Alte Mühle, neue Zukunft - Kantonsspital Graubünden
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Alte Mühle, neue Zukunft - Kantonsspital Graubünden
Jetzt mit eigenem BT-App Freitag, 3. Juni 2016 CHF 3.30 164. Jahrgang, Nr. 149 www.buendnertagblatt.ch 50022 AZ 7000 CHUR | REDAKTION 7007 Chur, Telefon 081 255 50 50 | KUNDENSERVICE/ABO Telefon 0844 226 226, [email protected] | INSERATE Somedia Promotion, Telefon 081 255 58 58 9 771424 754008 Käserei Savognin: Mifroma kündet alle Verträge INSERAT SAVOGNIN Die Migros-Tochterfirma Mifroma, Pächterin der Käserei in Savognin und Herstellerin der «Bergsenn»-Produkte, hat alle Verträge mit der Savogniner Käsereigenossenschaft per Ende 2016 gekündet. Das berichtet die Oberhalbsteiner Wochenzeitung «La Pagina da Surmeir» in ihrer gestrigen Ausgabe. Die Nachricht sei vor einer Woche eingetroffen, ohne dass zuvor je davon die Rede gewesen sei. «Ein totaler Schock», wird Genossenschaftspräsident Luzi Steier von der «Pagina» zitiert. Man sei sehr enttäuscht über das Agieren von Mifroma. Als Grund für die Kündigung wird der sinkende Milchpreis vermutet, aber auch die anstehende Sanierung der Käserei. (JFP) Kanalreinigung Kanal-TV Chur: 081 284 77 66 Davos/Prättigau: 081 413 64 65 Engadin: 081 854 24 40 EXKLUSIV IM BT 70 Jahre im Besitz der gleichen Familie Gewoben wird in der Leinenweberei Chur schon seit Längerem nicht mehr. Den Namen behalten hat das Unternehmen an der Schönbühlstrasse trotzdem. Dies hat viel mit Tradition zu tun, weil es die Leinenweberei offiziell nämlich schon seit 1958 gibt. Die Leute hätten sie so gekannt, erzählt der heutige Geschäftsführer Reto Ruckstuhl, weshalb sich die Familie entschieden hat, dem ursprünglichen, wenn auch etwas irreführenden Namen treu zu bleiben. Die Familie, denn die Leinenweberei, respektive ihre zwei Vorgängerunternehmen, befindet sich seit 70 Jahren im Besitz der Familie Colemberg. Damals gründete Ruckstuhls Grossvater mitten in der Churer Altstadt eine Strickstube, die sich im Verlaufe der Jahre zur heutigen Leinenweberei gewandelt hat. Vieles hat sich seither geändert, der Markt ist ein anderer geworden, wie das BT bei einem Besuch vor Ort erfahren hat. (RUI) Alte Mühle, neue Zukunft Nach den Plänen von Architekt Patrick Rothmund aus Trun wird diesen Sommer die Morissener Mühle saniert und erweitert. Das Projekt der Il Mulin SA sieht vor, aus dem historischen Gewerbegebäude in der seit einigen Jahren restaurantlosen Fraktion von Lumnezia einen Ort der Begegnung für Einheimische und Gäste zu schaffen. Es sei eine grosse Herausforderung, einen solchen bestehenden Bau in einen Gastronomiebetrieb zu verwandeln, so Rothmund beim gestrigen offiziellen Start der Bauarbeiten. Das Restaurant «Il Mulin» soll innen 30 bis 40 Gästen Platz bieten; hinzu kommt eine rund 60 Quadratmeter grosse Terrasse. Die eigentliche alte Mühle (Bild) soll nicht nur erhalten bleiben, sie soll auch inszeniert werden – und weiter funktionieren. (JFP/YB) G R A U B Ü N D E N .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 C H U R .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 144: Nun wird die GPK beigezogen Die Sanitätsnotrufzentrale 144 geht in Kantonshände und die GPK wird beigezogen. Nach den personellen Schwierigkeiten im Regionalspital Surselva in Ilanz hat die Regierung entschieden, das Gesundheitsamt mit dem Betrieb der Sanitätsnotrufzentrale 144 zu beauftragen. Dies, obwohl das Kantonsspital Graubünden im Submissionsverfahren das wirtschaftlich günstigste Angebot offeriert hatte. Man könne die Aufgabe am besten selbst erfüllen, findet die Regierung. Wie sie gestern zudem bekannt gab, soll die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Ra- tes die Vorgänge rund um die Notmassnahmen überprüfen. Denn nach Einleitung der Sofortmassnahmen wurde Kritik am Vorgehen des Kantons geäussert. (ST) G R A U B Ü N D E N .. . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Umjubelter Bach-Abend Die Churer Premiere des Musiktheaters mit Kantaten von Johann Sebastian Bach ist am Mittwochabend stürmisch beklatscht worden. Regisseur Peter Konwitschny spannt zur Musik von Bach einen erzählerischen Lebensbogen. Ställe zu Zweitwohnungen? Der Kanton skizziert, wie ortsbildprägende Bauten umgenutzt werden können. K U LT U R ............... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 Ein Leben für die Broncos Seit 2004 steht Walter Tgetgel beim Footballteam der Broncos als Assistenztrainer an der eitenlinie. Eine kleine Lücke im Palmarès fuchst den Mastrilser, der 1992 als Spieler begann. S P O R T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15 Der Langsamverkehr im Fokus «Graubünden mobil» lud gestern erstmals zu einer offiziellen Tagung in Klosters. Im Zentrum der rund zehn Referate und vier Workshops standen das Wandern und Biken im Kanton. G R AU B Ü N D E N ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 In Graubünden sollen ortsbildprägende Bauten zu Ferienwohnungen umgebaut werden können. Die Regierung definiert mit einer Teilrevision der kantonalen Raumplanungsverordnung das Verfahren dazu. Bei den ortsbildprägenden Bauten – darunter können auch Ställe und Gewerbebauten fallen – werde das öffentliche Interesse an deren Erhaltung höher eingestuft als dasjenige an der Begrenzung der Zweitwohnungen in einer Gemeinde, teilte die Regierung mit. (SDA) G R A U B Ü N D E N . ................ Seite 7 GRAUBÜNDEN Seite 3 Wohnen im Stall: Wie hier in Fläsch könnten bald schon andere Bauten in Ortskernen zu Wohnzwecken umgenutzt werden. (FOTO NORBERT WASER) CHUR Seite 9 KULTUR Seite 13 SPORT Seite 15 SCHWEIZ Seite 20 WELT Seite 21 Entwicklungshilfe wird nicht gerupft BERN Der Nationalrat reserviert für die Jahre 2017 bis 2020 insgesamt 11,11 Milliarden Franken für die Internationale Zusammenarbeit. Er hat gestern mit 98 zu 93 Stimmen bei einer Enthaltung den bundesrätlichen Vorschlag gutgeheissen, der Mittel im Rahmen von durchschnittlich 0,48 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) zur Verfügung stellen will. Nur knapp scheiterte ein Kürzungsvorschlag um insgesamt 430 Millionen Franken auf 0,45 Prozent des BNE aus den Reihen der FDP. (SDA) S C H W E I Z .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 Erdogan droht Deutschland BERLIN Die Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern durch den Deutschen Bundestag wird laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdigan «ernste» Folgen für die Beziehungen der beiden Länder haben. Als ersten Schritt rufe die Türkei ihren Botschafter aus Berlin zurück. Das sagte Erdogan gestern nach Medienberichten während eines Besuchs in Kenia. Nach seiner Rückkehr in die Türkei werde über weitere Schritte beraten. Die türkische Regierung zitier-te zudem den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Ankara ins Aussenministerium. In einer Rede in der türkischen Hauptstadt sprach Ministerpräsident Yildirim von einer «rassistischen armenischen Lobby», die für die Entscheidung des Bundestags verantwortlich sei. (SDA) W E L T .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21 TV/RADIO Seite 22 WETTER Seite 24 INSERAT AUDI SQ5 3.0 BiTDI quattro MERCEDES-BENZ A 200 Urban MERCEDES-BENZ B 180 Urban MERCEDES-BENZ C 180 Avantgarde (Kombi) MERCEDES-BENZ C 63 AMG T-Mod (457PS) U UCCELIN MERCEDES-BENZ E 250 cdi Avantgarde 4Matic Ein Werk fliegt aus Jg. 04/2013, 69 000 km, 313 PS, Diesel, Allrad, schwarz, Leder, Wi-Räder, CH-Fahrzeug, guter Zustand, AG Jg. 12/2014, 13 000 km, silber, 156 PS, Klima, 7G-AG, Benzin, Navi, Parktronic Gratis Service bis 100 000 km Fr. 49 800.– Fr. 29 800.– Jg. 02/2015, 9000 km, weiss, Benzin, 122 PS, 6G-MG, Klima, Navi, Parktronic Gratis Service bis 100 000 km Fr. 28 800.– Jg.08/2015, 24 000 km, Benzin, 156 PS, Klima, polarweiss, Navi, Parktronik, 7G-AG, Wi-Reifen Gratis Service bis 100 000 km Fr. 34 800.– Jg.04/2011, 64 000 km, Benzin, schwar mét., Leder, 457 PS, Klima, Navi, Parktronic, AG, Sonderserie «Swiss Edition» limitiert Fr. 39 800.– Jg.01/2016, 6000 km, silber, Leder/Stoff sw, Diesel, Allrad, Navi, Parctronik, Xenon, Klima, Gratis Service bis 100 000 km, Vollgarantie Fr. 49 800.– Untere Industrie 6 7304 Maienfeld Tel.: 081 303 75 75 www.garagegut.ch BESTELLEN: [email protected] Fre i t a g , 3. Ju n i 2 0 1 6 GRAUBÜNDEN «Wichtig ist, dass der Betrieb funktioniert» Der Kanton nimmt den Betrieb der Sanitätsnotrufzentrale 144 selbst in die Hand. Dies, obwohl das Kantonsspital Graubünden im Submissionsverfahren das wirtschaftlich günstigste Angebot offeriert hat. S ▸ S T E FA N I E S T U D E R Spätestens per 1. Januar 2018 zieht die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 von Ilanz nach Chur. Wie die Regierung gestern mitteilte, wird der Betrieb dem Gesundheitsamt übergeben, obwohl erst im Februar ein Submissionsverfahren eröffnet worden war. Nachdem das Regionalspital Surselva den Betrieb der Zentrale über 16 Jahre verwaltet hatte, kündigte die Regierung das Vertragsverhältnis per 31. Dezember 2017 und schrieb den Dienstleistungsauftrag aus. Offerten eingereicht hätten das Kantonsspital Graubünden sowie das Regionalspital Surselva, jene des Kantonsspitals Graubünden habe sich als wirtschaftlich günstigeres Angebot erwiesen, so die Regierung weiter. «Kritische Infrastruktur» «Wir hatten bei der Ausschreibung einen Vorbehalt geäussert», sagte Christian Rathgeb, Regierungspräsident und Vorsteher des kantonalen Gesundheitsdepartements, gestern auf Anfrage. Damals habe der Kanton nämlich bereits Kenntnis von den Problemen in Ilanz gehabt. «Die personellen Schwierigkeiten nach dem Abgang der gesamten Führung führten jedoch zu einer exorbitant grösseren Problematik», ergänzte Rathgeb. Nach den Kündigungen des Leiters und seines Stellvertreters wurde bei einem Treffen entschieden, Sofortmassnahmen einzuleiten. Die SNZ 144 soll mit der polizeilichen Einsatzzentrale in Chur zusammengeführt werden, eine neue interimistische Leiterin wurde bestimmt (BT vom 19. Mai). Dieser Schritt habe beim Entscheid, nun das Gesundheitsamt mit dem Betrieb zu beauftragen, «sicherlich mitgespielt», so Rathgeb. Die Regierung führt in ihrer Mitteilung weitere Gründe auf. Etwa, 3 Seefröschen gehts an den Kragen Für die heimischen Amphibien stellt der Seefrosch eine Bedrohung dar. Deshalb wird er nun konsequent bekämpft. Ziel des Projekts ist ein «seefroschfreies Graubünden». UMWELT Seit dem Frühjahr 2014 hat sich der vor Jahren in die Schweiz eingeschleppte Seefrosch in Graubünden zunehmend verbreitet. Um dieses Problem einigermassen in den Griff zu bekommen, wurde das Projekt «Seefroschfreies Graubünden» ins Leben gerufen. Geleitet wird dieses von Béatrice Paul. Sie wird versuchen, den Bestand der Seefrösche im Rahmen zu halten. Bei den ihr bekannten Teichgewässern sucht sie nach den Seefröschen. Unterstützung bekommt sie unter anderem vom Amt für Natur und Umwelt, Pro Natura und WWF Graubünden. Momentan beschränke sich die Suche vor allem auf das Bündner Rheintal, wie Hans Schmocker von der Bündner Interessengemeinschaft für Reptilien- und Amphibienschutz (Bigra) gegenüber dem BT sagte. «Bis jetzt wurden Seefrösche erst dort festgestellt.» Im Domleschg, wo ebenfalls Seefrösche vermutet wurden, seien bis jetzt aber «nur» Teichfrösche gefunden worden. Fachgerecht töten Die Sanitätsnotrufzentrale 144 wird mit der Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden in Chur zusammengeführt. (FOTO YANIK BÜRKLI) dass der Bund die Sanitätsnotrufzentrale als «kritische Infrastruktur» bezeichnet und dass die Zentralen in allen anderen Kantonen soweit bekannt durch die öffentliche Hand selbst betrieben werden. Bei einer Vergabe an einen Dritten sei der Kanton zudem von diesem abhängig, wodurch unter Umständen die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet werden könne. Und bei einer Zusammenlegung mit der Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden könnten Synergien genutzt werden. «Dies zeigen auch Beispiele anderer Kantone, so etwa in St. Gallen und Thurgau», führte Rathgeb aus. Gewährleistung sei schwierig Ist das Vertrauen der Regierung in die Spitäler nach den Querelen in Ilanz gebrochen, da von einer Vergabe an das Kantonsspital abgesehen wird? «Mit Vertrauen hat dies nichts zu tun», entgegnete Rathgeb. «Wir gehen heute davon aus, dass es für ein Spital sehr schwierig ist, den 24-Stunden-Betrieb als kritische In- frastruktur an sieben Tagen in der Woche zu gewährleisten.» Für das Kantonsspital Graubünden ist die Absage nicht bedauerlich, wie CEO Arnold Bachmann gegenüber dem BT sagte. «Für das Kantonsspital ist weniger wichtig, wer den Betrieb führt, als vielmehr dass er einwandfrei und jederzeit funktioniert.» Zentral sei zudem, dass eine enge Zusammenarbeit mit der Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei geschaffen werde. «Die meisten Einsätze sind Kombi-Einsätze», bei denen nebst Rettungsdienst auch Polizei oder Feuerwehr aufgeboten würden. Mitarbeiter übernehmen Der Kanton hofft nun, alle Mitarbeiter der jetzigen Zentrale in Ilanz weiterbeschäftigen zu können, wie Rathgeb ausführte. Zudem werde eine neue Leiterin oder ein neuer Leiter gesucht und zusätzliche Personen rekrutiert. Aufgrund der Erfahrungen wolle der Kanton die vorgesehenen Stellen nämlich wieder vollumfänglich besetzen und habe damit einen leicht höheren Stellenbedarf vorgesehen. «Wir werden damit leicht teurer, als bei einer Vergabe des Betriebs an das Kantonsspital Graubünden». Der Kanton lädt die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Grossen Rates ein, die Vorgänge zu überprüfen. Denn nach Einleitung der Sofortmassnahmen wurde das Vorgehen des Kantons kritisiert. Unter anderem hiess es, dass dieser nicht sachlich vorgegangen sei und dass es sich beim Entscheid, den Standort nach Chur zu verlegen, um einen nicht notwendigen Schritt handle. «Dies hat uns dazu bewogen, die Akten nun der GPK zu unterbreiten», erklärte Rathgeb. Damit sei eine neutrale Prüfung gewährleistet. Letztlich möchte Rathgeb klarstellen: Die Verlegung der Zentrale habe keinerlei Auswirkungen auf den Rettungsdienst in der Surselva. «Der Rettungsdienst bleibt selbstverständlich in Ilanz. Er wird einfach von Chur aus disponiert, wie für alle anderen Regionen auch.» Wandern und Biken gewinnen an Bedeutung Wandern bleibt ein wichtiges touristisches Segment. An der ersten Tagung von «Graubünden mobil» im Hotel «Sport» in Klosters referierten zehn Expertinnen und Experten zum Thema Langsamverkehr in Graubünden. Rund die Hälfte aller Bündnerinnen und Bündner geht regelmässig wandern. Dies geht aus der Studie «Wandern in der Schweiz 2014» des Vereins Schweizer Wanderwege (SWW) hervor, die Pietro Cattaneo von den SWW gestern in seinem Referat präsentierte. Dass viele dieser Wanderer regelmässig auch auf das Mountainbike steigen, betonte Cattaneo ebenfalls: «Die Schnittmenge ist relativ gross.» Dieser Ansicht ist auch Peter Stirnimann, Leiter der kantonalen Fachstelle für Langsamverkehr. In seiner Begrüssungsansprache zur «Graubünden mobil»-Tagung erklärte Stirnimann: «Hiker sind Biker und Biker sind Hiker.» Primär angetrieben werden sowohl Wanderer als auch Mountainbiker vom Erlebnis in der Natur. Die sportliche Herausforderung ist gemäss einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur nur für die Hälfte aller Wanderer bedeutsam. Wichtiger scheint der Aufenthalt in einer intakten Umgebung, wozu auch die Wanderwege gehören. Frieder Voller von der HTW zeigte den rund 74 Teilneh- B ü n d n e r Ta g b l a tt merinnen und Teilnehmer der Tagung, dass die Gäste Wanderwege mit einem «naturnahen Charakter» bevorzugen. Daher rief Voller die Verantwortlichen dazu auf, im Sinne des Qualitätsprinzips zu handeln und «lieber wenige, dafür schöne Wanderwege» zu signalisieren. Ähnlich den Wanderern geniessen die Bikerinnen und Biker bei ihren Ausflügen vor allem Natur und Landschaft, allerdings spielt hier auch der Gesundheitsaspekt eine «grosse» Rolle. Das fand die HTW mit einer Gäste-Befragung heraus. Ebenfalls erstaunlich: Rund 75 Prozent der Biker gaben an, auch als Wintergäste nach Graubünden zu kommen. Dass die Mountainbikerinnen und Mountainbiker ge- nerell ein allmählich steigendes Kundensegment im Kanton darstellen, konnte auch eine Umfrage unter den Bündner Beherbergungsbetrieben von «Graubünden Hike» zeigen. Projektleiter Florian Salis betonte zwar, die Zahlen seien lediglich Tendenzen, doch verzeichnen einige Destinationen wie Lenzerheide oder Flims-Laax seit 2011 eine steigende Anzahl an Bikern. Wandern wird weiter gefördert Die beliebteste Sport- und Freizeitbeschäftigung der Schweizer: Wandern, wie hier oberhalb von Splügen im Parc Adula. (FOTO NORBERT WASER) Nichtsdestotrotz setzt Graubünden auch dieses Jahr stark aufs Wandern. Myriam Keller, CEO ad interim bei Graubünden Ferien, stellte gestern die neue Wanderbock-App vor, bei der die beiden Steinböcke Gian und Giachen die Nutzer zum Gehen animieren. Und der Verein Bündner Wanderwege (BWW) wartet in Kürze mit einem Event auf: Mitte Juni findet anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums des Vereins das Wandorama mit diversen Themenwanderungen statt. «Die Idee ist, den Wandergast mit einem weiteren Erlebnis abzuholen», erklärte Roman Cathomas von den BWW. MICHELLE RUSSI Wenn Seefrösche entdeckt werden, versuche man sie einzufangen und fachgerecht zu töten. Das sei nicht gerade das, was ein Naturschützer machen möchte, sagt Schmocker. «Wird es aber nicht gemacht, wirkt es sich nachteilig auf die heimischen Amphibien aus. Die sehr grossen und dominanten Seefrösche fressen alles, was in ihr grosses Maul passt», ergänzt er. Nun wird die Bevölkerung um Mithilfe bei der Froschbekämpfung gebeten. Wer die lauten Rufe des Seefrosches in seinem Gartenteich oder aus anderen Gewässern in Graubünden hört, wird gebeten, sich bei der Projektleiterin Béatrice Paul zu melden (Telefon 078 610 64 95). PRISKA PLANK Beim Seefrosch wird auch von Grünfrosch gesprochen, es gibt aber auch braune oder graue. (ZVG) Abstimmungsparolen Für die Abstimmung vom 5. Juni gelten folgende Parteiparolen: Eidgenössische Vorlagen ▸ «Pro Service public» Nein Nein Nein Nein Nein Ja ▸ «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» Nein Nein Nein Nein Nein Nein ▸ «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» Nein Nein Nein Nein Nein Ja ▸ Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes Ja Ja Freigabe Freigabe Ja Nein ▸ Änderung des Asylgesetzes Ja Ja Ja Ja Ja Nein Grafik: Bündner Tagblatt