Adel Tawil - Gießener Allgemeine Zeitung
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Adel Tawil - Gießener Allgemeine Zeitung
8. Jahrgang · 7/2015 magazin für Stadt und landkreis gießen Adel Tawil ist einer von vielen BühnenStars beim Gießener Kultursommer an der Messe region Kultur Lohnenswert: ausflug in den Marburger Stadtteil DagobertsSeite 22 hausen. »Die Dollbohrer«: Henni Nachtsheim und rick Kavanian im interview. Seite 42 Meine Heimat im Gepäck! Jetzt Tablet sichern und bestens informiert in den Urlaub starten. Ihr Vorteilspaket: iPad 2 Air oder Samsung Galaxy Tab 4 + E-Paper-Ausgabe der Allgemeinen + gratis Tablet-Tasche von Apple/Samsung Schon ab 15,– € iPad Air 2 16 GB WiFi · Farbe: silber oder spacegrau · Größe: 240 x 169,5 x 6,1 mm · Display: 9,7 Zoll · Speicherkapazität: 16 GB · Kamera: 8-MP-Kamera auf der Rückseite, Facetime HD 1,2 MP auf der Vorderseite · Betriebssystem: iOS 8 · iPad Smart Cover, schwarz im Monat* Wohnung gesucht? MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE Montag, 4. Mai 2015 15. Saison Maifestspiele Royaler Nachwuchs Das Tuesday Night Skating startet am Dienstag Stadt Gießen – Seite 5 Furioser Auftakt mit Oper von Benjamin Britten Kultur – Seite 10 Herzogin Kate bringt Mädchen zur Welt Aus aller Welt – Seite 12 Nummer 102 – 70. Jahrgang Mo. – Do. 1,70 EUR, Fr. u. Sa. 1,90 EUR 50 000 Euro Schaden Feinkost-Transporter bricht in Langgöns auseinander Kreis Gießen – Seite 13 Anzeige Ihr neues Zuhause finden Sie bei www.IMMO-in-Mittelhessen.de Auf dem Thron RSV Lahn-Dill wird in Italien Champions-League-Sieger Sport – Seite 30 Lokführer streiken sechs Tage lang Berlin/Fr a n k f u r t (dpa). Die Lokführer wollen fast eine ganze Woche lang streiken. Bahnkunden müssen sich wegen des bisher längsten Arbeitskampfes in dem Tarifkonflikt in den nächsten Tagen auf starke Einschränkungen im Zugverkehr einstellen. Der Streik soll im Personenverkehr knapp sechs Tage dauern und am Dienstag um 2 Uhr morgens beginnen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gestern in Frankfurt am Main mit. Im Güterverkehr geht es bereits heute um 15 Uhr los. Beendet werden soll der Ausstand am Sonntag um 9 Uhr. Die Deutsche Bahn arbeitete gestern an einem Ersatzfahrplan. Das Unternehmen bezeichnete den Streik als »maßlos und unangemessen«. Er werde zu schweren Beeinträchtigungen im Zugverkehr führen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte den Streik. »Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind«, sagte er der »Bild«-Zeitung. – Die Gießen 46ers gewinnen auch das zweite Spiel in der PlayoffTitel NACH BUNDESLIGA-AUFSTIEG NUN AUCH DIE MEISTERSCHAFT in der ausverkauften Gießener Osthalle und sichern sich somit den Finalserie gegen die Baskets Würzburg vor knapp 3300 Zuschauern (Foto: Friedrich) in der Basketball-Pro-A. (Mehr dazu im Sport.) Neonazis aus Hessen an Attacke auf DGB beteiligt E r f u rt / We i m a r (dpa). Nach dem Angriff von Rechtsextremisten auf eine Maikundgebung der Gewerkschaften in Weimar wird gegen 27 Verdächtige aus vier Bundesländern ermittelt. Es handle sich um 22 Männer und fünf Frauen aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen, zwei der Verdächtigen kommen aus Hessen, teilte das Thüringer Innenministerium am Samstag mit. Die 18 bis 35 Jahre alten Verdächtigen sind nach der vorläufigen Festnahme wieder auf freiem Fuß. Etwa 40 Extremisten hatten die Kundgebung gestürmt und drei Menschen leicht verletzt. Sie attackierten auch den SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider. AUS DEM INHALT ■ te Seehofer. »Freiheit und Demokratie brauchen Erinnerung. Die Erinnerung an unvorstellbares Leid mündet in das Bekenntnis: Nie wieder!« Beim Gedenken im ehemaligen Krematorium saß Merkel neben dem Präsidenten der Lagergemeinschaft Dachau, Max Mannheimer. Der 95-Jährige äußerte sich besorgt angesichts von neuem Rassismus und Antisemitismus in der Welt. »Aus dem historischen Gedenken muss ein verantwortliches Bewusstsein hervorgehen.« Auch Vertreter des Judentums in Deutschland warnten in Reden vor einem Wiederaufleben von Intoleranz und Gewalt gegen Andersdenkende. »Wenn ich darauf blicke, wie heute einige Bürger gegen Flüchtlinge hetzen oder wie abwertend über Juden gesprochen wird – dann frage ich mich: Wie sehr ist das hohe Gut der Menschenwürde eigentlich noch in den Köpfen verankert?«, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Alle Schulklassen müssten verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte besuchen, verlangte Schuster. Junge Menschen müssten begreifen: »Ihr seid nicht schuldig, aber ihr tragt Verantwortung.« Das Anliegen wolle er im Regierung unter Druck NSA-Aufklärer wollen bis Donnerstag Einsicht in Spionagelisten WETTER Bewölkt, bis 20 Grad Kultur Fernsehen Pinnwand mit Gießen-Info Wetter · Roman · Unterhaltung 10 11 42–43 44 MITTAGSTISCH FAMILIENANZEIGEN 9 22 IHR DRAHT ZU UNS Zentrale Leserservice Anzeigenservice Redaktion 06 41/3 00 30 06 41/30 03 77 06 41/30 03 33 06 41/3 00 31 23 www.giessener-allgemeine.de 10119 4 194354 401708 Merkel dankt Zeitzeugen G 3266 A Wohnung gesucht? KZ Dachau vor 70 Jahren befreit – Überlebende besorgt über neuen Rassismus D a c h a u / N e u s t a d t (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau den Überlebenden für ihr Engagement als Zeitzeugen gedankt. »Es ist ein großes Glück, dass Menschen wie Sie bereit sind, uns ihre Lebensgeschichten zu erzählen, das unendliche Leid, das Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus über Sie gebracht hat«, sagte Merkel gestern bei der Gedenkveranstaltung in Dachau. Die Kanzlerin wandte sich damit besonders an die angereisten hochbetagten Überlebenden, die in berührenden Reden ihre Erinnerungen schilderten. Erst damit bekämen nackte Zahlen ein Gesicht, sagte Merkel. Das Geschehene sei so unvorstellbar – umso wichtiger seien die Berichte. Sie nahm als erste Kanzlerin an der Gedenkveranstaltung zur Lagerbefreiung teil. Merkel war bereits 2013 in Dachau, jedoch nicht beim Jahrestag. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte, in Deutschlands dunkelster Zeit sei Dachau zu einem Synonym des Schreckens geworden. »Wir verneigen uns an diesem Ort in Demut und Respekt und versichern: Die Opfer bleiben unvergessen!«, sag- Berlin (dpa). In der Affäre um den BND und den US-Geheimdienst NSA stellen die Parlamentsaufklärer der Regierung ein Ultimatum zur Vorlage der US-Spionagelisten. Die Regierung müsse diese bis zur nächsten Ausschusssitzung am Donnerstag liefern, verlangten mehrere Obleute am Wochenende und drohten andernfalls mit einer Klage. »Wir werden nicht zulassen, dass sich das weiter verzögert«, sagte der SPD-Obmann Christian Flisek der Deutschen PresseAgentur. Der Grünen-Obmann Konstantin von Notz sagte der dpa: »Frau Merkel muss jetzt zeigen, ob sie aufklären oder vertuschen will.« Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll der NSA über Jahre geholfen haben, europäische Unternehmen und Politiker auszuforschen – darunter die französische Regierung und die EU-Kommission. Die NSA lieferte dem BND demnach für die Überwachung des Datenverkehrs in seiner Abhörstation in Bad Aibling viele Suchmerkmale (Selektoren) wie Telefonnummern oder IPAdressen von Computern, die gegen deutsche und europäische Interessen verstießen. 40 000 davon sortierte der BND nach eige- nen Angaben über die Jahre vorab aus. Mehrere Tausend unzulässiger Selektoren fielen aber erst in der aktiven Suche auf. Der NSA-Ausschuss will nun die Listen mit den unzulässigen Suchmerkmalen einsehen. Die Bundesregierung hat aber zunächst die Amerikaner um Erlaubnis gefragt, ob sie die Informationen dazu offenlegen darf. Dieses sogenannte Konsultationsverfahren läuft noch. Flisek mahnte, dieses Verfahren dürfe nicht genutzt werden, um Zeit zu schinden. »Das Kanzleramt muss eine eigene souveräne Entscheidung treffen. Man kann nicht von Aufklärung reden und das Schlüsselelement dazu nicht vorlegen«, rügte er. »Da ist mir herzlich egal, wie die Amerikaner das sehen.« Erstmals kam am Wochenende aus den Reihen des Koalitionspartners SPD der Ruf nach dem Rücktritt von Innenminister Thomas de Maizière. Die Vorsitzende der Jungsozialisten, Johanna Uekermann, sagte der »Welt am Sonntag«: »Thomas de Maizière hat als Kanzleramtschef Spionage und Ausspähung durch fremde Geheimdienste ge(Seite 4) deckt oder gar befördert.« *■ für Abonnenten der Tageszeitung: 15,– Euro monatlich (24 Monate Laufzeit) ■ für Neukunden: 31,90 Euro monatlich (24 Monate Laufzeit) ■ Einmalzahlung für iPad Air 2: 199 Euro, Samsung Galaxy Tab 4: keine Einmalzahlung ■ Nach 24 Monaten gehört das Tablet Ihnen. Bayerischen Landtag voranbringen – und er hoffe, dass das Beispiel dann aufgegriffen werde. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch warnte davor, einen »Schlussstrich« zu ziehen. »Ich plädiere dringend dafür, den Heutigen unsere Geschichte nicht als Last, sondern als Chance näherzubringen – als Motivation zu Mündigkeit, Wehrhaftigkeit und Menschlichkeit«, sagte sie. An der Gedenkfeier nahmen rund 130 Überlebende mit ihren Angehörigen teil, dazu US-Veteranen sowie zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland. US-Truppen hatten das Lager mit rund 30 000 Häftlingen am 29. April 1945 befreit. Auch am Gedenken zum 70. Jahrestag der »Cap Arcona«-Katastrophe in der Lübecker Bucht nahmen gestern etwa 50 KZ-Überlebende teil. Britische Bomber hatten die Schiffe »Cap Arcona« und »Thielbek« am 3. Mai 1945 beschossen, weil sie verhindern wollten, dass sich deutsche Soldaten oder Nazi-Größen nach Norwegen absetzen. 7000 Menschen starben, darunter 6600 Häftlinge aus dem KZ-Neuengamme. Montag, 4. 15. Saison Maifestspiele E ALLGE ME Ihr neues Zuhause finden Sie bei INE Nummer wuchs 50 000 Euro Herzogin Kate bringt Mädchen zur Welt Aus aller Welt – Seite 10 102 – 70. Jahrgan Mo. – Do. 1,70 g EUR, Fr. u. Sa. 1,90 EUR Royaler Nach Furioser Auftak t mit Oper von Benjam in Britten Kultur – Seite 5 www.IMMO-in-M ittelhessen.de Scha den Feinkost-Tra nsporter bricht in Langgöns auseinander Kreis Gießen – Seite 12 Auf dem Thro n RSV LahnDill wird in Italien Champions-L eague-Sieger Sport – Seite 13 30 /Fr wollen fast a n k f u r t (dpa). Die Bahnkundeneine ganze Woche langLokführer müssen sich streiken. längsten Arbeits wegen des kampfes in bisher flikt in den dem Tarifko nächsten Tagen schränkungen nim Zugver auf starke EinDer Streik kehr einstell en. sechs Tage soll im Personenverkeh Uhr morgendauern und am Dienstar knapp s beginnen, g um 2 schaft Deutsc her Lokomteilte die Gewerkgestern in otivfüh terverkehr Frankfurt am Main rer (GDL) los. Beendegeht es bereits heutemit. Im Güum 15 Uhr Sonntag umt werden soll der Ausstan 9 Uhr. d am Die Deutsc he Bahn arbeite einem Ersatzf ahrplan. Das te gestern an bezeichnete Unternehmen angemessen«.den Streik als »maßlo trächtigungen Er werde zu schwer s und unen Beeindesverkehrsminim Zugverkehr führen. Bun(CSU) kritisie ister Alexander ständnis dafür,rte den Streik. »Ich Dobrindt habe dass viele Ausmaß des Bürger über Verdas er der »Bild«-Streiks verärgert sind«, sagte Zeitung. Direkter Drah t zwischen NATO NACH BUNDE und Russland SLIGA-AUFS Finalserie TIEG NUN gegen die Baskets Brüsse l in der Basketb AUCH DIE Würzbu MEISTERSCH der jüngste (dpa). Die NATO hat all-Pro-A. n Spannungen (Mehr dazu rg vor knapp 3300 Zuscha angesichts AFT gen des Ukrain im Sport.) uern in der– Die Gießen 46ers gewinn e-Konfliktsmit Moskau weausverkauften Draht zum en auch das einen direkte Gießener Osthall zweite Ein NATO- russischen Militär n e und sichernSpiel in der Playoff Sprecher bestätig eingerichtet. Brüssel einen sich somit te den Titel »Frankfurter entsprechenden gestern in (Foto: Friedri Bericht der tung« (FAS). Allgemeinen Sonnta ch) Die gszeiVerteid westlichen igungsminister des im DezembMilitärbündnisses hätten er betont, sprächskontak dass regelmä bereits KZ Dachau ßige GeMilitärs beiderte zwischen hochra vor 70 Jahre ngigen Zeiten sinnvol Seiten gerade n befreit – Überle Dachau/N zu genutzt l seien. 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Bewölkt, bis 20 Grad Merkel dank t Zeitzeuge Regierung NSA-Aufklär er wollen Kultur Fernsehen Pinnwand mit Gießen-Info Wetter · Roman · Unterhaltung MITTAGST ITTAGSTIS ITT ISCH CH FAMILIENANZEIGEN IHR DRAHT ZU UNS Zentrale 44 06 41/3 00 30 06 41/30 03 77 06 41/30 03 33 06 41/3 00 31 23 www.giessen er-allgemeine .de 10119 4 194354 401708 Berlin 10 11 42–43 9 22 Leserservice Anzeigenservice Redaktion Jetzt bestellen: Telefon 06 41/30 03-77 ESSISCH Lokführer stre iken sechs Tage lang Berlin EKD-Synode wählt neue Spitze Davutoglu warnt vor Ausländerfeindlichkeit MITTELH Das Tuesda y Night Skatin g startet am Dienstag Stadt Gießen – Seite W ü r z b u r g (dpa). Die Synode der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat ihre Spitze neu bestimmt. Die frühere FDPPolitikerin Irmgard Schwaetzer bleibt Vorsitzende des evangelischen Kirchenparlaments. Die 73-Jährige wird damit der EKD-Synode für die kommenden sechs Jahre vorstehen. Stellvertreter der Präses bleibt Klaus Eberl. Zur weiteren Vize-Präses wählte die Synode am letzten Tag ihrer Würzburger Frühjahrssitzung gestern Elke König. D ü s s e l d o r f (dpa). Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat Ausländerfeindlichkeit als eine der »größten Gefahren für das gemeinsame Haus Europa« angeprangert. Für die Zukunft Europas sei es wichtig, »dass wir zusammenleben«, sagte Davutoglu gestern bei der Eröffnung des neuen Gebäudes des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf. Dabei dürfe auch die religiöse Zugehörigkeit keine Rolle spielen. Mai 2015 Anzeige Direkter Draht zwischen NATO und Russland Brüssel (dpa). Die NATO hat angesichts der jüngsten Spannungen mit Moskau wegen des Ukraine-Konflikts einen direkten Draht zum russischen Militär eingerichtet. Ein NATO-Sprecher bestätigte gestern in Brüssel einen entsprechenden Bericht der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« (FAS). Die Verteidigungsminister des westlichen Militärbündnisses hätten bereits im Dezember betont, dass regelmäßige Gesprächskontakte zwischen hochrangigen Militärs beider Seiten gerade in solchen Zeiten sinnvoll seien. Sie könnten auch dazu genutzt werden, mögliche »Missverständnisse« im Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten zu vermeiden. (Abb. ähnlich) Samsung Galaxy Tab 4 10.1 WiFi · Farbe: ebony-black · Größe: 243 x 176 x 7,9 mm · Display: 10,1 Zoll · Speicherkapazität: 16 GB · Kamera: 3-MP-Kamera auf der Rückseite, 1,3 MP auf der Vorderseite · Betriebssystem: Android 4.4 · Samsung Diary Tasche, schwarz G 3266 A vo jetzt sc der päisc fo rung fer ch station (Selektor Adr sche 40 000 unter Druck bis Donnerstag Einsicht in Spion agelisten n EKD-Synode wählt neue Spitze nen Angabe Würzbur rere Tausen n über die Jahre vorab g (dpa). Die gelischen Kirche Synode aber erst in d unzulässiger Selekto aus. Mehin Deutschland der evander ihre Spitze Der NSA-A aktiven Suche auf. ren fielen (EKD) hat Politikerin neu bestimmt. Die frühere usschuss will mit den unzuläs nun die Listen FDPsitzende desIrmgard Schwaetzer hen. Die Bundessigen Suchmerkmal bleibt Vorments. Die evangelischen Kirchen en einseregierung hat die Amerik aber zunäch parlaEKD-Synode 73-Jährige wird die Inform aner um Erlaubnis gefragt st Jahre vorsteh für die komme damit der , ob sie ses sogenanationen dazu of nte Konsul offenlegen darf. Diebleibt Klaus en. Stellvertreter nden sechs noch. tationsverfahr Eberl. Zur weitere der Präses ses wählte en läuft Flisek mahnte n Vize-PräWürzburgerdie Synode am letzten , dieses Verfahr nicht genutzt Frühjahrssitzun Tag ihrer König. en dürfe »Das Kanzle werden, um Zeit g gestern ramt Editorial Wer in diesem Jahr nicht gen Italien, Mallorca oder sonst wo aufbricht, muss sich nicht grämen. Denn der Sommer hat auch in Gießen einiges zu bieten. Den Gießener Kultursommer zum Beispiel. Das mehrtägige Festival lockt zahlreiche spektakuläre Bühnengäste in den eigens kreierten Zeltpalast an der Messe. Christoph Maria Herbst kommt vorbei, Adel Tawil, Roger Cicero und sogar der Chinesische Nationalcircus statten der Stadt an der Lahn außerdem einen Besuch ab. Wie gerade die wunderbaren Artisten aus dem Reich der Mitte nach Gießen kommen, erzählt Veranstalter Dennis Bahl im Interview. Darin gibt der KultursommerMacher einen interessanten Einblick in die Sorgen und Nöte eines Konzertver anstalters. Wer im Sommer statt auf Kultur lieber auf Action setzt, findet am Dutenhofener See eine neue Attraktion. Unser Mitarbeiter Sven Nordmann hat den »Blob« getestet und brauchte dazu einen Schutzhelm. Beschaulicher geht es indes auf dem Hofgut Dagobertshausen im gleichnamigen Marburger Stadtteil zu. Ein Besuch auf dem Anwesen lohnt sich. Man spürt schon nach wenigen Metern: Es muss nicht immer Italien sein. Marc Schäfer Foto: bf Inhalt BLICKPUNKT 4 Alles rund um den Gießener Kultursommer: Die wichtigsten Fragen und Antworten | Veranstalter Dennis Bahl im Interview | Das Programm STADTGESPRÄCH 20 22 Einen Ausflug lohnt sich: Das Hofgut in MarburgDagobertshausen ist einen Besuch wert CAMPUS UNTERWEGS 24 Männer verboten: Das Stöckelschuhrennen geht in die zweite Runde AUSLESE 26 VERANSTALTUNGSKALENDER 28 MEDIATHEK 34 CD und App im Test 35 38 40 Wasser – Der heimliche Star des Sommers KULTUR 42 »Die Dollbohrer«: Henni Nachtsheim und Rick Kavanian vor dem Auftritt auf dem Schiffenberg im Interview VINOTHEK 44 SPERRSITZ 45 Neu im Kino streifzug magazin für Stadt und landkreis gießen Warum die Semesterferien in der Region nicht langweilig werden müssen SPORTWELT 16 Gedankenleser Thorsten Havener im Interview Der streifzug besucht eine Präparatorin des SenckenbergMuseums in Frankfurt Gießen und hässlich? Die Ausstellung »1000 Gesichter« soll das widerlegen BLICK IN DIE REGION AM MAIN RAMPENLICHT IMPRESSUM Herausgeber: Mittelhessische Druck und Verlagshaus GmbH & Co. KG Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr E-Mail: streifzug@giessenerallgemeine.de Verlag: Mittelhessische Druck und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Ver antwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck und Verlagshaus Verwaltungs gesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsge richt Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen). Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der »Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen Zeitung« sowie in über 250 ausgewählten, stark frequen tierten Auslagestellen. Auflage: 37 500 Exemplare Anzeigenleitung: Jens Trabusch Anzeigenverkaufsleitung: Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 032 24, Anschrift siehe oben Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015 streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Titelbild: Adel Tawil/Foto: Agentur Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektro nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de oder un ter Telefon 0 30/28 49 30, PresseMonitor Deutschland GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen 7/2015 streifzug 3 Blickpunkt Foto: bf promi-Auflauf an der Lahn Strandbar eröffnet, freies City-WLAN im Anflug, und jetzt der Gießener Kultursommer: Die Stadt wird immer attraktiver für ihre jungen Bewohner. Vom 17. Juli bis zum 9. August gastieren Show-Größen wie Adel Tawil, Christoph Maria Herbst oder Mark Forster bei uns an der Lahn und treten auf der Bühne in einer eigens geschaffenen weißen Zeltstadt auf. Im Biergarten nebenan ist Sommer-Flair garantiert. Der streifzug präsentiert die wichtigsten Fragen und Antworten zum ersten Gießener Kultur-Festival dieser Größenordnung. Wie sieht ein typischer Tag beim Gießener Kultursommer aus? Das Festival steht vor allem für gemütliche Sommerabende. Ab 18 Uhr öffnet das Gelände, die Musik läuft dann schon. Im Biergarten oder einer Cocktailbar können sich die Besucher mit kühlen Getränken auf die Veranstaltung einstimmen. Schon am Morgen treffen die jeweiligen Künstler mit der Produktion in Gießen ein. Soundchecks finden statt, am Nachmittag trifft die Festi valcrew ein, um Foyer, Bestuhlung und Gastronomie für die Gäste herzurichten. 4 streifzug 7/2015 Gegen 20 Uhr singt dann Adel Tawil, scherzt Christoph Maria Herbst oder »zau bert« Thorsten Havener. Da es sich um ein technisch komplexes Zelt handelt, ist au ßerhalb mit einer geringen Lautstärke zu rechnen. Von der Stimmung soll man im Foyer oder Biergarten trotzdem noch etwas mitbekommen. Nach den Gigs kann man den Abend im Areal ausklingen lassen. Die Geschäftsführung von Veranstalter DTT Konzerte sagte: »Auch wir sind gespannt, da es bei 16 Veranstaltungen 16Mal ver schiedene Gäste und Stimmungen geben wird.« Für welche Veranstaltungen gibt’s noch Tickets und wo kann ich sie kaufen? Bislang ist nur das Konzert von Mark Forster ausverkauft. Für alle anderen Veranstaltun gen gibt es noch Karten. Einfach im Netz bei adticket.de in der Suchleiste Gießener Kultursommer eingeben. Die TicketHotline erreicht man unter: 06 41/35 608 oder 01 80/60 50 400. Karten gibt es zudem an den bekannten Vorverkaufsstellen. In Gie ßen ist das die Gießener Allgemeine Zei tung, das Dürerhaus Kühn, die MAZ und die Touristinformation. Abonnenten der Blickpunkt Gießener/Alsfelder Allgemeinen können sich über einen Rabatt von 20 Prozent freu en. Karten für »Die Zauberflöte« gibt es für GAZ/AAZLeser sogar zum halben Preis. Die Preise der meisten Veranstaltungen be wegen sich zwischen 23 Euro (ermäßigt) und 39 Euro. Was sind die Highlights? Ein Zirkus bietet Akrobatik, ein Gedanken leser sorgt für Verblüffung und deutsche TopSänger verwöhnen die Ohren. Die Hö hepunkte zu benennen, ist schwer. Das Programm ist gut und vielseitig. Unser Tipp: Der Chinesische Nationalzirkus. Die Gäste aus dem Reich der Mitte werden einen Rausch an Unterhaltung präsentieren. Wer sich auf YouTube Videos anschaut, weiß, was ihn erwartet: Verkleidete Pandas, die Salti machen, Chinesinnen, die mit bren nenden Kerzen auf dem Kopf in der Höhe balancieren, und akrobatische Kämpfer werden die Besucher staunen lassen. »Wie geht das bloß?«, werden sich die Zuschauer aber auch bei Thorsten Havener fragen. »Zauberkünstler und Mentalist« ist seine of fizielle Bezeichnung. Mit seiner Gabe, Menschen zu beobachten und deren Hand lungen daraufhin vorherzusagen, fasziniert er seit Jahren. Im streifzugInterview gibt er auf den folgenden Seiten einen Einblick. Wer aber lieber musikalisch unterhalten werden möchte, kann die Konzerte von Mark Forster, Gregor Meyle, Adel Tawil oder Roger Cicero mit gutem Gewissen und hohen Erwartungen besuchen. Zeltpalast, werden von Gastronomen bewirt schaftet. Die Veranstalter legen Wert darauf, zu betonen, dass insgesamt ein gehobenes Niveau herrscht, auch bei der Verpflegung. Wie erwähnt, wird es auch einen Biergarten geben. »Bei knapp 500 Gästen, mit denen wir regelmäßig rechnen, ist das schon sehr aufwendig«, meint Dennis Bahl von DTT Konzerte. Der Veranstalter gibt im Interview (ab Seite 6) einen interessanten Einblick in seine Arbeit beim Kultursommer. Worauf kann ich mich noch freuen? Der Gast soll eintauchen »in eine sommer liche Welt«, sagt Bahl. Das Gelände soll drei Wochen lang in Weiß strahlen, Bedui nenzelte wie man sie aus der Wüste kennt, sollen das Bild prägen. Um ein schönes Ambiente zu schaffen, wird mit der Baum schule Engelhardt und der Familie Keil Bau stoffe zusammengearbeitet. »Der Wohlfühl faktor ist für uns als Veranstalter immens wichtig«, sagt Bahl. »Dieses Gefühl sollen die Leute auch mit nach Hause nehmen.« Über allem thront schließlich der Zeltpa last, der laut Bahl »größte Palast, der je in Gießen stand«. Weitere Überraschungen in Form von Zusatzangeboten sind angekün digt. Derzeit werden Ideen durchgespro chen, auch ein großer Pool oder eine Kin derlandschaft sind im Gespräch. Wie viele Leute stecken hinter der Organisation? Die Verantwortlichen stellen 15 Personen Für die Pressearbeit beispielsweise hat DTT Konzerte aber eigens ein großes Pressebüro engagiert. Zudem werkeln Dekorateure, Techniker und Zeltbauer an der mehrtägi gen Veranstaltung mit – jeweils mit einem ganzen Tross. Können wir uns in Gießen zukünftig öfter auf solche Events freuen? Schon jetzt beschäftigt sich der Veranstalter mit Programmvorschlägen für 2016. Natür lich soll erst mal der Kultursommer in die sem Jahr, der erste überhaupt in der Stadt, gut über die Bühne gebracht werden. »Pla nungen für das kommende Jahr müssen trotzdem rechtzeitig beginnen«, sagt Bahl. Auf ein Neues 2016 will sich offiziell zwar noch keiner festlegen, aber die Tendenz geht klar da hin. Welche Kosten muss die Stadt tragen? Gar keine. Für sie ist das Event ein kosten loser Imagewinn. Die kompletten Kosten und das wirtschaftliche Risiko werden vom Veranstalter getragen. Sven Nordmann Wo ist das Zentrum? Wie komme ich am besten hin. Und wo kann ich parken? Das sind ja gleich drei Fragen auf einmal. Wir versuchen es trotzdem: Das Herz des Kultursommers wird der Zeltpalast auf dem Messegelände sein. Dort wird die Zeltstadt entstehen. An den Hessenhallen halten fol gende Buslinien: 7, 12, 24, 410, 419, 420. Für Autofahrer stehen folgende Parkplätze kostenlos zur Verfügung: Neustädter Tor (auch sonntags 10 bis 23 Uhr), Westanlage (außer Sonntag), LiebigCenter (außer Sonn tag), Karstadt (außer Sonntag), SWG/Lahn straße, Schlachthofstraße, An der Hessen halle und am Lidl an der Rodheimer Straße. In Pagodenzelten bieten regionale Gastro nomen ihre Speisen und Getränke an. Da wird es Gegrilltes geben, genauso wie Crêpes, Flammkuchen mit Wein oder Flammlachs. Alle Zelte, bis auf den großen Ein Abba-Revival mit den größten Hits der Schweden wird es am 7. August geben. Foto: bf Wie sieht es mit der Verpflegung aus? 7/2015 streifzug 5 Blickpunkt Organisator Dennis Bahl: Foto: Schepp Er kann alles – außer Haushalt Dennis Bahl steht als Geschäftsführer der DTT Konzerte GmbH hinter dem Gießener Kultursommer. Im Interview mit dem streifzug spricht er über schlaflose Nächte, stinkende Hallen, verpasste Urlaube und ein besonderes »Geschenk« an seine Frau. Seit wann laufen die Vorbereitungen für den Gießener Kultursommer? Die Idee dazu ist einige Jahre alt. Aber sie lag bis Anfang 2015 in der Schublade. Warum also gerade jetzt? Grundlegend braucht es ein fußballfreies Jahr, weil wir sonst mit Public Viewing be schäftigt sind. Dann war es lustigerweise so, dass ich dieses Jahr eigentlich eine Aus zeit nehmen wollte, unser zweites Kind wurde gerade geboren. Im Urlaub haben dann, wie es manchmal so ist, Agenten von Künstlern angerufen, fragten nach Veran staltungen für Juli. Bald hatten wir einige zusammen und dachten über ein Kulturwo chenende nach. Aber es wurde immer mehr. Der Urlaub war dann natürlich schnell dahin. 6 streifzug 7/2015 Nur ein halbes Jahr Planung – das hört sich ambitioniert an. Gesund sind zwölf Monate (lacht). Im Ernst: Weniger als ein halbes Jahr hätte es nicht sein dürfen. Das klingt nach schlaflosen Nächten. Ununterbrochen (lacht). Gerade bei einem Pilotprojekt wie diesem. Wir haben keine Erfahrungswerte und müssen alles von Grund auf planen. So cool, dass einen das kalt lässt, ist niemand. Es stecken auch gi gantische Summen dahinter. Das erste Pro gramm mit zehn Veranstaltungen wurde umfangreicher, weil weitere Agenturen mit bekamen, dass wir in Gießen etwas Neues planen. Bis dahin war der Sommer in der Stadt bei den meisten Agenturen eher ein weißer Fleck auf der Kulturlandkarte. Die Künstleragenturen kamen auf Sie zu? Ich hatte mir die Programmkonzeption eher als Wunschkonzert der Organisatoren vorgestellt. Es ist ein Mix. Nehmen Sie Mark Forster: Den hat sich meine Frau gewünscht, als wir ihn im Stau im Radio hörten. Hatten Sie auch einen Wunsch? Christoph Maria Herbst. Wir haben ihn schon zweimal veranstaltet. Ein toller Typ. Ich bin ein totaler Hörbuchfanatiker, dabei kann ich unglaublich gut runterkommen. Der Job ist ziemlich stressig für uns. Ständig erreichbar: Egal ob Anrufe, Mails, Verkaufs charts, Presse oder Werbekoordination. Auch Spots im Radio oder TV haben natür lich Auswirkungen auf den Vorverkauf. Da können wir direkt sehen, ob ein Künstler, Blickpunkt den wir veranstalten, gerade einen ge lungenen Auftritt im Fernsehen hatte oder, im schlechteren Fall, schlechte Presse bekommt. Ist der Gießener Kultursommer das bislang größte von Ihnen veranstaltete Ereignis? In der Fülle schon. Einzelne Konzerte sind konzentrierter zu bearbeiten oder, wenn man Glück hat, auch Selbstläufer oder in Sachen Marketing zumindest überschaubar. Jetzt wissen wir nicht, wie das Publikum auf diesen Zeltpalast reagiert und wie die Stim mung in Gießen sein wird, obwohl wir schon viel gesehen haben. Ich bin sehr gespannt. Wie laufen die Verhandlungen mit den Agenten der einzelnen Künstler? Unterm Strich sind wir eine große Familie. Um es nett zu formulieren (lacht). In einer Familie wird natürlich auch gestritten. Irgendwie muss man aber miteinander auskommen. Der Künstler möchte sich bestmöglich präsentieren, das möchten die Veranstalter auch. Aber es gibt eben auch die wirtschaftliche Komponente. Beispiel: Der Künstler wünscht sich einen Steg von der Bühne ins Publikum. Für uns bedeutet das Kapazitätseinschränkungen. Da müssen wir schauen, was im Einzelfall Sinn ergibt. Sonst gibt es im Zweifel auch Verlustgeschäfte bei ausverkauften Veran staltungen. Das kommt gelegentlich vor. Auch wir lassen uns hin und wieder auf Dinge ein, die nicht unbedingt notwendig wären. Zum Beispiel? Bei Sunrise Avenue in Frankfurt etwa haben wir eine Konfettikanone installiert und ton nenweise Lametta in die Festhalle geblasen. Es sind nicht nur die Ausgaben für die Maschine und die Personalkosten für den Kollegen am Auslöser, sondern auch die Spezialreinigung danach. So etwas macht keinen Sinn (lacht). Wenn wir einen kleinen Puffer haben, ist es aber auch mal okay. Merken Sie wirtschaftliche Krisenzeiten? Klar. Ich arbeite in einer Freizeit und Überflussgesellschaft. Der Verkauf von Grundnahrungsmitteln ist etwas anderes als das Veranstalten eines Konzerts. Im Zweifel verzichten die Leute auf Freizeit. Das ist selbstredend nachvollziehbar, macht das Geschäft aber schwierig. Alle Veranstalter beschweren sich über steigende Preise, weil die Künstler höhere Gagen wollen. Das hängt mit dem Stellenwert von Kon zerten zusammen: Darüber kompensieren sie, was sie über gesunkene Verkaufszahlen von Tonträgern verlieren. Wir müssen wiederum damit leben, obwohl wir das finanzielle Risiko tragen. Inwiefern können Sie sich in wirtschaftlicher Hinsicht selbst schützen? Etwa über den Gebietsschutz. Stellen Sie sich vor, Bodo Bach kommt innerhalb we niger Tage nach Gießen, Wetzlar, Marburg und Butzbach. Dann ist das für jeden der einzelnen Veranstalter unschön. Daher gibt es in aller Regel einen vertraglich definier ten Radius, in dem ein Künstler in einem bestimmten Zeitraum nur einmal auftreten darf. Das machen die Veranstalter, um sich selbst zu schützen. Das in dieser Hinsicht Größte für uns ist derzeit Sunrise Avenue: Wir veranstalten in diesem Sommer das einzige Konzert der Jungs in Hessen. Das ist im Vertrag festgelegt. Mit Sunrise Avenue im kleinen Opel zur Autogrammstunde Kümmern Sie sich auch abseits der Bühne um die Künstler? Selbstverständlich. Teilweise ist das nicht unkompliziert. Gehen Sie mal mit einem bundesweit bekannten Künstler ins Fitness studio: Funktioniert nur mittelprächtig, wenn der Veranstalter nicht organisiert ist. Anderes Beispiel: Ich war für sieben Mona te der Tourleiter für den Chinesischen Nati onalzirkus. Am Ende des Tages steht eine perfekte Show mit 40 Artisten auf der Büh ne. Dass kurz vorher das blanke Chaos herrscht, das sieht zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Wie sieht das vorher aus? Es fing schon damit an, dass wir den Betrei bern der Hallen, in die wir uns eingemietet hatten, klarmachen mussten, dass wir 16 Hühner und Unmengen Reis in seiner Halle kochen müssen. Der Geruch blieb jeweils wochenlang. Das klingt nach einem komplizierten Job. Wie kamen Sie dazu? Studiert habe ich Musikwissenschaft. Im Nebenfach Psychologie und ein bisschen Recht. Auch wenn ich ein lausiger Student war, habe ich einiges mitgenommen. Meine Eltern wollten, dass ich Intendant in einem Opernhaus werde. Nebenbei habe ich aber Konzerte im Jokus und Partys auf dem Cam pus veranstaltet. Irgendwann hat dann der Agent der Chippendales angerufen und ge fragt, ob wir nicht einmal die Jungs nach Gießen holen wollen. Mit denen arbeiten wir heute noch zusammen. Sie haben also keine klassische Ausbildung als Veranstaltungskaufmann? Nein. Aber ich habe den Vorteil, vieles selbst gemacht zu haben. Auf den ersten Konzerten habe ich noch Spaghetti für die Künstler gekocht, weil wir uns keinen Koch leisten konnten. Sunrise Avenue habe ich mit meinem kleinen Opel zur Autogramm stunde gefahren. Das geht heute nicht mehr, aber ich weiß inzwischen, worauf es ankommt. Damals habe ich ein Gefühl für Zeitmanagement bekommen und viele Kon takte geknüpft. Wenn heute ein Künstler acht seltene Pflanzen für seinen Backstage Raum verlangt, weiß ich, wo ich sie bekomme. So etwas gibt’s? Das ist harmlos. Es gibt ganze Unterneh men, die sich auf die Einrichtung von BackstageRäumen spezialisiert haben. Es gibt sogar Unternehmen, die sich auf die Vermietung von Handtüchern für Künstler spezialisiert haben (lacht). Da ist übrigens Schwarz beliebter als Weiß, weil es auf Bühnenfotos besser aussieht. Inzwischen bin ich glücklich über jede detailierte Forderung: Bei interpretationswürdigen Wünschen kann man zu viel falsch ma chen. Dann fliegt beim Catering auch schon mal ein Teller an die Wand. Gibt es etwas, was Sie nicht organisieren können? Den Haushalt. Das würde zumindest meine Frau sagen. Ich sehe das anders (lacht). Zurück zum Kultursommer: Wie wird Ihr Alltag während der heißen Tage aussehen? Da werden wir relativ entspannt sein, weil vieles schon gemacht ist. Der Aufbau zum Beispiel. Das ist anders als bei normalen Konzerten. Wir werden also erst gegen Mittag aus unserem Bauwagen, in dem wir ein Büro haben, herausfallen und die Um setzung der Künstlerwünsche überprüfen. Bei Christoph Maria Herbst ist das die vegane Küche. Das wird vergleichsweise entspannt. Wird es auch 2016 eine solche Veranstaltung in Gießen geben? Zuerst fahre ich einmal mit der Familie in den Urlaub. Das habe ich meiner Frau versprochen. Na das hat ja letztes Mal schon nicht funktioniert. DB: (lacht) Stimmt. Also: Wenn sich der Kultursommer finanziell trägt, bin ich grundsätzlich schon gewillt, eine zweite Auflage anzugehen. Florian Dörr 7/2015 streifzug 7 Blickpunkt was erwartet Gießen? Das Programm des Gießener Kultursommers reicht von der Popmusik eines Mark Forster über die Körpersprachenleserei von Thorsten Havener bis zur Akrobatik des Chinesischen Nationalcircus. Aber wer kommt noch? Der streifzug präsentiert das Programm im Überblick. pink Floyd performed by echoes Die vier Musiker der PinkFloydTributeBand »echoes« lassen den Sound der legendären Rockband wiederauferstehen. Sie prä sentieren eine knapp dreistündige Show, die auch dem visuellen Aspekt der Konzerte der Originale gerecht werden will. Samstag, 18. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » aul m d n a Sch 015 ch Tour Unendli 2 Die deutschsprachige MittelalterFolkRockBand hat sich in den vergangenen 15 Jahren in die Champions League ihres Genres gespielt. Sicherlich wieder mit dabei: Schal mei, Drehleier und Dudelsack. Freitag, 17. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » Christoph Maria Herbst Foto: Christian Hartmann liest »Er ist wieder da« von Timur Vermes 8 streifzug 7/2015 Der »Stromberg« kommt und bringt einen Bestseller mit: Wenn Christoph Maria Herbst »Er ist wieder da« von Timur Vermes liest, dann ist das, als hätte einer seine Bestimmung gefunden. Große Satire. Große Performance. Sonntag, 19. Juli, Beginn: 19 Uhr, Einlass: 18 Uhr » oters o H e h T ur ve-To »35« Li Der 1980 gegründete USamerikanische Rockband haben wir unter anderem die Welthits »All you Zombies« und »Johnny B« zu verdanken. Montag, 20. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » Blickpunkt Dieter Thomas Kuhn Sommernachts-Tour Seit über 20 Jahren steht er mit seinen Schla gerinterpretationen auf der Bühne: Dieter Thomas Kuhn ist ein Phänomen. Sogar Limp Bizkit zählen zu seinen Fans. Nun führt ihn seine Tour nach Gießen. Donnerstag, 23. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr r orste F k r a M r-Tour » Somme Mit »Au Revoir« sorgte Mark Forster zusam men mit Sido für einen Kommerzkracher des Jahres. Seitdem ist er kaum wegzuden ken aus der deutschen Popszene. Eines der Highlights des Gießener Kultursommers. Mittwoch, 22. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » ero c i C r e Rog Jazz ro er Cice 015 The Rog e Live 2 c n e i r e Exp Er kehrt erneut zu seinen musikalischen Wurzeln zurück: Der Ausnahme sänger präsentiert englische Jazzstandards, Klassiker und Cover in außergewöhn lichem Gewand. Roger Cicero, wie ihn viele wohl noch nie gehört haben. Samstag, 25. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » Thorsten Havener Chinesischer Nationalcircus Der Körpersprache-Code Shanghai Nights unplugged Deutschlands bekanntester Gedankenleser will in Ihren Kopf und möchte nicht, dass Sie an einen blauen Elefanten denken. Viel leicht ist er sogar schon drin. Freitag, 24. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr Diese Show gilt als eine der spektakulärsten und farben prächtigsten Programme der Welt. Hochkarätige Akro batik, dazu immer wieder Ausflüge in die chinesische Kultur, es darf gestaunt werden. Donnerstag, 30. Juli, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » » Johannes Scherer & Bodo Bach Die 2 Beiden/One Night Stand – Nachschlag Fans möchten sagen: Endlich sind die 2 Beiden wieder vereint. Gemäß dem Motto »Wenn’s am schönsten ist, soll man weitermachen« ziehen Johannes Scherer und Bodo Bach wieder in Sachen Comedy durchs Land. Sonntag, 26. Juli, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 18.00 Uhr » 7/2015 streifzug 9 Blickpunkt ker ec w n i t n nsta Ko ur sinn-To n re-wah 40-Jah Seit 40 Jahren gehört Konstantin Wecker zur deutschen Lieder macherszene. Er hat sein Leben der Musik gewidmet und wird in seinem neuen Programm die Stationen seiner Karriere Re vue passieren lassen. Sonntag, 2. August, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr » Beatles-Night The Fab Four in Concert Fab Four wollen ein authentisches Porträt jener Band liefern, die in die Geschichte einging als das größte Phänomen der Rock und Pop musik. Keine leichte Aufgabe. Freitag, 31. Juli, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr » Adel Tawil »Lieder«-Sommer-Tour 2015 Er ist einer der großen Namen der deutschen Musiklandschaft, auf vielen Radiosendern omnipräsent. Ins Rennen um die nächsten Echos geht er mit zwei Nominierungen. Samstag, 1. August, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr » eyle M r o g Gre ino nt rk – Sti New Yo nzert rko Somme Der SingerSongwriter lädt auf musikalische Reise. Mit seinem nunmehr vierten Studioalbum im Gepäck macht er weiterhin das, was er seit Jahren am liebsten tut: Er fährt durchs Land und bringt seine Musik an den Mann. Der zeit erfolgreicher als je zuvor. Samstag, 8. August, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr » ABBA Night Die Sommerparty mit allen Hits Die Band Waterloo gilt als beste ABBACoverBand des Landes. Gemeinsam wollen die Musiker in glitzernden DiscoOutfits den Mythos um Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und AnniFrid Lyngstad wiederauf leben lassen. Freitag, 7. August, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr » 10 streifzug 7/2015 Die Zauberflöte Oper von w. A. Mozart Zum Finale des Kultursommers erleben Sie Mozarts Zauberflöte in einer mär chenhaften Inszenierung der Venezia Festival Opera, die bereits im achten Jahr verzaubert, unter der Leitung des weltbekannten Nayden Todorov. Sonntag, 9. August, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr » anZeige r L e sl ues i v exk Erleben Sie einen unvergesslichen Kultursommer in Gießen Attraktive Rabatte für Abonnenten Erhalten Sie als Abonnent unserer Zeitung 20 % Vergünstigung auf alle Veranstaltungen des »1. Gießener Kultursommers«. Sie sparen sogar 50 % bei Karten für die Abschlussveranstaltung! Feiern Sie mit uns! Ab Juli im Zeltpalast an der Messe Gießen. Karten sind in unseren Vorverkaufsstellen erhältlich. Maximale Abgabe pro Abonnent: fünf Karten. Eine Überprüfung des Abonnenten anhand des Personalausweises kann erfolgen. Karten nur solange Vorrat reicht. In Kooperation mit DTT Konzerte GmbH. pp g-A u z f i e r t s ie D chte nenden Beri tiv! n a p s ie d ie Erleben S ch interak azin nun au g a M m e d aus streifzug Inkognito zum Reportage Start Seine Wurzeln Jahre lang war liegen in Gießen. Sechs er im CreaTonstudio ... Rampenlicht »Feiern im Studiu m ist zwingend notwendig« Wie waren die Gießener Uni-Do zenten ... Campus Strandbar Spätestens mit der Landesgartens die Stadt ihre Gewäss chau hat er ... Gießen Unterwegs Das Heimspiel Juli kommen zurück Mai spielt die Band nach Hessen: Am 16. beim Festival ... Am Main Free School Gieße n umgezogen Wähle deine streifzug Ausgabe Wetterau Das Team der ehrenamtlicheFree School Gießen, einer kostenlose ... n Initiative, die Unterwegs Die Skates glühe n wieder Für viele Freund freiem Himme e von Bewegung unter l ist das lange ... Auslese Picknick-Rekordv ersuch 2.0 Vor einem Jahr nahm Gießen einen Anlauf, den Weltrek ersten ord für ... Auslese Endspurt des Wiesn fests Noch bis in den 7. Licher Wiesnf Mai hinein gibt das est ... Auslese Kollegah am Start Ich stecke keine nische Entwick Arbeit in meine raptechlung, es ist ... Manfred Mann Auslese in Gießen Die Lieder von ganze Generati Manfred Mann haben eine on von Mitte ... Auslese Shades of Grey Wie Sadomaso wirklich geht, lernt der »Grande Opera« man zu Offenbach ... in »son:faber« Am Main Auf die Gießen zwei turbulenteer Band »son:faber« warten Monate ... Kultur Aus dem Epizen trum der Bildun g Maryanto Fischer verwirklicht. Schonhat sich einen Traum als Jugendlicher ... Kultur Kabinettschlüc kchen Lieblich, lecker, sein, der Sommeleicht. Und lustig soll er rwein für ... Vinothek Lost River Ryan Gosling führt Regie – Start: 28. – Kinocenter ... Mai Kino Abschussfahrt Von Pornoschuppe n und Notaufnahme Start: 21. Mai – n– Kinopolis ... Kino Entdecken Sie die App! Neuigkeiten aus der Region, Veranstaltungstipps, Geschichten aus dem Magazin – sowohl für Gießen als auch für die Wetterau – und vieles mehr kostenloser Download im App Store oder im Google Play Store für Tablets und Smartphones mit iOS und Android www.mdv-online.de/app 7/2015 streifzug 11 Blickpunkt Chinesischer Nationalcircus Langnase und Artisten Der große Kopf des Chinesischen Natio nalcircus kommt aus dem tiefsten West falen: Raoul Schoregge hält eine Truppe zusammen, die zeitweise aus 50 Leuten besteht, regelmäßig hochkarätige Akroba tik abliefern muss. So auch beim Gießener Kultursommer. Dabei spricht der Produ zent nicht einmal richtig die chinesische Sprache. Und: Der Chinesischen Nationalcircus ist kein Zirkus im physischen Sinne. Eher ist der Name ein Qualitätssiegel, das ver liehen wird für außerordentlich gute, talentierte und erfolgreiche chinesische Akrobatiktruppen, die diese immerhin 2000 Jahre alte Kultur im westlichen Aus land präsentieren. Hintergrund: Rund 1000 Zirkusgruppen gibt es in China. Fast jede von ihnen ist im Grunde staatlich und wird von ortsansässigen Kulturorganisatio 12 streifzug 7/2015 nen betreut. Unter diesen 1000 gibt es ine erste Liga, der die 50 besten Teams e angehören. Und hier kommt der Chine sische Nationalcircus ins Spiel, wie er seit Jahrzehnten durchs Land zieht: Raoul Schoregge und seine Leute bedienen sich aus diesem Pool der ersten Liga und kön nen so behaupten, die wohl besten Artis ten Chinas zu präsentieren. Wie der Westfale da reinpasst? Sein Vater führte ihn früh an die asiatischen Künste heran. In seinen jüngeren Jahren arbeitete er als Clown, lernte chinesische Artisten bei gemeinsamen Auftritten kennen. Irgendwann heuerte Raoul Schoregge bei André Hellers Chinesischem National circus an, bis er vor mehr als zehn Jahren als Produzent übernahm. Im Zentrum der aktuellen Show, die auf beim Gießener Kultursommer zu sehen sein wird, steht das Shanghai der 1930er und 1940er Jahre, es war ein boomender Melting Pot, verschiedene Kulturen und Nationalitäten trafen aufeinander. Als Hafenstadt an den Herzschlag der sich neu ordnenden Welt angeschlossen, öff nete sich hier schrittweise die über Jahr tausende unberührte chinesische Kultur. Alt traf Neu. Ost traf West. Dass das auch vor der Akrobatik nicht haltmachte, will der Chinesische Nationalcircus in seiner aktuellen Show zeigen. Und wie bekommt man als Produzent aus Westfalen seine Akrobatiktruppe von 50 Leuten dazu, all das umzusetzen, ohne selbst der chinesischen Sprache ernsthaft mächtig zu sein? Geholfen hat Raoul Schoregge die chinesische Choreografin. Sie sagte den Artisten: Dem Mann mit der langen Nase könnt ihr trauen. bf Blickpunkt Dieter Thomas Kuhn Saurier des Schlager Schlager-Hype? Davon will Dieter Thomas Kuhn nichts wissen. »Neben der bezaubern den Helene Fischer ist da nicht viel. It’s the singer. Not the song. Ansonsten erlebe ich nicht, dass der Schlager so erfolgreich ist«, sagt er und muss es wissen. Schließlich be acktert er das Feld seit Jahrzehnten. Wenn auch auf andere Art und Weise. Nicht glatt geföhnt und radiotauglich, sondern schräg und schrill. Entsprechend verkaufen sich auch die Alben wesentlich schlechter, als die Kon zerte von Dieter Thomas Kuhn besucht sind. Es braucht die bunte, wilde, schnelle Show. Interpretiert werden die Lieder anderer Künstler. Ob das nicht zu Konflikten führe? »Viele haben wir kennengelernt. Meistens waren die Reaktionen auch sehr positiv. Sie sagten: ›Durch Dieter Thomas Kuhn lebt un sere Musik weiter.‹ Einzig Reinhard Mey fand unsere Version von ›Über den Wolken‹ nicht so lustig und drohte mit rechtlichen Konse quenzen. Aber das hat sich inzwischen auch erledigt.« Dieter Thomas Kuhn ist ein Paradiesvogel. Dabei scheint das so überhaupt nicht seinem Naturell zu entsprechen: Auf der Bühne trägt er Brusthaartoupet. In der Freizeit schraubt er an Motorrädern. Und auch der private Musik geschmack beißt sich mit dem Bühnenpro gramm: »Als Kind bereits habe ich mich für Cat Stevens begeistern können. Der große Bruder brachte dann Led Zeppelin ins Haus. Das waren so meine Sachen und sind es noch immer«, verrät er. Schon früh wünschte er sich eine Gitarre. Nicht etwa, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, ein begnadeter Ins trumentalist zu werden, sondern eher, weil er sich selbst beim Singen begleiten wollte. Zum Schlager kam er letztlich aus einer Bierlaune. Inzwischen gehören sogar Limp Bizkit zu den Fans. Der Legende nach nehmen sie seit Jah ren stets ein Plakat mit dem Konterfei von Dieter Thomas Kuhn mit auf Tour. »Lange Zeit hielt ich das für einen Witz, bis vor einem Konzert in Köln das Management anrief und anfragte, ob wir mit Limp Bizkit zu Mittag essen wollen. Sie kamen dann zu uns in die Garderobe und knieten vor uns nieder.« Noch heute besteht enger Kontakt zwischen den beiden doch so unterschiedlichen Bands. Schlager-Hype? Gibt es also nicht. Dafür Helene Fischer. Ob Dieter Thomas Kuhn von ihrem Erfolg profitieren könne? »Eher glaube ich, sie profitert von uns«, sagt er. Tatsächlich scheint sie ihn und seine Band zumindest zu schätzen: Immerhin hat Helene Fischer ein Medley von Dieter Thomas Kuhn im Pro gramm. Aber profitieren? »Weil wir dauernd präsent waren und den Schlager am Leben gehalten haben.« fd 7/2015 streifzug 13 Blickpunkt Roger Cicero: Jazz mit Bob Marley Er gilt als Mann der 1000 Hüte. Kaum ein Foto zeigt ihn ohne. Dabei geht es ihm doch eigentlich um etwas ganz anderes: den Jazz. Aber spielt der überhaupt noch eine Rolle in Deutschland? »Selbst zu den Hochzeiten des Jazz kam nach ein paar Jahren der Rock’n’Roll auf und die Beatles, sodass er in die zweite Reihe rückte«, er klärt er. Als Musiker störe ihn das aber nicht. Und dass die Künstler damit auch nicht im Mittelpunkt stehen? »Wenn man keine Skandale verursacht, gibt es auch nichts zus schreiben«, sieht Roger Cicero den nicht ganz so wilden Medienrummel gelassen. Ihm geht es ja, genau, um den Jazz: Auf seinem aktuellen Album verarbeitet er in 13 Songs eine Phase der tief greifenden Ver änderung: von Selbstfindung, der eigenen Sterblichkeit bis hin zu familiärem Neustart und Vaterglück reichen die Themen. Das 14 streifzug 7/2015 Leitmotiv aber ist die Trennung von seiner Partnerin und Mutter seines fünfjährigen Sohnes. Bei seinem Auftritt am Gießener Kultursom mer wird er davon aber nichts bringen. »Es ist ein Programm, das nur für die Bühne ent wickelt wurde«, verrät er. Was genau das heißt? Kein einziges Lied aus seinem deutschsprachigen Repertoire will er prä sentieren, sondern seine verjazzten Lieb lingslieder singen: von Bob Marley über James Taylor bis zu den Beatles. Ein neues Kapitel in der Geschichte des Roger Cicero möchte er so aus dem Hut zaubern. Diese Geschichte ist übrigens auch jene eines Stehaufmännchens. Zu Beginn hatte es den heute 44-Jährigen zum Jazzgesang studium nach Amsterdam gezogen. Mit Clubauftritten hielt sich der Sohn des Pianis ten Eugen Cicero am Anfang seiner Musik karriere zunächst mühsam über Wasser. Erst mit knapp 36 Jahren schaffte er – durch die Bekanntschaft mit Texter Frank Ramond und Komponist Mathias Hass – mit »Männersachen« den Durchbruch. Später trat er beim »Eurovision Song Contest« für Deutschland in Helsinki an. »Das war ein entscheidender Moment. Bevor ich den Vorentscheid gewann, war ich schon erfolg reich und die Konzerttouren ausverkauft – aber in etwas kleineren Hallen. Ich war noch ein Geheimtipp. Der große Unter schied ist, dass, wenn vorher mir jemand auf der Straße nachschaute, ich mich fragte, ob er mich erkannt hat oder ich nur ein komisches Hemd trage«, erinnert sich Roger Cicero. Heute muss er sich diese Frage nicht mehr stellen. Der Mann der 1000 Hüte gilt als einer der besten Jazzmusiker des Landes. bf Blickpunkt Adel Tawil: Verbindung nach Gießen Gießen ist für Adel Tawil kein Neuland. Wenn der gebürtige Berliner am 1. August die Büh ne des Zeltpalastes an der Messe betritt, dürf te er sich zumindest ein Stück weit wie zu Hause fühlen. Denn einige Lieder, die Tawil an diesem Abend singen wird, haben ihren Ursprung in Gießen. Genauer gesagt in der Hängematte des elterlichen Gartens von JuliMusiker Simon Triebel. Das hat Tawil im In terview mit dem streifzug verraten. Die tolle Zeile »Doch dieser Moment ist wie’n Karten haus; und die Zeit zieht ihre Karten raus« aus dem Song »Kartenhaus« soll dort entstanden sein. Tawil lobt Triebel und ist von der Zusam menarbeit mit dem Gießener begeistert. In den vergangenen Jahren ist Tawil zu einer festen Größe der Musiklandschaft in Deutsch land geworden. Zwei Echo-Nomminierungen in den Kategorien »Radio-Echo« sowie »Bes ter Künstler Rock/Pop national« unterstrichen dies kürzlich erneut. Die Veranstalter freuen sich sehr auf den Mann aus Berlin. »Adel spielt Open Airs für Tausende von Zuschau ern. Er war von der Idee und dem Programm unseres Kultursommers angetan«, sagt Orga nisator Dennis Bahl. Tawil hat einiges erlebt in der wunderbaren Welt der Popmusik. Er war als ehemaliges Mitglied einer Boyband am Boden zerstört und mit Ich + Ich gemeinsam mit Annette Humpe ganz weit oben. Tawil hat ein Leben, das eigentlich für zwei reicht, und er ist be reit, davon zu erzählen: Das macht er auf seinem Debütalbum »Lieder«, mit dem er den ganzen Sommer über auf Tour geht. 2012 spielten Ich + Ich ihr vorerst letztes Konzert, seitdem arbeitete Tawil an seinem Album. Trotz seiner nunmehr 18-jährigen Kar riere ist es überraschenderweise sein erstes eigenes Album. Wie jeder Newcomer fühlte er eine gewisse Unsicherheit. Er ist nervös, wenn er über sein Album spricht, wobei er den fast unvermeidlichen Vergleich zu Ich + Ich, die mit über drei Millionen verkauften Platten und diversen Auszeichnungen zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern der Ge genwart gehören, gar nicht so sehr fürchtet. Weder fühlt er sich verpflichtet, sich künstlich davon abzuheben, noch soll sein Album eine Kopie der erfolgreichen Rezeptur werden. »Lieder« ist ein Querschnitt aus Tawils Leben. Da gibt es den wunderbaren Song »Lieder«, in dem er sein Leben anhand von Künstlern und Songtexten beschreibt, die ihn geprägt haben. Die ausgewählten Zitate sind so kunstvoll zusammengesetzt, dass es tatsäch lich eine Biografie ergibt. Der urbane HipHop-lastige Song »Graffiti Love« beschreibt indes eine Liebe, doch Tawil schneidet auch große gesellschaftliche Themen an. mac 7/2015 streifzug 15 rampenlicht Foto: Frank Eidel Nicht nervös werden Haben Sie in einem Gespräch mal auf die Stellung Ihrer Füße geachtet? Wo zeigen die Spitzen hin? Oder die Ihres Gesprächspartners? Unsere Füße sagen mehr über uns aus, als uns lieb ist. Hin und wieder auf Körpersprache zu achten, lohnt sich deswegen. Aber Aufgepasst: Wer sich zu sehr darauf fixiert, vergisst das Wesentliche: die Gesprächsinhalte. »Denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit«, sagt Thorsten Havener. Seine Energie allerdings ist auf sein Gegenüber gerichtet: auf Pupillen, Lippen und Hände. Der Entertainer ist Experte für Körpersprache – und Zauberer. Er spielt mit dem Publikum, am 24. Juli beim Kultursommer mit dem in Gießen. Im streifzug erzählt Havener, worauf sich seine Gäste einstellen können, wie man mit kleinen Tricks Lügner entlarvt und warum sich Chefs anders bewegen als Angestellte. 16 streifzug 7/2015 rampenlicht Der Flirt beginnt vor dem ersten Wort. Wer sein Gegenüber attraktiv findet, schaut länger hin. Haveners Tipp: Blick abwarten und ansprechen – ohne vorgefertigte Sätze. nicht einmal was es ist. Ich finde es aber TH: Es wäre falsch, trotzdem durch unbewusste Merkmale von zu sagen, ich achte der Person, die es versteckthält. Das ist nur auf Pupillen eine echte Fähigkeit, die ich mir draufge größen. Ich achte schafft habe. genau auf mein Gegenüber, schaue Worauf achten Sie? sehr genau hin. TH: Auch hier gilt: Die Energie folgt der Gerade die Pupillen Aufmerksamkeit. Was ich brauche, ist die größe ist im Abend Bereitschaft, sich auf die Nummer einzulas programm ziemlich un sen. Wenn mir die Versuchsperson falsche zuverlässig. Die Pupille ist Signale sendet, renne ich in die falsche zwar groß, wenn wir mehr Richtung. Das ist auch schon passiert. In über jemanden wissen wollen. dem Moment, in dem wir uns ganz stark Wenn wir jemanden attraktiv finden. auf eine Richtung konzentrieren, senden Das können wir auch nicht steuern. Und wir Signale aus. Welche es genau sind, doch ist es eine unzuverlässige Information. Wie lässt sich der kann ich nicht pauschal sagen. Das ist wie In meinem Fall würde es wahrscheinlich Elefant verbannen? Fahrrad fahren. nicht einmal auffallen, da ich dunkle Augen TH: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. habe. Und wie groß sind meine Das, worauf ich mich konzentriere, nehme Und Lügen: Wie lügen Pupillen, wenn sie ich war. Doch das kann ich gedanklich Menschen? normal sind? Au steuern. Beim Essen mit Kindern zum Bei TH: Kommt immer auf ßerdem könnte es spiel. Wenn die Eltern sagen, »Pass auf, die Person an. Bei plötzlich schlagar dass das Glas nicht umfällt«, haben sie es Vor dem einem guten Lügner tig dunkel werden. in Gedanken schon umgeschmissen. Es erkennt man ergibt mehr Sinn, zu sagen: »Trink bitte vor Gehaltsgespräch nichts. Eine Lüge Ich muss also nicht sichtig.« Es ist viel schwieriger, etwas nicht beim Chef empfiehlt ist am leichtesten verbissen die zu tun, als es zu tun. Das lässt sich mit zu erkennen, Pupillen meines einer guten Formulierung entsprechend Havener, sich wenn der Erzähler Gesprächspartners drehen. Letzten Endes kommt das aus der einzuschließen. Und sie sich gerade fokussieren? Hypnose. die Arme nach oben ausdenkt und TH: Das nicht, aber schnell agieren dennoch: Bei all die Hypnose ist eine Sache, Sie beschreiben zu reißen. muss. Er wird nervös, sen Begrenzungen, sich aber auch als Gedankenleser. Eine steht unter Druck. nehmen wir die Größe Ahnung, was ich Sie fragen will? Wenn wir unter Druck unterbewusst wahr. Es gab TH: Das zu sagen, wäre vermessen. Das sind, agieren wir anders. einen Versuch, da hat man auf wäre Hellseherei, und ich habe bisher noch Magazinen für Frauen, die Pupillen keinen getroffen, der das kann. Wie erkenne ich Lügen? der Covermodels mit Photoshop vergrößert, TH: Der beste Trick ist gar nicht mal körper sonst aber nichts verändert. Bei anderen Trotzdem können Sie Ihr Gegenüber gut sprachlich, sondern inhaltlich. Angenom Exemplaren hat man sie gleich gelassen. analysieren. men, ich frage: »Was hast du gestern von Beide Versionen wurden Männern TH: Das kann ich wirklich 17 bis 22 Uhr gemacht.« Der Lügner er vorgelegt mit der Bitte: »Bring ganz gut. Deswegen zählt. Wenn ich jetzt sage, »erzähl das doch mal für deine Frau habe ich es in mei doch noch mal zeitlich rückwärts«, funk ein paar dieser Zeitun ne Show integriert, tioniert das nicht. Da er so sehr damit be gen mit.« Interessan die immer weniger schäftigt war, sich die Geschichte auszu terweise haben alle eine reine Zauber Haveners Tipp denken. Außerdem sind Menschen, die Männer die Cover show wurde. Ich gerade lügen, oft gestresst. Das äußert sich gegen Aufregung aller mit den vergrößer habe gemerkt: Jetzt zum Beispiel durch vermehrtes Berühren ten Pupillen ge lehnen sich die Art: Sich selbst anlächeln im Gesicht. Oder der Blickkontakt wird wählt. Genau das Zuschauer zurück, und breitbeinig hinstellen. eine Spur zu lange gehalten. Dass wir dem ist es, was ich so sie entspannen anderen nicht in die Augen gucken, wenn spannend finde: sich. Oder: Jetzt »So doof das auch wir lügen, ist Unsinn. Oft ist das Gegenteil Die Dinge, die werden die Augen klingt, es hilft.« der Fall. wir nicht bewusst schmaler, das inter machen. Damit spiele essiert sie besonders. Wie sieht es in anderen Teilen der Welt ich. aus? Sie sind schon in Japan aufgetreten, Ein Körpersprache-Code Ihre Bücher sind dort sehr erfolgreich. Zum Beispiel? also, so heißt auch Ihr ProIst Körpersprache universell? TH: Es gibt da eine Paradenummer gramm. Lässt sich daraus NützliTH: Ich habe mich in der Vorbereitung für von mir, in der Gegenstände im Publikum ches in den Alltag integrieren? Zum die Japan-Tour mit den Dingen beschäftigt, versteckt werden. Ich weiß nicht wo der Beispiel, wie ich mein Gegenüber von denen ich wusste, die sind universell. Gegenstand ist und in den meisten Fällen über die Pupillengröße durchschaue? Herr Havener, eines Ihrer Bücher heißt »Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten.« Woran denken Sie jetzt? Thorsten Havener: An mein Buch natür lich. Ich habe mich so intensiv damit beschäftigt, dass ich darauf programmiert bin. 7/2015 streifzug 17 RAmpenlicht Da ist beispielsweise das Stecknadelfinden. Das funktioniert in Japan auch. Es gibt Ges ten und Verhaltensweisen, die sind bei allen Menschen gleich. Status haben. Ich muss allerdings sagen: meistens. Auch hier gibt es Ausnahmen. Es gibt viele weitere Faktoren: Wie schnell atmet die Person, wohin zeigen die Füße? Und bei den Deutschen? Wenn Sie am 24. Juli in Gießen auftreten, werden sich die Zuschauer anders Verhalten als beispielsweise in München? TH: Nein, die Unterschiede von den Menschen untereinander sind größer als regionale Unterschiede. Es gibt Men schen, die bewegen sich mehr als andere, wenn sie reden. Genauso wie es Menschen gibt, die schneller gehen als andere. Selbst daraus lässt sich schon etwas ableiten: Sie können zum Beispiel davon ausgehen, dass sich jemand mit einem hohen Status weniger und auch langsamer bewegt. Die Füße? TH: Auch an den Fußspitzen zeigt sich: Die Sie könnten auch als menschlicher LügenEnergie folgt der Aufmerksamkeit. Je weitere detektor bei der Polizei arbeiten. wir uns vom Kopf entfernen, desto weniger TH: Nicht unbedingt. Auf der Bühne funkti denken wir über unsere Körperspra oniert das, was ich mache sehr gut. Es ist che nach. Unser Gesicht eine Show. In der echten Welt funktionie kontrollieren wir ren die Dinge aber teilweise nicht meistens gut. Wir so. Trotzdem lässt sich einiges … H lächeln zur Begrü davon in realen Situatio ÄH HH… ßung, auch wenn nen anwenden. Kürz Ö Wer lügt, uns gar nicht da lich habe ich einen nach zumute ist. Über Vortrag fürs Militär ist mit dem Hände denken wir gehalten – für EliteAusdenken seines auch noch nach. Wo Soldaten. Es ging Märchens beschäftigt. soll ich die Hände darum, wie sie in haben, wenn ich Extremsituationen Daher: Den Lügner seine vor einer Gruppe einen kühlen Geschichte ein zweites stehe und so weiter. Kopf behalten. Im Mal erzählen lassen, Über unsere Füße Grunde ist es die Methode, denken wir komi gleiche aber zeitlich die ich angewendet scherweise nie nach. rückwärts. Aber wenn jemand wirk habe, um mein Lam penfieber in den Griff lich bei mir ist, auch in zu kriegen. Gedanken, zeigen seine Fuß Foto: Michael Zargarinejad Also sind Chefs langsam und faul? TH: Bei der Person, die einen sehr hohen Status hat, ist die Bewegung meistens sehr zielgerichtet. Wenn sie einen Stift braucht, nimmt sie den Stift, schreibt etwas auf und legt ihn wieder hin. Die Person wird wahrscheinlich bei Meetings nicht dasitzen und ständig mit dem Stift rumwackeln. Das sind eher diejenigen, die einen niedrigeren spitzen meistens in meine Richtung. Wenn sich das plötzlich ändert, weil der Ge sprächspartner das Interesse verliert, bewegt er sich wahrscheinlich mit den Füßen zuerst weg. 18 streifzug 7/2015 Weiß er, was sie denkt? Das nicht, aber er weiß, woran sie denkt. Und: wie ihr Körper darauf reagiert. rampenlicht auf die von Ihrem Chef, sind Wie behält man Sie total blockiert. Mein einen kühlen Kopf? Tipp: Nehmen Sie sich TH: Mit einem Die Augen vor dem Gespräch Ritual. Dinge in einer sind der Schlüssel vier, fünf Minuten gewissen Abfolge Zeit. Schließen Sie tun. Bevor ich auf zur Seele? Teilweise sich auf der Toilet die Bühne gehe, zumindest: Wer an einer te ein. Lächeln Sie binde ich mir die Person interessiert ist, bekommt sich selbst im Krawatte um, dann Spiegel an. So höre ich noch ein große Pupillen. Achtung: blöd sich das an Musikstück. Diese Die Lichtverhältnisse hört. Studien ha Muster geben einem können diesen ben gezeigt, dass es Kraft. Weil sie funkti super funktioniert. onieren. Nichts geht Effekt trüben. Dann stellen Sie sich daneben. Bevor ich hin und reißen die Arme rausgehe, mache ich eine hoch, als hätten Sie den Geste, die für gute Laune Weltrekord im HundertMeter sorgt. Ich würde mich niemals mie Lauf gebrochen, und gehen im Kopf durch: sepetrig im Spiegel anschauen. Wenn man »Ich habe das verdient, ich kann das. Ich sich anlächelt, breitbeinig hinstellt, geht habe die richtigen Argumente.« man gut gelaunt in die Situation. Und da rum geht es: gute Laune. Und beim Flirten? Wie spreche ich mein Gegenüber an? Zum Schluss noch ein Tipp. Worauf muss TH: Der Flirt beginnt, bevor Worte gespro ich im Gehaltsgespräch mit meinem Chef chen werden. Das ist untersucht worden: achten? Wenn eine Frau an einem Mann interessiert TH: Das Gehaltsgespräch beginnt, bevor ist, schaut sie ihn eine Spur länger an als Sie den Raum betreten. Wenn Sie beim Be normal. Wenn dieser Blick nicht da war, treten auf Ihre Körpersprache achten oder braucht er gar nicht hingehen. Viele Män ner machen den Fehler, dass sie auf eine Frau zugehen und sie erst mal zuquatschen. Das bringt gar nichts. Sie müssen auf diesen Blick warten. Damit hat man schon mal einen ganz anderen Opener, weil die Kom munikation nicht mit einem Wort begonnen hat. Das Gespräch sollte damit anfangen, dass man der Person sagt, was an ihr auf fällt. Was einem an dem anderen wirklich aufgefallen ist. Was einem einfällt, wenn man diese Person sieht. Dabei dem Gegen über immer die Möglichkeit lassen, stilvoll wieder rauszukommen. Sabrina Dämon Der Gedankenleser Die Maske Das Nachschlagewerk Thorsten Havener ist Zauberkünstler. Eigent lich. Mit 13 hat er angefangen, seitdem probiert er immer wieder neue Tricks aus. Zuallererst ist er aber Entertainer mit einer Mission. Von seiner Show erhofft er sich, dass die Gäste hinterher sagen: »Ich weiß zwar nicht, was es war, aber es hat mir einen Riesenspaß gebracht – und ab morgen achte ich besser auf die nonverbalen Signale meiner Mitmenschen.« Wie er das anstellt, was davon Wahrheit, was Fiktion ist, bleibt das Geheimnis des Zauberkünstlers, der bereits eine eigene Sendung im Privatfern sehen hatte. Doch beruflich Gedankenleser zu sein, ist eine Sache. Eine andere: trotzdem Privat mensch zu bleiben. Der 1972 in Saarbrücken geborene Havener ist verheiratet und Vater. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von München. Ob er auch privat seine Mitmen schen analysiert? »Nein«, sagt er, »das hält ja kein Mensch aus.« Analyse abschalten, funktioniere. Trotzdem: Papa mal eben eine Notlüge auftischen? Sicher nicht einfach. Übrigens: Havener hat auch Sprachwissen schaften studiert. Nicht nur Gestik und Mi mik nimmt er genau unter die Lupe, sondern auch die Ausdrucksweise seines Gegenübers. Kürzlich ist er gescheitert, erzählt Havener. An Henry Maske. Im Fernsehen sollte er den ExBoxer analysieren. Der allerdings habe keine Mine verzogen. Havener vermutet, das hängt mit der BoxerKarriere zusammen. Sonst allerdings, sagt Havener, klappen seine Tricks recht gut. Aufgeregt, aber erfolgreich, sei er zum Beispiel in Japan gewesen, wo seine Show und Bücher großen Erfolg haben. In der Metropole Tokio war ein Mensch ver steckt, erzählt Havener. Wer Panoramabilder der Stadt gesehen hat, weiß: Sie reicht bis zum Horizont. Havener saß über dieser Met ropole im Hubschrauber und sollte einen Menschen finden. Da sei riesig aufgefahren worden, live im japanischen Fernsehen. »Ich war schon aufgeregt«, erzählt Havener. Doch seine Methode funktionierte. Neben ihm im Hubschrauber saß ein Mann, der den Aufenthaltsort der menschlichen Stecknadel kannte. Anhand seiner Reaktion habe Havener den Piloten Anweisungen gegeben: Und den Versteckten gefunden. Auf eine etwas harmlosere Variante dieser Nummer können sich Besucher der Show einstellen. Da wird ein Gegenstand bei einem der Gäs te versteckt, Havener läuft durch die Reihen und sucht. Verschränkte Arme, zappelnde Füße, rollen de Augen – gewisse Codes gehören in die Kategorie KüchenPsychologie. Wer nicht still sitzen kann, ist vermutlich nervös. Arme verschränken signalisiert Ablehnung. Doch unser Körper verrät noch mehr. Die Stellung der Füße, die Größe der Pupille, die Art, sich Notizen zu machen. In seinen Büchern er klärt Havener einige dieser Signale. Vier Werke hat er veröffentlicht, das aktuelle trägt den Titel »Denk doch, was du willst: Die Freiheit der Gedanken«. Darin geht es vor al lem um Beeinflussung. Im Klappentext heißt es dazu: »Warum tun wir immer wieder Din ge, ohne es wirklich zu wollen? Ob beim Einkaufen, während der Arbeit oder in der Liebe – überall werden unsere Gedanken be einflusst: durch Sprache, Gestik und Mimik unseres Umfelds.« Und: Denn die alles be stimmende Frage ist: Sind unsere Gedanken frei? Vielleicht …« Wer seine Mitmenschen wie Havener analysieren will, kann die Tricks in dem Buch »Ich weiß, was du denkst« nachlesen. Darin gibt der Autor Tipps zur Gestik und Mimik. Außerdem er zählt er von einigen Experimenten und per sönlichen Erfahrungen. Das Ziel: »Alte Denkmuster zu durchbrechen.« sda Wer den »KörperspracheCode« erleben will, hat beim Gießener Kultursommer Gelegenheit dazu. Am 24. Juli tritt Havener im Zelt palast auf. Das Programm beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es u. a. in der Geschäftsstelle der Gießener Allgemeinen Zeitung. Abonnenten erhalten 20 Prozent Rabatt. 7/2015 streifzug 19 Stadtgespräch Gießen in Szene gesetzt Gießen muss hässlich bleiben? Möglich. Aber die Stadt lässt sich in Szene setzen. So fordern die Jungs und Mädels vom Urban Art Project: »Gießen, zeig deine 1000 Gesichter!« Jedermann konnte hier Fotos seiner persönlichen Highlights der Stadt einreichen. Nun soll eine Ausstellung entstehen. Die Ausstellung: Die Fotos: Der Verein: Sobald alle Fotografien eingegangen sind, werden am 17. Juli ausgewählte Aufnahmen entlang eines »Pfades« durch die Stadt an mehreren Stationen zu sehen sein: etwa im Rathaus, im Coffee One und im MuK. Zur Ausstellungseröffnung wird es am Freitag, 17. Juli, ab 17 Uhr im MuK eine kurze Ansprache geben. Dort findet dann auch ein Benefiz konzert statt. Ab 20 Uhr werden verschiede ne Gießener Bands auftreten. Der Spenden erlös – Eintritt wird nicht erhoben – geht an die Jugendwerkstatt. Die auszustellenden Fo tografien werden von den Mitgliedern des »Urban Art Project« ausgewählt. Bis Redaktionsschluss lagen dem Urban Art Project bereits die ersten Fotos vor. Darauf erscheinen die »1000 Gesichter« eher düster: Das alte Stellwerk ist da etwa zu sehen. Der Eingang zu den Katakomben im MuK an der Automeile. Auch Bilder aus dem Strahlen zentrum Leihgestener Weg wirken nicht ge rade fröhlich. Doch es geht auch anders: Die Fotos einer Nachttanzdemo durch die Innen stadt wirken zwar ebenfalls düster. Doch un ter dem Wasserfall am Elefantenklo wird ge feiert. Die ersten Bilder des Urban Art Projects wirken vielversperchend und ab wechslungsreich. »1000 Gesichter« eben. Der Verein ist ein vor zwei Jahren gegrün detes Jugendkulturprojekt mit 50 Mitglie dern, das Fotografie, Graffiti, Musik vereint und im MuK sein Vereinsheim hat. Ziel ist es, vor allem Künstlern aus der Region eine Plattform zu bieten, aber auch nationale so wie internationale Verbindungen zu schaf fen. Dies wurde bereits mehrfach umge setzt, etwa mit der »Urban Art Show« 2013 im MuK, aber auch mit der Ausstellung »PARTizipation« in Wetzlar. Dabei wurden auch bemalte Leinwände gezeigt, die bei einem der monatlichen »Kunstkaffeebierku chen-Veranstaltungen« entstanden sind. 20 streifzug 7/2015 Stadtgespräch v. l. Nachttanz-Demo | altes Stellwerk | Muk- Bunker, Eingang zu den Katakomben| ehemalige Army Base | MuK-Bunker, Urban-Art-Vernissage | Strahlenzentrum Leihgesterner Weg, Kellergeschoss Fotos: Kollektiv Raw/Word | Nilsor 7/2015 streifzug 21 Blick in die Region Zum Verlieben schön Prominente wie Clueso waren schon da. Gregor Meyle oder Anastacia. Und auch Sie sollten dem kleinen 500-Einwohner-Örtchen Dagobertshausen unbedingt einen Besuch abstatten. In dem Marburger Stadtteil mit ländlicher Idylle befindet sich das Hofgut Dagobertshausen – ein malerischer Komplex. Und ein Ort zum Verlieben. Betritt man das Areal, kommt es einem vor, als würde man zwischen den Zeiten wan deln. Da trifft historisches Fachwerk auf moderne Elemente, Landhaus-Charme auf verspielte und exakt platzierte Details. In jeder Ecke, drinnen wie draußen, kann man kleine Accessoires und pfiffige Ideen entde cken, die das Hofgut zu dem machen, was es ist: Ein ganz besonderes Kleinod. Als Be 22 streifzug 7/2015 sucher taucht man für einige Stunden in eine ganz eigene Welt ein, eine Welt, in der Genießen ganz oben steht, denn vor allem Kulinarisches hat auf dem Hofgut einen be sonderen Stellenwert. Regelmäßig gibt es Kultur und Events, im zugehörigen benach barten »Waldschlösschen« mit dem ange gliederten »KitchenClub« lässt es sich vor züglich speisen, dazu schmecken das Bier aus der eigenen Brauerei »Braufrisch« und edle Brände aus der Destille »Guts-Geist«. In der Brauerei ziehen die alten Kupferkes sel die Blicke auf sich. Eine Pension und ein Hofladen gehören ebenfalls zum Angebot. Und auch eine moderne Reitanlage mit Tur nierbetrieb ist auf dem Hofgut entstanden. 2012 erhielt die Kultur- und Eventscheune den Location Award, eine Auszeichnung für Blick in die Region die besten Veranstaltungsorte Deutschlands. Kein Wunder, dass die Kulturscheune und die etwas kleinere Eventscheune auch ein beliebter Ort für Hochzeiten, Tagungen und Firmenfeiern sind. Doch natürlich steht der bezaubernde Ort auch jedermann offen: Veranstaltungen wie das Erdbeerfest, der Weihnachtsmarkt, das Herbstfest oder die Dagobertshäuser Landpartie, bei der nam hafte Köche und renommierte Winzer an einem Sommertag den Gaumen verwöh nen, locken regelmäßig Scharen von Besu chern in den sechs Kilometer von Marburg entfernt gelegenen Stadtteil. Dass dann kaum noch ein Parkplatz zu bekommen ist und regelmäßig kilometerlang entlang der Landstraße geparkt wird – das nehmen die Gäste gelassen, denn sie wissen ja, dass es sich lohnt. Die Kulturscheune ist der Austragungsort der »Hautnah«-Konzerte mit Künstlern wie Gregor Meyle oder Pop-Queen Anastacia. Während die große Sommerterrasse mit dem angrenzenden Garten schon vor Kon zertbeginn gemütliche Stunden beschert, bildet die Kulturscheune in der ehemaligen Scheune des »Scherer-Hofes« ein ganz be sonderer Blickfang, in den sich auch die Künstler sofort verlieben. Der Erfurter Clueso lernte das Hofgut kennen, als er mit seiner Band für ein Probenwoche eingemie tet war; die Entscheidung, hier auch ein kleines persönliches Konzert zu geben, fiel nicht schwer. Einen ganz besonderen Blick auf die Künstler genießt man von der Em pore, und auch in der Scheune lohnt es, auf Details zu achten: Statt Waschbecken sind auf dem WC Zinkwannen installiert, kleine Fenster geben den Blick in die Küche frei. Überall steckt Liebe zum Detail: So präsen tiert sich die kleinere Eventscheune als alt ehrwürdige Bibliothek im malerischen Fachwerk mit Lounge-Ecke am Kamin. Und wer hier feiert, kann auch übernachten: Die Pension »Schlaf-Gut« auf dem Hofgut ver fügt über acht Zimmer, alle sind im engli schen Landhausstil eingerichtet. Nichts scheint dem Zufall überlassen: Jedes Acces soire, jedes Detail ist treffsicher ausgewählt. Das kennt man aus dem benachbarten »Waldschlösschen« – Michael Hamann, Geschäftsführer der Vila Vita Gastronomie und Handelsgesellschaft, die für die Gastro nomie des Hofgutes verantwortlich zeich net, verrät, dass die Eigentümer sehr genau schauten und sich bei der Auswahl beteiligten. 2010 hatte die Marburger Unternehmerfa milie Pohl das Areal des 1840 gebauten Scherer-Hofes inklusive der landwirtschaft lichen Flächen vom ehemaligen Dagoberts häuser Landwirt und Ortsvorsteher August Scherer gekauft und mit viel Liebe zum De tail umgebaut, restauriert und erneuert. Ins gesamt eineinhalb Jahre dauerte der Um bau. Seit drei Jahren erstrahlt das Hofgut unter dem neuen Namen und in neuem Glanz. Auch den angrenzenden einstigen Dorfgasthof – ganz früher ein Mädchenin ternat – aus dem Ende des letzten Jahrhun derts kaufte die Familie Pohl. Heute bietet das »Waldschlösschen« regionale Küche und – wie auch die Gebäude auf dem Hof gut – ein ganz besonderes Flair. Das be weist unter anderem das Porzellanzimmer, das an Wänden und Decke mit edlen Tel lern, Tassen und Kannen dekoriert ist. Ange bote wie der Business-Lunch schonen au ßerdem den Geldbeutel. Auch die Landwirtschaft liegt nicht brach auf dem Hofgut Dagobertshausen – die Fel der werden nach wie vor bewirtschaftet – Getreide, Spargel, Erdbeeren und alte Kar toffelsorten werden unter der Leitung von Land- und Agrarwirt Helfried Eden ange baut. Schon zu Scherers Zeiten galten die Erdbeeren vom Hofgut als Delikatesse. Die Produkte werden nicht nur auf verschiede nen Märkten angeboten, sondern auch Samstag und Sonntag im Hofladen verkauft. Daneben gibt es dort auch Marmeladen, Honig, Öl und Essig sowie Dekorationsund Geschenkartikel. Ein Ausflug aufs Hofgut lohnt sich in jedem Fall – ob zum Einkaufen, Essen, für ein er holsames Wochenende oder bei einem der zahlreichen Events. Das nächste ist die 3. Dagobertshäuser Landpartie am Sonntag, 19. Juli. Internationale Spitzenköche und re nommierte Winzer und Destillateure ver wöhnen von 12 bis 19 Uhr die Gäste und kredenzen besondere Köstlichkeiten. Ange kündigt haben sich Spitzenköche wie Al fons Schuhbeck, Tim Raue und Portugals Spitzenkoch Hans Neuner. Schalkes Mann schaftskoch Björn Freitag wird die Besucher verwöhnen, genauso »Fleischgott« Wolf gang Otto. Ralf Bos, der Vorreiter und Querdenker der deutschen Feinkost, grillt vor den Augen der Zuschauer eine ganze Sau. In Sachen Wein und Bränden sind mit Winzer Wilhelm Weil und dem österreichi schen Destillateur Hans Reisetbauer renom mierte Gäste dabei. Außerdem vor Ort: Antonella Nonino, die »Grande Dame des Grappa«, Allegra Antinori, Silvio Jerman, Michael Hoffmann, das Weingut am Nil, das Weingut Bründlmayer, August Kesseler, Tancredi Biondi-Santi, Volker Raumland, Jochen Dreissigacker, Herdade Dos Grous (Weinmacher des Jahres 2014) und Quinta de Soalheiro. Karten gibt es zum Preis von 125 Euro unter: 0 6421/6 00 56 64. sag Wohlfühl-Theke: Im Hofgut isst und trinkt das Auge mit 7/2015 streifzug 23 Unterwegs Stöckelschuhrennen 2.0 Foto: Schepp Der streifzug verlost zwei Logenplätze an der Strecke plus Verzehrgutschein über 50 Euro Für die erste Teilnehmerin war das Rennen bereits vorbei, bevor es überhaupt begon nen hatte. Schuld waren die Stöckel: Mindestens acht Zentimeter mussten die Absätze messen, anderthalb fehlten im vergangenen Sommer bei ihr. Aus der Traum vom Sieg beim 1. Gießener Stöckel schuhrennen in der Innenstadt und dem Preisgeld von 1000 Euro. Organisator Markus Pfeffer vom BID Theaterpark war schon damals hart geblieben – und das wird er diesmal wieder sein. »Da müssen die Kampfrichter durchgreifen«, sagt Pfeffer – auch vor der zweiten Auflage des GaudiRennens auf hohen Absätzen in der Plock straße, das am 17. Juli ab 17 Uhr stattfinden wird. Neu ist diesmal: Nach dem Vorjahressieg von Christian Jendro, dem einzigen männli chen Starter, dürfen diesmal keine Herren mehr mitlaufen. »Es gab beim letzten Mal doch etwas Ärger, weil sich einige Damen benachteiligt gefühlt haben. Wir hätten also 24 streifzug 7/2015 diesmal eine Männer- und eine Frauenkon kurrenz anbieten müssen, glauben aber, dass wir nicht genug Herren für ein eigenes Starterfeld zusammenbekommen hätten«, begründet Pfeffer die Entscheidung. Sonst bleibt alles gleich: 64 Teilnehmer können um den Siegerscheck in Höhe von 1000 Euro kämpfen. Die Rennen beginnen an der Kreuzung zum Seltersweg, die 80-Meter-Strecke führt an den in der Plock straße ansässigen Gastronomien vorbei und endet vor dem Café Geißner. Logenplätze direkt an der Strecke bietet u. a. das »Gia noli«. Dort – wie in allen anderen Gaststätten auch – war im vergangenen Jahr schon vor dem Start kaum ein Plätzchen mehr zu bekommen. Gemeinsam mit dem BID Theaterpark verlost der streifzug daher zwei Logenplätze im »Gianoli« inklusive einem Verzehrgutschein über 50 Euro. Wer Lust hat, dem Spektakel beizuwohnen, braucht nur eine E-Mail mit dem Kennwort »Stöckelschuh« an die Redaktion zu senden ([email protected]). Einsen deschluss ist der 12. Juli. Anmeldungen für das Rennen nimmt die Darl-ing Butik in der Plockstraße 16 entgegen. Anmeldeschluss ist der 16. Juli. Die Startgebühr beläuft sich auf 8 Euro. Die vielleicht besten Plätze hatten beim ersten Durchgang die Sanitäter. Etwas ab seits vielleicht, aber dennoch mit gutem Blick, hatten sie alles im Auge. »Mein ge sunder Menschenverstand sagt mir, dass es bessere Ideen gibt«, hatte einer der Medizinfachleute gesagt, am Ende hatten sie statt möglichen Verstauchungen oder Brüchen aber bloß ein paar Blasen zu ver pflastern. Im Anmeldeformular müssen die Teilnehmerinnen aber den Veranstalter vonsämtlichen Haftungsansprüchen freistellen. In vielen anderen Städten – Berlin, Ham burg oder Moskau – gehören Stöckelschuhrennen längst zum festen Event-Kalender. In Gießen dürfte das nun auch so sein. Unterwegs … »Wein Authentisch Erleben« Verlosung: 2 Tickets für Seminar bei »Gianoli« Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, sich aber nie zu fragen getraut haben, werden Sie am 12. Juli (16.30 Uhr) im »Gianoli« in der Plockstraße erfahren. Betreiber Giancarlo Biscardi und sein »Wein-Freund« Nico Medenbach starten unter dem Motto »Wein Authentisch Erleben« ein Weinseminar der besonderen Art. In fünf Akten präsentieren sie u. a. folgende Themen: Perlwein vs. Schaumwein, Die Schwächen eines maschinellen Pinot Grigio im Vergleich zum Friulano oder Die Zeit und ihre Wirkung auf Sauvignon. »Wir wollen uns vom Wein-Abc abheben und widmen uns Jahrgangsvergleichen oder Herstellunsgmethoden. Trotzdem ist das Seminar geeignet für Anfänger. Es richtet sich an Weintrinker, die wissen, was ihnen schmeckt«, sagt Medenbach. Das Seminar ist die Erlebnisveranstaltung zu ihrem Blog »rebolution.eu«, das sie als Gegenbewegung zum CocaCola-Wein bezeichnen. Anmeldung nötig. Der Auftakt ist so gut wie ausverkauft. Der streifzug verlost zwei der begehrten Tickets. Einfach eine E-Mail (Kennwort »Wein«) an [email protected] senden. Einsendeschluss 9. Juli. Das zweite Seminar steigt am 13. September. … in die 50er bis 70er Golden Oldies in Wettenberg 3 Tage – 9 Bühnen – 52 Livebands – 1000 Oldtimer – 70 000 Besucher. Beeindruckende Zahlen, die die Golden Oldies im Juli prägen werden. Hinzu kommen Petticoats, Tul penlampen, Schallplatten und Jukeboxen. Damit wird Wettenberg vom 24. bis 26. Juli bereits zum 26. Mal Deutschlands Hauptstadt der 50er bis 70er Jahre. Unter den Augen der Burg Gleiberg werden Aussteller und Besucher aus allen Teilen Europas zu Gast sein und die Gemeinde in eine bunte Zeitreise verwandeln. Die passende Musik darf natür lich nicht fehlen, die von mehr als 50 Live-Bands beigesteuert wird. Auch Originalware aus der goldenen Ära wird an rund 100 Ständen zu haben sein. Der »automobile« Höhepunkt des dreitägigen Festivals ist, wenn am Samstag und Sonntag etwa 1000 Old timer die Straßen schmücken. Auch der Nachwuchs zeigt seine Mobiltät: Am Samstag ist ab 17 Uhr die Kinderwagenparade. Ein weiteres Highlight ist am Sonntag ab 14 Uhr der RTL-Petticoat-Wettbewerb. … mit der Familie Elektrofestival für alle in Lich Ein Festival für Elektromusik und Zeit mit der Familie miteinander verbinden? Undenk bar? Nein, ganz im Gegenteil: Möglich macht’s »Familie im Takt« (kurz: F.i.T.). Das Tagesfestival steigt am 11. Juli im Licher Waldschwimmbad. Während die meisten Festivals erst zur Nachtzeit so richtig aufdrehen, hat F.i.T. bewusst familienfreundliche Zeiten gewählt: Die Generationen sollen gemeinsam feiern können. Außerdem haben sich die Veranstalter auf die Fahnen geschrieben, regionalen und überregionalen Künst lern der elektronischen Musik eine gemeinsame Bühne zu bieten. Und das Beste an der Location: Die Schwimmbecken stehen der Benutzung nicht einfach nur offen, son dern diese ist sogar ausdrücklich erwünscht! Beginn des Events ist mittags um 12 Uhr, und um 1 Uhr in der Nacht endet das Festival. Ideale Zeiten also für Abkühlung im Wasser, tanzen im Bikini oder eine Runde Beachvolleyball. Und natürliche die ganze Vielfalt bester elektronischer Musik. 7/2015 streifzug 25 AUSLESE Von Orgeln und Poesie Du magst Orgeln? Und du magst Poetry Slams? Und du hättest nie im Leben gedacht, dass du deine beiden Leidenschaften einmal mitein ander verbinden könntest? Dann solltest du unbedingt am 1. Juli in die Laubacher Stadtkirche kommen, wenn die Schlossstadt dir die einma lige Gelegenheit bietet, beide Passionen gemeinsam auszuleben. Hin ter dem Event steckt natürlich einmal mehr Lars Ruppel, also die Ver körperung mittelhessischen Poetry Slams. Nicht zuletzt bekannt wegen seines sich hervorragend verkaufenden Lyrikbuches »Holger, die Waldfee« oder wegen sei nes deutschen Slam-Titels. Begleitet wird er von Wort akrobatin Jessica Haaks und an der Orgel von Kantor Christof Becker, der für die musikalische Untermalung sorgt. Und ohne sich zu weit aus dem Fenster leh nen zu wollen: Selbst wenn es einem die Orgeln nicht so angetan haben, wird man hier voll auf seine Kosten kommen. Länderspiel in der Osthalle Am 4. Juli wird Gießen Schauplatz eines nicht alltäglichen Sportereig nisses, nämlich eines Länderspiels. Die Sportart: Rollstuhlbasketball. Für die deutsche Nationalmannschaft dient das Spiel als wichtige Vor bereitung auf die Ende August beginnende Europameisterschaft im englischen Worcester. Und der Gegner in der Osthalle hat es in sich: Deutschland testet gegen niemand Geringeren als der amtierende ParalympicsSieger Kanada! Dieser bereitet sich auf seine Kontinental meisterschaften vor, sodass ein echter sportlicher Leckerbissen erwartet werden darf. GLANZ- LICHTER DES MONATS Fitzsimmons im KFZ William Fitzsim mons Songs han deln vom Glück. Zumindest will man dies behaup ten, nachdem man sich der Schönheit ihrer Melancholie hingegeben hat. Beschäftigt man sich aber mit ih rem Ursprung, tun sich wahrlich Ab gründe, letztlich die dunkle Seite ihres Schöpfers auf. Erst dann erklärt sich die Tiefe und Eindringlichkeit, die Fitzsimmons Songs prägen und aus der heraus sich die Schönheit so ambivalent präsentiert, wie meist das Glück selbst. Fitzsimmons ist Songwriter und Psychotherapeut. In seinem musikalischen Schaffen verwebt er auf einzigartige Weise Ehrlichkeit, Verdorbenheit und Autobiografisches zu einem scheinbar nahtlosen Ganzen. Am 29. Juli kann man sich im Marburger KFZ persönlich von seinem Können überzeugen. Uni-Fest im Schloss Es ist ein beliebter Brauch, dass die Justus-Liebig-Universität jeden Sommer zu ihrem Fest auf Schloss Rauischholzhausen einlädt. Und am 4. Juli ist es wieder so weit. Das Schloss und sein Park bilden die malerische Kulisse für ein abwechslungsreiches Programm, das mit niveauvoller Live-Musik sowie einem kulinarisch ansprechenden Buffet alle Zutaten für ein gelungenes Fest bereithält. Ein Höhepunkt des Abends ist erneut das Schlosspark-Feuer werk. Musikalisch wird in diesem Jahr das Wohnzimmer nach draußen verlegt: Auf der Schlosspark-Bühne spielt das Living-Room-Trio, ergänzt durch Sängerin Tess Wiley und Gitarrist Gerd Stein. Zu späterer Stunde kommen die Tanzwilligen mit Ully & die profile Band auf ihre Kosten. In der Schloss-Disco bietet DJ Marco eine musikalische Alternative und legt von Chart-Hits bis Discoclassics alles auf, was die Füße in Bewegung hält. 26 streifzug 7/2015 auSleSe Seels Sommerausgabe In der vierten Sommerausgabe des Neuen Kunstvereins Gießen präsentiert Florian Seel vom 25. Juli bis 29. August mit Timo Lenzen, Fred Besier und Dennis Siering junge künstlerische Positionen aus Malerei, Fotogra fie, Installation und Skulptur. Neben der Möglichkeit, Kunst zu entdecken, lädt die Sommerausgabe auch zu Performances, Diskussionen und Künstlergesprächen ein. Der ehemalige Kiosk wird damit zum Treffpunkt und Labor für künstlerische und soziale Interessen. Timo Lenzen arbeitet als Grafikdesigner und beschäftigt sich mit der Ausformung verschiedenster Medien. Surreal und minimal schmückt er seine Bilder aus und lässt Welten entstehen, die Geschichten erzählen. Die Thematiken von Fred Besier und Dennis Siering entwickeln sich durch das Erforschen von aufgeladenen gesellschaftlichen Räumen als auch den dort vorhandenen Mate rialien. Diese modifizierten Ästhetiken heben sie in Form von bildhauerischen und installativen Arbeiten in den Ruhestand der Kunstpräsentation. Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 31. Juli, ab 19 Uhr statt. Licher Brauereifest Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr zum 160. Bestehen der Licher Privatbrauerei, als über 12000 Be sucher kamen, feiert Licher auch in die sem Jahr wieder das Brauereifest und lädt die Region am Samstag, 18. Juli, und Sonntag, 19. Juli, »ins Herz der Natur« ein. Musik, Unterhaltung und Partystim mung stehen am Samstagnachmittag und abend im Brauereihof auf dem Pro gramm, der Sonntag steht ganz im Zei chen der offenen Tür – hier werden wie der Brauereibesichtigungen bei laufender Produktion angeboten. An beiden Tagen gibt es Fassbieranstiche, Livemusik auf zwei Bühnen sowie Unterhaltung und Gewinnspiele. Für das musikalische Rah menprogramm sorgen am ersten Tag des Brauereifestes unter anderem die Band Oh Alaska. Am Sonntag gibt es ab 10 Uhr einen zünftigen Frühschoppen mit Musik. Neben der Besichtigung der Brauerei öff net auch der Licher Pferdestall am Sonn tag seine Türen. Die Sportpartnervereine präsentieren sich mit MitmachAktionen, die 50 prämierten Bilder des Licher Foto preises werden ausgestellt und Azubis stellen ihre Ausbildungsberufe vor. Alle weiteren Informationen: www.licher.de Gießen treibt’s bunt Am 11. Juli tanzen in Gießen wieder die Farben. Dann nämlich ist das OpenAirGelände der Schauplatz für das HoliFestival, das seine Ursprünge in Indien hat. Dort begrüßen die Men schen mit dem bunten Fest den Früh ling, der in ihrer Mythologie den Sieg des Guten über das Böse bedeutet. Man bemalt und bewirft sich mit Far ben und ist einfach nur fröhlich. Und dieser Spirit erreicht seit zwei Jahren auch Mittelhessen regelmäßig, wo es zu einem Festival mit elektronischer Musik weiterentwickelt wurde. Man kommt in einem weißen TShirt – und geht bunt gefärbt. Und dazwischen ist gutgelauntes Tanzen mit den farben frohen Massen eine vergnügliche Pflicht für jeden, der keine graue Maus sein will. D ner Ortsteil. See im Hunge er en id , he In r zwar de t auf den Putz ältestes Seefes er See ruft. Und ns se m A es H rt. ut hö ndes ge . Mal ha efesten des La Schon zum 51 den größten Se zu em rd ße das au er r Auftakt des vi de gt ei st 31. Juli f , das am Eröf tägigen Events it Höhepunkt m en in nungstag se re te ei W t. de co fin der SeefestDis r be au hr sc ub H den Highlights wer er ew allonwettb rundflüge, Luftb im t, Fackelschw es nf te be, das Pira en pp ho sc üh e, Fr men, Showtänz e s in große Fern bi ch no s und da nd U rwerk sein. sichtbare Feue ische Menge kulinar de natürlich je pi üp ie w so n hkeite Genussmöglic ge Livemusik. 7/2015 streifzug 27 Veranstaltungen im JULI Ihre Veranstaltungen in der Kongresshalle Gießen 5, 20 Uhr Fr., 24. 7. 201 berg iffen auf dem Sch eim & h Henni Nachts »Dollbohrer« n ia n a v a K k Ric 31. 10. | Samstag | 20 Uhr Mirja Boes »Das Leben ist kein Ponyschlecken« www.generation-music-gmbh.de 19. 11. | Donnerstag | 20 Uhr GlasBlasSing Quintette »Volle Pulle« – Flaschenmusik XXL www.s-promotion.de 21. 11. | Samstag | 20 Uhr Magie der Travestie www.magie-der-travestie.de 27. 11. | Freitag | 20 Uhr Caveman www.caveman.de 29. 11. | Sonntag | 19 Uhr Maddin Schneider »Meister Maddin« www.s.promotion.de 10. 12. | Donnerstag | 20 Uhr Dr. Mark Benecke »Vampire und Vampirzeichen« www.mrconcert.de 11. 12. | Freitag | 20 Uhr Dr. Mark Benecke »Biotonnen Leiche« www.mrconcert.de 13. 12. | Sonntag | 19 Uhr Michael Hatzius »ECHSTASY« www.s.promotion.de 20. 12. | Sonntag | 20 Uhr Weihnachtskonzert »Hilf Deinem Nachbarn« 22. 12. | Dienstag | 20 Uhr Klass. Russisches Ballett – Schwanensee Veranstaltungen 1 Mi Ausstellungen Gießen Was da kreucht und fleucht Die geheimnisvolle Tierwelt im Botanischen Garten, Fotografien von Hans Bahmer 8.00 Bot. Garten Odysseus Der große Filou. Hansen-Bahia und die Antike, Werke zum 100. Geburtstag des Künstlers 10.00 Wallenfels’sches Haus Bühne Gießen Fratzenfisch Die MonsterMusic PickelShow 9.00 und 11.00 Stadttheater Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Salsa-Party Mit kostenlosem Schnupperkurs 21.00 Centralbar Marburg FEIERabend Party mit Maximum & Selecta M (Reggae) 19.00 KFZ Führungen Laubach Führung durch das Schlossmuseum 15.00 Schlossbrunnen Konzerte Gießen The University of Santo Tomas Singers Chorkonzert. A-Cappella-Musik 20.00 Petruskirche Die Jazz Messengers Jazz-Konzert 20.30 Ulenspiegel Laubach Orgel & Poetry Slam Christof Becker (Orgel), Lars Ruppel und Jessica Haak (Wortakrobatik) 19.30 Ev. Stadtkirche 28 streifzug 7/2015 Sonstiges Flohmärkte Gießen Lollar Stadtradeln Neubürgertour. Streckenlänge ca. 18 km 18.00 Rathaus Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Vorträge Vorlaut Chor der Friedrich- Magnus-Gesamtschule zur Orgelwoche 18.30 Ev. Stadtkirche Gießen Hoffnung und Erzählung Collegium Gissenum. Zur nicht-essentialisti schen Konzeption des guten Lebens 19.00 Margarete- Bieber-Saal Platons Apologie des Sokrates Gelesen von Rudolf Guckelsberger, kommentiert von Peter von Möllendorff 19.00 Rathaus, Konzertsaal 2 Do Bühne Gießen Organisierte Schallereignisse Der Rhythmus, der dich bewegt. Mit dem Jugendclub Spieltrieb des Stadttheaters 18.00 taT-Studio bühne Die Panik bleibt aus 20.00 taT-Studio bühne Lollar Trialog der Kulturen Aufführung eines Bühnenstücks sowie Präsentation einer Erst aufnahmeeinrichtung des Kurses für Darstel lendes Spiel 19.00 Clemens- Brentano-Europa schule Konzerte Laubach Marburg It’s Jazz, Baby! A History of BigBand Music, mit der Studierenden BigBand Marburg 20.00 KFZ Sonstiges Gießen Warentauschmarkt 17.00 SoWaTa Critical Mass Radtour-Aktion 18.00 Vor dem Uni-Hauptgebäude Flimmerkiste Interstellar (Science- Fiction, 2014, USA/GB) 20.00 Zeughaus Vorträge Gießen Migration und Diskriminierung Literarisches Zentrum mit Katja Behrens. Moderation: Sascha Feuchert 19.30 Margarete- Bieber-Saal 3 Fr Bühne Gießen Elektroklänge 22.00 Scarabée Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Frau Müller muss weg 19.30 Stadttheater Der Tag, an dem der Goldfisch starb Tanzkrimi 20.00 taT-Studio bühne Feste/Festivals Disco/Party Hungen Gießen Disco/Party Gießen Festwochenende 50 Jahre Freibad Hungen 10.00 Freibad Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Fridays at Admiral 22.00 Admiral Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Kreuz & quer 22.00 Scarabée Grünberg Captain Morgan College Party Mit Björn Göbel (Charts & Partytunes) und DJ Razcal (Black Beats) 21.00 Festplatz Lehnheim Feste/Festivals Gießen Eritrea-Festival 20.30 Hessenhallen Flohmärkte Wettenberg Flohmarkt Von Kindern für Kinder 14.00 Sorguesplatz Konzerte Gießen Charlotte’s Most Wanted Musikalischer Sommer. Jazz, Pop 19.30 Kloster Schiffenberg Grünberg Juliane Schaper Quartett Jazz 20.30 Zum Bahnhof Sonstiges Staufenberg Kultur im Garten Privatleute öffnen ihre Gärten für Kleinkunst: Vorträge und Geschich ten zum Haus Zollaffs 14.00 Bei Fam. Schwarz, Gießener Straße 36, Daubringen Vorträge Gießen Das grüne Küken Freitag.vier.-Lesung mit Anke Faust 16.00 Stadtbibliothek 4 Sa Bühne Gießen Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Veranstaltungen im JULI We can do it! MuSEHum. Workshop für Kinder von 9 bis 12 Jahren 11.00 Altes Schloss HipHop Jam 20.00 Jokus 90er-Party 21.00 Haarlem Summer Vibes 22.00 Admiral Harvey’s Hide-Out 22.00 Scarabée After-Show-Party zur Nachttanzdemo 0.00 MuK Heuchelheim Salsa Moción OpenAir-Salsa-Beach-Party 20.00 Heuchel heimer Surfsee Marburg Danza Globalistan Mit Medicine Man (World-, Balkan- und Afrobeats) 23.00 KFZ Feste/Festival Ebsdorfergrund Uni-Sommerfest 18.30 Schloss Rauischholzhausen Flohmärkte Gießen Flohmarkt 7.00 Rodheimer Straße 116 Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Führungen Gießen Gießen historisch Führung durch die Innenstadt 15.00 Stadtkirchen turm Biebertal Wanderung durch Feld und Wald Mit Karl Herrmann 15.00 Grillhütte am Birkfeld Konzerte Buseck Traumwelten Konzert des Jahrgangs 5 11.00 Gesamtschule Linden Shanty-Chor Konzert zum 20-jährigen Bestehen 19.00 TV-Halle Sonstiges Gießen Sport Gießen RollstuhlbasketballLänderspiel Deutschland-Kanada 19.00 Sporthalle Ost 5 So Konzerte Sonstiges Gießen Gießen Thilo & Starlights Musikalischer Sommer. Pop, Klassik, Volks musik, Schlager 14.30 Kloster Schiffenberg Examenskonzert Von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main 19.30 Stadttheater Seniorennachmittag 15.00 Mathematikum Laubach Gesangverein Harmonie Münster 15.00 Schlosspark Kaikias Trio Oboe, Horn & Klavier 18.00 Hessen brückenmühle, Alter Pferdestall Lich Camerata Vocale Hessen Motettenkonzert 19.00 Ev. Marien stiftskirche Bühne Sonstiges Gießen Gießen Gespräche über Musik Die Dirigenten stellen renommierte Gast solisten und Werke vor 11.00 Stadttheater Wir lieben und wir wissen nichts 20.00 taT-Studio bühne Stadtradeln Zum Gartenparadies Trais-Horloff. Strecken länge ca. 60 km 9.00 Vitos-Klinik Hungen Prian, A-Tribe Kultureller Sommer. Theateraufführung der Profilgruppe Darstellen des Spiel 19.30 Gesamtschule Disco/Party Gießen Discofox-Party 20.30 Astaire’s Führungen Gießen Tiere im Botanischen Garten Sonntagsführung 11.15 Bot. Garten Bendiktenwurz & Donnernessel Zeitreise durch die Kräuterkunde der Heiligen und Hexen vom Mittelalter bis in die Moderne 15.00 Kloster Schiffenberg Vom Unteren Hardthof zum Bismarckturm Historisches am Rande der Stadt 15.00 Unterer Hardthof Sport Wetzlar Parkhauslauf 11.00 ForumParkhaus Vorträge Gießen Finnisches Tagebuch mit Ingo Weidenbach Internationales Literaturcafé 11.00 ZiBB Oma Frida und das Seeungeheuer Eine(r) liest mit Thomas J. Hauck 11.30 Marktarkaden 6 Mo 7 Di Bühne Gießen Wal fällt auf Boot Slam-Show 20.00 Ulenspiegel Restaurant Schlosskeller Peter und Frank Haas GbR Brandplatz 2 · 35390 Gießen Telefon 06 41/3 83 06 www.schlosskeller-giessen.de en hr Ja Disco/Party Gießen Organ meets sax Mit Philipp Gerschlauer (Saxophon) und Jürgen Friedrich (Orgel) 19.30 Ev. Stadtkirche 25 Laubach it Se Der Kuss der Spinnenfrau Musical 19.30 Stadttheater Alte Liebe Zum letzten Mal. Le sung mit Carolin Weber und Roman Kurtz 20.00 taT-Studio bühne Durch die Iris (#2): Vergehen 22.00 taT-Studio bühne Konzerte Gießen 10. Sinfoniekonzert Mendelssohn Bartholdy 20.00 Stadttheater Sonstiges Gießen Stadtradeln Schleichwege durch Gießen. Streckenlänge ca. 25 km 18.00 Kirchenplatz Lachyoga 19.30 Familien zentrum Bernhard Itzel Sport Gießen Tuesday Night Skating 20.00 Parkplatz Intersport Begro Vorträge Lich Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf Hungen Von Inge Meybohm 19.00 VHS-Haus 8 Mi Konzerte Gießen Sommerkonzert Mit dem Vororchester und den Chören 5 und 6/7 der Liebigschule 19.30 Miller Hall Bühne Gießen Tragedia Johannis Huss Literarisches Zentrum und Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU Gießen 19.30 Botanischer Garten Disco/Party Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel 7/2015 streifzug 29 Veranstaltungen im JULI Sonstiges Führungen Gießen Gießen Stadtradeln Neubürgertour. Stre ckenlänge ca. 18 km 18.00 Rathaus Lahnromantik Geschichte(n) am Ufer 16.00 Stadtkirchen turm Vorträge Konzerte Gießen Gießen Was ist das gute Leben? Collegium Gissenum. Autonomie und Wohlergehen mit Prof. Dr. Monika Betzler 19.00 Margarete- Bieber-Saal Balladeire Musikalischer Sommer. Pop, Rock 19.30 Kloster Schiffenberg 9 Do Bühne Gießen Bekannt aus FASTNACHT IN FRANKEN In der Republik des Glücks 19.30 Stadttheater Disco/Party Gießen 03.09. WETZLAR Stadthalle Elektroklänge 22.00 Scarabée Konzerte Marburg Agnostic Front NYC Hardcore. Support: Convict + Call It Tragedy 20.00 KFZ Sonstiges 16.09. WETZLAR Rittal Arena 19.11. GLASBLASSINGQUINTETT GIESSEN Kongressh. 29.11. MADDIN SCHNEIDER GIESSEN Kongressh. 13.12. MICHAEL HATZIUS DIE ECHSE GIESSEN Kongressh. TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740 Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im streifzug Schreiben Sie bis zum 9. Juli per E-Mail an: [email protected] Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtig keit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Gießen Zumba Fitness Special Konzert mit Bewegung 18.30 Kloster Schiffenberg Flimmerkiste Baymax – Riesiges Robowabohu (Animati onsfilm, 2015, USA) 20.00 Zeughaus 10 Fr Bühne Gießen Frau Müller muss weg 19.30 Stadttheater Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Disco/Party @ 30 streifzug 7/2015 Gießen Planet Radio Black Beats 22.00 Admiral Kreuz & quer 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Trap Party 23.00 MuK Grünberg Red Cat Jazz 20.30 Zum Bahnhof Lollar Mittelhessen Musikanten Open-Air-Konzert: 19.00 Schmelzmühle Vorträge Gießen 25 Jahre Wiedervereinigung Geschichtslesesommer. Comic-Episoden: DDR-Alltagserfahrun gen mit Flix 10.00 Philosophikum I, Hörsaal 3 11 Sa Bühne Gießen Frau Meier, die Amsel mit dem Tinko-Theater Gießener Bilderbuch tage. Lesung & Schat tenspiel 15.00 Kleine Bühne Vampir Winnie Wackelzahn Kindermusical 17.00 Petruskirche Kehraus um Sankt Stephan Satirische Oper 19.30 Stadttheater Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Hungen Robin Hood … und wieder Ärger in Nottingham Open Air-Theater 15.00 Schlosshof Disco/Party Gießen Family House Garden Flowin Immo Live, Monkey Mafia, Metabo mann, Rafael Kakudo, Simon Ey, RCNE, Steph sowie Mark Wilker 12.00 Vereinsgelände am Heyerweg 43 Electric Saturday 21.00 Haarlem Campus Express 22.00 Admiral Randgruppenbeschallung Synthie-Pop, Wave, EBM, Party 22.00 MuK Alsfeld YouFM-Party 20.00 Stadthalle Feste/Festivals Gießen Holi Festival of Colours Line up: Henri P.F.R., Schluck den Druck, Topic, Honka, Smuskind, DJ Dens 12.00 Kino-OpenAir-Gelände Lich Familie im Takt Elektronikfestival für die ganze Familie 12.00 Wald schwimmbad Linden 1225 Jahre Großen-Linden Mit Konzert der Mundartgruppe Kork 19.00 Festzelt auf dem Kirmesplatz Führungen Gießen Chronique scandaleuse Skandale in der Stadtentwicklung der Vergangenheit 15.00 LiebigMuseum Kräuter in der Lahnaue Naturschutzwanderung 16.00 Lahnstraße, Wieseckbrücke Konzerte Gießen Lieder an einem Sommerabend Mit dem Gießener A-Cappella-Ensemble 17.00 ZiBB Crosswise Musikalischer Sommer. Rock 16.00 Kloster Schiffenberg Peep Durple Musikalischer Sommer. Rock’n’Roll 19.30 Kloster Schiffenberg Grünberg Sommernacht Chorkonzert 19.30 Barfüßerkloster Wetzlar Race with the Devil Rock & Blues der 60er/70er Jahre 21.30 Kleine Bühne Sonstiges Alsfeld 8. Hessischer Familientag Markt der Möglich keiten. Kultur und Unterhaltung 10.30 Altstadt Laubach Open-Air Zumba-Party 19.00 Schlosspark 12 So Disco/Party Grünberg Sommer-Pool- Party 13.00 Freibad Führungen Gießen Das Mathematikum 14.00 Mathematikum Konzerte Gießen Jost-Manderscheid Stefanski Uli Lenz, Free Spirits 11.00 Botanischer Garten Musikschule Gießen Nachwuchs und Profis mit Jazz bis Klassik 13.30 Kloster Schiffenberg Laubach Matthias Lenz Alleinunterhalter 15.00 Schlosspark Lollar Rosas Heft Alte deutsche Lieder im Stil der Musica Popular Brasileira 20.00 KirchbergForum 13 Mo Disco/Party Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel 14 Di Konzerte Lich Hungen Groove Ballet KünstLich. Rockballa den mit Hitpotenzial 20.00 Statt Gießen Sommerkonzert des Fachbereichs Musik Kultureller Sommer 19.00 Gesamtschule VeranStaltungen im Juli sonstiges Gießen Lachyoga 19.30 Familien zentrum Bernhard Itzel sPort Gießen Tuesday Night Skating 20.00 Parkplatz Intersport Begro Vorträge Gießen Beutelspachers Sofa Zu Gast: Prof. Ilka Agricola 19.30 Mathematikum Lich Alle Lazarette liegen voll… Kriegsfürsorge im Ersten Weltkrieg von Ilse ReinholzHein 19.00 VHSHaus 15 Mi Konzerte Gießen big-G. Allstars Open Stage, freie Jamsession 20.30 Ulenspiegel Vorträge Gießen Herzinsuffizienz bei Kindern und die Therapieverfahren Von Prof. Dietmar Schranz 18.00 Institut für Biochemie 16 Do Disco/PArty Gießen Elektroklänge 22.00 Scarabée Konzerte Marburg Doctor Krapula LatinRock 20.00 KFZ sonstiges 17 Fr Ausstellungen Gießen Gießen, zeig deine 1000 Gesichter UrbanArtProject über individuelle Blickwinkel der Bürger 0.00 MuK Bühne Gießen Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Disco/PArty Gießen Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys The Incredible Club Show 22.00 Admiral SemesterAbschlussparty 23.00 Scarabée Konzerte Gießen Cantamus Musikalischer Sommer. Chormusik 19.30 Kloster Schiffenberg Schandmaul Gießener Kultursom mer. MittelalterRock 20.00 Zeltpalast an der Messe Grünberg Jazzfabrik Jazz 20.30 Zum Bahnhof Marburg Gold Roger Support: Shore & Twisd (HipHop, Rap) und GraffitiAusstellung 20.00 KFZ 18 Sa Disco/PArty Gießen Im Sand wird barfuß getanzt 12.00 MuK Rock of Ages 22.00 Scarabée Gießen Bühne Flimmerkiste Birdman (Schwarze Komödie, 2014, USA) 20.00 Zeughaus Gießen Laubach Feste/FestiVAls Open-Air-Kino-Nächte Livemusik um 20.15 Uhr 21.45 Schlosspark Speckled People The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Gießen Sommerfest 20.00 Astaire’s Führung Gießen Feuchtbiotop In dem Sellnberg Ein neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen in der Wieseckaue? 14.00 EduardDavid Straße Naturschutz auf dem Hangelstein Naturschutzwanderung 16.00 Parkplatz Grillhütte Wieseck Der neue Friedhof am Rodtberg Stadtgeschichte(n) über Gräber 17.00 Friedhof Rodtberg Konzerte Gießen Meet your Star! Chris Fernandez, Kevin Acero, Special Guest: Dagi Bee 14.00 und 18.00 Admiral Nacht der Chöre Mit 25 Chören aus Gießen und Umgebung 18.00 Petruskirche Pink Floyd performed by Echoes Gießener Kultur sommer. TributeBand 20.00 Zeltpalast an der Messe Reiskirchen Der kleine Drache Eine Reise in die Fantasiewelt mit dem Kinderchor und der Kirschbergschule 17.00 Bürgerhaus Mit dem Schlammbeiser durch die Stadt Kostümführung. Leben und Hygiene in Gießen zwischen 1850 und 1903 14.00 Schlamm beiserdenkmal Mathematische Stadtführung 15.00 Mathematikum Chronique scandaleuse Gießen als Shanghai an der Lahn 17.00 Stadtkirchen turm Aleksandra & Alexander Grychtolik BasilikaKonzert 11.15 Rathaus, HermannLeviSaal GosPop Rock, Pop, Gospel 15.00 Kloster Schiffenberg märKte/messen sonstiges Spaghettibrückenbauwettbewerb Eine Brücke bauen, aus Nudeln und Klebstoff 12.00 Mathematikum Geheimcodes Kindervorlesung von Prof. Albrecht Beutelspacher 11.00 Mathematikum 19 So Siegen, Siegerlandhalle Fr. 04. Sep. ´15 | 20 UHR KartenbeiallenbekanntenVorverkaufsstellen.www.joko.de Konzerte Kunst- und Kreativmarkt 11.00 KuKuK Kunst und Kulturhalle Gießen it‘s raining again • the logical song breakfast in america • dreamer take the long way home • u.v.m. Gießen Wettenberg Vorträge Breakfast in America World Tour 2015 Führungen SchlossAkkord Chorkonzert mit TonArt Hungen und Gast chören Fantasten und Voices Unlimited 18.00 Schloss Tag der offenen Pforte Familie Weller 14.00 Graben straße 35 Kinderfest 15.00 Astaire’s & Band – Die Stimme von SUPERTRAMP Gießen Hungen Gießen ROGER HODGSON ROCKIN DOCTORS // RAGATAG 25.JULI 2015 sonstiges Gießen streifzug magazin für Stadt und landkreis gießen aUGUST-aUSGaBE › Erscheinungstermin: 22. 7. 2015 › anzeigenschluss: 9. 7. 2015 Sichern Sie sich schon heute ihren anzeigenplatz in einem informativen und ansprechenden Umfeld! Christoph Maria Herbst Gießener Kultursom mer. »Er ist wieder da« 19.00 Zeltpalast an der Messe Dollbohrer 24.07.15 gießen Freilichtbühne schiffenberg conni Das Musical 30.10.15 Friedberg - stadthalle Fettes Brot Shhh... - Konzerte 2015 09.11.15 siegen - siegerlandhalle BAdesAlz Dö Chefs! 17.12.15 Wetzlar - stadthalle 30.01.16 limburg - stadthalle 05.03.16 gießen - kongresshalle Bühne Gießen präsentiert: henni nAchtsheim & rick kAvAniAn gerd kneBel Wir beraten Sie gerne! Telefon 06 41/30 03-2 23, -2 24 Fax 06 41/30 03-3 00 [email protected] Wörld of Drecksäck 16.01.16 Wetzlar - stadthalle Tickets an den bekannten VVK-Stellen www.kbemmert.de www.giessener-allgemeine.de 7/2015 streifzug 31 VeranStaltungen im Juli Tag der offenen Pforte Richtmann/OhmWinter 14.00 Eichgärtenallee 4/Curtmannstraße 3 Darkdinner Essen im Dunkeln 17.30 Jhrings Buseck Sonnengruß zugunsten des Hauses Samaria YogaGruppe. Benefizveranstaltung 11.00 Sportplatz am Riegelweg Vorträge Gießen Parkinson Internationales Erzählcafé. Der Weg zur Diagnose und das Leben danach mit Beate HilkerSchmitt 11.00 ZiBB 20 Mo Disco/PArty Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel Konzerte sPort Konzerte Gießen Gießen Gießen The Hooters Gießener Kultur sommer. Rock 20.00 Zeltpalast an der Messe Tuesday Night Skating 20.00 Parkplatz Intersport Begro Dieter Thomas Kuhn Gießener Kultur sommer. GuteLaune Konzert 20.00 Zeltpalast an der Messe Vorträge Grünberg Hitlers persönlicher Gefangener Martin Niemöller mit Pfarrer Hartmut Miethe 20.00 Barfüßer kloster 21 Di Bühne Gießen Improzeoten Improvisationstheater 20.00 Jokus sonstiges Gießen Lachyoga 19.30 Familien zentrum Bernhard Itzel 22 Mi Konzerte Gießen Mark Forster Gießener Kultursom mer. DeutschPop 20.00 Zeltpalast an der Messe Vorträge Gießen Frieden und Gewalt im Islam Referent: Yasar Sarikaya 19.30 Pankratius gemeinde 23 Do Disco/PArty Gießen Elektroklänge 22.00 Scarabée Marburg Orquesta Típica Fernández Fierro Argentinischer Streetstyle Tango 20.00 KFZ Der Zauberer von Oz Burgfestspiele Bad Vilbel zu Gast auf Hof Grass 17.00 Hofgut Grass Disco/PArty Gießen Tüftelwerkstatt Eröffnung. Mach Dein Experiment 15.00 Mathematikum Bühne Hungen Gießen sonstiges 24 Fr Thorsten Havener Gießener Kultur sommer. Körper sprachenleser 20.00 Zeltpalast an der Messe Kreuz & quer 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Marburg Electro Swing Revolution Vol. 5 20er Jahre Swing trifft auf Electro 23.00 KFZ Feste/FestiVAls Wettenberg Gießen Dollbohrer! Henni Nachtsheim und Rick Cavanian 20.00 Kloster Schiffenberg Golden Oldies Musik, Motoren und Memories. 50 Live bands, neun Bühnen, 1000 Oldtimerfahrzeuge 20.00 KrofdorfGl. sonstiges Gießen Tüftelwerkstatt Mach Dein Experiment 9.00 Mathematikum 25 Sa Bühne Gießen Sommernachtstraum Burgfestspiele Bad Vilbel zu Gast auf Hof Grass 20.00 Hofgut Grass Disco/PArty Gießen Ü30 Club Night 22.00 Admiral Feste/FestiVAls Buseck Kirmes 20.00 Festplatz AltenBuseck Führungen Gießen Das Mathematikum 11.00 Mathematikum Auf Jobsuche? Wir haben über 30 000 Stellen! www.JOBS-in-Mittelhessen.de powered by 32 streifzug 7/2015 Veranstaltungen im JULI Feste/Festival Hungen Kinderschlossfest Kinder-Kultursommer Mittelhessen 14.00 Schloss Pohlheim Seebornfest 20.00 Wasserwerk Dorf-Güll 26 So Bühne Disco/Party Disco/Party Gießen Gießen Johannes Scherer & Bodo Bach Gießener Kultursom mer. Hessen-Kabarett 19.00 Zeltpalast an der Messe Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel Elektroklänge 22.00 Scarabée Konzerte Führungen Gießen Gießen Kaos-Orchester Musikalischer Sommer. Jazz, Folklore, Rock 16.30 Kloster Schiffenberg Roger Cicero & Band Gießener Kultur sommer. Swing 20.00 Zeltpalast an der Messe Interreligiöser Stadtrundgang 14.00 Stadtkirchen turm Grünberg Sonstiges Peter Glessing Dixieband Jazz am Grill 19.00 Grillhütte am Sporthotel Laubach Nabucco Klassik Open Air, Festspieloper Prag 20.00 Schlosspark 27 Mo 30 Do Konzerte Gießen Nora Schmidt Lieder und Chansons 14.30 Kloster Schiffenberg Gießen Exponat des Monats 15.00 Mathematikum Sport Gießen Flugsportverein Gießen Tag der offenen Tür 10.00 Martha- Mendel-Weg Führungen Gießen Holz + Technik Museum 14.00 H+T Museum 28 Di Disco/Party Gießen Justitia is a DJ 21.00 Ulenspiegel Sport Gießen Tuesday Night Skating 20.00 Intersport 29 Mi Konzerte Marburg William Fitzsimmons Songwriter. 20.00 KFZ Sonstiges Gießen Shanghai Nights unplugged Gießener Kultursommer. Chinesischer Nationalcircus 20.00 Zeltpalast an der Messe 31 Fr Disco/Party Gießen Birthday Party 21.00 Haarlem Kreuz & quer 22.00 Scarabée Feste/Festival Hungen 51. Seefest 18.00 Inheidener See – Anzeige – JUBILÄUM IN SOLMS-OBERBIEL 40 Jahre Verpackungsmittel mit Vorsprung durch Service Gegründet wurde TransPak1975 in Solms-Oberbiel. 1992 präsentierte man sich erstmalig auf der europäischen Fachmesse für Verpackung, der FachPack, Vertretern aus Industrie, Gewerbe und Handel mit einem Imagefilm. In der Folgezeit nahmen die Unternehmensaktivitäten rasant zu. Dem Systemanbieter für Verpackungsmittel gelang es im Laufe der Jahre zu einem der größten „Just-in-time“-Anbieter von Industrieverpackungen zu wachsen. 40 Jahre nach seiner Gründung beschäftigt das mittelhessische Unternehmen mehr als 320 Mitarbeiter und ist an 14 inländischen und drei ausländischen Standorten vertreten, davon elf mit eigenen Lagern. U m einen solchen Aufstieg zu bewerkstelligen, wie er dem Unternehmen aus Solms-Oberbiel gelungen ist, brauchte es freilich mehr als nur einen Imagefilm auf einer Fachmesse. Dass Transpak sich zu einem der führenden Systemanbieter für Verpackungsmittel und Verpackungsmaschinen sowie für Versandlösungen entwickeln konnte, hat mit der frühen Ausrichtung auf Serviceleistungen und Prozessoptimierungen zu tun. Und bis heute ist der ständige Ausbau der Serviceleistungen eine zentrale Aufgabe und Herausforderung. 40 LKW MIT PRODUKTEN UND LÖSUNGEN VON TRANSPAK Das Produktsortiment der TransPak reicht von Well- und Vollpappkartons über Füll- und Polstermaterialien sowie Produkten für den Oberflächenschutz bis hin zu großen Holzcontainern für die Luft- und Seefracht. Über 5.000 Standard-Verpackungs mittel sind ständig lagerhaltig vorrätig und können entsprechend schnell und zuverlässig angeliefert werden. So profitieren die Kunden von der eigenen leistungsstarken Logistik der TransPak-Gruppe, die täglich mit mehr als 40 LKW-Zügen unterwegs ist. Zum Produktportfolio von TransPak zählen auch Verpackungsmaschinen – inklusive dem After-Sales-Service. Auch hier bringen kurze Wege große Vorteile mit sich. Der Rund-um-Service bedeutet echten Mehrwert auf der Kundenseite. Gemeinsam mit seinen Kunden hat sich TransPak vom reinen Produkt- zum umfassenden Systemanbieter entwickelt. Im Vordergrund stehen Der eigene Fuhrpark gewährleistet heute individuell zugeschnittene und geeine zeitnahe Betreuung und Versorgung der Kunden. samtheitliche Verpackungslösungen, wie sie nur ein zertifiziertes und Full-Service-orientiertes Unternehmen bieten kann. Stetes Ziel ist die Optimierung von Versand- und Verpackungsprozessen, um so den Kunden einen klar erkennbaren wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen. Nicht nur bei den individuellen Verpackungslösungen, auch auf dem Gebiet der Serviceleistungen, wie etwa bei der IT-gestützten Ausgestaltung der elektronischen Beschaffungswege, dem sogenannten eProcurement, hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan. BETRIEBSKLIMA UND FORTBILDUNG Bei TransPak ist man sich bewusst: Die Mitarbeiter machen ein Unternehmen erst zu dem, was es ist. Entsprechend ist man bemüht, den Beschäftigten ein angenehmes Betriebsklima, ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet, gute Entwicklungschancen und eine wertschätzende Unternehmenskultur zu bieten. Die meisten Mitarbeiter sind seit vielen Jahren dabei, manche sogar schon seit Jahrzehnten. Das liegt unter anderem daran, dass die Aus- und Weiterbildung der eigenen Leute eine essentielle Bedeutung besitzt: „Nur dadurch, dass wir ausgebildet haben, konnten wir so wachsen, wie wir gewachsen sind“, erklärt Dieter Gaul, Aufsichtsrat und Gesellschafter der TransPak. Stets nahm das Unternehmen junge Menschen in die Lehre – auch in schwierigen Zeiten. Dabei beschränkt sich die TransPak-„Zukunftsschmiede“ nicht nur auf den Stammsitz in Solms- Oberbiel. An nahezu allen Standorten wird ausgebildet. Darüber hinaus bietet TransPak im Rahmen des „Studium Plus“ der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen die Möglichkeit, Studium und Arbeit zu kombinieren und die erlernte Theorie direkt in der Praxis anzuwenden. ■ TransPak AG · In der Au 7 · 35606 Solms · Telefon: 06441 / 9555-0 · Internet: www.transpak.de · Mail: [email protected] 7/2015 streifzug 33 mediathek Poesie aus dem Schockraum ist: Wenn aus zwei eins wird. Zu Beginn waren sie Beiwerk: Als Begleitband des Gie ßener Medizinerkabaretts »Elephant Toilet« machten sich Tante Doktor einen Namen. Diese Zeiten sind lange vor bei. Nun bringt die Band um Sarah Becker und Hans Voigtmann, zwei Ärzte aus Gießen, das nächste eigene Album »Bipolar« heraus. Und verarbeiten darauf den Me dizineralltag. »Medikamente sind bei uns im Kühl schrank, seit Jahren ist das schon so hier. Kalt spritzt es sich einfach besser, man trinkt ja auch kein warmes Bier«, heißt es in einem der in Teilen beunruhigenden, weil ebenso wah ren Texte zum Beispiel. Drunter liegen mal jazzige, mal chansones ke, mal bluesige Töne, die ein bisschen an die früheren Element of Crime erinnern. Wie das als Arzt zu schaffen ist? »Sarah Becker und ich, wir sind Teilzeitkräfte. Ganz bewusst wegen der Musik«, sagt Hans Voigtmann. Dennoch bleibe im Klinikalltag genug hängen, um sich für Poesie aus dem Schockraum inspirieren zu lassen. Das sind manchmal Kleinigkeiten, der Rettungswagen oder der Krankenhaus kühlschrank. »Jeden Morgen kommen grußlos zwei Herren, ein dicker und ein dünner, um die Leichen herauszufahren.« Das klingt skurril, wie es der Frontmann erzählt. Viel bissiger und böser ist ihr KrankenhausJazz als jener eines Eckart von Hirschhausen zum Bei spiel. Und manchmal auch politischer: »Aktienkurs sitzt am Bett rand, ohne Sinn und Verstand, frei von Mitgefühl dabei, vier Minu ten sind vorbei. Die Tür geht wieder auf und zu. Dazwischen Einsamkeit und Ruh.« Der Tod schwebt über vielen Geschichten, die Tante Doktor auf ihrer neuen Platte »Bipolar« erzählen. »Auch wenn das in unserer Gesellschaft oft ausgeblendet wird: Sterben ge hört zum Leben«, meint der Frontmann. Trotzdem singt die Band ganz zu Recht: »Und an jeder kleinen Freakshow hängt ein großes Schicksal dran.« Es sind diese Mo mente, in denen bei Konzerten das Lachen im Halse stecken bleibt, das Tanzbein plötzlich stolpert. Dann ist es plötzlich so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. »Das ist aber auch unsere Intention«, verrät Hans Voigtmann. Zu Beginn waren sie Beiwerk für das Medizinerkabarett »Elephant Toilet«, heute stehen sie ganz zu Recht selbst im Rampenlicht. fd Android für überall www.immo-in-mittelhessen.de 34 streifzug 7/2015 Zahlenmäßig sind Android und iOSApps den kosten losen Anwendungen für Desktopcomputer um Längen überlegen. Also warum im Zweifel nicht die Android App für PC oder Mac nutzen? Hier will der BlueStacks AppPlayer helfen. Das Programm ist etwas für Experi mentierfreudige, weil es noch in der Betaversion steckt, funktioniert in der Praxis aber schon ganz gut. Jedoch las sen sich die AndroidApps für den Emulator nicht aus Googles Play Store herunterladen. Nutzer können aber APKDateien direkt ins tallieren. Sinnvoll: Der BlueStacksAppPlay er kann auch WindowsTabletBesitzern wei terhelfen, wenn sich nur unter AndroidApps das richtige findet. bf Fotos: Sven Stinn Mehr als gruselige farblose Lebewesen in Einmachgläsern Hildegard Enting verbringt viel Zeit mit Dendrodoris iris. Sofern nicht andere, eiligere Auf träge anstehen, widmet sich die Präparatorin ihrem aktuellen Schützling, der bald einen Platz in der Sammlung des Senckenberg-Museums in Frankfurt bekommen soll und dafür noch herausgeputzt werden muss. Die Meeresnacktschnecken haben es Hilde gard Enting angetan. Sie arbeitet in der Zoologischen Präparation der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Stand ort Frankfurt, auf dem Tisch hat sie derzeit die Dendrodoris iris, die eigentlich im Pazi fischen Ozean von Alaska bis Mexiko be heimatet ist. Gerade arbeitet Enting daran, ein Exemplar in einer natürlichen Szenerie nachzubauen. Ausgesucht hat sie eine Sze ne, in der sich ein Tier aufrichtet, um seine Beute, eine Seeanemone, anzugreifen. Die Vorlage – ein Foto – stammt aus dem Internet. Wer den Beruf des Präparators (eigentlich: präparationstechnischer Assistent) aus schließlich mit ausgestopften Tieren oder gruseligen farblosen Lebewesen in Ein machgläsern verbindet, hat weit gefehlt. Hildegard Enting hat sich auf den Modell bau spezialisiert, während ihr Kollege sich primär der Taxidermie, also der klassischen Haltbarmachung von Tierkörpern (»ausge stopfte« Tiere), widmet. Aus Kunststoff baut Enting Lebewesen – in Originalgröße oder einem bestimmten Maßstab – nach, die man nicht oder nur sehr schwer präparieren kann. Dazu gehören unter anderem Weich tiere, zu denen auch Schnecken zählen. Dendrodoris iris – für viele Meeresnackt schnecken gibt es keinen deutschen Namen – ist ihr aktuelles Projekt. Eines, das sie sich selbst ausgesucht hat. »Ich finde die Mee resnacktschnecken unglaublich interessant und bin der Meinung, dass die Menschen von ihnen erfahren sollten.« Das Internet ist ein Segen für Präparatoren Filigran arbeitet Präparatorin Hildegard Enting an einer Meeresnacktschnecke Die Faszination für die Tiere entwickelte sie während eines Praktikums im Meeresmuse um in Stralsund, wo sie erstmals mit ihnen in Berührung kam. Da man die Tiere nicht im Aquarium halten kann, gibt es sie auch nicht in Zoos zu sehen. Alles, worauf sich Enting stützen kann, sind Bilder, die Tau cher angefertigt haben oder YouTubeVideos. »Das Internet ist ein Segen«, sagt sie, denn früher habe man Modelle nach einigen wenigen Fotografien, alten Zeich nungen oder Postkarten bauen müssen. Heute komme man an viel mehr Vorlagen und könne sich ein besseres Bild der Ob 7/2015 streifzug 35 Am Main jekte machen. Dendrodoris iris ist aber nicht Entings erste Meeresnacktschnecke – einige weitere hat sie bereits für die Sen ckenberg’sche Sammlung modelliert. Einige ihrer Werke sind in einer Vitrine im Foyer im angeschlossenen Senckenberg-Natur kundemuseum zu bestaunen. Wie vielfältig und farbenfroh diese Tiere sind, zeigt sich in einem Bestimmungsbuch, das Enting bei ihrer Arbeit unterstützt: Ein wahres Wunder werk der Natur. Betrachtet man das Objekt, wird schnell klar, dass man für Entings Ar beit neben ruhigen Fingern und viel Ge schick vor allem Geduld braucht, denn ge rade Dendrodoris iris oder die Fangarme der zugehörigen Seeanemone sind sehr fili gran. Doch es geht noch kleinteiliger: Mit dem Gelbfärber-Regenfrosch hat sie vor ei ner Weile ein noch winzigeres Tier für die Sammlung nachgebaut: Der erst 2012 in Pa nama entdeckte Frosch ist ein echter Zwerg, der maximal 20 Millimeter lang wird – ein Fröschchen, so klein wie ein Daumennagel. Dass dafür mehrere Versuche nötig sind, versteht sich von selbst, zumal es viele ver schiedene Kunststoffe gibt und sich nicht al le für jede Aufgabe gleichermaßen eignen. Beim Gelbfärber-Frosch ist der Name Programm Der Gelbfärber-Regenfrosch erhielt seinen Namen übrigens, weil seine gelbe Körper farbe abfärbt, wenn man ihn anfasst. Ob wohl man den Frosch präparieren könnte, fertigen die Präparatoren einen Abguss mit tels einer Silikonform. Das ist bei Amphibi en, Fröschen und Reptilien üblich. Der Grund: Bei der Neuentdeckung einer Art wird nur ein einzelnes Exemplar der Natur entnommen, was man lieber der Forschung vorbehält – die Museumsbesucher bekom men in vielen Fällen ein Replikat zu sehen. Außerdem verlieren die Exemplare beim Konservieren in Alkohol die Farbe. Wenn der Kunststoff nach dem Abgießen oder Modellieren trocken ist, werden die Nach bauten koloriert. Entings Werk: Meeresnacktschnecke versus Seeanemone Während Enting teils selbst Vorschläge für Sammlung und Ausstellung macht, bekommt sie natürlich auch Aufträge der Veranstaltungen in Frankfurt Mittwoch, 1. Juli Die Schaukel Das schonungslose, aber gleichzeitig sensible und vielschichtige Drama der Israelin Edna Mazya erzählt von der Vergewaltigung der 14-jährigen Jenny durch vier Schulkamera den. Im Prozess gegen ihre Peiniger durchlebt das Mädchen die Ereignisse noch einmal. Seine Brisanz bezieht das Stück durch die Doppelbesetzung: Die Schauspieler, die die Schulkameraden spielen, verkörpern Täter und Verteidiger, und das Opfer ist zugleich auch Anklägerin. ➛➛ 19.30 Titania Namaste, Habri und Konichiwa Unter der Überschrift »In Frankfurt spricht man nicht nur Hessisch« geht es um die inter nationale Seite der Mainmetropole. Denn nicht nur rund ums Bahnhofsviertel gibt’s zahlreiche Supermärkte und Restaurants von Chinesen oder Japanern. Und wer kennt schon das koreanische Hotel an der Münch ner Straße? Wer war schon in Little Bolly 36 streifzug 7/2015 wood? Treffpunkt für den Spaziergang durchs Bahnhofsviertel und den Gallus ist 15 Minu ten vor Beginn am Hauptbahnhof, Ausgang Poststraße. ➛➛ 20.30 Vor Sam’s Sportbar Donnerstag, 2. Juli Samstag, 4. Juli Emil und die Detektive Das Papageno Musiktheater führt den Kästner-Klassiker auf. Nicht nur für kleine Zuschauer. ➛➛ 16.00 Palmengarten Dirty Dancing Montag, 6. Juli Der Sommer 1963 wird lebendig, wenn Baby und Johnny ihre Hebefigur üben – und sich näherkommen. Schmalz-Alarm bis Ende Juli! ➛➛ 20.00 Alte Oper Oratnitza Suzanne Vega Wer als Sängerin zur Gitarre greift und sich dem Singer-Songwriting verschrieben hat, muss mit dem Vergleich leben, zu klingen wie Vega. Ist nicht die schlechteste Referenz. ➛➛ 20.00 Batschkapp Die Musik der Band ist ein Mix aus bulgari scher Volksmusik, Dubstep, Drum’n’Bass und orthodoxem Gesang. Wer geglaubt hat, das war’s, ist schiefgewickelt. Das Quartett spielt dazu Didgeridoo. Klar ist: Die Macher des Bulgarbeats machen extrem tanzbare Musik. ➛➛ 20.00 Das Bett Dienstag, 7. Juli Freitag, 3. Juli Mary J. Blige Die Blechtrommel Der Weltstar ist die Königin des modernen Souls. Auf ihrer Tour stellt sie ihr Album vor, das sie in London eingespielt hat. Hier ➛➛ 19.30 Schauspielhaus Am Main Foto: pm Wissenschaftler und der Museumsleitung, was für das Museum und/oder die Samm lung angefertigt werden soll. Bis vor Kur zem hat sie einen kleinen Dinosaurier re konstruiert. Als nächstes Großprojekt folgt ein Dodo – dafür sucht Enting derzeit ge meinsam mit Experten nach einem passen den Federkleid. Dazu kommen immer wie der Objekte in die Werkstatt, die überholt oder gereinigt werden müssen. Ausbildungsplätze zum Tierpräparator sind selten Die Ausbildung zum Präparator kann man in Deutschland in Bochum in einer Schule absolvieren. Die Berufsbezeichnung ist staatlich geprüfter präparationstechnischer Assistent. Enting hat diese Schule absol viert, danach schloss sich ein Volontariat in Münster an, bevor sie für verschiedene Sammlungen arbeitete. Eine Berufsschule für Präparatoren gibt es in Wien. An der Senckenbergschule in Frankfurt kann man eine zweijährige Ausbildung zum techni schen Assistenten für naturkundliche Muse en und Forschungsinstitute absolvieren, die aber nicht zum Tierpräparator qualifiziert. Diese Ausbildung kann man am Institut an schließen, es gibt aber nur wenige Plätze. Infos: www.senckenberg.de. Sabine Glinke Er hat einen typischen Singer-Songwriter-Bart, will aber kein Singer-Songwriter sein: James Vincent McMorrow. Dass seine Musik nicht nur Randgruppen interessiert, bewies er mit dem Debütalbum »Early in the Morning«, das in seiner Heimat Irland auf Platz eins kletterte. Dann brachte er »Post Tropical« heraus, ein Album mit sanft gespielten Keys, schnarrenden Brass-Arrangements, gelooptem Klavier und seiner Falsettstimme, die heraussticht. »Ich wollte das Schönste schaffen, was ich mir vorstellen kann«, sagt er. Mission gelungen, sagen wir. Zu überprüfen ist das am 28. Juli ab 19 Uhr im Palmengarten. verbindet sie den Sound der Stadt mit ihrer Stimme. ➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle Donnerstag, 9. Juli Sängerin ist Beki Bondage, die seit Gründung der Band am Mikro steht. ➛➛ 20.00 Das Bett Freitag, 17. Juli Frau Jenny Treibel Arch Enemy Theodor Fontane nimmt in seinem Roman das Gesellschaftsleben eines elitären Bürger tums auf die Schippe, dem Besitz wichtiger ist als Bildung. ➛➛ 20.00 Die Katakombe Sonntag, 12. Juli Melodie und Death Metal? Passt das? In Schweden schon. Ein Vertreter des Genres ist Arch Enemy, die sich nach dem Ende der Grunz-Rock’n’Roller Carcass zusammen geschlossen hat. Haare schütteln ist Pflicht. ➛➛ 18.00 Batschkapp Samstag, 18. Juli Eltern vermisst! Ein Theaterkrimi für Kinder ab fünf Jahren. ➛➛ 11.00 Theaterhaus Donnerstag, 16. Juli Vice Squad Der Name der Punkband aus Bristol bedeutet so viel wie Sittenpolizei. Die Musiker spielen seit 1979 zusammen, machten eine zehnjäh rige Pause, und starteten erneut durch. Für Liebhaber und Kenner der Band: Aktuelle Udo Lindenberg Der Panikpräsident gibt sich die Ehre mit einer Stadiontour sowie Hut und Schnodder stimme. ➛➛ 20.00 Commerzbank-Arena Sonntag, 19. Juli Mind Driller Die Industrial Metaller haben schon bei eini gen bekannten Bands für Stimmung sorgen dürfen. Jetzt gehen sie auf ihre erste eigene Headlinertour außerhalb ihrer spanischen Heimat. 20.00 Das Bett Mittwoch, 22. Juli Rival Sons Die US-Band gilt als eine der Entdeckungen der modernen Bluesrock-Szene. Dabei klin gen sie mitnichten retro, sondern sorgen mit rohem Sound und eingängigen Melodien dafür, dass sich Metal- und Popfans unter den Besuchern ihrer Konzerte befinden. ➛➛ 21.00 Zoom Dienstag, 28. Juli James Vincent McMorrow McMorrow ist in seiner irischen Heimat ein Star. Es wird Zeit, dass der Mann mit der Falsettstimme und den Songs, die mehr sein wollen als Singer-Songwriting und immer wieder im Pop schwelgen, auch auf dem Festland bekannt wird. ➛➛ 20.00 Mousonturm 7/2015 streifzug 37 campuS Hiergeblieben! Mit dem Start der Semesterferien wird die Stadt leerer und leerer. Viele Studenten zieht es über den Sommer in die Heimat. Doch es gibt Argumente zum Bleiben: Warum Semesterferien in Mittelhessen und Umgebung nicht sooo langweilig werden müssen. 1 Ermittler am Main spielen: Finger fertigkeit und Beobachtungsgabe muss man als Tatortermittler der CSI unter Beweis stellen. Mit echten Methoden soll nach einem mehr stündigen Training in Frankfurt ein fiktiver Fall gelöst werden. Geschult wird man von ehemaligen Polizisten ■ www.csitraining.de wieder. Das Senckenberg Museum im Frankfurter WestendSüd bietet gleich zwei davon: Das knapp 20 Meter lange Skelett eines Diplo docus in der Lichthalle und das Mo dell einer Anakonda inklusive halb verspeistem Wasserschwein im Erdgeschoss. ■ www.senckenberg.de 2 Wandern mit Lamas: Mit einem Esel oder einem Lama an der Hand durch den Vogelsberg zu marschie ren, hört sich nicht nur im ersten Moment ungewöhnlich an. Es ein mal auszuprobieren, lohnt sich aber: Beruhigend sollen die Tiere wirken, möglichst stressfrei soll man durch die Natur wandern. ■ www.vogelsberglamas.de 4 Freilichtkino: Übers Wetter wird bei der Programmvorstellung nicht gesprochen. Aber selbst, wenn es mal regnet: Leer bleibt der Schlosshof Butzbach vom 29. Juli bis 14. August nie, wenn ab 21.45 Uhr FreiluftKino angeboten wird. Zum Abschluss ist die »Rocky Horror Picture Show« Tradition. ■ www.kinobutzbach.de Saurier im Sommer: Es gibt diese Anblicke, die vergisst ein Junge nie 5 3 38 streifzug 7/2015 Höhentour im Vogelsberg: Der Hoherodskopf hat mit Sommer rodelbahn, Kletterpark und Baum kronenpfad inzwischen einiges zu bieten. Wer nicht ganz schwindel frei ist, versucht es beim naturbelas senen Minigolf. Oder er genießt die Bombenaussicht bei einem Bierchen im Berggasthof. ■ www.hoherodskopfinfo.de 6 Trödeln am Wasser: Gebraucht waren, Trödel und Kunstgewerb liches mit Skylineblick und Hafen flair gibt’s jeden Samstag zwischen 9 und 14 Uhr in Frnakfurt, mal am Sachsenhäuser Ufer, mal am neuen Osthafen. ■ www.hfmfrankfurt.de 7 Galaxie erkunden: Wo genau die Sternwarte Bad Nauheim liegt? Ganz einfach: 264,86 Meter über Normalnull. 8 Grad, 43 Minuten, 41,6 Sekunden östliche Länge. campuS Illustration: fotolia JiSign 50 Grad, 21 Minuten, 58,5 Sekun den nördliche Breite. ■ www.sternwartewetterau.de/ 8 9 Der andere Zoo: Links warten die Giraffen. Rechts gucken die Ziegen. Dazwischen Kängurus, Schridkrö ten, Stachelschweine und was sonst noch so kreucht und fleucht. Dass es außer Geparden und Luchsen keine Großkatzen gibt, fällt fast schon nicht auf. ■ www.opelzoo.de Lenny knippst zurück: Lenny Kravitz greift zur Kamera: Eine Ausstellung mit 30 Fotos des Künst lers ist noch bis August bei Leica in Wetzlar zu sehen. Sie zeigt die Essenz eines Lebens als Rockstar, der ständig in der Öffentlichkeit steht. ■ www.leica.de 10 11 12 Motorsport für Anfänger: Mit knapp sieben PS über die Piste? Das geht auf der Kartbahn Hungen. Auch wenn das nicht nur den Kleinen Spaß macht: Für Kinder gibt es gesonderte Karts. Geschwindigkeit bekommen die aber auch drauf. ■ www.kartbahnhungen.de Gruseln im Turm: Hörspiel trifft Theater, wenn die Hörtheatrale ab dem 15. Juli »Dr. Jekyll & Mr. Hyde« in großartiger Atmosphäre am Marburger Spiegelslustturm zeigt. Der Fürst der Finsternis ist auf der Jagd, bis er selbst zum Gejagten wird. ■ www.diehoertheatrale.de Die Dunkelheit erkunden: Stockfins ter ist es, kein einziger Lichtstrahl ist zu sehen, nur die Stimme des Guide kann man hören. Ausgerüstet mit einem Blindenstock, wird man im Frankfurter Dialogmuseum in die Welt der Dunkelheit mitgenommen. ■ www.dialogmuseum.de 13 Lasern in Linden: Spätestens mit der TVSerie »How I Met Your Mother« wurde Lasertag auch in Deutschland zum Trend. Neben Anbietern im RheinMainGebiet gibt es auch eine Halle in Linden. Besonderen Spaß macht’s natürlich im Team. ■ www.laserplaza.de 14 Wasser von allen Seiten: Mittel hessen liegt zwar nicht direkt am Meer, aber in Sachen Wassersport wird einiges geboten. Auf Seite 40 stellen wir einige Angebote vor. Unumstrittenes Highlight in diesem Sommer ist der »Blob« am Duten hofener See. ■ www.dutenhofenersee.de fd 7/2015 streifzug 39 Sportwelt Frühschwimmen im Freibad Ringallee, der »Blob« am Dutenhofener See, Wakeboarden in Heuchelheim oder doch lieber eine gemächliche Kanu-Tour auf der Lahn. Noch nie war das Der heimliche Star des Sommers Angebot im Gießener Land so groß, Sommer, Sonne und das Wasser, den »heimlichen Star des Sommers« zu verbinden. Der streifzug hat das vielfältige Angebot getestet. Neuerdings lockt der Dutenhofener See mit einer seltenen Attraktion. Der »Blob« zog sogar schon Besucher aus Thüringen an. Der Reiz: Bis zu acht Meter hoch durch die Lüf te ins Wasser fliegen. »Schuld« daran ist ein Strahlemann, der durchaus als risikolustig bezeichnet werden darf. Erik Fleischmann hat den »Blob« ins Gießener Land gebracht. Ein Luftkissen, auf dem einer sitzt und war tet, bis ein oder zwei Kollegen von einem Sprungturm springen. Wenn sie auf dem Kissen landen, wird der Wartende in die Luft katapultiert, fliegt und taucht danach mit ordentlich Karacho ins Wasser ein. Der »Blob« ist das neue Zugpferd am See. »Die Leute sagen: Geil, endlich mal was los hier«, meint Fleischmann. Der 25-Jährige aus Grünberg lag eines nachts, Mitte März, im Bett und machte sich Gedanken. Dabei kam er auf die Idee, nach einer Attraktion dieser Art zu fahnden. »Das hat schnell große Ausmaße angenommen. Ich bin auf einer Blob-Homepage gelandet. Dort konnte man die Kissen mieten oder kaufen. Für mich war schnell klar, dass ich mein Glück damit versuchen will. Fleischmann stellte dem Pächter des Duten hofener Sees seine Idee vor. Der war be geistert. »Plötzlich war der Blob auf 63 000 Flyern. Und es gab kein Zurück mehr«, erinnert sich Fleischmann und lacht. Am 23. Mai wurde die Anlage eröffnet. »Bei gutem Wetter ist das Ding hier voll«, sagt er zufrieden. Auch beim Besuch des streifzugs herrscht reger Betrieb. Es ist kurz nach 40 streifzug 7/2015 Sportwelt muss nüchtern sein«, sagt Zutt. »Da werden neuerdings verstärkt Kontrollen durchge führt.« Wer erwischt wird, müsse laut Zutt auch um seinen Pkw-Führerschein bangen, wie bei Alkoholkonsum im Straßenverkehr. Zutt: »Ich sag mal so: Wer betrunken im Boot angehalten wird, ist arm dran.« Das gilt auch für die Tretboote. Schwan »Dieth mar«, Ente »Gabi« oder der VW-Beetle sind seit drei Jahren im Angebot und kurbeln das Geschäft an. Vom Uferweg flussaufwärts geht es vorbei an vielen Schreber- und Bier gärten – Erholung pur für die Seele. 18 Uhr. Die blonde Theresa Schill aus Wetz lar (18) kommt gerade aus dem Wasser. Sie hat den Sprung hinter sich. »In der Höhe hatte ich schon etwas Angst«, gibt sie zu. »Das Beste ist der Spannungsmoment vor her. Du sitzt auf dem Kissen und weißt nicht genau, wann die anderen landen werden.« Um blauen Flecken zu vermeiden, müssen Weste und Helm getragen werden. So schreibt es der TÜV vor. Es sei aber auch notwendig, sagt Fleischmann. Vor Kurzem hatten zwei Männer, je 150 kg Gewicht, Spaß daran, ins Kissen zu springen. »Die Leute sind dank der beiden regelmäßig acht Meter hoch geflogen«, erinnert sich »Mr. Blob«, der für das Projekt einen mittleren fünfstelligen Betrag investierte. Keine gerin ge Summe also und auch kein geringes Ri siko. Doch Fleischmann schränkt ein: »Ich wusste, dass das funktioniert.« Wesentlich gemütlicher geht es im Freibad an der Ringallee zu. Schon um 7 Uhr zie hen die ersten Frühschwimmer – meist Stammgäste – ihre Bahnen. Nur 15 Minuten später ist die Gruppe auf 15 Personen ange wachsen. Auch Sören Krotzky aus Wißmar gehört dazu. Er beschreibt, was die meisten an diesem sonnigen Morgen denken: »Es ist ein wunderschönes Gefühl. Das Schwim men gibt dir Kraft und Energie für den Tag.« Und der beginnt bei unserem Besuch an der Ringallee mit Vogelgezwitscher, Son nenschein und dem Sprung ins kühle Nass. Wobei kühl relativ ist: Um 8.12 Uhr beträgt die Wassertemperatur 25 Grad, die Außen temperatur 16 Grad. Der 31-Jährige trainiert für den Frankfurt-Marathon am 5. Juli und hebt das »Meditative« am Schwimmen her vor: »Ein Morgen mit Sonne im Schwimm bad hat einen besonderen Charakter.« Wie es sich für einen Sportler gehört, sagt der Wißmarer: »Ich gehe aber auch, wenn es regnet. Ob das Wasser von oben oder von unten kommt, ist doch egal.« Krotzky hat sogar einen Geheimtipp: »Wenn es ordent lich regnet, sieht man die Tropfen sogar un ter Wasser. Das sieht extrem klasse aus«, sagt er und zieht weiter seine Bahne. Vor dem großen Ansturm will der Krotzky das Bad wieder verlassen haben. Denn an Som mertagen mit 30 Grad werden nachmittags etwa 5000 Besucher erwartet. Beschaulicher geht es da auf der Lahn zu, obwohl bis zu 450 Menschen von Veran stalter Kanutours in Gießen täglich mit Ka jaks versorgt werden könnten. »Ich finde, jeder Gießener sollte eine Kanutour ge macht haben«, sagt Peter Zutt von der Ge schäftsführung und erkllärt: »Schon allein, um seine Heimat aus einer Perspektive zu sehen, die er garantiert noch nicht kennt.« Vorsicht ist aber geboten: Alkoholkonsum ist strengstens untersagt. »Der Bootsführer Action am Heuchelheimer See: Die Wakeboarder zeigen spektakuläre Sprünge Fotos: ras/Schepp Ein schöner Moment: Ruhe im Freibad Ringalle Davon kann bei der Wasserski- und Wake boardanlage am Heuchelheimer See nur be dingt gesprochen werden. Nirgends liegen Stolz und Frust so nah beieinander wie hier. Wer mit dem Brett unter den Füßen übers Wasser gleitet und an den Besuchern vor beizischt zur nächsten Runde, der weiß, dass sich die etlichen gescheiterten Versu che zuvor gelohnt haben. Bis dahin ist es meist aber ein weiter Weg. Was sich an der Startrampe abspielt, bringt den Beobachter zum Schmunzeln. Nur wer die Frage »Hat’s beim letzten Mal geklappt?« mit »Ja« beant wortet, wird von weiteren Tipps der Mitar beiter verschont. Geht es mit dem Ziehen der Leine los, endet der Ritt oft schon nach wenigen Metern mit einem harten Aufprall auf das Wasser. Man versucht und versucht sich, aber meist liegt man gleich wieder flach, sammelt die Wasserskier ein schwimmt geschlagen ans Ufer zurück. Durchhaltevermögen ist gefragt, vor allem, weil die Warterei gut 15 Minuten dauert. Man muss also zäh sein. Aber der Moment, wenn die ersten Meter überwunden wurden und man über das Wasser schwebt, hat fast schon etwas Magisches. Zumindest entschä digt er für die vielen Fehlversuche zuvor. Sven Nordmann 7/2015 streifzug 41 Foto: Klingelhöfer »Dollbohrer« kommt nach Hause Die Bühnenfassung von Henni Nachtsheims »Dollbohrer« ist mittlerweile eine Erfolgs geschichte geworden. Das liegt auch an dem wunderbaren Zusammenspiel des Kult-Hessen mit Rick Kavanian. Auf der Bühne setzen die beiden Comedians die Texte gemeinsam um in eine szenische Lesung mit Lacher-Garantie. Am 24. Juli gastieren die beiden auf dem Schiffenberg in Gießen. Hier ist die Idee zu »Dollbohrer« entstanden. Im Interview mit dem streifzug sprechen Nachtsheim und Kavanian über ihre besondere Beziehung. Die Idee für »Dollbohrer« ist in Gießen geboren worden … HN: Ja. Die Grundidee für das ganze Thema entstand im Schuhhaus Darré. Eigentlich hätte ich einen Krimi vortragen sollen. Das wollte ich aber nicht, das war mir zu langweilig. Dann kam diese Idee auf: »Der Pate« ins Hessische zu 42 streifzug 7/2015 übersetzen, wenn auch mit einigen gestalterischen Freiheiten«. Die Version » kam gut an. Später habe ich mir gedacht, das hätte man noch besser machen kön nen. Daraus wuchs das »Dollbohrer«- Projekt: Kapitel der Weltliteratur in einen neuen Kontext zu setzen. Aber Gießen war der Auslöser. Die Rückkehr nach Gießen ist also die logische Konsequenz? HN: Ja. Das war beim letzten Mal schon so, auf dem Schiffenberg ist es noch mehr. Es ist nicht nur die Rückkehr von Dollbohrer nach Gießen, sondern die von mir zu dieser Location, die ich so mag. Ich hatte dort sehr emotionale Abende mit »Badesalz«. Kultur Sie beide sind mit »Dollbohrer« schon mehr als zwei Jahre auf Tour. Haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet? RK: Ich habe mit gar nichts gerechnet. Ich habe mich nur gefreut, etwas mit Henni zu machen. Wir kennen uns viele Jahre, hatten immer mal sporadisch Kontakt. Als er mich gefragt hat, ob wir zusammenarbeiten wol len, habe ich nicht mal gefragt, was es überhaupt ist. Gemeinsam mit unserem Pianisten sind wir drei Freunde, die großen Spaß haben. Ich glaube, die Zuschauer merken das. HN: Ja. Wir wissen, was zu tun ist. Der Text hat genug Kraft, sodass wir auch nicht dau ernd bemüht Quatsch machen müssen. Wir wissen, irgendwann kommt der Moment oder das Wort, das ich nicht aussprechen kann – dann sehe ich schon, wie bei Rick die Mundwinkel zucken. Es gibt einen Gesichtsausdruck von Rick, den kann ich 100-mal gesehen haben, ich breche trotz dem zusammen vor Lachen. Wir gehen viel lockerer mit Texten um als am Anfang und haben neben dem Vorlesen eine zweite Ebene gefunden. Wenn sich einer verliest, fängt der andere gleich an zu lachen Sie beide kommen immer wieder für ein paar Tage zusammen. Kann man diese Beziehung mit einer Fernbeziehung vergleichen? HN: Ich kann Rick ein halbes Jahr nicht ge sehen haben, aber wenn er dann hier rein kommt, ist das Gefühl zwischen uns sofort wieder da. Schnipp! Manchmal gibt es aber auch Menschen, das kenne ich gerade in Beziehungen zu Frauen, die hat man eine Woche nicht gesehen, und die fremdeln wie die Pest. Du warst eine Woche weg, und musst wieder um Wärme betteln. Bei Rick ist das eine Qualität, die eine Bezie hung zwischen Menschen unkompliziert macht. Er ist sowieso meist gut gelaunt. Das macht es einfacher. Fernbeziehung ist aber ein bisschen übertrieben. War das Konzept auf eine so lange Zeit ausgelegt? HN: Das muss man etwas relativieren. Der Zeitraum klingt lange, aber wir spielen ja nicht so oft. In diesem Jahr stehen wir sie benmal auf der Bühne. Es ist ein Projekt, das wir immer wieder aufgreifen. Der Plan ist, dass wir noch zwei, drei Jahre damit weitermachen. Wir halten es frisch, indem wir immer mal zwei, drei Nummern raus schmeißen und neue schreiben. So wie damals für Gießen, als wir die Weihnachts geschichte aufgenommen haben. Ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht, dass mir nach »Badesalz« in einem ähnlichen Sektor noch einmal etwas so erfolgreiches gelin gen wird. Ohnehin gleicht ja kein »Dollbohrer«Abend einem anderen, oder? HN: Genau. Du kannst proben wie du willst, eine Live-Situation kannst du nie vor konstruieren. Auf der Bühne passieren im mer wieder Sachen, die wir nicht kalkuliert haben. Wenn einer einen Fehler macht, reibt der andere ihn dem gnadenlos unter die Nase. Mittlerweile zelebrieren wir das. Wenn einer sich verliest, hört man den an deren schon lachen. Ich glaube, die Leute haben schon damals bei der Premiere ge spürt, dass da etwas Großes entsteht. Wir hatten vor der Premiere zehn Tage mitein ander gewohnt. So wie in einem Trainings lager. Da hat man schon gemerkt, da kön nen sich drei Jungs gut leiden. RK: Was ich so wahnsinnig angenehm emp finde ist, dass wir uns überhaupt nichts nei den. Wir lassen eher dem anderen den Vortritt. Hat sich die Zusammenarbeit auf der Bühne mit der Zeit verändert? Am Anfang war es Sympathie, mittlerweile ist es Freundschaft Wie ist das für Sie? RK: Unsere Beziehung ist schon toll. Ich habe mein aktuelles Soloprogramm ja auch mit Henni und mit meiner Frau geschrie ben, da wächst man noch mal anders und intensiver zusammen. Durch die Zusam menarbeit bei »Dollbohrer« habe ich bei mir Dinge entdeckt, die ich selber gar nicht gesehen hätte. Wir sind mittlerweile über die Jahre innig verbunden. Man fühlt für den anderen mit, man denkt für den andern mit. Mittlerweile telefonieren wir regelmäßig. Was schätzen Sie an ihm? RK: Wenn ich an den Menschen Henni denke, schießen mir zwei Begriffe in den Kopf, die ich an ihm schätze und bewun der: Er hat eine sehr hohe Sozialkompetenz und emotionale Intelligenz. Wie er mit Menschen umgeht. Das bewundere ich sehr. Ob mit seiner Familie, seinen Freun den, mit Außenstehenden, das hat immer so eine Höflichkeit, eine Aufrichtigkeit. Er lässt sich aber nie bedrängen. Er weiß Grenzen zu zeigen, aber mit einer Freundlichkeit. Außerdem kann er sich sehr in Menschen reinfühlen. Ich kann ihm nichts vormachen, er merkt sofort, wenn irgendwas ist. Abge sehen davon ist er ein toller Künstler. Er hat te mit »Badesalz« schon Erfolg, als ich gera de im Radio anfing. Anfang der 90er. Wir haben uns das erste Mal gesehen und mochten uns gleich. Das ist schon toll. Ich bin sehr dankbar dafür. Haben Sie auch von ihm gelernt? RK: Sowohl als Mensch als auch auf der Bühne. Seine Musikalität ist super, man spürt, er liebt, was er tut. Du wirst nie Sa chen sehen, die er nur abruft, der Bequem lichkeit halber. Ihm geht es um die Sache. Was schätzen Sie an Rick – an dem Menschen, aber auch an dem Künstler? HN: Der Armenier ist gefügisch und billisch im Unterhalt. 9 Euro die Stunde (lacht). Aber er friert leider sehr schnell. Im Ernst: Am Anfang ist es Sympathie gewesen, ich mochte ihn, habe auch alle Live-Program me gesehen. Auch mehrfach. Es war natür lich auch eine künstlerische Entscheidung, mit ihm zusammenzuarbeiten bei dem Pro jekt, denn ich brauchte jemand, der Sachen kann, die ich nicht kann, sprich Dialekte, Sprachen, Stimmen. Aber es musste auch jemand sein, den man gerne bei sich hat. Das Menschliche kannte ich am Anfang nicht so. Aber ich weiß noch, das werde ich nie vergessen, der erste Abend, an dem Rick hiergeblieben ist: Nach dem Arbeiten haben wir Fußball geschaut, das berühmte 4:4 gegen Schweden. Wir haben Essen ge holt und dann das schräge Spiel gesehen. Das war der Einstieg. Und auch die Zusam menarbeit passte gleich: Ich habe mir nie die Mühe gemacht, zu überlegen, wen hät te ich noch nehmen können. Ich hatte die Frau fürs Leben schon gefunden Was macht Rick Kavanian auf der Bühne aus? HN: Er hat ein extrem intensives Verhältnis zur Sprache und liest die Texte unglaublich gut – auch hochdeutsch. Manchmal denke ich: Boah, das habe ich geschrieben, klingt echt geil. Er kann so viele Dialekte. Die Leu te bekommen bei uns das, was sie erwarten. Die wissen schon: Das ist der Hessische, auch von der Denkweise. Wenn es hessisch wird, sind wir bei dem richtig, aber wenn es italienisch, holländisch oder sonstwie klin gen soll, is halt de anner da. Seine Schatz kiste ist unendlich, ich bin da total limitiert. Siggi Klingelhöfer/Marc Schäfer 7/2015 streifzug 43 wein deS monatS Vinothek in Wedes Monats Bosch Braunbier 5 Prozent Alkohol, rund 80 Cent für die 0,5LiterEuroflasche, Bezug über den ausgewählten heimischen Getränkehandel Die Versuchung Beim Männerabend gab es Bier, keinen Wein. Dafür aber gleich zehn Sorten. Um es vorweg zu sagen: Dass die Gießener kein eigenes Brauhaus mehr betreiben, darf nicht verwundern. Und dass es Licher Pils und Export noch gibt, ist für den Weintrinker eine herbe Überraschung. Ein Clausthaler immerhin bezirzt die Ratio. Liebe, die durch den Magen geht, lockt anders. Mit mehr Rasse vielleicht. Das Köstritzer Schwarzbier hellte nach derlei Erkenntnis sen die Stimmung auf. Das Kölsch war cool, das Schlösser Alt nicht nur etwas für Düsseldorfer und das Guinness spielte wie immer in einer eige nen Liga. Beim Braunbier aus dem Hause Bosch waren sich die Experten schnell einig: Es schmeckt, ist nahrhaft und gut. Bei Bosch in Bad Laasphe setzen sie auf handwerklichen Genuss. Das erklärt auch die Euroflaschenform mit dem ungewöhn lich breiten Hals. So sahen Bierflaschen sik Muzum früher aus. Warum das so sein muss, wissen die Boschler ganz ge nau: Durch den breiten Flaschenhals lässt sich der Stoff bes ser trinken und dank der kompakten Form bleibt er im Sommer länger kühl. Im Glas bernsteinfarben. In der Nase Malz und Hopfen. Im Mund üppig und weich, Weinautor mit deutlicher Malznote und z Mer Manfred zartbitterem Hopfenton. Die dezente Süße wird von war mer Würze umschmeichelt. Sie rundet den frischen Geschmack bis ins Finale ab. Nicht zu kalt genießen. Beim Männerabend hatte das Braune kaum eine Chance, warm zu werden. Überraschend: Die heimischen Genießer konnten ihr Licher bei der Blindverkostung nicht erkennen. Allein schon deshalb ist es eine schöne Sünde, der Versuchung des vollmundigen Braunbiers zu erliegen. Bier ist Heavy Metal, Head banging, Eintracht und die Festhalle – so viel zu den Kli schees. Das Braune von Bosch tanzt auf der Zunge Tango, am liebsten mit Astor Piaz zollas »Libertango«, gespielt von Emil Poke. Wein Schreiben Sie an Manfred Merz: [email protected] Sperrsitz Becks letzter Sommer Eine Roadtrip-Komödie nach dem Roman von Benedict Wells – Start: 23. Juli – Kinocenter Einst war Robert Beck (Christian Ulmen) ein viel beachteter Newcomer in der Mu sikbranche. Nun arbeitet der Enddreißiger, ohnehin schon geplagt durch seine kriselnde Beziehung mit Freundin Lara (Friederike Brecht), als Musiklehrer und unterrichtet gelangweilte Teenager. Doch er entdeckt, dass einer seiner Schüler, Rauli Kantas (Nahuel Pérez Biscayart), ein begnadeter E-Gitarren-Spieler und Sänger ist. Er fühlt sich an sich selbst erinnert und beginnt, den 17-jährigen Außenseiter aus Litauen zu fördern. Damit tut sich für Beck die Chance auf, aus seinem bequem gewor denen Leben auszubrechen. Nicht ohne Eigensinn arbeitet Beck daran, die Karriere des jungen Rauli aufzubauen, sein altes glamouröseres Leben wiederaufzunehmen. Weil Becks inzwischen drogenabhängiger bester Freund aus Jugendzeiten Charlie (Eugene Boateng) Hilfe bei einer dringen den Angelegenheit in Istanbul braucht, reisen er, der Musiklehrer und das musikalische Wunderkind in die türkische Met ropole. Auf der Reise beginnt Beck, über seine Lebensziele nachzudenken … Gewinnspiel Der streifzug verlost mit den Gieße ner Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des Films »Becks letzter Sommer« am 23. Juli. Wer den Film sehen möchte, sollte bis zum 15. Juli eine Karte mit dem Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail an streifzug@giessener-allgemeine.de senden. 7/2015 streifzug 45 Sperrsitz Neu im Gießen Kinocenter Gießen Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08 Kinopolis Gießen Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89 Kommunales Kino Jokus Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Grünberg Kino Für immer Adaline Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69 Eine romantische Reise durch die Jahrzehnte – Start: 9. Juli – Kinopolis Lich Kino »Traumstern« Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10 Weitere Kino-Tipps finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine Zeitung oder auf unserer Internetseite unter www.giessener-allgemeine.de/kino. Vorhang auf in den Gießener Kinos! KINOPOLIS Gießen KINOCENTER Gießen KINOPOLIS Ostanlage 43-45 • 35390 Gießen Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen Kinocenter Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de www.kinopolis.de 46 streifzug 7/2015 Die Welt hat sich in den letzten hundert Jahren verändert – nicht aber Adaline Bowman (Blake Lively). Es ist 1935 und Adaline 29 Jahre alt, als ihr Leben eine schicksalhafte Wendung erfährt. In einer stürmischen Nacht gerät Adaline in einen Unfall, fortan gelten für sie die Regeln der Zeit nicht mehr: Adaline hört auf zu al tern. Was wie ein Traum klingt, bedeutet für Adaline ein einsames und zurückge zogenes Leben: Fast alle Menschen, denen sie im Laufe der folgenden acht langen Jahrzehnte nahekommt, muss sie irgendwann schweren Herzens ver lassen, um ihr Geheimnis zu wahren – bis auf ihre Tochter Flemming (Ellen Burstyn). Doch eines Tages begegnet sie dem charismatischen Ellis Jones (Michiel Huisman). Hals über Kopf verliebt er sich in die geheimnisvolle Adaline und gibt auch nicht auf, als sie sich von ihm zu rückzieht. Ihre strikten Vorsätze geraten ins Wanken: Kann sie diesmal der großen Liebe eine Chance geben und sich Ellis anvertrauen? Ein Wochenendbesuch bei seinen Eltern (Harrison Ford und Kathy Baker) droht, ihr jahrzehntelang wohl behütetes Geheimnis ans Licht kommen zu lassen: Ellis’ Vater William erkennt Adaline wieder … Sperrsitz Unknown User Chat-Nachrichten aus dem Jenseits – Start: 16. Juli – Kinopolis Sechs Highschool-Freunde (Jacob Wysocki, Will Peltz, Moses Ja cob Storm, Renee Olstead, Shelley Hennig und Courtney Halver son) skypen miteinander, sehen sich also ausschließlich über ihre Bildschirme. Genau ein Jahr zuvor beging ihre Mitschülerin Laura Barns (Heather Sossaman) Selbstmord. Wenige Tage vor ihrem Suizid hatte jemand ein Video im Internet gepostet, das Laura in peinlicher Situation nach einer Party zeigte. Hämische Kommen tare im Netz hatten nicht lange auf sich warten lassen. Jetzt, im Heil Satire mit Rundumschlag – Start: 16. Juli – Kinocenter Chat der sechs Freunde, klinkt sich ein Nutzer namens billie227 ein, den niemand aus der Clique kennt. Er will wissen, wer da mals das demütigende Video von Laura ins Internet gestellt hat – andernfalls gibt es Tote. Zunächst halten die Freunde das Ganze für einen schlechten Scherz, doch dann fängt der Unbekannte an, seine Drohungen in die Tat umzusetzen … So hat sich der Schriftsteller Sebastian Klein (Jerry Hoffmann) seine Lesetour wohl nicht vorgestellt. Bei seiner Ankunft im ostdeutschen Nest Prittwitz bekommt der Afrodeutsche von den lokalen Neo nazis direkt einen Schlag auf den Kopf verpasst, woraufhin er sein Gedächtnis verliert und fortan nur noch das nachredet, was ihm vorgesagt wird. Das weiß Sven (Benno Fürmann), der Anführer der rechten Bande, prompt für seine Zwecke zu nutzen. Süffisant impft er dem Ahnungslosen seine fremdenfeindlichen Parolen ein, mit denen er bald auch in Talkshows für Aufruhr sorgt. Währenddessen macht sich Sebastians besorgte und hochschwangere Freundin Nina (Liv Lisa Fries) auf den Weg, um zusammen mit dem Polizis ten Sascha (Oliver Bröcker) den verwirrten Sebastian aufzuspüren und zur Vernunft zu bringen. Sven hingegen hofft, durch seinen wTriumph auch endlich das große Liebesglück zu finden, doch sei ne Angebetete Doreen (Anna Brüggemann) zeigt sich nicht allzu sehr beeindruckt. Für sie zählen nur Taten. Und so mobilisiert Sven schließlich alles und jeden für seinen ganz großen Auftritt. Magic Mike XXL Fortsetzung des Überraschungserfolgs von 2012 – Start: 23. Juli – Kinopolis Nachdem Mike Martingano (Channing Tatum) vor drei Jahren seine Stripperkar riere beendete, wollen auch die ande ren Mitglieder der »Cock Rocking Kings Of Tampa« das Handtuch werfen. Doch für ihren Abschied vom Showbusiness haben sie sich etwas ganz Besonderes überlegt. Sie wollen ihre angestammte Bühne in Tampa, Florida, verlassen und mit einem phänomenalen Auftritt in Myrtle Beach ihre Abschiedsvorstel lung geben. Dabei darf aber auch der legendäre Magic Mike nicht fehlen, er soll als Headliner ein weiteres Mal ins Rampen licht treten. Zusammen mit Mike bege ben sich die Tänzer auf den Weg zu ihrer finalen Show. Während des Roadt rips wird halt in Jacksonville und Savan nah gemacht, wo sie Choreografien ein studieren, alte Bekanntschaften aufleben lassen, neue Freundschaften schließen – und ihre Vergangenheit abschütteln. 7/2015 streifzug 47 feier Licher lädt Sie ein zum Brauereifest 2015. 18. – 19. Juli Eintritt frei!