Funktion - Rusty Hook

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Funktion - Rusty Hook
„Funktion“ was ist das ?
Im Allgemeinen spricht man bei Funktion von folgenden Eigenschaften:
Æ Winddicht
Æ Wasser abweisend
Æ Wasserdicht
Æ Naht verschweißt
Æ Atmungsaktiv
Winddicht:
Winddichte Textilien sollen ein zu schnelles Auskühlen durch Wind verhindern. Umso höher die
Windgeschwindigkeit umso kälter die gefühlte Temperatur – wird allgemein auch als Windchill
bezeichnet. Eine Außentemperatur von -1°C wird bei einer Windgeschwindigkeit von 64km/h wie 21°C gefühlt/erlebt, bei Winddichtem nicht.
Untenstehend die Tabelle mit der Gegenüberstellung empfundene Temperatur in Abhängigkeit von
Lufttemperatur und Windstärke!
4
wird empfunden bei
Windstärke Windgeschw
Windbezeichnung (Beaufort) (Km/Std)
0
Wind0
stille
leicht
2
9
sanft
3
19
mäßig
4
28
frisch
5
37
kräftig
6
46
Sturm
7
56
Orkan
8
65
>65
2
0
Lufttemperatur °C
-2
-4
-5
-6
-8
-10
-20
-8
-10
-20
-7
-8
-9
-11
-14
-15
-17
-19
-18
-20
-21
-24
-21
-23
-24
-27
-23
-25
-26
-29
-25
-26
-28
-31
-26
-27
-29
-32
geringe Steigerungen
-13
-22
-27
-30
-32
-34
-35
-24
-35
-40
-44
-47
-50
-51
als °C
4
2
0
2
-4
-7
-9
-11
-12
-13
0
-7
-10
-12
-14
-15
-16
-3
-9
-13
-15
-17
-18
-19
-2
-5
-12
-15
-18
-20
-22
-22
nur noch
-4
-5
-6
1
Wasserdicht nach DIN 20811
Graphik by Toray, Japan
Atmungsaktivität nach DIN ISO 11092
Von Atmungsaktiv bei mikroporösen Membranen zu reden ist so nicht richtig, gut es hat sich
eingebürgert, es hört sich besser an, aber eigentlich ist es die Wasserdampfdurchlässigkeit welche
in g/m²/24h gemessen wird. Bedeutet wie viel Gramm Wasserdampf durch einen Quadratmeter in
24 Stunden entweichen können. Damit das Ganze aber funktioniert, muss innerhalb der Bekleidung
eine höhere Temperatur und ein höherer Druck herrschen, erst wenn diese Gefälle besteht kann
Feuchtigkeit in Form von Dampf nach außen entweichen.
Die Superfunktionsjacke mit bester Membrantechnik kann im Winter beim Eisklettern, oder bei
einer Schitour, noch einwandfrei „gearbeitet“ haben, aber jetzt im Spätsommer beim Wandern oder
Pilze suchen schwitzt man – wer weiß die Antwort?
An der Außenseite hydrophile, von innen beschichtete, Textilien arbeiten solange es nicht regnet,
aktiv. Man kann es so erklären: Auf der Außenseite besteht die Beschichtung aus Millionen
mikroskopisch kleiner „Wasser liebender“ Schwämmchen pro cm², welche die Feuchtigkeit aus dem
Inneren der Bekleidung aktiv aufsaugen, nur wenn es bereits von außen regnet?
Bei guten Membranen sind die mikroporösen Poren so klein dass Salzwasserkristalle diese nicht
verstopfen können, das sind dann Salzwassertaugliche. Bei weniger guten Membranen sind die
Poren so groß, dass sich Salzkristalle darin festsetzen und so mit der Zeit die
Wasserdampfdurchlässigkeit reduzieren bis blockieren. Und dann sind das meist auch die Jacken
die nicht gewaschen werden dürfen aus den vorher genannten Gründen!
Die besten Membranen auf dem Markt haben über eine Milliarde Poren pro cm², sie machen fast
90% der Membranfläche aus, 25% atmungsaktiver als schon wirklich gute Membranen, gut Sie
kostet auch etwas mehr. Wenn ich mir aber im Vergleich die billigste Membrane mit nur ein paar
tausend Poren pro cm² anschaue, denke ich unweigerlich an die Torwand beim Fußballtraining.
2
Grahpik by Toray, Japan
Heute sind wir bei 28000mm Wassersäule und einer Wasserdampfdurchlässigkeit von
26000gr/m²/24h – marketingtechnisch möglich – technisch eher nicht. Es gibt weltweit keine
seriöse Laboreinrichtung die eine Wassersäule über 10000mm messen kann, geschweige denn
bestätigen würde.
Genauso in die Abteilung „Gibt es nicht!“ gehört die Aussage 100 % atmungsaktiv, das würde
nämlich bedeuten nackt.
Wer braucht eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 26000g – das wäre ein Gewichtsverlust von
26kg durch schwitzen in 24 Stunden pro Quadratmeter – auf die Intensivstation braucht man da
nicht mehr. Gute und funktionelle Membranen arbeiten mit Wassersäulen bis zu 10000mm und
einer Atmungsaktivität von bis zu 8000g/m²/24h, die halten einem Wasserdruck von bis zu 10
Metern stand und lassen noch bis zu 8kg Körpergewicht durchdampfen in 24 Stunden - das wäre
eine Diät 8kg in einem Tag, nur leider käme hier das Problem mit der Dehydrierung.
Graphik by Toray, Japan
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Als Gegenüberstellung zwischen der alten und der neuen Norm für den
Wasserdampfdurchgangswiderstand eine NICHT VERBINDLICHE Gegenüberstellung
JIS L1099 method B-1 ISO 11092 Skin Model
(g/m2.24hrs)
(m2.Pa/W)
ALT
NEU
1000
67.2
2000
34.6
3000
23.7
4000
18.2
5000
15.0
6000
12.8
8000
10.1
10000
8.4
12000
7.3
14000
6.6
15000
6.3
16000
6.0
20000
5.2
22000
4.9
24000
4.6
25000
4.5
26000
4.4
28000
4.2
30000
4.1
Comments
Unsatisfactory
Satisfactory
Good
Very Good
Table by Everest, Taiwan
4
Richtige Pflege:
DIE LEBENSDAUER VON FUNKTIONSBEKLEIDUNG HÄNGT SEHR STARK VON DER
RICHTIGEN PFLEGE AB !
BEI RICHTIGER PFLEGE WERDEN SIE LANGE; LANGE ZEIT DIE HOHE
FUNKTIONALITÄT IHRER NORTHLAND - BEKLEIDUNG ERHALTEN
1.) FUNKTIONSBEKLEIDUNG:
Allgemeine Pflegesymbole für EXOTHERM Funktionsbekleidung
30°
SCHONWASCHGANG 30°C
NICHT BLEICHEN
NICHT BÜGELN
NICHT REINIGEN
TROCK NIED. TEMP.
Falls nicht anders am Pflegeetikett ausgewiesen, gelten folgende grundsätzliche Pflege
Richtlinien für EXOTHERM Funktionsbekleidung:
WASCHEN:
Schonwaschgang bei 30° C mit Feinwaschmittel (geringe Menge) KEINEN WEICHSPÜLER
!! DIESER IST GIFT FÜR DIE MEMBRAN
Stärkere Verschmutzungen zuvor mit Seife und weicher Bürste entfernen - Gut spülen –
Waschmittelrückstände stören die Funktion (gegebenenfalls Extra Spüldurchgang)
Nach dem Waschen NUR KURZ anschleudern, NIEMALS normales Schleudern (Durch die
enorm hohen Zentrifugalkräfte würde das Wasser durch die Poren gepresst
KEIN BLEICHEN !
Besser öfter mit wenig Waschmittel reinigen als selten und viel Waschmittel
IMPRÄGNIERUNG:
Gut imprägnierte EXOTHERM Bekleidung ist Wasser und Schmutz- abweisend. Ein
durchnässter Oberstoff bewirkt auch Kälteempfinden, eine gute Imprägnierung schützt
auch vor Kälte
Nach einigen Wäschen sollte die Bekleidung wieder imprägniert werden. EXOTHERM
Funktionsbekleidung wurde bei der Herstellung imprägniert, trotzdem nimmt die Leistung
der Imprägnierung durch langes Tragen (viele Wäschen) ab. Wenn das Regenwasser
nicht mehr „abperlt“ ist es höchste Zeit für eine Nachimprägnierung. Am besten eignet
sich dazu Holmenkol Imprägnierung Auf Nano- Technologie Basis, welche fein
aufgesprüht wird.
(Niemals „Einwasch- Imprägnierungen“ verwenden, diese verstopfen auch die Innenseite
und beeinträchtigen die „Atmungsaktivität“)
Nach der Imprägnierung sollte im Wäschetrockner bei niedriger Temperatur der Effekt
aktiviert werden
TROCKNEN:
Geringe Füllmenge und niedriger Temperatur
BÜGELN:
EXOTHERM Funktionsbekleidung NICHT bügeln (nicht notwendig)
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2.) DAUNENBEKLEIDUNG / SCHLAFSÄCKE
Daunen sind Flaumfedern, die vorwiegend vom Bauch von Enten oder Gänsen gerupft
und als leichtes, wärmedämmendes Füllmaterial in Oberbetten, Schlafsäcken und
Winterbekleidung verwendet werden. Enthalten sind jedoch nicht nur Daunen, sondern
auch Kielfedern um den nötigen Loft zu erhalten. Das optimale Mischverhältnis zwischen
Daunen und Kielfedern beträgt etwa 90/10. Mischungen mit höherem Kielfeder-Anteil
haben minderwertige Isolationseigenschaften. Weiterer Qualitätsindikator einer Daune ist
die Bauschkraft (sogenannte fillpower). Es gibt an, wieviel Kubikzoll (cubic inches) eine
Unze Daunen einige Zeit nach Kompression einnimmt. Je höher der cuin-Wert ist, desto
besser ist die Wärmeisolierung. Zur Ermittlung dieses Wertes wird die Daune komprimiert
und die Ausdehnung einige Zeit nach der Komprimierung festgestellt. Eine hochwertige
Daune erreicht eine Bauschkraft von 700-800 cuin. Handelsüblich in guten Schlafsäcken
oder Jacken sind 600-700 cuin. Daunen mit weniger als 500 cuin weisen minderwertige
Isolationseigenschaften auf.
Definition von Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Daune)
Im Allgemeinen wird bei der Angabe der Füllung von Daunen Produkten folgende
Bezeichnung gewählt.
z.Bsp. 80/20 Entendaune, 90/10 weiße Gänsedaune,...
Der vordere Wert gibt den prozentuellen Anteil der Daunen an, der hinter Wert
den prozentuellen Anteil der Kielfedern
Entgegen vieler Behauptungen ist der Anteil der Kielfedern sehr wichtig für die
„Stützfunktion“. Mischungsverhältnisse über 90/10 sind in der Praxis nicht
möglich, darum Vorsicht bei Angaben wie 95/5, oder 97/3!
Viel wichtiger ist die Herkunft der Daune, je nördlicher (Kälteren Regionen) die
Enten/Gänse leben, desto hochwertiger ist die Daune!
WICHTIG:
NORTHLAND DAUNEN PRODUKTE WERDEN NIEMALS „LEBEND-GERUPFT“
Richtige Pflege von Daunenprodukten:
Hochwertige Daunenbekleidung SOFORT nach dem Waschen aus der Trommel nehmen und ab in
den Trockner, am Besten mit 2 Tennisbällen, um die Daunen wieder aufzulockern. Falls kein
Trockner vorhanden – kräftig aufschütteln und liegend trocknen – mehrmals wenden. Falls die
Daunenjacke nass in der Trommel verweilt, sondert sich das „ausgewaschene“ Daunenfett an den
Steppungen ab = gelbe, braune Ränder
m ax
&
&
m ax
3x
&
6