Mitteilungsblatt - MBC Schwerin eV
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Mitteilungsblatt - MBC Schwerin eV
Mitteilungsblatt Mitteilungsblatt Mecklenburger Bergsteiger Club e.V. Sektion des DAV Nr. 1 Februar 2010 12. Jahrgang Editorial Liebe Clubmitglieder, das Jahr 2009 war für den Mecklenburger Bergsteigerclub wiederum ein erfolgreiches Jahr. Inzwischen haben wir 350 Mitglieder (vor 12 Jahren waren es 50) und zählen nicht mehr zu den ganz kleinen Sektionen. Der intensiven Arbeit der Sportklettertruppe, unter der Leitung von Frank Blohm, ist es zu verdanken, dass unsere Sektion durch viele Kinder und Jugendliche verstärkt wurde. So hatte der Kletterwettkampf im vergangenen November 45 Teilnehmer. Eine Kapazitätsgrenze des Wettkampfes ist absehbar. Was bringt uns das Jahr 2010? Wieder müssen wir uns mit der Sektionssatzung beschäftigen, weil das Finanzamt mit einer Formulierung nicht einverstanden ist. Wir führen deshalb im März eine außerordentliche Mitgliederversammlung durch. Besonderen Wert legen wir auf die Ausbildung der Mitglieder. 2010 werden 2 Clubmitglieder an zentralen Lehrgängen des Deutschen Alpenvereins teilnehmen. Die Sektion verspricht sich dadurch kräftige Impulse für das Vereinsleben. Das Sicherheitstraining wird wieder veranstaltet. Im April führen wir wiederum einen Vorsteigerkurs im Elbsandstein durch. Für das Training der Arm- und Beinmuskeln dienen auch die Rad- bzw. Paddeltour. Neben den im Sportplan genannten Veranstaltungen verabreden sich zunehmend kleinere Gruppen kurzfristig zu Kletterwochenenden und auch zu Wanderungen in unserer schönen Umgebung. Der Vorstand begrüßt ausdrücklich diese Vorhaben. Gemäß unserer Satzung setzen wir uns auch für die Pflege der Natur ein. Wir werden deshalb traditionsgemäß im Oktober unsere „Märchenwiese“ auf Ziegelwerder pflegen. In diesem Jahr finden turnusmäßig Sektionswahlen statt. Ich würde mich freuen, wenn der zukünftige Vorstand mit jüngeren Kräften neue Ideen für die Gestaltung des Sektionslebens entwickeln könnte. Erfreulich ist, dass auf Grund des sparsamen Wirtschaftens in absehbarer Zeit unsere Mitgliedsbeiträge stabil bleiben können. Zum Schluss wünsche ich Ihnen im Namen des Vorstandes ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2010, sowie erlebnisreiche und dabei unfallfreie Touren. Dr. Günter Hanke 1. Vorsitzender des MBC e. V. Seite 2 Februar 2010 Inhalt Familienurlaub mit kleinen Klettereien – Max Richter Alpen (Er-)Fahrung – Matze & Veit Trekking auf einer Vulkaninsel – Island 2009 – Antje Brinker Frankenjura 2009 – Christian & Tim Unsere Jubilare 2010 Alles Gute zum 70.! 10. Klettercup im Belasso – Frank Blohm 3 4 6 10 11 11 12 Familienurlaub mit kleinen Klettereien Max Richter Im vergangenen August war ich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern auf Mallorca. Zuvor gab es ein zähes Ringen, da sich meine Eltern Mallorca überhaupt nicht als Reiseziel vorstellen konnten (Ballermann). Letztlich habe ich mich durchgesetzt, die passenden Flüge, Ferienwohnung und Mietwagen ausgesucht und dann mussten meine Eltern eigentlich nur noch eins – Kreditkarte zücken. Trotz Schweinegrippe und Terroranschlägen kamen wir wohlbehalten in Cala Santanyi an. Das Haus war einfach, aber super gelegen. Über einen kurzen Fußweg gelangte man schnell zu den Klippen, wo man prima klettern, baden und klippenspringen konnte. So sieht mein perfekter Urlaub aus. Schon vor dem Urlaub hatte ich auf DVD einen Film über Chris Sharma gesehen. In dem Film hat er den Felsenbogen „Es Pontas“, der vor der Küste Mallorcas liegt, bestiegen. Diesen Bogen konnten wir von unserer Terrasse aus sehen. Und wie das so ist bei Kletterern… Der Berg ruft. Februar 2010 Seite 3 Als wir das erste Mal zu „Es Pontas“ geschwommen waren, hatten wir unsere Kletterschuhe nicht dabei. Also haben wir erst mal die Lage gecheckt. Unterhalb von „Es Pontas“ wird viel geschnorchelt und an der gegenüberliegenden Küste (Aussichtspunkte) waren eindeutig zu viele Touristen, die unsere geplante Aktion beobachten konnten. Wenige Tage später kamen wir am Nachmittag wieder. Wir schwammen mit unserem Vater an die Felsen heran und hatten zunächst Probleme, wegen des Wellenganges. Nach einigen Versuchen gelang es uns. Der Rest war nicht so schwer, da die Neigung auf der Seeseite nicht so steil ist. Meine Mutter stand auf dem Aussichtspunkt und sollte Fotos machen. Wir hatten zu diesem Zweck extra eine MV Flagge dabei. Leider kamen gerade zu diesem Zeitpunkt so viele Leute, so dass wir die Flagge im entscheidenden Moment nicht hissen konnten. Wir genossen kurz die Aussicht, dann wollten wir wegen der Leute schnell wieder weg. Auf der Rückseite sind wir dann von halber Höhe ins Wasser gesprungen. Diesen Tag werde ich nicht so schnell vergessen und auf jeden Fall werde ich dorthin zurückkehren. Alpen (Er-) Fahrung Matze und Veit Hallo, wir sind es wieder… diesmal Matze und Veit… mit einer, den Alpen entsprechenden Idee für ein paar Urlaubstage. Klettern, ja – Wandern, ja – Natur, ja – Radfahren immer noch ja! … Es war so ein Gedanke Berge, Natur, Rad und uns zu verbinden – o.k. – uns herauszufordern. Eine Route brauchten wir und ein paar Erfahrungen, was Ausrüstung und so anging. Es ist alles zu finden im World Wide Web, nur wo?! Wir sind bei den Recherchen auf etwas mit dem Namen – Albrechtroute – gestoßen. Die wollten wir machen, es laß sich gut – Von Garmisch zum Gardasee – Die Strecke war die Herausforderung, wenig Asphalt, viele Schotterwege und Trails, die Länge der Tour mit 487 km gut und die 11.921 Höhenmeter verlangten von uns Respekt. Seite 4 Februar 2010 Die Vorbereitung mit Probepacken vom Rucksack (ca. 7 kg Gepäck) und Radtraining war der eine Teil, Kartenstudium und Roadbook der andere. Achim Bülow hat mir dann noch den Umgang mit dem GPS erklärt und in einer Menge Zeit alles so eingerichtet das ich heute noch damit umgehen kann! Am 3.Juli ging es los. Matze und ich fuhren mit dem Auto und den Bike’s auf dem Dach gen Süden, das Ziel Garmisch Partenkirchen. Schwere Gewitter begleiteten uns auf der Autobahn, unser Kommentar, besser heute als morgen… Die Nacht dann im Schlafsack auf der Ladefläche des Autos. Morgens der 4. Juli, alles herum war nass und kalt, ausgeschlafen...klar doch! Lass uns die Klamotten ordnen und los. Alles verstaut, Wasserflaschen gefüllt, Ketten geölt und warm angezogen fahren wir in Richtung der Grenze zu Österreich. Wir wollen über – Ehrwald – Fern-Pass – Schloss Fernstein – Strad – Imst – nach Landeck, ca. 80 km und 850 Hm. Es rollt super bis Kilometer 20. Da hat Veit nach einer kurzen Schotterstrecke den Reifen platt. Übrigens diesmal die einzige echte Panne. Unser Problem war nur, die Luftpumpe wollte auch keine Luft mehr in den Reifen füllen – Matze Die nördlichste Bucht des Gardasees mit Riva fuhr mit dem Rad zur Tankstelle zurück. In Ehrwald besorgten wir zur Vorsicht eine neue Pumpe und Frühstückten ausreichend. Dann ging es an die Erklimmung des Fernpass. So also sahen sie aus, die Berge, vom Bike gesehen. Über die Via Claudia Augusta – eine alte Handelsstraße – Schotterweg und Steinrinnen, erreichten wir Imst und fuhren auf einem super ausgebauten Radweg mit Fitnesspark nach Landeck. Ein schöner Tag zum Eingewöhnen ging in lustiger Runde (Diätriegel-Erläuterung bitte an Matze wenden, Ernährungsexperte) mit anderen Bikern zu Ende. Der 5. Juli. Vor diesem Tag hatten wir echt Respekt. Wieder ca. 80 km heute, aber 2.240 Hm hatten wir zu bezwingen. Verwalltal, dann zur Heilbronner Hütte, kurz, nach einer Bachquerung wurde geschoben und getragen, um dorthin zu gelangen. Von da Abfahrt auf breitem Schotterweg nach Galtür, auf Straße Richtung Ischgl und der Aufstieg zur Bodenalpe. Steil und schwer. Erreicht! Essen was da war, egal Hauptsache viel und der nächste Tag wurde schon mal durchlebt. 6. Juli: Fimberpass Februar 2010 Seite 5 (2.608 Meter) und Pass de Costainas (2.251 Meter) warteten auf uns. Am vielgelobten Fimberpass hatten wir mit Regen, Kälte und Schnee zu tun. Auf der Abfahrt in einer Rinne aus Schotter und Schnee wurde uns warm. Zum Abend hatten wir die Schweiz erreicht und wurden mit Essen und Trinken belohnt. Die Nacht über regnete es und die zum Waschen abgegebenen Sachen waren noch nass. Egal, draußen lief der Regen auch nur abwärts ins Tal. 7. Juli: Mit Plastiktüten umwickelt, starteten wir nach allen anderen, fuhren den ersten Passanstieg durch und ließen uns in einer Hütte an einem Stausee innen und außen erwärmen. Die Sonne kam raus und wir rasteten unsere Füße wieder in die Pedale. Auf zum Passo di Verva (2.301 Meter). Eine Wand aus Schnee und die Abfahrt auf einer groben Schotterpiste – nur für Könner – stand im Roadbook. Grosio haben wir schnell erreicht und wurden super freundlich begrüßt. Italien! 8. Juli: Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gavia-Pass - Ponte di Legno (Precasaglio) 2.254 Höhenmeter und 50 Kilometer standen vor uns. Königsetappe. Und so war es auch, erst Serpentinenstraße, dann ein malerisches Hochtal – La Baita – und ein Strassenpass (Gavia Pass 2.652 Meter). Der höchste Punkt unserer Transalp. Dann ging es in rasanter Fahrt ins Tal – durch einen Tunnel – mit rufen haben wir uns verständigt, zu sehen war NICHTS. Am 9. Juli stand uns „nur“ noch die Montozoscharte bevor. Ein paar weniger Höhenmeter, dafür eine längere Strecke. Ein endloses Schotterserpentinenband lag vor uns. Unten heiß und auf 2.613 Metern Höhe trugen wir die Bikes durch Schneefelder und packten uns warm ein. Montozoscharte 2.613 Meter Der folgende Teil des Tages war Genuß-biken pur auf Wald und Saumwegen und wir krönten den Abend in einer Pizzeria in Madonna di Campiglio, aber erst nachdem die Bikes gewaschen waren. Am 10. Juli lief alles so gelassen an und bei traumhaftem Wetter starteten wir zum Finale. Wir wählten eine längere Route mit mehr Höhenmetern um einen noch besseren Blick zu haben. Ich sag euch, es war ein geiles Gefühl den Gardasee zu sehen… Geschafft! Roadbook und GPS Daten vorhanden – zum Nachmachen empfohlen Viel Spaß! Seite 6 Februar 2010 Tageswanderung von Landmannalugar aus. Trekking auf einer Vulkaninsel – Island 2009 Antje Brinker Im Juli 2009 haben wir zu dritt –Oliver, Rolf und ich – eine Trekkingtour durch Island unternommen. Die Planung hierfür begann schon im Dezember 2008. Die Idee stammte von Oliver, der sich bereits ein paar Jahre zuvor auf einer Rundreise über die Insel vorgenommen hatte, auf dem Laugavegur zu wandern. Der Laugavegur ist ein 53 km langer und Islands populärster Wanderweg, im Süden des Landes, der von Landmannalaugar nach Porsmörk führt. Im Internet gab es daher für uns genügend Erfahrungsberichte von anderen Islandliebhabern, die dort gewandert sind. Insbesondere war uns bei der Reiseplanung das kleine Handbuch der Reihe OUTDOOR „Island: Trekkingklassiker“ von Erik Van der Perre behilflich. Sehr detailliert haben wir Wanderneulinge daraus nützliche Informationen über die Ausrüstung, die Ernährung als Wanderer sowie über die Wanderroute gewinnen können. Los ging es in der Nacht des 9. Juli 2009 mit Island Air von Berlin nach Reykjavik. Nach der Ankunft auf dem Campingplatz von Islands Hauptstadt hieß es, zum ersten Mal das extra neu angeschaffte Zelt aufzustellen und bei für uns ungewohnter Helligkeit Nachtruhe zu finden. Für den ersten Tag hatten wir von Deutschland aus über das Internet eine kleine Rundtour zu schönen Naturschauspielen Islands gebucht. Unter anderem machten wir halt am „Geysir“ (der Namensgeber für alle anderen Geysire) und seinem kleineren, dafür aktiveren Bruder „Strokkur“ sowie an dem tosenden Wasserfall Gullfoss. Am folgenden Tag brachte uns der Überlandbus zum Teil über Hochlandpisten nach Landmannalugar, von wo aus das Abenteuer Wanderung losging. An einem zu einem Lädchen umgebauten Bus, konnte man hier sogar noch Lebensmittel u. a. erwerben und in der heißen Quelle ein erwärmendes Bad nehmen. Februar 2010 Seite 7 Die Wanderhütte Fimmvörduskali auf dem Pass Fimmvörduhals ist zwar bereits sichtbar, aber noch weit entfernt. Mein Trekkingrucksack wog beim Start komplett – mit dem Essen für die Wanderstrecke – 17 kg, Olivers Rucksack mit unserem Zelt 28 kg und Rolfs Gepäck 23 kg. Vor uns lagen 4 Etappen, wobei sich an jedem Etappenende eine Hütte zum Übernachten befand, meistens mit Duschmöglichkeit. Wir aber haben vor den Hütten gezeltet. Unsere Wanderung führte uns in einer vegetationsarmen, mondlandschaftartigen Gegend bergauf und bergab, über alte Lava- und zum Teil über Altschneefelder, vorbei an Vulkanen und durch eine kilometerlange schwarze Sandwüste und auch durch Gletscherflüsse. Wir absolvierten täglich 11 bis 16 km Fußmarsch und genehmigten uns einmal an einem See einen Ruhetag. In Porsmörk, dem Ziel unserer Wanderung, herrscht ein milderes Klima, so dass wir dort von kleinen Birkenwäldchen empfangen wurden. Auch hier gönnten wir uns einen Erholungstag. Oliver und ich entschieden, dass wir bei gutem Wetter und guten Sichtverhältnissen noch die 23 km lange Verlängerungstour über den Pass Fimmvörduhals nach Skogar in den Angriff nehmen wollten. Die in 2 Etappen gegliederte Tour begann mit einem steilen Aufstieg (950 Höhenmeter auf 9 km Wanderung). Zum Teil hatten wir eine fantastische Aussicht auf die Eisflächen der Gletscher Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull. Das Zelt konnten wir immerhin bei Rolf, der uns in Reykjavik wieder treffen wollte, belassen, denn wir hatten schon von Deutschland aus eine Übernachtung in der Wanderhütte auf gut 1.100 Metern Höhe H reserviert. Ein netter isländischer Ingenieur, isl der hier an 2 Wochen seines Urlaubes ehrenamtlich als H Hüttenwart ttätig war, hat uns mit Rosinen und netten Geschichten versorgt. Beeindruckend war, dass Schnee in die Hütte getragen werden H musste, der dann zu Trink- und Nutzwasser geschmolzen wurde. Grün eingezeichnet: der Laugavegur, der Weg und das Ziel unserer Islandreise. Seite 8 Februar 2010 Die 14 km lange und letzte Etappe unserer Islandexpedition nach Skogar war geprägt durch unzählige Wasserfälle, wobei der 60 m hohe Wasserfall Skogafoss den krönenden Abschluss bildete. Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Reykjavik. Rolf trafen wir auf dem Campingplatz wieder und zusammen erkundeten wir 2 Tage lang die Hauptstadt. Am 23.07.09 wartete auf dem Weg zum Flughafen noch ein I-Tüpfelchen auf uns, nämlich ein erholsames Bad in der berühmten Blauen Lagune, die ihr genau 38 °C warmes Wasser aus dem benachbarten futuristischen Thermalkraftwerk bezieht. Wandern auf Stewart Island – Neuseeland Nick Steinbart Im Februar des letzten Jahres war ich auf einer wunderschönen Farm. Doch nach zwei Wochen spannte sich meine Kleidung bedrohlich und es wurde Zeit wieder etwas Sport zu machen. Ich fuhr mit meinem Auto nach Invercargill, die südlichste Stadt Neuseelands. Ich hatte Glück und so ergab es sich, dass ich ein günstiges Flugticket nach Stewart Island kaufte. Mit einer kleinen Maschine, die nur Platz für fünf Personen und ein bisschen Gepäck bot, ging es dann auf die 3. größte Insel Neuseelands. 80% der Inselfläche sind Nationalpark, die Insel selbst ist ein großer Granitblock mit bisschen Erde drauf, Regen läuft somit nicht gut ab, es gibt sehr viel Schlamm. Nur 400 Leute leben auf der Insel. Die meisten von Ihnen in dem kleinen Dorf Oban, welches in einer herrlichen Bucht liegt. Dort findet man Unterkünfte, Polizei und Feuerwehr, eine Krankenstation, Restaurants, eine kleine Schule, Kirche, einen Supermarkt und sehr freundliche Menschen. Also annähernd wie ein Leben auf dem Festland. Ich schaute mich im Dorf um und erledigte meine Einkäufe. Ich brauchte Nahrung für 2 Wochen (inklusive Notfallration). 10-12 Tage sollte die Wanderung im Normalfall dauern. Um die Nordwestküste und dann die Insel in der Mitte durchqueren. Am nächsten Tag ging es früh los, ich wusste es würde ein langer Tag werden. Mein Ziel war gleich bis zur zweiten Hütte zu wandern; mit 27 kg auf meinem Rücken. Die ersten Stunden waren erträglich, gute Wege führten ins Hinterland. Der Weg folgte immer der Küste Richtung Norden; ein ständiges auf und ab. 100 m hoch, wieder runter, 150 m hoch, wieder runter dann 200, 300 usw. da war ich dann doch am verzweifeln. Im Laufe des Tages wurde es sehr schlammig. Teilweise war der Wald so dicht, dass man wirklich nur einen Weg zur Wahl hatte; durch den tiefen Schlamm. Februar 2010 Seite 9 Nach 10 ½ Stunden kam ich dann endlich bei der Hütte an. Dort traf ich einen Engländer, einen Deutschen und einen Maori, von dem ich auf die traditionelle Art begrüßt wurde. In der Hütte stand schon Essen. Es gab Seetang gekocht und getrocknet, verschiedene Muscheln und einen gekochten Oktopus, den die anderen tot am Strand gefunden hatten. Der Oktopus war wirklich ein Genuss, der Rest war nicht so mein Fall. Die nächsten Tage ging es immer weiter nördlich, entweder an einem schönen Strand entlang oder es ging durch den tiefsten Urwald. Manchmal ging es kaum voran, so tief steckten wir in der braunen Scheiße. Man sagt in Irland gibt es 50 Schei verschiedene Arten von Regen. Ich sage euch in Neuseeland gibt es 50 verschiedene Varianten von Schlamm. Inzwischen war es Anfang M März, was in Neuseeland in den fr frühen Herbst ffällt. Dennoch war das Wetter bunt gemischt. Von reinen Regentagen, üüber etwas kühler und Wind, bis zu richtig heißen hei Tagen mit über 30 °C. Manchmal vollzog sich der Wechsel im 10 min. Takt. Die meiste Zeit war ich mit dem Engländer, einem Deutschen und einem Amerikaner unterwegs. Es war stets eine lustige Gemeinschaft. Im Norden der Insel haben wir einen Tag Pause gemacht, den wir alle brauchten. Der Tag wäre ohnehin zu heiß zum Wandern gewesen. Wir gingen fischen, sammelten Muscheln, Seetang und Feuerholz und reinigten unsere Schuhe, da wir tags zuvor durch Treibsand gingen, der uns jedoch nur bis zu den Knien ging. Dieser Teil der Insel hat mir am besten gefallen. Es war nicht mehr der dichte Urwald durch den wir liefen, sondern Mischvegetation. Hohe Sanddünen zogen sich weit ins Landesinnere und die langen, weißen Sandstrände waren traumhaft. Ein großes Problem war die Essensrationen einzuhalten. Obwohl wir auch viele Dinge aus dem Meer aßen und zweimal was von Jägern geschenkt bekamen. Einige Male überkam mich die Gier und ich aß eine halbe Tafel Schokolade am Stück. Wir hatten den nördlichsten Teil der Insel umrundet und wanderten nun südlich. Wir hatten zwei lange kraftraubende Tage hinter uns. Über Bäume, unter Bäume, durch Schlamm und Flüsse; das ganze Urwaldprogramm. Ich versuchte nicht mehr die Natur Seite 10 Februar 2010 zu genießen, sondern nur sie nicht zu hassen. Wenn Ihr euch jetzt fragt warum ich das gemacht und auch Geld dafür bezahlt habe, dann muss ich euch noch folgendes sagen: Du allein an einem unbeschreiblich schönen Strand, meterhohe Wellen aus allen Richtungen, wunderschöne Vögel, die noch schönere Lieder singen. Man sieht Kiwis (die Vögel) in freier Wildbahn. Die Auf- und Untergänge von Sonne und Mond, mit Glück über dem Ozean. Die Abende in den Hütten. Die Natur, wenn man sie dann mal genießen kann. Man lernt (oder es fällt einem wieder ein) was wirklich wichtig ist im Leben. Ja, es war ein einzigartiges Gefühl von Freiheit. Nach 130 km und 12 Tagen wandern waren wir dann wieder in der Zivilisation. Ein gutes Gefühl nach all den Strapazen. Endlich wieder richtig essen. Ich bin während der Wanderung auf unter 60 kg abgemagert. Ich will nicht ins Detail gehen, aber könnt ihr euch vorstellen wie man nach zwei Wochen ohne duschen riecht? Alles Gute zum 70! Am 25. Oktober 2009 wurde unser Erster Vorsitzender, Dr. Günter Hanke, 70 Jahre alt. Eine ganze Schar seiner Sportfreunde feierten mit ihm und führten ihn zünftig in das neue Lebensjahrzehnt ein. Er musste ein klein wenig klettern und uns in einem Quiz einige Fragen beantworten. So sollte er sagen, wie viele Mitglieder unser MBC hat oder wie viele Mitglieder älter als 70 Jahre sind. Und siehe da, hier und da mussten wir nachhelfen. Aber ansonsten kann er mit viel Stolz auf sein bisheriges Leben zurück blicken. Mit 49 Jahren promovierte er noch zum Dr. rer. nat. Und selbst in dieser Zeit vergaß er nicht seine geliebten Berge, sei es beim Klettern oder beim Hochgebirgswandern. So ist es auch selbstverständlich, dass er seinen neuen Titel mit einer zünftigen Klettertour an der Teufelsmauer im Ostharz „feierte“. Zu seinen Ehren benannte Achim seine Erstbegehung am 16.09.1989 „Doktorriss“. Als Rentner hält er sich geistig und sportlich frisch. Die vielen Bücherregale in seiner Wohnung können keinen Staub ansetzen. Das Klavier wird wieder öfter benutzt. Viele interessante Reisen unternimmt er entweder mit seinen Sportfreunden ins Hochgebirge oder mit seiner lieben Antje in schöne Gegenden auf unserem Planeten. Lieber Günter! Wir, Deine Vorständler, wollen uns auch für Deine langjährige Arbeit als unseren Club-Chef bedanken. Wir wünschen Dir vor allem Gesundheit, damit Du Dein reges Rentnerleben so weiterführen kannst wie bisher. Geli, Ebs, Achim, Andreas, Frank Februar 2010 Seite 11 Unsere Jubilare 2010! 65 Andrea Burkert - 23.02.1945 60 Sören Gemes - 11.04.1950 Michael Hensel - 05.05.1950 Ulrike Steinheider - 30.07.1950 50 Klaus Müller - 21.01.1960 Elke Halm - 15.02.1960 Peter Gehrmann - 17.02.1960 Michael Markus - 31.05.1960 Christian Kröger - 07.06.1960 Jörg Flissakowski - 20.07.1960 Jens Eisenreich - 29.07.1960 Jens Graumüller - 23.12.1960 40 Andre Jaeger - 04.01.1970 Rene Block - 10.01.1970 Kathrin Wolff - 22.01.1970 Christiane Trost - 10.02.1970 Birgit Hasse - 28.02.1970 Sven Falke - 20.05.1970 Catrin Dahl - 13.09.1970 Karl Schmude - 28.10.1970 10. Mecklenburger Klettercup Frank Blohm Seit wir es im Jahr 2000 versucht haben sind nun schon 10 Jahre vergangen. In den ersten zwei Versuchen, als Landesmeisterschaft, gab es noch viele Fehler. Routenschrauber, Schiedsrichter und auch die Teilnehmer kamen von außerhalb und wurden „eingekauft“. Und so kam es zu einer Rückbesinnung und einem Neuanfang als Kinderkletterwettkampf, doch mit den Jahren wurden die Kinder immer größer und so gab es auch schonmal eine Kategorie „Senioren” aber es war immer ein Nachwuchswettkampf. Durchs Internet wurden auch andere auf uns aufmerksam und kamen zu uns, aus Rostock, Stralsund und Neubrandenburg nach Schwerin. Ronny war der erste Kontakt nach Neubrandenburg und von dort kommt schon seit Jahren die größte Gruppe, aber in letzter Zeit holen die Rostocker auf. Als wir 2002 anfingen mit ein paar Kindern hätten wir nicht gedacht, dass es alles einmal so umfangreich wird und in so manchem Jahr dachte ich „das wird wohl nichts es kommt ja keiner mehr“. Jetzt geht es aber darum wie bekommen wir alles organisiert, sind genug Helfer dort, schaffen wir es zeitlich und reicht das Geld. Über alle Jahre war es immer auch das gute Verhältnis zum Belasso, ehemals Sieben Seen Sportpark, das zum Gelingen beigetragen hat und wir hoffen es werden noch ein paar Wettkämpfe. Seite 12 Februar 2010 Kletterwettkampfergebnisse vom 15.11.09 im Belasso Schwerin Männer: 1. Platz Bastian Pepe 2. Platz Fabian Sitte 3. Platz Martin Sperfeld 4. Platz Falko Becker 5. Platz Christian Schultz 6. Platz Dirk Harry Müller 7. Platz Johannes Hendrich 8. Platz Robert Garbe 9. Platz Sebastian Conrad 10. Platz Nico Betker Frauen: 1. Platz Martina Salewski 2. Platz Claudia Robrahn 3. Platz Christin Riedl 4. Platz Sophie Becker 5. Platz Julia Seyfert (925 Punkte) (884 Punkte) (880 Punkte) (866 Punkte) (858 Punkte) (837 Punkte) (774 Punkte) (727 Punkte) (695 Punkte) (498 Punkte) (897 Punkte) (830 Punkte) (814 Punkte) (624 Punkte) (614 Punkte) Jugend (männlich): 1. Tim Meinecke (920 Punkte) (14 Jahre) 2. Max Becker (880 Punkte) (15 Jahre) 3. Max Richter (859 Punkte) (15 Jahre) 4. Jacob Brüggemann (808 Punkte) (15 Jahre) Kinder (Jungen bis 12 Jahre): 1. Leon Schulze (840 Punkte) (12 Jahre) 2. Justus Hinze (840 Punkte) (11 Jahre) 3. Robert Adam (790 Punkte) (10 Jahre) 4. Fabian Dagci (770 Punkte) (11 Jahre) 5. Aljoscha Schmidt (765 Punkte) (9 Jahre) 6. Andre Lübcke (763 Punkte) (11 Jahre) 7. Anton Lindhorst (750 Punkte) (10 Jahre) 8. Gleb Sscharow (740 Punkte) (11 Jahre) 9. Darius Dagci (676 Punkte) (11 Jahre) Kinder (Mädchen bis 15 Jahre): 1. Paula Josek (765 Punkte) (13 Jahre) 2. Alexandra Rjadnowa (725 Punkte) (11 Jahre) 3. Elisabeth Scholz (686 Punkte) (13 Jahre) 4. Sarah Lohrenscheit(630 Punkte) (11 Jahre) 4. Pauline Kokoska (630 Punkte) (13 Jahre) 5. Lena Langkamp (625 Punkte) (15 Jahre) 6. Laura Piest (567 Punkte) (15 Jahre) Kinder (Jungen bis 8 Jahre): 1. Fynn Erik Robrahn (558 Punkte) (7 Jahre) 2. Tom Schoknecht (538 Punkte) (8 Jahre) Februar 2010 Seite 13 Frankenjura 2009 Christian und Tim Auch dieses Jahr ging es in den Pfingstferien wieder nach draußen zum Klettern. Wir – die Jugend vom MBC Schwerin – fuhren mit dem Mannschaftsbus nach Stierberg ins Frankenjura. Als wir spätabends ankamen, hieß es nur noch: Zelt aufbauen und schlafen gehen, um für den folgenden Tag fit zu sein. Der nächste Morgen belohnte die Frühaufsteher mit einem traumhaften Sonnenaufgang und nach ausgiebigem Frühstück ging es zuerst an den Felsen im näheren Umfeld Klettern. Den Höhepunkt unserer Reise stellte das Klettern am Zehnerstein dar, der mit 35 m Höhe hoch über dem Trubachtal aus dem Wald herausragt. Obwohl unsere Finger an unserem letzten Tag schon sehr strapaziert waren, konnten dort noch einige Klassiker – unter anderem auch der Seifertriss – bewältigt werden. Alles in allem waren es einige sehr schöne Tage, die noch lange in Erinnerung bleiben werden. Seite 14 Februar 2010 Kategorie Altersbereich Jahresbeitrag Aufnahmegeb. A-Mitglieder ab vollendetem 25. Lebensjahr 45,00 EUR 7,50 EUR B-Mitglieder Ehepartner, Lebenspartner, sowie Mitglieder ab vollendetem 65. Lebensjahr, die 25 Jahre ununterbrochen dem DAV angehören 25,00 EUR 7,50 EUR C-Mitglieder Gastmitglieder D-Mitglieder Junior vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum vollendeten 25. Lebensjahr 27,00 EUR 7,50 EUR Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Jahr als Einzelmitgliedschaft 12,00 EUR 4,00 EUR Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Jahr auf Antrag im Familienbeitrag oder von Alleinerziehenden beitragsfrei 4,00 EUR ab dem vollendeten 70. Lebensjahr und mindestens 50 Jahre im DAV beitragsfrei 4,00 EUR K/J-Mitglieder Senioren 10,00 EUR Zusatzgebühren Mahngebühren Ab der zweiten Mahnung 3,50 EUR Barzahler Für Verwaltungsmehraufwand 3,50 EUR Mitgliederpflichten It. § 6 Satzung MBC Jedes Mitglied hat den Jahresbeitrag spätestens bis zum 30.11. für das folgende Jahr an die MBC-Kasse zurichten. Mahnungen Die erste Mahnung erfolgt im Mitteilungsheft des MBC Jahresanfang des Vereinsjahres. Die zweite Mahnung erfolgt schriftlich bis spätestens Ende März des Vereinsjahres. Austritt, Streichung lt. §9 Satzung MBC 1. Der Austritt eines Mitgliedes ist schriftlich dem Sektionvorstand mitzuteilen. Er wird erst wirksam zum Ende des laufenden Vereinsjahres. Der Austritt ist spätestens 3 Monate vor Ablauf des Vereinsjahres zu klären. 2. Ein Mitglied, das seine Beiträge trotz zwier schriftlicher Aufforderungen nicht bezahlt hat, kann durch den Vorstand gestrichen werden. Es gilt damit zum Ende des laufenden Vereinsjahres als ausgeschieden. Zusendung der Ausweise 2010 Joachim Bülow Zur Information an alle Mitglieder deren Beitrag abgebucht wird oder Barzahler sind! In diesem Jahr nehmen wir an dem Ausweisdirektversand teil. Das erforderte folgenden Ablauf! Wir mußten bis zum 14.01.2010 die Abbuchungen ausführen und kontrolliert haben. Bei denjenigen Mitgliedern wo Abbuchung nicht funktionierte oder die Barzahler sind werden der Sektion die Ausweise zugeschickt, die wir dann weiter verteilen. Alle anderen erhalten ab dem 8.2.2010 ihre Ausweise direkt von der Druckerei zugeschicht. Die Ausweise 2009 sind bis zum 28.02.2010 gültig. Dieses Verfahren ist für uns Finaziell und vom Arbeitsaufwand günstiger. Februar 2010 Seite 15 1. Mahnung Lt. Satzung des Mecklenburger Bergsteigerclubs e.V. ist der Jahresbeitrag bis zum 30.11. für das Folgejahr zu entrichten. Mitglieder, die bis zum erscheinen dieses Miteilungsheftes ihren Beitrag nicht entrichtet haben, befinden sich im Verzug und erhalten hiermit die 1. Mahnung. Bitte zahlen Sie umgehend Ihren Jahresbeitrag, bzw. erteilen Sie dem MBC eine Einzugsermächtigung. Formulare dafür sind bei dem 1. Vorsitzenden erhältlich. Der Vorstand des MBC e.V. ( Sektion im DAV ) Konto: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin BLZ: 14052000 Konto-Nr. 370092457 Impressum Herausgeber: Mecklenburger Bergsteigerclub Sektion des DAV Layout/Gestaltung: Julia Stumpf, Eißendorfer Pferdeweg 33, 21075 Hamburg 040/67386930, [email protected] Geschäftsstelle: Dr. Günter Hanke, Hauptstraße 43, 19071 Dalberg 038871/57529, [email protected] Bankkonto: Sparkasse Mecklenburg Schwerin BLZ: 14052000, K-Nr.: 370092457 Das Heft und weitere Informationen rund um den MBC gibt es auf unserer Homepage unter: www.mbc-schwerin.de Seite 16 Februar 2010