100 Top-Skitouren
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100 Top-Skitouren EXTRA EXTRA DAS BERGMAGAZIN 100 Skitouren 15 SKIHÜTTEN zwischen Tauern und Wallis RED_11_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd1 1 09.10.2007 8:16:36 Uhr & 0 < &0 0< &< &0< . Skitourenhütten RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 2 09.10.2007 14:40:14 Uhr langen Winter! Skitourenhütten Inhalt Auf einen E IMPressum Olympia-Verlag GmbH, Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Tel. 0911 2160 Anzeigen: Werner A. Wiedemann (verantwortlich) Redaktion: Planegger Str. 15, 82131 Gauting, Tel. 089 8931600, [email protected] Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt (verantwortl.) Redaktion: Robert Demmel Grafik/Druckvorstufe: Ulrike Lang, Satu Steiner Texte: Antes & Antes, Robert Demmel Fotos: Antes & Antes, Bene Benedikt, Robert Bösch, Franz Faltermayer, Iris Kürschner, Ekkehard Radehose, Bernd Ritschel; Kartografie: Thomas Gall Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf, Österreich Das gesamte ALPIN-EXTRA ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright für Inhalt und Gestaltung – falls nicht ausdrücklich anders vermerkt – by Olympia-Verlag 2007. Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit und jede Haftung sind jedoch ausgeschlossen. Das gilt insbesondere für Dauer und Verlauf von Touren und die in diesem Zusammenhang veröffentlichten Schwierigkeitseinstufungen. ine Auswahl der „schönsten“ Skihütten und Touren kann niemals objektiv sein. Zu viele Kandidaten glänzen mit ganz spezifischen Vorzügen, zu unterschiedlich sind die individuellen Vorstellungen und Vorlieben. Trotzdem sind wir davon überzeugt, dass jede der auf den folgenden Seiten vorgestellten Skitourenhütten das Potenzial zur persönlichen Lieblingshütte hat. Die bunte Mischung reicht vom großen Stützpunkt in den Westalpen bis zur urigen Traditionseinkehr in den Vorbergen, vom klassischen Ausgangspunkt für hochalpine Ziele bis zur gutmütigen Tagestour, die bei jeder Schnee- und Wetterlage machbar ist. Also von der Capanna Gnifetti – weit weg und weit oben – bis zu Rotwandhaus und Riesenhütte – nah und vertraut. Um die 15 guten Adressen für Sternstunden im Schnee in einer Saison testen zu können, braucht es allerdings einen langen Winter. Hoffen wir das Beste! Hütten 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 3 Seite Capanna Gnifetti 4 2 Rifugio Emanuele 6 3 Chamanna Coaz 7 4 Zufallhütte 8 5 Vernagthütte 10 6 Langtalereckhütte 11 7 Heidelberger Hütte 12 8 Pforzheimer Hütte 14 9 Potsdamer Hütte 15 10 Neue Bamberger Hütte16 11 Lizumer Hütte 18 12 Weidener Hütte 19 13 Südwiener Hütte 20 14 Rotwandhaus 22 15 Riesenhütte 23 1 EXTRA 09.10.2007 14:40:19 Uhr Wallis Skitourenhütten 1 Capanna Gnifetti, 3647 m Eine leicht und schnell erreichbare Hütte auf weit über dreitausend Meter Höhe – eine so seltene wie verlockende Konstellation, die westalpine Viertausender-Anstiege auf ostalpine Länge schrumpfen lässt. Ski-Viertausender zählen zu den glanzvollsten Trophäen eines Tourengehers. Und von keiner der großen Skihütten der Alpen sind diese vergleichsweise bequem zu erreichen wie von der Capanna Giovanni Gnifetti auf der Südseite der Monte-RosaGruppe. Mehr als ein halbes Dutzend Gipfel oberhalb der magischen Viertausend-Meter-Linie können von der stattlichen Unterkunft am Rand des Lisgletschers aus bestiegen werden – die meisten auf unkomplizierten Routen, mit jeweils weniger als 1000 Meter Höhendifferenz. Dass außer bei der Punta Giordani alle Gipfelanstiege bis auf etwa 4000 Meter Höhe der gleichen Route folgen, könnte man als Schönheitsfehler ansehen. Andererseits lassen sich dadurch etliche Gipfel gut miteinander verbinden. Favorit ist die Signalkuppe, auch Punta Gnifetti genannt nach dem unternehmungslustigen Pfarrer aus Alagna, der sie im August 1842 als Erster bestieg. Seit 1893 steht auf dem höchsten Punkt die Capanna Regina Margherita, das höchste Schutzhaus der Alpen. Nebenan locken Parrotspitze und Ludwigshöhe, fast ein Katzensprung ist es hinüber zur Eis- kappe der Zumsteinspitze. Die imposanteste Berggestalt über dem Grenzgletscher, der mächtige Liskamm mit seinem berüchtigten Wächtengrat und den bizarren Seracs, ist allerdings eine Klasse für sich und nur für absolute Könner ratsam. Was freilich nie unterschätzt werden darf: Das „Schlaraffenland der leichten Viertausender“ ist wildes Hochgebirge. Und das beginnt unmittelbar hinter der Capanna Gnifetti, wo riesige Löcher im Gletscher klaffen. So groß, dass ganze Seilschaften hineinpassen würden. In den Gipfelregionen muss oft mit Blankeis gerechnet werden. Und noch mehr kann die mangelnde Höhenanpassung zu schaffen machen. Buchstäblich im Fluge ist man mittels Seilbahn vom 1100 Meter hohen Alagna auf 3200 Meter, und nach nur zwei Stunden Anstieg ist die Hütte auf 3647 Meter erreicht. Atemberaubend schnell, wie sich rasch zeigen kann! Wer dann ohne vorherige Akklimatisation gleich weiter hinaufsteigt, dem dürfte bald der Kopf brummen und die Luft knapp werden. Also Zeit lassen, auch große Berge laufen nicht davon! EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 4 09.10.2007 14:40:24 Uhr Höher kommt man in den Alpen mit Ski kaum: tiefblick von der Signalkuppe auf das lisjoch. (IGH0ERFORMANCE FàRSCHNELLSTE +AMERADENRETTUNG 0)%03 ¤ $30 ALPIn steckbrief Capanna Gnifetti, 3647 m CAI, Sektion Varallo-Sesia. KonTAKT Tel. +39 0163 78015. ZUGAnG Seilbahn von AlagnaValsesia auf die Punta Indren, 3260 m. Ab Bergstation 2 Std. SCHLAFen 280 Schlafplätze. SeRViCe Bewirtschaftet April und Mai sowie Mitte Juni bis Mitte September. Unbedingt reservieren! FAZiT Die Viertausender-Hütte par excellence! Die besten skitourenziele DER KLASSiKER Signalkuppe, 4554 m !NTENNENSYSTEMMITEINER UNERREICHTENDIGITALEN 2EICHWEITERUNDUMINALLE 2ICHTUNGENBISZUM $IE(IGH%ND4ECHNOLOGIEFàR SCHNELLSTE+AMERADENRETTUNG 4 StD. i 900 Hm i mittEl Über weite Gletscherhänge ins Lisjoch und auf die Nordseite des Grenzkamms. Mit grandioser Aussicht zum Gipfel, auf dem die Capanna Margherita steht, das höchste Schutzhaus der Alpen. DER GEHEiMTiPP Balmenhorn, 4167 m 1 ½ StD. i 530 Hm i mittEl Der liskamm (links) ist der weitaus imposanteste Gipfel im Bereich der Capanna Gnifetti. Seine Nordwand ragt 900 meter über dem Grenzgletscher (ganz links) empor. Auf dem Felszacken im Becken des Lisgletschers stehen eine große Christusstatue und eine kleine Biwakhütte. Ideale Foto- und Akklimatisierungstour. ¤ 0)%03 )02/"% ¤ 0)%03 3#(!5&%, ¤ 0)%03 0,%#/453 DER REST Ludwigshöhe, 4341 m mittEl Parrotspitze, 4436 m mittEl Zumsteinspitze, 4563 m mittEl Punta Giordani, 4046 m mittEl Liskamm, 4527 m SCHWER Beste Jahreszeit: April und Mai. info: www.alagna.it Bergführer: Lyskamm Viaggi, Alagna, Tel. +39 0163 922993, [email protected] Literatur: Reinhard Klappert: Westalpen Skitouren, Bergverlag Rother, 2001. Karten: Landeskarte der Schweiz, Blätter 294 S, Gressoney, 284 S, Mischabel, 1: 50 000 mit Skirouten. 0IEPSnDAS,AWINENVERSCHàTTETEN 3UCHGERÊT DER NEUEN 'ENERATION *,1Ê* Ê*,", ½STERREICHISCHE0REMIUMPRODUKTEERHÊLTLICHIMGUTSORTIERTEN &ACHHANDEL-EHR)NFOSUNTER WWWPIEPSCOM RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 5 09.10.2007 14:40:42 Uhr Paradiso & Bernina Skitourenhütten 2 Rifugio Vittorio Emanuele, 2735 m Die eigenwillige Architektur dieser Hütte hat wesentlich zu ihrer Bekanntheit beigetragen. Und natürlich auch der Berg, wegen dem die meisten Besucher kommen – der Gran Paradiso. Foto: Ritschel Gran Paradiso, großes Paradies – welch vielversprechender Name für einen Berg. Ringsum herrschen auf 70 318 Hektar in der Tat recht paradiesische Bedingungen, nachdem aus dem 1856 von König Vittorio Emanuele II. zum Schutz der Alpensteinböcke geschaffenen Jagdreservat 1922 der erste Nationalpark Italiens wurde. Die Täler sind hier wenig besiedelt, die Hochregion wild und einsam – mit Ausnahme der Gegend um den Gran Paradiso, dem höchsten Berg, der vollständig auf italienischem Boden steht und der als schönster Ski-Viertausender der Alpen gerühmt Baujahr 1954: Das jüngere Rifugio Emanuele (der Altbau dient als Winterraum) ist zur Firnzeit meist ausgebucht. Unten: Der Gran Paradiso bietet eine tolle Überschreitungsmöglichkeit zum Rifugio Chabod. wird. Zu Recht, schwärmt so ziemlich jeder, der oben war und die fantastische Aussicht und die traumhaft schönen Abfahrtshänge genossen hat. Traditioneller Stützpunkt an der klassischen Aufstiegsroute ist die halbtonnenförmige Hütte, in der zur Firnsaison oft Hochbetrieb herrscht. Jene Gäste, die einzig wegen dem Paradiso heraufgekommen sind, bleiben nur eine Nacht – wahre Genießer länger. Denn auch abseits der langen Karawane, die im Morgengrauen über den sanft gewellten Paradisogletscher hinauf zum felsigen Gipfelgrat zieht, finden sich etliche großartige Tourenziele. Keine prestigeträchtigen Viertausender, aber prächtige Pyramiden und Kegel, die – stünden sie neben einem weniger prominenten Nachbarn – hoch geschätzt und viel bestiegen würden. ALPIN Steckbrief Rifugio Vittorio Emanuele, 2732 m CAI, Sektion Torino. Kontakt Remo und Renzo Blanc, Tel. +39 0165 95920, www.caitorino.it/vittorio.htm [email protected] Zugang Von Pont, 1960 m, im Valsavarenche, 2 ½ Std. Schlafen 170 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Mitte März bis Mitte September. Reservierung ratsam! Fazit Traumhafte Firntouren vor großer Kulisse! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Gran Paradiso, 4061 m 4 – 5 Std. i 1330 Hm i mittel Bei guten Verhältnissen gibt sich der Paradiso als südlich heiterer Viertausender mit relativ spaltenarmem Gletscheranstieg und einem kurzen, reizvollen Gipfelgrat. Der Geheimtipp Testa del Grand Etrêt, 3201 m 3 Std. i 500 Hm i mittel Die Tour für den letzten Tag! Abfahrt vom Gipfel über schöne, nordseitige Hänge direkt in den Talgrund – der Schnee reicht oft bis Juni. Der Rest La Tresenta, 3609 m mittel Ciarforon, 3642 m schwer Becca Monciair, 3544 m mittel Colle Moncorvè, 3294 m leicht Colle G. Paradiso, 3345 m leicht Beste Jahreszeit: April bis Juni. Info: www.comune.valsavarenche.ao.it Bergführer: Ilvo Martin, Valsavarenche, Tel. +39 0347 8773097. Literatur: Reinhard Klappert: Westalpen Skitouren, Bergverlag Rother, 2001. Karte: IGC, Blatt 101, Gran Paradiso – La Grivola – Cogne, 1: 25 000. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 6 09.10.2007 14:40:47 Uhr 3 Chamanna Coaz, 2610 m Einen Hauch von großen Westalpentouren verspürt, wer auf der Chamanna Coaz Station macht. Die Gletscher sind echte Hingucker: steil und spaltenzerrissen. Skitourengehers Alltag ist hier noch ein bisschen wild und gefährlich – aber niemals allzu lang und strapaziös. Aus den Fenstern von Pontresina sind die hohen, berühmten Gipfel um Piz Palü und Piz Bernina nirgendwo sichtbar, ihre Gletscher, Pfeiler und Grate verbergen sich hinter niedrigeren Vorgipfeln. Einzig der Blick durch das lange Rosegtal auf den stark vergletscherten, aber mit Gipfelhöhen um die 3500 Meter bedeutend niedrigeren Sellakamm ist von Pontresina aus zu bewundern. Ganz hinten im Tal duckt sich, den zerklüfteten Strömen von Roseg- und Sellagletscher ganz nah, die Chamanna Coaz. Von Alois Kunfermann und seinem Team extrem liebevoll bewirtet, bietet sie einem längst international gewordenen Skihochtourengeher-Publikum einen perfekten Stützpunkt. ALPIN Steckbrief Chamanna Coaz, 2610 m SAC, Sektion Rätia. Kontakt Alois Kunfermann, Tel. +41 81 8426278, www.coaz.ch Zugang Von der Bergstation Corvatsch (Seilbahn von Silvaplana), 3297 m, 1 ½ Std., vorwiegend Abfahrt. Schlafen 80 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Anfang März bis Mitte Mai. Fazit Wilde Skitouren abseits des Piz-Palü-Rummels. Die besten Skitourenziele Der Klassiker Piz Glüschaint, 3594 m 4 – 5 Std. i 1000 Hm i schwer Unglaublich eindrucksvolle Skitour auf spaltenreichem Gletscher mit ständig wechselnden Verhältnissen. Der Geheimtipp La Sella, 3584 m 4 – 5 Std. i 1000 Hm i schwer Zwei hübsche Felshörnchen, durch einen eleganten Firnsattel getrennt. Nicht minder atemberaubende Landschaft wie beim Piz Glüschaint. Die Gipfel zwischen Fuorcla da la Sella und Fuorcla dal Chapütschin haben allesamt klingende Namen: Il Chapütschin, der Kapuziner, La Muongia, die Nonne, anschließend der leuchtende Piz Glüschaint und die Doppelhöcker von La Sella, daneben die perfekten Skitourenberge Ils Dschimels und Piz Sella. Eine urtümliche Eisarena mit großartigen Landschaftseindrücken. Allerdings ist keines der Ziele in diesem Rund als wirklich leicht einzustufen, denn außer auf der Route zum Chapütschin geht es jedes Mal über Gletscher, auf denen fundierte Kenntnisse in Sachen Spaltenbergung zum grundsätzlichen und selbstverständlichen Rüstzeug gehören. Wer allerdings eine gute Spürnase für die Orientierung in den Spaltenlabyrinthen mitbringt, dem beschert der Sellakamm um die Coazhütte eine Skitourenwoche, die er lange nicht vergessen wird. Der Rest Il Chapütschin, 3386 m mittel La Muongia, 3405 m mittel Ils Dschimels, 3501 m mittel Piz Sella, 33511 m mittel Beste Jahreszeit: März bis April. Info: www.pontresina.com Bergführer: Bergsteigerschule Pontresina, Tel. +41 81 8773097, www.bergsteiger-pontresina.ch Literatur: Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden, Verlag des SAC, 1999. Karte: Landeskarte der Schweiz, Blatt 1277, Piz Bernina, 1: 25 000. Der Anstieg zum Chapütschin (oben und rechts) bietet beste Einblicke ins Tourengebiet der Coaz-Hütte – im Hintergrund Ils Dschimels. RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 7 Auf der Sonnenterrasse der Chamanna Coaz lässt sich’s aushalten. 11/07 EXTRA 09.10.2007 14:40:54 Uhr Ortler Skitourenhütten 4 Zufallhütte, 2264 m Ein Kranz prächtiger Skigipfel reiht sich um die Zufallhütte in der Ortlergruppe – Garanten für unvergessliche Tourentage. Genießen auf hohem Niveau ist auch in der gastlichen Hütte angesagt. Die Zufallhütte im Osten der Ortlergruppe ist ein echter Glücksfall: nur eine halbe Stunde Aufstieg vom Parkplatz im Talschluss entfernt und dennoch ein ursprüngliches und behagliches Bergsteiger-Refugium in hochalpiner Umgebung. 1882 wurde hier die erste, kleine Hütte eingeweiht. Den sonderbaren – und zu diversen Wortspielereien verleitenden – Namen verdankt sie ihrem Standort neben einem Wasserfall. Aus der Hütte „zum Fall“ wurde die Zufallhütte. Wer sich als Kenner offenbaren will, der betone also die zweite Silbe. Von 1929 bis 2002 hießen alle Wirte auf Zufall mit Nachnamen Hafele – sicherlich mit ein Grund für die familiäre Atmosphäre. Auch die Nachfolger sind Hüttenwirte aus Passion. Ulrich Müller und das Küchenteam Gabi und Robert umsorgen ihre Gäste mit solch ungekünstelter Herzlichkeit, dass selbst der tristeste Schlechtwettertag ohne Anfälle von Schwermut ausgesessen werden kann. Zumal die italienisch-südtirolerische Küche erstklassig ist und das Weinsortiment vom Feinsten. Die Auswahl an Tourenzielen ist nicht weniger exzellent: mehr als ein Dutzend Dreitausender mit Routen von unschwierig bis hochalpin. Selbst eine Woche mit bestem Wetter wird da nicht ausreichen, und so sind auch die meisten Gäste der Zufallhütte Wiederholungstäter. Prädestiniert zum „Feuer fangen“ ist der kurzweilige Aufstieg zur Madritschspitze, auf deren Gipfel man unvermittelt der noblen Dreifaltigkeit Königspitze, Zebru und Der Cevedale muss in jedes Tourenbuch. Abfahrtsgenießer werden sich dagegen eher an der Cima Marmotta (rechts) oder an der Butzenspitze (unten) vergnügen. Ortler gegenüber steht. Das dürfte er sein, der allerbeste Ortlerblick! Von westalpinem Format ist der lange Marsch durch grandiose Gletscherlandschaft zum Cevedale, dem höchsten Skigipfel der Ostalpen. Wohl dem, der nach sechs endlosen Stunden bergauf noch genügend Kondition hat, um locker bergab zu schwingen. Zu den beliebtesten Touren des Gebietes zählt die als „Pulver-Dreitausender“ titulierte Cima Marmotta. Der perfekte Skiberg steht auch als Köllkuppe in den Landkarten, benannt nach dem Innsbrucker Luis Köll, einem Freund und Erschließer der Ortlergruppe – und in den dreißiger Jahren Stammgast auf der Zufallhütte. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 8 09.10.2007 15:32:21 Uhr ALPIN Steckbrief Zufallhütte, 2264 m CAI, Sektion Milano. Kontakt Ulrich Müller, Tel. +39 0473 744785, www.zufallhuette.com Zugang Vom Parkplatz im hinteren Martelltal, 2060 m, ½ Std. Schlafen 80 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet ab Ende Februar bis Oktober. Fazit Drei Sterne für Küche und Tourenvielfalt! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Cevedale, 3769 m 6 Std. I 1500 Hm I mittel Im flachen Talboden zum Langenferner. Mit wenig Höhengewinn über die Casatihütte zum steilen Gipfelaufschwung (Steigeisen). Herrliche Abfahrt über den Zufallferner. RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 9 Der Geheimtipp Butzenspitze, 3300 m 3 ½ Std. I 1040 Hm I mittel Aufstieg durch das Butzental. Die letzten steilen Meter zum Gipfel zu Fuß. Wenn der Schnee passt – rassige Firnabfahrt nach Süden zum Langenferner. Der Rest Cima Marmotta, 3330 m mittel Zufallspitze, 3700 m mittel Madritschspitze, 3265 m leicht Hintere Schöntaufspitze, 3325 m leicht Östliche Veneziaspitze, 3320 m mittel Beste Jahreszeit: März bis Ende Mai. Info: www.ferienregionvinschgau.com Bergführer: Georg Maschler, Tel. +39 0473 744801, www.bergerlebnisse.com Literatur: Rudolf und Siegrun Weiss: Skitouren Vinschgau, Bergverlag Rother, 2006. Karte: Tabacco Wanderkarte, Blatt 08, Ortlergebiet, 1: 25 000. 09.10.2007 14:40:58 Uhr Ötztal Skitourenhütten 5 Vernagthütte, 2766 m ALPIN Steckbrief Vernagthütte, 2766 m DAV, Sektion Würzburg. Kontakt Martin Scheiber, Tel. +43 664 1412119. Zugang Von Vent, 1896 m, durch das Rofental, 3 ½ – 4 Std. Schlafen 140 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Anfang März bis Mitte Mai. Fazit Idealer Stützpunkt für Ötztaler Klassiker! Die Wildspitze bietet Abfahrtsvarianten für jeden Geschmack. Der größte Skitourenstützpunkt in den Ötztaler Alpen ist umgeben von einem so weitläufigen wie hochalpinen Tourengebiet. Ein ursprüngliches Revier für erfahrene Skibergsteiger. Abseits von Seilbahnen und Pisten gelegen, ist die Vernagthütte im weiten Kessel unter Vernagt- und Guslarferner eine im besten Sinne klassische Berghütte geblieben. Was im Bereich des am stärksten vergletscherten – und auf seiner Nordseite großzügig erschlossenen – Teils der Ötztaler Alpen keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Der rundum geschindelte, große Bau steht relativ hoch für ostalpine Verhältnisse, weshalb sich die Anstiege zu mehreren Gipfeln im Umkreis zu angenehmen Halbtagestouren reduzieren. So zum Beispiel Guslarspitze, Fluchtkogel und Hochvernagtspitze, allesamt markante Dreitausender mit fantastischer Aussicht und ebensolchen Abfahrten. Von der Kürze mancher Routen darf man sich jedoch nicht verleiten lassen, das Gelände zu unterschätzen. Denn unter wunderschönen und breiten Firnhängen befinden sich keine Almwiesen, sondern veritable Gletscher mit tückischen Spalten. Leicht findet man hier tolle Touren für mindestens vier Tage. Dennoch ist ein Teil der Gäste auf der Durchreise – die Begeher der großen Ötztal-Runde, fast immer erkennbar am etwas opulenteren Gepäck. Die alpinistisch anspruchsvollste Tour von der Vernagthütte ist der lange Weg zur Wildspitze, die letzte Route auf den höchsten Gipfel Nordtirols, die nicht durch Seilbahntrickserei verkürzt werden kann. In Verbindung mit der Abfahrt über das Mitterkarjoch nach Vent ergibt sich eine großartige Runde durch gewaltige Gletscherlandschaft. Schlüsselstelle ist dabei weniger der häufig blank geblasene Gipfelanstieg, sondern das Mitterkarjoch. Der obere Abschnitt der südseitigen Steilrinne muss wegen fortschreitendem Schneeschwund meist abgeklettert werden. Der Rest allerdings ist reinstes Vergnügen. 10 Die besten Skitourenziele Der Klassiker Wildspitze, 3770 m 5 Std. I 1000 Hm I schwer Langer Gletscheranstieg auf den höchsten Tiroler, am Gipfelgrat sind meist Steigeisen erforderlich. Abfahrtsmöglichkeit über Mitterkarjoch und Breslauer Hütte direkt nach Vent. Der Geheimtipp Fluchtkogel, 3500 m 3 Std. I 730 Hm I mittel Bei guten Bedingungen kann bis zum höchsten Punkt mit Ski gestiegen werden. Doch Vorsicht, unter dem Oberen Guslarjoch lauern tückische Spalten! Der Rest Mittlere Guslarspitze, 3126 m leicht Schwarzwandspitze, 3467 m mittel Hochvernagtspitze, 3535 m Top of Tirol und der Vorzeigegipfel der Vernagthütte – die Wildspitze. mittel Hinterer Brochkogel, 3635 m mittel Beste Jahreszeit: März bis Mai. Info: www.vent.at Bergführer: Bergführerstelle Vent, Tel. +43 5254 8106, www.bergfuehrer-vent.at Literatur: Dieter Seibert: AV-Skiführer, Ötztaler Alpen, Bergverlag Rother, 1988. Karte: AV-Karte, Blatt 30/2, Ötztaler Alpen, Weißkugel (mit Skirouten), 1: 25 000. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 10 09.10.2007 14:48:36 Uhr 6 Langtalereckhütte, 2438 m Zwei Ski-Welten treffen nahe der Langtalereckhütte aufeinander: die der Pisten und ursprüngliches Hochgebirge. Im direkten Vergleich besticht die alpine Wildnis mit ungleich höherem Begeisterungs-Faktor. Obergurgl ist vorrangig bekannt als weitläufiges, turbulentes Pistengebiet – ein Image, das den überzeugten Tourengeher zunächst einmal abschreckt. Doch nur eineinhalb Stunden Aufstieg führen von den breit gebahnten Abfahrtsbändern hinein ins selbst bestimmte Bergabenteuer und zu einer ausnehmend sympathischen Hütte. Mit Bedacht gewählt hatte die DAV-Sektion Karlsruhe den Standort ihres 1929 eingeweihten Schutzhauses am aussichtsreichen Eck zwischen dem Langtal und der Schlucht der Gurgler Ache. Damals galt als Richtschnur, dass Lage, Umfang und Ausstattung „lediglich den Zwecken echter Touristen (nicht etwa Sommerfrischlern)“ dienen dürfe. Die Zeiten haben sich geändert – wie auch der Umfang der einstmals so großen Ötztaler Gletscher. So schaut heute die Eiszunge des Gurgler Ferners nicht mehr bedrohlich hinter dem Schwärzenkamm hervor und zum Langtaler Ferner muss man von der Hütte ein gutes Stück abfahren und aufsteigen. Nach wie vor aber haben Unterkunft wie Tourengebiet locker drei Sterne verdient. Das kleine Steinhaus mit den freundlich rot-weißen Fensterläden signalisiert schon äußerlich eine gemütliche, familiäre Atmosphäre – und der Gast wird nicht enttäuscht werden. Sämtliche Gipfel im Umkreis überragen deutlich die Dreitausendmetergrenze. Das Angebot reicht von der unproblematischen Einsteigertour vor der Hüttentür bis zu anspruchsvollen Routen, die eine Extraportion an Können und Kondition voraussetzen. Ihrem Namen alle Ehre macht die Hohe Wilde, ein schroffer Zacken mit exponierten Fels- und Eispassagen. Die steilen Hänge der Seelenkögel erfordern aufwärts wie abwärts einen sicheren Stand auf den Brettern. Die Langtalereckhütte ist zudem Ausgangspunkt für die große Ötztaler-Skiduchquerung. Aber eigentlich ist es am schönsten, ein paar Tage hier zu bleiben. Der letzte Schwung endet an der Hüttentür – Abfahrt vom Eiskögele zur Langtalereckhütte. ALPIN Steckbrief Langtalereckhütte, 2438 m DAV, Sektion Karlsruhe. Kontakt Georg Gufler, Tel. +43 664 5268655. Zugang Von Obergurgl, 1910 m, 2 ½ Std.; ab Schönwieshütte, 2262 m, (bis kurz davor Liftauffahrt), 1 ½ Std. Schlafen 90 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet 20. Februar bis 20. Mai, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Fazit Grandiose Bergwildnis jenseits der Pisten! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Hohe Wilde, 3461 m 4 ½ Std. I 1020 Hm I schwer Dominanter Berg, der im oberen Bereich Zähne zeigt. Am steilen Gipfelhang sind Steigeisen oft besser als Ski. Die letzten Meter am Felsgrat sind ziemlich ausgesetzt. Der Geheimtipp Hinterer Seelenkogel, 3472 m 4 Std. I 1030 Hm I mittel Höchster Skigipfel im Umfeld der Hütte, überwiegend steil und anspruchsvoll. Gigantischer Tiefblick vom Gipfel ins Pfelderer Tal in Südtirol. Die Scharte zwischen Annakogel (Mitte) und Hochwilde birgt einen mächtigen Windkolk, links hinten die Idealhänge des Schalfkogel. Der Rest Eiskögele, 3228 m leicht Mittlerer Seelenkogel, 3426 m mittel Langtalerjochspitze, 3157 m mittel Annakogel, 3333 m mittel Beste Jahreszeit: Ende Februar bis Mai. Info: www.obergurgl.com Bergführer: Hochgebirgsschule Obergurgl, Tel. +43 5256 6305, hochgebirgsschule@ obergurgl.com Literatur: Dieter Seibert: AV-Skiführer, Ötztaler Alpen, Bergverlag Rother, 1988. Karte: AV-Karte, Blatt 30/1, Ötztaler Alpen, Gurgl (mit Skirouten), 1: 25 000. 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 11 EXTRA 11 09.10.2007 14:48:38 Uhr Silvretta Skitourenhütten 7 Heidelberger Hütte, 2264 m Wer die sanfte Seite des Tourenparadieses Silvretta kennenlernen möchte, der ist bei der Heidelberger Hütte an der richtigen Adresse. Wobei sanft hier keinesfalls langweilig bedeuten muss. Unter den Skitourengebieten der Ostalpen nimmt die Silvretta seit jeher einen Sonderstatus ein: als zeitloser Bestseller, der wohl nie außer Mode kommen wird. Schon Generationen sind hier durch Pulver, Harsch und Firn gepflügt. Bereits 1906 wurde die erste Skidurchquerung der gesamten Gruppe von Ost nach West verzeichnet. Ausgangspunkt damals wie heutzutage: die 1889 erbaute und seither mehrmals erweiterte Heidelberger Hütte. Fast ein kleines Berghotel für gut 150 Gäste steht nun im weiten Kessel unter den Fluchthörnern und dem Piz Val Gronda. Und dennoch ist die Heidelberger eine typische Alpenvereinsunterkunft geblieben – mit gemütlicher Gaststube, Bergsteigeressen und Hüttenruhe. Der Aufstieg von Ischgl durch das Fimbertal würde schier endlose viereinhalb Stunden dauern. Würde! Denn statt Kilometer um Kilometer mit geringfügigem Höhengewinn geradeaus zu marschieren, wird annähernd jeder mehr oder weniger gerne den stolzen Preis für den Transport mit dem Ratrac-Taxi berappen. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel wird ein Grenzschild passiert. Die Hütte des Deutschen Alpenvereins mit Hauptzustieg von Österreich steht auf Schweizer Boden – eine einmalige Konstellation. Doch egal zu welchem Hoheitsgebiet es gehört, das vielseitige Tourenrevier kann Anfänger wie Könner begeistern. Zwar finden sich im Umkreis keine spektakulären Steilabfahrten, dafür aber eine reiche Auswahl an prächtigen Gipfeln, die exzellente Proportionen für reizvolle Skitouren aufweisen. Der 12 Die Heidelberger Hütte bietet eine reichhaltige Auswahl unterschiedlichster Gipfelziele: Ils Calguns zählt zu den unbekannteren, aber höchst genussreichen Zielen. längste Anstieg führt auf den Piz Tasna, über weite Böden und Hänge und einen zuletzt ziemlich steilen Gipfelhang. Unterwegs kann man genüsslich die nächsten Ziele inspizieren. Besonders verlockend leuchtet über dem Talschluss die Breite Krone. Wer seine eigenen Spuren ziehen will, der ist mit den teils namenlosen Kuppen und Kämmen im Osten der Hütte bestens bedient. Je nach Lawinenlage sind dort kurze Touren an nördlich, westlich oder südlich exponierten Hängen möglich. Auch im Westen gibt es etliche Scharten und Varianten, die selbst bei Hochbetrieb auf der Hütte exklusiven Silvretta-Zauber versprechen. Der Piz Davo Lais ist ein variantenreiches Ziel: Auf rasante Gipfelhänge folgen dabei stets beschauliche Mulden. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 12 09.10.2007 14:48:46 Uhr Der TOURENSPEZIALIST Noch mehr Angebote im neuen Katalog. Sofort anfordern! in München Tourenski + Bindung K2 Shuksan Fritschi Experience € 399,99** € 429,99* Die besten Skitourenziele Der Geheimtipp Piz Davo Lais, 3027 m 200 200 2 ½ Std. I 760 Hm I mittel Die weiße Pyramide bietet mehrere rassige Abfahrtsvarianten, bei denen allerdings die aktuelle Lawinenlage beachtet werden muss. Der Rest Piz Davo Sasse, 2792 m leicht Piz Mottana, 2928 m mittel Ils Calguns, 2792 m leicht Breite Krone, 3079 m mittel Larainfernerspitze, 3009 m mittel Tourenski + Bindung Fischer X-Calibur Fritschi Experience € 449,99** € 419,99* € 249,99** € 699,98 10/2006 ALPIN Steckbrief Heidelberger Hütte, 2264 m DAV, Sektion Heidelberg. Kontakt Günter Salner, Tel. +43 5444 5418, www.heidelbergerhuette.at Zugang Von Ischgl, 1377 m, 4 ½ Std.; Auffahrt mit dem Ratrac möglich. Schlafen 150 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Mitte Dezember bis Mitte Mai. Fazit Silvretta-Zauber für Einsteiger und Genießer! € 249,99** € 649,98 Heidelberger Spitze, 2963 m mittel Der Klassiker Piz Tasna, 3179 m 3 ½ Std. I 920 Hm I mittel Lange Zeit geht es recht gemütlich dahin, am Gipfelhang sind Spitzkehren angesagt und am steilen Ostgrat heißt es stapfen. Abwechslungsreiche Tour in fantastischer Landschaft. Beste Jahreszeit: Mitte Dezember bis Mitte Mai. Info: www.ischgl.com Bergführer: Bergführerstelle Ischgl, Tel. +43 664 1796389. Literatur: Rudolf Weiss: Skiführer Ötztaler – Silvretta, Bergverlag Rother, 2007. Karte: AV-Karte, Blatt 26, Silvretta (mit Skirouten), 1: 25 000. Tourenski + Bindung Dynafit FT 8.0 Carbon Fritschi Experience F AUSLAU € 399,99* € 399,99 ∆ € 249,99** € 649,98 F U AUSLA Zentrale, 80999 München-Allach am S-Bahnhof Georg-Reismüller-Straße 5 - 7 Tel. 089 / 89219-0 • Fax 089 / 89219-199 Vieler Hände Arbeit haben den mächtigen Steinmann am Piz Laver zusammengetragen – im Hintergrund die beiden Gipfelzacken der Fluchthörner. 2 80687 München-Laim Fürstenrieder Straße 18, S-Bahnhof Tel. 089 / 546767-0 • Fax 089 / 546767-99 82256 Fürstenfeldbruck-Buchenau 8 Kurt-Huber-Ring 5, S-Bahnhof Tel. 08141 / 3208-0 • Fax 08141 / 3208-99 www.Skipreis.de · www.bittl.de RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 13 **) unverbindl. Preisempf. d. Herstellers ∆) frühere unverbindl. Preisempf. d. Herstellers *)Kopplungspreis ohne Montage 09.10.2007 14:48:54 Uhr Sellrain Skitourenhütten 8 Pforzheimer Hütte, 2308 m Warum es rund um die Pforzheimer Hütte längst nicht so turbulent zugeht wie andernorts im Sellrain, ist schwer verständlich. Das Tourengebiet jedenfalls ist ebenso lobenswert wie die behagliche Unterkunft. Es gibt nur wenige Alpenregionen mit einer vergleichbaren Konzentration an attraktiven Skitourenmöglichkeiten wie das Sellrain im Herzen Tirols. Im Schatten der berühmten Skigipfel zwischen Inn- und Ötztal finden sich trotz aller Berühmheit aber immer noch einige stille Winkel. Deutliche Standortvorteile hat dabei, wer sich für ein paar Tage in der Pforzheimer Hütte einquartiert. Die blitzsaubere Hütte steht aufgrund eines etwas längeren Zustiegs abseits der üblichen Wochenend- und TagestourenKarawanen – trotz des großartigen Tourenangebots. Der traditionelle Ausflug am Ankunftstag führt auf den Schartlkopf gleich hinter der Hütte. Der im Gegensatz zu seinen stattlichen Nachbarn recht unscheinbare Kopf beeindruckt mit einem jähen Gipfelhang. Entsprechend rasant ist die Abfahrt, für die es mehrere, jeweils ordentlich steile Varianten gibt. Ausgesprochen harmlos beginnt der Aufstieg zum Gleirscher Fernerkogel. Fast ohne Höhengewinn zieht die Spur in den hintersten Boden und in weiten Kurven über den breiten, gemächlich ansteigenden Gleirschferner. Kurz vor dem Ziel ist es dann jedoch vorbei mit der Beschaulichkeit: Die enge Steilrinne und der kaum weniger mühsame Gipfelhang sind nur bei sicheren Schneeverhältnissen ratsam. Auch bei der Vorderen Grubenwand sind die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz die schwierigsten. Reinstes Vergnügen verspricht hingegen die Abfahrt vom Skidepot durch den bildschönen, optimal geneigten Nordhang – in dem der Pulverschnee extra lange frisch bleibt. Absolut erstklassig! Ein Prädikat, das allerdings auch die weniger bekannten Routen zu Zwieselbacher Rosskogel, Lampsenspitze und Sonnenwand verdient haben. ALPIN Steckbrief Pforzheimer Hütte, 2308 m DAV, Sektion Pforzheim. Kontakt Christian Mühlbacher, Tel. +43 5236 521. Zugang Von St. Sigmund im Sellrain, 1516 m, 3 Std. Schlafen 56 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Mitte Februar bis Anfang Mai. Fazit Tolle Touren auf der ruhigen Sellrain-Seite! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Gleirscher Fernerkogel, 3194 m 3 ½ Std. I 890 Hm I schwer Der höchste Kogel der Runde lässt sich bitten. Lange geht es flach dahin, bis der Gipfel zu sehen ist – und bald darauf die enge Steilrinne, die auf ebendiesen führt. Oberhalb der Steilrinne am Gleirscher Fernerkogel (oben) weitet sich der Blick in die Tuxer und Zillertaler Berge. Unten: allein unterwegs zur Grubenwand. Der Geheimtipp Zwieselbacher Rosskogel, 3060 m Südl. Sonnenwand, 3094 m 3 Std. I 750 Hm I schwer Schartlkopf, 2831 m mittel Südseitige, meist einsame Skiroute auf den von Norden viel berannten Gipfel. Teils steil und nicht immer sicher. Bei gutem Firn der Wahnsinn! Der Rest Lampsenspitze, 2875 m schwer Schöntalspitze, 3008 m mittel Vordere Grubenwand, 3165 m schwer 14 mittel Beste Jahreszeit: Februar bis Mai. Info: www.tiscover.at/st.sigmund Bergführer: Alpinschule Follow me, Tel. +43 5239 21688, www.follow-me.at Literatur: Rudolf und Siegrun Weiss: Skiführer, Sellrain – Kühtai, Bergverlag Rother, 2007. Karte: AV-Karte, Blatt 31/2, Sellrain (Skirouten), 1: 25 000. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 14 09.10.2007 14:49:00 Uhr 9 Potsdamer Hütte, 2020 m Auf mehrerlei Art lässt sich der Schnee im Umkreis der Potsdamer Hütte genießen – mit Tourenski, Rodel und Schneeschuhen. Eine urgemütliche Hütte für viele erlebnisreiche Wintertage. Das Fotscher Tal im Osten des Sellrain war über Jahrzehnte das bevorzugte Revier der Innsbrucker Tourengeher. Die Route aus der Fotsch zum Roten Kogel wurde damals als die „schönste Skitour Tirols“ gerühmt. Am Wochenende ging man regelmäßig zum Fotscher Bergheim am Anfang des Tales oder ganz nach hinten zur 1931 erbauten Alpenvereinshütte. Was sich heute nach großem Rummel anhört, kann nicht so wild gewesen sein, denn die Potsdamer Hütte ist eine kleine Hütte geblieben, im besten Sinne schnörkel- und zeitlos. In schönster Aussichtsposition steht sie auf einer Hangterrasse 100 Meter über dem Talboden. Die Wirtsleute Manfred und Bärbel sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Aber auch draußen gibt es reichlich Grund, sich wohl zu fühlen. Bei ausreichend vorhandenem Baumaterial werden neben der als kinderfreundlich prämierten DAV-Hütte Schnee-Iglus errichtet. Man kann Rodel ausleihen und auf gewalzter Wegtrasse talauswärts flitzen. Zunehmend sind unter den Übernachtungsgästen Schneeschuhwanderer, die hier ideales Terrain für ihre breiten Treter vorfinden. Doch keine Sorge, auch für Skitourengeher bleibt jede Menge Freiraum. Nur bei sicheren Schneeverhältnissen dürfen sich erfahrene Steilhangspezialisten in die wilden Kare über dem ALPIN Steckbrief Potsdamer Hütte, 2020 m DAV, Sektion Dinkelsbühl. Kontakt Manfred Schaffenrath, Tel. +43 5238 52060, www.potsdamer.at Zugang Vom Parkplatz am Ausgang des Fotscher Tals, 1092 m, 3 Std. Schlafen 45 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet Weihnachten bis Dreikönig, Ende Januar bis Ostermontag. Fazit Familiär und urig! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Roter Kogel, 2834 m 3 Std. I 815 Hm I leicht Über sanfte, weiße Wellen zieht die Spur durch einen riesigen Bergkessel zum Gipfelhang. Ideale Tour für den letzten Tag – mit Abfahrt talauswärts zum Fotscher Skiheim. Nach einer verdienten Rast an der Furggesalm (unten) geht’s zuletzt im Gänsemarsch zum Gipfel des Schafleger. hinteren Talbereich wagen. Mit volkstümlicheren Proportionen erfreut das übrige Tourengebiet. Zwar rangiert der Rote Kogel nicht mehr unter den Top ten der „Schönsten“, trotzdem ist er ein respektabler Berg mit grandioser Aussicht und reizvoller, auch für Einsteiger geeigneter Abfahrt. Daneben und am gegenüber aufragenden Kamm findet sich ebenfalls optimales Gelände für unbeschwertes Schwingen in zauberhafter Schneelandschaft. Genug für etliche Tage mit neuem Spaß auf alten Routen. Der Geheimtipp Schafleger, 2405 m Wildkopf, 2720 m mittel Fotscher Windegg, 2577 m 2 ½ Std. I 670 Hm I leicht LEicht Die unscheinbare Kammerhebung bietet unkompliziert attraktives Skigelände. Der Rest Hühnereggen, 2725 m mittel Auf Sömen, 2798 m leicht Gallwieser Mittergrat, 2777 m schwer Lisenser Villerspitze, 3026 m schwer Beste Jahreszeit: Januar bis April. Info: www.sellraintal.at Bergführer: Alpinschule Follow me, Tel. +43 5239 21688, www.follow-me.at Literatur: Rudolf und Siegrun Weiss: Skiführer, Sellrain – Kühtai, Bergverlag Rother, 2007. Karte: AV-Karte, Blatt 31/2, Sellrain (Skirouten), 1: 25 000. 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 15 EXTRA 15 09.10.2007 14:49:03 Uhr Kitzbüheler Berge Skitourenhütten Der höchste Gipfel um die Bamberger Hütte – und ein Geheimtipp: Der Salzachgeier bleibt ein Ziel für Individualisten … 10 Neue Bamberger Hütte, 1756 m Was skitourenfreundliches Gelände anbelangt, sind die Kitzbüheler Berge eine Klasse für sich. Ein repräsentativer Querschnitt findet sich rund um die Neue Bamberger Hütte. Dass das Tourengebiet um die Hopfgartener Skihütte zu den schönsten der Ostalpen gehört, war schon vor mehr als 70 Jahren im – damals einzigen – Ostalpen-Skiführer zu lesen. Aus der alten Hopfgartener Skihütte ist inzwischen die komfortable Neue Bamberger Hütte geworden, die Berge aber sind dieselben geblieben. An fast allen kann man die Ski bis zum Gipfelkreuz an den Füßen lassen. Einige der relativ kurzen Anstiege lassen sich zu großzügigen Runden verbinden. Hier findet sich mit Sicherheit für jeden Geschmack die passende Tour. Zum Einstieg gerade recht ist das Kröndlhorn, zu dem in gut zwei Stunden über das Nadernachjoch aufgestiegen wird. In der breiten Südflanke darf schon früh im Jahr mit firnähnlichen Verhältnissen gerechnet werden. Zurück am Nadernachjoch ist als zusätzliches Schmankerl dringend ein etwa halbstündiger Abstecher auf den Dristkopf anzuraten. Von dem wird dann nach Norden abgefahren, recht steil und meist in ordentlichem Pulverschnee. Landschaftlich wie skimäßig reizvolle und nie überlaufene Touren führen zu Fünfmandling, Schwebenkopf und Aleitenspitze. Spezialisten können direkt gegenüber der Hütte am Kröndlberg über 700 steile Höhenmeter ihr Standvermögen testen. Zu den Klassikern zählt der Schafsiedel. Was kein Wunder ist: Aufstieg, Aussicht und die variantenreiche Abfahrt sind von allererster Güte. Wenig Betrieb herrscht gewöhnlich in der Spur zum Salzachgeier, dem höchsten und markantesten Gipfel rundum. Offenbar ist vielen Sportsfreunden der kurze Gegenanstieg am Salzachjoch zu viel. Umso mehr unverspurtes Gelände bleibt dem Individualisten in den prächtigen Hängen und Mulden unter dem Ostgipfel. Die Aussicht vom Salzachgeier wäre sowieso alle Mühen wert. Der unverstellte Blick auf Hohe Tauern, Zillertaler und die weißen Kuppen und Kämme der Kitzbüheler Alpen ist definitiv einzigartig. … und Abfahrtsgenießer (aber nur bei schnellem Pulver). Nach vollbrachter Tat gibt’s ein Sonnenbad hinter der Hütte. NIe WAR sIcheRheIt koMfoRtAbleR. NIe WAR koMfoRt sIcheReR. DIAMIR exPloRe. IMMeR eINeN schRItt voRAus. 16 DIe Absolut zuveRlässIGe Neue DIAMIR exPloRe touReNbINDuNG: GeNIesseN sIe eINfAchste beDIeNbARkeIt uND höchsteN GehkoMfoRt beI AusGezeIchNeteN AbfAhRtseIGeNschAfteN. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 16 09.10.2007 14:49:38 Uhr Fritschi_Anz_200x146_0907_Olympia_T.indd 1 ALPIN Steckbrief neue Bamberger hütte, 1756 m DAV, Sektion Bamberg. KonTAKT Robert Fuchs, Tel. +43 664 4559469. ZugAng Vom Gasthof Wegscheid, 1148 m, im Kurzen Grund, 2 Std. SchlAfEn 80 Schlafplätze. SERVicE Bewirtschaftet von Weihnachten bis zum Sonntag nach Ostern. fAZiT Wohlfühlhütte mit exquisitem Tourenangebot! Die besten Skitourenziele DER KlAssiKER Schafsiedel, 2447 m Platz für viele Spuren bieten die weitläufigen Flanken des aussichtsreichen Hausbergs – und für den letzten Tag eine anspruchsvolle Direktabfahrt nach Wegscheid. DER gEhEimTipp Östlicher Salzachgeier, 2466 m 2 ½ – 3 STD. I 710 Hm I mITTel Die Fakten sprechen für sich: reizvoll gemütliche Ouvertüre zum Salzachjoch, prächtig steiler Gipfelhang und grandiose Aussicht zum Hauptkamm. DER REsT Stanglhöhe, 2276 m mITTel Aleitenspitze, 2449 m mITTel Westl. Salzachgeier, 2469 m mITTel Dristkopf, 2361 m mITTel Kröndlhorn, 2444 m mITTel 2 STD. I 690 Hm I mITTel Beste Jahreszeit: Januar bis April. info: www.hopfgarten.at Bergführer: Sebastian Fürstaller, Tel. +43 5358 2088, www.alpinpartner-tirol.at literatur: Brandl/Hirtlreiter: Skiführer Kitzbüheler Alpen – Tuxer und Zillertaler Alpen, Bergverlag Rother, 2006. Karte: AV-Karte, Blatt 34/1, Kitzbüheler Alpen, Westliches Blatt (mit Skirouten), 1: 50 000. Zeit zur einkehr: das markkirchl am Salzachjoch (oben) und ein verdientes radler an der Bamberger Hütte. NIe WAR sIcheRheIt koMfoRtAbleR. NIe WAR koMfoRt sIcheReR. DIAMIR exPloRe. IMMeR eINeN schRItt voRAus. DIe Absolut zuveRlässIGe Neue DIAMIR exPloRe touReNbINDuNG: GeNIesseN sIe eINfAchste beDIeNbARkeIt uND höchsteN GehkoMfoRt beI AusGezeIchNeteN AbfAhRtseIGeNschAfteN. Fritschi_Anz_200x146_0907_Olympia_T.indd 1 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 17 WIN! 100 Neue s PAck AvAluNG 11/07 WWW.DIAMIR.coM EXTRA 17 27.09.2007 17:05:17 Uhr 09.10.2007 14:49:44 Uhr Tuxer Alpen Skitourenhütten Alpin Steckbrief Lizumer Hütte, 2019 m OeAV, Sektion Hall in Tirol. Kontakt Josef Partl, Tel. +43 5224 52111, www.lizumerhuette.at Zugang Vom Lager Walchen, 1410 m, im hinteren Wattental, 2 Std., oder Auffahrt mit Hüttentaxi. Schlafen 80 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet von Weihnachten bis Anfang Mai. Fazit Traditionsgebiet, das nie aus der Mode kommt! 11 Lizumer Hütte, 2019 m Die Wattener Lizum ist ein kleines, aber feines Skitourengebiet. Mittendrin steht seit 95 Jahren die Lizumer Hütte. Wie die Berge rundum ist sie ein Klassiker ohne Verfallsdatum. Es könnte durchaus interessant sein, unter den Gästen der Lizumer Hütte eine Umfrage zu machen. Wer ist zum ersten Mal heroben, wer schon mehrmals hier gewesen? Wetten, dass die Neulinge in der Minderzahl sind! Die Wattener Lizum hat viele treue Fans und eine lange Tradition als vielseitiges Tourengebiet, das offensichtlich niemals langweilig wird. Halb Tirol und Oberbayern scheint in diesen Gefilden die ersten Tourenerfahrungen gesammelt zu haben. Kostproben, die Lust auf mehr machen, sind die kurzen Anstiege zu Grauer Wand, Torspitze und Mölser Scharte. Alpinistischer Höhepunkt eines AufentPassend zu Wetter, Tageszeit und Schneeverhältnissen halts auf der Lizumer Hütte ist der kann man dann auswählen zwischen Hängen in sämtlichen Geier (oben) mit Blick zum Skigebiet Himmelsrichtungen, von steil bis moderat. Erste Wahl ist seit eh von Hintertux unter dem Olperer. Ganz oben: die Traumhänge am Kreuzjöchl. und je der Geier. Der perfekte Skiberg hat noch jeden mit der großartigen Aussicht zu den Zillertaler Gletscherbergen und der herrlichen Nordabfahrt überzeugt. Auf letztere müssen allerdings jene verzichten, welche die Besteigung des Geier um die Lizumer Runde erweitern. Die kürzere Variante führt weiter zur Lizumer Sonnenspitze und über die Tarntaler Scharte, die klassische Langversion über Kreuzjöchl und Klammjoch. Manchmal jedoch kann die „Freiheit in den Bergen“ in der Wattener Lizum etwas eingeschränkt sein. Im weiten Boden auf 2000 Meter Höhe befindet sich nämlich auch das Militärlager Lizum. Wenn (an Wochentagen) Übungen stattfinden, werden Teile des Gebiets gesperrt. In der Hütte, die der OeAV vom Staat gepachtet hat, ist die Atmosphäre dennoch uneingeschränkt angenehm und entspannt. Die Gäste schätzen die Tiroler Spezialitäten der freundlichen Hüttenwirte Sepp und Ingrid. Und die immer wieder schönen Lizumer Skitouren sowieso. 18 Die besten Skitourenziele Der Klassiker Geier, 2857 m 2 Std. I 840 Hm I mittel Ein perfekter Tourenberg. Die Aussicht von der Gipfelkuppe ist erstklassig, die nordseitige Abfahrt meist pulvrig. Der Geheimtipp Torspitze, 2663 m 2 Std. I 650 Hm I mittel Der Aufstieg durch weitläufiges, sanftes Gelände zieht sich etwas. Die direkte Abfahrt nach Walchen ist kurzweiliger. Der Rest Mölser Berg, 2479 m leicht Kreuzjöchl, 2536 m leicht Torwand, 2771 m mittel Graue Wand, 2594 m leicht Hippold, 2643 m mittel Beste Jahreszeit: Januar bis April. Info: www.regionhall.at Bergführer: Michael Stricker, Tel. +43 664 2264496, www.upanddown.at Literatur: Brandl/Hirtlreiter: Skiführer Kitzbüheler Alpen – Tuxer und Zillertaler Alpen, Bergverlag Rother, 2006. Karte: AV-Karte, Blatt 31/5, Innsbruck (Skirouten), 1: 50 000. EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 18 09.10.2007 14:49:47 Uhr Alpin Steckbrief Weidener Hütte, 1799 m DAV, Sektion Weiden. Kontakt Erich Ertl, Tel. +43 5224 68529. Zugang Von Innerst, 1283 m, im hinteren Weertal, 2 Std. Schlafen 50 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet von Anfang Dezember bis Ostern. Fazit Sehr familienfreundlich! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Halslspitze, 2574 m 2 ½ Std. I 780 Hm I mittel Schönstes Tourengelände. Erweiterungsmöglichkeit zum Rastkogel. Angesichts des Pulverschnees vergeht der Aufstieg zum Hobar wie im Flug. 12 Weidener Hütte, 1799 m Die Weidener Hütte ist eine ursprünglich gebliebene Bergsteigerunterkunft – abseits von Renommierzielen und Trubel. Dass sie eher wie eine Almhütte aussieht, unterstreicht die Wohlfühl-Atmosphäre. Der Geheimtipp Nafingköpfl, 2454 m 1 ½ – 2 Std. I 650 Hm I mittel Interessant für den Abschlusstag mit Abfahrt ins Nurpenstal. Der Rest Wildofen, 2553 m schwer Hobar, 2512 m mittel Hoher Kopf, 2373 m leicht Rosslaufspitze, 2248 m leicht Hirzer, 2725 m schwer Beste Jahreszeit: Dezember bis April. Info: www.silberregionkarwendel.at/schwaz Bergführer: s. Lizumer Hütte. Literatur: Brandl/Hirtlreiter: Skiführer Kitzbüheler Alpen – Tuxer und Zillertaler Alpen, Bergverlag Rother, 2006. Karte: Freytag & Berndt, WK 151, Zillertal, 1: 50 000. Für ausdauernde Geher bildet der Anstieg zur Halslspitze erst den Auftakt für den Weiterweg zum Rastkogel. Die sanften Formen der Tuxer Alpen bieten optimale Bedingungen für die Genießer-Fraktion unter den Tourengehern. Beispielhaft zeigen sich die Vorzüge der Tuxer Skiberge im Bereich des hinteren Nafingtals. Oberhalb der vergleichsweise niedrigen Waldgrenze leuchten weite, ideal geneigte Hänge. Die Kämme und Gipfel sind komfortabel breit, atemberaubend hingegen die Ausblicke zu den hohen Gipfeln des Zillertaler Hauptkamms und der Karwendelkette. Die mit sonnengebräunten Schindeln verkleidete Hütte auf der Hangterrasse zwischen dem Waldrand und den nahe gelegenen Nafingalmen passt harmonisch in die Umgebung. Zum Ausgangspunkt für den Hüttenanstieg beim Wirtshaus Innerst ist es zwar nur ein Katzensprung von der Inntal-Autobahn, der lärmende Alltag scheint in diesem idyllischen Winkel jedoch um Lichtjahre entfernt. Die Hausberge offerieren Touren für mehr als zwei Wochenenden, zumal es fast an jedem mehrere Abfahrtsvarianten gibt. Im weitläufigen Gelände um die Halslspitze zum Beispiel ist Platz für viele hindernisfreie Schwünge. Die Entscheidung – ob Pulver- oder Firnseite – hat sich natürlich stets nach der aktuellen Lawinensituation zu richten. Landschaftlich reizvoll ist der Aufstieg zum Hobar, von dessen Gipfel man einen hervorragenden Überblick über das gesamte Tourengebiet hat. Sehr verlockend zeigt sich von hier die südseitige Firnabfahrt in Richtung Tuxer Tal, die allerdings einen längeren Wiederanstieg zum Geiseljoch bedeuten würde. Von dort wäre es dann nicht weit auf die Halslspitze. Rund um die Weidener Hütte sind also durchaus richtig lange Touren möglich! 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 19 EXTRA 19 09.10.2007 14:49:52 Uhr Niedere Tauern Skitourenhütten 13 Südwiener Hütte, 1802 m Eine Hütte, bei deren Anblick man sofort einkehren und für länger bleiben will. Die Südwiener Hütte hält, was der erste Eindruck verspricht – und auch das Tourengebiet ist nicht zu verachten. Wer nach eineinhalb Stunden gemütlichen Aufstiegs das sonnige Plateau um die Obere Pleißlingalm erreicht hat und bald darauf vor der Südwiener Hütte steht, kann den spontanen Entschluss des heutigen Hüttenwirtspaares zum Aussteigen aus einem „geregelten“ Leben im Tal gewiss nachempfinden. Wie ein Knusperhäuschen aus dem Märchen wirkt das urige Holzhaus mit den bunt gestrichenen Fensterläden unter dem gedrungenen Kegel des Spirtzinger. Seit Ende 2003 bewirten Manuela und Roland Schett nun in „ihrer“ Hütte Sommer- wie Wintergäste mit deftiger Hausmannskost – und haben den Neuanfang nicht bereut. Der Forstweg ins Tal wird als breite Rodelbahn hergerichtet. Bei der Hütte können Schlitten und Schneeschuhe ausgeliehen werden. Auch Skitourengeher finden ein vielseitiges Betätigungsfeld. Der erste Weg führt gewöhnlich hinauf zum Spirtzinger. Dieser nahe Hüttengipfel hat neben einer fantastischen Aussicht ein paar schöne Abfahrtsvarianten zu bieten. Gebietskenner schwärmen von der Tour zum Kleinen Pleißlingkeil. Abwechslungsreich und etwas labyrinthisch geht es dabei durch Mulden, über Kuppen und Absätze zum steilen Schlusshang. Am Gipfel wird es dann etwas eng, der Ausblick hingegen ist schier grenzenlos. Ebenfalls nordseitig – und oft mit feinstem Pulverschnee ausgestattet – sind die Anstiege auf die einsamen Nachbarn 20 EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 20 Hüttenzustieg: Unter der Pleißlingalm ist die Südwiener Hütte nicht mehr weit. Höllkogel und Kesselkopf. Meist allein in weiter Spur wird man während der langen Skiwanderung über das Windsfeld zum Taferlnock unterwegs sein. Und erst im späteren Frühjahr, wenn der Schnee sich zu sichererem Firn verfestigt hat, darf man sich – ausgestattet mit der entsprechenden Erfahrung, Kondition und Standvermögen – in die steilen Nordkare unter der Glöcknerin und den Großwandspitzen wagen. Soweit die repräsentative Auswahl an Skitouren um die Südwiener Hütte. Die inzwischen zu Gebietskennern avancierten Hüttenwirte haben noch etliche Empfehlungen mehr. Nach dem steilen Schlussanstieg zum Spirtzinger (oben) warten unterschiedlich anspruchsvolle Abfahrtsvarianten (rechts). 09.10.2007 14:49:58 Uhr SCANNEN FINDEN ALPIN Steckbrief Südwiener Hütte, 1802 m Österr. Gebirgsverein im OeAV. Kontakt Roland Schett, Tel. +43 664 3436342, www.bergfexx.at Zugang Von der Gnadenbrücke, 1266 m, am Weg nach Obertauern, 1 ½ Std. Schlafen 50 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet nach Weihnachten bis Mitte April. Fazit Kuschelig urige GuteLaune-Hütte! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Spirtzinger, 2066 m ¾ Std. i 260 Hm i leicht So kurz wie reizvoll ist die Besteigung des spitzen Hüttengipfels. Von der herrlichen Aussichtsloge kann ein Großteil der Tourenmöglichkeiten begutachtet werden. Der Geheimtipp Kleiner Pleißlingkeil, 2418 m Die Südwiener Hütte ist der Inbegriff an Gemütlichkeit. in unterschiedlicher Steilheit. Falls keine Spur vorhanden ist, sind gute Sicht und Orientierungssinn von Vorteil. Der Rest Spatzeck, 2065 m mittel Taferlnock, 2374 m mittel Höllkogel, 2210 m mittel Kesselkopf, 2251 m mittel Hintere Großwandspitze, 2436 m schwer Beste Jahreszeit: Dezember bis April. Info: www.obertauern.at Bergführer: Herbert Raffalt, Tel. +43 664 8980895, www.raffalt.com Literatur: Sepp Brandl: Skiführer Dachstein – Tauern, Bergverlag Rother, 2005. Karte: AV-Karte, Blatt 45/2, Niedere Tauern II, 1: 50 000. 2 Std. i 620 Hm i mittel Überwiegend freies Gelände www.ortovox.com RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 21 09.10.2007 14:50:02 Uhr Voralpen Skitourenhütten 14 Rotwandhaus, 1737 m Wer in den Bayerischen Alpen mit Ski bergwärts strebt, muss irgendwann hinauf zum Rotwandhaus. Schließlich ist die Hütte Dreh- und Einkehrpunkt einer der beliebtesten Skitouren in den Münchner Hausbergen. Zwei Tage lang wurde im Juni 2007 unter der Rotwand das hundertjährige Jubiläum einer der höchstgelegenen und größten Schutzhütten Bayerns gefeiert. Ein Alter, in dem sich das Rotwandhaus ausgesprochen modern präsentiert. Wegen der vorbildlichen Umwelttechnologie – einer vollbiologischen Abwasserentsorgung sowie der Energiegewinnung mittels Solarzellen und einem riesigen Windrad – wurde es 1997 mit dem UmweltGütesiegel für Alpenvereinshütten ausgezeichnet. Um die Hightech-Anlagen inklusive Computersteuerung zu managen, muss der Hüttenwirt auch Hütteningenieur sein. Seit 1994 ist Peter Weihrer Herr im Haus und er kann einiges über Schaltkreise und interessante Begegnungen erzählen. Sogar Bär Bruno trottete am letzten Abend seines Streunerlebens am Rotwandhaus vorbei. Wer freilich die gute, auf regionalen Produkten basierende Küche des Hauses kennt, der wird einkehren statt vorbeizugehen. Die Runde um die 1884 Meter hohe Rotwand – die RotwandReib’n – zählt zu den beliebtesten Skitouren der Region. Die abwechslungsreiche Route führt mit einigen Anstiegen und Abfahrten um und auf den rundlichen Kopf der Rotwand. Wer aus der Spur ausschert, kann sich ein paar feine Abfahrtshänge dazuverdienen. Lohnende Umwege führen über Auerspitz und Hochmiesing, und auch der unscheinbare Lämpersberg hat seine verborgenen Qualitäten. Etwas abseits des Rundkurses leuchtet mit weiten Mulden der Jägerkamp. Eine der lohnendsten Varianten ist eine Übernachtung in der Hütte. Der Genießer, der oben bleibt, kann nach dem Abzug der letzten Tagesgäste in aller Ruhe die nahe Rotwand besteigen und die zu Recht berühmte Aussicht ganz exklusiv genießen. Wen es nicht zur Einkehr in das stattliche Rotwandhaus (oben) drängt, der wird an dem hübschen Hüttchen unter der Rotwand innehalten. Alpin Steckbrief Rotwandhaus, 1737 m DAV, Turner-Alpenkränzchen. Kontakt Peter Weihrer, Tel. 08026 7683, www.rotwandhaus.de Zugang Vom Spitzingsee (Wurzhütte), 1085 m, über die Wildfeldalm, 2 ½ Std. Schlafen 119 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet ganzjährig außer Anfang November bis Mitte Dezember. Fazit Bleiben statt vorbeirennen – es lohnt sich! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Rotwand-Reib’n, 1884 m 3 – 4 Std. i 600 Hm i mittel Wer bei Voralpentouren mitreden will, muss diese Runde kennen. Rauf zur Rotwand, über Kümpfelscharte, Großtiefental, Miesingsattel und Taubensteinhaus zum Spitzing. Allemal einen Abstecher von der Rotwand-Reib’n wert: der Hochmiesing mit seiner wenig ausgeprägten, aber bei ausreichender Schneelage lohnenswert zu befahrenden Westrinne. Der Geheimtipp Hochmiesing, 1883 m 1 ½ Std. i 380 Hm i mittel Viele Rotwand-Umrunder lassen den Miesing rechts liegen – trotz der schönen Abfahrt durch die Westrinne. Der Rest Auerspitz, 1811 m leicht Lämpersberg, 1817 m mittel Jägerkamp, 1745 m leicht Beste Jahreszeit: Dez. bis März. Info: www.spitzingsee.de Bergführer: Bergschule Oberland Alpin, Tel. 08023 373 oder 08020 908635, www.oberland-alpin.de Literatur: Demmel/Schneider: Skiführer Bayerische Alpen, Bergverlag Rother, 2007. Karte: AV-Karte, Blatt 7/1, Mangfallgebirge, 1: 25 000. 22 EXTRA 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 22 09.10.2007 14:50:08 Uhr 15 Riesenhütte, 1346 m Groß, funktionell und „angesagt“ – Prädikate, die zum Glück nicht auf die Riesenhütte im Chiemgau zutreffen. Der schlichte Holzbau ist eine im positiven Sinne altmodische Alpenvereinshütte geblieben. Alpin Steckbrief Riesenhütte, 1346 m DAV, Sektion Oberland. Kontakt Hans Bachmann, Tel. 08052 2921. Zugang Parkplatz Lederstube, 620 m, südlich von Frasdorf, 2 Std. Schlafen 40 Schlafplätze. Service Bewirtschaftet ganzjährig außer November. Fazit Allein schon für die Hütte lohnt sich der Weg! Die besten Skitourenziele Der Klassiker Hochries, 1568 m 1 Std. i 222 Hm i leicht Die reizvolle Route ist stets gespurt. Schließlich führt sie zum Gipfelhaus auf der Hochries, das – von der anderen Seite – auch per Seilbahn erreicht werden kann. Der Geheimtipp Klausenberg, 1554 m 1 Std. i 300 Hm i mittel Die Tour zur Klausen verspricht keine rasante Abfahrt, aber eine zauberhafte Skiwanderung. Die Hütte am Kamm gilt als „Chiemgauer Institution“. Ein zauberhafter Hochwintertag am Anstieg zur Hochries: Im Osten bestimmt die berühmte und markante Kampenwand das Panorama. Die Riesenhütte bietet Winterwanderern und Skitourengehern Kost und Logis hoch über dem Chiemgau – zum Gipfelkreuz der Hochries (unten) dauert es dann nur noch eine knappe Stunde. Der alpine Genießer weiß, was er an seinen Voralpen hat. Ruhm und Ehre sind dort zwar kaum zu erlangen, dafür aber jede Menge schöner Gelegenheiten für kleine Fluchten aus dem Alltag – zu aussichtsreichen Gipfeln und heimeligen Hütten. Bei jeder Wetterlage eine gute Wahl ist der Aufstieg zur Riesenhütte unter der Hochries. Denn selbst wenn sich tagelang die Schneewolken am Alpenrand ausgeschüttelt haben und ringsum akute Lawinengefahr herrscht, der abwechslungsreiche Weg von Frasdorf über Zellboden und Schmiedalm ist immer sicher. Etwa zwei Stunden dauert es, bis die am Rande der weiten Hochfläche der Riesenalm stehende Alpenvereinshütte erstmals sichtbar wird. Und wenige Minuten später könnte man sich’s dann gemütlich machen in der guten Stube. Der Gipfelbilanz förderlicher dürfte freilich der unverzügliche Durchmarsch auf die nur noch eine knappe Stunde entfernte Hochries sein. In einer Gegend wie dieser müssen weder Hunger noch Durst gefürchtet werden. Was die skifahrerischen Aspekte angeht, so wäre es übertrieben, von großen Abfahrten zu schwärmen. Nicht diese können hier das Ziel sein, sondern ein harmonisches Gesamterlebnis von Schneelandschaft, Bewegung und sehr viel Genuss. Und damit zurück zur Riesenhütte, in der seit zwanzig Jahren die Familie Bachmann ein ebenso herzliches wie herzhaftes Stück Chiemgauer Heimat vermittelt. Das DAVProgramm „So schmecken die Berge“, das auf die Verwendung von regionalen Naturprodukten setzt, wird hier derart überzeugend umgesetzt, dass so mancher Besucher zum Stammgast geworden ist. Der Rest Riesenberg, 1449 m leicht Predigtstuhl, 1494 m leicht Abereck, 1461 m leicht Beste Jahreszeit: Dezember bis März. Info: www.frasdorf.com Bergführer: Tourist Info Aschau, Tel. 08052 904937. Literatur: Sepp Brandl: Skiführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen, Bergverlag Rother, 2005. Karte: Bayerische Landeskarte, Chiemsee und Umgebung, 1: 50 000. 11/07 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 23 EXTRA 23 09.10.2007 14:50:12 Uhr Scarpa_Ap1107_Extra.indd 1 RED_SKIHUETTEN_EXTRA_RWB.indd 24 25.09.2007 09.10.2007 14:05:22 14:50:14 Uhr Uhr