlicher und weltlicher Macht;
• beschreiben den kulturellen Kontakt zwischen • Kulturtransfer, Kreuzzüge
dem christlichen Abendland und der Welt des
Islam.
KONFLIKTE IN DER NEUZEIT
• stellen Luthers Kritik an den Missständen der • Ablasswesen, Thesenanschlag, Papsttum
mittelalterlichen Kirche dar;
• erläutern die Reformation als Auslöser der • Jesuiten, Konzil von Trient,
katholischen Reform;
• verstehen die politischen Auswirkungen der • Bauernkriege, Folgen im Heiligen Römischen
religiösen Kritik;
Reich Deutscher Nation
• erkennen die vielschichtigen Ursachen, die zur • „Siebzehn Provinzen“
Spaltung der Spanischen Niederlande führten.
VON DER ERSTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION IM 18./19. JAHRHUNDERT BIS ZUR VIERTEN
INDUSTRIELLEN REVOLUTION IN DER GEGENWART
• verstehen die systematische Ausbeutung der • Vom Imperialismus zur Entkolonisierung am
Kolonien als wesentliche Voraussetzung für
Beispiel der Kolonialmacht Belgien
die Industriellen Revolutionen;
• erkennen den industriellen und technischen • Von der 1. bis zur 4. Industriellen Revolution
Fortschritt als kontinuierlichen Prozess;
Geografie
• beschreiben den radikalen Wandel
Lebensart im Zuge der 4. Revolution.
der • Informationsgesellschaft, InformationsKommunikationstechnologie, Vernetzung
und
Geografie
ENTWICKLUNG ZUM DEMOKRATISCHEN STAATSGEBILDE
• begreifen die Französische Revolution als • Menschen- und Bürgerrechte, Ende
Bruch mit der Ordnung des Ancien Regime;
Absolutismus, Trennung Kirche-Staat
des
• verstehen die moderne staatliche Ordnung als • Zentralstaat, Beginn der Demokratie, Wahlrecht,
politische Antwort auf die Industrialisierung;
Gewaltenteilung, Justizwesen
Geografie
• erkennen die Möglichkeiten der breiten • Bürgerengagement,
Bürgerbeteiligung an der Gestaltung des
Interessenvertretungen
Gemeinwohls;
Geografie
• erkennen und verstehen ausgehend von einem
Beispiel des 20. oder 21. Jahrhunderts, dass Geografie
Demokratie durch Krieg und Diktatur
gefährdet sind;
• erarbeiten einen kurzen Überblick über die • vom Zentralstaat zum Föderalstaat
Geschichte Belgiens und der heutigen • Provinz, Region, Gemeinschaft
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Geografie
Parteien,
- 136 -
Geografie
2. DER BEITRAG DES FACHES GEOGRAFIE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG
Bereits vor dem Eintritt in die Grundschule haben Kinder in ihrem täglichen
Leben Erfahrungen mit ihrer räumlichen Umwelt gemacht. Diese ersten
Erfahrungen werden im Geografieunterricht aufgegriffen, vertieft und erweitert.
Der spezifische Beitrag des Faches Geografie liegt in der Erfassung des Raumes
als Rahmenbedingung menschlichen Lebens: Raum als Existenzgrundlage aber
auch als Ergebnis gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns.
Erfahrungen und
Vorwissen
Der Geografieunterricht befähigt die Schüler, die raumgebundenen Strukturen
und Prozesse zu verstehen, in denen sich naturgeografische, ökologische,
politische, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten und Zusammenhänge zu
einem Gefüge vereinen, das dem Menschen als räumlich geprägte
Lebenswirklichkeit begegnet. Diese räumlichen Strukturen und Prozesse zu
verstehen ist notwendig, um einen sinnvollen Beitrag zur Bewältigung der
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, der sogenannten Schlüsselprobleme, zu
leisten.
Zentrale Aufgabe des Geografieunterrichts ist die Vermittlung einer
raumbezogenen Handlungskompetenz. Darunter ist die Fähigkeit und
Bereitschaft zur kognitiven und affektiven Teilhabe an nah- und fernräumlichen
Erscheinungen und Prozessen zu verstehen. Die raumbezogene
Handlungskompetenz zielt auf
• die fachliche Erfassung und Durchdringung von Ausschnitten der
räumlich geprägten Lebenswirklichkeit auf unterschiedlichen
Maßstabsebenen in Nah- und Fernräumen,
• die selbstbestimmte und gemeinschaftsbezogene Mitarbeit an der
Entwicklung,
Gestaltung
und
Bewahrung
der
räumlichen
Lebensgrundlagen.
raumbezogene Handlungskompetenz
Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden geografischen Kernkompetenzen wider:
Kompetenzbereiche
Kernkompetenzen
Sachkompetenz
• Räume als natur- und humangeografische
Systeme beschreiben, die Vielfalt der
Wechselwirkungen innerhalb und zwischen
diesen Systemen erkennen und diese verbal,
grafisch und bildhaft darstellen
• sich in Räumen orientieren können
(topografisches Orientierungswissen,
Kartenkompetenz, Orientierung in
Realräumen und die Reflexion von
Raumwahrnehmungen)
Räumliche Orientierungskompetenz
Methodenkompetenz
• Verfahren zur Untersuchung von Räumen
beherrschen
• Informationen zur Behandlung von
- 137 -
geographischen Fragestellungen gewinnen
und auswerten
• methodische Schritte zur geografischen
Erkenntnisgewinnung beschreiben und
reflektieren
Kommunikationskompetenz
• geografisch relevante Sachverhalte
sachgerecht versprachlichen und
präsentieren
• im Gespräch mit anderen darüber
sachgerecht austauschen, sich
auseinandersetzen und zu einer begründeten
Meinung kommen
Beurteilungs-/Bewertungskompetenz
• an ausgewählten Beispielen
Schlüsselprobleme und geografische
Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven
betrachten, Lösungsansätze begründet
bewerten und auf dieser Basis eine eigene
Position beziehen
Die langfristig angestrebte raumbezogene Handlungskompetenz ergibt sich
durch die Förderung der oben beschriebenen Kernkompetenzen
Aktuelle geografisch bedeutsame Phänomene und Prozesse wie Klimawandel,
Erdbeben, Bevölkerungsentwicklung oder Ressourcenkonflikte prägen weltweit
das Leben der Menschen und Gesellschaften in vielen Bereichen. Diese Prozesse
erhalten ihre Dynamik aus den Wechselwirkungen zwischen naturgeografischen
Gegebenheiten und menschlichen Aktivitäten. Gerade hier liegt das fachliche
Potential der Geografie, denn ihr besonderer Beitrag zur Welterschließung liegt
in der Auseinandersetzung mit den Wechselbeziehungen zwischen Natur und
Gesellschaft in Nah- und Fernräumen. Die Wirkungen des Menschen auf den
Raum und vom Raum auf den Menschen werden untersucht.
Der Umgang mit diesen komplexen Phänomenen und Prozessen erfordert von
den gegenwärtigen und kommenden Generationen eine Anpassung bisheriger
Verhaltensweisen und Handlungsstrategien.
Im Geografieunterricht erwerben die Schüler die Fähigkeit, ausgewählte
Raumausschnitte unter geografischen Fragestellungen zu untersuchen und dabei
Strukturen, Funktionen und Prozesse zu analysieren. Die Kenntnisse über das
Zusammenwirken der Faktoren und die ablaufenden Prozesse in und zwischen
den Raumsystemen ermöglicht ihnen darüber hinaus, zukünftige Entwicklungen
von Räumen vorauszusehen. Sie tragen dazu bei, unmittelbar zu erwartende und
späte Folgen von Eingriffen des Menschen in die Umwelt sachgerecht zu
beurteilen und entsprechend zu handeln.
Die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung wird durch den Geografieunterricht
maßgeblich gefördert. Die Schüler erwerben grundlegende topografische
Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Orientierungskompetenz beschränkt sich dabei
nicht nur auf ein grundlegendes topografisches Orientierungswissen auf den
verschiedenen Maßstabsebenen (z. B. die Kenntnis von Namen und Lage der
Kontinente und Ozeane) und die Kenntnis verschiedener räumlicher
Orientierungsraster und Ordnungssysteme (z. B. das Gradnetz). Sie umfasst
ebenso die Fähigkeit zur Einordnung der geografischen Sachverhalte in
Fachbezogene
Kompetenzen
Sachkompetenz
Beurteilungs/Bewertungskompetenz
Räumliche
Orientierungskompete
nz
- 138 -
ebenso die Fähigkeit zur Einordnung der geografischen Sachverhalte in
räumliche Ordnungssysteme, also das Erkennen von Lagebeziehungen, sowie
eine Vielzahl alltagsrelevanter topografischer Fähigkeiten, wie z. B. die Kompetenzen, Karten zu lesen und einfache Karten selbst zu erstellen. Sich mit Hilfe
einer Karte, der Himmelsrichtungen und anderer Hilfsmittel, wie z. B. einem
Kompass, orientieren zu können, gehört ebenfalls zur geografischer Bildung.
Räume werden in der Geografie nicht grundsätzlich als einfach gegeben
betrachtet. Sie werden zum einen unter bestimmten Perspektiven abgegrenzt
oder zu unterschiedlichen Zwecken von Menschen geschaffen und sind somit
Konstrukte. Zum anderen werden Räume individuell und aus Sicht von
Menschengruppen ganz unterschiedlich wahrgenommen. Dies den Schülern
bewusst zu machen, ist eine wichtige Aufgabe des Geografieunterrichts.
Zur Beantwortung geografischer Fragen wird im Geografieunterricht eine
Vielzahl von Methoden und Medien eingesetzt. Dabei spielt die Karte als das
spezifische Medium der Geografie eine herausragende Rolle. Neue Medien
gewinnen wegen ihrer Aktualität eine zunehmend große Rolle. Im heutigen
Geografieunterricht geht es dabei nicht nur um die Kenntnis von Quellen,
sondern vor allem um die Kenntnis von Strategien der Informationsgewinnung
und -auswertung.
Der
Geografieunterricht
bietet
für
die
Entwicklung
der
Kommunikationskompetenz eine besondere Chance, weil es hier in der Regel
um lebens- und praxisnahe Themen geht, die immer auch außerhalb der Schule
in der Gesellschaft eine große Bedeutung haben. Geografieunterricht beschränkt
sich nicht auf das Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern bezieht
verschiedenartige Gedankengänge und Argumentationsformen mit ein.
Kommunikation findet also nicht erst nach dem Erwerb von Sachwissen statt,
sondern ist gleichzeitig seine Voraussetzung.
Neben diesen spezifisch geografischen Kompetenzbereichen spielen auch
überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle:
Durch die Auswahl der Themenfelder werden im Geografieunterricht unter
anderem ethische Fragestellungen behandelt. So werden Voraussetzungen für
einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt geschaffen. Das
Kennenlernen fremder Lebenswirklichkeiten, fremder Kulturen ermöglicht zum
einen den reflektierten Blick auf die eigene Lebenssituation, zum anderen die
Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz verschiedener Kulturen. Dadurch
kann der Geografieunterricht seinen besonderen Beitrag zur Entwicklung der
personalen Kompetenzen leisten.
Darüber hinaus lernen die Schüler durch die systematische Entwicklung
kooperativer Arbeitsformen ihre eigenen Stärken und Schwächen sowie die der
Mitschüler kennen und tolerieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, sich ihre
Arbeitszeit sinnvoll einzuteilen und Verantwortung für das eigene Tun und
Mitverantwortung für das Tun anderer zu übernehmen.
Methodenkompetenz
Kommunikationskomp
etenz
Überfachliche
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
Soziale
Kompetenzen
- 139 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
ALLGEMEINE GEOGRAFISCHE KOMPETENZERWARTUNGEN
Räumliche Orientierungskompetenz
Sich in Räumen orientieren können
• finden unter Anleitung topografische Objekte in • werten topografische, physische, thematische
geografischen Kartenwerken und zeichnen
Karten unter einer zielführenden Fragestellung
einfache topografische Objekte in stumme
aus
und
zeichnen
lernzielgerichtet
Karten;
topografische Objekte in stumme Karten;
• wenden
grundlegende
natürliche
und • wenden
komplexere
administrativ-politische Orientierungsmuster
administrativ-politische
auf der Erde an;
auf der Erde an.
natürliche
und
Orientierungsmuster
• orientieren sich mit Hilfsmitteln im realen
Raum.
Methodenkompetenz
Verfahren zur Untersuchung von Räumen und Fragestellungen beherrschen
• erschließen einfache geografische Sachverhalte • stellen zunehmend selbstständig raumbezogene
mithilfe von Fragen;
Fragen;
• stellen unter Anleitung Hypothesen auf, • formulieren Hypothesen, überprüfen diese mit
überprüfen
diese
mit
fachspezifischen
fachspezifischen
Arbeitstechniken
und
Arbeitstechniken und beschreiben in einfacher
beschreiben
den
Weg
der
Form den Weg der Erkenntnisgewinnung;
Erkenntnisgewinnung;
• tragen unter Anleitung Informationen aus • treffen eine themengerechte Auswahl von
verschiedenen Quellen zusammen, treffen eine
Informationen aus verschiedenen Quellen und
themengerechte Auswahl und fassen die
werten sie zielbezogen aus;
wichtigsten Informationen zusammen;
• wandeln gewonnene Informationen in andere • bearbeiten das Informationsmaterial mit
Formen der Darstellung um: Zahlen in ein
geografischen Arbeitstechniken: Skizzieren,
Band- und Säulendiagramm, Klimadiagramme
Protokollieren, Zeichnen von Kreis- und
in einen Text;
Klimadiagrammen;
• berechnen unter Anleitung Entfernungen mit • berechnen
zunehmend
selbstständig
Hilfe des numerischen und des grafischen Entfernungen mit Hilfe des numerischen und
Maßstabs;
des grafischen Maßstabs;
• wenden unter Anleitung einfache geografische
Untersuchungsmethoden im Gelände an.
Kommunikationskompetenz
Geografisch relevante Mitteilungen präsentieren und darüber kommunizieren
• stellen
unter
Anleitung
Lern-
und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und
- 140 -
Arbeitsergebnisse vor;
Arbeitsergebnisse vor;
• verwenden Elemente der Fachsprache in ihren • verwenden die Fachsprache in ihren
mündlichen und schriftlichen Äußerungen.
mündlichen und schriftlichen Äußerungen.
Beurteilungs-/Bewertungskompetenz
Geografische Sachverhalte und Lösungsansätze differenziert betrachten und beurteilen
• wägen einfache fachliche Aussagen und • wägen komplexere fachliche Aussagen und
Bewertungen ab und kommen zu einer
Bewertungen ab und kommen zu einer
begründeten Meinung.
begründeten Meinung.
INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN
Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen
• beobachten,
messen,
bewerten
dokumentieren Wetterphänomene;
und
• beschreiben
und
nutzen
Dimensionen,
Elemente und Funktionen von Räumen.
Wir orientieren uns – der Planet Erde
• erläutern die Stellung und die Bewegungen der
Erde
im
Sonnensystem
und
deren
Auswirkungen.
Wir erkunden Belgien
• beschreiben die wesentlichen Komponenten
eines Naturraumes;
• beschreiben
das
Zusammenspiel
von
natürlichen und menschlichen Komponenten in
Räumen und seine Folgen.
Wir lernen den Kontinent Europa kennen
• legen Chancen und Probleme der einzelnen • beschreiben formende endogene und exogene
Staaten beim Zusammenwachsen Europas dar.
Kräfte der Erde;
• beschreiben die Abhängigkeit
Wirtschaftsformen und Naturraum;
zwischen
Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur
nachhaltigen Entwicklung
• erkennen die Regelhaftigkeit
Naturerscheinungen;
einzelner
• nehmen kritisch Stellung zum Umgang der
Menschen mit natürlichen Ressourcen;
• erläutern die Notwendigkeit nachhaltiger
Entwicklung an verschiedenen Beispielen;
• beschreiben
Spannungsfelder
in
der
Raumnutzung : Natur – Mensch, Ökologie –
Ökonomie und ihre regionalen und globalen
Auswirkungen;
- 141 -
• beschreiben Maßnahmen zur Entwicklung und
zum Schutz von Räumen.
Die Welt hat viele Gesichter - Interkulturalität
• analysieren die raumbezogenen sozialen und
ökonomischen Auswirkungen einer Pandemie
mit Blick auf ihr eigenes Handeln am Beispiel
des südlichen Afrikas;
• beschreiben das Zusammenwirken und die
Folgen von vergangenen und heutigen
humangeografischen Faktoren und Prozessen
am Beispiel eines Schwellenlandes (Indien) und
eines Industrielandes (USA);
• kennzeichnen Räume nach bestimmten Merkmalen und grenzen sie vergleichend
gegeneinander ab.
- 142 -
4.
EMPFEHLUNGEN
FÜR
UNTERRICHTSGESTALTUNG
DIE
QUALITÄT
DER
Der Geografieunterricht ist dem Prinzip der Schülerorientierung verpflichtet
und knüpft somit an die Lebenswirklichkeit der Schüler an.
Schülerorientierung
Der vorliegende Rahmenplan kombiniert thematische und regionale
Betrachtungsweisen. Die Raumbeispiele sind so gewählt, dass sie wesentliche
allgemein geografische Aussagen ermöglichen und zugleich dem Aufbau
grundlegender räumlicher Orientierungsmuster dienen. Somit erwerben die
Schüler in ausgewogener Weise ein allgemein geografisches Grundwissen und,
ausgehend von Belgien und Europa, fundierte regional-geografische Kenntnisse
über wichtige Teilräume der Erde. Es handelt sich also nicht um eine
Länderkunde
im
traditionellen
Sinne.
Zur
Verbesserung
des
Vorstellungsvermögens ist für die behandelten Regionen und Themen immer der
Vergleich zwischen einander entsprechenden Sachverhalten – vor allem das
Lebensumfeld der Schüler betreffend - herzustellen.
Regional-thematische
Geografie
Der regional-thematische Ansatz stützt und fördert auch den Erwerb eines
topografischen Orientierungswissens. Kernthemen der topografischen
Orientierung sind Kenntnisse über die Lage geografischer Objekte und ihre
Lagebeziehungen. Diese Einsicht in räumliche Dimensionen ist die Grundlage
für die Fertigkeit, einen Raum wahrzunehmen, ihn sich vorzustellen, sich in ihm
zu orientieren und damit geografische Kenntnisse über ihn ermitteln zu können.
Aus diesem Grunde ist der Bereich der topografischen Orientierung in jedem
Themenfeld enthalten, wenn auch nicht immer ausdrücklich erwähnt. Die
topografische Dimension ist für die Arbeit im Fach Geografie unerlässlich, sollte
aber nie Selbstzweck sein. Die Erarbeitung topografischer Inhalte ist eng
verbunden mit der Erarbeitung topografischer Fertigkeiten wie Kartenlesen.
Topografisches
Orientierungswissen
Entsprechend der Weiterentwicklung des Fachs werden moderne Fachinhalte in
den Unterricht integriert. Die geografisch relevanten Schlüsselprobleme werden
für gegenwärtige und kommende Generationen immer wichtiger. Es ist also
notwendig, dass sich die Schüler mit ihnen aktiv auseinandersetzen, z.B.
Nachhaltigkeit, soziale Ungerechtigkeiten, Globalisierung…
Schlüsselprobleme
Das Schulfach Geografie versucht, den Veränderungen in der Lebenssituation
der Kinder und Jugendlichen und den allgemeinen gesellschaftlichen
Problemsituationen in seinen Zielsetzungen, Inhalten und Methoden Rechnung
zu tragen. Aus diesem Grund müssen auch geografisch relevante, aktuelle
Ereignisse Platz im Geografieunterricht finden.
Aktualität
Die Arbeitsweise im Geografieunterricht ist praxis- und handlungsorientiert
und ermöglicht dadurch sowohl eine weiterführende selbstständige Aneignung
von Wissen als auch eine fachkritische Hinterfragung von Sachverhalten und
Informationen.
Praxis- und
Handlungsorientieru
ng
Aus seiner Stellung zwischen den Natur- und Gesellschaftswissenschaften
ergeben sich für das Fach Geografie vielfältige Anknüpfungspunkte zu einem
fachübergreifenden und/oder fächerverbindenden Arbeiten. In den
einzelnen Themenfeldern sind Kenntnisse und Arbeitsmethoden aus
naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in den
Unterricht einzubeziehen. Ziel dieser horizontalen Vernetzung ist die Vertiefung
Fachübergreifend
/fächerverbindend
- 143 -
der Sach- und Methodenkompetenz.
Der Geografieunterricht ist sprachfördernd und –fordernd, denn durch die
Arbeit an geografischen Themen und Materialien wird das allgemeine
sprachliche Ausdrucksvermögen gestärkt und eine geografische Fachsprache
entwickelt. Deshalb sollten so häufig wie möglich inhaltsbezogene Kommunikationssituationen geschaffen werden, z. B. durch Partner-/Gruppenarbeiten
oder Referate.
Ein wesentliches Ziel des Geografieunterrichts ist es, die Schüler für Probleme
der Mensch-Umwelt-Beziehung zu sensibilisieren. Daher ist der Unterricht
möglichst praxisbezogen zu organisieren und durchzuführen, also nicht nur im
Schulgebäude und im Klassenraum, sondern an Lernorten außerhalb der Schule,
wo geografische Inhalte und Methoden unmittelbar vor Ort erarbeitet, überprüft
bzw. angewandt werden.
Fachsprache
Exkursionen
Geografie ist traditionell ein medienintensives Fach; Anschaulichkeit und
Aktualität spielen eine große Rolle. Durch den Einsatz von Medien kann „die
Welt“ ins Klassenzimmer geholt werden. Daraus ergibt sich, dass der
Geografieunterricht besonders gut geeignet ist, einen kritischen und
verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu fördern. Den Schülern wird
bewusst, dass die Medieninformationen immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit
zeigen und mehr oder weniger subjektiv sind.
Medieneinsatz
Der Geografieunterricht ist in besonderem Maße geeignet, Schüler zu
eigenständigem Tun anzuregen und eigene Handlungserfahrungen
einzubeziehen. Dies kann – je nach Themenfeld – in offenen
Unterrichtsformen praktiziert werden (z. B. Lernzirkel/Stationenlernen,
Projektarbeit bzw. Werkstattarbeit).
Offene
Unterrichtsformen
BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 144 -
- Wir nutzen Räume
- Wir erschließen Räume
- Der Süden Europas – unruhige Natur
Wir lernen den Kontinent Europa kennen
- Europäische Union – Einheit und
Vielfalt
Wir lernen den Kontinent Europa
kennen
- Ein Blick auf Belgien als Ganzes
- Leben in den USA – Chancen und Herausforderungen
- Indien – Land der Gegensätze
- Südliches Afrika – Auswirkungen einer Pandemie
Die Welt hat viele Gesichter – Interkulturalität
Wir erkunden Belgien
Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
- Unser Küstengebiet – Wandel
- Die Erde – ein blauer Planet
eines Naturraumes
- Energiequellen heute – gestern – morgen
- Ein landwirtschaftlich geprägtes
- Der tropische Regenwald – ein sensibles Geo-Ökosystem
Gebiet
- Das Hohe Venn – ein Magnet - Die Savannen – wie aus Grasland Wüste wird
für Touristen
- Unsere Erde – ein geografischer
Überblick
- Wir erkunden das Wetter
- Wir entdecken Räume
Wir orientieren uns – der Planet
Erde
Wir lernen unsere nähere
Umgebung kennen
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
An diesen Themenfeldern werden allgemein geografische und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen erarbeitet.
5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
5.
Allgemein geografische und inhaltsbezogene
Kompetenzerwartungen
- 145 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen
Sachthema 1: Wir erkunden das Wetter
• beobachten das Wetter, erstellen eine • Bewölkung, Nebel, Niederschlag (Regen,
Wettertabelle und dokumentieren typische
Schnee, Hagel), Gewitter, Temperatur, Wind,
Wettererscheinungen;
Jahreszeiten
• messen die Temperatur;
Geschichte
• Grad Celsius, Thermometer, Gefrierpunkt
Mathematik
• erkennen die Vor- und Nachteile verschiedener • Entscheidungskriterien, Sonnenbaden –
Wettertypen und begründen ihre Vorlieben für Sonnenbrand, Wachstum – Überschwemmung
bestimmte Wettererscheinungen;
Deutsch
• wählen die zum Wetter passende Kleidung und • Sommer-, Winter- und Regenkleidung
benennen sie.
Deutsch
Sachthema 2: Wir entdecken Räume
• beschreiben verschiedene Räume und nennen • Lebensumfeld, Wärme, Kälte, Weite, Enge,
markante Einzelheiten;
Höhe, Lärm, Stille, Echo, Licht, Schatten,
Raumlänge,
Raumbreite,
Raumtiefe,
Horizont
• benennen Räume, ihre Funktionen,
Benutzer und deren Aufgaben;
ihre • Schutz, Regeneration, Arbeit, Versorgung,
Natur, Berufsgruppen, berufliche Aufgaben
• orientieren sich in ihrem näheren Umfeld.
Deutsch, Mathematik
Deutsch
• links, rechts, davor, dahinter, zwischen,
neben, unten
Deutsch, Sport, Mathematik
Sachthema 3: Wir erschließen Räume
• fertigen einfache Modelle/Lageskizzen von • Darstellen räumlicher Gegebenheiten
erkundeten Räumen an und deuten die
Kunst, Technik
Elemente;
• lesen und deuten einfache Lageskizzen;
• Plan der Schule
- 146 -
• nutzen Piktogramme/Hinweisschilder;
• Fluchtwege im Schulgebäude
• Orientierungshilfen im Ort
• nutzen und geben Wegbeschreibungen.
• Orientierungspunkte zur Beschreibung von
Wegen
Deutsch, Mathematik
Sachthema 4: Wir nutzen Räume
• untersuchen
und
Schulumgebung;
dokumentieren
die • bebaute Flächen
• Grünflächen
• Straßenführung
• beschreiben und beachten Verkehrsregeln.
5.2.2
Deutsch, Mathematik
• Bürgersteig, Zebrastreifen, Schülerlotse,
Polizist,
Schulbus,
Verkehrsampel,
Kreuzung, Radweg
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen
Sachthema 1: Wir erkunden das Wetter
• beobachten das Wetter in den verschiedenen • Thermometer (Maxima, Minima), Barometer,
Jahreszeiten
mit
Messinstrumenten,
Luftfeuchtigkeitsmesser,
Windmesser,
dokumentieren es und werten die Ergebnisse
Windfahne, Niederschlagsmesser
aus;
• erstellen, lesen
Wettertabelle;
und
interpretieren
eine • Temperatur, Bewölkung, Niederschlag, Nebel,
Wind, Luftdruck, relative Luftfeuchtigkeit
Mathematik,
Geschichte
Naturwissenschaften,
• erkennen und beschreiben Vor- und Nachteile • Kleidung,
Heizund
technischer
Entwicklungen, die unsere
Isolierungen, Passivhaus
Abhängigkeit vom Wetter verringern;
Naturwissenschaften
Kühlsysteme,
• erkennen wetterbedingte Naturgewalten und die • Orkan,
Flutwelle/Tsunami,
entsprechenden Schutzmöglichkeiten.
Überschwemmungen, Lawinen, Erdrutsch,
Dürre, Warnsystem, Evakuierung, Dämme,
Einschränkung
der
Versiegelung,
Lawinengitter, künstliche Bewässerung
Sachthema 2: Wir entdecken Räume
• beschreiben den Gesamteindruck der Räume • räumliche Dimensionen: Weite, Enge, Tiefe,
im weiteren Umfeld;
Höhe, Horizont, Begrenzung
• Vordergrund, Hintergrund, Mittelgrund
- 147 -
Kunst
• klassieren – mit Begründung – die Elemente • natürliche Elemente
eines Raums;
• anthropogene Elemente
• wenden
wichtige
Ordnungsbegriffe an.
natürliche
Raum- • Quelle, Mündung, flussaufwärts, flussabwärts,
Nebenfluss, Zusammenfluss
Sachthema 3: Wir erschließen Räume
• orientieren sich mit Hilfsmitteln im Raum;
• Sonne,
Sonnenuhr,
Kompass,
Haupthimmelsrichtungen,
Nebenhimmelsrichtungen: NW, SW, NO, SO
Naturwissenschaften
• lesen und interpretieren Pläne und Karten ihrer • Vereinfachung,
Verkleinerung,
Legende,
Umgebung und orientieren sich mit ihrer
Symbole, Skizze, Plan, Karte, Modell
Hilfe;
Mathematik, Geschichte
Topografisches Orientierungswissen:
eigenes Dorf/eigene Stadt, eigene Gemeinde,
Belgien
• vergleichen Luftaufnahmen mit Landkarten.
• Senkrechte Vogelperspektive, seitliche und
horizontale Perspektiven
Sachthema 4: Wir nutzen Räume
• beschreiben und dokumentieren geografische • Industriegebiet, landwirtschaftlich genutztes
Räume
mit
unterschiedlichen
Gebiet, Wohngebiet
Nutzungsansprüchen;
Geschichte
• geben
Beispiele
für
einen • Müllvermeidung, Mülltrennung, Containerpark
verantwortungsvollen Umgang mit der Natur;
• nutzen den Raum als Fußgänger/Radfahrer.
5.2.3
• Verkehrsregeln, Verkehrsschilder
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Wir orientieren uns – der Planet Erde
Sachthema 1: Unsere Erde – ein geografischer Überblick
• beschreiben die
Sonnensystem;
Stellung
der
Erde
im • Sonne,
8
Planeten,
Sonnensystem
Stern,
Mond,
Geschichte
• Rotation (Tag/Nacht), Schrägstellung der
• beschreiben die Form der Erde, ihre
Erdachse,
Revolution
(Jahreszeiten),
Bewegungen und deren wichtigste Folgen;
Klimazonen (Polarzonen, gemäßigte Zonen,
Tropenzone), Mondphasen, Sonnen- und
Mondfinsternis
- 148 -
• wenden Ordnungssysteme auf der Erde an.
Geschichte
• Kontinent, Ozean, Planquadrate, Gradnetz,
Äquator,
Nullmeridian,
Halbkugeln,
geografische
und
magnetische
Pole,
Himmelsrichtungen
Geschichte
Topografisches Orientierungswissen:
Europa, Asien, Australien, Nord- und
Südamerika, Afrika, Antarktis, Atlantischer
Ozean, Pazifischer Ozean, Indischer Ozean,
Nordpol, Südpol
Wir erkunden Belgien
Sachthema 1: Unser Küstengebiet – Wandel eines Naturraums
• lokalisieren Belgien innerhalb Europas;
• Grenzen (natürliche/politisch-administrative),
Nachbarländer
Topografisches Orientierungswissen:
Belgien, Niederlande, Frankreich, Luxemburg,
Deutschland
• berechnen Entfernungen innerhalb Belgiens;
• numerischer und grafischer Maßstab
Mathematik
• beschreiben die belgische Küstenform und ihre • Küste, Flachküste,
natürlichen Veränderungsprozesse;
Dünen, Polder
Sandküste,
Gezeiten,
Topografisches Orientierungswissen:
Nordsee, Schelde
• beschreiben anhand einiger Beispiele die • Tourismus,
Häfen,
Schifffahrt,
Veränderungsprozesse des Küstenstreifens
Wasserverschmutzung
durch den Einfluss des Menschen;
Topografisches Orientierungswissen:
Ostende, Zeebrügge, Antwerpen, Schelde,
Polder
• nennen an einem ausgewählten
Maßnahmen
des
NaturLandschaftsschutzes.
Beispiel • Naturschutzgebiet Zwin
und
Sachthema 2: Ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet
• beschreiben
verschiedene
landwirtschaftlichen Nutzung;
Arten
der • Ackerbau, Viehzucht, ökologische
konventionelle Landwirtschaft
und
Geschichte
• zeigen anhand von Beispielen die Wichtigkeit • Umweltschutz, nicht belastete Nahrungsmittel
einer nachhaltigen agrarischen Landnutzung.
Topografisches Orientierungswissen:
- 149 -
Ardennen, Herver Land
- 150 -
Sachthema 3: Das Hohe Venn – ein Magnet für Touristen
• lokalisieren das Hohe Venn auf thematischen • Relief, Relief Belgiens, Bevölkerungsdichte:
Karten Belgiens;
E/km², Ardennen, Hochebene, Tiefebene,
Horizont, Höhenlinien, orografische Karte,
Normalnull, Talsperren
Topografisches Orientierungswissen:
Hohes Venn, Signal de Botrange, Baraque
Michel,
• beschreiben die
Hohen Venns;
Naturraumausstattung des • Hochmoore, wasserundurchlässiges Gestein,
Ökosystem, Wetter/Klima, Torf, Vegetation
• werten Klimadiagramme des Hohen Venns und • Jahressumme der Niederschläge, Jahresmittel
des Küstengebietes vergleichend aus;
der Temperatur, Maximum/Minimum der
Niederschläge
und
Temperatur,
Temperaturamplitude
Mathematik
• beschreiben das besondere touristische • Naturpark „Hohes Venn/Eifel“, Talsperren,
Potenzial der Venngebiete an einigen typischen
klimatische Bedingungen
Beispielen;
Topografisches Orientierungswissen:
Gileppe-Talsperre in Jalhay, Weser-Talsperre in
Eupen, Warche-Talsperre in Bütgenbach und in
Robertville
• beschreiben und begründen Formen des • Naturschutzgebiet, Massentourismus
umweltverträglichen Tourismus im Gegensatz
• Gefährdung der Tier- und Pflanzenwelt durch
zum konventionellen Tourismus.
den Eingriff des Menschen
Geschichte
Sachthema 4: Ein Blick auf Belgien als Ganzes
• fassen die in den verschiedenen Themenfeldern • Relief, Klima, Talsperren, Bevölkerungsdichte
erarbeiteten Aspekte zu Belgien strukturiert
zusammen;
• berechnen Bevölkerungsdichten;
• Landesgröße,
Agglomeration
Einwohnerzahl,
E/km²,
• begründen die Bevölkerungsverteilung in • Relief, Klima, Sambre-Maasfurche
Belgien anhand naturgeografischer Faktoren;
• erklären die
Ardennen.
Niederschlagsmenge
in
den • Steigungsregen
Topografisches Orientierungswissen:
Brüssel, die Gemeinschaften, Provinzen und
Hauptstädte,
Maas, Schelde, Lys, Sambre
- 151 -
Wir lernen den Kontinent Europa kennen
Sachthema 1: Europäische Union – Einheit und Vielfalt
• lokalisieren den Kontinent Europa im • natürliche und politische Grenzen
Lagevergleich zu den anderen Kontinenten;
Topografisches Orientierungswissen:
Uralgebirge, Uralfluss, Kaspisches Meer,
Kaukasus,
Schwarzes
Meer,
Bosporus,
Dardanellen, Ägäisches Meer, Mittelmeer,
Straße von Gibraltar, Atlantik, Europäisches
Nordmeer, Eurasien
• nennen grundlegende Ziele der Europäischen • Europäische Union, Mitglieder der EU,
Union.
Kandidaten der EU, EURO
Topografisches Orientierungswissen:
Mitgliedsländer (und Hauptstädte), Brüssel (Sitz
der EU)
• beschreiben unterschiedliche Lebensweisen von • Schulalltag,
Freizeitgestaltung,
Kindern an ausgewählten Beispielen
Verhältnisse, Migration
Geschichte
soziale
- 152 -
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Wir lernen den Kontinent Europa kennen
Sachthema 2: Der Süden Europas – unruhige Natur
• erklären gebirgsbildende Vorgänge;
• endogen, exogen, Plattentektonik, Erosion,
Sedimentation
• ordnen diese in erdgeschichtliche Zeiträume • Erdaltertum, Erdmittelalter, Erdneuzeit
ein;
• beschreiben die Merkmale der Gebirge der • Höhe, Talformen
alpidischen Faltung an ausgewählten Topografisches Orientierungswissen:
Beispielen;
Alpen, Atlas, Pyrenäen, Karpaten, Apenninen,
Balkan, Kaukasus
• beschreiben geologische Besonderheiten • Schichtvulkan,
Magma,
Lava,
Asche,
des Mittelmeergebiets;
Schalenbau der Erde, Plattentektonik, Erdbeben,
Richter Skala, Epizentrum, Hypozentrum
• lokalisieren
durch
Erdbeben
und Geschichte
Vulkanismus gefährdete Räume auf einer
Topografisches Orientierungswissen:
tektonischen Karte;
Zirkumpazifischer Feuerring, Mittelatlantischer
Rücken, Mittelmeergebiet: Italien, Sizilien, Ätna,
Vesuv, Griechenland, Türkei
• legen Gefahren und Vorteile
Vulkantätigkeit für das Leben
Menschen dar.
der • Vulkanausbruch und Folgen, Förderprodukte,
der
Schutzmaßnahmen, Bodenfruchtbarkeit
Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
Sachthema 1: Die Erde – ein blauer Planet
• beschreiben die Bedeutung des Wassers für • Trinkwasser,
Nutzwasser,
Talsperren,
den Menschen und sein wirtschaftliches
Transportwege, saubere Energie, arid, humid,
Handeln an ausgewählten Beispielen;
Bewässerungssysteme
• begründen den Unterschied zwischen • Wasserkreislauf,
Wasseraufbereitung,
„Wassergebrauch“ und „Wasserverbrauch“;
Trinkwasserversorgung, Wasserverschmutzung,
Abwasserentsorgung
• beschreiben exemplarisch an einem • Wasserverteilung auf der Erde, Verhältnis SalzFallbeispiel,
dass
die
und Süßwasser, Aggregatszustände und
Trinkwasserversorgung
eines
der
Aggregatszustandsänderungen des Wassers,
Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts ist.
Wasserkonflikte
Naturwissenschaften
Sachthema 2: Energiequellen heute – gestern - morgen
• zeigen die positiven und negativen Aspekte • Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Erdöl,
der Verwendung fossiler Brennstoffe an
Standortfaktoren und Standortverlagerungen,
typischen Beispielen auf;
CO2, Treibhauseffekt, zeitliche Reichweite der
- 153 -
Nutzung
Geschichte
• begründen die Vor- und Nachteile des • Kernenergie, Radioaktivität, Endlagerung
nuklearen Brennstoffes Uran;
• erklären die Bedeutung der regenerativen • Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme
Energie;
• zeigen
die
Notwendigkeit
Umweltschutzes
am
Beispiel
Rohstoffnutzung auf.
des • Rekultivierung
der
Sachthema 3: Der tropische Regenwald – ein sensibles Geo-Ökosystem
• lokalisieren das Gebiet des tropischen • Wendekreise, Zenit, Isothermen
Regenwalds innerhalb der Tropenzone;
Topografisches Orientierungswissen:
Amazonien, Kongobecken, Malaiischer Archipel
• beschreiben die typischen Klima- und • Äquatorialklima,
tropischer
Vegetationsmerkmale;
Dauerfluss, Tageszeitenklima
Regenwald,
• erläutern die Zusammenhänge zwischen den • Geo-Ökosystem: Klima, Vegetation, Boden
Geofaktoren;
• leiten
die
Wirtschaftsformen ab;
unterschiedlichen • Hackbau, Wanderfeldbau, (Brand-) Rodung,
Raubbau,
Subsistenzwirtschaft,
Großgrundbesitzer, Plantagen, Monokultur,
Polykultur, Humuswirtschaft, Rinderzucht
•
Geschichte
beurteilen die regionalen und globalen • Bodenverarmung, Rückgang der Artenvielfalt,
Auswirkungen der menschlichen Eingriffe
Klimaveränderung
in dieses Geo-Ökosystem.
Naturwissenschaften
Sachthema 4: Die Savannen – wie aus Grasland Wüste wird
• lokalisieren das Verbreitungsgebiet und •
beschreiben die Merkmale der Savannen;
tropisches
Wechselklima,
Trockenzeit,
Regenzeit, Feucht-, Trocken-, Dornsavanne,
Steppe
Topografisches Orientierungswissen:
Sahel, Sahara
• stellen natürliche und anthropogene • Klimaveränderung, Überweidung, Entwaldung,
Ursachen der Wüstenbildung im Sahel dar
unangepasster
Ackerbau,
und beurteilen sie;
Bevölkerungszunahme
• beschreiben Nutzungsmöglichkeiten durch
• Regenfeldbau, Nomadismus
den Menschen und erläutern angepasste
Lebensformen;
• stellen
Maßnahmen
gegen
die • Wiederaufforstung, Brunnenbau,
Desertifikation dar und beurteilen ihre
Bewässerung, Familienplanung
Wirkungsweise.
künstliche
Die Welt hat viele Gesichter – Interkulturalität
Sachthema 1: Südliches Afrika – Auswirkungen einer Pandemie
Topografisches Orientierungswissen:
• lokalisieren das Gebiet südlich der Sahara
Angola , Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik,
innerhalb Afrikas;
- 154 -
innerhalb Afrikas;
Namibia,
Swasiland
Sambia,
Simbabwe,
Südafrika,
• beschreiben
den
wechselseitigen • HIV, Aids, Armut, Geburtenrate, Sterberate,
Zusammenhang zwischen Aids und
natürliche Bevölkerungsentwicklung
wirtschaftlicher
und
sozialer
Situation/Entwicklung eines Landes anhand
eines ausgewählten Beispiels;
• zeigen an Beispielen auf, dass Aids ein • Pandemie
weltweites Problem ist;
• beschreiben Möglichkeiten der Prävention • Aufklärung, Armutsbekämpfung, Welt-Aidsam Beispiel konkreter Maßnahmen.
Tag , UNAIDS (Koordinierungsprogramm der
Vereinten Nationen zur Bekämpfung der
HIV/Aids-Pandemie)
Naturwissenschaften
Sachthema 2: Indien – Land der Gegensätze
• beschreiben die Lage und die physisch- • Subkontinent,
Monsun,
Hochgebirge,
geografischen Besonderheiten des Landes;
Aufschüttungsebene, Erosion, Sedimentation,
Akkumulation
• stellen Zusammenhänge zwischen den • Hinduismus, Kastensystem, Rolle der Frau,
sozio-kulturellen Strukturen und dem
Bevölkerungswachstum, Disparitäten zwischen
Alltagsleben der Menschen her;
Land- und Stadtbevölkerung
Geschichte
Topografisches Orientierungswissen:
Pakistan, Bangladesh, China, Nepal, Bhutan,
Myanmar, Sri Lanka, Kalkutta, Delhi, Mumbai
(Bombay), Hochland von Dekkan, Himalaya,
Ganges, Brahmaputra, Indus
• legen wichtige Ursachen und Folgen der • Grüne Revolution, soziales Ungleichgewicht,
unterschiedlichen
wirtschaftlichen
Disparitäten zwischen Handwerk und Industrie,
Entwicklung dar.
Entwicklungsland, Schwellenland, Industrieland
Geschichte
Sachthema 3: Leben in den USA – Chancen und Herausforderungen
• vergleichen die Ausdehnung der USA mit • Landesfläche, Breitenlage, Zeitzonen
der Europas;
Topografisches Orientierungswissen:
Nordamerika, USA, Kanada, Mexiko, Hawaii,
Alaska
• ordnen dem Relief Nordamerikas die ihm • topografischer Querschnitt
zugehörenden Großlandschaften zu;
Topografisches Orientierungswissen:
Kanadischer
Schild,
die
Großen
Seen,
Appalachen, Innere Ebene, Rocky Mountains,
Küstenkette
St. Lorenz-Strom, Golf von Mexiko
• beschreiben
und
erklären
Bevölkerungsverteilung in den USA
die • Einwohnerzahl,
Bevölkerungsverteilung,
Agglomerationen
Bevölkerungsdichte,
100°
w./L.,
- 155 -
Topografisches Orientierungswissen:
New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco,
Miami, Houston
• bringen
die
heutige
ethnische • Indianer, Immigration: Europäer, Japaner,
Bevölkerungsverteilung
mit
den
Chinesen, Afrikaner, Lateinamerikaner
verschiedenen
Besiedlungswellen
in
• Frontier, Eisenbahnbau
Zusammenhang
Sklaven
Tortilla Curtain
• vergleichen an ausgewählten Beispielen die • soziale und ethnische Disparitäten, Reservate,
Lebens- und Arbeitssituation der Weißen
Ghettos, Sozialgesetzgebung, Armut, heutige
mit der ethnischer Minderheiten
Einwanderungspolitik, terroristische Anschläge,
American Dream
Geschichte
- 156 -
ANHANG V
Rahmenplan
Fachbereich
Naturwissenschaften/Technik
- 157 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ...............................
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?.......................................................................................
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ...............................
1.4 INHALTE .........................................................................................................................
1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ....................................................
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE .............................................................................
153
154
154
156
156
157
159
160
NATURWISSENSCHAFTEN .......................................................................
161
2. DER BEITRAG DES FACHBEREICHS NATURWISSENSCHAFTEN/TECHNIK ZUR
KOMPETENZENTWICKLUNG .............................................................................................. 161
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 165
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 169
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ...............................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
170
170
171
171
171
173
175
TECHNIK .......................................................................................................
179
2. DER SPEZIFISCHE BEITRAG VON TECHNIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG 179
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 181
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 182
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE ...................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
183
183
184
184
184
185
186
- 158 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 159 -
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
•
1.1
Stärkung der
Persönlichkeit
WAS SIND KOMPETENZEN6?
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter
entwickeln.
1.2
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen,
die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt
entwickelt werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
6
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 160 -
o
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methoden
kompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
o
o
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informations- und
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 161 -
1.3
KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern. In allen Rahmenplänen werden die
Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende
des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden
Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –
sicherung in der Schule.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
1.6
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4
INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenzerwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 162 -
1.5
LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter
Unterricht
fordert
deshalb
für
die
Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
Fehler sind
notwendige Schritte
- 163 -
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
•
•
•
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes
Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der
Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von
Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor
allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen
inhaltlichen Zusammenhängen.
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über
die
Grenzen
des
jeweiligen
Faches
hinausgehen.
Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt
hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
- 164 -
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
1.6
Positive
Arbeitsatmosphäre
LEISTUNGSERMITTLUNG UND -BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 165 -
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7
STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 166 -
Naturwissenschaften
2. DER
BEITRAG
DES
NATURWISSENSCHAFTEN/TECHNIK
KOMPETENZENTWICKLUNG
FACHBEREICHS
ZUR
Bereits vor dem Schuleintritt erkunden Kinder ihre Umwelt und
entwickeln erste Erklärungsmuster für die sie umgebenden Phänomene
und Prozesse. Der naturwissenschaftlich-technische Unterricht greift
diese ersten Erkenntnisse und Fragestellungen der Schüler auf, macht
sie ihnen bewusst, vertieft und revidiert sie.
Dabei nutzt der naturwissenschaftlich-technische Unterricht die dabei
gewonnenen Einsichten zur allmählichen Entwicklung einer
naturwissenschaftlichen Denk- und Vorgehensweise und eines konzeptionellen
Wissens.
Angesichts
der
Schnelligkeit
des
gesellschaftlichen Wandels und der rasanten naturwissenschaftlichtechnischen Entwicklung, die ganz wesentlich unseren Alltag und unser
gesellschaftliches Leben bestimmt, werden Naturwissenschaften und
Technik zu einem unverzichtbaren Teil der Allgemeinbildung und der
Ausbildung und nehmen einen zunehmend höheren Stellenwert in der
Gesellschaft ein.
Das
vernetzte
Zusammenwirken
der
verschiedenen
naturwissenschaftlichen Disziplinen fördert das Verständnis von
naturwissenschaftlichen Phänomenen und Zusammenhängen und die
naturwissenschaftliche
Erkenntnisgewinnung.
Das hier zugrunde liegende Kompetenzmodell geht von miteinander
vernetzten Basiskonzepten der Naturwissenschaften aus, die kumulatives kontextbezogenes Lernen begünstigen.
Basiskonzepte der Biologie: System, Struktur und Funktion,
Entwicklung
Basiskonzepte der Chemie: Stoff-Teilchen-Beziehungen, StrukturEigenschaft-Beziehung, chemische Reaktion, energetische Betrachtung bei Stoffumwandlungen
Basiskonzepte der Physik: Materie, Kräfte, System, Energie.
Die
kaum
überschaubaren
und
vielschichtigen
aktuellen
naturwissenschaftlichen Entwicklungen erfordern eine exemplarische
naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung und eine Reduktion
auf wesentliche naturwissenschaftliche Inhalte. Nur so können die
Schüler sich eine strukturierte naturwissenschaftliche Grundbildung
aneignen, mit deren Hilfe sie naturwissenschaftliche Problemfelder in
gesell-schaftlichen Zusammenhängen verfolgen und bewerten können.
Naturwissenschaftlich-technische Neuerungen bergen aber auch
Risiken, die erkannt, berechnet und beherrscht werden müssen, um die
Bedürfnisse der aktuellen Gesellschaft zu befriedigen, ohne die der
kommenden Generationen zu gefährden. Naturwissenschaftlichtechnische Sicht auf die Umwelt und die sie prägenden Faktoren
umfasst also die Fähigkeit und Bereitschaft, sich unter Berücksichtigung
der Nachhaltigkeit kritisch und verantwortungsvoll mit der Umwelt
Erste Vorstellungen
von
naturwissenschaftliche
n Phänomenen und
Prozessen
Naturwissenschaftlich
e Denk- und
Vorgehensweise
Miteinander vernetzte
Basiskonzepte der
Naturwissenschaften
Exemplarische
naturwissenschaftliche
Erkenntnisgewinnung
Bewusste und
verantwortungsvolle
Auseinandersetzung
mit der Umwelt
- 167 -
auseinander zu setzen.
Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den naturwissenschaftlichen
Kernkompetenzen wider, die den Bereichen Erkenntnisgewinnung,
Kommunikation, Sachkompetenz und Bewertung zugeordnet werden:
Kompetenzbereiche
Naturwissenschaftliche
Erkenntnisgewinnung
Naturwissenschaftliche
Kommunikation
Kernkompetenzen
Experimentelle und andere Untersuchungsmethoden nutzen
Arbeiten mit Modellen
Naturwissenschaftliche
Bewertung
Naturwissenschaftliche
Sachkompetenz
Naturwissenschaftlich-technische Sachverhalte in
verschiedenen Kontexten erkennen und bewerten
Phänomene, Begriffe, Prinzipien, Fakten,
Gesetzmäßigkeiten kennen und Basiskonzepte anwenden
• Naturwissenschaftlich-technisch relevante Sachverhalte
sach- und fachbezogen erschließen und austauschen
Kernkompetenzen in den vier Bereichen ermöglichen es den Schülern, die
natürliche und kulturelle Welt zu verstehen und helfen ihnen dabei, diese zu
erklären. Der Erwerb der Kernkompetenzen ist eine notwendige Voraussetzung
für die spätere Rolle als aufgeklärter, mündiger und autonomer Staatsbürger,
die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und der Teilhabe an den
kulturellen Schöpfungen.
Inhalts- und handlungsbezogene Kompetenzen können nur gemeinsam
erworben werden. Als Resultat entwickelt sich naturwissenschaftliche
Handlungskompetenz.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung
Schüler sind in der Lage, naturwissenschaftliche Erscheinungen und
Phänomene zu beobachten und zu beschreiben. Sie erkennen eine
Problemstellung, formulieren Fragestellungen und stellen Hypothesen auf.
Diese prüfen die Schüler, indem sie experimentieren, auswerten, beurteilen und
die aufgestellten Hypothesen kritisch reflektieren. Dabei können sie
naturwissenschaftliche Untersuchungen vorbereiten und durchführen und deren
Ergebnisse analysieren und interpretieren. Sie beschreiben Zusammenhänge,
verall-gemeinern und transferieren die neuen Erkenntnisse auf andere
Problemstellungen.
Schüler sind somit in der Lage, mithilfe von Begriffen, Theorien, Gesetzen und
Modellvorstellungen Erscheinungen zu deuten, zu erklären und vorauszusagen.
Modelle und Modellbildung kommen im naturwissenschaftlichen
Erkenntnisprozess besonders dann zur Anwendung, wenn komplexe
Phänomene bearbeitet oder veranschaulicht werden müssen. Schüler
verwenden ein Modell als eine idealisierte oder generalisierte Darstellung eines
existierenden oder gedachten Objektes, Systems oder Prozesses. Die Auswahl
eines geeigneten Modells unter Beachtung der Fragestellung und des kritischen
Reflektierens des Modells sind bedeutsamer Teil der naturwissenschaftlichen
Erkenntnisgewinnung.
Naturwissenschaftliche Kommunikation
Zur naturwissenschaftlichen Grundbildung gehört auch die Fähigkeit, sich
Fachbezogene
Kompetenzen
- 168 -
adressatengerecht und sachbezogen mit anderen auszutauschen. Dabei werden
die Umgangssprache und zunehmend die Fachsprache verwendet und adäquate
Medien eingesetzt. Die Schüler werden befähigt, naturwissenschaftliche
Erscheinungen und Phänomene und deren systematische Untersuchung
mündlich oder schriftlich zu beschreiben, und sich und anderen zu erklären.
Ausgetauscht werden Vorgehensweisen, Ergebnisse oder auch Teillösungen.
Dies unterstützt die Schüler bei der kritischen Reflexion. Einerseits können die
vorgetragenen Argumente eine Bestätigung der Vorgehensweise und der
gefundenen Erklärung darstellen. Andererseits können die Schüler aber auch
ihre Auffassung aufgrund der vorgetragenen Einwände revidieren.
Naturwissenschaftliche Bewertung
Die Ausbildung von naturwissenschaftlich-technischen Denkmethoden und
Erkenntnissen ist zur Erklärung, zum Verständnis und zur Bewertung
naturwissenschaftlich-technischer und gesellschaftlicher Entscheidungen
unabdingbar. Die Schüler lernen zwischen naturwissenschaftlich-technisch
belegten und nicht belegten Aussagen zu unterscheiden. Schüler setzen sich
kritisch, sachgerecht und konstruktiv mit der Bedeutung und den
Auswirkungen von Naturwissenschaften und Technik auseinander. Sie
erkennen und verstehen lokale und globale Probleme und erfassen die
Bedeutung und den Anteil der Naturwissenschaften an der Lösung dieser
Probleme. Durch die Betrachtung gesellschaftsrelevanter Themen aus
unterschiedlichen Perspektiven erfahren die Schüler, dass Problemlösungen
von Wertentscheidungen abhängig sind.
Naturwissenschaftliche Sachkompetenz
In der Auseinandersetzung mit fachlichen Fragestellungen und Inhalten
erwerben die Schüler grundlegendes konzeptionelles Wissen. So wird ein
Verständnis für naturwissenschaftliche Phänomene und Zusammenhänge
angebahnt, das an wesentlichen naturwissenschaftlichen Inhalten
herausgearbeitet wird. Dieses begrifflich fundierte Wissen ist die Basis für die
handlungsorientierten Kompetenzen.
Neben diesen spezifisch naturwissenschaftlichen Kompetenzbereichen spielen
auch überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle. Die überfachlichen
Kompetenzen kommen aber vor allem in ihrer spezifischen Ausprägung zum
Tragen.
Überfachliche
Kompetenzen
Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung ist an die Ausbildung von
Methodenkompetenz gebunden. Die Schüler lernen grundlegende
naturwissenschaftliche Arbeitsweisen kennen und nutzen. Dazu gehören das
zielgerichtete Beobachten mit einer konkreten Fragestellung und das
Beschreiben wesentlicher Eigenschaften. Durch Messen werden wesentliche
naturwissenschaftliche Eigenschaften eines Vorgangs oder eines Gegenstandes
erfasst. Die Einführung in experimentelle Verfahrenswege schließt das
Vorbereiten, Durchführen, Dokumentieren und das Analysieren, Interpretieren
und Präsentieren der Ergebnisse ein. Gleichzeitig wird der sachgerechte
Umgang mit Geräten und Chemikalien in die Unterrichtsarbeit einbezogen.
Schüler erwerben somit ein grundlegendes Verständnis für Verfahrenswege, für
Denk- und Arbeitsweisen, die bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei der
Erhebung von Belegen und Daten, bei der Auswertung und bei der Begründung
von Schlussfolgerungen gebraucht werden.
Methoden
kompetenzen
Das Wissen um die gefährdete Natur fördert die Mitverantwortung der Schüler
Soziale
Kompetenzen
- 169 -
auf Ebene der nachhaltigen Entwicklung. Das Kennenlernen unterschiedlicher
Lebewesen und Lebensarten unterstützt die Entwicklung von Anteilnahme und
Toleranz. Wenn die Schüler gemeinsam experimentelle Verfahren praktizieren,
dann fördert dies die Kooperationsfähigkeit, die für Teamarbeit innerhalb und
außerhalb der Schule unerlässlich ist.
In der persönlichen Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen
Problemen entwickeln die Schüler Einstellungen und Verhaltensweisen wie
Leistungsbereitschaft, selbstständiges Arbeiten, kritische Reflexion eigener
Handlungen und eigener Stärken und Schwächen. Auch das Bewusstsein für
die Gesunderhaltung des eigenen Körpers wird gefördert.
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 170 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
ALLGEMEINE NATURWISSENSCHAFTLICHE KOMPETENZERWARTUNGEN
Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung
Experimentelle und andere Untersuchungsmethoden nutzen
• entwickeln einfache lebensweltbezogene • formulieren
aktuelle
lebensweltbezogene
Fragestellungen, die mit Hilfe von
Fragen,
die
mit
Hilfe
von
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und
Untersuchungen, insbesondere Experimenten,
Untersuchungen, insbesondere Experimenten,
zu beantworten sind;
zu beantworten sind;
• stellen
unter
Anleitung
Hypothesen, • stellen zunehmend selbstständig Hypothesen,
Vermutungen
auf
und
arbeiten
Vermutungen
auf
und
arbeiten
Vorgehensweisen aus;
Vorgehensweisen aus;
• sammeln zur Überprüfung der gestellten • Wählen zunehmend selbstständig Daten und
Hypothesen und Vermutungen ziel- und
Informationen zur Überprüfung der gestellten
sachgerecht Informationen, prüfen sie auf
Hypothesen und Vermutungen, prüfen sie auf
Relevanz und ordnen sie ein;
Relevanz und ordnen sie ein;
• planen
unter
Anleitung
einfache • planen geeignete Untersuchungen/Experimente
Untersuchungen/Experimente
zur
zur Überprüfung von Vermutungen und
Überprüfung
von
Vermutungen
und
Hypothesen,
führen
sie
durch
und
Hypothesen, führen sie durch und
dokumentieren die Ergebnisse;
dokumentieren die Ergebnisse;
• werten gewonnene Daten aus, ziehen • finden in erhobenen oder recherchierten Daten
Schlussfolgerungen und interpretieren diese
Trends, Strukturen und Beziehungen, ziehen
hinsichtlich der gestellten Hypothesen,
Schlussfolgerungen und interpretieren diese
Vermutungen;
hinsichtlich der gestellten Hypothesen,
Vermutungen;
• unterscheiden
zwischen • unterscheiden zwischen Versuchsbeobachtung,
Versuchsbeobachtung,
Deutung
und
Deutung
und
Schlussfolgerungen
und
Schlussfolgerungen;
entwickeln verstärkt eine wissenschaftliche
Denkweise;
• entwickeln
ein
erstes
kritisches • entwickeln
zunehmend
ein
kritisches
Urteilsvermögen durch Anwendung des
Urteilsvermögen durch Anwendung des
Erworbenen in neuen gesellschaftlichen
Erworbenen in neuen gesellschaftlichen
Problemstellungen und Situationen.
Problemstellungen und Situationen.
Arbeiten mit Modellen
• erkennen, dass die Arbeit mit Modellen
wesentliches
Element
naturwissenschaftlichen
Erkenntnisgewinnung ist;
• nutzen
einfache
Modelle,
naturwissenschaftliche Fragestellungen
bearbeiten;
ein • entwickeln Modelle und setzen sich kritisch
der
damit auseinander;
• erkennen
und • analysieren Wechselwirkungen mithilfe von
einzelne
Beziehungen
um • nutzen
Modelle
zur
Erklärung
zu
naturwissenschaftlicher Phänomene;
- 171 -
Wirkungszusammenhänge und stellen sie in
technischen
Zusammenhängen
als
Regelkreise dar.
Modellen
und
stellen
Wirkungszusammenhänge als Regelkreise dar.
Naturwissenschaftliche Kommunikation
• kommunizieren und argumentieren
unterschiedlichen Sozialformen;
• stellen unter Anleitung
Arbeitsergebnisse vor;
Lern-
in • kommunizieren
und
argumentieren
unterschiedlichen Sozialformen;
in
und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und
Arbeitsergebnisse in geeigneter Form vor
• benutzen zunehmend naturwissenschaftliche • nutzen die Mathematik und die Fachsprache an
Fachbegriffe in ihren mündlichen und
ausgewählten Beispielen als Hilfsmittel zur
schriftlichen Äußerungen und belegen diese
Darstellung von fachlichen Zusammenhängen;
durch Beispiele.
• verbalisieren
und/oder
schematisieren
Verfahrensabläufe.
Naturwissenschaftliche Bewertung
• beurteilen verschiedene Maßnahmen und • beurteilen verschiedene Maßnahmen und
Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen
Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen
Gesundheit und zur sozialen Verantwortung;
Gesundheit und zur sozialen Verantwortung;
• kennen
grundlegende
nachhaltiger Entwicklung.
Kriterien
von • erörtern Handlungsoptionen einer umwelt- und
naturverträglichen Teilhabe im Sinne der
Nachhaltigkeit.
INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN
Naturwissenschaftliche Sachkompetenz
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
• beschreiben und erklären Transport- und • erklären Stoffwechselvorgänge und -organe
Stoffwechselvorgänge
des
Menschen
des Menschen mithilfe von komplexeren
mithilfe von einfachen Modellen und
Modellen
und
verdeutlichen
deren
erklären elementare Zusammenhänge und
Zusammenhänge;
Prozesse;
• beschreiben und erläutern am Beispiel der • beschreiben
und
erklären
Stoffwechselvorgänge und -organe die
Stoffwechselvorgänge und -organe der
Variabilität
und
Angepasstheit
der
Wirbeltiere und grünen Pflanzen mithilfe von
Lebewesen an ihren Lebensraum;
Modellen
und
verdeutlichen
deren
Zusammenhänge;
• vollziehen in einer einfachen Form den • erklären die Systemeigenschaften von
Stoffwechselvorgang der Pflanzen und deren
Organismen am Beispiel des Stoffwechsels;
Bedeutung für Mensch und Umwelt nach;
• erkennen
und
beschreiben
einfache • erfassen zunehmend komplexere vernetzte
Abhängigkeiten zwischen Lebewesen.
Vorgänge in und zwischen Ökosystemen.
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
• beschreiben und erklären die Grundlagen der • erklären die Grundlagen der Reproduktion von
artspezifischen
Reproduktion
von
Lebewesen am Beispiel von Mensch und
Lebewesen am Beispiel von Pflanzen und
Wirbeltier;
Tieren;
• beschreiben
und
erklären
die • beschreiben das Altern und die verschiedenen
- 172 -
Wachstumsbedingungen der Pflanzen und
Tiere;
Entwicklungsstufen
des
insbesondere die Pubertät;
Menschen,
• nehmen Klassifikationen von Tieren und • beschreiben und erfassen Zusammenhänge
Pflanzen vor.
zwischen Struktur und Funktion von Zellen
und Organen.
Lebewesen bewegen sich
• erkennen
und
beschreiben
das • verstehen Bewegung als komplexe Leistung
Zusammenspiel zwischen dem Skelett, den
von Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen
Gelenken und den Muskeln;
des menschlichen Skeletts durch Arbeit an
Modellen;
• erkennen
die
verschiedenen • erkunden die Variabilität und Angepasstheit
Fortbewegungsarten von Lebewesen in ihren
von Lebewesen an ihren Lebensraum am
jeweiligen Lebensräumen.
Beispiel der Fortbewegungsorgane.
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
• erläutern den Zusammenhang zwischen • erläutern den Zusammenhang zwischen
Aufbau und Funktion von Auge und Ohr.
Aufbau und die Funktion von Haut, Nase und
Zunge;
• erkennen und verstehen die Arbeitsweise des
menschlichen Nervensystems mithilfe von
Modellen.
Energie in unserem Leben
Sachthema: Energie
• unterscheiden verschiedene Energieformen • beschreiben verschiedene Energieformen und
und
deren
Umwandlungen
und
deren Umwandlung
und Energietransport
berücksichtigen
dabei
ökologische
unter
Berücksichtigung
ökologischer
Gesichtspunkte;
Gesichtspunkte und mithilfe von Modellen;
• erkennen und beschreiben den Einfluss von • erkennen
und
Energie auf Stoffveränderungen.
Energiespeichermöglichkeiten.
beschreiben
Sachthema: Schall
Kompetenzerwartungen
• erkennen und beschreiben Schallquellen, Keine
Sekundarschule
Schallarten und die Schallausbreitung.
in
der
Sachthema: Licht
Keine Kompetenzerwartungen
• beobachten, beschreiben und erklären
Spiegelbild, Lichtstreuung, Lichtreflexion und
-brechungen;
• ermitteln aus unterschiedlichen Quellen den
Sehvorgang des Auges und vergleichen die
akustische und optische Komponente bei
Wahrnehmungen.
Sachthema: Magnetismus
• erläutern Magnete in Alltagsanwendungen;
• beschreiben die Wirkungen des Magnetfelds
und die magnetische Wirkung des Stroms, bei
der Strom ein magnetisches Feld erzeugt und
sich wie ein Magnet verhält;
- 173 -
• untersuchen Körper auf Magnetismus.
• beschreiben und erklären Phänomene und
technische
Anwendungen,
bei
denen
Magnetismus benutzt wird.
- 174 -
Sachthema: Elektrizität
• erkennen und erklären die Abhängigkeit von • erläutern an Beispielen
die technische
der Elektrizität im Alltag;
Stromerzeugung und deren Nutzung;
• erkennen und erklären Eigenschaften von • beschreiben Elektrizität mit den Größen
Leitern und Nichtleitern;
Energie,
Stromstärke,
Spannung
und
Widerstand;
• beschreiben
die
Anwendung
Stromkreises im Alltag;
des • erklären verschiedene Schaltungen und lesen
Schaltpläne einfacher Stromkreise.
• beschreiben Gefahren der Elektrizität,
nennen wichtige Schutzvorkehrungen und
geben Beispiele für den Unfallschutz.
Kräfte und Bewegungen
• beschreiben Alltagsphänomene, bei denen • beschreiben Alltagsphänomene und technische
sich aufgrund der Einwirkung von Kräften
Anwendungen, die auf dem Wirken von
Änderungen der Bewegung ergeben.
Kräften beruhen.
Materie: Zustand und Veränderung
• erkennen
und
beschreiben • erkennen, beschreiben und erklären die
Aggregatszustandsänderungen des Wassers;
verschiedenen
Aggregatszustände
und
Aggregatszustandsänderungen
durch
Wärmezufuhr oder -abgabe;
• vergleichen das Verhalten von Körpern in • erkennen und beschreiben die Teilbarkeit der
unterschiedlichen Flüssigkeiten;
Materie;
• Erkennen, dass Materie unterschiedlich • beschreiben und erklären den Zusammenhang
aufgebaut ist.
zwischen
der
Molekülstruktur,
den
Aggregatzuständen und deren Eigenschaften;
• erläutern
den
Unterschied
zwischen
heterogenen und homogenen Gemischen;
• erkennen und beschreiben die wichtigsten
Trennverfahren der Gemische.
Chemische Reaktion
• erklären einfache chemische Reaktionen • beschreiben
die
chemische
Reaktion
hinsichtlich der Stoffumwandlung.
hinsichtlich
der
Stoffund
Energieumwandlungen;
• deuten Stoff- und Energieumwandlungen
hinsichtlich
der
Veränderung
der
Teilchenzusammensetzung.
- 175 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
UNTERRICHTSGESTALTUNG
DIE
QUALITÄT
DER
Der Unterricht in Naturwissenschaft/Technik ist dem Prinzip eines hohen
Praxisbezuges und eines experimentellen Zugangs verpflichtet. Die Schüler sind
wesentlich an der Themen-/Problemfindung und -lösung beteiligt. Das heißt,
neben den Inhalten geht es vor allem um die Erweiterung der methodischen
Kompetenzen im Hinblick auf entdeckendes, eigenständiges und forschendes
Lernen, das Entwerfen von Modellen/und Theorien und deren Überprüfung
sowie das Entwickeln, Erproben und Reflektieren von Problemlösungsstrategien
und deren altersgerechte Dokumentation und Präsentation.
Beim Experimentieren wird zunehmend systematisch und zielgerichtet
vorgegangen (beispielsweise im Umgang mit Messgeräten, der gezielten
Variation der Randbedingungen, der Anfertigung einfacher Tabellen und
Diagramme).
Wird in der Grundschule zunächst ein aus der jeweiligen Situation heraus mehr
intuitiv handelnder, sehr stark an naturwissenschaftlichen Phänomenen
orientierter Lernweg vertreten, so sollte er allmählich abgelöst werden von
einem zunehmend planvollen und strukturierten Vorgehen, das heißt im Zentrum
steht die Vertiefung von naturwissenschaftlich-technischen Denk- und
Arbeitsformen.
Der didaktische Ansatz der naturwissenschaftlichen Mehrperspektivität wird als
wesentlich angesehen. Sachverhalte aus dem Alltagsleben der Schüler, ihrer
Erfahrens- und Gedankenwelt sollen als phänomenologische Erscheinungen der
Natur erfasst werden. Der Unterricht gewährt grundlegende und weiterführende
Einblicke in naturwissenschaftlich-technische Denk– und Arbeitsweisen. Der
experimentelle Zugang, das unmittelbare Erleben und die sorgfältige
Beobachtung
stehen
dabei
im
Mittelpunkt.
Problemorientierte
Ausgangssituationen geben zum handelnden Lernen Anlass.
Dabei müssen die aufgeführten Inhaltsbereiche innerhalb des Fachbereichs und
mit anderen Fächern/Fachbereiche sinnvoll miteinander verknüpft werden.
Allmählich wächst so ein Verständnis für das Zusammenwirken von
naturwissenschaftlichen, technischen, ökonomischen und ökologischen
Aspekten.
Der naturwissenschaftliche Unterricht geht prinzipiell von der sinnhaften
Verknüpfung der aufgeführten Inhaltsbereiche aus. Er verfolgt das Ziel, das
naturwissenschaftliche und technische Verständnis der Schüler zu erhöhen, wozu
auch der Zusammenhang von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und
technischen Anwendungen gehört. Im Bereich der Technik geht es darum, dass
der Schüler ein erstes Verständnis für Herstellungsverfahren und Nutzen von
Technik in der heutigen Gesellschaft entwickelt.
Zu einer zeitgemäßen Unterrichtsgestaltung gehört es, im Unterricht vielfältige
Aufgaben zur Organisation aktiven Lernens einzusetzen. Gerade über
durchdachte Aufgaben können Tätigkeiten wie das Beschreiben, das
Vergleichen, das Ordnen, das Erkennen von Zusammenhängen im Unterricht
eingeführt und ausgeprägt werden. Die Schüler können so ihre
naturwissenschaftlich-technischen Kenntnisse anwenden und auch Beziehungen
zu ihrer Alltagspraxis herstellen.
Die Praxisorientierung und Anwendungsbezogenheit des Naturwissenschafts-
Praxis- und
Handlungsorientieru
ng
Experimentelles
Arbeiten
Naturwissenschaftlich-technisches
Denken und
Arbeiten
Naturwissenschaftliche
Mehrperspektivität
Verzahnung von
Naturwissenschaften
und Technik
Aufgabenkultur
entwickeln
Naturbegegnungen
und Natur erleben
- 176 -
und Technikunterrichts erfordern die Zusammenarbeit mit außerschulischen
Ansprechpartnern und damit auch die Nutzung außerschulischer Lernorte. Vor
allem für die biologischen Themenfelder ist die originale Begegnung mit der
Natur und den biologischen Objekten leitendes Prinzip.
- 177 -
5.1
Mittelstufe
Energie in unserem Leben
Energie in unserem Leben
Chemische Reaktion
Materie: Zustand und Veränderung
Kräfte und Bewegung
Energie in unserem Leben
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
Lebewesen bewegen sich
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
Unterstufe
Primarschule
ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
Allgemeine naturwissenschaftliche Kompetenzerwartungen
Sachthema: Elektrizität
Sachthema: Magnetismus
Sachthema: Schall
Sachthema: Energie
Oberstufe
Sachthema: Licht
1. Stufe
Sekundarschule
- 178 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
Inhaltskontexte
• erkennen
und
vergleichen
die
Lebensbedürfnisse von Menschen, Tieren und
Pflanzen;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Körperhygiene,
gesunde
Körpers.
Bewegung, Schlafbedürfnis
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
Ernährung,
• erkennen Wachstum und Entwicklung eines • Säugling, Kleinkind, Schulkind
Menschen in seinen ersten Lebensjahren;
• beschreiben Wachstum und Entwicklung eines • Samenpflanze, Wachstumsbedingungen
Tieres und einer Pflanze.
• einheimische Tiere
Lebewesen bewegen sich
• erwerben Kenntnisse über die Fortbewegung • Mensch, hiesige Haus- und Wildtiere
von Lebewesen.
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
• erkennen und experimentieren mit den eigenen • Reizwahrnehmung
Sinnesorganen.
Energie in unserem Leben
• geben Beispiele für Nutzen und Gefahren, die
durch Elektrizität, Feuer und Wasser entstehen.
Materie: Zustand und Veränderung
• erkennen und unterscheiden die Zustände der • gasförmig, flüssig, fest
Materie;
• erkennen, dass die Luft uns umgibt und wir sie
wahrnehmen können.
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
Inhaltskontexte
- 179 -
• gewinnen einen ersten Einblick in den Bau des • Kreislauf, Atmung, Verdauung
menschlichen Körpers und bestimmen Lage
und die wichtigsten Funktionen der Organe;
• begründen die Notwendigkeit einer gesunden • Ernährungspyramide
Ernährung und erklären die Auswirkungen
einer ungesunden Ernährung.
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
• beschreiben Wachstum und Entwicklung von • Säugetiere, Vögel, Fische, Insekten
Tieren und Pflanzen;
• Zwiebelpflanzen
• beobachten
und
beschreiben
die
Angepasstheit/Besonderheit der heimischen
Fauna und Flora;
• erwerben erste Kenntnisse der Klassierung
durch Ordnen von einheimischen Tieren und
Pflanzen anhand ausgewählter Merkmale.
Lebewesen bewegen sich
• gewinnen einen ersten Einblick in den Bau und • Skelett, Muskulatur, Gelenke
die Funktionsweise des menschlichen Körpers;
• vergleichen diese Erkenntnisse mit dem Bau • Säugetiere, Insekten, Vögel, Fische
und
der
Funktionsweise
verschiedener
Tierkörper.
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
• benennen und lokalisieren die menschlichen • Geruchssinn – Nase, Gehörsinn – Ohr,
Sinnesorgane.
Tastsinn – Haut, Geschmackssinn – Zunge,
Sehsinn - Auge
Energie in unserem Leben
• unterscheiden zwischen nachhaltige
umweltbelastende Energieträger;
und • Fossile,
erneuerbare
Energieträger
und
nukleare
• Nahrungsmittel als Energieträger
• erfassen die Bedeutung des elektrischen Stroms • Auswirkungen des Stromausfalls
für unser alltägliches Leben;
• erklären die Notwendigkeit des Energiesparens. • Umwandlung und Erzeugung elektrischer
Energie, erneuerbare Energiearten
Kräfte und Bewegungen
• schließen aus der Verformung eines Körpers, • elastische Körper
dass Kraft auf ihn ausgeübt wird.
Materie: Zustand und Veränderung
• beschreiben
die
unterschiedlichen • Regen, Nebel, Reif;
Aggregatzustände des Wassers und ihre
Wasserkreislauf;
Bedeutung in der Natur für Mensch, Tier und
Wasser
als
schützenswertes
Pflanze phänomenologisch;
Geografie
• erkennen und beschreiben einige Eigenschaften
Gut
- 180 -
der jeweiligen Aggregatzustände;
• Vergleichen das Verhalten von Körpern in • Schwimmen und Sinken
unterschiedlichen Flüssigkeiten;
• erkennen
und
beschreiben
besondere • Luft ist Materie mit einem Volumen und
Eigenschaften der Luft sowie ihre Bedeutung
einer Masse
für alles Leben.
Chemische Reaktion
• kennen Regeln für
unbekannten Stoffen;
den
Umgang
mit • Brennstoffe
• beobachten und beschreiben Veränderungen • Brennproben mit Stoffen aus dem Alltag
von Stoffen im Alltag beim Verbrennen.
• Voraussetzungen für ein Feuer
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
• beschreiben und erklären Transport- und • Wege der Atmung: Nase, Luftröhre, Lungen
Stoffwechselvorgänge des Menschen mithilfe
(Lungenbläschen), Bronchien
von einfachen Modellen und erklären
Blutkreislauf:
Herz,
Herzklappen,
elementare Zusammenhänge und Prozesse;
Herzkammern,
Arterien,
Venen,
Transportfunktion des Blutes
• beschreiben und erläutern am Beispiel der • Evolution der Fische, Vögel, Säugetiere
Stoffwechselvorgänge und -organe die
Variabilität und Angepasstheit der Lebewesen
an ihren Lebensraum;
• erkennen elementare Kreisläufe in der Natur;
• Räuber-Beute Beziehungen
• Produzent, Konsument
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • gesunde Ernährung, Rauchen
Körpers.
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
• unterscheiden zwischen der geschlechtlichen • ungeschlechtliche Vermehrung der Kartoffel,
und ungeschlechtlichen Vermehrung von
geschlechtliche
Vermehrung
von
Lebewesen am Beispiel von Pflanzen;
Blütenpflanzen
• erkennen typische Entwicklungsphasen bei der
artspezifischen Individualentwicklung von
Lebewesen und deren Beeinflussung durch
Mensch und Umwelt.
Lebewesen bewegen sich
• erkennen und beschreiben die wichtigsten • Skelettmodell
Knochen des menschlichen Skeletts;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Haltungsschäden,
Körpers;
Erste-Hilfe-Maßnahmen
- 181 -
Sport
• erkennen
die
verschiedenen • Luft, Wasser, Erde
Fortbewegungsarten von Lebewesen in ihren
jeweiligen Lebensräumen.
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
• erkennen und erläutern die Sinnesorgane des • Auge, Ohr, Haut, Nase, Zunge
Menschen und ihre Aufgaben;
• beschreiben und erklären den Aufbau und die Musik
Funktion der Sinnesorgane Ohr und Auge;
• erweitern ihre Kenntnisse der Klassierung von • Wirbeltiere, wirbellose Tiere, Nacktsamer
Tieren und Pflanzen;
(Nadelbaum),
Bedecktsamer
(Samenpflanzen)
• beobachten und beschreiben die Anpassung • bedrohte Tier- und Pflanzenarten, Wildtiere
von Lebewesen an ihren Lebensraum und ihre
in der Stadt
Gefährdung durch das Eingreifen des
Menschen.
Energie in unserem Leben
Sachthema: Energie
• beobachten und vergleichen Schmelz- und
• Verbrennung von Stoffen wie beispielsweise
Verbrennungsprozesse;
Papier, Wachs und Zucker
• Schmelzvorgänge: Eis-Wasser
• kennen
Beispiele
Energieumwandlungsprozesse.
für
• Kerzen- und Brennerflamme
Sachthema: Schall
• erkennen und beschreiben Schallquellen, • Schallarten:
Geräusch,
Klang,
Ton;
Schallarten,
Schallausbreitung
und
Schallausbreitung:
Echo,
Reflexion,
Schallwahrnehmung.
Dämpfung, Luft, Wasser, in festen Körpern,
Schwingungen,
Schallgeschwindigkeit,
Informationsträger Schall
Naturwissenschaften: Ohr
Musik
Sachthema: Licht
keine Bezüge zu den Kompetenzerwartungen
Sachthema: Magnetismus
• erläutern Magnete in Alltagsanwendungen und
geben Beispiele für technische Anwendungen
des Magnetismus;
• untersuchen Körper auf Magnetismus.
Sachthema: Elektrizität
• erkennen und erklären die Abhängigkeit von • Elektrogeräte im Haushalt, Verkehrsmittel
der Elektrizität im Alltag;
• untersuchen
und
beschreiben
elektrische • Elektrostatik, Leiter, Nichtleiter
- 182 -
Leitungsvorgänge;
• kennen die Gefahren der Elektrizität und • Warnpiktogramme, natürliche
benennen wichtige Schutzvorkehrungen;
Menschen
produzierte
Elektrosmog
• kennen
den
Zusammenhang
zwischen • Passivhaus,
Energieumsatz, Energieeinsparungen und
Klimaerwärmung
Auswirkungen auf die Umwelt.
und vom
Strahlung,
Energiesparlampe,
Kräfte und Bewegungen
• beschreiben und vergleichen Bewegungen • Aufzeichnung und Interpretation
hinsichtlich Tempo und Richtung;
Bahnkurven mit Videosystemen
• begründen
Verformungen
Bewegungszustandsänderungen
mit
Kraftbegriff.
von
und • Geschwindigkeitsänderungen, elastische und
dem
plastische Körper
Materie: Zustand und Veränderung
• erkennen und beschreiben die Auswirkung von • Verdunstung, Verdampfung, Kondensation,
Wärmezufuhr/-abfuhr
auf
die
Schmelzen, Gefrieren
Zustandsänderungen;
• erkennen
und
beschreiben
Eigenschaften des Wassers
Auswirkungen auf den Alltag;
besondere • Anomalie
des
Wassers,
und ihre
Oberflächenspannung,
Wasser
als
Lösungsmittel, Auftrieb, Trennungsverfahren
• erkennen
und
beschreiben
die • Luft als schützenswertes Gut, Umweltschutz
Zusammensetzung der Luft sowie den
Luftdruck als besondere Eigenschaft und
dessen Auswirkung im Alltag.
Chemische Reaktion
• kennen
unterschiedliche
Symbole
Gefahrstoffe aus dem Alltag;
für
• erkennen einfache chemische Reaktionen als • verbrennen,
Stoffumwandlungen.
Nährstoffumwandlung
5.2.4
Oxidation,
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Lebewesen haben einen Stoffwechsel
• erklären Stoffwechselvorgänge und -organe • Atemwege, Bauch- und Brustatmung,
des Menschen mithilfe von komplexeren
Gasaustausch, Krankheiten der Atemwege
Modellen
und
verdeutlichen
deren
Nährstoffe,
Verdauungsprozesse
Zusammenhänge;
Bestandteile/Aufgaben
des
Blutes,
Gefäßarten
• beschreiben
und
erklären • einfacher/doppelter, geschlossener/offener,
Stoffwechselvorgänge und -organe der
vollständiger/unvollständiger Blutkreislauf,
Wirbeltiere und grünen Pflanzen mithilfe von
Kiemen-/Lungenatmung, Fotosynthese und
Modellen
und
verdeutlichen
deren
Atmung der grünen Pflanze
- 183 -
Zusammenhänge;
• beschreiben
und
erklären,
wie
der • Biokreislauf:
Produzent,
Stoffwechsel der Lebewesen sich gegenseitig
Konsument, Nahrungsnetz
ergänzt;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Krankheiten der
Körpers.
Essstörungen,
Medikamenten
Atemwege,
Missbrauch
Destruent,
Drogen,
von
Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich
• beschreiben und erfassen Zusammenhänge • Zellen, Organe
zwischen Struktur und Funktion von Zellen
und Organen;
• erklären die Grundlagen der Reproduktion von • geschlechtliche Fortpflanzung der Menschen
Lebewesen am Beispiel von Mensch und
und Wirbeltiere
Wirbeltier;
• beschreiben das Altern und die verschiedenen • Säuglingsalter,
Kindheit,
Entwicklungsstufen des Menschen;
Erwachsenenalter, Lebensende
• beschreiben und erläutern biologische, soziale • primäre
und
und individuelle Aspekte der Pubertät und des
Geschlechtsmerkmale,
Erwachsenwerdens;
Sexualität
Pubertät,
sekundäre
Missbrauch
der
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Hygiene,
Schwangerschaftsverhütung
Körpers.
Geschlechtskrankheiten
Geografie
Lebewesen bewegen sich
• vertiefen das menschliche Skelett am Beispiel • Schädel und Wirbelsäule,
von Schädel und Wirbelsäule;
• erkunden die Variabilität und Angepasstheit • Vergleich der Gliedmaßenskelette von
von Lebewesen an ihren Lebensraum am
Sohlen-, Zehen und Zehenspitzengängern
Beispiel der Fortbewegungsorgane;
• betrachten
und
beschreiben
das • Gelenke, Muskeln, Sehnen
Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen und
Muskeln;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Haltungsschäden, Erste-Hilfe-Maßnahmen
Körpers.
Sport
Lebewesen reagieren auf die Umwelt
• beschreiben und erklären den Aufbau und die
Funktion von Haut, Nase und Zunge;
• erkennen und verstehen die Arbeitsweise des • Reizreaktionskette,
willkürliche
und
menschlichen Nervensystems mithilfe von
unwillkürliche Bewegungen
Modellen;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Einfluss
von
Produkten,
die
das
Körpers;
Nervensystem schädigen, Hauterkrankungen
• Erfassen zunehmend komplexe vernetzte
Vorgänge in und zwischen den Ökosystemen.
- 184 -
Energie in unserem Leben
Sachthema: Energie
• Erläutern Energieumwandlungsprozesse
• Stoffwechsel, Wärmeaustausch Zellatmung
Naturwissenschaften, Materie: Zustand
und Veränderung
• ordnen den Größen die standardisierten • Joule, Kalorien
Zeichen zu.
Sachthema: Schall
Keine Bezüge zu den Kompetenzerwartungen in der Sekundarschule
Sachthema: Licht
• untersuchen Lichtreflexion und -brechungen • transparente und nicht transparente Körper
anhand einiger optischer Geräte;
Lichtquellen
Lichtausbreitung: Diffusion; Reflexion
(Spiegelung): Fata Morgana; Refraktion
(Brechung): Prisma, Abbildungen durch
Linsen,
Dispersion:
Regenbogen;
Schattenbildung:
Kernschatten;
Halbschatten,
• Erklären den Sehvorgang beim Menschen und
vergleichen die akustische und optische
Komponente bei Wahrnehmungen;
• geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Gefahr mancher Lichtquellen (Laser, UVKörpers.
Strahlung,
Sonnenbank)
und
Schutzmaßnahmen
Sachthema: Magnetismus
• beschreiben und erklären die Wirkungen des • Magnetfeld der Erde
Magnetfelds und die magnetische Wirkung
• Elektromagnet, Amperemeter, Feld
des Stroms;
• kennen
Phänomene
und
technische • Sprungsicherung
Anwendungen, bei denen Magnetismus
Magnetisierung und Entmagnetisierung
benutzt wird.
Sachthema: Elektrizität
• geben
Beispiele
der
technischen • Kernenergie: Alternator,
Stromerzeugung und deren Nutzung;
Windrad, Wasserkraft
Link zu Sachthema: Energie
• verstehen wesentliche elektrische Größen und • Stromstärke, Ampere, Spannung, Volt,
ordnen diesen die standardisierten Zeichen zu;
elektrischer Widerstand, Ohm, elektrische
Leistung, Watt
• verstehen verschiedene Schaltungen der • Reihenschaltung, Parallelschaltung
Elektrizität und können die Schaltpläne
- 185 -
einfacher Stromkreise (Geräte) lesen;
• stellen an Beispielen den Zusammenhang • Nutzung des elektrischen Stroms
zwischen physikalischen Erkenntnissen und
der nachhaltigen Entwicklung dar.
- 186 -
Kräfte und Bewegungen
• beschreiben Alltagsphänomene, bei denen sich • Statische und dynamische Kräfte
aufgrund der Einwirkung von Kräften
Änderungen der Bewegung ergeben;
• beschreiben Kräfte und ihre Wirkungen;
• Anwendung von Kräftegleichgewichten bei
technischen Problemen
• Angriffspunkte,
Richtungssinn,
Gegenkraft,
Schwerpunkt
Wirkungslinie,
Masse,
Gewichtskraft,
resultierende
Kraft,
• Hebelgesetz
• unterscheiden die Gewichtskraft von der G= mg (Gewicht, Masse, Anziehungskraft),
Masse und geben Beispiele für Faktoren, die Newton („N“), Kilogramm („kg“)
die Gewichtskraft beeinflussen;
Ortsabhängigkeit von „g“
Geografie
• messen Kräfte anhand des Kraftmessers, • Reibungskräfte
beschreiben die Resultate und werten aus.
Materie: Zustand und Veränderung
• erkennen und beschreiben die verschiedenen • Zusammensetzung
der
Luft,
Sieden
Aggregatzustände
und
(Verdampfen)
und
Kondensieren,
Aggregatzustandsänderungen
durch
Schmelzen und Erstarren, Sublimieren (Jod)
Energiezufuhr oder -abgabe;
und Resublimieren
• erkennen und beschreiben die Teilbarkeit der • Molekülstruktur, Atom,
Materie;
• beschreiben und erklären den Zusammenhang • Bewegung der Moleküle, Abstand, Kohäsion
zwischen
der
Molekülstruktur,
den
Aggregatszuständen und deren Eigenschaften;
• erkennen und beschreiben den Unterschied • unterscheiden Reinkörper von Gemischen
zwischen heterogenen und homogenen
auf Grundlage der Molekülstruktur
Gemischen;
• erkennen und beschreiben die wichtigsten • zentrifugieren,
Trennverfahren der Gemische.
destillieren, ...
extrahieren,
abdampfen,
Chemische Reaktion
• kennen wesentliche im chemischen Labor
verwendete Gefahrstoffsymbole;
• erkennen, dass die Verbrennung
chemische Reaktion ist;
eine • Zusammenhang zwischen Verbrennung und
Sauerstoff
• „stille“ Verbrennungen
• deuten Stoff- und Energieumwandlungen
hinsichtlich
der
Veränderung
der
Teilchenzusammensetzung.
- 187 -
Technik
2. DER
SPEZIFISCHE
BEITRAG
VON
TECHNIK
ZUR
KOMPETENZENTWICKLUNG
Technische Neuerungen bewirken vielschichtige politische, ökonomische
Veränderungen, die tiefgreifende Auswirkungen auf das persönliche und das
gesellschaftliche Leben haben. Der Begriff „Technik“ bezeichnet nicht nur die
Gesamtheit der Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen, sondern auch die
Art und Weise und die Fähigkeit, sich die Welt anzueignen und sich in
Beziehung zur Natur zu stellen. Bereits im antiken Griechenland wurden mit
dem Wort „téchne“ sowohl Herstellungsverfahren als auch die künstlerische
Kreativität
bei
(technischen)
Problemlösungsprozessen
bezeichnet.
Entscheidungen und Entwicklungen im technischen Bereich sind
richtungsweisend im verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Natur
und Umwelt und tragen zudem wesentlich zur Befriedigung kultureller
Bedürfnisse bei.
In diesem Sinn ist die technische Bildung – in einer von der Allgegenwart der
Technik geprägten Welt mehr denn je - ein unverzichtbarer Bestandteil der
Allgemeinbildung und neben der humanistischen Bildung eine weitere wichtige
Komponente einer ganzheitlichen Schulbildung.
Es besteht nicht nur eine Verzahnung der Technik mit Naturwissenschaften,
sondern Ursachen und Folgen technischer Entwicklungen werden auch verstärkt
in anderen Unterrichtsfächern - wie beispielsweise Geschichte, Geografie,
Deutsch oder Kunst - behandelt. Im vorliegenden Rahmenplan wurde die
getrennte Darstellung der Technik nur aus Gründen der Lesbarkeit gewählt
Technik und Umwelt
Technik und
ganzheitliche
Schulbildung
Fachübergreifender
Unterricht
Nicht nur die Berufswelt wird mehr und mehr durch Technik geprägt, auch das
Alltagsleben erfordert zunehmend elementares technisches Verständnis. Für
Schüler ist es demnach sinnvoll, frühzeitig ein Verständnis für die Bedeutung
und den Nutzen – aber auch für mögliche Gefahren - von technischen
Entwicklungen in der heutigen Gesellschaft zu entwickeln.
Durch eine systematische und vernetztes Heranführung an technische Prozesse
und Entwicklungen, durch die theoretische Auseinandersetzung mit Ursachen
und Folgen technischer Entwicklungen und durch eigenständiges
Experimentieren mit technischen Verfahren wächst bei Schülern das Verständnis
für das Zusammenwirken von naturwissenschaftlichen, technischen,
ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten.
Im Technikunterricht entwickeln die Schüler Kompetenzen, die ihnen helfen,
technische Alltagsprobleme zu lösen. Gleichzeitig erweitern die Schüler ihr
Methodenrepertoire und fördern sowohl Kreativität als auch handwerkliches
Geschick durch konkretes, praktisches technisches Handeln.
Technisches Handeln
Technikunterricht trägt dazu bei, Begabungen zu entdecken und zu entwickeln,
Freude am Problemlösen zu fördern und Interesse an Technik orientierten
Berufen zu wecken.
Am Ende der 1. Stufe der Sekundarschule treffen die Schüler eine grundlegende
Entscheidung für ihre weitere schulische und berufliche Ausbildung. Der
Studien- und
Berufswahl
- 188 -
Kontakt mit Technik in der Grundschule und in der ersten Stufe der
Sekundarschule trägt dazu bei, dass die Schüler befähigt werden, eine fundierte
Wahl zu treffen.
Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden Kernkompetenzen
wider:
Kernkompetenzen
• Techniktypisch kommunizieren;
• Techniktypisch die Auswirkungen von technischem Handeln bewerten;
• Bauen und Konstruieren
• technische Probleme erfassen und lösen;
• Herstellungsverfahren erkennen;
• Technik begreifen;
• Ursachen und Auswirkungen technischer Entwicklungen erkennen.
- 189 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
ALLGEMEINE KOMPETENZERWARTUNGEN
Techniktypische Kommunikation
• kommunizieren
und
argumentieren
unterschiedlichen Sozialformen;
• stellen
unter
Anleitung
Arbeitsergebnisse vor;
Lern-
in • kommunizieren
und
argumentieren
unterschiedlichen Sozialformen;
in
und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und
Arbeitsergebnisse in geeigneter Form vor;
• benutzen zunehmend technische Fachbegriffe • nutzen die Mathematik und die Fachsprache an
in ihren mündlichen und schriftlichen
ausgewählten Beispielen als Hilfsmittel zur
Äußerungen und belegen diese durch Beispiele.
Darstellung von fachlichen Zusammenhängen;
• verbalisieren
und/oder
schematisieren
Verfahrensabläufe.
Techniktypische Bewertung
• nutzen erste technische und vernetzte • nutzen technische und vernetzte Kenntnisse und
Kenntnisse
und
Fertigkeiten,
um
Fertigkeiten, um lebenspraktisch bedeutsame
lebenspraktisch bedeutsame Zusammenhänge
Zusammenhänge zu erschließen;
zu erschließen;
• beurteilen verschiedene Maßnahmen und • beurteilen verschiedene Maßnahmen und
Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen
Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen
Gesundheit und zur sozialen Verantwortung;
Gesundheit und zur sozialen Verantwortung;
• kennen
grundlegende
nachhaltiger Entwicklung.
Kriterien
von • erörtern Handlungsoptionen einer umwelt- und
naturverträglichen Teilhabe im Sinne der
Nachhaltigkeit.
INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN
Bauen und Konstruieren
• lesen und verstehen einfache Anleitungen und • lesen und verstehen komplexere Anleitungen
nutzen diese für die eigene Planung;
und nutzen diese für die eigene Planung und
praktische Lösungen;
• planen, bauen und konstruieren nach Anleitung • bauen und
und nach eigenen Entwürfen;
Entwürfen;
• erklären technische Lösungswege
Demontieren und Montieren;
konstruieren
nach
eigenen
durch • bestimmen zur Herstellung eines Gegenstandes
das entsprechende Material;
• stellen einfache Gegenstände eigenständig her • stellen Gegenstände eigenständig her und
und gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge
gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge und
und technische Geräte.
technische Geräte;
• bewerten
technische
verschiedenen Kriterien.
Lösungen
nach
Herstellungsverfahren erkennen
• erkennen
und
beschreiben
durch • erklären
den
Unterschied
zwischen
eigenständiges
Tun
unterschiedliche
industrieller Produktion und Handwerk;
- 190 -
Herstellungsverfahren
Gebrauchsgut;
für
das
gleiche
• führen Vorhaben arbeitsteilig durch;
• nutzen
beim
Materialien;
Arbeiten
• erklären
an
praktischen
Beispielen
unterschiedliche Herstellungsverfahren für das
gleiche Gebrauchsgut;
verschiedene • führen Vorhaben arbeitsteilig durch und
bewerten die Teamarbeit und das Produkt
nach einfachen Kriterien;
• beschreiben
den Produktionsablauf
Beispiel eines Handwerks.
am • nutzen beim Arbeiten
veredelte Materialien.
unterschiedliche
Technik begreifen
• erklären einfache technische Zusammenhänge • erklären Zusammenhänge zwischen Natur und
und den Nutzen für den Menschen an
Technik: Nutzung und Überwindung von
Beispielen;
natürlichen Gegebenheiten, Zusammenwirken
von Technik und Naturwissenschaften;
• erläutern an einfachen Beispielen die • erläutern positive und negative Auswirkungen
Abhängigkeit des Menschen von der Technik.
von Technik und beziehen dazu Stellung.
Technische Entwicklungen
• verfügen über einen Überblick, was zu den • nennen
und
beschreiben
ausgewählte
wichtigsten technischen Entwicklungen von
zukunftsweisende Technologien.
der Urzeit bis heute gehört und können sie
altersgemäß beschreiben.
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG
Diese Empfehlungen befinden sich im Kapitel „2. Der spezifische Beitrag von Technik zur
Kompetenzentwicklung“.
5.1
Herstellungsverfahren erkennen
Bauen und Konstruieren
Technik begreifen
Technische Entwicklungen
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 191 -
- 192 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der
Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte
dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Bauen und Konstruieren
• stellen Gegenstände aus Materialien her und
überprüfen sie auf Ihre Stabilität;
• Umformen von Materialien
• kennen wesentliche Werkzeuge, benutzen diese • zweckmäßige Handhabung und Pflege
sachgerecht und halten dabei die
Sicherheitsregeln ein;
• lesen, verstehen und setzen einfache
• Modellbau
Anleitungen um;
Deutsch
• montieren und demontieren Gegenstände.
• Gegenstände aus vorgefertigten Einzelteilen
Herstellungsverfahren erkennen
• beschreiben Herstellungsverfahren, vergleichen • Zubereitung von Lebensmitteln, Erstellung
und wenden an;
von Gebrauchsgütern
• arbeiten mit natürlichen Materialien.
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Bauen und Konstruieren
• stellen Bauten her, berücksichtigen und
• Modelle von Türmen oder Brücken
begründen dabei deren Stabilität;
• lesen einfache Anleitungen und fertigen nach
• Bau oder Konstruktion eines Modells nach
Anleitung an;
Anleitung
• montieren und demontieren technische Produkte • Aufbau und Funktionsweise technischer
und erkunden einfache technische
Produkte
Erscheinungen.
Herstellungsverfahren erkennen
• beschreiben und erklären Herstellungsverfahren • Herstellung und Konservierung von
und wenden an;
Lebensmitteln
• Herstellung von Gebrauchsgütern
• arbeiten mit natürlichen Materialien und
erproben die Formgebung;
• fertigen Werkstücke an und beachten dabei die
Proportionen.
- 193 -
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Bauen und Konstruieren
• lesen und verstehen einfache Anleitungen und
nutzen diese für die eigene Planung;
• Bau- und Konstruktionspläne
• planen und bauen nach Anleitung und nach
eigenen Entwürfen, gebrauchen dazu
sachgemäß mindestens 3 Werkzeuge und
technische Geräte, halten dabei
Sicherheitsregeln ein;
• Stabilität, Maßstab
• erklären technische Lösungswege durch
Demontieren und Montieren.
• Baukastensysteme
• Modellbau
Mathematik
Herstellungsverfahren erkennen
• erfahren durch eigenständiges Tun
• Unterkunft
unterschiedliche Herstellungsverfahren für das
gleiche Gebrauchsgut;
• erfahren Arbeitsteilung durch konkrete
Teamarbeit im Unterricht;
• arbeiten mit Materialien;
• beispielsweise Gips, Gießharz, Holz
Kunst
• lernen den Produktionsablauf am Beispiel
eines Handwerks kennen;
• fertigen Werkstücke an, wenden Entwurfs- und
Messverfahren an und beachten Proportionen.
Technik begreifen
• erklären einfache technische Zusammenhänge
und den Nutzen für den Menschen an
Beispielen;
• Hebel, bewegliche Brücken
Naturwissenschaften
• erkennen die Abhängigkeit des Menschen von • Haushaltstechnik, moderne KFZ-Technik,
der modernen Technik, ihren Nutzen und ihren
geschlechtsspezifische Einstellung zur Technik
Grenzen.
Geschichte
Technische Entwicklungen
• gewinnen einen Überblick über die wichtigsten • zu Lande, zu Wasser, in der Luft
technischen Entwicklungen von der Urzeit bis
Geschichte
heute und können sie altersgemäß beschreiben.
- 194 -
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Bauen und Konstruieren
• lesen und verstehen komplexere Anleitungen
und nutzen diese für praktische Lösungen;
• Bau- und Konstruktionspläne
• planen und bauen nach eigenen Entwürfen und • Stabilität, Maßstab, Modellbau
gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge und
technische Geräte;
Mathematik, Geografie
• stellen Gegenstände aus adäquatem Material
• Flaschenzug,
eigenständig her und gebrauchen dazu
sachgemäß Werkzeuge und technische Geräte;
Naturwissenschaften: Hebelgesetz
• bewerten technische Lösungen nach
verschiedenen Kriterien.
• Kosten, Absatzmöglichkeiten
Herstellungsverfahren erkennen
• erklären den Unterschied zwischen
industrieller Produktion und Handwerk;
Geschichte
• erklären an praktischen Beispielen
• Fließbandproduktion, Schichtarbeit, Monotonie
unterschiedliche Herstellungsverfahren für das
gleiche Gebrauchsgut;
Geschichte, Geografie
• geben Beispiele für Arbeitsteilung durch
konkrete Teamarbeit im Unterricht und deren
Auswirkungen auf die physische und
psychische Konstitution des Menschen.
Technik begreifen
• erklären Zusammenhänge zwischen Natur und • Talsperre, Schleuse, Naturkatastrophe
Technik: Nutzung und Überwindung von
natürlichen Gegebenheiten, Zusammenwirken
Geografie
von Technik und Naturwissenschaften.
Technische Entwicklungen
• kennen und verstehen zukunftsweisende
Technologien.
• Windräder, Biotreibstoff, gentechnisch
veränderte Lebensmittel
Naturwissenschaften, Geografie
- 195 -
ANHANG VI
Rahmenplan
Fachbereich
Musik/Kunst
- 196 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ...............................
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?.......................................................................................
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ...............................
1.4 INHALTE .........................................................................................................................
1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ....................................................
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE .............................................................................
189
190
190
192
192
193
195
196
MUSIK .............................................................................................................
197
2. DER BEITRAG DES FACHES MUSIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ................ 197
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 200
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 202
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE....................................................
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1. Unterstufe der Primarschule ...............................................................................
5.2.2. Mittelstufe der Primarschule ...............................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
204
204
205
205
206
208
210
KUNST ............................................................................................................
213
2. DER BEITRAG DES FACHES KUNST ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............... 213
3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 215
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 217
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ..............................
5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE .......
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ...................................................................................
5.2.1. Unterstufe der Primarschule ...............................................................................
5.2.2. Mittelstufe der Primarschule ...............................................................................
5.2.3 Oberstufe der Primarschule..................................................................................
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ...........................................................................
218
218
219
219
220
222
223
- 197 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 198 -
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
•
Stärkung der
Persönlichkeit
WAS SIND KOMPETENZEN7?
1.1.
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter
entwickeln.
1.2
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen,
die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt
entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener
Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
7
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 199 -
o
Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methoden
kompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
o
o
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informations- und
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 200 -
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Kernkompetenzen
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern.
Kompetenzerwartungen
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
1.6
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4 INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenz
erwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 201 -
1.5 LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige
Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
- 202 -
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
•
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor
allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau
von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen
unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in
lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen.
•
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über
die
Grenzen
des
jeweiligen
Faches
hinausgehen.
Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt
hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
•
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
•
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
- 203 -
Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 204 -
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
- 205 -
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
Musik
2.
DER
BEITRAG
DES
FACHES
KOMPETENZENTWICKLUNG
MUSIK
ZUR
Musik existiert im Leben eines jeden Menschen, ob er sie nun bewusst oder
unbewusst wahrnimmt. Die Nähe des Fachs zur aktuellen und zukünftigen
Lebenswelt der Schüler bietet Chancen für eine dauerhafte kulturelle
Betätigung. Kompetente Konsumenten werden sie, wenn sie kritisch mit dem
Musikangebot in ihrem Umfeld umzugehen lernen und bewusst und
differenzierend der Musik in ihrer Vielfalt zuhören lernen.
Musik als Möglichkeit des Ausdrucks und der Kommunikation entspricht einem
tief verankerten Kulturbedürfnis. Jeder Schüler hat deshalb im Rahmen einer
umfassenden Bildung Anrecht auf Weckung, Förderung und Entwicklung seiner
musikalischen Anlagen und Fertigkeiten und auf Kenntnisse, die ihm die Musik
verständlicher und zugänglicher machen.
Musikunterricht erhöht das akustische Wahrnehmungsvermögen und die geistige
Leistungsfähigkeit. Er weckt die Fantasie und schult durch Mnemotechnik die
Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit. Durch all diese Maßnahmen wird der
Bildungshorizont der Schüler erweitert und gleichzeitig eine individuelle
Genussfähigkeit herausgebildet und gefördert.
Der Musikunterricht hat sich von der einfachen Singstunde zu einem breiten und
abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld entwickelt. Alle musikalischen Tätigkeiten
tragen zu einer ganzheitliche Entwicklung des Menschen bei. Sie bieten die
Möglichkeit, die oft getrennten Bereiche von Geist, Seele und Körper
zusammenzuführen. Eine prägende Rolle spielen beim Umgang mit Musik vor
allem kreative Momente und emotionale Erlebnisse. Die Schüler erwerben ein
vielfältiges Liedrepertoire, lernen musikalische Parameter kennen und setzen sie
gestaltend ein.
Die Schüler erwerben Kompetenzen in den zentralen Bereichen des Fachs, die
im Lernprozess miteinander verknüpft sind und die die Bereiche Handeln,
Können und Wissen miteinander verbinden.8
Musik und Umfeld
Musik als
Grundbedürfnis
und
als Teil der Bildung
Musik und
geistige
Entwicklung
Fachbezogene
Kompetenzen
Ganzheit
Für das Fach Musik ergeben sich folgende Kernkompetenzen:
• Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
• Musikalische Grundlagen erwerben
• Über Musik sprechen
• Musik hören
• Musik umsetzen
8
Die Verknüpfungen zwischen den zentralen Bereichen des Faches werden im Schaubild durch gestrichelte Linien
dargestellt.
- 206 -
Im Musikunterricht steht das Erleben von Musik in allen möglichen Variationen
im Zentrum aller Bemühungen:
Auf sozialer Ebene:
• Jeder einzelne Schüler übernimmt beim gemeinsamen musikalischen Tun
eine bestimmte ihm zugedachte Aufgabe in der Gruppe, sei es beim
einfachen Mitsingen, beim Halten einer zweiten Stimme, beim Spielen eines
Instruments oder beim Einhalten einer vorgegebenen Schrittfolge oder eines
Bewegungsmusters.
• Der Schüler ist sich seiner Aufgabe und seiner Verantwortung bewusst und
trägt zum Gelingen des gemeinsamen Vorhabens bei, weil er sich
konzentriert und weil die Lehrperson ihm ausreichend Gelegenheit zum
Üben bietet.
• Der Schüler übernimmt individuelle Aufgaben beim gemeinsamen Tun. Er
entdeckt seine Fähigkeiten und stärkt sein Selbstbewusstsein.
• Der Schüler kann durch das gemeinsame Musizieren im Klassenverband
seine Zugehörigkeit, sein Verhalten zu den anderen und sein
Verantwortungsbewusstsein stärken.
Auf emotionaler Ebene:
• Beim Musizieren im Klassenverband und beim Hören und Entdecken von
Musikwerken spürt der Schüler die Wirkung der Klänge: Musik kann
beruhigend, aufheiternd wirken und gute Laune bringen; es gibt Musik für
heitere und traurige Anlässe; es gibt Militär- und Meditationsmusik…
• Die Schüler haben Gelegenheit, ihre Empfindungen und/oder Meinungen zu
äußern. Somit haben sie die Möglichkeit zur Festlegung des Liedrepertoires
beizutragen.
Auf physischer Ebene:
• Die Schüler haben häufig Gelegenheit, sich während der Musikstunde zu
bewegen: Bewegungsabläufe zu Liedern, freie oder gebundene Tanzformen,
aktives Musikhören.
• Sie trainieren ihre Koordination und ihre motorischen Fähigkeiten. Um
Musik ganzheitlich zu gestalten, nutzen die Schüler ihren Körper, indem sie
das Metrum spüren, die Lateralität festigen, freie Körperbewegungen und
Gesten erfinden.
Auf künstlerischer Ebene:
Ein abwechslungsreiches Repertoire an Liedern und Spielstücken, ein
vielseitiges Angebot an Hörwerken und eine angepasste motivierende und
kindgerechte Methodik führen zu „biografischen Erlebnissen“, indem die
Schüler Neues entdecken und erleben, das sie in ihrem Leben nachhaltig
begleiten wird.
- 207 -
Erlebnisse beim Musizieren fördern die Entfaltung des Kindes als
Persönlichkeit. Soziale Kompetenzen erwerben die Schüler vor allem in
Tätigkeiten, die an künstlerische Handlungs- und Ausdrucksformen gebunden
sind. Der Musikunterricht befähigt, musikalisch zu kooperieren, bewusst auf sich
und die Mitspielenden zu hören und entsprechend zu reagieren,
Spielanweisungen und Absprachen einzuhalten, Anregungen und Ergebnisse
konstruktiv zu beurteilen. Damit im Musikunterricht das gemeinsame Produkt
zur Aufführung gelangen kann, muss jeder Teilnehmer während der
Arbeitsphasen auch eigene Verantwortung übernehmen.
Soziale Kompetenzen
Die Schüler setzen Singen, Musizieren, Bewegung und andere Ausdrucksformen
als Methoden des Nachgestaltens vorhandener künstlerischer Strukturen ein. Der
Weg hin zu einer überzeugenden Aufführung besteht aus dem gemeinsamen
Üben, das Konzentration, Durchhaltevermögen, Aufmerksamkeit sowie
gemeinsame Arbeitsstrategien erfordert. Gleichfalls ist der Wille aller
Mitspielenden notwendig, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Methodenkompetenz
- 208 -
3.
KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler …
Die Schüler …
Musik machen mit der Stimme und mit Klangmaterialien
• singen Lieder des eigenen Kulturkreises und • wenden das erworbene Liedrepertoire an
anderer
Kulturkreise,
einstimmige
und
und erweitern es zu unterschiedlichen
mehrstimmige Lieder, Bewegungslieder und
Themenkreisen;
besinnliche Lieder;
• pflegen und entwickeln ihre Sprech- und • erfahren bewusst das Zusammenwirken
Singstimme durch korrektes und angepasstes
von Atem, Sprache, Gehör und Stimme;
Singen und rhythmisches Sprechen;
begleiten Lieder mit Bodypercussion und
• erarbeiten
Spielfiguren
mit
Klanggesten,
anderen
Instrumenten
und
Bodypercussion, mit gebasteltem Klangmaterial,
Klangerzeugern;
mit dem kleinen Schlagwerk und mit den
Stabspielen, um ihre Lieder und Spielstücke zu
begleiten;
• gestalten gemeinsam musikalische Verläufe von • produzieren Musik mit elektronischen
der Idee bis zur Präsentation;
Medien.
• setzen Instrumente, Klangmaterialien und Stimme
für freie Klanggestaltungen ein.
Musikalische Grundlagen erwerben
• beschaffen, sammeln, ordnen und präsentieren • lesen und schreiben Notenwerte und
Informationen
über
selbst
produzierte
Tonhöhen, verstehen eine Partitur, die
oder gehörte Musik;
Dynamik und die Agogik;
• lesen, schreiben und spielen grafische Klangbilder, • kennen und klassifizieren die Instrumente
Notenwerte und Tonhöhen und verstehen das
verschiedener
Ensembles
nach
Notenbild ihrer Lieder und Spielstücke;
Klangerzeugung
und
Tonhöhenbestimmung;
• entdecken und benennen musikalische Formen;
• erkennen
Musik
unterschiedlicher
zeitlicher, räumlicher und kultureller
Herkunft und erschließen sich somit
bisher unbekannte Musik.
• kennen und unterscheiden unterschiedliche
Musikrichtungen.
Über Musik sprechen
• beobachten, hören und beurteilen eigene • begründen
ihre
Meinungen
und
musikalische Produktionen und die Musik anderer;
Wertungen zu gehörter und gemachter
Musik;
• begründen ihre Meinungen und Wertungen zu • tauschen ihre Gedanken in toleranten
gehörter und gemachter Musik und tauschen ihre
Umgangsformen aus und halten sie
Gedanken in toleranten Umgangsformen aus.
schriftlich fest.
Musik hören
• entwickeln ihre auditive Wahrnehmungsfähigkeit • hören
der
Musik
bewusst
zu:
und ihr auditives Gedächtnis;
aufmerksames
Zuhören,
verfolgen
Stimmen in mehrstimmigen Sätzen und
Partiturausschnitten;
• erkennen, unterscheiden und benennen die • erkennen musikalische Gestaltungsmittel;
Klangparameter: Tonlänge, Tonhöhe, Lautstärke
und Klangfarbe;
• ordnen gehörte Musik dem sozialen, funktionalen, • ordnen gehörte Musik dem sozialen,
- 209 -
geografischen und historischen Kontext zu: Musik
aus fremden Kulturen, Musik in unserem Umfeld,
Musik in verschiedenen Epochen.
funktionalen und historischen Kontext zu:
Musik aus fremden Kulturen, Musik in
unserem Umfeld, Musik in verschiedenen
Epochen.
ordnen gehörte
Stilbereichen zu;
Musik
verschiedenen
Musik umsetzen
• ergänzen ihre Lieder und Spielstücke durch • setzen
ihre
individuellen
Inszenierungen und Bewegungsabläufe;
Ausdrucksmöglichkeiten
beim
musikalischen Gestalten wirkungsvoll ein:
bei
kleineren
musikalischen
Erfindungsübungen,
Sprechstücken,
Szenen, Musizierstücken und Liedern
unterschiedlicher Kulturen.
• setzen ihre Empfindungen zur Musik in
Bewegungsimprovisationen oder Tanz um;
• gestalten gehörte oder selbst produzierte Musik mit
Elementen aus der bildenden Kunst und mit der
Sprache;
• setzen außermusikalische Impulse in Musik um.
- 210 -
4.
EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER
UNTERRICHTSGESTALTUNG
Alle Kompetenzbereiche – Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien,
musikalische Grundlagen erwerben, über Musik sprechen, Musik hören und
Musik umsetzen - sind sowohl in der Primarschule als auch in der
Sekundarschule zu fördern.
Der Lernprozess bei der Liederarbeitung unterscheidet sich von vielen anderen
Lernmomenten, weil hier einige unterschiedliche Fähigkeiten gleichzeitig
angesprochen und entwickelt werden: Der Liedtext wird nicht nur gelesen,
sondern gleich rhythmisch in verschiedenen Tonlängen gesprochen. Sehr oft
erfolgt gleichzeitig oder unmittelbar danach das Memorieren einer Reihenfolge
von Tonhöhen, also das Memorieren der Melodie. Nun müssen die Schüler
Tonhöhen (Melodie) und Tonlängen (Textrhythmus) kombinieren. Für die
Primarschule ist zu beachten, dass die Schüler zumeist die Notenschrift nicht
ausreichend lesen können. Rhythmus und Melodie werden nur durch das
auditive Gedächtnis aufgenommen. Außerdem sind Schüler in der Unterstufe
kaum in der Lage, einen Liedtext fließend zu lesen. Bei ihnen kommt noch das
Memorieren des Liedtextes hinzu.
Eine korrekte Liederarbeitung ist erst dann möglich, wenn Schüler in der Lage
sind, die drei Aspekte – Text, Rhythmus und Melodie – musikalisch und kreativ
miteinander zu verbinden und zu verknüpfen.
Deshalb ist für die altersgerechte Unterrichtsgestaltung wichtig:
• Die Lieder oft zu wiederholen, auch als Auflockerung zwischen den
Unterrichtsstunden.
• Fünf bis zehn neue Lieder in einem Schuljahr zu erarbeiten.
• Besondere Aufmerksamkeit gilt der korrekten Wiedergabe der Tonhöhen
(Melodie) sowie einer der Kinderstimme angemessenen Tonlage. Die Lieder
dürfen nicht zu tief intoniert werden. Auf richtige Körperhaltung beim Singen
ist zu achten.
• Bei der Auswahl der Lieder sind vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten zu
berücksichtigen: Lieder mit und ohne Bewegungsabläufe, lustige und
besinnliche Lieder....
Im Fachhandel besteht ein reiches Medienangebot, das das Singen von Liedern
nach ihrer gründlichen Erarbeitung mit Sicherheit bereichern kann. Dennoch
sollte das mit Audiomedien unterstützte Singen im Unterricht möglichst
vermieden werden, da dies die allgemeine passive Haltung der Schüler
gegenüber der Musik verstärken kann. Wichtigste Herausforderung des
Musikunterrichts bleibt, das kreative Schaffen vom konzentrierten Üben bis zur
Präsentation eines Endproduktes zu fördern. Passives Mitsingen wird nicht
angestrebt, da die wesentliche Herausforderung des Musikunterrichts dabei nicht
zur Geltung kommen, nämlich selbst etwas zu schaffen, gemeinsam und intensiv
zu üben und bis zum Endprodukt einer Aufführung auszuarbeiten.
Der Klangfarbenreichtum, den die Schüler in der Instrumentalversion entdecken,
und die Konzentration, gemeinsam mit den Instrumenten zu singen, fördern die
Beim Singen
- 211 -
Entwicklung zusätzlicher musikalischer Fertigkeiten.
Beim mehrstimmigen Spiel mit Instrumenten achtet der Lehrer stets darauf, dass
alle Schüler während der Musikstunde Gelegenheit haben, so viel wie möglich
mit ihren Instrumenten zu üben und zu musizieren. Bei der instrumentalen
Liedbegleitung wird jedes Ostinato zuerst in der Großgruppe geübt. Dann bildet
der Lehrer Gruppen, die jeweils eine Stimme der Begleitpartitur übernehmen. Da
die Schüler nicht gleichzeitig singen und spielen können, wird beim begleitenden
Instrumentalspiel stets eine Singgruppe (Chor) gebildet. Damit alle Schüler
vielseitig üben können, werden die Gruppen gewechselt. Dies ist während einer
einzigen Musikstunde nicht möglich: Daher erfordert die Erarbeitung eines
Instrumentalstückes in der Regel mehrere Unterrichtsstunden.
Beim Musizieren mit
Klangmaterial
Das Hören von Musik hat einen eigenständigen Platz im Musikunterricht. Es
will methodisch so vorbereitet sein, dass die Schüler durch konkrete
Höraufgaben aktiv oder handelnd den kurzen Musikwerken oder den Auszügen
aus Werken zuhören können. Das Hören von Musik schließt alle Musikarten ein,
von Titeln aus der aktuellen Musikszene über Werke der klassischen Musik bis
hin zu Musik aus fremden Kulturen oder früheren Epochen. Vielfältige
Querverbindungen zu anderen Fächern wie beispielsweise Deutsch, Französisch,
Geografie und Geschichte sind möglich.
Beim Hören
Das Einüben von Liedern, Tänzen und Instrumentalstücken ist stets
prozessorientiert., erfordert vielfältige und abwechslungsreiche Methoden und
führt zur Präsentation bzw. Aufführung des gemeinsam Erarbeiteten, für das sich
jeder einzelne Schüler in der Gruppe eingesetzt hat.
Präsentationen und
Aufführungen
Wichtig und sinnvoll ist das Anlegen einer Sammelmappe mit allen Liedkopien,
Arbeitsblättern und fachbezogenen Informationen, die ab dem ersten Schuljahr
geführt wird. So entsteht einerseits das Liedrepertoire einer
Klassengemeinschaft, das zu jeder Gelegenheit hervorgeholt werden kann.
Andererseits dokumentiert diese Sammelmappe die Lernfortschritte und dient
der Leistungsermittlung und –bewertung der Schüler im Musikunterricht. Dabei
ist darauf zu achten, dass das verpflichtende Vorsingen oder –spielen Schüler
bloßstellen und ihnen die Freude am Musizieren für immer vergällen kann. Das
freiwillige Vorsingen oder Vorspielen einzelner Schüler trägt jedoch zur
Stärkung ihrer Persönlichkeit bei.
schriftliche
Unterlagen im
Musikunterricht
Bewertet werden keinesfalls die emotionale Bereitschaft der Schüler und ihre
beseelte Teilnahme am Musikunterricht. Das fertige Produkt der gemeinsamen
Arbeit, bei dem jeder Schüler eigene Verantwortung übernimmt, kann
Gegenstand einer selbstkritischen verbalen Aussprache in der Gruppe sein, bei
der die Schüler sich in respektvollem Umgang miteinander auf eine gemeinsame
oder differenzierte Benotung einigen.
Bewertungen im
Musikunterricht
Bei einem systematisch organisierten Musikunterricht entwickeln die Schüler ein
wachsendes Selbstvertrauen in die eigene Gestaltungsfähigkeit. Es obliegt dem
Lehrer, Situationen zu schaffen, damit die Schüler ihre eigenen Ideen im
Unterrichtsgeschehen sowie in die Lied- und Spielgestaltung einbringen können.
Der Musikunterricht leistet somit seinen Beitrag zur grundlegenden Bildung,
indem er die gestalterischen Kräfte der Schüler entwickelt, ihre Erlebnisfähigkeit
erweitert, ihre Ausdrucksfähigkeit differenziert.
Gestalten im
Unterricht
5.1
5.
- 212 -
Musik umsetzen
Musik hören
Über Musik sprechen
Musikalische Grundlagen erwerben
Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE
BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
Musik erleben –
sensibilisieren für
Musik
- 213 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
• singen einstimmige Kinderlieder mit • Volkslieder und neue Kinderlieder zu
begrenztem Tonumfang nach Gehör;
Jahreszeiten
und
Alltagsthemen,
Bewegungslieder, Lieder in französischer
Sprache
Deutsch, 1. Fremdsprache Französisch
• pflegen und entwickeln die Sing- und • Töne und ihre Qualität; Erweiterung des
Sprechstimme;
Stimmumfangs
durch
Stimmspiele;
Gewöhnung an eine gemeinsame Tonhöhe;
Körperhaltung und Atemtechnik in Liedern,
Sprechversen und Zungenbrechern.
• gestalten
rhythmisches
Klanggesten;
Spiel
mit • Metrum
(Grundschlag),
Echo-Klatschen,
Klanggesten als Übungen und in der
Liedgestaltung
• führen freies und rhythmisches Spiel mit • kleines
Schlagwerk,
Klangmaterialien;
Rhythmusinstrumente, anderes
Material,
gebastelte
klingendes
• Klangketten, Echospiele, Liedgestaltung
• stellen Rhythmusinstrumente her;
• Klanggeschichten, Liedgestaltung
• erzeugen, imitieren, verändern Geräusche • verschiedene Materialien, z.B. Holz, Metall
und ordnen sie zu;
• gestalten Lieder mit Klangmaterialien.
Musikalische Grundlagen erwerben
• lesen, erstellen und realisieren grafische • Klanggeschichten in Elementarpartituren, die
Notationen;
halbe Note (Liegenote) und die Viertelnote
(Gehnote) als Schriftzeichen, Tonleiter in CDur
• entdecken
Formen;
und
benennen
musikalische • die Wiederholung (Echo), der Refrain
• erkennen und setzen Klangparameter um.
• hoch-tief, laut-leise, lang-kurz, hell-dunkel,
schnell-langsam, Körperbewegungen
Über Musik sprechen
• beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangfarben
musikalische Produktionen und die Musik
- 214 -
anderer;
• setzen sich kritisch mit den eigenen • Kritischer Einsatz der Instrumente in der
Produktionen auseinander.
Liedgestaltung
Musik hören
• schulen und verfeinern die auditive • akustisches
Unterscheiden
von
Stille,
Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive
Geräusche, Klänge, Klangwege, akustische
Gedächtnis;
Signale,
Klangfarben,
Sprechund
Singstimme, Unterschied zwischen Blas-,
Streich-,
Zupf-,
Schlagund
Tasteninstrumenten
• nehmen Klangparameter und Klangfarben • erzählende Musik, einfache Programmmusik
wahr und beschreiben sie;
• Merkmale und Wirkung der Musik: laut-leise,
hoch-tief, schnell-langsam, spannend, lustig,
abwechslungsreich ...
• Wirkung der Musik
• situieren Musik im sozialen, funktionalen, • Musik im Alltag
geografischen und historischen Kontext.
Musik umsetzen
• ergänzen
Inszenierungen
und • Inszenierung
von
Spielliedern
oder
Bewegungsabläufe, Lieder und Spielstücke;
Klanggeschichten, Kreisspiele, Tanzlieder,
Kindertänze
• festigen den Umgang mit Klangparametern • im Metrum gehen
und das Einhalten des Metrums beim Singen
• verschiedene
Gangarten,
Tempi,
und Musizieren durch gebundene oder/und
Körperhaltungen, Formationen, Instrumente
freie Bewegungsabläufe;
• Viertelnoten, halbe Noten, Lautstärke, Tempo,
• erfassen
grafische
Notation
durch
Tonhöhen
Körperbewegung;
• stellen gehörte Musik künstlerisch dar;
• ausgesuchte Klangfolgen aus Musikwerken
Kunst
• ergänzen das Musizieren durch sprachliche • Liedstrophen, rhythmische Verse
Gestaltung.
Deutsch, 1. Fremdsprache Französisch
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
• singen Lieder;
• einstimmige Kinderlieder, einfache Kanons,
Lieder mit Instrumentalbegleitung, Lieder in
einer Fremdsprache
1. Fremdsprache Französisch
• pflegen und entwickeln die Sing- und •
Stimmumfang,
Tonumfang,
gemeinsame
- 215 -
Sprechstimme;
Tonhöhe,
Körperhaltung,
Atemtechnik,
Atemspiele, Liedtexte und Sprechverse
• produzieren rhythmisches Spiel
Klanggesten und Bodypercussion;
mit • Echo-Klatschen, Telefon-Spiel, Klangketten
auf vorgegebenem Metrum
• gestalten freies und rhythmisches Spiel mit • kleines Schlagwerk, Stabspiele, gebastelte
Klangmaterialien;
Rhythmusinstrumente,
anderes klingendes
Material
• erkennen, beschreiben und suchen die
Qualität der Klänge und die Instrumente • Klanggeschichten
passend zum Lied aus;
• Vor- und Zwischenspiele zu Liedern und
• Rhythmusinstrumente herstellen;
Geschichten mit Klangteppichen
• Klangstäbe, Rasseln, Trommeln ...
Kunst
• gestalten Lieder mit Instrumenten und • Im Metrum mit einfachen Ostinati
Klangmaterialien.
Musikalische Grundlagen erwerben
• lesen und realisieren grafische Notation • Elementarpartituren
aus Schulmusikbüchern und -zeitschriften;
• 2 Achtelnoten (Laufnoten) als Unterteilung der
Viertelnote, die Viertelpause, die halbe Pause,
das
Wiederholungszeichen,
der
Violinschlüssel, das Liniensystem, der 2/4Takt, der 3/4-Takt, der 4/4-Takt
• Tonhöhen der Tonleiter von C-Dur im
Liniensystem
Kunst
• entdecken und benennen musikalische • Strophenlied, Kanon
Formen;
• beschaffen,
Informationen.
sammeln,
ordnen
Über Musik sprechen
• beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangmaterialien, Klangfarben der gewählten
musikalische Produktionen und Musik
Instrumente
anderer;
• äußern in toleranten Umgangsformen • erworbener Fachwortschatz, subjektive und
Meinungen und Wertungen zu gehörter und
kooperative Wertungen
gemachter Musik.
Musik hören
• schulen und verfeinern die auditive • Klangwege,
Klangfarben
einzelner
Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive
Instrumente,
Klangfarbenunterschiede
Gedächtnis;
zwischen
Symphonieorchester
und
Blasorchester und Band
• situieren Musik im sozialen, funktionalen, • erzählende Musik (Programmmusik), formale
geografischen und historischen Kontext.
Gestaltung von Musik mit Hörpartituren,
Themen und Abschnitte
- 216 -
Geschichte, Geografie
Musik umsetzen
• ergänzen Lieder und Spielstücke durch • Spiellieder,
Kreisspiele,
Inszenierungen und Bewegungsabläufe;
Klanggeschichten, Kindertänze
Tanzlieder,
• festigen
den
Umgang
mit
den
Klangparametern und das Einhalten des
Metrums beim Singen und Musizieren
durch
gebundene
oder/und
freie
Bewegungsabläufe;
• erfassen die grafische Notation und das • Viertelnoten, halbe Noten, Achtelnoten,
musikalische
Satzgefüge
durch
Lautstärke, Tempo, Tonhöhen, Pausen, 2/4 Körperbewegung;
und 3/4 –Takt, Satzlängen
• drücken Empfindungen zur Musik durch • Lieder, Instrumentalmusik
Bewegungsimprovisationen
oder
gebundene Bewegungsabläufe aus;
• gestalten
gehörte
Musik
künstlerischen Ausdruck;
durch Kunst
• ergänzen
das
Musizieren
sprachlichen Ausdruck;
durch • eigene Liedstrophen und rhythmische Verse
• setzen außermusikalische
Musik um.
Impulse
Deutsch
in • Instrumentale Illustration einer Geschichte
Deutsch
5.2.3 Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
• singen Lieder;
• nutzen das Lied als
fachspezifisches Lernen;
Medium
• Volkslieder, Lieder aus fremden Kulturen,
Bewegungslieder,
Chansons,
Shantys,
für
historische Lieder, Evergreens und Lieder
aus der aktuellen Musikszene,
• Lieder mit spezifischen Rhythmen,
• Lieder mit Instrumentalbegleitung
• Raps
• einstimmige und mehrstimmige Lieder
• pflegen und entwickeln die Sing- und • Zusammenwirken
von
Sprechstimme;
Atmung und Stimme
• Tonumfang (sol – re’’)
• Artikulation
Körperhaltung,
- 217 -
Sport
• gestalten
rhythmisches
Spiel
Klanggesten und Bodypercussion;
• improvisieren
Bewegungsabläufe
Tonträgern
und
zu
mit • Klanggesten-Kanon,
KlanggestenBodypercussion-Spiele im Raum
erfinden • Qualität der Klänge, Zuordnung
Musik
auf
Klangfarben zum Material
• spielen
rhythmisch
und
metrisch
ungebunden mit Klanginstrumenten;
• gestalten Lieder mit Klangmaterialien und
Klanginstrumenten.
• Echo-Spiele, Klangketten,
Klangmosaike, Geschichten
• rhythmische
Begleitpartituren
und
von
Telefon-Spiel,
und
melodische
Musikalische Grundlagen erwerben
• lesen grafische Notation und geben sie auf • einzelne Achtelnoten, Synkope, Auftakt,
Stabspielen wieder;
punktierte halbe und Viertelnote, Vorzeichen
(Fis, B), Achtelpause, Tonhöhen auf
Hilfslinien
• 6/8-Takt, mehrstimmige Begleitpartituren
• entdecken und benennen musikalische • Hauptthema
einer
Komposition,
Formen;
musikalisches Satzgefüge (Folge von Takten
mit tonalem Anfang und spürbarem Schluss)
• beschaffen,
sammeln
Informationen;
• entdecken
Musikrichtungen.
und
ordnen • Musikinstrumente und ihre Klangerzeugung
und Tonhöhenbestimmung: ein Holz-,
Blechblas-, Streich-, Schlaginstrument, ein
Instrument aus der Volks- oder Weltmusik,
alle Orff-Instrumente und ihre spezifischen
Klangfarben
unterschiedliche • verschiedene Liedarten: der Pop-Song, das
Chanson, das Volkslied, Lieder aus fremden
Kulturen
• Musik aus fremden Kulturen, aus der
U-Musik,
aus
der
E-Musik,
mit
unterschiedlichen Besetzungen
Über Musik sprechen
• beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangfarben der gewählten Instrumente und
musikalische Produktionen und Musik
ihre klangliche Entsprechung in der
anderer;
Liedgestaltung
• akustische oder Filmaufnahmen
• äußern Meinungen und Wertungen zu • erworbener Fachwortschatz
gehörter und gemachter Musik in
toleranten Umgangsformen.
Musik hören
• schulen und verfeinern die auditive • Klangspiele
Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive
• Musikinstrumente und ihre Klangfarbe: das
Gedächtnis;
Violoncello, die Oboe, das Waldhorn, das
- 218 -
Keyboard, die E-Gitarre, der E-Bass, die
Pauke, das Schlagzeug
• situieren Musik im sozialen, funktionalen, • Werke aus der klassischen Musik und ihre
geografischen und historischen Kontext;
Themen
• suchen und erarbeiten biografische und • Musical, die Symphonische Dichtung, die
historische Informationen und situieren sie
Symphonie als nicht programmatische Musik
auf der Zeitleiste.
(einzelne Sätze)
Geschichte, Geografie, Deutsch
Musik umsetzen
• ergänzen Lieder und Spielstücke durch • Volkstänze aus unserem Kulturkreis und aus
Inszenierungen und Bewegungsabläufe;
fremden Kulturen
• drücken Empfindungen zur Musik durch • freie Ausdrucksbewegungen zu gehörter
Bewegungsimprovisationen
oder
Musik
gebundene Bewegungsabläufe aus;
• gestalten
gehörte
Musik
durch • Stimmung eines Musikstücks
künstlerischen und sprachlichen Ausdruck;
• Aufführung
Kunst
• ergänzen
das
Musizieren
sprachlichen,
körperlichen
künstlerischen Ausdruck;
durch • neue Liedstrophen zu einer bestehenden
und
Melodie
• Rap, Bewegungsabläufe
• freie
oder
gebundene
Tanzformen:
Koordination, Motorik, Lateralität, freie
Körperbewegungen
und
Gesten,
Ganzheitlichkeit
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhalte/Tätigkeiten
Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien
• singen Lieder und nutzen das Lied als • Volkslieder, Lieder aus fremden Kulturen,
Medium für fachspezifisches Lernen;
Chansons, Shantys, historische Lieder,
Evergreens und Lieder aus der aktuellen
Musikszene,
• Lieder mit spezifischen Rhythmen und
Bewegungslieder
• Lieder mit Playbacks
• Raps
• einstimmige und mehrstimmige Lieder
(Kanon, ostinate Mehrstimmigkeit und
einfache zweistimmige Lieder)
- 219 -
Sport
• pflegen und entwickeln die Sing- und • Zusammenwirken von
Sprechstimme;
Atmung und Stimme
Körperhaltung,
• Begrenztes Einsetzen des Tonumfangs
• Artikulation
• Bewusstes Einsetzen von Körperhaltung
und Atmung
• produzieren
rhythmische
Spiele
Klanggesten und Bodypercussion;
mit • Bodypercussion-Spiele im Raum
• gestalten Lieder und Spielstücke mit • rhythmische
und
melodische
Klangerzeugern
und
anderen
Begleitpartituren nach Vorlagen
Musikinstrumenten;
• produzieren
Medien.
Musik
mit
elektronischen • Musikprogramme auf dem PC, Kreation
von Begleitpattern zu den Liedern
• aktiver Umgang mit neuen Techniken,
Filmen und akustische Aufnahmen der
eigenen Produktionen
Musikalische Grundlagen erwerben
• lesen, erstellen, spielen und übertragen • alle bisher gelernten Tonhöhen und
schriftlich grafische Notation;
Notenwerte
• mehrstimmige Begleitpartituren
• entdecken
Formen;
und
benennen
• beschaffen,
sammeln
Informationen;
musikalische • Rondo,
Sätze
einer
Tempobezeichnungen,
Dichtung
und
ordnen • Sätze
einer
Komposition,
Tempobezeichnungen,
Einsatz
des
Metronoms, symphonische Dichtung
• Instrumentenkunde:
Musikinstrumente
Symphonieorchesters
Klangerzeugung
Tonhöhenbestimmung
Instrumentenfamilien
• kennen
und
unterscheiden
verschiedene Ensembles;
Komposition,
symphonische
akustisch • Band,
Jazz-Combo,
Symphonieorchester
Ordnung
der
des
nach
und
nach
Blasorchester,
• beschreiben und unterscheiden verschiedene • E-Musik, Jazz, Popmusik, Volksmusik,
Musikrichtungen;
volkstümliche Musik
• situieren einige Komponisten gesellschaftlich Geschichte, Kunst
und historisch und kennen ihr Werk.
Über Musik sprechen
• äußern Meinungen und Wertungen zu • Kurzreferate
zu
Musikern
und
gehörter und gemachter Musik in toleranten
Komponisten aus der E- und U-Musik
Umgangsformen.
- 220 -
• verschiedene Musikrichtungen
• Fachwortschatz
Deutsch
Musik hören
• hören
aktiv
Werkauszüge
einzelner
Komponisten - auch mit Partituren;
• situieren einzelne Musikwerke im sozialen, • Werke aus der aktuellen Pop-Szene und
funktionalen, geografischen und historischen
der klassischen Musik
Kontext.
- 221 -
Kunst
2.
DER
BEITRAG
DES
KOMPETENZENTWICKLUNG
FACHES
KUNST
ZUR
Kunst ist eine spezifische Form des Austauschs und der Kommunikation, die es
den Schülern ermöglicht, sich selbst, andere und die Welt besser zu verstehen
und von anderen verstanden zu werden. Der Kunstunterricht bietet besondere
Möglichkeiten der ästhetisch-künstlerischen Weltaneignung und der
Selbsterkundung.
Zu Beginn ihrer Primarschulzeit haben Schüler bereits vielfältige Erfahrungen
mit künstlerischen Gestaltungsformen gemacht. Vom frühesten Kindesalter an
nutzen Kinder Kunst als Ausdrucksmittel, lange bevor die Sprache zu einem
sicheren Ausdrucksmittel werden kann. Sie erkunden künstlerische Strategien,
bedienen sich ihrer Sinne und deuten ihre Welterfahrungen fantasievoll. Obwohl
dies zunächst eher unbewusst geschieht, ist es wichtig, dass ästhetischkünstlerisches Lernen sich in allen Jahrgangsstufen an der Lebenswelt der
Schüler orientiert.
Ein qualitativ anspruchsvoller Kunstunterricht nutzt diese Voraussetzungen
gezielt, um eine Reihe von Fertigkeiten und Fähigkeit weiterzuentwickeln und
den Schülern sowohl eine fundierte Allgemeinbildung wie auch eine
ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit zu ermöglichen. Daher muss von
der reduzierenden Auffassung Abstand genommen werden, dass Malen und
Werken lediglich eine willkommene Abwechslung im Schulalltag sind.
Durch die Auseinandersetzung mit Kunstwerken und ästhetisch-künstlerischen
Prozessen der Kunstschaffenden entwickelt sich bei Schülern nicht nur
ästhetisches Urteilsvermögen, sondern auch der Respekt für die Vielfalt fremder
Ausdrucksweisen. Dergestalt fördert die Beschäftigung mit Kunst sowohl die
Selbstreflexion als auch die Reflexion über Lebens- und Handlungsmodelle
anderer. Somit leistet der Kunstunterricht nicht nur einen wesentlichen Beitrag
zur Allgemeinbildung, sondern auch zur Entwicklung eines persönlichen
Urteilsvermögens.
Durch die kritische Auseinandersetzung mit Kunsterzeugnissen und durch
eigene ästhetisch-künstlerische Erfahrungen erweitern Schüler ihr
Ausdrucksrepertoire
und
erfahren
sich
eingebunden
in
einen
kulturgeschichtlichen
Kontext.
Kunst
schafft
Sinn
und
Bedeutungszusammenhänge. Die Auseinandersetzung mit Kunst trägt zur
Schaffung der kulturellen und gesellschaftlichen Identität bei.
Kunst ist eines der wenigen Fächer, in dem die Persönlichkeit der Schüler in
ihrer Ganzheit gefördert wird. Der Kunstunterricht vermittelt grafische,
räumliche und künstlerische Fähigkeiten und Kenntnisse. Er fördert die
Wahrnehmung und die Beobachtung, die Motorik, das handwerkliche Geschick
ebenso wie das räumliche und das laterale Denken. Der Unterricht regt zum
Erkunden, Probieren, Erfinden und Gestalten an. Somit bietet er viele Anlässe,
Kompetenzen, die in anderen Fächern erarbeitet werden, künstlerisch
umzusetzen und zu vertiefen. Gleichzeitig leistet er einen großen Beitrag zur
- 222 -
Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls der Schüler.
Für das Fach Kunst ergeben sich folgende Kernkompetenzen:
• Kunst wahrnehmen und erleben
• Über Kunst sprechen
• Technische Grundlagen erwerben
• Künstlerische Grundlagen erwerben
• Kreativ darstellen und gestalten
- 223 -
3.
KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler …
Die Schüler …
Kunst wahrnehmen und erleben
• entwickeln Neugierde und Interesse für • bringen Künstler und Werke mit typischen
Künstler, ihre Werke und die Zeit, in der sie
Merkmalen der verschiedenen Zeitepochen in
gelebt haben;
Verbindung (historisches Umfeld, Kultur,
Individualbiografie)
• vergleichen Wirklichkeit und Darstellung;
• nutzen Kunstwerke zur Erweiterung des
eigenen
Wahrnehmungsund
Erfahrungsbereiches;
• erkennen Kunst als Ausdrucksmittel;
• erkennen die Bilder und Gestaltfigurationen
anderer als Ausdruck von deren individueller
Auseinandersetzung mit der Welt;
• untersuchen und vergleichen Kunstwerke • vergleichen Kunstwerke unter dem Aspekt
unter den Aspekten Farbe, Form, Struktur,
verschiedener Techniken und Stile;
Technik, Materialien und Lichtverhältnisse;
• entwickeln und erweitern an ausgewählten • verfeinern
ihr
eigenes
ästhetisches
künstlerischen Phänomenen ihr eigenes
Empfinden
und
setzen
es
in
ästhetisches Empfinden.
Anwendungssituationen gezielt ein.
Über Kunst sprechen
• beschreiben ihre Gedanken und Gefühle, die
sie beim Betrachten eines Kunstwerks
entwickeln und setzen diese in Beziehung zu
ihren Entdeckungen im Kunstwerk;
• beschreiben
zweidimensionale,
dreidimensionale und mediale Kunstwerke
zunehmend kunstspezifisch;
• begründen ihre Meinungen und Wertungen zu
Kunstwerken in einfacher Form;
• begründen ihre Meinungen und Wertungen
zu Kunstwerken zunehmend kunstspezifisch;
• verstehen
und
Anwendungssituationen
Fachsprache;
• verstehen
und
nutzen
in
Anwendungssituationen
fachsprachliche
Begriffe
und
finden
adäquate
Formulierungen für Arbeitsschritte und
Gestaltungsentscheidungen;
• präsentieren
einzelne
Phasen
ihres
Arbeitsprozesses und Produkte ihrer Arbeit
und reflektieren Abweichungen von oder
Entsprechungen zu ihrer gestalterischen
Absicht.
nutzen
Elemente
in
der
• präsentieren Teilschritte und Produkte ihrer
Arbeit und vergleichen sie mit ihren
ursprünglichen Gestaltungsabsichten.
Technische Grundlagen erwerben
• erproben den Umgang mit angepassten
Werkzeugen und Arbeitsmaterialien;
• praktizieren unterschiedliche Formen zur
Dokumentation von Arbeitsprozessen;
• setzen die Werkzeuge und Arbeitsmaterialien
zielgerichtet ein;
• erkunden unterschiedliche Verfahren und
Techniken und erproben sie in der Gestaltung:
• beherrschen die verschiedenen Verfahren und
Techniken, insbesondere unter dem Aspekt
• gestalten eine eigene Arbeitsmappe;
- 224 -
Zeichnen, Malen, Drucken, Collagieren,
plastisches und skulpturales Arbeiten,
Fotografieren und Arbeiten mit digitalen
Bildmedien;
• setzen
die
Rekonstruktion
oder
Dekonstruktion
als
Möglichkeit
der
Erkundung eines Bildes ein;
• übernehmen Verantwortung für Material und
Arbeitsplatz.
der Größenverhältnisse, der Verwendung von
Licht und Schatten und der Berücksichtigung
verschiedener Perspektivarten;
• nutzen Mittel der Bildbetrachtung und
Methoden der Bildbetrachtung selbstständig.
• übernehmen
zunehmend
selbstständig
Verantwortung für Material und Arbeitsplatz.
Künstlerische Grundlagen erwerben
• nutzen gestalterische Grundprinzipien, um
sich auszudrücken und eigene Erfahrungen zu
vermitteln;
• untersuchen Strategien von Künstlern und
vergleichen sie mit ihren eigenen.
• verbinden
erworbene
gestalterische
Grundprinzipien mit eigenen Entscheidungen
und begründen sie;
• untersuchen und beschreiben eigenständig
Strategien von Künstlern
Kreativ darstellen und gestalten
• setzen erlernte Strategien und Techniken bei
der eigenen Gestaltung adäquat ein;
• verwirklichen eigene Gestaltungsprozesse
und nutzen dabei zielgerichtet erlernte
Strategien und Techniken;
- 225 -
4.
EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG
Bei der Unterrichtsgestaltung werden sowohl unterschiedliche Verfahren und Techniken als auch
verschiedene Kunstepochen und Stilrichtungen berücksichtigt. Dabei werden Verfahren und
Techniken besonders auf Ausdrucksmöglichkeiten hin erkundet und erprobt.
Durch die Beobachtung und Analyse ausgewählter Kunstwerke finden die Schüler Anregungen für
Kreativität und eigene Gestaltungsversuche. Sie lernen Kunstwerke der Gegenwart und der
Vergangenheit kennen und setzen sich zunehmend kritisch mit diesen auseinander.
Unterlagen im Kunstunterricht
Wichtig und sinnvoll ist das Anlegen einer Sammelmappe, die alle im Kunstunterricht angefertigten
Schülerarbeiten, Arbeitsblätter und fachbezogenen Informationen enthält. Diese Mappe dokumentiert
die künstlerisch-kreative Entwicklung und die Lernfortschritte. Zudem dienen diese Unterlagen der
Leistungsermittlung und –bewertung der Schüler im Kunstunterricht. Die Kollegen der nächsten Stufe
können wiederum diese Sammelmappe als Planungsunterlage nutzen.
Bewertungen im Kunstunterricht
Leistungsrückmeldungen geben den Schülern wichtige Impulse und Anregungen für das zunehmend
selbstgesteuerte Lernen und die wachsende Verantwortung für den eigenen Lernprozess.
Leistungsrückmeldung beinhaltet nicht immer eine Bewertung von Schülerleistungen. Gerade im
Bereich des ästhetisch-künstlerischen Gestaltens, wo dem Prozess ebenso viel Bedeutung wie dem
Produkt zukommt, sind keine kurzfristigen Lernerfolge zu erwarten. Das Ausprobieren und das
Experimentieren mit Ausdrucksformen, Verfahren und Materialien sind integraler Bestandteil des
Lernprozesses im Kunstunterricht.
Die Leistungsermittlung und –bewertung sind besondere Formen der Leistungsrückmeldung. Die
Bewertung erfolgt auf Basis von angefertigten Schülerarbeiten und Prozessen ästhetischkünstlerischen Schaffens als auch auf der Grundlage von mündlich oder schriftlich erbrachten
Leistungen, wie beispielsweise Vorträgen oder Gruppenarbeiten. In der Bewertung wird überprüft,
inwieweit die gesetzten Ziele erreicht wurden. Daher darf nur bewertet werden, was zuvor im
Unterricht erprobt oder gelernt wurde.
Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt.
Präsentation der Schülerarbeiten
Der Kunstunterricht eignet sich in besonderem Maße dazu, die im Kunstunterricht angefertigten
Schülerarbeiten einer breiten Öffentlichkeit – beispielsweise bei Schulfesten oder Projekttagen – zu
präsentieren. Zudem bietet der Kunstunterricht verstärkt die Möglichkeit eines fächerübergreifenden
Unterrichts, so beispielsweise die Gestaltung eines Bühnenbilds im Rahmen einer Theateraufführung.
Auswahl von Künstlern und Kunstepochen
Der Kunstunterricht dient der kritischen Auseinandersetzung mit Kunstepochen und Künstlern. Eine
auf das Wahrnehmungsvermögen der Schüler abgestimmte Auswahl der Kunstwerke und
Kunstepochen und eine jahrgangsübergreifende Unterrichtsplanung sind wichtige Grundlagen für die
Unterrichtsgestaltung.
In der Unterrichtsgestaltung werden sowohl Werke von Künstlern aus allen Epochen als auch Werke
von zeitgenössischen und regionalen Künstlern berücksichtigt.
In der Auseinandersetzung mit der regionalen Kunst bieten sich Atelierbesuche an. Ausstellungen sind
weitere außerschulische Lernorte.
5.1
5.
Kunst erleben
Kreativ darstellen und gestalten
Künstlerische Grundlagen erwerben
Technische Grundlagen erwerben
Über Kunst sprechen
Kunst wahrnehmen und erleben
1. Stufe
Oberstufe
Unterstufe
Mittelstufe
Sekundarschule
Primarschule
ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE
BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 226 -
- 227 -
5.2.
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst
der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen
Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung
Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Kunst wahrnehmen und erleben
• erkennen unterschiedliche Formen, Farben, • Vergleich der Darstellung mit der Wirklichkeit
Strukturen und Lichtverhältnisse, Stimmungen;
• Abbildungen von aussagekräftigen Werken
bedeutender Künstler.
• erproben künstlerische Ausdrucksformen;
• erkennen
Kunstwerke
als
individuelles
• Künstlername, Werk, Zeit
Ausdrucksmittel einer bestimmten Zeitepoche;
• untersuchen ästhetische Phänomene.
Über Kunst sprechen
• wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie leuchtend-blass, bunt-eintönig
Betrachten von Kunstwerken und in der eigenen
• Substantive wie Linie, Farbe, Kreis
Tätigkeit progressiv an;
• Verben wie zeichnen, malen, verbinden
• bewerten Arbeiten von Mitschülern
Künstlern nach festgelegten Kriterien;
und • Umsetzung des Arbeitsauftrags, Sorgfalt der
Arbeit
• wägen einfache fachliche Aussagen und
Bewertungen zu künstlerischen Arbeiten ab und
kommen zu einer begründeten Meinung.
Technische Grundlagen erwerben
• setzen sich mit Materialien und Werkzeugen • Farben und Stifte, Papiere und Pappen,
auseinander, erkunden deren Eigenarten und pflanzliche
und
tierische
Materialien,
Möglichkeiten und nutzen diese;
Verpackungen und Behälter
• zeichnen:
o zeichnen Muster nach
eigenständig neue Muster;
o
und
• Punkte, Linien, eckige und runde Formen
kreieren • unterschiedliche Einzelfiguren
stellen Einzelfiguren grafisch dar;
• malen:
o unterscheiden Primär- und Sekundärfarben
o
arbeiten mit ersten Farbmischungen
o
malen
Formen
und
Figuren
verschiedenen Werkzeugen aus
mit
• Pinselführung: Linien, Punkte, Spiralen
• unterschiedliche Formen und Figuren
- 228 -
o
arbeiten mit der Nass-in-Nass-Technik;
• drucken:
• Fingerdruck,
arbeiten mit einfachen Stempeldruckverfahren; Textildruck
• collagieren:
erproben erste Techniken des Collagierens;
• arbeiten plastisch:
gestalten dreidimensionale Arbeiten.
Kartoffeldruck,
Frottage,
• Formen, Tiere, Gegenstände, Menschen,
Buchstaben,
Wörter,
Schnipsel
Materialien wie Stoff, Wolle, Fundstücke aus
Haushalt oder Natur
• Materialien wie Knetmasse, Ton, Salzteig,
Pappe, Papierrollen, Karton
Künstlerische Grundlagen erwerben
• wenden gestalterische Grundprinzipien an:
o machen gegenseitige Beziehungen sichtbar
o
ordnen oder gruppieren Einzelfiguren
o
machen Bewegung sichtbar;
• Zusammenhänge zwischen Personen und/oder
Objekten
Kreativ darstellen und gestalten
• stellen beobachtete Elemente ihrer Umwelt mit • Landschaften, Tiere, Pflanzen, Menschen,
ihren charakteristischen Merkmalen dar;
Objekte
• Horizont-Linie
• betrachten Kunstwerke und gestalten ähnliche;
• erfahren über das Verfremden von Kunstwerken
die Wirkung bildgestalterischer Ausdrucksmittel;
• verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen;
• Illustration von Texten, Geschichten und
Liedern
• Grafische und/oder farbliche Umsetzung von
Musik
Deutsch
• experimentieren mit Zufallsverfahren.
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Kunst wahrnehmen und erleben
• analysieren das Kunstwerk als konstruiertes • Farbwahl, Struktur und Aufbau, Bewegung
Ausdrucksmittel des Künstlers;
• inszenieren Kunstwerke
Ausdrucksmittel;
als
individuelles
• überprüfen und verfeinern an ausgewählten
künstlerischen Phänomenen ihre ästhetische
Wahrnehmung;
- 229 -
• erproben eigene Ausdrucksformen bei der
ästhetisch-künstlerischen Auseinandersetzung
mit der Wirklichkeit.
Über Kunst sprechen
• wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie zart, abstrakt, naiv
Betrachten von Kunstwerken und in der
• Substantive wie Motiv, Skizze, Epoche
eigenen Tätigkeit progressiv an;
• Verben wie kopieren, schraffieren
• begründen ihre Meinungen und Wertungen zu
der Wirkung von Kunstwerken und Arbeiten
der Mitschüler
Technische Grundlagen erwerben
• benutzen Werkzeuge und Arbeitsmaterialien • Farben, Stifte und Pinsel
dem Arbeitsauftrag entsprechend;
• Papier und Pappen
• Pflanzliche und tierische Materialien
• Verpackungen und Behälter
• zeichnen:
• Einzelfiguren
o führen Muster fort, zeichnen diese nach, • Format gestalten
kreieren eigene
• Linien und Kritzel als KonturBinnenzeichnung
o stellen Einzelfiguren grafisch dar;
• Schreiben als spurbildender Vorgang
• malen:
o unterscheiden Primär,
Komplementärfarben
Sekundär-
und
o
unterscheiden warme von kalten Farben
o
arbeiten mit neuen Farbmischungen
o
malen
Formen
und
Figuren
verschiedenen Werkzeugen aus
o
arbeiten die Nass-in-Nass-Technik weiter
aus;
oder
• differenzierter Farbauftrag beim Malen wie
deckend, lasierend, abgrenzend, verlaufend,
absichtsvoll, zufällig, glatt, pastös
• Pinselführung: tupfen, streichen
• Farbwirkung, schwarz-weiße Kontrastwirkung,
Relief
mit
• drucken:
• Fingerdruck, Kartoffeldruck, Frottage
o vertiefen bereits erlernte Drucktechniken • diverse
Hochdruckverfahren
und ergänzen diese durch neue Verfahren;
unterschiedlichen Druckträgern
• Monotypie
mit
• collagieren:
• Formen, Tiere, Gegenstände, Menschen,
o erkennen Collage als Verfahren zur Buchstaben,
Wörter,
Schnipsel
künstlerisch-verfremdeten Wiedergabe von Materialien wie Stoff, Wolle, Fundstücke aus
Haushalt oder Natur
Realität
• arbeiten plastisch und skulptural.
Künstlerische Grundlagen erwerben
• wenden gestalterische Grundprinzipien an:
o
machen gegenseitige Beziehungen sichtbar
• Materialien
Pappmaché
wie
Ton,
Holz,
Salzteig,
- 230 -
o
ordnen oder gruppieren Einzelfiguren
o
machen Bewegung sichtbar
o
heben oder verbergen Figuren in ihrer
Umgebung;
Kreativ darstellen und gestalten
• stellen Beobachtungen der Umwelt künstlerisch • Landschaften, Tiere, Pflanzen, Menschen,
dar;
Objekte
• Horizont-Linie,
Vordergrund,
mittlerer
Bereich, Hintergrund
Geografie
• begründen
ihre
Gestaltungsweise;
Materialwahl
und
• gestalten nach dem Betrachten ausgewählter • unterschiedliche Techniken und/oder Motive
Kunstwerke ähnliche Arbeiten;
• erkunden Bilder gestalterisch:
• Rekonstruktion und Dekonstruktion
o gestalten
Schwarz-Weiß-Kopien
von
bekannten
Werken
nach
eigenen
Vorstellungen farbig
o
arbeiten Ausschnitte aus einem Kunstwerk
aus;
• verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen. • Illustration von Texten, Liedern, Geschichten
• Grafische und/oder farbliche Umsetzung von
Musik
• Gestaltung von Figuren und Gegenständen
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Kunst wahrnehmen und erleben
• Parallelen zu eigenen Arbeiten
• untersuchen und vergleichen Kunstwerke unter
den
Gesichtspunkten
Techniken
und • Begegnung mit Kunst aus fremden Kulturen
Materialien.
• Entdeckung der digitalen Welt
Über Kunst sprechen
• wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie deckend, lasierend, abgegrenzt
Betrachten von Kunstwerken und in der
• Substantive wie Kontrast, Relief, Struktur
eigenen Tätigkeit progressiv an;
• Verben wie verzerren, konstruieren
• wägen einfache fachliche Aussagen und
Bewertungen zu künstlerischen Werken ab und
kommen zu einer begründeten Meinung
Technische Grundlagen erwerben
- 231 -
• zeichnen:
• Zentralperspektive
o erkennen
und
nutzen
richtige
Größenverhältnisse der Bildgegenstände
o
arbeiten mit Licht und Schatten
o
zeichnen einfache Objekte perspektivisch;
• malen;
verfeinern das Malen mit Farbmischungen;
• fotografieren
Bildmedien.
und
arbeiten
mit
digitalen
• Wirkung der Farben: Dominanz/Kontrast
• Stimmungs- und Empfindungswert von Farben:
o kalte und warme Farben/Warm-KaltKontrast
o Komplementärfarben/Komplementärkontra
st
o Farbkreis
• Fotografische und filmische Dokumentation der
Wirklichkeit
Künstlerische Grundlagen erwerben
• vergleichen, untersuchen Strategien von
Künstlern und stellen diese den eigenen
gegenüber;
• Verfremden, Übertreiben, Entstellen, Verzerren
• setzen bekannte Strategien gezielt ein.
Kreativ darstellen und gestalten
• beobachten ihre Umwelt und stellen sie
realitätsgetreu dar;
• Landschaften,
Menschen
Gegenstände,
Stillleben,
• Berücksichtigung der Proportionen
• verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen
durch das selbstständige Anwenden von
technischen Grundlagen.
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Kunst wahrnehmen und erleben
•
• untersuchen und vergleichen – unter
Berücksichtigung ästhetischer Grundsätze Kunstwerke unter den Gesichtspunkten •
Techniken und Stil;
•
• erkennen Bezüge zwischen historischem
Umfeld, Kultur und Individualbiografie der
Künstler und ihren Arbeiten.
•
strukturierte Erschließung von Kunstwerken:
Farben, Formen, Komposition und Technik
Interpretation von Bildaussage und Bildgehalt
zeit- und ideengeschichtlicher Kontext eines
Werkes
biografische und sonstige Besonderheiten der
Entstehung eines Werkes
• Zeitleiste
- 232 -
Deutsch, Geschichte, Geografie
Über Kunst sprechen
• verstehen
und
nutzen
in
Anwendungssituationen
fachsprachliche
Begriffe und finden adäquate Formulierungen
für
Arbeitsschritte
und
Gestaltungsentscheidungen;
• beschreiben
zweidimensionale,
dreidimensionale und mediale Kunstwerke
unter Verwendung der Fachsprache;
• begründen Meinungen und Wertungen zu
Kunstwerken zunehmend kunstspezifisch.
• präsentieren
einzelne
Phasen
ihres
Arbeitsprozesses und Produkte ihrer Arbeit
und reflektieren Abweichungen von oder
Entsprechungen zu ihrer gestalterischen
Absicht.
Technische Grundlagen erwerben
• zeichnen;
Parallelperspektive, Schrägperspektive
o erkennen
und
nutzen
richtige
Größenverhältnisse der Bildgegenstände
im Format
o
verwenden Licht und verschiedenen Arten
von Schatten
o
zeichnen einfache Objekte perspektivisch;
• malen;
• Farben und ihre Wirkung
vertiefen alle bereits erlernten malerischen
Grundlagen;
• fotografieren und arbeiten mit digitalen
Bildmedien.
• fotografische und filmische Dokumentation der
Wirklichkeit
• Bearbeitung
der
Wirklichkeit
Bildbearbeitungsprogrammen
mit
Künstlerische Grundlagen erwerben
• untersuchen und beschreiben eigenständig
Strategien von Künstlern;
• beispielsweise
Gestalten
Verfremden,
• nutzen begründet künstlerische Strategien, um
sich auszudrücken und ihre Erfahrungen zu
vermitteln und entwickeln Ansätze eines
individuellen Ausdrucks.
Kreativ darstellen und gestalten
• benutzen fachspezifische Ausdrucksformen;
• (Natur)studie, Skizze, Plan, Modell
• Beachtung der Proportionen
• verwirklichen
Gestaltungsvorstellungen
durch
eigene
die
Inszenieren,
- 233 -
Anwendung aller bekannten Techniken und
Strategien.
- 234 -
ANHANG VII
Rahmenplan
Fach
Sport
- 235 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER
PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................ 227
1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?........................................................................................ 228
1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................. 228
1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................ 230
1.4 INHALTE .......................................................................................................................... 230
1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................. 231
1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ..................................................... 233
1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE .............................................................................. 234
2. DER BEITRAG DES FACHES SPORT ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ................. 235
3. KOMPETENZERWARTUNGEN .............................................................................................. 237
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ........... 240
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ............................... 242
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE ......... 242
5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS .................................................................................... 244
5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................. 244
5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................. 248
5.2.3 Oberstufe der Primarschule................................................................................... 253
5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ............................................................................ 257
- 236 -
1. GRUNDSÄTZE
EINES
KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE
DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur
Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein
Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu
einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische
Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur
Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere
beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und
Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen
Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben
müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören.
Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 237 -
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
•
1.1
WAS SIND KOMPETENZEN9?
Stärkung der
Persönlichkeit
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem
Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können
Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt
einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen
eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit
weiter entwickeln.
1.2
FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang
von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
Fachbezogene
Kompetenzen
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen,
die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt
entwickelt werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Überfachliche
Kompetenzen
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
9
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen
pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung
einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 238 -
o Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methodenkompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken,
insbesondere der Schulmediotheken.
o Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine
gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen
Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext
einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.).
o Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
-
das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
-
das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
-
das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen
Selbstwahrnehmung;
-
die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informations- und
Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 239 -
1.3
KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Kernkompetenzen
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von
Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen zu sichern.
Kompetenzerwartungen
In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie
benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches
erworben haben sollen;
• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;
• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und
Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste
Lernerfolg ermöglicht wird;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
1.6
• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche
Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen;
• machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent;
• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts.
1.4
INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt
fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
Kompetenz
erwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
- 240 -
1.5
LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen
Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der
Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und
Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit
besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule
schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun
können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen.
•
Kompetenzorientierter
Unterricht
fordert
deshalb
für
die
Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur.
Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die
Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen
fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von
Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Aktivierende
Lerntätigkeit
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
- 241 -
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
•
Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und
knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an.
Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.
Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer
tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und
horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert
verstärkt kumulatives Lernen.
•
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor
allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau
von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen
unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in
lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen.
•
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über
die
Grenzen
des
jeweiligen
Faches
hinausgehen.
Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt
hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der
Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung
des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im
Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
•
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in
bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium.
•
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
- 242 -
Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
1.6
Positive
Arbeitsatmosphäre
LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein
realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens
aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
erfordern ein verändertes
Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen
Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
Kollegiale
Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 243 -
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale
Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen
Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische
Maßnahmen
in
der
Unterrichtsgestaltung.
Portfolio-Arbeiten,
Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur
Lernstandserhebung.
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7
STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und
3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die
wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des
6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
- 244 -
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 245 -
2. DER
BEITRAG
DES
KOMPETENZENTWICKLUNG
FACHES
SPORT
ZUR
Sport hat in der heutigen Gesellschaft eine sehr hohe Bedeutung und tritt
vielfältig in Erscheinung. Deshalb stellt die Sporterziehung in der Schule einen
sehr wichtigen Teil der schulischen Bildung und Erziehung dar. Diesen gilt es,
im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen, zu erhalten und in der Qualität zu
fördern.
Der moderne Sportunterricht geht vom natürlichen Bewegungsbedürfnis und von
der Freude an der Bewegung aus. Er soll in seiner ganzen Vielfalt erlebt werden
können, neue pädagogisch-didaktische Ansätze berücksichtigen und
gesundheitlichen Aspekten gerecht werden.
Um den unterschiedlichen Voraussetzungen, Begabungen und Neigungen
Rechnung zu tragen, muss der Sportunterricht auf die Schüler ausgerichtet sein
und alle Sinne ansprechen.
Bewegung ist ein Wesensmerkmal des Menschen und unterstützt seine
harmonische Entwicklung. Da in unserer Gesellschaft die körperliche
Beanspruchung immer geringer wird und natürliche Bewegungsanreize immer
mehr verschwinden, gewinnt der Sport in der Schule ständig an Bedeutung.
Sinnvoll betriebener Schulsport leistet somit einen wichtigen Beitrag, um sich
"wohl und gesund" zu fühlen. Auch die moderne Hirnforschung belegt, dass
Schüler mit guter Bewegungskoordination wesentlich besser in
Konzentrationstests abschneiden.
Bewegungsfreude
und -bedürfnis als
Ausgangspunkt
Pädagogische
Prinzipien
Die Chancen des Schulsportes bestehen darin: Durch systematisches "Üben und
Leisten" können Fertigkeiten erworben und verfeinert werden. Fortschritte sind
schnell erkennbar. Im "Herausfordern und Wetteifern" und im "Gestalten
und Darstellen" erkennen die Schüler ihre Möglichkeiten und Grenzen. Sie
verbessern ihre Selbsteinschätzung und lernen, mit Erfolgen und Misserfolgen,
Siegen und Niederlagen richtig umzugehen.
Spezifische Aktivitäten im Freien ermöglichen einen verantwortungsvollen
Umgang in und mit der Natur.
Im Einzelnen sollen die folgenden fachbezogenen Kernkompetenzen erarbeitet
werden:
• Lern- und Leistungsbereitschaft sowie Kreativität entwickeln;
• Verantwortungsbewusstes Handeln üben, Rücksichtnahme erlernen,
Abmachungen und Regeln einhalten und den Fair Play–Gedanken
entwickeln;
• Die Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit reflektieren;
• Die motorische Fähigkeiten wie Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit,
Kraft und Dehnung vervollkommnen;
• grundlegende Bewegungs- und Körpererfahrungen beim Laufen, beim
Werfen, beim Springen, beim Turnen und Bewegen an Geräten, beim
rhythmischen Bewegen, bei Sport- und Rückschlagspielen, beim
Kämpfen und beim Schwimmen erwerben und erweitern.
Fachbezogene
Kernkompetenzen
- 246 -
Sport ist für das menschliche Zusammenleben ein wichtiges Erfahrungsfeld
und eignet sich daher hervorragend zur Förderung sozialer Kompetenzen.
Verschiedene Betätigungsfelder (Neben-, Mit-, Gegen-, und Füreinander)
stärken den Gemeinschaftssinn ("dabei sein und dazugehören") und fördern das
Verantwortungsbewusstsein und das Verständnis für Mitschüler. Emotionen
werden ausgelebt, Spannungen abgebaut und Konflikte ausgetragen. Fairplay
wird durch praktische Erfahrungen thematisiert und eingeübt.
Soziale Kompetenzen
Im Sportunterricht darf es keinen Raum für Diskriminierung Schwächerer, von
Jungen und Mädchen oder Menschen anderer Kulturen geben.
In Verbindung mit der Vermittlung notwendiger Kenntnisse werden die Schüler
schrittweise befähigt, Sport im schulischen und außerschulischen Bereich
selbstständig und selbsttätig auszuüben. In diesem Prozess gilt es, die Anlagen
eines jeden Schülers zu erkennen und seine Individualität auszuprägen.
Methodenkompetenz
en
Die Schüler lernen
• nach der induktiven Methode Lösungen einer bis dahin unbekannten
Bewegungsaufgabe zu finden,
• vielfältige Informationsformen (z. B. Texte, Phasenbilder, Raumwege,
Organisationsbeschreibungen) zu nutzen,
• Unterrichtsergebnisse zu präsentieren, die Sportpraxis in sprachlicher Form zu
reflektieren, Wettkämpfe zu planen, zu organisieren und durchzuführen.
Für die Entwicklung der personalen Kompetenzen ist die körperliche Dimension,
die durch Spiel und Sport Berücksichtigung findet, äußerst wirksam.
Die subjektiv erlebte Leistungsfähigkeit, der individuelle Leistungszuwachs
sowie die Wahrnehmung von Leistungsunterschieden haben eine besondere
Bedeutung für die Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung.
Personale
Kompetenzen
Die Schüler lernen
• bereit zu sein, sich anzustrengen und Belastungen zu ertragen,
• Sieg und Niederlage zu erleben und angemessen zu verarbeiten,
• Möglichkeiten und Risiken bei der Bewältigung sportlicher Aufgaben
realistisch einzuschätzen,
• körperliche Phänomene und Reaktionen auf Bewegungen wahrzunehmen,
• nach kritischer Reflexion Kenntnisse über die Zusammenhänge von Sport und
Gesundheit, Sport und Natur für das weitere Sporttreiben zu nutzen.
Der Sportunterricht leitet die Schüler zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung an
und motiviert sie zu einer lebenslangen Freude an Bewegung und Sport
Lebenslanges
Sporttreiben als Ziel
- 247 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN
Ende des sechsten Primarschuljahres
Ende des zweiten Sekundarschuljahres
Die Schüler…
Die Schüler…
ALLGEMEINE KOMPETENZERWARTUNGEN
Lern- und Leistungsbereitschaft und Kreativität
• sind aufgeschlossen und neugierig beim • sind aufgeschlossen und neugierig beim
motorischen Handeln mit Geräten und ohne
motorischen Handeln mit Geräten und ohne
Geräte;
Geräte, auch bei Trendsportarten, die im
Unterricht vorgestellt werden;
• erwerben bei Bewegung, Sport und Spiel • wissen, wie sich der Bewegungsablauf und das
grundlegende motorische Erfahrungen;
Bewegungsgefühl verbessern lassen und nutzen
dieses Wissen in ihrem Bewegungshandeln;
• verwenden einfache
Fachsprache.
Grundbegriffe
der • verwenden einen erweiterten Fachwortschatz.
Verantwortungsbewusstes Handeln, Rücksichtnahme, Abmachungen, Regeln und Fair Play
• gehen beim Üben und Wettkämpfen • gehen beim Üben und bei Wettkämpfen
zunehmend verantwortungsbewusst mit sich,
verantwortungsbewusst mit sich, mit anderen,
mit anderen, mit Materialien, Übungsstätten
mit Materialien, Übungsstätten und der Umwelt
und der Umwelt um;
um;
• nehmen aktiv am Sportunterricht teil und • gestalten den Sportunterricht aktiv mit;
bringen eigene Ideen ein;
• kennen einfache Regeln, Wettkampf- und • kennen
Regeln,
Wettkampfund
Sicherheitsbestimmungen und wenden sie an.
Sicherheitsbestimmungen und wenden sie an.
Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit
• kennen die Bedeutung sportlicher Betätigung • beschreiben die Wirkung sportlicher Betätigung
für Gesundheit und Leistungszuwachs;
für Gesundheit und Leistungszuwachs;
• nennen Beispiele für das Zusammenwirken von • beschreiben das Zusammenwirken von
Bewegung,
Ernährung
und
mentaler
Bewegung,
Ernährung
und
mentaler
Gesundheit zur Förderung einer ganzheitlichen
Gesundheit zur Förderung einer ganzheitlichen
Entwicklung.
Entwicklung;
• kennen
und
beachten
hygienische • kennen
und
beachten
Verhaltensweisen und Baderegeln;
Verhaltensweisen sowie die
Benutzerregeln in Sportstätten;
hygienische
wichtigsten
• schätzen die Reaktionen ihres Körpers in
Belastungssituationen ein.
Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Kraft und Dehnung
• führen Übungen in den Bereichen Ausdauer • führen Übungen in den Bereichen Ausdauer
und
Koordination
altersund
und
Koordination
altersund
entwicklungsgemäß aus;
entwicklungsgemäß aus;
• führen
Übungen
in
den
Bereichen • führen
Übungen
in
den
Bereichen
Schnelligkeit, Kraft und Dehnung alters- und
Schnelligkeit, Kraft und Dehnung alters- und
- 248 -
entwicklungsgemäß aus.
entwicklungsgemäß aus.
TÄTIGKEITSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN
Laufen, Werfen, Springen
• führen die leichtathletischen Grundformen in • führen
Lauftechniken,
Sprintunterschiedlichen Handlungssituationen und
Staffelformen,
Dauerlaufunter
Beachtung
von
grundlegenden
Hürdenlaufformen aus;
Bewegungsmerkmalen aus;
• führen Absprung und Abwurf rhythmisch aus;
und
und
• führen Anlauf, Absprung, Flugphase und
Landung beim Hoch- und Weitsprung aus und
variieren diese;
• beherrschen die leichtathletischen Wurf-, Stoßund Schleudertechniken in ihrer Grobform;
• dokumentieren
die
Leistungsergebnisse.
individuellen • dokumentieren
die
individuellen
Leistungsergebnisse und werten sie aus.
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten
• zeigen Bewegungsfertigkeiten an ausgewählten • erwerben
und
gestalten
traditionelle
Geräten allein, mit Partner oder in der Gruppe;
Fertigkeiten mit, an und auf Geräten sowie
Kunst- und Akrobatikformen und wenden sie
an;
• treffen Handlungsentscheidungen risiko- und • treffen Handlungsentscheidungen risiko- und
verantwortungsbewusst;
verantwortungsbewusst;
• bauen gemeinsam unter Anleitung Geräte, • bauen
allein
oder
gemeinsam
Geräteverbindungen sicher auf und ab;
eigenverantwortlich
Geräte,
Geräteverbindungen sicher auf und ab;
• übernehmen Aufgaben zur Sicherung und • übernehmen komplexere Aufgaben
Hilfeleistung;
Sicherung und Hilfeleistung;
zur
• bewegen sich sicher und kontrolliert beim • bewegen sich sicher und kontrolliert beim
Fahren, Gleiten oder Rollen.
Fahren, Gleiten oder Rollen.
Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen
• führen
einfache
bewegungsrhythmische • führen komplexere bewegungsrhythmische
Gestaltungs- und
Improvisationsaufgaben
Aufgaben allein, mit einem Partner oder in der
allein, mit einem Partner oder in der Gruppe in
Gruppe in Verbindung mit Musik aus;
Verbindung mit Musik aus;
• erarbeiten
und
präsentieren
einfache • können sich in mindestens einer der folgenden
Choreographien oder Kunststücke und beachten
Formen der „Bewegung auf Musik“
rhythmische
Aspekte
sowie
einen
ausdrücken:
ausdrucksvollen Körpereinsatz.
o rhythmische
Sportgymnastik:
Volkstanz, Jazztanz, Breakdance;
o
konditionelle Formen auf Musik:
Aerobic, Rope skipping, Stepaerobic.
Sport- und Rückschlagspiele und Regeln
• gehen kontrolliert mit Spielgeräten in Übungs- • gehen kontrolliert mit Spielgeräten in Übungsund Spielsituationen um;
und Spielsituationen auch bei direkter
- 249 -
Gegnereinwirkung um;
• verstehen die Grundidee eines Spiels, schaffen • vertiefen mindestens zwei Sportspiele, schaffen
die organisatorischen Spielvoraussetzungen und
die organisatorischen Spielvoraussetzungen und
spielen regelgerecht;
spielen regelgerecht;
• lösen einfache Regelkonflikte und Störungen • lösen
Regelkonflikte
sowie
Störungen
innerhalb der Spielgruppe;
innerhalb der Spielgruppe, sodass das Spiel in
Gang bleibt;
• benennen Merkmale für faires Spielverhalten • benennen Merkmale für faires Spielverhalten
und beachten sie ;
und beachten sie;
• reflektieren ihr Handeln, benennen Merkmale • reflektieren ihr Handeln, benennen Merkmale
für erfolgreiches Spielverhalten und setzen
für erfolgreiches Spielverhalten und setzen
Erkenntnisse in ein verbessertes Spielhandeln
Erkenntnisse in ein verbessertes taktisches
um;
Spielhandeln um;
• übernehmen die Leitung einfacher Spiele.
• übernehmen Schiedsrichteraufgaben.
Kämpfen nach Regeln
• kämpfen und ringen nach vorgegebenen oder • beherrschen Grundsätze des Kämpfens;
gemeinsam vereinbarten Regeln;
• kämpfen auf spielerische Weise gegeneinander • verteidigen sich zunehmend selbst;
und achten dabei sowohl auf die eigene
körperliche Unversehrtheit als auch auf die der
anderen;
• übernehmen Schiedsrichteraufgaben;
• planen und organisieren kleine Wettkämpfe
selbstständig und werten sie aus.
• kennen Merkmale für erfolgreiches Handeln
beim Kämpfen und Ringen.
Schwimmen
• können schwimmen.
• erwerben Grundkenntnisse und -fähigkeiten des
Rettungsschwimmens.
- 250 -
4. EMPFEHLUNGEN
FÜR
UNTERRICHTSGESTALTUNG
DIE
QUALITÄT
DER
Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen die Schüler. Sie sind entsprechend ihren
Fähigkeiten, Interessen und Neigungen zu fördern und somit in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung zu stärken.
Der Unterricht ist erfolgreich, wenn er in einem Wechselverhältnis von
pädagogischer Anleitung durch den Lehrer und der Berücksichtigung von
Selbsttätigkeit der Schüler realisiert wird.
Schüleraktivitäten
im Mittelpunkt
Die komplexe Befähigung der Schüler im Sinne von Fach-, Methoden-,
personaler und sozialer Kompetenzen ist vorwiegend an eine qualitative
Prozessgestaltung auszurichten.
Erweiterung der
koordinativen und
konditionellen
Fähigkeiten
Die Kompetenzentwicklung im Sportunterricht umfasst
• die komplexe Erweiterung der koordinativen und konditionellen
Fähigkeiten,
• das sportorientierte Bewegungskönnen,
• und die Vermittlung von Wissen über Sport und Bewegung.
Bei der methodischen Gestaltung der vielfältigen Themenbereiche des
Sportunterrichts sind auf Grund der unterschiedlichen Voraussetzungen der
Schüler hinsichtlich ihrer Interessen, Leistungen und Verhaltensweisen
didaktische Differenzierungen erforderlich.
Für alle Schüler ergeben sich Chancen und Wege zu einer optimalen Teilnahme
an Sport und Spiel, wenn folgende Aspekte berücksichtigt werden:
• die kontinuierliche, variable und differenzierte Förderung jedes Schülers,
• die Unterstützung beim Abbau von Ängsten und beim Umgang mit Ängsten.
Die Art und Weise, wie es gelingt, alle Schüler in den Unterrichtsprozess
einzubeziehen, sie zu persönlich bestmöglichen Leistungen zu führen und ihnen
Erfolgserlebnisse zu verschaffen, hat ausschlaggebende Bedeutung für die
Einstellung der Schüler zum Sport und für ihr Verhalten innerhalb und außerhalb
des Unterrichts.
Die pädagogische Verantwortung für Bewegung, Sport und Spiel in der Schule
bleibt nicht auf den Sportunterricht beschränkt. Sie gilt ebenso für alle Formen
des außerunterrichtlichen Schulsports, der den individuellen Neigungen der
Schüler entsprechende Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet. Die verschiedenen
Angebote erlauben es, ohne an Teilnahmepflicht oder Leistungsbewertung
gebunden zu sein, sich auf Bewegung und Sporttreiben als Teil der
Lebensführung einzulassen.
Die vielfältigen Prozesse und Aufgaben, die mit dem gesamten Sport in der
Schule in Verbindung stehen, erfordern in besonderem Maße die Abstimmung
und Koordinierung durch die Lehrer, die Sport unterrichten.
Voraussetzung für einen qualitätsorientierten Sportunterricht ist neben der
Kompetenz des Lehrers auch eine ausreichende materielle und räumliche
Ausstattung.
Individuelle
Förderung
Einbeziehung der
Schüler
Außerunterrichtliche
Angebote
Koordination des
Schulsports
Infrastruktur
- 251 -
Schwimmen ist ein verpflichtender Bestandteil des Unterrichts. Allerdings darf
Schwimmunterricht den Sportunterricht weder vollständig noch phasenweise
ersetzen.
Das eigentliche Erlernen des Schwimmens findet für die meisten Schüler in der
Mittelstufe der Primarschule statt, nicht zuletzt auch deswegen, weil dieses Alter
besonders günstige Voraussetzungen für motorisches Lernen birgt.
Besondere Situation
des
Schwimmunterrichts
Dieser Prozess des Schwimmen-Lernens ist in der Regel am Ende der
Mittelstufe abgeschlossen. Durch den Wegfall des obligatorischen
Schwimmunterrichts in der Oberstufe der Primarschule ergeben sich für die
Schulen zeitliche Freiräume in anderen Bereichen.
In der 1. Stufe der Sekundarschule schließlich wird Schwimmen wieder
aufgenommen, allerdings mit dem besonderen Schwerpunkt des Erlernens
grundlegender Fertigkeiten im Rettungsschwimmen.
Die Leistungsbewertung orientiert sich an den Kriterien, die sich aus dem
Beitrag des Faches Sport zum Erwerb der Kernkompetenzen ergeben. Das Ziel
besteht darin,
• die Lernmotivation des Schülers zu erhalten und zu steigern,
• ihm ein realistisches Bild seines Leistungsstandes zu vermitteln,
• den Zusammenhang zwischen individuellen Leistungsvoraussetzungen,
aufgewendeter Anstrengung und erreichtem Leistungsstand bewusst zu
machen.
Eine pädagogische Bewertung sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
•
•
•
Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler,
Lehrer und Erziehungsberechtigte nachvollziehbar.
Eine ausschließliche Ausrichtung der Leistungsbeurteilung an nur messbaren
Ergebnissen ist zu vermeiden.
Eine kompetenzorientierte Leistungsbewertung ist so anzulegen, dass jeder
Schüler über den Stand seiner individuellen Kompetenzentwicklung, über
seine Lernfortschritte und über die Notwendigkeit weiterer
Lernanstrengungen informiert ist.
Aus pädagogischer Sicht ist besonders wichtig, dass auch die individuellen
Voraussetzungen der Schüler berücksichtigt werden. Dazu gehören unter
anderem
• unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen,
• Willens- und Anstrengungsbereitschaft sowie soziale Verhaltensweisen.
Leistung ist nicht
alles
Berücksichtigung
der individuellen
Voraussetzungen
Allgemeine Kompetenzerwartungen im Fach Sport:
Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Kraft, Dehnungen
Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit
Mittelstufe
Oberstufe
Sekundarschule
1. Stufe
Allgemeine Grundsätze von Sport- und Rückschlagspielen erlernen und sich an vereinbarte Regeln halten
Bewegung mit Rhythmus und Musik
Bewegung mit Geräten
Bewegung im Raum
Bewegen, Darstellen und Tanzen
akrobatisches Turnen
ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen
turnerische Grundtätigkeiten
an Geräteverbindungen arbeiten
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten entwickeln
Schleudern, Stoßen, Werfen
Weitspringen, Hochspringen
Hindernislaufen
Dauerlaufen
Schnelllaufen
Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufen, Werfen, Springen entwickeln
Primarschule
Unterstufe
Bildungsziel: die lebenslange Freude an der Bewegung wecken, fördern und erhalten
5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
- 252 -
Allgemeine Kompetenzerwartungen im Fach Sport:
Verantwortungsbewusstes Handeln, Rücksichtnahme,
Einhalten von Abmachungen, Regeln und Fairplay
Schwimmen
um Geräte und mit Geräten kämpfen
um den Raum kämpfen
um das Gleichgewicht kämpfen
Kämpfen nach Regeln
spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen
Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen)
mit Spielgeräten umgehen
- 253 -
- 254 -
5.2
INHALTE DES UNTERRICHTS
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
5.2.1
Unterstufe der Primarschule
Unterstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Laufen, Werfen, Springen
Schnelllaufen
• aus verschiedenen Positionen
verschiedene Signale starten
• starten, beschleunigen und sprinten.
und
auf
Dauerlaufen
• laufen ausdauernd eine festgelegte Zeitspanne
oder
Strecke
in
selbst
gewähltem
gleichmäßigem Tempo;
• „Laufe dein Alter“
• im individuellen Wohlfühltempo
(„Laufen ohne Schnaufen“)
laufen
• berücksichtigen Umwelt und Natur beim
Dauerlaufen;
Geografie, Naturwissenschaften
• dokumentieren die eigene Leistung im
Dauerlauf.
Hindernislaufen
• umlaufen bzw. überwinden verschiedenartige
Hindernisse auf vielfältige Art und Weise;
• umlaufen
gewandt
Hindernisse
überwinden diese rhythmisch;
und
• neben
dem
üblichen
Alltagsmaterialien
(Getränkekartons…)
Material
auch
verwenden
• bringen beim Aufbau von Hindernisbahnen
eigene Ideen ein.
Weitspringen, Hochspringen
• erproben und führen vielfältige Formen des
Springens aus;
• suchen und gestalten eigene Sprungideen;
• abspringen mit einem Bein nach Anlauf.
•
•
•
•
•
in die Höhe springen
in die Weite springen
in die Tiefe springen
Zonen überqueren
aus verschiedenen Anlaufrichtungen starten
Schleudern, Stoßen, Werfen
• erproben unterschiedliche Geräte und Objekte
zum Schleudern, Stoßen und Werfen;
• beachten beim Werfen, Schleudern und Stoßen
Sicherheitsanforderungen.
• Sicherheit beim Ziel-Werfen gewinnen
- 255 -
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten
an Geräteverbindungen arbeiten
• nutzen,
verändern
Gerätearrangements,
erproben Bewegungsmöglichkeiten;
• sich etwas zutrauen, dabei die Risiken
einschätzen.
• Gerätelandschaften,
Bewegungsbaustellen
Hindernisbahnen,
turnerische Grundtätigkeiten
• erproben und üben Grundtätigkeiten;
• bauen Körperspannung auf;
• erfinden und zeigen anderen Kunststücke.
• turnerische Grundtätigkeiten an und auf
verschiedenen Turngeräten: rollen, stützen,
springen, balancieren…
ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen
• turnen ausgewählte Bewegungselemente;
• kombinieren einzelne Bewegungselemente;
• nutzen einfache bildliche Darstellungen für das
Üben von Bewegungselementen.
• Aufgaben an
Turngeräten
und
auf
verschiedenen
akrobatisches Turnen
• stimmen das eigene Handeln auf das des
Partners ab;
• Partner- und Gruppenakrobatik
• erfinden und präsentieren einfache Figuren;
• Grifftechniken
• nutzen einfache bildliche Darstellungen für das
Üben von Figuren.
• Zirkus
Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen
Bewegung im Raum
• vollziehen Raumwege nach und nehmen
Aufstellungsformen ein;
• Aufstellungsspiele
mit
Änderung
Richtung, Ebene, Dimension, Form
• führen Positions- und Formationswechsel nach
Vorgabe durch.
• Platzwechsel- und –suchspiele
der
Geografie: Räume entdecken
Bewegung mit Geräten
• erproben Geräte und führen kreative Formen
der Handhabung aus.
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien
• Jonglier- und Zirkusübungen
Bewegung mit Rhythmus und Musik
• erkennen Rhythmen und ahmen diese mit
Materialien und Körperinstrumenten nach;
• gestalten gymnastische und
Übungsformen nach Musik;
• stellen Gefühle
Bewegung dar.
und
tänzerische
Stimmungen
durch
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien
• einfache Jonglier- und Zirkusübungen
• Bewegungsgeschichten,
Fantasiereisen,
Darstellungs- und Rollenspiele
Musik: Musik machen mit Stimme und
Klangmaterialien – Musik umsetzen
Deutsch, Französisch als Fremdsprache
- 256 -
Sport- und Rückschlagspiele erlernen und Regeln
mit Spielgeräten umgehen
• gehen bei einfachen Aufgaben geschickt und
sicher mit den Spielgeräten um;
• erkennen
anhand
von
beispielhaften
Bewegungsbildern Lösungsmöglichkeiten und
setzen in eigenes Bewegungshandeln um;
• beschreiben eigene Lernerfahrungen;
• suchen
und
Übungsformen.
präsentieren
• Aufgaben und Spielformen mit verschiedenen
Spielgeräten in den Bereichen Zielwurf-,
Zielschuss- und Zielschlagspiele
eigene
Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen)
• verstehen und nehmen Spielrollen an, handeln
sinnentsprechend;
• stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler
ein und orientieren sich im Spielraum;
• bringen eigene Vorstellungen und Wünsche
ein.
• Wahrnehmungsspiele
• kooperative Spiele
• einfache Lauf- und Fangspiele
• einfache Ballspiele
• freies Spiel
• Platzwechsel- und Suchspiele
• Kreisspiele
• einfache Rückschlagspiele
Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen
• verstehen
das
Aufstellen
und
Zusammenwirken innerhalb einer Mannschaft.
• kooperative Spiele
• Lauf- und Fangspiele
• einfache Ballspiele
• einfache Tor- und Korbballspiele
Beachtung von Schrittregeln
ohne
Kämpfen nach Regeln
um das Gleichgewicht kämpfen
• experimentieren mit
Körperspannung;
Gleichgewicht
und
• Übungen zur Körperspannung
• einfache Partnerkämpfe
um den Raum kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Raum
zu verteidigen bzw. zu erobern
• Zieh- und Schiebekämpfe
um Geräte und mit Geräten kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung
Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen
bzw. zu erobern.
• Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und um
Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen,
„Taschentuchspiel“
- 257 -
Schwimmen
Wassergewöhnung
• übernehmen beim freien Spiel für sich und
andere Verantwortung;
• erproben Bewegungen im Wasser sowie
vollziehen vorgegebene Bewegungsformen
nach, erfinden Kunststücke
• sich etwas trauen, wie z. B. ins Wasser
springen, den Kopf unter Wasser nehmen,
Augen unter Wasser öffnen, ins und unter
Wasser ausatmen
• gleiten mit Hilfe des Partners und durch
eigenen Antrieb
- 258 -
5.2.2
Mittelstufe der Primarschule
Mittelstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Laufen, Werfen, Springen
Schnelllaufen
• starten konzentriert, beschleunigen schnell und
sprinten;
• erkennen und beschreiben Zusammenhänge
zwischen Konzentration und Reaktion.
• aus verschiedenen Positionen
verschiedene Signale starten
und
auf
Dauerlaufen
• laufen ausdauernd eine festgelegte Zeitspanne
oder
Strecke
in
selbst
gewähltem,
gleichmäßigem Tempo;
• „Laufe dein Alter!“
• berücksichtigen Umwelt und Natur beim
Dauerlaufen;
• im individuellen Wohlfühltempo
(„Laufen ohne Schnaufen)
• dokumentieren die eigenen Leistungen und die
Leistungsentwicklung;
• in vertrautem Gelände (Schule…) orientieren
laufen
Geografie, Naturwissenschaften
• erwerben elementare Kenntnisse über eine
gesunde Ernährung.
Hindernislaufen
• umlaufen bzw. überwinden verschiedenartige
Hindernisse auf vielfältige Art und Weise;
• umlaufen
gewandt
Hindernisse
überwinden diese rhythmisch;
und
• neben dem üblichen
Alltagsmaterialien
(Getränkekartons…)
Sportmaterial auch
verwenden
• bringen beim Aufbau von Hindernisbahnen
eigene Ideen ein;
• schätzen mögliche Gefahren und Risiken ein.
Weitspringen, Hochspringen
• führen vielfältige Formen des Springens aus;
• in die Höhe springen
• suchen und gestalten eigene Sprungideen;
• in die Weite springen
• erkennen
und
nutzen
Bewegungsmerkmale
für
motorische Handeln;
• in die Tiefe springen
wesentliche
das
eigene
• Zonen überqueren
• aus verschiedenen Anlaufrichtungen starten
• abspringen beim Weitsprung mit Anlauf aus
einer Absprungzone einbeinig;
• üben Hochsprung in verschiedenen Varianten.
• aus hoher Anlaufgeschwindigkeit abspringen
• vom Springen in die Weite zum Schrittsprung
- 259 -
Schleudern, Stoßen, Werfen
• nutzen verschiedenartige Geräte und Objekte
zum Schleudern, Stoßen und Werfen;
• Sicherheit beim Ziel-Werfen gewinnen
• beachten beim Schleudern, Stoßen und Werfen
Sicherheitsanforderungen.
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten
an Geräteverbindungen arbeiten
• nutzen Geräteverbindungen und erproben
vielfältige Bewegungsmöglichkeiten
• sich etwas zutrauen, dabei Gefahren und
Risiken einschätzen.
• Gerätelandschaften,
Bewegungsbaustellen
Hindernisbahnen,
turnerische Grundtätigkeiten
• erproben und üben Grundtätigkeiten;
• bauen Körperspannung auf;
• erkennen
den
Zusammenhang
von
Körperspannung und dem Gelingen einer
Übung
und
wenden
dies
in
der
Bewegungstätigkeit an;
• turnerische Grundtätigkeiten an und auf
verschiedenen Turngeräten: rollen, stützen,
springen, balancieren…
• erfinden und zeigen anderen Kunststücke.
ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen
• turnen ausgewählte Bewegungselemente;
• kennen und beachten beim Üben ausgewählte
Bewegungsmerkmale;
• kennen und wenden ausgewählte Fachbegriffe
an;
• kombinieren und präsentieren
Bewegungselemente;
• üben
an
bildlichen
Bewegungselemente,
Bewegungsfolgen.
einzelne
• Aufgaben an
Turngeräten
und
auf
verschiedenen
Darstellungen
entwickeln
akrobatisches Turnen
• zeigen für das turnerische Gelingen und die
Gesundheit aller Beteiligten Verantwortung;
• vollziehen akrobatische Aufgaben
erfinden und präsentieren Figuren;
nach,
• Partner- und Gruppenakrobatik
• Grifftechniken
• Zirkus
• nutzen bildliche Darstellungen für das Üben • Pyramiden
von Figuren.
Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen
Bewegung im Raum
• vollziehen Raumwege nach und nehmen
Aufstellungsformen ein;
• Aufstellungsspiele mit Änderung der Richtung,
Ebene, Dimension, Form
- 260 -
• führen Positions- und
durch und üben diese.
Formationswechsel
• Platzwechselspiele und Platzsuchspiele
Geografie: Räume entdecken
Bewegung mit Geräten
• gehen mit Geräten um und suchen kreative
Formen der Bewegungsausführung.
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien
• Jonglier- und Zirkusübungen
• Seilschwingen und Seilspringen koordinieren
Bewegung mit Rhythmus und Musik
• erkennen Rhythmen, unterscheiden diese
voneinander und ahmen diese mit Materialien
und Körperinstrumenten nach;
• finden eigene Rhythmen;
• gestalten gymnastische und
Bewegungsformen nach Musik;
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und
Körperinstrumenten
• Bewegungslieder und Tänze
• Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic
tänzerische
• drücken Gefühle und Stimmungen durch
Bewegung aus.
• Tänze
anderer
Gesellschaftstänze
Kulturbereiche
und
• moderner Tanz, kreativer Tanz
Musik: Musik machen mit Stimme und
Klangmaterialien – Musik umsetzen
Deutsch, Französisch als Fremdsprache
Sport- und Rückschlagspiele und Regeln
mit Spielgeräten umgehen
• gehen sicher und effektiv mit Spielgeräten bei
komplexeren Aufgaben um;
• wählen dem eigenen Entwicklungsstand
entsprechend
Aufgaben
und
Schwierigkeitsgrade aus;
• erkennen anhand der Beobachtung anderer
Bewegungsbilder Lösungen und setzen diese in
eigenes Bewegungshandeln um;
• Aufgaben und Spielformen mit verschiedenen
Spielgeräten in den Bereichen Zielwurf-,
Zielschuss- und Zielschlagspiele
• beschreiben eigene Lernerfahrungen;
• erfinden und
Übungsformen.
präsentieren
Spiel-
und
Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen)
• verstehen und nehmen Spielrollen an und
beschreiben die Merkmale einer spezifischen
Rolle;
• stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler
ein, orientieren sich im Spielraum und
bewegen sich kontrolliert;
• Wahrnehmungsspiele
• kooperative Spiele
• einfache Lauf- und Fangspiele
• einfache Ballspiele
- 261 -
• bringen eigene Vorstellungen und Wünsche
ein.
• freies Spiel
• Platzwechsel- und Suchspiele
• Kreisspiele
Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen
• verstehen das Aufstellen und Zusammenwirken
innerhalb einer Mannschaft und handeln
zielgerichtet mannschaftsdienlich.
• kooperative Spiele
• Lauf- und Fangspiele
• einfache und komplexe Ballspiele
• einfache Formen der ZielwurfTorschussspiele sowie Rückschlagspiele
und
Kämpfen nach Regeln
um das Gleichgewicht kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung das
Gleichgewicht zu halten und kontrolliert zu
fallen statt zu stürzen;
• nennen Beispiele
Gleichgewichts.
zur
Stabilisierung
des
• einfache Partnerkämpfe
• Ringkämpfe
um den Raum kämpfen
• lernen auch bei gegnerischer Einwirkung,
Raum zu verteidigen bzw. zu erobern.
• Zieh- und Schiebekämpfe am Boden und im
Stand
um Geräte und mit Geräten kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung
Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen
bzw. zu erobern.
• Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und um
Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen,
Balleroberung, Klammern, Verteidigen
Schwimmen
Vorerfahrungen zum Schwimmen
• verfügen
über
Erfahrungen
Wasserwiderstand und Wasserauftrieb:
o
beim Tauchen und Gleiten;
o
mit Geräten;
o
mit Partnern.
mit
• Fangspiele
• Bälle
Tauchen und Schwimmen
• bewegen
sich
selbstständig
verantwortungsbewusst im Wasser;
und
• tauchen weit, tief und orientiert;
• beschreiben wesentliche Bewegungsmerkmale
von ausgewählten Schwimmtechniken und
beachten diese beim Schwimmen;
- 262 -
• beobachten einzelne Bewegungsmerkmale und
beschreiben Lerntipps für andere;
• schwimmen eine längere Zeit oder Strecke.
Springen
• erproben,
präsentieren
und
wenden
unterschiedliche Formen von Sprüngen an;
• wenden Lernhilfen an;
• erkennen und benennen wichtige Merkmale
von Sprüngen und beachten diese bei der
Ausführung.
- 263 -
5.2.3
Oberstufe der Primarschule
Oberstufe der Primarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Laufen, Werfen, Springen
Schnelllaufen
• starten, beschleunigen und sprinten schnell
und konzentriert;
• Hochstart, Tiefstart
• Pendelstaffeln
• erkennen und erklären Zusammenhang von
Konzentration und Reaktion.
Dauerlaufen
• laufen ausdauernd eine größere, festgelegte
Zeitspanne oder eine längere Strecke in
selbst gewähltem gleichmäßigem Tempo;
• im individuellen Wohlfühltempo laufen
• berücksichtigen Umwelt und Natur beim
Dauerlaufen;
• Orientierungslaufen (auch in vertrautem
Gelände)
Mathematik,
• erkennen die individuellen Leistungen und
Leistungsfähigkeit, dokumentieren die
Leistungsentwicklung
und
eigene
Möglichkeiten der Leistungssteigerung;
Geografie, Naturwissenschaften
• erwerben Kenntnisse über eine gesunde
Ernährung;
• erwerben Kenntnisse über die möglichen
Gefahren des Dauerlaufens für die
Gesundheit.
Hindernislaufen
• umlaufen und überwinden verschiedenartige
Hindernisse auf vielfältige Art und Weise;
• Überlaufen von natürlichen und künstlichen
Hindernissen
• Steigerung von Abständen und Höhen
• setzen eigene Vorstellungen beim Aufbau
von Hindernisbahnen praktisch um;
• schätzen Gefahren und Risiken ein.
Weitspringen, Hochspringen
• suchen beim Üben der vielfältigen Formen
nach den persönlich effektivsten Lösungen;
• kennen und beschreiben Merkmale und
Unterschiede von Techniken;
• erkennen den optimalen Absprungspunkt
beim Weitsprung mit Anlauf;
• Schrittweitsprung
Schritten
–
Anlauf
nach
7-9
- 264 -
• üben
verschiedene
Hochsprungs.
Variationen
des
• Fantasiesprünge und historische Techniken:
Steigesprünge,
Hocksprünge,
Scherensprünge…
• Flop aus dem Stand und mit Anlauf
Schleudern, Stoßen, Werfen
• erproben unterschiedliche Geräte und
Objekte zum Schleudern, Stoßen und
Werfen;
• vom Standwurf zum Weitwurf mit Anlauf
• in die Weite und auf Ziele schleudern
• in die Weite und auf Ziele stoßen
• benennen und beachten beim Üben
Gefahren und Sicherheitsanforderungen.
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten
an Geräteverbindungen arbeiten
• nutzen und verändern Geräteverbindungen,
stellen Beispielformen zusammen und
erproben diese;
• sich etwas
abwägen.
zutrauen,
dabei
Risiken
• Gerätelandschaften,
Bewegungsbaustellen
Hindernisbahnen,
turnerische Grundtätigkeiten
• üben Grundtätigkeiten
diese;
und
verbessern
• bauen Körperspannung auf;
• erkennen
den
Zusammenhang
von
Körperspannung und dem Gelingen einer
Übung und wenden dies in der
Bewegungstätigkeit an;
• turnerische Grundtätigkeiten an und auf
verschiedenen Turngeräten
• erfinden und zeigen anderen Kunststücke.
ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen
• turnen ausgewählte Bewegungselemente;
• kennen ausgewählte Bewegungsmerkmale
und beachten diese beim Üben;
• kennen ausgewählte Fachbegriffe
wenden diese beim Handeln an;
und
• kombinieren und präsentieren einzelne
Bewegungselemente;
• Aufgaben an
Turngeräten
und
auf
verschiedenen
• nutzen bildliche Darstellungen für das Üben
von
Bewegungselementen
und
das
Entwickeln von Bewegungsfolgen.
akrobatisches Turnen
• zeigen für das Gelingen und die Gesundheit
aller Beteiligten Verantwortung;
• Partner- und Gruppenakrobatik
- 265 -
• imitieren akrobatische Aufgaben, erfinden
Figuren und stellen diese vor;
• kennen, diskutieren und wenden Kriterien
für erfolgreiches Präsentieren an;
• Grifftechniken
• Pyramiden
• Zirkus
• nutzen
schriftliche
und
bildliche
Darstellungen für das Nachbauen von
Figuren;
• dokumentieren und bereiten Präsentationen
vor.
Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen
Bewegung im Raum
• vollziehen Raumwege nach und nehmen
Aufstellungsformen ein;
• führen Positions- und Formationswechsel in
kurzer Zeit durch.
• Aufstellungsspiele mit Änderung
Richtung, Ebene, Dimension, Form
der
• Platzwechsel- und -suchspiele
Bewegung mit Geräten
• handhaben Geräte und Materialien, finden
und präsentieren kreative Formen der
Bewegungsausführung;
• üben und führen gymnastische und
tänzerische Bewegungsformen an und mit
verschiedenen Geräten aus.
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien
• Jonglier- und Zirkusübungen
Bewegung mit Rhythmus und Musik
• finden eigene Rhythmen;
• führen gymnastische und tänzerische
Bewegungsformen nach Musik aus;
• drücken Gefühle und Stimmungen durch
Bewegung aus.
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und
Körperinstrumenten
• Bewegungslieder und Tänze
• Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic
• Tänze
anderer
Gesellschaftstänze
Kulturbereiche
und
• moderner Tanz, kreativer Tanz
Deutsch, Französisch als Fremdsprache,
Musik
Sport- und Rückschlagspiele und Regeln
mit Spielgeräten umgehen
• gehen bei komplexeren Aufgaben effektiv
und sicher mit den Spielgeräten um;
• wählen
dem
individuellen
Können
entsprechend angemessene Aufgaben und
Schwierigkeitsgrade aus;
• Aufgaben
und
Spielformen
verschiedenen
Spielgeräten
in
Bereichen Zielwurf-, ZielschussZielschlagspiele
mit
den
und
- 266 -
• wählen dem eigenen Leistungsniveau
angemessene methodische Lernhilfen;
erkennen durch Beobachtung anderer
Bewegungsbilder
Lösungsmöglichkeiten
und
setzen
diese
in
eigenes
Bewegungshandeln um;
• erfinden
selbst
Übungsformen,
demonstrieren und vermitteln diese.
Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen)
• verstehen und nehmen Spielrollen an,
übernehmen
dem
eigenen
Leistungsvermögen angepasste Rollen;
• kooperieren mit Mitspielern und stellen sich
auf Gegenspieler ein, orientieren sich
kontrolliert und taktisch klug im Spielraum;
• planen und organisieren selbst kleine
Wettkämpfe;
• einfache und
Fangspiele;
komplexere
Lauf-
und
• einfache und komplexere Ballspiele sowie
große Sportspiele (wie Fuß-, Hand-,
Basket-, Volleyball,…)
• leiten Spiele.
Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen
• verstehen das Zusammenwirken innerhalb
einer Mannschaft im Sinne eines Teams und
handeln entsprechend zielgerichtet;
• kooperative Spiele
• spielen taktisch klug und geschickt;
• einfache und komplexe Ballspiele
• erkennen und nutzen einen günstigen
Moment für den erfolgreichen Abschluss
einer spieltypischen Zielhandlung.
• Grundformen der Sportspiele: Zielwurf-,
Torschuss- und Rückschlagspiele
• Lauf- und Fangspiele
Kämpfen nach Regeln
um das Gleichgewicht kämpfen
• werden bei gegnerischer Einwirkung
zunehmend sicherer beim Halten von
Gleichgewicht und Körperspannung, fangen
Stürze ab;
• beschreiben Lösungen und Fehler bei der
Stabilisierung des Gleichgewichts.
• Partnerkämpfe
• Ringkämpfe
Regeln
nach
vorher
festgelegten
um den Raum kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung
Raum zu verteidigen bzw. zu erobern.
• Zieh- und Schiebekämpfe am Boden und im
Stand
um Geräte und mit Geräten kämpfen
• versuchen bei gegnerischer Einwirkung,
Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen
bzw. zu erobern.
• Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten sowie
um Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen,
Ballklau, Schatz verteidigen
- 267 -
5.2.4
Erste Stufe der Sekundarschule
1. Stufe der Sekundarschule
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Laufen, Werfen, Springen
Schnelllaufen
• vervollkommnen den Start und das Sprinten
• Einführung des Startblocks
individuell technisch;
• erkennen und nutzen Möglichkeiten einer • Übergabe des Staffelholzes
optimalen Vorbereitung des Starts.
Dauerlaufen
• laufen ausdauernd eine festgelegte größere
Zeitspanne oder Strecke in gleichmäßigem
Tempo;
• im individuellen Wohlfühltempo laufen
• dokumentieren
die
individuelle
Leistungsfähigkeit
und • Orientierungslaufen (auch in vertrautem
Leistungsentwicklung und stellen beim
Gelände)
Laufen einen Trainingsplan auf;
Mathematik
• festigen Kenntnisse über eine gesunde Naturwissenschaften
Ernährung;
• nennen mögliche Gefahren des Dauerlaufens
für die Gesundheit.
Hindernislaufen
• umlaufen bzw. überwinden auf vielfältige
Art
und
Weise
verschiedenartige • vom Laufen
Hindernisse;
Hürdenlaufen
über
Hindernisse
zum
• kennen beim Überwinden von Hindernissen • Runden-, Stern-, Dreieckläufe u. Ä. im
Risiken und Gefahren.
vertrauten Gelände
Weitspringen, Hochspringen
• erproben und wenden vielfältige Formen des
leichtathletischen Springens an;
• kennen wesentliche Bewegungsmerkmale • Schrittweitsprung
und
setzen
diese
in
eigenes
• Hockweitsprung
Bewegungshandeln um;
• springen beim Weitsprung mit Anlauf von
einer festen Markierung einbeinig ab, üben
optimale Landungen;
• üben
Hochsprung
Variationen.
in
verschiedenen • vom Springen in die Höhe zur StraddleTechnik
• vom Springen in die Höhe zum Fosbury-
- 268 -
Flop
• die Fosbury-Flop-Technik verbessern
Schleudern, Stoßen, Werfen
• erproben leichtathletische Grundformen des • Zonenwürfe
Werfens (Speer, Diskus) und Stoßens
• Zielwürfe
(Kugel);
• Würfe nach vollem Anlauf
• beachten
beim
Üben
Sicherheitsanforderungen.
Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten
an Geräteverbindungen arbeiten
• nutzen, verändern Geräteverbindungen,
erproben Bewegungsmöglichkeiten;
• wägen Risiken ab.
• Gerätelandschaften,
Bewegungsbaustellen
Hindernisbahnen,
turnerische Grundtätigkeiten
• erproben und verbessern Grundtätigkeiten;
• bauen Körperspannung auf und halten
diese;
• erkennen
den
Zusammenhang
von
Körperspannung und dem Gelingen einer
Übung und wenden diesen in der
Bewegungstätigkeit an.
• turnerische Grundtätigkeiten an und auf
verschiedenen Turngeräten
ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen
• turnen ausgewählte Bewegungselemente;
• kennen
und
beachten
ausgewählte
Bewegungsmerkmale beim Üben;
• wählen zwischen angebotenen Lernhilfen;
• kennen
und
Fachbegriffe an;
wenden
ausgewählte
• Aufgaben an
Turngeräten
und
auf
verschiedenen
• kombinieren und präsentieren einzelne
Bewegungselemente;
• nutzen bildliche Darstellungen für das
Vervollkommnen von Bewegungselementen
und das Entwickeln von Bewegungsfolgen.
akrobatisches Turnen
• zeigen für das
Unversehrtheit
Verantwortung;
Gelingen und die
aller
Beteiligten
• imitieren akrobatische Aufgaben, erfinden
und präsentieren Figuren;
• kennen und wenden Kriterien
erfolgreiches Präsentieren an;
für
• Partner- und Gruppenakrobatik
• Grifftechniken
• Pyramiden
• Zirkus
- 269 -
• nutzen
schriftliche
und
bildliche
Darstellungen für das Nachbauen von
Figuren;
• dokumentieren und bereiten Präsentationen
vor.
Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen
Bewegung im Raum
• führen
komplexe
Positionsund
Formationswechsel in kurzer Zeit durch;
• Aufstellungsspiele mit Änderung
Richtung, Ebene, Dimension, Form
der
• Platzwechselspiele und Suchspiele
Bewegung mit Geräten
• handhaben Geräte und Materialien, finden
und präsentieren kreative Formen der
Bewegungsausführung;
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien
• Jonglier- und Zirkusübungen
Bewegung mit Rhythmus und Musik
• finden eigene Rhythmen;
• führen gymnastische und tänzerische
Bewegungsformen nach Musik aus;
• drücken Gefühle und Stimmungen durch
Bewegung aus.
• Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und
Körperinstrumenten
• Bewegungslieder und Tänze
• Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic
• Tänze
anderer
Gesellschaftstänze
Kulturbereiche
und
• moderner Tanz, kreativer Tanz
Deutsch, Französisch als Fremdsprache,
Musik
Sport- und Rückschlagspiele und Regeln
mit Spielgeräten umgehen
• gehen beim Spielen geschickt und sicher
mit den Spielgeräten um;
• wählen
dem
persönlichen
angemessene
Aufgaben
Schwierigkeitsgrade aus;
Können
und
• wählen dem Leistungsniveau angemessene
methodische Lernhilfen; erkennen durch
Beobachtung anderer Bewegungsbilder
Lösungsmöglichkeiten und setzen diese in
eigenes Bewegungshandeln um;
• Aufgaben
und
Spielformen
verschiedenen
Spielgeräten
in
Bereichen Zielwurf-, ZielschussZielschlagspiele
• tauschen über eigene Spielerfahrungen aus;
• erfinden Übungsformen, demonstrieren und
vermitteln diese;
Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen)
mit
den
und
- 270 -
• verstehen Spielrollen und übernehmen dem
eigenen Leistungsvermögen angepasste
Rollen;
• stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler
ein, orientieren sich kontrolliert und taktisch
klug im Spielraum;
• kennen und setzen taktische Varianten ein;
• einfache und
Fangspiele
komplexere
Lauf-
und
• einfache und komplexere Ballspiele sowie
große Sportspiele (wie Fuß-, Hand-,
Basket-, Volleyball,…)
• Abwehr- Angriffstaktiken
• übernehmen Schiedsrichteraufgaben.
Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen
• verstehen das Zusammenwirken innerhalb
einer Mannschaft im Sinne eines Teams und
handeln entsprechend zielgerichtet und
mannschaftsdienlich;
• kooperative Spiele
• spielen taktisch klug und geschickt;
• einfache Formen der Zielwurf– und
Torschussspiele sowie Rückschlagspiele
• erkennen und nutzen einen günstigen
Moment für den erfolgreichen Abschluss
einer spieltypischen Zielhandlung.
• Lauf- und Fangspiele
• einfache und komplexe Ballspiele
• Grundformen der Sportspiele sowie die
großen Sportspiele (wie Fuß-, Hand-,
Volley-,
Basketball,…)
und
Rückschlagspiele
Kämpfen nach Regeln
um das Gleichgewicht kämpfen
• halten auch bei gegnerischer Einwirkung
weitgehend
Gleichgewicht
und
Körperspannung;
• nennen Lösungen zur Stabilisierung des
Gleichgewichts.
• Partnerkämpfe
• Ringkämpfe
um den Raum kämpfen
• können am Boden um und gegen die
Rückenlage kämpfen;
• Übungen zum Drehen in die Rückenlage
• verteidigen bzw. erobern
gegnerischer Einwirkung.
• Zieh- und Schiebekämpfe
Raum
bei
um Geräte und mit Geräten kämpfen
• versuchen, bei gegnerischer Einwirkung
Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen
bzw. zu erobern.
sich zunehmend selbst verteidigen können
• erlernen und üben mit Partnern einfache
Formen der Selbstverteidigung.
Schwimmen
Retten
• erlernen einfache Formen der Selbst- und
• Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und
um Geräte und Materialien
- 271 -
Fremdrettung
und
üben
diese
verantwortungsbewusst mit Partnern.
- 272 -
ANHANG VIII
Rahmenplan
Fachbereich
Pflegehelfer
- 273 -
Inhaltsverzeichnis
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IM 7. JAHR DER
SEKUNDARSCHULE ................................................................................................................. 263
1.1
WAS SIND KOMPETENZEN?....................................................................................... 264
1.2
FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................ 264
1.3
KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ............................... 266
1.4
INHALTE ......................................................................................................................... 267
1.5
LERNEN UND LEHREN ................................................................................................ 267
1.6
LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG .................................................... 269
1.7
STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................. 270
2. DER BEITRAG DES FACHES PFLEGEHELFER ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............................................................................................................................................ 272
3. KOMPETENZERWARTUNGEN AM ENDE DES 7. JAHRES ............................................ 274
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 276
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 278
- 274 -
1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN
UNTERRICHTS IM 7. JAHR DER SEKUNDARSCHULE
Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und
Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der
Sekundarschule sowie zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte
Stufe, einschließlich der 7. Jahre, der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der
Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen
und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe oder am Ende eines 7. Jahres erworben haben
sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit
der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer
Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer
und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie
machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und
überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen
Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur
Bildungsgerechtigkeit.
Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen
jedoch auch, den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die
innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen
Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur
Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen
Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett
zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und
Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit… bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher
Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen
geschaffen.
Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet:
•
Anschlussfähigkeit
Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom
1. Primarschuljahr bis zum 6. oder 7. Sekundarschuljahr ermöglicht,
insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei
Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche
Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule
und am Ende ihrer Sekundarstudien erworben haben müssen. Dadurch
entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit.
Anschlussfähigkeit
In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler
zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag,
Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor.
•
Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft
Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der
gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese
mündig mitzubestimmen und auszugestalten.
Mündige Teilnahme
an der Gestaltung
der Gesellschaft
- 275 -
•
Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers
Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler,
damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche
Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können.
Stärkung der
Persönlichkeit
1.1. WAS SIND KOMPETENZEN10?
Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll zu lösen.
Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern
sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte
Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Kompetenzen werden immer bei
der Ausführung von Aufgaben in konkreten Situationen angewandt und
erfordern unterschiedliche Basisqualifikationen und Inhalte: Kenntnisse
(Begriffe, Verfahren, ...), kognitive Fähigkeiten (geistige Schritte…),
Fertigkeiten (Erkennen, Bewegungen, erworbene und wiederholbare Gesten, …)
Haltungen (soziale oder affektive Verhaltensweisen, die der Einzelne im Alltagsoder Berufsleben erworben hat). In diesem Kontext wird die Persönlichkeit des
Lernenden insgesamt berücksichtigt. In seinen Handlungen verbindet der
Schüler Kenntnisse mit Verständnis, Willen und Fertigkeiten.
Anbindung an
Inhalte und
Tätigkeiten
So werden die Schüler beispielsweise zur Ausführung gewisser Aufgaben oder
zur Problemlösung in beruflichen Situationen gezielt Strategien und Verfahren
anwenden, Kenntnisse zur Rechtfertigung ihrer Entscheidungen nutzen,
spezifische Techniken anwenden, ihr Verhalten den Personen und dem Kontext
anpassen müssen.
1.2. FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN
Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und
der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von
fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus.
• Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von
fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen
usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung
in lebensnahen Handlungszusammenhängen.
Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das
Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und
Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und
Theorien.
• Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die
in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt
werden.
Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine
wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie
10
Fachbezogene
Kompetenzen
Überfachliche
Kompetenzen
Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes
vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen
und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen
Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung).
- 276 -
bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener
Kompetenzen.
Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem
komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig.
Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem
Zusammenhang:
o Methodenkompetenzen
umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie
Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu
lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen,
zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.
Methodenkompetenzen
Dieser beinhaltet unter anderem:
-
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
-
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten;
-
die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und
Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
-
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und
Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken
o Soziale Kompetenzen
bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene
Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf
eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre
individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer:
-
das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen;
-
die Zusammenarbeit mit anderen;
-
das Entwickeln der Konfliktfähigkeit;
-
das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere;
-
das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen
Handelns;
-
das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche
Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung,
Diskretion usw.).
o Personale Kompetenzen
sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen,
Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen.
Dies beinhaltet unter anderem:
- das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl;
- das Entwickeln von Einfühlungsvermögen;
- das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der
kritischen Selbstwahrnehmung;
- die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit.
Informationsund Medienkompetenzen
Soziale
Kompetenzen
Personale
Kompetenzen
- 277 -
1.3. KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN
Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen
bezeichnet
und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen.
Kernkompetenzen
Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem
bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches
Weiterlernen oder eine berufliche Eingliederung zu sichern.
Kompetenzerwartungen
Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind
Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule.
Kompetenzerwartungen
• legen fest, was die Schüler am Ende ihrer Sekundarschulstudien in ihrer
individuellen und beruflichen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten
des Faches erworben haben sollen;
• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu
überfachlichen Kompetenzen;
• sind Maßstab für die Leistungsbewertung
Leistungsermittlung und –bewertung);
der
Schüler
(vgl.
1.6
• beschreiben die kennzeichnenden Tätigkeiten eines Berufes : sie sind also
gleich für alle Schulen, die den Fachbereich anbieten ;
• verdeutlichen die Erwartungen der Berufswelt, die Personal mit diesem
Qualifikations- und Ausbildungsprofil einstellen;
• unterstützen die Lehrer bei der internen Planung ihres Unterrichts und der
Festlegung zusätzlicher Inhalte oder der einzufügenden Prioritäten;
• beschreiben ein von Schülern zu erreichendes Niveau; dies bietet den Lehrern
Orientierung und setzt Maßstäbe für die Planung und Durchführung des
Unterrichtes, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht
wird.
- 278 -
1.4. INHALTE
Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf
Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch die Strukturen des
Fachbereichs deutlicher werden.
Kompetenzerwartungen
sind an Inhalte
gebunden.
Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für
den Unterricht verbindlich.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)
1.5. LERNEN UND LEHREN
“Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.” Ein
klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine
gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute
Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige
Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im
Unterricht optimal gefördert werden kann.
Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des
Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative
und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass
Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler
ersichtlich sind.
Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um
Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen,
institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines
breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen.
Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und
Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie
resignieren zu lassen.
1.8. Durch eine ständige individuelle Förderung, durch die Bewertung der
eigenen Leistungen bietet man dem Schüler die Möglichkeit, seinen
Leistungsstand und seine Lernfortschritte einzuschätzen und zu beurteilen,
welche Anstrengungen er zum Erreichen der gesteckten Ziele erbringen muss.
Dem Schüler werden gegebenenfalls angepasste Förderkonzepte vorgeschlagen.
Neues Lernverständnis
Schulentwicklung
Balance zwischen
Fördern und Fordern
Individuelle
Förderung
Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende
Qualitätsmerkmale aus:
•
Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund.
Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen
Kompetenzentwicklung erreichen.
Aktivierende
Lerntätigkeit
- 279 -
•
Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders
geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur
Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern.
Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches,
zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von
Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher
Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein.
•
Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei
der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die
Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess.
•
•
Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv
mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess
des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei
Schülern.
Kumulatives Lernen setzt im Unterschied zum additiven Lernen Lerninhalte
in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene
Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen
im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein
fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis
wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der
Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen.
Tätigkeits- und
Aufgabenkultur
Motivation
Fehler sind
notwendige Schritte
im Lernprozess
Kumulatives
Lernen
Folglich entsprechen Kernkompetenzen, die nicht in sinnstiftende
Zusammenhänge gebracht werden, nicht der beruflichen Realität! So ist jede
Pflegetätigkeit des Pflegehelfers (vgl. Kernkompetenz 2) undenkbar ohne
Beziehung zum Patienten (Kernkompetenz 1), ohne Nutzung geeigneter
Kommunikationstechniken (vgl. Kernkompetenz 3) und ohne Einhaltung der
berufsethischen Regeln (vgl. Kernkompetenz 6).
•
Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die
Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein
großes Methodenrepertoire.
Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer
ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und
Fähigkeiten.
Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung
und Erweiterung des Wissens, des Könnens, der Haltungen … in realen
Bedingungen des Alltagslebens, des Berufslebens.
•
Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den
Kompetenzzuwachs.
o
Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach
wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln,
Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen.
o
Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach
aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese
sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die
über
die
Grenzen
des
jeweiligen
Faches
hinausgehen.
Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen
Fachlehrers.
Kognitivsystematisch
Situiertlebenspraktisch
- 280 -
Fachlehrers.
o
Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im
Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner
Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter
Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen
verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische
Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der
Fachlehrer zu leisten.
Der
fächerverbindende
Unterricht
trägt
hinsichtlich
des
Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung
im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei.
Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch
Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen.
•
Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte,
Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete
Zusammenarbeit zwischen den Lehrern eines gleichen Faches, zwischen
Fachlehrern eines Fachbereichs, zwischen Fachlehrern des Fachbereichs und
Weiterbildungsreferenten.
•
Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische
Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in
Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht –
besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger
und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein
effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln.
•
Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen
Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und
Arbeitsprozesses.
•
Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher
sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch
zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der
Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der
Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess.
Lehrerkooperation
Organisationsrahme
n
des Unterrichts
Positive
Arbeitsatmosphäre
1.6. LEISTUNGSERMITTLUNG UND -BEWERTUNG
Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert
werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten
Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in
den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den
Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die
im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte:
• Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer
und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte
erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept.
Leistung orientiert
sich an Kompetenzentwicklung
- 281 -
konzept.
• Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld
mitgeteilt.
• Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so
anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer
individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche
Leistungsermittlung und -bewertung macht den Schülern auch die
Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst.
Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres
Leistungsvermögens aufgezeigt.
Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind
wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der
Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit
Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu
erhalten und zu steigern.
Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen
möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren.
Aus pädagogischer Sicht erfordern Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“
im schulischen Alltag.
Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie
sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht
einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen
wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte
Lernfortschritte bei Schülern.
Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die
Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass
sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen
selbstständig einzuschätzen.
Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele,
Instrumente zur Lernstandserhebung.
Kompetenzraster…
sind
weitere
Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein
persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei
sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für
das Weiterlernen.
1.7. STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE
Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich
wie folgt aufbaut:
Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu
Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt.
Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und
überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die
Kollegiale Absprachen
Transparenz für
Schüler
- 282 -
fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten.
Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung
der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende
des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre
Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und
zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise
die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler.
Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der
Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf
fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines
kompetenzorientierten Unterrichts gehören.
Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele aufgeführt,
die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler
bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 7.
Sekundarschuljahres zu erreichen.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im
Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich
vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und
–gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
- 283 -
2.
DER BEITRAG DES FACHES „PFLEGEHELFER“
KOMPETENZENTWICKLUNG
Die Kernkompetenzen der Ausbildung zum Pflegehelfer sind:
•
ZUR
Kernkompetenz 1:
Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner,
seiner Familie und seinem Umfeld herstellen.
•
Kernkompetenz 2:
Die durch die verantwortliche diplomierte Pflegekraft übertragenen
Handlungen ausführen:
- gewisse Pflegeleistungen oder Behandlungen ausführen,
- gewisse Überwachungsaufgaben ausführen,
unter Anwendung der in der ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze
und unter Einhaltung der Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsis,
Sicherheit und Ergonomie.
•
Kernkompetenz 3:
Eine angemessene Kommunikation gewährleisten:
- mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie, seinem Umfeld,
- mit den Verantwortlichen in der Hierarchie,
- mit den anderen Teammitgliedern,
unter Anwendung der in der ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze.
•
Kernkompetenz 4:
Seine Arbeit organisieren.
•
Kernkompetenz 5:
Zur Gesundheitserziehung beitragen unter Anwendung der in der
ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze.
•
Kernkompetenz 6:
Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die
Rechtsbestimmungen einhalten.
•
Kernkompetenz 7:
An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen.
Die oben erwähnten Kernkompetenzen und die ausgearbeiteten
Kompetenzerwartungen, die als erwartete Lernergebnisse am Ende der
schulischen Ausbildung als Pflegehelfer formuliert werden, ergeben sich aus:
•
der Berufsbeschreibung auf Grundlage des Königlichen Erlasses vom
12. Januar 2006 zur Festlegung der krankenpflegerischen Tätigkeiten, die
Föderaler
Referenzrahmen
- 284 -
•
von Pflegehelfern verrichtet werden dürfen, und der Bedingungen, unter
denen die Pflegehelfer diese Handlungen vornehmen dürfen;
der Berufsbeschreibung der Abteilung Unterricht und Ausbildung des
Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die auf Grundlage der
von der zuständigen Arbeitsgruppe der C.C.P.Q.11 ausgearbeiteten Berufsund Ausbildungsprofile erstellt wurde.
Die zuständige Arbeitsgruppe der C.C.P.Q. setzt sich aus Vertretern der
Berufsverband (Arbeitgeber, Gewerkschaften…), Ausbildungsträgern usw.
zusammen, die Berufs- und Ausbildungsprofile erarbeitet, in denen die zu
beherrschenden beruflichen Kompetenzen und die zu erreichenden
Lernergebnisse in Form von Kompetenzen beschrieben sind.
Der PFLEGEHELFER ist eine Person, die spezifisch ausgebildet wurde zur
Unterstützung eines Krankenpflegers oder einer Krankenpflegerin unter deren
Kontrolle auf den Gebieten der Pflege, der Gesundheitserziehung und der
Logistik im Rahmen der durch den Krankenpfleger oder die Krankenpflegerin in
einem strukturierten Team koordinierten Tätigkeiten.
Die Arbeit als Pflegehelfer setzt außerdem die notwendigen menschlichen
Qualitäten voraus, um das Wohlbefinden des Patienten/Bewohners zu
gewährleisten.
Der Beruf wird in Pflegeeinrichtungen (Krankenhäuser, psychiatrische
Pflegeanstalten…), in Gemeinschaftseinrichtungen (Seniorenheime, Seniorenund Pflegeheime…) und in der häuslichen Pflege ausgeübt.
In der häuslichen Pflege ist es wichtig, den Beruf des Pflegehelfers vom Beruf
des Familienhelfers zu unterscheiden. Denn:
• der Familienhelfer arbeitet unter der Aufsicht eines Sozialassistenten und
leistet eine Sozialarbeit zur Unterstützung von Personen im Alltagsleben
(Pflege von Räumen und Wäsche, Zubereitung von Mahlzeiten, Einkäufe,
Beratung/Vorbeugung/Hilfe auf den Gebieten der Gesundheit, der
Erziehung, der Finanzen, der Verwaltungsformalitäten …
• der Pflegehelfer arbeitet unter Kontrolle eines Krankenpflegers und führt
Pflegeleistungen aus, mit denen er durch den Krankenpfleger beauftragt
wurde.
Zukunftsaussichten
Anmerkung:
Es ist hervorzuheben, dass die oben erwähnten Kernkompetenzen sich nicht auf
ganz bestimmte « Arbeitsposten » beziehen. Wie in Kapitel 1.5 dargelegt wurde,
erfordert nämlich jede berufliche Handlung als Pflegehelfer den Einsatz von
Kompetenzen, die mit unterschiedlichen Kernkompetenzen zusammenhängen.
Für die Eingliederung der Kompetenzen werden in Kapitel 4 „Empfehlungen für
die Qualität der Unterrichtsgestaltung“ aufgezeigt.
Achtung: Die beiden Berufe ergänzen einander, sind aber unterschiedlich.
Dieser Rahmenplan betrifft nicht die spezifischen Aspekte des Familienhelfers.
11
C.C.P.Q. steht für Commission Communautaire des Professions et des Qualifications en Communauté
française.
- 285 -
3. KOMPETENZERWARTUNGEN AM ENDE DES 7. JAHRES
Kernkompetenz 1:
Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner, seiner Familie und seinem
Umfeld herstellen.
Eine respektvolle Haltung gegenüber den Patienten/Bewohnern und ihrem Umfeld einnehmen.
Der Person helfen, ein positives Selbstverständnis zu bewahren.
Die Eigenständigkeit erhalten und die Wiedererlangung der Eigenständigkeit fördern.
Kernkompetenz 2:
Die durch den verantwortlichen Krankenpfleger übertragenen Handlungen ausführen: gewisse
Pflegeleistungen/Behandlungen, gewisse Überwachungsaufgaben ausführen, indem ein
angemessenes Verhältnis hergestellt wird sowie die Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsie,
Sicherheit und Ergonomie eingehalten werden.
Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme helfen, außer im
Fall der Ernährung durch Sonde und bei Schluckstörungen, und die damit verbundenen
Hilfeleistungen erbringen.
Den Patienten/Bewohner in einer funktionellen Position mit technischer Unterstützung gemäß
dem Pflegeplan lagern und überwachen. Maßnahmen zur Vermeidung von Körperschäden gemäß
dem Pflegeplan ergreifen.
Beim Transport der Patienten/Bewohner gemäß dem Pflegeplan helfen.
Optimale Ruhebedingungen schaffen
Die Körperpflege der Patienten/Bewohner, die unter funktionellen Störungen bei der Verrichtung
der Alltagstätigkeiten leiden, erleichtern oder gewährleisten gemäß dem Pflegeplan.
Den Personen Hilfestellung bei der Ausscheidung geben.
Die Funktion von Blasensonden überwachen und Probleme melden.
Gemäß dem Pflegeplan Maßnahmen ergreifen, um ein Wundliegen zu vermeiden.
Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Einnahme von Arzneimitteln helfen nach einem durch
einen Pfleger oder Apotheker vorbereiteten und persönlich gestalteten Verteilungssystem.
Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen gemäß dem Pflegeplan anwenden.
Dem Patienten/Bewohner bei der nicht sterilen Entfernung von Exkretionen und Sekretionen
helfen.
Den Puls und die Körpertemperatur messen und die Ergebnisse mitteilen.
Die orale Versorgung mit Flüssigkeit des Patienten/Bewohners überwachen und Probleme
melden.
Körperliche, psychische und soziale Veränderungen beim Patienten/Bewohner im Rahmen der
Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) beobachten und melden.
Kernkompetenz 3:
Eine angemessene Kommunikation durch Herstellung einer geeigneten Beziehung
gewährleisten: mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie / seinem Umfeld, mit den
Verantwortlichen in der Hierarchie, mit den anderen Teammitgliedern.
Sich vorstellen und/oder am Empfang und an der Entlassung des Patienten/Bewohners
teilnehmen.
Die Anfragen der Patienten/Bewohner beantworten und das Notwendige veranlassen.
Der Person und ihrem Umfeld zuhören.
Dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld in schwierigen Augenblicken beistehen.
An der Begleitung eines Patienten/Bewohners am Lebensende teilnehmen.
Probleme rechtzeitig melden.
Dem Krankenpfleger über die übertragenen Aufgaben berichten.
Die zutreffenden Informationen in die vorgesehenen Dokumente eintragen.
An den gemeinsamen Konzertierungsgesprächen und den Gesprächen über Patienten/Bewohner
teilnehmen.
Innerhalb der Grenzen seiner Funktion handeln.
- 286 -
Kernkompetenz 4:
Seine Arbeit organisieren
Die vorgesehene Planung einhalten.
Die Gerätschaften für die eigenen Pflegeleistungen vorbereiten und den Krankenpfleger falls
notwendigen bei der Vorbereitung seiner Gerätschaften unterstützen.
Die Anweisungen des verantwortlichen Krankenpflegers in den Pflegeplänen für den
Patienten/Bewohner einhalten.
Kernkompetenz 5:
Zur Gesundheitserziehung beitragen und dabei eine angemessene Beziehung herstellen
Den Patienten/Bewohner und seine Familie gemäß dem Pflegeplan über die zugelassenen
technischen Leistungen informieren und beraten.
Sich an der Gesundheitserziehung beteiligen.
Kernkompetenz 6:
Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die Rechtsbestimmungen einhalten.
Die Regeln des Berufsgeheimnisses einhalten.
Die Regeln über den Schutz des Privatlebens einhalten.
Den beruflichen Rechtsrahmen beachten.
Die Berufsethik der Gesundheitsberufe einhalten.
Kernkompetenz 7:
An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen.
• Seinen Bedarf an Kompetenzen und Ausbildung beurteilen.
- 287 -
4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG
Zu den wesentlichen Voraussetzungen für den Erwerb der im Rahmenplan beschriebenen
Kompetenzen gehört es, bei den Schülern Lernbegeisterung hervorzurufen und ihre Motivation
während des gesamten Lernvorgangs zu bewahren. Dieses Ziel kann auch durch andere Schritte
erreicht werden.
Hier einige Ratschläge, die als Leitfaden im Unterricht zum Aufbau der für das Ende des 7. Jahres
angestrebten Kompetenzerwartungen als Pflegehelfer hilfreich sein können:
Fehler können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Dabei achtet der Lehrer darauf, die
Schüler zu motivieren und nicht durch unangemessene Strafen zu entmutigen.
Grundsätzlich ist die Motivation der Schüler zu wecken und aufrechtzuerhalten, damit die Schüler in
der Kompetenzentwicklung – auch wenn diese langsam ist - Fortschritte machen und den Beruf des
Pflegehelfers später gerne ausüben. Der Lehrer sollte daher seine Anforderungen und Reaktionen dem
Niveau der Schüler anpassen und wissen, wann und wie ein Fehler auf konstruktive Weise
aufzuzeigen und zu korrigieren ist.
Fehler werden je nach Lern- oder Bewertungssituation unterschiedlich behandelt:
• in der Schule,
• bei außerschulischen Aktivitäten
• im Praktikum
• bei der Ausübung einer individuellen Tätigkeit oder während einer Gruppenarbeit,
• in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen wie Gemeinschaftseinrichtung, Krankenhaus oder
Patientenwohnung
• nach dem jeweils festgelegten Grad der Eigenverantwortung …
Es gilt also nicht, Fehler zu bestrafen, sondern vielmehr, eine zur Ausbildung beitragende
Bewertung vorzunehmen, damit der Schüler sich in seinem Lernprozess einordnen, seine
Fortschritte bemessen und die notwendigen Anstrengungen einschätzen kann.
Der Erwerb der Kompetenzen als Pflegehelfer setzt Kenntnisse, Techniken, Verfahren,
Haltungen… voraus, d.h. spezifische und mit verschiedenen Fachrichtungen verbundene Mittel.
Die Schüler müssen sich nicht nur mit Fachbegriffen, beruflichen Kenntnissen und Techniken vertraut
machen, sondern sie müssen auch Strategien und einen Arbeitsrhythmus erwerben oder entwickeln,
um nicht nur in der Klasse zu lernen, dort an den verschiedenen Tätigkeiten teilzunehmen und die
verschiedenen, ihm erteilten Aufgaben auszuführen, sondern auch um außerhalb der Schulzeit
eigenständig zu lernen und im Praktikum unter der Aufsicht der Praktikumsleiter die erwarteten
Kompetenzen auszuüben, wobei sie innerhalb der Grenzen der Regeln der Berufsethik und des
Berufes immer eigenständiger werden sollten.
Andererseits ist es wichtig, sich nicht auf die Wiedergabe von Kenntnissen oder auf die Nachahmung
von Techniken und Verfahren zu begrenzen! Die erforderlichen fachlichen Mittel, die Konzepte, die
theoretischen Modelle, Techniken… sind kein Ziel an sich, sondern MITTEL, um die Beherrschung
der im Rahmenplan beschriebenen Kompetenzen zu entwickeln.
Wesentlich ist es also, die Schülern vor immer komplexere Aufgaben zu stellen: zunächst einfache
Lernsituationen und dann komplexere Lernsituationen ,so dass sie die Gelegenheit haben, die
Kompetenzen des Rahmenplans zu NUTZEN und die Mittel, die sie sich aneignen und die sie
einsetzen müssen, zu STRUKTURIEREN.
- 288 -
Diese in jeder einzelnen Fachrichtung entwickelte Vorgehensweise (Aufgaben und Situationen) wird
ebenfalls FÄCHERVERBINDEND angewandt:
um Wiederholungen oder das Aneinanderreihen von Erlerntem in verschiedenen Fächern zu
vermeiden,
um eine spezifische Vorgehensweise nach mehreren Fachrichtungen aus unterschiedlichen und
einander ergänzenden Blickwinkeln zu begünstigen,
um die Fähigkeit des Schülers zu fördern, auf Mittel aus unterschiedlichen Fachrichtungen zur
Bewältigung von komplexen Aufgaben zurückzugreifen,
um sinnstiftend und möglichst nah an der beruflichen Realität zu sein: die Rolle des
Pflegehelfers besteht darin, zur globalen Betreuung der Person beizutragen. Eine Person kann
nicht nach ihren körperlichen, psychologischen, emotionalen, sozialen Bedürfnissen
„aufgegliedert“ werden. Ebenso kann die Bescheinigung sich nicht auf die einzelnen
Kompetenzen oder Kernkompetenzen beziehen!
Die durch den Lehrer angewandten Lernmethoden müssen dieser Realität also Rechnung tragen
und zu einer INTEGRATION von Kompetenzen oder Kernkompetenzen innerhalb von
beruflichen Aufgaben, beruflichen Situationen… führen. Es gilt also nicht, die Beherrschung von
Kompetenzen einzeln zu beurteilen, sondern vielmehr, die Qualität der Vorgehensweise des
Schülers und das Ergebnis des Schülers am Ende einer komplexen Aufgabe zu beurteilen, bei der
er unterschiedliche Mittel eingesetzt und unterschiedliche Kompetenzen ausgeübt hat.
Diese Vorgehensweise erfordert somit eine Arbeit der Konzertierung und Koordinierung im
Lehrerkollegium, in der Fachgruppe:
um gemeinsam Situationen der beruflichen Integration zu planen, die bedeutsam sind und auf die
sich die Bescheinigung stützt,
damit jede Lehrkraft die Lernvorgänge in ihrem Fachbereich entsprechend den
Wahlentscheidungen der Gruppe planen kann.
- 289 -
5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE
In der ersten Spalte sind die zu entwickelnden Bezüge zu den Kompetenzerwartungen angeführt,
wobei das Maß ihrer Beherrschung immer im Verhältnis zu den in Punkt 3 beschriebenen
Kompetenzerwartungen oder zum Indikator des jeweiligen Kompetenzentwicklungsstandes (abgekürzt
IB) betrachtet und ausgelegt werden muss.
Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der
Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte
dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden.
So werden in der zweiten Spalte die Inhaltskontexte angeführt, die zur Entwicklung der beruflichen
Kompetenzen als Pflegehelfer notwendig sind.
Die Bezüge zu den Kompetenzerwartungen und die jeweiligen Inhaltskontexte werden nach den
beruflichen Einsatzmöglichkeiten gegliedert und angepasst:
bei Familien zu Hause wie häusliche Hilfs- und Pflegedienste, in Gemeinschaftseinrichtungen wie
Seniorenheime, Senioren- und Pflegeheime, in verschiedenen Abteilungen der Krankenhäuser wie
Geriatrie, Rehabilitation, innere Medizin, Chirurgie,
bei den Usern wie Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, älteren Personen, Personen mit
Behinderung.
Im Mittelpunkt steht das ständige Bemühen um die Integration der verschiedenen Inhaltskontexte
wie Pflege, Beziehung, Kommunikation, Berufsethik, um eine bestmögliche Kompetenzentwicklung
zu gewährleisten und der beruflichen Realität zu entsprechen.
7. Jahr des berufsbildenden Unterrichts
Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Inhaltskontexte
Kernkompetenz 1:
Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner, seiner Familie und
seinem Umfeld herstellen.
Eine respektvolle Haltung gegenüber den
Patienten/Bewohnern und ihrem Umfeld
einnehmen.
Nutzung und Anpassung der in Kernkompetenz
3, Kernkompetenz 4 und Kernkompetenz 6
beschriebenen Inhaltskontexte, d.h.:
Taktvoll und diskret vorgehen:
• Anpassung der
Verhaltensweisen und
- den Patient/Bewohner beobachten,
Einstellungen
des
Pflegehelfers
in
- zurückhaltend auftreten,
verschiedenen beruflichen Situationen unter
- angemessen handeln.
Nutzung der Mittel und Kompetenzen in
Weltanschauungen beachten.
Verbindung mit der Beziehung, der
Kulturelle Unterschiede beachten und dem
Kommunikation, der Hilfe, wobei die
Team etwaige Hindernisse in der Praxis
Pflegeschritte, die Betreuungsziele sowie die
mitteilen.
Regeln der Berufsethik und des Berufes zu
beachten sind.
Der
Person
helfen,
ein
positives
Selbstverständnis zu bewahren.
- 290 -
Ein der Person angemessenes Verhalten
annehmen. (IB: Der Lernende ermutigt die
Person, sich um ihr Äußeres zu kümmern.)
Die Eigenständigkeit erhalten und die
Wiedererlangung
der
Eigenständigkeit
fördern.
Der Person helfen, die Gesten des Alltagslebens
zu bewahren oder wiederzuerlangen. (IB: Der
Lernende ermutigt den Patient/Bewohner, das
zu tun, wozu er fähig ist.)
Kernkompetenz 2:
Die durch den verantwortlichen Pfleger übertragenen Handlungen ausführen: gewisse
Pflegeleistungen/Behandlungen, gewisse Überwachungsaufgaben ausführen, indem ein
angemessenes Verhältnis hergestellt wird sowie die Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsie,
Sicherheit und Ergonomie eingehalten werden.
Dem Patienten/Bewohner bei der oralen
Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme helfen,
außer im Fall der Ernährung durch Sonde und
bei Schluckstörungen, und die damit
verbundenen Hilfeleistungen erbringen.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
zur Erfassung der Informationen über die
Diäten beitragen.
sich erkundigen und die Wünsche der
Patienten/Bewohner in Bezug auf Mahlzeiten
weitergeben.
Mahlzeiten und Imbisse verteilen.
auf die richtige Temperatur der Mahlzeiten
und Getränke achten.
prüfen, ob das Tablett mit der Mahlzeit der
Wahl des Patienten/Bewohners und seiner
Diät entspricht.
die Mahlzeit zurücknehmen und prüfen, ob
der Patient/Bewohner gegessen hat.
prüfen, ob die Patienten/Bewohner, auch die
eigenständigen Patienten/Bewohner, richtig
ernährt und mit Flüssigkeit versorgt sind.
dem Patienten/Bewohner teilweise oder ganz
helfen:
- sie in die Position zur Einnahme der
Mahlzeiten bringen,
- ihnen bei Bedarf die Mahlzeit auf Teller
vorbereiten (zerschneiden …),
- ihnen bei Bedarf bei der Einnahme der
Mahlzeit helfen.
die
geeigneten
Hilfsmittel
reichen
(Schnabeltasse, Trinkhalm …).
Anmerkung:
Die Ausführung der Pflege-, Behandlungs- und
Überwachungsaufgaben ist nicht möglich, ohne
die Mittel im Zusammenhang mit Beziehung,
Kommunikation, Berufsethik anzuwenden
A. ALLGEMEINES
• Pflegekonzept
• Theorie von V. Henderson und Monika
Krohwinkel: Schlüsselkonzepte.
• Feststellung
der
Grundbedürfnisse,
Wechselwirkung zwischen den verschiedenen
Bedürfnissen.
• integrierte Sichtweise des menschlichen
Körpers: Systeme, Organ, Zellebene.
B. HYGIENE – SICHERHEIT
• mikrobielle
Infektion:
Infektionskeime,
Übertragungsweisen und pathogene Wirkung
von
Mikroorganismen,
Abwehr
des
Organismus, Folgen von Infektionen.
• Hygiene des Umfeldes und Lebenswandel :
Körperhygiene, Kleiderhygiene, Raumhygiene
• berufliche
Hygiene:
Infektionen
in
Krankheitsgemeinschaften
(Definition,
Ursachen, Ursprung), Methoden zur Abtötung
von
Keimen
(Asepsis,
Antisepsis,
- 291 -
Den Patienten/Bewohner in einer funktionellen
Position mit technischer Unterstützung gemäß
dem Pflegeplan lagern und überwachen.
Maßnahmen
zur
Vermeidung
von
Körperschäden gemäß dem Pflegeplan •
ergreifen.
•
von
Keimen
(Asepsis,
Antisepsis,
Desinfektion,
Sterilisation,
Hygieneanforderungen in den einzelnen
Abläufen).
Techniken des Händewaschens.
Techniken und zu ergreifende Schutz- und
Hygienemaßnahmen
entsprechend
den
verschiedenen Isolierarten.
den Patienten/Bewohner in die vorgesehene
Position bringen.
• Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen • berufliche Sicherheitsregeln für die eigene
ergreifen.
Person, für Patienten, für andere, bei der
• die Regeln der Ergonomie und Handhabung
Benutzung von Geräten, in der Anwendung
der
Techniken
anwenden.
• auf den Komfort des Patient/Bewohner
achten.
C. ERGONOMIE UND HANDHABUNG
• Definition und Vorbeugungsaspekte.
Beim Transport der Patienten/Bewohner • Verfahren
zur
Verbesserung
der
gemäß dem Pflegeplan helfen.
Arbeitsbedingungen (Umfeld, Gesten und
Haltungen).
• bei allen Arten der Fortbewegung (vom Sitz
• Grundsätze der Handhabung oder der
zum Bett und umgekehrt …) vollständig oder
Kinästhetik.
teilweise helfen.
• alle Arten des Transports innerhalb des • Handhabungstechniken (einen Patienten im
Bett … aufrichten, umdrehen, setzen) und
Hauses unterstützen und ausführen.
Benutzung von Hilfsmitteln.
• bei der Benutzung mechanischer Hilfsmittel
helfen.
• Anpassung der Techniken an die jeweilige
• die Regeln der Ergonomie und Handhabung
Situation (Patient mit oder ohne Spannung,
anwenden.
leicht oder schwer).
• Sturzgefahren verhindern.
• richtige Haltung und berufliche Einstellung
und Anpassung an die jeweilige Situation.
•
- 292 -
und Anpassung an die jeweilige Situation.
Die Körperpflege der Patienten/Bewohner, die
unter funktionellen Störungen bei der
Verrichtung der Alltagstätigkeiten leiden,
D. GRUNDKENNTNISSE DER PHARMAerleichtern oder gewährleisten gemäß dem
KOLOGIE
Pflegeplan.
Arten und Zusammensetzung der Arzneimittel,
wichtigste
galenische
Formen,
• das Waschen am Waschbecken, im Bett, bei Verabreichungsweisen, Dosierung, toxische
einer Dusche oder einem Bad gewährleisten : Wirkung und Nebenwirkungen.
- teilweise helfen,
- vollständig helfen.
• prüfen, ob die Patienten/Bewohner, auch die E. GRUNDBEGRIFFE DER ERNÄHRUNG
eigenständigen Patienten/Bewohner, sich UND DIÄTETIK
• Ernährungsgrundlagen:
Nahrungsmittel,
gewaschen haben
Nährstoffe, Ernährungsbedarf …
• die Kleidung des Patienten/Bewohners
wechseln,
indem
seine • ausgewogene Ernährung von gesunden
Kleidungsgewohnheiten respektiert werden
Erwachsenen: Ausarbeitung und Begründung
• sicherstellen, dass das Bett gemacht wurde.
einer ausgewogenen Tagesernährung unter
• die Verfahren zum Sortieren von schmutziger
Berücksichtigung des Geschmacks, der
Wäsche anwenden.
Vorzüge, der soziokulturellen Gewohnheiten,
• beim Ankleiden / Auskleiden helfen.
der Diätvorschriften, des Zeitpunkts der
• Kleidung
entsprechend
der
Situation
Einnahme …
(Umgebungstemperatur,
Geräte
…)
• Hygiene:
Nahrungsmittelhygiene,
vorschlagen oder auswählen.
Eigenhygiene
und
Arbeitshygiene
bei der
• zusätzliche Pflegeleistungen :
Zubereitung
und
der
Verarbeitung
der
- Mund,
Mahlzeiten,
Hygiene
des
Umfeldes.
Folgen
- Zähne,
und Risiken der Nichteinhaltung der Regeln.
- Haar,
Anpassung der Regeln an die verschiedenen
- Nägel,
beruflichen Kreise.
- Hörgeräte,
- Zahnprothesen,
• Ernährung eines gesunden Kindes (von 0 bis 4
- Brille,
Monate, von 5 bis 12 Monate, von 1 bis 3
- …
Jahre, von 3 bis 6 Jahre): Beschreibung und
Begründung des Bedarfs und Änderungen im
• Strümpfe
zur
Vorbeugung
und/oder
Ernährungsverhalten,
Planung
und
Behandlung
von
Venenerkrankungen
Zubereitung
von
Mahlzeiten
entsprechend
dem
abnehmen und anlegen, mit Ausnahme der
spezifischen Bedarf.
Kompressionstherapie
mit
elastischen
Wickeln.
• Ernährung älterer Personen: Beschreibung und
Begründung des Bedarfs und Änderungen im
- 293 -
Den Personen bei der Ausscheidung behilflich
sein.
•
•
•
•
•
•
•
•
dem Patienten/Bewohner helfen, sich zur
Toilette zu begeben und sich auf die Toilette
zu setzen, wobei auf Eigenständigkeit, indem
die Intimität des Patienten respektiert wird
Bettpfanne,
Urinflasche,
Toilettenstuhl
bringen.
den Patienten/Bewohner überwachen.
die bei der Ausscheidung von Harn und Stuhl
festgestellten
Beobachtungen
sorgfältig
notieren und Veränderungen melden.
Urinbeutel austauschen und/oder entleeren.
die Hygienepflege an einem abgeheilten
Stoma, das keine Wundpflege erfordert,
ausführen.
die Hygienepflege in Verbindung mit Harnund/oder Stuhlinkontinenz ausführen.
im Rahmen der vom Krankenpfleger
übertragenen Tätigkeiten die Ausscheidungen
beim Patienten fördern.
Die Funktion von Blasensonden überwachen
und Probleme melden.
den Füllstand des Beutels überwachen.
Probleme melden, falls sich der Beutel nicht
füllt.
Gemäß dem Pflegeplan Maßnahmen ergreifen,
um ein Wundliegen zu vermeiden.
•
•
•
•
•
geeignetes Material gemäß dem Pflegeplan
verwenden
(eine
Matratze
gegen
Wundliegen…).
auf
Positionswechsel
des
Patienten/Bewohners achten.
die geltenden Methoden anwenden.
Begründung des Bedarfs und Änderungen im
Ernährungsverhalten,
Planung
und
Zubereitung von Mahlzeiten entsprechend dem
spezifischen Bedarf.
• Störungen im Stoffwechsel von Fetten,
Kohlenhydraten,
der
Aufnahme
von
Mineralien, der Ausscheidung, Störung durch
übermäßige Einnahme von Natrium…:
Zusammenstellung und Begründung der
Tagesmahlzeiten entsprechend den Störungen.
• Anpassung der Haltung des Pflegehelfers und
Diäten, die den verschiedenen Situationen der
einzelnen Berufsbereiche angepasst sind und
spezifische Dienstleistungen.
F.
UNTERSUCHUNG
DER
UNTERSCHIEDLICHEN
BEDÜRFNISSE/PFLEGE-TECHNIKEN
ZUR
ABDECKUNG
DER
BEDÜRFNISSE/BEOBACHTUNG
UND
ÜBERWACHUNG
• Für jeden Bedarf:
o
Beschreibung, Funktionsweise des/der
Systems(e) und Organe des menschlichen
Körpers, die betroffen sind.
o
Merkmale und Bedingungen für das gute
Funktionieren des Systems und der
Organe:
Vorbeugungsmaßnahmen,
Erziehung
und
Beratung…
zur
Begünstigung des guten Funktionierens
und zur Förderung der Gesundheit.
Beobachtungen,
zu
übermittelnde
Informationen.
o
geläufige Veränderungen und Störungen in
der Funktionsweise des Systems/der
Systeme – Folgen: Risikofaktoren.
Notwendige
Beobachtungen,
weiterzugebende Informationen.
- 294 -
Dem Patienten/Bewohner bei der oralen
Einnahme von Arzneimitteln helfen nach
einem durch den Krankenpfleger oder
Apotheker vorbereiteten und persönlich
gestalteten Verteilungssystem.
•
•
•
•
Wechselwirkungen
Bedürfnissen.
o
Pflegetechniken
und
Pflegematerial:
Körperhygiene,
Kleidungshygiene,
Umgebungshygiene,
Einrichtung,
Fortbewegungen,
Hilfe
bei
der
Aufrechterhaltung der Temperatur, Hilfe
bei
der
Ernährung
und
ihrer
Ausgewogenheit,
Hilfe
bei
der
Ausscheidung, Hilfe bei der Einnahme von
Flüssigkeiten, Hilfe beim Atmen, Hilfe für
den Kreislauf, Hilfe bei Ruhe und Schlaf,
Hilfe bei der Kommunikation, Hilfe bei
der Gefahrenvorbeugung.
o
Messtechniken
und
Analysen:
Temperaturmessung, Wiegen und Messen,
Probeentnahmen
von
Exkrementen,
Sekreten, Diurese und Urinanalyse,
Messung der Atemfrequenz, Pulsmessung,
Überwachung
der
Vitalfunktionen,
Prophylaxemaßnahmen. Beobachtungen,
weiterzugebende Informationen.
der Person bei der Einnahme von
Arzneimitteln
nach
einem
durch
Krankenpfleger
festgelegten
Verteilungssystem helfen.
prüfen, ob die Arzneimittel eingenommen
wurden.
Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen
gemäß dem Pflegeplan anwenden.
•
o
die
Techniken
zum
Waschen
und
Desinfizieren der Hände anwenden.
individuelle
und
kollektive
Schutzmaßnahmen anwenden.
Isoliermaßnahmen einhalten.
zwischen
G.
SPEZIFISCHE
ASPEKTE
DER
Dem Patienten/Bewohner bei der nicht sterilen
BEDÜRFNISSE (BEOBACHTUNGEN/PFLEEntfernung von Exkretionen und Sekretionen
GE/ÜBERWACHUNG) in verschiedenen
helfen.
beruflichen Umfeldern
•
•
prüfen, ob die Anweisungen für die Entnahme • Anpassung der Rolle, Handlungen und
richtig verstanden und angewandt wurden.
Verhaltensweisen des Pflegehelfers an jede
den Patienten/Bewohnern bei der Anwendung
spezifische Situation, um die durch den
der Anweisungen helfen.
Krankenpfleger übertragenen Handlungen
auszuführen:
Den Puls und die Körpertemperatur messen
und die Ergebnisse mitteilen.
•
•
geeignete Techniken anwenden.
die festgestellten Daten sorgfältig eintragen
und mitteilen.
o
Wahl der Pflegetechniken,
o
für jede Technik die Bestimmung der
Ziele, der Bedingungen für die
Ausführung der Pflege, der Mittel
(technische Mittel, Geräte, Produkte), der
Maßnahmen und der allgemeinen Regeln
(Pflegeschritte),
- 295 -
Die orale Versorgung mit Flüssigkeit des
Patienten/Bewohners
überwachen
und
Probleme melden.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
o
Anwendung der ausgewählten Techniken,
o
Annahme von Verhaltensweisen und
Haltungen entsprechend der Situation, den
Beobachtungen, dem Patienten …,
die Getränke, die den Patienten/Bewohnern
verabreicht wurden, notieren.
o Die Planung der Pflege entsprechend den
den Patienten/Bewohner zur eingenommenen
Umständen anpassen.
Getränkemenge befragen.
• Unter Rechtfertigung der Wahlentscheidungen
die Angaben eintragen.
(Technik, Gerätschaften … Verhaltsweisen,
Schwierigkeiten bei der Einnahme melden.
Haltung …) anhand einer geeigneten
den Patienten/Bewohner anregen, regelmäßig
Fachterminologie und unter Beachtung:
Flüssigkeit einzunehmen.
o des Pflegeplans,
Körperliche,
psychische
und
soziale
Veränderungen beim Patienten/Bewohner im
Rahmen der Aktivitäten des täglichen Lebens
(ATL) beobachten und melden.
•
(Pflegeschritte),
Verhaltensänderungen erkennen: Laune,
Umgänglichkeit … (IB: Der Lernende kennt
den
gewöhnlichen
Zustand
des
Patienten/Bewohners
und
bemerkt
Veränderungen; er teilt sachdienliche
Beobachtungen mit).
Überwachung des Appetits, der Verdauung,
des Schlafs, der Mobilität und des
Gleichgewichts der Person, der Haut an den
Auflagestellen …
sich informieren über Schmerzen, Müdigkeit,
Übelkeit,
Schlafstörungen
…
des
Patienten/Bewohners.
die Beobachtungen entsprechend den
festgelegten Verfahren sorgfältig eintragen.
Änderungen gegebenenfalls sofort melden.
o
der Vorgehensweise bei der Pflege
(Erfassung/Beobachtung,
Analyse,
Planung / Vorbereitung, Ausführung,
Übermittlung, Bewertung),
o
der Regeln der Hygiene, der Sicherheit,
der Ergonomie, des Umfeldes,
o
der Eigenständigkeit, der Unabhängigkeit
und der Unversehrtheit der Patienten,
o
der eigenen beruflichen Grenzen und der
Berufsethik.
Kernkompetenz 3:
Eine angemessene Kommunikation durch Herstellung einer geeigneten Beziehung
gewährleisten: mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie/seinem Umfeld, mit den
Verantwortlichen in der Hierarchie, mit den anderen Teammitgliedern.
- 296 -
Sich vorstellen und/oder am Empfang und an A. KOMMUNIKATION/BEZIEHUNG
der Entlassung des Patienten/Bewohners
teilnehmen.
• Definition der Kommunikation
•
•
•
•
•
• Kommunikationsschema
–
Allgemeines
sich vorstellen und seine Rolle im Team
(Beziehungsmechanismus,
beschreiben.
Kommunikationsbereiche,
Risikoebenen,
die
Anstandsregeln
einhalten
Kommunikationshindernisse …)
(zuvorkommend, höflich).
• Kommunikationshaltung:
gegebenenfalls die Person beruhigen.
o Empathie,
Kongruenz,
Zuhören,
Empfangsbroschüren verteilen und erläutern :
unvoreingenommene
positive
Besuchszeiten mitteilen …
Aufmerksamkeit,
Aufnahme
von
Zusatzauskünfte zum Tagesablauf erteilen.
Emotionen,
o
Die Anfragen des Patienten/Bewohners
beantworten und das Notwendige veranlassen.
•
•
gegebenenfalls den Wunsch wiederholen, um
sich zu vergewissern, dass er richtig
verstanden wurde.
innerhalb angemessener Zeit die richtige
Antwort geben.
Bewertung
einer
gelungenen
misslungenen Kommunikation ….
oder
• Techniken der verbalen Kommunikation:
o
einfache
Techniken
geschlossene
Fragen,
Neuformulierung …),
(offene
oder
Formulierung,
o
Einflussfaktoren der Kommunikation und
Wechselwirkungen
zwischen
den
Faktoren,
unwirksame
Kommunikationstechniken.
- 297 -
Der Person und ihrem Umfeld zuhören.
Kommunikationstechniken.
• Situationen, die den Einsatz von verbalen
Kommunikationstechniken erfordern.
einen positiven Kontakt herstellen.
ein Vertrauensklima aufbauen.
• Nichtverbale Kommunikationstechniken:
die Grundsätze des aktiven Zuhörens
o Hilfsbeziehung
zwischen
anwenden. (IB: Der Lernende wendet diese
Pflegehelfer/Patient/Umfeld,
Transfer,
Grundsätze in gespielten Situationen an:
Abhängigkeit/Rückschritt des Patienten
Rollenspiele, Fallanalyse, Praktika …).
und
Werturteil/Identifizierung
des
Pflegehelfers mit dem Projekt,
• die Grundprinzipien der Empathie anwenden.
(IB: Der Lernende wendet diese Grundsätze
o Dimensionen
der
nichtverbalen
in gespielten Situationen an: Rollenspiele,
Kommunikation (NVK) (Körpersprache,
Fallanalyse, Praktika …).
Gesten, Mimik, Stellung, Haltung),
die gesprochene und nicht gesprochene Sprache
o Phänomene der Abweichung zwischen
dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld
NVK und verbaler Kommunikation (VK).
anpassen;
Kommunikationshindernisse
berücksichtigen
• Den verschiedenen Situationen angepasste
Verhaltensweisen:
Übereinstimmung
zwischen VK und NVK.
Dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld
•
•
•
in schwierigen Augenblicken beistehen.
•
•
•
•
• Die verschiedenen Arten der Berührung:
Einfluss der Berührung auf Kommunikation
und Beziehung, eigenen Grenzen und Grenzen
dem Patienten/Bewohner die Gelegenheit
der anderen, Erfahrung der Berührung als
geben,
seine
Gefühle
auszudrücken
Kommunikationsmittel.
(Befürchtungen, Angst …).
• Kommunikation,
Beziehung,
aggressives Verhalten erkennen.
Verhaltensweisen…
angepasst
an
die
mit aggressivem Verhalten umgehen können.
verschiedenen Pathologien und Störungen:
sich bewusst sein, dass der persönliche
o durch Leiden, Krankheit, Verlust …
Einsatz Grenzen hat.
ausgelöste Verhaltensweisen,
o sich der Gefühle anderer und seiner
verstehen, dass die eigene Geschichte von
eigenen Gefühle bewusst werden,
derjenigen des Patienten/Bewohners zu
unterscheiden ist. (IB: Der Lernende erkennt
o Wahl
angepasster
Verhaltensweisen
die Gefahr der Projektion seiner eigenen
entsprechend
den
Beobachtungen,
Geschichte auf das Unterstützungsverhältnis
Informationen,
Bedürfnissen,
für beide Partner).
Erwartungen… und Rechtfertigung dieser
Wahlentscheidungen.
• mit dem Umfeld kommunizieren.
• Schaffung eines angemessenen Umfeldes für • Situationen der Kommunikation mit dem
die Angehörigen, die sich vom Verstorbenen
Team: Gefahr der schlechten Kommunikation,
verabschieden.
Beziehungen in der Hierarchie, Beziehungen
zwischen
Teammitgliedern,
Kommunikationsnetze,
Hilfsmittel
zur
An der Begleitung eines Patienten/Bewohners
schriftlichen
Weiterleitung
an
das
Team,
am Lebensende teilnehmen.
Fachterminologie.
•
•
•
Anwendung
des
Pflegeplans
auf • Besondere Kommunikationssituationen:
Palliativpflege und Beherrschung der eigenen
o Empfang, Information,
Emotionen.
o schwerhöriger, sehbehinderter, stimmloser
Ausführung der letzten Pflegeleistungen für
Patient, Patient im Koma, Patient am
den Verstorbenen.
Lebensende,
- 298 -
Lebensende,
Probleme rechtzeitig melden.
•
o
Kommunikation/Beziehung/Verhaltensweisen des Pflegehelfers gegenüber
Patient, Familie, Team.
das
Dringlichkeitsmaß
nach
den
Beobachtungen beurteilen. (IB: Der Lernende
kennt
gewöhnlich
vorkommende B. PSYCHOLOGIE / BEZIEHUNG
Notsituationen sowie die Probleme, die in
einer bestimmten Situation eine dringende
• Definition der Psychologie und verbundene
Reaktion erfordern).
Bereiche.
Dem Krankenpfleger über die übertragenen
Aufgaben berichten.
• Grundkonzepte:
Mensch,
Krankheit … Normalität,
Bedarf, Wunsch, Gefühle.
Gesundheit,
Unbewusstes,
mündlich und/oder schriftlich klare und • Beobachtung:
Vorgehen
bei
der
Beobachtung,
vollständige Informationen zu den ihm
Hauptmerkmale
einer
sachdienlichen
und
übertragenen Handlungen und zu den
verwertbaren
Beobachtung.
Beobachtungen in seinem Tätigkeitsbereich
erteilen.
• Beziehung
als
Pflegehelfer:
angenommene und nicht ertragene Hilfe
(Achtung
der
Eigenständigkeit
und
Die zutreffenden Informationen in die
Unabhängigkeit
der
Patienten).
vorgesehenen Dokumente eintragen.
•
• Grundbegriffe
der
soziokulturellen
Psychologie:
• die zu erteilenden Informationen auswählen.
Familienkreis, Gesellschaftsgruppen, Kultur
• das vorgesehene Aufzeichnungsdokument
und kulturelles Umfeld, Reaktion der Gruppe
verwenden (RIM, Pflegeplan, Pflegerakte,
auf Veränderungen.
Verbindungsdokument …).
An
den
gemeinsamen • Phasen der Persönlichkeitsentwicklung (von
der Zeugung bis zum Lebensende):
Konzertierungsgesprächen
und
den
Gesprächen über
Patienten/Bewohner
Beschreibung der Hauptmerkmale der
teilnehmen.
einzelnen Phasen und Faktoren zur
Begünstigung der Persönlichkeitsentwicklung.
Rolle des Pflegehelfers.
• seine Rolle im Team einschätzen.
•
•
zwischen
psychisch
und
sachdienliche
Informationen
über • Beziehungen
somatisch:
Patienten/Bewohner auswählen, die ans Team
Einheit
des
menschlichen
Wesens,
weiterzuleiten sind.
psychosomatische Störungen und ihre Folgen.
Anregungen geben mit Argumenten. (IB: Der
Rolle des Pflegehelfers.
Lernende macht Vorschläge im Rahmen
seiner Funktionen).
- 299 -
• psychische Auswirkungen einer Behinderung,
einer
Krankheit:
Innerhalb der Grenzen seiner Funktion
auf
den
Patienten
(persönliches
Leben,
Beruf,
handeln.
Familie, Gesellschaft) und auf das Umfeld.
Rolle
des
Pflegehelfers.
• seine Arbeit und seine Verantwortung
innerhalb des Teams abgrenzen.
• Entwicklungsstörungen:
• sich gegenüber den anderen Mitwirkenden im
o geistige Gesundheit und Geisteskrankheit,
Rahmen der globalen Betreuung des
Patienten/Bewohners einordnen.
o Störungen der geistigen Gesundheit
(Beschreibung,
mögliche
Ursachen,
• sich an den Krankenpfleger wenden, wenn die
verbundene Verhaltensweisen, mögliche
Situation es erfordert.
Betreuung, Rolle des Pflegehelfers),
o
psychiatrische Pflege: Psychotherapie,
psychotrope Arzneimittel (Kategorien,
Wirkungen).
• Personen am Lebensende:
o
kultureller Umgang mit dem Tod,
o
Phasen der psychischen Entwicklung des
Patienten in der Endphase,
o
Palliativpflege: Bedürfnisse des Patienten,
Umgang mit Schmerzen … Rolle des
Pflegehelfers,
o
Tod, Trauer: Arbeit, Schritte.
Kernkompetenz 4:
Seine Arbeit organisieren
Die vorgesehene Planung einhalten.
• Definition und Inhalt des Pflegeplans für
Krankenpfleger.
seine Arbeit im Rahmen der vorgesehenen • Definition und Ziele der Pflegemaßnahmen.
Planung organisieren, sich dabei aber • Schritte eines Pflegevorgangs:
unvorhergesehenen Situationen anpassen.
o Erfassung
der
Angaben
(Akte,
• Schwierigkeiten bei der Ausführung der
Anweisungen, Beobachtungen, Befragung),
Planung melden.
o Analyse der Angaben entsprechend den
Grundbedürfnissen : Rolle des Pflegehelfers
Die
Gerätschaften
für
die
eigenen
in Bezug auf die einzelnen Bedürfnisse,
Pflegeleistungen vorbereiten und den
o Planung der Pflege: Bestimmung der
Krankenpfleger falls notwendigen bei der
Handlungen auf der Grundlage der
Vorbereitung
seiner
Gerätschaften
Zielsetzung, Bestimmung / Auswahl /
unterstützen.
Vorbereitung der Gerätschaften, des
Umfeldes, des Patienten …,
• darauf achten, dass die notwendigen
o Durchführung der Pflege: Vorbereitung /
Gerätschaften zur Verfügung stehen.
Leistung / Aufräumen …,
• das Pflegematerial unterhalten.
•
- 300 -
o
Die Anweisungen des verantwortlichen
Krankenpflegers in den Pflegeplänen für den
Patienten/Bewohner einhalten.
•
die
Pflegeterminologie
Tätigkeitsbereich benutzen.
in
seinem
Weiterleitung der Angaben: schriftlich,
mündlich
(präzise,
vollständige,
sachdienliche, verständliche Informationen)
anhand
einer
angemessenen
Fachterminologie.
Grundsätze des Pflegevorgangs: der Patient ist eine
Person, Erfüllung der Bedürfnisse des Patienten,
Durchführung der Pflege auf kompetente und
effiziente
Weise,
Wahrung
einer
guten
Hilfsbeziehung zum Patienten.
Ziele eines Pflegevorgangs: Entwicklung von
Würde,
Eigenständigkeit,
Lebensqualität,
Unabhängigkeit … beim Patienten.
Kernkompetenz 5:
Zur Gesundheitserziehung beitragen und dabei eine angemessene Beziehung herstellen.
Den Patienten/Bewohner und seine Familie
gemäß dem Pflegeplan über die zugelassenen
technischen Leistungen informieren und
beraten.
•
• Anpassung der Verhaltensweisen und Haltungen
des
Pflegehelfers
in
verschiedenen
Berufssituationen
unter
Nutzung
der
Mittel und
vorstellen, erklären, beraten:
Kompetenzen im Zusammenhang mit:
o Methoden (Vorbeugung von Stürzen …),
o der Beziehung, der Kommunikation, der
o technische Hilfen (Mobilitätshilfen),
Hilfe unter Einhaltung der Pflegeschritte,
bezüglich seines Tätigkeitsbereichs.
der Ziele der Betreuung der Personen,
Sich an der Gesundheitserziehung beteiligen.
•
•
•
Nutzung und Anpassung der Inhaltskontexte, die in
den Kernkompetenzen 1 bis 4 und in der
Kernkompetenz 6 beschrieben sind, d.h.:
die
Elemente
eines
Plans
zur
Gesundheitserziehung anwenden.
die
Verbindung
zwischen
dem
Patienten/Bewohner
und
dem
Krankenpfleger
gewährleisten
(Fragen
weitergeben …).
prüfen, ob der Patient/Bewohner die
Ratschläge befolgt, und den Krankenpfleger
darüber informieren.
o
der Rolle des Pflegehelfers gegenüber den
Patienten und ihrem Umfeld: Erziehung,
Vorbeugung,
Beratung,
Information,
Beobachtung,
Hilfe,
um
die
Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der
Personen zu bewahren / wiederherzustellen /
zu entwickeln,
o
den Kenntnissen, Techniken und Verfahren
der Pflege und der Hilfe für Patienten unter
Einhaltung der Regeln der Sicherheit,
Hygiene, der Handhabung und der
Ergonomie,
o
der Rolle des Pflegehelfers gegenüber dem
Team: Einhaltung des Pflegeplans und der
Anweisungen,
Weitergabe
von
Beobachtungen,
o
den Regeln der Berufsethik und des Berufes
(Einhaltung der Grenzen seiner beruflichen
Kompetenzen).
Kernkompetenz 6:
Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die Rechtsbestimmungen einhalten.
- 301 -
Die Regeln des Berufsgeheimnisses einhalten. •
• geltende
Gesetzgebung
anwenden.
(IB: Der Lernende stützt sich auf die
geltenden
Texte). •
•
mitzuteilende Informationen von den nicht
mitzuteilenden Informationen unterscheiden.
Die Regeln über den Schutz des Privatlebens •
einhalten.
•
das Gesetz über die Rechte der Patienten •
einhalten.
Den beruflichen Rechtsrahmen beachten.
•
•
die Gesetzgebung bezüglich der Fachkräfte
der Gesundheitsberufe anwenden.
•
die Arbeitsordnung anwenden.
Die Berufsethik
einhalten.
•
•
der
Gesundheitsberufe
sich über die geltenden Texte informieren
und sie im Rahmen seiner Funktionen
anwenden.
•
•
•
•
Definition der Berufsethik:
Rechte und Pflichten, Verantwortungen und
Ethik.
Rechtsstellung als Pflegehelfer:
Tätigkeiten, Bedingungen für die Ausübung
des Berufs, Orte der beruflichen Eingliederung
auf
der
Grundlage
von
Erlassen,
Rundschreiben
Struktur und Organigramm der einzelnen
Stätten der beruflichen Eingliederung. Externe
Partner der verschiedenen Berufskreise
persönliche (moralische, körperliche, geistige)
und berufliche (Rahmenplan) Eigenschaften
des Pflegehelfers.
Verantwortung des Pflegehelfers gegenüber
sich selbst, den Patienten, der Familie, dem
Team, der Hierarchie, der Einrichtung.
Kodex der Berufsethik, Chartas, Projekte,
Aufträge, Art der aufgenommenen Personen,
Arten der Betreuung in den verschiedenen
Stätten der Berufsausübung.
Rechte der Person (Gesetzesbestimmungen,
Chartas):
o Kind, Jugendlicher, Erwachsener, Patient,
Person am Lebensende
o Achtung vor Kulturen, weltanschaulichen
und religiösen Überzeugungen, Meinungen
zivilrechtliche
und
strafrechtliche
Gesetzgebung:
zivilrechtliche
und
strafrechtliche Haftung, Berufsgeheimnis,
Grenzen der beruflichen Kompetenzen und der
Berufsausübung,
Achtung
vor
dem
Privatleben/der Meinung/dem Vermögen
Sozialgesetzgebung
wie
Verträge,
Arbeitsordnung
Berufsvereinigungen und Fachzeitschriften
Auswertung und Analyse von konkreten
Berufssituationen (beobachtet oder erlebt) zur
Mobilisierung der verschiedenen Mittel (Inhalte),
die vorstehend beschrieben wurden.
- 302 -
Kernkompetenz 7:
An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen.
Seinen Bedarf an Kompetenzen
Ausbildung beurteilen.
•
seine Schwierigkeiten
ausdrücken.
erkennen
und
und •
•
Selbstbewertung (Kriterien und Indikatoren).
Berufsvereinigungen, Ausbildungszentren …
- 303 -
VOM PARLAMENT DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT ANGENOMMEN
Eupen, den 16. Juni 2008
Stephan THOMAS
Generalsekretär
Louis SIQUET
Präsident
Wir fertigen das vorliegende Dekret aus und ordnen an, dass es durch das
Belgische Staatsblatt veröffentlicht wird.
Gegeben zu Eupen, den 16. Juni 2008
K.-H. LAMBERTZ
Ministerpräsident der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft,
Minister für lokale Behörden
B. GENTGES
Vize-Ministerpräsident der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Minister für Ausbildung und Beschäftigung, Soziales und Tourismus
O. PAASCH
Minister für Unterricht und wissenschaftliche Forschung
I. WEYKMANS
Ministerin für Kultur und Medien, Denkmalschutz, Jugend und Sport

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