WINE in MODERATION - Weinakademie Österreich
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WINE in MODERATION - Weinakademie Österreich
WINE in MODERATION und die Umsetzung in Deutschland XVIII. Kongress der Wine Educators 25. Oktober 2013, Neusiedl Wein - bewusst genießen Ursula Fradera, und vermarkten Deutsche Weinakademie, Mainz WINE in MODERATION Was erwartet Sie? Sie? Was erwartet WINE in MODERATION Hintergrund und Kernpunkte des Programms Umsetzung in Deutschland: Fokus Education / Schulung Schulungsinhalte Erste Evaluierungsergebnisse WINE in MODERATION Hintergrund und Kernpunkte des Programms Trinkkulturwandel in allen europ äischen Trinkkulturwandel in allen europäischen LLändern! ändern! Trinkkultur ?? Trinkkultur?? Binge drinking Deutschland: Notaufnahmen wg. Alkoholvergiftung (10 – 20‐Jährige) 2000: 9.500 Fälle 2006: 19.500 Fälle 2009: 26.400 Fälle 2011: 26 349 Fälle Komasaufen, Binge Drinking Definitionen: • • • • kurzfristige maßlose Alkoholaufnahme über 5 alkoholische Getränke hintereinander/in einer Stunde Trunkenheit 3 mal oder öfter in einem Monat Die Alkoholmenge, die eine BAK von 0,8 Promille bewirkt Was hat Wein mit Binge Drinking zu tun? Alkoholpolitik = Auch-Weinpolitik Was hat Alkoholpolitik mit “Weinvermarktung” zu tun? Alkoholpolitik Deutschland Europa Welt EU COM Mitteilungen 2006 Alcohol and Health Forum 2007 bis jetzt Drogenbeauftragte: Aktionsprogramm zur Alkoholprävention 2009 - 2012 Global Action Plan 2012-2014 for non communicable diseases Reduzierung des Alkoholmissbrauchs Wirksame Mittel gegen den Missbrauch??: … Ansatz der Politik Senkung des Gesamtkonsums alkoholischer Getränke (?) Reduzierung des Missbrauchs durch ff. Maßnahmen Alle in Diskussion, teils mit unterschiedlicher Gewichtung ► über 0,3-Promille zu Nullpromille für alle Autofahrer ► Verfügbarkeitsbeschränkungen (Zeit und Ort) ► Steuererhöhung/Fonds f. Präventionsmaßnahmen ► Warnhinweise/Schwangerschaft ► Werbe- und Sponsoringverbote ► Präventionskampagnen Das neue Anti ‐Alkohol‐Gesetz in der Türkei Das neue Anti‐Alkohol‐Gesetz in der Türkei Handelsblatt /n-tv… vom 12.08.2013 …Zu dem verabschiedeten „AlkoholGesetz“ gehört auch die Kennzeichnungspflicht: Alle alkoholischen Getränke müssen künftig einen Warnhinweis tragen in Form von Piktogrammen, die Jugendliche, Schwangere und Autofahrer warnen Zudem muss ein rot umrandeter Spruch auf Etiketten aufgedruckt sein: Alkohol ist nicht dein Freund. Hersteller haben für Umsetzung 10 Monate Zeit Der Feinschmecker 9/2013 Wirksame Mittel gegen den Missbrauch??: … Ansatz der Politik Senkung des Gesamtkonsums alkoholischer Getränke (?) Reduzierung des Missbrauchs durch ff. Maßnahmen Alle in Diskussion, teils mit unterschiedlicher Gewichtung ► über 0,3-Promille zu Nullpromille für alle Autofahrer ► Verfügbarkeitsbeschränkungen (Zeit und Ort) ► Steuererhöhung/Fonds f. Präventionsmaßnahmen ► Warnhinweise/Schwangerschaft ► Werbe- und Sponsoringverbote ► Präventionskampagnen Soll man wegen des AlkoholMissbrauchs/Komasaufens … Warnhinweise anbringen? Orientierung am franz ösischen Beispiel? französischen La « Loi Evin » von 1991: Gesetzliche Regelungen zur Kennzeichnung und Werbung für alkoholische Getränke 1. Allgemeiner Warnhinweis: Jede Werbung muss einen gesundheitlichen Warnhinweis enthalten: „…l´abus d´alcool est dangereux pour la santé…“. 2. Spezieller Warnhinweis/Schwangerschaftlabel auf Etiketten: « La consommation de boissons alcoolisées pendant la grossesse, même en faible quantité, peut avoir des conséquences graves sur la santé de l’enfant. » ODER (Pflicht in Frankreich (2007), Finnland, UK (2008), D (2009 ??, EU?) … gesundheitliche Warnhinweise auf Werbeträgern/dem Etikett gesundheitliche Warnhinweise auf Werbeträgern/dem Etikett Position der Weinwirtschaft: • Zu viel Alkohol – auch Wein – ist schädlich für die Gesundheit! • Kein Alkohol – auch kein Wein – während der Schwangerschaft! ABER: • Die abschreckende Wirkung von „Schwangerschaftslabels“ ist fraglich. • Aufklärung über Arzt ist unverzichtbar. • Warnhinweise suggerieren, jeder Tropfen Wein sei gesundheitsschädlich/Verzerrung der Tatsachen/zielen auf Wechsel in der Wahrnehmung vom Kulturgut zur Risikoprodukt (s. Frankreich) Soll man wegen des AlkoholMissbrauchs/Komasaufens … Werbung/Sponsoring verbieten/einschränken? La « Loi Evin » de 1991: Ein Gesetz für Europa? Ein Gesetz für Europa? La « 1980 -1991 erlaubt; danach verboten Vor 1980 erlaubt; danach verboten Ille Fra ga nk l in rei ch La « Loi Evin » de 1991: Ein Gesetz für Europa? de 1991: Ein Gesetz für Europa? La « Erl au Eu b t rop in a Ille Fra ga nk l in rei ch Ver änderung des Ansehens und der kulturellen Veränderung des Ansehens und der kulturellen Bedeutung von Wein in Frankreich: Ergebnis einer Studie aus Frankreich CREDOC (2008) - I (Centre de recherche pour l´etude et l´observation des conditions de vie) Gestern: Kulturgut Symbol für gastronomische Identität der Franzosen Heute: Risikoprodukt 2008: Wein wird von 51% der Franzosen als Produkt wahrgenommen, das mit gesundheitlichen Risiken behaftet ist (2003: 26%) Vor allem für die jüngere Generation (25-34-Jährigen): • gehört Wein nicht mehr zur täglichen Mahlzeit • wird Wein nur zu besonderen Anlässen konsumiert (Festtage, Feiern…) Ver änderung des Ansehens und der kulturellen Veränderung des Ansehens und der kulturellen Bedeutung von Wein in Frankreich: Wechsel in der Wahrnehmung steht in Zusammenhang u.a. mit •Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit, wie „Warnhinweise“ etc. •Reglementierungen in der Darstellung (Loi Evin) Folge: Rückgang des Weinkonsums in Frankreich Pro-Kopf-Verbrauch 1975: 103 l 2001: 58 l 2005: 55 l 2012: 52 l „Biture express“: gestiegen wie in anderen europäischen Ländern! Wirksame Mittel gegen den Missbrauch??: … Ansatz der Politik Senkung des Gesamtkonsums alkoholischer Getränke (?) Reduzierung des Missbrauchs durch ff. Maßnahmen Alle in Diskussion, teils mit unterschiedlicher Gewichtung ► über 0,3-Promille zu Nullpromille für alle Autofahrer ► Verfügbarkeitsbeschränkungen (Zeit und Ort) ► Steuererhöhung/Fonds f. Präventionsmaßnahmen ► Warnhinweise/Schwangerschaft ► Werbe- und Sponsoringverbote ► Präventionskampagnen WINE in MODERATION Verhaltensänderung braucht Einsicht, Einsicht braucht Information Die Antwort der europäischen Weinwirtschaft WIM Mitglieder & Aktionen & Aktionen WIM Mitglieder Wirtschaftsvertreter aus: Schweden UK mit WIM-Aktionen weltweit in … USA Belgien Kroatien Türkei Zypern Griechenland Schweiz Russland Ungarn WIM in Europa und weltweit WIM in Europa und weltweit …bald noch weitere Mitglieder aus EU & anderen Ländern Wine in Moderation DIE Verpflichtung der europäischen Weinwirtschaft gegenüber der europäischen Kommission WINE IN MODRATION Botschaft Wein Kommunikations Standards Kommerzielle Kommunikation Freiwillige Selbstverpflichtung “ART DE VIVRE” Schulung Moderater Weingenuss als Teil eines gesunden Lebensstils Ge‐ und Missbrauch Informationsplattform & wissenschaftliches Netzwerk Gemeinsame Ziele, unterschiedliche Wege: Nachhaltige Förderung des verantwortungsvollen Umgangs mit Wein und Sekt Information zum Ge- und Missbrauch von Wein und anderen alkoholischen Getränken Abwenden von politischen Restriktionen WINE in MODERATION ‐ Arbeitss äulen WINE in MODERATION ‐ Arbeitssäulen 1 Wein Kommunikations Standards Ziele: • Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtung • Verbreitung des WiM-Logos (Websites, Werbematerialien etc.) 2 Wine Information Council Ziel: Einheitliche evidenzbasierte Informationen in allen Ländern Evidenzbasierte Informationen Informationen:: Wine Information Council My doctor suggests a glass of wine daily – what vintage do you recommend? „By the way, the health benefits of a glass of wine are not retroactive.“ Evidenzbasierte Informationen Informationen:: Wine Information Council • Datenbank zu Wein, Gesundheit und soziale-kulturelle Aspekte • Newsletter an 16,000 stakeholders • Wissenschaftliches Netzwerk Informationen: Evidenzbasierte Informationen: Wine Information Council Organisation von wissenschaftlichen Konferenzen http://conf2013.wineinformationcouncil.eu/ WINE in MODERATION ‐ Arbeitss äulen WINE in MODERATION ‐ Arbeitssäulen 1 Wein Kommunikations Standards Ziele: • Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtung • Verbreitung des WiM-Logos (Websites, Werbematerialien etc.) 2 Wine Information Council Ziel: Einheitliche evidenzbasierte Informationen in allen Ländern 3 „Art de Vivre“ Education / Schulung Ziele: • EU-Förderung als Leonardo da Vinci- Life Long Learning – Projekt • Zertifizierung als europäisches Bildungsprojekt WINE in MODERATION Was erwartet Sie? Sie? Was erwartet WINE in MODERATION Hintergrund und Kernpunkte des Programms Umsetzung in Deutschland: Fokus Education / Schulung Schulungsinhalte Erste Evaluierungsergebnisse WINE in MODERATION – Fokus Schulung WINE in MODERATION – WINE IN MODRATION Botschaft Wine Kommunications Standards “ART DE VIVRE” Schulung Die Verbreitung der gemeinsamen Botschaft findet statt durch • • Integration der Thematik in weinspezifische Ausbildung und Lehre Kommunikation in die Branche als Multiplikatoren Weinfachwelt: • Berufsstand/Wein/Sekt • Fach-Medien VERBRAUCHER WIM – Status quo Best Practise WIM – Deutschland: In der Primärausbildung: WIM-Schulung nach dreijähriger Pilotphase fester Bestandteil der Ausbildungsgänge Winzer und Küfer. (obligatorischer Projekttag) In der Erwachsenenbildung: Deutsche Wein- und Sommelierschule mit vier Schulungsorten und drei Universitäten mit weinbezogenen Studiengängen Hotelfachschule Heidelberg Kultur- und Wein-Botschafter, Weingästeführer WINE in MODERATION ((WiM)‐Seminare WiM)‐Seminare von Mitte 2008 bis heute Institutionen Teilnehmer Ø pro Jahr insgesamt 500 (800) 2665 2 Berufsschulen für gastgewerbliche Berufe Bad Kissingen, Heidelberg 60 300 Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt, Weinsberg Bayerische Landesanstalt f. Wein- und Gartenbau, Veitshöchheim 50 240 Hochschulen Geisenheim, Heilbronn und Hohenheim 80 390 IHK, Deutsche Wein- und Sommelierschulen Berlin, Hamburg, Koblenz, München, Würzburg 140 716 Wein- und Kulturbotschafter, Gästeführer, Weinerlebnisführer 110 556 Weinbautage, Weingüter, Weinbruderschaften 430 2150 8 Berufsbildende (weinaffine) Schulen: Neustadt a.d.W., Bad Kreuznach, Bernkastel-Kues, Oppenheim, Kitzingen, Heilbronn, Freiburg, Würzburg bis dato ca. 7000 Seminaristen als Multiplikatoren erreicht WINE in MODERATION Was erwartet Sie? Sie? Was erwartet WINE in MODERATION Hintergrund und Kernpunkte des Programms Umsetzung in Deutschland: Fokus Education / Schulung Schulungsinhalte Erste Evaluierungsergebnisse !! Fü G rA et LL rä E nk al e ko N A ho HE lisc ZU he gl n ei ch Ziele und Instrumente der WINE in MODERATION‐Schulung der WINE in MODERATION‐Schulung W Ko ein m sp m ez un ifi ik sc at he io n! ! ZIEL 1: Akzeptanz und Einhaltung der gesetzlichen und freiwilligen selbstverpflichtenden Regelungen. DURCH: Information: Vermittlung von bestehenden Regelungen ZIEL 2: verantwortungsvolle Kommunikation von gesundheitlichen Vorteilen und Sensibilisierung für gesundheitliche Risiken DURCH: Information: Vermittlung von Fakten zu Nutzen und Risiken Schulungsinhalte Alkohol/weinspezifische gesetzliche und selbstverpflichtende Regeln (EU und national) 1a. Gesetze Jugendschutzgesetz (16/18) Promilleregelung im Straßenverkehr Gaststättengesetz Health Claims Verordnung 1b. Freiwillige Selbstregulierung Selbstverpflichtende Standards für Kommerzielle Kommunikation Wine Communications Standards bzw. Deutscher Werberat Schulungsinhalte Freiwillige Reglementierung der Werbung Kommunikationsstandards für Wein in Anlehnung an die nationalen Verhaltensregeln des Deutschen Werberats Grundsätze: Weinwerbung soll/darf • • • • • • nicht zum Missbrauch aufrufen Weinkonsum nicht positiv darstellen bei gefährlichen Arbeiten, beim Autofahren in der Schwangerschaft Wein nicht anbieten zur Konfliktlösung, Angstbeseitigung, Förderung von sozialem und sexuellen Erfolg eine Trinkaufforderung an/durch Leistungssportler beinhalten keine Aussagen treffen zur Heilung und Verhütung von Krankheiten, Alkohol als Arzneimittel keine Aussagen zum höheren Alkoholgehalt als Qualitätsmerkmal mit g bun r e inw tung e … W ntwor a Ver Presse: gesundheitliche Presse: gesundheitliche Aspekte The Globe Issue 2010 Is the protective effect of alcohol a myth? Published by the Institute of Alcohol Studies for Global Alcohol Policy Alliance Was Weinkunden/Verbraucher wissen wollen: wollen: Was Weinkunden/Verbraucher Ich habe gehört, dass moderater Alkoholkonsum positiv auf die Gesundheit wirken kann, und Wein dabei mehr günstige Effekte hat als Bier oder Schnaps. Woran liegt das eigentlich? Man sagt immer, die Dosis macht das Gift. Was ist bei Wein eine verträgliche Dosis? Stimmt es, dass Rotwein gesünder ist als Weißwein? Mein Vater trinkt regelmäßig ein oder zwei Glas Wein und behauptet, er wolle damit seine Gefäße fit halten. Hat der sie noch alle? Warum muss man eigentlich vor Operationen auf Wein verzichten, man wäre doch viel entspannter? Obwohl wir meistens gleich viel trinken, ist meine Freundin immer schneller „blau“ als ich. Wie kommt das denn? „Über den Durst“ trinkt doch jeder mal, was soll daran schon gefährlich sein? Wein und Gesundheit und Gesundheit ….. ….. ist ein Thema, dessen Vermittlung • Sachkenntnis • Sensibilität • Verantwortung voraussetzt. Schulungsinhalte Alkohol/weinspezifische gesetzliche und selbstverpflichtende Regeln (EU und national) 1a. Gesetze Jugendschutzgesetz (16/18) Promilleregelung im Straßenverkehr Gaststättengesetz Health Claims Verordnung 1b. Freiwillige Selbstregulierung Wine Communications Standards bzw. Deutscher Werberat Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getränken 2. Vorteile UND Risiken Biologischer Hintergrund Kontraindikationen Dosis, Blutalkohol, Konsummuster… Suchtaspekte Gute wissenschaftliche Basis für Basis für die Aussagen: die Aussagen: Moderater Weinkonsum … … senkt die Gesamtsterblichkeit … senkt das Risiko für Gefäßschädigungen Herzinfarkt (ischämischen) Schlaganfall … senkt das Risiko für Demenzerkrankungen Diabetes und seine Folgeerkrankungen Konsum alkoholischer Getr änke und Konsum alkoholischer Getränke und Gesundheit/Krankheit/Sterblichkeit leicht moderat viel exzessiv Moderater Konsum: niedrigeres Gesundheitsrisiko als Abstinenz Hoher Konsum: höheres Gesundheitsrisiko als Abstinenz Gesamtsterberisiko JJ‐Kurve ‐Kurve Die J-Kurve ist kein Zufall und findet sich in Abhängigkeit von • • • • von Geschlecht von Region von alkoholischen Getränken von Krankheitsbildern Höheres Risiko vor allem durch mehr: •Leberzirrhose •Hämorrhagischer Schlaganfall Niedriger es Risiko vor allem durch weniger: •Koronare Herzkrankheiten bzw. Herz infarkt •Ischämischer Schlaganfall Alkoholkonsum Gesamtsterberisiko Gesundheitsrisiko Konsum alkoholischer Getr änke und Konsum alkoholischer Getränke und Gesundheit/Krankheit/Sterblichkeit Geschlecht Frauen Männer Abstinenzler Konsum alkoholischer Getränke Gesamtsterberisiko Gesundheitsrisiko Konsum alkoholischer Getr änke und Konsum alkoholischer Getränke und Gesundheit/Krankheit/Sterblichkeit Region Nichtmediterrane Länder Mediterrane Länder Abstinenzler Konsum alkoholischer Getränke Alkoholische Getr änke und Sterblichkeit/Lebenserwartung Alkoholische Getränke und Sterblichkeit/Lebenserwartung Gronbaek M, et al. Ann Intern Med 2000;133:411-419 Copenhagen City Heart Study: Prospektive Kohortenstudie an 11.459 Frauen u. 13.064 Männern; 20-98 J; multivariat adjustiert: Alter, Geschlecht, BMI, Rauchen, Sport, Ausbildung; 1,6 Spirituosen Relatives Risiko (RR) 1,4 1,2 Bier RR für Abstinenz 1 0,8 Wein 0,6 * = signifikant 0,4 = 0 Getränkeart bis 12 g bis 36 g Alkoholkonsum/Tag > 36 g Gesam tsterberisiko Gesundheitsrisiko Konsum alkoholischer Getr änke und Konsum alkoholischer Getränke und Gesundheit/Krankheit/Sterblichkeit Höheres Risiko vor allem durch mehr: • Leberzirrhose • Schlaganfall (Hirnblutung) • Krebserkrankungen Abstinenzler moderat Niedrigeres Risiko vor allem durch weniger: • Koronare Herzkrankheiten/Herzinfarkt • Schlaganfall (Gefäßverkalkung) • Diabetes m. Konsum alkoholischer Getränke Krankheitsbilder Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getr änken Getränken • Wissenschaftliche Studien • Biologische Plausibilität • Wirkmechanismus von Wein Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getr änken Getränken Moderater Weinkonsum … … senkt die Gesamtsterblichkeit … senkt das Risiko für Gefäßschädigungen Herzinfarkt (ischämischen) Schlaganfall Sterbefälle pro Jahr pro 1000 Einwohner Französisches Paradox Finnland Irland 10 England Schweden Dänemark Norwegen USA Kanada Australien Deutschland Österreich Holland Schweiz Italien Griechenland Portugal Yugoslavien Belgien Spanien 1 Weingenuß Frankreich Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getr änken Getränken Moderater Weinkonsum … … senkt die Gesamtsterblichkeit … senkt das Risiko für Gefäßschädigungen Herzinfarkt (ischämischen) Schlaganfall Rohrverstopfung und Gefäßverkalkung ‐ vergleichbare Vorgänge ‐ verengtes Herzkranzgefäß (Koronargefäß) Französisches Paradox Sind Aussagen plausibel? Biologische Erklärung? Wie kommt es zur Gefäßverkalkung? Infarktzone Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getr änken Getränken Wie kommt es zu der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)? Haupteinfluss: » Blutfett-/Cholesterinwerte (HDL-, LDL+) » Gefäßbeschaffenheit/Innenwand-Elastizität » hohe Zähigkeit des Blutes » Angriff freier (Sauerstoff-) Radikale Gesundheitliche Effekte von Wein, Sekt von Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getr änken Getränken Wie entfaltet Wein seine schützende Wirkung? Welche Inhaltsstoffe geben den Ausschlag? – – – – Wasser? Alkohol? Mikronährstoffe? Sekundäre Pflanzenstoffe/Weinphenole? Antioxidantien im Wein • Resveratrol • Catechin • Quercitin } besonders im • Procyanidin • Tyrosin } • Kaffeesäure besonders im besonders in Alkohol Was wirkt wie und wo? und wo? wirkt wie Moderater Weingenuss sch ützt die Blutgefäße durch: Moderater Weingenuss schützt die Blutgefäße durch: Weinphenole Verbesserung der Blutfettwerte/Cholesterin Senkung der Zähigkeit des Blutes (Blut wird „dünner“) Verbesserung der Gefäßinnenseite Wirkung als Antioxidans/Radikalfänger Gesundheitlich wichtige Inhaltsstoffe im Wein Die phenolischen Substanzen im Wein sind effektive Antioxidantien. Das heißt, sie fangen freie Sauerstoff-Radikale ab, die verantwortlich gemacht werden z. B. für Gefäßverkalkungen Alterungsprozesse Organschäden (Leber, Bauchspeicheldrüse…) Krebs Gesundheitlich wichtige Inhaltsstoffe im Wein iß e w 00 2 . a c t ro l) / e g ch m s ( li o en n z e h an t P bs u S 00 2 .1 a c Bruce German Annu Rev Nutr 2000;20:561–93 Gesundheitlich wichtige Inhaltsstoffe im Wein Dafür, dass Rotwein „gesünder“ ist als Weißwein, gibt es aktuell keine überzeugenden wissenschaftlichen Daten. Alle Weintypen (Rot- Weißwein, Rosé, Sekt) reduzieren das Risiko in vergleichbarem Maße Alkoholische Getr änke/Wein und Getränke/Wein Schlaganfall H. Simpson nach 40 Jahren „Duff“- Konsum Alkoholische Getr änke/Wein und Getränke/Wein Altersdemenz , M. Alzheimer Altersdemenz, M. Alzheimer 1901 bis 1903: Medizingeschichte Psychiatrische Universitätsklinik Frankfurt „Wie heißen Sie? Auguste. Familienname? Auguste. Wie heißt Ihr Mann? Ich glaube Auguste.“ Dr. med. Aloys Alzheimer aus HELLWEG, R. (2004) Alzheimer A. Z Ges Neurol Psychiat 1911;4:356-385 Auguste Deter, 60 J. Alkoholische Getr änke/Wein und Getränke/Wein Zuckerkrankheit „ Alterszucker“/Diabetes mellitus II „Alterszucker“/Diabetes mellitus II → Symptome/Folgeerkrankungen → Ursachen: Insulinresistenz führt zu Diabetes. Insulinresistenz wird gefördert durch … → Einfluss von moderatem Weinkonsum Relatives Risiko Alkoholkonsum und Diabetes-Risiko Relatives Risiko für Diabetes 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 <6 bis 12 bis 24 bis 48 Alkoholkonsum (Gramm pro Tag) > 48 Wie kommt der Zucker in die Zelle? Das von den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse freigesetzte Insulin bindet an spezielle Rezeptoren auf der Oberfläche der Zielzellen (Schlüssel-Schloss-Prinzip) - Aufnahme von Glukose. Bauchspeicheldrüse „Schloss“ „Schlüssel“ Blut Zuc ker (Glu Blut kos e) Muskel, Leber … Moderater Weinkonsum Nach Analyse der weltweit verfügbaren wissenschaftlichen Daten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Erwachsene bei regelmäßigem, moderatem Weingenuss gesundheitlich mehr profitieren als Schaden nehmen, sehr groß und biologisch plausibel. ABER … DOSIS VENENUM FACIT! Die Dosis macht das Gift! Was ist moderat moderat?? N EI G l ? s a lle a r ü ... f ??? h c i gle Was ist moderat moderat?? WINE in MODERATION-Leitlinien Moderater Weinkonsum Empfehlenswerte Dosen für gesunde Erwachsene, bei denen zum derzeitigen Stand der Forschung gesundheitliche Vorteile und noch keine schädlichen Auswirkungen zu erwarten sind: bis zu 3 Trinkeinheiten (30 g) pro Tag/Anlass = ca. 0,3 - 0,4 l Wein = 2 bis 3 Gläser Wein/Sekt bis zu 2 Trinkeinheiten (20 g) pro Tag/Anlass = ca. 0,2 - 0,3 l Wein = 1 bis 2 Gläser Wein/Sekt Für alle: nicht mehr als 4 Trinkeinheiten (40 g) bei einem Trinkanlass Promillespiegel ist entscheidend Der Blutalkoholspiegel (Promillewert) entscheidet wesentlich über das Risiko. Er hängt ab von Aufnahme/Verteilung im Körper/Abbau, was individuell beeinflusst wird von – – – – – – Alkoholmenge Körpermasse Geschlecht Nahrungsaufnahme Zeitraum Abbaukapazität Alkoholstoffwechsel in der Leber „normal“ physiologisch < ca. 0,8 - 1 ‰ Alkohol „schädlich“ > ca. 0,8 - 1 ‰ ADH Enzym 1 ALDH Acetaldehyd MEOS Sauerstoffradikale O2- Enzym 2 Essigsäure CO2 und H2O ADH= Alkohol-Dehydrogenase, ALDH=Acetaldehyd-Dehydrogenase … zu oft zu oft zu viel hat Folgen…. hat Folgen…. Die Leber kann Schaden nehmen, wenn der Alkoholspiegel oft über dem Bereich von 0,8 – 1,0 Promille liegt. Warum? Verstärkte Nutzung des „Notstrom-Aggregats“ (MEOS-System; mikrosomales Ethanol-induzierende System) mit Bildung freier Radikale Risiken bei ZUVIEL • Schädigung ALLER Organe, insbesondere: Leber und Bauchspeicheldrüse Nervensystem und Gehirn • Risikoerhöhung für verschiedene Krebserkrankungen (v.a. Speiseröhre- und Brustkrebs) Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall) • Schädigung des ungeborenen Kindes • Alkoholismus / Sucht Wein – gesund oder schädlich? schädlich? Schädlich, wenn die Arbeitsfähigkeit der Leber überfordert wird!! Dies entscheidet nicht nur das WIE VIEL, sondern auch das WIE!! Einflussfaktoren Promillespiegel Geschlecht > Frauen haben gegenüber Männern ein/e geringere/s • Körpermasse (BMI) • Wasser/Muskel/Blut-zu-Fett-Verhältnis • Alkohol-Abbaufähigkeit (ADH) – ca. 0,10 Promille/h (gegenüber 0,15 bzw. 0,2 Promille) Einflussfaktoren Promillespiegel Alter Lebensalter und Anteil am Körperwasser Einflussfaktoren Promillespiegel Verhalten ist beeinflussbar Was habe ich selbst in der Hand? Einflussfaktoren Promillespiegel Alkoholmenge Einflussfaktoren Promillespiegel Trinkverhalten und Blut-Alkoholspiegel Einfluss des Essens Alkoholspiegel im Blut nach: Schwerd, W.: Rechtsmedizin, 5. Aufl 1992, DÄV Köln schnelles Trinken auf leeren Magen Trinken in Kombination mit Mahlzeit langsames Trinken während der Mahlzeit Zeit Einflussfaktoren Promillespiegel Alkoholspiegel im Blut Trinkverhalten und Blut-Alkoholspiegel Einfluss von Wasser – begleitend - 1 Flasche 14 Vol% iger Wein Trinken begleitend mit Wasser (verminderte „Anflutung“) Zeit Alkoholspiegel: Einfluss von Essen und Geschlecht 80 kg Mann/ 60 kg Frau; 2 Gläser (0,4 l) Wein (10 Vol%) = 32 g Alkohol ohne Essen „ex und hopp“ Realistischer Durchschnittswert: 0,7 ‰ nach 2 Stunden ( – 0,2): 0,5 Alkoholspiegel im Blut Realistischer Durchschnittswert: 0,45 ‰ nach 2 Stunden : ( – 0,3) = 0,15 zum Essen Frau Realistischer Durchschnittswert: 0,5 ‰ über 2 Stunden ( – 0,2): 0,3 Mann Realistischer Durchschnittswert: 0,2 ‰ über 2 Stunden : ( – 0,3) = 0,00 Zeit Promillometer Promillometer:: Wie viel Promille habe ich wenn…. wenn…. Verwendung mit freundlicher Genehmigung der Fachstelle ASN - Am Steuer Nie Alkohol- und Drogenprävention im Straßenverkehr, Zürich Online-Version und weitere Informationen unter: http://www.fachstelle-asn.ch/de/wissen/promillometer Kein Alkohol, auch Alkohol, auch kein Wein…. Wein…. Kontraindikationen Von jeglichem Konsum auszuschließen sind Suchtgefährdete (ehem.) Alkoholkranke Kinder und Jugendliche Personen mit bestimmten Erkrankungen „Punktnüchternheit“: In bestimmten Lebens-, Alltagssituationen sollte auf jegliche alkoholische Getränke verzichtet werden: in der Schwangerschaft am Arbeitsplatz im Straßenverkehr Klassische Suchtkriterien • • • • Dosissteigerung Toleranzentwicklung Entzugserscheinungen Kontrollverlust WINE in MODERATION Was erwartet Sie? Sie? Was erwartet WINE in MODERATION Hintergrund und Kernpunkte des Programms Umsetzung in Deutschland: Fokus Education / Schulung Schulungsinhalte Erste Evaluierungsergebnisse Evaluierungsergebnisse Was ist hängen geblieben? Zusammenfassung der Ergebnisse WINE in MODERATION Seminar • erhöht das Wissen der Teilnehmer in allen abgefragten Bereichen • trägt zur langfristigen Verbesserung des Wissensstands zu moderatem Wein- und Sektkonsum bei. • verfestigt bereits bestehende Kenntnisse und bringt Lernzuwächse in zuvor noch nicht bekannten Bereichen Der größte Lernzuwachs konnte erreicht werden bei – Definition von moderat – Gesundheitlichen Vorteilen von moderatem Weinkonsum – Selbstregulierung bzgl Kommerzieller Kommunication (wine communication standards) Ergebnis: Wissensstand Definition: moderater Konsum Antworten der Berufschüler, vor und nach dem Seminar sowie ein Jahr später Was versteht man unter einer moderaten Alkoholmenge in Gramm? 100% 80% keine Antwort falsch 60% 31% r te in ar ar m hr Ja 1 ch na rS vo hr Ja 1 Männer em sp ä in te ar in m Se ch na rS em in ar 0% 49% 24% r 15% Se 20% vo 70% 61% sp ä 40% Frauen richtig Ergebnis. Wissenstand Von Volumenprozent in Gramm Antworten der Berufschüler, vor und nach dem Seminar sowie ein Jahr später Wie viel Gramm Alkohol enthält eine Flasche Wein (0,75 l) mit 10 Vol%? 100% 50% keine Antw 53% 73% 76% 0% FALSCH richtig Vor Seminar Nach Seminar 1 Jahr später Subjektiver Seminarnutzen In der 2012 gestarteten Folgephase zusätzlicher Fragebogen zum persönlichen und fachlichen Nutzen Erste Ergebnisse (n = 462 Personen): Nach Einschätzung von 98% der Berufschüler hat die Schulung nützliches Wissen vermittelt. Am nützlichsten fanden die Seminarteilnehmer die Themen: gesundheitliche Aspekte (93%), Promillespiegel und Trinkmuster (88%) Am wenigsten nützlich fanden die Seminarteilnehmer die gesetzlichen Rahmenbedingungen (78%) Tr äger der Initiative Träger Träger der Initiative in Deutschland: • Forum der Deutschen Weinwirtschaft • Verband Deutscher Sektkellereien • Deutscher Weinfonds/Deutsche Weinakademie Bundesverband der dt. Weinkellereien und des Fachhandels Deutscher Weinbauverband IHK Trier für die DIHK Deutscher Raiffeisenverband Verband deutscher Weinexporteure Vielen Dank für die Aufmerksamkeit..... Wine in Moderation - Art de Vivre (WIM) aisbl www.wineinmoderation.eu www.wineinformationcouncil.eu Total investment Wine in Moderation – Art de Vivre First phase: € 2,390,808 2011 – 2012: €4,255.780 by the participating countries, organisations and European associations 1. The Scientific Database/Website (RCT = Randomised controlled trial) Australia New Zealand Food Authority (ANZFA), 2000