Weniger ausländische Top-Manager

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Weniger ausländische Top-Manager
Massnahmen für Suizid-Prävention
2
Bildmontage: Keystone, Getty Images
SBB wo
Selbstm
verhin
Von Irène Harnischberg
J
eden Monat werfen sich in
der Schweiz durchschnittlich 15 Menschen vor den
Zug. Fast jeder Lokführer wird
während seiner Laufbahn einmal Zeuge einer Selbsttötung.
In der Regel wird ein ErsatzLokführer zum Unfallort geschickt. «Meist stehen die Lokführer unter Schock – es ist also
«
Wir gehen
behutsam mit
dem Thema um.»
immer
nicht richtig
wieder.
und sogar
Die Lokgefährlich,
führer
sie zu fragen,
werden
Christian Ginsig, SBB-Sprecher
ob sie noch
bereits in
fahren könder Ausnen», sagt Hubert Giger, Präsi- bildung mit dieser tragischen
dent des Verbandes der Lokfüh- Situation konfrontiert – soweit
rer VSLF. Häufig leiden Lokfüh- man darauf überhaupt vorberer unter sogenannten Flash- reitet werden kann.
backs, sie erleben in Gedanken
Die SBB wollen nun mitheldas Geschehene und Gesehene fen, Suizide zu verhindern. So
Doch die SBB erwarten auch
von Bundesrat Alain Berset,
dass er endlich griffigere Massnahmen trifft. Deshalb unterstützen sie einen Vorstoss von
Nationalrätin Maja Ingold
(EVP/ZH), der heute im Ständerat behandelt wird.
«Die Schweiz gehört leider
zu den Spitzenreitern, was die
Suizidrate betrifft. Sie betreibt
ganz klar zu wenig Präven­
tion», kritisiert die ehemalige
Weniger ausländische Top-Manager
Akte Nachrichtendienst
So will Ueli Maurer
die Öffentlichkeit
sind seit Anfang Jahr bereits
vermehrt Tafeln der «Dargebotenen Hand» (Telefon 143) aufgestellt worden. «Wir gehen
sehr behutsam mit dem Thema
um», sagt SBB-Sprecher Christian Ginsig. Auch das Personal
wird sensibilisiert. Die SBB zogen einen externen Experten
für weitere präventive Massnahmen bei. «Es wird aber keine schnellen Lösungen geben»,
sagt Ginsig.
Sozialvorsteherin der Stadt
Winterthur.
Sie fordert «einen Aktionsplan, der sich auch international sehen lässt». Dazu braucht
es für die Früherkennung und
Frühintervention bei gefährdeten Kindern und Jugendlichen
ein
spezielles
nationales
Programm und nicht nur «die
Integration in die allgemeine
Prävention und Gesundheitsförderung».
Teil des Aktionsplans soll
eine koordinierte und sichtbare Öffentlichkeitsarbeit sein.
eingebüsst. 2013 ist ihr Anteil in den Führungsetagen
Zürich – Die Schweiz hat bei ausländischen Spitzenkräften an Attraktivität
Diese Entwicklung sei «sehr überraschend»,
der 100 grössten Schweizer Firmen zurückgegangen – zum ersten Mal seit 2006.
«Schilling Reports». Noch vor ein paar Jahren habe
sagt Topkadervermittler Guido Schilling bei der gestrigen Präsentation des
bei etwa 50 Prozent liegen würde. Stattdessen
heute
er damit gerechnet, dass der Anteil ausländischer Topmanager
e die Annahme der Masseneinwanderungs-Initiaerschein
Licht
diesem
In
2012.
beträgt er nun 42 Prozent, drei Prozent weniger als
sagt Schilling.
tive zusätzlich bedrohlich. «Das ist ein Knieschuss für die Wirtschaft»,
ausschalten Nichts geht hier
G
Umfrage
ohne die Familie
Soll unser Geheimdienst
transparenter werden?
Unbedingt, hier besteht ein
öffentliches Interesse.
Nein. Geheimdienste haben ihren
Namen ja nicht umsonst.
Meine Frau weiss alles.
Stimmen Sie ab auf Blick.ch
GEHEIMDIENST
«mit dem Transparenzprinzip möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken».
Anders sieht es NDB-Sprecher Felix Endrich: Die mit
Einsichtsgesuchen gemachten Erfahrungen zeigten,
«dass der besondere Schutzbedarf der nachrichtendienstlichen Informationen
nur schwer mit dem Transparenzgedanken des Öffentlichkeitsgesetzes vereinbar ist».
Solche Gesuche würden
meist abgelehnt. Deshalb
mache es keinen Sinn, das
Öffentlichkeitsprinzip hier
aufrechtzuerhalten. «Im Vergleich zu heute würde sich für
die Öffentlichkeit wenig ändern», erklärt Endrich.
Und Maurer betont: «Die
Transparenz unseres Nachrichtendienstes im Vergleich
mit anderen ist ausserordentlich hoch.» Ruedi Studer
R
oche ist die wohl bemerkenswerteste Firma der
Schweiz. Immer noch
sind die Nachfahren jenes Fritz
Hoffmann-La Roche am Werk,
der vor 188 Jahren den Pharmakonzern gegründet hatte. Diese
Hoffmanns und Oeris, heute
22 Erben, halten zusammen
noch immer eine knappe Stimmenmehrheit am 47-MilliardenFranken-Konzern. Nie mehr seit
dem 1920 verstorbenen Gründer hat einer aus der Familie den
Konzern operativ geführt, und
dennoch hat der Clan seinen
Einfluss bewahrt. Jeder CEO
und jeder Verwaltungsratspräsident weiss: Ohne die Familie
geht nichts im Hause Roche.
Doch nun kommt es zu einer
Zäsur in der Führung des Unternehmens. Heute leitet der langjährige CEO und Präsident Franz
B. Humer ein letztes Mal die Generalversammlung, an der auch
die Familienaktionäre anwesend zu sein pflegen. Es ist eine
Zeitenwende: Humer ist der
Letzte, der noch unter dem legendären Paul Sacher zum Konzernchef aufgebaut worden ist.
Der 1999 verstorbene Sacher
heiratete 1934 in die Besitzerfa-
Die Autorität:
Paul Sacher.
Ehrenpräsident:
Fritz Gerber.
milie ein und sass danach fast
unvorstellbare 58 Jahre im Verwaltungsrat – der Dirigent von
Weltruf war auch im Roche-Verwaltungsrat die unbestrittene
Autoritätsfigur. Er hatte ein
Vermächtnis zu erfüllen: «Das
fruchtbare und harmonische
Zusammenspiel zwischen Unternehmen und
Familie» zu sichern, wie er einmal notierte.
Sacher holte
Fritz Gerber ins
Boot, den heutigen Ehrenpräsidenten, der das
Unternehmen auf
die
lukrativen
Sparten Pharmaund Diagnostika
ausrichtete. Und
der nun abtreten-
de Franz B. Humer hat dieses Juwel von einem Unternehmen
weiter veredelt. So übernahm
er im 2009 für sagenhafte
46,8 Milliarden Dollar Anteile
des lukrativen kalifornischen
Vorzeigeunternehmens
Genentech – der bis dato
weltweit grösste Deal in der
Biotech-Branche. Eine erste
Tranche an Genentech hatte seinerzeit noch Vorgänger Fritz Gerber erstanden,
zu einer Zeit, als diese Industrie noch kaum auf dem Radar
von grossen Pharmaunternehmen aufgetaucht war.
Dieses Zusammenspiel der
zwar familienfremden, aber von
Paul Sacher handverlesenen Top­
manager hat die
Basler Roche zum
fünftgrössten
Pharmaunternehmen weltweit werden lassen. Eine
gute Basis für ExLufthansa-Manager
Christoph
Franz, der nun
das Zepter übernehmen wird.
Roche-Tower:
Sinnbild der Firma.
René Lüchinger
Franz Humer:
Sein Abgang ist
eine Zäsur.
Fotos: Keystone
eheimdienste fürchten Transparenz wie
der Teufel das Weihwasser. Das gilt auch für den
Nachrichtendienst des Bundes (NDB), der sich zunehmend in die Dunkelkammer
zurückzieht.
Es kommt noch dicker:
Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz will Bundesrat
Ueli Maurer das Öffentlichkeitsprinzip ganz offiziell
aushebeln. Amtliche Dokumente zur nachrichtendienstlichen Informationsbeschaffung sollen generell davon ausgenommen werden.
Einzig «reine Verwaltungsgeschäfte» sollen noch zugänglich sein. Zum Beispiel die
üblichen Jahresberichte.
Gegen diese massive Einschränkung des Öffentlichkeitsprinzips wehrt sich der
Öffentlichkeitsbeauftragte
Hanspeter Thür. Im Öffentlichkeitsgesetz gebe es genügend Ausnahmebestimmungen, etwa, wenn die innere Sicherheit tangiert werde. «In allen anderen Fällen
sollte auch der NDB dem Gesetz unterworfen sein», so
Thür. «Wenn eine ganze Verwaltungseinheit vom Gesetz
ausgenommen wird, wird
der Wille des Gesetzgebers,
grösstmögliche Transparenz
zu schaffen, unterlaufen.» Er
betont, dass es darum gehe,
Roche-Lenker Franz B. Humer tritt ab

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