Die Philosophie zur Zeit des Paulus KLAUCK, HANS

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Die Philosophie zur Zeit des Paulus KLAUCK, HANS
Konversatorium, 7.5.2004
Die Philosophie zur Zeit des Paulus
KLAUCK, HANS-JOSEF: Die religiöse Umwelt des Urchristentums. I: Stadt- und Hausreligion,
Mysterienkulte, Volksglaube. II: Herrscher- und Kaiserkult, Philosophie, Gnosis (KStTh 9,1/2),
Stuttgart u.a.: Kohlhammer, 1995/96, je Band € (A) 18,40.
Band II, S. 75-144: Auf der Suche nach dem Glück: Philosophie und Religion
S. 99-103: zum stoischen Begriff des Gewissens ( )
Die Philosophie der Stoa. Ausgewählte Texte (UB 18123), übersetzt u. hg.v. WOLFGANG
WEINKAUF, Stuttgart: Reclam, 2001, € (A) 8,40.
Zur Kritik (und Verteidigung) der paulinischen Theologie
DE LAGARDE,
PAUL: Ueber das Verhältnis des deutschen Staates zu Theologie, Kirche und Religion. Ein Versuch, Nicht-Theologen zu orientieren (1873), in: DERS.: Deutsche Schriften. Gesamtausgabe letzter Hand, Göttingen 51920.
61 f.: Paulus, „auch nach seinem Uebertritte Pharisäer vom Scheitel bis zur Sohle“, habe das Alte
Testament in die Kirche gebracht, „an dessen Einflusse das Evangelium, so weit dies möglich, zu
Grunde gegangen ist: Paulus hat uns mit der pharisäischen Exegese beglückt, die Alles aus Allem
beweist, den Inhalt, der im Texte gefunden werden soll, fertig in der Tasche mitbringt, und dann
sich rühmt, nur dem Worte zu folgen: Paulus hat uns die jüdische Opfertheorie und alles, was daran hängt, in das Haus getragen: die ganze … jüdische Ansicht von der Geschichte ist uns von ihm
aufgebunden. Er hat das gethan unter dem lebhaften Widerspruche der Urgemeinde, die, so jüdisch sie war, weniger jüdisch dachte als Paulus, die wenigstens nicht raffinierten Israelitismus für
ein von Gott gesandtes Evangelium hielt.“
WREDE, WILLIAM: Paulus (Religionsgeschichtliche Volksbücher. 1. Reihe, 5./6. Heft), Halle
1904.
94: „Jesus weiß von dem, was für Paulus das ein und alles ist, – nichts.“
104: Paulus sei „als der zweite Stifter des Christentums zu betrachten“. „Dieser zweite Stifter der
christlichen Religion hat ohne Zweifel gegenüber dem ersten im ganzen sogar den stärkeren –
nicht den besseren – Einfluß geübt.“
BORNKAMM, GÜNTHER: Paulus (Urban-Taschenbücher 119) (1969), Stuttgart u.a. 71993, 234-244
(„Paulus und Jesus“).
236: „Grimmiger noch und mit eindrucksvollerer Kraft [als P. de Lagarde] hat F. Nietzsche in seinem ‘Antichrist’ die ganze Geschichte des Christentums als die einer ‘unaufhaltsamen Korruption’
zusammengefaßt: ‘Im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz. Das „Evangelium“ starb am Kreuz. Was von diesem Augenblick an „Evangelium“ heißt, war bereits der Gegensatz dessen, was er gelebt: eine „schlimme Botschaft“, ein Dysangelium’. ‘Der „frohen Botschaft“ folgte auf dem Fuß die allerschlimmste: die des Paulus.’“
242: Bornkamm selbst meint jedoch zu Recht, „daß die paulinische Botschaft von der Rechtfertigung allein aus Gnade in Jesu Zuwendung zu den Gottlosen und Verlorenen ihre Entsprechung
hat.“
LÜDEMANN, GERD: Paulus, der Gründer des Christentums, Lüneburg 2001.
9: „Hauptthese: Nicht Jesus, sondern Paulus ist die entscheidende Gestalt des frühen Christentums.“
230: „Das meiste von Paulus gehört ins Museum.“
Lüdemann wirft Paulus eine „bizarre Verzerrung“ des Judentums und eine erhebliche Veränderung der Religion Jesu vor (223). Paulus sei der eigentliche „Gründer des Christentums“ (223.
231).
REHMANN SUTTER, LUZIA: Die aktuelle feministische Exegese der paulinischen Briefe. Ein
Überblick, in: Paulus. Umstrittene Traditionen – lebendige Theologie. Eine feministische Lektüre, hg.v. CLAUDIA JANSSEN u.a., Gütersloh 2001, 10-22.