Lesekonzept der Gerhart - Hauptmann

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Lesekonzept der Gerhart - Hauptmann
Lesekonzept der Gerhart - Hauptmann - Schule Wiesbaden
Hauptmannschüler werden zu Leselöwen
Einleitung
Lesefähigkeit ist eine Schlüsselkompetenz, die die Möglichkeiten eines Kindes zum Lernen
in allen Bereichen in starkem Maße beeinflusst. Der Erwerb dieser Fähigkeit ist mit dem
Ende der Grundschulzeit keineswegs abgeschlossen. Dies wird beispielsweise an
Schwierigkeiten deutlich, die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 5 bei der Rezeption
von zunehmend anspruchsvolleren Texten noch haben. Die Gerhart -Hauptmann - Schule
arbeitet daher an einem Lesekonzept, das den Weg vom Lesenlernen und der Freude am
Lesen ab Jahrgangsstufe 5 bis zum Ausbau von Lesekompetenzen einschließlich der
Aneignung einer stabilen Lesemotivation bei Jugendlichen beinhalten soll.
Auf folgende Bausteine eines schulischen Konzepts haben wir uns verständigt:
1.
2.
3.
4.
5.
Lesekultur
Diagnostik
Differenzierte Förderung
Konzepte zur stabilen Lesemotivation
Kooperation mit Eltern
Lesekultur
Bettina Hurrelmann hat in ihrem Beitrag „Lesen als Basiskompetenz in der
Mediengesellschaft" sehr griffig beschrieben, dass ein Konzept von Lesekompetenz auch
„motivationale, emotionale und interaktive Teilkompetenzen" berücksichtigen muss. „Das
Motiviert-sein zum Lesen ist selbst ein Teil alltagskultureller Lesekompetenz,"(ebd.)
Am Bestreben, bei den Schülerinnen und Schülern eine stabile Lesemotivation
anzubahnen, setzt die Entwicklung einer „Lesekultur" (Aufgliederung folgt unter Punkt 4)
in der Gerhart - Hauptmann -Schule an. Dass Bücher zum Leben dazu gehören und wie
sie es bereichern, soll auf vielfältige Weise in der Schule erfahren werden können. Dazu
gehören Erlebnisse von Genuss und Unterhaltung ebenso wie die Vermittlung von
Sachwissen oder der Orientierung in Problemlagen.
Bereits in der 5. Jahrgangsstufe wird versucht, den vielfältigen Gelegenheiten zum Lesen,
die der Schuialltag bietet, Raum zu geben.
Ob Vertretungsplan, Wochenplan und Datum oder der Speiseplan für das Mittagessen:
Die Notwendigkeit zu lesen soll von den Kindern in möglichst vielen Situationen erfahren
werden.
Bei jedem Jahrgangswechse! sollen den Kindern zürn einen vertraute Strukturen erhalten
bleiben, zum anderen werden aber auch neue Herausforderungen und Anregungen an sie
herangetragen.
Bei der Ausstattung der Klassenräume wird angestrebt, dass neben Büchern möglichst
viele verschiedene und auf die unterschiedlichen Lernniveaus ausgerichtete Materialien
zur Verfügung stehen: Lesespiele, zum Beispiel Lesetrainer, Puzzle, Memories, Leserollen
und Lesekärtchen werden im Rahmen freier Arbeit nutzbar sein.
Diagnostik
Mit der Einführung von einheitlichen Tests (z.B. Salzburger Lesescreening,
Stolperwörtertest) wird ein standardisiertes Instrumentarium zu Beginn des 5.
Schuljahres genutzt, um individuelle Lesekompetenz festzustellen und Schwächere
besser zu erkennen. Jedoch sollten die Tests nicht überbewertet werden um individuelle
Bedürfnisse, Kompetenzen, Schwächen und Vorlieben der Schüler/innen nicht aus dem
Blick zu verlieren.
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Bedürfnisse, Kompetenzen, Schwächen und Vorlieben der Schüler/innen nicht aus dem
Blick zu verlieren.
Insofern erfolgt die Einteilung in die Lesefördergruppen erst dann, wenn die Lehrerin oder
der Lehrer den Kenntnisstand des einzelnen Schülers individuell überprüft hat. Dies
erfolgt anhand von Lesezeiten oder in Form von Lesespielen, Stolperwörter und der
Leselernmaschine.
Differenzierte Förderung
Gruppenübergreifende Förderkurse zur Verbesserung der Lesekompetenz sind ein fester
Bestandteil des schulischen Angebots. Dabei muss darauf geachtet werden, dass eine
intensive Förderung nur in kleinen Gruppen zu leisten ist.
Die GHS hat die Wochenstundenzahl im Fach Deutsch auf 6 Stunden erweitert und somit
die Einrichtung von zwei Leseförderstunden ermöglicht. Die Einteilung erfolgt in drei
Lerngruppen:
Lesefüchse - Leseeulen - Leseratten
Der Förderunterricht von zwei Klassen liegt parailei und die schwächsten Schüler der
beiden Klassen werden in Kleingruppen individuell gefördert.
Leseeulen und Leseratten bleiben im Klassenverband.
Inhaltliche Durchführung:
(Lefö =Leseförder-Stunde)
1. Lefö-Stunde der Woche
(Vor-) Lesetechnik
Lesestrategien
Gezieltes Üben der Technik
des Er-und Vorlesens
Methoden zur Texterschließung
- lange und schwierige
Wörter decodieren, z.B.
Pyramidenlesen
-'Erwartungen formulieren
- Texte sinngestaltend lesen,
z.B. Lesezeichen setzen
- sich einen Überblick verschaffen
(Textstruktur, Überschriften,
Hervorhebungen, Bilder usw.)
- unbekannte Wörter klären
a) aus dem Textzusammenhang
b) nachschlagen
- W-Fragen stellen und beantworten(Wer?,Wo?,Wann?,Was?)
- Texte gliedern
a) TeÜüberschriften
b) Randnotizen
- Markieren und Informationen
entnehmen
a)Schlüsselwörter
b)SchlüsselstelIen(Was?)
2. Lefö-Stunde
Bücherlesen
Verbesserung des
Textverständnisses
durch das Lesen
von Büchern
- Im Rhythmus
von einer Woche
bis zu vier Wochen
werden Bücher
gelesen
- Das Wissen über
den Inhalt dieser
Bücher wird durch
Verständnisfragen
überprüft
- Die Schüler
dokumentieren ihr
Textverständnis,
indem sie den
Inhalt der Bücher
zusammenfassen
Inhalte zusammenfassen
Konzepte zur stabilen Lesemotivation
Stabile Lesemotivation bedeutet, dass die Schüler dauerhaft Lesefreude und Neugier im
Umgang mit Büchern gewinnen. Sie sollen Spaß am Lesen haben. Kontinuität und der
Ausbau spannender interessanter Projekte kommt hier eine große Bedeutung zu.
-
Buchvorstellung: Ab dem 5. Schuljahr lesen die Schüler regelmäßig Bücher ihrer Wahl
(eigenes Buch oder aus der Lesekiste des Klassenraums), teilweise auch mit
Unterstützung oder Empfehlung der Lehrerin und beschreibt in vorgegebene
Arbeitsblätter Sequenzen, malt ein Bild beantwortet Fragen. Zusammen mit der
Lieblingsstelle aus dem Buch wird dann beides laut vorgelesen. Dies führt dazu, dass der
Zuhörer neugierig gemacht werden soll und sich das Buch ebenfalls ausleiht.
Freiwilliges Vorlesen durch Schüler im Stuhlkreis: Der Reihe nach lesen alle Schüler eine
Textstelle vor. Die Schüler kritisieren/ belobigen sich gegenseitig.
Anfertigen eines Lesetagebuches: Wegen der Vielzahl der Textmöglichkeiten ist das
Schreiben des Lesetagebüches bei Schüler recht beliebt. Eine Lektüre wird in der Schule
mit lautem Vorlesen gemeinsam begonnen, zu Hause weitergelesen und Kapitel für
Kapitel auf individuelle Weise bearbeitet. Einmal in der Woche werden Teilergebnisse
vorgelesen und besprochen. Am Ende liegt von jedem Schüler/jeder Schüler (Meist nach
drei Wochen) ein geheftetes, schön gestaltetes, sauber geschriebenes Lesetagebuch mit
unterschiedlichen Texten zu einem vereinbarten Termin vor.
Autorenlesen: Die originale Begegnung mit dem Autor eines gelesenen Buches ist für die
Schüler ein immer wieder besonderes Ereignis, das sich zu Beginn der Klasse 6 anbietet.
Leseförderwoche: Ab Klasse 5 wird fortlaufend pro Jahrgang jährlich eine Lesewoche
angeboten. Hier sollen Lesefertigkeiten gefördert und der Umgang mit Sachtexten
erleichtert werden.
Kooperation mit Eltern
Der Schule kommt in der Zusammenarbeit mit Eltern vor allem eine beratende Funktion
zu, die sich auf folgende Schwerpunkte bezieht:
Eltern sollten eine Vorstellung davon gewinnen, welche Voraussetzungen zum
Lesenlernen notwendig sind und wie die Kinder in diesem Bereich arbeiten. Durch
themenbezogene Elternabende, Vorstellung von Unterrichtsmaterialien kann diesem
Anliegen Rechnung getragen werden.
Bei auftretenden Schwierigkeiten wird im Gespräch mit den Eltern geklärt, wie sie ihr
Kind beim Lesen zu Hause unterstützen können.
Das vorliegende Schulprogramm zur Leseförderung wir kontinuierlich überarbeitet.
Die Evaluation findet am Ende des Schuljahres mit dem durchführenden Team statt.
Wiesbaden, 28. Oktober 2007
Leseförderkonzept im Überblick
Jahrgangsstufe
Maßnahmen
1. Zu Beginn Klasse 5 Salzburger Lesescreening
(Ergebnisse zum staatl. Schulamt/Terminfrist),
Stolperwörtertest und individuelle Lesezeiten
um differenzierte Gruppeneinteiiung vornehmen
zu können;
Materialienvorschlag: Lesearbeitsbuch/
Friedrich-Verlag;
2. Einrichtung einer Klassenbibliothek;
3. Planung der Leseförderwoche im 2. Hj. (Termin
nach Absprache)
4. Einführung: Lesetagebuch - Wir lesen möglichst
zwei Lektüren pro Halbjahr
1. Vorlesewettbewerb im November,
2. Buchvorstellungen,
3. Erstellung eines Lesetagebuchs; möglichst eine
Lektüren pro Halbjahr lesen
4. Gemeinsames Lesen einer Lektüre fächerübergreifend zum Thema Steinzeit, hierzu
bietet sich eine Autorenlesung an (evtl. Dirk
Lornsen)
1. Salzburger Lesescreening zu Beginn Klasse 7
(Ergebnisse zum Schulamt/Terminfrist)
2. WPU - Kurs Deutsch evtl. Schwerpunkt Lese Projekte (nach Absprache)
3. Planung der Leseförderwoche im 2. Halbjahr
4. Kontinuierliches Lesen von Lektüren
hierzu Erarbeitung entsprechender
Arbeitsaufträge mit Auslegungen im
Fachbereichsschrank „Leseförderung"
JahrgangsStufe
8
Maßnahmen
1. Projekt: Schüler lesen Zeitungen
2. Umgang mit Sachtexten,
Schaubildern, Karikaturen in allen
Fächern üben
3. Deutsch: Pisa - Aufgaben und
ähnliche Übungen in Deutsch
bearbeiten >Materiaizusammenzusammenstellung erfolgt
4. WPU - Deutsch = spezifische
Übungen zum Leseförderkonzept
5. mindestens zwei Lektüren pro Hj.
1. Punkte 2 - 4 wie Klasse 8
2. Weiterarbeit WPU mit Schwerpunkt
Leseförderung in Absprache
3. Einführung in Deutsch: reziprokes
Lernen
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1. Sachtexte analysieren:
a) Vorbereitung der Hausarbeit (im
Rahmen des Methodentrainings)
b) Vorbereitung des schriftlichen
Prüfungsthemas „Sachtext"
2. Möglichst eine Lektüre je Halbjahr