Top Thema - Studentenwerk Berlin

Transcrição

Top Thema - Studentenwerk Berlin
04
Gratismagazin
November 2003
1. Jahrgang
Monatszeitschrift des Studentenwerks Berlin
a:
To
em
p Th
Editorial
Einen guten Studienstart und ein erfolgreiches
Studium ...
... allen Studienanfängern im Wintersemester 2003/2004 in Berlin !
Unser Werkblatt 04 wird Sie – kompakt und übersichtlich – über die
wichtigsten Service- und Dienstleistungsangebote des Studentenwerks
Berlin informieren.
Das Studentenwerk Berlin ist – wie die anderen 60 Studentenwerke
in Deutschland – ein modernes Dienstleistungsunternehmen und
für die etwa 135 000 Studierenden in Berlin zuständig. Mit rund
800 Beschäftigten kümmert es sich u.a. um Mensen und Cafetérien,
um Studentenwohnheime, um die soziale und psychologischpsychotherapeutische Beratung und Betreuung Studierender, um die
Studienfinanzierung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz
(BAföG) usw. Das Studentenwerk Berlin ist aber auch Ihr Ansprechpartner,
wenn es um einen Studentenjob geht oder Sie „nur“ einen Internationalen
Studentenausweis erwerben wollen.
Ein kurzer Blick in die Geschichte: Studentenwerke gibt es Deutschland seit
über 80 Jahren. Die Studierenden organisierten sich in Selbsthilfevereinen,
um die Not nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern. Es entstanden die
ersten Mensen, Notunterkünfte, Kleiderstuben und vieles mehr. Die
Arbeit der Studentenwerke wurde durch Beiträge der Studierenden, durch
Spenden aus der Bevölkerung und durch den Staat finanziert. Im Dritten
Reich wurden die Studentenwerke gleichgeschaltet und der Verwaltung
des Reichsstudentenwerkes unterstellt. Als nach dem Zweiten Weltkrieg
die Hochschulen ihren Lehrbetrieb wieder aufnahmen, begannen sich
auch die Studentenwerke neu zu formieren, zumindest in der alten
Bundesrepublik und im Westteil Berlins. In der DDR wurde die Fürsorge
für die sozialen Belange der Studierenden den einzelnen Hochschulen
übertragen. Mit den Jahren wurde die Arbeit der Studentenwerke immer
professioneller. Ende der sechziger Jahre wurde die Chancengleichheit im
Bildungsbereich zum Staatsziel erklärt. Mit der Öffnung der Hochschulen
für Studierende aus einkommensschwachen Familien und dem
drastischen Anstieg der Studierendenzahlen wuchsen auch die Aufgaben
und Leistungen der Studentenwerke. Anfang der siebziger Jahre wurden
die Studentenwerke in den Studentenwerks- bzw. Hochschulgesetzen
der Länder gesetzlich verankert. Der Staat erklärte sich für die Förderung
der sozialen Belange der Studierenden zuständig. Die studentischen
Selbsthilfevereine wurden aufgelöst und durch Studentenwerke ersetzt,
die seitdem „Anstalten des öffentlichen Rechts“ sind. Nach der Wende
wurden in den neuen Bundesländern wieder Studentenwerke gegründet;
das Studentenwerk Berlin nahm sich der „wirtschaftlichen, sozialen und
kulturellen Belange“ aller Berliner Studierenden an.
Petra Mai-Hartung, Geschäftsführerin Studentenwerk Berlin
Inhalt
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Seite 5
Seite 6
Seite 7
Seite 8
Seite 9
Seite 10
Seite 11
Seite 12
Seite 13
Seite 14
Seite 15
-
Produktinformation
Editorial
Information/BAföG/Essen
Vermischtes/Kurznachrichten
Vermischtes/Kurznachrichten
Vermischtes/Kurznachrichten
Kultur/Buchmesse Frankfurt
Rezension/1 Buch/3 Spiele
Musik/Phantom and Ghost
Musik/Blumentopf
Information/neue Wahlheimat Berlin
Anzeigen-Pool
Anzeigen-Pool
Anzeigen-Pool
Das Studentenwerk Berlin ist Ihnen zuverlässiger und kompetenter
Partner, wenn es um den Service „rund ums Studium“ geht.
Petra Mai-Hartung
Geschäftsführerin
Studentenwerk Berlin
Impressum
Herausgeber, V.i.S.d.P.: Studentenwerk Berlin, Petra Mai-Hartung, Seiten 2-7, Verlag Junges Berlin, Jason Krüger, Seiten 8-16 Redaktion: Aida Kadrispahic,
Jürgen Morgenstern, Dirk M. Oberländer, Lukas C. Fischer, Daniel Kreuscher, Janis Voss Gestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness
Satz und Layout: Stephan König, Ibitz Großhelfer Fotos: Jan Ganschow, Stephan König Anzeigen: Jason Krüger, Tel.: 030 - 44 35 28 60 freie Anzeigenberater: Samir Omar, Tanja Hiller Vertrieb: Studentenwerk Berlin Druck: Möller Druck, Berlin Kontakt: werkblatt, Ueckermünderstr. 16, 10439 Berlin,
Tel.: 030 44 67 36 75, E-Mail [email protected] Das werkblatt erscheint monatlich in Berlin und Potsdam. In den Semesterferien erscheint eine
Doppelausgabe für zwei Monate. Das werkblatt liegt an den Berliner Hochschulen aus.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.studentenwerk-berlin.de.
Editorial 2
Haste mal ´n EURO ?
Oder was muss ich tun, um BAföG zu bekommen?
Ein Studium zu finanzieren stellt für viele
Abiturientinnen und Abiturienten ein Problem
dar.
Um das Studium nicht durch permanentes
Jobben unnötig in die Länge zu ziehen, sollte
man abklären, ob die Möglichkeit besteht BAföG
zu erhalten. Das BAföG – oder in Langform das
Bundesausbildungsförderungsgesetz – bietet
seit den 70er Jahren Studierenden aus weniger
gut betuchtem Elternhause eine finanzielle
Unterstützung, die zur Hälfte als Zuschuss
gewährt wird.
Zwei Monate vor Ablauf des Bewilligungszeitraums solltest Du einen Verlängerungsantrag stellen.
Der Papierkrieg: So bekommt man BAföG.
Förderung nach dem BAföG wird grundsätzlich
nur deutschen Studierenden gewährt; für
ausländische Studierende gibt es jedoch Ausnahmeregelungen, nachfragen kann sich also
lohnen.
Den BAföG-Antrag mit allen erforderlichen
Nachweisen (über die Höhe des eigenen
Einkommens sowie Vermögens, die Höhe des
Einkommens der Eltern oder des Ehepartners,
die Mietkosten und Ausgaben für die Krankenund Pflegeversicherung) sollte man mindestens
sechs Wochen vor Semesterbeginn stellen.
Was passiert bei einem Fachwechsel?
Nach einem Fachrichtungswechsel, der bis zum
Ende des zweiten Semesters erfolgt sein muss,
hast Du für ein weiteres Studium ebenfalls
noch Anspruch auf BAföG, vorausgesetzt Du
erfüllst weiterhin die Kriterien. Allerdings
werden die bereits studierten Semester auf
die Förderungshöchstdauer Deines zweiten
Studiums angerechnet, so dass Du insgesamt
für weniger Semester Anspruch auf ein
zinsloses Darlehen hast. Danach kannst Du ein
verzinstes Darlehen erhalten, das später jedoch
mit Zinsen zurückgezahlt werden muss.
Die Rückzahlung des zinslosen Darlehens (die
Hälfte der Förderungssumme) beginnt fünf
Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer
und läuft über einen Zeitraum von maximal 20
Jahren. Die monatliche Mindestrate beträgt 105
€. Bei der Rückzahlung gibt es diverse Erlassmöglichkeiten, z.B. bei Abschluss des Studiums
vor dem Ende der Studienhöchstdauer, bei
besonders guten Leistungen oder wenn
während des Studiums bereits der eigene
Nachwuchs betreut werden musste.
Nur so ist die Förderung ab Ausbildungsbeginn
gesichert. Hast Du nicht alle erforderlichen
Nachweise rechtzeitig bis zum Ablauf der
Antragsfrist zusammen, solltest Du trotzdem
in jedem Fall einen formlosen Antrag an
das BAföG-Amt stellen, da Leistungen nicht
rückwirkend gezahlt werden.
Wieviel Geld gibt es?
Die maximale Förderungssumme beträgt für
Studierende, die nicht mehr bei den Eltern
wohnen 585 €, für diejenigen, die noch Zuhause
wohnen maximal 377 €. Die Förderung wird
zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als
zinsloses Darlehen gewährt, welches später
zurückgezahlt werden muss. Sie wird in der
Regel für 12 Monate bewilligt und beginnt ab
Semesteranfang.
Ab dem fünften Semester musst Du nachweisen, dass Du die bisher erforderlichen
Mindestleistungen Deines Studiengangs
erbracht hast, um das Studium innerhalb der
Förderungshöchstdauer abzuschließen. Dafür
benötigst Du eine schriftliche Bestätigung des/r
zuständigen Hochschullehrers/in Deiner Uni
oder FH.
Weitere Informationen gibt es im Internet
unter: www.studentenwerk-berlin.de/bafoeg
oder in der Infobroschüre zum Thema (am
Service- und Infopoint in der Hardenbergstr. 34,
direkt im BAföG-Amt). Die Anschrift des BAföGAmtes findest du im Adressteil.
[Studentenwerk]
Gut Essen und den Studienstress für
einige Minuten vergessen...
... heißt die Devise in den elf Mensen, 27
Caféterien und dem Hochschulrestaurant des
Studentenwerks Berlin, die täglich gegen Deinen
großen oder kleinen Hunger diverse Angebote
bereithalten.
Dabei stehen vor allem die hohe Qualität der
Ausgangsprodukte sowie eine schonende
Verarbeitungsweise im Vordergrund.
In fast allen Mensen hast Du die Wahl zwischen
ein bis zwei Suppen, mehreren Vorspeisen,
verschiedenen Salatvariationen, drei Auswahlessen und dem Bioessen.
Für die „Vegis“ unter Euch gibt es ein fleischloses
Essen und am Pasta- und Aktionsstand werden
in einigen Mensen die Speisen täglich frisch
direkt vor Deinen Augen zubereitet. Darüber
hinaus gibt es ein breites Sortiment an Obst,
Desserts, Snacks und Getränken.
4 Information/BAföG/Essen
In den größeren Mensen kannst Du nach
Belieben die verschiedenen Komponenten der
Auswahlessen zusammenstellen und so Dein
„eigenes Menü“ kreieren.
Wünsche werden berücksichtigt.
Das Studentenwerk Berlin nimmt Wünsche von
Studierenden auf. So wurde beispielsweise das
bereits erwähnte Bio-Gericht, für das garantiert
nur Produkte aus ökologischem Landbau
verwendet werden, auf vielfachen Wunsch von
Studierenden eingeführt.
Alle Gastronomiebetriebe des Studentenwerks
bieten ausschließlich fair gehandelten „Transfairkaffee“ an. Wichtig ist darüber hinaus
die Atmosphäre in den Mensen und
Caféterias, weshalb das Studentenwerk Berlin
ständig die räumliche Gestaltung sowie die
Serviceleistungen verbessert.
Prämierter Service.
So belegte die Mensa der TFH im letzten
bundesweiten Mensa-Test von UNICUM im
Bereich „Service“ den dritten Platz. Das Essen
in den Mensen wird vom Land Berlin bezuschusst, so dass die Preise sehr günstig sind.
Zahlen musst Du nur den Preis für die verwendeten Lebensmittel sowie einen Anteil
an den Herstellungskosten pro Essen. Etwas
anders sieht das in den Caféterien aus, die
keine Landeszuschüsse erhalten. Daher sind
hier die Preise trotz des guten Preis-LeistungsVerhältnisses im Vergleich etwas höher.
Automaten bis zu einem Betrag von maximal
100 € (wieder-) aufgeladen werden.
Die Giro-Vend-Karte erhältst Du an den Kassen
der Mensen, unter Vorlage Deines Studentenausweises. Das Kartenpfand von 1,55 € bekommst
Du bei Rückgabe der Giro-Vend-Karte zurück.
Ein „Highlight“ auf dem Speiseplan stellen die
„Spezialitätenwochen“ dar, die jedes Semester
in den Mensen stattfinden. Vorgestellt werden
außergewöhnliche Zubereitungsweisen und
Spezialitäten anderer Länder, die vielleicht auch
Anregungen für die Nachahmung zu Hause
bieten.
In allen Mensen und einigen Caféterien hast Du
die Möglichkeit, bargeldlos mit der Giro-VendKarte zu zahlen.
Diese kann bei Bedarf an entsprechenden
Weitere Informationen im Internet unter:
www.studentenwerk-berlin.de/Mensen und im
Adressteil.
[Studentenwerk]
“Budenzauber” heißt das Stichwort.
Oder wie man einen Wohnheimplatz ergattert
Das Wichtigste nach der Immatrikulation ist ein
Dach über dem Kopf. Doch gerade als Student
hat man ja auch bestimmte Ansprüche an
seine Bleibe: Nähe zur Uni und zum Berliner
Nachtleben, gut erreichbar mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, in ansprechender, grüner
Umgebung, in Nachbarschaft mit einer Menge
netter, gleich gesinnter Leute und preiswert,
aber trotzdem komfortabel, ...
Nötig aber unkompliziert: der „Papierkram“.
Für das Wohnen im Studentenwohnheim
benötigst Du lediglich Deine Immatrikulationsbescheinigung sowie eine Kopie des Ausweises
oder Passes und dann nix wie los zu den freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Wohnheimverwaltung. Davon gibt es mehrere,
die jeweils für einzelne Wohnheime zuständig
sind (siehe Adressteil).
Wohnen in allen Lebenslagen.
Wenn Du denkst, so etwas gibt es doch gar
nicht, solltest Du Dich mal an das Berliner
Studentenwerk wenden. Die haben für
(fast) jeden Anspruch die passende Bleibe,
egal ob Du allein, zu zweit, mit Freund oder
Freundin oder zusammen in einer WG mit
Deinen besten Freunden oder denen, die es
noch werden könnten, leben willst. Auch für
Familien gibt es entsprechenden Wohnraum.
Ein Wohnheim ist speziell Studentinnen mit
ihren Kindern vorbehalten, in vielen Wohnanlagen gibt es Eltern-Kind-Gruppen oder sogar
einen studentenwerkseigener Kindergarten
und für die Kleinen natürlich auch einen
wohnungsnahen Kinderspielplatz. Auch an
Rollstuhlfahrer/innen denkt das Studentenwerk
Berlin, in vielen Wohnheimen sind behindertengerechte Wohnungen vorhanden, bei Bedarf
kann Fehlendes ergänzt werden.
Doch nicht nur die Größen der Unterkunft sind
variabel, auch die Ausstattung passt sich den
unterschiedlichen Bedürfnissen an. Es gibt
unmöblierte und voll eingerichtete Zimmer, die
besonders für den kurzfristigen Einzug geeignet
sind.
Selbstverwaltung ist angesagt.
In jedem Wohnheim gibt es Studentische Selbstverwaltungen (SSV), das sind von den Bewohner/innen frei gewählte Interessenvertretungen. Hier hat jede/r studentische Mieter/in
die Möglichkeit, sich für das (Zusammen-)
Leben im eigenen Wohnheim zu engagieren.
Die Selbstverwaltungen sorgen z.B. für das
wohnheiminterne Nacht- und Freizeitleben,
indem sie Clubräume, Fitness- und Tischtennisräume oder Fotolabors unterhalten.
Meist kümmern sie sich ebenfalls um die
allen Bewohnern zur Verfügung stehenden
Waschmaschinen.
Weiter Informationen und eine Broschüre
über die Berliner Studentenwohnheime
gibt es am Beratungs- und Service-Point der
Wohnheimabteilung in der Hardenbergstr.
34 (Vorhalle der TU-Mensa), 10623 Berlin
(Öffnungszeiten siehe Adressteil). Dort erhältst
Du auch die Infobroschüre „Budenzauber“.
Infos über freie Wohnheimplätze gibt es unter:
www.studentenwerk-berlin/Wohnen.
[Studentenwerk]
Vermischtes/Kurznachrichten 5
Mit einem Einführungstag haben im
September die neuen Wohnheimtutoren und
Wohnheimtutorinnen des Studentenwerkes
ihre Arbeit begonnen. Das Team aus acht
ausländischen und deutschen Studierenden
steht nun besonders den ausländischen
Studierenden in den Wohnheimen FranzMehring-Platz, Goerzallee, Siegmunds Hof und
Victor Jara (Biesdorf) für Fragen zur Verfügung.
Guter Rat ist kostenlos
Jedenfalls in den Beratungsstellen des Studentenwerks Berlin
Dass das Studentenleben nicht immer
so ein Zuckerschlecken ist, wie allgemein
angenommen, wird jeder Studierende
irgendwann leibhaftig erfahren: die Kohle reicht
grundsätzlich nie - Uni, Job und womöglich
noch Familie miteinander unter einen Hut zu
bringen, ist auch eine wahre Meisterleistung
(was würden wir für eine 38,5-StundenWoche geben), dann diese ständige Panik vor
mündlichen Prüfungen, Stress mit Profs und
schließlich haut auch noch der Freund oder die
Freundin ab... .
In solchen Situationen solltest Du Dich nicht in
Deinem Kämmerlein verschließen und der Zeit
der sorglosen Kindertage hinterher trauern,
sondern Menschen um Rat fragen, die sich
auskennen und Dir professionell weiterhelfen
können, z. B. die Mitarbeiter/innen der drei
Sozialberatungsstellen des Studentenwerks.
Sie sind für alle Studierenden Anlaufstelle
und bieten Beratung und Unterstützung
in Konfliktsituationen, z.B. Schwangerenund Familienberatung sowie Beratung für
behinderte und chronisch kranke Studierende.
Darüber hinaus informiert die Sozialberatung
über Möglichkeiten der Studienfinanzierung
und berät in sozialrechtlichen Fragen.
Hierzu gehören zum Beispiel der Anspruch
auf Wohngeld, Ausnahmen vom Ende der
studentischen Krankenversicherung, Leistungen
für Studierende mit Kindern und Informationen
über Stipendien, Studienabschlussförderung,
etc.
Zuschüsse, Beratung, Hilfe.
Die Sozialberatung des Studentenwerks
vermittelt auch weiterführende
Beratungsangebote (z.B. psychologisch - psychotherapeutische Beratung, Studien- oder
Rechtsberatung) und regelt die Vergabe von
Zuschüssen und Darlehen für Studierende in
besonderen Notsituationen. Die Zuschüsse
von maximal 465 € pro Monat stehen vor
allem ausländischen Studierenden, die ihren
Lebensunterhalt selbst verdienen und während
Prüfungssituationen oder bei Krankheit ihrer
üblichen Arbeitstätigkeit nicht nachgehen
können, zur Verfügung.
In begrenztem Umfang ist auch eine Unterstützung allein erziehender deutscher
Studierender mit Kind(ern) in der Abschlussphase ihres Examens möglich. Die Beantragung
eines Zuschusses ist möglich, wenn kein
Anspruch auf BAföG besteht und das Studium
überwiegend durch eigene Erwerbsarbeit
finanziert wurde.
Unterstützung bei finanziellen Engpässen.
Studierende in vorübergehenden finanziellen
Schwierigkeiten können beim Studentenwerk
ein zinsloses Darlehen von einmalig maximal
429 € ohne Bürgen bzw. bei Nachweis eines
privaten Bürgen 858 € beantragen. Die Sozialberatung hilft auch Studierenden mit Kind bei
der Vermittlung von studentenwerkseigenen
Kitaplätzen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.studentenwerk-berlin/beratung und im
Adressteil.
[Studentenwerk]
Ohne Moos nix los
Um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, sind
viele Studierende gezwungen, neben ihrem
Studium zu jobben. Vor allem ausländische
Studierende haben jedoch oft Schwierigkeiten,
auf eigene Faust einen Job zu finden und den
dafür nötigen bürokratischen Dschungel zu
6 Vermischtes/Kurznachrichten
durchschauen. Die Arbeitsvermittlung des
Studentenwerks Berlin die „Heinzelmännchen“
bieten die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen kurzfristigen Job zu finden.
Sie übernimmt daneben auch die notwendigen
Abrechnungen.
Die Anmeldung bei der Arbeitsvermittlung
muss persönlich unter Vorlage folgender
Unterlagen erfolgen: große Immatrikulationsbescheinigung für das laufende Semester,
Personalausweis oder Pass, Lohnsteuerkarte für
das laufende Jahr, zwei Passbilder, Sozialversicherungsausweis. Außerdem sind der Nachweis einer Krankenversicherung sowie die
Angabe Deiner Bankverbindung notwendig. Für
die Anmeldung wird eine Gebühr von 5 € fällig.
Vor allem für Jobs in der Gastronomie wird
zusätzlich ein Gesundheitspass benötigt, den
Du bei den Bezirksämtern beantragen kannst.
Scheine machen.
Die meist telefonisch bei der Arbeitsvermittlung
eingegangenen Jobs werden täglich im
Internet und per Monitor veröffentlicht; die
Vergabe erfolgt nach Eignung und Eingang des
Vermittlungswunsches. Für jeden vermittelten
Job wird ein Auftragsschein ausgestellt, der
alle notwendigen Informationen über den
Arbeitgeber enthält. Für wiederkehrende
Tätigkeiten oder auch selbst gefundene
Arbeitsmöglichkeiten erhältst Du einen
„Selbstabholerschein“.
Nach Abschluss der jeweiligen Tätigkeit und
Zahlung des vereinbarten Lohns werden
die Lohndaten auf dem Auftragsschein
bestätigt. Dieser Schein bildet die
Abrechnungsgrundlage gegenüber dem
Finanzamt, daher muss er innerhalb von sechs
Wochen ab Ausstellungsdatum bzw. ab dem
erstem Arbeitstag zur Abrechnung in der
Arbeitsvermittlung vorgelegt werden. Bei der
Abrechnung sind die Bearbeitungsgebühren
von 3 % des Lohns (2,5 % bei Selbstabholern)
und ggf. anfallende Steuern bar zu entrichten.
Mehr Kohle dank Quartalslohnsteuerausgleich.
Alle in einem Quartal abgerechneten
Auftragsscheine werden in der
Quartalsabrechnung steuerlich veranlagt, die
zuvor geleisteten Anzahlungen werden im Quar
talslohnsteuerausgleich verrechnet. Damit wird
vermieden, dass Du kurzfristig zu viel Steuern
zahlst, die üblicherweise erst im Zuge eines
Lohnsteuerjahresausgleichs im folgenden Jahr
durch das zuständige Finanzamt
zurückerstattet werden. Seit 1996 übernimmt
die Arbeitsvermittlung darüber hinaus die aufwändigen Abrechnungen für den Arbeitgeber
zu sehr günstigen Konditionen.
Bei Interesse an einer langfristigen Tätigkeit
kannst Du Dich auch an die Zweigstellen des
Arbeitsamtes, die sich im gleichen Hause wie die
Arbeitsvermittlung befindet, wenden.
Weitere Infos im Internet unter:
www.studentenwerk-berlin.de/jobs oder der
unter: www.heinzelmaennchen-berlin.de Die
Abschrift der „Heinzelmännchen“ steht im
Adressteil.
[Studentenwerk]
Von A(mt für Ausbildungsförderung) bis Z(immervermietung)
Alles auf einen Blick
Amt für Ausbildungsförderung (BAFöG-Amt) - Haste mal ´n EURO ?
Behrenstr. 40/41, 10117 Berlin, Di 10-13 Uhr, Do 13-16 Uhr (Oktober auch
Fr 10-13 Uhr), Tel. 20 245-0, E-Mail: [email protected]
Postanschrift: Amt für Ausbildungsförderung (BAföG-Amt)
Hardenbergstrasse 34, 10623 Berlin
Wohnen - „Budenzauber“ heisst das Stichwort
Beratungs- und Service-Point der Wohnheimabteilung, Hardenbergstrasse
34 (TU-Mensa), 10623 Berlin, Mo 9-11 Uhr, Di 10-12 Uhr und 15-18 Uhr, Do
9-11 Uhr und 13-15 Uhr, Tel. 311 23 17, E-Mail: [email protected]
Arbeitsvermittlung - Ohne Moos nix los
Thielallee 38, 14195 Berlin (Dahlem), Anmeldung, Vermittlung Raum 110,
Büro Raum 201, Anmeldung Mo bis Fr 9.30-11.30 Uhr, Büro Mo bis Fr 9-12
Uhr, Do auch 15-17 Uhr, Vermittlung Mo, Di, Do 8-12.30 und 13.30-18 Uhr;
Mi und Fr 8-12.30 und 13.30-17 Uhr, Arbeitsamt Mo, Di, Fr 8 - 12.30 Uhr
und 13.30 - 16 Uhr, Ausruf der neuesten Arbeitsangebote jeweils 9, 11, 14
und 16 Uhr, Abrechnung in der Hardenbergstr. 34, 10623 Berlin, Kasse Di
10 - 12 Uhr und Do 14 - 16 Uhr, Tel. 831 60 71 und 311 22 08,
E-Mail: [email protected]
Wohnheimverwaltungen:
WHV Coppistrasse 16, 10365 Berlin (Lichtenberg), Tel.: 557 316-0,
E-Mail: [email protected]
Mensen - Gut Essen und den Studienstress für einige Minuten vergessen
Mensa FHTW, Treskowallee 8, 10318 Berlin, Mo - Fr 11 - 14.30 Uhr
Mensa FU I, Van’t-Hoff-Str. 6, 14195 Berlin, Mo - Fr 11.15 - 14.30 Uhr
Mensa FU II, Otto-v.-Simson-Str. 26, 14195 Berlin, Mo - Fr 11.15 - 14.30 Uhr
Mensa Süd, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Mo - Fr 11.15 - 14.30 Uhr
Mensa TFH, Luxemburger Str. 9, 13353 Berlin, Mo - Fr 11.15 - 14.15 Uhr
Mensa und Restaurant TU, Hardenbergstr. 34, 10 623 Berlin,
Mo - Fr 11 - 14.45 Uhr
WHV Hardenbergstrasse 34, 10623 Berlin (Charlottenburg), Tel. 311 22-37,
E-Mail: [email protected]
Sozialberatung - Guter Rat für umsonst
Hardenbergstr. 34, 10623 Berlin, Raum 19-20 (für Studierende der TU,
UdK), Mo und Do 8.30 – 11.30 Uhr, Frau Pelliccia, Tel. 311 22 30,
E-Mail: [email protected]
WHV Siegmunds Hof 2, 10555 Berlin (Tiergarten),
Tel. 399 917-0, Mail: whv-siegmunds-hof@ studentenwerk-berlin.de
WHV Eichkamp, Harbigstrasse 14, 14055 Berlin (Charlottenburg),
Tel.: 303 05-212, E-Mail: whv-eichkamp@ studentenwerk-berlin.de
WHV Franz-Mehring-Platz 2, 10243 Berlin (Friedrichshain), Tel. 293 02-107,
E-Mail: [email protected]
WHV Lankwitz, Malteser Strasse 74 Haus L, 12249 Berlin (Zehlendorf),
Tel. 804 740-0, E-Mail: [email protected]
WHV Sewanstrasse 209, 10319 Berlin (Lichtenberg), Tel. 515 985-0,
E-Mail: [email protected]
Sprechzeiten aller Wohnheimverwaltungen
Mo 9 - 11 Uhr, Di 10 - 10 und 15 - 18 Uhr, Do 9 - 11 und 13 - 15 Uhr
Thielallee 38, 14195 Berlin, Raum 202 (für Studierende der FU, KHB, HfM,
HfSK, FHW, ASFH, EFB, KFB), Mo und Do 8.30 – 11.30 Uhr, Frau Breul, Herr
Klos, Tel. 830 02 498, E-Mail: [email protected]
Franz-Mehring-Platz 2, 10243 Berlin (für Studierende der HU, FHTW, TFH),
Mo und Do 8.30 – 11.30 Uhr, Frau Strutzberg, Tel. 293 02 281, E-Mail:
[email protected]
Vermischtes/Kurznachrichten 7
Über Superstars, Superboxer und Superbücher.
Oder ein Tag Kultur auf der Frankfurter Buchmesse.
Jahrelang hatte ich mir vorgenommen, diese
Bastion der Kultur zu stürmen und nun stehe
ich tatsächlich in den heiligen Messehallen,
gemeinsam mit rund 44.999 anderen mehr oder
minder wichtigen Fachbesuchern.
Aufenthalte auf solchen Veranstaltungen sollten
gut vorbereitet sein und so gilt es, sich zunächst
einen Veranstaltungskalender zu organisieren.
Auf dem Weg zum Pressezentrum bildet sich die
erste Menschenmenge, den Blick gebannt auf
einen Boxring gerichtet. Unter Blitzlichtgewitter
und tosendem Beifall taucht der leibhaftige
Mohamed Ali auf – von seiner Parkinsonkrankheit schwer gezeichnet. Dennoch ballt er die
Rechte zur Faust und lächelt ins Publikum.
Ob dieser Auftritt nicht etwas Voyeuristisches
habe, fragt sich eine junge Zeitungsredakteurin
neben mir, während sie die Fotografen nach
hinten drängeln. Kaum zehn Minuten später ist
der Ring verwaist, zurück bleibt die zentnerschwere Biographie über den größten
Boxer aller Zeiten. Leider darf der gemeine
Messebesucher nur Schauwände betrachten,
bei einem Verkaufspreis von 3000 € wollte
der Taschen Verlag wohl Fettflecken auf
Rezensionsexemplaren vermeiden.
Promis & Promotion
Genügend Ansichtsmaterial gab es dafür
von Deutschlands Superstars. So erfährt die
Welt zukünftig alles Wissenswerte über das
ausschweifende Leben von Daniel Kübelböck.
Sein Arbeitskollege Alexander ließ es sich nicht
nehmen, persönlich zugegen zu sein, um sein
neues Werk den interessierten Medienvertretern
nahe zu bringen.
So viel geballte Prominenz muss erst einmal
mental verkraftet werden. Zeit die Erlebnisse
zu reflektieren und sich auf einen Kaffee
ins Lesezelt zu begeben. Hierher hatten
sich auch Fritz Kuhn, Heiner Geißler, Jeffrey
Gedmin (Leiter des Aspen-Instituts Berlin)
und Wolfgang Gerhardt verirrt, um über die
8 Kultur/Buchmesse Frankfurt
deutsch-amerikanischen Bezieh-ungen zu
diskutieren. Leider kam dabei nichts wirklich
Neues heraus, bis auf die Tatsache, dass man sich
ja eigentlich furchtbar gerne mag und im Irak
die UN zukünftig eine zentrale Rolle spielen solle,
wobei dieser Terminus von allen unterschiedlich
interpretiert wurde. Heiner Geißler outet sich
dabei mit Lederjacke und Karohemd als duftes
Kerlchen. Nebenbei hatte natürlich jeder der drei
Herren noch ein aktuelles Buch am Start.
Text & PR
Jetzt schnell zum Abkühlen aufs Freigelände,
mitten hinein in eine Gruppe schwarz gekleideter, lächelnder Menschen.
Geblendet vom gleißenden Scheinwerferlicht
eines RTL-Teams blicke ich mich um und sehe
den leibhaftigen Dieter Bohlen samt Katja Keßler
fröhlich lächelnd über den Asphalt schreiten.
Über den gerichtlich verfügten Vetriebsstopp
ihres Buches schien das Duo nur lachen zu
können.
Flugs hatte der Verlag die erste Auflage stapelweise hinter Fensterglas gepackt und auch
eine stylische rote Banderole mit dem Aufdruck
„zensiert“ nicht vergessen, ein Schelm wer einen
PR-Gag dahinter vermutet.
Gute Texte, schlechte Texte.
Ja, Lesen bildet (geben Sie es zu lieber Leser, auf
diese Plattitüde haben sie seit rund 2500 Zeichen
vergeblich gewartet)! Und wer sich auf einer
Buchmesse herumtreibt, sollte sich auch die
Lesungen nicht entgehen lassen.
Russland ist die Gastnation auf der diesjährigen
Buchmesse und so schlendere ich zu einer
Lesung russischer Autoren.
Bei Minimalstbeschallung und stümperhafter
Simultanübersetzung behalten die Texte ihre
poetischen Geheimnisse für sich. Schnell noch
zu Wolf Biermann geschaut, der frühe DylanGedichte ins Deutsche übertragen hat und aus
seiner Übersetzung liest. Natürlich nicht ohne
zu betonen, welche Textstellen er dem guten
Menschen einfach einmal so herein geschrieben
hätte und dass dieser stolz seien dürfe, einen
so fähigen Literaten als Übersetzer gehabt zu
haben (Dylan hat meines Wissen übrigens nie
angefragt).
Wo wir schon bei der Rubrik schön & reich sind,
darf auch Wolfgang Joop nicht fehlen, der seinen
autobiographischen Roman „Im Wolfspelz“
vorstellt. Trotz neuer Brille und Ponyfrisur im
Bowie-Look wirkt er so, als könnten ein paar
Stunden im Sauerstoffzelt nicht schaden.
Frischer präsentiert sich der sicherlich meist
interviewte Mensch im Messetrubel - Literaturkritiker Marcel Reich Ranicki, dem es auch
ohne 20-köpfige Entourage gelingt, bemerkt zu
werden.
Zum Abschluss des Tages verleiht Nina Ruge
noch den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003
und beweisst, dass man auch eine trockene
Veranstaltung rocken kann, wenn nur die
Präsentation stimmt.
Ansonsten war es wie immer auf Buchmessen:
Viele Menschen, noch mehr Bücher, unzählige
Vorträge, diverse Lesungen und Brötchen
zu abstrusen Preisen. Gefuttert wurde
trotzdem und bei einigen Gläsern Prosecco
waren auch die Umsatzeinbußen gar nicht
mehr so katastrophal („Wir setzten auf das
Weihnachtsgeschäft...“). Der olympische
Gedanke zählt, wenn 2004 alle wieder dabei
sind. Ich natürlich auch, dann vielleicht mal mit
einem Veranstaltungskalender.
[Dirk M. Oberländer]
In 14 Tagen zum Diplom
Seien wir ehrlich: für viele Studenten ist das jahrelange Studium
eine Qual. Man ist genötigt, Leistungen zu erbringen – in Form von
zähen Referaten, schier endlos erscheinenden Hausarbeiten und
grauenvollen Klausuren – und steht gegenüber Eltern oder BAföG-Amt
im permanenten Legitimitätsstress à la „Was macht das Studium?“ und
„Wann bist Du endlich fertig?“ Wäre es nicht viel schöner, wenn alles
schneller ginge?
Wenn man nur das lernen müsste, was in der Praxis auch gefragt ist? Wer
das Gefühl hat, an einer regulären Hochschule falsch zu sein und eine
allgemeine Uni-Müdigkeit das morgendliche Aufstehen zur Qual werden
lässt, der sollte einen Blick in die Berliner Wissenschaftsakademie werfen:
hier können Studenten innerhalb von zwei Wochen ihr Diplom machen.
Das deutsche Bildungssystem hat für Rafael Horzon einen speziellen
Geruch, der für ihn symptomatisch ist: „Betreten Sie eine Hochschule,
atmen Sie ein, und Sie werden verstehen: Stillstand. Dieser lähmende
Geruch verlangsamt den Schritt, das Denken, die Begeisterungsfähigkeit.“
Der 32-jährige weiß genau, wovon er spricht – er selbst hat jahrelang
Literaturwissenschaften studiert und brach das Studium trotz des persönlichen akademischen Erfolgs ab. „Ich war immer Jahrgangsbester und habe
dennoch – spät genug- gemerkt, dass ich in den gängigen Hochschulen am
falschen Ort war.“
Anstatt allerdings die klassische Karriere eines Abbrechers einzuschlagen
und via Praktika oder Jobs den Quereinstieg in ein Unternehmen zu versuchen, startete Horzon vor sechs Jahren ein ungewöhnliches Projekt:
er gründete eine private Hochschule – die Wissenschaftsakademie.
Hier können Studenten in sehr kurzer Zeit das erhalten, was laut Rafael
Horzon das einzige ist, was am Ende wirklich zählt: eine Urkunde mit der
Überschrift „Diplom“ – auch wenn das Diplom der Wissenschaftsakademie
nicht offiziell anerkannt wird.
Dieses Jahr haben bisher 40 Studenten den Studiengang ‚Design’ an der
ungewöhnlichen Hochschule absolviert und nach 14-tägigem, kostenlosem Studium ihr Abschlusszeugnis in der Hand gehalten. Um Diplomdesigner zu werden, müssen an der Wissenschaftsakademie insgesamt
vier Scheine gemacht werden – zwei im Grund- und zwei im Hauptstudium. Für die vermeintlichen Leistungsnachweise muss allerdings
keine Leistung im herkömmlichen Sinne erbracht werden. Wer in den
Kompaktseminaren „Die größten Missverständnisse der Designgeschichte“
oder „Über Hotelzimmer“ mit Anwesenheit glänzt, wird dafür auch mit
einem Schein entlohnt.
Den tatsächlichen Wert einer solchen Ausbildung betrachtet auch Horzon
kritisch: „Dieses Diplom ist genauso viel wert, wie jedes andere HochschulDiplom - im Zweifelsfall nämlich fast gar nichts.
Man hat aber viel Zeit gewonnen, eigene Ideen weiter zu entwickeln.“
Dennoch sieht Rafael Horzon in seinem Modell eine ernsthafte Alternative
zu den offiziellen Studiengängen an Universitäten. Denn Eigeninitiative sei
das Zauberwort für ein erfolgreiches Leben: „Das deutsche Bildungssystem
ist dazu entworfen, Eigenverantwortlichkeit zu verhindern.“
Laut Horzon ist die Zeit außerhalb der Hörsäle fruchtbarer als die innerhalb, weshalb eine Hochschule nicht versuchen sollte, zu viel Wissen zu
vermitteln. Vielmehr müssten die Studierenden für ein Gebiet begeistert
werden, um selbst in die Tiefe gehen zu wollen. Im Kern dieser Philosophie
steht für den Gründer der Wissenschaftsakademie eine theoretische
Erkenntnis: „Du bist für dich selbst und deine Bildung verantwortlich
– nicht deine Hochschule, deine Eltern, deine Professoren, dein Land.“
Wie viele seiner Studenten diese These verinnerlicht haben und dank des
Turbo-Diploms und Eigenverantwortung mit Erfolg entlohnt wurden, kann
der selbstgebackene Akademiker noch nicht abschätzen – dafür sei es noch
zu früh. Aber die Reaktionen auf den diesjährigen Studiengang wären
begeistert gewesen und Horzon hofft, dass die Aktivitäten als Vorbild
dienen, um das Leben noch angenehmer und interessanter zu gestalten.
Die Berliner Universitäten haben sein Modell bereits abgelehnt und planen
auch in Zukunft keine Kooperation mit der Wissenschaftsakademie.
[Lukas-Christian Fischer]
Reportage/14 Tage zum Diplom 9
Yes Mann, der Scheiss is real, Mann!
Zwischen Authentizität und Performance.
Ein Soziologenduo auf den Spuren der HipHopKultur.
„HipHop ist die globale Bühne des Pop, die
Wirklichkeiten in Szene setzt.“ Diese gewagte
These prangt fett auf dem grünen Einband
des Buches „Is this real?“ Nicht weniger als
die Kultur des HipHop wollen die beiden
Soziologen dem geneigten Rezipienten näher
bringen. Zum Einstieg gibt es eine kurze
Einführung in die Geschichte des HipHop
und seine kulturellen Wurzeln. Später geht
es dann ans Eingemachte: Begriffspaare wie
Authentizität vs. Theatralität, Globalität vs.
Lokalisierung oder Ritualität vs. Alltäglichkeit
zeigen, wohin die (Analyse-) Reise geht.
Schließlich möchte man sich nicht nachsagen
lassen, das Thema „unwissenschaftlich“
angegangen zu sein. Trotzdem bleibt der
narrativ angelegte Text gut lesbar. Zahlreiche
Fußnoten (die aber bei Desinteresse auch
bequem ignoriert werden können) legen die
Quellen offen. Der Literaturteil ist ein Eldorado
für Kulturwissenschaftler, speziell das Thema
„Theatralität“ ist umfangreich vertreten.
So ist man nach knapp über 200 Seiten im
Bilde über die HipHop-Kultur, ihre Wurzeln,
Darstellungsformen und industrielle
Verwertung. Im letzten Kapitel scheint dem
Autorenduo das Posertum dann doch etwas zu
Kopfe gestiegen zu sein, denn die Überschrift
„Performativität: Die soziale Produktion des
Authentischen“ klingt doch schwer nach
einen „auf dicke Tasche machen.“ Dennoch
macht das Buch Spaß, denn es wird nicht mit
augenzwinkernden Bemerkungen gespart,
schließlich will man unterhaltend bleiben. Leider
bleibt das Lebensgefühl dabei etwas auf der
Strecke: Welche Bedeutung hat HipHop für die
Fans? Wie sind die Zusammenhänge zwischen
DJs, (Graffiti-)Writern und MCs? Fragen, die
leider nur am Rande behandelt werden. Die
Eingangsfrage „Is this real?“ muss der geneigte
Leser sich (glücklicherweise) selbst beantworten,
Anregungen dazu bekommt er genug.
Gabriele Klein, Malte Friedrich: Is this real? Die
Kultur des HipHop. Sachbuch, Suhrkamp Verlag,
Paperback 224 Seiten, 10 €.
[Dirk M. Oberländer]
Freedom Fighters
Jak 2 - Renegade
Hersteller: Sony
Gestestet auf: PS2
Racing Simulation 3
Hersteller: Electronic Arts
Getestet auf: PS2 und Xbox
Man nehme ein Land, das für seine Freiheit
und für seinen Nationalstolz bekannt ist (USA),
einen unerschrockenen Klempner namens
Chris Stone und einen bösen Feind (Sowjets)
– fertig ist das Szenario für ein actionlastiges
Computerspiel mit dem griffigen, an George W.
erinnernden Namen ‚Freedom Fighters’.
Die Story des 3rd-Person-Adventures ist schnell
erklärt: Die USA sind sowohl gesellschaftlich
als auch wirtschaftlich am Ende und werden
von der (noch existierenden) Sowjetunion
überfallen. Da staatliche Gegenwehr kaum
vorhanden ist, wird ein mutiger Handwerker
zum Anführer des Aufstands. In einer Mischung
aus Tomb Raider und Ballerspiel gilt es nun, die
Invasoren wieder aus God’s Own Country zu
werfen. Grafisch top, spielerisch flop und nur
etwas für erklärte Fans des Actiongenres.
Wirklich gute Jump’N’Run-Spiele sind selten.
Vor allem solche, die auch nach Stunden des
Hüpfens noch begeistern können. Anhänger
des Genres werden deshalb von der Nachricht
begeistert sein, dass Sony jetzt den zweiten
Teil des Klassikers ‚Jak und Dexter’ auf
den herbstlichen Markt geworfen hat und
dabei an der Weiterentwicklung der beiden
witzigen Protagonisten, der Story und der
Gesamtgrafik nicht gespart hat. Der Held Jak ist
inzwischen erwachsen und muss zusammen
mit seinem vorlauten Kumpel Dexter 65
abwechslungsreiche Missionen – ähnlich wie
bei GTA - lösen. Im Gegensatz zum ersten Teil
richtet sich ‚Jak 2’ definitiv an eine erwachsene
Klientel, was sich vor allem am gestiegenen
Schwierigkeitsgrad messen lässt. ‚Jak 2’ ist
ein Garant für gute Unterhaltung an trüben
Novembertagen.
Wer in Zeiten knapper Kassen gewillt ist, sein
Geld für Spiele auszugeben, für den zählen zwei
Faktoren: Entweder das Spiel ist der absolute
Hammer und der Faktor Geld spielt keine Rolle
oder der Preis ist derart niedrig, dass der Faktor
Spiel keine große Rolle spielt. Schön ist es, wenn
beide Faktoren auf einen Nenner gebracht
werden und das scheint Ubisoft mit ‚Racing
Simulation 3’ gelungen zu sein.
Der Preis (15 Euro bei Amazon.de) ist erschreckend niedrig, das Spiel durchaus unterhaltsam.
Zwar muss man ein Freund des Rennsports
und des daraus resultierenden Ich-fahregern-stundenlang-im-Kreis sein, aber wer das
bejahen kann, wird mit RC3 Spaß haben. Sowohl
Fahrphysik als auch Grafik sind akzeptabel und
vor allem der Zwei-Spieler-Modus macht Laune.
Für sparsame Schumi-Fans sehr zu empfehlen.
[Lukas C. Fischer, Daniel Kreuscher]
10 Rezension/1 Buch/3 Spiele
Hersteller: Ubisoft
Gestestet auf: PS2
Von Hamburg nach Damaskus
Interview mit Dirk von Lowtzow
Dem Sänger der Hamburger Band Tocotronic
verdanken wir nicht nur die
niemals versiegende Parolen- und Zitatquelle
seiner Lieder (die es bis in die FAZ geschafft
haben) oder eine standhafte Modeerscheinung
mit Trainingsjacke und Seitenscheitel, sondern
auch, und das ist das Besondere, eine sich
unberechenbar entwickelnde Diskographie.
Während wir zum dilettantisch-genialen
„Drüben auf dem Hügel” Pogotanzten, über die
80er Jahre Synthesizer bei „Let there be rock”
stritten, durften wir uns letztes Jahr über die
vielschichtige „Tocotronic”-Platte erst wundern
und nach einigem Hören auch nachhaltig
freuen. Auf seinem aktuellen Album „To
Damascus” gibt es wieder etwas Ungewohntes
von ihm zu hören: Elektro Pop.
So geschehen bei Dirks Nebenprojekt „Phantom
and Ghost”. Dort programmiert der Stellaund Superpunk-Keyboarder Thies Mynther
elektronisch-düstere Instrumentals und
Melodien, während Dirk auf Englisch dazu
singt. Also keine Parolen und kaum Gitarren,
stattdessen geisterhaft rumpelnde Beats und
süß-melancholischer Gesang.
Dirk, wie kam es dazu, dass das du nun
elektronische Musik machst?
Unsere Idee ist, weil wir uns beide sehr für
Horrorfilme interessieren, ein zwischenweltliches Gedankenkonstrukt als Kontext in die
Musik mit einfließen zu lassen. So etwas gab es
bisher, so weit ich weiß, noch nie.
Thies und ich kennen uns schon sehr lange und
da wir uns sowieso ständig zum Kaffee trinken
oder Platten hören treffen, dachten wir, können
wir auch zusammen Musik machen.
Wir hatten schon lange Lust dazu und es war
von Anfang an klar, dass es ein elektronisches
Projekt sein würde. Die ganze Platte ist dann
komplett auf dem Laptop entstanden und
ich spiele insgesamt auch nur einen einzigen
Gitarren-Part (Auf der Single „Nothing is
written”. Anm. der Red.).
Ich schreibe die Hälfte der
Stücke aber am eigentlichen
Produktionsprozess, dem
Programmieren, bin ich nicht
beteiligt. Ich verstehe ja auch nichts
von Computern.
Stücke,
Aber schränkt euch dieser Horror-Kontext nicht
musikalische ein?
Ich finde Einschränkungen immer gut, wenn
man sich zuviel Freiheit lässt, verliert man sich
viel zu schnell dabei und schränkt sich dadurch
unwillkürlich noch mehr ein.
Und grundsätzlich bin ich auch nicht der Auffassung, dass wenn man sich selber Einschränkungen auferlegt, einen das künstlerisch ärmer
macht.
Glaubst du an Übersinnliches?
Ich glaube schon an übersinnliche Phänomene,
aber ich veranstalte Zuhause kein Tischrücken.
Aber in gewisser Hinsicht denke ich, dass der
Glaube an so etwas die Welt reicher macht.
Die Platte heißt „To Damascus”, was hat es mit
diesem Ort auf sich?
Damaskus steht für einen Traumort, der Name
ist mystisch aufgeladen. Aber er ist irgendwie
auch ein fauler Zauber, denn wann immer man
solche Städtenamen benutzt, ruft man beim
Hörer unwillkürlich Assoziationen hervor.
Auf Tour war das bei uns ein geflügeltes Wort,
„goes to Damascus”, das haben wir bei den
Auftritten immer gesagt, das ist ein Zitat aus
dem Film „Lawrence of Arabia”, der uns sehr
fasziniert hat und über den wir was machen
wollten. So entstehen Titel bei uns meistens,
eine Mischung aus etwas, was wir spannend
finden und einem persönlichen Gag.
Wir wollten die aktuelle Tocotronic-Platte auch
erst aufgrund eines Witzes von uns „Destroyer”
nennen, nur hätte das niemand außer uns
witzig gefunden…
Sowohl Tocotronic, als auch „Phantom and
Ghost” weisen textlich eine Tendenz weg vom
Konkreten auf. Ist das gewollt?
Ich denke, dass die Gedankenwelt von beiden
Bands gar nicht so verschieden ist. Bei „Phantom
and Ghost” ist der Umgang auf eine gewisse Art
parodistischer, ich würde mich da mehr trauen.
Derjenige, durch den ich da spreche, ist mehr
eine Kunstfigur, als bei Tocotronic. Eben auch,
weil es auf einer fremden Sprache ist und weil
wir uns dabei auf eine musikalische Tradition
berufen. Mir fällt es leichter, Sachen „over the
top” zu machen und mal richtig auszureizen. Es
ist nicht so eine Gradwanderung bei Tocotronic.
Wobei doch gerade die Tocotronic-Texte einen
großen Einfluss auf viele Leute gehabt haben,
die das dann genau so leben wollten.
Ich glaube schon, dass man sich damit identifizieren kann, genauso auch jetzt bei Phantom
and Ghost. Aber ich glaube nicht, dass man das
leben kann.
Auch nicht, wenn die Leute die gleiche
Trainingsjacke anziehen, die gleiche Frisur
tragen und die Ansichten übernehmen?
Ja gut, solche Modeerscheinungen sind halt ein
Pop-Phänomen. Aber man lebt so etwas nicht,
indem man eine Jacke oder ein Band-T-Shirt
anzieht, ich denke, das ist einfach eine Grundvoraussetzung für Popmusik.
Außerdem tragen wir inzwischen seit sieben
Jahren diese Trainingsjacken nicht mehr. Das
war damals in Hamburg auch einfach ein ganz
normaler Modetrend. Wir waren da nicht die
einzigen, ganz viele Leute, die wir kannten,
haben die auch getragen. Vielleicht waren wir,
wenn ich das mal so unbescheiden sagen darf,
im Vergleich zum restlichen Deutschland der Zeit
einfach voraus.
[Janis Voss]
Musik/Phantom and Ghost 12
Was wir schon immer über unsere neue
Wahlheimat Berlin wissen wollten.
Neu in der Metropole und noch Orientierungsschwierigkeiten? Keine Ahnung, warum dich jeder in
dieser Stadt als Landei erkennt? Ultimative Antworten auf Fragen, die Du nie gestellt hast.
Berliner Höflichkeit
Die Berliner Urbevölkerung ist bekannt für ihre
galanten Umgangsformen. Ob morgens beim
Bäcker, an der Supermarktkasse oder bei der
nächtlichen Taxifahrt – freundliches Auftreten
und zuvorkommendes Servicebewusstsein sind
in der Hauptstadt eine Selbstverständlichkeit.
Da sich der Berliner allerdings vom Rest der
Republik abheben möchte, äußert sich die
überschwängliche Freundlichkeit subtiler: in
einem Akt der Selbstverleugnung versteckt der
Metropolit seine galanten Manieren hinter
seinem (scheinbar) plump wirkenden Charme.
Sprüche wie „Ick piss Dir bis nach Strausberg!“
oder „Bin ick Jesus? Kann ick zauban?“ sind
deshalb eher Zeichen von intellektuellen
Abstraktionsvermögen und freundlich zu interpretieren. Vermeintlich brummiges Verhalten
der Käsefachverkäuferin sollte deshalb sofort
mit einem „Schick-ick-Dir-morgens-arbeiten?“
begegnet werden. So werden interkulturelle
Brücken gebaut.
Schrippen, Bouletten und Pfannkuchen
Wenn die ersten Sprachbarrieren überwunden
sind, drohen weitere Gefahren - es sei denn, die
richtigen Vokabeln kommen zum Einsatz. Wer
sich gerne Naturkostprodukte wie Frikadellen
und Berliner zu Gemüte führt, wird in dieser
Stadt auf Feinkost dieser Art verzichten müssen,
denn diese Begriffe sind hier unbekannt.
Frikadellen heißen in Berlin nun mal Bouletten
(ein weiterer Beweis für die weltstädtische
12 Information/neue Wahlheimat Berlin
Offenheit der Region, in der gerne auf das
elegantere Französisch zurückgegriffen wird)
und die fettarme Zwischenmahlzeit ‚Krapfen’
wird von den Ureinwohnern stilecht Pfannkuchen genannt (die etwas rustikalere Variante
des Crêpes wird deshalb als Eierkuchen bezeichnet - aber das nur am Rande).
Wer beim Brötchenholen versucht, Weckle oder
Semmeln zu bestellen, wird maximal ein müdes
Lächeln erhalten und muss hungrig wieder nach
Hause gehen. Schrippen rules! Wichtig ist dabei
auch die Aussprache: ‚i’ wird faktisch immer
zu ‚ü’ – so verleihen die sensitiven Berliner
der sonst so harten deutschen Sprache einen
weicheren Klang.
Ungenutzte Möglichkeiten
Der Ureinwohner neigt zu einer gewissen Überheblichkeit und ist stolz auf die kulturellen
Errungenschaften aus 300 Jahren preußischer
Kulturgeschichte.
Im westdeutschen Ausland (falls sich ein
Berliner dorthin verirrt hat) wird gerne auf
drei Opernhäuser, zahlreiche Museen und
Theater verwiesen, um die Herrlichkeit der Stadt
argumentativ zu untermauern. Dies bedeutet
allerdings nicht, dass derartige Örtlichkeiten
von den Einheimischen frequentiert werden. Die
Berliner sind eigentlich Kulturmuffel.
Theater werden demnach vor allem danach
beurteilt, ob sich die Eingangstreppe als Sitzgelegenheit zum Biertrinken in lauen Sommernächten eignet. Wer also auf der Suche nach
kunstbegeisterter Begleitung für Ausflüge in
Richtung Museumsinsel ist, sollte im Freundeskreis auf Zugezogene zurückgreifen. Für Berliner
gilt die goldene Regel: Alle Möglichkeiten
haben und keine nutzen. Um die Integration
als Neuankömmling zu beschleunigen, sollte
man sich diese Null-Bock-Mentalität zu Eigen
machen. Übermäßiger Kulturkonsum führt in
dieser Stadt zur sozialen Isolation.
Immer informiert
Dieser Rubrik sei folgender (fiktiver) Dialog
vorangestellt:
Berliner 1: „In Mitte solls nen neuen Club
geben...“
Berliner 2: „Hab ick och schon jehört – soll
Scheiße sein!“
Was lernen wir daraus? Der Berliner ist immer
informiert, auch wenn er keine Ahnung hat,
wovon gerade gesprochen wird.
Grundsätzlich ist es wichtig, bei Gesprächen
und Diskussionen immer skeptisch bis rigoros
ablehnend zu bleiben. Die Menschen dieser
Stadt sind pessimistisch (was eventuell auf den
harten Winter zurückzuführen ist) und mögen
keine Veränderungen.
Wenn allerdings ein Zugezogener vom Leder
zieht und sich negativ über etwaige Etablissements äußert, wird er schon aus Trotz mit
einem „dit- kannste-so-nich-sagen“ in seine
westdeutschen Schranken verwiesen.
[Lukas-C. Fischer und Dirk M. Oberländer]