parlament der deutschsprachigen gemeinschaft
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PARLAMENT DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT 16. JUNI 2008 - DEKRET ZUR FESTLEGUNG VON KERNKOMPETENZEN UND RAHMENPLÄNEN IM UNTERRICHTSWESEN Sitzungsperiode 2007-2008 Dokumente des Parlamentes : Dekretentwurf Abänderungsvorschläge Bericht (+ Erratum) Abänderungsvorschlag zu dem vom Ausschuss angenommenen Text Ausführlicher Bericht : Diskussion und Abstimmung - Sitzung vom 16. Juni 2008 127 (2007-2008) Nr. 1 127 (2007-2008) Nr. 2-4 127 (2007-2008) Nr. 5 127 (2007-2008) Nr. 6 Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat das Folgende angenommen und wir, Regierung, sanktionieren es: Artikel 1 - Die in den Anhängen I-VIII aufgeführten kompetenzorientierten Rahmenpläne werden gemäß Artikel 75 §4 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen festgelegt. KAPITEL I - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 31. AUGUST 1998 ÜBER DEN AUFTRAG AN DIE SCHULTRÄGER UND DAS SCHULPERSONAL SOWIE ÜBER DIE ALLGEMEINEN PÄDAGOGISCHEN UND ORGANISATORISCHEN BESTIMMUNGEN FÜR DIE REGELSCHULEN Artikel 2 - In Artikel 1 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, abgeändert durch das Dekret vom 27. Juni 2005 und das Dekret vom 26. Juni 2006, wird ein Absatz 3 mit folgendem Wortlaut eingefügt: „Die Artikel 12, 13, 17 und 75 finden ebenfalls Anwendung auf den von der Deutschsprachigen Gemeinschaft organisierten und subventionierten Sonderunterricht.“ Artikel 3 - Artikel 4 Nummer 1 desselben Dekretes wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „1. Parlament: Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft;“ Im selben Artikel Nummer 12 wird die Wortfolge „die Ziele, Inhalte, Schlüsselkompetenzen und Hinweise“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen, Inhalte und Hinweise“ ersetzt. Im selben Artikel wird die Nummer 15 durch folgende Bestimmung ersetzt: „15. Kompetenzen: Fähigkeit effizienten Handelns in Bezug auf eine Gruppe verwandter Situationen; die Meisterung dieser Situationen bedarf einerseits der notwendigen Kenntnisse und andererseits der Fähigkeit, diese Kenntnisse im Hinblick auf das Erkennen und Lösen wirklicher Probleme reflektiert und zum angemessenen Zeitpunkt in konkretes Tun umzusetzen; die Kompetenzen können sowohl fachbezogen als auch überfachlich sein;“. Im selben Artikel wird die Nummer 16 durch folgende Bestimmung ersetzt: „16. Kernkompetenzen: wesentliche Ziele im Unterrichtsfach oder Fachbereich, die Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen sind;“. In denselben Artikel wird eine Nummer 16bis mit folgendem Wortlaut eingefügt: „16bis. Kompetenzerwartungen: die zu erreichenden Lernergebnisse, die die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern; diese gelten als Mindestanforderungen, die von jedem Schüler erreicht werden müssen;“. In denselben Artikel wird eine Nummer 16ter mit folgendem Wortlaut eingefügt: „16ter. Rahmenpläne: verbindliche Rahmen, die Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule formulieren; diese beinhalten unter anderem Kernkompetenzen, Kompetenzerwartungen und Bezüge zu den Kompetenzerwartungen; diese letzteren beschreiben Zwischenziele für die verschiedenen Stufen in der Primar- und Sekundarschule, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen;“. Artikel 4 - In Artikel 12 Absatz 2 desselben Dekretes wird das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „Kernkompetenzen und Kompetenzerwartungen“ ersetzt. Artikel 5 - Artikel 13 desselben Dekretes wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „Artikel 13 - Überfachliche Kompetenzen Überfachliche Kompetenzen sind Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben entwickelt werden. Die überfachlichen Kompetenzen sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Die überfachlichen Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 1. Methodenkompetenzen: Diese umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Hierbei fördern die Schulen die Informations- und Medienkompetenzen der Schüler und berücksichtigen den Umgang mit den Informations- und Kommunikationstechnologien in einer Form, die dem Alter der Schüler angemessen ist. 2. Soziale Kompetenzen: Diese bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, um das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer. 3. Personale Kompetenzen: Diese sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Individuum Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung und die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Der Lernprozess ist so zu gestalten, dass sich die Schüler am Aufbau des eigenen Wissens und an der Aneignung von Kompetenzen aktiv beteiligen können. Die Schüler sollten immer wieder erfahren, dass Wissen und Können Sinn machen und anwendbar sind. Die Schule bemüht sich demnach, die Lernsituationen zu aktualisieren und sie in die Lebenswelt der Schüler einzubeziehen. In der schulischen Bildung und Ausbildung sind die Erziehung zum eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernen sowie die Förderung der Leistungsbereitschaft wichtige Voraussetzungen, die zum lebenslangen Lernen befähigen.“ Artikel 6 - In Artikel 17 §1 Absatz 3 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt. Artikel 7 - In Artikel 22 §4 desselben Dekretes wird das Wort „Rat“ durch das Wort „Parlament“ ersetzt. Artikel 8 - In Artikel 32 §2 desselben Dekretes wird die Wortfolge „Der Rat“ durch die Wortfolge „Das Parlament“ ersetzt. Artikel 9 - In Artikel 72 Absatz 3 desselben Dekretes wird das Wort „Rat“ durch das Wort „Parlament“ ersetzt. Artikel 10 - § 1 - In Artikel 75 desselben Dekretes wird der Titel des Artikels durch folgenden Wortlaut ersetzt: „Artikel 75 - Entwicklungsziele und die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ § 2 - In §1 Absatz 2 desselben Artikels wird das Wort „fachübergreifende“ durch das Wort „überfachliche“ ersetzt. § 3 - Die §§2 und 3 desselben Artikels werden durch folgende Bestimmungen ersetzt: „§2 - Bei der Versetzung und der Vergabe der Stufen- und Abschlusszeugnisse sind die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen von ausschlaggebender Bedeutung. §3 - Die Rahmenpläne beschreiben Kompetenzen, die für die gesamte Primarschule und für die Sekundarschule pro Fach beziehungsweise Fachbereich, Stufe und Unterrichtsform festgelegt werden, mit Ausnahme der Fächer Religion und nichtkonfessionelle Sittenlehre.“ § 4 - In §4 desselben Artikels wird die Wortfolge „Der Rat“ durch die Wortfolge „Das Parlament“ ersetzt. Im selben Paragraphen wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die Rahmenpläne“ ersetzt. § 5 - In §5 Absatz 1 und 2 desselben Artikels, eingefügt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird jeweils das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt. In Absatz 3 Nummer 1 desselben Paragraphen, eingefügt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird das Wort „Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die von den Rahmenplänen abweichenden Kompetenzen“ ersetzt. In Absatz 5 desselben Paragrafen wird das Wort „Rat“ durch das Wort „Parlament“ ersetzt. Artikel 11 - In Kapitel VIII Abschnitt 1 desselben Dekretes wird ein Artikel 75bis mit folgendem Wortlaut eingefügt: „Artikel 75bis - Ab dem Schuljahr 2013-2014 findet in einem Rhythmus von vier Jahren die Evaluierung der Rahmenpläne und deren Umsetzung in den Schulen durch die Pädagogische Inspektion und Beratung statt. Die Pädagogische Inspektion und Beratung kann zu diesem Zweck Sachverständige zu Rate ziehen.“ Artikel 12 - In Artikel 80 §1 desselben Dekretes wird das Wort „fachübergreifenden“ durch das Wort „überfachlichen“ ersetzt. Artikel 13 - Artikel 82 Absatz 1 desselben Dekretes, abgeändert durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „Bei der Entscheidung über die Vergabe des Abschlusszeugnisses der Grundschule werden die Fächer beziehungsweise Fachbereiche Unterrichtssprache, erste Fremdsprache, Mathematik, Sport, Musik/Kunst, Naturwissenschaften/Technik und Geschichte/Geografie berücksichtigt, wobei den Fächern Unterrichtssprache, erste Fremdsprache und Mathematik besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.“ Artikel 14 - In Artikel 84 Nummer 2 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt. Artikel 15 - In Artikel 87 §1 desselben Dekretes, abgeändert durch das Dekret vom 25. Mai 1999 und ersetzt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen“ ersetzt. KAPITEL II - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 26. APRIL 1999 ÜBER DAS REGELGRUNDSCHULWESEN Artikel 16 - In Artikel 16 Nummer 1 des Dekretes vom 26. April 1999 über das Regelgrundschulwesen wird die Wortfolge „mutter- und fremdsprachliche Aktivitäten“ durch die Wortfolge „Aktivitäten in der Unterrichtssprache und in der ersten Fremdsprache“ ersetzt. Artikel 17 - Artikel 17 Nummer 1 desselben Dekretes wird wie folgt abgeändert: 1. die Buchstaben a) bis c) werden durch folgende Bestimmungen ersetzt: „a) Unterrichtssprache, b) Sport, c) Musik/Kunst,“; 2. der Buchstabe e) wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „e) Naturwissenschaften/Technik,“; 3. ein Buchstabe h) wird mit folgendem Wortlaut eingefügt: „Geschichte/Geografie.“ Nummer 2 desselben Artikels wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „2. die Förderung der in Artikel 13 Absatz 1 des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen festgehaltenen überfachlichen Kompetenzen.“ Artikel 18 - Artikel 18 Absatz 2 desselben Dekretes, ersetzt durch das Dekret vom 16. Dezember 2002, wird durch folgende Bestimmung ersetzt: „Das Abschlusszeugnis der Grundschule erhält der reguläre Schüler und der in Artikel 60 Absatz 2 erwähnte Schüler mit erhöhtem Förderbedarf, der die Kompetenzerwartungen in den Fächern beziehungsweise Fachbereichen Unterrichtssprache, Sport, Musik/Kunst, Mathematik, erste Fremdsprache, Geschichte/Geografie in ausreichendem Maße erfüllt. Bei der Vergabe dieses Abschlusszeugnisses wird den Fächern Unterrichtssprache, erste Fremdsprache und Mathematik besondere Aufmerksamkeit gewidmet.“ Artikel 19 - In Artikel 23 Nummer 9 desselben Dekretes wird die Wortfolge „die Schlüsselkompetenzen in den Fächern Muttersprache“ durch die Wortfolge „die in den Rahmenplänen beschriebenen Kompetenzen in den Fächern Unterrichtssprache“ ersetzt. KAPITEL III - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 16. DEZEMBER 2002 ÜBER DIE FESTLEGUNG DER ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DEN KINDERGARTEN UND DER SCHLÜSSELKOMPETENZEN FÜR DEN PRIMARSCHULBEREICH UND FÜR DIE ERSTE STUFE DES SEKUNDARUNTERRICHTS MIT AUSNAHME DES BERUFSBILDENDEN UNTERRICHTS UND ZUR ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 31. AUGUST 1998 ÜBER DEN AUFTRAG AN DIE SCHULTRÄGER UND DAS SCHULPERSONAL SOWIE ÜBER DIE ALLGEMEINEN PÄDAGOGISCHEN UND ORGANISATORISCHEN BESTIMMUNGEN FÜR DIE REGELSCHULEN UND DES DEKRETES VOM 26. APRIL 1999 ÜBER DAS REGELGRUNDSCHULWESEN Artikel 20 - Im Titel des Dekretes vom 16. Dezember 2002 über die Festlegung der Entwicklungsziele für den Kindergarten und der Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste Stufe des Sekundarunterrichts mit Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts und zur Abänderung des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen und des Dekretes vom 26. April 1999 über das Regelgrundschulwesen wird die Wortfolge „und der Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste Stufe des Sekundarunterrichts mit Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts“ gestrichen. Artikel 21 - Im Titel des Kapitels I desselben Dekretes wird die Wortfolge „und Schlüsselkompetenzen“ gestrichen. Artikel 22 - In Artikel 1 desselben Dekretes wird die Wortfolge „und die im Anhang II aufgeführten Schlüsselkompetenzen für den Primarschulbereich und für die erste Stufe des Sekundarunterrichts mit Ausnahme des berufsbildenden Unterrichts“ gestrichen. Artikel 23 - In Anhang I desselben Dekretes wird das Wort „Muttersprache“ durch das Wort „Unterrichtssprache“ ersetzt. Artikel 24 - Der Anhang II desselben Dekretes wird gestrichen. KAPITEL IV - ABÄNDERUNG DES DEKRETES VOM 19. APRIL 2004 ÜBER DIE VERMITTLUNG UND DEN GEBRAUCH DER SPRACHEN IM UNTERRICHTSWESEN Artikel 25 - In Artikel 4 §2 Absatz 2 des Dekretes vom 19. April 2004 über die Vermittlung und den Gebrauch der Sprachen im Unterrichtswesen wird die Wortfolge „Psychomotorik, Leibeserziehung, Kunst und Handwerk“ durch die Wortfolge „Sport und Musik/Kunst“ ersetzt. KAPITEL V - INKRAFTTRETEN Artikel 26 - Die Bestimmungen des vorliegenden Dekretes einschließlich Anhang VIII treten am 1. September 2008 in Kraft. Hiervon abweichend treten die Anhänge I-VII wie folgt in Kraft: 1. für die Primarschule in den Fächern Mathematik, Unterrichtssprache und erste Fremdsprache am 1. September 2009; 2. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Geschichte/Geografie, Naturwissenschaften und Sport am 1. September 2009; 3. für die Primarschule in den Fächern Geschichte/Geografie, Musik/Kunst, Sport und Naturwissenschaften/Technik am 1. September 2010; 4. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Mathematik, Unterrichtssprache und erste Fremdsprache am 1. September 2010; 5. für die erste Stufe der Sekundarschule in den Fächern Musik/Kunst und Technik zu einem Zeitpunkt, der von der Regierung festgelegt wird. Jedoch haben die Schulen bereits die Möglichkeit vor dem Inkrafttreten der Anhänge des vorliegenden Dekretes die Rahmenpläne in einer Erprobungsphase anzuwenden. -1- ANHANG I Rahmenplan Fach Deutsch Unterrichtssprache -2- Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................... 3 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?........................................................................................... 4 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN .................................... 4 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................... 6 1.4 INHALTE ............................................................................................................................. 6 1.5 LERNEN UND LEHREN .................................................................................................... 7 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ........................................................ 9 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................... 10 2. DER BEITRAG DES FACHES DEUTSCH ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............ 11 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 14 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 18 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................ 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ................................................................. 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ..................................................................................... 5.2.1 Unterstufe der Primarschule .................................................................................. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................... 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ............................................................................. 20 20 21 21 25 29 33 -3- 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit - bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft -4- • Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. 1.1. WAS SIND KOMPETENZEN1? Stärkung der Persönlichkeit Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. 1.2. FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 1 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). -5- o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methodenkompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - o o die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informationsund Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen -6- 1.3. KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung der Schüler (vgl. 1.6 Leistungsermittlung und –bewertung); • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; wesentliche • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4. INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und -gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenzerwartungen sind an Inhalte gebunden. -7- 1.5. LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schulund unterrichtsorganisatorischer und methodisch-didaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • • • • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess -8- • • • • • • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. Kumulatives Lernen Kognitiv-systematisch Situiertlebenspraktisch Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-Antwort-Situationen werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. Lehrerkooperation Organisationsrahmen des Unterrichts -9- Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Positive Arbeitsatmosphäre 1.6. LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und -bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 10 - Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7. STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und -gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 11 - 2. DER BEITRAG DES KOMPETENZENTWICKLUNG FACHES DEUTSCH ZUR Der Unterricht im Fach Deutsch leistet einen entscheidenden Beitrag für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Schüler. Im Zentrum steht die Ausbildung der Kompetenzbereiche Sprechen, Lesen und Schreiben als Basis für weiterführendes Lernen, für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und zum Erschließen der Welt. Sprache ist Voraussetzung für das Lernen, aber auch Ziel des Lernens. Ausgehend vom Entwicklungsstand und der Erfahrungswelt der Schüler ermöglicht der Deutschunterricht die systematische Weiterentwicklung ihrer individuellen sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten und schafft die Grundlagen für die Bewältigung sprachlicher Anforderungen der Lebenspraxis sowie für die sachgerechte Nutzung von Medien. Der Deutschunterricht ist gerichtet auf einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Sprache, auf das Verständnis von Sprache in ihrer kulturellen, interkulturellen und ästhetischen Funktion sowie auf die Ausbildung grundlegender Lernstrategien und Arbeitstechniken für ein selbstverantwortliches Lernen. Damit der Schüler seine rezeptiven und produktiven sprachlichen Kompetenzen erweitert, ist es unerlässlich, fachbezogene Kompetenzen, Methodenkompetenzen, soziale und personale Kompetenzen in enger Verknüpfung zu sehen. Die Schüler können sich mündlich und schriftlich äußern. Sie sind in der Lage, sich mit den Äußerungen anderer Menschen auseinander zu setzen. Das Fach trägt dazu bei, Verantwortlichkeit für gelingende Kommunikation situativ und systematisch zu entwickeln. Von zentraler Bedeutung ist die Fähigkeit, Texte zu verstehen, sprechend und schreibend Fragen aufzuwerfen, Probleme zu bewältigen, Gefühle, Gedanken und Erkenntnisse mitzuteilen. Der Deutschunterricht vermittelt dafür ein facettenreiches Spektrum an Möglichkeiten, Texte adressaten- und situationsgerecht einzusetzen. Im Sprechen und Schreiben orientiert er sich an der Standardsprache und an den Normen für sprachliche Richtigkeit. Vor allem an der Schönheit gelungener sprachlicher Gestaltungen entwickelt der Schüler ästhetisches Urteilsvermögen, Sensibilität und Kreativität. Das von den Schülern zu entwickelnde Wissen und Können spiegelt sich in folgenden Kernkompetenzen wider: Fachbezogene Kompetenzen - 12 - Kompetenzbereiche Kernkompetenzen Sprechen Zuhören Lesen – Umgang mit Texten und Medien Schreiben Über Sprache reflektieren Sprechfähigkeit entwickeln/ situations- und adressatengerecht sprechen; Gestaltendes und kreatives Sprechen. Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren. Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln; Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen; Mit literarischen Formen umgehen. Schreibfähigkeit entwickeln/ situations- und adressatengerecht schreiben; Gestaltendes und kreatives Schreiben. Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen; Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können; Sprachvarianten wahrnehmen. Die Verarbeitung von Informationen, d.h. sie zu finden, strukturiert zusammenzustellen und auszuwerten, bereichert lebenslanges Lernen und ermöglicht die Ausprägung vieler Interessen und Neigungen. Die Schüler lernen sich beim Gestalten von mündlichen und schriftlichen Sprachhandlungssituationen an Kriterienrastern, Leitfäden und anderen Hilfen zu orientieren. Sie verwenden einfache Planungs-, Überarbeitungs- und Korrekturmethoden, nutzen Nachschlagewerke und kennen Methoden zum effektiven Üben beim Lesen, Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben. Methodenkompetenzen Zum Untersuchen von Wörtern, Sätzen und Texten verwenden die Schüler Sprachproben und kennen Verfahren zur Reflexion über Sprache. Der Deutschunterricht befähigt Leser und Zuhörer, die Strategien und Methoden zu nutzen, um Texte und Medien anderer zu verstehen sowie eigene Leistungen situationsgerecht und wirkungsvoll zu präsentieren. Sprachliches Handeln fördert die sozialen Kompetenzen. Sprachlicher Austausch mit anderen ist immer in soziale Situationen eingebunden und mit sozialem Handeln verbunden. Die Schüler lernen, anderen zuzuhören, auf einen Gesprächspartner einzugehen, in einer Gruppe zu sprechen, auf Beiträge anderer zu reagieren und ihre Arbeitsvorhaben gegenseitig abzustimmen. Sie setzen sich mit anderen Meinungen auseinander und lernen, Konflikte verbal zu lösen. Soziale Kompetenzen Die rezeptive und produktive Auseinandersetzung mit der gesprochenen und geschriebenen Sprache trägt dazu bei, eigene Lebenswirklichkeit, Erkenntnisse und Erfahrungen zu betrachten, zu hinterfragen und einzuordnen. Der Deutschunterricht bietet vielfältige Möglichkeiten, Gefühle und Erfahrungen wahrzunehmen und zu reflektieren. Zunehmend vertreten die Schüler in sprachlichen Handlungen ihren eigenen Standpunkt, lernen überzeugend zu Personale Kompetenzen - 13 - argumentieren, Verantwortung für das eigene Geschriebene bzw. Gesprochene zu übernehmen und lassen Meinungsunterschiede zu. Die Schüler lernen zunehmend den eigenen Lern- und Arbeitsprozess einzuschätzen, zu beschreiben und zu organisieren. Auch sind sie in der Lage mit Fehlern konstruktiv umzugehen, nach neuen Lösungswegen zu suchen und Hilfen anzunehmen. - 14 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… Sprechen Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln • holen Informationen, Meinungen und fremde • holen Informationen, Meinungen und fremde Ideen ein und geben sie strukturiert weiter; Ideen ein und geben sie strukturiert weiter; • äußern ihre Meinung, verteidigen sie; begründen und • vertreten, begründen und verteidigen ihre eigene Meinung; • wählen je nach Gesprächspartner bzw. Gesprächssituation einen passenden Wortschatz/Tonfall; • berichten von ihren persönlichen Erlebnissen • äußern sich in unterschiedlichen und Erfahrungen anschaulich und lebendig; Sprechsituationen sach- und situationsgerecht, strukturiert, deutlich und verständlich; • erzählen zusammenhängend Standardsprache; in der • halten sich an die gemeinsam erarbeiteten • halten sich an die gemeinsam erarbeiteten Gesprächsregeln; Gesprächsregeln; • sprechen deutlich, zusammenhängend und • benutzen in Sprechsituationen die Hochsprache fließend in der Standardsprache und beachten und formulieren ihre Aussagen und Absichten dabei die Wirkung der Redeweise: Lautstärke, verständlich und wirkungsvoll; Tempo, Betonung, Körpersprache; • tragen Wünsche, Gefühle und Erwartungen • nutzen sprachliche Mittel bei der Darstellung angemessen vor; der Gefühle, Wahrnehmungen, Erwartungen und Erfahrungen; • beteiligen sich Entscheidungen; an Diskussionen und • erklären und verteidigen ihren Standpunkt in einer Diskussion oder einem Gedankenaustausch mit dem Lehrer und den Mitschülern, fungieren als Diskussionsleiter; • tragen Konflikte mit sprachlichen Mitteln aus. Gestaltendes und kreatives Sprechen • tragen Konflikte mit sprachlichen Mitteln aus. • stellen Gesprächssituationen, Texte, eigene • stellen Gesprächssituationen, Texte, eigene Erlebnisse szenisch dar; Erlebnisse szenisch dar; • tragen Gedichte auswendig und ausdrucksvoll • tragen Gedichte auswendig und ausdrucksvoll vor; vor; • setzen beim szenischen Spiel und Vortrag • setzen gestische und mimische Mittel beim verbale sowie nonverbale Ausdrucksmittel ein Spielen ein; und versetzen sich in die jeweilige Rolle hinein; • tragen einer Gruppe Lernergebnisse vor unter • tragen einer Gruppe komplexere Nutzung von Fachbegriffen und Medien. Lernergebnisse vor unter Nutzung von Fachbegriffen und Medien. - 15 - Zuhören Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren • hören während eines angemessenen Zeitraumes • hören während eines angemessenen Zeitraums aufmerksam zu, erkennen und deuten aufmerksam und strukturierend zu, erfassen die nonverbale Zeichen; Grundgedanken und den Aufbau eines Gesprächs; • gehen auf den Gesprächspartner ein und • überdenken ihre eigene Haltung beim Zuhören; signalisieren Zustimmung oder Ablehnung, Verstehen oder Nichtverstehen; • erfassen beim Zuhören das Wesentliche und • überprüfen das Gehörte anhand der eigenen überprüfen das Gehörte anhand der eigenen Kenntnisse und Einsichten. Kenntnisse und Einsichten. Lesen – Umgang mit Texten und Medien Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln • lesen sinngemäß, fließend und lebendig vor; • verfügen über grundlegende Lesefertigkeiten: flüssig, sinnbezogen, lebendig; • verstehen das Gelesene inhaltlich und erfassen • verstehen das Gelesene inhaltlich und erfassen die Textstruktur; die Textstruktur; • kennen die verschiedenen Leseweisen und • kennen die verschiedenen Leseweisen und setzen sie ein; setzen sie ein; • kennen und unterscheiden Textfunktionen und Textsorten; verschiedene • kennen und unterscheiden Textfunktionen und Textsorten; verschiedene • nutzen Lesestrategien als Hilfe zum • wenden verschiedene Lesestrategien Textverständnis. komplexeren Texten adäquat an. Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen bei • kennen die verschiedenen Informationsquellen • nutzen selbstständig das Medienangebot zu und nutzen sie sinnvoll; persönlichen und schulischen Zwecken; • filtern und ordnen die für sie wichtigen • entnehmen, verstehen und Informationen aus angepassten Texten; wesentliche Informationen; hinterfragen • lesen und verstehen dem Alter angepasste • überprüfen die durch Lesen erworbenen Erzählungen, Auszüge aus Ganzschriften, Informationen anhand gewonnener Kenntnisse, Kinderbücher und Sachtexte; Erfahrungen und Einsichten. • gewinnen einen Überblick über Medienangebot, untersuchen Inhalte Wirkungsweise medialer Texte. das und Mit literarischen Formen umgehen • kennen und unterscheiden literarische • kennen und benutzen wesentliche Fachbegriffe Gattungen: Erzählungen, Märchen, Fabeln, zur Erschließung der Literatur; Sagen, Gedichte; • wenden einfache Textuntersuchung an; Verfahren der • setzen sich mit sprachlichen Kunstwerken auseinander und erkennen Techniken des literarischen Schaffens; - 16 - • setzen einfache literarische Texte produktiv • erproben sich um; Gestalten; im eigenen sprachlichen • kennen bedeutende Autoren und Werke aus der • kennen aktuelle und klassische Werke der Kinderliteratur. Jugendliteratur und altersangemessene Werke bedeutender Autoren. Schreiben Schreibfähigkeit entwickeln/ Situations- und adressatengerecht schreiben • schreiben mit einer lesbaren Handschrift • schreiben Texte in gut lesbarer äußerer Form fehlerfrei ab; und einem der Aufgabe und Situation angemessenen Tempo; • schreiben freie Texte und nutzen bewusst • planen und gestalten den Schreibprozess Gestaltungsmittel; selbstständig unter Nutzung von sprachlichen Gestaltungsmitteln, Arbeitsstrategien • schreiben Wörter des Grundwortschatzes und einschließlich von Fremdwörter unter Nutzung von Textverarbeitungsprogrammen unter Rechtschreibstrategien richtig und überprüfen Einhaltung der Rechtschreibregeln; und berichtigen mit Rechtschreibhilfen; • erkennen eigene Fehlerschwerpunkte und legen • wenden die Grundregeln der Zeichensetzung Übungsschwerpunkte fest; korrekt an; • erzählen, informieren sachlich, beschreiben und • formulieren und begründen Informationen zu berichten; einem bestimmten Thema situations- und adressatengerecht. • formulieren und begründen situations- und adressatengerecht. Gestaltendes Schreiben • schreiben nach Vorlage; • setzen grundlegende Schreibfunktionen um: Erzählen, Berichten, Informieren; • schreiben freie Texte. • nutzen produktive und kreative Schreibformen. Über Sprache reflektieren Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen • untersuchen die Beziehung zwischen • nutzen verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung. und schätzen ihre Wirkung ein; • kennen Bedingungen und Regeln kommunikative Situationen im Alltag. für Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können • wenden Grundoperationen der Satzlehre an • kennen und verwenden Satzstrukturen für die (Proben); adäquate Textgestaltung und Textuntersuchung: o Hauptsatz, Nebensatz/Gliedsatz, Satzglied • zerlegen Wörter, ordnen Wörter nach Feldern und Familien, kennen Synonyme und • kennen und verwenden Wortarten für die Homonyme; adäquate Textgestaltung • erkennen die Funktion und Merkmale der Wortarten; • kennen einschlägige wenden sie korrekt an; Flexionsformen und - 17 - • durchschauen einfache sprachliche Bilder: Vergleich, Metapher, Redensarten. Sprachvarianten wahrnehmen • entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede • kennen „Sprachen in der Sprache“ und zwischen Dialekt, Umgangsund unterscheiden sie in ihrer Funktion: Dialekt, Standardsprache; Umgangs- und Standardsprache, Fachsprachen. • nehmen Unterschiede zwischen verschiedenen Sprachschichten wahr. - 18 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR UNTERRICHTSGESTALTUNG DIE QUALITÄT DER Der Unterricht im Fach Deutsch geht von den sprachlichen Möglichkeiten der Schüler aus und entwickelt sie systematisch weiter. Im Zentrum der Planung wie der Gestaltung des Unterrichts steht das mündliche und schriftliche Sprachhandeln. Es ist Ausgangspunkt wie auch Zielpunkt des Unterrichts, denn es kommt vor allem darauf an, dass die Schüler in jeder Lebenssituation die Sprache angemessen und richtig gebrauchen lernen. Eine gute Sprachbeherrschung sichert dem Schüler die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Dabei geht es nicht allein um die Effektivität der Kommunikation, sondern es ist immer auch ein angemessener Bezug zu den Wert- und Normvorstellungen herzustellen. Diese umfassen beispielsweise Identitätsbildung, Kritikfähigkeit und Toleranz. mündliches und schriftliches Sprachhandeln Generell werden im Deutschunterricht durch eine prinzipiell kommunikative Orientierung die sprachlichen Fähigkeiten jedes Einzelnen so weit wie möglich gefördert. Daran ist moderner Sprachunterricht heute zu messen. Bei allen Lerntätigkeiten wird der Unterricht so organisiert, dass ein auf Lernfreude und soziales Miteinander gerichtetes anregendes und förderliches Arbeitsklima entsteht. Kommunikative Orientierung Auch das Einbeziehen und Reflektieren von persönlichen Interessen, Vorstellungen und individuellen Arbeitsweisen in das sprachliche Handeln fördern die Entwicklung einer anspruchsvollen und lebensnahen Lese-, Schreibund Gesprächskultur im Unterricht. Die Schüler werden in allen Bereichen des Sprachunterrichts dabei in grundlegende methodische Arbeitsweisen, Techniken und Strategien eingeführt und vervollkommnen diese in ihrem sprachlichen Handeln und durch ihr sprachliches Handeln. Lese-, Schreibund Gesprächskultur Insgesamt ist der Unterricht darauf auszurichten, schrittweise das selbstständige Handeln der Schüler zu fördern. Dies wird erreicht, wenn die Lernorganisation sowohl angeleitetes Lernen, als auch zunehmend selbstbestimmende Lernformen (individuelles Lernen in Wochenplanarbeit, Freiarbeit, Stationenlernen ...) einbezieht. Die Schüler lernen anhand von Kriterien bzw. Regeln die eigene Sprache zu reflektieren, aber auch die sprachlichen Leistungen der Mitschüler einzuschätzen und zu werten. Diese Zielstellung erfordert, angemessen kooperative Unterrichtsformen wie Projektarbeit, Gruppen- und Partnerarbeit in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen. selbstständiges Handeln fördern Im Sprachunterricht wird an vielfältigen Texten gearbeitet. Die Schüler lernen dabei, Texte zu erschließen, kritisch zu behandeln und zu gestalten. Sie üben sich darin, für sie bedeutsame Inhalte zu erkennen, zu verarbeiten und auch wirkungsvoll zu präsentieren. Dabei werden ihre außerschulischen Medienerfahrungen aufgegriffen und genutzt. Generell gilt es, im Sprachunterricht Mediengebrauch und Medieninhalte kritisch zu reflektieren. In allen Stufen wird dem Lesen und der Entwicklung der Lesefähigkeit viel Raum und Zeit gegeben. Lesen hat eine Schlüsselfunktion sowohl für den schulischen Lernerfolg in allen Fächern als auch für den Umgang mit Medien und für das Lernen in und außerhalb der Schule. - 19 - und für das Lernen in und außerhalb der Schule. Im Unterricht wird berücksichtigt, dass sich gerade bei der Lesefähigkeit beträchtliche Leistungsunterschiede bei den Schülern zeigen können. Der Unterricht muss durch eine gezielte Diagnostik, vor allem durch den Einsatz von binnendifferenzierenden Unterrichtsformen, darauf eingehen. Dabei sind die Leseinteressen und das außerschulische Leseverhalten stimulierend und motivierend als wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Lernen einzubeziehen. Möglichst von Anfang an und nachhaltig soll die Lesefreude entwickelt werden – auch durch das Lesen von Ganzschriften. Die Schüler erfahren so den Wert der Lektüre und entdecken, dass Bücher eine Tür zur Welt öffnen. Um sicher und verstehend lesen zu können, eignen sich die Schüler bestimmte Lesetechniken und Lesestrategien an, wie beispielsweise Verfahren zum Textverständnis, orientierendes und selektives Lesen. Entwicklung der Lesefähigkeit Lesetechniken und Lesestrategien Lesen ist dabei als aktiver individueller Prozess der Sinnkonstruktion und nicht einfach als Sinnentnahme von fertigen Texten zu verstehen. Daher sind unterschiedliche Textsorten einzubeziehen und konstruktiv und auch experimentell mit diesen Texten umzugehen. Die Lesefähigkeit zu entwickeln ist Aufgabe aller Unterrichtsfächer. Mit ihren vielfältigen und unterschiedlichen Inhalten, spezifischen Aufgabenstellungen in der mündlichen wie schriftlichen Kommunikation leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Lesefähigkeit. Zu einem lebensnahen Sprachunterricht gehört es, das unterrichtliche Lernen durch vielfältige außerschulische Lernorte und Lernsituationen zu ergänzen und zu erweitern, wie beispielsweise durch Bibliotheksbesuche, Theateraufführungen, Leseabende, Lesewettbewerbe, Schreibprojekte. Die Förderung der sprachlichen Fähigkeiten der Schüler erfordert einen verbundenen Deutschunterricht, in dem alle Zielsetzungen nur in enger Verflechtung miteinander verwirklicht werden können. Erst die Kombination von Lesen, Sprechen und Schreiben ermöglichen einen kreativen Umgang mit der Sprache. Insbesondere kommt es darauf an, Grammatik nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern stets einzubinden in den Dienst der sachund situationsangemessenen sprachlichen Kommunikation. Ein verbundener Sprachunterricht fördert einen differenzierten Sprachgebrauch, führt zu einem vertieften Verständnis von Sprache und führt die Schüler zu Einsichten in sprachliche Mittel und ihre Wirkungen. Außerschulische Lernorte und Lernsituationen Deutschunterricht als verbundener Sprachunterricht - Sprachvarianten wahrnehmen - Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können - Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen Über Sprache reflektieren - Gestaltendes Schreiben - Schreibfähigkeit entwickeln/Situations- und adressatengerecht schreiben Schreiben - Mit literarischen Formen umgehen - Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen - Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln Lesen - Umgang mit Texten und Medien - Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren Zuhören - Gestaltendes und kreatives Sprechen - Sprechfähigkeit entwickeln/Situations- und adressatengerecht sprechen Sprechen 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 20 - - 21 - 5.2. INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Sprechen Situations- und adressatengerecht sprechen/ Sprechfähigkeit entwickeln • kennen Sprachkonventionen und wenden sie an; • Begrüßung, Dank, Entschuldigung, Bitte • tragen eigene Anliegen vor; • Wünsche, Vorschläge, Bitten, Beschwerden • kennen und nutzen Sprechanlässe: • Aufträge, Aufgaben o Informationen erfragen und weitergeben, o Beobachtungen wiedergeben, o Sachverhalte beschreiben, • Experimente, Situationen • Vorgänge • Geschichten aus unterschiedlichen Medien o Geschichten erzählen, nacherzählen. • entwickeln Interesse an Gesprächen: • Kontaktaufnahme, aktuelle Ereignisse o persönliche Erlebnisse mitteilen, • aktuelle Konflikte o über Konflikte sprechen, o Arbeitsvorhaben besprechen, • Unterrichtsthemen, persönliche Interessengebiete o Lernerfahrungen austauschen; • Lösungswege, Ergebnisse, Schwierigkeiten • vereinbaren und beachten Gesprächsregeln; • Regeln und Rituale • sprechen verständlich. • Aussprache und Satzstrukturen Gestaltendes und kreatives Sprechen • Gehen spielerisch mit Sprache um; • Zungenbrecher, Reime • gestalten szenische Spiele; • Spielformen, Rollenspiele • tragen altersgemäße Texte auswendig vor. • Gedichte, dialogische Texte Zuhören Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren • hören über einen angemessenen Zeitraum zu; • Rituale des Vorlesens, Erzählens • geben Rückmeldungen; • Rückmeldeformen und -rituale • klären Unverstandenes; • Formen des Nachfragens - 22 - • nehmen nonverbale Ausdrucksmittel wahr; • Mimik, Gestik, Blickkontakt • halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln. Lesen - Umgang mit Texten und Medien Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln • entwickeln Leseinteresse: • Kinderliteratur, Sachbücher, Kinderzeitschriften o offene Leseangebote nutzen, o individuelle Texte vorstellen, o leihen Medien aus; • entwickeln Leseverständnis: o Informationen ermitteln und wiedergeben, o Handlungsablauf erfassen, • Angebote für Schreibanlässe • Sachtexte, lyrische Texte, Bild- und Textgeschichten, Texte unterschiedlicher Medien o Zusammenhänge erfassen, o auf eigene Erfahrungen beziehen, o einfache Schlussfolgerungen ziehen, o zu Aussagen in Texten Stellung beziehen, o produktiv mit Texten umgehen; • bilden Lesetechniken und -strategien unter Anleitung aus: • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der Unterstufe o Erstellen von Hypothesen o Klären von Begriffen und Textstellen o Prüfen des Textverständnisses o Nutzen von Strukturelementen auf der Buchstaben-, Wort- und Satzebene o Vorlesehilfen • lesen flüssig; • lesen flüssig vor. Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen • kennen und nutzen unterschiedliche Informationsquellen; • Printmedien, digitale Medien • vergleichen verschiedenartige Beiträge zu einem Thema. • Sachtexte, literarische Texte, Gedichte Mit literarischen Formen umgehen • entwickeln Interesse an literarischen Texten; • lernen literarische Texte kennen; • Gedichte, Erzählungen, Märchen, Fabeln - 23 - • lernen namhafte Autoren und ihre Werke kennen. • Werke, Figuren, Handlungen Schreiben Schreibfähigkeit entwickeln • entwickeln Schreibinteresse; • Briefe, Klassentagebuch, Lieblingsthemen • veröffentlichen Schreibprodukte; • Plakate, Ausstellungen, Bildergeschichten, eigene Bücher • gestalten Schreibprozesse bewusst unter Berücksichtigung der Bewegungsabläufe, Schreibkonventionen, Körper- und Stifthaltung: • vielfache Gestaltungsmittel o Texte leserlich und sorgfältig schreiben, o sich an gemeinsamen Schreibprojekten beteiligen, o Texte gestalten und präsentieren, o Textentwurf schreiben und überarbeiten; • bilden Rechtschreibstrategien und Arbeitstechniken aus: o sicher abschreiben, • Wörterlisten, Wörterbücher • eigene Wörterlisten, Klassenlisten entsprechend der Altersstufe o Alphabet kennen und nutzen, o Übungswörter richtig schreiben, o sich an Modellwörtern orientieren, o sich selbst kontrollieren und korrigieren; • leiten Schreibweisen von Wörtern ab. • Wortbausteine, Endungen, Wortstamm Situations- und adressatengerecht schreiben • kennen und nutzen Schreibanlässe: o Geschichten erzählen und umschreiben, o an vertraute Personen schreiben, • Bildergeschichten, Geschichten • Briefe, Mitteilungen • gemeinsame Schreibprojekte o Informationen unter Anleitung festhalten, o Arbeits- und Lernprozesse festhalten; • kennen Rückmeldeformen. • einfache Dokumentationsformen - 24 - Gestaltendes Schreiben • sammeln Schreibideen; • Erzählimpulse • wählen ein Thema; • authentische Situationen, Schreibimpulse, Schreibanregungen • übernehmen Schreibideen von Textmodellen; • schreiben eigene Texte. • Gedichtformen, Sprachspiele, • Bildergeschichten, Erzählungen, Bildbeschreibungen Über Sprache reflektieren: Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen • nehmen Verständigungsprobleme wahr und besprechen diese. • Rolle der Sprache Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können • entwickeln über die gesprochene und geschriebene Sprache ein Sprachgefühl: o Sprachmodelle, Kastensätze, o Satzgrenzen, Satzzeichen, Satzarten, Satzglieder • Wortbildungen • Wortarten • Satzstrukturen o Wortfamilien, o zusammengesetzte Wörter; • lernen die Funktionen und Merkmale der Wortarten kennen. Sprachvarianten wahrnehmen • nehmen Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache wahr; • Wortwahl, Satzbildung, Wirkung • untersuchen den Sprachgebrauch im eigenen Umfeld; • familiärer und schulischer Sprachgebrauch, Redewendungen • lernen andere Sprachen und Schriften kennen. • die unterschiedlichen Sprachen im schulischen, familiären Umfeld - 25 - 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Sprechen: Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln • kennen Sprachkonventionen und wenden sie • an; • • tragen Anliegen vor; • • gestalten unterschiedliche Sprechsituationen; • planen Sprechbeiträge und führen sie durch; • erzählen einen Text nach; • halten Kurzvorträge; • entwickeln Interesse an Gesprächen; • nehmen konstruktiv an Gesprächsrunden teil; • vertreten ihre Meinung tolerieren andere; begründet Begrüßung, Dank, Bitte, Entschuldigung Wünsche, Vorschläge, Bitten, Beschwerden Situationen aus dem Erlebnisbereich der Schüler, Gesprächspartner verschiedenen Alters: Vorstellung, Beschwerde, Auskunft, Telefonat • Einbeziehung sachbezogener Informationen, Lernerfahrungen, Lösungswege, Buchvorstellungen, Beobachtungen, Beschreibungen • Aktualität, Konflikte und persönliche Probleme, gemeinsam Erlebtes und • stellen gemeinsam Gesprächsregeln auf und • Regeln, Rituale beachten diese; • sprechen verständlich; • Aussprache, Artikulation, Satzstruktur, korrekter Gebrauch des Wortschatzes • erzählen in sinnvoller Reihenfolge. • Geschichten, Berichte, Beobachtungen Gestaltendes und kreatives Sprechen • tragen altersgemäße Texte auswendig vor; • berücksichtigen eine Sprachgestaltung; • Gedichte, Geschichten, Sketche, Lieder situationsangepasste • unterstützen ihren Vortrag durch nonverbale • Rollenspiele Gestaltung; • erproben Situationen Spielformen; in • führen Sprachspiele durch. verschiedenen • Zungenbrecher, Nonsenswörter, Schüttelreime, Rätsel, Lügengeschichten - 26 - Zuhören Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren • hören während eines Zeitraums bewusst zu; angemessenen • Rituale des Vorlesens, Erzählens • geben Rückmeldung; • Rückmeldeformen und -rituale • äußern Verständnis/Unverständnis, fragen nach und gehen auf den Gesprächspartner ein; • nehmen nonverbale Ausdrucksmittel wahr • Körperhaltung, Gestik, Mimik und deuten sie; • halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln. • Klassengespräche Lesen - Umgang mit Texten und Medien Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln • erfahren und pflegen selbstständigen Lesen; die Freude am • Leseecke • lesen fließend vor unter Beachtung von Lesetempo, Aussprache, Tonfall, Lautstärke; • Offene Leseangebote, Medienzentren, Internet Bibliotheken, • Werke aus der Kinderliteratur • entwickeln ihr Leseverständnis unter • Wortbausteine, Satzeinteilung, Satzzeichen Anwendung folgender Strategien weiter: o Verstehenshilfen: Verfahren kennen • Vorlesehilfen und anwenden, o • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der Mittelstufe Erfassen des Handlungsablaufs und der Zusammenhänge, o Fragen beantworten, o Gezieltes Suchen von Informationen, o Aussagen mit Textstellen belegen, o Bezug herstellen zwischen Text und Grafik/Bild, o Erarbeiten von Zusammenfassung/ Meinungsaustausch/ Schlussfolgerung, o Handelndes Umsetzen des Gelesenen; • entwickeln unter Lesefertigkeit; Anleitung ihre • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der Mittelstufe • kennen verschiedene Leseweisen und wenden sie an: o selbstvergessenes Lesen o informierendes Lesen o selektives Lesen - 27 - Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen • kennen und nutzen Informationsquellen; • öffentliche Bibliotheken, Ausleih-/Bestellverfahren, Printmedien, digitale Medien • Orientierungshilfen • vergleichen verschiedene Informationen und • Beiträge zu einem Vortrag werten sie aus; • nutzen verschiedene Präsentationen. Medien zu Mit literarischen Formen umgehen • entwickeln Interesse an literarischen Texten; • Gedichte, Erzählungen, Märchen, Legenden, Fabeln, Sagen • Klassenlektüre • unterscheiden die typischen literarischer Gattungen; Merkmale • Erzähltext, lyrischer Text, szenischer Text • setzen literarische Texte produktiv um; • Illustration, Theater Rollenspiel, Improvisationsspiel, • Versuche eigener Dichtung • kennen ein gewisses literarischen Werken. Spektrum an • Autoren, Werke, Figuren, Handlungen Schreiben Schreibfähigkeit entwickeln • schreiben leserlich und sorgfältig; • Schönschrift • entwickeln Freude am schriftlichen Mitteilen; • spontane Schreibanlässe: persönliches Tagebuch, Brief, Notizen, Mitteilung, Schreibkonferenzen • gestalten ihre zweckmäßig; Texte übersichtlich und • Erlebnisse, Gedanken, Informationen • Rechtschreibregeln • überarbeiten Texte unter Anleitung • Strategien: Mitsprechen, Ableiten, Verlängern, hinsichtlich des Inhaltes, des Verständnisses, Einprägen der Gestaltung und der Rechtschreibung; • Nachschlagewerke, Rechtschreibehilfe am PC • nutzen den PC zum Schreiben und zur Gestaltungsmöglichkeit; • Grundregeln der Zeichensetzung: Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Zeichen der • entwickeln auf der Basis des Erlernten ihre wörtlichen Rede Rechtschreibestrategien und Arbeitstechniken weiter; • überprüfen und verbessern Texte selbstständig hinsichtlich der Orthografie. Situations- und adressatengerecht schreiben • schreiben selbstständig Texte unter • sprachliche und gestalterische Mittel: Wortschatz, Berücksichtigung von Schreibanlass und Textmodell, Formulierungen Adressaten; - 28 - • überprüfen den Text nach Schreibauftrag, • Erlebtes, Erfundenes, Gedanken, Gefühle, Bitten, Verständlichkeit, Wirkung und Aufforderungen, Sachverhalte, Erfahrungen Rechtschreibung, Schriftbild und • Abhängigkeit der Gestaltung vom Anlass: Plakat, übersichtliche Gestaltung; Werbung, Brief, Verwendung von Bildern, • überarbeiten unter Anleitung ihren Text. Piktogrammen Gestaltendes Schreiben • erzählen eine umschreiben sie; Geschichte nach und • Bild, Stichwort, Erzählkern • Märchen, Sagen, Fabeln, Gedichte • schreiben nach literarischen Mustern eigene Texte. Über Sprache reflektieren Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen • erkennen, wie Sprache strategisch eingesetzt • Unterschied: gesprochene – geschriebene Sprache werden kann: • Spielformen, Klassengespräch o Sprache tröstet, ermuntert, beruhigt, erfreut, provoziert, beleidigt, verletzt; • analysieren Schüleräußerungen. Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können • kennen Wortbildungen; • Wortzerlegung, Erstellung von Wortfeldern und Wortfamilien, Oberbegriffe • Synonyme • erkennen die wesentlichen situationsgebunden; Wortarten • Namenwort (Nomen), Tuwort (Verb), Wiewort (Adjektiv), Begleiter (Artikel), Fürwort (Pronomen), Bindewort (Konjunktion) • Konjugation, Deklination und Steigerung • kennen die wesentlichen Satzstrukturen; • Satzgrenzen, Satzzeichen (Punkt, Komma, Ausrufe- und Fragezeichen, Zeichen der wörtlichen Rede), Satzarten (Aussage, Frage- und Ausrufesatz), Zeitstufen • Grundoperationen der Satzlehre (Proben): Weglass-, Umstell, Klang-, Erweiterungs- und Ersatzprobe) • kennen einfache sprachliche Bilder. • Redensarten, Sprichwörter Sprachvarianten wahrnehmen • entdecken Unterschiede der verschiedenen • Standardsprache, Fachsprache, Umgangssprache, Sprachebenen; Jugendsprache, Dialekt, Einfluss der Sprache (Werbung...) • lernen andere Sprachen und Schriften kennen. - 29 - 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Sprechen Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln • kennen Sprachkonventionen und bewältigen • aktuelle Ereignisse, Unterrichtsthemen, Alltagssituationen; Lerngespräche, Präsentationsformen, Moderationsformen für Gespräche • erzählen zusammenhängend wirkungsbezogen; • beschreiben Sachverhalte Zusammenhänge; und und • eigene oder fremde Erlebnisse und Erfahrungen erklären • planen Sprechbeiträge und führen sie durch; • erzählen einen Text nach; • Gegenstands-, Wegund Vorgangsbeschreibung, z. B. einfache Bastel-, Spiel-, Kochanleitung • Unfall-, Sportbericht, Unternehmungen schulische • Kurze Texte mit und ohne Vorlage • halten Kurzvorträge. • Arbeitsergebnisse, z. B. aus einer Teamarbeit • Buchvorstellung • vereinbaren Gesprächsregeln und halten sie ein; • Gesprächsregeln, • bringen Gesprächsbeiträge ein und gehen auf • Gestaltungsmittel, Auswertungskriterien den Gesprächspartner ein; • lösen Konflikte durch Gespräche. Gestaltendes und kreatives Sprechen • tragen kurze Texte ausdrucksvoll vor; auswendig und • Gedichte, dialogische Texte • Rollenspiel, darstellendes Spiel • nutzen beim Sprechen und beim szenischen Spiel verbale und nonverbale Gestaltungsmittel. Zuhören Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren • hören aufmerksam zu; • können auf das Gehörte situationsbezogen reagieren; sach- • hören wertend zu; und • Wirkung und Gebrauch sprachlicher Mittel • Auswertungskriterien • Gestik und Mimik • erfassen nonverbale Informationen. Lesen - Umgang mit Texten und Medien Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln • entwickeln Leseinteresse; • Leseatmosphäre - 30 - • Klassenlektüre • lesen sinngemäß, fließend und gestaltend unter • Erzählungen, Berichte, Dialoge, Gedichte Berücksichtigung von Aussprache, Lesetempo, Betonung; • lernen Leseweisen kennen und wenden sie • an Texten, Büchern und Aufgabenbeispielen selbstständig dem Leseziel entsprechend an: gemäß der Oberstufe o selektives Lesen, o selbstvergessenes Lesen o globales Lesen o diagonales Lesen, o informierendes Lesen; • lesen strukturierend unter folgender Arbeitsstrategien: Anwendung • an Texten und Aufgabenbeispielen gemäß der Oberstufe o Verfahren zum Klären unverstandener Wörter und Textstellen, o Vermutungen an einen Text stellen, o Textaussagen markieren, o Überschriften formulieren, o Texte gliedern, o Fragen an einen Text formulieren. für Teilabschnitte Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen • kennen Informationsquellen und nutzen sie; • öffentliche Bibliotheken und Büchereien, Ausleih- und Bestellverfahren, Kataloge • Lexika, Wörterbücher, Handbücher • vergleichen verschiedene Informationen und • Printmedien, Hörfunk und Fernsehen, Ton- und werten sie aus; Bildträger und das Netz • setzen Medien in einfacher Weise ein. • Kurzvortrag Mit literarischen Formen umgehen • untersuchen Texte aufgrund der wesentlichen • Erzählungen, Märchen, Fabeln, Legenden, Merkmale; Sagen, Gedichte • lesen Texte und lernen die wesentlichen • Erzählungen, Auszüge literarischen Gattungen kennen und erkennen; (Lesebuchgeschichten), Sagen, Gedichte aus Ganzschriften Märchen, Fabeln, • setzen literarische Texte produktiv um; • Versuche eigener Dichtung • kennen Kinderliteratur. • Werke, Autoren, Figuren Schreiben Schreibfähigkeit entwickeln • schreiben leserlich und strukturieren das - 31 - Schriftbild übersichtlich; • kennen und nutzen Textverarbeitung; die einfache • PC • planen, schreiben und überarbeiten Texte; • Schreibprojekte in der Gruppe • schreiben richtig und setzen vielfältige • Rechtschreibregeln, Lösungswege zur Absicherung der Schreibung Fachbegriffe, Fremdwörter eines Wortes ein: gebräuchliche o Laut-Buchstabenebene, o Wortebene, o Satzebene, o Strategien; • schreiben sicher ab. Situations- und adressatengerecht schreiben • erzählen selbstständig erlebte und erfundene • Aufbau von Geschichten, Gestaltungsmittel Geschichten; • Gestaltungsmittel, Beschreiben • informieren situations- und adressatengerecht • Gestaltungsmittel, Bericht über Sachverhalte aus ihrer Erfahrungswelt; • beschreiben Vorgänge; Personen, Gegenstände und • berichten adressatenbezogen über Ereignisse und Erfahrungen; • formulieren und begründen eigene Meinungen; • Auswertungskriterien • verfassen einfache appellative Texte. • Einladung für das Schulfest, Werbung, Briefe Gestaltendes Schreiben • schreiben unter Anleitung: o eine Geschichte nacherzählen; o nach literarischen Mustern eigene Märchen, Fabeln, Gedichte schreiben; o Fabeln dialogisieren. • Bild, Stichwort, Sprichwort, Erzählkern Über Sprache reflektieren Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen • Erkennen, wie sprachliche Mittel gestalterisch • Unterschied eingesetzt werden können; Sprache gesprochene • Gestaltungsmittel • schließen von Inhalt und Form einer Äußerung • Information, Appell auf die mögliche Absicht ihres Verfassers. – geschriebene - 32 - Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können • nutzen spielerisch sprachliche Operationen zur • Klang-, Umstell-, Textrezeption und Textproduktion; Erweiterungsprobe Ersatz-, Weglass- und • kennen Wortbildungen; • Wortzerlegung, Wortfamilien, Wortfelder, Stammbau, Synonyme, Homonyme • verstehen einfache sprachliche Bilder; • Redensarten, Sprichwörter • verstehen die Funktion von Wörtern und • Satzarten, Satzglieder Satzbau; • unterscheiden häufig vorkommende Wortarten, • Nomen (Namenwort), Verb (Tuwort), Adjektiv bezeichnen sie terminologisch richtig, erkennen (Wiewort), Artikel (Begleiter), Präposition ihre Leistung im Satz und bei der (Fürwort), Konjunktion (Bindewort), Rechtschreibung; Präposition (Verhältniswort) • wenden einschlägige Flexionsformen korrekt • Konjugation, Deklination, Steigerung im Satz, d.h. textnah an; • nutzen die Kenntnisse der Syntax bei der • Satzarten, wörtliche Rede Zeichensetzung. Sprachvarianten wahrnehmen • nehmen die Unterschiede der verschiedenen • Gruppensprachen, Jugendsprache, Sprachebenen wahr; Fachsprache, Sprache der Werbung Dialekt, • erkennen die aktuelle Entwicklung der Sprache. • Begriffe aus der Technik im Alltag, Unwort des Jahres - 33 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Sprechen Situations- und adressatengerecht sprechen/Sprechfähigkeit entwickeln • teilen anderen die zu einem bestimmten Thema • Kurzvortrag, Buchvorstellung gesammelten Informationen mit und fassen diese zusammen; • erzählen über eigene Erfahrungen, Erlebnisse • aktuelle Konflikte, und Gefühle, um sich selbst mitzuteilen; Unterrichtsthemen • geben Gleichaltrigen Erklärungen; • führen Gespräche mit unbekannten Erwachsenen. Ereignisse, • Beobachtungen, Experimente, Spielregeln, Gebrauchsanleitung bekannten Verläufe, und • Aktuelles, Interview, Schulprojekt • halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln und • Klassengespräch, Diskussion, Interview, gehen auf den Gesprächspartner ein. Gesprächsmoderation, Auswertungs- und Beurteilungskriterien Gestaltendes und kreatives Sprechen • tragen Texte auswendig und ausdrucksvoll vor; • nutzen beim Sprechen sowie beim szenischen Spiel verbale und nonverbale Gestaltungsmittel. • Gedichte, dialogische Texte, darstellendes Spiel, Rollenspiele Zuhören Verbale und nonverbale Informationen erfassen, herausfiltern und ordnen sowie dementsprechend agieren • halten sich an vereinbarte Gesprächsregeln; • Klassengespräch, Diskussion • nehmen Informationen auf und verarbeiten • Fachinhalte, Gesprächsinhalte diese differenziert; • hören strukturierend und wertend zu; • erfassen und Informationen. interpretieren • Werbespots, Aufrufe, Auswertungskriterien nonverbale • Gestik, Mimik, Körpersprache Lesen - Umgang mit Texten und Medien Lesetechnik, Lesefertigkeit und Lesestrategien entwickeln • wenden eine Leseweise an: dem Leseziel o selbstvergessenes Lesen, o globales Lesen, o informierendes Lesen, angepasste • Texte, Bücher Appelle und - 34 - o diagonales Lesen, o selektives Lesen, o interpretierendes Lesen, o kritisches Lesen; • nutzen und reflektieren Lesestrategien für das • der 1. Stufe der Sekundarschule angemessene Textverständnis: Texte und Aufgabenbeispiele o Überschriften formulieren, zu Textabschnitten o Stichwortartig einen Text wiedergeben (Aufbau, Fragenlandschaft, …), o Fragen zu einem Text beantworten; • entwickeln Textverständnis und unterscheiden sicher verschiedene Textsorten: o Sach- und Gebrauchstexte, o Literarische Texte, o Nicht-kontinuierliche Texte, o Bild-Text-Kombination; Kenntnisse und Informationen anhand unterschiedlicher Medien erwerben und überprüfen • erhalten, pflegen und fördern das Leseinteresse; • Mediotheken/Bibliotheken • nutzen Informationsquellen und untersuchen • Jugendzeitschriften, Jugendnachschlagewerke, Wirkungsabsichten und Wirkungsweisen der Internet Medien; • untersuchen verschiedene Textarten und ihre • Einladungen, Werbetexte, Anweisungen, Wirkung. Schemata, Tabellen, Mitteilungen, Artikel aus Zeitungen, Sachtexte, Teletext Mit literarischen Formen umgehen • epische (Märchen, Fabeln, Anekdoten, Kriminalgeschichten, Kurzgeschichten, • lernen erzählende Texte von Theaterszenen Tagebuch …) oder Gedichten zu unterscheiden. • dramatische (Einakter, Rollenspiele, szenische Balladen …) und • erkennen verschiedene literarische Gattungen; • lyrische (Stimmungsgedichte, Sprachspielereien) Balladen, Schreiben Schreibfähigkeit entwickeln • gestalten Texte dem Zweck entsprechend und • Gestaltungsmittel mit sinnvollem Aufbau. Richtig schreiben • beherrschen die Rechtschreibung und Grundregeln Zeichensetzung der • Grundregeln der und Zeichensetzung Rechtschreibung und - 35 - schreiben häufig vorkommende Wörter, Fachbegriffe und Fremdwörter richtig. • ermitteln eigene Fehlerschwerpunkte führen Rechtschreibkontrollen aus. und • Rechtschreibkartei – Fehlerkartei, Übungsheft, Wörterbuch Situations- und adressatengerecht schreiben • beschreiben, berichten, erklären; • Personen und Situationen • Schreibideen, Unterrichtsthemen Schreibimpulse zu • Schreibprojekte werbe,... Schülerzeitung, Wettbe- / • Tagebuch, Lesetagebuch • appellieren; • persönliche Briefe, Glückwunschschreiben,... Einladungen, • amtliche Schreiben Dankesschreiben (Anfragen, • Schülerzeitung • erörtern, beurteilen und deuten. • Auswertungs- und Beurteilungskriterien Gestaltendes Schreiben • erzählen, dichten, schreiben kreativ; • Vorlagen • schreiben frei. • literarische Muster (Märchen, Dialoge, Fabeln, Gedichte,...) • Gedichte, („Sprachbastelbuch“) Erzählung, Sprachspielereien Über Sprache reflektieren Die Beziehung zwischen Sprachabsicht, Sprachmittel und Wirkung erkennen • reflektieren Äußerungen/Texte in • gelingende bzw. misslingende Kommunikation Verwendungszusammenhängen und im • differenzierter Wortschatz Zusammenhang mit dem Erfolg sprachlicher Kommunikation. • Sprechweisen: derb, abweisend, ironisch • Metaphern Sprachliche Muster erkennen, analysieren und anwenden können • setzen sprachliche Operationen spielerisch zum • Umstellprobe, Weglassprobe, Erkennen von Satzbau und grammatikalischen Infinitivprobe, Passivprobe Zusammenhängen ein; • erarbeiten und Regelungen an; wenden Ersatzprobe, satzbezogene • wenden sprachliche Muster in eigenen Texten • Satzarten und Satzschlusszeichen, Satzzeichen an; der wörtlichen Rede • Kommasetzung Nebensätzen • Umbau von nach Sätzen Satzgliedern zu und Satzgefügen, - 36 - Bindewörter, Satzzeichen • Formen der Verbflexion und ihre Funktion: Aktiv/Passiv; Modi • Wirkung von Indikativ, Konjunktiv I und II • Denotation bzw. Konnotation • erkennen Textstrukturen durch das Reduzieren, • Die Leistung von Sätzen für Sprechen und Erweitern und Gliedern von Texten; Schreiben • erarbeiten und Regelungen an: wenden wortbezogene • Die Leistung von Wortarten für Sprechen und Schreiben o Wortarten benennen und ihre Funktion beschreiben, o die Bildung von Wörtern untersuchen; • kennen und reflektieren Beziehungen. Laut-Buchstaben- • Regeln der Aussprache Sprachvarianten wahrnehmen • erkennen und untersuchen die verschiedenen • Wortwahl, Art der Darstellung, Jugendsprache, Sprachbereiche und Sprachebenen. Dialekt, Fachsprache, Umgangssprache, Sprache der Werbung • Vergleich zwischen schriftlicher Darstellung mündlicher und - 37 - ANHANG II Rahmenplan Fach Französisch 1. Fremdsprache - 38 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................. 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?......................................................................................... 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN .................................. 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................. 1.4 INHALTE ........................................................................................................................... 1.5 LERNEN UND LEHREN .................................................................................................. 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ...................................................... 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................... 39 40 40 42 42 43 45 46 2. DER BEITRAG DES FACHES „FRANZÖSISCH – 1. FREMDSPRACHE“ ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ................................................................................................ 47 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 49 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 53 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................ 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ................................................................. 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ..................................................................................... 5.2.1 Unterstufe der Primarschule .................................................................................. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................... 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ............................................................................. 56 56 57 57 59 64 69 - 39 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 40 - • Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. Stärkung der Persönlichkeit 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN2? Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 2 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 41 - o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methodenkompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: o o - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informationsund Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 42 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. 1.6 • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenzerwartungen sind an Inhalte gebunden. - 43 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation - 44 - mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • • • • • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts - 45 - und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Positive Arbeitsatmosphäre 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 46 - wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 47 - - 48 - 2. DER BEITRAG DES FACHES „FRANZÖSISCH FREMDSPRACHE“ ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG - 1. Die Begegnung mit anderen Kulturen und Sprachen gehört heute zu den Alltagserfahrungen der Schüler. Menschen anderer Kulturen und Sprachen leben in unserer Mitte, sie sind Teil unserer Lebens- und Sprachwirklichkeit; viele fremdsprachliche Einflüsse durchziehen unsere Sprache. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft bestehen diese Einflüsse schon lange und sind durch unsere historische und geografische Lage noch präsenter als in anderen Regionen. Der Fremdsprachenunterricht in der Schule greift diese Erfahrungen auf, macht sie bewusst und stellt aber auch die Beziehung zur eigenen Sprache und Kultur her. Die Begegnung mit der fremden Sprache vollzieht sich immer in einem kulturellen Kontext. Durch die Auseinandersetzung mit der fremden Sprache und Kultur wird Unbekanntes zunehmend vertraut. So entwickeln die Schüler Interesse an fremden Sprachen und werden anderen Kulturen gegenüber offen und tolerant, sie entwickeln eine interkulturelle Kompetenz. Die Kernkompetenzen für das Fach Französisch - 1. Fremdsprache sind die folgenden: • Hören: Aktiv zuhören und verstehen; • Sprechen: Gelerntes wiedergeben und sich frei ausdrücken, an Gesprächen teilnehmen; • Lesen: Lesetechnik und Leseverstehen entwickeln; • Schreiben: reproduzieren und sich schriftlich ausdrücken; • Informationen über die Lebenswelt der Nachbarn erlangen; • Verständnisvollen Umgang mit kultureller Differenz pflegen. Die Kernkompetenzen und die zu erreichenden Kompetenzerwartungen im Fremdsprachenunterricht orientieren sich am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Dieser schafft in der Europäischen Union eine gemeinsame Basis für die Festlegung von Kompetenzniveaus und trägt zu einer Verstärkung der Transparenz der Bildungssysteme und der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Fremdsprachen bei. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen Es gibt aber auch ganz pragmatische Beweggründe für das Erlernen einer Fremdsprache: bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und vielfältigere Studienund Ausbildungsmöglichkeiten. Bessere Zukunftschancen Einer der Schwerpunkte der Europäischen Union in den Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung ist der verstärkte Fremdsprachenerwerb. Demnach sollte jeder Europäer in der Lage sein, sich zusätzlich zu seiner Muttersprache in zwei weiteren Sprachen zu verständigen. Das Erleben und Erlernen einer ersten Fremdsprache in der Kindheit führt die Schüler zu einem ersten Bewusstsein für Mehrsprachigkeit. Dabei geht es vor - 49 - allen Dingen um den Erwerb elementarer Kompetenzen im Bereich Kommunikation. Zu beachten ist, dass die Beherrschung einer 1. Fremdsprache das Erlernen weiterer Fremdsprachen erleichtert. Hierbei gilt es vor allem in der Grundschule und in der ersten Stufe der Sekundarschule folgende Ziele vorrangig zu verfolgen: • das Interesse und die Neugier der Schüler für die fremde Sprache wecken und erhalten und somit die Offenheit und die Toleranz anderen Kulturen gegenüber fördern; • das Bewusstsein für Mehrsprachigkeit durch die Erfahrung mit fremden Sprachen entwickeln; • die elementare Kommunikationsfähigkeit aufbauen, indem die Schüler fortwährend in Handlungssituationen gebracht werden; • die sprachlichen Mittel und Strategien in Form von grundlegenden lexikalischen, phonetischen und syntaktischen Strukturen vermitteln. Für eine erfolgreiche Fremdsprachenarbeit müssen grundlegende Voraussetzungen geschaffen werden: • bei der Unterrichtsplanung von der Fragehaltung und den Interessen der Schüler ausgehen; • fremdsprachliche Lerninhalte behutsam einführen und variantenreich üben; • Fehler tolerieren und als Lernchance sehen. Nicht alle Schüler sind fähig, aufgrund ihrer persönlichen Entwicklung, Erfahrung und Begabung zum gleichen Zeitpunkt aktiv in der Fremdsprache zu kommunizieren. Fundierte passive/rezeptive Kenntnisse der Sprache führen zu einem späteren Zeitpunkt zum Beherrschen der Sprache. Fremdsprachliche Aktivitäten, wie Dialoge oder Rollenspiele sind ausgezeichnete Gelegenheiten, soziales Verhalten zu erfahren und zu üben. Angepasste Betonung sowie adäquater Satzbau und Wortschatzgebrauch sind ein wichtiges Instrument der Verständigung und somit ein grundsätzlicher Baustein im Aufbau der Sozialen Kompetenzen. Soziale Kompetenzen Ein Sinn bringender Fremdsprachenunterricht erfordert, dass der Schüler Strategien und Methoden beherrscht, um eigene Ideen schriftlich und mündlich auszudrücken bzw. fremdsprachliche Informationen aufnehmen und verarbeiten zu können. Methodenkompetenzen Da die Rahmenbedingungen in unserer Gemeinschaft so günstig sind wie in nur ganz wenigen Ländern und Regionen, sollte die Chance des frühen Fremdsprachenerlernens wirksam genutzt werden. - 50 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres TEIL I - DIE KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN Mündlich Zuhören: aktiv zuhören und verstehen • Die Schüler verstehen Ausdrücke und einen • Die Schüler verstehen die Hauptpunkte, wenn Wortschatz, die sehr häufig vorkommen in den klare Standardsprache verwendet wird und es um vertraute Dinge aus Schule, Freizeit, usw. sie unmittelbar betreffenden Dingen, wie ihre Person, ihre Familie, Einkauf, nahes Umfeld. geht. Sie erfassen das Wesentliche von einfachen Sie verstehen Kurzgeschichten. (B1) und klaren Aussagen und Mitteilungen. (A2) • Die Schüler verstehen Informationen zu • Ihr Verständnis reicht für ihren konkreten Alltagsthemen und begreifen die globale Bedarf aus, wenn die Sprachschnelligkeit und Aussage sowie wichtige Einzelheiten, wenn der Wortschatz angepasst sind und die die Sprachschnelligkeit angepasst und der Akzent vertraut sind und wenn es eine Aussprache deutlich ist. (A2) deutlich artikulierte Standardsprache ist. (B1) • Die Schüler erkennen die Themen von Liedern, Geschichten, Nachrichtensendungen • Die Schüler verstehen das Wesentliche von über Ereignisse, Unfälle, usw. und verstehen vielen Hörfunk- oder Fernsehsendungen zur Aktualität oder zu Themen von persönlichem die Gesamtaussage, wenn diese durch Bilder Interesse, wenn relativ langsam und betont unterstützt wird und die Themen sich auf gesprochen wird. (B1) vertraute Bereiche beziehen. (A2) Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen • Die Schüler kommunizieren bei einfachen und • Sie können flexibel eine breite, einfache gewohnten Aufgaben, die nur einen einfachen Sprachauswahl nutzen, um mit den meisten und direkten Informationsaustausch zu Situationen zurechtzukommen, die während einer Reise auftreten können. (B1) vertrauten Tätigkeiten und Themen erfordern. Sie können einen sehr kurzen Austausch haben, selbst wenn sie im Allgemeinen nicht • Die Schüler können ohne Vorbereitung ein genug verstehen, um ein längeres Gespräch au Gespräch über ein vertrautes Thema führen. (A2) aufnehmen. (B1) • Sie können mit einfachen Worten Personen • Sie können persönliche Meinungen aus ihrem Umfeld oder eigene Objekte ausdrücken und Informationen austauschen vergleichen. (A2) über vertraute Themen, die sie persönlich interessieren oder die für den Alltag relevant • Sie verwenden eine Reihe von Sätzen oder sind, beispielsweise zur Familie, zur Freizeit, zur Arbeit, zu Reisen und zu vermischten Ausdrücken, um in einfachen Worten ihre Familie und andere Leute, ihre Nachrichten. (B1) Lebensbedingungen, ihre Ausbildung und ihre . Tätigkeiten zu beschreiben. (A2) • Sie können auf Gefühle wie Überraschung, Freude, Traurigkeit, Neugier und Gleichgültigkeit reagieren und sie ausdrücken. (B1) - 51 - • Sie können mit einer gewissen Selbstsicherheit über gegebenenfalls vertraute Themen, die mit ihren Interessen zusammenhängen, kommunizieren. Sie können Informationen austauschen, prüfen und bestätigen, mit weniger geläufigen Situationen zurechtkommen und erklären, warum eine Schwierigkeit besteht. (B1) • Sie können ihre Gedanken zu einem abstrakten oder kulturellen Thema, wie einem Film, Büchern, Musik, usw., ausdrücken. (B1) Schriftlich Lesen: lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen • Die Schüler verstehen kurze und einfache • Die Schüler lesen Informationstexte über Texte mit einem häufig vorkommenden Themen im Zusammenhang mit ihren Wortschatz zu konkreten und geläufigen Interessen auf einem ausreichenden Themen im Zusammenhang mit Verständnisniveau. (B1) Alltagssituationen. (A2) • Sie können die wichtigsten • Sie können die relevante Information zu den Schlussfolgerungen eines deutlich meisten einfachen Schrifttexten erkennen, wie artikulierten Argumentationstextes erkennen. Briefe, Broschüren und kurze Zeitungsartikel Sie können die bedeutenden Elemente eines direkten und nicht komplizierten zur Beschreibung von Fakten. (A2) Zeitungsartikels über ein vertrautes Thema erkennen. (B1) Schreiben: wiedergeben und ausdrücken • Die Schüler schreiben eine Reihe einfacher • Die Schüler schreiben einfache Texte über Wendungen und Sätze unter Verwendung verschiedene vertraute Themen, wobei einfacher Bindewörter wie « et », « mais » und einzelne kürzere Teile in linearer Abfolge « parce que ». (A2) verbunden sind. (B1) TEIL II - DIE SPRACHLICHEN MITTEL Allgemein • Die Schüler antworten mit kurzen, geläufigen • Die Schüler verfügen über ausreichende Ausdrücken auf einfache, konkrete sprachliche Möglichkeiten, um sich über Bedürfnisse: persönliche Angaben, Themen wie Familie, Freizeit und Interessen, Alltagsroutinen, Wünsche und Bedürfnisse, Arbeit, Reisen und Aktualität zu unterhalten. Informationsanfragen. Doch der begrenzte Wortschatz führt zu Wiederholungen, zu zögerlichen Sie verwenden elementare Satzmuster und Formulierungsschwierigkeiten und kommunizieren mit auswendig gelernten Umschreibungen. (B1) Sätzen, fertigen Wortgruppen und Ausdrücken zu ihrer eigenen Person, den Menschen, ihren Tätigkeiten, usw. Sie verfügen über eine begrenzte Auswahl an kurzen, auswendig gelernten Ausdrücken für - 52 - vorhersehbare Situationen; häufige Unterbrechungen sowie Missverständnisse sind in unvorhergesehenen Situationen möglich. (A2) • Sie verfügen über einen elementaren Sprachschatz, mit dem sie in geläufigen Situationen mit vorhersehbarem Inhalt zurechtkommen können, auch wenn sie im Allgemeinen ihre Wörter suchen und einen Kompromiss für ihre Kommunikationsabsichten finden müssen. (A2) Wortschatz • Die Schüler besitzen einen ausreichenden • Die Schüler besitzen einen ausreichenden Wortschatz für ihren vorrangigen Bedarf, für Wortschatz, um sich mit Hilfe von die elementare Kommunikation und zur Umschreibungen zu den meisten Themen Abwicklung von Alltagsvorgängen in ihres Alltagslebens zu äußern, wie Familie, Situationen und zu Themen, die ihnen vertraut Freizeit, Interessen, Reisen und Aktualität. sind. (A2) (B1) NB: Es kommen noch größere Irrtümer vor, wenn komplexere Gedanken auszudrücken sind. Grammatik • Die Schüler verwenden korrekt einfache • Die Schüler benutzen auf zufrieden stellende Strukturen, machen aber noch systematisch Weise ein Repertoire von häufig elementare Fehler, wie zum Beispiel die vorkommenden Redewendungen und Zeitformen zu vermischen oder die Ausdrücken in Verbindung mit eher Kongruenz zu vergessen. Trotzdem bleibt der vorhersehbaren Situationen. allgemeine Sinn der Aussage klar. (A2) Sie kommunizieren ausreichend korrekt im vertrauten Umfeld; allgemein beherrschen sie die Grammatik gut, trotz eindeutiger Einflüsse der Muttersprache. Fehler können vorkommen, doch der allgemeine Sinn bleibt klar. (B1) Rechtschreibung • Die Schüler schreiben kurze Ausdrücke zu • Die Orthographie, die Satzzeichen und die geläufigen Themen ab, etwa Gliederung der Seiten sind ausreichend Wegbeschreibungen. korrekt, damit die Aussage leicht verständlich wird. (B1) • Die Schüler schreiben mit einer gewissen phonetischen, aber nicht notwendigerweise orthogra-phischen Korrektheit kurze Wörter, die zu ihrem mündlichen Wortschatz gehören. (A2) Phonologie • Im Allgemeinen ist die Aussprache klar • Die Aussprache ist deutlich verständlich, auch genug, um trotz eines fremden Akzentes wenn bisweilen ein fremder Akzent verstanden zu werden, doch der vernehmbar ist und Aussprachefehler - 53 - Gesprächspartner muss gelegentlich darum bitten, zu wiederholen. (A2) gelegentlich vorkommen. (B1) - 54 - TEIL III - INTERKULTURELLE KOMPETENZEN Kenntnisse über die Lebensweise der Nachbarn erwerben • Die Schüler lernen ihre französischsprachigen • Die Schüler vertiefen die Kenntnisse über Nachbarn kennen durch Lieder, Spiele, ihre französischsprachigen Nachbarn durch Melodien und typische Rhythmen sowie durch Lieder, Spiele, Melodien und typische den Kontakt mit französischsprachigen Rhythmen sowie durch den Kontakt mit Schülern und Informationen über ihre französischsprachigen Schülern und Gemeinschaft und ihr Land. Informationen über ihre Gemeinschaft und ihr Land. Das Verständnis für kulturelle Unterschiede entwickeln • Die Schüler werden sich der Gemeinsamkeiten • Die Schüler kennen die Gemeinsamkeiten und der Unterschiede bewusst und öffnen sich und die Unterschiede und öffnen sich anderen anderen Kulturen. Kulturen. - 55 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR UNTERRICHTSGESTALTUNG DIE QUALITÄT DER Für die Schüler stellt das frühe Erlernen einer Fremdsprache eine große Chance und einen wertvollen Trumpf für ihren schulischen Erfolg und ihre Berufslaufbahn dar. Zu den wesentlichen Bedingungen für ein solches erfolgreiches Erlernen gehört es, bei dem Schüler die Freude am Lernen zu wecken und während des gesamten Prozesses seine Motivation aufrecht zu erhalten. Außerdem ist der moderne Fremdsprachenunterricht auf eine funktionale Mehrsprachigkeit ausgerichtet, wobei die Sprache zunächst ein Kommunikationsinstrument ist. Der Schwerpunkt liegt auf den sprachlichen Fähigkeiten des Lernenden, das heißt auf den Sprachkompetenzen, so wie sie im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen3 definiert sind: hören, lesen, sprechen, interaktiv reagieren und schreiben. Da man eine Sprache nur wirklich lernt, indem man sie benutzt, muss der Schüler die Möglichkeit haben, diese Fremdsprache so oft wie möglich in möglichst authentischen Situationen zu verwenden. Im Hinblick auf diese Kommunikation werden die Unterrichtstätigkeiten ausgewählt, programmiert, durchgeführt und schließlich beurteilt. Hier einige Ratschläge, die als Leitfaden für diesen Unterricht dienen könnten: Der Unterricht wird in der Zielsprache erteilt, außer wenn spezifische Erklärungen die Benutzung der Muttersprache erfordern. So kann der Lehrende als Modell für das Eintauchen in die Sprache dienen. Dies setzt voraus, dass er sich korrekt ausdrückt und dass er eine klare Aussprache hat, eine ausdrucksstarke Betonung und einen dieser Fremdsprache angepassten Rhythmus. Die Schüler hören zu und ahmen „native speakers“ nach, insbesondere durch audiovisuelle Mittel, und greifen nur dann auf ihre Muttersprache zurück, wenn es notwendig ist. Die Entwicklung der verschiedenen Kommunikationskompetenzen (hören, sprechen, lesen, schreiben, interaktiv reagieren) geschieht im Rahmen von Situationen des Alltagslebens. Bei den verschiedenen Unterrichtstätigkeiten sollten vor allem Situationen gewählt werden, mit denen die Schüler vertraut sind; auch sollte man vorzugsweise von authentischen Dokumenten (schriftlich oder audiovisuell) ausgehen. Simulationen in Verbindung mit diesen Situationen erleichtern es den Schülern, ihre Ausdrucksmittel zu benutzen, zu kombinieren und zu variieren. Sie sollten auch dazu angeregt werden, möglichst oft untereinander reale und spontane Gespräche zu führen. Das Hörverständnis und die mündliche Ausdrucksfähigkeit haben zu Beginn des Lernvorgangs Vorrang. Das Hörverständnis ist eine Grundkompetenz, die anschließend weitgehend die Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken, prägt. Daher muss der Schüler zunächst lernen, zuzuhören und zu verstehen, bevor er sprechen kann. Der Lehrende muss daher mit Tätigkeiten und Übungen zum Hörverständnis, mit Unterscheidung beim Zuhören beginnen und die Schüler anfangs nur auffordern, die wesentlichen Informationen der Gespräche und der angebotenen Aufzeichnungen zu behalten. 3 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen, Europarat Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen - 56 - Anschließend müssen die Schüler an eine zunehmend verständliche und ausgefeilte Ausdrucksweise zu ähnlichen Themen herangeführt werden. Es ist Geduld erforderlich, und es ist darauf zu achten, dass man sie nicht entmutigt, weil man zu anspruchsvoll ist. Hierbei sollte man wie folgt vorgehen: zunächst geben die Schüler eine Aussage wieder, anschließend schildern sie ein Ereignis und schließlich drücken sie sich frei aus. Hierbei sollte daran erinnert werden, dass ein Teil der Schüler nicht über die passive (rezeptive) Kenntnis der Sprache hinauskommen wird und dass dieses Kommunikationsziel bei ihnen nicht notwendigerweise in dieser Lernphase erreicht wird. Daher ist eine differenzierte Pädagogik anzuwenden. Das Verständnis der Schriftsprache muss bedeutsam und angepasst sein. Um lesen zu lernen, muss man wissen, warum man liest; das Lesen in einer Fremdsprache muss immer einem Ziel dienen, das den Interessen und dem Niveau der Schüler entspricht, und nicht bloß dem Ziel, die Sprache zu lernen. Daher ist es wichtig, den Schülern vor einer Leseaufgabe Anleitungen und Ziele zu geben, die sie anschließend erreichen sollten. Die Schüler sind so schrittweise an ein eigenständiges Lesen heranzuführen. Durch die Teilnahme an Gesprächen erwirbt der Schüler immer komplexere Sprachmittel. Wie eine Sprache funktioniert, erkennt man zunächst in verschiedenen und vielfältigen Alltagssituationen. Sobald die Schüler mit neuen morphosyntaktischen Formen und einem neuen lexikalischen Bereich vertraut sind, können sie durch das Strukturieren in der Klasse mit dem Lehrer das Erworbene systematisch gliedern und es für andere Kommunikationssituationen nutzen. Es sei hervorgehoben, dass es zunächst um Formen der gesprochenen Sprache geht (beispielsweise für die Konjugationsmodi und –zeiten), selbst wenn man in der Schriftsprache auf andere Formen stößt. Im Wortschatz sollten die Schüler ebenso wie in der Muttersprache viel mehr Wörter verstehen, als sie beim Sprechen verwenden. Zu Beginn des Lernprozesses sind Zahl und Umfang der schriftlichen Arbeiten begrenzt, entwickeln sich aber beim Übergang von einer Stufe zur nächsten. Diese Arbeit kann in der 1. Stufe des Primarschulunterrichts beginnen und muss folgende Stadien durchlaufen: zunächst werden die Schüler aufgefordert, einfache Wörter abzuschreiben, die sie im mündlichen Teil gelernt haben, anschließend schriftliche Texte oder Dialoge, die zerlegt worden sind, wieder zusammenzustellen, dann solche Texte oder Dialoge anhand besonderer Vorgaben zu verändern und schließlich kleine Texte zu verfassen, zunächst in Gruppen, dann alleine. Während die Fortschritte im Wortschatz, in der Syntax und in der Rechtschreibung überwacht werden, geht man so von einer schriftlichen Arbeit unter Anleitung zum immer schwierigeren individuellen Schreiben über. Fehler sind Zeichen und Antrieb für den Lernfortschritt; der Lehrer muss darauf achten, die Schüler nicht durch unangemessene Bewertung zu entmutigen. Grundsätzlich ist die Motivation des Schülers, sich in einer fremden Sprache auszudrücken, zu wecken und aufrechtzuerhalten, und er soll aus seinen Fortschritten, auch wenn sie langsam sind, eine Befriedigung erzielen. Die - 57 - Lehrkraft muss ihre Anforderungen und Reaktionen also dem Niveau des Schülers anpassen sowie spüren, wann und wie ein Fehler aufzugreifen und konstruktiv zu verbessern ist. Fehler werden unterschiedlich behandelt je nach Art der Tätigkeiten: mündlich oder schriftlich, unter Anleitung oder frei, grammatikalisch oder kommunikativ, individuell oder in Gruppen, usw. Das Erlernen von Fremdsprachen erfordert spezifische Arbeitsmethoden und Lerntechniken, in die man die Schüler einführen muss. Der Schüler muss sich nicht nur mit den Lauten, Wörtern und Formen der Fremdsprache vertraut machen, sondern er muss sich auch Strategien und einen Arbeitsrhythmus aneignen oder sie entwickeln. Dies nicht nur, um in der Klasse zu lernen, an verschiedenen Tätigkeiten teilzunehmen und vorgegebene Aufgaben zu erledigen. Diese Strategien und der Arbeitsrhythmus sollen dem Schüler helfen, auch außerhalb der Schulzeit eigenständig zu lernen, indem er alle Gelegenheiten, die der Kontext und die Umstände ihm bieten, nutzt, um in die Zielsprache einzutauchen und diese zu üben. Schließlich nehmen die Lernmotivation und die Sprachkompetenzen der Schüler zu dank verschiedener spielerischer oder künstlerischer Tätigkeiten, an denen sie mit Freude teilnehmen, wie Unterhaltungen und Gesellschaftsspiele, Musik und Lieder, Kommunizieren und Surfen im Internet, zu. Ein solcher Ansatz fördert nicht nur eine Öffnung zur Fremdsprache hin, sondern auch das Entdecken anderer Kulturen und Werte. Das Sprachenportfolio eignet sich hervorragend, um einen systematischen Fremdsprachenerwerb zu dokumentieren. 3. Primarstufe 1. Sekundarstufe - 58 - + VERTIEFEN KREATIVITÄT EIGENSTÄNDIGKEIT + LERNEN MÜNDLICHER AUSDRUCK VERTRAUTWERDEN MIT GESCHRIEBENEM SENSIBILISIEREN SPRACHBAD + + Vorträge und kleine Beschreibungen, ausgehend von authentischen Texten Pädagogische Projekte Austausch zwischen Schulen Schriftliche Vorträge Schriftliche Übungen (Abschreiben, Sätze mit Lücken …) + Schriftliche Produktionen in Gruppen und anschließend individuell Entwicklung von Lesestrategien, das heißt das Verhalten als guter Leser + Schnelles, funktionales und selektives Lesen von Erzähltexten Lesen und Erkennen bekannter Wörter Animationen, Ausführung von Anweisungen, Mündliches und wortloses Vortragen, Rollenspiele + Mündliche Vorträge Workshops: Rezepte, Basteln ... Kleine Projekte Wiedergabe von Wörtern und Sätzen LESEN UND SCHREIBEN Verschiedene Aufgaben: HANDELN UND SPRECHEN Dies kann im Unterrichtsgeschehen durch Aktivitäten im Bereich des Lese- und Hörverstehens - audiovisuelle Dokumente, Lesen… -, aber auch durch schulische und außerschulische Projekte gefördert werden. Dabei übernehmen die Schüler eine aktive Rolle, wodurch ihr Interesse für die französische Sprache und die durch sie vermittelte Kultur gesteigert wird. Neben allen Tätigkeiten zur Entwicklung von Kommunikationskompetenzen soll der Französischunterricht als Fremdsprache die Schüler auch ermutigen und anregen, sich möglichst vielen und unterschiedlichen Kulturen zu öffnen, angefangen bei der französischen Kultur. + Fortgeschrittenes Hörverständnis: Authentische Dokumente Hörfunk- und Fernsehsendungen Theater Kino Kurze authentische Dokumente Darstellungen Hörverständnis Hörverständnis Texte zum Eintauchen: Lieder, Poesie, Abzählreim, Geschichten Spielerische Tätigkeiten ZUHÖREN UND VERSTEHEN ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER Interkulturelle Kompetenzen : 2. Primarstufe 5.1 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE 1. Primarstufe - 59 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte A. DIE KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN Aktiv zuhören und verstehen Zuhören • hören einem Sprechenden oder einer Person, die laut vorliest, zu, d.h. einem Sprecher, der sich deutlich in der Standardsprache ausdrückt; • ordnen die Botschaft entsprechend der verwendeten Sprache ein; • ordnen die Botschaft entsprechend der Betonung und Emotion ein. • hören eine mündliche Botschaft aus einer verschiedene Medien: Dialoge, Geschichten, Lieder… authentischen Tonquelle; • klassieren. Betonung • hören verschiedenen Sprechern zu. Modulation Akzentsetzung Schnelligkeit und/oder Geläufigkeit Zuhören und verstehen • global verstehen beim Zuhören verschiedener Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte, Abzählreime, Mitteilungen Arten von Dokumenten anhand des Kontextes, Lieder, der Betonung, von Gesten, Mimik, Bildern, (verschiedene Medien) Objekten, Musikhintergrund und Vorkenntnissen; • erkennen bekannte Wörter; • nehmen den Sinn vorweg Hörverständnis nachweisen • weisen das Hörverstehen durch die Ausführung chronologische Einordnung von Bildern, Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und verschiedener Aufgaben nach. nichtverbale Darstellungen, Spielen, Ausführung elementarer Anweisungen Grammatische und lexikalische Strukturen entdecken: siehe Sprachmittel Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen Wiedergeben Abzählreime, Lieder und Dialoge • memorieren und wiedergeben; • geben nach dem Zuhören Wörter, Satzteile und Beachtung der Betonung und der Aussprache einfache Sätze wieder; - 60 - • variieren. Sich ausdrücken • erzählen eine Kurzgeschichte. lexikalisch ausgehend von einer bekannten Situation mit Hilfe des Lehrers, von Bildern und Fotos An einem Gespräch teilnehmen • drücken sich durch Verwendung geläufiger siehe Punkt B - Sprachmittel Wendungen in einfachen Situationen aus. Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen Erkennen (global) • erkennen in einem Text bereits gelesene oder mündlich angeeignete Wörter gehörte Wörter. Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen Texte mit bekanntem Inhalt • verbinden Bilder mit dem Schrifttext. • stellen die chronologische Reihenfolge wieder Geschichten mit bekanntem Inhalt her. Lesen zur Entwicklung der Sprachmittel Phonologie mündlich angeeignete Wörter • lesen einfache Wörter. Vokabular einfache Wörter, die bekannten Wörtern ähneln • lesen einfache Wörter im Kontext Grammatik: siehe Sprachmittel Schreiben Abschreiben • schreiben Wörter oder Sätze, die vorher Dateien, Gedichte, Lieder, Kurztexte … mündlich angeeignet wurden, zu einem funktionalen Zweck ab. B. SPRACHMITTEL Wortschatz bonjour, au revoir, salut ... • begrüßen jemanden. Je m’appelle, je suis, j’ai ... ans, voilà ..., voici ... • stellen sich vor, stellen jemanden vor; • stellen Fragen und beantworten sie bejahend Qui est-ce ? qu’est-ce que c’est ? oder verneinend; c’est ? ce n’est pas ? ce sont les ..., c’est un (une) ... , c’est le (la) ... où ? où est ... ? (sur, dans, sous, ...) c’est ..., Je peux ? • bitten um Erlaubnis; • entschuldigen sich, danken, beherrschen pardon, merci, s’il vous plaît ... Höflichkeitsformeln; J’ai mal à /au ... • drücken Schmerz aus; • drücken eine Meinung, ihre Vorlieben aus; • drücken Gefühle, Bedürfnisse aus; • beschreiben eine Sache, eine Person. J’aime ..., c’est bon, mauvais, super, bien, chouette ..., je n’aime pas ... J’ai faim, soif, froid, chaud, peur ... C’est bleu, c’est grand, petit, ... il/elle est beau, il/elle a ... - 61 - Grammatik und Konjugation • • • verbinden Nomen mit den Artikeln, kennen das Geschlecht der Nomen Verben benutzen - im Präsenz - im Imperativ le, la, l’, les, un, une, des être, avoir, einige gebräuchliche Verben (manger, faire, …) Anweisungen in der Klasse (ouvre, ouvrez ; colorie, coloriez ; viens, venez ; va, allez, …) je, tu, il, elle, on, moi, toi, nous, vous, ils, elles • verwenden die persönlichen Pronomen; • benutzen Bindewörter, um einfache Sätze zu et, ou, mais, car / parce que, … verstehen und aufzubauen; bejahende, verneinende Formen (ne … pas), • erkennen und verwenden Satzformen. Frageformen (où … est-ce que … ) unter Beachtung der Betonung Rechtschreibung • schreiben Wörter und einfache Sätze korrekt mündlich angeeignete Wörter und Sätze ab. Phonologie Fragesätze, Befehlssätze, • beachten die Betonung der einzelnen Aussagesätze, Ausrufesätze Satzarten. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN Aktiv zuhören und verstehen Zuhören • hören dem Sprechenden, dem laut Vorlesenden zu; • die Botschaft entsprechend der Betonung und der Emotion einordnen; • hören einer mündlichen Botschaft aus einer authentischen Tonquelle zu; • ordnen nach Textarten ein; • gewöhnen sich an unterschiedlich Sprechende. Inhaltskontexte verschiedene Medien: Dialoge, Geschichten, Märchen, Lieder, Sendungen, Kino/Filme … Betonung Modulation Akzentsetzung Schnelligkeit und/oder Geläufigkeit Zuhören und verstehen • • • • beim Zuhören verschiedene Arten von Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte, Dokumenten global verstehen anhand des Lieder, Abzählreime, Botschaften (verschiedene Kontextes, der Betonung, von Gesten, Medien), Briefe … Mimik, Bildern, Objekten, Musikhintergrund und Vorkenntnissen; nehmen den Sinn vorweg; erkennen bekannte Wörter und Sätze; äußern Annahmen zum Sinn; - 62 - erfassen die Hauptaussage; unterscheiden Reales vom Wahres vom Falschen. Das Hörverstehen nachweisen • • Imaginären, weisen das Hörverstehen durch Ausführung chronologische Einordnung von Bildern, Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und verschiedener Aufgaben nach; nichtverbale Darstellungen, Spielen, Ausführung elementarer Anweisungen … durch Äußern von Fragen und Antworten • weisen das Hörverstehen nach durch Äußern von Sätzen oder Satzteilen durch verbale Darstellungen Grammatische und lexikalische Strukturen kennen lernen: siehe Sprachmittel Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen Wiedergeben Abzählreime, Lieder und Dialoge • memorieren und wiedergeben; • geben nach dem Zuhören Wörter, Satzteile Beachtung der Betonung und Sätze wieder. Beachtung der Aussprache in Bezug auf Vokabular und Syntax • ersetzen und variieren. Sich ausdrücken • erzählen mit Hilfe des Lehrers eine erzählende Form Geschichte, ausgehend von einem bekannten Dialog; • erfinden einen Dialog, ausgehend von einer bestimmten Situation; • erfinden den Beginn und/oder das Ende einer Geschichte. An einem Gespräch teilnehmen • verwenden Redewendungen mit einfacher bejahende und verneinende Sätze, Fragesätze Syntax und angeeignetem Vokabular; • verwenden nützliche Ausdrücke in siehe Teil Sprachmittel Punkt B Sozialkontakten; zu sich selbst, den Umständen, dem Ort, der Zeit, • erteilen Informationen; seinem Geschmack … • beschreiben und vergleichen in einfachen bekannte Personen, Objekte, Tiere, Orte, Landschaften Worten; • drücken sich in komplexeren Situationen aus; Situationen in der Klasse, im Alltagsleben … • äußern und führen elementare Anweisungen lis, colle, choisis, complète … aus. Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen Erkennen (global) • erkennen bekannte Wörter und Sätze in einem Text. Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen • verbinden Bilder mit dem Schrifttext; • herstellen die chronologische Reihenfolge wieder her; • - 63 - • • • • lesen und führen Anweisungen aus; lesen einen neuen Text mit bekannten Elementen, um Annahmen zum Sinn zu äußern und die Botschaft zu erfassen; suchen eigenständig Informationen lesen Texte und ordnen nach Art ein. lis, colle, choisis, complète … (in Gruppen, leise, anschließend einzeln lesen) Dateien, Wörterbuch … Erzählung, Dialog, Rezept, Spielanleitung, Brief, Informationstext, Beschreibungen … Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel Phonologie • lesen und die spezifischen französischen Laute korrekt einordnen; ã], [õ], [ə], [e], [ε]… (siehe auch Phonologie) Vokabular • lesen bekannte Texte mit der richtigen Fragen, Ausdrücke, Ausrufe … Betonung; • lesen einen Text, ordnen neue Wörter oder Wörter und Ausdrücke in ihrem Kontext Ausdrücke ein und merken sich diese. Grammatik und Konjugation lesen einen Text und suchen die Elemente siehe Grammatik und Konjugation der Grammatik und Konjugation heraus, um den Sinn zu verstehen. Schreiben Abschreiben • abschreiben von Wörtern und Sätzen zu Dateien, Gedichte, Lieder, Texte ... einem funktionalen Zweck. Wiederherstellen Texte mit Lücken, Kreuzworträtsel, • ergänzen Texte. chronologische Folgen mit visueller Unterstützung Ändern lexikalische und grammatische Änderungen • nehmen Änderungen vor. • vergleichen die Schreibweise bekannter gebräuchlicher Wörter. Erstellen • erstellen einfache Sätze und Botschaften mit Dateien, Plakate, Hefte … Hilfe der Sprachmittel aus dem Repertoire der Klasse. • B. DIE SPRACHMITTEL Wortschatz • erwähnen ihr unmittelbares Umfeld wie ihre J’habite à ..., je viens de ..., il y a ..., j’ai, je n’ai pas de... Stadt, ihr Viertel, ihr Zimmer Je préfère, j’adore ... • Seine Vorliebe ausdrücken • angeben, was man machen kann und was Je sais, je ne sais pas ... man nicht machen kann - 64 - • • sprechen über einige Tätigkeiten, die sie regelmäßig ausüben; stellen ihre Familie, Freunde, vertrauten Tiere vor und beschreiben sie mit einigen geläufigen Adjektiven; fordern die anderen auf, über sich zu sprechen; Je fais du ..., de la ..., je joue au, à la, aux ..., je vais à la, au, aux, chez, ... Il, elle est ..., il, elle a, a l’air, il, elle s’appelle, il, elle aime... Qui es-tu ? Où habites-tu ? alle Formen mit « tu » und die Höflichkeitsform mit « vous » • drücken Besitz aus, sprechen über ihren C’est à moi, c’est mon, ma, ce sont mes ... eigenen Besitz; • sprechen über das, was einem bestimmten C’est à toi, c’est ta, ton, ce sont tes, c’est à lui (elle), c’est son, sa, ce sont ses Freund gehört; va ... écris ... dessine... viens ... écoute... prends ... • geben Befehle, Anweisungen; • drücken Einverständnis oder Uneinigkeit aus; qui, d’accord - D’accord ! Oui, je veux bien- Oui, ça va ... Non, je ne veux pas- je ne suis… pas d’accord • drücken mit Hilfe von Ausrufen einige chouette- Zut ! Aie !- Beurk ! Mince !- Oh là là ! affektive Reaktionen aus, wie Begeisterung oder Überraschung, Enttäuschung; • drücken höflich einen Wunsch oder eine Je voudrais ...., j’aimerais ..., je choisis ... ou ... Wahl aus; • ordnen sich zeitlich ein: Uhrzeit, Tag, Quelle heure est-il ? Il est … . Quel mois sommes-nous ? Nous sommes en … . Quel jour Woche, Monat, Jahr, Jahreszeiten; sommes-nous ? … C’est ici, là, là-bas, chez, à gauche, à droite, • ordnen sich räumlich ein; derrière, dans, entre, devant J’achète un ... et une ..., je mange et je bois ou ..., • verbinden Elemente miteinander; mais ... Est-ce que ... ? Quand ... ? Comment ... ? • stellen Fragen. Combien ... ? Grammatik und Konjugation Nomen: • verwenden die regelmäßige Mehrzahl bestimmter Nomen korrekt; • Verben: regelmäßige Verben der ersten Gruppe, von être • benutzen und erkennen den Präsenz im und avoir, gewisser gebräuchlicher Verben (faire, aller, …) Indikativ; regelmäßige Verben der ersten Gruppe, von être • benutzen und erkennen den Imperativ; • benutzen und erkennen erstes Futur und und avoir, gewisser gebräuchlicher Verben (faire, aller, …) Perfekt; Pronomen: • benutzen persönliche Pronomen; hinzufügen: vous (Höflichkeitsform) Adjektive: • passen Geschlecht und Zahl an; regelmäßige Kongruenz - 65 - Bindewörter: • verwenden Bindewörter in Sätzen; et, ou, mais, car, d’abord, ensuite, alors, … Sätze: bejahende und verneinende • benutzen und erkennen Satzformen und – Emphatie-, Imperativsätze arten; Sätze, Frage-, Rechtschreibung • schreiben Wörter, Sätze und Texte korrekt ab; • Richtige Rechtschreibung der Nasallaute "on", "om", "an", "am", "en", "em", "in", "im", "ain", "ein", ... ; Phonologie • beachten die spezifische Betonung der Aussage-, Frage-, Imperativsätze, Sätze mit Empathie einzelnen Satzarten; unterscheiden die Aussprache der Nasallaute; [ã],[õ], … • unterscheiden die Aussprache der Vokale; [ə], [e], [ε], … • unterscheiden die stummen und stimmhaften Konsonanten. [f]-[v] ; [s]-[z] ; [t]-[d]; … • - 66 - 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN Aktiv zuhören und verstehen Zuhören hören mündliche Aussagen aus authentischen verschiedene Medien Tonquellen; Zuhören und verstehen Märchen, Geschichten, Dialoge, Gedichte, • verstehen global beim Zuhören; Lieder, Botschaften, Rezepte, Briefe, kurze Auszüge aus Fernsehsendungen im Zusammenhang mit ihren Interessen … • erkennen bekannte Wörter und Sätze; • nehmen den Sinn vorweg; • äußern Annahmen zum Sinn; • verstehen die Hauptbotschaft; • unterscheiden Reales vom Imaginären, Wahres vom Falschen. Das Hörverstehen nachweisen • weisen das Hörverstehen durch Ausführung Zeichnungen, Bastelarbeiten, verbale und nichtverbale Darstellungen, Spiele, Ausführung verschiedener Aufgaben nach; von Anweisungen … • weisen das Hörverstehen durch mündliches Fragebogen, verbale Darstellungen … und schriftliches Ausdrücken nach; • wählen Titel und Zusammenfassungen; • weisen das Hörverstehen durch angemessenes Reagieren in einfachen Situationen nach. Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen Wiedergeben Gedichte, Lieder, Dialoge • sich merken und wiedergeben; Wörter, Ausdrücke, Satzteile, Sätze • wiedergeben nach dem Zuhören; • wiedergeben und Variationen vornehmen in komplexere Sätze Bezug auf Vokabular und Syntax; • Sich ausdrücken • schildern das Wesentliche einer Botschaft, einer Geschichte; • schildern ein Ereignis. An einem Gespräch teilnehmen • • • verwenden erlernte Syntaxwendungen und bejahende, verneinende Sätze, Frage-, Ausrufe-, Imperativsätze Vokabular; verwenden in Sozialkontakten nützliche siehe Teil Sprachmittel Punkt B Ausdrücke; - 67 - • • • • zu sich selbst, den Umständen, dem Ort, der Zeit, … eine vertraute Person, ein Objekt, ein Tier, einen beschreiben präziser; Ort, eine Landschaft drücken sich in komplexeren Situationen aus; Situationen in der Klasse, im Alltagsleben … Ferme la porte, range tes affaires, … Anweisungen äußern und ausführen. erteilen Informationen; Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen Erkennen (global) • erkennen bekannte und ähnliche Wörter, mère – grand-mère, montagne – monter, … Ausdrücke, Sätze. Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen • • • • • komplexere Anweisungen lesen und ausführen; lesen einen neuen Text mit bekannten in Gruppen, leise, anschließend einzeln lesen Elementen, um Annahmen zum Sinn zu äußern und die Botschaft zu verstehen; Dateien, Wörterbuch … suchen eigenständig Informationen; Erzählung, Dialog, Rezept, Spielanweisung, Texte lesen und nach Art einordnen; Gedicht, Lied, Abzählvers, Brief, Informationstext, Beschreibung … führen das Verhalten eines guten Lesenden folgern ein; die verschiedenen Blöcke, die verschiedenen Ideen, das Thema eines Textes unterscheiden Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel Phonologie • • lesen bekannte Texte mit der richtigen Betonung und Aussprache der verschiedenen Laute des Französischen; zur Ausführung einer Aufgabe üben „Lautes Lesen“; Vokabular • lesen einen Text, ordnen neue Wörter oder Wörter und Ausdrücke in ihrem Kontext neue Ausdrücke ein und merken sich diese; Grammatik und Konjugation • lesen einen Text und suchen die Elemente siehe Grammatik und Konjugation der Grammatik und Konjugation heraus, um den Sinn zu verstehen. Schreiben Abschreiben • schreiben Wörter und Sätzen zu einem Dateien, Gedichte, Lieder, Texte … funktionalen Zweck ab; - 68 - Wiederherstellen • mit Lücken, füllen Texte ohne visuelle Unterstützung aus; Texte chronologisch Folgen Kreuzworträtsel, Ändern • • • nutzen das phonologische und orthographische Wissen für gebräuchliche Wörter; stimmen Subjekte und Verben aufeinander siehe Sprachmittel ab; stimmen Nomen nach Geschlecht und Zahl siehe Regeln anbei ab; Erstellen erstellen Sätze, Botschaften, Texte (jeder zunächst gemeinsam, dann einzeln Art) anhand von bekannten und gesuchten Elementen. B. SPRACHMITTEL • Wortschatz Die Kompetenzen der ersten und zweiten Stufe weiterentwickeln • • • • • • • • sich vorstellen und sich zeitlich und räumlich einordnen; stellen soziale Kontakte mündlich und schriftlich her (direkter Kontakt, per Telefon, Korrespondenz); wenden sich an jemanden, vereinbaren einen Termin, schlagen jemandem etwas vor; vergewissern sich des richtigen Verständnisses, bitten den Gesprächspartner, seinen Gedanken zu wiederholen; erbitten oder erteilen Informationen zum Weg, zum Ort; Qui est à l’appareil ? Ne quittez pas ! C’est une erreur ! Cher, chère ..., Je vous prie d’agréer ... A bientôt ... Je t’embrasse ... On se voit à ... et si on allait ... Tu n’as pas envie de ... On joue à ... Voulez-vous répéter ? Je n’ai pas compris, Vous dites ? Pardon ? Pouvez-vous m’aider ... Pouvez-vous m’indiquer ... C’est à 200 m ... C’est près, loin. Vous prenez, tournez, allez ... A gauche, à droite, tout droit beschreiben eine Person und präzisieren il est ... il semble ... il a l’air ... + charakterisierende Adjektive ihren Charakter; äußern Gefühle durch verschiedene Zweifel: je me demande si ... Gleichgültigkeit: je m’en fiche, ça m’est égal ... Ausdrücke; drücken eine persönliche Meinung aus; Langeweile: je m’ennuie Angst: ça me fait peur ... Sympathie und Antipathie: j’adore ..., je déteste ... moi, je pense que ..., - 69 - • • • je trouve que ..., à mon avis ... drücken einen Befehl, einen Ratschlag, ein Arrête ! Dépêchez-vous ! Il est défendu de ... ! Partez ! Tu (ne) dois (pas)… Tu (ne) peux Verbot aus; (pas)… erzählen ein Ereignis oder eine Kurzgeschichte; stellen eine Region oder eine Veranstaltung vor. Grammatik und Konjugation Nomen • • • • Gattungsname, Eigenname unterscheiden die Art der Nomen; bilden die weibliche Form und die Mehrzahl Regelmäßige und häufige unregelmäßige Formen der Nomen; unterscheiden bestimmte und unbestimmte Artikel; unterscheiden Possessivund Demonstrativpronomen; Verben erkennen und benutzen verschiedene Modi Imperativ Präsenz und Zeiten; Perfekt mit Kongruenz des Partizip Perfekt und dem Hilfswort être Pronomen • erkennen und benutzen persönliche je, tu, il, elle, on, nous, vous, ils, elles, eux, moi, toi, lui Pronomen – Subjekte und Attribute; le, la, les, l’, lui, leur Adjektive • • erkennen und benutzen Adjektive; Possessiv- und Demonstrativadjektive sowie Adjektive Bindewörter • benutzen Sätzen; Bindewörter in komplexeren Sätze • • Subjekt + Verb + Attribute analysieren einfache Sätze; erkennen und benutzen die verschiedenen Bejahende, verneinende Sätze, Imperativsätze, Sätze mit Emphatie Satzformen und –arten; Fragesätze, - 70 - Rechtschreibung schreiben auswendig das elementare Vokabular mit der korrekten Rechtschreibung; Kongruenz Subjekt-Verb • wenden folgende Regeln richtig an; Mehrzahl der Hauptwörter (+s,+x ) Einige unregelmäßige Mehrzahlen • beherrschen gewisse spezifische accent aigu, grave und circonflexe Schreibweisen. die Laute [ã],[õ], … Phonologie • • stellen Verbindungen bewusst her. Il est ouvert, des animaux, un animal ... - 71 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte A. KOMMUNIKATIONSKOMPETENZEN Aktiv zuhören und verstehen Zuhören und verstehen • verstehen beim Zuhören global verschiedene Arten von Texten und Botschaften; Texte und Botschaften in einer deutlichen Standardsprache zu vertrauten Themen oder Themen, die sie interessieren Hörfunk- oder Fernsehsendungen zu aktuellen Ereignissen in Verbindung mit ihren Interessen • unterscheiden die verschiedenen Blocks und Ideen, die Struktur der Information; • folgern, d.h. ziehen Schlussfolgerungen; • erfassen die wesentliche Information. Bei angepasster Schnelligkeit, Akzent, Standardsprache vertrautem Das Hörverstehen nachweisen • Einordnung, verbale weisen das Hörverstehen durch Ausführung Chronologische Darstellungen, Ausführung on Anweisungen verschiedener Aufgaben nach; • weisen das Hörverstehen durch schriftliches Fragebögen … Ausdrücken nach; • wählen und erstellen Zusammenfassung; • weisen das Verstehen durch geeignetes Situationen im Alltagsleben Reagieren nach. Titel und Sprechen: wiedergeben und sich ausdrücken, an einem Gespräch teilnehmen Wiedergeben • Memorieren und wiedergeben; Dialoge, Gedichte, Lieder • Wiedergeben und variieren; In Bezug auf Vokabular und Syntax komplexerer Sätze Sich ausdrücken Einer Botschaft, einer Geschichte, eines langen Textes … • schildern das Wesentliche; • berichten über kommentieren es; • fassen eine Schilderung, eine Information zusammen. ein Ereignis und - 72 - An einem Gespräch teilnehmen Lebensumstände, Ausbildung, Tätigkeiten • beschreiben mit einfachen Wörtern; • kommunizieren bei einfachen und gewohnten Aufgaben; • sich in komplexeren Situationen ausdrücken, Informationen austauschen argumentieren. Lesen und verstehen, das Verstehen nachweisen Erkennen (global) • erkennen bekannte Informationen. Wörter, Sätze und ähnlich oder Elemente nicht ähnlich ausgedrückte Lesen und verstehen, das Leseverstehen nachweisen • lesen und führen komplexere Anweisungen aus; • eignen sich effiziente Lesestrategien an; • Einen Text mit unbekanntem Inhalt lesen und wesentlichen Ideen global verstehen, um zu unterscheiden richtig und falsch zwischen … real und imaginär folgern, die verschiedenen Blocks unterscheiden … Lesen zum Entwickeln der Sprachmittel Phonologie • laut lesen, um den herauszustellen. Sinn des Textes Vokabular • einen Text lesen, neue Wörter Ausdrücke einordnen und sich merken. und Grammatik (siehe Sprachmittel) Schreiben Abschreiben • schreiben neue Wörter, Sätze und Texte ab. zu einem funktionalen Zweck : Dateien, Hefte, … Wiederherstellen • füllen Lückentexte Unterstützung aus. ohne visuelle Texte mit Lücken, chronologische Folgen … Ändern • wenden phonologische und orthographische siehe Sprachmittel Kenntnisse bei gebräuchlichen Wörtern automatisch an. • Regeln über die grammatische Kongruenz anwenden und beherrschen. Kreuzworträtsel, - 73 - Erstellen • erstellen eigenständig Elementen aus. von bekannten Sätze, Botschaften, alle Arten von Texten B. SPRACHMITTEL Wortschatz Die Leistungen der dritten Stufe entwickeln und vertiefen Grammatik und Konjugation Nomen • verbinden Bestimmungswörter mit Nomen und verwenden diese korrekt. alle geläufigen Bestimmungswörter, insbesondere Zahlwörter und unbestimmte Artikel Verben • benutzen und erkennen die Modi und Zeiten. Indikativ: erstes Futur, Imperfekt, Perfekt mit Kongruenz des Partizips Imperativ: Präsenz Konjunktiv: Präsenz (häufigste Anwendung wie "il faut que…", "j'aimerais que…", "il est nécessaire/important/dommage/… que…" Pronomen • benutzen und erkennen Pronomen. Personalpronomen: substantivisch, betonend und attributiv Possessiv- und Demonstrativpronomen geläufigste unbestimmte Pronomen einfache Relativpronomen Adjektive • Kongruenz der Adjektive nach Geschlecht und Zahl. Bindewörter • benutzen die Bindewörter korrekt. Sätze • erkennen und benutzen Satzarten und – formen. vergleichende, unpersönliche, schildernde Sätze Rechtschreibung • schreiben das erlernte Vokabular korrekt; • beherrschen Rechtschreibung; die grammatische für die Kongruenz von Nomen, Verb, Adjektiv, Partizip Phonologie • wenden die erlernten Regeln der gelernten Phonologie automatisch an. - 74 - - 75 - ANHANG III Rahmenplan Fach Mathematik - 76 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................. 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?......................................................................................... 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN .................................. 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................. 1.4 INHALTE ........................................................................................................................... 1.5 LERNEN UND LEHREN .................................................................................................. 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ...................................................... 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................... 75 76 76 78 78 79 81 82 2. DER BEITRAG DES FACHES MATHEMATIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG .. 84 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................... 87 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ............ 90 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ................................ 92 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ................................................................. 92 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ..................................................................................... 93 5.2.1 Unterstufe der Primarschule .................................................................................. 93 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule.................................................................................. 95 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................... 98 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 101 - 77 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 78 - • Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. Stärkung der Persönlichkeit 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN4? Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 4 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 79 - o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methodenkompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: o o - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informationsund Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 80 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung 1.6 Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenzerwartungen sind an Inhalte gebunden. - 81 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation - 82 - • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. • Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. • • Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. Lehrerkooperation - 83 - • Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht - besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf FrageAntwort-Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Organisationsrahme n des Unterrichts Positive Arbeitsatmosphäre 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und -bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 84 - Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler - 85 - bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 86 - 2. DER BEITRAG DES FACHES MATHEMATIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG Mathematik ist eine der ältesten Wissenschaften. Begriffe und Verfahren haben sich historisch in der Auseinandersetzung des Menschen mit praktischen und gesellschaftlichen Fragestellungen und Problemen entwickelt. Diese Entwicklung ist nicht abgeschlossen und fordert zum kreativen Umgang mit der Mathematik auf. Beispiele dafür findet man in allen Bereichen des Lebens. So ist unter anderem die Entwicklung der Computertechnik ein Beispiel für angewandte Mathematik im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich. Die Mathematik ist ein Werkzeug, um sich Phänomene in Natur und Gesellschaft zu erschließen. Kinder erwerben bereits schon vor dem Schuleintritt beim Erkunden ihrer Umwelt mathematische Erfahrungen, indem sie Dinge und Vorgänge aus ihrer Umwelt vergleichen, ordnen, einteilen, zählen und messen. In ihrer Sprache und mit ihren vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten operieren und kommunizieren sie und lösen ihre mathematischen Fragen allein, oder auch mithilfe von anderen Kindern und Erwachsenen. Der Mathematikunterricht der Primarstufe knüpft an diese Vorstellungen und Erfahrungen an, vertieft und erweitert sie und entwickelt aus ihnen grundlegende mathematische Kompetenzen. Sie sind die Grundlage für das Mathematiklernen in der Sekundarschule und darüber hinaus, mit dem Ziel sachlich-rationales Denken zu entwickeln. Mathematik als historisch gewachsene und nützliche Wissenschaft Nutzen von Vorerfahrungen Sachlich-rationales, vernetztes Denken umfasst die Fähigkeit der Schüler, offen, beweglich und vernetzt zu denken. Es schließt ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem sachlich-rationalen Dialog bei der Erkundung der Umwelt ein. Kernkompetenzen sind wesentliche Kompetenzen des Faches Mathematik. Sie spiegeln verstärkt die mathematische Arbeitsweise wieder, die auch über das Fach Mathematik hinaus Bedeutung haben. Sie sind Ausgangspunkt für die Formulierung der Kompetenzerwartungen. Kernkompetenzen für das Fach Mathematik: Probleme lösen: • Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger Aufgaben anwenden • Lösungsstrategien entwickeln und nutzen (z.B. systematisch ausprobieren) • Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte übertragen • Ergebnisse überprüfen und Lösungswege reflektieren Kommunizieren: • Eigene Vorgehensweisen beschreiben und präsentieren, Lösungswege anderer verstehen und gemeinsam darüber reflektieren • Mathematische Fachbegriffe und Zeichen sachgerecht verwenden • Aufgaben gemeinsam bearbeiten, dabei Verabredungen treffen und einhalten - 87 - Argumentieren: • Mathematische Aussagen hinterfragen und auf Korrektheit prüfen • Mathematische Zusammenhänge erkennen, Vermutungen entwickeln und äußern • Lösungswege begründen und beschreiben Strukturieren: • Ordnen, klassifizieren • Darstellungsformen nutzen Modellieren: • • • Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit die relevanten Informationen entnehmen Sachprobleme in die Sprache der Mathematik übersetzen, innermathematisch lösen und diese Lösungen auf die Ausgangssituation beziehen Zu Termen, Gleichungen und bildlichen Darstellungen Sachaufgaben formulieren Die Schüler lernen Möglichkeiten kennen, Ausschnitte aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt sowie Situationen mithilfe mathematischer Begriffe, Sätze und Verfahren zu beschreiben und zu bearbeiten. Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen sie zielgerichtet und in unterschiedlichen Zusammenhängen reflektiert einsetzen. Ein zentrales Ziel des Mathematikunterrichts ist das Modellieren von Sachsituationen aus der kindlichen Lebens- und Erfahrungswelt. Die Schüler lernen, zunehmend komplexere Situationen mathematisch zu analysieren, zu strukturieren und ihnen relevante Informationen sowie Fragestellungen zu entnehmen. Sie entwickeln eigenständige Lösungswege, stellen sie handelnd, zeichnerisch, verbal und schriftlich dar. Hierbei kommt dem bewussten Einsatz von Kontrollfunktionen eine besondere Bedeutung zu. Im Fach Mathematik lernen die Schüler durch vielfältige Tätigkeiten Beziehungen zwischen Begriffen aufzudecken, Zusammenhänge zu erkennen, eigene Vorgehensweisen und geeignete Darstellungsformen zu finden. Sie beschreiben mathematische Zusammenhänge und wenden diese z. B. beim Begründen an. Dabei verwenden sie die Umgangssprache und nutzen zunehmend die Fachsprache. In der Auseinandersetzung mit mathematischen Problemstelllungen erweitern die Schüler ihre Methodenkompetenz, indem sie sowohl allgemeine als auch fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen kennen lernen, anwenden und vertiefen. Die Fähigkeiten zur Umkehr von Gedankengängen, zum logischen, zum abstrakten und folgerichtigen Denken werden gefördert. Mathematik unterstützt somit den Kompetenzerwerb in anderen Bereichen der Natur – aber auch der Geisteswissenschaften. Im Umgang mit Rechenverfahren erwerben die Schüler erste Einsichten in die Idee des Algorithmus. Beim Lösen von mathematischen Problemen erkennen sie, wie wichtig es ist, sich selbstständig Informationen beschaffen und auswerten zu können und Methoden reflektiert und bewusst anzuwenden. Die Aktivitäten der Schüler im Mathematikunterricht sind eng an mündliche und Fachbezogene Kompetenzen - 88 - Die Aktivitäten der Schüler im Mathematikunterricht sind eng an mündliche und schriftliche Darstellungen geknüpft. Diese verlangen eine situations- und adressatengerechte Darstellung. Präsentationsformen müssen sowohl unter kooperativen als auch unter kommunikativen Aspekten durchdacht und ausgewählt werden. Beim gemeinsamen Bearbeiten von mathematischen Problemen werden die Schüler befähigt, eigene Ideen und Vorstellungen mit denen der anderen Gruppenmitglieder in Einklang zu bringen und für erfolgreiches gemeinsames Handeln zu nutzen. Darüber hinaus fördert der Mathematikunterricht die Entwicklung der personalen Kompetenz der Schüler, denn durch geeignete, herausfordernde Aufgabenstellungen lernen sie, sich etwas zuzutrauen, sich auf Dauer anzustrengen, nicht aufzugeben und selbstkritisch mit den erreichten Ergebnissen umzugehen. Im Mathematikunterricht der Primarschule und der Sekundarschule erfahren die Schüler, dass sich die Mathematik auf vielfältige Weise mit anderen Fächern und Lebensbereichen verknüpfen lässt und für die tägliche Lebensbewältigung notwendig und hilfreich ist. Sinnvolle Verknüpfungen zu anderen Fächern sind somit nahe liegend und müssen im Unterricht genutzt werden. Durch geeignete Themen und Aufgaben entwickeln die Schüler ihre kognitiven Fähigkeiten mit dem Ziel, offen, beweglich und vernetzt zu denken und steigern ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem sachlich-rationalen Dialog bei der Erschließung der Umwelt. Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht - 89 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Die Schüler … Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler … Allgemeine mathematische Kompetenzerwartungen • beschreiben einfache Sachverhalte unter Verwendung mathematischer Fachbegriffe und Symbole; • benutzen folgende Hilfsmittel zur Darstellung korrekt: Lineal, Geodreieck, Zirkel; • entnehmen aus Tabellen, Schaubildern, Diagrammen und Texten Informationen und nutzen diese zielgerichtet; • erkennen mathematische Zusammenhänge, beschreiben und begründen diese; nutzen und übertragen sie; • stellen Lösungsprozesse dar, kommentieren und reflektieren diese. • beschreiben komplexere Sachverhalte unter Verwendung mathematischer Fachbegriffe und Symbole; • beschaffen sich Informationen aus Medien und bereiten diese auf; • erkennen mathematische Zusammenhänge und wenden sie an; • nutzen geeignete Methoden zum Lösen von Problemen, überprüfen Lösungsansätze, reflektieren und kommentieren diese. Inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen ARITHMETIK (Zahlen und Operationen) • verstehen, nutzen und erkennen die • erläutern die Erweiterung des Zahlenraumes Zusammenhänge und den Aufbau des anhand von Beispielen; Zahlensystems; sie erkennen den • kennen die unterschiedlichen Darstellungen Stellenwert der natürlichen Zahlen sowie der Zahlen in den Zahlenräumen N, Q, Z, R; der Dezimalzahlen; • vergleichen und ordnen Zahlen: natürliche • wenden die Regeln und die Eigenschaften der Zahlen, ganze Zahlen, Brüche, vier Grundoperationen in der Menge der Dezimalzahlen, Prozente; rationalen Zahlen zweckmäßig an; • verstehen den Prozentbegriff, wenden ihn in einfachen Sachsituationen an, berechnen und vergleichen Zinsen; • verstehen den Potenzbegriff, berechnen Potenzen, wenden die Potenzrechnung in einfachen Sachsituationen an; • nutzen Zehnerpotenzen für das rationelle Rechnen mit großen Zahlen; • kennen binomische Formeln und wenden sie an; • erkennen Eigenschaften von Zahlen: • erkennen Strukturen in Termen und gerade Zahlen, ungerade Zahlen, Gleichungen; Primzahlen und nutzen sie zweckmäßig; • lösen einfache Gleichungen durch inhaltliche Überlegungen, formale Umformungen; • stellen Gleichungen zu außermathematischen Sachverhalten auf, ermitteln Lösungen und interpretieren sie; • begründen und interpretieren unter Verwendung von Fachbegriffen; - 90 - • schätzen und runden Zahlen zweckmäßig; • prüfen Ergebnisse und Vorgehen; • geben Ergebnisse mit sinnvoller Genauigkeit an; • verstehen und beherrschen die vier Grundrechenarten in Kopfund Schriftrechnen für natürliche Zahlen, Brüche und Dezimalzahlen und wenden sie selbst bestimmt an. • lösen Gleichungen und Ungleichungen ersten Grades mit einer Unbekannten. GEOMETRIE • orientieren sich im Raum und beschreiben • erkennen, benennen, beschreiben und stellen Beziehungen zwischen Objekten; geometrische Objekte anhand ihrer Eigenschaften dar; • erkennen, benennen und beschreiben • erkennen und beschreiben Gesetzmäßigkeiten Zusammenhänge zwischen von geometrischen Mustern und entwickeln eindimensionalen, zweidimensionalen und eigene Muster; dreidimensionalen geometrischen Objekten und stellen sie dar; • konstruieren parallele und senkrechte • konstruieren einfache und zusammengesetzte Geraden und ebene Figuren; Körper; • konstruieren Mittelsenkrechte und Winkelhalbierende; • klassifizieren die verschiedenen Winkelarten, Winkelpaare, Figuren und Körper; • untersuchen und stellen Abbildungen dar. • erkennen, untersuchen und erzeugen Abbildungen; • erfassen den Kreis als geometrischen Ort und erläutern die Lage eines Punktes oder einer Geraden zu einem Kreis; • nutzen Kongruenz für Beschreibungen, Konstruktionen und Vergleiche von Figuren; • erstellen erste Beweise. GRÖßEN UND MESSEN: • haben Grundvorstellungen von Größen • kennen unterschiedliche Größen sowie die und kennen realistische Bezugsgrößen zu dazugehörigen Maßeinheiten ihnen; • können mit Größen rechnen und formen Einheiten um und runden zweckmäßig; • schätzen, messen und vergleichen Größen • erkennen die Proportionalitätssituation von und rechnen mit ihnen; Größen und nutzen diese Erkenntnis zur Lösung von Aufgaben; • kennen standardisierte Maßeinheiten, die im Alltag wichtig sind und deren Verhältnisse; - 91 - • erfassen und beschreiben Zuordnungen • erkennen eindeutige Zusammenhänge zwischen Größen; zwischen Größen, erstellen sie und stellen sie grafisch dar; • verstehen einfache maßstäbliche • verstehen und deuten maßstäbliche Angaben; Angaben; • verstehen und berechnen Umfang und • verstehen die Begriffe Umfang, Flächeninhalt und Volumen von geometrischen Flächeninhalt und Rauminhalt von Objekten. geometrischen Objekten, berechnen einige davon; • lösen Aufgaben mit Größen; • prüfen Ergebnisse auf Plausibilität, wendensinnvolle Genauigkeit an. STOCHASTIK: • sammeln und strukturieren Daten in Beobachtungen, Untersuchungen und einfachen Experimenten und stellen sie in Tabellen und Diagrammen, Schaubildern dar und interpretieren sie; • entnehmen Informationen und Daten aus Tabellen, Diagrammen und Schaubildern; • verstehen, dass Aussagekraft von Daten abhängig ist von der Art der Datenerhebung und der Datenverarbeitung abhängt; • ermitteln und vergleichen Wahrscheinlichkeiten. • ermitteln Daten aus Sammlungen, stellen sie dar und lesen sie; • berechnen Kennwerte; • bestimmen und vergleichen absolute und relative Häufigkeiten; • urteilen auf Grund von statistischen und stochastischen Ergebnissen, fällen Entscheidungen und werten Urteile. - 92 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE UNTERRICHTSGESTALTUNG QUALITÄT DER Der Mathematikunterricht befähigt die Schüler, in ihrer Umwelt mathematische Beziehungen zu erkennen und Probleme mit mathematischen Mitteln zu lösen. Sie lernen Probleme zu erfassen, nach Lösungen zu suchen, mit anderen Ideen auszutauschen, zu vergleichen, zu argumentieren und zu korrigieren. Die Unterrichtsarbeit im Mathematikunterricht ist sowohl in der Primarschule als auch in der Sekundarschule darauf auszurichten, dass die Schüler mathematische Verfahren, Begriffe und Zusammenhänge nicht nur anwenden, sondern auch inhaltlich verstehen. Grundlegende mathematische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen mathematischen Inhaltsbereichen sind dafür unerlässlich. Der Schwerpunkt im Mathematikunterricht liegt in der Förderung der Kernkompetenzen, die in Punkt 2 dieses Rahmenplans beschrieben sind: Probleme lösen, Kommunizieren, Argumentieren, Strukturieren und Modellieren. Das erfordert einen Unterricht, der Bedingungen für eine aktive Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten und deren Anwendung schafft. Er ist gekennzeichnet durch: • Aktiv-entdeckendes Lernen Mathematik wird durch eigenes aktives Handeln und durch individuelle Erfahrungen wirkungsvoller und nachhaltiger gelernt als durch reine Wissensvermittlung. Mathematische Inhalte sollen durch Handlungen und in Situationen entdeckt, entwickelt und verstanden werden. Schülern sind dafür vielfältige und individuelle Zugänge zu mathematischen Problemstellungen auf unterschiedlichen Niveaus zu ermöglichen; Aktiv-entdeckendes Lernen Aufgaben sind allgemein zentraler Bestandteil des Mathematikunterrichts. Sie dienen sowohl als Ausgangspunkt einer aktiven Auseinandersetzung der Schüler mit einer mathematischen Problemstellung als auch als Anwendung der bereits erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Schüler üben produktiv, indem sie den Lernprozess unter verschiedenen Blickwinkeln noch einmal aufnehmen Aufgaben aus der Lebenswelt der Schüler helfen ihnen, Mathematik als Werkzeug in verschiedenen Lebenssituationen zu erkennen und zu nutzen. • Begriffliches Verstehen Schüler erwerben durch Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten Vorstellungen von mathematischen Begriffe, Verfahren und Zusammenhängen. Deren Nutzung und die Kommunikation darüber unterstützen die permanente Weiterentwicklung, Vertiefung und Vernetzung des Verständnisses. Es wird sowohl die Umgangssprache als auch zunehmend die Fachsprache, in Wort- und Symbolsprache für die Kommunikation und Darstellung genutzt. Begriffliches Verstehen - 93 - Dabei ist es wichtig, nicht zu schnell auf die formale Ebenen zu wechseln. Das Arbeiten auf der Ebene des inhaltlichen Verstehens bleibt für den Unterricht bedeutsam. • Üben und Automatisieren Das Ziel des produktiven Übens ist, vielfältige Aufgaben anzubieten, die Schüler zum Denken und Reflektieren über Mathematik herausfordern. Neben dem Verständnis grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist es notwendig, sie so zu festigen bzw. zu mechanisieren, dass sie verfügbar sind und bewusst abgerufen werden können. Produktives Üben erfolgt bei der Auseinandersetzung mit einem mathematischen Inhalt, wenn Schüler Neues entdecken und dabei auf Bekanntes zurückgreifen. Dabei kann eine bekannte Problemstellung unter einer veränderten Fragestellung betrachtet werden. Automatisiert wird jedoch nur, was vorher entdeckt, entwickelt und verstanden wurde. Beim Üben werden die mathematischen Zusammenhänge bewusst genutzt. Das wird unterstützt, wenn beim Üben die handelnden, bildhaften und sprachlich-symbolischen Darstellungsformen variabel genutzt werden. • Soziales Miteinander Für einen guten Mathematikunterricht sind Lernumgebungen wichtig, in denen Schüler voneinander und miteinander lernen. Während des Arbeitens ist es nicht nur wichtig, eine mathematische Lösung zu finden, sondern auch über den Lösungsprozess zu kommunizieren. Schüler stellen ihre Herangehensweise für ihre Mitschüler dar und begründen sie. Sie verstehen Lösungswege von Mitschülern und können sie nachvollziehen. Dieses Arbeiten kann durch entsprechende Sozialformen, wie z. B. Partner- und Gruppenarbeit unterstützt werden. Zudem besteht in allen Stufen die Möglichkeit, fachübergreifende Projekte unter Einbeziehung der Mathematik durchzuführen. Zahlreiche Verweise zu den verschiedenen Fächern weisen darauf hin. Soziales Miteinander • Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen/Arbeiten Mathematik durchdringt alle Lebensbereiche der Schüler. Damit sind fachbezogene, fachübergreifende bzw. fächerverbindende Bezüge zu allen Fächern möglich, sinnvoll und erforderlich. Themen anderer Bereiche können unter mathematischer Sicht betrachtet oder Mathematik in anderen Fächern genutzt werden, um Themen fachspezifisch zu erschließen. Schüler erkennen so die Möglichkeiten und Grenzen der mathematischen Erschließung ihrer Umwelt. • Evaluation Die Evaluation des Lernens erfolgt prozessorientiert. Der Lernprozess des Schülers ist zu analysieren, d. h. Lernfortschritte und Schwierigkeiten der Schüler festzustellen, mit dem Ziel der individuellen Förderung. Für die Diagnose sind Aufgaben zu nutzen, die unterschiedliche Lösungswege, individuelle Denkweisen und die Kommunikation der Schüler Evaluation - 94 - unterstützen. Stochastik Größen und Funktionen Geometrie Arithmetik/Algebra 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER Allgemeine mathematische Kompetenzerwartungen 5.1 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 95 - Sachrechnen - 96 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. In diesem Rahmenplan wurde ganz bewusst auf ein eigenes Kapitel „Sachrechnen“ verzichtet, weil innerund außermathematische Problemlöseprozesse in allen Themenfeldern eine Rolle spielen. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Arithmetik • erfassen Zahlen unter den verschiedenen Zahlaspekten und stellen sie dar; • lesen und schreiben Zahlen; • festigen die Invarianz der Zahlenmenge; • erkennen und entwerfen Zahlenbilder; • entwickeln und nutzen Strategien zur Anzahlbestimmung, zählen in verschiedenen Schritten vor- und rückwärts; • orientieren sich im Zahlenraum; • verstehen das Prinzip der dekadischen Bündelung und der Stellenwertschreibweise; • vergleichen, ordnen und schätzen Anzahlen; • zerlegen Zahlen und decken deren Eigenschaften auf; • lösen aus Handlungen und Sachverhalten die Operationen heraus und führen sie zu Gleichungen; • führen Handlungen zu Gleichungen aus und stellen Sachverhalte dar; • führen die vier Grundrechenarten aus, verbinden sie miteinander; • decken Operationseigenschaften auf; • bauen Zahlensätze auf; • nutzen Rechengesetze; • überprüfen und reflektieren Lösungen auf verschiedene Art und Weise. Inhaltskontexte • Zahlenraum 0 bis 100 • Menge, Ziffer und Zahlenstrahl • Kardinalzahlen, Ordinalzahlen, Operationalzahlen, Maßzahlen, Kodierungszahlen • Zerlegungen und Ergänzungen • Doppeltes, Hälfte, gerade und ungerade Zahlen • Einfache Brüche: ½, ¼ • Bündelungen, Entbündelungen • Vorgänger, Nachfolger, liegt-zwischenBeziehung • Relationen gleich: ungleich, größer als, kleiner als und ihre Relationszeichen • Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division • Unterschiedliche Strategien (Rechenwege) • Aufgaben • Gleichungen, Ungleichungen • Kommutativität • Grundaufgaben der Addition und Subtraktion (kleines Einspluseins) • Grundaufgaben der Multiplikation und Division (kleines Einmaleins) - 97 - Geometrie • benutzen Lagebegriffe in Beziehung zum eigenen • Links, rechts, unter, über, auf, vor, hinter, Körper; neben, innen, außen, zwischen, oben, unten • orientieren sich im Raum und beschreiben dies; • Orientierungsübungen, • erfassen Lagebeziehungen in der Ebene und im Unterschiedsspiele, Wegbeschreibungen, Raum; Labyrinthe, Gitternetze, • führen räumliche/ebene Veränderungsprozesse Färbungsprobleme aus und beschreiben diese. • Veränderung der Lage und der Größe von verschiedenen Objekten • identifizieren Objekte aus verschiedenen • Objekte aus der Umwelt Blickwinkeln; • Mathematische Objekte: • erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten und o Ecke, Seite, Kante, Fläche Unterschiede zwischen geometrischen Objekten o Würfel, Quader, Kugel taktil und optisch. o Dreieck, Viereck, Vieleck, o Kreis • nutzen geometrische Eigenschaften zur • Eigenschaften: Gleichheit der Klassifizierung der geometrischen Objekte; o Länge der Seiten, o Anzahl der Seiten • stellen geometrische Objekte aus verschiedenen • Darstellungen von Körpern aus Materialien auf unterschiedliche Art und Weise verschiedenen Materialien und auf dar; unterschiedliche Art und Weise • Freihandzeichnungen und Verwendung von Hilfsmitteln wie Lineal, Schablone, Geobrett, • erkennen symmetrische Figuren; • Regelmäßigkeiten in Spiegelbildern, Mustern, Ornamenten, Mandalas • Spiegelachse • Spiegelungen, Drehungen, • erkennen und erzeugen deckungsgleiche Verschiebungen (kongruente) Figuren auf unterschiedliche Art und Weise. Größen und Messen • sammeln Erfahrungen mit Größen: • Ausgewählte Einheiten der Größen: o geben für Einheiten einer Größe o Länge: Meter (m), Zentimeter (cm) entsprechende Repräsentanten an o Rauminhalte: Liter (l), Zentiliter (cl) o Masse: Kilogramm (kg), Gramm (g) o vergleichen, klassifizieren und ordnen o Zeit: Stunde (h), Minute (min) Größen qualitativ (ohne Maßeinheit) o messen Größen mit willkürlichen o Geldwert: Euro (€), Cent Maßeinheiten, o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl von • Eigene Vergleichsmaße und willkürliche der Maßeinheit, Maßeinheiten o benutzen erste standardisierte Maßeinheiten und stellen sie vor, o geben für eine bestimmte Größe die passende Maßeinheit an, o gewinnen und interpretieren Daten zu Größen; • nutzen Messinstrumente sachgerecht und wählen • Genormte und selbst gefertigte sie aus; Messinstrumente • schätzen, messen, vergleichen und ordnen Größen sachgerecht; - 98 - • erkennen die Relationen zwischen den Einheiten. Stochastik • ordnen und sortieren Mengen von Dingen aus der Lebenswirklichkeit; • Strichliste, Tabelle (mit doppeltem Eingang) • erfassen Daten; • Absolute Häufigkeit • entnehmen aus Bildern und Tabellen; Informationen und treffen dazu Aussagen; • finden in Vorgängen der eigenen Erfahrungswelt • Wahrscheinlichkeitsaussagen: ist möglich, zufällige Ereignisse; ist unmöglich, ist sicher • ordnen den Ereignissen Begriffe zu; • lösen einfache kombinatorische Aufgaben. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Arithmetik • erfassen Zahlen und stellen sie unter verschiedenen Zahlaspekten dar; • • entwickeln und nutzen Strategien zur Anzahlbestimmung; Inhaltskontexte • • • • • vertiefen das Prinzip der dekadischen Bündelung • und der Stellenwertschreibweise; • • vergleichen, schätzen , runden und ordnen Zahlen; • bilden Zahlenfolgen und setzen sie fort, indem sie • in verschiedenen Schritten sicher vor- und rückwärts zählen; • zerlegen Zahlen in Faktoren; • • • • lösen aus Handlungen und Sachverhalten, die vier • Operationen heraus und führen sie zu Gleichungen/Ungleichungen; • • • geben zu Gleichungen und Ungleichungen, Sachverhalte an; • führen bei den natürlichen Zahlen die schriftlichen Verfahren der vier Grundoperationen aus und beschreiben diese; • nutzen Operationseigenschaften; • verbinden mehrere Rechenoperationen miteinander; • • • • Zahlenraum bis 1 000 000 Dezimalzahlen bis zum Tausendstel Brüche Kardinalzahlen, Ordinalzahlen, Operationalzahlen, Maßzahlen, Kodierungszahlen Zerlegungen und Ergänzungen Stellenwerttafel (Bedeutung der 0), Zahlenstrahl, Flächen und andere Darstellungsformen Bedeutungsänderung der Ziffern durch Verschieben innerhalb der Stellenwerttafel Rundungsregeln und zweckgebundenes Runden Vorgänger und Nachfolger Teiler, Vielfache Teilbarkeitsregeln für 2, 5, 10 Gerade und ungerade Zahlen Schriftliche Addition, Subtraktion und Multiplikation Schriftliche Division eingeschränkt auf einstellige und einige zweistellige Divisoren Division mit Rest Überschlag und Kontrolle Zerlegen in eine Summe, in eine Differenz oder in ein Produkt, Zusammensetzen, Umtauschen, Ausgleichen Kommutativität, Assoziativität, Sonderrolle der Zahl 0 und der Zahl 1 - 99 - • rechnen sicher mündlich und halbschriftlich; • Distributivität, Punkt vor Strichrechnung • gehen mit einfachen Brüchen um, stellen sie auf • Zahlenstrahl verschiedene Weise dar und setzen sie zueinander • unterschiedliche Darstellungen von in Beziehung; Brüchen • gleichwertige Brüche • begründen und überprüfen verschiedene • Einspluseinssätze sowie Einmaleinssätze Lösungswege; und ihre Umkehrung • automatisieren Zahlensätze; • erkennen einfache Zuordnungen in • einfache direkte Proportionalität Sachsituationen und stellen diese sprachlich sowie in Tabellen dar. Geometrie • erkennen, beschreiben, realisieren und verändern Lagebeziehungen im Raum; • orientieren sich nach Plänen und Beschreibungen; • erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen geometrischen Objekten optisch und taktil; • stellen Beziehungen zwischen ein-, zwei- und dreidimensionalen geometrischen Objekten her und beschreiben diese; • erwerben geometrische Begriffe durch Klassifizierung; • erkennen, benennen, beschreiben ausgewählte geometrische Objekte und deren geometrische Haupteigenschaften; • stellen geometrische Objekte aus verschiedenen Materialien und auf unterschiedliche Art und Weise dar, zerlegen sie und setzen sie zusammen; • erkennen und erzeugen Figuren auf unterschiedliche Art und Weise; • beschreiben, untersuchen und nutzen Haupteigenschaften der Figuren Größen und Messen • sammeln Erfahrungen mit Größen: o vergleichen, klassifizieren und ordnen Größen qualitativ (ohne Maßeinheit) o messen Größen mit willkürlichen Maßeinheiten o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl von der Maßeinheit o benutzen und stellen sich standardisierte Maßeinheiten vor o geben für eine bestimmte Größe die passende Maßeinheit an • Lageskizzen, Stadtpläne, Karten und Baupläne • mathematische Objekte: o Rechteck, Quadrat, Raute, Parallelogramm o Winkel (Scheitelpunkt, Schenkel, Öffnung) und Winkelarten (spitzer, stumpfer, rechter Winkel) o Linienarten (Gerade, Strecke, gebrochene Linie, gebogene Linie) • Lagebeziehungen: parallel gleich, parallel verschieden, sich schneidend, senkrecht • Einsatz von Geodreieck, Geobrett, Zirkel • Spiegelungen, Drehungen, Verschiebungen, Vergrößerungen, Verkleinerungen • Länge der Seiten, Gleichheit der Seiten, Winkelanzahl, Winkelöffnung, parallele Seiten N.B. Berechnung des Flächeninhaltes siehe `Größen und Messen´ • Erweiterte Auswahl der Einheiten der Größen: o Länge: Millimeter (mm), Dezimeter (dm); Kilometer (km) o Rauminhalt: Milliliter (ml) o Masse: Milligramm (mg), Tonne (T), Zentner (Ztr), Pfund (Pfd) o Flächeninhalt: Quadratmeter (m²), Quadratzentimeter (cm²), Quadratdezimeter (dm²) o Zeit: Tag, Sekunde (s) - 100 - gewinnen und interpretieren Daten zu Größen; • wählen Messinstrumente sachbezogen aus und nutzen sie; • schätzen, messen, vergleichen und ordnen Größen sachbezogen; • erkennen die Relationen zwischen den Einheiten; o • bestimmen Umfang und Flächeninhalt mit willkürlichen Maßeinheiten; • bestimmen den Umfang und den Flächeninhalt mit genormten Maßeinheiten; • nutzen Formeln zur Berechnung von Umfang und Flächeninhalt; • erkennen sowohl die Beziehung als auch den Unterschied zwischen Länge und Flächeninhalt; • erkennen Sinn und Zweck der Maßstäbe und nutzen einfache Maßstäbe in Darstellungen; • entwickeln zu Sachsituationen Fragestellungen; • begreifen Sachzusammenhänge und drücken sie in Operationen aus. Stochastik • sammeln Daten aus der Lebenswirklichkeit und den Medien, bereiten sie auf und stellen sie dar; • wählen Methoden der Datenerfassung aus; • erstellen, vergleichen und interpretieren Tabellen und verschiedenartige Diagramme • planen einfache Zufallsexperimente, führen sie durch und dokumentieren den Verlauf. o Zeitspannen • Eigene Vergleichsmaße. • selbst gefertigte und genormte Messinstrumente zum Ziehen und Bemessen der Strecken • Tabelle der Einheiten • sinnvolle, alltagsübliche Umwandlungen und Operationen mit diesen Einheiten • Stellentafel für Größenangaben • Bedeutung des Dezimalsystems (Bedeutung von Milli-, Zenti-, Dezi-, ... in Zusammensetzungen) • Flächeninhalt und Umfang von Quadrat und Rechteck • einfache Maßstäbe (1:2, 1:3, 1:10) • Aufgaben • • • • absolute Häufigkeit häufigster Wert Strichliste Tabelle mit doppeltem Eingang, Stabdiagramm, Streifendiagramm - 101 - 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Arithmetik • stellen Zahlen auf verschiedene Art und Weise dar; • • lesen und schreiben römische Zahlen; vergleichen, ordnen, schätzen, runden und klassifizieren Zahlen; Inhaltskontexte • • natürliche Zahlen über eine Million Brüche, positive Dezimalzahlen bis zum Tausendstel • • römische Zahlen Erweiterte Stellenwerttafel und andere Darstellungsformen Quadratzahlen, Zehnerpotenzen Rundungsregeln, Vorgänger, Nachfolger, Stellenwert der Ziffer Teilbarkeitsregeln für 3, 9, 4, 25, 100 Primzahlen und Primfaktoren Kleinstes gemeinsames Vielfaches und größter gemeinsamer Teiler im Bereich des Bruchrechnen Bruchbegriff, gemeiner Bruch, Dezimalbruch, endliche und periodische Dezimalzahlen, Prozentzahlen • • • bestimmen Teiler und Vielfache der natürlichen Zahlen, untersuchen die natürlichen zahlen auf ihre Teilbarkeit; • • • • begründen die Notwendigkeit für die Zahlbereichserweiterung identifizieren und realisieren, lesen, schreiben und ordnen Brüche erkennen, dass zwischen zwei gebrochenen Zahlen immer mindestens eine weitere Zahl liegt wandeln verschiedene Darstellungsformen von Brüchen ineinander um; Verstehen den erweiterten Aufbau der Stellentafel und wenden ihn an; führen Rechenoperationen und deren Verknüpfungen im Bereich der gebrochenen Zahlen aus und verbalisieren sie; lösen aus Handlungen und Sachverhalten, die vier Operationen heraus und führen sie zu Gleichungen/Ungleichungen; führen die vier Grundrechenarten aus; begründen und überprüfen verschiedenen Lösungswege für Operationen; schätzen Ergebnisse ab; • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • erkennen, beschreiben und stellen Zuordnungen in Tabellen; lesen aus Darstellungen Eigenschaften der Zuordnung ab und ziehen Rückschlüsse auf die Sachsituation; ziehen Sachordnungen zu proportionalen Zuordnungen. • • Kürzen und Erweitern Gleichnamige und ungleichnamige Brüche, erweiterte Stellentafel endliche und periodische Dezimalbrüchen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division mit gebrochenen Zahlen Kehrwert Gleichungen und Ungleichungen und ihre Anwendungen wie zerlegen, gruppieren, ausgleichen, vergleichen Kopf- und Schriftrechnen Rechengesetze, Punkt- vor Strichrechnung, Distributivität Gleichnamige und ungleichnamige Brüche, Kürzen und Erweitern der Brüche Brüche, Dezimalzahlen, Prozentzahlen Zuordnungen, direkte Proportionalität, Proportionalitätsfaktor, Dreisatz - 102 - • geben Ergebnisse mit sinnvoller Genauigkeit an; Geometrie • orientieren sich mithilfe von Gitternetzen, Planquadraten und Koordinaten; • erkennen und beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen geometrischen Objekten taktil und optisch und ordnen sie; • klassifizieren und systematisieren Dreiecke, Vierecke und Körper; • benennen geometrische Objekte, nutzen deren Eigenschaften und bringen sie zueinander in Beziehung; • stellen geometrische Objekte aus verschiedenen Materialien und auf unterschiedliche Art und Weise dar; • stellen Beziehungen zwischen Punkten, ein-, zwei- und dreidimensionalen geometrischen Objekten her, nutzen und beschreiben diese; • führen geometrische Konstruktionen aus; • beschreiben, untersuchen und nutzen Haupteigenschaften der Figuren; • nutzen die Eigenschaften zum Begründen von Konstruktionsschritten; • erkennen und untersuchen durch Verschiebung, durch Drehung, durch Spiegelung, durch Vergrößerung oder durch Verkleinerung erhaltene Figuren, benennen diese, vervollständigen sie und stellen sie her; Größen und Messen • sammeln Erfahrungen mit Größen: o vergleichen, klassifizieren und ordnen Größen qualitativ (ohne Maßeinheit), o messen Größen mit willkürlichen Maßeinheiten, o erkennen die Abhängigkeit der Maßzahl von der Maßeinheit, o benutzen standardisierte Maßeinheiten und stellen sie sich vor, o geben für eine bestimmte Größe die passende Maßeinheit an, o gewinnen und interpretieren Daten zu Größen; • schätzen, messen, vergleichen und ordnen Größen sachgerecht; • wählen und nutzen Messinstrumente • Koordinaten • • • • • • • • Ebene Drachenviereck, Trapez Pyramide, Zylinder, Kegel, Prisma Radius, Durchmesser, Zentrum, Kreislinie, Kreisfläche des Kreises Klassifizierung der Dreiecke nach ihren Eigenschaften Synthese der Vierecke Regelmäßige Vielecke Klassifizierung der Körper nach ihren Eigenschaften • Netze vom Würfel und vom Quader • Konstruktion von zueinander parallelen und senkrechten Geraden • Mittellinien und Diagonale der Vierecke • Konstruktion von zueinander parallelen und senkrechten Geraden • Symmetrieachsen der Hauptfiguren • Konstruktion von Spiegelungen, Verschiebungen und Drehungen • Eigenschaften von Ur- und Bildfigur (Kongruenz und Umlaufsinn) • Erweiterte Auswahl der Einheiten der Größen o Flächeninhalt: Ar (a), Hektar (ha) 1 m² entspricht 1 ca o Rauminhalt/Volumen: Kubikmeter (m³) 1 dm³ entspricht 1 l o Winkel: Grad • diverse Messinstrumente - 103 - sachgerecht; • erkennen die Relationen zwischen verschiedenen Größen; • erkennen die Relationen zwischen den Einheiten einer Tabelle; • wandeln Größenangaben um • berechnen Umfang und Flächeninhalt von Figuren und begründen die Formeln; • führen Berechnungen am Würfel und am Quader durch und begründen die Formel; • • • • • • • • Tabelle der Einheiten sinnvolle Umwandlungen und Operationen Stellentafel für Größenangaben Bedeutung der Relationen zwischen den Größen im Dezimalsystem (Bedeutung von Milli-, Zenti-, Dezi-, ... in Zusammensetzungen) Quadrat, Rechteck, Raute, Parallelogramm, Dreiecke Flächeninhalt und Umfang einiger Polygone durch Zerlegung und Zusammenlegung Rauminhalt, Oberfläche Netze vom Würfel und vom Quader • erkennen sowohl Beziehung als auch Unterschied zwischen Länge, Flächeninhalt und Rauminhalt; • 1 m² entspricht 1 ca • 1 dm³ entspricht 1 l • m, m², m³ • entwickeln zu Sachsituationen Fragestellungen; • begreifen Sachzusammenhänge und drücken sie in Operationen aus; • wenden sinnvolle Genauigkeit bei der Angabe von Rechenergebnissen an. Stochastik • ermitteln Häufigkeiten und führen Zufallsversuche durch; • wählen Methoden zur Datenerfassung und Formen der Datendarstellung aus, verwenden sie und reflektieren sie kritisch • bereiten Daten auf, stellen sie dar, interpretieren sie sachgerecht • bestimmen den Zentralwert, den häufigsten Wert und den Durchschnittswert; • schätzen die Wahrscheinlichkeit von einfachen Ereignissen; • unterscheiden die absolute Häufigkeit und veranschaulichen diese mithilfe von Tabellen und Diagrammen. • Anwendung in Maßstabzeichnungen Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit (in Bruch und Prozente) Gesamtzahl Gewinnchancen einschätzen Mittelwert Strichliste Einzelne Vorschläge nachspielen, diskutieren und einschätzen • Tabelle mit doppeltem Eingang • Stabdiagramm, Streifendiagramm, Baumdiagramm, Kreisdiagramm • • • • • • • - 104 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Arithmetik/Algebra Zahlen • erkennen die Notwendigkeit der Zahlenbereichserweiterung und können sie begründen; • stellen Zusammenhänge zwischen den natürlichen, ganzen, rationalen und reellen Zahlen her; • vergleichen und ordnen Zahlen; • wandeln Zahlen in verschiedene Darstellungsarten um; vier Grundoperationen in der Menge Q • wenden Rechengesetze zweckmäßig an, entdecken und formulieren sie; • manipulieren Klammern; • respektieren die Reihenfolge der Operationen; • verwenden Primzahlen zur Bestimmung des ggT und kgV; • schätzen und runden Zahlen insbesondere in Aufgaben; Rechnen mit algebraischen Ausdrücken • benutzen Buchstaben zur Verallgemeinerung; • addieren, subtrahieren und multiplizieren algebraische Ausdrücke; • bestimmen den numerischen Wert; • faktorisieren numerische und algebraische Ausdrücke; Inhaltskontexte • Die Mengen N, Z, Q und R • Gegenzahlen, Betrag einer Zahl, Kehrwert einer Zahl • Abszisse • Dezimalzahlen, Brüche, Verhältniszahlen, Prozentzahlen • Näherungswerte, Intervallschachtelungen, Wertschranken • Summen, Differenzen, Produkte und Quotienten mit rationalen Gliedern sowie mit Variablen (Zeichenregeln) • Operationseigenschaften: o Kommutativität, o Assoziativität, o neutrales Element, absorbierendes Element, o Sonderstellung der Zahlen 0 und 1 im Allgemeinen, o Gegenzahl einer Summe, eines Produkts Rechentechniken: • Teilbarkeitsregeln, teilerfremde Zahlen • Vereinfachung von Brüchen • Vereinfachung von Summen • Klammerregeln (Plus-Minus-Klammern) • Distributivität • Reihenfolge der Operationen • Ausklammern (in allen Gliedern oder anhand von Gruppierungen) Potenzen • erfassen die Zweckmäßigkeit der Potenzschreibweise; • rechnen mit numerischen Potenzen; • manipulieren Zehnerpotenzen mit ganzen Hochzahlen; • formulieren Potenzgesetze und wenden sie in numerischen und algebraischen Ausdrücken • Potenz, Basis, Exponent (Hochzahl) • • • • mit natürlichen Hochzahlen Multiplikation mit einer Zehnerpotenz Division durch eine Zehnerpotenz Wissenschaftliche Schreibweise einer Zahl Zahlenschreibweise mit Zehnerpotenzen - 105 - numerischen und algebraischen Ausdrücken an; • wenden die zwei ersten binomischen Formeln an; • faktorisieren einfache algebraische Ausdrücke anhand der binomischen Formeln; Gleichungen und Ungleichungen • lösen Gleichungen; • lösen erste Ungleichungen; • Potenzgesetze • Binomische Formeln • Gleichungen ersten Grades mit einer Unbekannten • Bruchgleichungen mit ganzen Nennern • Sachaufgaben • Ordnungsgesetze der Ungleichheiten • Ungleichungen ersten Grades mit einer Unbekannten • nutzen Kontrollverfahren bei Bedarf; • erstellen Gleichungen und setzen Buchstaben als Unbekannte ein; • erkennen und nutzen spontan den Vorteil der Umwandlung einer Problemsituation in eine Gleichung; • überprüfen die Akzeptanz des Lösungswertes einer Gleichung in der Realität Geometrie Grundbegriffe der Geometrie • beherrschen die Grundbegriffe: • Punkt, Strecke, Strahl, Gerade, kolineare Punkte, Ebene, Winkel kennen, darstellen, bezeichnen; • erkennen die gegenseitige Lage zweier • Entfernung (Abstand), Mittelpunkt einer Geraden und stellen sie dar; Strecke, • Mittelsenkrechte, Winkelhalbierende • parallele Geraden → parallel verschieden → parallel gleich • sich schneidende Geraden → „sekant“ → senkrecht • windschiefe Geraden ≠ komplanare Geraden • horizontal, vertikal (= lotrecht) Figuren • identifizieren, klassifizieren und konstruieren • Vierecke: anhand ihrer besonderen Merkmale und Trapez, Drachen, Parallelogramm, Rechteck, Eigenschaften geometrische Figuren; Raute, Quadrat • Dreiecke: ungleichseitig, gleichschenklig, gleichseitig, rechtwinklig • zeichnen Höhen und Seitenhalbierende ein; • Kreis: • konstruieren Umkreise und Inkreise; in einem Kreis einbeschriebene regelmäßige Vielecke • Begriffe: - 106 - → Diagonale, Hypotenuse, Kathete, Schenkel, Orthozentrum, Schwerpunkt, Fußpunkt, gegenüberliegende Winkel, anliegende Winkel, Winkel an der Spitze, Basiswinkel, Zentriwinkel, Radius, Durchmesser, Sehne, Bogen Körper • identifizieren und klassifizieren geometrische Körper; • erkennen geometrische Körper, Basisflächen und Höhen; • Würfel, Quader, Prisma, Pyramide, Zylinder, Kegel, Kugel • Abwicklung (Netz) eines Körpers (je nach Bedarf) Begriffe: • Kante, Grundfläche, Deckfläche, Mantelfläche, Oberfläche • Schrägbild • stellen Körper dar. Abbildungen in der Ebene • erkennen und definieren Abbildungen; • Achsensymmetrien (-spiegelungen), Punktsymmetrien (-spiegelungen), • konstruieren das Bild einer Figur; Translationen (Parallelverschiebungen), • bestimmen die Fixpunkte und die Invarianten; Drehungen • bestimmen die Symmetrieachsen, das Symmetriezentrum, das Drehzentrum, den Drehwinkel einer Figur. Kreis • definieren den Kreis als geometrischen Ort von Punkten; • bestimmen Kreise, die durch gegebene Punkte verlaufen; • Passante, Tangente, Sekante • erfassen die Lage eines Punkts oder einer Geraden zu einem Kreis; • bestimmen geometrische Orte. Winkel • erkennen besondere Winkel oder Winkelpaare • Winkelpaare: und stellen sie dar; o Scheitel-, Stufen-, Wechselwinkel o Komplement-, Supplementwinkel, o Nebenwinkel (= anliegende Supplementwinkel) • Winkel in einem Kreis: o Umfangswinkel (Peripheriewinkel), o Mittelpunktswinkel (Zentriwinkel), o Sehnentangentenwinkel, o Umfangswinkel in einem Halbkreises • formulieren und verwenden zweckmäßig die • Nebenwinkelsatz, Scheitelwinkelsatz jeweiligen Winkelsätze; • Sätze von Winkeln an geschnittenen Parallelen • Satz des Thales (rechter Winkel), Peripheriewinkelsatz Dreiecke • erfassen den Winkel in einem Dreieck; • Innenwinkel, Außenwinkel, Basiswinkel • wenden den Lehrsatz bezüglich der • Innenwinkelsatz - 107 - Ungleichheiten in einem Dreieck an; • Seite-Winkelbeziehung • formulieren und wenden die Kongruenzsätze der Dreiecke an; • Kongruent (deckungsgleich, isometrisch) Beweise • erstellen erste Beweise ab dem zweiten Jahr. • Eigenschaft der Punkte einer Mittelsenkrechten • Summe der Innenwinkelmaße eines Dreiecks • Strecken gleicher Länge, Winkel gleichen Maßes Größen und Funktionen Größen • besitzen Vorstellungen von unterschiedlichen • Zeit, Geschwindigkeit, Gewichte, Hohlmaße, Größen und kennen die entsprechenden Temperatur, Länge Maßeinheiten; • vergleichen Größen und rechnen mit ihnen; • stellen Größenverhältnisse in Form von Bruch- oder Prozentzahlen dar; • berechnen Umfang, Flächeinhalt von ebenen Figuren , Volumen von Körpern; • bestimmen angemessene Näherungswerte von Größen. Zuordnungen, funktionale Zusammenhänge • bestimmen Punkte in der Ebene; • Abszisse, Ordinate, Koordinaten • Koordinatensystem (Achsensystem) • Kartesisches Diagramm • Säulendiagramm (Stabdiagramm), • stellen Zuordnungen grafisch dar und • Kreisdiagramm, Alterspyramide, … interpretieren Grafiken; • Quotientgleiche Paare: • erkennen und nutzen proportionale o Direkter Dreisatz Zuordnungen insbesondere zur Lösung von o Gleichung des Schaubilds einer direkten Sachaufgaben; Proportionalität o Proportionalitätsfaktor • erkennen und nutzen antiproportionale Produktgleiche Paare Zuordnungen. • antiproportionaler Dreisatz Stochastik • erheben, ordnen und analysieren statistische Daten; • • • • • • bestimmen und interpretieren einfache • • Kennwerte; • • stellen statistische Daten mittels Grafiken dar; • interpretieren Daten und Grafiken und werten • sie aus; erkennen Grenzen der Interpretationsfähigkeit von Daten Gesamtzahl Mittelwert Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit Häufigster Wert Maximum, Minimum, Zentralwert Kartesisches Diagramm, Stabdiagramm, Kreisdiagramm - 108 - ANHANG IV Rahmenplan Fachbereich Geschichte/Geografie - 109 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ............................... 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?....................................................................................... 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................ 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ............................... 1.4 INHALTE ......................................................................................................................... 1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................ 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG .................................................... 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................. 107 108 108 110 110 111 113 114 GESCHICHTE ............................................................................................... 115 2. DER BEITRAG DES FACHES GESCHICHTE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG .. 115 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 119 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 123 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ............................................................... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1. Unterstufe der Primarschule ............................................................................... 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................ 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 125 125 126 126 126 127 130 GEOGRAFIE .................................................................................................. 132 2. DER BEITRAG DES FACHES GEOGRAFIE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ..... 132 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 135 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 138 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ............................................................... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................ 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................ 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 140 140 141 141 142 143 147 - 110 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 111 - • Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. Stärkung der Persönlichkeit 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN5? Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 5 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 112 - Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. o Methoden kompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. o o Bibliotheken Informations- und Medienkompetenzen und Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 113 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung der Schüler (vgl. 1.6 Leistungsermittlung und –bewertung); • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenz erwartungen sind an Inhalte gebunden. - 114 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation - 115 - • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. • Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. • Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. • Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. • Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts - 116 - Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Positive Arbeitsatmosphäre 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 117 - sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich - 118 - vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 119 - Geschichte 2. DER BEITRAG DES FACHES KOMPETENZENTWICKLUNG GESCHICHTE ZUR Die Schüler begegnen in ihrem Alltag überall ersten Formen von Geschichte und entwickeln erste Vorstellungen über Zeit, Zeitabläufe und Vergangenes: durch Gespräche mit ihren Eltern und Großeltern, durch das Betrachten von Familienfotos, beim Spielen mit einer Burg, beim Besuch einer Veranstaltung mit ihren Eltern. Der Geschichtsunterricht nutzt diese Erfahrungen zur allmählichen Entwicklung eines reflektierten und selbstreflexiven Geschichtsbewusstseins. Zeit, Zeitabläufe und Vergangenes Der historische Bezug erschließt Wege der Erkenntnis über die Hintergründe bedeutsamer Weichenstellungen in der Entwicklung einer Gesellschaft. Dabei reduziert sich der Geschichtsunterricht nicht auf das Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern fördert die geistige Auseinandersetzung mit Geschichte und der Bewusstseinsbildung in Form von Kompetenzbeschreibungen. Das hier zu Grunde liegende Kompetenzmodell orientiert sich an der aktuellen geschichtsdidaktischen Forschung, die Geschichtsbewusstsein und historisches Denken in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt. Vorstellung über Zeit, Zeitabläufe und Vergangenes Aus geschichtsdidaktischer Perspektive gilt als oberstes Leitziel für historisches Lernen der Aufbau eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Historisches Lernen kann sich nicht darauf beschränken, ein möglichst lückenloses und methodisches Wissen der Schüler verankern zu wollen. Das Geschichtsbewusstsein stellt einen inneren Zusammenhang von Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftserwartung her. Daher ist historisches Wissen stets ein Konstrukt. Nicht nur die Quellenlage oder die Forschungsmethoden variieren, sonder auch die Fragestellung an die Vergangenheit ist bedingt durch die Gegenwart des Fragestellers. Selbstreflexives Geschichtsbewusstsein steht für die Einsicht, dass Geschichte notwendig gebunden ist an die Gegenwart dessen, der sich mit Vergangenem befasst, sowie für die Einsicht, dass in Geschichte(n) kollektiv und individuell Sinn gebildet wird. Diese Form des Geschichtsbewusstseins berücksichtigt die Regional- und Lokalgeschichte in der Unterrichtsgestaltung und fördert dadurch nicht nur ein selbstreflexives sondern auch ein regionales Geschichtsbewusstsein und eine kulturelle Identität. Reflektiertes und selbstreflexives Geschichtsbewusstsei n Regionales Geschichtsbewusstsei n und kulturelle Identität Die Schüler erkennen nach und nach, dass der Blick in die Vergangenheit nur aus der Perspektive der Gegenwart erfolgt und dass die Fragen an die Vergangenheit durch persönliche Erfahrungen bedingt sind. Geschichte ist somit immer existentiell verwurzelt. Dabei prägen Maßstäbe der Gegenwart und die damit verknüpfte selektive Wahrnehmung die zeitgenössische Geschichtsdarstellung. Bei der Ausprägung des individuellen Geschichts-bewusstseins spielt auch die individuelle Wahrnehmung der Schüler eine wichtige Rolle, da diese Wahrnehmung je nach sozialer Herkunft, persönlichen Interessen und politischer Bildung sehr unterschiedlich sein kann. Dieses Geschichtsbewusstsein steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des historischen Denkens. Insofern ist es oberstes Ziel des Geschichtsunterrichtes, dass die Schüler fähig werden, ihr eigenes Geschichtsbewusstsein auf Grundlage von unterschiedlichen Erkenntniskategorien zu entwickeln. Historisches Denken und Arbeiten wird auf vielfältige Weise gefördert, wenn Historisches Denken - 120 - das Interesse des Schülers an geschichtlichen Fragestellungen im Unterricht genutzt und entwickelt wird. Zunehmend wird ein breites Geschichtsverständnis aufgebaut, das auf der beispielhaften Rekonstruktion von Bedingungen menschlichen Handelns, Denkens und Fühlens in ausgewählten Epochen der Geschichte fußt. Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden geschichtlichen Kernkompetenzen wider: Kompetenzbereiche Historische Fragekompetenz Historische Methodenkompetenz Historische Orientierungskompetenz Kommunikationskompetenz Historische Sachkompetenz Kernkompetenzen Fragen an die Vergangenheit stellen Historisch-kritische Methoden in ihren Grundzügen erkennen Bewusstsein für die Quellenproblematik entwickeln Konstruktcharakter von Geschichte erkennen: Rekonstruktion – Dekonstruktion Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen Andere fremde Denkweisen verstehen Historische Erkenntnis zur besseren Orientierung in Gegenwart und Zukunft nutzen Historisch relevante Sachverhalte fachgerecht präsentieren Im Gespräch mit anderen über historisch relevante Sachverhalte fachgerecht austauschen und sich kritisch auseinandersetzen Wichtige Ereignisse, Entwicklungen, Strukturen und Prozesse beschreiben und deren Ursachen und Auswirkungen erkennen Themenbezogene Fachbegriffe verwenden Durch den Geschichtsunterricht entwickeln die Schüler im Laufe der Zeit unterschiedliche Niveaus eines reflektierten und selbstreflexiven Geschichtsbewusstseins; Dieses zentrale Lernziel wird übersetzt und aufgegliedert in die Förderung der oben beschriebenen Kernkompetenzen Die Vergangenheit ist unwiderruflich vorbei. Das, was wir jetzt versuchen, über die Vergangenheit in die Erinnerung zu rufen, nennen wir Geschichte. Geschichte ist ein gedankliches Konstrukt. Historische Fragekompetenz Viele Menschen stellen aus der jeweiligen Gegenwart Fragen an die Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen und bestmöglich Zukunftsentscheidungen zu treffen. Bei der Suche nach Antworten werden die meisten auf die bereits geleistete Vorarbeit anderer zurückgreifen: zum Beispiel nachlesen, Experten befragen, im Internet recherchieren. Hilfreich ist dabei, die Fragestellung der anderen mit der eigenen abzugleichen. Eine Antwort ist eben nur dann dienlich, wenn sie die eigene Fragestellung beantwortet. Die historische Fragekompetenz umfasst also nicht nur die Fähigkeit, selber Fragen an die Vergangenheit zu stellen, sondern auch die Fragestellung Dritter und ihre Antworten zu erfassen. Fachbezogene Kompetenzen - 121 - Historische Methodenkompetenz Mit der historischen Methodenkompetenz wird die Suche nach Antworten weitergeführt. Dabei erschließt sich vor allem der Konstruktcharakter von Geschichte. Bei der Rekonstruktion werden Erinnerungen und Spuren als Quellen genutzt, um aus der Perspektive der jeweiligen Gegenwart Geschichte zu erschließen. Bei der Dekonstruktion werden Geschichtsdarstellungen, die von Dritten verfasst wurden, untersucht und die damit verbundenen Absichten und Interessen hinterfragt. Angestrebt wird ein methodisches Hinterfragen und Deuten von historischen Sachverhalten und des Handelns historischer Akteure. Historische Orientierungskompetenz Die Schüler erkennen, dass Geschichte eine Orientierungshilfe für das eigene Handeln sein kann; beispielsweise um eigene Einstellungen, Voreingenommenheiten, usw. zu hinterfragen. Erst mit der Selbstreflexion der Schüler und deren Bereitschaft zur Änderung wird diese Orientierungshilfe möglich. Wenn die an die Vergangenheit gerichteten Fragen nun die Lebenswelt der Schüler berücksichtigen, kann bei allen Schülern die Orientierungskompetenz gefördert werden. Dies hilft ihnen, gegenwärtige Prozesse besser zu verstehen, vor allem wenn es gelingt, in der heutigen Lebenswelt der Schüler Spuren aus der Geschichte nachzugehen und das Werden und Verändern auf vielfältige Weise einzubeziehen. Historische Sachkompetenz Die Schüler werden nicht nur befähigt, Prozesse des historischen Denkens durchzuführen. Auch die Erschließung der Geschichte unter Einbezug einzelner historischer Themen wird gefördert. Dabei muss Geschichtsunterricht, der die historische Sachkompetenz fördert, stärker als bisher kategorial angelegt werden, das heißt sich an epochenübergreifenden und epochenspezifischen Leitbegriffen und den dahinter stehenden Konzepten orientieren. Es gilt festzulegen, welchen Stellenwert die ausgewählten Themen im weiteren Kontext der historischen Bildung haben. Erst durch die Präsentation der historisch relevanten Sachverhalte und der Darstellung der eigenen Deutung von Geschichte werden die individuellen Lernprozesse der Schüler optimal gefördert mit dem Ziel, das Geschichtsbewusstsein eines jeden bestmöglich zu erweitern. Neben diesen spezifisch historischen Kompetenzbereichen spielen auch, wie in allen Fächern, überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle. Überfachliche Kompetenzen So ist die Entwicklung des Geschichtsbewusstseins eng an die Ausbildung der Methodenkompetenz gebunden, denn es kommt vor allem darauf an, solche Arbeitsformen zu entwickeln, die für das historische Denken und Arbeiten im Geschichtsunterricht gebraucht werden. Dazu gehören Kenntnisse und Fähigkeiten zum Umgang mit Quellen und Informationsmaterialien (Bild, Schrift, Gegenstände, mündliche Überlieferung, Film-, Foto- und Tonbanddokumente), aber auch das Lesen und Verstehen historischer Karten, das Operieren mit Begriffen und Fakten aus der Geschichte. So werden die Schüler befähigt, den Inhalt historischer Texte zu verstehen und auch historische Methodenkompetenzen - 122 - Schüler befähigt, den Inhalt historischer Texte zu verstehen und auch historische Inhalte narrativ wiederzugeben. Einen zentralen Platz nimmt die Fähigkeit ein, Arbeitsergebnisse zu fixieren/festzuhalten und mit verschiedenen Medien zu präsentieren. Seinen Beitrag zur Entwicklung von sozialen Kompetenzen leistet der Geschichtsunterricht, wenn es gelingt, z. B. durch Gruppen- und Projektarbeit die Fähigkeit zu entwickeln, im Team gemeinsam Aufgaben und geschichtliche Themen zu bearbeiten. Im Geschichtsunterricht wird dabei verstärkt Wert auf die Kommunikation gelegt, die zur Schlichtung und Konfliktüberwindung beiträgt. Angestrebt wird eine mündige Mitbestimmung und Mitgestaltung des Schülers in der Gesellschaft. Wichtig ist es, die Schüler zunehmend zu eigenen Sach- und Werturteilen – letztlich zu ihrem eigenen Geschichtsbild – zu befähigen und dabei viel Wert auf das eigene Begründen, auch auf das Einbeziehen persönlicher Motive, Interessen und Gefühle zu legen. Wenn sie im Geschichtsunterricht Gelegenheit haben, unterschiedliche Rollen und Perspektiven einzunehmen und sich in diese einzufühlen, lernen sie, ihre eigenen Wertvorstellungen, Interessen zu erkennen und zu entwickeln, zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu unterscheiden. Dadurch kann der Geschichtsunterricht einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der personalen Kompetenzen leisten. Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 123 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… ALLGEMEINE GESCHICHTLICHE KOMPETENZERWARTUNGEN Historische Fragekompetenzen • erschließen einfache historische Sachverhalte • formulieren zunehmend selbstständig aus der mithilfe von Fragen. Gegenwart Fragen an die Vergangenheit. Historische Methodenkompetenzen Historisch-kritische Methoden in ihren Grundzügen erkennen • stellen unter Vermutungen auf; Anleitung Hypothesen, • stellen zunehmend selbstständig Hypothesen, Vermutungen auf; • tragen unter Anleitung Informationen zum • interpretieren Thema/historischen Sachverhalt zusammen, Quellen; treffen eine themengerechte Auswahl und fassen die wichtigsten Informationen zusammen; • ordnen und werten Informationen fachspezifischen Arbeitstechniken aus; unterschiedliche historische mit • verarbeiten das Informationsmaterial fachspezifischen Arbeitstechniken; mit • stellen erste Ansätze einer eigenen Deutung • bauen die eigene Deutung von Geschichte aus von Geschichte auf und werten diese kritisch und analysieren diese kritisch. aus. Bewusstsein für die Quellenproblematik entwickeln • unterscheiden unter Anleitung Quellen nach • unterscheiden zunehmend selbstständig Quellen ihrem Aussagewert; nach ihrem Aussagewert; • nehmen die Perspektivität von Quellen wahr; • gehen zunehmend selbstständig mit Multiperspektivität in der Geschichte um; der • kennen die wesentlichen Arten von Quellen • setzen sich kritisch mit unterschiedlichen Arten und unterscheiden Quellen von Darstellungen. von Quellen und ihrer Aussagekraft auseinander. Konstruktcharakter von Geschichte erkennen • erkennen, dass historische Erkenntnisse aus • begreifen und erläutern, dass Geschichte erst Überlieferungen, Quellen und Spuren durch die Auslegung von Überlieferungen aus gewonnen werden, deren Aussagekraft begrenzt der Vergangenheit erfahrbar ist; ist; • erläutern, dass Überlieferungen aus der • erläutern, dass Überlieferungen aus der Vergangenheit in unterschiedlicher Weise Vergangenheit immer neuen Erkenntnissen ausgelegt werden können. unterliegen und dass daher die Geschichtsschreibung dauernd dem wissenschaftlichen Stand der Forschung angepasst wird. - 124 - Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen • stellen erste Bezüge zwischen Vergangenheit • stellen Bezüge zwischen Vergangenheit und und Gegenwart dar, indem sie Spuren der Gegenwart dar, indem sie Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart finden, unter Vergangenheit in der Gegenwart finden und die anderem in Form von Zeitzeugnissen; historische Bedingtheit heutiger Phänomene erkennen • begründen an Beispielen das Handeln der • deuten an konkreten Beispielen das Handeln Menschen in ihrer Zeit und stellen wesentliche der Menschen in ihrer Zeit und arbeiten Unterschiede zwischen damals und heute fest. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur heutigen Zeit heraus. Andere fremde Denkwesen verstehen • nehmen das Handeln von Menschen in der • nehmen das Handeln und Denken von Vergangenheit auf Basis der damaligen Menschen in der Vergangenheit auf Basis der Wertvorstellungen wahr. damaligen Wertvorstellungen, Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume wahr. Historische Orientierungskompetenzen • ordnen historische Ereignisse und Prozesse • ordnen historische Ereignisse und Prozesse chronologisch und räumlich ein; chronologisch und räumlich ein und erkennen hierbei wesentliche Zusammenhänge; • ordnen unter Anleitung einzelne Epochen und • ordnen zunehmend selbstständig einzelne bedeutende Ereignisse der Geschichte zeitlich Epochen und ihnen bedeutende ein. charakteristische Merkmale und Ereignisse zeitlich ein. Kommunikationskompetenz • stellen unter Anleitung Arbeitsergebnisse vor; Lern- • verwenden grundlegende Elemente Fachsprache in ihren mündlichen schriftlichen Äußerungen. und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und Arbeitsergebnisse vor; der • verwenden die Fachsprache in ihren und mündlichen und schriftlichen Äußerungen. INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN Historische Sachkompetenzen Auf den Spuren der ältesten Menschen und ihrer Gesellschaft • erklären und beschreiben die Entwicklung des Menschen und die Veränderung seiner Lebensweise durch die neolithische Revolution und lokalisieren die betroffenen Regionen auf einer Karte. Hochkulturen im Mittelmeerraum in der Hochkulturen in der Welt Antike Sachthema 1: Das Wesen der Hochkultur am Sachthema 1: Zusammenleben und kulturelle Beispiel Ägyptens Leistungen in einer Hochkultur • erläutern die Entstehungsbedingungen und die • vergleichen anhand ausgewählter Quellen die gesellschaftliche Ausprägung einer frühen gesellschaftliche Ausprägung sowie die - 125 - Hochkultur. Sachthema 2: Das Leben im Römischen Reich materiellen und ideellen Leistungen einer Hochkultur mit der Ägyptens. Sachthema 2: Das Leben in zwei unterschiedlichen griechischen Stadtstaaten • kennen die Ursachen für die Ausbreitung Roms • erklären die Auswirkungen des Naturraums auf zum Weltreich und begründen deren die Lebensgestaltung im historischen Kontext; Rückwirkungen auf die sozialen und politischen Verhältnisse in Rom; • verstehen wesentliche Mechanismen zur • erklären die Funktionsweise der Demokratie Beherrschung des römischen Machtraums; und bewerten vergleichend das Leben in zwei unterschiedlichen Stadtstaaten für alle Schichten; • beschreiben den Alltag und die Wertevorstellungen einer römischen Familie auf dem Land oder in der Stadt; • stellen in ihren Grundzügen die Anfänge des Christentums und die Christianisierung des Römischen Reichs dar und verstehen ihre Bedeutung für die europäische Kultur. Leben im europäischen Mittelalter Religion und Herrschaft im europäischen Mittelalter • beschreiben das Dorf als Lebensort der • stellen die Frankenherrschaft als einflussreiche Mehrheit der Menschen im Mittelalter; und folgenreichste germanische Staatsgründung dar; • verstehen die Burg als Symbol der weltlichen • erkennen das Lehnswesen in seiner Bedeutung Herrschaft; für den Personenverbandsstaat; • skizzieren das Kloster als religiösen Lebensort • beschreiben die Allgegenwart von Religion und und Kulturträger; Kirche und besonders ihren Einfluss auf die weltliche Herrschaft im Mittelalter; • erkennen die wesentlichen Merkmale des • erläutern das Stadtrecht städtischen Lebens. verbrieftes Recht. als allgemein Entdeckungen und Erfindungen, Renaissance Konflikte in der Neuzeit und Humanismus in der Neuzeit • stellen Entdeckungen und Erfindungen, • verstehen die Krise der Kirche zu Beginn der Renaissance und Humanismus als Fundament Neuzeit den Verlust der religiösen Einheit und für das heutige Europa dar. deren politische Auswirkungen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert Von der ersten zur vierten industriellen Revolution bis zur Gegenwart • stellen den Beginn und erste Auswirkungen der • erkennen die Industrielle Revolution und den Industrialisierung dar. damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel als steten Prozess. Bürger sein in Westeuropa im 20. Jahrhundert Entwicklung Staatsgebilde zum demokratischen • erkennen wesentliche Auswirkungen der • verstehen die schrittweise Entwicklung Weltkriege auf die politische Entwicklung der demokratischer Staatsgebilde in Westeuropa. - 126 - Deutschsprachigen Gemeinschaft. Wohlstandsgesellschaft in Westeuropa im 20. und 21. Jahrhundert • erkennen die gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge der Industrialisierung - 127 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE UNTERRICHTSGESTALTUNG QUALITÄT DER Die Schüler begegnen dem Geschichtsunterricht mit viel Interesse und Neugier. Es gibt viel zu entdecken – in Raum und Zeit: Die eigene Kultur und fremde Kulturen stellen neue Begegnungen dar und rufen viele Fragen sowie eine positive Aufgeschlossenheit hervor. Die Unterrichtsgestaltung sollte insgesamt darauf zielen, Interesse und Freude an der Beschäftigung mit der Geschichte zu erhalten und zu fördern. Für die Qualität der Unterrichtsgestaltung in Geschichte in allen Stufen sind die folgenden Prinzipien der Geschichtsbetrachtung bedeutsam und daher bei der individuellen Planung und Gestaltung des Geschichtsunterrichts zu berücksichtigen: • Problemorientierung hilft, solche Themen und Fragestellungen auszuwählen, die für die Menschen in der Geschichte wesentlich waren und die sich auch über das bearbeitete Fallbeispiel heraus als bedeutsam erwiesen haben. Gleichzeitig gehört es zum Prinzip, die Probleme und Inhalte aus der Lebenswelt der Schüler angemessen einzubeziehen. Spurensuche oder Vergleiche mit ähnlichen Situationen in der heutigen Zeit sind gangbare Wege der Unterrichtsgestaltung. • Geschichtliche Themen werden unter vielfältigen Aspekten – dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand der Schüler angepasst – betrachtet: politische Geschichte, Alltagsgeschichte, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte, ... • Das Bild, das sich die Schüler im Laufe des Geschichtsunterrichts aufbauen, ist nie abgeschlossen, denn es wird stets ergänzt oder ersetzt durch neue Forschungsfunde bzw. -resultate. Die Schüler entwickeln so ein Bewusstsein für die stete Veränderbarkeit unserer Welt und ihres Weltbildes und demgegenüber eine kritische, nachfragende Haltung. • Den Schülern wird vermittelt, dass viele Erkenntnisse – beispielsweise aus der Vorgeschichte – auf Vermutungen der Historiker basieren. Vermutungen aber bieten immer Raum für Interpretationen und sind nie objektiv. Zu historischem Geschehen gibt es immer unterschiedliche Bewertungen. Das Nachvollziehen von Sichtweisen und die Bildung einer eigenen Meinung müssen einen zentralen Platz im Geschichtsunterricht haben. Dazu gehört ein Sich-Austauschen, was zwangsläufig das Erfahren von übereinstimmenden sowie das Respektieren unterschiedlicher Meinungen nach sich zieht. Gleichzeitig wird die Fähigkeit zu einem kontrovers geführten Dialog gefördert. Die Themenauswahl und die in jedem Thema gesetzten inhaltlichen Schwerpunkte im Rahmenplan sind auf die Ziele der Kompetenzentwicklung gerichtet. Sie geben einen Rahmen vor, den der Lehrer altersgerecht und mit altersgerechten Materialien mit seinen Schülern ausgestaltet. Ergänzungen und Übergänge können und sollen nach eigenem Ermessen gestaltet werden. Dabei ist in der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen: • Die Themenfelder werden in Raum und Zeit chronologisch situiert. • Gesellschaften, die zur selben Zeit und unter ähnlichen Bedingungen Problemorientierung und Orientierung an der Lebenswelt der Schüler Mehrdimensionalität Vielfältige Aspekte Aufbau und Veränderbarkeit des Weltbildes Bildung einer eigenen Meinung Kontrovers geführter Dialog Inhaltliche Schwerpunktsetzung und Strukturierung - 128 - • • • • existierten, werden miteinander verglichen. Da bedeutende geschichtliche Themen nicht immer in ihrer Komplexität behandelt werden können, ist es ratsam von typischen Einzelfällen auszugehen, wobei den Schülern verdeutlicht werden muss, warum dieser Einzelfall so prägnant war. Allgemein geschichtliche Themen werden – wenn möglich – an Beispielen der Regional- und Lokalgeschichte dargestellt. Dadurch leistet der Geschichtsunterricht einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines regionalen Geschichtsbewusstseins und einer kulturellen Identität. Biografien, Erlebnisberichte von Zeitzeugen oder zu entdeckende Spuren sind ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Eine präzise Fragestellung – auch als „Leitfrage“ - ermöglicht einerseits das Hervorheben der wesentlichen Inhalte und andererseits den Vergleich mit anderen ähnlichen Situationen. Der moderne Geschichtsunterricht geht davon aus, dass historisches Lernen und Arbeiten auf unterschiedliche Art und Weise geschieht. Deshalb ist es wichtig, auch unterschiedliche Arten der Erschließung von Geschichte in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen und einzuüben: die bildhaft-anschauliche Vorgehensweise, die das Entdecken und die Auseinandersetzung zum Beispiel mit Höhlenmalerei, Schmuck, Kleidung, Baustilen, Skulpturen, Gemälden ermöglicht die gegenständlich-handelnde Vorgehensweise, mit der Arbeitstechniken vollzogen und Modelle nachgebildet werden. Gleichsam bedeutsam ist die Anwendung eher logisch-rationaler Denkweisen, wobei die Schüler lernen, Vorgänge zu ordnen, Ursachen zu erforschen, Typisches zu erkennen. Erschließungsarten Zugleich erwächst daraus die Notwendigkeit, die Ausbildung und Einübung von Methoden und Arbeitsweisen angemessen in die Unterrichtgestaltung einzubeziehen. Die Schüler können nur Vergangenes rekonstruieren, wenn sie auch in der Lage sind, historische Ereignisse und Prozesse chronologisch und räumlich einzuordnen. Die Zeitleiste und historische Karten sind daher unerlässliche Instrumente in jedem Geschichtsunterricht. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten bietet die Möglichkeit, Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und so Geschichte noch lebensverbundener zu gestalten. Beispielsweise können naturwissenschaftliche sowie geografische Kenntnisse und Probleme einbezogen werden. So können die Schüler inhaltliche Verbindungen herstellen und persönliche Erfahrungen wie Interessen einbringen. Chancen fachübergreifender und fächerverbindender Arbeit - 129 - ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER Religion und Herrschaft im europäischen Mittelalter Konflikte in der Neuzeit Von der ersten industriellen Revolution im 18./19. Jahrhundert bis zur vierten industriellen Revolution in der Gegenwart Entwicklung zum demokratischen Staatsgebilde Leben im europäischen Mittelalter Entdeckungen und Erfindungen, Renaissance und Humanismus in der Neuzeit Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert Wohlstandsgesellschaft in Westeuropa im 20. und 21. Jahrhundert Auf den Spuren der ältesten Menschen und ihrer Gesellschaft Das Leben in zwei unterschiedlichen griechischen Stadtstaaten Das Leben im Römischen Reich Einführung in die Geschichte Natürliche Zeitrhythmen Zusammenleben und kulturelle Leistungen in einer Hochkultur Hochkulturen in der Welt Das Wesen der Hochkultur am Beispiel Ägyptens Hochkulturen im Mittelmeerraum in der Antike Historische Dimension von Zeit Umgang mit der Zeit 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule An diesen Themenfeldern werden allgemein geschichtliche und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen erarbeitet. 5.1 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE Allgemein geschichtliche und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen - 130 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte NATÜRLICHE ZEITRHYTHMEN • beobachten, erfahren und verstehen zeitliche • Tag/Nacht, Sonne/Mond , Mondphasen, Abläufe und ordnen diese den Tages- und Jahreszeiten/Jahresfeste, Schulalltag, Wechsel Jahreszeiten zu; von Aktivität und Freizeit Geografie • erfassen, beschreiben, dokumentieren • Tiere, Pflanzen im Jahreslauf Lebenszyklen und ordnen sie zeitlich ein. Naturwissenschaften, Geografie UMGANG MIT DER ZEIT • geben Beispiele verantwortungsbewussten natürlichen Zeitgebern; für Umgang einen • Atmung, Herzschlag/Puls unter verschiedenen mit Bedingungen • unterscheiden Zeiteinteilung; • Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate • Wochenablauf, Geburtstagskalender, Zeitleiste • messen die Zeit. Jahresablauf, • Digitale und mechanische Zeitmessung, Naturwissenschaften, Sport, Mathematik HISTORISCHE DIMENSION VON ZEIT • dokumentieren Lebensabschnitte am Vergleich • Zeitleiste der eigenen Kindheit mit der der Eltern und der Deutsch der Großeltern. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte UMGANG MIT DER ZEIT • unterscheiden komplexere Zeiteinteilung • Jahrzehnte, und wenden sie an. lender Jahrhunderte Mathematik Kalender/Terminka- - 131 - HISTORISCHE DIMENSION • situieren ihre eigene Lebenszeit in einem • Jahrhundert, Jahrtausend größeren Zeitraum; Mathematik • vergleichen die heutige Lebensweise mit der • Tagesablauf, Essgewohnheiten, von früher am Vergleich des heutigen Haushaltsgeräte, Schule Alltags mit dem der Eltern und dem der Geografie Großeltern; • beschreiben das Zusammenleben der Bürger • Gemeinderat, Bürgermeister und ihrer Gemeinde. Vereine, Kulte Kleidung, Schöffen, Deutsch EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE • nehmen Zeugnisse der Vergangenheit wahr • Lebenswelt der Schüler und lernen diese schätzen; • erkennen, dass Spuren, Quellen und • Archäologische, bildliche und schriftliche Überreste Wissen über die Vergangenheit Quellen, mündliche Überlieferungen vermitteln; • gehen verantwortungsbewusst mit Spuren, Quellen und Überresten aus der Vergangenheit um; • erkennen Raum und Zeit als grundlegende • Zeitleiste, Geschichtskarte Orientierung der Historie. AUF DEN SPUREN DER ÄLTESTEN MENSCHEN UND IHRER GESELLSCHAFT • erkennen und beschreiben mehrere Formen • Homo erectus, Homo sapiens, Neandertaler des Urmenschen; • beschreiben und deuten die Lebensweise der • Altsteinzeit, Jäger, Sammler, Nomade, Sippe Jäger und Sammler und lokalisieren die betroffenen Regionen auf einer Karte; Kunst • stellen die Vorteile und Nachteile des • Jungsteinzeit: Übergangs vom früheren Nomadentum zur Sesshaftigkeit sesshaften Lebensweise heraus und Geografie lokalisieren die Regionen, in denen der Mensch sesshaft wurde. 5.2.3 neolithische Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte HOCHKULTUREN IM MITTELMEERRAUM IN DER ANTIKE Sachthema: Das Wesen der Hochkultur am Beispiel Ägyptens • beschreiben den Einfluss der geografisch– • Flusskultur, Überschwemmung klimatischen Bedingungen; Revolution, - 132 - • erkennen die Sesshaftigkeit als Bedingung für • Neolithische Revolution das Entstehen von Hochkulturen; • verdeutlichen, dass sich Hochkulturen durch • Gesetze, Schrift, Technik, Astronomie, zentrale Arbeitsteilung und durch besondere Verwaltung, Kult Leistungen auszeichnen und lokalisieren sie Kunst, Geografie auf einer Weltkarte. Sachthema: Das Leben im Römischen Reich • erklären die Sage von Romulus und Remus in • Romulus und Remus ihrer traditionsbildenden Bedeutung für die Deutsch römische Gesellschaft; • stellen die Ausbreitung des Römischen Reichs Ende des 1. Jahrhunderts nach Christi auf einer Karte dar; Geografie • verstehen wesentliche Mechanismen zur • Römerstraßen, Sprache, Grenzsicherung, Beherrschung des römischen Machtraums; Verwaltung, gemeinsame Währung, „Brot und Spiele“ • erfassen und verstehen die gesellschaftlichen • Herrschaftsstrukturen, Patrizier, Plebejer Gegensätze als sozialen und politischen Grundkonflikt Roms zur Kaiserzeit; • untersuchen die Lebensweise der römischen • Essgewohnheiten, Kleidung, Kultur, Kult Familie als Hausgemeinschaft auf dem Land oder in der Stadt; • vergleichen die Regeln und Sitten der • Gehorsam, Sparsamkeit, Fleiß, Disziplin, römischen Familienerziehung mit der von Achtung der väterlichen Autorität, Ehrfurcht vor heute; dem Alter • erkennen die Vielfalt der Religionen im • Polytheismus Römischen Reich zur Kaiserzeit; • verstehen die Ausbreitung des Christentums: • Monotheismus von der Verfolgung zur Staatsreligion; • erkunden Spuren der Römerzeit. • Regionaler Bezug LEBEN IM EUROPÄISCHEN MITTELALTER • erklären den Zerfall des Römischen Reiches • Merowinger und Karolinger im Zuge der Völkerwanderung; • verstehen den Islam als religiöse und • Bedeutung des Islams für die Iberische Halbinsel politische Herausforderung für das christliche Abendland; • charakterisieren das Leben auf dem Lande vor • Von der Zwei- zur und nach der „Grünen Revolution; technische Überschussproduktion Dreifelderwirtschaft, Errungenschaften, Geografie • stellen die persönliche Abhängigkeit der • Grundherrschaft, Leibeigenschaft Bauern vom Grundherrn dar; • erkennen die Zusammenhänge zwischen • Handel, Zunft, „Grüner Revolution“ und „Renaissance der Stadtbürger Kaufmannsgilde, Stadtrecht, - 133 - Städte“ im Spätmittelalter; • erklären die Burg als • Rittertum, Burg als Machtsymbol Verteidigungseinrichtung und Herrschaftssitz; • stellen das Kloster als Ort vertiefter • Benediktiner, Frömmigkeit und kultureller Leistungen vor. Dominikaner Zisterzienser, Franziskaner, ENTDECKUNGEN UND ERFINDUNGEN, RENAISSANCE UND HUMANISMUS IN DER NEUZEIT • verstehen die technischen Errungenschaften • Buchdruck, Messinstrumente als Voraussetzungen für einen neuen Aufbruch • Heliozentrisches Weltbild, geozentrisches und ein neues Welt- und Menschenbild; Weltbild, Theozentrismus, Anthropozentrismus • erkennen wesentliche Renaissance-Kultur; Merkmale Geografie der • Malerei, Architektur, Bildhauerei Kunst • beschreiben die Anfänge des • Naturwissenschaften, Mathematik wissenschaftlich/technischen Weltbildes; Astronomie, Philosophie Medizin, Geografie • verstehen die überseeischen Eroberungen und • Amerika, Indien, Weltumsegelung Entdeckungen als Beginn einer über 500 Jahre Handel, Kolonie, Ausbeutung, Sklavenhandel andauernden Kolonialgeschichte. Kolumbus, Magellan Geografie DIE INDUSTRIALISIERUNG IM 19. JAHRHUNDERT • beschreiben die Industrielle Revolution und • Textilindustrie, Verkehrsmittel und -wege den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft anhand einiger ausgewählter Beispiele; • erkennen, dass durch die Industrielle • Neuer Zeitrhythmus, Trennung von Wohnort und Revolution ein anderes Verständnis von Raum Arbeitsplatz und Zeit entsteht; • kennen die Soziale Frage und deren • Verstädterung, Pauperismus, Lösungsansätze und beschreiben diese. Beginn des Wohlfahrtsstaates Kinderarbeit, Deutsch BÜRGER SEIN IN WESTEUROPA IM 20. JAHRHUNDERT • vergleichen anhand ausgewählter regionaler • Schule, Jugendorganisation, Feiern, Freizeit, Beispiele das Familienleben von 1940-1945 Arbeit, Versorgung und heutzutage; Deutsch • erklären und vergleichen wesentliche • Demokratie: Mitspracherecht, Wahrung der Merkmale einer Demokratie mit denen einer Menschenrechte (Freiheiten wie Meinungs-, Diktatur; Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit), Toleranz • Diktatur: Alleinherrschaft, Verletzung der Menschenrechte (Einschränkung der Freiheiten), Intoleranz - 134 - • beschreiben die Folgen der Weltkriege für die • Wechsel der Staatsangehörigkeit, Zerstörung, heutige Deutschsprachige Gemeinschaft Flucht, Zwangseingezogene, Kriegsgefangene Geografie WOHLSTANDSGESELLSCHAFT IN WESTEUROPA IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT • erklären die materiellen und gesellschaftlichen • Sozialgesetzgebung, Schulpflicht, Veränderungen im Zuge der Massenproduktion, Konsumverhalten, Industrialisierung, die für breite Umweltbewusstsein Bevölkerungsschichten Wohlstand Deutsch, Naturwissenschaften, Geografie ermöglichen. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu Kompetenzerwartungen HOCHKULTUREN IN DER WELT Inhaltskontexte Sachthema: Zusammenleben und kulturelle Leistungen in einer Hochkultur • vergleichen die materiellen und ideellen • Gesetze, Schrift, Technik, Astronomie, zentrale Leistungen einer Hochkultur mit der Verwaltung, Kult Ägyptens anhand ausgewählter Quellen; Kunst, Naturwissenschaften/Technik, Geografie • beschreiben und erläutern die • Staat, Religion, hierarchische Gesellschafts– und Herrschaftsformen und Lebensbedingungen. politische Ordnung Geografie Sachthema: Das Leben in zwei unterschiedlichen griechischen Stadtstaaten • erklären die Auswirkungen des Naturraums • Naturraum: Meer und Berge, Schifffahrt auf die Lebensgestaltung im historischen Kolonialisierung Kontext; Zusammenhalt der griechischen Stadtstaaten: Sprache, Schrift, Götter, Olympia • erklären die Funktionsweise der Demokratie; Geografie • Mitbestimmung (Demokratie), Verfassung, Stadtstaat (Polis) Politik, • vergleichen das Leben in zwei • Sparta, Athen unterschiedlichen Stadtstaaten für alle Schichten; • erkennen Griechenland abendländischen Kultur. als Wiege der • Philosophie, Architektur, bildende Kunst Kunst RELIGION UND HERRSCHAFT IM EUROPÄISCHEN MITTELALTER • rekonstruieren die Auswirkungen Frankenherrschaft für unsere Region; der • Christianisierung, Königshof, Aachen, Karl der Große • erkennen das Lehnswesen in seiner Bedeutung • Burg, Lehnspyramide, Wertesystem für den Personenverbandsstaat; • vergleichen Stadtrecht mit Lehnsrecht; • Personenrecht, Stadtrecht Königspfalz - 135 - • zeigen an ausgewählten Beispielen die • Von Religion geprägter Alltag, Kaiser-Papst, Allgegenwart von Religion und Kirche im Investiturstreit Mittelalter und das Verhältnis zwischen kirchlicher und weltlicher Macht; • beschreiben den kulturellen Kontakt zwischen • Kulturtransfer, Kreuzzüge dem christlichen Abendland und der Welt des Islam. KONFLIKTE IN DER NEUZEIT • stellen Luthers Kritik an den Missständen der • Ablasswesen, Thesenanschlag, Papsttum mittelalterlichen Kirche dar; • erläutern die Reformation als Auslöser der • Jesuiten, Konzil von Trient, katholischen Reform; • verstehen die politischen Auswirkungen der • Bauernkriege, Folgen im Heiligen Römischen religiösen Kritik; Reich Deutscher Nation • erkennen die vielschichtigen Ursachen, die zur • „Siebzehn Provinzen“ Spaltung der Spanischen Niederlande führten. VON DER ERSTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION IM 18./19. JAHRHUNDERT BIS ZUR VIERTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION IN DER GEGENWART • verstehen die systematische Ausbeutung der • Vom Imperialismus zur Entkolonisierung am Kolonien als wesentliche Voraussetzung für Beispiel der Kolonialmacht Belgien die Industriellen Revolutionen; • erkennen den industriellen und technischen • Von der 1. bis zur 4. Industriellen Revolution Fortschritt als kontinuierlichen Prozess; Geografie • beschreiben den radikalen Wandel Lebensart im Zuge der 4. Revolution. der • Informationsgesellschaft, InformationsKommunikationstechnologie, Vernetzung und Geografie ENTWICKLUNG ZUM DEMOKRATISCHEN STAATSGEBILDE • begreifen die Französische Revolution als • Menschen- und Bürgerrechte, Ende Bruch mit der Ordnung des Ancien Regime; Absolutismus, Trennung Kirche-Staat des • verstehen die moderne staatliche Ordnung als • Zentralstaat, Beginn der Demokratie, Wahlrecht, politische Antwort auf die Industrialisierung; Gewaltenteilung, Justizwesen Geografie • erkennen die Möglichkeiten der breiten • Bürgerengagement, Bürgerbeteiligung an der Gestaltung des Interessenvertretungen Gemeinwohls; Geografie • erkennen und verstehen ausgehend von einem Beispiel des 20. oder 21. Jahrhunderts, dass Geografie Demokratie durch Krieg und Diktatur gefährdet sind; • erarbeiten einen kurzen Überblick über die • vom Zentralstaat zum Föderalstaat Geschichte Belgiens und der heutigen • Provinz, Region, Gemeinschaft Deutschsprachigen Gemeinschaft. Geografie Parteien, - 136 - Geografie 2. DER BEITRAG DES FACHES GEOGRAFIE ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG Bereits vor dem Eintritt in die Grundschule haben Kinder in ihrem täglichen Leben Erfahrungen mit ihrer räumlichen Umwelt gemacht. Diese ersten Erfahrungen werden im Geografieunterricht aufgegriffen, vertieft und erweitert. Der spezifische Beitrag des Faches Geografie liegt in der Erfassung des Raumes als Rahmenbedingung menschlichen Lebens: Raum als Existenzgrundlage aber auch als Ergebnis gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns. Erfahrungen und Vorwissen Der Geografieunterricht befähigt die Schüler, die raumgebundenen Strukturen und Prozesse zu verstehen, in denen sich naturgeografische, ökologische, politische, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten und Zusammenhänge zu einem Gefüge vereinen, das dem Menschen als räumlich geprägte Lebenswirklichkeit begegnet. Diese räumlichen Strukturen und Prozesse zu verstehen ist notwendig, um einen sinnvollen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, der sogenannten Schlüsselprobleme, zu leisten. Zentrale Aufgabe des Geografieunterrichts ist die Vermittlung einer raumbezogenen Handlungskompetenz. Darunter ist die Fähigkeit und Bereitschaft zur kognitiven und affektiven Teilhabe an nah- und fernräumlichen Erscheinungen und Prozessen zu verstehen. Die raumbezogene Handlungskompetenz zielt auf • die fachliche Erfassung und Durchdringung von Ausschnitten der räumlich geprägten Lebenswirklichkeit auf unterschiedlichen Maßstabsebenen in Nah- und Fernräumen, • die selbstbestimmte und gemeinschaftsbezogene Mitarbeit an der Entwicklung, Gestaltung und Bewahrung der räumlichen Lebensgrundlagen. raumbezogene Handlungskompetenz Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden geografischen Kernkompetenzen wider: Kompetenzbereiche Kernkompetenzen Sachkompetenz • Räume als natur- und humangeografische Systeme beschreiben, die Vielfalt der Wechselwirkungen innerhalb und zwischen diesen Systemen erkennen und diese verbal, grafisch und bildhaft darstellen • sich in Räumen orientieren können (topografisches Orientierungswissen, Kartenkompetenz, Orientierung in Realräumen und die Reflexion von Raumwahrnehmungen) Räumliche Orientierungskompetenz Methodenkompetenz • Verfahren zur Untersuchung von Räumen beherrschen • Informationen zur Behandlung von - 137 - geographischen Fragestellungen gewinnen und auswerten • methodische Schritte zur geografischen Erkenntnisgewinnung beschreiben und reflektieren Kommunikationskompetenz • geografisch relevante Sachverhalte sachgerecht versprachlichen und präsentieren • im Gespräch mit anderen darüber sachgerecht austauschen, sich auseinandersetzen und zu einer begründeten Meinung kommen Beurteilungs-/Bewertungskompetenz • an ausgewählten Beispielen Schlüsselprobleme und geografische Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven betrachten, Lösungsansätze begründet bewerten und auf dieser Basis eine eigene Position beziehen Die langfristig angestrebte raumbezogene Handlungskompetenz ergibt sich durch die Förderung der oben beschriebenen Kernkompetenzen Aktuelle geografisch bedeutsame Phänomene und Prozesse wie Klimawandel, Erdbeben, Bevölkerungsentwicklung oder Ressourcenkonflikte prägen weltweit das Leben der Menschen und Gesellschaften in vielen Bereichen. Diese Prozesse erhalten ihre Dynamik aus den Wechselwirkungen zwischen naturgeografischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitäten. Gerade hier liegt das fachliche Potential der Geografie, denn ihr besonderer Beitrag zur Welterschließung liegt in der Auseinandersetzung mit den Wechselbeziehungen zwischen Natur und Gesellschaft in Nah- und Fernräumen. Die Wirkungen des Menschen auf den Raum und vom Raum auf den Menschen werden untersucht. Der Umgang mit diesen komplexen Phänomenen und Prozessen erfordert von den gegenwärtigen und kommenden Generationen eine Anpassung bisheriger Verhaltensweisen und Handlungsstrategien. Im Geografieunterricht erwerben die Schüler die Fähigkeit, ausgewählte Raumausschnitte unter geografischen Fragestellungen zu untersuchen und dabei Strukturen, Funktionen und Prozesse zu analysieren. Die Kenntnisse über das Zusammenwirken der Faktoren und die ablaufenden Prozesse in und zwischen den Raumsystemen ermöglicht ihnen darüber hinaus, zukünftige Entwicklungen von Räumen vorauszusehen. Sie tragen dazu bei, unmittelbar zu erwartende und späte Folgen von Eingriffen des Menschen in die Umwelt sachgerecht zu beurteilen und entsprechend zu handeln. Die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung wird durch den Geografieunterricht maßgeblich gefördert. Die Schüler erwerben grundlegende topografische Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Orientierungskompetenz beschränkt sich dabei nicht nur auf ein grundlegendes topografisches Orientierungswissen auf den verschiedenen Maßstabsebenen (z. B. die Kenntnis von Namen und Lage der Kontinente und Ozeane) und die Kenntnis verschiedener räumlicher Orientierungsraster und Ordnungssysteme (z. B. das Gradnetz). Sie umfasst ebenso die Fähigkeit zur Einordnung der geografischen Sachverhalte in Fachbezogene Kompetenzen Sachkompetenz Beurteilungs/Bewertungskompetenz Räumliche Orientierungskompete nz - 138 - ebenso die Fähigkeit zur Einordnung der geografischen Sachverhalte in räumliche Ordnungssysteme, also das Erkennen von Lagebeziehungen, sowie eine Vielzahl alltagsrelevanter topografischer Fähigkeiten, wie z. B. die Kompetenzen, Karten zu lesen und einfache Karten selbst zu erstellen. Sich mit Hilfe einer Karte, der Himmelsrichtungen und anderer Hilfsmittel, wie z. B. einem Kompass, orientieren zu können, gehört ebenfalls zur geografischer Bildung. Räume werden in der Geografie nicht grundsätzlich als einfach gegeben betrachtet. Sie werden zum einen unter bestimmten Perspektiven abgegrenzt oder zu unterschiedlichen Zwecken von Menschen geschaffen und sind somit Konstrukte. Zum anderen werden Räume individuell und aus Sicht von Menschengruppen ganz unterschiedlich wahrgenommen. Dies den Schülern bewusst zu machen, ist eine wichtige Aufgabe des Geografieunterrichts. Zur Beantwortung geografischer Fragen wird im Geografieunterricht eine Vielzahl von Methoden und Medien eingesetzt. Dabei spielt die Karte als das spezifische Medium der Geografie eine herausragende Rolle. Neue Medien gewinnen wegen ihrer Aktualität eine zunehmend große Rolle. Im heutigen Geografieunterricht geht es dabei nicht nur um die Kenntnis von Quellen, sondern vor allem um die Kenntnis von Strategien der Informationsgewinnung und -auswertung. Der Geografieunterricht bietet für die Entwicklung der Kommunikationskompetenz eine besondere Chance, weil es hier in der Regel um lebens- und praxisnahe Themen geht, die immer auch außerhalb der Schule in der Gesellschaft eine große Bedeutung haben. Geografieunterricht beschränkt sich nicht auf das Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern bezieht verschiedenartige Gedankengänge und Argumentationsformen mit ein. Kommunikation findet also nicht erst nach dem Erwerb von Sachwissen statt, sondern ist gleichzeitig seine Voraussetzung. Neben diesen spezifisch geografischen Kompetenzbereichen spielen auch überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle: Durch die Auswahl der Themenfelder werden im Geografieunterricht unter anderem ethische Fragestellungen behandelt. So werden Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt geschaffen. Das Kennenlernen fremder Lebenswirklichkeiten, fremder Kulturen ermöglicht zum einen den reflektierten Blick auf die eigene Lebenssituation, zum anderen die Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz verschiedener Kulturen. Dadurch kann der Geografieunterricht seinen besonderen Beitrag zur Entwicklung der personalen Kompetenzen leisten. Darüber hinaus lernen die Schüler durch die systematische Entwicklung kooperativer Arbeitsformen ihre eigenen Stärken und Schwächen sowie die der Mitschüler kennen und tolerieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, sich ihre Arbeitszeit sinnvoll einzuteilen und Verantwortung für das eigene Tun und Mitverantwortung für das Tun anderer zu übernehmen. Methodenkompetenz Kommunikationskomp etenz Überfachliche Kompetenzen Personale Kompetenzen Soziale Kompetenzen - 139 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… ALLGEMEINE GEOGRAFISCHE KOMPETENZERWARTUNGEN Räumliche Orientierungskompetenz Sich in Räumen orientieren können • finden unter Anleitung topografische Objekte in • werten topografische, physische, thematische geografischen Kartenwerken und zeichnen Karten unter einer zielführenden Fragestellung einfache topografische Objekte in stumme aus und zeichnen lernzielgerichtet Karten; topografische Objekte in stumme Karten; • wenden grundlegende natürliche und • wenden komplexere administrativ-politische Orientierungsmuster administrativ-politische auf der Erde an; auf der Erde an. natürliche und Orientierungsmuster • orientieren sich mit Hilfsmitteln im realen Raum. Methodenkompetenz Verfahren zur Untersuchung von Räumen und Fragestellungen beherrschen • erschließen einfache geografische Sachverhalte • stellen zunehmend selbstständig raumbezogene mithilfe von Fragen; Fragen; • stellen unter Anleitung Hypothesen auf, • formulieren Hypothesen, überprüfen diese mit überprüfen diese mit fachspezifischen fachspezifischen Arbeitstechniken und Arbeitstechniken und beschreiben in einfacher beschreiben den Weg der Form den Weg der Erkenntnisgewinnung; Erkenntnisgewinnung; • tragen unter Anleitung Informationen aus • treffen eine themengerechte Auswahl von verschiedenen Quellen zusammen, treffen eine Informationen aus verschiedenen Quellen und themengerechte Auswahl und fassen die werten sie zielbezogen aus; wichtigsten Informationen zusammen; • wandeln gewonnene Informationen in andere • bearbeiten das Informationsmaterial mit Formen der Darstellung um: Zahlen in ein geografischen Arbeitstechniken: Skizzieren, Band- und Säulendiagramm, Klimadiagramme Protokollieren, Zeichnen von Kreis- und in einen Text; Klimadiagrammen; • berechnen unter Anleitung Entfernungen mit • berechnen zunehmend selbstständig Hilfe des numerischen und des grafischen Entfernungen mit Hilfe des numerischen und Maßstabs; des grafischen Maßstabs; • wenden unter Anleitung einfache geografische Untersuchungsmethoden im Gelände an. Kommunikationskompetenz Geografisch relevante Mitteilungen präsentieren und darüber kommunizieren • stellen unter Anleitung Lern- und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und - 140 - Arbeitsergebnisse vor; Arbeitsergebnisse vor; • verwenden Elemente der Fachsprache in ihren • verwenden die Fachsprache in ihren mündlichen und schriftlichen Äußerungen. mündlichen und schriftlichen Äußerungen. Beurteilungs-/Bewertungskompetenz Geografische Sachverhalte und Lösungsansätze differenziert betrachten und beurteilen • wägen einfache fachliche Aussagen und • wägen komplexere fachliche Aussagen und Bewertungen ab und kommen zu einer Bewertungen ab und kommen zu einer begründeten Meinung. begründeten Meinung. INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen • beobachten, messen, bewerten dokumentieren Wetterphänomene; und • beschreiben und nutzen Dimensionen, Elemente und Funktionen von Räumen. Wir orientieren uns – der Planet Erde • erläutern die Stellung und die Bewegungen der Erde im Sonnensystem und deren Auswirkungen. Wir erkunden Belgien • beschreiben die wesentlichen Komponenten eines Naturraumes; • beschreiben das Zusammenspiel von natürlichen und menschlichen Komponenten in Räumen und seine Folgen. Wir lernen den Kontinent Europa kennen • legen Chancen und Probleme der einzelnen • beschreiben formende endogene und exogene Staaten beim Zusammenwachsen Europas dar. Kräfte der Erde; • beschreiben die Abhängigkeit Wirtschaftsformen und Naturraum; zwischen Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung • erkennen die Regelhaftigkeit Naturerscheinungen; einzelner • nehmen kritisch Stellung zum Umgang der Menschen mit natürlichen Ressourcen; • erläutern die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung an verschiedenen Beispielen; • beschreiben Spannungsfelder in der Raumnutzung : Natur – Mensch, Ökologie – Ökonomie und ihre regionalen und globalen Auswirkungen; - 141 - • beschreiben Maßnahmen zur Entwicklung und zum Schutz von Räumen. Die Welt hat viele Gesichter - Interkulturalität • analysieren die raumbezogenen sozialen und ökonomischen Auswirkungen einer Pandemie mit Blick auf ihr eigenes Handeln am Beispiel des südlichen Afrikas; • beschreiben das Zusammenwirken und die Folgen von vergangenen und heutigen humangeografischen Faktoren und Prozessen am Beispiel eines Schwellenlandes (Indien) und eines Industrielandes (USA); • kennzeichnen Räume nach bestimmten Merkmalen und grenzen sie vergleichend gegeneinander ab. - 142 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR UNTERRICHTSGESTALTUNG DIE QUALITÄT DER Der Geografieunterricht ist dem Prinzip der Schülerorientierung verpflichtet und knüpft somit an die Lebenswirklichkeit der Schüler an. Schülerorientierung Der vorliegende Rahmenplan kombiniert thematische und regionale Betrachtungsweisen. Die Raumbeispiele sind so gewählt, dass sie wesentliche allgemein geografische Aussagen ermöglichen und zugleich dem Aufbau grundlegender räumlicher Orientierungsmuster dienen. Somit erwerben die Schüler in ausgewogener Weise ein allgemein geografisches Grundwissen und, ausgehend von Belgien und Europa, fundierte regional-geografische Kenntnisse über wichtige Teilräume der Erde. Es handelt sich also nicht um eine Länderkunde im traditionellen Sinne. Zur Verbesserung des Vorstellungsvermögens ist für die behandelten Regionen und Themen immer der Vergleich zwischen einander entsprechenden Sachverhalten – vor allem das Lebensumfeld der Schüler betreffend - herzustellen. Regional-thematische Geografie Der regional-thematische Ansatz stützt und fördert auch den Erwerb eines topografischen Orientierungswissens. Kernthemen der topografischen Orientierung sind Kenntnisse über die Lage geografischer Objekte und ihre Lagebeziehungen. Diese Einsicht in räumliche Dimensionen ist die Grundlage für die Fertigkeit, einen Raum wahrzunehmen, ihn sich vorzustellen, sich in ihm zu orientieren und damit geografische Kenntnisse über ihn ermitteln zu können. Aus diesem Grunde ist der Bereich der topografischen Orientierung in jedem Themenfeld enthalten, wenn auch nicht immer ausdrücklich erwähnt. Die topografische Dimension ist für die Arbeit im Fach Geografie unerlässlich, sollte aber nie Selbstzweck sein. Die Erarbeitung topografischer Inhalte ist eng verbunden mit der Erarbeitung topografischer Fertigkeiten wie Kartenlesen. Topografisches Orientierungswissen Entsprechend der Weiterentwicklung des Fachs werden moderne Fachinhalte in den Unterricht integriert. Die geografisch relevanten Schlüsselprobleme werden für gegenwärtige und kommende Generationen immer wichtiger. Es ist also notwendig, dass sich die Schüler mit ihnen aktiv auseinandersetzen, z.B. Nachhaltigkeit, soziale Ungerechtigkeiten, Globalisierung… Schlüsselprobleme Das Schulfach Geografie versucht, den Veränderungen in der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen und den allgemeinen gesellschaftlichen Problemsituationen in seinen Zielsetzungen, Inhalten und Methoden Rechnung zu tragen. Aus diesem Grund müssen auch geografisch relevante, aktuelle Ereignisse Platz im Geografieunterricht finden. Aktualität Die Arbeitsweise im Geografieunterricht ist praxis- und handlungsorientiert und ermöglicht dadurch sowohl eine weiterführende selbstständige Aneignung von Wissen als auch eine fachkritische Hinterfragung von Sachverhalten und Informationen. Praxis- und Handlungsorientieru ng Aus seiner Stellung zwischen den Natur- und Gesellschaftswissenschaften ergeben sich für das Fach Geografie vielfältige Anknüpfungspunkte zu einem fachübergreifenden und/oder fächerverbindenden Arbeiten. In den einzelnen Themenfeldern sind Kenntnisse und Arbeitsmethoden aus naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in den Unterricht einzubeziehen. Ziel dieser horizontalen Vernetzung ist die Vertiefung Fachübergreifend /fächerverbindend - 143 - der Sach- und Methodenkompetenz. Der Geografieunterricht ist sprachfördernd und –fordernd, denn durch die Arbeit an geografischen Themen und Materialien wird das allgemeine sprachliche Ausdrucksvermögen gestärkt und eine geografische Fachsprache entwickelt. Deshalb sollten so häufig wie möglich inhaltsbezogene Kommunikationssituationen geschaffen werden, z. B. durch Partner-/Gruppenarbeiten oder Referate. Ein wesentliches Ziel des Geografieunterrichts ist es, die Schüler für Probleme der Mensch-Umwelt-Beziehung zu sensibilisieren. Daher ist der Unterricht möglichst praxisbezogen zu organisieren und durchzuführen, also nicht nur im Schulgebäude und im Klassenraum, sondern an Lernorten außerhalb der Schule, wo geografische Inhalte und Methoden unmittelbar vor Ort erarbeitet, überprüft bzw. angewandt werden. Fachsprache Exkursionen Geografie ist traditionell ein medienintensives Fach; Anschaulichkeit und Aktualität spielen eine große Rolle. Durch den Einsatz von Medien kann „die Welt“ ins Klassenzimmer geholt werden. Daraus ergibt sich, dass der Geografieunterricht besonders gut geeignet ist, einen kritischen und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu fördern. Den Schülern wird bewusst, dass die Medieninformationen immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit zeigen und mehr oder weniger subjektiv sind. Medieneinsatz Der Geografieunterricht ist in besonderem Maße geeignet, Schüler zu eigenständigem Tun anzuregen und eigene Handlungserfahrungen einzubeziehen. Dies kann – je nach Themenfeld – in offenen Unterrichtsformen praktiziert werden (z. B. Lernzirkel/Stationenlernen, Projektarbeit bzw. Werkstattarbeit). Offene Unterrichtsformen BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 144 - - Wir nutzen Räume - Wir erschließen Räume - Der Süden Europas – unruhige Natur Wir lernen den Kontinent Europa kennen - Europäische Union – Einheit und Vielfalt Wir lernen den Kontinent Europa kennen - Ein Blick auf Belgien als Ganzes - Leben in den USA – Chancen und Herausforderungen - Indien – Land der Gegensätze - Südliches Afrika – Auswirkungen einer Pandemie Die Welt hat viele Gesichter – Interkulturalität Wir erkunden Belgien Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung - Unser Küstengebiet – Wandel - Die Erde – ein blauer Planet eines Naturraumes - Energiequellen heute – gestern – morgen - Ein landwirtschaftlich geprägtes - Der tropische Regenwald – ein sensibles Geo-Ökosystem Gebiet - Das Hohe Venn – ein Magnet - Die Savannen – wie aus Grasland Wüste wird für Touristen - Unsere Erde – ein geografischer Überblick - Wir erkunden das Wetter - Wir entdecken Räume Wir orientieren uns – der Planet Erde Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule An diesen Themenfeldern werden allgemein geografische und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen erarbeitet. 5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER 5. Allgemein geografische und inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen - 145 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen Sachthema 1: Wir erkunden das Wetter • beobachten das Wetter, erstellen eine • Bewölkung, Nebel, Niederschlag (Regen, Wettertabelle und dokumentieren typische Schnee, Hagel), Gewitter, Temperatur, Wind, Wettererscheinungen; Jahreszeiten • messen die Temperatur; Geschichte • Grad Celsius, Thermometer, Gefrierpunkt Mathematik • erkennen die Vor- und Nachteile verschiedener • Entscheidungskriterien, Sonnenbaden – Wettertypen und begründen ihre Vorlieben für Sonnenbrand, Wachstum – Überschwemmung bestimmte Wettererscheinungen; Deutsch • wählen die zum Wetter passende Kleidung und • Sommer-, Winter- und Regenkleidung benennen sie. Deutsch Sachthema 2: Wir entdecken Räume • beschreiben verschiedene Räume und nennen • Lebensumfeld, Wärme, Kälte, Weite, Enge, markante Einzelheiten; Höhe, Lärm, Stille, Echo, Licht, Schatten, Raumlänge, Raumbreite, Raumtiefe, Horizont • benennen Räume, ihre Funktionen, Benutzer und deren Aufgaben; ihre • Schutz, Regeneration, Arbeit, Versorgung, Natur, Berufsgruppen, berufliche Aufgaben • orientieren sich in ihrem näheren Umfeld. Deutsch, Mathematik Deutsch • links, rechts, davor, dahinter, zwischen, neben, unten Deutsch, Sport, Mathematik Sachthema 3: Wir erschließen Räume • fertigen einfache Modelle/Lageskizzen von • Darstellen räumlicher Gegebenheiten erkundeten Räumen an und deuten die Kunst, Technik Elemente; • lesen und deuten einfache Lageskizzen; • Plan der Schule - 146 - • nutzen Piktogramme/Hinweisschilder; • Fluchtwege im Schulgebäude • Orientierungshilfen im Ort • nutzen und geben Wegbeschreibungen. • Orientierungspunkte zur Beschreibung von Wegen Deutsch, Mathematik Sachthema 4: Wir nutzen Räume • untersuchen und Schulumgebung; dokumentieren die • bebaute Flächen • Grünflächen • Straßenführung • beschreiben und beachten Verkehrsregeln. 5.2.2 Deutsch, Mathematik • Bürgersteig, Zebrastreifen, Schülerlotse, Polizist, Schulbus, Verkehrsampel, Kreuzung, Radweg Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Wir lernen unsere nähere Umgebung kennen Sachthema 1: Wir erkunden das Wetter • beobachten das Wetter in den verschiedenen • Thermometer (Maxima, Minima), Barometer, Jahreszeiten mit Messinstrumenten, Luftfeuchtigkeitsmesser, Windmesser, dokumentieren es und werten die Ergebnisse Windfahne, Niederschlagsmesser aus; • erstellen, lesen Wettertabelle; und interpretieren eine • Temperatur, Bewölkung, Niederschlag, Nebel, Wind, Luftdruck, relative Luftfeuchtigkeit Mathematik, Geschichte Naturwissenschaften, • erkennen und beschreiben Vor- und Nachteile • Kleidung, Heizund technischer Entwicklungen, die unsere Isolierungen, Passivhaus Abhängigkeit vom Wetter verringern; Naturwissenschaften Kühlsysteme, • erkennen wetterbedingte Naturgewalten und die • Orkan, Flutwelle/Tsunami, entsprechenden Schutzmöglichkeiten. Überschwemmungen, Lawinen, Erdrutsch, Dürre, Warnsystem, Evakuierung, Dämme, Einschränkung der Versiegelung, Lawinengitter, künstliche Bewässerung Sachthema 2: Wir entdecken Räume • beschreiben den Gesamteindruck der Räume • räumliche Dimensionen: Weite, Enge, Tiefe, im weiteren Umfeld; Höhe, Horizont, Begrenzung • Vordergrund, Hintergrund, Mittelgrund - 147 - Kunst • klassieren – mit Begründung – die Elemente • natürliche Elemente eines Raums; • anthropogene Elemente • wenden wichtige Ordnungsbegriffe an. natürliche Raum- • Quelle, Mündung, flussaufwärts, flussabwärts, Nebenfluss, Zusammenfluss Sachthema 3: Wir erschließen Räume • orientieren sich mit Hilfsmitteln im Raum; • Sonne, Sonnenuhr, Kompass, Haupthimmelsrichtungen, Nebenhimmelsrichtungen: NW, SW, NO, SO Naturwissenschaften • lesen und interpretieren Pläne und Karten ihrer • Vereinfachung, Verkleinerung, Legende, Umgebung und orientieren sich mit ihrer Symbole, Skizze, Plan, Karte, Modell Hilfe; Mathematik, Geschichte Topografisches Orientierungswissen: eigenes Dorf/eigene Stadt, eigene Gemeinde, Belgien • vergleichen Luftaufnahmen mit Landkarten. • Senkrechte Vogelperspektive, seitliche und horizontale Perspektiven Sachthema 4: Wir nutzen Räume • beschreiben und dokumentieren geografische • Industriegebiet, landwirtschaftlich genutztes Räume mit unterschiedlichen Gebiet, Wohngebiet Nutzungsansprüchen; Geschichte • geben Beispiele für einen • Müllvermeidung, Mülltrennung, Containerpark verantwortungsvollen Umgang mit der Natur; • nutzen den Raum als Fußgänger/Radfahrer. 5.2.3 • Verkehrsregeln, Verkehrsschilder Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Wir orientieren uns – der Planet Erde Sachthema 1: Unsere Erde – ein geografischer Überblick • beschreiben die Sonnensystem; Stellung der Erde im • Sonne, 8 Planeten, Sonnensystem Stern, Mond, Geschichte • Rotation (Tag/Nacht), Schrägstellung der • beschreiben die Form der Erde, ihre Erdachse, Revolution (Jahreszeiten), Bewegungen und deren wichtigste Folgen; Klimazonen (Polarzonen, gemäßigte Zonen, Tropenzone), Mondphasen, Sonnen- und Mondfinsternis - 148 - • wenden Ordnungssysteme auf der Erde an. Geschichte • Kontinent, Ozean, Planquadrate, Gradnetz, Äquator, Nullmeridian, Halbkugeln, geografische und magnetische Pole, Himmelsrichtungen Geschichte Topografisches Orientierungswissen: Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika, Afrika, Antarktis, Atlantischer Ozean, Pazifischer Ozean, Indischer Ozean, Nordpol, Südpol Wir erkunden Belgien Sachthema 1: Unser Küstengebiet – Wandel eines Naturraums • lokalisieren Belgien innerhalb Europas; • Grenzen (natürliche/politisch-administrative), Nachbarländer Topografisches Orientierungswissen: Belgien, Niederlande, Frankreich, Luxemburg, Deutschland • berechnen Entfernungen innerhalb Belgiens; • numerischer und grafischer Maßstab Mathematik • beschreiben die belgische Küstenform und ihre • Küste, Flachküste, natürlichen Veränderungsprozesse; Dünen, Polder Sandküste, Gezeiten, Topografisches Orientierungswissen: Nordsee, Schelde • beschreiben anhand einiger Beispiele die • Tourismus, Häfen, Schifffahrt, Veränderungsprozesse des Küstenstreifens Wasserverschmutzung durch den Einfluss des Menschen; Topografisches Orientierungswissen: Ostende, Zeebrügge, Antwerpen, Schelde, Polder • nennen an einem ausgewählten Maßnahmen des NaturLandschaftsschutzes. Beispiel • Naturschutzgebiet Zwin und Sachthema 2: Ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet • beschreiben verschiedene landwirtschaftlichen Nutzung; Arten der • Ackerbau, Viehzucht, ökologische konventionelle Landwirtschaft und Geschichte • zeigen anhand von Beispielen die Wichtigkeit • Umweltschutz, nicht belastete Nahrungsmittel einer nachhaltigen agrarischen Landnutzung. Topografisches Orientierungswissen: - 149 - Ardennen, Herver Land - 150 - Sachthema 3: Das Hohe Venn – ein Magnet für Touristen • lokalisieren das Hohe Venn auf thematischen • Relief, Relief Belgiens, Bevölkerungsdichte: Karten Belgiens; E/km², Ardennen, Hochebene, Tiefebene, Horizont, Höhenlinien, orografische Karte, Normalnull, Talsperren Topografisches Orientierungswissen: Hohes Venn, Signal de Botrange, Baraque Michel, • beschreiben die Hohen Venns; Naturraumausstattung des • Hochmoore, wasserundurchlässiges Gestein, Ökosystem, Wetter/Klima, Torf, Vegetation • werten Klimadiagramme des Hohen Venns und • Jahressumme der Niederschläge, Jahresmittel des Küstengebietes vergleichend aus; der Temperatur, Maximum/Minimum der Niederschläge und Temperatur, Temperaturamplitude Mathematik • beschreiben das besondere touristische • Naturpark „Hohes Venn/Eifel“, Talsperren, Potenzial der Venngebiete an einigen typischen klimatische Bedingungen Beispielen; Topografisches Orientierungswissen: Gileppe-Talsperre in Jalhay, Weser-Talsperre in Eupen, Warche-Talsperre in Bütgenbach und in Robertville • beschreiben und begründen Formen des • Naturschutzgebiet, Massentourismus umweltverträglichen Tourismus im Gegensatz • Gefährdung der Tier- und Pflanzenwelt durch zum konventionellen Tourismus. den Eingriff des Menschen Geschichte Sachthema 4: Ein Blick auf Belgien als Ganzes • fassen die in den verschiedenen Themenfeldern • Relief, Klima, Talsperren, Bevölkerungsdichte erarbeiteten Aspekte zu Belgien strukturiert zusammen; • berechnen Bevölkerungsdichten; • Landesgröße, Agglomeration Einwohnerzahl, E/km², • begründen die Bevölkerungsverteilung in • Relief, Klima, Sambre-Maasfurche Belgien anhand naturgeografischer Faktoren; • erklären die Ardennen. Niederschlagsmenge in den • Steigungsregen Topografisches Orientierungswissen: Brüssel, die Gemeinschaften, Provinzen und Hauptstädte, Maas, Schelde, Lys, Sambre - 151 - Wir lernen den Kontinent Europa kennen Sachthema 1: Europäische Union – Einheit und Vielfalt • lokalisieren den Kontinent Europa im • natürliche und politische Grenzen Lagevergleich zu den anderen Kontinenten; Topografisches Orientierungswissen: Uralgebirge, Uralfluss, Kaspisches Meer, Kaukasus, Schwarzes Meer, Bosporus, Dardanellen, Ägäisches Meer, Mittelmeer, Straße von Gibraltar, Atlantik, Europäisches Nordmeer, Eurasien • nennen grundlegende Ziele der Europäischen • Europäische Union, Mitglieder der EU, Union. Kandidaten der EU, EURO Topografisches Orientierungswissen: Mitgliedsländer (und Hauptstädte), Brüssel (Sitz der EU) • beschreiben unterschiedliche Lebensweisen von • Schulalltag, Freizeitgestaltung, Kindern an ausgewählten Beispielen Verhältnisse, Migration Geschichte soziale - 152 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Wir lernen den Kontinent Europa kennen Sachthema 2: Der Süden Europas – unruhige Natur • erklären gebirgsbildende Vorgänge; • endogen, exogen, Plattentektonik, Erosion, Sedimentation • ordnen diese in erdgeschichtliche Zeiträume • Erdaltertum, Erdmittelalter, Erdneuzeit ein; • beschreiben die Merkmale der Gebirge der • Höhe, Talformen alpidischen Faltung an ausgewählten Topografisches Orientierungswissen: Beispielen; Alpen, Atlas, Pyrenäen, Karpaten, Apenninen, Balkan, Kaukasus • beschreiben geologische Besonderheiten • Schichtvulkan, Magma, Lava, Asche, des Mittelmeergebiets; Schalenbau der Erde, Plattentektonik, Erdbeben, Richter Skala, Epizentrum, Hypozentrum • lokalisieren durch Erdbeben und Geschichte Vulkanismus gefährdete Räume auf einer Topografisches Orientierungswissen: tektonischen Karte; Zirkumpazifischer Feuerring, Mittelatlantischer Rücken, Mittelmeergebiet: Italien, Sizilien, Ätna, Vesuv, Griechenland, Türkei • legen Gefahren und Vorteile Vulkantätigkeit für das Leben Menschen dar. der • Vulkanausbruch und Folgen, Förderprodukte, der Schutzmaßnahmen, Bodenfruchtbarkeit Unsere Erde bewahren – ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Sachthema 1: Die Erde – ein blauer Planet • beschreiben die Bedeutung des Wassers für • Trinkwasser, Nutzwasser, Talsperren, den Menschen und sein wirtschaftliches Transportwege, saubere Energie, arid, humid, Handeln an ausgewählten Beispielen; Bewässerungssysteme • begründen den Unterschied zwischen • Wasserkreislauf, Wasseraufbereitung, „Wassergebrauch“ und „Wasserverbrauch“; Trinkwasserversorgung, Wasserverschmutzung, Abwasserentsorgung • beschreiben exemplarisch an einem • Wasserverteilung auf der Erde, Verhältnis SalzFallbeispiel, dass die und Süßwasser, Aggregatszustände und Trinkwasserversorgung eines der Aggregatszustandsänderungen des Wassers, Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts ist. Wasserkonflikte Naturwissenschaften Sachthema 2: Energiequellen heute – gestern - morgen • zeigen die positiven und negativen Aspekte • Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Erdöl, der Verwendung fossiler Brennstoffe an Standortfaktoren und Standortverlagerungen, typischen Beispielen auf; CO2, Treibhauseffekt, zeitliche Reichweite der - 153 - Nutzung Geschichte • begründen die Vor- und Nachteile des • Kernenergie, Radioaktivität, Endlagerung nuklearen Brennstoffes Uran; • erklären die Bedeutung der regenerativen • Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme Energie; • zeigen die Notwendigkeit Umweltschutzes am Beispiel Rohstoffnutzung auf. des • Rekultivierung der Sachthema 3: Der tropische Regenwald – ein sensibles Geo-Ökosystem • lokalisieren das Gebiet des tropischen • Wendekreise, Zenit, Isothermen Regenwalds innerhalb der Tropenzone; Topografisches Orientierungswissen: Amazonien, Kongobecken, Malaiischer Archipel • beschreiben die typischen Klima- und • Äquatorialklima, tropischer Vegetationsmerkmale; Dauerfluss, Tageszeitenklima Regenwald, • erläutern die Zusammenhänge zwischen den • Geo-Ökosystem: Klima, Vegetation, Boden Geofaktoren; • leiten die Wirtschaftsformen ab; unterschiedlichen • Hackbau, Wanderfeldbau, (Brand-) Rodung, Raubbau, Subsistenzwirtschaft, Großgrundbesitzer, Plantagen, Monokultur, Polykultur, Humuswirtschaft, Rinderzucht • Geschichte beurteilen die regionalen und globalen • Bodenverarmung, Rückgang der Artenvielfalt, Auswirkungen der menschlichen Eingriffe Klimaveränderung in dieses Geo-Ökosystem. Naturwissenschaften Sachthema 4: Die Savannen – wie aus Grasland Wüste wird • lokalisieren das Verbreitungsgebiet und • beschreiben die Merkmale der Savannen; tropisches Wechselklima, Trockenzeit, Regenzeit, Feucht-, Trocken-, Dornsavanne, Steppe Topografisches Orientierungswissen: Sahel, Sahara • stellen natürliche und anthropogene • Klimaveränderung, Überweidung, Entwaldung, Ursachen der Wüstenbildung im Sahel dar unangepasster Ackerbau, und beurteilen sie; Bevölkerungszunahme • beschreiben Nutzungsmöglichkeiten durch • Regenfeldbau, Nomadismus den Menschen und erläutern angepasste Lebensformen; • stellen Maßnahmen gegen die • Wiederaufforstung, Brunnenbau, Desertifikation dar und beurteilen ihre Bewässerung, Familienplanung Wirkungsweise. künstliche Die Welt hat viele Gesichter – Interkulturalität Sachthema 1: Südliches Afrika – Auswirkungen einer Pandemie Topografisches Orientierungswissen: • lokalisieren das Gebiet südlich der Sahara Angola , Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, innerhalb Afrikas; - 154 - innerhalb Afrikas; Namibia, Swasiland Sambia, Simbabwe, Südafrika, • beschreiben den wechselseitigen • HIV, Aids, Armut, Geburtenrate, Sterberate, Zusammenhang zwischen Aids und natürliche Bevölkerungsentwicklung wirtschaftlicher und sozialer Situation/Entwicklung eines Landes anhand eines ausgewählten Beispiels; • zeigen an Beispielen auf, dass Aids ein • Pandemie weltweites Problem ist; • beschreiben Möglichkeiten der Prävention • Aufklärung, Armutsbekämpfung, Welt-Aidsam Beispiel konkreter Maßnahmen. Tag , UNAIDS (Koordinierungsprogramm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der HIV/Aids-Pandemie) Naturwissenschaften Sachthema 2: Indien – Land der Gegensätze • beschreiben die Lage und die physisch- • Subkontinent, Monsun, Hochgebirge, geografischen Besonderheiten des Landes; Aufschüttungsebene, Erosion, Sedimentation, Akkumulation • stellen Zusammenhänge zwischen den • Hinduismus, Kastensystem, Rolle der Frau, sozio-kulturellen Strukturen und dem Bevölkerungswachstum, Disparitäten zwischen Alltagsleben der Menschen her; Land- und Stadtbevölkerung Geschichte Topografisches Orientierungswissen: Pakistan, Bangladesh, China, Nepal, Bhutan, Myanmar, Sri Lanka, Kalkutta, Delhi, Mumbai (Bombay), Hochland von Dekkan, Himalaya, Ganges, Brahmaputra, Indus • legen wichtige Ursachen und Folgen der • Grüne Revolution, soziales Ungleichgewicht, unterschiedlichen wirtschaftlichen Disparitäten zwischen Handwerk und Industrie, Entwicklung dar. Entwicklungsland, Schwellenland, Industrieland Geschichte Sachthema 3: Leben in den USA – Chancen und Herausforderungen • vergleichen die Ausdehnung der USA mit • Landesfläche, Breitenlage, Zeitzonen der Europas; Topografisches Orientierungswissen: Nordamerika, USA, Kanada, Mexiko, Hawaii, Alaska • ordnen dem Relief Nordamerikas die ihm • topografischer Querschnitt zugehörenden Großlandschaften zu; Topografisches Orientierungswissen: Kanadischer Schild, die Großen Seen, Appalachen, Innere Ebene, Rocky Mountains, Küstenkette St. Lorenz-Strom, Golf von Mexiko • beschreiben und erklären Bevölkerungsverteilung in den USA die • Einwohnerzahl, Bevölkerungsverteilung, Agglomerationen Bevölkerungsdichte, 100° w./L., - 155 - Topografisches Orientierungswissen: New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco, Miami, Houston • bringen die heutige ethnische • Indianer, Immigration: Europäer, Japaner, Bevölkerungsverteilung mit den Chinesen, Afrikaner, Lateinamerikaner verschiedenen Besiedlungswellen in • Frontier, Eisenbahnbau Zusammenhang Sklaven Tortilla Curtain • vergleichen an ausgewählten Beispielen die • soziale und ethnische Disparitäten, Reservate, Lebens- und Arbeitssituation der Weißen Ghettos, Sozialgesetzgebung, Armut, heutige mit der ethnischer Minderheiten Einwanderungspolitik, terroristische Anschläge, American Dream Geschichte - 156 - ANHANG V Rahmenplan Fachbereich Naturwissenschaften/Technik - 157 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ............................... 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?....................................................................................... 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................ 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ............................... 1.4 INHALTE ......................................................................................................................... 1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................ 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG .................................................... 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................. 153 154 154 156 156 157 159 160 NATURWISSENSCHAFTEN ....................................................................... 161 2. DER BEITRAG DES FACHBEREICHS NATURWISSENSCHAFTEN/TECHNIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG .............................................................................................. 161 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 165 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 169 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER ............................................................... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................ 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................ 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 170 170 171 171 171 173 175 TECHNIK ....................................................................................................... 179 2. DER SPEZIFISCHE BEITRAG VON TECHNIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG 179 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 181 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 182 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE ................................................... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................ 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................ 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 183 183 184 184 184 185 186 - 158 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 159 - Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. • 1.1 Stärkung der Persönlichkeit WAS SIND KOMPETENZEN6? Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. 1.2 Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 6 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 160 - o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methoden kompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: o o - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informations- und Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 161 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und – sicherung in der Schule. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. 1.6 • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenzerwartungen sind an Inhalte gebunden. - 162 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation Fehler sind notwendige Schritte - 163 - des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • • • • • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts - 164 - effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. 1.6 Positive Arbeitsatmosphäre LEISTUNGSERMITTLUNG UND -BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 165 - Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 166 - Naturwissenschaften 2. DER BEITRAG DES NATURWISSENSCHAFTEN/TECHNIK KOMPETENZENTWICKLUNG FACHBEREICHS ZUR Bereits vor dem Schuleintritt erkunden Kinder ihre Umwelt und entwickeln erste Erklärungsmuster für die sie umgebenden Phänomene und Prozesse. Der naturwissenschaftlich-technische Unterricht greift diese ersten Erkenntnisse und Fragestellungen der Schüler auf, macht sie ihnen bewusst, vertieft und revidiert sie. Dabei nutzt der naturwissenschaftlich-technische Unterricht die dabei gewonnenen Einsichten zur allmählichen Entwicklung einer naturwissenschaftlichen Denk- und Vorgehensweise und eines konzeptionellen Wissens. Angesichts der Schnelligkeit des gesellschaftlichen Wandels und der rasanten naturwissenschaftlichtechnischen Entwicklung, die ganz wesentlich unseren Alltag und unser gesellschaftliches Leben bestimmt, werden Naturwissenschaften und Technik zu einem unverzichtbaren Teil der Allgemeinbildung und der Ausbildung und nehmen einen zunehmend höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Das vernetzte Zusammenwirken der verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen fördert das Verständnis von naturwissenschaftlichen Phänomenen und Zusammenhängen und die naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung. Das hier zugrunde liegende Kompetenzmodell geht von miteinander vernetzten Basiskonzepten der Naturwissenschaften aus, die kumulatives kontextbezogenes Lernen begünstigen. Basiskonzepte der Biologie: System, Struktur und Funktion, Entwicklung Basiskonzepte der Chemie: Stoff-Teilchen-Beziehungen, StrukturEigenschaft-Beziehung, chemische Reaktion, energetische Betrachtung bei Stoffumwandlungen Basiskonzepte der Physik: Materie, Kräfte, System, Energie. Die kaum überschaubaren und vielschichtigen aktuellen naturwissenschaftlichen Entwicklungen erfordern eine exemplarische naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung und eine Reduktion auf wesentliche naturwissenschaftliche Inhalte. Nur so können die Schüler sich eine strukturierte naturwissenschaftliche Grundbildung aneignen, mit deren Hilfe sie naturwissenschaftliche Problemfelder in gesell-schaftlichen Zusammenhängen verfolgen und bewerten können. Naturwissenschaftlich-technische Neuerungen bergen aber auch Risiken, die erkannt, berechnet und beherrscht werden müssen, um die Bedürfnisse der aktuellen Gesellschaft zu befriedigen, ohne die der kommenden Generationen zu gefährden. Naturwissenschaftlichtechnische Sicht auf die Umwelt und die sie prägenden Faktoren umfasst also die Fähigkeit und Bereitschaft, sich unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit kritisch und verantwortungsvoll mit der Umwelt Erste Vorstellungen von naturwissenschaftliche n Phänomenen und Prozessen Naturwissenschaftlich e Denk- und Vorgehensweise Miteinander vernetzte Basiskonzepte der Naturwissenschaften Exemplarische naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Bewusste und verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der Umwelt - 167 - auseinander zu setzen. Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den naturwissenschaftlichen Kernkompetenzen wider, die den Bereichen Erkenntnisgewinnung, Kommunikation, Sachkompetenz und Bewertung zugeordnet werden: Kompetenzbereiche Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Naturwissenschaftliche Kommunikation Kernkompetenzen Experimentelle und andere Untersuchungsmethoden nutzen Arbeiten mit Modellen Naturwissenschaftliche Bewertung Naturwissenschaftliche Sachkompetenz Naturwissenschaftlich-technische Sachverhalte in verschiedenen Kontexten erkennen und bewerten Phänomene, Begriffe, Prinzipien, Fakten, Gesetzmäßigkeiten kennen und Basiskonzepte anwenden • Naturwissenschaftlich-technisch relevante Sachverhalte sach- und fachbezogen erschließen und austauschen Kernkompetenzen in den vier Bereichen ermöglichen es den Schülern, die natürliche und kulturelle Welt zu verstehen und helfen ihnen dabei, diese zu erklären. Der Erwerb der Kernkompetenzen ist eine notwendige Voraussetzung für die spätere Rolle als aufgeklärter, mündiger und autonomer Staatsbürger, die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und der Teilhabe an den kulturellen Schöpfungen. Inhalts- und handlungsbezogene Kompetenzen können nur gemeinsam erworben werden. Als Resultat entwickelt sich naturwissenschaftliche Handlungskompetenz. Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Schüler sind in der Lage, naturwissenschaftliche Erscheinungen und Phänomene zu beobachten und zu beschreiben. Sie erkennen eine Problemstellung, formulieren Fragestellungen und stellen Hypothesen auf. Diese prüfen die Schüler, indem sie experimentieren, auswerten, beurteilen und die aufgestellten Hypothesen kritisch reflektieren. Dabei können sie naturwissenschaftliche Untersuchungen vorbereiten und durchführen und deren Ergebnisse analysieren und interpretieren. Sie beschreiben Zusammenhänge, verall-gemeinern und transferieren die neuen Erkenntnisse auf andere Problemstellungen. Schüler sind somit in der Lage, mithilfe von Begriffen, Theorien, Gesetzen und Modellvorstellungen Erscheinungen zu deuten, zu erklären und vorauszusagen. Modelle und Modellbildung kommen im naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess besonders dann zur Anwendung, wenn komplexe Phänomene bearbeitet oder veranschaulicht werden müssen. Schüler verwenden ein Modell als eine idealisierte oder generalisierte Darstellung eines existierenden oder gedachten Objektes, Systems oder Prozesses. Die Auswahl eines geeigneten Modells unter Beachtung der Fragestellung und des kritischen Reflektierens des Modells sind bedeutsamer Teil der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. Naturwissenschaftliche Kommunikation Zur naturwissenschaftlichen Grundbildung gehört auch die Fähigkeit, sich Fachbezogene Kompetenzen - 168 - adressatengerecht und sachbezogen mit anderen auszutauschen. Dabei werden die Umgangssprache und zunehmend die Fachsprache verwendet und adäquate Medien eingesetzt. Die Schüler werden befähigt, naturwissenschaftliche Erscheinungen und Phänomene und deren systematische Untersuchung mündlich oder schriftlich zu beschreiben, und sich und anderen zu erklären. Ausgetauscht werden Vorgehensweisen, Ergebnisse oder auch Teillösungen. Dies unterstützt die Schüler bei der kritischen Reflexion. Einerseits können die vorgetragenen Argumente eine Bestätigung der Vorgehensweise und der gefundenen Erklärung darstellen. Andererseits können die Schüler aber auch ihre Auffassung aufgrund der vorgetragenen Einwände revidieren. Naturwissenschaftliche Bewertung Die Ausbildung von naturwissenschaftlich-technischen Denkmethoden und Erkenntnissen ist zur Erklärung, zum Verständnis und zur Bewertung naturwissenschaftlich-technischer und gesellschaftlicher Entscheidungen unabdingbar. Die Schüler lernen zwischen naturwissenschaftlich-technisch belegten und nicht belegten Aussagen zu unterscheiden. Schüler setzen sich kritisch, sachgerecht und konstruktiv mit der Bedeutung und den Auswirkungen von Naturwissenschaften und Technik auseinander. Sie erkennen und verstehen lokale und globale Probleme und erfassen die Bedeutung und den Anteil der Naturwissenschaften an der Lösung dieser Probleme. Durch die Betrachtung gesellschaftsrelevanter Themen aus unterschiedlichen Perspektiven erfahren die Schüler, dass Problemlösungen von Wertentscheidungen abhängig sind. Naturwissenschaftliche Sachkompetenz In der Auseinandersetzung mit fachlichen Fragestellungen und Inhalten erwerben die Schüler grundlegendes konzeptionelles Wissen. So wird ein Verständnis für naturwissenschaftliche Phänomene und Zusammenhänge angebahnt, das an wesentlichen naturwissenschaftlichen Inhalten herausgearbeitet wird. Dieses begrifflich fundierte Wissen ist die Basis für die handlungsorientierten Kompetenzen. Neben diesen spezifisch naturwissenschaftlichen Kompetenzbereichen spielen auch überfachliche Kompetenzen eine wesentliche Rolle. Die überfachlichen Kompetenzen kommen aber vor allem in ihrer spezifischen Ausprägung zum Tragen. Überfachliche Kompetenzen Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung ist an die Ausbildung von Methodenkompetenz gebunden. Die Schüler lernen grundlegende naturwissenschaftliche Arbeitsweisen kennen und nutzen. Dazu gehören das zielgerichtete Beobachten mit einer konkreten Fragestellung und das Beschreiben wesentlicher Eigenschaften. Durch Messen werden wesentliche naturwissenschaftliche Eigenschaften eines Vorgangs oder eines Gegenstandes erfasst. Die Einführung in experimentelle Verfahrenswege schließt das Vorbereiten, Durchführen, Dokumentieren und das Analysieren, Interpretieren und Präsentieren der Ergebnisse ein. Gleichzeitig wird der sachgerechte Umgang mit Geräten und Chemikalien in die Unterrichtsarbeit einbezogen. Schüler erwerben somit ein grundlegendes Verständnis für Verfahrenswege, für Denk- und Arbeitsweisen, die bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei der Erhebung von Belegen und Daten, bei der Auswertung und bei der Begründung von Schlussfolgerungen gebraucht werden. Methoden kompetenzen Das Wissen um die gefährdete Natur fördert die Mitverantwortung der Schüler Soziale Kompetenzen - 169 - auf Ebene der nachhaltigen Entwicklung. Das Kennenlernen unterschiedlicher Lebewesen und Lebensarten unterstützt die Entwicklung von Anteilnahme und Toleranz. Wenn die Schüler gemeinsam experimentelle Verfahren praktizieren, dann fördert dies die Kooperationsfähigkeit, die für Teamarbeit innerhalb und außerhalb der Schule unerlässlich ist. In der persönlichen Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Problemen entwickeln die Schüler Einstellungen und Verhaltensweisen wie Leistungsbereitschaft, selbstständiges Arbeiten, kritische Reflexion eigener Handlungen und eigener Stärken und Schwächen. Auch das Bewusstsein für die Gesunderhaltung des eigenen Körpers wird gefördert. Kompetenzen Personale Kompetenzen - 170 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… ALLGEMEINE NATURWISSENSCHAFTLICHE KOMPETENZERWARTUNGEN Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Experimentelle und andere Untersuchungsmethoden nutzen • entwickeln einfache lebensweltbezogene • formulieren aktuelle lebensweltbezogene Fragestellungen, die mit Hilfe von Fragen, die mit Hilfe von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Untersuchungen, insbesondere Experimenten, Untersuchungen, insbesondere Experimenten, zu beantworten sind; zu beantworten sind; • stellen unter Anleitung Hypothesen, • stellen zunehmend selbstständig Hypothesen, Vermutungen auf und arbeiten Vermutungen auf und arbeiten Vorgehensweisen aus; Vorgehensweisen aus; • sammeln zur Überprüfung der gestellten • Wählen zunehmend selbstständig Daten und Hypothesen und Vermutungen ziel- und Informationen zur Überprüfung der gestellten sachgerecht Informationen, prüfen sie auf Hypothesen und Vermutungen, prüfen sie auf Relevanz und ordnen sie ein; Relevanz und ordnen sie ein; • planen unter Anleitung einfache • planen geeignete Untersuchungen/Experimente Untersuchungen/Experimente zur zur Überprüfung von Vermutungen und Überprüfung von Vermutungen und Hypothesen, führen sie durch und Hypothesen, führen sie durch und dokumentieren die Ergebnisse; dokumentieren die Ergebnisse; • werten gewonnene Daten aus, ziehen • finden in erhobenen oder recherchierten Daten Schlussfolgerungen und interpretieren diese Trends, Strukturen und Beziehungen, ziehen hinsichtlich der gestellten Hypothesen, Schlussfolgerungen und interpretieren diese Vermutungen; hinsichtlich der gestellten Hypothesen, Vermutungen; • unterscheiden zwischen • unterscheiden zwischen Versuchsbeobachtung, Versuchsbeobachtung, Deutung und Deutung und Schlussfolgerungen und Schlussfolgerungen; entwickeln verstärkt eine wissenschaftliche Denkweise; • entwickeln ein erstes kritisches • entwickeln zunehmend ein kritisches Urteilsvermögen durch Anwendung des Urteilsvermögen durch Anwendung des Erworbenen in neuen gesellschaftlichen Erworbenen in neuen gesellschaftlichen Problemstellungen und Situationen. Problemstellungen und Situationen. Arbeiten mit Modellen • erkennen, dass die Arbeit mit Modellen wesentliches Element naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung ist; • nutzen einfache Modelle, naturwissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten; ein • entwickeln Modelle und setzen sich kritisch der damit auseinander; • erkennen und • analysieren Wechselwirkungen mithilfe von einzelne Beziehungen um • nutzen Modelle zur Erklärung zu naturwissenschaftlicher Phänomene; - 171 - Wirkungszusammenhänge und stellen sie in technischen Zusammenhängen als Regelkreise dar. Modellen und stellen Wirkungszusammenhänge als Regelkreise dar. Naturwissenschaftliche Kommunikation • kommunizieren und argumentieren unterschiedlichen Sozialformen; • stellen unter Anleitung Arbeitsergebnisse vor; Lern- in • kommunizieren und argumentieren unterschiedlichen Sozialformen; in und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und Arbeitsergebnisse in geeigneter Form vor • benutzen zunehmend naturwissenschaftliche • nutzen die Mathematik und die Fachsprache an Fachbegriffe in ihren mündlichen und ausgewählten Beispielen als Hilfsmittel zur schriftlichen Äußerungen und belegen diese Darstellung von fachlichen Zusammenhängen; durch Beispiele. • verbalisieren und/oder schematisieren Verfahrensabläufe. Naturwissenschaftliche Bewertung • beurteilen verschiedene Maßnahmen und • beurteilen verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und zur sozialen Verantwortung; Gesundheit und zur sozialen Verantwortung; • kennen grundlegende nachhaltiger Entwicklung. Kriterien von • erörtern Handlungsoptionen einer umwelt- und naturverträglichen Teilhabe im Sinne der Nachhaltigkeit. INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN Naturwissenschaftliche Sachkompetenz Lebewesen haben einen Stoffwechsel • beschreiben und erklären Transport- und • erklären Stoffwechselvorgänge und -organe Stoffwechselvorgänge des Menschen des Menschen mithilfe von komplexeren mithilfe von einfachen Modellen und Modellen und verdeutlichen deren erklären elementare Zusammenhänge und Zusammenhänge; Prozesse; • beschreiben und erläutern am Beispiel der • beschreiben und erklären Stoffwechselvorgänge und -organe die Stoffwechselvorgänge und -organe der Variabilität und Angepasstheit der Wirbeltiere und grünen Pflanzen mithilfe von Lebewesen an ihren Lebensraum; Modellen und verdeutlichen deren Zusammenhänge; • vollziehen in einer einfachen Form den • erklären die Systemeigenschaften von Stoffwechselvorgang der Pflanzen und deren Organismen am Beispiel des Stoffwechsels; Bedeutung für Mensch und Umwelt nach; • erkennen und beschreiben einfache • erfassen zunehmend komplexere vernetzte Abhängigkeiten zwischen Lebewesen. Vorgänge in und zwischen Ökosystemen. Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich • beschreiben und erklären die Grundlagen der • erklären die Grundlagen der Reproduktion von artspezifischen Reproduktion von Lebewesen am Beispiel von Mensch und Lebewesen am Beispiel von Pflanzen und Wirbeltier; Tieren; • beschreiben und erklären die • beschreiben das Altern und die verschiedenen - 172 - Wachstumsbedingungen der Pflanzen und Tiere; Entwicklungsstufen des insbesondere die Pubertät; Menschen, • nehmen Klassifikationen von Tieren und • beschreiben und erfassen Zusammenhänge Pflanzen vor. zwischen Struktur und Funktion von Zellen und Organen. Lebewesen bewegen sich • erkennen und beschreiben das • verstehen Bewegung als komplexe Leistung Zusammenspiel zwischen dem Skelett, den von Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen Gelenken und den Muskeln; des menschlichen Skeletts durch Arbeit an Modellen; • erkennen die verschiedenen • erkunden die Variabilität und Angepasstheit Fortbewegungsarten von Lebewesen in ihren von Lebewesen an ihren Lebensraum am jeweiligen Lebensräumen. Beispiel der Fortbewegungsorgane. Lebewesen reagieren auf die Umwelt • erläutern den Zusammenhang zwischen • erläutern den Zusammenhang zwischen Aufbau und Funktion von Auge und Ohr. Aufbau und die Funktion von Haut, Nase und Zunge; • erkennen und verstehen die Arbeitsweise des menschlichen Nervensystems mithilfe von Modellen. Energie in unserem Leben Sachthema: Energie • unterscheiden verschiedene Energieformen • beschreiben verschiedene Energieformen und und deren Umwandlungen und deren Umwandlung und Energietransport berücksichtigen dabei ökologische unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte; Gesichtspunkte und mithilfe von Modellen; • erkennen und beschreiben den Einfluss von • erkennen und Energie auf Stoffveränderungen. Energiespeichermöglichkeiten. beschreiben Sachthema: Schall Kompetenzerwartungen • erkennen und beschreiben Schallquellen, Keine Sekundarschule Schallarten und die Schallausbreitung. in der Sachthema: Licht Keine Kompetenzerwartungen • beobachten, beschreiben und erklären Spiegelbild, Lichtstreuung, Lichtreflexion und -brechungen; • ermitteln aus unterschiedlichen Quellen den Sehvorgang des Auges und vergleichen die akustische und optische Komponente bei Wahrnehmungen. Sachthema: Magnetismus • erläutern Magnete in Alltagsanwendungen; • beschreiben die Wirkungen des Magnetfelds und die magnetische Wirkung des Stroms, bei der Strom ein magnetisches Feld erzeugt und sich wie ein Magnet verhält; - 173 - • untersuchen Körper auf Magnetismus. • beschreiben und erklären Phänomene und technische Anwendungen, bei denen Magnetismus benutzt wird. - 174 - Sachthema: Elektrizität • erkennen und erklären die Abhängigkeit von • erläutern an Beispielen die technische der Elektrizität im Alltag; Stromerzeugung und deren Nutzung; • erkennen und erklären Eigenschaften von • beschreiben Elektrizität mit den Größen Leitern und Nichtleitern; Energie, Stromstärke, Spannung und Widerstand; • beschreiben die Anwendung Stromkreises im Alltag; des • erklären verschiedene Schaltungen und lesen Schaltpläne einfacher Stromkreise. • beschreiben Gefahren der Elektrizität, nennen wichtige Schutzvorkehrungen und geben Beispiele für den Unfallschutz. Kräfte und Bewegungen • beschreiben Alltagsphänomene, bei denen • beschreiben Alltagsphänomene und technische sich aufgrund der Einwirkung von Kräften Anwendungen, die auf dem Wirken von Änderungen der Bewegung ergeben. Kräften beruhen. Materie: Zustand und Veränderung • erkennen und beschreiben • erkennen, beschreiben und erklären die Aggregatszustandsänderungen des Wassers; verschiedenen Aggregatszustände und Aggregatszustandsänderungen durch Wärmezufuhr oder -abgabe; • vergleichen das Verhalten von Körpern in • erkennen und beschreiben die Teilbarkeit der unterschiedlichen Flüssigkeiten; Materie; • Erkennen, dass Materie unterschiedlich • beschreiben und erklären den Zusammenhang aufgebaut ist. zwischen der Molekülstruktur, den Aggregatzuständen und deren Eigenschaften; • erläutern den Unterschied zwischen heterogenen und homogenen Gemischen; • erkennen und beschreiben die wichtigsten Trennverfahren der Gemische. Chemische Reaktion • erklären einfache chemische Reaktionen • beschreiben die chemische Reaktion hinsichtlich der Stoffumwandlung. hinsichtlich der Stoffund Energieumwandlungen; • deuten Stoff- und Energieumwandlungen hinsichtlich der Veränderung der Teilchenzusammensetzung. - 175 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR UNTERRICHTSGESTALTUNG DIE QUALITÄT DER Der Unterricht in Naturwissenschaft/Technik ist dem Prinzip eines hohen Praxisbezuges und eines experimentellen Zugangs verpflichtet. Die Schüler sind wesentlich an der Themen-/Problemfindung und -lösung beteiligt. Das heißt, neben den Inhalten geht es vor allem um die Erweiterung der methodischen Kompetenzen im Hinblick auf entdeckendes, eigenständiges und forschendes Lernen, das Entwerfen von Modellen/und Theorien und deren Überprüfung sowie das Entwickeln, Erproben und Reflektieren von Problemlösungsstrategien und deren altersgerechte Dokumentation und Präsentation. Beim Experimentieren wird zunehmend systematisch und zielgerichtet vorgegangen (beispielsweise im Umgang mit Messgeräten, der gezielten Variation der Randbedingungen, der Anfertigung einfacher Tabellen und Diagramme). Wird in der Grundschule zunächst ein aus der jeweiligen Situation heraus mehr intuitiv handelnder, sehr stark an naturwissenschaftlichen Phänomenen orientierter Lernweg vertreten, so sollte er allmählich abgelöst werden von einem zunehmend planvollen und strukturierten Vorgehen, das heißt im Zentrum steht die Vertiefung von naturwissenschaftlich-technischen Denk- und Arbeitsformen. Der didaktische Ansatz der naturwissenschaftlichen Mehrperspektivität wird als wesentlich angesehen. Sachverhalte aus dem Alltagsleben der Schüler, ihrer Erfahrens- und Gedankenwelt sollen als phänomenologische Erscheinungen der Natur erfasst werden. Der Unterricht gewährt grundlegende und weiterführende Einblicke in naturwissenschaftlich-technische Denk– und Arbeitsweisen. Der experimentelle Zugang, das unmittelbare Erleben und die sorgfältige Beobachtung stehen dabei im Mittelpunkt. Problemorientierte Ausgangssituationen geben zum handelnden Lernen Anlass. Dabei müssen die aufgeführten Inhaltsbereiche innerhalb des Fachbereichs und mit anderen Fächern/Fachbereiche sinnvoll miteinander verknüpft werden. Allmählich wächst so ein Verständnis für das Zusammenwirken von naturwissenschaftlichen, technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Der naturwissenschaftliche Unterricht geht prinzipiell von der sinnhaften Verknüpfung der aufgeführten Inhaltsbereiche aus. Er verfolgt das Ziel, das naturwissenschaftliche und technische Verständnis der Schüler zu erhöhen, wozu auch der Zusammenhang von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Anwendungen gehört. Im Bereich der Technik geht es darum, dass der Schüler ein erstes Verständnis für Herstellungsverfahren und Nutzen von Technik in der heutigen Gesellschaft entwickelt. Zu einer zeitgemäßen Unterrichtsgestaltung gehört es, im Unterricht vielfältige Aufgaben zur Organisation aktiven Lernens einzusetzen. Gerade über durchdachte Aufgaben können Tätigkeiten wie das Beschreiben, das Vergleichen, das Ordnen, das Erkennen von Zusammenhängen im Unterricht eingeführt und ausgeprägt werden. Die Schüler können so ihre naturwissenschaftlich-technischen Kenntnisse anwenden und auch Beziehungen zu ihrer Alltagspraxis herstellen. Die Praxisorientierung und Anwendungsbezogenheit des Naturwissenschafts- Praxis- und Handlungsorientieru ng Experimentelles Arbeiten Naturwissenschaftlich-technisches Denken und Arbeiten Naturwissenschaftliche Mehrperspektivität Verzahnung von Naturwissenschaften und Technik Aufgabenkultur entwickeln Naturbegegnungen und Natur erleben - 176 - und Technikunterrichts erfordern die Zusammenarbeit mit außerschulischen Ansprechpartnern und damit auch die Nutzung außerschulischer Lernorte. Vor allem für die biologischen Themenfelder ist die originale Begegnung mit der Natur und den biologischen Objekten leitendes Prinzip. - 177 - 5.1 Mittelstufe Energie in unserem Leben Energie in unserem Leben Chemische Reaktion Materie: Zustand und Veränderung Kräfte und Bewegung Energie in unserem Leben Lebewesen reagieren auf die Umwelt Lebewesen bewegen sich Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich Lebewesen haben einen Stoffwechsel Unterstufe Primarschule ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE Allgemeine naturwissenschaftliche Kompetenzerwartungen Sachthema: Elektrizität Sachthema: Magnetismus Sachthema: Schall Sachthema: Energie Oberstufe Sachthema: Licht 1. Stufe Sekundarschule - 178 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Lebewesen haben einen Stoffwechsel Inhaltskontexte • erkennen und vergleichen die Lebensbedürfnisse von Menschen, Tieren und Pflanzen; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Körperhygiene, gesunde Körpers. Bewegung, Schlafbedürfnis Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich Ernährung, • erkennen Wachstum und Entwicklung eines • Säugling, Kleinkind, Schulkind Menschen in seinen ersten Lebensjahren; • beschreiben Wachstum und Entwicklung eines • Samenpflanze, Wachstumsbedingungen Tieres und einer Pflanze. • einheimische Tiere Lebewesen bewegen sich • erwerben Kenntnisse über die Fortbewegung • Mensch, hiesige Haus- und Wildtiere von Lebewesen. Lebewesen reagieren auf die Umwelt • erkennen und experimentieren mit den eigenen • Reizwahrnehmung Sinnesorganen. Energie in unserem Leben • geben Beispiele für Nutzen und Gefahren, die durch Elektrizität, Feuer und Wasser entstehen. Materie: Zustand und Veränderung • erkennen und unterscheiden die Zustände der • gasförmig, flüssig, fest Materie; • erkennen, dass die Luft uns umgibt und wir sie wahrnehmen können. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Lebewesen haben einen Stoffwechsel Inhaltskontexte - 179 - • gewinnen einen ersten Einblick in den Bau des • Kreislauf, Atmung, Verdauung menschlichen Körpers und bestimmen Lage und die wichtigsten Funktionen der Organe; • begründen die Notwendigkeit einer gesunden • Ernährungspyramide Ernährung und erklären die Auswirkungen einer ungesunden Ernährung. Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich • beschreiben Wachstum und Entwicklung von • Säugetiere, Vögel, Fische, Insekten Tieren und Pflanzen; • Zwiebelpflanzen • beobachten und beschreiben die Angepasstheit/Besonderheit der heimischen Fauna und Flora; • erwerben erste Kenntnisse der Klassierung durch Ordnen von einheimischen Tieren und Pflanzen anhand ausgewählter Merkmale. Lebewesen bewegen sich • gewinnen einen ersten Einblick in den Bau und • Skelett, Muskulatur, Gelenke die Funktionsweise des menschlichen Körpers; • vergleichen diese Erkenntnisse mit dem Bau • Säugetiere, Insekten, Vögel, Fische und der Funktionsweise verschiedener Tierkörper. Lebewesen reagieren auf die Umwelt • benennen und lokalisieren die menschlichen • Geruchssinn – Nase, Gehörsinn – Ohr, Sinnesorgane. Tastsinn – Haut, Geschmackssinn – Zunge, Sehsinn - Auge Energie in unserem Leben • unterscheiden zwischen nachhaltige umweltbelastende Energieträger; und • Fossile, erneuerbare Energieträger und nukleare • Nahrungsmittel als Energieträger • erfassen die Bedeutung des elektrischen Stroms • Auswirkungen des Stromausfalls für unser alltägliches Leben; • erklären die Notwendigkeit des Energiesparens. • Umwandlung und Erzeugung elektrischer Energie, erneuerbare Energiearten Kräfte und Bewegungen • schließen aus der Verformung eines Körpers, • elastische Körper dass Kraft auf ihn ausgeübt wird. Materie: Zustand und Veränderung • beschreiben die unterschiedlichen • Regen, Nebel, Reif; Aggregatzustände des Wassers und ihre Wasserkreislauf; Bedeutung in der Natur für Mensch, Tier und Wasser als schützenswertes Pflanze phänomenologisch; Geografie • erkennen und beschreiben einige Eigenschaften Gut - 180 - der jeweiligen Aggregatzustände; • Vergleichen das Verhalten von Körpern in • Schwimmen und Sinken unterschiedlichen Flüssigkeiten; • erkennen und beschreiben besondere • Luft ist Materie mit einem Volumen und Eigenschaften der Luft sowie ihre Bedeutung einer Masse für alles Leben. Chemische Reaktion • kennen Regeln für unbekannten Stoffen; den Umgang mit • Brennstoffe • beobachten und beschreiben Veränderungen • Brennproben mit Stoffen aus dem Alltag von Stoffen im Alltag beim Verbrennen. • Voraussetzungen für ein Feuer 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Lebewesen haben einen Stoffwechsel • beschreiben und erklären Transport- und • Wege der Atmung: Nase, Luftröhre, Lungen Stoffwechselvorgänge des Menschen mithilfe (Lungenbläschen), Bronchien von einfachen Modellen und erklären Blutkreislauf: Herz, Herzklappen, elementare Zusammenhänge und Prozesse; Herzkammern, Arterien, Venen, Transportfunktion des Blutes • beschreiben und erläutern am Beispiel der • Evolution der Fische, Vögel, Säugetiere Stoffwechselvorgänge und -organe die Variabilität und Angepasstheit der Lebewesen an ihren Lebensraum; • erkennen elementare Kreisläufe in der Natur; • Räuber-Beute Beziehungen • Produzent, Konsument • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • gesunde Ernährung, Rauchen Körpers. Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich • unterscheiden zwischen der geschlechtlichen • ungeschlechtliche Vermehrung der Kartoffel, und ungeschlechtlichen Vermehrung von geschlechtliche Vermehrung von Lebewesen am Beispiel von Pflanzen; Blütenpflanzen • erkennen typische Entwicklungsphasen bei der artspezifischen Individualentwicklung von Lebewesen und deren Beeinflussung durch Mensch und Umwelt. Lebewesen bewegen sich • erkennen und beschreiben die wichtigsten • Skelettmodell Knochen des menschlichen Skeletts; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Haltungsschäden, Körpers; Erste-Hilfe-Maßnahmen - 181 - Sport • erkennen die verschiedenen • Luft, Wasser, Erde Fortbewegungsarten von Lebewesen in ihren jeweiligen Lebensräumen. Lebewesen reagieren auf die Umwelt • erkennen und erläutern die Sinnesorgane des • Auge, Ohr, Haut, Nase, Zunge Menschen und ihre Aufgaben; • beschreiben und erklären den Aufbau und die Musik Funktion der Sinnesorgane Ohr und Auge; • erweitern ihre Kenntnisse der Klassierung von • Wirbeltiere, wirbellose Tiere, Nacktsamer Tieren und Pflanzen; (Nadelbaum), Bedecktsamer (Samenpflanzen) • beobachten und beschreiben die Anpassung • bedrohte Tier- und Pflanzenarten, Wildtiere von Lebewesen an ihren Lebensraum und ihre in der Stadt Gefährdung durch das Eingreifen des Menschen. Energie in unserem Leben Sachthema: Energie • beobachten und vergleichen Schmelz- und • Verbrennung von Stoffen wie beispielsweise Verbrennungsprozesse; Papier, Wachs und Zucker • Schmelzvorgänge: Eis-Wasser • kennen Beispiele Energieumwandlungsprozesse. für • Kerzen- und Brennerflamme Sachthema: Schall • erkennen und beschreiben Schallquellen, • Schallarten: Geräusch, Klang, Ton; Schallarten, Schallausbreitung und Schallausbreitung: Echo, Reflexion, Schallwahrnehmung. Dämpfung, Luft, Wasser, in festen Körpern, Schwingungen, Schallgeschwindigkeit, Informationsträger Schall Naturwissenschaften: Ohr Musik Sachthema: Licht keine Bezüge zu den Kompetenzerwartungen Sachthema: Magnetismus • erläutern Magnete in Alltagsanwendungen und geben Beispiele für technische Anwendungen des Magnetismus; • untersuchen Körper auf Magnetismus. Sachthema: Elektrizität • erkennen und erklären die Abhängigkeit von • Elektrogeräte im Haushalt, Verkehrsmittel der Elektrizität im Alltag; • untersuchen und beschreiben elektrische • Elektrostatik, Leiter, Nichtleiter - 182 - Leitungsvorgänge; • kennen die Gefahren der Elektrizität und • Warnpiktogramme, natürliche benennen wichtige Schutzvorkehrungen; Menschen produzierte Elektrosmog • kennen den Zusammenhang zwischen • Passivhaus, Energieumsatz, Energieeinsparungen und Klimaerwärmung Auswirkungen auf die Umwelt. und vom Strahlung, Energiesparlampe, Kräfte und Bewegungen • beschreiben und vergleichen Bewegungen • Aufzeichnung und Interpretation hinsichtlich Tempo und Richtung; Bahnkurven mit Videosystemen • begründen Verformungen Bewegungszustandsänderungen mit Kraftbegriff. von und • Geschwindigkeitsänderungen, elastische und dem plastische Körper Materie: Zustand und Veränderung • erkennen und beschreiben die Auswirkung von • Verdunstung, Verdampfung, Kondensation, Wärmezufuhr/-abfuhr auf die Schmelzen, Gefrieren Zustandsänderungen; • erkennen und beschreiben Eigenschaften des Wassers Auswirkungen auf den Alltag; besondere • Anomalie des Wassers, und ihre Oberflächenspannung, Wasser als Lösungsmittel, Auftrieb, Trennungsverfahren • erkennen und beschreiben die • Luft als schützenswertes Gut, Umweltschutz Zusammensetzung der Luft sowie den Luftdruck als besondere Eigenschaft und dessen Auswirkung im Alltag. Chemische Reaktion • kennen unterschiedliche Symbole Gefahrstoffe aus dem Alltag; für • erkennen einfache chemische Reaktionen als • verbrennen, Stoffumwandlungen. Nährstoffumwandlung 5.2.4 Oxidation, Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Lebewesen haben einen Stoffwechsel • erklären Stoffwechselvorgänge und -organe • Atemwege, Bauch- und Brustatmung, des Menschen mithilfe von komplexeren Gasaustausch, Krankheiten der Atemwege Modellen und verdeutlichen deren Nährstoffe, Verdauungsprozesse Zusammenhänge; Bestandteile/Aufgaben des Blutes, Gefäßarten • beschreiben und erklären • einfacher/doppelter, geschlossener/offener, Stoffwechselvorgänge und -organe der vollständiger/unvollständiger Blutkreislauf, Wirbeltiere und grünen Pflanzen mithilfe von Kiemen-/Lungenatmung, Fotosynthese und Modellen und verdeutlichen deren Atmung der grünen Pflanze - 183 - Zusammenhänge; • beschreiben und erklären, wie der • Biokreislauf: Produzent, Stoffwechsel der Lebewesen sich gegenseitig Konsument, Nahrungsnetz ergänzt; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Krankheiten der Körpers. Essstörungen, Medikamenten Atemwege, Missbrauch Destruent, Drogen, von Lebewesen pflanzen sich fort und entwickeln sich • beschreiben und erfassen Zusammenhänge • Zellen, Organe zwischen Struktur und Funktion von Zellen und Organen; • erklären die Grundlagen der Reproduktion von • geschlechtliche Fortpflanzung der Menschen Lebewesen am Beispiel von Mensch und und Wirbeltiere Wirbeltier; • beschreiben das Altern und die verschiedenen • Säuglingsalter, Kindheit, Entwicklungsstufen des Menschen; Erwachsenenalter, Lebensende • beschreiben und erläutern biologische, soziale • primäre und und individuelle Aspekte der Pubertät und des Geschlechtsmerkmale, Erwachsenwerdens; Sexualität Pubertät, sekundäre Missbrauch der • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Hygiene, Schwangerschaftsverhütung Körpers. Geschlechtskrankheiten Geografie Lebewesen bewegen sich • vertiefen das menschliche Skelett am Beispiel • Schädel und Wirbelsäule, von Schädel und Wirbelsäule; • erkunden die Variabilität und Angepasstheit • Vergleich der Gliedmaßenskelette von von Lebewesen an ihren Lebensraum am Sohlen-, Zehen und Zehenspitzengängern Beispiel der Fortbewegungsorgane; • betrachten und beschreiben das • Gelenke, Muskeln, Sehnen Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen und Muskeln; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Haltungsschäden, Erste-Hilfe-Maßnahmen Körpers. Sport Lebewesen reagieren auf die Umwelt • beschreiben und erklären den Aufbau und die Funktion von Haut, Nase und Zunge; • erkennen und verstehen die Arbeitsweise des • Reizreaktionskette, willkürliche und menschlichen Nervensystems mithilfe von unwillkürliche Bewegungen Modellen; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Einfluss von Produkten, die das Körpers; Nervensystem schädigen, Hauterkrankungen • Erfassen zunehmend komplexe vernetzte Vorgänge in und zwischen den Ökosystemen. - 184 - Energie in unserem Leben Sachthema: Energie • Erläutern Energieumwandlungsprozesse • Stoffwechsel, Wärmeaustausch Zellatmung Naturwissenschaften, Materie: Zustand und Veränderung • ordnen den Größen die standardisierten • Joule, Kalorien Zeichen zu. Sachthema: Schall Keine Bezüge zu den Kompetenzerwartungen in der Sekundarschule Sachthema: Licht • untersuchen Lichtreflexion und -brechungen • transparente und nicht transparente Körper anhand einiger optischer Geräte; Lichtquellen Lichtausbreitung: Diffusion; Reflexion (Spiegelung): Fata Morgana; Refraktion (Brechung): Prisma, Abbildungen durch Linsen, Dispersion: Regenbogen; Schattenbildung: Kernschatten; Halbschatten, • Erklären den Sehvorgang beim Menschen und vergleichen die akustische und optische Komponente bei Wahrnehmungen; • geben Beispiele für die Gesunderhaltung des • Gefahr mancher Lichtquellen (Laser, UVKörpers. Strahlung, Sonnenbank) und Schutzmaßnahmen Sachthema: Magnetismus • beschreiben und erklären die Wirkungen des • Magnetfeld der Erde Magnetfelds und die magnetische Wirkung • Elektromagnet, Amperemeter, Feld des Stroms; • kennen Phänomene und technische • Sprungsicherung Anwendungen, bei denen Magnetismus Magnetisierung und Entmagnetisierung benutzt wird. Sachthema: Elektrizität • geben Beispiele der technischen • Kernenergie: Alternator, Stromerzeugung und deren Nutzung; Windrad, Wasserkraft Link zu Sachthema: Energie • verstehen wesentliche elektrische Größen und • Stromstärke, Ampere, Spannung, Volt, ordnen diesen die standardisierten Zeichen zu; elektrischer Widerstand, Ohm, elektrische Leistung, Watt • verstehen verschiedene Schaltungen der • Reihenschaltung, Parallelschaltung Elektrizität und können die Schaltpläne - 185 - einfacher Stromkreise (Geräte) lesen; • stellen an Beispielen den Zusammenhang • Nutzung des elektrischen Stroms zwischen physikalischen Erkenntnissen und der nachhaltigen Entwicklung dar. - 186 - Kräfte und Bewegungen • beschreiben Alltagsphänomene, bei denen sich • Statische und dynamische Kräfte aufgrund der Einwirkung von Kräften Änderungen der Bewegung ergeben; • beschreiben Kräfte und ihre Wirkungen; • Anwendung von Kräftegleichgewichten bei technischen Problemen • Angriffspunkte, Richtungssinn, Gegenkraft, Schwerpunkt Wirkungslinie, Masse, Gewichtskraft, resultierende Kraft, • Hebelgesetz • unterscheiden die Gewichtskraft von der G= mg (Gewicht, Masse, Anziehungskraft), Masse und geben Beispiele für Faktoren, die Newton („N“), Kilogramm („kg“) die Gewichtskraft beeinflussen; Ortsabhängigkeit von „g“ Geografie • messen Kräfte anhand des Kraftmessers, • Reibungskräfte beschreiben die Resultate und werten aus. Materie: Zustand und Veränderung • erkennen und beschreiben die verschiedenen • Zusammensetzung der Luft, Sieden Aggregatzustände und (Verdampfen) und Kondensieren, Aggregatzustandsänderungen durch Schmelzen und Erstarren, Sublimieren (Jod) Energiezufuhr oder -abgabe; und Resublimieren • erkennen und beschreiben die Teilbarkeit der • Molekülstruktur, Atom, Materie; • beschreiben und erklären den Zusammenhang • Bewegung der Moleküle, Abstand, Kohäsion zwischen der Molekülstruktur, den Aggregatszuständen und deren Eigenschaften; • erkennen und beschreiben den Unterschied • unterscheiden Reinkörper von Gemischen zwischen heterogenen und homogenen auf Grundlage der Molekülstruktur Gemischen; • erkennen und beschreiben die wichtigsten • zentrifugieren, Trennverfahren der Gemische. destillieren, ... extrahieren, abdampfen, Chemische Reaktion • kennen wesentliche im chemischen Labor verwendete Gefahrstoffsymbole; • erkennen, dass die Verbrennung chemische Reaktion ist; eine • Zusammenhang zwischen Verbrennung und Sauerstoff • „stille“ Verbrennungen • deuten Stoff- und Energieumwandlungen hinsichtlich der Veränderung der Teilchenzusammensetzung. - 187 - Technik 2. DER SPEZIFISCHE BEITRAG VON TECHNIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG Technische Neuerungen bewirken vielschichtige politische, ökonomische Veränderungen, die tiefgreifende Auswirkungen auf das persönliche und das gesellschaftliche Leben haben. Der Begriff „Technik“ bezeichnet nicht nur die Gesamtheit der Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen, sondern auch die Art und Weise und die Fähigkeit, sich die Welt anzueignen und sich in Beziehung zur Natur zu stellen. Bereits im antiken Griechenland wurden mit dem Wort „téchne“ sowohl Herstellungsverfahren als auch die künstlerische Kreativität bei (technischen) Problemlösungsprozessen bezeichnet. Entscheidungen und Entwicklungen im technischen Bereich sind richtungsweisend im verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt und tragen zudem wesentlich zur Befriedigung kultureller Bedürfnisse bei. In diesem Sinn ist die technische Bildung – in einer von der Allgegenwart der Technik geprägten Welt mehr denn je - ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung und neben der humanistischen Bildung eine weitere wichtige Komponente einer ganzheitlichen Schulbildung. Es besteht nicht nur eine Verzahnung der Technik mit Naturwissenschaften, sondern Ursachen und Folgen technischer Entwicklungen werden auch verstärkt in anderen Unterrichtsfächern - wie beispielsweise Geschichte, Geografie, Deutsch oder Kunst - behandelt. Im vorliegenden Rahmenplan wurde die getrennte Darstellung der Technik nur aus Gründen der Lesbarkeit gewählt Technik und Umwelt Technik und ganzheitliche Schulbildung Fachübergreifender Unterricht Nicht nur die Berufswelt wird mehr und mehr durch Technik geprägt, auch das Alltagsleben erfordert zunehmend elementares technisches Verständnis. Für Schüler ist es demnach sinnvoll, frühzeitig ein Verständnis für die Bedeutung und den Nutzen – aber auch für mögliche Gefahren - von technischen Entwicklungen in der heutigen Gesellschaft zu entwickeln. Durch eine systematische und vernetztes Heranführung an technische Prozesse und Entwicklungen, durch die theoretische Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen technischer Entwicklungen und durch eigenständiges Experimentieren mit technischen Verfahren wächst bei Schülern das Verständnis für das Zusammenwirken von naturwissenschaftlichen, technischen, ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten. Im Technikunterricht entwickeln die Schüler Kompetenzen, die ihnen helfen, technische Alltagsprobleme zu lösen. Gleichzeitig erweitern die Schüler ihr Methodenrepertoire und fördern sowohl Kreativität als auch handwerkliches Geschick durch konkretes, praktisches technisches Handeln. Technisches Handeln Technikunterricht trägt dazu bei, Begabungen zu entdecken und zu entwickeln, Freude am Problemlösen zu fördern und Interesse an Technik orientierten Berufen zu wecken. Am Ende der 1. Stufe der Sekundarschule treffen die Schüler eine grundlegende Entscheidung für ihre weitere schulische und berufliche Ausbildung. Der Studien- und Berufswahl - 188 - Kontakt mit Technik in der Grundschule und in der ersten Stufe der Sekundarschule trägt dazu bei, dass die Schüler befähigt werden, eine fundierte Wahl zu treffen. Diese Zielsetzungen spiegeln sich in den folgenden Kernkompetenzen wider: Kernkompetenzen • Techniktypisch kommunizieren; • Techniktypisch die Auswirkungen von technischem Handeln bewerten; • Bauen und Konstruieren • technische Probleme erfassen und lösen; • Herstellungsverfahren erkennen; • Technik begreifen; • Ursachen und Auswirkungen technischer Entwicklungen erkennen. - 189 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… ALLGEMEINE KOMPETENZERWARTUNGEN Techniktypische Kommunikation • kommunizieren und argumentieren unterschiedlichen Sozialformen; • stellen unter Anleitung Arbeitsergebnisse vor; Lern- in • kommunizieren und argumentieren unterschiedlichen Sozialformen; in und • stellen zunehmend selbstständig Lern- und Arbeitsergebnisse in geeigneter Form vor; • benutzen zunehmend technische Fachbegriffe • nutzen die Mathematik und die Fachsprache an in ihren mündlichen und schriftlichen ausgewählten Beispielen als Hilfsmittel zur Äußerungen und belegen diese durch Beispiele. Darstellung von fachlichen Zusammenhängen; • verbalisieren und/oder schematisieren Verfahrensabläufe. Techniktypische Bewertung • nutzen erste technische und vernetzte • nutzen technische und vernetzte Kenntnisse und Kenntnisse und Fertigkeiten, um Fertigkeiten, um lebenspraktisch bedeutsame lebenspraktisch bedeutsame Zusammenhänge Zusammenhänge zu erschließen; zu erschließen; • beurteilen verschiedene Maßnahmen und • beurteilen verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und zur sozialen Verantwortung; Gesundheit und zur sozialen Verantwortung; • kennen grundlegende nachhaltiger Entwicklung. Kriterien von • erörtern Handlungsoptionen einer umwelt- und naturverträglichen Teilhabe im Sinne der Nachhaltigkeit. INHALTSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN Bauen und Konstruieren • lesen und verstehen einfache Anleitungen und • lesen und verstehen komplexere Anleitungen nutzen diese für die eigene Planung; und nutzen diese für die eigene Planung und praktische Lösungen; • planen, bauen und konstruieren nach Anleitung • bauen und und nach eigenen Entwürfen; Entwürfen; • erklären technische Lösungswege Demontieren und Montieren; konstruieren nach eigenen durch • bestimmen zur Herstellung eines Gegenstandes das entsprechende Material; • stellen einfache Gegenstände eigenständig her • stellen Gegenstände eigenständig her und und gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge und und technische Geräte. technische Geräte; • bewerten technische verschiedenen Kriterien. Lösungen nach Herstellungsverfahren erkennen • erkennen und beschreiben durch • erklären den Unterschied zwischen eigenständiges Tun unterschiedliche industrieller Produktion und Handwerk; - 190 - Herstellungsverfahren Gebrauchsgut; für das gleiche • führen Vorhaben arbeitsteilig durch; • nutzen beim Materialien; Arbeiten • erklären an praktischen Beispielen unterschiedliche Herstellungsverfahren für das gleiche Gebrauchsgut; verschiedene • führen Vorhaben arbeitsteilig durch und bewerten die Teamarbeit und das Produkt nach einfachen Kriterien; • beschreiben den Produktionsablauf Beispiel eines Handwerks. am • nutzen beim Arbeiten veredelte Materialien. unterschiedliche Technik begreifen • erklären einfache technische Zusammenhänge • erklären Zusammenhänge zwischen Natur und und den Nutzen für den Menschen an Technik: Nutzung und Überwindung von Beispielen; natürlichen Gegebenheiten, Zusammenwirken von Technik und Naturwissenschaften; • erläutern an einfachen Beispielen die • erläutern positive und negative Auswirkungen Abhängigkeit des Menschen von der Technik. von Technik und beziehen dazu Stellung. Technische Entwicklungen • verfügen über einen Überblick, was zu den • nennen und beschreiben ausgewählte wichtigsten technischen Entwicklungen von zukunftsweisende Technologien. der Urzeit bis heute gehört und können sie altersgemäß beschreiben. 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG Diese Empfehlungen befinden sich im Kapitel „2. Der spezifische Beitrag von Technik zur Kompetenzentwicklung“. 5.1 Herstellungsverfahren erkennen Bauen und Konstruieren Technik begreifen Technische Entwicklungen 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 191 - - 192 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Bauen und Konstruieren • stellen Gegenstände aus Materialien her und überprüfen sie auf Ihre Stabilität; • Umformen von Materialien • kennen wesentliche Werkzeuge, benutzen diese • zweckmäßige Handhabung und Pflege sachgerecht und halten dabei die Sicherheitsregeln ein; • lesen, verstehen und setzen einfache • Modellbau Anleitungen um; Deutsch • montieren und demontieren Gegenstände. • Gegenstände aus vorgefertigten Einzelteilen Herstellungsverfahren erkennen • beschreiben Herstellungsverfahren, vergleichen • Zubereitung von Lebensmitteln, Erstellung und wenden an; von Gebrauchsgütern • arbeiten mit natürlichen Materialien. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Bauen und Konstruieren • stellen Bauten her, berücksichtigen und • Modelle von Türmen oder Brücken begründen dabei deren Stabilität; • lesen einfache Anleitungen und fertigen nach • Bau oder Konstruktion eines Modells nach Anleitung an; Anleitung • montieren und demontieren technische Produkte • Aufbau und Funktionsweise technischer und erkunden einfache technische Produkte Erscheinungen. Herstellungsverfahren erkennen • beschreiben und erklären Herstellungsverfahren • Herstellung und Konservierung von und wenden an; Lebensmitteln • Herstellung von Gebrauchsgütern • arbeiten mit natürlichen Materialien und erproben die Formgebung; • fertigen Werkstücke an und beachten dabei die Proportionen. - 193 - 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Bauen und Konstruieren • lesen und verstehen einfache Anleitungen und nutzen diese für die eigene Planung; • Bau- und Konstruktionspläne • planen und bauen nach Anleitung und nach eigenen Entwürfen, gebrauchen dazu sachgemäß mindestens 3 Werkzeuge und technische Geräte, halten dabei Sicherheitsregeln ein; • Stabilität, Maßstab • erklären technische Lösungswege durch Demontieren und Montieren. • Baukastensysteme • Modellbau Mathematik Herstellungsverfahren erkennen • erfahren durch eigenständiges Tun • Unterkunft unterschiedliche Herstellungsverfahren für das gleiche Gebrauchsgut; • erfahren Arbeitsteilung durch konkrete Teamarbeit im Unterricht; • arbeiten mit Materialien; • beispielsweise Gips, Gießharz, Holz Kunst • lernen den Produktionsablauf am Beispiel eines Handwerks kennen; • fertigen Werkstücke an, wenden Entwurfs- und Messverfahren an und beachten Proportionen. Technik begreifen • erklären einfache technische Zusammenhänge und den Nutzen für den Menschen an Beispielen; • Hebel, bewegliche Brücken Naturwissenschaften • erkennen die Abhängigkeit des Menschen von • Haushaltstechnik, moderne KFZ-Technik, der modernen Technik, ihren Nutzen und ihren geschlechtsspezifische Einstellung zur Technik Grenzen. Geschichte Technische Entwicklungen • gewinnen einen Überblick über die wichtigsten • zu Lande, zu Wasser, in der Luft technischen Entwicklungen von der Urzeit bis Geschichte heute und können sie altersgemäß beschreiben. - 194 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Bauen und Konstruieren • lesen und verstehen komplexere Anleitungen und nutzen diese für praktische Lösungen; • Bau- und Konstruktionspläne • planen und bauen nach eigenen Entwürfen und • Stabilität, Maßstab, Modellbau gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge und technische Geräte; Mathematik, Geografie • stellen Gegenstände aus adäquatem Material • Flaschenzug, eigenständig her und gebrauchen dazu sachgemäß Werkzeuge und technische Geräte; Naturwissenschaften: Hebelgesetz • bewerten technische Lösungen nach verschiedenen Kriterien. • Kosten, Absatzmöglichkeiten Herstellungsverfahren erkennen • erklären den Unterschied zwischen industrieller Produktion und Handwerk; Geschichte • erklären an praktischen Beispielen • Fließbandproduktion, Schichtarbeit, Monotonie unterschiedliche Herstellungsverfahren für das gleiche Gebrauchsgut; Geschichte, Geografie • geben Beispiele für Arbeitsteilung durch konkrete Teamarbeit im Unterricht und deren Auswirkungen auf die physische und psychische Konstitution des Menschen. Technik begreifen • erklären Zusammenhänge zwischen Natur und • Talsperre, Schleuse, Naturkatastrophe Technik: Nutzung und Überwindung von natürlichen Gegebenheiten, Zusammenwirken Geografie von Technik und Naturwissenschaften. Technische Entwicklungen • kennen und verstehen zukunftsweisende Technologien. • Windräder, Biotreibstoff, gentechnisch veränderte Lebensmittel Naturwissenschaften, Geografie - 195 - ANHANG VI Rahmenplan Fachbereich Musik/Kunst - 196 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ............................... 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?....................................................................................... 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................ 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ............................... 1.4 INHALTE ......................................................................................................................... 1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................ 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG .................................................... 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................. 189 190 190 192 192 193 195 196 MUSIK ............................................................................................................. 197 2. DER BEITRAG DES FACHES MUSIK ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ................ 197 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 200 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 202 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE.................................................... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1. Unterstufe der Primarschule ............................................................................... 5.2.2. Mittelstufe der Primarschule ............................................................................... 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 204 204 205 205 206 208 210 KUNST ............................................................................................................ 213 2. DER BEITRAG DES FACHES KUNST ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............... 213 3. KOMPETENZERWARTUNGEN ............................................................................................. 215 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 217 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 5.1. ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE ....... 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS ................................................................................... 5.2.1. Unterstufe der Primarschule ............................................................................... 5.2.2. Mittelstufe der Primarschule ............................................................................... 5.2.3 Oberstufe der Primarschule.................................................................................. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ........................................................................... 218 218 219 219 220 222 223 - 197 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 198 - Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. • Stärkung der Persönlichkeit WAS SIND KOMPETENZEN7? 1.1. Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. 1.2 Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 7 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 199 - o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methoden kompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: o o - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informations- und Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 200 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Kernkompetenzen Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. Kompetenzerwartungen In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. 1.6 • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenz erwartungen sind an Inhalte gebunden. - 201 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation - 202 - • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. • Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. • Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. • Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. • Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts - 203 - Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Positive Arbeitsatmosphäre 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 204 - Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich - 205 - vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. Musik 2. DER BEITRAG DES FACHES KOMPETENZENTWICKLUNG MUSIK ZUR Musik existiert im Leben eines jeden Menschen, ob er sie nun bewusst oder unbewusst wahrnimmt. Die Nähe des Fachs zur aktuellen und zukünftigen Lebenswelt der Schüler bietet Chancen für eine dauerhafte kulturelle Betätigung. Kompetente Konsumenten werden sie, wenn sie kritisch mit dem Musikangebot in ihrem Umfeld umzugehen lernen und bewusst und differenzierend der Musik in ihrer Vielfalt zuhören lernen. Musik als Möglichkeit des Ausdrucks und der Kommunikation entspricht einem tief verankerten Kulturbedürfnis. Jeder Schüler hat deshalb im Rahmen einer umfassenden Bildung Anrecht auf Weckung, Förderung und Entwicklung seiner musikalischen Anlagen und Fertigkeiten und auf Kenntnisse, die ihm die Musik verständlicher und zugänglicher machen. Musikunterricht erhöht das akustische Wahrnehmungsvermögen und die geistige Leistungsfähigkeit. Er weckt die Fantasie und schult durch Mnemotechnik die Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit. Durch all diese Maßnahmen wird der Bildungshorizont der Schüler erweitert und gleichzeitig eine individuelle Genussfähigkeit herausgebildet und gefördert. Der Musikunterricht hat sich von der einfachen Singstunde zu einem breiten und abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld entwickelt. Alle musikalischen Tätigkeiten tragen zu einer ganzheitliche Entwicklung des Menschen bei. Sie bieten die Möglichkeit, die oft getrennten Bereiche von Geist, Seele und Körper zusammenzuführen. Eine prägende Rolle spielen beim Umgang mit Musik vor allem kreative Momente und emotionale Erlebnisse. Die Schüler erwerben ein vielfältiges Liedrepertoire, lernen musikalische Parameter kennen und setzen sie gestaltend ein. Die Schüler erwerben Kompetenzen in den zentralen Bereichen des Fachs, die im Lernprozess miteinander verknüpft sind und die die Bereiche Handeln, Können und Wissen miteinander verbinden.8 Musik und Umfeld Musik als Grundbedürfnis und als Teil der Bildung Musik und geistige Entwicklung Fachbezogene Kompetenzen Ganzheit Für das Fach Musik ergeben sich folgende Kernkompetenzen: • Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien • Musikalische Grundlagen erwerben • Über Musik sprechen • Musik hören • Musik umsetzen 8 Die Verknüpfungen zwischen den zentralen Bereichen des Faches werden im Schaubild durch gestrichelte Linien dargestellt. - 206 - Im Musikunterricht steht das Erleben von Musik in allen möglichen Variationen im Zentrum aller Bemühungen: Auf sozialer Ebene: • Jeder einzelne Schüler übernimmt beim gemeinsamen musikalischen Tun eine bestimmte ihm zugedachte Aufgabe in der Gruppe, sei es beim einfachen Mitsingen, beim Halten einer zweiten Stimme, beim Spielen eines Instruments oder beim Einhalten einer vorgegebenen Schrittfolge oder eines Bewegungsmusters. • Der Schüler ist sich seiner Aufgabe und seiner Verantwortung bewusst und trägt zum Gelingen des gemeinsamen Vorhabens bei, weil er sich konzentriert und weil die Lehrperson ihm ausreichend Gelegenheit zum Üben bietet. • Der Schüler übernimmt individuelle Aufgaben beim gemeinsamen Tun. Er entdeckt seine Fähigkeiten und stärkt sein Selbstbewusstsein. • Der Schüler kann durch das gemeinsame Musizieren im Klassenverband seine Zugehörigkeit, sein Verhalten zu den anderen und sein Verantwortungsbewusstsein stärken. Auf emotionaler Ebene: • Beim Musizieren im Klassenverband und beim Hören und Entdecken von Musikwerken spürt der Schüler die Wirkung der Klänge: Musik kann beruhigend, aufheiternd wirken und gute Laune bringen; es gibt Musik für heitere und traurige Anlässe; es gibt Militär- und Meditationsmusik… • Die Schüler haben Gelegenheit, ihre Empfindungen und/oder Meinungen zu äußern. Somit haben sie die Möglichkeit zur Festlegung des Liedrepertoires beizutragen. Auf physischer Ebene: • Die Schüler haben häufig Gelegenheit, sich während der Musikstunde zu bewegen: Bewegungsabläufe zu Liedern, freie oder gebundene Tanzformen, aktives Musikhören. • Sie trainieren ihre Koordination und ihre motorischen Fähigkeiten. Um Musik ganzheitlich zu gestalten, nutzen die Schüler ihren Körper, indem sie das Metrum spüren, die Lateralität festigen, freie Körperbewegungen und Gesten erfinden. Auf künstlerischer Ebene: Ein abwechslungsreiches Repertoire an Liedern und Spielstücken, ein vielseitiges Angebot an Hörwerken und eine angepasste motivierende und kindgerechte Methodik führen zu „biografischen Erlebnissen“, indem die Schüler Neues entdecken und erleben, das sie in ihrem Leben nachhaltig begleiten wird. - 207 - Erlebnisse beim Musizieren fördern die Entfaltung des Kindes als Persönlichkeit. Soziale Kompetenzen erwerben die Schüler vor allem in Tätigkeiten, die an künstlerische Handlungs- und Ausdrucksformen gebunden sind. Der Musikunterricht befähigt, musikalisch zu kooperieren, bewusst auf sich und die Mitspielenden zu hören und entsprechend zu reagieren, Spielanweisungen und Absprachen einzuhalten, Anregungen und Ergebnisse konstruktiv zu beurteilen. Damit im Musikunterricht das gemeinsame Produkt zur Aufführung gelangen kann, muss jeder Teilnehmer während der Arbeitsphasen auch eigene Verantwortung übernehmen. Soziale Kompetenzen Die Schüler setzen Singen, Musizieren, Bewegung und andere Ausdrucksformen als Methoden des Nachgestaltens vorhandener künstlerischer Strukturen ein. Der Weg hin zu einer überzeugenden Aufführung besteht aus dem gemeinsamen Üben, das Konzentration, Durchhaltevermögen, Aufmerksamkeit sowie gemeinsame Arbeitsstrategien erfordert. Gleichfalls ist der Wille aller Mitspielenden notwendig, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Methodenkompetenz - 208 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler … Die Schüler … Musik machen mit der Stimme und mit Klangmaterialien • singen Lieder des eigenen Kulturkreises und • wenden das erworbene Liedrepertoire an anderer Kulturkreise, einstimmige und und erweitern es zu unterschiedlichen mehrstimmige Lieder, Bewegungslieder und Themenkreisen; besinnliche Lieder; • pflegen und entwickeln ihre Sprech- und • erfahren bewusst das Zusammenwirken Singstimme durch korrektes und angepasstes von Atem, Sprache, Gehör und Stimme; Singen und rhythmisches Sprechen; begleiten Lieder mit Bodypercussion und • erarbeiten Spielfiguren mit Klanggesten, anderen Instrumenten und Bodypercussion, mit gebasteltem Klangmaterial, Klangerzeugern; mit dem kleinen Schlagwerk und mit den Stabspielen, um ihre Lieder und Spielstücke zu begleiten; • gestalten gemeinsam musikalische Verläufe von • produzieren Musik mit elektronischen der Idee bis zur Präsentation; Medien. • setzen Instrumente, Klangmaterialien und Stimme für freie Klanggestaltungen ein. Musikalische Grundlagen erwerben • beschaffen, sammeln, ordnen und präsentieren • lesen und schreiben Notenwerte und Informationen über selbst produzierte Tonhöhen, verstehen eine Partitur, die oder gehörte Musik; Dynamik und die Agogik; • lesen, schreiben und spielen grafische Klangbilder, • kennen und klassifizieren die Instrumente Notenwerte und Tonhöhen und verstehen das verschiedener Ensembles nach Notenbild ihrer Lieder und Spielstücke; Klangerzeugung und Tonhöhenbestimmung; • entdecken und benennen musikalische Formen; • erkennen Musik unterschiedlicher zeitlicher, räumlicher und kultureller Herkunft und erschließen sich somit bisher unbekannte Musik. • kennen und unterscheiden unterschiedliche Musikrichtungen. Über Musik sprechen • beobachten, hören und beurteilen eigene • begründen ihre Meinungen und musikalische Produktionen und die Musik anderer; Wertungen zu gehörter und gemachter Musik; • begründen ihre Meinungen und Wertungen zu • tauschen ihre Gedanken in toleranten gehörter und gemachter Musik und tauschen ihre Umgangsformen aus und halten sie Gedanken in toleranten Umgangsformen aus. schriftlich fest. Musik hören • entwickeln ihre auditive Wahrnehmungsfähigkeit • hören der Musik bewusst zu: und ihr auditives Gedächtnis; aufmerksames Zuhören, verfolgen Stimmen in mehrstimmigen Sätzen und Partiturausschnitten; • erkennen, unterscheiden und benennen die • erkennen musikalische Gestaltungsmittel; Klangparameter: Tonlänge, Tonhöhe, Lautstärke und Klangfarbe; • ordnen gehörte Musik dem sozialen, funktionalen, • ordnen gehörte Musik dem sozialen, - 209 - geografischen und historischen Kontext zu: Musik aus fremden Kulturen, Musik in unserem Umfeld, Musik in verschiedenen Epochen. funktionalen und historischen Kontext zu: Musik aus fremden Kulturen, Musik in unserem Umfeld, Musik in verschiedenen Epochen. ordnen gehörte Stilbereichen zu; Musik verschiedenen Musik umsetzen • ergänzen ihre Lieder und Spielstücke durch • setzen ihre individuellen Inszenierungen und Bewegungsabläufe; Ausdrucksmöglichkeiten beim musikalischen Gestalten wirkungsvoll ein: bei kleineren musikalischen Erfindungsübungen, Sprechstücken, Szenen, Musizierstücken und Liedern unterschiedlicher Kulturen. • setzen ihre Empfindungen zur Musik in Bewegungsimprovisationen oder Tanz um; • gestalten gehörte oder selbst produzierte Musik mit Elementen aus der bildenden Kunst und mit der Sprache; • setzen außermusikalische Impulse in Musik um. - 210 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG Alle Kompetenzbereiche – Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien, musikalische Grundlagen erwerben, über Musik sprechen, Musik hören und Musik umsetzen - sind sowohl in der Primarschule als auch in der Sekundarschule zu fördern. Der Lernprozess bei der Liederarbeitung unterscheidet sich von vielen anderen Lernmomenten, weil hier einige unterschiedliche Fähigkeiten gleichzeitig angesprochen und entwickelt werden: Der Liedtext wird nicht nur gelesen, sondern gleich rhythmisch in verschiedenen Tonlängen gesprochen. Sehr oft erfolgt gleichzeitig oder unmittelbar danach das Memorieren einer Reihenfolge von Tonhöhen, also das Memorieren der Melodie. Nun müssen die Schüler Tonhöhen (Melodie) und Tonlängen (Textrhythmus) kombinieren. Für die Primarschule ist zu beachten, dass die Schüler zumeist die Notenschrift nicht ausreichend lesen können. Rhythmus und Melodie werden nur durch das auditive Gedächtnis aufgenommen. Außerdem sind Schüler in der Unterstufe kaum in der Lage, einen Liedtext fließend zu lesen. Bei ihnen kommt noch das Memorieren des Liedtextes hinzu. Eine korrekte Liederarbeitung ist erst dann möglich, wenn Schüler in der Lage sind, die drei Aspekte – Text, Rhythmus und Melodie – musikalisch und kreativ miteinander zu verbinden und zu verknüpfen. Deshalb ist für die altersgerechte Unterrichtsgestaltung wichtig: • Die Lieder oft zu wiederholen, auch als Auflockerung zwischen den Unterrichtsstunden. • Fünf bis zehn neue Lieder in einem Schuljahr zu erarbeiten. • Besondere Aufmerksamkeit gilt der korrekten Wiedergabe der Tonhöhen (Melodie) sowie einer der Kinderstimme angemessenen Tonlage. Die Lieder dürfen nicht zu tief intoniert werden. Auf richtige Körperhaltung beim Singen ist zu achten. • Bei der Auswahl der Lieder sind vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten zu berücksichtigen: Lieder mit und ohne Bewegungsabläufe, lustige und besinnliche Lieder.... Im Fachhandel besteht ein reiches Medienangebot, das das Singen von Liedern nach ihrer gründlichen Erarbeitung mit Sicherheit bereichern kann. Dennoch sollte das mit Audiomedien unterstützte Singen im Unterricht möglichst vermieden werden, da dies die allgemeine passive Haltung der Schüler gegenüber der Musik verstärken kann. Wichtigste Herausforderung des Musikunterrichts bleibt, das kreative Schaffen vom konzentrierten Üben bis zur Präsentation eines Endproduktes zu fördern. Passives Mitsingen wird nicht angestrebt, da die wesentliche Herausforderung des Musikunterrichts dabei nicht zur Geltung kommen, nämlich selbst etwas zu schaffen, gemeinsam und intensiv zu üben und bis zum Endprodukt einer Aufführung auszuarbeiten. Der Klangfarbenreichtum, den die Schüler in der Instrumentalversion entdecken, und die Konzentration, gemeinsam mit den Instrumenten zu singen, fördern die Beim Singen - 211 - Entwicklung zusätzlicher musikalischer Fertigkeiten. Beim mehrstimmigen Spiel mit Instrumenten achtet der Lehrer stets darauf, dass alle Schüler während der Musikstunde Gelegenheit haben, so viel wie möglich mit ihren Instrumenten zu üben und zu musizieren. Bei der instrumentalen Liedbegleitung wird jedes Ostinato zuerst in der Großgruppe geübt. Dann bildet der Lehrer Gruppen, die jeweils eine Stimme der Begleitpartitur übernehmen. Da die Schüler nicht gleichzeitig singen und spielen können, wird beim begleitenden Instrumentalspiel stets eine Singgruppe (Chor) gebildet. Damit alle Schüler vielseitig üben können, werden die Gruppen gewechselt. Dies ist während einer einzigen Musikstunde nicht möglich: Daher erfordert die Erarbeitung eines Instrumentalstückes in der Regel mehrere Unterrichtsstunden. Beim Musizieren mit Klangmaterial Das Hören von Musik hat einen eigenständigen Platz im Musikunterricht. Es will methodisch so vorbereitet sein, dass die Schüler durch konkrete Höraufgaben aktiv oder handelnd den kurzen Musikwerken oder den Auszügen aus Werken zuhören können. Das Hören von Musik schließt alle Musikarten ein, von Titeln aus der aktuellen Musikszene über Werke der klassischen Musik bis hin zu Musik aus fremden Kulturen oder früheren Epochen. Vielfältige Querverbindungen zu anderen Fächern wie beispielsweise Deutsch, Französisch, Geografie und Geschichte sind möglich. Beim Hören Das Einüben von Liedern, Tänzen und Instrumentalstücken ist stets prozessorientiert., erfordert vielfältige und abwechslungsreiche Methoden und führt zur Präsentation bzw. Aufführung des gemeinsam Erarbeiteten, für das sich jeder einzelne Schüler in der Gruppe eingesetzt hat. Präsentationen und Aufführungen Wichtig und sinnvoll ist das Anlegen einer Sammelmappe mit allen Liedkopien, Arbeitsblättern und fachbezogenen Informationen, die ab dem ersten Schuljahr geführt wird. So entsteht einerseits das Liedrepertoire einer Klassengemeinschaft, das zu jeder Gelegenheit hervorgeholt werden kann. Andererseits dokumentiert diese Sammelmappe die Lernfortschritte und dient der Leistungsermittlung und –bewertung der Schüler im Musikunterricht. Dabei ist darauf zu achten, dass das verpflichtende Vorsingen oder –spielen Schüler bloßstellen und ihnen die Freude am Musizieren für immer vergällen kann. Das freiwillige Vorsingen oder Vorspielen einzelner Schüler trägt jedoch zur Stärkung ihrer Persönlichkeit bei. schriftliche Unterlagen im Musikunterricht Bewertet werden keinesfalls die emotionale Bereitschaft der Schüler und ihre beseelte Teilnahme am Musikunterricht. Das fertige Produkt der gemeinsamen Arbeit, bei dem jeder Schüler eigene Verantwortung übernimmt, kann Gegenstand einer selbstkritischen verbalen Aussprache in der Gruppe sein, bei der die Schüler sich in respektvollem Umgang miteinander auf eine gemeinsame oder differenzierte Benotung einigen. Bewertungen im Musikunterricht Bei einem systematisch organisierten Musikunterricht entwickeln die Schüler ein wachsendes Selbstvertrauen in die eigene Gestaltungsfähigkeit. Es obliegt dem Lehrer, Situationen zu schaffen, damit die Schüler ihre eigenen Ideen im Unterrichtsgeschehen sowie in die Lied- und Spielgestaltung einbringen können. Der Musikunterricht leistet somit seinen Beitrag zur grundlegenden Bildung, indem er die gestalterischen Kräfte der Schüler entwickelt, ihre Erlebnisfähigkeit erweitert, ihre Ausdrucksfähigkeit differenziert. Gestalten im Unterricht 5.1 5. - 212 - Musik umsetzen Musik hören Über Musik sprechen Musikalische Grundlagen erwerben Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule ÜBERSICHT ÜBER DIE HANDLUNGSBEREICHE BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE Musik erleben – sensibilisieren für Musik - 213 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien • singen einstimmige Kinderlieder mit • Volkslieder und neue Kinderlieder zu begrenztem Tonumfang nach Gehör; Jahreszeiten und Alltagsthemen, Bewegungslieder, Lieder in französischer Sprache Deutsch, 1. Fremdsprache Französisch • pflegen und entwickeln die Sing- und • Töne und ihre Qualität; Erweiterung des Sprechstimme; Stimmumfangs durch Stimmspiele; Gewöhnung an eine gemeinsame Tonhöhe; Körperhaltung und Atemtechnik in Liedern, Sprechversen und Zungenbrechern. • gestalten rhythmisches Klanggesten; Spiel mit • Metrum (Grundschlag), Echo-Klatschen, Klanggesten als Übungen und in der Liedgestaltung • führen freies und rhythmisches Spiel mit • kleines Schlagwerk, Klangmaterialien; Rhythmusinstrumente, anderes Material, gebastelte klingendes • Klangketten, Echospiele, Liedgestaltung • stellen Rhythmusinstrumente her; • Klanggeschichten, Liedgestaltung • erzeugen, imitieren, verändern Geräusche • verschiedene Materialien, z.B. Holz, Metall und ordnen sie zu; • gestalten Lieder mit Klangmaterialien. Musikalische Grundlagen erwerben • lesen, erstellen und realisieren grafische • Klanggeschichten in Elementarpartituren, die Notationen; halbe Note (Liegenote) und die Viertelnote (Gehnote) als Schriftzeichen, Tonleiter in CDur • entdecken Formen; und benennen musikalische • die Wiederholung (Echo), der Refrain • erkennen und setzen Klangparameter um. • hoch-tief, laut-leise, lang-kurz, hell-dunkel, schnell-langsam, Körperbewegungen Über Musik sprechen • beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangfarben musikalische Produktionen und die Musik - 214 - anderer; • setzen sich kritisch mit den eigenen • Kritischer Einsatz der Instrumente in der Produktionen auseinander. Liedgestaltung Musik hören • schulen und verfeinern die auditive • akustisches Unterscheiden von Stille, Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive Geräusche, Klänge, Klangwege, akustische Gedächtnis; Signale, Klangfarben, Sprechund Singstimme, Unterschied zwischen Blas-, Streich-, Zupf-, Schlagund Tasteninstrumenten • nehmen Klangparameter und Klangfarben • erzählende Musik, einfache Programmmusik wahr und beschreiben sie; • Merkmale und Wirkung der Musik: laut-leise, hoch-tief, schnell-langsam, spannend, lustig, abwechslungsreich ... • Wirkung der Musik • situieren Musik im sozialen, funktionalen, • Musik im Alltag geografischen und historischen Kontext. Musik umsetzen • ergänzen Inszenierungen und • Inszenierung von Spielliedern oder Bewegungsabläufe, Lieder und Spielstücke; Klanggeschichten, Kreisspiele, Tanzlieder, Kindertänze • festigen den Umgang mit Klangparametern • im Metrum gehen und das Einhalten des Metrums beim Singen • verschiedene Gangarten, Tempi, und Musizieren durch gebundene oder/und Körperhaltungen, Formationen, Instrumente freie Bewegungsabläufe; • Viertelnoten, halbe Noten, Lautstärke, Tempo, • erfassen grafische Notation durch Tonhöhen Körperbewegung; • stellen gehörte Musik künstlerisch dar; • ausgesuchte Klangfolgen aus Musikwerken Kunst • ergänzen das Musizieren durch sprachliche • Liedstrophen, rhythmische Verse Gestaltung. Deutsch, 1. Fremdsprache Französisch 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien • singen Lieder; • einstimmige Kinderlieder, einfache Kanons, Lieder mit Instrumentalbegleitung, Lieder in einer Fremdsprache 1. Fremdsprache Französisch • pflegen und entwickeln die Sing- und • Stimmumfang, Tonumfang, gemeinsame - 215 - Sprechstimme; Tonhöhe, Körperhaltung, Atemtechnik, Atemspiele, Liedtexte und Sprechverse • produzieren rhythmisches Spiel Klanggesten und Bodypercussion; mit • Echo-Klatschen, Telefon-Spiel, Klangketten auf vorgegebenem Metrum • gestalten freies und rhythmisches Spiel mit • kleines Schlagwerk, Stabspiele, gebastelte Klangmaterialien; Rhythmusinstrumente, anderes klingendes Material • erkennen, beschreiben und suchen die Qualität der Klänge und die Instrumente • Klanggeschichten passend zum Lied aus; • Vor- und Zwischenspiele zu Liedern und • Rhythmusinstrumente herstellen; Geschichten mit Klangteppichen • Klangstäbe, Rasseln, Trommeln ... Kunst • gestalten Lieder mit Instrumenten und • Im Metrum mit einfachen Ostinati Klangmaterialien. Musikalische Grundlagen erwerben • lesen und realisieren grafische Notation • Elementarpartituren aus Schulmusikbüchern und -zeitschriften; • 2 Achtelnoten (Laufnoten) als Unterteilung der Viertelnote, die Viertelpause, die halbe Pause, das Wiederholungszeichen, der Violinschlüssel, das Liniensystem, der 2/4Takt, der 3/4-Takt, der 4/4-Takt • Tonhöhen der Tonleiter von C-Dur im Liniensystem Kunst • entdecken und benennen musikalische • Strophenlied, Kanon Formen; • beschaffen, Informationen. sammeln, ordnen Über Musik sprechen • beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangmaterialien, Klangfarben der gewählten musikalische Produktionen und Musik Instrumente anderer; • äußern in toleranten Umgangsformen • erworbener Fachwortschatz, subjektive und Meinungen und Wertungen zu gehörter und kooperative Wertungen gemachter Musik. Musik hören • schulen und verfeinern die auditive • Klangwege, Klangfarben einzelner Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive Instrumente, Klangfarbenunterschiede Gedächtnis; zwischen Symphonieorchester und Blasorchester und Band • situieren Musik im sozialen, funktionalen, • erzählende Musik (Programmmusik), formale geografischen und historischen Kontext. Gestaltung von Musik mit Hörpartituren, Themen und Abschnitte - 216 - Geschichte, Geografie Musik umsetzen • ergänzen Lieder und Spielstücke durch • Spiellieder, Kreisspiele, Inszenierungen und Bewegungsabläufe; Klanggeschichten, Kindertänze Tanzlieder, • festigen den Umgang mit den Klangparametern und das Einhalten des Metrums beim Singen und Musizieren durch gebundene oder/und freie Bewegungsabläufe; • erfassen die grafische Notation und das • Viertelnoten, halbe Noten, Achtelnoten, musikalische Satzgefüge durch Lautstärke, Tempo, Tonhöhen, Pausen, 2/4 Körperbewegung; und 3/4 –Takt, Satzlängen • drücken Empfindungen zur Musik durch • Lieder, Instrumentalmusik Bewegungsimprovisationen oder gebundene Bewegungsabläufe aus; • gestalten gehörte Musik künstlerischen Ausdruck; durch Kunst • ergänzen das Musizieren sprachlichen Ausdruck; durch • eigene Liedstrophen und rhythmische Verse • setzen außermusikalische Musik um. Impulse Deutsch in • Instrumentale Illustration einer Geschichte Deutsch 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien • singen Lieder; • nutzen das Lied als fachspezifisches Lernen; Medium • Volkslieder, Lieder aus fremden Kulturen, Bewegungslieder, Chansons, Shantys, für historische Lieder, Evergreens und Lieder aus der aktuellen Musikszene, • Lieder mit spezifischen Rhythmen, • Lieder mit Instrumentalbegleitung • Raps • einstimmige und mehrstimmige Lieder • pflegen und entwickeln die Sing- und • Zusammenwirken von Sprechstimme; Atmung und Stimme • Tonumfang (sol – re’’) • Artikulation Körperhaltung, - 217 - Sport • gestalten rhythmisches Spiel Klanggesten und Bodypercussion; • improvisieren Bewegungsabläufe Tonträgern und zu mit • Klanggesten-Kanon, KlanggestenBodypercussion-Spiele im Raum erfinden • Qualität der Klänge, Zuordnung Musik auf Klangfarben zum Material • spielen rhythmisch und metrisch ungebunden mit Klanginstrumenten; • gestalten Lieder mit Klangmaterialien und Klanginstrumenten. • Echo-Spiele, Klangketten, Klangmosaike, Geschichten • rhythmische Begleitpartituren und von Telefon-Spiel, und melodische Musikalische Grundlagen erwerben • lesen grafische Notation und geben sie auf • einzelne Achtelnoten, Synkope, Auftakt, Stabspielen wieder; punktierte halbe und Viertelnote, Vorzeichen (Fis, B), Achtelpause, Tonhöhen auf Hilfslinien • 6/8-Takt, mehrstimmige Begleitpartituren • entdecken und benennen musikalische • Hauptthema einer Komposition, Formen; musikalisches Satzgefüge (Folge von Takten mit tonalem Anfang und spürbarem Schluss) • beschaffen, sammeln Informationen; • entdecken Musikrichtungen. und ordnen • Musikinstrumente und ihre Klangerzeugung und Tonhöhenbestimmung: ein Holz-, Blechblas-, Streich-, Schlaginstrument, ein Instrument aus der Volks- oder Weltmusik, alle Orff-Instrumente und ihre spezifischen Klangfarben unterschiedliche • verschiedene Liedarten: der Pop-Song, das Chanson, das Volkslied, Lieder aus fremden Kulturen • Musik aus fremden Kulturen, aus der U-Musik, aus der E-Musik, mit unterschiedlichen Besetzungen Über Musik sprechen • beobachten, hören und beurteilen eigene • Klangfarben der gewählten Instrumente und musikalische Produktionen und Musik ihre klangliche Entsprechung in der anderer; Liedgestaltung • akustische oder Filmaufnahmen • äußern Meinungen und Wertungen zu • erworbener Fachwortschatz gehörter und gemachter Musik in toleranten Umgangsformen. Musik hören • schulen und verfeinern die auditive • Klangspiele Wahrnehmungsfähigkeit und das auditive • Musikinstrumente und ihre Klangfarbe: das Gedächtnis; Violoncello, die Oboe, das Waldhorn, das - 218 - Keyboard, die E-Gitarre, der E-Bass, die Pauke, das Schlagzeug • situieren Musik im sozialen, funktionalen, • Werke aus der klassischen Musik und ihre geografischen und historischen Kontext; Themen • suchen und erarbeiten biografische und • Musical, die Symphonische Dichtung, die historische Informationen und situieren sie Symphonie als nicht programmatische Musik auf der Zeitleiste. (einzelne Sätze) Geschichte, Geografie, Deutsch Musik umsetzen • ergänzen Lieder und Spielstücke durch • Volkstänze aus unserem Kulturkreis und aus Inszenierungen und Bewegungsabläufe; fremden Kulturen • drücken Empfindungen zur Musik durch • freie Ausdrucksbewegungen zu gehörter Bewegungsimprovisationen oder Musik gebundene Bewegungsabläufe aus; • gestalten gehörte Musik durch • Stimmung eines Musikstücks künstlerischen und sprachlichen Ausdruck; • Aufführung Kunst • ergänzen das Musizieren sprachlichen, körperlichen künstlerischen Ausdruck; durch • neue Liedstrophen zu einer bestehenden und Melodie • Rap, Bewegungsabläufe • freie oder gebundene Tanzformen: Koordination, Motorik, Lateralität, freie Körperbewegungen und Gesten, Ganzheitlichkeit 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhalte/Tätigkeiten Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien • singen Lieder und nutzen das Lied als • Volkslieder, Lieder aus fremden Kulturen, Medium für fachspezifisches Lernen; Chansons, Shantys, historische Lieder, Evergreens und Lieder aus der aktuellen Musikszene, • Lieder mit spezifischen Rhythmen und Bewegungslieder • Lieder mit Playbacks • Raps • einstimmige und mehrstimmige Lieder (Kanon, ostinate Mehrstimmigkeit und einfache zweistimmige Lieder) - 219 - Sport • pflegen und entwickeln die Sing- und • Zusammenwirken von Sprechstimme; Atmung und Stimme Körperhaltung, • Begrenztes Einsetzen des Tonumfangs • Artikulation • Bewusstes Einsetzen von Körperhaltung und Atmung • produzieren rhythmische Spiele Klanggesten und Bodypercussion; mit • Bodypercussion-Spiele im Raum • gestalten Lieder und Spielstücke mit • rhythmische und melodische Klangerzeugern und anderen Begleitpartituren nach Vorlagen Musikinstrumenten; • produzieren Medien. Musik mit elektronischen • Musikprogramme auf dem PC, Kreation von Begleitpattern zu den Liedern • aktiver Umgang mit neuen Techniken, Filmen und akustische Aufnahmen der eigenen Produktionen Musikalische Grundlagen erwerben • lesen, erstellen, spielen und übertragen • alle bisher gelernten Tonhöhen und schriftlich grafische Notation; Notenwerte • mehrstimmige Begleitpartituren • entdecken Formen; und benennen • beschaffen, sammeln Informationen; musikalische • Rondo, Sätze einer Tempobezeichnungen, Dichtung und ordnen • Sätze einer Komposition, Tempobezeichnungen, Einsatz des Metronoms, symphonische Dichtung • Instrumentenkunde: Musikinstrumente Symphonieorchesters Klangerzeugung Tonhöhenbestimmung Instrumentenfamilien • kennen und unterscheiden verschiedene Ensembles; Komposition, symphonische akustisch • Band, Jazz-Combo, Symphonieorchester Ordnung der des nach und nach Blasorchester, • beschreiben und unterscheiden verschiedene • E-Musik, Jazz, Popmusik, Volksmusik, Musikrichtungen; volkstümliche Musik • situieren einige Komponisten gesellschaftlich Geschichte, Kunst und historisch und kennen ihr Werk. Über Musik sprechen • äußern Meinungen und Wertungen zu • Kurzreferate zu Musikern und gehörter und gemachter Musik in toleranten Komponisten aus der E- und U-Musik Umgangsformen. - 220 - • verschiedene Musikrichtungen • Fachwortschatz Deutsch Musik hören • hören aktiv Werkauszüge einzelner Komponisten - auch mit Partituren; • situieren einzelne Musikwerke im sozialen, • Werke aus der aktuellen Pop-Szene und funktionalen, geografischen und historischen der klassischen Musik Kontext. - 221 - Kunst 2. DER BEITRAG DES KOMPETENZENTWICKLUNG FACHES KUNST ZUR Kunst ist eine spezifische Form des Austauschs und der Kommunikation, die es den Schülern ermöglicht, sich selbst, andere und die Welt besser zu verstehen und von anderen verstanden zu werden. Der Kunstunterricht bietet besondere Möglichkeiten der ästhetisch-künstlerischen Weltaneignung und der Selbsterkundung. Zu Beginn ihrer Primarschulzeit haben Schüler bereits vielfältige Erfahrungen mit künstlerischen Gestaltungsformen gemacht. Vom frühesten Kindesalter an nutzen Kinder Kunst als Ausdrucksmittel, lange bevor die Sprache zu einem sicheren Ausdrucksmittel werden kann. Sie erkunden künstlerische Strategien, bedienen sich ihrer Sinne und deuten ihre Welterfahrungen fantasievoll. Obwohl dies zunächst eher unbewusst geschieht, ist es wichtig, dass ästhetischkünstlerisches Lernen sich in allen Jahrgangsstufen an der Lebenswelt der Schüler orientiert. Ein qualitativ anspruchsvoller Kunstunterricht nutzt diese Voraussetzungen gezielt, um eine Reihe von Fertigkeiten und Fähigkeit weiterzuentwickeln und den Schülern sowohl eine fundierte Allgemeinbildung wie auch eine ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit zu ermöglichen. Daher muss von der reduzierenden Auffassung Abstand genommen werden, dass Malen und Werken lediglich eine willkommene Abwechslung im Schulalltag sind. Durch die Auseinandersetzung mit Kunstwerken und ästhetisch-künstlerischen Prozessen der Kunstschaffenden entwickelt sich bei Schülern nicht nur ästhetisches Urteilsvermögen, sondern auch der Respekt für die Vielfalt fremder Ausdrucksweisen. Dergestalt fördert die Beschäftigung mit Kunst sowohl die Selbstreflexion als auch die Reflexion über Lebens- und Handlungsmodelle anderer. Somit leistet der Kunstunterricht nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung, sondern auch zur Entwicklung eines persönlichen Urteilsvermögens. Durch die kritische Auseinandersetzung mit Kunsterzeugnissen und durch eigene ästhetisch-künstlerische Erfahrungen erweitern Schüler ihr Ausdrucksrepertoire und erfahren sich eingebunden in einen kulturgeschichtlichen Kontext. Kunst schafft Sinn und Bedeutungszusammenhänge. Die Auseinandersetzung mit Kunst trägt zur Schaffung der kulturellen und gesellschaftlichen Identität bei. Kunst ist eines der wenigen Fächer, in dem die Persönlichkeit der Schüler in ihrer Ganzheit gefördert wird. Der Kunstunterricht vermittelt grafische, räumliche und künstlerische Fähigkeiten und Kenntnisse. Er fördert die Wahrnehmung und die Beobachtung, die Motorik, das handwerkliche Geschick ebenso wie das räumliche und das laterale Denken. Der Unterricht regt zum Erkunden, Probieren, Erfinden und Gestalten an. Somit bietet er viele Anlässe, Kompetenzen, die in anderen Fächern erarbeitet werden, künstlerisch umzusetzen und zu vertiefen. Gleichzeitig leistet er einen großen Beitrag zur - 222 - Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls der Schüler. Für das Fach Kunst ergeben sich folgende Kernkompetenzen: • Kunst wahrnehmen und erleben • Über Kunst sprechen • Technische Grundlagen erwerben • Künstlerische Grundlagen erwerben • Kreativ darstellen und gestalten - 223 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler … Die Schüler … Kunst wahrnehmen und erleben • entwickeln Neugierde und Interesse für • bringen Künstler und Werke mit typischen Künstler, ihre Werke und die Zeit, in der sie Merkmalen der verschiedenen Zeitepochen in gelebt haben; Verbindung (historisches Umfeld, Kultur, Individualbiografie) • vergleichen Wirklichkeit und Darstellung; • nutzen Kunstwerke zur Erweiterung des eigenen Wahrnehmungsund Erfahrungsbereiches; • erkennen Kunst als Ausdrucksmittel; • erkennen die Bilder und Gestaltfigurationen anderer als Ausdruck von deren individueller Auseinandersetzung mit der Welt; • untersuchen und vergleichen Kunstwerke • vergleichen Kunstwerke unter dem Aspekt unter den Aspekten Farbe, Form, Struktur, verschiedener Techniken und Stile; Technik, Materialien und Lichtverhältnisse; • entwickeln und erweitern an ausgewählten • verfeinern ihr eigenes ästhetisches künstlerischen Phänomenen ihr eigenes Empfinden und setzen es in ästhetisches Empfinden. Anwendungssituationen gezielt ein. Über Kunst sprechen • beschreiben ihre Gedanken und Gefühle, die sie beim Betrachten eines Kunstwerks entwickeln und setzen diese in Beziehung zu ihren Entdeckungen im Kunstwerk; • beschreiben zweidimensionale, dreidimensionale und mediale Kunstwerke zunehmend kunstspezifisch; • begründen ihre Meinungen und Wertungen zu Kunstwerken in einfacher Form; • begründen ihre Meinungen und Wertungen zu Kunstwerken zunehmend kunstspezifisch; • verstehen und Anwendungssituationen Fachsprache; • verstehen und nutzen in Anwendungssituationen fachsprachliche Begriffe und finden adäquate Formulierungen für Arbeitsschritte und Gestaltungsentscheidungen; • präsentieren einzelne Phasen ihres Arbeitsprozesses und Produkte ihrer Arbeit und reflektieren Abweichungen von oder Entsprechungen zu ihrer gestalterischen Absicht. nutzen Elemente in der • präsentieren Teilschritte und Produkte ihrer Arbeit und vergleichen sie mit ihren ursprünglichen Gestaltungsabsichten. Technische Grundlagen erwerben • erproben den Umgang mit angepassten Werkzeugen und Arbeitsmaterialien; • praktizieren unterschiedliche Formen zur Dokumentation von Arbeitsprozessen; • setzen die Werkzeuge und Arbeitsmaterialien zielgerichtet ein; • erkunden unterschiedliche Verfahren und Techniken und erproben sie in der Gestaltung: • beherrschen die verschiedenen Verfahren und Techniken, insbesondere unter dem Aspekt • gestalten eine eigene Arbeitsmappe; - 224 - Zeichnen, Malen, Drucken, Collagieren, plastisches und skulpturales Arbeiten, Fotografieren und Arbeiten mit digitalen Bildmedien; • setzen die Rekonstruktion oder Dekonstruktion als Möglichkeit der Erkundung eines Bildes ein; • übernehmen Verantwortung für Material und Arbeitsplatz. der Größenverhältnisse, der Verwendung von Licht und Schatten und der Berücksichtigung verschiedener Perspektivarten; • nutzen Mittel der Bildbetrachtung und Methoden der Bildbetrachtung selbstständig. • übernehmen zunehmend selbstständig Verantwortung für Material und Arbeitsplatz. Künstlerische Grundlagen erwerben • nutzen gestalterische Grundprinzipien, um sich auszudrücken und eigene Erfahrungen zu vermitteln; • untersuchen Strategien von Künstlern und vergleichen sie mit ihren eigenen. • verbinden erworbene gestalterische Grundprinzipien mit eigenen Entscheidungen und begründen sie; • untersuchen und beschreiben eigenständig Strategien von Künstlern Kreativ darstellen und gestalten • setzen erlernte Strategien und Techniken bei der eigenen Gestaltung adäquat ein; • verwirklichen eigene Gestaltungsprozesse und nutzen dabei zielgerichtet erlernte Strategien und Techniken; - 225 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG Bei der Unterrichtsgestaltung werden sowohl unterschiedliche Verfahren und Techniken als auch verschiedene Kunstepochen und Stilrichtungen berücksichtigt. Dabei werden Verfahren und Techniken besonders auf Ausdrucksmöglichkeiten hin erkundet und erprobt. Durch die Beobachtung und Analyse ausgewählter Kunstwerke finden die Schüler Anregungen für Kreativität und eigene Gestaltungsversuche. Sie lernen Kunstwerke der Gegenwart und der Vergangenheit kennen und setzen sich zunehmend kritisch mit diesen auseinander. Unterlagen im Kunstunterricht Wichtig und sinnvoll ist das Anlegen einer Sammelmappe, die alle im Kunstunterricht angefertigten Schülerarbeiten, Arbeitsblätter und fachbezogenen Informationen enthält. Diese Mappe dokumentiert die künstlerisch-kreative Entwicklung und die Lernfortschritte. Zudem dienen diese Unterlagen der Leistungsermittlung und –bewertung der Schüler im Kunstunterricht. Die Kollegen der nächsten Stufe können wiederum diese Sammelmappe als Planungsunterlage nutzen. Bewertungen im Kunstunterricht Leistungsrückmeldungen geben den Schülern wichtige Impulse und Anregungen für das zunehmend selbstgesteuerte Lernen und die wachsende Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Leistungsrückmeldung beinhaltet nicht immer eine Bewertung von Schülerleistungen. Gerade im Bereich des ästhetisch-künstlerischen Gestaltens, wo dem Prozess ebenso viel Bedeutung wie dem Produkt zukommt, sind keine kurzfristigen Lernerfolge zu erwarten. Das Ausprobieren und das Experimentieren mit Ausdrucksformen, Verfahren und Materialien sind integraler Bestandteil des Lernprozesses im Kunstunterricht. Die Leistungsermittlung und –bewertung sind besondere Formen der Leistungsrückmeldung. Die Bewertung erfolgt auf Basis von angefertigten Schülerarbeiten und Prozessen ästhetischkünstlerischen Schaffens als auch auf der Grundlage von mündlich oder schriftlich erbrachten Leistungen, wie beispielsweise Vorträgen oder Gruppenarbeiten. In der Bewertung wird überprüft, inwieweit die gesetzten Ziele erreicht wurden. Daher darf nur bewertet werden, was zuvor im Unterricht erprobt oder gelernt wurde. Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. Präsentation der Schülerarbeiten Der Kunstunterricht eignet sich in besonderem Maße dazu, die im Kunstunterricht angefertigten Schülerarbeiten einer breiten Öffentlichkeit – beispielsweise bei Schulfesten oder Projekttagen – zu präsentieren. Zudem bietet der Kunstunterricht verstärkt die Möglichkeit eines fächerübergreifenden Unterrichts, so beispielsweise die Gestaltung eines Bühnenbilds im Rahmen einer Theateraufführung. Auswahl von Künstlern und Kunstepochen Der Kunstunterricht dient der kritischen Auseinandersetzung mit Kunstepochen und Künstlern. Eine auf das Wahrnehmungsvermögen der Schüler abgestimmte Auswahl der Kunstwerke und Kunstepochen und eine jahrgangsübergreifende Unterrichtsplanung sind wichtige Grundlagen für die Unterrichtsgestaltung. In der Unterrichtsgestaltung werden sowohl Werke von Künstlern aus allen Epochen als auch Werke von zeitgenössischen und regionalen Künstlern berücksichtigt. In der Auseinandersetzung mit der regionalen Kunst bieten sich Atelierbesuche an. Ausstellungen sind weitere außerschulische Lernorte. 5.1 5. Kunst erleben Kreativ darstellen und gestalten Künstlerische Grundlagen erwerben Technische Grundlagen erwerben Über Kunst sprechen Kunst wahrnehmen und erleben 1. Stufe Oberstufe Unterstufe Mittelstufe Sekundarschule Primarschule ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 226 - - 227 - 5.2. INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Kunst wahrnehmen und erleben • erkennen unterschiedliche Formen, Farben, • Vergleich der Darstellung mit der Wirklichkeit Strukturen und Lichtverhältnisse, Stimmungen; • Abbildungen von aussagekräftigen Werken bedeutender Künstler. • erproben künstlerische Ausdrucksformen; • erkennen Kunstwerke als individuelles • Künstlername, Werk, Zeit Ausdrucksmittel einer bestimmten Zeitepoche; • untersuchen ästhetische Phänomene. Über Kunst sprechen • wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie leuchtend-blass, bunt-eintönig Betrachten von Kunstwerken und in der eigenen • Substantive wie Linie, Farbe, Kreis Tätigkeit progressiv an; • Verben wie zeichnen, malen, verbinden • bewerten Arbeiten von Mitschülern Künstlern nach festgelegten Kriterien; und • Umsetzung des Arbeitsauftrags, Sorgfalt der Arbeit • wägen einfache fachliche Aussagen und Bewertungen zu künstlerischen Arbeiten ab und kommen zu einer begründeten Meinung. Technische Grundlagen erwerben • setzen sich mit Materialien und Werkzeugen • Farben und Stifte, Papiere und Pappen, auseinander, erkunden deren Eigenarten und pflanzliche und tierische Materialien, Möglichkeiten und nutzen diese; Verpackungen und Behälter • zeichnen: o zeichnen Muster nach eigenständig neue Muster; o und • Punkte, Linien, eckige und runde Formen kreieren • unterschiedliche Einzelfiguren stellen Einzelfiguren grafisch dar; • malen: o unterscheiden Primär- und Sekundärfarben o arbeiten mit ersten Farbmischungen o malen Formen und Figuren verschiedenen Werkzeugen aus mit • Pinselführung: Linien, Punkte, Spiralen • unterschiedliche Formen und Figuren - 228 - o arbeiten mit der Nass-in-Nass-Technik; • drucken: • Fingerdruck, arbeiten mit einfachen Stempeldruckverfahren; Textildruck • collagieren: erproben erste Techniken des Collagierens; • arbeiten plastisch: gestalten dreidimensionale Arbeiten. Kartoffeldruck, Frottage, • Formen, Tiere, Gegenstände, Menschen, Buchstaben, Wörter, Schnipsel Materialien wie Stoff, Wolle, Fundstücke aus Haushalt oder Natur • Materialien wie Knetmasse, Ton, Salzteig, Pappe, Papierrollen, Karton Künstlerische Grundlagen erwerben • wenden gestalterische Grundprinzipien an: o machen gegenseitige Beziehungen sichtbar o ordnen oder gruppieren Einzelfiguren o machen Bewegung sichtbar; • Zusammenhänge zwischen Personen und/oder Objekten Kreativ darstellen und gestalten • stellen beobachtete Elemente ihrer Umwelt mit • Landschaften, Tiere, Pflanzen, Menschen, ihren charakteristischen Merkmalen dar; Objekte • Horizont-Linie • betrachten Kunstwerke und gestalten ähnliche; • erfahren über das Verfremden von Kunstwerken die Wirkung bildgestalterischer Ausdrucksmittel; • verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen; • Illustration von Texten, Geschichten und Liedern • Grafische und/oder farbliche Umsetzung von Musik Deutsch • experimentieren mit Zufallsverfahren. 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Kunst wahrnehmen und erleben • analysieren das Kunstwerk als konstruiertes • Farbwahl, Struktur und Aufbau, Bewegung Ausdrucksmittel des Künstlers; • inszenieren Kunstwerke Ausdrucksmittel; als individuelles • überprüfen und verfeinern an ausgewählten künstlerischen Phänomenen ihre ästhetische Wahrnehmung; - 229 - • erproben eigene Ausdrucksformen bei der ästhetisch-künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Über Kunst sprechen • wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie zart, abstrakt, naiv Betrachten von Kunstwerken und in der • Substantive wie Motiv, Skizze, Epoche eigenen Tätigkeit progressiv an; • Verben wie kopieren, schraffieren • begründen ihre Meinungen und Wertungen zu der Wirkung von Kunstwerken und Arbeiten der Mitschüler Technische Grundlagen erwerben • benutzen Werkzeuge und Arbeitsmaterialien • Farben, Stifte und Pinsel dem Arbeitsauftrag entsprechend; • Papier und Pappen • Pflanzliche und tierische Materialien • Verpackungen und Behälter • zeichnen: • Einzelfiguren o führen Muster fort, zeichnen diese nach, • Format gestalten kreieren eigene • Linien und Kritzel als KonturBinnenzeichnung o stellen Einzelfiguren grafisch dar; • Schreiben als spurbildender Vorgang • malen: o unterscheiden Primär, Komplementärfarben Sekundär- und o unterscheiden warme von kalten Farben o arbeiten mit neuen Farbmischungen o malen Formen und Figuren verschiedenen Werkzeugen aus o arbeiten die Nass-in-Nass-Technik weiter aus; oder • differenzierter Farbauftrag beim Malen wie deckend, lasierend, abgrenzend, verlaufend, absichtsvoll, zufällig, glatt, pastös • Pinselführung: tupfen, streichen • Farbwirkung, schwarz-weiße Kontrastwirkung, Relief mit • drucken: • Fingerdruck, Kartoffeldruck, Frottage o vertiefen bereits erlernte Drucktechniken • diverse Hochdruckverfahren und ergänzen diese durch neue Verfahren; unterschiedlichen Druckträgern • Monotypie mit • collagieren: • Formen, Tiere, Gegenstände, Menschen, o erkennen Collage als Verfahren zur Buchstaben, Wörter, Schnipsel künstlerisch-verfremdeten Wiedergabe von Materialien wie Stoff, Wolle, Fundstücke aus Haushalt oder Natur Realität • arbeiten plastisch und skulptural. Künstlerische Grundlagen erwerben • wenden gestalterische Grundprinzipien an: o machen gegenseitige Beziehungen sichtbar • Materialien Pappmaché wie Ton, Holz, Salzteig, - 230 - o ordnen oder gruppieren Einzelfiguren o machen Bewegung sichtbar o heben oder verbergen Figuren in ihrer Umgebung; Kreativ darstellen und gestalten • stellen Beobachtungen der Umwelt künstlerisch • Landschaften, Tiere, Pflanzen, Menschen, dar; Objekte • Horizont-Linie, Vordergrund, mittlerer Bereich, Hintergrund Geografie • begründen ihre Gestaltungsweise; Materialwahl und • gestalten nach dem Betrachten ausgewählter • unterschiedliche Techniken und/oder Motive Kunstwerke ähnliche Arbeiten; • erkunden Bilder gestalterisch: • Rekonstruktion und Dekonstruktion o gestalten Schwarz-Weiß-Kopien von bekannten Werken nach eigenen Vorstellungen farbig o arbeiten Ausschnitte aus einem Kunstwerk aus; • verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen. • Illustration von Texten, Liedern, Geschichten • Grafische und/oder farbliche Umsetzung von Musik • Gestaltung von Figuren und Gegenständen 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Kunst wahrnehmen und erleben • Parallelen zu eigenen Arbeiten • untersuchen und vergleichen Kunstwerke unter den Gesichtspunkten Techniken und • Begegnung mit Kunst aus fremden Kulturen Materialien. • Entdeckung der digitalen Welt Über Kunst sprechen • wenden Elemente der Fachsprache beim • Adjektive wie deckend, lasierend, abgegrenzt Betrachten von Kunstwerken und in der • Substantive wie Kontrast, Relief, Struktur eigenen Tätigkeit progressiv an; • Verben wie verzerren, konstruieren • wägen einfache fachliche Aussagen und Bewertungen zu künstlerischen Werken ab und kommen zu einer begründeten Meinung Technische Grundlagen erwerben - 231 - • zeichnen: • Zentralperspektive o erkennen und nutzen richtige Größenverhältnisse der Bildgegenstände o arbeiten mit Licht und Schatten o zeichnen einfache Objekte perspektivisch; • malen; verfeinern das Malen mit Farbmischungen; • fotografieren Bildmedien. und arbeiten mit digitalen • Wirkung der Farben: Dominanz/Kontrast • Stimmungs- und Empfindungswert von Farben: o kalte und warme Farben/Warm-KaltKontrast o Komplementärfarben/Komplementärkontra st o Farbkreis • Fotografische und filmische Dokumentation der Wirklichkeit Künstlerische Grundlagen erwerben • vergleichen, untersuchen Strategien von Künstlern und stellen diese den eigenen gegenüber; • Verfremden, Übertreiben, Entstellen, Verzerren • setzen bekannte Strategien gezielt ein. Kreativ darstellen und gestalten • beobachten ihre Umwelt und stellen sie realitätsgetreu dar; • Landschaften, Menschen Gegenstände, Stillleben, • Berücksichtigung der Proportionen • verwirklichen eigene Gestaltungsvorstellungen durch das selbstständige Anwenden von technischen Grundlagen. 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Kunst wahrnehmen und erleben • • untersuchen und vergleichen – unter Berücksichtigung ästhetischer Grundsätze Kunstwerke unter den Gesichtspunkten • Techniken und Stil; • • erkennen Bezüge zwischen historischem Umfeld, Kultur und Individualbiografie der Künstler und ihren Arbeiten. • strukturierte Erschließung von Kunstwerken: Farben, Formen, Komposition und Technik Interpretation von Bildaussage und Bildgehalt zeit- und ideengeschichtlicher Kontext eines Werkes biografische und sonstige Besonderheiten der Entstehung eines Werkes • Zeitleiste - 232 - Deutsch, Geschichte, Geografie Über Kunst sprechen • verstehen und nutzen in Anwendungssituationen fachsprachliche Begriffe und finden adäquate Formulierungen für Arbeitsschritte und Gestaltungsentscheidungen; • beschreiben zweidimensionale, dreidimensionale und mediale Kunstwerke unter Verwendung der Fachsprache; • begründen Meinungen und Wertungen zu Kunstwerken zunehmend kunstspezifisch. • präsentieren einzelne Phasen ihres Arbeitsprozesses und Produkte ihrer Arbeit und reflektieren Abweichungen von oder Entsprechungen zu ihrer gestalterischen Absicht. Technische Grundlagen erwerben • zeichnen; Parallelperspektive, Schrägperspektive o erkennen und nutzen richtige Größenverhältnisse der Bildgegenstände im Format o verwenden Licht und verschiedenen Arten von Schatten o zeichnen einfache Objekte perspektivisch; • malen; • Farben und ihre Wirkung vertiefen alle bereits erlernten malerischen Grundlagen; • fotografieren und arbeiten mit digitalen Bildmedien. • fotografische und filmische Dokumentation der Wirklichkeit • Bearbeitung der Wirklichkeit Bildbearbeitungsprogrammen mit Künstlerische Grundlagen erwerben • untersuchen und beschreiben eigenständig Strategien von Künstlern; • beispielsweise Gestalten Verfremden, • nutzen begründet künstlerische Strategien, um sich auszudrücken und ihre Erfahrungen zu vermitteln und entwickeln Ansätze eines individuellen Ausdrucks. Kreativ darstellen und gestalten • benutzen fachspezifische Ausdrucksformen; • (Natur)studie, Skizze, Plan, Modell • Beachtung der Proportionen • verwirklichen Gestaltungsvorstellungen durch eigene die Inszenieren, - 233 - Anwendung aller bekannten Techniken und Strategien. - 234 - ANHANG VII Rahmenplan Fach Sport - 235 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE ................................ 227 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?........................................................................................ 228 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................. 228 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ................................ 230 1.4 INHALTE .......................................................................................................................... 230 1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................. 231 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG ..................................................... 233 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE .............................................................................. 234 2. DER BEITRAG DES FACHES SPORT ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ................. 235 3. KOMPETENZERWARTUNGEN .............................................................................................. 237 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG ........... 240 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE ............................... 242 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE ......... 242 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS .................................................................................... 244 5.2.1 Unterstufe der Primarschule ................................................................................. 244 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule................................................................................. 248 5.2.3 Oberstufe der Primarschule................................................................................... 253 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule ............................................................................ 257 - 236 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IN DER PRIMARSCHULE UND IN DER 1. STUFE DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule und zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit... bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule erworben haben müssen und welche zum Aufgabenbereich der Sekundarschule gehören. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 237 - Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. • 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN9? Stärkung der Persönlichkeit Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Der Schüler verbindet in seinem Handeln sowohl Wissen, Verstehen, Wollen als auch Können. So können Schüler beispielsweise Lesestrategien in unterschiedlichen Situationen gezielt einsetzen, angeeignete Grundrechenarten in konkreten Situationen eigenverantwortlich anwenden und soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit weiter entwickeln. 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der ersten Stufe der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. Fachbezogene Kompetenzen • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Überfachliche Kompetenzen Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: 9 Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 238 - o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methodenkompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken. o Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). o Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informations- und Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 239 - 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Kernkompetenzen Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen zu sichern. Kompetenzerwartungen In allen Rahmenplänen werden die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und für das Ende des 2. Sekundarschuljahres festgelegt. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau; • bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. 1.6 • orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbare wesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oder Fachbereichen; • machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent; • unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihres Unterrichts. 1.4 INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch verstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichten möglich wird. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) Kompetenz erwartungen sind an Inhalte gebunden. - 240 - 1.5 LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen - legt die Basis für anschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einer frühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereits die Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schüler gestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschule schulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Aktivierende Lerntätigkeit Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation - 241 - • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. • Kumulatives Lernen setzt Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. • Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens in lebensweltbezogenen inhaltlichen Zusammenhängen. • Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. • Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen Fachlehrern, Lehrern der gleichen Stufe und - in bestimmten Bereichen - im gesamten Lehrerkollegium. • Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts - 242 - Situationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. 1.6 Positive Arbeitsatmosphäre LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordern ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 243 - sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Vergleichsarbeiten wie die PISA-Erhebungen oder die internationale Grundschulleseuntersuchung Iglu vermitteln wichtige Indikatoren zum aktuellen Lernstand der Schüler und sind Ausgangspunkt für methodisch-didaktische Maßnahmen in der Unterrichtsgestaltung. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Kompetenzraster... sind weitere Instrumente zur Lernstandserhebung. Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele – 1., 2. und 3. Stufe der Primarschule und 1. Stufe der Sekundarschule - aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich - 244 - vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 245 - 2. DER BEITRAG DES KOMPETENZENTWICKLUNG FACHES SPORT ZUR Sport hat in der heutigen Gesellschaft eine sehr hohe Bedeutung und tritt vielfältig in Erscheinung. Deshalb stellt die Sporterziehung in der Schule einen sehr wichtigen Teil der schulischen Bildung und Erziehung dar. Diesen gilt es, im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen, zu erhalten und in der Qualität zu fördern. Der moderne Sportunterricht geht vom natürlichen Bewegungsbedürfnis und von der Freude an der Bewegung aus. Er soll in seiner ganzen Vielfalt erlebt werden können, neue pädagogisch-didaktische Ansätze berücksichtigen und gesundheitlichen Aspekten gerecht werden. Um den unterschiedlichen Voraussetzungen, Begabungen und Neigungen Rechnung zu tragen, muss der Sportunterricht auf die Schüler ausgerichtet sein und alle Sinne ansprechen. Bewegung ist ein Wesensmerkmal des Menschen und unterstützt seine harmonische Entwicklung. Da in unserer Gesellschaft die körperliche Beanspruchung immer geringer wird und natürliche Bewegungsanreize immer mehr verschwinden, gewinnt der Sport in der Schule ständig an Bedeutung. Sinnvoll betriebener Schulsport leistet somit einen wichtigen Beitrag, um sich "wohl und gesund" zu fühlen. Auch die moderne Hirnforschung belegt, dass Schüler mit guter Bewegungskoordination wesentlich besser in Konzentrationstests abschneiden. Bewegungsfreude und -bedürfnis als Ausgangspunkt Pädagogische Prinzipien Die Chancen des Schulsportes bestehen darin: Durch systematisches "Üben und Leisten" können Fertigkeiten erworben und verfeinert werden. Fortschritte sind schnell erkennbar. Im "Herausfordern und Wetteifern" und im "Gestalten und Darstellen" erkennen die Schüler ihre Möglichkeiten und Grenzen. Sie verbessern ihre Selbsteinschätzung und lernen, mit Erfolgen und Misserfolgen, Siegen und Niederlagen richtig umzugehen. Spezifische Aktivitäten im Freien ermöglichen einen verantwortungsvollen Umgang in und mit der Natur. Im Einzelnen sollen die folgenden fachbezogenen Kernkompetenzen erarbeitet werden: • Lern- und Leistungsbereitschaft sowie Kreativität entwickeln; • Verantwortungsbewusstes Handeln üben, Rücksichtnahme erlernen, Abmachungen und Regeln einhalten und den Fair Play–Gedanken entwickeln; • Die Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit reflektieren; • Die motorische Fähigkeiten wie Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Kraft und Dehnung vervollkommnen; • grundlegende Bewegungs- und Körpererfahrungen beim Laufen, beim Werfen, beim Springen, beim Turnen und Bewegen an Geräten, beim rhythmischen Bewegen, bei Sport- und Rückschlagspielen, beim Kämpfen und beim Schwimmen erwerben und erweitern. Fachbezogene Kernkompetenzen - 246 - Sport ist für das menschliche Zusammenleben ein wichtiges Erfahrungsfeld und eignet sich daher hervorragend zur Förderung sozialer Kompetenzen. Verschiedene Betätigungsfelder (Neben-, Mit-, Gegen-, und Füreinander) stärken den Gemeinschaftssinn ("dabei sein und dazugehören") und fördern das Verantwortungsbewusstsein und das Verständnis für Mitschüler. Emotionen werden ausgelebt, Spannungen abgebaut und Konflikte ausgetragen. Fairplay wird durch praktische Erfahrungen thematisiert und eingeübt. Soziale Kompetenzen Im Sportunterricht darf es keinen Raum für Diskriminierung Schwächerer, von Jungen und Mädchen oder Menschen anderer Kulturen geben. In Verbindung mit der Vermittlung notwendiger Kenntnisse werden die Schüler schrittweise befähigt, Sport im schulischen und außerschulischen Bereich selbstständig und selbsttätig auszuüben. In diesem Prozess gilt es, die Anlagen eines jeden Schülers zu erkennen und seine Individualität auszuprägen. Methodenkompetenz en Die Schüler lernen • nach der induktiven Methode Lösungen einer bis dahin unbekannten Bewegungsaufgabe zu finden, • vielfältige Informationsformen (z. B. Texte, Phasenbilder, Raumwege, Organisationsbeschreibungen) zu nutzen, • Unterrichtsergebnisse zu präsentieren, die Sportpraxis in sprachlicher Form zu reflektieren, Wettkämpfe zu planen, zu organisieren und durchzuführen. Für die Entwicklung der personalen Kompetenzen ist die körperliche Dimension, die durch Spiel und Sport Berücksichtigung findet, äußerst wirksam. Die subjektiv erlebte Leistungsfähigkeit, der individuelle Leistungszuwachs sowie die Wahrnehmung von Leistungsunterschieden haben eine besondere Bedeutung für die Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung. Personale Kompetenzen Die Schüler lernen • bereit zu sein, sich anzustrengen und Belastungen zu ertragen, • Sieg und Niederlage zu erleben und angemessen zu verarbeiten, • Möglichkeiten und Risiken bei der Bewältigung sportlicher Aufgaben realistisch einzuschätzen, • körperliche Phänomene und Reaktionen auf Bewegungen wahrzunehmen, • nach kritischer Reflexion Kenntnisse über die Zusammenhänge von Sport und Gesundheit, Sport und Natur für das weitere Sporttreiben zu nutzen. Der Sportunterricht leitet die Schüler zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung an und motiviert sie zu einer lebenslangen Freude an Bewegung und Sport Lebenslanges Sporttreiben als Ziel - 247 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN Ende des sechsten Primarschuljahres Ende des zweiten Sekundarschuljahres Die Schüler… Die Schüler… ALLGEMEINE KOMPETENZERWARTUNGEN Lern- und Leistungsbereitschaft und Kreativität • sind aufgeschlossen und neugierig beim • sind aufgeschlossen und neugierig beim motorischen Handeln mit Geräten und ohne motorischen Handeln mit Geräten und ohne Geräte; Geräte, auch bei Trendsportarten, die im Unterricht vorgestellt werden; • erwerben bei Bewegung, Sport und Spiel • wissen, wie sich der Bewegungsablauf und das grundlegende motorische Erfahrungen; Bewegungsgefühl verbessern lassen und nutzen dieses Wissen in ihrem Bewegungshandeln; • verwenden einfache Fachsprache. Grundbegriffe der • verwenden einen erweiterten Fachwortschatz. Verantwortungsbewusstes Handeln, Rücksichtnahme, Abmachungen, Regeln und Fair Play • gehen beim Üben und Wettkämpfen • gehen beim Üben und bei Wettkämpfen zunehmend verantwortungsbewusst mit sich, verantwortungsbewusst mit sich, mit anderen, mit anderen, mit Materialien, Übungsstätten mit Materialien, Übungsstätten und der Umwelt und der Umwelt um; um; • nehmen aktiv am Sportunterricht teil und • gestalten den Sportunterricht aktiv mit; bringen eigene Ideen ein; • kennen einfache Regeln, Wettkampf- und • kennen Regeln, Wettkampfund Sicherheitsbestimmungen und wenden sie an. Sicherheitsbestimmungen und wenden sie an. Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit • kennen die Bedeutung sportlicher Betätigung • beschreiben die Wirkung sportlicher Betätigung für Gesundheit und Leistungszuwachs; für Gesundheit und Leistungszuwachs; • nennen Beispiele für das Zusammenwirken von • beschreiben das Zusammenwirken von Bewegung, Ernährung und mentaler Bewegung, Ernährung und mentaler Gesundheit zur Förderung einer ganzheitlichen Gesundheit zur Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung. Entwicklung; • kennen und beachten hygienische • kennen und beachten Verhaltensweisen und Baderegeln; Verhaltensweisen sowie die Benutzerregeln in Sportstätten; hygienische wichtigsten • schätzen die Reaktionen ihres Körpers in Belastungssituationen ein. Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Kraft und Dehnung • führen Übungen in den Bereichen Ausdauer • führen Übungen in den Bereichen Ausdauer und Koordination altersund und Koordination altersund entwicklungsgemäß aus; entwicklungsgemäß aus; • führen Übungen in den Bereichen • führen Übungen in den Bereichen Schnelligkeit, Kraft und Dehnung alters- und Schnelligkeit, Kraft und Dehnung alters- und - 248 - entwicklungsgemäß aus. entwicklungsgemäß aus. TÄTIGKEITSBEZOGENE KOMPETENZERWARTUNGEN Laufen, Werfen, Springen • führen die leichtathletischen Grundformen in • führen Lauftechniken, Sprintunterschiedlichen Handlungssituationen und Staffelformen, Dauerlaufunter Beachtung von grundlegenden Hürdenlaufformen aus; Bewegungsmerkmalen aus; • führen Absprung und Abwurf rhythmisch aus; und und • führen Anlauf, Absprung, Flugphase und Landung beim Hoch- und Weitsprung aus und variieren diese; • beherrschen die leichtathletischen Wurf-, Stoßund Schleudertechniken in ihrer Grobform; • dokumentieren die Leistungsergebnisse. individuellen • dokumentieren die individuellen Leistungsergebnisse und werten sie aus. Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten • zeigen Bewegungsfertigkeiten an ausgewählten • erwerben und gestalten traditionelle Geräten allein, mit Partner oder in der Gruppe; Fertigkeiten mit, an und auf Geräten sowie Kunst- und Akrobatikformen und wenden sie an; • treffen Handlungsentscheidungen risiko- und • treffen Handlungsentscheidungen risiko- und verantwortungsbewusst; verantwortungsbewusst; • bauen gemeinsam unter Anleitung Geräte, • bauen allein oder gemeinsam Geräteverbindungen sicher auf und ab; eigenverantwortlich Geräte, Geräteverbindungen sicher auf und ab; • übernehmen Aufgaben zur Sicherung und • übernehmen komplexere Aufgaben Hilfeleistung; Sicherung und Hilfeleistung; zur • bewegen sich sicher und kontrolliert beim • bewegen sich sicher und kontrolliert beim Fahren, Gleiten oder Rollen. Fahren, Gleiten oder Rollen. Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen • führen einfache bewegungsrhythmische • führen komplexere bewegungsrhythmische Gestaltungs- und Improvisationsaufgaben Aufgaben allein, mit einem Partner oder in der allein, mit einem Partner oder in der Gruppe in Gruppe in Verbindung mit Musik aus; Verbindung mit Musik aus; • erarbeiten und präsentieren einfache • können sich in mindestens einer der folgenden Choreographien oder Kunststücke und beachten Formen der „Bewegung auf Musik“ rhythmische Aspekte sowie einen ausdrücken: ausdrucksvollen Körpereinsatz. o rhythmische Sportgymnastik: Volkstanz, Jazztanz, Breakdance; o konditionelle Formen auf Musik: Aerobic, Rope skipping, Stepaerobic. Sport- und Rückschlagspiele und Regeln • gehen kontrolliert mit Spielgeräten in Übungs- • gehen kontrolliert mit Spielgeräten in Übungsund Spielsituationen um; und Spielsituationen auch bei direkter - 249 - Gegnereinwirkung um; • verstehen die Grundidee eines Spiels, schaffen • vertiefen mindestens zwei Sportspiele, schaffen die organisatorischen Spielvoraussetzungen und die organisatorischen Spielvoraussetzungen und spielen regelgerecht; spielen regelgerecht; • lösen einfache Regelkonflikte und Störungen • lösen Regelkonflikte sowie Störungen innerhalb der Spielgruppe; innerhalb der Spielgruppe, sodass das Spiel in Gang bleibt; • benennen Merkmale für faires Spielverhalten • benennen Merkmale für faires Spielverhalten und beachten sie ; und beachten sie; • reflektieren ihr Handeln, benennen Merkmale • reflektieren ihr Handeln, benennen Merkmale für erfolgreiches Spielverhalten und setzen für erfolgreiches Spielverhalten und setzen Erkenntnisse in ein verbessertes Spielhandeln Erkenntnisse in ein verbessertes taktisches um; Spielhandeln um; • übernehmen die Leitung einfacher Spiele. • übernehmen Schiedsrichteraufgaben. Kämpfen nach Regeln • kämpfen und ringen nach vorgegebenen oder • beherrschen Grundsätze des Kämpfens; gemeinsam vereinbarten Regeln; • kämpfen auf spielerische Weise gegeneinander • verteidigen sich zunehmend selbst; und achten dabei sowohl auf die eigene körperliche Unversehrtheit als auch auf die der anderen; • übernehmen Schiedsrichteraufgaben; • planen und organisieren kleine Wettkämpfe selbstständig und werten sie aus. • kennen Merkmale für erfolgreiches Handeln beim Kämpfen und Ringen. Schwimmen • können schwimmen. • erwerben Grundkenntnisse und -fähigkeiten des Rettungsschwimmens. - 250 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR UNTERRICHTSGESTALTUNG DIE QUALITÄT DER Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen die Schüler. Sie sind entsprechend ihren Fähigkeiten, Interessen und Neigungen zu fördern und somit in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Der Unterricht ist erfolgreich, wenn er in einem Wechselverhältnis von pädagogischer Anleitung durch den Lehrer und der Berücksichtigung von Selbsttätigkeit der Schüler realisiert wird. Schüleraktivitäten im Mittelpunkt Die komplexe Befähigung der Schüler im Sinne von Fach-, Methoden-, personaler und sozialer Kompetenzen ist vorwiegend an eine qualitative Prozessgestaltung auszurichten. Erweiterung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten Die Kompetenzentwicklung im Sportunterricht umfasst • die komplexe Erweiterung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten, • das sportorientierte Bewegungskönnen, • und die Vermittlung von Wissen über Sport und Bewegung. Bei der methodischen Gestaltung der vielfältigen Themenbereiche des Sportunterrichts sind auf Grund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler hinsichtlich ihrer Interessen, Leistungen und Verhaltensweisen didaktische Differenzierungen erforderlich. Für alle Schüler ergeben sich Chancen und Wege zu einer optimalen Teilnahme an Sport und Spiel, wenn folgende Aspekte berücksichtigt werden: • die kontinuierliche, variable und differenzierte Förderung jedes Schülers, • die Unterstützung beim Abbau von Ängsten und beim Umgang mit Ängsten. Die Art und Weise, wie es gelingt, alle Schüler in den Unterrichtsprozess einzubeziehen, sie zu persönlich bestmöglichen Leistungen zu führen und ihnen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, hat ausschlaggebende Bedeutung für die Einstellung der Schüler zum Sport und für ihr Verhalten innerhalb und außerhalb des Unterrichts. Die pädagogische Verantwortung für Bewegung, Sport und Spiel in der Schule bleibt nicht auf den Sportunterricht beschränkt. Sie gilt ebenso für alle Formen des außerunterrichtlichen Schulsports, der den individuellen Neigungen der Schüler entsprechende Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet. Die verschiedenen Angebote erlauben es, ohne an Teilnahmepflicht oder Leistungsbewertung gebunden zu sein, sich auf Bewegung und Sporttreiben als Teil der Lebensführung einzulassen. Die vielfältigen Prozesse und Aufgaben, die mit dem gesamten Sport in der Schule in Verbindung stehen, erfordern in besonderem Maße die Abstimmung und Koordinierung durch die Lehrer, die Sport unterrichten. Voraussetzung für einen qualitätsorientierten Sportunterricht ist neben der Kompetenz des Lehrers auch eine ausreichende materielle und räumliche Ausstattung. Individuelle Förderung Einbeziehung der Schüler Außerunterrichtliche Angebote Koordination des Schulsports Infrastruktur - 251 - Schwimmen ist ein verpflichtender Bestandteil des Unterrichts. Allerdings darf Schwimmunterricht den Sportunterricht weder vollständig noch phasenweise ersetzen. Das eigentliche Erlernen des Schwimmens findet für die meisten Schüler in der Mittelstufe der Primarschule statt, nicht zuletzt auch deswegen, weil dieses Alter besonders günstige Voraussetzungen für motorisches Lernen birgt. Besondere Situation des Schwimmunterrichts Dieser Prozess des Schwimmen-Lernens ist in der Regel am Ende der Mittelstufe abgeschlossen. Durch den Wegfall des obligatorischen Schwimmunterrichts in der Oberstufe der Primarschule ergeben sich für die Schulen zeitliche Freiräume in anderen Bereichen. In der 1. Stufe der Sekundarschule schließlich wird Schwimmen wieder aufgenommen, allerdings mit dem besonderen Schwerpunkt des Erlernens grundlegender Fertigkeiten im Rettungsschwimmen. Die Leistungsbewertung orientiert sich an den Kriterien, die sich aus dem Beitrag des Faches Sport zum Erwerb der Kernkompetenzen ergeben. Das Ziel besteht darin, • die Lernmotivation des Schülers zu erhalten und zu steigern, • ihm ein realistisches Bild seines Leistungsstandes zu vermitteln, • den Zusammenhang zwischen individuellen Leistungsvoraussetzungen, aufgewendeter Anstrengung und erreichtem Leistungsstand bewusst zu machen. Eine pädagogische Bewertung sollte folgende Aspekte berücksichtigen: • • • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte nachvollziehbar. Eine ausschließliche Ausrichtung der Leistungsbeurteilung an nur messbaren Ergebnissen ist zu vermeiden. Eine kompetenzorientierte Leistungsbewertung ist so anzulegen, dass jeder Schüler über den Stand seiner individuellen Kompetenzentwicklung, über seine Lernfortschritte und über die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen informiert ist. Aus pädagogischer Sicht ist besonders wichtig, dass auch die individuellen Voraussetzungen der Schüler berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem • unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen, • Willens- und Anstrengungsbereitschaft sowie soziale Verhaltensweisen. Leistung ist nicht alles Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen Allgemeine Kompetenzerwartungen im Fach Sport: Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Kraft, Dehnungen Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Gesundheit Mittelstufe Oberstufe Sekundarschule 1. Stufe Allgemeine Grundsätze von Sport- und Rückschlagspielen erlernen und sich an vereinbarte Regeln halten Bewegung mit Rhythmus und Musik Bewegung mit Geräten Bewegung im Raum Bewegen, Darstellen und Tanzen akrobatisches Turnen ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen turnerische Grundtätigkeiten an Geräteverbindungen arbeiten Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten entwickeln Schleudern, Stoßen, Werfen Weitspringen, Hochspringen Hindernislaufen Dauerlaufen Schnelllaufen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufen, Werfen, Springen entwickeln Primarschule Unterstufe Bildungsziel: die lebenslange Freude an der Bewegung wecken, fördern und erhalten 5.1 ÜBERSICHT ÜBER DIE THEMENFELDER BZW. HANDLUNGSBEREICHE 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE - 252 - Allgemeine Kompetenzerwartungen im Fach Sport: Verantwortungsbewusstes Handeln, Rücksichtnahme, Einhalten von Abmachungen, Regeln und Fairplay Schwimmen um Geräte und mit Geräten kämpfen um den Raum kämpfen um das Gleichgewicht kämpfen Kämpfen nach Regeln spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen) mit Spielgeräten umgehen - 253 - - 254 - 5.2 INHALTE DES UNTERRICHTS Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. 5.2.1 Unterstufe der Primarschule Unterstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Laufen, Werfen, Springen Schnelllaufen • aus verschiedenen Positionen verschiedene Signale starten • starten, beschleunigen und sprinten. und auf Dauerlaufen • laufen ausdauernd eine festgelegte Zeitspanne oder Strecke in selbst gewähltem gleichmäßigem Tempo; • „Laufe dein Alter“ • im individuellen Wohlfühltempo („Laufen ohne Schnaufen“) laufen • berücksichtigen Umwelt und Natur beim Dauerlaufen; Geografie, Naturwissenschaften • dokumentieren die eigene Leistung im Dauerlauf. Hindernislaufen • umlaufen bzw. überwinden verschiedenartige Hindernisse auf vielfältige Art und Weise; • umlaufen gewandt Hindernisse überwinden diese rhythmisch; und • neben dem üblichen Alltagsmaterialien (Getränkekartons…) Material auch verwenden • bringen beim Aufbau von Hindernisbahnen eigene Ideen ein. Weitspringen, Hochspringen • erproben und führen vielfältige Formen des Springens aus; • suchen und gestalten eigene Sprungideen; • abspringen mit einem Bein nach Anlauf. • • • • • in die Höhe springen in die Weite springen in die Tiefe springen Zonen überqueren aus verschiedenen Anlaufrichtungen starten Schleudern, Stoßen, Werfen • erproben unterschiedliche Geräte und Objekte zum Schleudern, Stoßen und Werfen; • beachten beim Werfen, Schleudern und Stoßen Sicherheitsanforderungen. • Sicherheit beim Ziel-Werfen gewinnen - 255 - Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten an Geräteverbindungen arbeiten • nutzen, verändern Gerätearrangements, erproben Bewegungsmöglichkeiten; • sich etwas zutrauen, dabei die Risiken einschätzen. • Gerätelandschaften, Bewegungsbaustellen Hindernisbahnen, turnerische Grundtätigkeiten • erproben und üben Grundtätigkeiten; • bauen Körperspannung auf; • erfinden und zeigen anderen Kunststücke. • turnerische Grundtätigkeiten an und auf verschiedenen Turngeräten: rollen, stützen, springen, balancieren… ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen • turnen ausgewählte Bewegungselemente; • kombinieren einzelne Bewegungselemente; • nutzen einfache bildliche Darstellungen für das Üben von Bewegungselementen. • Aufgaben an Turngeräten und auf verschiedenen akrobatisches Turnen • stimmen das eigene Handeln auf das des Partners ab; • Partner- und Gruppenakrobatik • erfinden und präsentieren einfache Figuren; • Grifftechniken • nutzen einfache bildliche Darstellungen für das Üben von Figuren. • Zirkus Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen Bewegung im Raum • vollziehen Raumwege nach und nehmen Aufstellungsformen ein; • Aufstellungsspiele mit Änderung Richtung, Ebene, Dimension, Form • führen Positions- und Formationswechsel nach Vorgabe durch. • Platzwechsel- und –suchspiele der Geografie: Räume entdecken Bewegung mit Geräten • erproben Geräte und führen kreative Formen der Handhabung aus. • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien • Jonglier- und Zirkusübungen Bewegung mit Rhythmus und Musik • erkennen Rhythmen und ahmen diese mit Materialien und Körperinstrumenten nach; • gestalten gymnastische und Übungsformen nach Musik; • stellen Gefühle Bewegung dar. und tänzerische Stimmungen durch • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien • einfache Jonglier- und Zirkusübungen • Bewegungsgeschichten, Fantasiereisen, Darstellungs- und Rollenspiele Musik: Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien – Musik umsetzen Deutsch, Französisch als Fremdsprache - 256 - Sport- und Rückschlagspiele erlernen und Regeln mit Spielgeräten umgehen • gehen bei einfachen Aufgaben geschickt und sicher mit den Spielgeräten um; • erkennen anhand von beispielhaften Bewegungsbildern Lösungsmöglichkeiten und setzen in eigenes Bewegungshandeln um; • beschreiben eigene Lernerfahrungen; • suchen und Übungsformen. präsentieren • Aufgaben und Spielformen mit verschiedenen Spielgeräten in den Bereichen Zielwurf-, Zielschuss- und Zielschlagspiele eigene Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen) • verstehen und nehmen Spielrollen an, handeln sinnentsprechend; • stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler ein und orientieren sich im Spielraum; • bringen eigene Vorstellungen und Wünsche ein. • Wahrnehmungsspiele • kooperative Spiele • einfache Lauf- und Fangspiele • einfache Ballspiele • freies Spiel • Platzwechsel- und Suchspiele • Kreisspiele • einfache Rückschlagspiele Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen • verstehen das Aufstellen und Zusammenwirken innerhalb einer Mannschaft. • kooperative Spiele • Lauf- und Fangspiele • einfache Ballspiele • einfache Tor- und Korbballspiele Beachtung von Schrittregeln ohne Kämpfen nach Regeln um das Gleichgewicht kämpfen • experimentieren mit Körperspannung; Gleichgewicht und • Übungen zur Körperspannung • einfache Partnerkämpfe um den Raum kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Raum zu verteidigen bzw. zu erobern • Zieh- und Schiebekämpfe um Geräte und mit Geräten kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen bzw. zu erobern. • Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und um Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen, „Taschentuchspiel“ - 257 - Schwimmen Wassergewöhnung • übernehmen beim freien Spiel für sich und andere Verantwortung; • erproben Bewegungen im Wasser sowie vollziehen vorgegebene Bewegungsformen nach, erfinden Kunststücke • sich etwas trauen, wie z. B. ins Wasser springen, den Kopf unter Wasser nehmen, Augen unter Wasser öffnen, ins und unter Wasser ausatmen • gleiten mit Hilfe des Partners und durch eigenen Antrieb - 258 - 5.2.2 Mittelstufe der Primarschule Mittelstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Laufen, Werfen, Springen Schnelllaufen • starten konzentriert, beschleunigen schnell und sprinten; • erkennen und beschreiben Zusammenhänge zwischen Konzentration und Reaktion. • aus verschiedenen Positionen verschiedene Signale starten und auf Dauerlaufen • laufen ausdauernd eine festgelegte Zeitspanne oder Strecke in selbst gewähltem, gleichmäßigem Tempo; • „Laufe dein Alter!“ • berücksichtigen Umwelt und Natur beim Dauerlaufen; • im individuellen Wohlfühltempo („Laufen ohne Schnaufen) • dokumentieren die eigenen Leistungen und die Leistungsentwicklung; • in vertrautem Gelände (Schule…) orientieren laufen Geografie, Naturwissenschaften • erwerben elementare Kenntnisse über eine gesunde Ernährung. Hindernislaufen • umlaufen bzw. überwinden verschiedenartige Hindernisse auf vielfältige Art und Weise; • umlaufen gewandt Hindernisse überwinden diese rhythmisch; und • neben dem üblichen Alltagsmaterialien (Getränkekartons…) Sportmaterial auch verwenden • bringen beim Aufbau von Hindernisbahnen eigene Ideen ein; • schätzen mögliche Gefahren und Risiken ein. Weitspringen, Hochspringen • führen vielfältige Formen des Springens aus; • in die Höhe springen • suchen und gestalten eigene Sprungideen; • in die Weite springen • erkennen und nutzen Bewegungsmerkmale für motorische Handeln; • in die Tiefe springen wesentliche das eigene • Zonen überqueren • aus verschiedenen Anlaufrichtungen starten • abspringen beim Weitsprung mit Anlauf aus einer Absprungzone einbeinig; • üben Hochsprung in verschiedenen Varianten. • aus hoher Anlaufgeschwindigkeit abspringen • vom Springen in die Weite zum Schrittsprung - 259 - Schleudern, Stoßen, Werfen • nutzen verschiedenartige Geräte und Objekte zum Schleudern, Stoßen und Werfen; • Sicherheit beim Ziel-Werfen gewinnen • beachten beim Schleudern, Stoßen und Werfen Sicherheitsanforderungen. Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten an Geräteverbindungen arbeiten • nutzen Geräteverbindungen und erproben vielfältige Bewegungsmöglichkeiten • sich etwas zutrauen, dabei Gefahren und Risiken einschätzen. • Gerätelandschaften, Bewegungsbaustellen Hindernisbahnen, turnerische Grundtätigkeiten • erproben und üben Grundtätigkeiten; • bauen Körperspannung auf; • erkennen den Zusammenhang von Körperspannung und dem Gelingen einer Übung und wenden dies in der Bewegungstätigkeit an; • turnerische Grundtätigkeiten an und auf verschiedenen Turngeräten: rollen, stützen, springen, balancieren… • erfinden und zeigen anderen Kunststücke. ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen • turnen ausgewählte Bewegungselemente; • kennen und beachten beim Üben ausgewählte Bewegungsmerkmale; • kennen und wenden ausgewählte Fachbegriffe an; • kombinieren und präsentieren Bewegungselemente; • üben an bildlichen Bewegungselemente, Bewegungsfolgen. einzelne • Aufgaben an Turngeräten und auf verschiedenen Darstellungen entwickeln akrobatisches Turnen • zeigen für das turnerische Gelingen und die Gesundheit aller Beteiligten Verantwortung; • vollziehen akrobatische Aufgaben erfinden und präsentieren Figuren; nach, • Partner- und Gruppenakrobatik • Grifftechniken • Zirkus • nutzen bildliche Darstellungen für das Üben • Pyramiden von Figuren. Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen Bewegung im Raum • vollziehen Raumwege nach und nehmen Aufstellungsformen ein; • Aufstellungsspiele mit Änderung der Richtung, Ebene, Dimension, Form - 260 - • führen Positions- und durch und üben diese. Formationswechsel • Platzwechselspiele und Platzsuchspiele Geografie: Räume entdecken Bewegung mit Geräten • gehen mit Geräten um und suchen kreative Formen der Bewegungsausführung. • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien • Jonglier- und Zirkusübungen • Seilschwingen und Seilspringen koordinieren Bewegung mit Rhythmus und Musik • erkennen Rhythmen, unterscheiden diese voneinander und ahmen diese mit Materialien und Körperinstrumenten nach; • finden eigene Rhythmen; • gestalten gymnastische und Bewegungsformen nach Musik; • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und Körperinstrumenten • Bewegungslieder und Tänze • Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic tänzerische • drücken Gefühle und Stimmungen durch Bewegung aus. • Tänze anderer Gesellschaftstänze Kulturbereiche und • moderner Tanz, kreativer Tanz Musik: Musik machen mit Stimme und Klangmaterialien – Musik umsetzen Deutsch, Französisch als Fremdsprache Sport- und Rückschlagspiele und Regeln mit Spielgeräten umgehen • gehen sicher und effektiv mit Spielgeräten bei komplexeren Aufgaben um; • wählen dem eigenen Entwicklungsstand entsprechend Aufgaben und Schwierigkeitsgrade aus; • erkennen anhand der Beobachtung anderer Bewegungsbilder Lösungen und setzen diese in eigenes Bewegungshandeln um; • Aufgaben und Spielformen mit verschiedenen Spielgeräten in den Bereichen Zielwurf-, Zielschuss- und Zielschlagspiele • beschreiben eigene Lernerfahrungen; • erfinden und Übungsformen. präsentieren Spiel- und Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen) • verstehen und nehmen Spielrollen an und beschreiben die Merkmale einer spezifischen Rolle; • stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler ein, orientieren sich im Spielraum und bewegen sich kontrolliert; • Wahrnehmungsspiele • kooperative Spiele • einfache Lauf- und Fangspiele • einfache Ballspiele - 261 - • bringen eigene Vorstellungen und Wünsche ein. • freies Spiel • Platzwechsel- und Suchspiele • Kreisspiele Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen • verstehen das Aufstellen und Zusammenwirken innerhalb einer Mannschaft und handeln zielgerichtet mannschaftsdienlich. • kooperative Spiele • Lauf- und Fangspiele • einfache und komplexe Ballspiele • einfache Formen der ZielwurfTorschussspiele sowie Rückschlagspiele und Kämpfen nach Regeln um das Gleichgewicht kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung das Gleichgewicht zu halten und kontrolliert zu fallen statt zu stürzen; • nennen Beispiele Gleichgewichts. zur Stabilisierung des • einfache Partnerkämpfe • Ringkämpfe um den Raum kämpfen • lernen auch bei gegnerischer Einwirkung, Raum zu verteidigen bzw. zu erobern. • Zieh- und Schiebekämpfe am Boden und im Stand um Geräte und mit Geräten kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen bzw. zu erobern. • Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und um Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen, Balleroberung, Klammern, Verteidigen Schwimmen Vorerfahrungen zum Schwimmen • verfügen über Erfahrungen Wasserwiderstand und Wasserauftrieb: o beim Tauchen und Gleiten; o mit Geräten; o mit Partnern. mit • Fangspiele • Bälle Tauchen und Schwimmen • bewegen sich selbstständig verantwortungsbewusst im Wasser; und • tauchen weit, tief und orientiert; • beschreiben wesentliche Bewegungsmerkmale von ausgewählten Schwimmtechniken und beachten diese beim Schwimmen; - 262 - • beobachten einzelne Bewegungsmerkmale und beschreiben Lerntipps für andere; • schwimmen eine längere Zeit oder Strecke. Springen • erproben, präsentieren und wenden unterschiedliche Formen von Sprüngen an; • wenden Lernhilfen an; • erkennen und benennen wichtige Merkmale von Sprüngen und beachten diese bei der Ausführung. - 263 - 5.2.3 Oberstufe der Primarschule Oberstufe der Primarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Laufen, Werfen, Springen Schnelllaufen • starten, beschleunigen und sprinten schnell und konzentriert; • Hochstart, Tiefstart • Pendelstaffeln • erkennen und erklären Zusammenhang von Konzentration und Reaktion. Dauerlaufen • laufen ausdauernd eine größere, festgelegte Zeitspanne oder eine längere Strecke in selbst gewähltem gleichmäßigem Tempo; • im individuellen Wohlfühltempo laufen • berücksichtigen Umwelt und Natur beim Dauerlaufen; • Orientierungslaufen (auch in vertrautem Gelände) Mathematik, • erkennen die individuellen Leistungen und Leistungsfähigkeit, dokumentieren die Leistungsentwicklung und eigene Möglichkeiten der Leistungssteigerung; Geografie, Naturwissenschaften • erwerben Kenntnisse über eine gesunde Ernährung; • erwerben Kenntnisse über die möglichen Gefahren des Dauerlaufens für die Gesundheit. Hindernislaufen • umlaufen und überwinden verschiedenartige Hindernisse auf vielfältige Art und Weise; • Überlaufen von natürlichen und künstlichen Hindernissen • Steigerung von Abständen und Höhen • setzen eigene Vorstellungen beim Aufbau von Hindernisbahnen praktisch um; • schätzen Gefahren und Risiken ein. Weitspringen, Hochspringen • suchen beim Üben der vielfältigen Formen nach den persönlich effektivsten Lösungen; • kennen und beschreiben Merkmale und Unterschiede von Techniken; • erkennen den optimalen Absprungspunkt beim Weitsprung mit Anlauf; • Schrittweitsprung Schritten – Anlauf nach 7-9 - 264 - • üben verschiedene Hochsprungs. Variationen des • Fantasiesprünge und historische Techniken: Steigesprünge, Hocksprünge, Scherensprünge… • Flop aus dem Stand und mit Anlauf Schleudern, Stoßen, Werfen • erproben unterschiedliche Geräte und Objekte zum Schleudern, Stoßen und Werfen; • vom Standwurf zum Weitwurf mit Anlauf • in die Weite und auf Ziele schleudern • in die Weite und auf Ziele stoßen • benennen und beachten beim Üben Gefahren und Sicherheitsanforderungen. Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten an Geräteverbindungen arbeiten • nutzen und verändern Geräteverbindungen, stellen Beispielformen zusammen und erproben diese; • sich etwas abwägen. zutrauen, dabei Risiken • Gerätelandschaften, Bewegungsbaustellen Hindernisbahnen, turnerische Grundtätigkeiten • üben Grundtätigkeiten diese; und verbessern • bauen Körperspannung auf; • erkennen den Zusammenhang von Körperspannung und dem Gelingen einer Übung und wenden dies in der Bewegungstätigkeit an; • turnerische Grundtätigkeiten an und auf verschiedenen Turngeräten • erfinden und zeigen anderen Kunststücke. ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen • turnen ausgewählte Bewegungselemente; • kennen ausgewählte Bewegungsmerkmale und beachten diese beim Üben; • kennen ausgewählte Fachbegriffe wenden diese beim Handeln an; und • kombinieren und präsentieren einzelne Bewegungselemente; • Aufgaben an Turngeräten und auf verschiedenen • nutzen bildliche Darstellungen für das Üben von Bewegungselementen und das Entwickeln von Bewegungsfolgen. akrobatisches Turnen • zeigen für das Gelingen und die Gesundheit aller Beteiligten Verantwortung; • Partner- und Gruppenakrobatik - 265 - • imitieren akrobatische Aufgaben, erfinden Figuren und stellen diese vor; • kennen, diskutieren und wenden Kriterien für erfolgreiches Präsentieren an; • Grifftechniken • Pyramiden • Zirkus • nutzen schriftliche und bildliche Darstellungen für das Nachbauen von Figuren; • dokumentieren und bereiten Präsentationen vor. Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen Bewegung im Raum • vollziehen Raumwege nach und nehmen Aufstellungsformen ein; • führen Positions- und Formationswechsel in kurzer Zeit durch. • Aufstellungsspiele mit Änderung Richtung, Ebene, Dimension, Form der • Platzwechsel- und -suchspiele Bewegung mit Geräten • handhaben Geräte und Materialien, finden und präsentieren kreative Formen der Bewegungsausführung; • üben und führen gymnastische und tänzerische Bewegungsformen an und mit verschiedenen Geräten aus. • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien • Jonglier- und Zirkusübungen Bewegung mit Rhythmus und Musik • finden eigene Rhythmen; • führen gymnastische und tänzerische Bewegungsformen nach Musik aus; • drücken Gefühle und Stimmungen durch Bewegung aus. • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und Körperinstrumenten • Bewegungslieder und Tänze • Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic • Tänze anderer Gesellschaftstänze Kulturbereiche und • moderner Tanz, kreativer Tanz Deutsch, Französisch als Fremdsprache, Musik Sport- und Rückschlagspiele und Regeln mit Spielgeräten umgehen • gehen bei komplexeren Aufgaben effektiv und sicher mit den Spielgeräten um; • wählen dem individuellen Können entsprechend angemessene Aufgaben und Schwierigkeitsgrade aus; • Aufgaben und Spielformen verschiedenen Spielgeräten in Bereichen Zielwurf-, ZielschussZielschlagspiele mit den und - 266 - • wählen dem eigenen Leistungsniveau angemessene methodische Lernhilfen; erkennen durch Beobachtung anderer Bewegungsbilder Lösungsmöglichkeiten und setzen diese in eigenes Bewegungshandeln um; • erfinden selbst Übungsformen, demonstrieren und vermitteln diese. Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen) • verstehen und nehmen Spielrollen an, übernehmen dem eigenen Leistungsvermögen angepasste Rollen; • kooperieren mit Mitspielern und stellen sich auf Gegenspieler ein, orientieren sich kontrolliert und taktisch klug im Spielraum; • planen und organisieren selbst kleine Wettkämpfe; • einfache und Fangspiele; komplexere Lauf- und • einfache und komplexere Ballspiele sowie große Sportspiele (wie Fuß-, Hand-, Basket-, Volleyball,…) • leiten Spiele. Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen • verstehen das Zusammenwirken innerhalb einer Mannschaft im Sinne eines Teams und handeln entsprechend zielgerichtet; • kooperative Spiele • spielen taktisch klug und geschickt; • einfache und komplexe Ballspiele • erkennen und nutzen einen günstigen Moment für den erfolgreichen Abschluss einer spieltypischen Zielhandlung. • Grundformen der Sportspiele: Zielwurf-, Torschuss- und Rückschlagspiele • Lauf- und Fangspiele Kämpfen nach Regeln um das Gleichgewicht kämpfen • werden bei gegnerischer Einwirkung zunehmend sicherer beim Halten von Gleichgewicht und Körperspannung, fangen Stürze ab; • beschreiben Lösungen und Fehler bei der Stabilisierung des Gleichgewichts. • Partnerkämpfe • Ringkämpfe Regeln nach vorher festgelegten um den Raum kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Raum zu verteidigen bzw. zu erobern. • Zieh- und Schiebekämpfe am Boden und im Stand um Geräte und mit Geräten kämpfen • versuchen bei gegnerischer Einwirkung, Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen bzw. zu erobern. • Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten sowie um Geräte und Materialien: z.B. Tauziehen, Ballklau, Schatz verteidigen - 267 - 5.2.4 Erste Stufe der Sekundarschule 1. Stufe der Sekundarschule Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Laufen, Werfen, Springen Schnelllaufen • vervollkommnen den Start und das Sprinten • Einführung des Startblocks individuell technisch; • erkennen und nutzen Möglichkeiten einer • Übergabe des Staffelholzes optimalen Vorbereitung des Starts. Dauerlaufen • laufen ausdauernd eine festgelegte größere Zeitspanne oder Strecke in gleichmäßigem Tempo; • im individuellen Wohlfühltempo laufen • dokumentieren die individuelle Leistungsfähigkeit und • Orientierungslaufen (auch in vertrautem Leistungsentwicklung und stellen beim Gelände) Laufen einen Trainingsplan auf; Mathematik • festigen Kenntnisse über eine gesunde Naturwissenschaften Ernährung; • nennen mögliche Gefahren des Dauerlaufens für die Gesundheit. Hindernislaufen • umlaufen bzw. überwinden auf vielfältige Art und Weise verschiedenartige • vom Laufen Hindernisse; Hürdenlaufen über Hindernisse zum • kennen beim Überwinden von Hindernissen • Runden-, Stern-, Dreieckläufe u. Ä. im Risiken und Gefahren. vertrauten Gelände Weitspringen, Hochspringen • erproben und wenden vielfältige Formen des leichtathletischen Springens an; • kennen wesentliche Bewegungsmerkmale • Schrittweitsprung und setzen diese in eigenes • Hockweitsprung Bewegungshandeln um; • springen beim Weitsprung mit Anlauf von einer festen Markierung einbeinig ab, üben optimale Landungen; • üben Hochsprung Variationen. in verschiedenen • vom Springen in die Höhe zur StraddleTechnik • vom Springen in die Höhe zum Fosbury- - 268 - Flop • die Fosbury-Flop-Technik verbessern Schleudern, Stoßen, Werfen • erproben leichtathletische Grundformen des • Zonenwürfe Werfens (Speer, Diskus) und Stoßens • Zielwürfe (Kugel); • Würfe nach vollem Anlauf • beachten beim Üben Sicherheitsanforderungen. Grundlegende Bewegungsformen des Turnens sowie des Bewegens an und mit Geräten an Geräteverbindungen arbeiten • nutzen, verändern Geräteverbindungen, erproben Bewegungsmöglichkeiten; • wägen Risiken ab. • Gerätelandschaften, Bewegungsbaustellen Hindernisbahnen, turnerische Grundtätigkeiten • erproben und verbessern Grundtätigkeiten; • bauen Körperspannung auf und halten diese; • erkennen den Zusammenhang von Körperspannung und dem Gelingen einer Übung und wenden diesen in der Bewegungstätigkeit an. • turnerische Grundtätigkeiten an und auf verschiedenen Turngeräten ausgewählte Bewegungsfertigkeiten erlernen • turnen ausgewählte Bewegungselemente; • kennen und beachten ausgewählte Bewegungsmerkmale beim Üben; • wählen zwischen angebotenen Lernhilfen; • kennen und Fachbegriffe an; wenden ausgewählte • Aufgaben an Turngeräten und auf verschiedenen • kombinieren und präsentieren einzelne Bewegungselemente; • nutzen bildliche Darstellungen für das Vervollkommnen von Bewegungselementen und das Entwickeln von Bewegungsfolgen. akrobatisches Turnen • zeigen für das Unversehrtheit Verantwortung; Gelingen und die aller Beteiligten • imitieren akrobatische Aufgaben, erfinden und präsentieren Figuren; • kennen und wenden Kriterien erfolgreiches Präsentieren an; für • Partner- und Gruppenakrobatik • Grifftechniken • Pyramiden • Zirkus - 269 - • nutzen schriftliche und bildliche Darstellungen für das Nachbauen von Figuren; • dokumentieren und bereiten Präsentationen vor. Bedeutung des Rhythmus für Bewegen, Darstellen und Tanzen Bewegung im Raum • führen komplexe Positionsund Formationswechsel in kurzer Zeit durch; • Aufstellungsspiele mit Änderung Richtung, Ebene, Dimension, Form der • Platzwechselspiele und Suchspiele Bewegung mit Geräten • handhaben Geräte und Materialien, finden und präsentieren kreative Formen der Bewegungsausführung; • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien • Jonglier- und Zirkusübungen Bewegung mit Rhythmus und Musik • finden eigene Rhythmen; • führen gymnastische und tänzerische Bewegungsformen nach Musik aus; • drücken Gefühle und Stimmungen durch Bewegung aus. • Aufgaben mit Sportgeräten, Materialien und Körperinstrumenten • Bewegungslieder und Tänze • Aerobic, Rope Skipping, Step-Aerobic • Tänze anderer Gesellschaftstänze Kulturbereiche und • moderner Tanz, kreativer Tanz Deutsch, Französisch als Fremdsprache, Musik Sport- und Rückschlagspiele und Regeln mit Spielgeräten umgehen • gehen beim Spielen geschickt und sicher mit den Spielgeräten um; • wählen dem persönlichen angemessene Aufgaben Schwierigkeitsgrade aus; Können und • wählen dem Leistungsniveau angemessene methodische Lernhilfen; erkennen durch Beobachtung anderer Bewegungsbilder Lösungsmöglichkeiten und setzen diese in eigenes Bewegungshandeln um; • Aufgaben und Spielformen verschiedenen Spielgeräten in Bereichen Zielwurf-, ZielschussZielschlagspiele • tauschen über eigene Spielerfahrungen aus; • erfinden Übungsformen, demonstrieren und vermitteln diese; Spiele erfassen und gestalten (individuelle Anforderungen) mit den und - 270 - • verstehen Spielrollen und übernehmen dem eigenen Leistungsvermögen angepasste Rollen; • stellen sich auf Mitspieler und Gegenspieler ein, orientieren sich kontrolliert und taktisch klug im Spielraum; • kennen und setzen taktische Varianten ein; • einfache und Fangspiele komplexere Lauf- und • einfache und komplexere Ballspiele sowie große Sportspiele (wie Fuß-, Hand-, Basket-, Volleyball,…) • Abwehr- Angriffstaktiken • übernehmen Schiedsrichteraufgaben. Spielen in Gruppen- und Mannschaftsspielen • verstehen das Zusammenwirken innerhalb einer Mannschaft im Sinne eines Teams und handeln entsprechend zielgerichtet und mannschaftsdienlich; • kooperative Spiele • spielen taktisch klug und geschickt; • einfache Formen der Zielwurf– und Torschussspiele sowie Rückschlagspiele • erkennen und nutzen einen günstigen Moment für den erfolgreichen Abschluss einer spieltypischen Zielhandlung. • Lauf- und Fangspiele • einfache und komplexe Ballspiele • Grundformen der Sportspiele sowie die großen Sportspiele (wie Fuß-, Hand-, Volley-, Basketball,…) und Rückschlagspiele Kämpfen nach Regeln um das Gleichgewicht kämpfen • halten auch bei gegnerischer Einwirkung weitgehend Gleichgewicht und Körperspannung; • nennen Lösungen zur Stabilisierung des Gleichgewichts. • Partnerkämpfe • Ringkämpfe um den Raum kämpfen • können am Boden um und gegen die Rückenlage kämpfen; • Übungen zum Drehen in die Rückenlage • verteidigen bzw. erobern gegnerischer Einwirkung. • Zieh- und Schiebekämpfe Raum bei um Geräte und mit Geräten kämpfen • versuchen, bei gegnerischer Einwirkung Spielgeräte oder Materialien zu verteidigen bzw. zu erobern. sich zunehmend selbst verteidigen können • erlernen und üben mit Partnern einfache Formen der Selbstverteidigung. Schwimmen Retten • erlernen einfache Formen der Selbst- und • Aufgaben zum Kämpfen mit Geräten und um Geräte und Materialien - 271 - Fremdrettung und üben diese verantwortungsbewusst mit Partnern. - 272 - ANHANG VIII Rahmenplan Fachbereich Pflegehelfer - 273 - Inhaltsverzeichnis 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IM 7. JAHR DER SEKUNDARSCHULE ................................................................................................................. 263 1.1 WAS SIND KOMPETENZEN?....................................................................................... 264 1.2 FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN ................................ 264 1.3 KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN ............................... 266 1.4 INHALTE ......................................................................................................................... 267 1.5 LERNEN UND LEHREN ................................................................................................ 267 1.6 LEISTUNGSERMITTLUNG UND –BEWERTUNG .................................................... 269 1.7 STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE ............................................................................. 270 2. DER BEITRAG DES FACHES PFLEGEHELFER ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG ............................................................................................................................................ 272 3. KOMPETENZERWARTUNGEN AM ENDE DES 7. JAHRES ............................................ 274 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG .......... 276 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE .............................. 278 - 274 - 1. GRUNDSÄTZE EINES KOMPETENZORIENTIERTEN UNTERRICHTS IM 7. JAHR DER SEKUNDARSCHULE Die Erarbeitung und Implementierung von Kernkompetenzen und Rahmenplänen - zuerst für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule sowie zu einem späteren Zeitpunkt für die zweite und die dritte Stufe, einschließlich der 7. Jahre, der Sekundarschule - ist ein Schwerpunkt der Unterrichtspolitik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Kernkompetenzen und Rahmenpläne formulieren Anforderungen an das Lernen und Lehren in der Schule. Sie legen fest, welche Bildungsziele Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe oder am Ende eines 7. Jahres erworben haben sollen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne sind Eckpfeiler in der Gesamtheit der Anstrengungen zur Sicherung und Steigerung der Qualität schulischer Arbeit. Sie sind ein Referenzsystem für das professionelle Handeln der Lehrer und können somit zu einem Motor der pädagogischen Entwicklung werden. Sie machen schulische Anforderungen für die Gesellschaft transparent und überprüfbar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schulischen Bildungsqualität, zur Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und zur Bildungsgerechtigkeit. Verbindlich festgelegte Kernkompetenzen und Rahmenpläne beabsichtigen jedoch auch, den Schulträgern und ihren Schulen einen großen Freiraum für die innerschulische Lernplanung und die Verwirklichung ihrer pädagogischen Zielsetzungen zu gewähren. Sie stehen keineswegs im Gegensatz zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und der Schulträger und zur professionellen Verantwortung des Lehrers. Sie werden den Unterricht nicht in ein enges Korsett zwingen, sondern pädagogische Freiräume ermöglichen. Kernkompetenzen und Rahmenpläne legen die Ziele fest, jedoch den Weg dorthin - die methodischdidaktische Unterrichtsgestaltung, die genaue Einteilung der Lernzeit… bestimmen die Schulträger und ihre Schulen: Durch die Festlegung verbindlicher Ziele werden Voraussetzungen für mehr Eigenverantwortung der Schulen geschaffen. Eine auf den Kompetenzerwerb ausgerichtete schulische Bildung gewährleistet: • Anschlussfähigkeit Ein linearer und kohärenter Aufbau des Kompetenzerwerbs wird vom 1. Primarschuljahr bis zum 6. oder 7. Sekundarschuljahr ermöglicht, insbesondere beim Übergang von der Primar- zur Sekundarschule. Bei Primar- und Sekundarschullehrern besteht Klarheit darüber, welche Basisqualifikationen Schüler am Ende des 6. Schuljahres der Primarschule und am Ende ihrer Sekundarstudien erworben haben müssen. Dadurch entsteht bei allen Lehrern Planungssicherheit. Anschlussfähigkeit In der schulischen Ausbildung erworbene Kompetenzen befähigen Schüler zum lebenslangen Weiterlernen und bereiten auf Anforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft bestmöglich vor. • Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft Schulische Bildung legt die Grundlagen dafür, dass alle Schüler aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können und in der Lage sind, diese mündig mitzubestimmen und auszugestalten. Mündige Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft - 275 - • Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers Schulische Bildung dient der Stärkung der Persönlichkeit aller Schüler, damit sie in eigener Verantwortung Entscheidungen für ihre persönliche Weiterentwicklung in ihrem Leben und in der Gesellschaft treffen können. Stärkung der Persönlichkeit 1.1. WAS SIND KOMPETENZEN10? Kompetenzen befähigen Schüler, Probleme in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen. Kompetenzen existieren nicht losgelöst von Inhalten und Tätigkeiten, sondern sind stets an Inhalte und Tätigkeiten gebunden. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Lernenden angesprochen. Kompetenzen werden immer bei der Ausführung von Aufgaben in konkreten Situationen angewandt und erfordern unterschiedliche Basisqualifikationen und Inhalte: Kenntnisse (Begriffe, Verfahren, ...), kognitive Fähigkeiten (geistige Schritte…), Fertigkeiten (Erkennen, Bewegungen, erworbene und wiederholbare Gesten, …) Haltungen (soziale oder affektive Verhaltensweisen, die der Einzelne im Alltagsoder Berufsleben erworben hat). In diesem Kontext wird die Persönlichkeit des Lernenden insgesamt berücksichtigt. In seinen Handlungen verbindet der Schüler Kenntnisse mit Verständnis, Willen und Fertigkeiten. Anbindung an Inhalte und Tätigkeiten So werden die Schüler beispielsweise zur Ausführung gewisser Aufgaben oder zur Problemlösung in beruflichen Situationen gezielt Strategien und Verfahren anwenden, Kenntnisse zur Rechtfertigung ihrer Entscheidungen nutzen, spezifische Techniken anwenden, ihr Verhalten den Personen und dem Kontext anpassen müssen. 1.2. FACHBEZOGENE UND ÜBERFACHLICHE KOMPETENZEN Die inhaltlichen Grundlagen für die Unterrichtsarbeit in der Primarschule und der Sekundarschule gehen auch weiterhin vom Zusammenhang von fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzen aus. • Die fachbezogenen Kompetenzen zielen auf den Erwerb von fachspezifischem Wissen (Fakten, Regeln, Gesetze, Begriffe, Definitionen usw.) und Können, auf die Anwendung des Wissens und seine Verknüpfung in lebensnahen Handlungszusammenhängen. Die Aneignung fachbezogener Kompetenzen umfasst unter anderem das Erkennen von Zusammenhängen, das Verstehen von Argumenten und Erklärungen, das Aufstellen von Hypothesen, das Bewerten von Thesen und Theorien. • Bei den überfachlichen Kompetenzen handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unterrichtsfächern und im schulischen Leben insgesamt entwickelt werden. Sie sind eine Grundlage zur Erreichung allgemeiner Bildungsziele und eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der Schüler. Sie 10 Fachbezogene Kompetenzen Überfachliche Kompetenzen Die hier verwendeten Bestimmungsmerkmale für Kompetenzen berücksichtigen die Kompetenzdefinitionen des Dekretes vom 31. August 1998 über den Auftrag an die Schulträger und das Schulpersonal sowie über die allgemeinen pädagogischen und organisatorischen Bestimmungen für die Regelschulen, des Dekretes vom 27. Juni 2005 zur Schaffung einer Autonomen Hochschule in der DG sowie der OECD-Grundlagenmaterialien (unter anderem der PISA-Forschung). - 276 - bilden zudem eine Grundlage für die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen. Für die zielstrebige Entwicklung überfachlicher Kompetenzen sind vor allem komplexe offene Aufgabenstellungen sowie abgestimmtes pädagogischdidaktisches Handeln der Lehrer wichtig. Folgende überfachliche Kompetenzen stehen in engem wechselseitigem Zusammenhang: o Methodenkompetenzen umfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses. Methodenkompetenzen Dieser beinhaltet unter anderem: - das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien; - das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; - die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien; - die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken o Soziale Kompetenzen bezeichnen die Gesamtheit der Fähigkeiten und Einstellungen, das eigene Verhalten von einer individuellen Handlungsorientierung verstärkt auf eine gemeinschaftliche auszurichten. Die Schüler bringen ihre individuellen Handlungsziele in Einklang mit denen anderer: - das Vereinbaren und Einhalten von Regeln im Umgang mit anderen; - die Zusammenarbeit mit anderen; - das Entwickeln der Konfliktfähigkeit; - das Übernehmen von Verantwortung für sich und für andere; - das Erkennen und Anwenden von Grundsätzen solidarischen Handelns; - das Beherrschen von Verhaltensregeln, die der gesellschaftliche Kontext einvernehmlich gebietet (Höflichkeit, Zurückhaltung, Diskretion usw.). o Personale Kompetenzen sind ausgerichtet auf die Fähigkeit der Schüler, als Person Chancen, Anforderungen und Grenzen in allen Lebenslagen zu erkennen. Dies beinhaltet unter anderem: - das Ausbilden von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl; - das Entwickeln von Einfühlungsvermögen; - das Erkennen eigener Stärken und Schwächen mit dem Ziel der kritischen Selbstwahrnehmung; - die Entwicklung einer kritischen Urteilsfähigkeit. Informationsund Medienkompetenzen Soziale Kompetenzen Personale Kompetenzen - 277 - 1.3. KERNKOMPETENZEN UND KOMPETENZERWARTUNGEN Die wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden als Kernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für die Formulierung von Kompetenzerwartungen. Kernkompetenzen Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um ein erfolgreiches Weiterlernen oder eine berufliche Eingliederung zu sichern. Kompetenzerwartungen Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und –sicherung in der Schule. Kompetenzerwartungen • legen fest, was die Schüler am Ende ihrer Sekundarschulstudien in ihrer individuellen und beruflichen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhalten des Faches erworben haben sollen; • sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zu überfachlichen Kompetenzen; • sind Maßstab für die Leistungsbewertung Leistungsermittlung und –bewertung); der Schüler (vgl. 1.6 • beschreiben die kennzeichnenden Tätigkeiten eines Berufes : sie sind also gleich für alle Schulen, die den Fachbereich anbieten ; • verdeutlichen die Erwartungen der Berufswelt, die Personal mit diesem Qualifikations- und Ausbildungsprofil einstellen; • unterstützen die Lehrer bei der internen Planung ihres Unterrichts und der Festlegung zusätzlicher Inhalte oder der einzufügenden Prioritäten; • beschreiben ein von Schülern zu erreichendes Niveau; dies bietet den Lehrern Orientierung und setzt Maßstäbe für die Planung und Durchführung des Unterrichtes, damit jedem Schüler der individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird. - 278 - 1.4. INHALTE Die Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalte auf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurch die Strukturen des Fachbereichs deutlicher werden. Kompetenzerwartungen sind an Inhalte gebunden. Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenen Inhalte sind für den Unterricht verbindlich. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5) 1.5. LERNEN UND LEHREN “Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.” Ein klar strukturierter Unterricht, eine hohe Klassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, eine wirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung und eine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damit das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterricht optimal gefördert werden kann. Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler im Zentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabei zunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn und Anwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind. Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang. Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- und unterrichtsorganisatorischer und methodischdidaktischer Entscheidungen. Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischen Fördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schüler herausfordern, ohne sie resignieren zu lassen. 1.8. Durch eine ständige individuelle Förderung, durch die Bewertung der eigenen Leistungen bietet man dem Schüler die Möglichkeit, seinen Leistungsstand und seine Lernfortschritte einzuschätzen und zu beurteilen, welche Anstrengungen er zum Erreichen der gesteckten Ziele erbringen muss. Dem Schüler werden gegebenenfalls angepasste Förderkonzepte vorgeschlagen. Neues Lernverständnis Schulentwicklung Balance zwischen Fördern und Fordern Individuelle Förderung Kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durch folgende Qualitätsmerkmale aus: • Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund. Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrer individuellen Kompetenzentwicklung erreichen. Aktivierende Lerntätigkeit - 279 - • Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für die Unterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- und Aufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie in verschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgaben zielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen. Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsstrategien und schließen das Nachdenken über das Lernen ein. • Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schüler werden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise fördert die Motivation der Schüler und unterstützt den persönlichen Lernprozess. • • Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wenn produktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Kumulatives Lernen setzt im Unterschied zum additiven Lernen Lerninhalte in sinnstiftende Zusammenhänge und knüpft an bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an. Daher steht kumulatives Lernen im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Es ermöglicht den Schülern ein fortschreitendes Lernen und ein immer tieferes fachliches Verständnis wesentlicher Zusammenhänge. Vertikale und horizontale Kontinuität in der Festlegung der Unterrichtsziele fördert verstärkt kumulatives Lernen. Tätigkeits- und Aufgabenkultur Motivation Fehler sind notwendige Schritte im Lernprozess Kumulatives Lernen Folglich entsprechen Kernkompetenzen, die nicht in sinnstiftende Zusammenhänge gebracht werden, nicht der beruflichen Realität! So ist jede Pflegetätigkeit des Pflegehelfers (vgl. Kernkompetenz 2) undenkbar ohne Beziehung zum Patienten (Kernkompetenz 1), ohne Nutzung geeigneter Kommunikationstechniken (vgl. Kernkompetenz 3) und ohne Einhaltung der berufsethischen Regeln (vgl. Kernkompetenz 6). • Im Unterrichtsgeschehen werden kognitiv-systematisches und situiertlebenspraktisches Lernen verknüpft, da beide Strategien für die Kompetenzentwicklung unentbehrlich sind. Dies erfordert vom Lehrer ein großes Methodenrepertoire. Das kognitiv-systematische Lernen dient vor allem der Sicherung einer ausbaufähigen Verständnisgrundlage, dem Aufbau von Wissen und Fähigkeiten. Das situiert-lebenspraktische Lernen unterstützt vor allem die Anwendung und Erweiterung des Wissens, des Könnens, der Haltungen … in realen Bedingungen des Alltagslebens, des Berufslebens. • Fachübergreifende und fächerverbindende Unterrichtsformen fördern den Kompetenzzuwachs. o Fachunterricht ist zumeist ein Abbild des disziplinären Denkens. Nach wie vor bleibt wichtig, dass Schüler fachbezogene Begriffe, Regeln, Methoden, Instrumente, Terminologie… kennen lernen. o Im fachübergreifenden Unterricht werden von einem Unterrichtsfach aus weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die Grenzen des jeweiligen Faches hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers. Kognitivsystematisch Situiertlebenspraktisch - 280 - Fachlehrers. o Im fächerverbindenden Unterricht steht ein Unterrichtsthema im Mittelpunkt, das von zwei oder mehreren Fächern in seiner Mehrperspektivität erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Inhalten, Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Inhaltliche und organisatorische Koordinierung sind durch die selbstorganisierte Zusammenarbeit der Fachlehrer zu leisten. Der fächerverbindende Unterricht trägt hinsichtlich des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung im besonderen Maße zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers bei. Auf solche wesentlichen Zusammenhänge wird im Rahmenplan durch Querverweise in Form von „ Fach“ hingewiesen. • Die Entwicklung gemeinsamer konsensfähiger Unterrichtskonzepte, Strategien und Bewertungsmaßstäbe erfordert eine verstärkte und stete Zusammenarbeit zwischen den Lehrern eines gleichen Faches, zwischen Fachlehrern eines Fachbereichs, zwischen Fachlehrern des Fachbereichs und Weiterbildungsreferenten. • Ein kompetenzorientierter Unterricht erfordert angepasste organisatorische Rahmenbedingungen. Eine starre Einteilung des Stundenrasters in Einzelstunden und die Dominanz von lehrerzentriertem Unterricht – besonders in der Reduzierung des Unterrichtsgeschehens auf Frage-AntwortSituationen - werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Schulträger und Einzelschulen können spezifische organisatorische Lösungen, die ein effizientes und erfolgreiches Lernen ermöglichen, entwickeln. • Der kompetenzorientierte Unterricht befähigt die Schüler zum kritischen Gebrauch von Medien aller Art bei der Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses. • Wichtig ist und bleibt das Schaffen und Aufrechterhalten förderlicher sozialer Beziehungen sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch zwischen Schülern. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für Schulund Unterrichtsentwicklung sowie für die innere Zufriedenheit aller an der Schule wirkenden Akteure. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Klasse und im Schulalltag fördert den Lernprozess. Lehrerkooperation Organisationsrahme n des Unterrichts Positive Arbeitsatmosphäre 1.6. LEISTUNGSERMITTLUNG UND -BEWERTUNG Schüler müssen in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen optimal gefördert werden. Diese Förderung umfasst auch eine auf den kompetenzorientierten Unterricht abgestimmte Leistungsermittlung und –bewertung, die sich an den in den Rahmenplänen formulierten „Kompetenzerwartungen“ und „Bezügen zu den Kompetenzerwartungen“ orientiert. Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Eine Leistungsermittlung und –bewertung berücksichtigt folgende Aspekte: • Die Kriterien der Leistungsermittlung und -bewertung sind für Schüler, Lehrer und Erziehungsberechtigte einsichtig. Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten Einsicht in das vom Lehrerkollegium entwickelte Bewertungskonzept. Leistung orientiert sich an Kompetenzentwicklung - 281 - konzept. • Bewertungskriterien werden kollegial erarbeitet und den Schülern im Vorfeld mitgeteilt. • Eine kompetenzorientierte Leistungsermittlung und -bewertung ist so anzulegen, dass Schüler über ihre Lernfortschritte und den Stand ihrer individuellen Kompetenzentwicklung informiert sind. Eine solche Leistungsermittlung und -bewertung macht den Schülern auch die Notwendigkeit weiterer Lernanstrengungen bewusst. Den Schülern wird ein realistisches Bild ihres Leistungsstandes und ihres Leistungsvermögens aufgezeigt. Unterstützende und ermutigende Leistungsermittlung und –bewertung sind wichtige Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der Leistungsbereitschaft der Schüler. Dies gilt besonders für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel besteht darin, die Lernmotivation der Schüler zu erhalten und zu steigern. Aus gesellschaftlicher Sicht wird von der Schule erwartet, Schülerleistungen möglichst objektiv zu ermitteln und diese in Zeugnissen zu dokumentieren. Aus pädagogischer Sicht erfordern Leistungsermittlung und Leistungsbewertung ein verändertes Verständnis für Fehler: Es bedarf einer bewussten „Fehlerkultur“ im schulischen Alltag. Fehler im Unterricht können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Sie sind Indikatoren für Schwierigkeiten im Lernprozess. Daher dürfen sie nicht einseitig als negativ gewertet werden. Wenn produktiv mit Fehlern umgegangen wird, fördern sie den Prozess des Weiterlernens und sind eine Chance für echte Lernfortschritte bei Schülern. Generell ist für die Unterrichtsarbeit zu berücksichtigen, dass Schüler in die Einschätzung von Leistungen und ihrer Bewertung so einbezogen werden, dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre eigenen, aber auch fremde Leistungen selbstständig einzuschätzen. Portfolio-Arbeiten, Aufgabenbeispiele, Instrumente zur Lernstandserhebung. Kompetenzraster… sind weitere Lernen ist „Arbeit“ für die Schüler. Nichts ist wichtiger, als dabei ein persönliches Erfolgserlebnis zu haben. So kann ein Schüler Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Leistungen entwickeln. Stellt der Schüler bei sich selbst einen „Kompetenzzuwachs“ fest, so ist dies eine gute Motivation für das Weiterlernen. 1.7. STRUKTUR DER RAHMENPLÄNE Alle Rahmenpläne sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert, das sich wie folgt aufbaut: Im Kapitel 1 „Grundsätze“ werden die Prinzipien des allen Rahmenplänen zu Grunde liegenden Kompetenzmodells dargestellt. Im Kapitel 2 wird „Der Beitrag des Faches“ zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung dargestellt. Hier sind auch die Kollegiale Absprachen Transparenz für Schüler - 282 - fachbezogenen Kernkompetenzen festgehalten. Im Kapitel 3 „Kompetenzerwartungen“ erfolgt die konzentrierte Darstellung der Kompetenzerwartungen für das Ende des 6. Primarschuljahres und das Ende des 2. Sekundarschuljahres. Sie beziehen sich auf die Schüler und ihre Leistungen als erwartete Lernergebnisse zum Abschluss der Primarschule und zum Abschluss der ersten Stufe des Sekundarunterrichts. Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse der Schüler. Im Kapitel 4 folgen „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“. Das sind solche Hinweise und Vorschläge, die auf fachdidaktischer Ebene heute zu den anerkannten Qualitätsansprüchen eines kompetenzorientierten Unterrichts gehören. Im Kapitel 5 „Kompetenzen und Inhalte“ werden Zwischenziele aufgeführt, die wichtige Etappen in der Kompetenzentwicklung darstellen und die Schüler bestmöglich darauf vorbereiten, die Kompetenzerwartungen für das Ende des 7. Sekundarschuljahres zu erreichen. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. - 283 - 2. DER BEITRAG DES FACHES „PFLEGEHELFER“ KOMPETENZENTWICKLUNG Die Kernkompetenzen der Ausbildung zum Pflegehelfer sind: • ZUR Kernkompetenz 1: Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner, seiner Familie und seinem Umfeld herstellen. • Kernkompetenz 2: Die durch die verantwortliche diplomierte Pflegekraft übertragenen Handlungen ausführen: - gewisse Pflegeleistungen oder Behandlungen ausführen, - gewisse Überwachungsaufgaben ausführen, unter Anwendung der in der ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze und unter Einhaltung der Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsis, Sicherheit und Ergonomie. • Kernkompetenz 3: Eine angemessene Kommunikation gewährleisten: - mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie, seinem Umfeld, - mit den Verantwortlichen in der Hierarchie, - mit den anderen Teammitgliedern, unter Anwendung der in der ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze. • Kernkompetenz 4: Seine Arbeit organisieren. • Kernkompetenz 5: Zur Gesundheitserziehung beitragen unter Anwendung der in der ersten Funktion vorgesehenen Grundsätze. • Kernkompetenz 6: Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die Rechtsbestimmungen einhalten. • Kernkompetenz 7: An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen. Die oben erwähnten Kernkompetenzen und die ausgearbeiteten Kompetenzerwartungen, die als erwartete Lernergebnisse am Ende der schulischen Ausbildung als Pflegehelfer formuliert werden, ergeben sich aus: • der Berufsbeschreibung auf Grundlage des Königlichen Erlasses vom 12. Januar 2006 zur Festlegung der krankenpflegerischen Tätigkeiten, die Föderaler Referenzrahmen - 284 - • von Pflegehelfern verrichtet werden dürfen, und der Bedingungen, unter denen die Pflegehelfer diese Handlungen vornehmen dürfen; der Berufsbeschreibung der Abteilung Unterricht und Ausbildung des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die auf Grundlage der von der zuständigen Arbeitsgruppe der C.C.P.Q.11 ausgearbeiteten Berufsund Ausbildungsprofile erstellt wurde. Die zuständige Arbeitsgruppe der C.C.P.Q. setzt sich aus Vertretern der Berufsverband (Arbeitgeber, Gewerkschaften…), Ausbildungsträgern usw. zusammen, die Berufs- und Ausbildungsprofile erarbeitet, in denen die zu beherrschenden beruflichen Kompetenzen und die zu erreichenden Lernergebnisse in Form von Kompetenzen beschrieben sind. Der PFLEGEHELFER ist eine Person, die spezifisch ausgebildet wurde zur Unterstützung eines Krankenpflegers oder einer Krankenpflegerin unter deren Kontrolle auf den Gebieten der Pflege, der Gesundheitserziehung und der Logistik im Rahmen der durch den Krankenpfleger oder die Krankenpflegerin in einem strukturierten Team koordinierten Tätigkeiten. Die Arbeit als Pflegehelfer setzt außerdem die notwendigen menschlichen Qualitäten voraus, um das Wohlbefinden des Patienten/Bewohners zu gewährleisten. Der Beruf wird in Pflegeeinrichtungen (Krankenhäuser, psychiatrische Pflegeanstalten…), in Gemeinschaftseinrichtungen (Seniorenheime, Seniorenund Pflegeheime…) und in der häuslichen Pflege ausgeübt. In der häuslichen Pflege ist es wichtig, den Beruf des Pflegehelfers vom Beruf des Familienhelfers zu unterscheiden. Denn: • der Familienhelfer arbeitet unter der Aufsicht eines Sozialassistenten und leistet eine Sozialarbeit zur Unterstützung von Personen im Alltagsleben (Pflege von Räumen und Wäsche, Zubereitung von Mahlzeiten, Einkäufe, Beratung/Vorbeugung/Hilfe auf den Gebieten der Gesundheit, der Erziehung, der Finanzen, der Verwaltungsformalitäten … • der Pflegehelfer arbeitet unter Kontrolle eines Krankenpflegers und führt Pflegeleistungen aus, mit denen er durch den Krankenpfleger beauftragt wurde. Zukunftsaussichten Anmerkung: Es ist hervorzuheben, dass die oben erwähnten Kernkompetenzen sich nicht auf ganz bestimmte « Arbeitsposten » beziehen. Wie in Kapitel 1.5 dargelegt wurde, erfordert nämlich jede berufliche Handlung als Pflegehelfer den Einsatz von Kompetenzen, die mit unterschiedlichen Kernkompetenzen zusammenhängen. Für die Eingliederung der Kompetenzen werden in Kapitel 4 „Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung“ aufgezeigt. Achtung: Die beiden Berufe ergänzen einander, sind aber unterschiedlich. Dieser Rahmenplan betrifft nicht die spezifischen Aspekte des Familienhelfers. 11 C.C.P.Q. steht für Commission Communautaire des Professions et des Qualifications en Communauté française. - 285 - 3. KOMPETENZERWARTUNGEN AM ENDE DES 7. JAHRES Kernkompetenz 1: Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner, seiner Familie und seinem Umfeld herstellen. Eine respektvolle Haltung gegenüber den Patienten/Bewohnern und ihrem Umfeld einnehmen. Der Person helfen, ein positives Selbstverständnis zu bewahren. Die Eigenständigkeit erhalten und die Wiedererlangung der Eigenständigkeit fördern. Kernkompetenz 2: Die durch den verantwortlichen Krankenpfleger übertragenen Handlungen ausführen: gewisse Pflegeleistungen/Behandlungen, gewisse Überwachungsaufgaben ausführen, indem ein angemessenes Verhältnis hergestellt wird sowie die Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsie, Sicherheit und Ergonomie eingehalten werden. Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme helfen, außer im Fall der Ernährung durch Sonde und bei Schluckstörungen, und die damit verbundenen Hilfeleistungen erbringen. Den Patienten/Bewohner in einer funktionellen Position mit technischer Unterstützung gemäß dem Pflegeplan lagern und überwachen. Maßnahmen zur Vermeidung von Körperschäden gemäß dem Pflegeplan ergreifen. Beim Transport der Patienten/Bewohner gemäß dem Pflegeplan helfen. Optimale Ruhebedingungen schaffen Die Körperpflege der Patienten/Bewohner, die unter funktionellen Störungen bei der Verrichtung der Alltagstätigkeiten leiden, erleichtern oder gewährleisten gemäß dem Pflegeplan. Den Personen Hilfestellung bei der Ausscheidung geben. Die Funktion von Blasensonden überwachen und Probleme melden. Gemäß dem Pflegeplan Maßnahmen ergreifen, um ein Wundliegen zu vermeiden. Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Einnahme von Arzneimitteln helfen nach einem durch einen Pfleger oder Apotheker vorbereiteten und persönlich gestalteten Verteilungssystem. Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen gemäß dem Pflegeplan anwenden. Dem Patienten/Bewohner bei der nicht sterilen Entfernung von Exkretionen und Sekretionen helfen. Den Puls und die Körpertemperatur messen und die Ergebnisse mitteilen. Die orale Versorgung mit Flüssigkeit des Patienten/Bewohners überwachen und Probleme melden. Körperliche, psychische und soziale Veränderungen beim Patienten/Bewohner im Rahmen der Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) beobachten und melden. Kernkompetenz 3: Eine angemessene Kommunikation durch Herstellung einer geeigneten Beziehung gewährleisten: mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie / seinem Umfeld, mit den Verantwortlichen in der Hierarchie, mit den anderen Teammitgliedern. Sich vorstellen und/oder am Empfang und an der Entlassung des Patienten/Bewohners teilnehmen. Die Anfragen der Patienten/Bewohner beantworten und das Notwendige veranlassen. Der Person und ihrem Umfeld zuhören. Dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld in schwierigen Augenblicken beistehen. An der Begleitung eines Patienten/Bewohners am Lebensende teilnehmen. Probleme rechtzeitig melden. Dem Krankenpfleger über die übertragenen Aufgaben berichten. Die zutreffenden Informationen in die vorgesehenen Dokumente eintragen. An den gemeinsamen Konzertierungsgesprächen und den Gesprächen über Patienten/Bewohner teilnehmen. Innerhalb der Grenzen seiner Funktion handeln. - 286 - Kernkompetenz 4: Seine Arbeit organisieren Die vorgesehene Planung einhalten. Die Gerätschaften für die eigenen Pflegeleistungen vorbereiten und den Krankenpfleger falls notwendigen bei der Vorbereitung seiner Gerätschaften unterstützen. Die Anweisungen des verantwortlichen Krankenpflegers in den Pflegeplänen für den Patienten/Bewohner einhalten. Kernkompetenz 5: Zur Gesundheitserziehung beitragen und dabei eine angemessene Beziehung herstellen Den Patienten/Bewohner und seine Familie gemäß dem Pflegeplan über die zugelassenen technischen Leistungen informieren und beraten. Sich an der Gesundheitserziehung beteiligen. Kernkompetenz 6: Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die Rechtsbestimmungen einhalten. Die Regeln des Berufsgeheimnisses einhalten. Die Regeln über den Schutz des Privatlebens einhalten. Den beruflichen Rechtsrahmen beachten. Die Berufsethik der Gesundheitsberufe einhalten. Kernkompetenz 7: An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen. • Seinen Bedarf an Kompetenzen und Ausbildung beurteilen. - 287 - 4. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE QUALITÄT DER UNTERRICHTSGESTALTUNG Zu den wesentlichen Voraussetzungen für den Erwerb der im Rahmenplan beschriebenen Kompetenzen gehört es, bei den Schülern Lernbegeisterung hervorzurufen und ihre Motivation während des gesamten Lernvorgangs zu bewahren. Dieses Ziel kann auch durch andere Schritte erreicht werden. Hier einige Ratschläge, die als Leitfaden im Unterricht zum Aufbau der für das Ende des 7. Jahres angestrebten Kompetenzerwartungen als Pflegehelfer hilfreich sein können: Fehler können im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Dabei achtet der Lehrer darauf, die Schüler zu motivieren und nicht durch unangemessene Strafen zu entmutigen. Grundsätzlich ist die Motivation der Schüler zu wecken und aufrechtzuerhalten, damit die Schüler in der Kompetenzentwicklung – auch wenn diese langsam ist - Fortschritte machen und den Beruf des Pflegehelfers später gerne ausüben. Der Lehrer sollte daher seine Anforderungen und Reaktionen dem Niveau der Schüler anpassen und wissen, wann und wie ein Fehler auf konstruktive Weise aufzuzeigen und zu korrigieren ist. Fehler werden je nach Lern- oder Bewertungssituation unterschiedlich behandelt: • in der Schule, • bei außerschulischen Aktivitäten • im Praktikum • bei der Ausübung einer individuellen Tätigkeit oder während einer Gruppenarbeit, • in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen wie Gemeinschaftseinrichtung, Krankenhaus oder Patientenwohnung • nach dem jeweils festgelegten Grad der Eigenverantwortung … Es gilt also nicht, Fehler zu bestrafen, sondern vielmehr, eine zur Ausbildung beitragende Bewertung vorzunehmen, damit der Schüler sich in seinem Lernprozess einordnen, seine Fortschritte bemessen und die notwendigen Anstrengungen einschätzen kann. Der Erwerb der Kompetenzen als Pflegehelfer setzt Kenntnisse, Techniken, Verfahren, Haltungen… voraus, d.h. spezifische und mit verschiedenen Fachrichtungen verbundene Mittel. Die Schüler müssen sich nicht nur mit Fachbegriffen, beruflichen Kenntnissen und Techniken vertraut machen, sondern sie müssen auch Strategien und einen Arbeitsrhythmus erwerben oder entwickeln, um nicht nur in der Klasse zu lernen, dort an den verschiedenen Tätigkeiten teilzunehmen und die verschiedenen, ihm erteilten Aufgaben auszuführen, sondern auch um außerhalb der Schulzeit eigenständig zu lernen und im Praktikum unter der Aufsicht der Praktikumsleiter die erwarteten Kompetenzen auszuüben, wobei sie innerhalb der Grenzen der Regeln der Berufsethik und des Berufes immer eigenständiger werden sollten. Andererseits ist es wichtig, sich nicht auf die Wiedergabe von Kenntnissen oder auf die Nachahmung von Techniken und Verfahren zu begrenzen! Die erforderlichen fachlichen Mittel, die Konzepte, die theoretischen Modelle, Techniken… sind kein Ziel an sich, sondern MITTEL, um die Beherrschung der im Rahmenplan beschriebenen Kompetenzen zu entwickeln. Wesentlich ist es also, die Schülern vor immer komplexere Aufgaben zu stellen: zunächst einfache Lernsituationen und dann komplexere Lernsituationen ,so dass sie die Gelegenheit haben, die Kompetenzen des Rahmenplans zu NUTZEN und die Mittel, die sie sich aneignen und die sie einsetzen müssen, zu STRUKTURIEREN. - 288 - Diese in jeder einzelnen Fachrichtung entwickelte Vorgehensweise (Aufgaben und Situationen) wird ebenfalls FÄCHERVERBINDEND angewandt: um Wiederholungen oder das Aneinanderreihen von Erlerntem in verschiedenen Fächern zu vermeiden, um eine spezifische Vorgehensweise nach mehreren Fachrichtungen aus unterschiedlichen und einander ergänzenden Blickwinkeln zu begünstigen, um die Fähigkeit des Schülers zu fördern, auf Mittel aus unterschiedlichen Fachrichtungen zur Bewältigung von komplexen Aufgaben zurückzugreifen, um sinnstiftend und möglichst nah an der beruflichen Realität zu sein: die Rolle des Pflegehelfers besteht darin, zur globalen Betreuung der Person beizutragen. Eine Person kann nicht nach ihren körperlichen, psychologischen, emotionalen, sozialen Bedürfnissen „aufgegliedert“ werden. Ebenso kann die Bescheinigung sich nicht auf die einzelnen Kompetenzen oder Kernkompetenzen beziehen! Die durch den Lehrer angewandten Lernmethoden müssen dieser Realität also Rechnung tragen und zu einer INTEGRATION von Kompetenzen oder Kernkompetenzen innerhalb von beruflichen Aufgaben, beruflichen Situationen… führen. Es gilt also nicht, die Beherrschung von Kompetenzen einzeln zu beurteilen, sondern vielmehr, die Qualität der Vorgehensweise des Schülers und das Ergebnis des Schülers am Ende einer komplexen Aufgabe zu beurteilen, bei der er unterschiedliche Mittel eingesetzt und unterschiedliche Kompetenzen ausgeübt hat. Diese Vorgehensweise erfordert somit eine Arbeit der Konzertierung und Koordinierung im Lehrerkollegium, in der Fachgruppe: um gemeinsam Situationen der beruflichen Integration zu planen, die bedeutsam sind und auf die sich die Bescheinigung stützt, damit jede Lehrkraft die Lernvorgänge in ihrem Fachbereich entsprechend den Wahlentscheidungen der Gruppe planen kann. - 289 - 5. BEZÜGE ZU DEN KOMPETENZERWARTUNGEN UND INHALTE In der ersten Spalte sind die zu entwickelnden Bezüge zu den Kompetenzerwartungen angeführt, wobei das Maß ihrer Beherrschung immer im Verhältnis zu den in Punkt 3 beschriebenen Kompetenzerwartungen oder zum Indikator des jeweiligen Kompetenzentwicklungsstandes (abgekürzt IB) betrachtet und ausgelegt werden muss. Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffe stehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler. Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfen bei der konkreten Unterrichtsplanung und –gestaltung Schwerpunkte gesetzt werden. So werden in der zweiten Spalte die Inhaltskontexte angeführt, die zur Entwicklung der beruflichen Kompetenzen als Pflegehelfer notwendig sind. Die Bezüge zu den Kompetenzerwartungen und die jeweiligen Inhaltskontexte werden nach den beruflichen Einsatzmöglichkeiten gegliedert und angepasst: bei Familien zu Hause wie häusliche Hilfs- und Pflegedienste, in Gemeinschaftseinrichtungen wie Seniorenheime, Senioren- und Pflegeheime, in verschiedenen Abteilungen der Krankenhäuser wie Geriatrie, Rehabilitation, innere Medizin, Chirurgie, bei den Usern wie Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, älteren Personen, Personen mit Behinderung. Im Mittelpunkt steht das ständige Bemühen um die Integration der verschiedenen Inhaltskontexte wie Pflege, Beziehung, Kommunikation, Berufsethik, um eine bestmögliche Kompetenzentwicklung zu gewährleisten und der beruflichen Realität zu entsprechen. 7. Jahr des berufsbildenden Unterrichts Bezug zu den Kompetenzerwartungen Inhaltskontexte Kernkompetenz 1: Eine angemessene menschliche Beziehung zum Patienten/Bewohner, seiner Familie und seinem Umfeld herstellen. Eine respektvolle Haltung gegenüber den Patienten/Bewohnern und ihrem Umfeld einnehmen. Nutzung und Anpassung der in Kernkompetenz 3, Kernkompetenz 4 und Kernkompetenz 6 beschriebenen Inhaltskontexte, d.h.: Taktvoll und diskret vorgehen: • Anpassung der Verhaltensweisen und - den Patient/Bewohner beobachten, Einstellungen des Pflegehelfers in - zurückhaltend auftreten, verschiedenen beruflichen Situationen unter - angemessen handeln. Nutzung der Mittel und Kompetenzen in Weltanschauungen beachten. Verbindung mit der Beziehung, der Kulturelle Unterschiede beachten und dem Kommunikation, der Hilfe, wobei die Team etwaige Hindernisse in der Praxis Pflegeschritte, die Betreuungsziele sowie die mitteilen. Regeln der Berufsethik und des Berufes zu beachten sind. Der Person helfen, ein positives Selbstverständnis zu bewahren. - 290 - Ein der Person angemessenes Verhalten annehmen. (IB: Der Lernende ermutigt die Person, sich um ihr Äußeres zu kümmern.) Die Eigenständigkeit erhalten und die Wiedererlangung der Eigenständigkeit fördern. Der Person helfen, die Gesten des Alltagslebens zu bewahren oder wiederzuerlangen. (IB: Der Lernende ermutigt den Patient/Bewohner, das zu tun, wozu er fähig ist.) Kernkompetenz 2: Die durch den verantwortlichen Pfleger übertragenen Handlungen ausführen: gewisse Pflegeleistungen/Behandlungen, gewisse Überwachungsaufgaben ausführen, indem ein angemessenes Verhältnis hergestellt wird sowie die Regeln in Bezug auf Hygiene, Asepsie, Sicherheit und Ergonomie eingehalten werden. Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme helfen, außer im Fall der Ernährung durch Sonde und bei Schluckstörungen, und die damit verbundenen Hilfeleistungen erbringen. • • • • • • • • • zur Erfassung der Informationen über die Diäten beitragen. sich erkundigen und die Wünsche der Patienten/Bewohner in Bezug auf Mahlzeiten weitergeben. Mahlzeiten und Imbisse verteilen. auf die richtige Temperatur der Mahlzeiten und Getränke achten. prüfen, ob das Tablett mit der Mahlzeit der Wahl des Patienten/Bewohners und seiner Diät entspricht. die Mahlzeit zurücknehmen und prüfen, ob der Patient/Bewohner gegessen hat. prüfen, ob die Patienten/Bewohner, auch die eigenständigen Patienten/Bewohner, richtig ernährt und mit Flüssigkeit versorgt sind. dem Patienten/Bewohner teilweise oder ganz helfen: - sie in die Position zur Einnahme der Mahlzeiten bringen, - ihnen bei Bedarf die Mahlzeit auf Teller vorbereiten (zerschneiden …), - ihnen bei Bedarf bei der Einnahme der Mahlzeit helfen. die geeigneten Hilfsmittel reichen (Schnabeltasse, Trinkhalm …). Anmerkung: Die Ausführung der Pflege-, Behandlungs- und Überwachungsaufgaben ist nicht möglich, ohne die Mittel im Zusammenhang mit Beziehung, Kommunikation, Berufsethik anzuwenden A. ALLGEMEINES • Pflegekonzept • Theorie von V. Henderson und Monika Krohwinkel: Schlüsselkonzepte. • Feststellung der Grundbedürfnisse, Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Bedürfnissen. • integrierte Sichtweise des menschlichen Körpers: Systeme, Organ, Zellebene. B. HYGIENE – SICHERHEIT • mikrobielle Infektion: Infektionskeime, Übertragungsweisen und pathogene Wirkung von Mikroorganismen, Abwehr des Organismus, Folgen von Infektionen. • Hygiene des Umfeldes und Lebenswandel : Körperhygiene, Kleiderhygiene, Raumhygiene • berufliche Hygiene: Infektionen in Krankheitsgemeinschaften (Definition, Ursachen, Ursprung), Methoden zur Abtötung von Keimen (Asepsis, Antisepsis, - 291 - Den Patienten/Bewohner in einer funktionellen Position mit technischer Unterstützung gemäß dem Pflegeplan lagern und überwachen. Maßnahmen zur Vermeidung von Körperschäden gemäß dem Pflegeplan • ergreifen. • von Keimen (Asepsis, Antisepsis, Desinfektion, Sterilisation, Hygieneanforderungen in den einzelnen Abläufen). Techniken des Händewaschens. Techniken und zu ergreifende Schutz- und Hygienemaßnahmen entsprechend den verschiedenen Isolierarten. den Patienten/Bewohner in die vorgesehene Position bringen. • Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen • berufliche Sicherheitsregeln für die eigene ergreifen. Person, für Patienten, für andere, bei der • die Regeln der Ergonomie und Handhabung Benutzung von Geräten, in der Anwendung der Techniken anwenden. • auf den Komfort des Patient/Bewohner achten. C. ERGONOMIE UND HANDHABUNG • Definition und Vorbeugungsaspekte. Beim Transport der Patienten/Bewohner • Verfahren zur Verbesserung der gemäß dem Pflegeplan helfen. Arbeitsbedingungen (Umfeld, Gesten und Haltungen). • bei allen Arten der Fortbewegung (vom Sitz • Grundsätze der Handhabung oder der zum Bett und umgekehrt …) vollständig oder Kinästhetik. teilweise helfen. • alle Arten des Transports innerhalb des • Handhabungstechniken (einen Patienten im Bett … aufrichten, umdrehen, setzen) und Hauses unterstützen und ausführen. Benutzung von Hilfsmitteln. • bei der Benutzung mechanischer Hilfsmittel helfen. • Anpassung der Techniken an die jeweilige • die Regeln der Ergonomie und Handhabung Situation (Patient mit oder ohne Spannung, anwenden. leicht oder schwer). • Sturzgefahren verhindern. • richtige Haltung und berufliche Einstellung und Anpassung an die jeweilige Situation. • - 292 - und Anpassung an die jeweilige Situation. Die Körperpflege der Patienten/Bewohner, die unter funktionellen Störungen bei der Verrichtung der Alltagstätigkeiten leiden, D. GRUNDKENNTNISSE DER PHARMAerleichtern oder gewährleisten gemäß dem KOLOGIE Pflegeplan. Arten und Zusammensetzung der Arzneimittel, wichtigste galenische Formen, • das Waschen am Waschbecken, im Bett, bei Verabreichungsweisen, Dosierung, toxische einer Dusche oder einem Bad gewährleisten : Wirkung und Nebenwirkungen. - teilweise helfen, - vollständig helfen. • prüfen, ob die Patienten/Bewohner, auch die E. GRUNDBEGRIFFE DER ERNÄHRUNG eigenständigen Patienten/Bewohner, sich UND DIÄTETIK • Ernährungsgrundlagen: Nahrungsmittel, gewaschen haben Nährstoffe, Ernährungsbedarf … • die Kleidung des Patienten/Bewohners wechseln, indem seine • ausgewogene Ernährung von gesunden Kleidungsgewohnheiten respektiert werden Erwachsenen: Ausarbeitung und Begründung • sicherstellen, dass das Bett gemacht wurde. einer ausgewogenen Tagesernährung unter • die Verfahren zum Sortieren von schmutziger Berücksichtigung des Geschmacks, der Wäsche anwenden. Vorzüge, der soziokulturellen Gewohnheiten, • beim Ankleiden / Auskleiden helfen. der Diätvorschriften, des Zeitpunkts der • Kleidung entsprechend der Situation Einnahme … (Umgebungstemperatur, Geräte …) • Hygiene: Nahrungsmittelhygiene, vorschlagen oder auswählen. Eigenhygiene und Arbeitshygiene bei der • zusätzliche Pflegeleistungen : Zubereitung und der Verarbeitung der - Mund, Mahlzeiten, Hygiene des Umfeldes. Folgen - Zähne, und Risiken der Nichteinhaltung der Regeln. - Haar, Anpassung der Regeln an die verschiedenen - Nägel, beruflichen Kreise. - Hörgeräte, - Zahnprothesen, • Ernährung eines gesunden Kindes (von 0 bis 4 - Brille, Monate, von 5 bis 12 Monate, von 1 bis 3 - … Jahre, von 3 bis 6 Jahre): Beschreibung und Begründung des Bedarfs und Änderungen im • Strümpfe zur Vorbeugung und/oder Ernährungsverhalten, Planung und Behandlung von Venenerkrankungen Zubereitung von Mahlzeiten entsprechend dem abnehmen und anlegen, mit Ausnahme der spezifischen Bedarf. Kompressionstherapie mit elastischen Wickeln. • Ernährung älterer Personen: Beschreibung und Begründung des Bedarfs und Änderungen im - 293 - Den Personen bei der Ausscheidung behilflich sein. • • • • • • • • dem Patienten/Bewohner helfen, sich zur Toilette zu begeben und sich auf die Toilette zu setzen, wobei auf Eigenständigkeit, indem die Intimität des Patienten respektiert wird Bettpfanne, Urinflasche, Toilettenstuhl bringen. den Patienten/Bewohner überwachen. die bei der Ausscheidung von Harn und Stuhl festgestellten Beobachtungen sorgfältig notieren und Veränderungen melden. Urinbeutel austauschen und/oder entleeren. die Hygienepflege an einem abgeheilten Stoma, das keine Wundpflege erfordert, ausführen. die Hygienepflege in Verbindung mit Harnund/oder Stuhlinkontinenz ausführen. im Rahmen der vom Krankenpfleger übertragenen Tätigkeiten die Ausscheidungen beim Patienten fördern. Die Funktion von Blasensonden überwachen und Probleme melden. den Füllstand des Beutels überwachen. Probleme melden, falls sich der Beutel nicht füllt. Gemäß dem Pflegeplan Maßnahmen ergreifen, um ein Wundliegen zu vermeiden. • • • • • geeignetes Material gemäß dem Pflegeplan verwenden (eine Matratze gegen Wundliegen…). auf Positionswechsel des Patienten/Bewohners achten. die geltenden Methoden anwenden. Begründung des Bedarfs und Änderungen im Ernährungsverhalten, Planung und Zubereitung von Mahlzeiten entsprechend dem spezifischen Bedarf. • Störungen im Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten, der Aufnahme von Mineralien, der Ausscheidung, Störung durch übermäßige Einnahme von Natrium…: Zusammenstellung und Begründung der Tagesmahlzeiten entsprechend den Störungen. • Anpassung der Haltung des Pflegehelfers und Diäten, die den verschiedenen Situationen der einzelnen Berufsbereiche angepasst sind und spezifische Dienstleistungen. F. UNTERSUCHUNG DER UNTERSCHIEDLICHEN BEDÜRFNISSE/PFLEGE-TECHNIKEN ZUR ABDECKUNG DER BEDÜRFNISSE/BEOBACHTUNG UND ÜBERWACHUNG • Für jeden Bedarf: o Beschreibung, Funktionsweise des/der Systems(e) und Organe des menschlichen Körpers, die betroffen sind. o Merkmale und Bedingungen für das gute Funktionieren des Systems und der Organe: Vorbeugungsmaßnahmen, Erziehung und Beratung… zur Begünstigung des guten Funktionierens und zur Förderung der Gesundheit. Beobachtungen, zu übermittelnde Informationen. o geläufige Veränderungen und Störungen in der Funktionsweise des Systems/der Systeme – Folgen: Risikofaktoren. Notwendige Beobachtungen, weiterzugebende Informationen. - 294 - Dem Patienten/Bewohner bei der oralen Einnahme von Arzneimitteln helfen nach einem durch den Krankenpfleger oder Apotheker vorbereiteten und persönlich gestalteten Verteilungssystem. • • • • Wechselwirkungen Bedürfnissen. o Pflegetechniken und Pflegematerial: Körperhygiene, Kleidungshygiene, Umgebungshygiene, Einrichtung, Fortbewegungen, Hilfe bei der Aufrechterhaltung der Temperatur, Hilfe bei der Ernährung und ihrer Ausgewogenheit, Hilfe bei der Ausscheidung, Hilfe bei der Einnahme von Flüssigkeiten, Hilfe beim Atmen, Hilfe für den Kreislauf, Hilfe bei Ruhe und Schlaf, Hilfe bei der Kommunikation, Hilfe bei der Gefahrenvorbeugung. o Messtechniken und Analysen: Temperaturmessung, Wiegen und Messen, Probeentnahmen von Exkrementen, Sekreten, Diurese und Urinanalyse, Messung der Atemfrequenz, Pulsmessung, Überwachung der Vitalfunktionen, Prophylaxemaßnahmen. Beobachtungen, weiterzugebende Informationen. der Person bei der Einnahme von Arzneimitteln nach einem durch Krankenpfleger festgelegten Verteilungssystem helfen. prüfen, ob die Arzneimittel eingenommen wurden. Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen gemäß dem Pflegeplan anwenden. • o die Techniken zum Waschen und Desinfizieren der Hände anwenden. individuelle und kollektive Schutzmaßnahmen anwenden. Isoliermaßnahmen einhalten. zwischen G. SPEZIFISCHE ASPEKTE DER Dem Patienten/Bewohner bei der nicht sterilen BEDÜRFNISSE (BEOBACHTUNGEN/PFLEEntfernung von Exkretionen und Sekretionen GE/ÜBERWACHUNG) in verschiedenen helfen. beruflichen Umfeldern • • prüfen, ob die Anweisungen für die Entnahme • Anpassung der Rolle, Handlungen und richtig verstanden und angewandt wurden. Verhaltensweisen des Pflegehelfers an jede den Patienten/Bewohnern bei der Anwendung spezifische Situation, um die durch den der Anweisungen helfen. Krankenpfleger übertragenen Handlungen auszuführen: Den Puls und die Körpertemperatur messen und die Ergebnisse mitteilen. • • geeignete Techniken anwenden. die festgestellten Daten sorgfältig eintragen und mitteilen. o Wahl der Pflegetechniken, o für jede Technik die Bestimmung der Ziele, der Bedingungen für die Ausführung der Pflege, der Mittel (technische Mittel, Geräte, Produkte), der Maßnahmen und der allgemeinen Regeln (Pflegeschritte), - 295 - Die orale Versorgung mit Flüssigkeit des Patienten/Bewohners überwachen und Probleme melden. • • • • • • • • • o Anwendung der ausgewählten Techniken, o Annahme von Verhaltensweisen und Haltungen entsprechend der Situation, den Beobachtungen, dem Patienten …, die Getränke, die den Patienten/Bewohnern verabreicht wurden, notieren. o Die Planung der Pflege entsprechend den den Patienten/Bewohner zur eingenommenen Umständen anpassen. Getränkemenge befragen. • Unter Rechtfertigung der Wahlentscheidungen die Angaben eintragen. (Technik, Gerätschaften … Verhaltsweisen, Schwierigkeiten bei der Einnahme melden. Haltung …) anhand einer geeigneten den Patienten/Bewohner anregen, regelmäßig Fachterminologie und unter Beachtung: Flüssigkeit einzunehmen. o des Pflegeplans, Körperliche, psychische und soziale Veränderungen beim Patienten/Bewohner im Rahmen der Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) beobachten und melden. • (Pflegeschritte), Verhaltensänderungen erkennen: Laune, Umgänglichkeit … (IB: Der Lernende kennt den gewöhnlichen Zustand des Patienten/Bewohners und bemerkt Veränderungen; er teilt sachdienliche Beobachtungen mit). Überwachung des Appetits, der Verdauung, des Schlafs, der Mobilität und des Gleichgewichts der Person, der Haut an den Auflagestellen … sich informieren über Schmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Schlafstörungen … des Patienten/Bewohners. die Beobachtungen entsprechend den festgelegten Verfahren sorgfältig eintragen. Änderungen gegebenenfalls sofort melden. o der Vorgehensweise bei der Pflege (Erfassung/Beobachtung, Analyse, Planung / Vorbereitung, Ausführung, Übermittlung, Bewertung), o der Regeln der Hygiene, der Sicherheit, der Ergonomie, des Umfeldes, o der Eigenständigkeit, der Unabhängigkeit und der Unversehrtheit der Patienten, o der eigenen beruflichen Grenzen und der Berufsethik. Kernkompetenz 3: Eine angemessene Kommunikation durch Herstellung einer geeigneten Beziehung gewährleisten: mit dem Bewohner/Patienten oder seiner Familie/seinem Umfeld, mit den Verantwortlichen in der Hierarchie, mit den anderen Teammitgliedern. - 296 - Sich vorstellen und/oder am Empfang und an A. KOMMUNIKATION/BEZIEHUNG der Entlassung des Patienten/Bewohners teilnehmen. • Definition der Kommunikation • • • • • • Kommunikationsschema – Allgemeines sich vorstellen und seine Rolle im Team (Beziehungsmechanismus, beschreiben. Kommunikationsbereiche, Risikoebenen, die Anstandsregeln einhalten Kommunikationshindernisse …) (zuvorkommend, höflich). • Kommunikationshaltung: gegebenenfalls die Person beruhigen. o Empathie, Kongruenz, Zuhören, Empfangsbroschüren verteilen und erläutern : unvoreingenommene positive Besuchszeiten mitteilen … Aufmerksamkeit, Aufnahme von Zusatzauskünfte zum Tagesablauf erteilen. Emotionen, o Die Anfragen des Patienten/Bewohners beantworten und das Notwendige veranlassen. • • gegebenenfalls den Wunsch wiederholen, um sich zu vergewissern, dass er richtig verstanden wurde. innerhalb angemessener Zeit die richtige Antwort geben. Bewertung einer gelungenen misslungenen Kommunikation …. oder • Techniken der verbalen Kommunikation: o einfache Techniken geschlossene Fragen, Neuformulierung …), (offene oder Formulierung, o Einflussfaktoren der Kommunikation und Wechselwirkungen zwischen den Faktoren, unwirksame Kommunikationstechniken. - 297 - Der Person und ihrem Umfeld zuhören. Kommunikationstechniken. • Situationen, die den Einsatz von verbalen Kommunikationstechniken erfordern. einen positiven Kontakt herstellen. ein Vertrauensklima aufbauen. • Nichtverbale Kommunikationstechniken: die Grundsätze des aktiven Zuhörens o Hilfsbeziehung zwischen anwenden. (IB: Der Lernende wendet diese Pflegehelfer/Patient/Umfeld, Transfer, Grundsätze in gespielten Situationen an: Abhängigkeit/Rückschritt des Patienten Rollenspiele, Fallanalyse, Praktika …). und Werturteil/Identifizierung des Pflegehelfers mit dem Projekt, • die Grundprinzipien der Empathie anwenden. (IB: Der Lernende wendet diese Grundsätze o Dimensionen der nichtverbalen in gespielten Situationen an: Rollenspiele, Kommunikation (NVK) (Körpersprache, Fallanalyse, Praktika …). Gesten, Mimik, Stellung, Haltung), die gesprochene und nicht gesprochene Sprache o Phänomene der Abweichung zwischen dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld NVK und verbaler Kommunikation (VK). anpassen; Kommunikationshindernisse berücksichtigen • Den verschiedenen Situationen angepasste Verhaltensweisen: Übereinstimmung zwischen VK und NVK. Dem Patienten/Bewohner und seinem Umfeld • • • in schwierigen Augenblicken beistehen. • • • • • Die verschiedenen Arten der Berührung: Einfluss der Berührung auf Kommunikation und Beziehung, eigenen Grenzen und Grenzen dem Patienten/Bewohner die Gelegenheit der anderen, Erfahrung der Berührung als geben, seine Gefühle auszudrücken Kommunikationsmittel. (Befürchtungen, Angst …). • Kommunikation, Beziehung, aggressives Verhalten erkennen. Verhaltensweisen… angepasst an die mit aggressivem Verhalten umgehen können. verschiedenen Pathologien und Störungen: sich bewusst sein, dass der persönliche o durch Leiden, Krankheit, Verlust … Einsatz Grenzen hat. ausgelöste Verhaltensweisen, o sich der Gefühle anderer und seiner verstehen, dass die eigene Geschichte von eigenen Gefühle bewusst werden, derjenigen des Patienten/Bewohners zu unterscheiden ist. (IB: Der Lernende erkennt o Wahl angepasster Verhaltensweisen die Gefahr der Projektion seiner eigenen entsprechend den Beobachtungen, Geschichte auf das Unterstützungsverhältnis Informationen, Bedürfnissen, für beide Partner). Erwartungen… und Rechtfertigung dieser Wahlentscheidungen. • mit dem Umfeld kommunizieren. • Schaffung eines angemessenen Umfeldes für • Situationen der Kommunikation mit dem die Angehörigen, die sich vom Verstorbenen Team: Gefahr der schlechten Kommunikation, verabschieden. Beziehungen in der Hierarchie, Beziehungen zwischen Teammitgliedern, Kommunikationsnetze, Hilfsmittel zur An der Begleitung eines Patienten/Bewohners schriftlichen Weiterleitung an das Team, am Lebensende teilnehmen. Fachterminologie. • • • Anwendung des Pflegeplans auf • Besondere Kommunikationssituationen: Palliativpflege und Beherrschung der eigenen o Empfang, Information, Emotionen. o schwerhöriger, sehbehinderter, stimmloser Ausführung der letzten Pflegeleistungen für Patient, Patient im Koma, Patient am den Verstorbenen. Lebensende, - 298 - Lebensende, Probleme rechtzeitig melden. • o Kommunikation/Beziehung/Verhaltensweisen des Pflegehelfers gegenüber Patient, Familie, Team. das Dringlichkeitsmaß nach den Beobachtungen beurteilen. (IB: Der Lernende kennt gewöhnlich vorkommende B. PSYCHOLOGIE / BEZIEHUNG Notsituationen sowie die Probleme, die in einer bestimmten Situation eine dringende • Definition der Psychologie und verbundene Reaktion erfordern). Bereiche. Dem Krankenpfleger über die übertragenen Aufgaben berichten. • Grundkonzepte: Mensch, Krankheit … Normalität, Bedarf, Wunsch, Gefühle. Gesundheit, Unbewusstes, mündlich und/oder schriftlich klare und • Beobachtung: Vorgehen bei der Beobachtung, vollständige Informationen zu den ihm Hauptmerkmale einer sachdienlichen und übertragenen Handlungen und zu den verwertbaren Beobachtung. Beobachtungen in seinem Tätigkeitsbereich erteilen. • Beziehung als Pflegehelfer: angenommene und nicht ertragene Hilfe (Achtung der Eigenständigkeit und Die zutreffenden Informationen in die Unabhängigkeit der Patienten). vorgesehenen Dokumente eintragen. • • Grundbegriffe der soziokulturellen Psychologie: • die zu erteilenden Informationen auswählen. Familienkreis, Gesellschaftsgruppen, Kultur • das vorgesehene Aufzeichnungsdokument und kulturelles Umfeld, Reaktion der Gruppe verwenden (RIM, Pflegeplan, Pflegerakte, auf Veränderungen. Verbindungsdokument …). An den gemeinsamen • Phasen der Persönlichkeitsentwicklung (von der Zeugung bis zum Lebensende): Konzertierungsgesprächen und den Gesprächen über Patienten/Bewohner Beschreibung der Hauptmerkmale der teilnehmen. einzelnen Phasen und Faktoren zur Begünstigung der Persönlichkeitsentwicklung. Rolle des Pflegehelfers. • seine Rolle im Team einschätzen. • • zwischen psychisch und sachdienliche Informationen über • Beziehungen somatisch: Patienten/Bewohner auswählen, die ans Team Einheit des menschlichen Wesens, weiterzuleiten sind. psychosomatische Störungen und ihre Folgen. Anregungen geben mit Argumenten. (IB: Der Rolle des Pflegehelfers. Lernende macht Vorschläge im Rahmen seiner Funktionen). - 299 - • psychische Auswirkungen einer Behinderung, einer Krankheit: Innerhalb der Grenzen seiner Funktion auf den Patienten (persönliches Leben, Beruf, handeln. Familie, Gesellschaft) und auf das Umfeld. Rolle des Pflegehelfers. • seine Arbeit und seine Verantwortung innerhalb des Teams abgrenzen. • Entwicklungsstörungen: • sich gegenüber den anderen Mitwirkenden im o geistige Gesundheit und Geisteskrankheit, Rahmen der globalen Betreuung des Patienten/Bewohners einordnen. o Störungen der geistigen Gesundheit (Beschreibung, mögliche Ursachen, • sich an den Krankenpfleger wenden, wenn die verbundene Verhaltensweisen, mögliche Situation es erfordert. Betreuung, Rolle des Pflegehelfers), o psychiatrische Pflege: Psychotherapie, psychotrope Arzneimittel (Kategorien, Wirkungen). • Personen am Lebensende: o kultureller Umgang mit dem Tod, o Phasen der psychischen Entwicklung des Patienten in der Endphase, o Palliativpflege: Bedürfnisse des Patienten, Umgang mit Schmerzen … Rolle des Pflegehelfers, o Tod, Trauer: Arbeit, Schritte. Kernkompetenz 4: Seine Arbeit organisieren Die vorgesehene Planung einhalten. • Definition und Inhalt des Pflegeplans für Krankenpfleger. seine Arbeit im Rahmen der vorgesehenen • Definition und Ziele der Pflegemaßnahmen. Planung organisieren, sich dabei aber • Schritte eines Pflegevorgangs: unvorhergesehenen Situationen anpassen. o Erfassung der Angaben (Akte, • Schwierigkeiten bei der Ausführung der Anweisungen, Beobachtungen, Befragung), Planung melden. o Analyse der Angaben entsprechend den Grundbedürfnissen : Rolle des Pflegehelfers Die Gerätschaften für die eigenen in Bezug auf die einzelnen Bedürfnisse, Pflegeleistungen vorbereiten und den o Planung der Pflege: Bestimmung der Krankenpfleger falls notwendigen bei der Handlungen auf der Grundlage der Vorbereitung seiner Gerätschaften Zielsetzung, Bestimmung / Auswahl / unterstützen. Vorbereitung der Gerätschaften, des Umfeldes, des Patienten …, • darauf achten, dass die notwendigen o Durchführung der Pflege: Vorbereitung / Gerätschaften zur Verfügung stehen. Leistung / Aufräumen …, • das Pflegematerial unterhalten. • - 300 - o Die Anweisungen des verantwortlichen Krankenpflegers in den Pflegeplänen für den Patienten/Bewohner einhalten. • die Pflegeterminologie Tätigkeitsbereich benutzen. in seinem Weiterleitung der Angaben: schriftlich, mündlich (präzise, vollständige, sachdienliche, verständliche Informationen) anhand einer angemessenen Fachterminologie. Grundsätze des Pflegevorgangs: der Patient ist eine Person, Erfüllung der Bedürfnisse des Patienten, Durchführung der Pflege auf kompetente und effiziente Weise, Wahrung einer guten Hilfsbeziehung zum Patienten. Ziele eines Pflegevorgangs: Entwicklung von Würde, Eigenständigkeit, Lebensqualität, Unabhängigkeit … beim Patienten. Kernkompetenz 5: Zur Gesundheitserziehung beitragen und dabei eine angemessene Beziehung herstellen. Den Patienten/Bewohner und seine Familie gemäß dem Pflegeplan über die zugelassenen technischen Leistungen informieren und beraten. • • Anpassung der Verhaltensweisen und Haltungen des Pflegehelfers in verschiedenen Berufssituationen unter Nutzung der Mittel und vorstellen, erklären, beraten: Kompetenzen im Zusammenhang mit: o Methoden (Vorbeugung von Stürzen …), o der Beziehung, der Kommunikation, der o technische Hilfen (Mobilitätshilfen), Hilfe unter Einhaltung der Pflegeschritte, bezüglich seines Tätigkeitsbereichs. der Ziele der Betreuung der Personen, Sich an der Gesundheitserziehung beteiligen. • • • Nutzung und Anpassung der Inhaltskontexte, die in den Kernkompetenzen 1 bis 4 und in der Kernkompetenz 6 beschrieben sind, d.h.: die Elemente eines Plans zur Gesundheitserziehung anwenden. die Verbindung zwischen dem Patienten/Bewohner und dem Krankenpfleger gewährleisten (Fragen weitergeben …). prüfen, ob der Patient/Bewohner die Ratschläge befolgt, und den Krankenpfleger darüber informieren. o der Rolle des Pflegehelfers gegenüber den Patienten und ihrem Umfeld: Erziehung, Vorbeugung, Beratung, Information, Beobachtung, Hilfe, um die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Personen zu bewahren / wiederherzustellen / zu entwickeln, o den Kenntnissen, Techniken und Verfahren der Pflege und der Hilfe für Patienten unter Einhaltung der Regeln der Sicherheit, Hygiene, der Handhabung und der Ergonomie, o der Rolle des Pflegehelfers gegenüber dem Team: Einhaltung des Pflegeplans und der Anweisungen, Weitergabe von Beobachtungen, o den Regeln der Berufsethik und des Berufes (Einhaltung der Grenzen seiner beruflichen Kompetenzen). Kernkompetenz 6: Die Grundsätze der Berufsethik und Ethik anwenden und die Rechtsbestimmungen einhalten. - 301 - Die Regeln des Berufsgeheimnisses einhalten. • • geltende Gesetzgebung anwenden. (IB: Der Lernende stützt sich auf die geltenden Texte). • • mitzuteilende Informationen von den nicht mitzuteilenden Informationen unterscheiden. Die Regeln über den Schutz des Privatlebens • einhalten. • das Gesetz über die Rechte der Patienten • einhalten. Den beruflichen Rechtsrahmen beachten. • • die Gesetzgebung bezüglich der Fachkräfte der Gesundheitsberufe anwenden. • die Arbeitsordnung anwenden. Die Berufsethik einhalten. • • der Gesundheitsberufe sich über die geltenden Texte informieren und sie im Rahmen seiner Funktionen anwenden. • • • • Definition der Berufsethik: Rechte und Pflichten, Verantwortungen und Ethik. Rechtsstellung als Pflegehelfer: Tätigkeiten, Bedingungen für die Ausübung des Berufs, Orte der beruflichen Eingliederung auf der Grundlage von Erlassen, Rundschreiben Struktur und Organigramm der einzelnen Stätten der beruflichen Eingliederung. Externe Partner der verschiedenen Berufskreise persönliche (moralische, körperliche, geistige) und berufliche (Rahmenplan) Eigenschaften des Pflegehelfers. Verantwortung des Pflegehelfers gegenüber sich selbst, den Patienten, der Familie, dem Team, der Hierarchie, der Einrichtung. Kodex der Berufsethik, Chartas, Projekte, Aufträge, Art der aufgenommenen Personen, Arten der Betreuung in den verschiedenen Stätten der Berufsausübung. Rechte der Person (Gesetzesbestimmungen, Chartas): o Kind, Jugendlicher, Erwachsener, Patient, Person am Lebensende o Achtung vor Kulturen, weltanschaulichen und religiösen Überzeugungen, Meinungen zivilrechtliche und strafrechtliche Gesetzgebung: zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung, Berufsgeheimnis, Grenzen der beruflichen Kompetenzen und der Berufsausübung, Achtung vor dem Privatleben/der Meinung/dem Vermögen Sozialgesetzgebung wie Verträge, Arbeitsordnung Berufsvereinigungen und Fachzeitschriften Auswertung und Analyse von konkreten Berufssituationen (beobachtet oder erlebt) zur Mobilisierung der verschiedenen Mittel (Inhalte), die vorstehend beschrieben wurden. - 302 - Kernkompetenz 7: An einem Prozess der ständigen Weiterbildung teilnehmen. Seinen Bedarf an Kompetenzen Ausbildung beurteilen. • seine Schwierigkeiten ausdrücken. erkennen und und • • Selbstbewertung (Kriterien und Indikatoren). Berufsvereinigungen, Ausbildungszentren … - 303 - VOM PARLAMENT DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT ANGENOMMEN Eupen, den 16. Juni 2008 Stephan THOMAS Generalsekretär Louis SIQUET Präsident Wir fertigen das vorliegende Dekret aus und ordnen an, dass es durch das Belgische Staatsblatt veröffentlicht wird. Gegeben zu Eupen, den 16. Juni 2008 K.-H. LAMBERTZ Ministerpräsident der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Minister für lokale Behörden B. GENTGES Vize-Ministerpräsident der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Minister für Ausbildung und Beschäftigung, Soziales und Tourismus O. PAASCH Minister für Unterricht und wissenschaftliche Forschung I. WEYKMANS Ministerin für Kultur und Medien, Denkmalschutz, Jugend und Sport