- Studentenwerk Berlin

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- Studentenwerk Berlin
09
Monatszeitschrift des Studentenwerks Berlin
Gratismagazin
Juni/Juli 2004
2. Jahrgang
Editorial
Schöne Ferien!
Ein Jahr werkblatt! Im Juni 2003 erschien die erste Ausgabe, behaftet
mit den sicher nicht unüblichen „Kinderkrankheiten“. Wir haben
gelernt und mit unserem neuen Kooperationspartner, der Firma
CAMPUSdirekt, unser Magazin in sichere Fahrwasser gebracht.
Die positive Resonanz wie die kritischen Hinweise zu den letzten
Ausgaben zeigen uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Wir werden unser Produkt, dass wir für Sie herstellen, auch künftig
kritisch betrachten und freuen uns über jede Zuschrift.
Inhalt
Bevor auch wir uns in die Semesterferien begeben – das nächste
werkblatt erscheint im September - wollen wir Sie in dieser Ausgabe
ausführlich über den Teil der Arbeit des Studentenwerks informieren,
der eher unbekannt ist: unsere Beratungsdienste, die sich sozialen
Fragen, der psychologisch-psychotherapeutischen Beratung und der
Hilfe für behinderte oder chronisch kranke Studierende widmen. Wir
berichten über unsere engagierten Wohnheimtutoren und haben
auch zahlreiche „kurze“ Informationen aus dem Studentenwerk.
Für viele Studierende bieten die Semesterferien Zeit nicht nur für
den wohlverdienten Urlaub, sondern auch zum Jobben. In diesem
Jahr heißt es aber für viele erst einmal weitersuchen oder abwarten
statt arbeiten. Denn das Angebot an Ferienjobs ist im vergangenen
Jahr leider deutlich zurückgegangen. In Großstädten wie Berlin
ist die Situation besonders schwierig. Die Arbeitsvermittlung
„Heinzelmännchen“ des Studentenwerks sucht händeringend nach
Jobs, um sie den Studierenden, die täglich auf Angebote warten,
vermitteln zu können.
Petra Mai-Hartung,
Geschäftsführerin
Studentenwerk Berlin
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Editorial
Reportage/Beratung
Reportage/Beratung
Studentenwerk/Austausch
Studentenwerk/Im Osten
Studentenwerk/Kurzmeldungen
Studentenwerk/Kurzmeldungen
Studentenwerk/Kurzmeldungen
Studentenwerk/Intern
Kultur/B. Begemann
Kultur/Filmkritik
Information/EM
Steckbrief/Frau Schalla
Deshalb geht an dieser Stelle mein Appell an alle Arbeitgeber, offene
Stellen bei der studentischen Jobvermittlung „Heinzelmännchen“
(Telefon: 834 099-30, www.heinzelmaennchen-berlin.de) zu melden.
Die Anstellung von Studierenden ist für Arbeitgeber lukrativ, es
fallen – mit Ausnahme des Rentenversicherungsbeitrags – keine
Lohnnebenkosten an.
Für die Studierenden zählt jeder zusätzlich vermittelte Job!
Ich wünsche Ihnen schöne Semesterferien.
Ihre
Petra Mai-Hartung
Geschäftsführerin Studentenwerk Berlin
Impressum
Herausgeber, V.i.S.d.P.: Studentenwerk Berlin, Petra Mai-Hartung und CAMPUSdirekt Direktwerbung Redaktion: Metronauten, Jürgen Morgenstern,
Dorit Beyersdorf, ArGe Öffentlichkeitsarbeit Gestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness Satz und Layout: Stephan König, genauso.und.anders°
graphical wellness Fotos: Frische Fotos, Jan Ganschow, Stephan König, Studentenwerk Berlin Druck: Willmy PrintMedia GmbH, Vershofenstraße 10,
90431 Nürnberg Kontakt: werkblatt, Hardenbergstr. 34, 10623 Berlin, Tel.: 030 31 12 415, Mail: [email protected]
Anzeigen: CAMPUSdirekt Direktwerbung GmbH, Markgrafenallee 3c, 95448 Bayreuth, Stefanie König, Tel.: 0921 78 778 59 86 Das werkblatt erscheint in
Berlin. Das werkblatt liegt an den Berliner Hochschulen aus. Namentlich kennzeichnete Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Weitere
Informationen finden Sie im Internet unter: www.studentenwerk-berlin.de.
Editorial 3
„Is` ja der Wahnsinn!“
Beratung in allen Lebenslagen.
Beratung in allen Lebenslagen.
Eigentlich fallen einem beim Wort Studentenwerk vor allem
die Mensen, Wohnheime oder vielleicht noch die BAföGBeratung ein. Dabei sind die Angebote des Studentenwerks
Berlin deutlich vielfältiger, als die meisten von uns ahnen.
Seit mehr als 30 Jahren gibt es Beratungsdienste für
Studierende, ursprünglich nur in Charlottenburg und
Dahlem. Nach der Wiedervereinigung wurde ein weiterer
Standort erforderlich. Die Beratungsstelle am Franz-MehringPlatz arbeitet jetzt bereits seit zehn Jahren in Friedrichhain.
Anlass für das werkblatt zu schauen, wie man Studierenden
mit Rat und Tat zur Seite steht, sei es mit psychologischpsychotherapeutischen Angeboten, mit der Sozialberatung
oder mit der Behindertenberatung. Unsere Reportage schaut
hinter die Kulissen der Beratungsstelle und stellt aktuelle
Angebote vor. Außerdem erfahren wir, wie Studierenden
bei der Bewältigung ihrer persönlichen Probleme geholfen
wird. Ein Ziel haben alle Angebote der Beratungsstelle: den
Berliner Studierenden bei Problemen zu helfen und deren
Studienerfolg zu unterstützen.
„Tag der offenen Tür“
Am 14. Mai diesen Jahres feierte die Beratungsstelle am
Franz-Mehring Platz ihr zehnjähriges Bestehen mit einem
Tag der offenen Tür. Rosita Lohmann, die Leiterin der
Beratungs- und Betreuungsdienste, stellte die vielfältigen
Angebote der Einrichtung vor, beleuchtete die aktuelle
Situation und skizzierte Ideen zu neuen Herausforderungen.
Der Studienerfolg der Berliner Studierenden liegt dem
Beratungsteam am Herzen, das mit viel Engagement bei
kleineren oder auch großen persönlichen Problemen hilft.
Einige Psychotherapeuten der Beratungsstelle gaben dazu in
ihren Redebeiträgen unterschiedliche Beispiele.
Job & Uni erfordern
Managementqualitäten.
Ein Problem, das 70 Prozent aller Studenten in Berlin betrifft,
nämlich das Studium mit zusätzlicher Erwerbstätigkeit unter
einen Hut zu bringen, sprach Roland Hahne an.
4 Information/psychologische Beratung
Der Durchschnittsstudie arbeitet und studiert wöchentlich
rund 53 Stunden, die langen Wege in einer Großstadt wie
Berlin sind noch gar nicht mit berücksichtigt. Hier würde wohl
bei „normalen“ Arbeitnehmern die Gewerkschaft protestieren.
Dass diese Doppelbelastung Probleme mit sich bringt, liegt
auf der Hand. Je höher die zeitliche Belastung durch den Job,
umso stärker die Studienprobleme. 27% aller Studies fühlten
sich durch psychische Probleme während des Studiums
beeinträchtigt.
Schweißausbrüche vor Klausuren.
Auch das Thema Prüfungsangst ist ein Klassiker im akademischen Alltag. Wohl jeder Studierende saß schon einmal
mit einem mulmigen Gefühl vor der Tür des Seminarraums
und orakelte, was für Fragen die Klausur wohl enthalten
werde. Schweißausbrüche und Panik bei mündlichen
Prüfungen sind nichts Ungewöhnliches. Auch hier kann die
Psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstelle helfen,
mit Gruppenangeboten die Prüfungsängste abzubauen, wie
Dr. Thomas Busch betonte. Das Beispiel von Bernd zeigt, dass
Prüfungsängste bei Studenten durchaus üblich ist:
Bernd B. hat alles beisammen, was er für die Anmeldung
zum Studienabschluss braucht. An den Prüfungsvorbereitungen sitzt er schon lange. Seine hohen Ansprüche
verführen ihn, nie fertig zu werden und die Angst vor der
neuen Lebenssituation nach dem Studium tut ihr Übriges
dazu: Er kann das Studium nicht abschließen. Er hat
Prüfungsangst. In den ersten Gesprächen bei uns musste er
sich zusätzlich eingestehen, dass noch mehr auf der Strecke
geblieben ist - Beziehungen zu Menschen überhaupt. Er
versprach sich viel davon, bei uns an einer Gruppe von
Studenten mit Prüfungsangst teilzunehmen. Der Kontakt mit
anderen machte ihn mutig und unterstützte ihn, sich seinen
Problemen zu stellen und sich „freizuschwimmen“.
Seither ist wieder Land in Sicht.
Zeit muss „verwaltet“ werden.
Neben Prüfungen haben viele Studentinnen und Studenten
auch akute Probleme mit ihrem Zeitmanagement.
Sigi Oesterreich von der Beratungsstelle (Dank für die
Unterstützung bei diesem Beitrag - die Red.) wies auf
Arbeitsstörungen bei Studierenden hin.
Die können sich zu schwerwiegenden Problemen entwickeln,
wenn sie nicht frühzeitig erkannt und bearbeitet werden.
Projekte werden verschoben, Hausarbeiten arten zu nie
enden wollenden Mammutprojekten aus und die Referatsvorbereitung entwickelt sich schon wieder zur Nachtschicht,
obwohl doch diesmal sehr zeitig damit angefangen wurde.
Mit Arbeitsstörungen und Problemen mit dem regelmäßigen
Arbeiten fürs Studium setzt sich die Diplom-Psychologin
Renate Wandt auseinander, die zu diesem Thema im
laufenden Sommersemester eine Arbeitsgruppe anbietet.
Ein ähnliches Gruppenangebot hat auch Andreas geholfen:
Andreas A. hat nach einem Studienabbruch gerade sein
zweites Studium begonnen. Diesmal soll alles ganz anders
werden. Aber bereits nach kurzer Zeit erlebt er sich auch in
der neuen Situation wieder wie vorher. Seine Motivation
geht verloren, nichts macht mehr Spaß, zu nichts kann er
sich aufraffen. Zu Hause, mit Freunden, mit der Freundin,
überall ergreift ihn diese lähmende „Faulheit“. Er verschiebt
– bis sich ein Riesenberg aufgetürmt hat, der unüberwindlich
erscheint. Und der Druck, dass dieses Studium das „Richtige“
sein muss, macht den Berg noch höher. Andreas hatte sich
an die Studienberatung seiner Hochschule gewandt, aber
leider erst, als er für das erste Studium bereits die Tür hinter
sich zugeschlagen hatte. Von dort kam er zu uns. Dass seine
Verweigerung „irgendwie“ mit seiner Lebensgeschichte
zu tun hat, ist ihm schnell klar geworden, und dass diese
Auseinandersetzung mit sich selbst Zeit braucht, auch.
Umso wichtiger waren ihm kurze, erreichbare Ziele:
Ausgewählte Angebote der Psychologisch-psychotherapeutische
Beratungsstellen des Studentenwerks Berlin.
1. Prüfungsangst - Die Gruppe setzt sich mit den Ängsten vor und
während einer Prüfung auseinander. Was führt zu Prüfungsängsten
und wie lernt man, sie zu kontrollieren?
Leitung: Dr. Thomas Busch, Termine: Im Sommersemester montags
9.30-12.30 Uhr, Teilnahmevoraussetzung: Vorgespräch, Anmeldung:
Telefonisch 030/31 12 490, Ort: Hardenbergstraße 34, 10623 Berlin
(Charlottenburg)
2. Arbeitsstörungen - Probleme mit der regelmäßigen Arbeiten
fürs Studium. Die Gruppe beschäftigt sich mit Blockaden, Rückzug
Was kann er sich mit Hilfe eines Arbeitsplans wie einrichten?
Was hilft ihm, seinen Druck zu verringern? Wo liegen seine
Fähigkeiten und was fällt ihm schwer? Wie kann er sich kleine
Ziele vornehmen, die auch zu schaffen sind? Als die erste
Klausur geschafft war, war der Berg bereits etwas kleiner,
dafür waren Motivation und Zuversicht wieder größer.
Individuelle Beratung kostenlos und
vertraulich.
Auch für die sozialen Belange der Studierenden gibt es ein
Beratungsangebot im Studentenwerk Berlin. Ob finanzielle
Engpässe oder die Beratung für Studierende mit eigenem
Nachwuchs, die Angebote der Sozialberatung sind vielfältig.
Um die Probleme behinderter oder chronisch kranker
Studierender kümmern sich die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ebenso. Angst vor der Inanspruchnahme einer
Beratung muss übrigens niemand haben. Die Angebote
sind kostenlos und alle persönlichen Fragen werden
selbstverständlich vertraulich behandelt. Oft kann schon ein
einzelnes Gespräch helfen, denn meist ist man ja nicht der
erste Studierende, der ein bestimmtes Problem hat und die
Erfahrung des Beratungsteams hilft, auch vermeintliche große
Probleme schnell aus der Welt zu schaffen.
[Dirk M. Oberländer]
und Mutlosigkeit beim Arbeiten fürs
Studium. Ziel ist es,
einen
Information/Mensa
Aktionswoche
5
eigenen Arbeitsrhythmus zu entwickeln und Grundlagen des
Zeitmanagements kennen zu lernen.
Leitung: Renate Wandt, Termine: Im Sommersemester 2004 dienstags
9.30-12.30 Uhr, Teilnahmevoraussetzung: Vorgespräch, Anmeldung:
Telefonisch 030/31 12 490 oder 030/293 022 71, Ort: Franz-MehringPlatz 2, 10243 Berlin (Friedrichshain)
Alle weiteren Infos zu Angeboten der Beratungsstellen des
Studentenwerks Berlin findet ihr im Netz: www.studentenwerkberlin.de
Information/psychologische Beratung 5
Berlin statt Barcelona für ein Jahr!
Nicht nur Barcelona ist, wie im spanischen Film „Barcelona for a year“ beschrieben, ein attraktives Ziel für Erasmusstipendiaten, immer mehr europäische Studentinnen und Studenten zieht
es genauso nach Berlin. Darunter sind erfreulicherweise auch immer mehr Studierende mit
Behinderungen.
Laetitia Bernard aus Frankreich ist eine von
ihnen. Auf die Frage des werkblatts, wie ihre
Behinderung (Frau Bernard ist blind – die Red.)
bei der Stipendienbeantragung berücksichtigt
wurde, sagte sie: „Ich konnte bei dem
französischen Ersamusbüro die Kosten für
ein Mobilitätstraining zur Orientierung
an der fremden Uni und Kosten für einen
Studienhelfer beantragen.
Ihr französischer Schwerbehindertenausweis
wurde bei der BVG nicht anerkannt, sie konnte
nicht wie andere Blinde in Berlin kostenlos
Bus oder Bahn fahren. Hier ist sicher auch das
Europaparlament gefordert, denn noch immer
gibt es keinen internationalen oder zumindest
europaweit geltenden Schwerbehindertenausweis!
Leider kamen die Gelder für den Studienhelfer
erst im Februar, obwohl ich die Hilfe schon ab
Oktober gebraucht hätte! Daher hatte ich im
ersten Semester ziemliche Schwierigkeiten,
zum Beispiel habe ich oft die Teilnehmerliste
im Seminar „übersehen“ und nicht immer
hat sie mir jemand gegeben!
Dennoch, so Frau Bernard, sind „Auslandserfahrungen sehr wichtig, weil man lernt,
Schwierigkeiten zu überwinden!“
Jetzt, im zweiten Semester läuft alles
schon etwas besser, ich habe einen guten
Studienhelfer, singe im Unichor mit und kann
sogar mein Hobby, das Reiten, hier ausüben.
Und, ganz wichtig, ich habe mittlerweile
einige Freunde und Freundinnen, mit denen
ich viel unternehmen kann.“Besonders
gut gefällt Laetitia Bernard die Sitte, sich
nachmittags zu Kaffee und Kuchen zu treffen.
Frau Steiner ist als Rollstuhlfahrerin
besonders auf rollstuhlgerechte öffentliche
Verkehrsmittel und funktionierende Aufzüge
angewiesen. Leider muss sie oft Umwege in
Kauf nehmen, um an die FU zu gelangen.
Eher schwierig findet sie die deutsche
Bürokratie.
6 Studentenwerk/Austausch
Genauso denkt auch Judith Steiner aus der
Schweiz. „Berlin ist ja riesig, so groß habe ich
es mir wirklich nicht vorgestellt!“
„Mein größtes Problem war es, eine rollstuhlgerechte Wohnung in der Nähe der FU zu
finden.“
Obwohl es in FU-Nähe nur wenige rollstuhlgerechte Appartments in den Studentenwohnheimen gibt, ist es Frau Steiner gelungen,
mit Hilfe des Studentenwerks ein geeignetes
Appartment zu finden.
Positiv findet sie vor allem die Hilfsbereitschaft
der Berliner und dass es diese Möglichkeit
der Horizonterweiterung wirklich für alle
Studierenden gibt.
„Meine Behinderung war bei dem Antrag
auf das Erasmus-Stipendium kein Handicap,
das Schweizer Erasmusbüro war zwar
noch nicht darüber informiert, dass die
Mehrkosten aufgrund der Behinderung auch
zu übernehmen sind, aber sie haben sich dann
erkundigt und mir die Gelder bewilligt. Und
das nächste Mal klappt es bestimmt besser!“
Übrigens: Die Beratungsstelle für behinderte
und chronisch kranke Studierende des
Studentenwerks Berlin unterstützt und berät
auch Erasmusstipendiaten mit Behinderungen.
Wir helfen, schnell und unbürokratisch
Lösungen für individuelle Probleme beim
Einleben an der Uni und in Berlin zu finden.
E-mail: [email protected]
[stw/bg]
Überraschungen im nahen Osten
Ein Studentenwohnheim, zwei sympatische Russen, Frau Binkowski und ich.
An einem Donnerstagvormittag im grauen
Mai des Jahres 2004 mache ich mich mit
dem Auftrag meines Redakteurs, aus dem
Studentenwohnheim Sewanstraße zu
berichten, auf den Weg in die Plattenbausiedlung im Bezirk Lichtenberg.
Beide studieren an der FHTW Wirtschaftsinformatik und sind von den kurzen Wegen
zur Hochschule, zur KiTa oder auch zu den
Einkaufsmöglichkeiten angetan. Am besten
gefallen dem Indonesier die grüne Umgebung
und die günstigen Verkehrsverbindungen
auch zur Innenstadt.
Ich bin etwas skeptisch.
Völlig unerwartet treffe ich auf buntes Markttreiben am U-Bahnhof Tierpark, den ich nach
knapp 20 Minuten Fahrzeit vom Alex erreiche.
Da ich mit Gundel Binkowski, der Leiterin der
Wohnheimverwaltung verabredet bin, eile ich
an der Schwimmhalle, der Pizzeria und dem
modernen Einkaufszentrum vorbei und bin
nach wenigen Minuten am Wohnheim.
Noch ehe ich mich Frau Binkowski, einer
netten rothaarigen Mittvierzigerin, so richtig
vorstellen kann, macht sie mich mit Asrul
Huda bekannt, der mit seiner Frau und seinen
beiden Kindern seit letztem Jahr in einer ZweiZimmer-Wohnung in der Sewanstraße wohnt.
Für die 54 m²große Wohnung bezahlt er rund
300 Euro monatlich warm. Nach acht Jahren
Studium in Berlin möchte er nicht mehr
umziehen, auch wenn in der Sewanstraße die
Wände manchmal etwas hellhörig sind.
Durch die umfangreiche Sanierung und
Modernisierung des Studentenwohnheims
(das werkblatt berichtete ) haben sich die
Bedingungen in den letzten Jahren sehr
verbessert. Auch auf mein Nachfragen betont
Huda, dass es nichts zu bemängeln gäbe.
Einen langen und schweren Partyabend haben
wohl Igor Nikulin und Maxim Bauer hinter
sich, deren Wohnung im Studentenwohnheim
ich fotografieren darf. Die beiden Maschinenbaustudenten an der TFH teilen sich eine ZweiZimmer-Wohnung. Für die Fotos haben es die
sympathischen Russen zumindest geschafft,
ein Zimmer aufzuräumen. „Uns gefällt es hier
gut.“ Man sieht es.
Bevor ich das Wohnheim verlasse, erzählt
mir Frau Binkowski noch, dass im Wohnheim
wegen seiner guten Lage und seiner günstigen
Miete gern Studierende der FHTW, der ASFH
und der Humboldt-Universität wohnen.
Zimmer in den Drei-Zimmer-Wohnungen
werden jetzt möbliert und auch an NichtWohngemeinschaften vermietet.
In der „Spelunke“, dem hiesigen Studentenclub, finden regelmäßig Veranstaltungen für
die Bewohner statt.
Ich verlasse das Wohnheim, inzwischen
kommt sogar die Sonne raus. In der Pizzeria
genehmige ich mir nun einen Capuccino …
[Ch. Gablenz]
Studentenwerk/Im Osten 7
17. Sozialerhebung: die Ergebnisse
Die Veröffentlichung der Ergebnisse der
Erhebung zur sozialen und wirtschaftlichen
Lage der Studierenden in Deutschland, die
aus der Befragung deutscher und ausländischer Studierender, die ihre Hochschulreife
in Deutschland erworben haben, entstanden,
sind, erfolgte am 23. Juni 2004.
Wie sich die soziale Lage der Studierenden
ändert und wie wichtig die Befragung der
Studierenden ist, zeigen Beispiele: Im Jahr
1951 kam ein Studierender mit rund 100
Mark im Monat aus, heute sind es 639
Euro. Aber auch Wohnformen unterliegen
einem ständigen Wandel. Die Wohngemeinschaft, eine heute gebräuchliche Lebensform,
existierte bis Mitte der 60er Jahre noch gar
nicht.
Dagegen haben in den 50er Jahren fast alle
Studierenden zur Untermiete gewohnt, einer
Wohnform, die heute fast vergessen ist.
Die Sozialerhebung, die alle drei Jahre im
Sommersemester erfolgt, widerspiegelt
gesellschaftlichen Veränderungen und zeigt,
wie staatliche Förderung angepasst werden
muss.
Sozialerhebungen bilden immer wieder die
Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen. Sie bieten darüber hinaus häufig
Argumente, um die soziale Lage der
Studierenden auf die politische Tages-
ordnung zu setzen.
So hatte die 16. Sozialerhebung im Jahr 2000
nochmals deutlich gemacht, dass immer
weniger Kinder einkommensschwacher
Familien ein Studium aufnehmen. Aufgrund
dieser Entwicklung legte die rot-grüne
Bundesregierung eine BAföG-Novelle auf
und erhöhte die staatlichen Zuschüsse.
Sozialerhebungen helfen ferner den
Studentenwerken, ihre Dienstleistungen den
Bedürfnissen der Studierenden anzupassen
und qualitativ weiter zu entwickeln.
Seit 1951 gibt es in der Bundesrepublik
Sozialerhebungen, sie haben mit ihrer mehr
als 50-jährigen Geschichte eine einmalige
Tradition - auch im internationalen
Vergleich.
Ende 2004 wird zur 17. Sozialerhebung
ein Sonderbericht zu den Befragungsergebnissen zum studienbezogenen Auslandsaufenthalt deutscher Studierender
veröffentlicht. Der Internationalisierung des
Studiums wird damit Rechnung getragen.
Das werkblatt wird über die Ergebnisse
berichten, alle Details sind unter:
www.sozialerhebung.de als Download
abrufbar.
[stw/jm]
BAföG - Vermögen angeben!
Auch in Berlin geht, wie in allen anderen
Studentenwerken, der Datenabgleich weiter.
Alle BAföG- Empfänger(innen) werden überprüft, ob sie ihr Vermögen bei der Antragstellung richtig angegeben haben.
Gegenwärtig werden alle Fälle durchgesehen,
bei denen die Zinserträge zwischen 100 bis 150
Euro im Jahr 2001 betrugen. Hierauf hat der
Bundesrechnungshof bestanden , um wirklich
alle möglichen Falschangaben zu erfassen. Für
die Mitarbeiter des BAföG-Amts ist das mit
erheblichem Mehraufwand verbunden; ein
bereits erledigter Jahrgang muss erneut
bearbeitet werden. Wie Dr. Andreas Brickwell,
Leiter des BAföG-Amts, betonte, ist es
oberstes Ziel, Zahlungsverzögerungen bei
den ehrlichen Studenten zu vermeiden: „Die
Anträge des Wintersemesters 2003 und des
Sommersemesters 2004 wurden zunächst
abgearbeitet. Anschließend werden die verbleibenden rund 900 Vermögensfälle bis Ende
Juni 2004 verstärkt bearbeitet.“
Danach hat die Bearbeitung der Wiederholungsanträge der Studierenden Vorrang.
Die Überprüfung der Vermögen aus 2002 wird
deshalb erst im Frühjahr 2005 erfolgen.
Wie er weiter betonte, könnte der mit dem
Datenabgleich verbundene Aufwand deutlich
gesenkt werden, wenn bereits mit der Antragsstellung das Vermögen richtig abgegeben
würde.
[stw/ab]
Studentenhotel Hubertusallee
Hilfe, der Besuch von Freunden oder Verwandten steht an. Aber wo kann ich sie
unterbringen? Das Studentenwohnheim
und –hotel Hubertusallee bietet sich hier als
hilfreiche Alternative an.
Abbildung: Xavier Duchese
Von Anfang März bis Ende September eines
Jahres stehen die 59 Zimmer, in denen in den
übrigen Monaten hauptsächlich Austauschstudierende wohnen, Hotelgästen zur
Verfügung.
Ob im Einzel-, Doppel- oder Dreibettzimmer,
8 Studentenwerk/Kurzmeldungen
die mit Bettwäsche und Handtüchern
ausgestatteten Zimmer sind bestens für den
Kurztrip (und länger) nach Berlin geeignet.
Und ein reichhaltiges Frühstück wird auch
noch geboten! Einen guten Überblick über
das Angebot, die Preise und Bilder der Zimmer
gibt es unter: www.studentenwerk-berlin.de/
wohnen/02/.
Dort kann man auch gleich ein Zimmer
reservieren.
[Stw – WB/jm]
Neuer europäischer Bildungsraum
durch die EU-Erweiterung
Als „Chance für grenzenlose Bildung“
bezeichnete der Generalsekretär des
Deutschen Studentenwerks (DSW), Achim
Meyer auf der Heyde, die Erweiterung der
Europäischen Union um zehn neue Länder.
Damit die geöffneten Grenzen von allen
Europäern überschritten werden könnten,
müsse die Politik zügig noch bestehende
Hürden abbauen.
Ein wichtiger Schritt sei die Gleichstellung von
Studierenden aus den acht osteuropäischen
neuen Ländern mit ihren Kommilitonen
aus den übrigen EU-Staaten. „Studierende
aus Osteuropa haben in Deutschland nur
ein eingeschränktes Arbeitsrecht. Diese
Benachteiligung muss die Bundesregierung
sofort korrigieren“, so Meyer auf der Heyde.
Die europäische Einigung dürfe auch nicht an
weiteren Mobilitätsbremsen wie den überholten und bürokratischen Regelungen im
deutschen Ausländerrecht scheitern. Schlimm
genug sei bereits die Unfähigkeit der Politik,
sich auf ein tragfähiges Zuwanderungsgesetz
zu einigen. Deutschland sei auf neue Impulse
durch ausländische Studierende angewiesen,
um sich wieder als qualifizierter Bildungs- und
Forschungsstandort positionieren zu können.
„Der litauische Student, der sich weder auf
eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis
noch auf eine geregelte Studienfinanzierung
stützen kann, wird sein Interesse an
Deutschland als Studienort schnell wieder
verlieren“, so Meyer auf der Heyde.
Daran sei ersichtlich, dass die Studienfinanzierung im gesamten europäischen Raum neu
organisiert und abgestimmt werden müsse.
„Eine Lösung ist längst überfällig. Die EUErweiterung ist der ideale Zeitpunkt, um zu
handeln“, so Meyer auf der Heyde.
Der studentische Austausch müsse „auf
einen gesamteuropäischen Nenner gebracht
werden“. Meyer auf der Heyde forderte:
„Wer mobil studiert, der muss auch
mobil gefördert werden. Das langfristige
Ziel ist eine einheitliche europäische
Ausbildungsförderung; der Anfang könnte
auf einer Grundfinanzierung basieren.“
Entsprechende Pläne der EU-Bildungsminister
bei der Bologna-Folgekonferenz im September
2003 müssten daher erweitert werden.
[DSW]
Studentenwerk/Kurzmeldungen 9
Wohnheimtutoren, die ersten
Schritte.
Wohnheimtutoren sind Studierende aus verschiedenen Ländern, die ihre Aufgabe darin sehen,
neu angekommenen internationalen Studierenden die Bedingungen für das Studium in Berlin zu
erleichtern.
Nach dem letzem Semester, dem ersten, in
dem es Wohnheimtutoren in Berlin gab,
werden die Erfahrungen positiv bewertet.
Der Service für die Studierenden reicht von
Informationen über das Alltagsleben in
Deutschland und im Studentenwohnheim
speziell bis hin zu kulturellen Angeboten, wie
gemeinsamen Museumsbesuchen. Und
Studierenden, die spät abends oder nachts in
Berlin ankommen, wird auch gleich geholfen.
Die Tutoren sind in den Wohnheimen FranzMehring-Platz, Goerzallee, Siegmunds Hof
und „Victor Jara“ Biesdorf eingesetzt, Sprechstunden oder das Tutoren-Handy erleichtern
die Kontaktaufnahme. Mancher Kontakt ergibt
sich auch im „Flurgespräch“ im Wohnheim.
Monatlich findet ein Teamtreffen der Tutoren
mit der Sozialberaterin Iris Breul vom
10 Informationen/Tutoren
Studentenwerk Berlin statt, Erfahrungen
werden ausgetauscht und manches Problem
gelöst.
Berliner Wohnheimtutoren nahmen außerdem
an einem Workshop des Deutschen Studentenwerks teil, der praktische Hilfestellung gab.
Mehr als zwei Drittel der deutschen Studentenwerke setzen Tutoren ein. „Die Tutoren
vermitteln den ausländischen Studierenden
das Gefühl von ‚Heimat auf Zeit’.
Als ständige Ansprechpartner in den Wohnheimen helfen sie auch bei der Kontaktaufnahme mit deutschen Kommilitonen und
fördern so die interkulturelle Kommunikation“,
sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens.
künftigen Hochschulraum Europa von
unschätzbarem Wert.
Seit 1997 hätte die Zahl der ausländischen
Studierenden bundesweit insgesamt um 35,7
Prozent zugenommen.
In den Studentenwohnheimen des Studentenwerks Berlin ist die Zahl der ausländischen
Studierenden gleichfalls kräftig gestiegen.
Ihr Anteil beträgt inzwischen 56,48 Prozent,
dass sind knapp 18 Prozentpunkte mehr als
1997.
Mehr Informationen sowie die Namen,
E-Mail Adressen und Telefonnummern der
Wohnheimtutoren und –tutorinnen finden
sich unter:
www.studentenwerk-berlin.de/berlin/06/03
[stw/ib]
Positive Erfahrungen während des Studiums
würden in die Heimatländer mitgenommen
und multipliziert und seien für einen
Brasilien, China, Deutschland,
Kamerun, Libanon und Polen …
... ein interkultureller Fortbildungstag im Studentenwerk Berlin
Brasilien, China, Deutschland, Kamerun,
Libanon und Polen – multikulturelle Vielfalt
und - viele offene Fragen!
Der interkulturelle Fortbildungstag war dazu
angelegt, die Kenntnisse über diese Länder
zu erweitern. Einleitend sprach Iris Breul von
der Sozialberatung des Studentenwerks Berlin
zum Thema `Kultur´ und `Kulturschock´.
Danach berichteten die Teilnehmer des
Workshops über ihre Heimatländer.
Von Jingyu, einem jungen Chinesen erfuhren
die Anwesenden viel über die Kultur seiner
Heimat. Aus seinem Vortrag erfuhren sie, dass
Chinesen gerne und viel, genaugenommen
den ganzen Tag, kochen. Nun wissen sie auch,
warum chinesische Mitbewohner in den
Wohnheimküchen so präsent sind.
Clairton berichtete von seiner letzten Reise
nach Brasilien und der dort herrschenden
Armut. Er sagte, dass er sogar Opfer eines
Überfalls wurde. Dennoch will er nach seinem
Studium in sein Heimatland zurückkehren.
Bertel und Nadine beeindruckten mit tollen
Bildern und brachten die unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen von Kamerun, wie die
Bantu, Semibantu- und Sudanvölker, näher.
Bei Gifara konnten alle Fragen zum Libanon
gestellt werden.
Von ihm erfuhren die Teilnehmer einiges über
die negativen Vorurteile, mit denen sich viele
Studierende aus dem arabischen Raum in den
letzten Jahren, besonders seit den Anschlägen
im September 2001, auseinandersetzen
müssen.
Über das neue EU-Land Polen berichteten
Alina und Kasia.. Leider konnte Martin zum
Schluss nur noch kurz von seinen Erlebnissen
in den USA berichten, da die Zeit wie im Fluge
verging.
Bei der nächsten Gelegenheit werden einige
deutsche Kulturstandards zur Sprache
kommen.
[stw/IB]
Studentenwerk
Umbau abgeschlossen
Nach zweimonatiger Umbauzeit strahlt die
Cafeteria Van’t-Hoff-Straße in neuem Glanz
und lädt nicht nur die Studierenden der FURechtswissenschaften zum Besuch ein.
Die Öffnungszeiten an allen Werktagen
wurden ausgeweitet, im Semester kann jetzt
von Montag bis Donnerstag sogar bis 18.30
Uhr in den ansprechend hergerichteten
Räumen geschlemmt werden.
Wohnheimtagung in Kiel
Zur jährlichen Wohnheimtagung in Kiel trafen
sich Mitte Mai 2004 über 100 Vertreter von
53 Studentenwerken aus ganz Deutschland,
um aktuelle Entwicklungen und Probleme des
studentischen Wohnens in Deutschland zu
beraten.
Besonderes Interesse fanden Beiträge zu alternativen Technologien zur Energieeinsparung.
Künftig werden Solartechnik (wie bereits die
Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung im
Berliner Studentenwohnheim Halbauer Weg ),
Photovoltaik, Windenergie und Geothermie
eine bedeutendere Rolle spielen. Allerdings ist
die Finanzierung völlig ungeklärt.
Angebot erweitert
Drei- bzw. Zweizimmerwohnungen in den
Studentenwohnheimen Sewanstraße,
Coppistraße, Ferdinand Thomas
(Storkower Straße) und Werneuchener
Straße konnten bisher nur insgesamt
von Wohngemeinschaften oder Familien
gemietet werden. Ab sofort können in
solchen Wohnungen auch einzelne möblierte
Zimmer gemietet werden – sozusagen an
WG-Einsteiger. Anders in einer „echten“ WG
können Sie sich Ihre Mitbewohnerinnen
und -bewohner (in den anderen Zimmern
der Wohnung) allerdings nicht selbst
aussuchen. Die Wohnheimverwaltungen, die
Bewerbungen für dieses Angebot ab sofort
annehmen, unterstützen aber gern und helfen
bei der Auswahl des „richtigen“ Zimmers.
Umbau in den Startlöchern
Voraussichtlich im August 2004 beginnt der
Umbau der TU-Mensa in der Hardenbergstraße
34. Zunächst wird die Fassade erneuert; die
vorgesehene Wärmedämmung wird die
laufenden Betriebskosten der in den 70er
Jahren errichteten Mensa deutlich senken. Im
Gebäude selbst beginnen Abbrucharbeiten.
Das werkblatt wird in der nächsten Ausgabe
über das Projekt und den Ablauf der Arbeiten
informieren.
Tagesaktuelle Informationen finden Sie auch
unter: www.studentenwerk-berlin.de.
Geburtstagsparty: 50 Jahre
Studentenwohnheim Biesdorf
Mit einer großen Open-Air-Party wurde am
17. Mai 2004 der 50. Geburtstag des
Studentenwohnheims Biesdorf gefeiert.
Der erste Wohnheim-Neubau in Ost-Berlin
wurde am 1. Mai 1954 eröffnet.
Zeitweise wohnten mehr als 2.000 Studierende
in 4- bis 6-Bett-Zimmern. Interessante Informationen über die Anfangsjahre gab auch
Georg Leimer, der 1954 im Studentenwohnheim wohnte.
Heute bietet das vom Studentenwerk
aufwändig sanierte Gebäude Wohnraum für
rund 600 Studierende überwiegend in Einzelund Doppelapartments. Mehr als ein Drittel
aller Bewohner sind Studierende aus anderen
Ländern.
Achtung: Sonderöffnungszeiten in den
Mensen und Cafeterien
Während der Sommermonate (Zeitraum vom
19. Juli bis 2. Oktober 2004) sind die Öffnungszeiten der Mensen und Cafeterien den
veränderten Besucherströmen in dieser Zeit
angepasst.
Einige Mensen und Cafeterien haben ihre
Öffnungszeiten verkürzt, andere sind zeitweise
ganz geschlossen. Da wir nicht möchten, dass
Sie vor verschlossener Tür stehen (und mit
einem leeren Magen wieder abziehen müssen),
haben wir für Sie ab 1. Juli 2004 eine Übersicht
unter www.studentenwerk-berlin.de/mensen
bereit gestellt.
Studentenwerk/Intern 11
Der Mann hat Routine. Lässig sitzt Bernd
Begemann auf einem Stuhl im heruntergekommenen Backstagebereich des Knaak, regt
sich über einen unvollständigen Saitensatz
auf, beantwortet gleichzeitig die Interviewfragen und malt mit dickem Edding rund 50
Titel auf seine Playlist.
Eben hat er gemeinsam mit seiner Begleitcombo „Die Befreiung“ sein 13. Album mit
dem Titel „Unsere Liebe ist ein Aufstand“ aufgenommen, mit dem er endlich einmal in die
Charts will.
Jahrelang tingelte Bernd als One-Men-Show
durch die Clubs, nahm seine Platten im Heimstudio auf und war seine eigene BookingAgentur. Sogar zu einer eigenen Fernsehshow
brachte es der gebürtige Bad Salzufler.
„Bernd im Bademantel“, eine „Low Budget
tagsüber Late Night Show“ überlebte im NDR
allerdings nur wenige Folgen.
Inzwischen ist er beim Hamburger Label
Grand Hotel van Cleef gelandet, das u.a.
Tomte-Sänger Thees Uhlmann gehört. Bernds
Entertainer-Qualitäten nötigen einem
Respekt ab, Konzerte über vier Stunden
Länge sind keine Seltenheit, massive
Publikumsansprachen inklusive.
Was ist das Peinlichste, das dir auf der Bühne
jemals passiert ist?
Alles, was auf der Bühne passiert, ist
interessant. Einige Leute erzählen: „Da ist mir
dann die Hose geplatzt und so“, aber was ist
daran peinlich?
12 Besprechung/Lese Lust
Ich meine, es ist halt eine Bühne. Was wirklich peinlich ist auf Bühnen, erlebe ich als
Zuschauer im Deutschen Regietheater.
Wenn Leute herumschreien und sinnlosen
Müll reden in lächerlichen Theaterstücken,
die davon handeln, dass diese moderne
Konsumgesellschaft einfach nicht kommunizieren kann, das ist peinlich! Aber mir
persönlich passiert nichts Peinliches auf der
Bühne.
Bist du eigentlich lieber als Solokünstler oder
mit Band auf Tournee?
Es ist sehr angenehm mit dieser Band auf der
Bühne zu stehen. Mit einer schlechten Band
auf der Bühne zu stehen ist extrem unangenehm.
Alle Musiker dieser Band und ich teilen einen
Hang zur Verspieltheit (fragt seinen Bassisten:
Ist das richtig Ben? Ja, lachen) und wir spielen
auch mit uns selbst, aber auch mit einander
und das können wir teilen (lachen).
Was macht einen guten Entertainer aus?
Für mich persönlich muss ein Entertainer sein
wie mein Vater, wenn er Gäste empfängt.
Du legst ne Bert Kemper Platte auf, du reichst
ein bisschen was rum und erzählst ein wenig.
Gibst allen den Eindruck, dass es ok ist, sich
jetzt ein bisschen gehen zu lassen und lässt
dich auch selbst ein bisschen gehen. Du
erzählst ein paar nette Geschichten, bist
freundlich und gibst allen ein gutes Gefühl.
Wie kamst du eigentlich vom Punk zum
Liedermacher?
Ich würde nicht sagen, dass ich ein Liedermacher bin, das ist ein sehr hässliches Wort.
Bei Liedermacher sieht man halt immer noch
so einen Typen, der mit der Gitarre auf dem
Stuhl sitzt und irgendwie gegen Kernkraft ist.
Das ist natürlich auch schön, wenn er gegen
Kernkraft ist, aber darum geht es mir nicht. Ich
schreibe Lieder seit ich acht bin, aber auf der
Bühne rocke ich!
Du hast mich auf dem Immergut gesehen, das
war ein rockiges Event. Du kannst nicht sagen,
dass ich nicht rocke. Aber du kannst auch nicht
sagen, dass es keine Popmusik war. Du kannst
auch nicht sagen, dass es keinen Soul hatte. Ich
bin ein Rock-Pop-Soul-Künstler!
Bands wie die Ramones haben gezeigt, wie
effektiv man mit wenig auskommt, wenn man
es etwas geschickt einsetzt.
Hast du eigentlich nach 13 Alben noch neue
Ideen?
Ich habe knapp 200 Lieder veröffentlicht und
auf jedes Lied kommen zehn, die ich nicht
veröffentlicht habe. Ich bin manisch, ich bin
wie Balzac. Aber die Kids wissen nicht mal,
wer Balzac ist, also scheiß auf sie!
Gibst es Musik, die man verbieten sollte?
Nein, natürlich nicht.
Warum nicht?
Wo soll das enden, das ist ein freies Land.
„Ich bin manisch,
ich bin wie Balzac.“
Bernd Begemann im Interview.
Ich bin überzeugter Demokrat und Pluralist.
Auch wenn Sachen furchtbar sind, dann sollte
man sagen, warum sie furchtbar sind.
Am allerbesten ist es, etwas Gutes dagegen zu
setzen. Ich kann mich endlos über Scooter
aufregen, aber warum? Ich meine, offensichtlich geben die so vielen Leuten Freude und
Kraft und dann sollen die das weiter tun. Ich
weiß nicht, ob ich Scooters Schuhe ausfüllen
könnte?
Was war das schönste Kompliment, das du für
deine Musik bekommen hast?
Von ausländischen Musikern, wenn sie mich
fragen, wie ich meinen Sound mache? Das höre
ich nie von deutschen Musikern.
Ich bin echt kein guter Techniker, aber ich habe
einen Sound. Paul Weller hat mich gefragt, wie
ich das mache, auch Adam Green hat das
getan.
Die haben mich ausgefragt, nach meinem
Gitarren-Sound. Das war kein Kompliment,
sondern eine Anerkennung von Handwerker
zu Handwerker, die mich bestätigt. Wenn ich
einen Sound hören würde, wie den, den ich
mache, würde mich auch interessieren wie der
zustande kommt. Aber es scheint hier keinen
zu interessieren. Kriege ich Anrufe vom GuitarPlayer, nein!
[Interview: Dirk M. Oberländer ]
Human Nature – Die Krone der Schöpfung
Start: 10.06.2004
Feel Like Going Home
Reverse Angle / Vulcan Productions
Von den herrschenden Schönheitsidealen
frustriert, zieht sich Lila (Patricia Arquette),
deren Körper durch eine Laune der Natur mit
dichtem Haarwuchs überzogen ist, in die Wildnis zurück. Als sie sich auf der Suche nach
einem Partner wieder in die Zivilisation wagt,
trifft sie auf den Behavioristen Nathan (Tim
Robbins), dessen Ziel es ist, der Spezies Mensch
durch die Unterdrückung jeglicher animalischer Instinkte zu ewigem Frieden zu verhelfen. Die beiden grundverschiedenen
Charaktere verlieben sich. Auf einer Wanderung stoßen sie auf Puff (Rhys Ifans), der wie
ein Affe aufgezogen wurde. Nathan sieht die
Chance seines Lebens und macht aus dem
Wilden einen zivilisierten, kulturell interessierten Menschen, der schon bald bestes
Oxford-Englisch spricht.
Doch in einer Abfolge von bizarren Ereignissen
zeigt sich, dass sich die Natur nicht so leicht
unterdrücken lässt.
„Human Nature“ entführt die Zuschauer erneut in die skurrile Gedankenwelt des Charlie
Kaufman („Being John Malkovich“). Zusammen
mit den preisgekrönten Videoclipregisseuren
Spike Jonze (Produktion) und Michel Gondry
(Regie) erzählt der Drehbuchautor eine bizarre
Geschichte über die menschliche Natur, die
durch die Zwänge der Gesellschaft einer
ständigen Unterdrückung und Anpassung
unterworfen ist.
Mit hervorragenden Darstellern besetzt und
einer surrealen Filmästhetik versehen, stellt
„Human Nature“ märchenhaft die Frage
nach der eigenen Identität und der Macht der
Natur. Und sorgt für eines dieser seltenen,
wunderbaren Filmerlebnisse, die so angenehm
aus dem Einerlei Hollywoods herausragen.
Ein alter Mann sitzt auf der Veranda einer
Farm irgendwo im Mississippi-Delta. Er erzählt
von der alten Zeit, davon, wie er als Kind seiner
allein stehenden Mutter bei der Arbeit auf den
Baumwollfeldern geholfen hat. Dann greift er
zu einer Art Flöte, fängt an, eine Blues-Melodie
zu spielen. Der Mann ist Otha Turner, er spielt
die Fife, ein Instrument, das aus Bambusrohren
gemacht wird. Turner ist der letzte, der weiß,
wie man die Fife spielt, hat versucht, seine
Enkelin – ein junges Mädchen – darin zu
unterrichten.
Noch bevor der Film in die Kinos kommt, verstirbt er im Alter von 95 Jahren. Martin
Scorseses „Feel Like Going Home“ ist eine Reise
durch die Geschichte des Blues, zugleich aber
auch ein musikkonservatorisches Projekt. Ein
Versuch, der verschwindenden Generation
derer Blues-Musiker, die ihre Musik von den
Feldern und Farmen des Mississippi-Deltas in
die Städte Amerikas und hinaus in die Welt
getragen haben, ein Denkmal zu setzen. Nach
Wim Wenders’ „The Soul Of A Man“ ist dies der
zweite von insgesamt sieben Filmen des so
genannten Blues-Projektes.
Scorsese selbst bleibt weitestgehend im
Hintergrund, zeigt Ton- und Fotodokumente
verstorbener Größen wie John Lee Hooker, Son
House oder Muddy Waters und schickt den
Blues- und Reggae-Musiker Corey Harris auf
eine Reise zu den Wurzeln des Blues, die ihn
vom Mississippi-Delta bis nach Westafrika
führt. „Feel Like Going Home“ ist eine
Hommage an vergessene und unvergessene
Helden, ohne die Elvis, die Rolling Stones und
die gesamte westliche Rockmusik undenkbar
wären.
„Human Nature – Die Krone der Schöpfung“
USA / Frankreich 2001
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Patricia Arquette, Tim Robbins,
Rhys Ifans, Miranda Otto
Drehbuch: Charlie Kaufman
Länge: 96 Minuten
[Daniel Kreuscher]
„Feel Like Going Home“
USA 2003
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Corey Harris, Sam Carr, Willie King,
Dick Waterman, Taj Mahal, Otha Turner,
Ali Farka Toure, Habib Koité, Toumani Diabaté,
Keb’Mo’
Drehbuch: Peter Guralnick
83 Minuten
[Jan-Hendrik Bakels]
Kultur/Filmkritik 13
Was wir schon immer über die EM
wissen wollten.
Am 12. Juni ist es wieder so weit: Die 16 besten europäischen Fußballnationen treffen sich in
Portugal, um zum zwölften Mal den Kontinentalmeister auszuspielen. Grund genug, einen Blick
in die Geschichte der Fußball-Europameisterschaft zu werfen.
Der erste Auftritt der Bundesrepublik
Die erste EM-Teilnahme einer Elf aus der BRD
endete mit einer der größten Blamagen
der deutschen Fußballgeschichte. Das viel
zitierte 0:0 gegen die Fußballübermacht
Albanien bedeutete 1968 für den amtierenden Vizeweltmeister das Aus in der Vorrunde.
Über den Patzer durften sich die Jugoslawen
freuen, die anschließend bis ins Finale
durchmarschierten – und dort Italien mit 0:2
unterlagen.
Doch schon vier Jahre später sollte die
Schmach wett gemacht sein: Deutschland
wurde ohne Niederlage Europameister, im
Finale schlug das wohl beste deutsche Team
aller Zeiten um Beckenbauer, Netzer und
Müller die UdSSR mit 3:0.
14 Information/EM
Wunder gibt es immer wieder
Eines der denkwürdigsten Kunststücke der
EM-Geschichte gelang der spanischen Elf im
Jahre 1984. Vor dem letzten Qualifikationsspiel hatte der spätere Finalist zwei Punkte
und elf Tore Rückstand auf die Niederlande.
Ein Wunder musste her. Und das Wunder
geschah: Mit 12:1 besiegten die Iberer Malta
und durften zur Endrunde nach Frankreich
fahren.
Wie die Jungfrau zum Kinde kamen 1992
auch die Dänen zur EM. Bereits in der
Qualifikation gescheitert, rückten sie für die
mit UN-Sanktionen belegten Jugoslawen in
die Endrunde – und wurden praktisch ohne
Vorbereitungsphase prompt Europameister.
Mit 2:0 entriss das Danish Dynamite dem
haushohen Favoriten Deutschland den schon
sicher geglaubten dritten Titel.
Rekorde, Rekorde, Rekorde
Der folgte schon vier Jahre später. Mit fünf
Finalteilnahmen und drei Titelgewinnen ist
Deutschland damit die erfolgreichste Mannschaft der EM. Welch Glück, dass Brasilien in
Südamerika liegt. Doch Frankreich kann in
diesem Jahr ausgleichen und ebenfalls das
dritte Mal gewinnen. Über einen möglichen
Triumph Deutschlands brauchen wir wohl
eher nicht nachzudenken.
Der Rekord der meisten Einsätze eines Spielers
bei einer EM dürfte in diesem Jahr ziemlich
sicher geknackt werden.
Noch stehen sieben Spieler mit je 13 Einsätzen
vorne. Das französische Triumvirat Desailly
(11), Zidane und Thuram (je 10) sollte aber
souverän an die Spitze stürmen – von den
besser Platzierten spielt niemand mehr.
Und auch der Torrekord wackelt.
Mit neun Treffern liegt noch der großartige
Michel Platini an der ewigen Torjägerspitze.
Doch Hollands Patrick Kluivert ist ihm mit
sechs Treffern am nächsten. Die sollten doch
allein im ersten Spiel gegen Deutschland drin
sein.
Die Schlechtesten
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Von
den bislang 24 Nationen, die an einer EMEndrunde teilnehmen durften, gebührt
Griechenland und der Schweiz die zweifelhafte Ehre, die erfolglosesten Nationen zu
sein. Beide Länder holten bislang lediglich
ein Unentschieden bei einem Turnier und
schossen jeweils nur ein einziges Tor. Was
Deutschland im Jahre 2000 übrigens auch
gelang. Die rote Laterne können beide Länder
allerdings schon bei dieser EM an Slowenien
abgeben, das sich nicht qualifizieren konnte.
[Daniel Kreuscher]
Foto: www.nato.int
Der Ursprung
Die Geburt des „Europa-Nationenpokals“, wie
die EM damals im Jahre 1960 noch hieß, war
auch fast schon dessen Ende.
Bis kurz vor dem Startschuss hatten sich nicht
genug Mannschaften gemeldet – die Veranstaltung drohte zu platzen.
Letztlich nahmen dann doch 17 Teams teil,
von denen Irland im einzigen Qualifikationsspiel gegen die Tschechoslowakei schon vor
der Endrunde ausschied. Den in Frankreich
statt findenden Wettbewerb gewann schließlich die UdSSR mit 2:1 gegen Jugoslawien.
Die Bundesrepublik nahm übrigens nicht teil,
wohl aber die DDR – die in der ersten Runde
gegen Portugal die Segel streichen musste.
Studentenwerk
Heute:
Von Mäusen und Menschen
Mit:
Annette Eva-Maria Schalla
Alter:
37 Jahre
Im Studentenwerk tätig seit:
1995 als Studentische Aushilfskraft,
fest angestellt seit 2000
Abteilung/Bereich:
Interne Dienste, Datenverarbeitung Projektmanagement
Aufgabengebiet:
DV-Koordinatorin
Arbeitsort:
Hardenbergstr. 34, 10623 Berlin
Ausbildung:
Studium der Theaterwissenschaften,
Germanistik und Publizistik
Wenn sie nicht arbeitet, dann:
...surft sie im Internet, kocht, liest, geht Joggen,
hört Musik und besucht Konzerte
Was erwarten Sie von der Zukunft?
Das, was sie bringen wird.
Wie sehen Sie das Studentenwerk Berlin heute?
Es ist auf dem Weg.
... und in Zukunft?
...ist es einen Schritt weiter.
Welche Tätigkeiten umfasst Ihr Aufgabengebiet?
In der Abteilung „Interne Dienste, Datenverarbeitung - Projektmanagement“ arbeite ich mit zwei
Kollegen. Meine Aufgabe ist die Betreuung von Softwareprojekten der Abteilungen Personalwesen
und Soziales, im sozialen Bereich betrifft dies hauptsächlich die Arbeitsvermittlung „Heinzelmännchen“. Das Projektmanagement beinhaltet die Erfassung der Softwareanforderungen der
Fachabteilungen, die Verhandlung mit Softwareanbietern, die Schulung der Beschäftigten bei
Änderungen oder Neuerungen und die Problembehebung im laufenden Betrieb. Aktuell habe ich
die Umstellung der Datenverarbeitung der Arbeitsvermittlung „Heinzelmännchen“ von einem
dreimonatigen auf einen monatlichen Abrechnungszeitraum unterstützt, plane den Ausbau der
studentischen Fachjobvermittlung und bereite ein Projekt für eine elektronische Arbeitszeiterfassung im Studentenwerk vor. Bei allgemeinen DV-Problemen (defekte Mäuse, fehlende Berechtigungen, langsame Verarbeitungszeiten usw.) können sich die Beschäftigten des Studentenwerks
darüber hinaus an unser Team im Rechenzentrum wenden.
Wie sollte/könnte Ihrer Meinung nach die Zukunft des Studentenwerks Berlin aussehen?
Das Studentenwerk Berlin sollte künftig neben Serviceleistungen für Studierende auch verstärkt
Aufgaben als Dienstleister für Hochschulen wahrnehmen. Zu einem ersten Projekt dieser Art
könnte sich die Zusammenarbeit bei der „Campus-Card“ zwischen TU Berlin und dem Berliner
Studentenwerk entwickeln. Weitere Kooperationen könnte ich mir u.a. im Bereich Gastronomie
vorstellen, da das Studentenwerk mit Servicemitarbeitern und dem entsprechenden Know-how
bereits vor Ort ist.
Welchen Aufgaben und Fragen muss sich Ihrer Meinung nach das Studentenwerk Berlin stellen?
Wichtig für die Zukunft des Studentenwerks ist die Optimierung des (Service-) Angebots, wobei
die Konzentration auf die eigentlichen Kernaufgaben, nämlich Studierenden kompetenten Service
rund um das Studium anzubieten, im Mittelpunkt stehen sollte. Wir müssen uns für Kooperationen öffnen, unsere Kunden gezielt mit unserem Angebot vertraut machen und vor allem
unseren Kunden und Partnern die Bereitschaft signalisieren, uns mit veränderten Wünschen und
Ausgangssituationen immer wieder neu auseinander zu setzen. Ich denke, dazu hat jeder in
seinem persönlichen Arbeitsbereich eine Menge Gelegenheit.
Dorit Beyersdorff
Steckbrief/Frau Schalla 15

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