Service Management System bei der SEG in Kempen
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Service Management System bei der SEG in Kempen
Technischer Service Service Management System bei der SEG in Kempen Teil 1: Einführung spürt außerordentliche Produktivitätspotentiale auf Bereits in der Planungsphase eines Service Management Systems sehen sich Kundendienstabteilungen vor der Komplexität der einsetzbaren DVTechnik und Erstellung des betriebswirtschaftlichen Anforderungskonzepts vor große Herausforderungen gestellt. Unterstützung kommt daher häufig von erfahrenen externen Experten. Sie gehen bei der Einführung von Software Systemen nach strukturierten Vorgehensmodellen vor, die sich in der Praxis vielfach bewährt haben und viele der Risiken ausschalten. Bei der SEG GmbH & Co. KG aus Kempen wurde mit Begleitung des Düsseldorfer Beratungsunternehmens proLean das Service Management Systems von Innosoft eingeführt. In diesem Teil erfahren Sie, wie das Unternehmen vorgegangen ist und welche Potentiale es dabei aktivieren konnte. Die Firma SEG in Kempen mit ihren 360 Mitarbeitern ist Teil einer internationalen Unternehmensgruppe. In den über 35 Jahren seit ihrer Gründung wurde SEG zum Pionier für zahlreiche Entwicklungen auf dem Gebiet der elektrischen Energieerzeugung und -verteilung und erlangte in einigen Produktbereichen die Marktführerschaft. Die drei Produktsegmente bieten elektronische Überwachungs-, Schutz- und Steuersysteme für Aggregatbauer, EVU, Schaltanlagenbauer und andere Industriekunden, Produkte zur Sicherung und Verbesserung der Stromqualität bei Windenergieanlagen sowie Umrichtertechnik für Rollenprüfstände in der Automobilindustrie. Die Mitarbeiter projektieren und fertigen Energieerzeugungsanlagen für mehr als 2.500 Kunden, von der einfachen Netzersatzanlage über komplexe Energieverteilungen bis zur schlüsselfertigen Kraftstation mit 200 MW. Mehr als 1,5 Millionen Elektronikgeräte sind weltweit im Einsatz. Pro Jahr werden 60.000 Elektronikgeräte produziert. Dienstleistungen und Service wie Netzberechnung, Schutzkonzepte oder Inbetriebnahmen und Schulungen werden weltweit angeboten. Der Service sorgt weltweit für den reibungslosen Betrieb der Anlagen, um eine hohe Verfügbarkeit sicher zu stellen. Zu den Dienstleistungen zählen Schutzberatung vor dem Kauf, Austausch von Schutzrelais, Modernisierungen und Systemerweiterungen, Engineering, Netzberechnung, Hotline - After Sales Service, Service vor Ort – Inbetriebnahme, Wartung, Geräteaustausch und Schulung. Ehrgeizige Ziele Um die Leistungsfähigkeit im Service zu steigern, entschied sich das Management der SEG für das Konzept des Lean Managements. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Effizienz zu steigern, um den Kunden die Leistungen zu bieten, die er wirklich will, und zwar mit der richtigen Qualität und zum niedrigstmöglichen Preis. Das Hauptanliegen von Lean Management besteht in der Vermeidung von Verschwendung und der Konzentration auf die wertschöpfenden Prozesse. Die technologische Umsetzung dieses Zieles erfolgte in der Auswahl und Einführung des professionellen Service Management Systems (SMS) von Innososft, das bei SEG die interne Bezeichnung Customer Service System (CSS) trägt. Zunächst sollte bei der SEG gemeinsam mit der proLean Consulting AG – einer Unternehmensberatung, die sich auf die Optimierung von Produktions- und Geschäftsprozessen spezialisiert hat – ein prozessorientiertes Servicemodell generiert werden, das I I I I die Serviceabläufe optimiert, die Aufbauorganisation »Service« prozessorientiert aufstellt, die Prozesse durch Kennzahlen steuert und kontrolliert sowie die Auftragsdurchlaufzeiten signifikant reduziert. Um dieses Ziel zu erreichen galt es, innerhalb von vier Monaten Projektlaufzeit die Geschäftsvorfälle zu definieren und zu beschreiben, die Tätigkeiten zu Prozessmodulen zusammenzufassen, Schnittstellen zu identifizieren und zu beschreiben, Verantwortlichkeiten festzulegen und die Kennzahlen zu definieren und zu messen, um anschließend die neue prozessorientierte Aufbauorganisation zu implementieren. Identifikation von Handlungsfeldern Die Optimierung der Prozesse von der Anfrage des Kunden bis zur Erledigung des Auftrages sollte durch die systematische Vermeidung von Verschwendung § SERVICE TODAY 4/2006 Seite 1 Technischer Service Überzeugende Ergebnisse Die SEG hat mit dem prozessorientierten Servicemodell signifikante Ergebnisse erzielt. Nachweislich konnte die Durchlaufzeit im Service um 60% reduziert werden. Besonders der technische Abschluss der Serviceaufträge gewann ein Einsparungspotential von 94%. Ähnlich positiv sieht es bei der Störungsbehebung aus. Insgesamt reduzierte der Service seine Durchlaufzeit um mehr als die Hälfte. Abb. 1: Analysefelder mit Zieldefinition (Quelle: proLean Consulting) sowie Strukturierung der Prozesse und Schnittstellen erfolgen. Mit der detaillierten Analyse der Prozesse und Tätigkeitsebenen gelang es, bestehende Problembereiche ebenso wie Wertschöpfungsbereiche zu identifizieren. Es stellte sich heraus, dass die historisch gewachsenen Abläufe oft viel zu komplex und Schnittstellen häufig nicht klar definiert waren. Außerdem standen wichtige Informationen nicht strukturiert zur Verfügung. Fachleute konnten sich daher teilweise nur zu 40-50% ihren eigentlichen Kernaufgaben widmen. Nachdem deutlich wurde, wo Optimierungspotential besteht, gelang es durch die Aufteilung in Funktionsbereiche und Prozessmodule, die Abläufe neu und besser zu definieren. Die Schnittstellen zwischen den verantwortlichen Bereichen wurden schriftlich fixiert, einschließlich Qualitätsanforderungen, Übergabeform, Verantwortlichkeiten, Eskalationsinstanzen, Lieferterminen etc. Lediglich die Anbindung an das eingesetzte Finanzabrechnungssystem des Unternehmens ist noch nicht vollständig hergestellt. identifiziert und beschrieben. Auch die Ablauforganisation wurde auf die neuen Prozessabläufe ausgerichtet: Der Servicebereich gliedert sich zukünftig in nationale und internationale Service Dienstleistungen. Darüber hinaus gibt es die Funktionsbereiche CallCenter, Auftragsbearbeitung/Faktura und Auftragsdisposition/Logistik sowie Product Care/Product Improvement, Service Customer Care und Gewährleistung/Retouren mit klaren Aufgabenstrukturen. Besonders erfreulich ist neben der Optimierung der Servicezeiten auch der außergewöhnlich hohe Rückgang der Überstundenzahl, sowohl bei den Monteuren als auch in der Auftragsbearbeitung. Gezielte Auswahl eines SMS Direkt nach der erfolgreichen Implementierung des prozessorientierten Servicemodels erfolgte die Einführung des SMS bei der SEG. Der Zeitpunkt war bestmöglich gewählt, schließlich resultieren daraus auch Anpassungen des Systems an Prozesse und Aufgabenbereiche. Es ist wichtig, dass diese Änderungen möglichst früh in die Organisation eingebracht werden, damit es zu denkbar geringen »Reibungsverlusten« bei der Umstellung auf das neue System und die möglicherweise neue Arbeitsweise kommt. Die Systemauswahl erfolgte in Phasen. Kennzahlen identifizieren Die Steuerung und Kontrolle der Prozesse erfolgte über Kennzahlen. Dazu wurde eine Reihe von Kennzahlen Seite 2 SERVICE TODAY 4/2006 Abb. 2: Projektergebnisse Durchlaufzeiten Service (Quelle proLean) Die Erstellung des Lasten- und Pflichtenhefts stellt die ersten Tätigkeiten im Rahmen des SollKonzeptes dar. Hier werden die gestellten Anforderungen festgehalten in Bezug auf Systemanforderungen, Anpassbarkeit, Skalierbarkeit, Performanz und Schnittstellen, Workflow-Abbildung, hierarchische Benutzer- und Rechteverwaltung, Steuerung der Inhalte, Im- und Export, Archivierung, Versionierung, u.v.m. § Technischer Service Erst jetzt sind alle Voraussetzungen gegeben, um mit der eigentlichen Produktauswahl zu beginnen. Es wird geprüft, ob und wie die Systeme die im Pflichtenheft hinterlegten Anforderungen erfüllen. Die erste Selektion sollte nach zuvor festgelegten K.O.- Kriterien - z.B. mögliche Schnittstellen zur bestehenden Architektur – erfolgen. Eine weitere Selektionsrunde prüft den Erfüllungsgrad der gewünschten Funktionalitäten. Auf diese Weise erfolgt eine stufenweise Bewertung der Systeme. Nach intensiver Prüfung auf Basis der IT-Strategie fällt die Entscheidung der SEG für das Service Management System von Innosoft aus Dortmund. Hohe Anforderungen Die Lösung erfüllte die festgelegten Anforderungen an das SMS aus Phase 1. Das gesamte System soll in seiner fertigen Ausprägung die Funktionen I Kundenverwaltung (Grunddaten, Kontakte, Problemfälle, ...), I Anlagenverwaltung (installierte Basis, technische Daten, ...), I Auftragsverfolgung (Status, Aktivitäten,...) I Terminverwaltung (Wartungsintervalle, technische Überprüfungen, ...) sowie I Einsatzplanung (Rufbereitschaften, Skills, ...) übernehmen. Abb. 3: Vorgehensmodell zur CSS Auswahl (Quelle SEG) und der Software von Innosoft sei es dem Unternehmen SEG gelungen, Kerntätigkeiten zu fokussieren, Fehlerquellen aufzudecken und die Prozesse zu optimieren. Nun gilt es, die noch vorhandenen SchnittstellenProbleme mit den parallel laufenden und nachgelagerten Prozessen und Systemen zu beseitigen. Im zweiten Teil des Beitrages erfahren Sie, welche Herausforderungen und Aufgaben die SEG heute mit dem SMS meistert und wie die Ergebnisse zu besseren Kundenbeziehungen beitragen. Alles im Blick Heute stehen der SEG durch das Lean Management und das SMS eine Vielzahl von Informationen zur Verfügung, aus denen Schwächen deutlich ersichtlich und innerhalb kürzester Zeit abgestellt werden. „Unsere beiden ehrgeizigen Ziele, nämlich die Vermeidung von Verschwendung sowie die Konzentration auf die Wertschöpfung, haben wir durch das prozessorientierte Servicemodell und die darauf abgestimmte Einführung eines SMS weitestgehend realisiert“, bilanziert der SEG Projektbegleiter Kai-Peter Glesmann. Durch Unterstützung von proLean Firmengebäude Weitere Informationen Andrea Niederholz, Marketingreferentin, SEG Schaltanlagen-Elektronik-Geräte GmbH & Co. KG Krefelder Weg 47, D-47906 Kempen, Telefon: (02152) 14 51, E-Mail: [email protected], Internet: www.segpower.com Stefan Pawils, Projektleiter, proLean Consulting AG, Kalkumer Schlossallee 53, D-40489 Düsseldorf, Telefon: (0211) 422766-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.prolean.de Peter Vogt, Leiter Auftragsbearbeitung, INNOSOFT GmbH, Semerteichstr. 47-49, D-44141 Dortmund, Telefon: (0231) 427885-0, E-Mail: [email protected], Internet : www.innosoft.de SERVICE TODAY 4/2006 § Seite 3