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ZWST informiert
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.
Ausgabe 2 · Juli 2016
Inklusionsprojekt
„Gesher“ im Kurpark
in Bad Kissingen
Das Halbjahresprogramm der ZWST
Juli-Dezember 2016
ist online!
www.zwst.org
Papierversionen hier
erhältlich:
oeffentlichkeitsarbeit
@zwst.org
Alle Fotos Freizeit
(S.1-3):
Judith Tarazi
Keren Kotlyarevskaya
Liebe Freunde der ZWST, liebe Leser,
zuerst möchten wir Sie über ein neues Gesicht in
unserem Team informieren: Wir freuen uns, Frau
Jutta Josepovici als neue Leiterin des Sozialreferates begrüßen zu können! Wir wünschen ihr einen
guten Start, viel Energie und Freude bei ihrer neuen Aufgabe! Lesen Sie mehr über ihren beruflichen
Lebensweg, ihre Wünsche und Ziele auf S.5.
Picknick während eines Ausfluges in B. Kissingen
Unser Leitbild „Zedaka“ gebietet es uns, sozial
Schwächeren Teilhabechancen in dieser Gesellschaft zu ermöglichen. Das gilt insbesondere für
zugewanderte Menschen mit Behinderung und
ihre Angehörigen, die sich oft mehrfachen integrativen Anforderungen gegenüber sehen. Zu den
Angeboten unseres Inklusionsprojektes „Gesher“
(Die Brücke) gehören die beliebten Freizeiten: Bei
schönem Maiwetter konnten sich rund 50 Teilnehmer im Rahmen unserer ersten Freizeit in diesem
Jahr in Bad Kissingen entspannen.
Entsprechend unserem Ziel, Teilhabechancen zu
schaffen und vorhandene Potenziale zu fördern,
werden unsere kommenden Freizeiten in Bad
Sobernheim unter dem Motto „Persönliche Zukunftsplanung“ durchgeführt.
Aufgrund der zunehmenden Überalterung, nimmt
auch die Zahl der älteren Menschen zu, die aufgrund einer dementiellen Erkrankung auf Betreuung und ständige Hilfe angewiesen sind. Diese
Aufgabe wird zumeist von ihren Angehörigen übernommen. Auch für diese Gruppe, Betroffene und
Angehörige, öffnete unser Kurhotel „Eden-Park“
im Mai 2016 seine Türen. Einen Eindruck von den
Freizeiten in Bad Kissingen gewinnen Sie auf den
nächsten Seiten.
Ein weiteres Anliegen der ZWST ist es, die Generation der jungen Erwachsenen von 18 bis 35 intensiver anzusprechen. Lesen Sie über diese und andere
Aktivitäten unseres Jugendreferates ab S.6.
Weiterhin informieren wir über die neue Ausbildung von Antidiskriminierungsberatern unseres
Kompetenzzentrums in Berlin (S.14). Im Rahmen
unseres Projektes „Perspektivwechsel Plus“ haben wir in Thüringen einen Fachtag zum Thema
Traumabewältigung im Kontext von Migration und
Flucht (S.15) durchgeführt. Weitere Infos über unser Engagement in der Flüchtlingshilfe finden Sie
auf S. 16.
Unsere Vorbereitungen für die bevorstehenden
Sommermachanot in Bad Sobernheim, Italien und
Israel laufen auf Hochtouren, auch Ihnen wünschen wir einen schönen Sommer! Ihr Beni Bloch,
Direktor der ZWST
< „ZWST informiert“ als Online-Version lesen: www.zwst.info
DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: INKLUSIONSPROJEKT
Die Inhalte dieser Ausgabe
Editorial
Das Sozialreferat informiert
„Alte Hasen“, Mutter
und Sohn, schon lange
dabei
Auszeit vom Alltag - Freizeit des Inklusionsprojektes „Gesher“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Entspannung und Lebensfreude für Menschen mit Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Inklusionsprojekt Gesher auf dem Limmud-Lernfestival 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
ZWST begrüßt neue Leiterin des Sozialreferates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Das Jugendreferat informiert
March of the Living: Eine besondere Reise gegen das Vergessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Projekt 18+: „Refugees welcome?“ - Seminar in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Projekt 18+: Weitere Aktivitäten für junge Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Pessach-Seminar: Feiern und Beten, Spielen und Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Gelungene Premiere der „Chametz Collection Aktion“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Wie werde ich ein klasse Madrich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Vorbereitungsseminar: Eine „Messe“ für die Sommermachanot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Organisation „Lavi Olami“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Judith Tarazi, Leiterin
des Berliner Kunstateliers „Omanut“, in
ihrem Element
Picknick
„Du bist kein Tourist - du bist ein Botschafter!“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Kompetenzzentrum: Ausbildung in Beratungskompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Fachtag des Projektes Perspektivwechsel Plus:
Trauma und Traumabewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
„Brückenbau“ – Ein neues Projekt in der Flüchtlingshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Kooperation mit IsraAID im Rahmen von
„Aktion Deutschland Hilft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Zukunftsforum Altenpflege: Fachtreffen für
Einrichtungsleiter jüdischer Seniorenzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Mitgliederstatistik 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Förderung von ZWST-Aktivitäten durch die Lotterie GlücksSpirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
ZWST engagiert sich für den Schutz vor sexueller Gewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Termine Sommer/Herbst 2016
Auszeit vom Alltag - Freizeit des Inklusionsprojektes „Gesher“ in Bad Kissingen
Ein Teilnehmer mit
Tirza Hodes (Mi.) und
Marina Zismann vom
ZWST-Team
Erstmalig dabei:
Adriana mit Tochter
Simone
ZWST informiert
Seite 2
Endlich war es wieder soweit. Das Inklusionsprojekt „GESHER“ der ZWST lud zur Freizeit in Bad
Kissingen, um Menschen mit Behinderung und
ihren Angehörigen eine Auszeit zu ermöglichen.
Das Kurhotel Eden-Park bot den 48 Teilnehmern
dieser Betreuungsfreizeit nicht zum ersten Mal
die Möglichkeit, sich eine Woche in einer familiären und jüdischen Umgebung zu entspannen, alte
Bekannte zu treffen, neue Menschen kennen zu
lernen und die Seele baumeln zu lassen. Für alle
Teilnehmer der diesjährigen Gruppe, ob „neue“
oder „alte Hasen“, war es ein bisschen wie nachHause-kommen.
Auch Deutsch-, Kunst- und Hebräischkurse, abgestimmt auf die Potenziale der Teilnehmer mit
Behinderung sowie Information und Beratung
für die Angehörigen gehörten zum Programm.
Referenten vom Betreuerteam informierten zum
Thema „Gesundheit im Alter“ sowie über sozialrechtliche Änderungen ab 2017. Der Neurologe Dr.
Ernest Katsev referierte zu medizinischen Themen
und stellte sich den Fragen der Teilnehmer. Ein
Highlight war der Besuch des Psychotherapeuten
Ruslan Herzhov, der Möglichkeiten der „Tiergestützten Psychotherapie“ vorstellte und bei den
Teilnehmern gut ankam.
Ausflüge, Kreativkurse, Soziale Beratung
Das 11köpfige Team, unter der Leitung von Felix
Krasni und Pinchas Kranitz, hatte ein vielfältiges
Programm auf die Beine gestellt. Das sonnige Maiwetter schien wie bestellt, den Alltag zu vergessen.
Dazu gehörten Ausflüge in den Wildpark Klaushof,
ein Wellnesstag in der KissSalis Therme, Spaziergänge im Kurpark, Besuch eines Konzertes und der
Heilquellen in Bad Kissingen.
Abendprogramme und jüdische Gedenktage
Auch die unterhaltsamen Abendprogramme kamen nicht zu kurz, dazu gehörten israelische Lieder und Tänze, Jüdischer Humor und ein Literaturabend. Mit Rabbiner Boruch Babaev wurde der
Schabbat gefeiert.
In diese Freizeit vom 04. bis 11. Mai fielen zwei
jüdische Gedenktage: Anlässlich des Jom Ha-Shoa,
des Gedenktages an die 6 Millionen Opfer der
DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: INKLUSIONSPROJEKT
Shoah und die Ghetto-Widerstandskämpfer, organisierte das Betreuer-Team am Abend des 5. Mai
eine bewegende Gedenkzeremonie. Der letzte
Abend wurde mit einer Zeremonie anlässlich des
Jom HaSikaron – Gedenken an die gefallenen Soldaten und Terroropfer in Israel – begangen. Tirza
Hodes, die Seele und das Herz der gesamten Freizeit, hielt als Zeitzeugin eine bewegende Rede.
Ein besonderer „russischer Abend“ war der 9. Mai,
der vorletzte Tag der Freizeit, hier feierten alle den
„Tag des Sieges“ im Rahmen einer festlichen Gala
mit Musik und Tanz. So fand diese Freizeit als eine
Auszeit vom Alltag ihren gebührenden Abschluss.
Neue Teilnehmer
Die ZWST freut sich, auch diesmal wieder 2 neue
Familien begrüßen zu können. Adriana Talpalaru,
die mit ihrer Tochter Simone erstmals dabei war,
hat die Freizeit wie folgt kommentiert: „Ich war
beeindruckt von der Fachkompetenz des Betreuerteams. Das Programm war sehr abwechslungsreich: Kunst, Wellness in der KissSalis Therme,
Ausflüge, Picknick und gemeinsame Spaziergänge.
Alle Freizeitangebote waren sehr gut, leider konnte meine Tochter aus gesundheitlichen Gründen
nicht an allem teilnehmen. Die Mehrheit der Teilnehmer war russischsprachig, wir verstehen kein
Russisch. Daher war es für uns eine große Hilfe,
dass alle Ansagen und Vorträge von Lilija Order
professionell übersetzt wurden. Gesamtnote: gut
bis sehr gut.“ Inna Gorelik, Lilija Order
Inklusionsprojekt
Gesher
Leitung: Dinah Kohan
[email protected]
Kontakt und Info:
Marina Chekalina
T.: 069 / 944 371-19
[email protected]
Spielerischer Deutschkurs
mit Keren Kotlyarevskaya
im Wildpark Klaushof
Abschlussfest am 9. Mai
Pinchas Kranitz (li.) mit einem Teilnehmer
Entspannte
Angehörige am
Abschlussabend im
Eden-Park
Entspannung und Lebensfreude für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr im Eden-Park
war die Betreuungsfreizeit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, die die ZWST zum 2.
Mal durchgeführt hat. Die von Graziella Gubinsky
mit Erfolg geleitete Freizeit vom 11. bis 18. Mai mit
25 Teilnehmern bot älteren Menschen mit einer
Demenzerkrankung und ihren Angehörigen ein
auf ihre Bedürfnisse und Potenziale abgestimmtes
Programm in der warmen und familiären Atmosphäre des Kurhotels Eden-Park in Bad Kissingen.
Ulrike Heinzel (52), seit 18 Jahren als Sozialarbeiterin tätig im Saul Eisenberg Seniorenheim in
München, war als Betreuerin und Referentin dabei und bringt es auf den Punkt:
„Die angebotene Betreuungsfreizeit war einmalig.
Ein zweisprachiges bzw. muttersprachliches Angebot, bei dem demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen gemeinsam Lebensfreude empfinden (z.B.
Ausflüge, Tanz- und Liederabende), biographische
Erinnerungen (Erinnerungsarbeit mit eigenen Fotos) austauschen und jüdische Atmosphäre (u.a.
Fest zu Jom ha Azma‘ut, Schabbatfeier u.a.) erle-
ben und selber gestalten konnten. Perfekt waren
auch die Fachinformationen zum Krankheitsbild
der Demenz in russischer Sprache. Als besonders
bereichernd wurde von den Angehörigen die
Selbsthilfegruppe empfunden, die im Rahmen der
Freizeit organisiert wurde. Hier wurde über eigene
Probleme, Strategien, Bedürfnisse und zielgruppenspezifische Anforderungen gesprochen.
Die Teilnehmer mit einer Demenzerkrankung
wurden von professionellen Betreuungskräften
individuell, liebevoll und ideenreich betreut. Die
adäquate Begleitung hat entscheidend zum Gelingen der gesamten Freizeit beigetragen. Das
Krankheitsbild der Demenz konnte ein Stück weit
enttabuisiert werden und die Angehörigen hatten
die Gelegenheit zum Austausch über eigene Belastungen und Gefühlswelten. Angehörige, die bereits zum zweiten Mal dabei waren, konnten von
der Umsetzung ihres Wissens berichten und ihre
Erfahrungen weitergeben (Auseinandersetzung
und Umgang mit der Erkrankung des Angehörigen,
Hilfsangebote für zu Hause etc.).“
! Termin !
Schulung für
Demenzbegleiter/
Vertiefung
05.12. - 08.12. 2016
Info und Kontakt:
Graziella Gubinsky
T.: 069 / 944 371-14
[email protected]
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 3
DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: BETREUUNGSFREIZEIT DEMENZ
Selbst gefertigte
Batiktücher - Kreatives
Gestalten als Bestandteil des Programms
Sara Voll, ist mit ihrer Familie aus Odessa gekommen und lebt seit fast 20 Jahren in Köln. Sie
war mit Beatrice, ihrer 83jährigen Mutter in Bad
Kissingen: „Diese Freizeit bot meiner Mutter die
Möglichkeit, in einer entspannten Umgebung ihre
psychischen und physische Verfassung zu verbessern. Ich konnte mich optimal über Behandlungsund Präventionsmöglichkeiten sowie rechtliche
Aspekte informieren. Ganz wichtig war für mich
die Selbsthilfegruppe, die im Eden-Park täglich
zusammen kam. Hier konnte ich mit Menschen
sprechen, die tagtäglich mit den gleichen Problemen beschäftigt sind. Auch konnte ich mich entspannen und sichergehen, dass meine erkrankte
Mutter nicht allein ist und fachkompetent betreut
wird.“
Nina Safyan (69), ist 1997 aus der Ukraine ausgewandert und lebt heute in München. Sie pflegt
ihre 93jährige Mutter. Wie viele pflegende Angehörige leidet sie unter einem Burnout-Syndrom
und nahm auf Anraten ihres Psychotherapeuten
an der Freizeit teil. „Wir haben eine unvergessliche Woche in Bad Kissingen verbracht, es war Balsam für die Seele. Wer könnte mehr Verständnis
für meine Situation aufbringen als andere Betroffene? Highlights waren für mich die Ausflüge in
Bad Kissingen und Umgebung sowie das kulturelle Programm, weil ich sonst keine Gelegenheit zu
Unternehmungen dieser Art habe. Auch die Fachinformationen und individuelle Beratung haben
mir sehr geholfen. Ich würde allen Betroffenen
diese Freizeit empfehlen, sie hat mir neue Kraft
und Energie gegeben. Im Namen aller bedanke ich
mich bei Graziella Gubinsky, die gemeinsam mit
ihrem Betreuerteam alles gegeben hat.“
Ausflug zum Regentenbau, Wahrzeichen der Kurstadt Bad Kissingen. Die Gruppe mit der Leiterin
Graziella Gubinsky (re.) vor dem Schmuckhof
Schabbat an der Nordsee - Das Inklusionsprojekt „Gesher“ auf dem Limmud-Lernfestival 2016
2016 hielt das jüdische Lernfestival Limmud an der
Nordsee eine Premiere bereit: Zum ersten Mal
war das ZWST-Inklusionsprojekt Gesher mit einem Kunst-Workshop für Menschen mit und ohne
Behinderung vertreten. Man war an die ZWST
herangetreten, um sich in Fragen Barrierefreiheit
und inklusive Gestaltung des Festivals beraten zu
lassen. Wiebke Rasumny, vom ZWST-Projekt für
Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung,
stand den Festivalteilnehmern als Ansprechpartnerin zum Thema Inklusion zur Verfügung, hat
über ZWST-Aktivitäten informiert und so die Vernetzung gestärkt.
Das Limmud-Festival, in diesem Jahr vom 05.-08.
Mai in Neuharlingersiel, ist eine Veranstaltung mit
über 150 Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden. Thema des ZWST-Workshops war: „Schabbat schalom!“ Interessierte jeden Alters folgten
der Einladung, sich am späten Freitagnachmittag
künstlerisch auf den Schabbat einzustimmen. Angeleitet wurden sie durch den Künstler Valentin
Lutset (Berlin), der über umfangreiche Erfahrung
in der jüdischen Gemeindearbeit mit Kindern und
Jugendlichen, insbesondere mit russischem Migrationshintergrund, verfügt. An diesem ersten
Mai-Wochenende wurde der Workshop auf die
ZWST informiert
Seite 4
Wiese verlegt. In der Abendsonne überlegte man
gemeinsam, was „Schabbat schalom!“ für jeden
einzelnen bedeuten kann: „Frieden“, „Familienzeit“, „Ausruhen“.... Valentin Lutset begleitete die
Teilnehmer dabei, einen Zugang zur Atmosphäre
des Schabbat zu finden, ihre jeweiligen Vorstellungen kreativ aufs Papier zu bringen und motivierte
zu weiteren Aktivitäten. Am Ende waren sich alle
einig: Der Workshop machte Inklusion erfahrbar
und war ein konkretes Beispiel dafür, wie sie in jüdischen Gemeinden umgesetzt werden kann.
Unter den Teilnehmern war auch die Oldenburger
Bildhauerin Yael Andra Benar, die Kurse für Kinder
und Jugendliche mit einer psychischen oder geistigen Behinderung anbietet und mit der jüdischen
Gemeinde Oldenburg zusammenarbeitet. „Die Art
und Weise, wie Valentin uns in diesem Workshop
angeleitet hat, hat mir tolle Impulse für meine eigene Arbeit gegeben. Ich werde sicherlich manches davon in meinen eigenen Workshops umsetzen können.“ Auch Sarah Krasnov, eine junge
Mutter aus der Nähe von Frankfurt, ist zufrieden:
„Inklusion ist ein wichtiges Thema für die Gesellschaft. Es ist schön zu sehen, dass sich auch in den
jüdischen Gemeinden hier etwas bewegt.“ Wiebke
Rasumny
DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: NEUE LEITUNG
Herzlich willkommen! ZWST begrüßt neue Leiterin des Sozialreferates
Die ZWST freut sich, Jutta Josepovici (50) als neue
Leiterin des Sozialreferates begrüßen zu können.
Sie hat ihre neue Stelle am 1. Juni angetreten,
alle Kollegen der ZWST wünschen ihr einen guten
Start.
Jutta Josepovici, neue Leiterin des
ZWST-Sozialreferates
Liebe Jutta, kannst du uns ein paar biographische
Eckdaten nennen? „Ich wurde 1966 in Frankfurt/
Main geboren, bin verheiratet und habe zwei
Töchter. Von Kindheit an habe ich alle Institutionen der jüdischen Gemeinde Frankfurt durchlaufen. Ich besuchte den jüdischen Kindergarten, die
I.E. Lichtigfeldschule und war langjährige Madricha im Jugendzentrum sowie auf Machanot, Seminaren und Fortbildungen der ZWST. Diese Zeit hat
mich sehr geprägt und so studierte ich Sozialpädagogik und schloss das Studium 1989 erfolgreich
mit einem Diplom ab. Während des Studiums war
ich über mehrere Jahre studentische Aushilfe bei
der ZWST, die damals noch wesentlich kleiner war
und bei weitem nicht so viele Aufgabenbereiche
abdeckte wie heute.
Nach dem Studium absolvierte ich mein Anerkennungsjahr in der Jüdischen Erziehungsberatungsstelle Frankfurt und wurde 1990 direkt in die Sozialabteilung der jüdischen Gemeinde Frankfurt
übernommen. Zu dieser Zeit begann die Aufnahme der Kontingentflüchtlinge. Die Integration der
Zuwanderer war über mehrere Jahre ein Schwerpunkt meines Aufgabengebietes als Sozialpädagogin. Meine nächste berufliche Station war die
Eingangsstufe der I.E. Lichtigfeldschule, in der ich
über ein Jahrzehnt als Klassen- und später als Förderlehrerin tätig war.“
Was hat dich zu der Entscheidung veranlasst, dich
bei der ZWST als Sozialreferentin zu bewerben?
„Nachdem meine Töchter Deborah (23) und Naomi (20) inzwischen aus dem Hause sind, war ich
auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
Von ehemaligen Mitarbeitern der ZWST wurde ich
angesprochen, dass diese Stelle vakant ist und für
mich von Interesse sein könnte. Da mir jüdische
Sozialarbeit sehr am Herzen liegt, kam es zu einem
Gespräch mit ZWST-Direktor Beni Bloch und dem
ZWST-Vorstand. So schließt sich der Kreis wieder in
den Räumlichkeiten der Hebelstraße!“
Jutta Josepovici
T.: 069 / 944 371-31
E-Mail:
josepovici@zwst.
org
Was liegt dir im Rahmen deiner neuen Tätigkeit
besonders am Herzen? „Ich trete mit der Leitung
des Sozialreferats in große Fußstapfen, da meine
beiden Vorgängerinnen Aviva Goldschmidt und
Paulette Weber hervorragende Arbeit geleistet
haben. Zunächst einmal gilt es für mich eine solide
Basis zu schaffen, indem ich die einzelnen Aufgabenbereiche des Sozialreferats kennenlerne und
im stetigen Austausch mit den Mitarbeitern bin.
Weiterhin ist es mir wichtig, eine gute und hilfreiche Ansprechpartnerin für die jüdischen Gemeinden und ihre Sozialabteilungen zu sein.
Aufgrund der Überalterung in den Gemeinden
möchte ich in Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat der ZWST ein Projekt entwickeln, in dem
Jugendliche dazu motiviert werden, z.B. Patenschaften für Senioren zu übernehmen und diese
besonderen Kontakte zu pflegen. Ich glaube, dass
dies sowohl für die „Shoageneration“ als auch für
die jungen Menschen eine Win-Win-Situation sein
könnte. Dies wäre eine gute Ergänzung zu den Seniorenerholungen der ZWST und den bereits bestehenden und gut laufenden Treffpunkten. Die
Unterstützung von weiteren Gemeinden, die einen
Treffpunkt oder ein Angebot für Holocaustüberlebende organisieren wollen, ist ebenfalls eines
meiner Ziele. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen gehört seit Jahren
zu den Aufgaben des Sozialreferats. Die Integration dieser oft benachteiligten Gruppe in unsere
Gesellschaft wird unter anderem durch inklusive
Machanot oder verschiedene kreative Projekte in
vielen Gemeinden realisiert. Dies zu ergänzen und
weiter auszubauen liegt mir sehr am Herzen.
Weiterhin ist es von großer Bedeutung, die erfolgreiche Integrationsarbeit der ZWST und die Professionalisierung fortzusetzen. Im Laufe der nächsten
Jahre werden sicherlich aufgrund der politischen
Situation in Europa neue Herausforderungen auf
uns zukommen. Diese selbstbewusst anzugehen
und unsere jüdische Identität weiter zu stärken, ist
mir sehr wichtig.“
Vielen Dank und weiterhin einen guten Einstieg!
HvB, ZWST
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 5
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18+
Eine besondere Reise gegen das Vergessen
Mit der ZWST beim March of the Living
Große Fotos:
Die Gruppe in der
Gedenkstätte im
ehemaligen KZ
Majdanek
Besuch des alten
jüdischen Friedhofs
in Warschau
„Okpowa Cemetery“
ZWST informiert
Seite 6
Über zehntausend Jugendliche und junge Erwachsene aus mehr als 40 Nationen nahmen am Jom
Ha`Shoah, dem Holocaustgedenktag am 05. Mai
2016, an der weltweit größten Zeremonie zum
Gedenken an die Opfer des Holocaust teil: dem
„March of the Living“ in Polen. Auch die ZWST war
in diesem Jahr wieder im Rahmen ihres „Projektes
18+“ mit einer Gruppe junger Erwachsener dabei.
Darunter war eine Schulklasse der Religionsschule
Jeschurun der jüdischen Gemeinde Frankfurt/M.
Man lief durch das berüchtigte Tor des früheren
Konzentrationslagers Auschwitz mit der Aufschrift
„Arbeit macht frei“ bis zum ehemaligen KZ Birkenau, wo von 1940 bis 1945 mehr als 1 Million jüdische Menschen umgebracht wurden. Anlässlich
des „March of the Living“ hatte die ZWST eine
mehrtägige Reise durch Polen vom 01. bis 06. Mai
organisiert. Mit dabei waren Aron Schuster (stellv.
Direktor), Nachumi Rosenblatt (Leiter des Jugendreferates), Ilya Daboosh (Projekt 18+) und Benny
Pollak (Religionslehrer).
Die erste Station war Warschau mit einer Tour
durch das ehemalige Warschauer Ghetto. Hier
besuchte man unter anderem den ehemaligen
Umschlagplatz, wo die Warschauer Juden für den
Abtransport zusammengetrieben wurden. Ein
weiterer Besichtigungsort war der Okpowa Cemetery, der alte jüdische Friedhof. Am 3. Tag ging
es zur Gedenkstätte des ehemaligen KZ Majdanek bei Lublin, einer der Orte dieser Reise, der am
meisten im Gedächtnis haften bleibt. In Lublin besuchte die Gruppe die von Mair Shapira begründete Chachmei Lublin Jeschiwa, eine bedeutende
Talmudhochschule, die berühmte Rabbiner hervorgebracht hat. In Lyschansk besichtigte man das
Grab von Rabbi Elimelech, einer der Begründer
des Chassidismus in Galizien. Seine Grabstätte ist
bis heute ein Wallfahrtsort. In Krakau wanderte
man auf jüdischen Spuren durch das jüdische Viertel Kazimierz, besuchte die Rama-Synagoge und
das ehemalige Ghetto Podgorze. Am letzten Tag
der Reise stand das ehemalige KZ Plaszow auf dem
Programm, bekannt geworden durch den hier gedrehten Film „Schindlers Liste“.
Seit dem ersten „March of the Living“ 1998 haben
über 220.000 jüdische und nicht-jüdische Teilnehmer aus 52 Staaten daran teilgenommen. Diese
Zeremonie zieht immer mehr Menschen an und
schafft eine emotionale Erfahrung außerhalb der
Klassenzimmer und des Geschichtsunterrichts. Im
Rahmen der ZWST-Reise trafen die 32 Teilnehmer
mit Zeitzeugen, wie Eva Szepesi, die Auschwitz
als Kind überlebt hat und Arek Hersh, einem ehemaligen Buchenwald-Häftling (geb. in Polen, lebt
heute in England) zusammen. Zeitzeugen wie diese wird es bald nicht mehr geben, dann wird es
Aufgabe der jungen jüdischen Generation sein, die
Geschichte ihrer Großeltern zu erzählen. Daher ist
es der ZWST ein Anliegen, auch zukünftig jungen
Menschen diese Fahrt zu ermöglichen – gegen das
Vergessen und für eine lebendige Erinnerung.
Die ZWST hat sich mit Stanislav Bunimov (30), einem Teilnehmer unterhalten (Controller in Hamburg, ist 1994 mit seinen Eltern aus Charkov/Ukraine zugewandert):
Ehemalige Ghettos, Umschlagplatz in Warschau,
Majdanek, Auschwitz, Birkenau – was war deine Motivation, die Teilnahme am „March of the
Living“ mit einer schweren Fahrt durch Polen zu
verbinden? „Leider gibt es immer weniger Menschen, die die Schrecken der Konzentrationslager
überlebt haben. Für mich war es wichtig, zusammen mit Überlebenden teilzunehmen und ihnen
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18+
so zu zeigen, dass ihr Schicksal der jungen Generation sehr wichtig ist! Auch macht es einen Unterschied, ob man nur die leeren Orte der Massenvernichtung sieht oder dazu Zeitzeugen sprechen
hört. Hinzu kommt, dass man als junger Jude diese
Orte besichtigt haben muss. Ohne unsere Vergangenheit zu kennen, können wir keine jüdische Zukunft aufbauen. Ich glaube auch, dass der Marsch
einen hohen Symbolcharakter besitzt. Wenn tausende junge Menschen umhüllt mit Israelfahnen
den psychisch schwierigen Weg von Auschwitz
nach Birkenau gehen, setzten sie ein wichtiges
Zeichen, dass das Judentum lebt und wir so etwas
wie die Shoa niemals nochmal zulassen werden!“
Waren deine Großeltern oder andere Verwandte aus der Generation von der Shoah betroffen?
Wurde darüber in deiner Familie gesprochen?
„Meine Großeltern wurden G´tt sei Dank während
des zweiten Weltkrieges evakuiert. Allerdings sind
im weiteren Familienkreis Verwandte entweder
als Soldaten für die rote Armee gefallen oder wurden beim Einmarsch der Nazis in die Ukraine umgebracht. In unserer Familie wurde nicht so häufig
darüber gesprochen. Für meine Eltern war es eine
sehr schwierige Entscheidung nach Deutschland
zu gehen, da natürlich die Schrecken der Shoa immer präsent waren.“
Welcher Ort, welcher Moment, welche Geschichte ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Was
hat dich besonders berührt und beeindruckt?
„Der Mix dieser Reise war sehr gut gewählt. Man
kann die Geschichte des Judentums in Osteuropa
im 20. Jahrhundert ohne die letzten 300 Jahre
nicht verstehen. Der Chassidismus, die berühmten
Jeshiwot, die bedeutenden Rabbiner, die in Polen
lehrten… Deswegen war es sehr interessant, paral-
lel zu den ehemaligen Konzentrationslagern auch
die jüdischen Friedhöfe und Synagogen zu sehen.
Am meisten hat mich das Massengrab der Kinder
in Tarnow berührt. Wenn man die Kuscheltiere
und Zeichnungen sieht, die von den Besuchern
mitgebracht werden, wird einem noch deutlicher
bewusst, dass die Nazi-Barbaren dort ohne Mitleid
unschuldige Kinder abgeschlachtet haben…“
Die Zeitzeugen werden immer weniger. Wie kann
eine Reise wie diese dazu beitragen, die Erinnerung wach zu halten und das historische Gedächtnis an folgende Generationen weiterzugeben?
„Ohne die Zeitzeugen wäre eine solche Reise nicht
dasselbe, aber immer noch enorm wichtig. Vor allem junge Erwachsene sollten nach Polen fahren
und sich die Orte des Schreckens anschauen. Wir
sind es der Generation unserer (Ur)Großeltern
schuldig, die Erinnerung aufrechtzuerhalten. Es
ist vor allem etwas ganz anderes, wenn man sich
statische Bilder in Büchern anschaut - oder durch
das Warschauer Ghetto geht, sich in den ehemaligen KZ die Gaskammern und Öffen aus der Nähe
anschaut... Psychisch ist diese Reise anstrengend,
aber man vergisst sie nicht.“
Am ehemaligen
Umschlagplatz in
Warschau
Warum sollten sich andere junge Erwachsene auch 2017 für eine Reise mit der ZWST zum
March of the Living anmelden? „Ich glaube, jeder,
der seine jüdische Identität verstehen will und
Antworten auf die Schrecken der Vergangenheit
sucht, muss einmal diese Reise antreten. Aber eines muss gewiss sein, man findet in Polen nicht
alle Antworten, ganz im Gegenteil, man kommt
mit vielen neuen Fragen zurück…“
Vielen Dank! HvB, ZWST
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 7
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18+
„Fremde unter uns - Refugees welcome?“ ZWST-Seminar in Berlin
Teilnehmer beim
„Refugee-Seminar“
in Berlin
Seminarleiterin
Sabine Reisin
Seminarleiter
Ilya Daboosh
Ingmar Zielke von der
Konrad-AdenauerStiftung
Simon Jacob (li.) vom
Zentralrat der Orientalischen Christen und
Prof. Dr. Bassam Tibi
ZWST informiert
Seite 8
Wer einen von 40 begehrten Plätzen im Seminar
„Refugees welcome?! Flüchtlinge und die jüdische
Gemeinschaft heute“ ergattert hatte, reiste erwartungsvoll am letzten Maiwochenende nach Berlin. Drei Tage diskutierten junge Erwachsene aus
den jüdischen Gemeinden im „Park Plaza Berlin
Kudamm“ mit hervorragenden Sachkennern europäischer Politik, des Nahen Ostens und des Islam.
Organistatoren des Seminars waren Sabine Reisin
von der ZWST Berlin und Ilya Daboosh vom ZWSTProjekt 18+ für junge Erwachsene.
Europäische Flüchtlingspolitik
Zum Auftakt stellte Ingmar Zielke, Sicherheits- und
Rüstungsexperte vom Arbeitskreis junger Außenpolitiker der Konrad-Adenauer-Stiftung, eine der
zentralen Fragen zur Flüchtlingsdebatte: Kann es
angesichts erheblicher kultureller, innenpolitischer und wirtschaftlicher Unterschiede der Länder und den bisher mehrheitlich gescheiterten
gemeinsamen Bemühungen einen europäischen
Weg aus der sogenannten Flüchtlingskrise geben?
Ja, befand Zielke, aber nur in Form wirksamer
Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebenssituation und der Bekämpfung von Fluchtursachen
in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
Dafür plädierte auch Simon Jacob, Friedensbotschafter des Zentralrats der Orientalischen Christen in Deutschland, der u.a. Syrien, den Irak und
den Iran bereist hatte, um vor allem mit jungen
Menschen ins Gespräch zu kommen. Es gebe
nicht nur den IS dort, erläuterte Jacob, sondern
eine Bevölkerung, die mehrheitlich in Frieden leben wolle. Es sei dringend geboten, dem IS etwas
entgegenzusetzen, damit die junge Generation in
ihren Heimatländern eine Chance habe. Bildung,
Arbeitsplätze und die Beteiligung der Frauen am
gesellschaftlichen Leben seien ein Garant für eine
zivilisatorische Entwicklung des Nahen Ostens.
Patriacharlismus und Antisemitismus
Die Rolle des Patriarchats betonend, stellte Jacob
Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen als zentrale Probleme in den Herkunftsländern der Flüchtlinge dar. Quasi der Hälfte der Bevölkerung sei es
nicht erlaubt, gesellschaftlich in Erscheinung zu
treten. Jedoch gälten die Frauen als Bewahrerinnen der „Ehre“. Der IS entführe und vergewaltige
Frauen deshalb systematisch. Männer würden damit geschwächt, ihnen die Ehre genommen. Der IS
könne dann selbst als der Stärkere auftreten.
Er selbst nenne das Phänomen „Patriacharlismus“,
ergänzte der Politikwissenschaftler und Islamologe Bassam Tibi. So seien z. B. die massiven Übergriffe gegen Frauen durch arabische und nordafrikanische Flüchtlinge in der Kölner Silvesternacht
als eine Demonstration der Stärke gegenüber
Männern aus der europäischen, westlichen Ge-
sellschaft einzuschätzen. Tibi warnte eindringlich
vor der einflussreichen Variante des nahöstlichen
Antisemitismus. Plötzlich seien viele unter dem
Einfluss einer gewaltbereiten, antisemitischen
und antiisraelischen Ideologie aufgewachsene
Menschen in Deutschland. Politik und Medien verhielten sich demgegenüber ignorant, planlos und
verharmlosend. Dabei sei Europa an der Vorgeschichte nicht schuldlos. Islamischen Antisemitismus gebe es erst seit der Entstehung der Muslimbruderschaft in Ägypten und als Reaktion auf die
Gründung des Staates Israel in Verbindung mit aus
Europa importierter Nazi-Ideologie. Nach wie vor
sei hingegen Antisemitismus in moslemisch geprägten asiatischen Ländern wie Indonesien kein
besonderes Thema.
Zuvor hatte bereits Samuel Schidem, Nahostexperte und Religionswissenschaftler aus Israel, ausführlich die Rolle Europas bei der Entwicklung des
islamischen Antisemitismus illustriert. Er zeigte,
wie ehemalige Nazi-Funktionäre sich nach 1945
in den Nahen Osten absetzten und dort zu hohen
Ehren und erheblichem ideologischen Einfluss gelangten.
Was können wir tun?
Die Flüchtlinge deswegen zu verteufeln, sei trotz
aller gebotenen Vorsicht falsch, sagten viele Teilnehmer und fragten: Was können wir tun, wenn
wir als Juden mit eigener langer Verfolgungs- und
Fluchthistorie eine besondere Verantwortung gegenüber hilfsbedürftigen Flüchtlingen tragen?
Über konkrete Hilfe trotz bürokratischer Hürden
sprach Barbara John, ehemalige Ausländerbeauftragte und Vorsitzende des paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin. Was ist hier und jetzt
wirklich wichtig, sei immer die entscheidende
Frage. John verwahrte sich gegen ein Integrationskonzept, welche Zuwanderer zwinge, ihre Kultur
aufzugeben.
Pragmatismus und Empathie mit den Flüchtlingen
zeichnete auch Matthias Nowak und Ashiqulla Safi
vom Malteserhilfsdienst aus, als sie von ihrem Arbeitsalltag aus einer großen Flüchtlingsunterkunft
erzählten.
Voller Elan berichtete schließlich Hannah Dannel, Kulturreferentin des Zentralrats der Juden
in Deutschland, vom Mitzvah Day 2015, bei dem
es viele und nachhaltige Aktionen für und mit
Flüchtlinge(n) gab. Dazu zählte auch eine Initiative
der Synagoge Fraenkelufer in Berlin, die bis heute
Aktionen für Flüchtlingskinder anbietet. Auf Tuchfühlung mit Juden, ihnen die Kinder anvertrauen,
sich von ihnen helfen zu lassen – das sei ein vielversprechender Ansatz, um Vorurteile abzubauen
und einem friedlichen Miteinander den Weg zu
ebnen. Sabine Reisin, Seminarleiterin, ZWST Berlin, Fotos: Gregor Zielke (Foto 1-4,v.o.)
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18+
Projekt 18+: Aktivitäten für Studenten und Young Professionals
Projekt 18+
Ilya Daboosh
T.: 069 / 944371-24
[email protected]
www.achtzehnplus.com
Neben besonderen Events wie dem Jungendkongress oder March of the Living, bietet die ZWST
jungen Erwachsenen Foren der Weiterbildung,
Vernetzung, Diskussion und Austausch.
Dazu gehören die mehrtägigen Seminarreihen
in Berlin sowie Vortragsveranstaltungen zu gesellschaftspolitischen und sozialen Themen. In
Wochenendseminaren zum Thema Leadership
können junge Erwachsene ihre Führungs- und
Kommunikationskompetenzen entwickeln und
vertiefen. Zum Projekt 18+ gehört auch die Stärkung jüdischer Identitäten, indem besondere
Veranstaltungen zu jüdischen Feiertagen oder
anlässlich Schabbat durchgeführt werden. Diese
Aktivitäten dienen auch dem Ziel, die Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden, jüdischen
Studentenverbänden und anderen Organisationen
zu festigen, zu verstetigen und den Nachwuchs in
der jüdischen Gemeinschaft zu fördern. Im Folgenden einige Beispiele:
Veranstaltungsreihe zum Thema: „Sucht und
Suchtverlauf – Theorie und Praxis“
Ilya Daboosh, Diplomsozialarbeiter und bei der
ZWST zuständig für das Projekt 18, beantwortet in
dieser praxisbezogenen Vortragsreihe die Frage:
Ab wann spricht man von Sucht? Mögliche Suchtverläufe werden skizziert und der Umgang mit
verschiedenen Suchtproblemen im Alltag erörtert.
Weiterhin wird das Thema Sucht im Kontext der
jüdischen Ethik erläutert. Bisher fanden Seminare
in Münster in Kooperation mit der Studentenorganisation Hillel im April sowie in der jüdischen
Kultusgemeinde Karlsruhe in Kooperation mit dem
BJSB (Bund jüdischer Studenten in Baden) und in
der israelitischen Kultusgemeinde Augsburg statt
(beide Juni). Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt.
Shawuot in der jüdischen Gemeinde Wiesbaden
in Kooperation mit dem Landesverband Hessen
20 junge Erwachsene feierten in der jüdischen
Gemeinde Wiesbaden gemeinsam Shawuot. Zu
Beginn informierte Rabbiner Avraham Zeev Nussbaum über die Bedeutung dieses Feiertages und
erläuterte, warum es zur Tradition gehört, zu
Shawuot nur milchige Nahrungsmittel zu sich zu
nehmen. Passend dazu gab es anschließend eine
Wein- und Käseverkostung. Eine Sommelière
(Weinverkosterin) leitete den Abend und erläuterte, welche Weine man mit besonderen Käsesorten
kombinieren kann.
Hillel International
ist weltweit an rund
600 Universitäten und
Hochschulen vertreten
und somit die größte
jüdische Studentenorganisation.
www.hillel.org
Veranstaltungsreihe von Shai Hoffmann „This is
my Israel“ (Präsentation und Vortrag)
Shai Hoffmann zeigt Episoden über „sein Israel“
als Alternative zur oft einseitigen Darstellung Israels in den Medien. Zusätzlich stellt er verschiedene Crowdfunding-Projekte vor, die er initiiert und
geleitet hat. Bisher fanden Veranstaltungen im
Mai in Berlin, in Kooperation mit der israelischen
Organisation Lavi Olami (S.12) statt sowie im Juni
in der jüdischen Gemeinde Düsseldorf in Kooperation mit dem Studentenverband Jewnovation
! Termin ! Ferienwoche 18+ in Italien
Mo., 05.09.2016 bis So., 11.09.2016 für junge Erwachsene von 18 bis 35 in Gatteo a Mare
Anmeldung über die zuständige Gemeinde!
Info: www.zwst.org
Weitere Termine hier: www.achtzehnplus.com, www.facebook.com/18PlusZWST
Bund jüdischer
Studenten in Baden
www.bjsb.de
JewNovation
Jüdischer Jugend- und
Studentenverband in
Nordrhein
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 9
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PESSACHSEMINAR
Gemeinsames Feiern und Beten, Spielen und Lernen
Pessach-Seminar im Max-Willner-Heim
Teilnehmerzahl der
zwei Turnusse vom
22.04. bis 01.05.:
114 Personen
(inkl. Team)
Leiter:
Nachumi Rosenblatt
Jedes Jahr zu Pessach erzählen wir die Geschichte
des Auszugs aus Ägypten und geben diese Erzählung an unsere Kinder weiter. Wir erfahren uns dabei selbst wieder als Teil des Volkes, das vor 3000
Jahren den schwierigen Weg von der Sklaverei zur
Freiheit ging: Es gilt, diesen Weg zu Pessach immer wieder neu zu beschreiten und den Auszug
aus Ägypten nachzuvollziehen.
Diese Erfahrung wird seit einigen Jahren in eindringlicher Form durch die Pessach-Seminare der
ZWST in Bad Sobernheim ermöglicht. In der Mitte
des Monats Nissan treffen sich hier viele Familien
mit ihren Kindern, um die gesamte Pessach-Woche
miteinander zu verbringen. Dutzende Familien lesen mit ihren Kindern die Haggadah und sprechen
über die historischen Ereignisse. Dieses Erlebnis
erlaubt es, sich aus dem Alltag zu lösen und die
Verbindung mit den vielen Generationen, die den
Seder feierten, bis hin zum ursprünglichen Auszug
aus Ägypten herzustellen.
In besonderer Weise genießen unsere Kinder diese Woche, in der sie gewissermaßen in eine andere Welt abtauchen können. Für unsere Familie war
es jetzt das vierte Jahr und wir konnten uns wieder am Glück unserer Kinder erfreuen – sofern wir
sie denn überhaupt einmal zu Gesicht bekamen.
Kaum angekommen, haben sie mit ihren Freunden
auf dem weitläufigen Gelände des Max-WillnerHeims gespielt und ihre Freundschaften erneuert.
Auch Ausflüge gehörten dazu: In Idar-Oberstein
Auch der direkt folgende Seder-Abend war durch
eine interaktive Gestaltung einzelner Teile des Seders – wie z.B. der 10 Plagen – ein großer Spaß.
Das vielfältige Programm für die junge Generation bot so viel Interessantes, dass die Kinder sich
kaum „um ihre Eltern kümmern“ konnen. Und so
hatten auch wir als Eltern Zeit zum Reden, Lesen
und Lernen und konnten diese Woche genießen.
Die intensive Zeit in Bad Sobernheim, erfüllt durch
gemeinsames Feiern und Beten, Spielen und Lernen, durch Gespräche und Ausflüge lässt uns jedes
Jahr mit neuer Kraft und mit neu belebter Jüdischkeit in unsere Gemeinde zurückkehren. Dr. Asher
Mattern, Teilnehmer (Jüdische Gemeinde Gießen)
ZWST freut sich über die gelungene Premiere der „Chametz Collection Aktion“
ZWST informiert
Seite 10
Erstmalig riefen vor den Pessach-Feiertagen im
April die ZWST, der Mitzwe Makers e.V. und der
Mitzvah Day des Zentralrats zu der Aktion „Chametz Collection Competition - Wir spenden unser
Chametz“ auf.
Zum Hintergrund: Als Pharao die Juden aus der
Sklaverei ziehen ließ, mussten diese umgehend
Ägypten verlassen. Es blieb nicht mehr genug Zeit,
den Teig aufgehen zu lassen, so dass man Brot
backen konnte. Durch das Backen des ungesäuerten Brotes entstand die Matza. Aus diesem Grund
sollten zu Pessach weder gesäuerte Lebensmittel
(hebr.: Chametz) verzehrt werden noch sich im
Haus befinden. Zur Festvorbereitung werden in
der Vorwoche sämtliche Chametz verbraucht, verschenkt oder verkauft und alle Reste in einem großen Hausputz entfernt.
Die Aktion richtete sich an alle Jugendzentren in
Deutschland und hatte zum Ziel, die Chametz-Lebensmittel für eine Spendenaktion zusammenzutragen. So wurde vor den Feiertagen eine doppelte
Mitzwa getätigt: Alle Chametz-Lebensmittel wurden entfernt und man spendete die Lebensmittel
an bedürftige Menschen. Um die Aktion noch attraktiver für die Jugendlichen zu machen, wurde
Spende für die Bahnhofsmission in Mannheim
Das Team des Jugendzentrums Or Chadasch
die Spendenaktion als Wettbewerb durchgeführt.
Der Gewinner der Spendenaktion ist das Jugendzentrum „Kadima“ der jüdischen Gemeinde Düsseldorf mit 36,5 kg gespendeten Lebensmitteln
– wir sagen: Mazel Tov, Kadima Düsseldorf! Und
bedanken uns bei den Jugendzentren Amichai
Frankfurt, Chazak Hamburg, Jachad Köln, Neschama München, Olam Berlin, Or Chadasch Mannheim und bei Makkabi Deutschland!
ZWST Jugendreferat
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG
Wie werde ich ein klasse Madrich?
Vom 04. bis 08. Mai organisierte die ZWST Teil III
und IV ihrer Fortbildungsreihe 2016 für Anfänger
in der Jugendarbeit, kurz: Praktikantenseminare.
Diese Seminarreihe vermittelt den Teilnehmern
praxisbezogene Kenntnisse, um im Jugendzentrum ihrer Gemeinde aktiv zu werden (oder ein
Jugendzentrum zu initiieren) und bereitet sie auf
ihre Tätigkeit als Madrich (Betreuer) im Rahmen
der Ferienfreizeiten vor. Referenten organisieren
Workshops, und die Teilnehmer gestalten das Seminar mit, indem sie vorbereitete Programme präsentieren. Ein Schwerpunkt war in diesem Seminar ein Erste-Hilfe-Kurs mit einem Referenten der
Frankfurter Feuerwehr.
Irene, Ilan und Miron empfehlen anderen Jugendlichen die Teilnahme an der Seminarreihe
Irene (15, München): „Meine Zeit im Jugendzentrum hat mich geprägt, die Madrichim dort waren
meine Vorbilder. Daher war für mich klar: Ich will
auch Madricha werden. Die größte Motivation ist
für mich das Lernen, man lernt auf diesen Seminaren nicht nur die Arbeit mit Kindern – sondern
entwickelt allgemein ein Gespür im Umgang mit
Menschen. Daher würde ich jedem Jugendlichen
diese Fortbildung empfehlen – als Chance und
Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Die Kinder
und Jugendlichen sind die Zukunft unserer Gemeinden. Als Madricha möchte ich die Initiative
ergreifen und die Zukunft des jüdischen Lebens in
Deutschland mitgestalten.“
Ilan (16, Frankfurt): „Ich habe durch die Machanot eine positive Entwicklung meiner Persönlichkeit erlebt, Freunde gefunden und jüdische Werte
vermittelt bekommen. Das will ich nun weitergeben. Im Rahmen der Praktikantenseminare macht
man Erfahrungen, die man in dieser großartigen
Form woanders nicht bekommt. Die Programme
erweitern den Horizont. Wir lernen hier etwas
über unsere Geschichte, Kultur, Religion, über das
jüdische Leben und seine Rolle in der Gesellschaft
– was wir sonst, z.B. an den Schulen nicht lernen.
Unser Engagement in den Jugendzentren wiederum ermöglicht es uns, Perspektiven zu schaffen
und durch soziales Engagement ein Zeichen in die
Welt zu setzen.“
! Nächste Termine !
PraktikantenSeminar V
23.09. - 25.09. 2016
PraktikantenSeminar VI
11.11. - 13.11. 2016
Ausbilder Roni Lehrer mit seiner Oma Inge Kahn
– Zeitzeugin – anlässlich des Jom Ha`Shoah im
Gespräch mit den Teilnehmern
Erste-Hilfe-Kurs
Zeremonie zu Jom Ha`Shoah
Tanzen im Grünen
Miron (17, Berlin): „Ich möchte zukünftig aktiv als
Madrich und/oder ggf. als Rosh an den Machanot
teilnehmen. Darüber hinaus will ich in meinem
Berliner Jugendzentrum aktiv sein und Wissen an
jüngere Chanichim vermitteln. Empfehlen würde
ich die Seminare, da jeder hier seine persönlichen
Stärken nutzen kann und merkt, dass in ihm eventuell auch ein klasse Madrich steckt.“
Vielen Dank! HvB, ZWST
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 11
DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG
Eine „Messe“ für die Sommermachanot
Vorbereitungsseminar für 65 Betreuer und Leiter
Wie in jedem Jahr, beginnen bereits Ende März
die umfangreichen Vorbereitungen für die 10 Sommermachanot der ZWST für Kinder und Jugendliche von 8 bis 18 Jahren. Um einen reibungslosen
Ablauf zu gewähren, kann die ZWST auf die Hilfe
und das Engagement vieler Ehrenamtler zählen.
Ein Großteil der ehrenamtlichen Mitarbeiter aus
ganz Deutschland, Roshim, Co-Roshim und Madrichim (Leiter und Betreuer) trafen sich Mitte
Mai zum 2-tägigen Vorbereitungsseminar in Bad
Sobernheim.
Dort hatten die einzelnen Teams zum einen die
Möglichkeit, sich kennenzulernen, um eine gute
Basis für die Zusammenarbeit im Rahmen der Machanot zu bilden. Zum anderen konnten sie sich
auf das Thema der diesjährigen Machanot einstimmen. In den einzelnen Machane-Teams wurde
mit Unterstützung der Referenten Netta Elkabets
und Xenia Fuchs, pädagogisches Material erarbeitet, so dass es auf Machane altersgerecht, kreativ, interaktiv und facettenreich an die Chanichim
(Teilnehmer) weitervermittelt werden kann.
„Messe“ mit pädagogischem Material
für die Sommermachanot
Die ZWST wünscht allen Teams in Bad Sobernheim, Gatteo, Bellaria und Israel gesunde und erfolgreiche Machanot. Jona Gross, ZWST
Israelische Multiplikatoren der Organisation „Lavi Olami“ organisieren Anlaufstellen
für junge Erwachsene
lavi-olami.org
ZWST informiert
Seite 12
„Lavi Olami“ ist eine in Israel gegründete, weltweit
arbeitende Organisation, die sich mit der Stärkung
jüdischer Gemeinden in der Diaspora befasst, mit
dem Fokus auf der jungen Generation. Die ZWST
ist in Deutschland für die Koordination der Zentren
in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf verantwortlich.
Ziel der Aktivitäten der Schlichim (hebr., Gesandte) ist es, einen jüdisch-israelischen Rahmen mit
familiärer Atmosphäre für jüdische Studenten
und Young Professionals von 18 bis 30 zu schaffen.
Viele junge Erwachsene verlassen für ihr Studium
ihren Heimatort und ziehen in die Großstädte.
Unabhängig davon, ob sie religiös geprägt sind
oder mit dem Judentum eher wenig in Berührung
gekommen sind, suchen viele von ihnen Kontakt
zu jüdischem Leben und Anschluss zu jüdischen
Menschen ihres Alters. Genau diese Zielgruppe
ist es, von der die Zukunft des jüdischen Gemeindelebens abhängt. Die israelischen Ehrenamtler
von Lavi organisieren Schabbatfeiern, Koch- und
Filmabende, Workshops mit aktuellen Inhalten
und Shiurim zu religiösen Themen. Gleichzeitig
agieren sie als Multiplikatoren für die Angebote
der jeweiligen jüdischen Gemeinde. Sie machen
auf ihre Aktivitäten aufmerksam und arbeiten mit
dem Rabbinat, dem Jugendzentrum und weiteren
in der Gemeinde aktiven Gruppen zusammen.
Uri (28), aus Kfar Saba in Israel, studiert seit November 2015 in Berlin: „In erster Linie kam ich
zum Studieren nach Berlin, aber auch, um andere
Lebenswelten kennenzulernen. Inmitten der deutschen Bürokratie und meinen Bemühungen, die
lokale Mentalität kennenzulernen, war es mehr als
nötig, einen Ort zu haben, der mir ab und zu ein
Gefühl von Heimat vermittelt. Einen Ort, an dem
ich Hebräisch sprechen kann und der mir hilft,
meine Sehnsucht nach Israel, der Familie und den
Freunden zu überwinden. Ende Dezember lernte
ich ´Bejt Lavi Berlin` kennen, und seitdem bin ich
dort häufig zum Kabbalat Schabbat. Die Leute von
Lavi Berlin sind immer für mich da. 2.800 km von
meinem gewohnten Lebensort entfernt, ist ´BejtLavi` für mich zweifellos eine Art Zuhause - parallel
zum meinem studentischen Lebenskreis.“
ZWST Jugendreferat
ZWST INFORMIERT: DEUTSCH-ISRAELISCHER FREIWILLIGENDIENST
„Du bist kein Tourist - du bist ein Botschafter !“
Am 11. Mai 2016 feierte der Deutsch-Israelische
Freiwilligendienst (DIFD) seinen ersten Geburtstag. In diesem Jahr hat sich bei der Konzeption und
Umsetzung des Dienstes viel getan: Sowohl die
ersten „Incomer“ als auch „Outgoer“ sind bereits
von ihren Einsätzen zurückgekehrt und berichten
einstimmig von ihren bereichernden Erfahrungen,
die sie während ihres Dienstes gemacht haben.
Outgoing – Freiwilligendienst in Israel
Der DIFD bietet dir seit 2015 die Möglichkeit, einen einjährigen Freiwilligendienst in Israel abzuleisten! Du möchtest mehr erfahren? Like uns bei
Facebook, werfe einen Blick auf unsere Homepage www.zwst-difd.de und sichere dir deinen
Platz für 2017 jetzt schon!
Nachhaltige Kooperationen
Die Herausforderung, mit dem Freiwilligendienst
nicht nur jüdische Einrichtungen zu erreichen, sondern auch nachhaltige Kooperationen mit nichtjüdischen Institutionen einzugehen, wurde bereits
erfolgreich umgesetzt. So konnte als Partner für
den DIFD das Land Rheinland-Pfalz gewonnen
werden, das im Rahmen seiner Bildungskooperation mit dem Staat Israel Freiwillige erfolgreich an
zwei Ganztagsschulen vermittelt hat. Auch freuen wir uns, als weiteren Kooperationspartner die
Stadt Leipzig gewonnen zu haben. Neben der Städtepartnerschaft mit der israelischen Stadt Herzliya
setzte Leipzig im Jahr 2015 anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen“
zahlreiche Veranstaltungen unter das Motto Israel.
Zukünftig sollen auch weitere deutsche Städte, die
Partnerschaften mit israelischen Städten pflegen,
in die Vermittlung von Einsatzstellen eingebunden
werden. Die Einsatzbereiche werden sich auf drei
gesellschaftlich relevante Milieus fokussieren: Soziale Arbeit mit Fokus auf Flüchtlingshilfe, formelle und informelle Bildung, Stärkung der jüdischen
Gemeinden.
Freiwillige als zivile Botschafter
Auch inhaltlich hat sich der DIFD innerhalb seines
ersten Jahres weiterentwickelt. „Du bist kein Tourist – Du bist ein Botschafter!“ Dieses neue Motto soll den Teilnehmern bewusst machen, welche
Rolle sie im Rahmen ihres Dienstes einnehmen. So
erfüllen sie einerseits einen gemeinwohlorientierten Dienst in ihrer Einrichtung und agieren gleichzeitig als zivile Botschafter in ihrem neuen Umfeld.
Laura Cazés, ZWST
Wie sehr ein solcher Freiwilligendienst auch als
Empowerment wirken kann, verdeutlicht die
Rückmeldung einer bereits zurückgekehrten Freiwilligen. Doaa (21) war viele Jahre in der arabischen Gruppierung der israelischen Jugendorganisation „HaNoar HaOwed we HaLomed“ aktiv. Sie
hat ihren Freiwilligendienst in einem Internat in
Rheinland-Pfalz absolviert, das u.a. junge Geflüchtete aus der ganzen Welt zum Abitur führt: „Das
Verantwortungsbewusstsein und das Selbstvertrauen, das ich durch meinen Freiwilligendienst
in Deutschland erworben habe, macht sich in
allem bemerkbar, was ich jetzt zu Hause angehe. Das Engagement hat mich auch in Bezug auf
viele alltägliche Dinge weitergebracht: In sozialen
Interaktionen, wie ich auf mein Geld achte oder
für welches Studium ich mich entscheiden soll. In
meiner Jugendbewegung werde ich versuchen, so
viele junge Menschen wie möglich dafür zu motivieren, einen Freiwilligendienst in Deutschland zu
machen. Unsere Arabischkenntnisse werden momentan in Deutschland gebraucht und wir können
ein vielfältiges Bild der israelischen Gesellschaft
vermitteln!“
Kontakt:
Laura Cazés, Projektkoordinatorin
T.: 069 / 944371-33
[email protected]
www.zwst-difd.de
Laura Cazés, re., begrüßt neue Freiwillige
aus Israel
Incomer Eyal (24) aus Jerusalem (Foto: 2.v.li.) hat
im Juni 2016 seinen Freiwilligendienst an einem
Ganztagsgymnasium in Mainz gestartet. 6 Monate
wird er Englisch in einer 5. Klasse unterrichten und
eine Neigungsgruppe leiten. Bemerkenswert sind
seine Deutschkenntnisse: „Ich interessiere mich
sehr für das Land und die deutsche Sprache. Ein
Jahr vor Beginn des Dienstes habe ich angefangen,
autonom die Sprache zu lernen und die tägliche
Kommunikation mit deutschen Freunden in Israel
gesucht. Der Freiwilligendienst ermöglicht es mir,
die deutsche Gesellschaft und Kultur besser kennenzulernen. Das Schulsystem ist hier anders als
in Israel, daher freue ich mich auf eine spannende
und herausfordernde Arbeit sowie nette Schüler
und Kollegen.“
Deutsch-israelischer
Freiwilligendienst
als Empowerment
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 13
ZWST INFORMIERT: BILDUNGSPROJEKT GEGEN ANTISEMITISMUS
Kompetenzzentrum: Ausbildung in Beratungskompetenz
2013 veröffentlichte die Fundamental Rights
Agency (FRA) die Ergebnisse ihrer Umfrage „Erfahrungen der jüdischen Bevölkerung mit Diskriminierungen und Hasskriminalität in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union“. Nach der
subjektiven Einschätzung der Befragten galt der
Antisemitismus als die schwerwiegendste, persönlich erlebte Diskriminierung im Alltag.
Kooperationsvereinbarung zwischen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) und der
ZWST, v.li.: Viktorija Kopmane (Mitarbeiterin
des Kompetenzzentrums), Marina Chernivsky
(Leitung des Kompetenzzentrums ), Beni Bloch
(Direktor der ZWST), Christine Lüders (Leiterin
der ADS), Heike Fritzsche (Referentin der ADS)
Foto: Ann Kathrin Sost, ADS
Weitere Infos und
Termine hier:
www.zwstkompetenzzentrum.
de
Kontakt:
chernivsky@
zwstkompetenzzentrum.
de
ZWST informiert
Seite 14
Nicht nur die verbalen Entgleisungen, sondern vor
allem die Normalisierung antisemitischer Kommunikation verunsichern die jüdische Bevölkerung
zunehmend. Antisemitische Äußerungen und gar
Gewalttaten werden häufig bagatellisiert und „als
nicht so gemeint“ entschuldigt. Antisemitische
Dispositionen werden eher als ein historisches und
somit vergangenes Problem betrachtet. Die Erfahrungen mit Antisemitismus werden selten kommuniziert. Nur wenige Betroffene suchten bisher
aktiv nach Beratung und handeln ihre Umgangsstrategien mit sich selbst oder im privaten Kreise
aus. Die Inanspruchnahme von entsprechenden
Einrichtungen ist demzufolge verschwindend gering. Die vereinzelten Beschwerden erreichen
eher die jüdischen Gemeinden, die Treffpunkte
für Shoah-Überlebende oder andere nicht formale
Netzwerke wie die Veranstaltungen der ZWST, der
Gemeinden oder des Zentralrats der Juden.
Antidiskriminierungsberatung wie auch die Beratung von Betroffenen rechter, rassistischer oder
antisemitischer Gewalt gibt es in Deutschland seit
rund 15 Jahren. Angesichts der gesellschaftspolitischen Anforderungen und steigenden Praxisbedarfen steht das Arbeitsfeld vor weiteren Entwicklungsschritten. Der Auslöser für die Etablierung
entsprechender Einrichtungen war vor allem die
mediale Debatte über rechte Gewalt und die Notwendigkeit einer nicht ausschließlich täterzent-
rierten Perspektive im Sommer 2000. Dieser Paradigmenwechsel – der Blick auf Betroffene – führte
zur Etablierung von entsprechenden Anlaufstellen
mit dem Ziel der aufklärenden Präventionsarbeit
und professionellen Beratung. Inzwischen verfügt
das Handlungsfeld über erprobte Qualitätsstandards, bewahrte Methoden und breitflächige Praxiserfahrungen.
Für die jüdische Gemeinschaft ist die Ausbildung
zur Antidiskriminierungsberatung neu und modellhaft. Das Kompetenzzentrum der ZWST mit
Sitz in Berlin richtet sich mit diesem Angebot an
Mitarbeitende jüdischer Einrichtungen - Sozialarbeiter, Lehrer, Erzieher, Migrationsberater, Jugendreferenten -, die ihrerseits die Möglichkeit haben,
ausgewählte Ansätze der Antidiskriminierungsberatung auf ihre Arbeit mit Kindern, Jugendlichen
oder Erwachsenen zu übertragen und diese in die
Regelstrukturen zu überführen. Das Kompetenzzentrum bildet Antidiskriminierungsberater aus,
die in ihren Einrichtungen wie Schulen, Gemeinden, Jugendzentren die Betroffenen bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen mit Antisemitismus
und Diskriminierung begleiten und stärken können. Die Ausbildung startete Ende März mit 22
Teilnehmenden aus ganz Deutschland. Das erste
Modul diente dem Einstieg ins Thema, der Reflexion über Motivation und Bedarfslagen sowie der
Fundierung der weiteren Module.
Einstieg ins Thema: 1. Modul Antidiskriminierungsberatung in Berlin, Foto: Dave Großmann
Die Fortbildung umfasst 7 (2-tägige) Module, davon 10 Basismodule und 4 Praxismodule. Dazu
kommen Supervision und Praxisbegleitung. Die in
Berlin organisierte Seminarreihe findet von März
2016 bis Herbst 2017 statt, das 2. Modul wurde
im Juni 2016 durchgeführt. Die Kooperationspartner sind die Antidiskriminierungsstelle des Bundes
(Berlin), ezra Thüringen/Erfurt (Mobile Beratung
für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer
Gewalt) sowie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus RIAS (Berlin).
Marina Chernivsky, Leitung Kompetenzzentrum
ZWST INFORMIERT: BILDUNGSPROJEKT GEGEN ANTISEMITISMUS
Trauma und Traumabewältigung im Kontext von Migration und Flucht
Fachtag des Projektes „Perspektivwechsel Plus“
Seit 9 Jahren führt die ZWST im Rahmen des Programms „Perspektivwechsel Plus“ eine Tagungsreihe durch. Jedes Jahr fokussiert das Projekt ein
anderes Thema, welches mit projekteigenen Schulungen in enger Verbindung steht und einen fachlichen und kollegialen Austausch ermöglicht. Der
diesjährige Fachtag fand am 24. Mai im Rahmen
des Thüringer Landesprogramms „Denk Bunt“
und in Kooperation mit dem Landkreis SaalfeldRudolstadt, der Stadtverwaltung Saalfeld und dem
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) in Saalfeld statt.
Es ging um Fragen kollektiver Gewalt und Möglichkeiten ihrer Entgegnung. Dabei fragten wir nicht
nur danach, was Menschen krank macht, sondern
vor allem was ihrer Gesundheit dient und welches
Wissen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stabilisierend, ressourcenfördernd sowie
therapiewirksam sein können. Die Tagung war
ein Spagat zwischen fachbezogenen (klinischen)
Aspekten sowie einer eher politischen Botschaft:
Vorurteile reflektieren, nicht defizitär denken,
Menschen nicht zu Opfern machen, Empowerment und Selbstbestimmung ermöglichen. Rund
120 Personen – Fachkräfte im Bereich der Betreuung und Begleitung von Geflüchteten – nahmen
daran teil.
Fachtag in Saalfeld,
re.: Hanka Giller, Stadtverwaltung Saalfeld
Trauma und Traumatisierung
Der Begriff Trauma wird heute oftmals als Metapher verwendet. Dabei geht es nicht um belastende Stresssituationen, sondern um tiefe Einschnitte
und Erfahrungen extremen Ausmaßes. Aus psychologischer Sicht ist Trauma ein Prozess der Auseinandersetzung mit einem (extrem) traumatischen
Ereignis kürzerer oder längerer Dauer und von außergewöhnlicher Bedrohung. Besonders bei mehrfachen Traumatisierungen steigt das Risiko für die
Entwicklung langfristiger posttraumatischer Folgewirkungen. Im Gegensatz zu individuellen Traumatisierungen spielen jedoch bei kollektiven Traumata die gesellschaftlichen und sozialpolitischen
Faktoren sowie die tief verwurzelten kollektiven
Gefühle der Verstörung eine große Rolle. Es geht
vor allem um Erschütterung des Grundvertrauens
in psychische und körperliche Autonomie, um Irritationen von kollektiven Selbstverständnissen und
grundlegenden Sicherheitsüberzeugungen sowie
Weltbildern. Das Erleben von Trauma ist jedoch
nicht automatisch mit ausgeprägten posttraumatischen Störungen gleichzusetzen.
Arbeitsgruppe im Rahmen des Fachtages
Psychosoziale Interventionen
Psychosoziale Unterstützung bei Folgen extremer
Traumatisierung ist definiert als die Summe derjenigen Interventionen, die sowohl die psychologischen als auch die sozialen Bedürfnisse von Einzelnen oder Gruppen ansprechen und die darauf
abzielen, die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der
Betroffenen zu erhöhen. Resilienz wird hier als
Fähigkeit verstanden, nach widrigen Ereignissen
zur Normalität zurückzufinden und eigene Widerstandsressourcen walten zu lassen.
Ein Beispiel aus israelischer Praxis im Bereich der
Krisenintervention von Terroropfern zeigt, wie
wirksam eine erste psychologische erste Hilfe
sein kann, die sich primär auf die Anfangsphase nach dem Ereignis bezieht. Der Ansatz basiert
auf 8 Prinzipien: Kontakt und Bindung, Sicherheit
und Ruhe, Stabilisierung, Informationssammlung,
praktische Unterstützung, Förderung sozialer Unterstützung und Netzwerkbildung, Information
über Bewältigungsmöglichkeiten, Weitervermittlung an benötigte Dienste (Brymer et al. 2005).
Aus der Trauma-Forschung wissen wir, dass die
protektiven Faktoren wie soziale Anerkennung
und das Gefühl der Kontrolle, der Macht über die
Situation sehr bedeutsam sind, um gesund zu bleiben bzw. gesund zu werden.
Marina Chernivsky, Projektleitung
Fotos: Dave Großmann
Infos zum Programm und Referenten hier:
www.zwst-perspektivwechsel.de/termine-2
ZWST-Direktor
Beni Bloch
Teilnehmer
! Nächster Termin !
Fachtag in
Neudietendorf am
06.12. 2016
Weitere Infos und
Termine hier:
www.zwstperspektivwechsel.de
Kontakt:
[email protected]
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 15
ZWST INFORMIERT: FLÜCHTLINGSHILFE
IsraAID: The Israel Forum for International
Humanitarian Aid
www.israaid.org
Arbeiterwohlfahrt
Kreisverband
Frankfurt/Main
„Brückenbau“ – Ein neues Projekt der ZWST in der Flüchtlingshilfe
Mit dem Projekt "Brückenbau" spricht die ZWST
traumatisierte Menschen an, die aus humanitären
Gründen Aufnahme in Deutschland gefunden haben und sich in einer besonderen Lebenssituation
befinden. Im Umgang mit dieser Zielgruppe verfügt die ZWST über langjährige Erfahrung und daraus entwickelte Kompetenzen. Dieses Projekt wird
finanziert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Zur Erreichung der Projektziele nutzt die
ZWST die Erfahrungen und personellen Ressourcen der israelischen Hilfsorganisation IsraAID und
unterstützt damit die Arbeit des Kreisverbands der
Arbeiterwohlfahrt (AWO) in einer Flüchtlingseinrichtung in Frankfurt/Main.
Die ZWST freut sich besonders über die neue Kooperation mit der AWO, die maßgeblich von Dr.
Jürgen Richter, dem Geschäftsführer des Frankfurter Kreisverbandes initiiert wurde.
Mit der Non-Profit-Organisation IsraAID arbeitet
die ZWST seit Jahresbeginn zusammen, in Berlin
wurden erste Trainings für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer durchgeführt (Bericht in „ZWST informiert“, 1-2016, S.16). Seit mehr als einem Jahrzehnt
sind die Teams von IsraAID, bestehend aus professionellen Medizinern, Psychologen, Such- und Rettungsmannschaften, Post-Trauma-Experten und
Community Mobilizers, eine der ersten vor Ort bei
weltweiten größeren Katastrophen im 21. Jahrhundert. Die Mission von IsraAID ist es, Betroffene effizient zu unterstützen, nachhaltig zu stärken und
die Umgebung strukturell zu fördern.
Gemeinsam mit der Frankfurter AWO und den
arabisch sprechenden Fachleuten von IsraAid wird
die ZWST die Arbeit für geflüchtete Frauen und
Gewaltopfer unterstützen. Eine mobile Einheit
von Traumaspezialisten wird an der Seite von vor
Ort tätigen Helfern eingesetzt, um zusätzliche psychosoziale Unterstützung in den Unterkünften zu
leisten. Dies bekommt ein besonderes Gewicht, da
es einen hohen Unterstützungsbedarf gibt durch
Personal mit spezifischen Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen und Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt aus der arabischen Welt.
Viele Geflüchtete stammen aus diktatorisch regierten Ländern, in denen die Achtung von Menschrechten wie Meinungs-, Religions-, Pressefreiheit alles andere als selbstverständlich ist. Dies
unterscheidet sich deutlich von der gelebten Vielfalt und Toleranz der deutschen Zivilgesellschaft,
in der Flüchtlinge sich zurecht finden müssen. Die
Arbeit der ZWST setzt hier an und vermittelt durch
ihre praktische Hilfe ein realistisches Bild der offenen und pluralen Gesellschaft, deren selbstverständlicher Teil die jüdische Gemeinschaft ist.
Günter Jek, ZWST Berlin
Kooperation mit IsraAID im Rahmen von „Aktion Deutschland Hilft“
aktion-deutschland-hilft.de
ZWST informiert
Seite 16
Seit Juli 2014 ist die ZWST das 13. Vollmitglied
von „Aktion Deutschland Hilft“ und bereichert
als erste jüdische Organisation im Bündnis das
Netzwerk aus konfessionellen und nicht konfessionellen Organisationen. Mithilfe von Mitteln aus
dem gemeinsamen „Spendentopf“ von „Aktion
Deutschland Hilft“ konnte die ZWST 2014/2015
im israelischen Kibuz Kfar Aza an der Grenze zum
Gaza-Streifen im südlichen Israel psychosoziale
Betreuung und einen Spieletreffpunkt für traumatisierte Kinder und Jugendliche organisieren.
ZWST unterstützt die Versorgung mit sauberem
Wasser in Ecuador
Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Bündnis und
ihrer Kooperation mit IsraAID hat sich die ZWST
am Wiederaufbau in Ecuador beteiligt. Die Nordwestküste des kleinen südamerikanischen Landes
wurde am 16. April von einem schweren Erdbeben und Nachbeben über mehrere Tage hinweg
erschüttert. 4 Tage nach dem Erdbeben war ein
Team der israelischen Organisation vor Ort, um
vor allem in kleineren, vom Erdbeben besonders
betroffenen und schwer zugänglichen Orten medizinische und psychosoziale Hilfe zu leisten. Aufgrund der zerstörten Trinkwasserinfrastruktur
und als Reaktion auf die akute Notsituation wird
Helfer von IsraAID vor Ort in Ecuador
IsraAID ein Expertenteam in 15 besonders betroffene Regionen, Dörfer und Flüchtlingscamps
senden. Dieses Team wird ein dreimonatiges
Hilfsprogramm durchführen, welches neben der
unmittelbaren technischen Hilfe auch die langfristige Unterstützung über ein Trainingsprogramm im
Blick hat. Über ihre Mitgliedschaft im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ unterstützt die ZWST dieses Programm und leistet somit einen Beitrag zur
lebenswichtigen Wasserversorgung in den vom
Erdbeben betroffenen Gebieten in Ecuador. HvB,
ZWST, Fotos: Elise Sarah AF/IsraAID
ZWST INFORMIERT: ALTENPFLEGE
Antwort auf aktuelle Anforderungen: „Zukunftsforum Altenpflege“
Fachtreffen für Einrichtungs- und Pflegedienstleiter jüdischer Seniorenzentren
Info und Kontakt:
Aron Schuster
T.: 069 / 944371-40
[email protected]
Die aktuelle Mitgliederstatistik (S.18) hat noch einmal verdeutlicht: Die demographische Entwicklung stellt die jüdische Gemeinschaft vor große
Herausforderungen. Der Anteil der über 60jährigen Gemeindemitglieder ist von 33 % im Jahr 2000
auf 47 % im Jahr 2015 gestiegen (2014: 45 %). Der
Bedarf nach innovativen und zielgerichteten Angeboten für Senioren in den Gemeinden ist hoch. Die
ZWST hatte daher im Herbst 2014 die Entwicklung
der Mitgliederzahlen zum Anlass genommen, die
Veranstaltungsreihe „Zukunftsforum Altenpflege“
ins Leben zu rufen. Bisher haben 4 Zukunftsforen
stattgefunden, initiiert von Aron Schuster, stellv.
Direktor der ZWST. Hier treffen sich regelmäßig
Leiter und Führungskräfte jüdischer Seniorenzentren, um den Fachaustausch zu intensivieren und
eigene Angebote sowie Best-Practice-Beispiele
vorzustellen. Es gilt, Lösungswege und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und gemeinsame Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Das erste Zukunftsforum Altenpflege fand im
Nelly-Sachs-Haus in Düsseldorf statt (Nov. 2014),
weitere Treffen waren im Elternheim der Synagogengemeinde in Köln (Mai 2015) sowie im
Lola-Fischel-Haus in Hannover (Nov.2015). Diese
Fachtreffen in den jeweiligen Altenzentren der
jüdischen Gemeinden geben den Teilnehmern zudem die Möglichkeit, sich ein anschauliches Bild
von der jeweiligen Einrichtung zu machen. Spezifische Themen der letzten Treffen waren unter
anderem: Altenpflege im jüdischen Kontext, Praktische Erfahrungen aus der Biographie-Arbeit mit
Überlebenden des Holocaust, Angebote für Menschen mit einer Demenzerkrankung.
Das 4. Zukunftsforum Altenpflege wurde am 31.
Mai im Adolf-Hamburger-Heim der israelitischen
Kultusgemeinde (IKG) Nürnberg organisiert.
! Nächstes Treffen !
Zukunftsforum im Adolf-Hamburger-Heim in der
IKG Nürnberg
Prof. Julia Bernstein (Frankfurt University of Applied Scienes) eröffnete das Forum in Nürnberg
mit einem Vortrag zum Thema „Gute Gründe für
schlechte Gesprächsverläufe“ zur Kommunikation mit russischsprachigen Juden in der Pflege
und Sozialarbeit. Vor dem Hintergrund aktueller
sozialpolitischer Entwicklungen im deutschen
Gesundheitssystem sind die laufenden Informationen von Bert Römgens aus dem Fachausschuss
„Altenhilfe“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) sehr wertvoll
und daher auch „ständige“ Tagesordnungspunkte. Bert Römgens, Leiter des Nelly-Sachs-Hauses,
vertritt die ZWST bei der BAGFW. Zentrale Themen
sind derzeit die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, die Entbürokratisierung in der
Pflegedokumentation und anderes.
28.09. 2016 in
Frankfurt/M.
Adolf-Hamburger-Heim in Nürnberg
Aron Schuster stellte im Rahmen des Treffens die
Ergebnisse der Mitgliederstatistik 2015 vor und
informierte über neue Angebote sowie personelle
Veränderungen bei der ZWST. Auch die anderen
Teilnehmer berichteten aus ihren Einrichtungen,
z.B. über Konzepte für betreute Wohngruppen für
Menschen mit Behinderung. Iwona Wisniewska,
Einrichtungsleiterin des Adolf-Hamburger-Heims,
führte abschließend durch die Räumlichkeiten.
Das nächste Zukunftsforum wird am Mittwoch,
den 28. September 2016 im Altenzentrum der
jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main stattfinden, u.a. mit einem Schwerpunkt zur Einführung
des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Die ZWST
freut sich, hier einen Experten, Herrn Stefan Knoblich vom MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) begrüßen zu dürfen.
ZWST, HvB, Foto: IKG Nürnberg
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 17
ZWST INFORMIERT
Mitgliederstatistik 2015: Rückgang aufgrund demographischen Wandels
Mitgliederstatistik der
jüdischen Gemeinden
und Landesverbände
für das Jahr 2015
Die ZWST veröffentlicht jährlich ihre Statistik der
in den jüdischen Gemeinden und Landesverbänden registrierten Mitglieder. Die ZWST greift dabei
auf die Daten ihrer insgesamt 105 Mitgliedsgemeinden zurück (17 Landesverbände und 6 selbstständige Gemeinden). Da nicht alle in Deutschland
lebenden Juden Mitglieder einer jüdischen Gemeinde sind, erhebt die Analyse keinen Anspruch
auf Vollständigkeit, ist aber repräsentativ und
spiegelt die demographischen Tendenzen der jüdischen Bevölkerung wieder. Die Datenerhebung
ist die einzige dieser Art in Deutschland.
Ab- und Zugänge
Seit dem Jahr 2008 ist ein leichter und kontinuierlicher Rückgang der Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Wie schon länger zu erwarten war, ist
die Mitgliederzahl erstmals seit 2002 unter die
100.000-Linie gesunken. Aktuell sind 99.695 Mitglieder in den jüdischen Gemeinden registriert,
ein Rückgang von 742 Personen gegenüber dem
Jahr 2014.
Für den Rückgang hauptsächlich verantwortlich ist
der demografische Wandel. Eine zentrale Tendenz
bleibt die zunehmende Überalterung der jüdischen Bevölkerung, die mit 47% der über 60jährigen (2014: 45%) gegenüber dem Vorjahr leicht
zugenommen hat. Größter Posten unter den Abgängen sind die Todesfälle.
Zweitgrößter Posten sind wie in den letzten Jahren
die Abgänge in andere Gemeinden, bei den Zugängen der höchste Posten. Diese Fluktuation innerhalb der jüdischen Gemeinden in Deutschland
kann familiäre, aber auch ökonomische Gründe
haben.
Der Anteil der Gemeindeaustritte bleibt weiterhin
überschaubar und hat gegenüber den letzten Jahren leicht abgenommen.
ZWST informiert
Seite 18
Dem kontinuierlichen Rückgang stehen weiterhin eine seit 2013 leicht steigende Geburtenrate
und ein leichter Zuwachs der Zuwanderer aus der
ehemaligen Sowjetunion gegenüber. Er ist mit 473
Personen (über 100 mehr als im Jahr 2014) der
zweithöchste Posten bei den Zugängen. Es wird
angenommen, dass es sich bei diesen Zugängen
einerseits um Personen handelt, die schon länger
in Deutschland leben und erst kürzlich einer jüdischen Gemeinde beigetreten sind. Andererseits ist
wieder ein leichter Anstieg der Neuzuwanderer zu
verzeichnen, unter anderem aus der Ukraine.
Die Auswanderungstendenzen gingen mit 142 Personen erneut leicht zurück.
Zukünftige Anforderungen
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Überalterung wird es auch zukünftig das Anliegen der
ZWST sein, attraktive und zielgerechte Angebote
für die älteren Gemeindemitglieder zu schaffen
bzw. in den Gemeinden zu unterstützen. Gleichzeitig gebührt vielen Seniorinnen und Senioren
ein großer Dank für ihr breites ehrenamtliches Engagement in den Seniorenklubs, Treffpunkten für
Holocaustüberlebende, Bikkur Cholim-Gruppen
u.v.a.m. – eine unentbehrliche Säule in der jüdischen Gemeindelandschaft.
Die ZWST appelliert an die Gemeindevorstände
und Führungskräfte, allen Gemeindemitgliedern
das Dach einer Einheitsgemeinde zu bieten, die
für alle Strömungen Platz hat. Das bedeutet auch,
Synergien zu finden und vorhandene Potenziale in
Zeiten knapper Ressourcen gemeinsam besser zu
nutzen. Gerade dies auch aufgrund der aktuellen
Anforderungen an eine Seniorenarbeit, die der
Überalterung Rechnung trägt und an eine aktive
Jugendarbeit mit Blick auf Zukunftsperspektiven.
Hier bekommen die Nachwuchsförderung und
attraktive Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene ein immer stärkeres Gewicht – sie bilden die Zukunft einer stabilen und innovativen jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. HvB, ZWST
Zum Download hier:
www.zwst.org/de/service/mitgliederstatistik
(vollständig und als Auszug)
ZWST INFORMIERT
Förderung von ZWST-Aktivitäten durch die Lotterie GlücksSpirale
gluecksspirale.de
Seit vielen Jahren gehört die GlücksSpirale zu einem der wichtigsten Förderer der ZWST-Aktivitäten. Dazu gehören die Seniorenerholungen im
Kurhotel Eden-Park in Bad Kissingen und das vielfältige Angebot in der Freizeit- und Bildungsstätte
Max-Willner-Heim in Bad Sobernheim. Hier organisiert die ZWST unter anderem Fortbildungen für
unterschiedliche Zielgruppen und leistet ihren Bei-
trag zu einer professionellen Sozialarbeit in jüdischen Zusammenhängen. Das Kurhotel Eden-Park
und das Max-Willner-Heim bieten Jung und Alt einen Ort, um zu lernen, sich zu erholen und neue
Freundschaften zu knüpfen. So trägt die GlücksSpirale dazu bei, das Netzwerk jüdischer Gemeinden
in Deutschland zu stärken. HvB, ZWST
ZWST engagiert sich für den Schutz vor sexueller Gewalt
Bei einem Treffen am 15. Juni in Berlin mit Johannes-Wilhelm Rörig, dem unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen
Kindesmissbrauchs (UBSKM), unterstrich Ebi Lehrer, Präsident der ZWST, die Bedeutung des Engagements der jüdischen Gemeinden für den Schutz
von Kindern und Jugendlichen.
Die im März unterzeichnete Vereinbarung zwischen der ZWST und dem Missbrauchsbeauftragten hält fest, dass die ZWST darauf hinwirkt, bis
Ende 2018 in den Einrichtungen ihres Wirkungskreises den Schutz vor sexualisierter Gewalt im
Leitbild zu verankern, Notfallpläne zu implementieren und die haupt- sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spezifisch fortzubilden. (ausführlich: ZWST informiert, 1-2016, S.18)
Ebi Lehrer betonte das Erfordernis einer verstärkten Verantwortungsübernahme und aktiveren Mitarbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen beim Kampf gegen sexuellen Missbrauch:
„Die ZWST sieht sich daher in besonderer Weise
verpflichtet, die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen wirkungsvoll vor jeglicher sexualisierter Gewalt zu schützen.“ Ebi Lehrer bewertet die
Vereinbarung mit dem Missbrauchsbeauftragten
der Bundesregierung als einen wichtigen Schritt,
die Präventionsarbeit der ZWST in diesem Bereich
weiter auszubauen. ZWST/UBSKM
Foto:
Ebi Lehrer, re., Präsident der ZWST, mit
Johannes-Wilhelm
Rörig, Unabhängiger Beauftragter
der Bundesregierung für Fragen des
sexuellen Kindesmissbrauchs
© UBSKM
beauftragter-missbrauch.de
Ausgabe 2
Juli 2016 Seite 19
TERMINE SOMMER/HERBST 2016
Sozialreferat
Jutta Josepovici
069 / 944 371-31
[email protected]
Fortbildungen
Fortbildungen
Seniorenfreizeiten
Koschere Küche
27.06. - 30.06. 2016
Assja Kazwa, 069 / 944371-16
Regionalseminare für
Bundesfreiwillige (BFD)
Rostock: 04.07. - 07.07. 2016
L. Karwin, 069 / 944371-22
Würzburg: 25.07. - 28.07. 2016
S.Antonova, 069 / 944371-29
Düsseldorf: 25.07. - 28.07. 2016
S.Antonova, 069 / 944371-29
Recklinghausen:
05.09. - 08.09. 2016
I.Rivin, [email protected]
Potsdam: 29.08. - 01.09. 2016
L. Karwin, 069 / 944371-22
Köln: 05.09. - 08.09. 2016
I.Rivin, [email protected]
Mönchengladbach:
05.09. - 08.09. 2016
L. Karwin, 069 / 944371-22
Turnus 12: 13.07. - 27.07. 2016
Turnus 13: 27.07. - 10.08. 2016
Turnus 14: 10.08. - 24.08. 2016
Turnus 15: 24.08. - 07.09. 2016
Turnus 16: 07.09. - 14.09. 2016
(für Gruppen/Seminar reserv.)
Turnus 17: 14.09. - 28.09. 2016
(Frauenbund)
Turnus 18: 28.09. - 13.10. 2016
(Jom Kippur, Rosh Hashana)
Turnus 19: 28.09. - 26.10. 2016
(Sukkot, Simchat Thora)
Turnus 20: 26.10. - 09.11. 2016
(für Veteranen)
Turnus 21: 09.11. - 23.11. 2016
Turnus 22: 23.11. - 07.12. 2016
(für Gruppen reserviert)
Turnus 23: 07.12. - 21.12. 2016
(für Gruppen reserviert)
Betreuer und Leiter
der Seniorenfreizeiten II
15.09. - 18.09. 2016
G. Gubinsky, 069 / 944371-14
Für alle Termine gilt:
Bikkur Cholim II
26.09. - 29.09. 2016
L. Karwin, 069 / 944371-22
Seminarort:
Bad Sobernheim, falls
keine andere Angabe
Änderungen vorbehalten!
Anmeldungen über die
zuständige Gemeinde
Jugendreferat
Nachumi Rosenblatt
Leiter
069 / 944 371-13
[email protected]
Impressum
Hrsg.:
ZWST, Hebelstr. 6
60318 Frankfurt/M.
Tel.: 069 / 944371-0
Fax: 069 / 49 48 17
www.zwst.org
Redaktion und Satz:
Heike von Bassewitz
069 / 944371- 21
[email protected]
Druck:
adc - Reichelsheim
Andrej Kulakowski
www.zwst.info
Seminare für
Bundesfreiwillige (BFD)
in Bad Sobernheim
11.07. - 14.07. 2016
19.09. - 22.09. 2016
31.10. - 03.11. 2016
A. Purnik, 069 / 944371-23
Machanot
Inklusionsprojekt Gesher
Freizeiten in Bad Sobernheim
04.07. - 10.07. 2016
05.09. - 12.09. 2016
M. Chekalina, 069 / 944371-19
[email protected]
Junge Erwachsene/18+
Kurhotel Eden-Park,B.Kissingen
L. Karwin, T.: 069 / 944371-22
Familienseminar
Gatteo a Mare/Italien
für junge Familien (bis 50 J.)
10.07. - 17.07. 2016
Bad Sobernheim (8-11 J.)
Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.)
Bellaria/Italien (16-18 J.)
Turnus 1: 21.07. - 02.08. 2016
Bad Sobernheim (8-11 J.)
Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.)
Bellaria/Italien (16-18 J.)
Turnus 2: 04.08. - 17.08. 2016
Bad Sobernheim (8-11 J.)
Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.)
Bellaria/Italien (16-18 J.)
Turnus 3: 22.08. - 04.09. 2016
Israel-Machane (15-19 Jahre)
28.07. - 11.08. 2016
Ferienwoche 18+
in Gatteo a Mare (18-35 J.)
05.09. - 11.09. 2016
Kontakt:
Jona Gross / Ilya Daboosh
T.: 069 / 944 371-18
E-Mail: [email protected]
Globaler Terrorismus
Seminar in Berlin
23.09. - 25. 09. 2016
Kontakt: Sabine Reisin
T.: 030 / 257 6099 10
E-Mail: [email protected]
Weitere Termine:
www.achtzehnplus.com,
www.facebook.com/18PlusZWST
Fortbildungen
Anfänger der Jugendarbeit V
23.09. - 25.09. 2016
Seminar für Erzieher und
Kitaleiter
16.09. - 18.09. 2016
Seminar für den Aufbau einer
ZWST-Tanzgruppe (16-30 J.)
22.09. - 25. 09. 2016
Seminar für Vorbeter
16.09. - 18.09. 2016
Seminar für Gabbaim
23.09. - 25.09. 2016
Neues Projekt Zukunftsforum ZWST - für Beschäftigte in jüdischen Einrichtungen
ZWST informiert
Seite 20
Block 1: 12.09. - 14.09. 2016 im Max-Willner-Heim, Bad Sobernheim
Auftaktveranstaltung, Betriebsführung, Personalmanagement, Organisationsentwicklung
Kontakt: Sabine Reisin, T.: 030 / 257 6099 10, [email protected]
Ein Projekt der ZWST im ESF-Programm Rückenwind+ - für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft